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ID0607234600

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    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
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    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Bundeskanzler.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 72. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 Inhalt Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Schwabe, Lenze (Attendorn) und Richarts 3973 A Erweiterung der Tagesordnung 3973 B Amtliche Mitteilungen 3973 B Aufnahme der Abg. Dr. Mende und Dr. Starke (Franken) in die Fraktion der CDU/CSU 3973 C Aufnahme des Abg. Zoglmann als Gast in die Fraktion der CDU/CSU 3973 C Fragestunde (Drucksachen VI/1253, VI/1274) Fragen der Abg. Dr. Pohle und Dr. Müller-Hermann: Schuldscheindarlehen der Bundesbahn und Bundespost Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 3973 D, 3974 A, B, C, D, 3975 A, B, C, D, 3976 A, B, C, D Dr. Pohle (CDU/CSU) 3974 A, B Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) 3974 C, 3976 B Dr. Arndt (Berlin) (SPD) 3974 C Dr. Apel (SPD) 3974 D Höcherl (CDU/CSU) 3975 A Dr. von Bismarck (CDU/CSU) 3975 A Ott (CDU/CSU) 3975 B Dasch (CDU/CSU) 3975 B, 3976 C von Bockelberg (CDU/CSU) 3975 C Dr. Dollinger (CDU/CSU) 3975 C Fellermaier (SPD) 3975 D Niegel (CDU/CSU) 3976 C Pieroth (CDU/CSU) 3976 D Fragen der Abg. Breidbach, Werner und Roser: Kommuniqué über die Sitzung des SPD- Parteivorstands vom 12. Oktober 1970 Dr. Ehmke, Bundesminister 3977 A, C, D, 3978 A, C, D, 3979 A, B, C, D, 3980 A, B, D, 3981 B, C, D, 3982 A, B, C, D, 3983 A, B, C, D, 3984 A, C, D, 3985 A, B, C, D, 3986 A, B, C Breidbach (CDU/CSU) 3977 C, D, 3982 A Benda (CDU/CSU) 3977 D, 3981 D Dr. Apel (SPD) 3978 C, 3985 A Dr. Wörner (CDU/CSU) 3978 D, 3984 A Reddemann (CDU/CSU) 3979 A Borm (FDP) 3979 B Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 3979 C, 3984 D Dr. Miltner (CDU/CSU) 3979 D Zoglmann (CDU/CSU-Gast) 3980 A Fellermaier (SPD) 3980 B, 3985 B Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) 3980 C II Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 Wohlrabe (CDU/CSU) 3980 D Dr. Arndt (Berlin) (SPD) 3981 A Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 3981 B Jung (FDP) 3981 C Wienand (SPD) 3981 C Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) 3982 B Dr. Ritz (CDU/CSU) 3982 C Niegel (CDU/CSU) 3982 D Dr. Jobst (CDU/CSU) 3983 A Zander (SPD) 3983 A Dr. Riedl (München) (CDU/CSU) 3983 B Dr. Becher (Pullach) (CDU/CSU) 3983 B, C Dasch (CDU/CSU) 3983 D Schmidt (Kempten) (FDP) 3983 D Rösing (CDU/CSU) 3984 B Dr. Geßner (SPD) 3984 C Pawelczyk (SPD) 3984 C Horn (SPD) 3985 C Weigl (CDU/CSU) 3985 C Dorn (FDP) 3985 D Link (CDU/CSU) 3985 D Roser (CDU/CSU) 3986 B, C Zoglmann (CDU/CSU-Gast) (persönliche Bemerkung nach § 35 GO) 3986 D Schmidt (Kempten) (FDP) (persönliche Bemerkung nach § 35 .GO) 3987 A, B, C Aktuelle Stunde Benda (CDU/CSU) 3988 A, 4000 C Dr. Ehmke, Bundesminister 3989 C Dr. Barzel (CDU/CSU) 3989 D Dr. Apel (SPD) 3990 B Breidbach (CDU/CSU) 3990 D Borm (FDP) 3991 C Brandt, Bundeskanzler 3992 B Dr. Wörner (CDU/CSU) 3993 B Dr. Schäfer (Tübingen) (SPD) 3994 A Katzer (CDU/CSU) 3994 D Jung (FDP) 3995 A Stücklen (CDU/CSU) 3995 D Zander (SPD) 3997 A Dr. Marx (Kaiserslautern) (CDU/CSU) 3997 D Wehner (SPD) 3999 A Mischnick (FDP) 4000 A Sammelübersicht 9 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Bundestages zu Petitionen (Drucksache VI/1219) in Verbindung mit Sammelübersicht 10 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen des Bundestages zu Petitionen (Drucksache VI/1220) 4001 A Entwurf eines ... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 74 GG — Tierschutz) (Drucksache VI/1010) — Erste Beratung — Rollmann (CDU/CSU) 4001 B Liedtke (SPD) 4001 C Kleinert (FDP) 4002 A Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Krankenpflegegesetzes (Bundesrat) (Drucksache VI/1165) — Erste Beratung — 4002 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Zivilprozeßordnung (Bundesrat) (Drucksache VI/1167) — Erste Beratung — 4002 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 8. Oktober 1969 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Spanischen Staates über die Erstattung der Aufwendungen für Sachleistungen der spanischen Träger, welche an die Familienangehörigen der Versicherten deutscher Krankenkassen und die Bezieher deutscher Renten, die im Hoheitsgebiet des Spanischen Staates wohnen, gewährt werden (Drucksache VI/ 1168) — Erste Beratung — 4002 C Entwurf eines Gesetzes über die Erhebung einer besonderen Ausgleichsabgabe auf eingeführten Branntwein (Drucksache VI/ 1222) — Erste Beratung — 4002 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 27. August 1963 zur Änderung des Abkommens vom 7. August 1958 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik Pakistan zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung bei den Steuern vom Einkommen sowie zu dem Ergänzungsabkommen vom 24. Januar 1970 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik Pakistan zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung bei den Steuern vom Einkommen (Drucksache VI/ 1238) — Erste Beratung — 4002 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Revisionsprotokoll vom 23. März 1970 zu dem am 26. November 1964 in Bonn unterzeichneten Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Vereinig- Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 III ten Königreich Großbritannien und Nordirland zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung (Drucksache VI/ 1239) — Erste Beratung — 4002 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. November 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Spanischen Staat über die gegenseitige Unterstützung ihrer Zollverwaltungen (Drucksache VI/ 1240) — Erste Beratung — 4003 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Vierten Protokoll vom 14. November 1967, zu dem Fünften Protokoll vom 19. November 1968 und zu dem Sechsten Protokoll vom 16. Dezember 1969 zur Verlängerung der Geltungsdauer der Erklärung vom 12. November 1959 über den vorläufigen Beitritt Tunesiens zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (Drucksache VI/ 1241) — Erste Beratung — 4003 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. September 1969 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung des Königreichs der Niederlande über den Verzicht auf die in Artikel 14 Abs. 2 EWG-Verordnung Nr. 36/63 vorgesehene Erstattung von Aufwendungen für Sachleistungen, welche bei Krankheit an Rentenberechtigte, die ehemalige Grenzgänger oder Hinterbliebene eines Grenzgängers sind, sowie deren Familienangehörige gewährt wurden (Drucksache VI/1242) — Erste Beratung — 4003 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 122 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 9. Juli 1964 über die Beschäftigungspolitik (Drucksache VI/ 1243) — Erste Beratung — 4003 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu dem Abkommen über den Internationalen Währungsfonds und über die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung vom 28. Juli 1952 und des Gesetzes über das Europäische Währungsabkommen vom 26. März 1959 (Drucksache VI/1245) — Erste Beratung — 4003 B Entwurf eines Verwaltungsverfahrensgesetzes (Drucksache VI/ 1173) — Erste Beratung — Dr. Schneider (Nürnberg) (CDU/CSU) 4003 C Bühling (SPD) 4004 C Kleinert (FDP) 4005 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder in Angelegenheiten des Verfassungsschutzes (Drucksache VI/ 1179) — Erste Beratung — Dorn, Parlamentarischer Staatssekretär 4005 C Benda (CDU/CSU) 4006 B Sieglerschmidt (SPD) 4006 D Kleinert (FDP) 4007 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Durchführungsgesetzes — EWG-Richtlinie Frisches Fleisch (Drucksache VI/984) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (Drucksache VI/1209) — Zweite und dritte Beratung — 4008 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 3. November 1969 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Französischen Republik über die steuerliche Behandlung von Straßenfahrzeugen im internationalen Verkehr (Drucksache VI/927) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/ 1234) — Zweite Beratung und Schlußabstimmung — 4008 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 18. November 1969 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Osterreich über die steuerliche Behandlung von Kraftfahrzeugen im grenzüberschreitenden Verkehr (Drucksache VI/928); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/1235) — Zweite Beratung und Schlußabstimmung — 4008 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Zerlegungsgesetzes (Drucksache VI/802) ; Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache VI/1236) — Zweite und dritte Beratung — . 4008 C Übersicht 6 des Rechtsausschusses über die dem Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache VI/1190) 4008 D Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Bericht des Bundesministers der Finanzen betr. Ergebnisse der Entbehrlichkeitsprüfung und der Veräußerung von Bundesgelände zu Zwecken des Wohnungsbaues und der Eigentumsbildung (Drucksachen VI/399, VI/1178) 4009 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung über den An- IV Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 trag der Abg. Liehr, Schmidt (Kempten) und der Fraktionen der SPD, FDP betr. berufliche Bildung (Drucksachen V1/741, VI/1198) 4009 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen über die Vorschläge der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für drei Richtlinien des Rates zur Verwirklichung der Niederlassungsfreiheit für die selbständigen Tätigkeiten des Güterkraftverkehrs, der Personenbeförderung im Straßenverkehr und der Güterund Personenbeförderung auf Binnenwasserstraßen (Drucksachen VI/672, VI/ 1205) 4009 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Verkehr und für das Post- und Fernmeldewesen über den Vorschlag der Kommission, der Europäischen Gemeinschaften für eine Richtlinie des Rates über das Mindestniveau der Ausbildung für Fahrer im Straßenverkehr (Drucksachen VI/1110, VI/1237) 4009 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft über die Vorschläge der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Verordnung des Rates über die Mitteilung von Investitionsvorhaben von gemeinschaftlichem Interesse in den Bereichen der Erdöl-, Erdgas- und Elektrizitätswirtschaft, Verordnung des Rates über die Mitteilung der beabsichtigten Einfuhren von Kohlenwasserstoffen an die Kommission der Europäischen Gemeinschaften (Drucksachen M/297, VI/1225) 4009 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit über den Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaften für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über alkoholfreie Erfrischungsgetränke (Drucksachen M/681, VI/1229) Dr. Hammans (CDU/CSU) 4009 D Entwurf eines ... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 45 c) (Abg. Frau Jacobi (Marl), Fritsch, Dr. Rutschke u. Gen.) (Drucksache M/973) in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über die Befugnisse des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages (Abg. Frau Jacobi (Marl), Fritsch, Dr. Rutschke u. Gen.) (Drucksache VI/974) — Erste Beratung — Fritsch (SPD) 4010B Bericht der Bundesregierung zur Bildungspolitik (Drucksache VI/925) in Verbindung mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft über den Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. mittelfristige Finanzplanung (Ausbau und Neubau von Hochschulen) (Drucksachen VI/425, VI/957), mit Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft über den Antrag der Abg. Dr. Martin, Dr. Reinhard, Dr. Preiß und Fraktion der CDU/CSU betr. Lage der landwirtschaftlichen Fakultäten (Drucksachen VI/156, VI/958), mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Finanzperspektiven über die Bildungsplanung für die Jahre 1971 bis 1980 (Drucksache VI/1269), mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Bildungsbedarf (Drucksache VI/1270), mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Lehrermangel (Drucksache VI/1271) und mit Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. vorschulische Erziehung (Drucksache W1272) Dr.-Ing. Leussink, Bundesminister 4012 B, 4049 A, 4052 D Dr. Martin (CDU/CSU) 4018 B Dr. Lohmar (SPD) 4026 A Moersch (FDP) 4031 A Brandt, Bundeskanzler 4038 C D. Dr. Hahn, Minister des Landes Baden-Württemberg 4040 D, 4051 B Dr. von Oertzen, Minister des Landes Niedersachsen 4045 D Dr. Probst (CDU/CSU) 4053 A Arendt, Bundesminister 4057 B Dr. Hermesdorf (Sehleiden) (CDU/CSU) 4059 B Liehr (SPD) 4061 C Jung (FDP) 4063 C Müller (Berlin) (CDU/CSU) 4065 C Frau von Bothmer (SPD) 4067 B Deutscher Bundestag - 6. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 V Absetzung der Punkte 28 b und c von der Tagesordnung 4070 D Nächste Sitzung 4071 C Anlage Liste der beurlaubten Abgeordneten 4073 Deutscher Bundestag — 6. Wahlperiode — 72. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Oktober 1970 3973 72. Sitzung Bonn, den 14. Oktober 1970 Stenographischer Bericht Beginn: 9.00 Uhr.
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Beurlaubungen Dichgans 14. 10. Dr. Dittrich * 16. 10. Frau Freyh 16. 10. Frau Geisendörfer 16. 10. Gewandt 16. 10. Gerlach (Emsland) * 16. 10. Haar (Stuttgart) 16. 10. Dr. Hallstein 16. 10. Helms 16. 10. Heyen 18. 12. Dr. Jahn (Braunschweig) * 14. 10. Dr. Jungmann 16. 10. Frau Kalinke 14. 10. Logemann 16. 10. * Für die Teilnahme an einer Sitzung des Europäischen Parlaments Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Majonica 16. 10. Müller (Aachen-Land) * 15. 10. Müller (Remscheid) 14. 10. Peters (Norden) 16. 10. Pöhler ** 14. 10. Frau Renger 15. 10. Richarts * 15. 10. Schmidt (Würgendorf) ** 16. 10. Schneider (Königswinter) 14. 10. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 16. 10. Dr. Schulz (Berlin) *** 14. 10. Sander 14. 10. Frau Seppi 14. 10. Dr. Slotta 15. 10. Strauß 14. 10. Dr. Tamblé 30. 10. Strohmayr 14. 10. Wilhelm 30. 10. ** Für die Teilnahme an einer Tagung der Beratenden Versammlung des Europarates *** Für die Teilnahme an einer Tagung der Versammlung der Westeuropäischen Union
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    Rede von Karl Moersch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Kollege Schober, ich darf einmal ganz vereinfachend sagen, was ich für einen Eindruck hatte. Ich hatte den Eindruck: es war weder heiß, noch kalt, sondern war ziemlich lauwarm.

    (Zuruf des Abg. Dr. Martin.)

    — Natürlich, so haben Sie sich hier in der Sache selbst herausgeredet. Sie haben einerseits gesagt: so, und andererseits: so! Das war die Stellungnahme, die ich gehört habe. Ich müßte mich da sehr täuschen.
    Lassen Sie mich aber noch ein paar Bemerkungen zur Gesamthochschule machen, die mir doch von Wichtigkeit zu sein scheinen. Einmal ist im Zusammenhang mit dem Numerus clausus die Frage der Eingangsqualifikation angesprochen worden. Ich glaube, auch hier müssen wir zu einer Vorstellung kommen — und zwar für den Eingang zur Hochschule überhaupt —, die anders ist als das Bisherige. Das, was mit dem Abitur II gemeint ist, müßte doch durch die Möglichkeit zu ergänzen sein, die bestimmte Fachqualifikation dort zu erwerben, wo man sie innerhalb dieses Schulabschlusses nicht besitzt, aber nicht in Form eines Eingangstestes, sondern in Form einer Zusatzprüfung, die etwa nach einem Jahr bei angebotenen Fachkursen abgelegt werden sollte. Das wäre eine Möglichkeit, die in
    ähnlicher Form nach dem Kriege an den Hochschulen schon einmal gegeben war.
    Wir müssen dabei auch bedenken, daß die so wichtige Studienreform, die in dem Bericht mit Recht hervorgehoben worden ist, entscheidend von der Veränderung der Inhalte der Staatsexamina und überhaupt der Examensinhalte abhängt. Es wäre nützlich, dort, wo überhaupt denkbar, Staatsexamen zugunsten von Universitäts- oder Hochschulexamen abzuschaffen.
    Weiter ist folgendes zu unterstreichen. Das Fernstudium, das, wie ich hoffe, in einer vernünftigen Weise — nämlich als Studium im Medienverbund -
    zustande kommen wird, sollten wir vor allem als Mittel zur Verbesserung der Didaktik überhaupt ansehen. Es sollte auf die Art der Darbietung im gesamten Bildungsbereich einwirken, und seine Bedeutung sollte weniger in der Entlastung liegen, die sich manche Leute davon versprechen und die sicherlich so schnell nicht eintreten wird.
    Die Neugliederung des Hochschulwesens und die regionale Verteilung haben einen eminent wichtigen Effekt in der Herstellung der Chancengleichheit nach Regionen, d. h. zu weilen ein wichtiges Mittel der Regionalpolitik sein. Es wäre schön, wenn man die Hochschulorte so lokalisieren könnte, daß künftig die Fahrtwege zum Hochschulort für den einzelnen Studierenden nicht mehr als 50 oder 60 km betragen.
    Ein letztes noch zu Dr. Martin. Er hat wieder ein Lieblingsthema hochgebracht, nämlich die Bedarfsforschung und die Bedarfsfeststellung für Akademiker. Er hat die besorgte Frage gestellt, was wohl mit den vielen Akademikern im Jahre 1980 werden wird. Zunächst einmal gibt es keine Kriterien, um den Bedarf in bestimmten Berufen im Jahre 1980 festzustellen. Ich glaube, das ist allgemein anerkannt. Ich kann nur warnen, neue Versuche dieser Art machen zu wollen, nachdem sie in den letzten 25 Jahren voll gescheitert sind. Ich denke an die Empfehlungen 'in den 40er und 50er Jahren, nicht Medizin zu studieren, oder noch 1948, nicht Lehrer zu werden, weil es ein Überangebot an Lehrern geben werde. Alle staatlichen Vorhersagen, wie immer sie gewonnen worden sind, waren hier nicht so ganz zuverlässig. Deswegen, glaube ich, müssen wir uns doch endlich von der Vorstellung freimachen, daß jeder berufsqualifizierende Abschluß — das ist ja hier in diesem Bildungskonzept als erstes Diplom vorgesehen — unter allen Umständen auch genau zu dem Beruf führen solle, für den er insgesamt gedacht ist. Wir versuchen ja gerade mit der allgemeinen Weiterbildung — dazu wird nachher mein Kollege Jung noch etwas sagen — eben eine zu frühe Differenzierung und zu frühe Spezialisierung zu verhindern. Wir werden dann auch davon ausgehen müssen, daß es bestimmte Berufstätigkeiten gibt, die ein Akademiker oder ein Nichtakademiker wahrnimmt, wie das heute auch schon der Fall ist, und daß dies gar nicht schlimm ist und keinen Verlust an finanzieller Substanz bedeuten muß, sondern daß eben die verschiedenen Möglichkeiten, sich Qualifikation zu erwerben, offengehalten werden müssen und daß es hier zunächst ein



    Moersch
    Recht auf Bildung gibt, ja auch ein Recht, wenn Sie so wollen, auf Überschuß an Bildung, wenn man das überhaupt so sagen kann. Wir sollten jedenfalls nicht restriktiv in diesen Prozeß eingreifen, sondern eher durch Information, durch Aufklärung, soweit das denkbar ist, ein Fehlverhalten in größerem Umfange zu vermeiden versuchen. Das ist einer der Punkte, die man anschneiden muß. Ich halte es also nicht mit der Quantifizierung. Ich glaube, das würde nicht gut gehen.

    (Abg. Dr. Schober: Aber Sie kennen doch den Begriff des akademischen Proletariats!)

    — Ach, hören Sie doch auf mit dem akademischen Proletariat! Das ist doch eines der Schlagwörter, Herr Dr. Schober, die Sie selbst nicht mehr ernst nehmen können. Was wollen Sie eigentlich? Wollen Sie die Hochschulkapazitäten ausweiten? Sie sind doch derjenige, der auch gesagt hat, der Numerus clausus müsse abgeschafft werden.

    (Abg. Dr. Schober: Ja!)

    — Ja, bitte schön, dann seien Sie doch endlich einmal konsequent und finden Sie einmal eine staatliche Zugangsordnung für die Hochschulen. Dann sind Sie diese Sorge los. Ob Sie in zehn Jahren noch Ärzte haben, wird sich ja dann beispielsweise heraustellen. Das ist doch alles nicht fundiert. Da ist doch die Frage, was z. B. morgen irgendeiner Mehrheit einfällt, an Qualifikationsvoraussetzungen für den öffentlichen Dienst zu fordern. Da liegen doch die Fragen. Wenn Sie das Beamtenrecht so ändern, wie ich glaube, daß man es ändern muß, wenn man ein neues Bildungssystem aufbaut, dann werden Sie morgen ganz andere Fragestellungen haben. Sie deduzieren immer aus den Erfahrungen von vorgestern und meinen, damit könne man für übermorgen Politik machen. Das geht nicht.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Bisher waren jedenfalls alle Prognosen dieser Art ziemlich falsch. Sicher gibt es in einigen Berufen Überschuß, in anderen gibt es Mängel, aber wir wollen ja ein Bildungssystem aufbauen, das eben künftig den Übergang von einer Berufstätigkeit zur anderen erleichtert, und nicht dieses Kastensystem, Guckkastensystem, wenn Sie so wollen, das wir in der Vergangenheit gehabt haben.
    Nun fällt mir noch auf, was Herr Dr. Martin zusammenfassend gesagt hat. Er hat uns, da er insgesamt offensichtlich diesen Weg, den wir gehen wollen, für richtig hält, die dringende Empfehlung gegeben, zunächst die Mängel im jetzigen System zu beheben. Ich glaube, damit hebt sich die ganze Sache wieder auf, denn genau das haben wir ja mit großem Mißerfolg in der Vergangenheit gemacht: erst einmal quantitativ erweitern, anschließend nachdenken. Wenn wir dann nachgedacht haben, haben wir gemerkt, daß wir es gar nicht mehr verändern können, weil zuviel investiert ist. Siehe die Empfehlungen des Wissenschaftsrates 1960: Ausweitung der Dozentenstellen, und jetzt Schwierigkeiten: siehe Numerus clausus. Eben weil nicht das System selbst verändert worden ist, sondern weil man nur Mängel im jetzigen System beheben wollte,
    ist man im Grunde genommen in die Irre gegangen. Es ist besser, bestimmte Schwierigkeiten noch eine Weile anhalten zu lassen, als das alte System einfach zu erweitern und dann in zwei oder drei oder fünf Jahren potenzierte Schwierigkeiten zu haben. Dann muß man den Mut und auch die Nerven haben, etwas Richtiges neu zu beginnen und das Richtige sorgfältig vorzubereiten, d. h. das Neue richtig zu tun. Das muß man behutsam, aber entschlossen in Angriff nehmen.
    Ich meine, in diesem Bildungsbericht ist der Weg gewiesen, der hier gegangen werden sollte. Ich möchte Sie alle bitten, auch die Damen und Herren von der Opposition, die Bundesregierung auf diesem Wege schon deshalb zu unterstützen, weil wir sonst bei unserer schwierigen Verfassungslage die Zusammenarbeit mit den Ländern — sie wird ja nicht ganz leicht sein — unter keinen Umständen im Sinne derer voranbringen können, die die Betroffenen von Fehlern sind, die hier gemacht werden, nämlich der Kinder, die heute schon leben, und der Kinder, die morgen geboren werden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Liselotte Funcke
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Bundeskanzler.

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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! In dieser wichtigen Debatte mochte ich mich kurz zu drei Fragen äußern.
    Erstens möchte ich sagen, daß wir die notwendigen Reformen gerade auf dem Bildungssektor als einen kontinuierlichen Prozeß zu verstehen haben und die Probleme nicht mit einem einmaligen großen Einschnitt zu lösen sind.
    Zweitens möchte ich die Interdependenz, die gegenseitige Abhängigkeit der reformerischen Aufgaben in zahlreichen Bereichen unserer Gesellschaft betonen und darauf hinweisen, daß wir insbesondere bei dem Zusammenhang zwischen Bildungsreform und Weiterentwicklung der bundesstaatlichen Struktur nicht warten können, bis alle an sich notwendigen Reformen vollständig durchdacht und beschlossen sind. Wir müssen das jeweils Mögliche tun.
    Schließlich liegt mir daran, die Bildungsreform als eine Gemeinschaftsaufgabe par excellence hervorzuheben, zu deren Erfüllung insbesondere auch die Mitwirkung der Parlamente in Bund und Ländern von großer Bedeutung ist.
    Nun wissen wir alle, daß die Bundesrepublik Deutschland in der Debatte um innere Reformen nicht allein steht. Alle Industriestaaten in West und Ost erkennen die Notwendigkeit, angesichts der beschleunigten wissenschaftlich-technologischen Entwicklung Reformen in ihrer Gesellschaft durchzuführen.
    Die Bundesregierung ist sich darüber im klaren, daß in unserem Staat heute nicht nur ein breites Drängen auf Reformen zu spüren ist. Wir wissen, daß auch die Erwartungen groß sind. Teile der Bevölkerung erwarten Reformen mit chirurgischer Dra-



    Bundeskanzler Brandt
    matik, gewissermaßen so: Der Patient wird operiert, und in kurzer Zeit ist alles in Ordnung.

    (Abg. Dr. Martin: Amputiert!)

    Ein allgemeines Reformbewußtsein entsteht auf großer Breite aber leider häufig erst, wenn die Reform schon äußerst dringlich geworden ist. Dies gilt nirgendwo mehr als auf dem Bildungssektor.
    Die Bildung dieser Regierung vor einem Jahr beruhte, wie es Kollege Genscher vor einigen Tagen gesagt hat — auch Herr Kollege Moersch hat sich eben darauf bezogen —, entscheidend darauf, daß die Notwendigkeit einer Anzahl großer Reformen unserer Politik nach außen und im Innern von Freien Demokraten und Sozialdemokraten gleichermaßen oder ähnlich gesehen wurde. Dies gilt seit langem gerade im Bildungsbereich.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Aber, meine Damen und Herren, diese Regierung kann es der Bevölkerung nicht ersparen, nüchtern auf die Zeiträume hinzuweisen, die für die Durchführung der Bildungsreformen notwendig sind, sowie innerhalb der Reformvorhaben auch aus finanziellen Überlegungen heraus Prioritäten zu setzen. Ich muß daran erinnern, daß diese Regierung in ihrer Regierungserklärung vor einem Jahr der Bildungspolitik eine herausgehobene Priorität einräumte und zugleich auf die Langfristigkeit der Reform hinwies.

    (Abg. Dr. Martin: Zehn Jahre!)

    Sie hat zu Beginn ihrer Regierungszeit einen Bildungsgesamtplan und ein Bildungsbudget für einen langfristigen Zeitraum zu wichtigen Bausteinen ihrer Arbeit erklärt. Vor uns liegt nun in den kommenden Monaten die große Entscheidung über den Inhalt dieses Bildungsplanes, für den Bund und Länder eine gemeinsame Kommission gebildet haben. Diese Kommission muß wirkliche Entscheidungen treffen. Sie darf zentrale Fragen, die noch streitig sind, nicht ausklammern; sonst würde die Bildungskrise weiter verschleppt werden, und genau das darf nicht geschehen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Meine Damen und Herren, die Regierungschefs von Bund und Ländern haben sich die letzte Entscheidung über die Empfehlungen der Kommission selbst vorbehalten. Die Konstruktion der Kommission nimmt bewußt die Ministerpräsidenten und den Bundeskanzler für die Zukunftsaufgabe „Bildung" voll in Pflicht. Wir verstehen unsere Pflicht vor allem als Auftrag zur Integration und Abstimmung. Integriert werden die Zielvorstellungen, Erfahrungen und Kompetenzen von Bund und Ländern. Sie werden auf einer Ebene integriert, die den gefaßten Beschlüssen ein hohes Maß an politischer Verbindlichkeit gibt und die Chancen für die Durchführung der Planungen entscheidend vergrößert. Abstimmung wollen und müssen wir zwischen der Bildungsplanung einerseits und den konkurrierenden Kernbereichen staatlicher Aktivität andererseits zu erreichen versuchen. Die Instrumente langfristiger Planung für diese anderen Bereiche fehlen überwiegend noch. Man muß sie schaffen, um auch hier zu
    realistischen Programmen für die nächsten zehn oder fünfzehn Jahre zu kommen.

    (Sehr gut! Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Aus der Gegenüberstellung und Gewichtung der Programme müssen wir schließlich zur Entwicklung gesamtstaatlicher Perspektiven mit klaren Prioritäten und Stufen der Verwirklichung gelangen.

    (Abg. Dr. Martin: ,Jawohl, das stimmt!)

    So weit sind wir noch nicht, doch die gemeinsame Bildungsplanung ist ein guter Anfang.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Meine Damen und Herren, wenn ich hier jetzt so oft das Wort „wir" gebrauche, so deswegen, weil ich mit den Regierungschefs der Länder in der Sicht unserer Verantwortung im Einklang zu sein glaube. Herr Kollege Martin, ich muß auch um Verständnis dafür bitten, daß die Antwort auf verschiedene Fragen, die Sie aufgeworfen haben, aus meiner Sicht und aus der Sicht der Bundesregierung loyalerweise nicht an den Ländern vorbei gegeben werden kann.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Dr. Martin: Natürlich!)

    Sonst hat das ganze Vorhaben, mit dem wir jetzt begonnen haben, keinen Sinn.

    (Abg. Dr. Martin: Völlig richtig!)

    Ich möchte hier — in Anwesenheit von kompetenten Mitgliedern des Bundesrates — betonen, daß die Bundesregierung und ich persönlich die bisher gezeigte partnerschaftliche und offene Haltung der Länder sehr zu würdigen wissen. In einer Zeit, da in verschiedenen Fragen, wie wir das ja heute auch schon erlebt haben, Regierung und Opposition hier im Deutschen Bundestag oft hart aufeinanderstoßen, hat sich die Zusammenarbeit mit den Regierungschefs der Länder, gleich welcher Partei sie ,angehören, für mich erfreulich sachbezogen und kooperativ gestaltet. In den Bereichen von Bildung, Wissenschaft und Forschung ist es schon gelungen, den im Grundgesetz durch die Finanzreform verankerten Auftrag der Gemeinschaftsaufgaben mit Sinn zu erfüllen. Die erfolgreiche und loyale Wahrnehmung dieser Aufgaben ist eine Probe auf die Möglichkeiten, Herr Kollege Lohmar, jetzt sage ich: des kooperativen und . koordinierten Föderalismus, damit ich nicht in meiner Wortwahl hinter dem zurückbleibe, was Sie aus dem Vertrag des Kollegen Leussink herausgelesen haben. Das gilt für Bund und Länder gleichermaßen. Nur wenn die Klammer des Art. 91 b des Grundgesetzes in der Praxis hält, kann der Versuch, den wir gemeinsam beginnen, als gelungen gelten. Insoweit ist die gemeinsame Bildungsplanung das Kernstück der Bund-Länder-Kooperation schlechthin.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Die Regierungen von Bund und Ländern bedürfen bei ihrer Planungstätigkeit der Unterstützung. Neben den Parteien, die als gemeinsames politisches Element in Bund und Ländern eine besondere integrierende Rolle spielen — jedenfalls spielen können —, sind hier die Parlamente, Bundestag und Landesparlamente, entscheidende Mitgestalter der Zukunft.



    Bundeskanzler Brandt
    Die heutige Diskussion zeigt, wie ernst es dieses Hohe Haus mit seiner Beteiligung an den Entscheidungen der Bildungsplanung meint. Dabei bin ich mir der Spannung wohl bewußt, meine Damen und Herren, die durch die Perfektionierung der Instrumente staatlicher Planung gegenüber dem Gestaltungswillen der Parlamente entsteht, und ich will das hier offen ansprechen. Das Budgetrecht der Parlamente wird, je längerfristig Planung sein muß, um so ergänzungsbedürftiger durch andere Formen der Mitentscheidung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Die Bundesregierung erwartet von dieser Diskussion, von der Meinungsbildung dieses Hohen Hauses, die mit dem heutigen Tag nicht abgeschlossen sein wird, eine Leitlinie auch für ihre gemeinsame Planungstätigkeit mit den Ländern. Wenn so neben das Budgetrecht die aktive Einwirkung des Parlaments, nein: der Parlamente, nach unserer Verfassungsstruktur in der Bundesrepublik, auf die Strukturen und Inhalte des Bildungswesens tritt, dann kann dies für den Erfolg und die Tragfähigkeit der Reformplanung nur gut sein. Jedermann weiß, daß die Bildungsreform nur in Zusammenarbeit von Bund und Ländern durchgeführt werden kann. Jedermann weiß, daß sie nur durchgeführt werden kann, wenn dafür die entsprechenden Mittel zur Verfügung stehen werden, und jedermann weiß auch, daß noch geraume Zeit darüber beraten und gestritten werden wird, wie wir zu einer möglichst produktiven Gestaltung oder Weiterentwicklung — wie man will — unserer bundesstaatlichen Ordnung gelangen. Wir sollten uns, so meine ich, durch nichts davon abbringen lassen, Klarheit über den' Inhalt der für die Bundesrepublik notwendigen Bildungsreform sowie über die dafür erforderlichen finanziellen Auswirkungen zu schaffen und die notwendigen Entscheidungen herbeizuführen. Uber Zuständigkeiten und Verantwortung sollten wir dann weiter- reden, wenn wir uns geeinigt haben, was wir bildungspolitisch für notwendig halten und was volkswirtschaftlich machbar ist.
    Meine Damen und Herren, die Strukturen, die wir entwerfen, die Kapazitäten, die wir schaffen, die Lehrer die wir ausbilden, all dies soll doch einem immer größeren Teil der Gesellschaft zur Verfügung stehen, und, Herr Kollege Martin, dies heißt, von allen möglichen Theorien dieser oder jener Gruppe abgesehen, für mich zunächst einmal Demokratisierung:

    (Beifall bei den Regierungsparteien — Zustimmung bei der CDU/CSU)

    daß das, was an Bildung darzustellen ist, einem zunehmend größeren Teil der Gesellschaft zur Verfügung stehen soll. Dies kostet viel Geld. Zahlen sind heute genannt worden. Sie mögen nach genauer Berechnung anders lauten, die Dimension ist dennoch erkennbar.
    Wir müssen uns darüber klar sein, meine Damen und Herren, daß unsere Bürger diese Lasten nur unter zwei Bedingungen akzeptieren werden.
    Zum einen: Sie müssen davon überzeugt sein, daß es hier um ein Bildungswesen für das ganze Volk geht.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Deshalb kann nicht deutlich genug gesagt werden, daß es hier auch und nicht zuletzt um die Berufsbildung geht.

    (Abg. Dr. Schober: Sehr richtig!)

    Jeder soll jederzeit und überall seine Chance haben. Weder Herkunft noch Besitz, weder Alter noch Konfession, weder Wohnort noch Geschlecht soll die Chancengleichheit, soll das Bürgerrecht auf Bildung einschränken.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Nur wenn alle dies wissen und sehen, werden auch alle dieses Bildungswesen mittragen wollen.
    Zum anderen: In den neuen Strukturen muß auch ein neuer Geist wohnen. Gleichgültigkeit und Unlust dürfen die Reform nicht hemmen. Die Menschen in dem modernen Bildungssystem, das wir — es wird mühsam genug sein — entstehen lassen wollen, diese Menschen, ob Lehrende oder Lernende, sollen es aktiv und voll in Anspruch nehmen, d. h. aus dem Guten das Bessere machen und durch eigene Initiative und Leistung die verbesserten Bildungsmöglichkeiten nutzen. Diese Gesellschaft, so hoffe ich, will sich in einer großen, in einer dauernden Anstrengung ein neues und besseres Bildungswesen schaffen. Derjenige, der darin arbeitet, lehrt oder lernt, muß diese Anstrengung, die letztlich auch seine eigene ist, als Verpflichtung erkennen.
    Bei der Bildungsreform, meine Damen und Herren, geht es natürlich um die Zukunftssicherung, von der heute schon die Rede war. Natürlich war davon die Rede. Aber es geht dabei doch um den Einzelnen und seine Chance. Gelingen kann die Bildungsreform nur mit dem Einzelnen. Das ist die Chance dieser Gesellschaft und dieses Staates.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)