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ID0520517900

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Metadaten
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    Vokabeln: 8
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    Deutscher Bundestag 205. Sitzung Bonn, den 12. Dezember 1968 Inhalt: Fragestunde (Drucksachen V/3629, V/3618) Frage des Abg. Dr. Marx (Kaiserslautern) : Information der Bundesregierung über die Entwicklung in der CSSR 11117 A Fragen des Abg. Dr. Ritz: Vorschläge des Vizepräsidenten Mansholt zur Reform der Agrarstrukturpolitik Höcherl, Bundesminister . 11117 C, 11118 D, 11119 A, B, C, D Dr. Ritz (CDU/CSU) . 11118D, 11119 A Ertl (FDP) 11119 A Logemann (FDP) 11119 B, C Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 11119 C, D Dr. Stark (Nürtingen) (CDU/CSU) 11120 A Schoettle, Vizepräsident 11120 A, 11121 B, C Peters (Poppenbüll (FDP) 11120 B Bauknecht (CDU/CSU) 11120 B Freiherr von Gemmingen (FDP) . 11120 B Niederalt (CDU/CSU) 11120 C Unertl (CDU/CSU) 11120 D Wächter (FDP) 11121 A Dr. Gleissner (CDU/CSU) 11121 A Ehnes (CDU/CSU) 11121 B Dr. Prassler (CDU/CSU) 11121 B Klinker (CDU/CSU) 11121 C Frage des Abg. Dröscher: Fahrpreisermäßigung der Bundesbahn für kinderreiche Familien 11121 D Fragen des Abg. Härzschel: Bauarbeiten an den Ortsumgehungen von Lörrach, Schopfheim und Zell 11121 D Fragen des Abg. Ertl: Geheimgespräche des Sonderbotschafters Bahr Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär 11122 B, C, D, 11123 A, B, C, D, 11124 A, B, C, D Ertl (FDP) 11122 B, C, 11124 A, B Dr. Bucher (FDP) 11122 D Zoglmann (FDP) 11122 D Unertl (CDU/CSU) 11123 A Borm (FDP) 11123 B -Baier (CDU/CSU) 11123 B Freiherr von Gemmingen (FDP) 11123 C Moersch (FDP) 11123 D Dr. Arndt (Hamburg) (SPD) 11124 B, C Dorn (FDP) 11124 D Frage des Abg. Dr. Müller (München) : Verwendung der Überschußproduktion an Zucker in der EWG 11124 D II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 205. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1968 Fragen des Abg. Dr. Aigner: Fortsetzung der Förderung einzelbetrieblicher Maßnahmen — Finanzierungshilfen aus dem Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft 11125 A Fragen der Abg. Dorn, Weigl, Dr. Arndt (Hamburg) und Müller (Mülheim) : Todesurteile gegen aus der Bundesrepublik Deutschland entführte Südkoreaner — Bemühungen der Bundesregierung um ihre Freilassung — Beweise für eine gewaltsame Entführung — Konsequenzen der Bundesregierung Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär . 11125 C, D, 11127 B, C, D, 11128 A, B, C, D, 11129 A, B, C, D, 11130 A, B Dorn (FDP) 11127 B, C, D Weigl (CDU/CSU) 11128 A Dr. Arndt (Hamburg) (SPD) . 11128 B, C, D, 11129 A Müller (Mülheim) (SPD) 11129 B, C, D Wagner (CDU/CSU) 11130 A Matthöfer (SPD) 11130 A Fragen des Abg. Dr. Müller (München) : Ausreise der in der Volksrepublik China festgehaltenen Bürger der Bundesrepublik Deutschland 11130 C Zur Geschäftsordnung Genscher (FDP) 11130 C Ehnes (CDU/CSU) 11130 D Aktuelle Stunde Vorschläge des Vizepräsidenten Mansholt zur Reform der Agrarstrukturpolitik Logemann (FDP) 11131 A Ehnes (CDU/CSU) 11132 A Peters (Poppenbüll) (FDP) 11132 D Dr. Schulze-Vorberg (CDU/CSU) 11133 B Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) 11133 D Ertl (FDP) 11134 D Dr. Ritz (CDU/CSU) 11135 D Dr. Prassler (CDU/CSU) 11136 C Mauk (FDP) 11137 A Marquardt (SPD) 11138 A Dr. Kempfler (CDU/CSU) 11138 C Dr. Stark (Nürtingen) (CDU/CSU) 11138 D Unertl (CDU/CSU) 11139 C Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) 11140 A Höcherl, Bundesminister 11140 C Nächste Sitzung 11143 D Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten 11145 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 205. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1968 11117 205. Sitzung Bonn, den 12. Dezember 1968 Stenographischer Bericht Beginn: 14.02 Uhr
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    Liste der beurlaubten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach * 13. 12. Dr. Aigner * 13. 12. Frau Albertz 13. 12. Dr. Apel * 13. 12. Arendt (Wattenscheid) * 13. 12. Dr. Arndt (Berlin/Köln) 13. 12. Dr. Arnold 13. 12. Dr. Artzinger * 13. 12. Bading * 13. 12. Dr.-Ing. Dr. h. c. Balke 13. 12. Bazille 13. 12. Behrendt * 13. 12. Bergmann* 13. 12. Dr. Birrenbach 13. 12. Blumenfeld 12. 12. Brück (Holz) ** 12. 12. Dr. Burgbacher * 13. 12. Corterier * 13. 12. Deringer * 13. 12. Dichgans * 13. 12. Dr. Dittrich * 13. 12. Dröscher' 13. 12. Frau Dr. Elsner * 13. 12. Faller * 13. 12. Fellermaier * 13. 12. Dr. Furler * 13. 12. Gerlach * 13. 12. Haage (München) 13. 12. Hahn (Bielefeld) * 13. 12. Hamacher 31. 12. Illerhaus * 13. 12. Dr. Ils 12. 12. Kahn-Ackermann ** 12. 12. Frau Klee ** 12. 12. Frau Kleinert 15. 1. 1969 Klinker * 13. 12. Abgeordnete() beurlaubt bis einschließlich Kriedemann * 13. 12. Freiherr von Kühlmann-Stumm 13. 12. Kulawig * 13. 12. Kunze 30. 4. 1969 Lautenschlager * 13. 12. Lenz (Brühl) * 13. 12. Dr. Löhr * 13. 12. Lücker (München) * 13. 12. Mattick 13. 12. Mauk * 13. 12. Frau Dr. Maxsein 13. 12. Memmel * 13. 12. Metzger * 13. 12. Mick 12. 12. Missbach 13. 12. Dr. Mommer 12. 12. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 13. 12. Müller (Aachen-Land) * 13. 12. Neumann (Stelle) 13. 12. Prochazka 13. 12. Raffert 13. 12. Rehs 12. 12. Richarts * 13. 12. Riedel (Frankfurt) * 13. 12. Dr. Rutschke ** 12. 12. Scheel 13. 12. Dr. Schulz (Berlin) 14. 12. Dr. Serres ** 12. 12. Springorum * 13. 12. Dr. Starke (Franken) * 13. 12. Steinhoff 31. 12. Storm 31. 12. Frau Wessel 15. 1. 1969 Wienand 31. 12. Dr. Wilhelmi 13. 12. *) Für die Teilnahme an einer Sondersitzung des Europäischen Parlaments **) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Max Schulze-Vorberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Hoffentlich ist es in dieser Aktuellen Stunde erlaubt, einmal zu sprechen, auch wenn man kein Bauer ist. Aber ich möchte sehr deutlich machen, daß hierzulande die sich jagenden Pläne von Herrn Mansholt durchaus nicht nur bei den Bauern kritisch gesehen werden, sondern daß sie unser aller kritische Aufmerksamkeit verdient haben.

    (Zuruf des Abg. Ertl.)

    Der Versuch, der hier gemacht wird, Herrn Mansholt in Brüssel und unseren Bundeslandwirtschaftsminister Höcherl sozusagen in einen Topf zu werfen, erscheint mir geradezu grotesk.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Ertl: In einen Topf passen sie beide auch nicht!)

    Von Hermann Höcherl wissen wir, daß er mit uns den Sinn der Politik darin sieht, Eigentum zu schaffen, nicht aber Eigentum zu vernichten.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Darum haben die Zu- und Nebenerwerbsbetriebe
    eine, wie ich überzeugt bin, gute Zukunft. Sie stellen eine geradezu wünschenswerte Existenzform dar.

    (Zuruf von der SPD: Das hat Mansholt auch gesagt!)

    — Neuerdings soll er das gesagt haben.

    (Zuruf von der SPD: Das hat doch Ihr Herr Höcherl bestätigt!)

    Um so besser, wenn er lernt, kann ich nur sagen. Daran wollen wir ihn nicht hindern. Ganz im Gegenteil! Er sollte langsam begreifen, daß es in dieser Bundesrepublik eine gute Zukunft nur geben kann, wenn wir Tausende und Abertausende landwirtschaftlicher Zu- und Nebenerwerbsbetriebe haben.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU.)

    Hier gilt es geradezu, die Vorteile der modernen industriellen Arbeitswelt, z. B. den relativ hohen Lohn, mit der Sicherheit zu verbinden, die das Eigentum an Grund und Boden verbürgt.
    Meine Damen und Herren, wenn in unserem Land neue Fabriken, neue Industrien entstehen, werden wir auf neuen Äckern säen und Wälder neu pflanzen müssen. Wir brauchen uns über gesunde Luft und reines Wasser überhaupt nicht mehr zu unterhalten — weder in diesem Haus noch sonst irgendwo —, wenn unsere Bauern wegen der Mansholt-Pläne tatsächlich alle miteinander in die Fabriken flüchten.
    Mir kam es darauf an, das als ein Mann, der nicht aus der Landwirtschaft kommt, zu sagen und die große Leistung unserer Landwirtschaft einmal ausdrücklich anzuerkennen. Auch Herr Mansholt sollte doch sehen, daß wir nicht in die Zeit der Leibeigenschaft und großer Güter zurückgehen können. Wir brauchen den kleinen Bauernbetrieb, wir brauchen Zu- und Nebenerwerbsbetriebe, wir brauchen Familienbetriebe.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Erwin Schoettle
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Schmidt (Gellersen).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. R. Martin Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Einige unter uns werden
    11134 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 205. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Dezember 1968
    Dr. Schmidt (Gellersen)

    sehr nervös. Ich verstehe das durchaus, denn ich weiß, daß der Wahltermin immer näher rückt.

    (Zustimmung bei der SPD.)

    Man braucht wohl reichlich Zündstoff, um auf irgendeinen schimpfen zu können.
    Lassen Sie mich zur Sache einiges sagen. Erstens: Ich bin gewiß, daß die meisten von Ihnen das Papier gar nicht kennen. Zweitens: Bei den Bemerkungen, die Herr Mansholt in Brüssel im Beisein der Außenminister gemacht hat, muß man zweierlei unterscheiden. Das, was er zu den Preisen und zu den Marktordnungen zu sagen hatte, hat er im Auftrage der Kommission sagen können, weil es darüber Grundsatzbeschlüsse gibt. Das, was er zu den Strukturverhältnissen gesagt hat, ist seine persönliche Meinung. Meine Herren Kollegen, es gibt noch keine Meinung der Kommission darüber. Derartige Meinungen, wie sie Herr Mansholt geäußert hat, gibt es auch in der Bundesrepublik in Massen. Lesen Sie nur einmal die wissenschaftliche Literatur durch. Da werden Sie einige solcher Perspektiven finden.
    Im übrigen ist es ja eindeutig so — auch Sie in Bayern kommen nicht darum herum, das zu bemerken —, daß der technische und wissenschaftliche Fortschritt in der Landwirtschaft Veränderungen erzwingen wird, ob Sie es wollen oder nicht. Sie liegen einfach auf der Hand. Wir unterliegen tagein, tagaus solchen Veränderungen. Sie haben sie inzwischen auch schon zugestanden. Warum regen Sie sich dann also hier darüber auf, daß Herr Monsholt einige Feststellungen trifft. Im übrigen haben wir heute vormittag im Ausschuß von Minister Höcherl gehört, daß viele der Anmerkungen und allgemeinen Feststellungen von Herrn Mansholt zur Lage der Landwirtschaft durchaus richtig sind.
    Nun ist es natürlich so, daß die Strukturen in der EWG außerordentlich verschieden sind. Was mir persönlich und meinen Freunden an Herrn Mansholts Feststellungen nicht gefallen hat, ist, daß er es unterlassen hat, auf die Finanzierung solcher Maßnahmen einzugehen und zu sagen, woher die Mittel kommen sollen. Deswegen zweifeln wir an der Durchführbarkeit solcher Pläne. Darüber sind wir uns ja einig.
    Aber solche Pannen sind ja auch in der Bundesrepublik passiert. Das wissen wir doch. Schauen wir ein paar Wochen zurück! Da ging es auch darum. Da lagen auch Pläne vor, und da war noch nichts von der Finanzierung gesagt. Dann mußte ein Finanzminister sagen: Was kostet der ganze Spaß? — Also daher keine allzu große Aufregung!
    Im übrigen sind die Vorschläge, meine Herren von der CSU und von der FDP, gar nicht neu. Wir praktizieren im Rahmen des Regierungsprogramms ja einige der von Mansholt hier geforderten Dinge. Wir fordern die Umschulung. Wir werden sie sogar finanzieren. Wir fordern eine Landabgaberente. Sie ist sogar schon im Programm eingeplant. Was wollen Sie eigentlich mehr? Ich gebe zu, daß man das in der Bundesrepublik eher verwirklichen kann als in Süditalien, weil es sehr schwer sein wird, die entsprechenden Industrien dahin zu kriegen.
    Also das zu diesem Teil. Es ist für uns nichts Neues. Wir praktizieren es in der Bundesrepublik, und wir werden dabei zugunsten der Landwirte, die freiwillig ausscheiden, die nötigen Alternativen schaffen.
    Und nun zum Markt und zu den Preisen! Meine Damen und Herren, wissen wir denn, wie es in der Kommission zugegangen ist? Gab es nicht auch dabei deutsche Kommissare, die ganz andere Vorstellungen hatten? Wenn dabei Herr Höcherl die Katze aus dem Sack lassen könnte, würden Sie sehr schwer enttäuscht sein. Ich sage Ihnen nur, die Vorschläge des Herrn Mansholt halte ich für wenig realistisch. Ich glaube nicht, daß wir dazu beitragen können, Einkommensverlagerungen zugunsten der nach der Landwirtschaft folgenden Gruppen vorzunehmen. Im übrigen glaube ich, daß wir es nicht hinnehmen würden — auch meine Freunde nicht —, daß weitere Einkommensverluste in der deutschen Landwirtschaft einfach in Kauf zu nehmen sind. Das zu dem.
    Nun zum Abschluß, meine Damen und Herren. Ich bin im Grunde genommen darüber erfreut, daß man auch in der EWG-Kommission über ein neues Konzept diskutiert; denn mehr ist es ja nicht, es ist eine Diskussion. Wir stellen doch alle fest, daß wir in der gegenwärtigen EWG-Politik am Ende sind, daß wir einen Kurswechsel vollziehen müssen. Diesen Beitrag von Herrn Mansholt bezeichne ich eben als einen Beitrag zur Diskussion. Wir selber haben ja noch genügend Zeit und Gelegenheit, auch späterhin im einzelnen dazu Stellung zu nehmen.

    (Beifall bei der SDP.)