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ID0514521600

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    Deutscher Bundestag 145. Sitzung Bonn, den 15. Dezember 1967 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 7453 A Amtliche Mitteilung 7453 A Fragestunde (Drucksachen V/2371, zu V/2371, V/2385, V/2395) Frage des Abg. Dr. Schellenberg: Erhöhung der Krankenkassen- und Kassenbeitragssätze als Auswirkung des Finanzänderungsgesetzes Kattenstroth, Staatssekretär . . . . 7453 B Dr. Schellenberg (SPD) 7454 A Schmidt (Kempten) (FDP) . . . 7454 B Maucher (CDU/CSU) 7454 C Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Einbeziehung aller Angestellten auch in die Arbeitslosenversicherungspflicht ab 1. Januar 1968 Kattenstroth, Staatssekretär . . . . 7454 D Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 7455 A Frage des Abg. Kaffka: Zahl der Brände im Bundesverteidigungsministerium 1967 Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär 7455 B Kern (SPD) 7455 C Frage des Abg. Matthöfer: Ausbildung der Bundeswehr im „verdeckten Kampf" Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär 7455 C Matthöfer (SPD) 7455 D Frage des Abg. Lenders: Durchführung von Planspielen für Offiziere — Führungsgrundsätze des Untergrund- und Bandenkampfes Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär 7456 A Lenders (SPD) . . . . . . . . 7456 A Matthöfer (SPD) 7456 C Fellermaier (SPD) 7456 C Dröscher (SPD) . . . . . . . 7456 D Kaffka (SPD) . . . . . . . . 7457 B Fragen des Abg. Lautenschlager: Dienstpostenbewertung im Bundesgrenzschutz 7457 B Frage der Abg. Frau Funcke: Anrede der volljährigen weiblichen Personen mit „Frau" Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 7457 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 Frau Funcke (FDP) 7458 A Dr. Rinderspacher (SPD) 7458 B Moersch (FDP) 7458 C Dr. Giulini (CDU/CSU) 7459 A Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Veräußerung einer Teilfläche des Exerziergeländes des Bundesgrenzschutzes in Deggendorf an die Stadt zu Wohnungsbauzwecken 7459 A Fragen des Abg. Ertl: Etwaige Ausklammerung früher angekündigter Reformen in dieser Legislaturperiode Freiherr von und zu Guttenberg, Parlamentarischer Staatssekretär 7459 B Ertl (FDP) 7459 C Moersch (FDP) 7460 A Fragen des Abg. Fellermaier: Aufklärung über Handhabung und Auswirkungen der Mehrwertsteuer Freiherr von und zu Guttenberg, Parlamentarischer Staatssekretär 7460 B Fellermaier (SPD) 7460 B Dr. Mommer, Vizepräsident. . . 7461 B Josten (CDU/CSU) 7461 B Dr. Apel (SPD) 7461 C Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . . 7461 C Moersch (FDP) 7461 D Frau Funcke (FDP) 7461 D Fragen des Abg. Dr. Meinecke: Bekanntgabe der vom Bundestag geforderten Berichte der Bundesregierung Freiherr von und zu Guttenberg, Parlamentarischer Staatssekretär . 7462 A Dr. Meinecke (SPD) 7362 B Fragen des Abg. Picard: Meinungsumfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach zu Fragen der Deutschland- und Ostpolitik vom 5. Dezember 1967 . . . . . . . . . . 7462 C Fragen des Abg. Dr. Wörner: Wirksamere Bekämpfung der Schwarzarbeit Kattenstroth, Staatssekretär . . . . 7462 C Dr. Mommer, Vizepräsident. . . . 7462 D Dr. Stark (Nürtingen) (CDU/CSU) . . 7463 A Frage des Abg. Geldner: Zuwachsrate an Arbeitslosen in Nordbayern Kattenstroth, Staatssekretär . . . 7463 C Schmidt (Kempten) (FDP) 7463 C Frage des Abg. Moersch: Nachwuchswerbung für den höheren Dienst in Studentenzeitschriften Kattenstroth, Staatssekretär . . . 7464 A Moersch (FDP) 7464 A Fragen des Abg. Weigl: Arbeitslosigkeit im Bereich der ostbayerischen Arbeitsämter — Angeblich verzögerte Auszahlung des Arbeitslosengeldes 7464 B Frage des Abg. Dröscher: Rentenanträge von Arbeitnehmern Kattenstroth, Staatssekretär . . 7464 D Dröscher (SPD) . . . . . . . . 7465 A Frage des Abg. Rehs: Flugverbindung Hamburg—Köln Wittrock, Staatssekretär 7465 B Sänger (SPD) 7465 C Bading (SPD) 7466 A Frage des Abg. Kubitza: Neuer Unfallrekord auf den Autobahnen im Bereich Frankfurt, Würzburg und Mannheim Wittrock, Staatssekretär 7466 B Frage des Abg. Kubitza: Auswertung der Erfahrungen mit den neuen Sicherheitsvorkehrungen an Kraftfahrzeugen in den USA Wittrock, Staatssekretär 7466 B Frage des Abg. Kubitza: Kraftfahrer mit Sehstörungen am Steuer eines Wagens Wittrock, Staatssekretär 7466 C Frage des Abg. Ramms: Ausnahmeanträge der Deutschen Bundesbahn zur Senkung der Gütertarife seit 1. August 1965. . . . . . . . 7466 D Frage des Abg. Ramms: Zahl der von der Bundesregierung genehmigten Ausnahmetarife 7466 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 III Frage des Abg. Ramms: Höhe der Einnahmeausfälle der Deutschen Bundesbahn auf Grund der Tarifsenkungen 7466 D Frage des Abg. Opitz: Weitere Tarifsenkungen der Deutschen Bundesbahn mit Inkrafttreten der Mehrwertsteuer Wittrock, Staatssekretär . . . . 7466 D Frau Funcke (FDP) 7467 A Fragen des Abg. Zebisch: Straßenbaumittel für den Raum Niederbayern—Oberpfalz 7467 C Frage des Abg. Lautenschlager: Ausführungsvorschriften zu den §§ 30 und 32 des Arzneimittelgesetzes von 1961 3467 D Fragen des Abg. Dr. Enders: In der Sowjetunion entwickeltes Serum gegen Multiple Sklerose Frau Strobel, Bundesminister . . . 7468 A Frage des Abg. Dr. Meinecke: Erlaß von Rechtsvorschriften über die Einfuhr einwandfreier Speisegelatine und Speisegelatine enthaltender Konserven 7468 C Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD betr. EWG-Beitrittsverhandlungen Dr. Mommer (SPD) 7468 D Brandt, Bundesminister 7468 D Dr. Furler (CDU/CSU) 7472 C Borm (FDP) 7474 B Dr. Apel (SPD) 7478 C Metzger (SPD) 7479 C Absetzung des Punktes 11 von der Tagesordnung Schoettle, Vizepräsident 7481 D Entwurf eines Pflanzenschutzgesetzes (Drucksache V/875); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/2367), Mündlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/2335) — Zweite und dritte Beratung —, in Verbindung mit Beratung des Schriftlichen Berichts des Ausschusses für Gesundheitswesen über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Schädlingsbekämpfungsmittel (Drucksachen V/395, V/2287) Bading (SPD) 7482 A Dr. Ritgen (CDU/CSU) 7483 B Dr. Bardens (SPD) 7884 A Sander (FDP) 7484 C, 7488 C Dr. Guilini (CDU/CSU) 7485 B Dr. Hammans (CDU/CSU) . 7485 D, 7488 A, C Hüttebräuker, Staatssekretär . . . 7487 C Frau Dr. Hubert (SPD) . . . . . . 7487 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Neunzehnte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Drucksachen V/2269, V/2391) . . . . . . . 7488 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung der ehem. Wörth-Kaserne in Göttingen (Drucksachen V/2275, V/2394) 7489 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats zur Einführung einer besonderen Einfuhrregelung für bestimmte Erzeugnisse aus bestimmten Drittländern (Drucksachen V/2044, V/2396) 7489 A Nächste Sitzung 7489 C Anlagen 7491 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 7453 145. Sitzung Bonn, den 15. Dezember 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach 15.12. Frau Albertz 15. 12. Dr. Arndt (Berlin /Köln) 15. 12. Baier 20. 12. Balkenhol 15. 12. Bals 15. 12. Bauknecht 15. 12. Prinz von Bayern 15. 12. Dr. Bechert (Gau-Algesheim) 15. 12. Behrendt * 15. 12. Berlin 31. 12. Blachstein 15. 12. Blumenfeld 15. 12. Böhm 15. 12. Cramer 31. 12. Damm 15. 12. Dr. Dittrich* 15. 12. Frau Dr. Elsner 31. 12. Enk 15. 12. Dr. Franz 15. 12. Hilbert 15. 12. Hörmann (Freiburg) 15. 12. Frau Geisendörfer 15. 12. Genscher 15. 12. Gewandt 15. 12. Gibbert 31. 12. Dr. Gleissner 15. 12. Dr. h. c. Güde 31. 12. Haage (München) 15. 12. Herold 15. 12. Frau Herklotz 15. 12. Hölzle 16. 12. Hörmann (Freiburg) 20.12. Dr. Jaeger 15. 12. Killat 15. 12. Klinker 15. 12. Könen (Düsseldorf) 15. 12. Frau Korspeter 31. 12. Krug 15. 12. Kubitza 15. 12. Dr. Kübler 31. 12. Kühn (Hildesheim) 31. 12. Kunze 31. 12. Lenz (Brühl) 31. 12. Dr. Lindenberg 15. 12. Dr. Lohmar 15. 12. Dr. Martin 15. 12. Dr. hh. c. Menne (Frankfurt) 15. 12. Dr. Miessner 15. 12. Mischnick 15. 12. Missbach 15. 12. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 31. 12. Müller (Aachen-Land) * 15. 12. Müller (Worms) 15. 12. Paul 31. 12. Picard 15. 12. Prochazka 16. 12. Ramms 15. 12. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Richarts * 15. 12. Raffert 16. 12. Rainer 15. 12. Riegel (Göppingen) 16. 12. Rollmann 15. 12. Dr. Rutschke ** 15. 12. Prinz zu Sayn-WittgensteinHohenstein 31. 12. Frau Schanzenbach 20. 12. Scheel 15. 12. Dr. Schmidt (Gellersen) 15. 12. Dr. Schulz (Berlin) 15. 12. Schultz (Gau-Bischofsheim) 15. 12. Seither 15. 12. Spitzmüller 15. 12. Dr. Starke (Franken) 15. 12. Steinhoff 31. 12. Tallert 12.1. 1968 Dr. Wahl 31. 12. Weimer 15. 12. Westphal 15. 12. Wieninger 15. 12. Wilhelm 15. 12. Dr. Wörner 15. 12. Wurbs 15. 12. Dr. Zimmermann 15. 12. Anlage 2 Umdruck 348 Änderungsantrag der Abgeordneten Frau Dr. Hubert, Dr. Jungmann, Dr. Imle, Dr. Bechert (GauAlgesheim), Dr. Hammans und Genossen zur zweiten Beratung .des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Pflanzenschutzgesetzes - Drucksachen V/875, V/2335 Der Bundestag wolle beschließen: In § 7 Abs. 3 des Pflanzenschutzgesetzes wird 1. die Fassung der Regierungsvorlage wiederhergestellt, 2. folgende neue Nummer 8 angefügt: „8. die für die Beurteilung erforderlichen Unterlagen." Bonn, den 13. Dezember 1967 Frau Dr. Hubert Dr. Bechert (Gau-Algesheim) Könen (Düsseldorf) Frau Lösche Dr. Meinecke Frau Schimschok * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats 7492 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 Dr. Jungmann Dr. Hammans Frau Blohm Erpenbeck Hauser (Bad Godesberg) Frau Jacobi (Marl) Dr. Klepsch Müller (Remscheid) Frau Pitz-Savelsberg Dr. Imle Anlage 3 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Gumbel vom 15. Dezember 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Fritsch (Deggendorf) (Drucksache V/2371 Frage 35) : Ist die Bundesregierung bereit, eine an das Bebauungsgebiet der Stadt Deggendorf angrenzende Teilfläche von etwa 9 ha des Exerziergeländes des Bundesgrenzschutzes in Deggendorf an die Stadt Deggendorf zu Wohnungsbauzwecken zu veräußern? Die Bundesregierung ist bereit, die gewünschte Teilfläche des Standortübungsplatzes an die Stadt Deggendorf zu veräußern, wenn diese geeignetes Ersatzgelände anbietet, wie bereits Herrn MdB Dr. Dittrich vor kurzer Zeit mitgeteilt. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Bornemann vom 15. Dezember 1967 auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Diemer-Nicolaus (Drucksache zu V/2371 Frage 93) : Trifft es zu, daß in Vaterstetten bei München Fernsprechteilnehmer unterschiedliche Gebühren zahlen müssen, je nachdem ob sie gegen die Ausgliederung aus dem Münchener Ortsnetz Verwaltungsgerichtsklage erhoben haben oder nicht? Ja, dies trifft zu. Die Umschaltung der rd. 390 Teilnehmer in Vaterstetten, die keine Klage erhoben haben, war deshalb unbedingt notwendig, weil nur auf diese Weise die gleiche Zahl von Antragstellern in Haar, die z. T. seit langem auf einen Anschluß warten, nunmehr angeschlossen werden können. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Bornemann vom 15. Dezember 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Mattick (Drucksache zu V/2371 Frage 94 und 95) : Ist dem Bundespostminister bekannt, daß der Empfang der Sendungen des „Deutschlandfunk" durch erheblich verstärkte Sendungen und Störungen östlicher Sender wesentlich gestört ist? Was gedenkt der Bundespostminister zu tun, um die Sendungen des Deutschlandfunk in Deutschland und Europa wieder hörbar zu machen? Es ist mir bekannt, daß der Empfang von Sendungen des Deutschlandfunks auf den Frequenzen 151 und 548 kHz während der Abend- und Nachtstunden beeinträchtigt wird. Hierbei handelt es sich aber nicht um bewußte Störungen durch ausländische Sender. Vielmehr ergeben sich diese Beeinträchtigungen aus der Zuweisung der Frequenzen nach dem Kopenhagener Abkommen (1948), wonach der UdSSR die gleiche Frequenz 548 kHz zugewiesen ist. Ferner arbeitet der algerische Sender Oran auf der gleichen Frequenz. Hierbei muß hervorgehoben werden, daß die Frequenz 548 kHz *) weniger geeignet ist, sondern vorzugsweise für die Ausstrahlung des Programms während der Tagesstunden vorgesehen ist. Die Leistung des Senders wurde für den Tagesbetrieb auf 80,0 kW verstärkt. In den Abend- und Nachtstunden werden dazu neben den erwähnten Frequenzen auch Sendeanlagen auf den Frequenzen 755, 1268 und 1538 kHz für den Deutschlandfunk betrieben. Hierbei hat sich besonders die eingesetzte Frequenz 1538 kHz als gut geeignet erwiesen. Wegen der Störungen auf der Frequenz 151 kHz sind Verhandlungen mit der rumänischen Fernmeldeverwaltung eingeleitet worden mit dem Ziel, einen für beide Seiten tragbaren Kompromiß zu erreichen. Neben laufenden technischen Verbesserungsbemühungen, wie 'die Errichtung umfangreicher Sendeanlagen, bleibt die Deutsche Bundespost bestrebt, durch Verhandlungen günstigere Frequenzverhältnisse für den Deutschlandfunk zu erhalten. *) für den 24-Stunden-Betrieb
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Bardens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die sozialdemokratische Fraktion dieses Hauses hat bereits im Frühjahr 1964 ein solches Pflanzenschutzgesetz gefordert, und wenige Wochen später hat das Haus einstimmig einem Antrag des Gesundheitsausschusses zugestimmt, der in die gleiche Richtung ging. Wir haben uns damals von dem Gedanken leiten lassen, daß angesichts der ständigen Ausweitung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln eine moderne gesetzliche Regelung dringend notwendig ist. Wir waren auch beeindruckt von den Berichten in der Literatur über große Schadensfälle, insbesondere über Unglücksfälle in Amerika.
    Jetzt haben wir gemeinsam ein Gesetz geschaffen, das den Forderungen, die in unserem damaligen Antrag enthalten waren, genügt. Wir sind vor allem darüber befriedigt, daß der vernünftige Grundsatz aus dem Lebensmittelrecht, wonach vor der Zulassung einer Substanz deren Unbedenklichkeit erwiesen sein muß, auch hier eingeführt worden ist.
    Wir wünschen, daß die drei Zwecke eines solchen Gesetzes, das die Anwendung der hier in Frage stehenden Mittel regelt, nämlich Pflanzenschutz, Sicherstellung der Ernährung und Sicherstellung der Gesundheit der Menschen, die davon betroffen sind, in einem abgewogenen Verhältnis zueinander gesehen werden.
    In der Höchstmengenverordnung des Lebensmittelgesetzes sind ungefähr 900 zugelassene Substanzen für den Pflanzenschutz aufgeführt. Auf dem Markt werden mehr als 1500 Pflanzenschutzmittel angeboten. Mir erscheint die Zahl der verwendeten Substanzen immer noch zu hoch. Man sollte alle Anstrengungen unternehmen, um diese Zahl zu reduzieren. Dies sollte vor allem dadurch geschehen, daß wir die Forschung im Bereich des biologischen Pflanzenschutzes auch von uns aus kräftig unterstützen.

    (Zustimmung bei den Regierungsparteien.)

    Ich möchte noch auf einen Sachverhalt hinweisen, der nur in mittelbarem Zusammenhang mit dem Gesetz steht. In § 21 des Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Lebensmittelgesetzes wird der Bundesminister des Innern ermächtigt, in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsminister .eine Verordnung zu erlassen, die den Einführern von Lebensmitteln vorschreibt, die eingeführten Lebensmittel am Bestimmungsort zu melden. Diese Verordnung ist bisher leider noch nicht ergangen. Gerade wenn unser Recht auf diesem Gebiet jetzt strenger wird, wird man allein schon zur Sicherstellung der Wettbewerbsgleichheit verlangen müssen, daß diese Verordnung jetzt erlassen und auch praktiziert wird. Außerdem wird man dadurch die bisher mehrfach aufgetretene Gefahr ausschließen können, daß erst am Markt draußen, beim Einzelhändler etwa, eine zu hohe Belastung von Lebensmitteln mit Pflanzenschutzmittelresten festgestellt wird, so daß man dann nicht mehr verfolgen kann, wohin die an sich nicht mehr zugelassene Ware gelangt ist. Ich möchte also bei dieser Gelegenheit noch einmal bitten, diese Verordnung möglichst bald zu erlassen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Karl Mommer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Sander.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heinrich Sander


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Es ist selbstverständlich und eigentlich überflüssig zu betonen: auch wir Freie Demokraten sind dankbar, daß jetzt dieses Gesetz verabschiedet wird. Ich glaube, diejenigen, die sich selber von der Praxis her, vielleicht in Verbindung mit der Wissenschaft, nun beinahe ein Lebensalter mit diesem Problem beschäftigt haben, sind ganz besonders dankbar, daß nun in Auswertung neuer chemischer Erkenntnisse in die leider immer dringender gewordene Anwendung von Pflanzenschutzmitteln eine weitere gesetzliche Ordnung kommt.
    Man wird draußen in der Praxis sehr oft gefragt: Wie kommt es, daß heute auf allen Gebieten so viel Chemie angewendet werden muß? Da muß vielleicht doch einmal in einigen Sätzen gesagt werden, daß dieser Pflanzenschutz überhaupt erst dadurch notwendig geworden ist, daß der Mensch von heute durch die Einführung von Monokulturen — ein Zustand, der leider nicht mehr zu ändern ist — die Natur aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Als einer, der seit Kriegsende im Ausschuß „Pflanzenschutz" der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft mitgearbeitet hat, bedauere ich natürlich, daß die Erfolge, die wir gerade auch auf dem Gebiet des biologischen Pflanzenschutzes haben wollten, längst nicht so groß sind und sein konnten, wie wir alle es gewünscht hätten. So sind wir glücklich darüber, daß zumindest das jetzt vorliegende Gesetz verabschiedet wird.
    Wir brauchen, sehr verehrte Frau Kollegin Dr. Hubert, wenn alle draußen in der Praxis die Vorschriften richtig anwenden, wenig Sorge zu haben. Ich darf Ihnen sagen, daß wir Deutschen hier sehr weit wieder nach vorn gegangen sind. Hinsichtlich der Begrenzung der Toleranzen oder der zulässigen Restbestände sind wir also wieder führend in der Welt gewesen. Ich glaube, darüber sollten wir nicht traurig sein, sondern wir sollten dankbar sein. Ich persönlich habe, wie gesagt, keine Sorge, daß bei richtiger Anwendung noch Gefahren der Verunreinigung des Grundwassers oder der Schädigung der Tierwelt und der Pflanzenwelt eintreten werden. Sie wissen ja, das Problem der Rückstände hat uns sehr, sehr lange beschäftigt. Es ist in einer Gemeinschaftsarbeit von Wissenschaft und Praxis behandelt worden. Sie haben ja sicherlich die Möglichkeit gehabt — ich selber war nicht im Gesundheitsausschuß —, Herrn Präsidenten Richter von der Biologischen Bundesanstalt zu hören; ich nehme an, daß Sie auch mit den führenden Leuten des Max-vonPettenkofer-Instituts und wahrscheinlich auch mit Herrn Professor Schupan Rücksprache genommen haben. Jedenfalls ist in dieser Hinsicht, meine ich, alles getan, was zu tun ist.
    Eines allerdings, meine Damen und Herren, lassen Sie mich hier noch sagen. Diejenigen, die wirklich glauben, man könne es allein mit dem biologischen Pflanzenschutz schaffen, bitte ich zur Kenntnis zu nehmen, daß gerade wir, die wir in der Praxis mit den Dingen umgehen müssen, dankbar wären, wenn uns das gelungen wäre. Herr Kollege Dr. Hammans,
    Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 7485
    Sander .
    auch ich würde mich freuen, wenn ich in meinem Betrieb die etwa 10 000 DM für Chemikalien plus 20 000 DM Investitionen für Maschinen nicht notwendig hätte. Ich darf das vielleicht für all die vielen Betriebe sagen, die sich nun einmal mit diesem Lebewesen Pflanze zu beschäftigen haben.
    Aber eines, meine Damen und Herren, müssen wir ja nun wirklich erkennen: Sie wissen, glaube ich, daß heute etwa 35 °/o der Welternährung durch Schädlinge vernichtet werden; in Westeuropa sind es immer noch 25 '°/o. Angesichts dieser Tatsache hieße es Eulen nach Athen tragen, wollte ich hier noch lange Ausführungen über die Bedeutung der Viren, über die Bedeutung der bakteriziden und fungiziden Mittel machen. Ich will mich kurz fassen; wir alle, glaube ich, wollen uns allmählich auf die herrliche Weihnachtszeit vorbereiten. Ich möchte Ihnen nur sagen: Seien wir dankbar, daß dieses Gesetz über die Runden geht.
    Ich darf noch zu folgendem Stellung nehmen. Wir möchten, daß in § 7 Abs. 3 des Pflanzenschutzgesetzes die Fassung der Regierungsvorlage wiederhergestellt wird. Wir möchten zweitens eine Nr. 8 angefügt wissen, die dafür sorgt, daß das in Form einer Durchführungsverordnung geschieht, weil wir der Ansicht sind,- daß unsere chemischen Werke Meute einfach überfordert sind. Es kann auch bei verschiedenen Gefahren auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes eintreten, daß die Praxis im Augenblick nicht das richtige Mittel zur Hand hat. Wir bitten also darum, daß das auf dem Wege einer Durchführungsverordnung geschieht, weil eine solche Regelung wesentlich anpassungsfähiger und flexibler ist.

    (Beifall.)