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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 145. Sitzung Bonn, den 15. Dezember 1967 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 7453 A Amtliche Mitteilung 7453 A Fragestunde (Drucksachen V/2371, zu V/2371, V/2385, V/2395) Frage des Abg. Dr. Schellenberg: Erhöhung der Krankenkassen- und Kassenbeitragssätze als Auswirkung des Finanzänderungsgesetzes Kattenstroth, Staatssekretär . . . . 7453 B Dr. Schellenberg (SPD) 7454 A Schmidt (Kempten) (FDP) . . . 7454 B Maucher (CDU/CSU) 7454 C Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Einbeziehung aller Angestellten auch in die Arbeitslosenversicherungspflicht ab 1. Januar 1968 Kattenstroth, Staatssekretär . . . . 7454 D Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 7455 A Frage des Abg. Kaffka: Zahl der Brände im Bundesverteidigungsministerium 1967 Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär 7455 B Kern (SPD) 7455 C Frage des Abg. Matthöfer: Ausbildung der Bundeswehr im „verdeckten Kampf" Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär 7455 C Matthöfer (SPD) 7455 D Frage des Abg. Lenders: Durchführung von Planspielen für Offiziere — Führungsgrundsätze des Untergrund- und Bandenkampfes Adorno, Parlamentarischer Staatssekretär 7456 A Lenders (SPD) . . . . . . . . 7456 A Matthöfer (SPD) 7456 C Fellermaier (SPD) 7456 C Dröscher (SPD) . . . . . . . 7456 D Kaffka (SPD) . . . . . . . . 7457 B Fragen des Abg. Lautenschlager: Dienstpostenbewertung im Bundesgrenzschutz 7457 B Frage der Abg. Frau Funcke: Anrede der volljährigen weiblichen Personen mit „Frau" Benda, Parlamentarischer Staatssekretär 7457 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 Frau Funcke (FDP) 7458 A Dr. Rinderspacher (SPD) 7458 B Moersch (FDP) 7458 C Dr. Giulini (CDU/CSU) 7459 A Frage des Abg. Fritsch (Deggendorf) : Veräußerung einer Teilfläche des Exerziergeländes des Bundesgrenzschutzes in Deggendorf an die Stadt zu Wohnungsbauzwecken 7459 A Fragen des Abg. Ertl: Etwaige Ausklammerung früher angekündigter Reformen in dieser Legislaturperiode Freiherr von und zu Guttenberg, Parlamentarischer Staatssekretär 7459 B Ertl (FDP) 7459 C Moersch (FDP) 7460 A Fragen des Abg. Fellermaier: Aufklärung über Handhabung und Auswirkungen der Mehrwertsteuer Freiherr von und zu Guttenberg, Parlamentarischer Staatssekretär 7460 B Fellermaier (SPD) 7460 B Dr. Mommer, Vizepräsident. . . 7461 B Josten (CDU/CSU) 7461 B Dr. Apel (SPD) 7461 C Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . . 7461 C Moersch (FDP) 7461 D Frau Funcke (FDP) 7461 D Fragen des Abg. Dr. Meinecke: Bekanntgabe der vom Bundestag geforderten Berichte der Bundesregierung Freiherr von und zu Guttenberg, Parlamentarischer Staatssekretär . 7462 A Dr. Meinecke (SPD) 7362 B Fragen des Abg. Picard: Meinungsumfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach zu Fragen der Deutschland- und Ostpolitik vom 5. Dezember 1967 . . . . . . . . . . 7462 C Fragen des Abg. Dr. Wörner: Wirksamere Bekämpfung der Schwarzarbeit Kattenstroth, Staatssekretär . . . . 7462 C Dr. Mommer, Vizepräsident. . . . 7462 D Dr. Stark (Nürtingen) (CDU/CSU) . . 7463 A Frage des Abg. Geldner: Zuwachsrate an Arbeitslosen in Nordbayern Kattenstroth, Staatssekretär . . . 7463 C Schmidt (Kempten) (FDP) 7463 C Frage des Abg. Moersch: Nachwuchswerbung für den höheren Dienst in Studentenzeitschriften Kattenstroth, Staatssekretär . . . 7464 A Moersch (FDP) 7464 A Fragen des Abg. Weigl: Arbeitslosigkeit im Bereich der ostbayerischen Arbeitsämter — Angeblich verzögerte Auszahlung des Arbeitslosengeldes 7464 B Frage des Abg. Dröscher: Rentenanträge von Arbeitnehmern Kattenstroth, Staatssekretär . . 7464 D Dröscher (SPD) . . . . . . . . 7465 A Frage des Abg. Rehs: Flugverbindung Hamburg—Köln Wittrock, Staatssekretär 7465 B Sänger (SPD) 7465 C Bading (SPD) 7466 A Frage des Abg. Kubitza: Neuer Unfallrekord auf den Autobahnen im Bereich Frankfurt, Würzburg und Mannheim Wittrock, Staatssekretär 7466 B Frage des Abg. Kubitza: Auswertung der Erfahrungen mit den neuen Sicherheitsvorkehrungen an Kraftfahrzeugen in den USA Wittrock, Staatssekretär 7466 B Frage des Abg. Kubitza: Kraftfahrer mit Sehstörungen am Steuer eines Wagens Wittrock, Staatssekretär 7466 C Frage des Abg. Ramms: Ausnahmeanträge der Deutschen Bundesbahn zur Senkung der Gütertarife seit 1. August 1965. . . . . . . . 7466 D Frage des Abg. Ramms: Zahl der von der Bundesregierung genehmigten Ausnahmetarife 7466 D Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 III Frage des Abg. Ramms: Höhe der Einnahmeausfälle der Deutschen Bundesbahn auf Grund der Tarifsenkungen 7466 D Frage des Abg. Opitz: Weitere Tarifsenkungen der Deutschen Bundesbahn mit Inkrafttreten der Mehrwertsteuer Wittrock, Staatssekretär . . . . 7466 D Frau Funcke (FDP) 7467 A Fragen des Abg. Zebisch: Straßenbaumittel für den Raum Niederbayern—Oberpfalz 7467 C Frage des Abg. Lautenschlager: Ausführungsvorschriften zu den §§ 30 und 32 des Arzneimittelgesetzes von 1961 3467 D Fragen des Abg. Dr. Enders: In der Sowjetunion entwickeltes Serum gegen Multiple Sklerose Frau Strobel, Bundesminister . . . 7468 A Frage des Abg. Dr. Meinecke: Erlaß von Rechtsvorschriften über die Einfuhr einwandfreier Speisegelatine und Speisegelatine enthaltender Konserven 7468 C Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD betr. EWG-Beitrittsverhandlungen Dr. Mommer (SPD) 7468 D Brandt, Bundesminister 7468 D Dr. Furler (CDU/CSU) 7472 C Borm (FDP) 7474 B Dr. Apel (SPD) 7478 C Metzger (SPD) 7479 C Absetzung des Punktes 11 von der Tagesordnung Schoettle, Vizepräsident 7481 D Entwurf eines Pflanzenschutzgesetzes (Drucksache V/875); Bericht des Haushaltsausschusses gem. § 96 GO (Drucksache V/2367), Mündlicher Bericht des Ernährungsausschusses (Drucksache V/2335) — Zweite und dritte Beratung —, in Verbindung mit Beratung des Schriftlichen Berichts des Ausschusses für Gesundheitswesen über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Schädlingsbekämpfungsmittel (Drucksachen V/395, V/2287) Bading (SPD) 7482 A Dr. Ritgen (CDU/CSU) 7483 B Dr. Bardens (SPD) 7884 A Sander (FDP) 7484 C, 7488 C Dr. Guilini (CDU/CSU) 7485 B Dr. Hammans (CDU/CSU) . 7485 D, 7488 A, C Hüttebräuker, Staatssekretär . . . 7487 C Frau Dr. Hubert (SPD) . . . . . . 7487 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über die Neunzehnte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1967 (Drucksachen V/2269, V/2391) . . . . . . . 7488 D Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Bundesvermögen über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung der ehem. Wörth-Kaserne in Göttingen (Drucksachen V/2275, V/2394) 7489 A Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats zur Einführung einer besonderen Einfuhrregelung für bestimmte Erzeugnisse aus bestimmten Drittländern (Drucksachen V/2044, V/2396) 7489 A Nächste Sitzung 7489 C Anlagen 7491 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 7453 145. Sitzung Bonn, den 15. Dezember 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach 15.12. Frau Albertz 15. 12. Dr. Arndt (Berlin /Köln) 15. 12. Baier 20. 12. Balkenhol 15. 12. Bals 15. 12. Bauknecht 15. 12. Prinz von Bayern 15. 12. Dr. Bechert (Gau-Algesheim) 15. 12. Behrendt * 15. 12. Berlin 31. 12. Blachstein 15. 12. Blumenfeld 15. 12. Böhm 15. 12. Cramer 31. 12. Damm 15. 12. Dr. Dittrich* 15. 12. Frau Dr. Elsner 31. 12. Enk 15. 12. Dr. Franz 15. 12. Hilbert 15. 12. Hörmann (Freiburg) 15. 12. Frau Geisendörfer 15. 12. Genscher 15. 12. Gewandt 15. 12. Gibbert 31. 12. Dr. Gleissner 15. 12. Dr. h. c. Güde 31. 12. Haage (München) 15. 12. Herold 15. 12. Frau Herklotz 15. 12. Hölzle 16. 12. Hörmann (Freiburg) 20.12. Dr. Jaeger 15. 12. Killat 15. 12. Klinker 15. 12. Könen (Düsseldorf) 15. 12. Frau Korspeter 31. 12. Krug 15. 12. Kubitza 15. 12. Dr. Kübler 31. 12. Kühn (Hildesheim) 31. 12. Kunze 31. 12. Lenz (Brühl) 31. 12. Dr. Lindenberg 15. 12. Dr. Lohmar 15. 12. Dr. Martin 15. 12. Dr. hh. c. Menne (Frankfurt) 15. 12. Dr. Miessner 15. 12. Mischnick 15. 12. Missbach 15. 12. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 31. 12. Müller (Aachen-Land) * 15. 12. Müller (Worms) 15. 12. Paul 31. 12. Picard 15. 12. Prochazka 16. 12. Ramms 15. 12. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Richarts * 15. 12. Raffert 16. 12. Rainer 15. 12. Riegel (Göppingen) 16. 12. Rollmann 15. 12. Dr. Rutschke ** 15. 12. Prinz zu Sayn-WittgensteinHohenstein 31. 12. Frau Schanzenbach 20. 12. Scheel 15. 12. Dr. Schmidt (Gellersen) 15. 12. Dr. Schulz (Berlin) 15. 12. Schultz (Gau-Bischofsheim) 15. 12. Seither 15. 12. Spitzmüller 15. 12. Dr. Starke (Franken) 15. 12. Steinhoff 31. 12. Tallert 12.1. 1968 Dr. Wahl 31. 12. Weimer 15. 12. Westphal 15. 12. Wieninger 15. 12. Wilhelm 15. 12. Dr. Wörner 15. 12. Wurbs 15. 12. Dr. Zimmermann 15. 12. Anlage 2 Umdruck 348 Änderungsantrag der Abgeordneten Frau Dr. Hubert, Dr. Jungmann, Dr. Imle, Dr. Bechert (GauAlgesheim), Dr. Hammans und Genossen zur zweiten Beratung .des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Pflanzenschutzgesetzes - Drucksachen V/875, V/2335 Der Bundestag wolle beschließen: In § 7 Abs. 3 des Pflanzenschutzgesetzes wird 1. die Fassung der Regierungsvorlage wiederhergestellt, 2. folgende neue Nummer 8 angefügt: „8. die für die Beurteilung erforderlichen Unterlagen." Bonn, den 13. Dezember 1967 Frau Dr. Hubert Dr. Bechert (Gau-Algesheim) Könen (Düsseldorf) Frau Lösche Dr. Meinecke Frau Schimschok * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen der Beratenden Versammlung des Europarats 7492 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 Dr. Jungmann Dr. Hammans Frau Blohm Erpenbeck Hauser (Bad Godesberg) Frau Jacobi (Marl) Dr. Klepsch Müller (Remscheid) Frau Pitz-Savelsberg Dr. Imle Anlage 3 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Gumbel vom 15. Dezember 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Fritsch (Deggendorf) (Drucksache V/2371 Frage 35) : Ist die Bundesregierung bereit, eine an das Bebauungsgebiet der Stadt Deggendorf angrenzende Teilfläche von etwa 9 ha des Exerziergeländes des Bundesgrenzschutzes in Deggendorf an die Stadt Deggendorf zu Wohnungsbauzwecken zu veräußern? Die Bundesregierung ist bereit, die gewünschte Teilfläche des Standortübungsplatzes an die Stadt Deggendorf zu veräußern, wenn diese geeignetes Ersatzgelände anbietet, wie bereits Herrn MdB Dr. Dittrich vor kurzer Zeit mitgeteilt. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Bornemann vom 15. Dezember 1967 auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Diemer-Nicolaus (Drucksache zu V/2371 Frage 93) : Trifft es zu, daß in Vaterstetten bei München Fernsprechteilnehmer unterschiedliche Gebühren zahlen müssen, je nachdem ob sie gegen die Ausgliederung aus dem Münchener Ortsnetz Verwaltungsgerichtsklage erhoben haben oder nicht? Ja, dies trifft zu. Die Umschaltung der rd. 390 Teilnehmer in Vaterstetten, die keine Klage erhoben haben, war deshalb unbedingt notwendig, weil nur auf diese Weise die gleiche Zahl von Antragstellern in Haar, die z. T. seit langem auf einen Anschluß warten, nunmehr angeschlossen werden können. Anlage 5 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Bornemann vom 15. Dezember 1967 auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Mattick (Drucksache zu V/2371 Frage 94 und 95) : Ist dem Bundespostminister bekannt, daß der Empfang der Sendungen des „Deutschlandfunk" durch erheblich verstärkte Sendungen und Störungen östlicher Sender wesentlich gestört ist? Was gedenkt der Bundespostminister zu tun, um die Sendungen des Deutschlandfunk in Deutschland und Europa wieder hörbar zu machen? Es ist mir bekannt, daß der Empfang von Sendungen des Deutschlandfunks auf den Frequenzen 151 und 548 kHz während der Abend- und Nachtstunden beeinträchtigt wird. Hierbei handelt es sich aber nicht um bewußte Störungen durch ausländische Sender. Vielmehr ergeben sich diese Beeinträchtigungen aus der Zuweisung der Frequenzen nach dem Kopenhagener Abkommen (1948), wonach der UdSSR die gleiche Frequenz 548 kHz zugewiesen ist. Ferner arbeitet der algerische Sender Oran auf der gleichen Frequenz. Hierbei muß hervorgehoben werden, daß die Frequenz 548 kHz *) weniger geeignet ist, sondern vorzugsweise für die Ausstrahlung des Programms während der Tagesstunden vorgesehen ist. Die Leistung des Senders wurde für den Tagesbetrieb auf 80,0 kW verstärkt. In den Abend- und Nachtstunden werden dazu neben den erwähnten Frequenzen auch Sendeanlagen auf den Frequenzen 755, 1268 und 1538 kHz für den Deutschlandfunk betrieben. Hierbei hat sich besonders die eingesetzte Frequenz 1538 kHz als gut geeignet erwiesen. Wegen der Störungen auf der Frequenz 151 kHz sind Verhandlungen mit der rumänischen Fernmeldeverwaltung eingeleitet worden mit dem Ziel, einen für beide Seiten tragbaren Kompromiß zu erreichen. Neben laufenden technischen Verbesserungsbemühungen, wie 'die Errichtung umfangreicher Sendeanlagen, bleibt die Deutsche Bundespost bestrebt, durch Verhandlungen günstigere Frequenzverhältnisse für den Deutschlandfunk zu erhalten. *) für den 24-Stunden-Betrieb
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    Rede von Erwin Schoettle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Apel.


Rede von Dr. Hans Apel
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Präsident! Herr Borm hat eben von den Schrecken ohne Ende gesprochen. Das war für mich seine Rede. Entschuldigen Sie, daß ich das so sage. Man kann hier natürlich keine Oppositionsrede über den fehlenden Mut der Bundesregierung halten und dann in der Sache eigentlich nichts aussagen.

(Beifall bei den Regierungsparteien.)

Wir sind doch nicht zusammengekommen, um Glaubensbekenntnisse über Europa auszutauschen, sondern wir sind wegen eines sehr ernsten Anliegens zusammengekommen. Wenn ich mir das, was Sie ausgesagt haben, genau angucke, kann ich nur sagen, es gibt keine konkrete Aussage, die man der Regierung für die Verhandlungen in der nächsten Woche mit auf den Weg geben kann.

(Beifall bei den Regierungsparteien.)

Insofern, muß ich Ihnen sagen, war der Beitrag der Opposition — gestatten Sie mir diese Bemerkung — mehr als kümmerlich.
Sie haben gesagt, daß die Zeit des Taktierens vorbei sei, und Sie haben die Regierung zum Handeln aufgefordert. Hat die Regierung denn nicht gehandelt? Ich habe für meine Fraktion das Gefühl, daß wir hier einen Bericht des Außenministers bekommen haben, der völlig deutlich macht, daß hier gehandelt wird, wenn auch vielleicht nicht so, wie Sie es wollen, emotional, mit großem Geschrei und viel Klamauk, sondern sachlich, ruhig, zielbewußt unter der Wahrung der deutschen Position und der europäischen Interessen. Das ist die Aufgabe unserer Regierung. Nur so kommen wir weiter.

(Beifall Herr Borm, lassen Sie mich ein Weiteres sagen. Natürlich weisen wir mit allem Ernst und mit allem Nachdruck ,die Art und Weise zurück, wie von seiten des französischen Staatspräsidenten die Fragen des britischen Beitritts behandelt werden. Aber es geht bei dieser Frage doch nicht nur um den britischen Beitritt. Es geht auch darum, diese Gemeinschaft der Sechs funktionsfähig zu halten. Die Engländer sind nicht daran interessiert, in einen politischen und ökonomischen Trümmerhaufen einzutreten. Sie wollen in eine funktionsfähige Gemeinschaft eintreten. Insofern gibt es die doppelte Aufgabe der Bundesregierung, mit allem Nachdruck deutlich zu machen, daß wir ,die Erweiterung der Gemeinschaft wollen, aber auch deutlich zu machen, daß die FunkDeutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 7479 Dr. Apel tionsbedingungen der Gemeinschaft und auch die juristischen Reglements gewisse Grenzen setzen. Der Bundesaußenminister hat für mich überzeugend deutlich gemacht, daß es hierbei nicht um Juristerei geht, nämlich darum, ob man Verhandlungen gegen den Willen eines Partners aufnehmen könne oder nicht. Das kann man vielleicht juristisch beweisen. Juristen beweisen notfalls alles. Ich bin kein Jurist. Deswegen habe ich mir diese Bemerkung ertaubt. Ich gehe nachher auch ganz schnell durch eine Seitentür aus dem Saal heraus. — Juristen beweisen auch schlechte Dinge, Herr Metzger. Es geht hier nicht um Juristerei, sondern darum, daß wir wissen müssen, daß Verhandlungen, wenn sie offiziell aufgenommen werden, auch zum Erfolg führen müssen. England hat bereits mehrere Male Anläufe unternommen, um in die Gemeinschaft hineinzukommen. Deswegen muß mit Beginn der Verhandlungen deutlich werden, daß diese Verhandlungen Erfolg haben können. Sonst haben sie keinen Zweck und sind nur Demonstration mit dem Ziel der Zerstörung der EWG. Die EWG ist aber kein Bundesligaverein, in dem man beliebig Spieler oder Trainer auswechseln kann, sondern ein sehr feinnerviges politisches und ökonomisches Gewebe, das auch wir nur unter der Gefahr des ökonomischen Selbstmords aufs Spiel setzen können. Das heißt nicht — und das hat der Bundesaußenminister sehr deutlich gemacht —, daß damit keine Möglichkeiten deutscher Politik gegeben sind. Ich halte es für richtig, •daß in der nächsten Woche im Ministerrat versucht wird abzustimmen. Es muß deutlich gemacht werden, wie die Fronten stehen, wie die Partie steht, 6 : 0 oder 5 : 1. Dennnoch ist am 19. Dezember die Diskussion um die Erweiterung der EWG nicht zu Ende. Es gibt positive Ansätze zu weiteren Gesprächen, über die wir jetzt nicht diskutieren sollten, die sowohl für die Briten als auch für die EWG akzeptabel sein könnten. Das Pokerspiel um die europäische Zukunft geht weiter. Unsere Bundesregierung spielt in diesem Pokerspiel eine 'besondere Rolle. Die Ausführungen des Bundesaußenministers haben die Sozialdemokraten davon überzeugt, daß wir gut im Rennen liegen, daß wir unsere nationalen wie auch unsere europäischen Anliegen gut vertreten und daß wir den Franzosen ;in den Frühstücksgesprächen der letzten Tage 'deutlich gemacht haben, daß wir eine ganze Reihe von Fragen — von der Agrarfinanzierung bis zur Entwicklungshilfe für die assoziierten Gebiete — zur Diskussionstellen müssen, wenn nicht bis zum Ende der Übergangszeit der EWG deutlich wird, wie es mit der EWG hinsichtlich ihrer geographischen Erweiterung weitergeht. Es kommt nicht darauf an, hier große Worte zu sprechen, es kommt nicht darauf an, Demonstrationen zu machen, die im Endeffekt nur störend 'wirken. Das einzige, was zählt, das einzige, worauf es ankommt, ist das Ergebnis einer Erweiterung der EWG. Wir Sozialdemokraten sind heute davon überzeugt, daß die Bundesregierung jetzt — vielleicht müssen wir uns in einigen Wochen über diese Frage erneut unterhalten — ihre Pflicht voll und ganz getan hat. Dafür danken wir Ihnen, Herr Bundesaußenminister. Das Wort hat der Abgeordnete Metzger. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich glaube, der Bundestag muß die Gelegenheit benutzen, deutlich zu machen, daß wir in der Frage des Beitritts Großbritanniens und der Frage der Fortentwicklung der EWG einig sind und daß wir in diesen Fragen auch entschieden sind. Deswegen hegrüße ich das, was der Herr Bundesaußenminister heute hier ausgeführt hat. Ich habe mich insbesondere darüber gefreut, daß er idie juristischen Fragen, die ja doch nicht ganz ohne Bedeutung sind, in dieser 'differenzierten Weise vorgetragen hat. Wir sind uns ,darüber im klaren, daß wir die Einheit Europas wollen und daß es, wenn wir diese Einheit wollen, notwendig ist, daß Frankreich dazugehört, daß aber ebenso Großbritannien dazugehört. Wir 'können weder auf die einen noch auf die anderen verzichten. Das 'bedeutet für uns eine schwierige Aufgabe. Das bedeutet, daß wir in bezug auf den Beitritt Großbritanniens Verpflichtungen haben, von denen wir uns nicht lösen können, und daß wir uns Gedanken darüber machen müssen, wie wir diese Verpflichtungen erfüllen können. In diesem Zusammenhang eine Bemerkung. Ich stimme meinem Freunde Apel nicht ganz bei. Nach meinem Gefühl hat Kollege Born — wenn ich das offen sagen darf — zu lange gesprochen. Hätte er sich in seinen Ausführungen auf ein Drittel beschränkt, dann wäre deutlicher geworden, was er sagen wollte. Ich glaube aber, daß er im Prinzip mit uns übereinstimmt. Er hat ebenso wie die anderen deutlich gemacht, daß der Beitritt Großbritanniens notwendig ist und wir darauf nicht verzichten können. Bei dem Kolloquium, das das Europäische Parlament mit dem Ministerrat in der vorletzten Woche geführt hat, hat der Sprecher der christlich-demokratischen Fraktion, unser Kollege Illerhaus, erklärt: Die Tatsache, daß de Gaulle in einer Pressekonferenz so gesprochen hat, daß es praktisch wie ein Veto gegen den Beitritt Großbritanniens wirkt, bedeutet einen Mißbrauch eines Rechtes. Ich habe das im Namen der sozialistischen Fraktion des Europäischen Parlaments unterstrichen und mit bejaht. In der Tat — und das sollte deutlich gemacht werden —: das, was de Gaulle tut, ist der Mißbrauch eines Rechtes. Denn der Römische Vertrag — wir hatten von den Zielen gesprochen — ist in diesem Punkt absolut eindeutig. In der Präambel steht, daß die Vertrag7480 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 Metzger schließenden, also auch Frankreich, den „festen Willen" haben, die Grundlagen für einen immer engeren Zusammenschluß der europäischen Völker — womit alle europäischen Völker gemeint sind, nicht nur die sechs, die bereits in der EWG sind — zu schaffen. Der Art. 237 des Vertrages muß unter Berücksichtigung dessen gesehen werden, was in der Präambel als Wille gekennzeichnet ist. Weiter ist in der Präambel davon die Rede, daß die Europa trennenden Schranken zu beseitigen sind und der Römische Vertrag auf dem Prinzip der Solidarität aufbaut. Es kann keiner sagen: Derjenige, der zu uns kommen will, befindet sich im Augenblick wirtschaftlich in einer gewissen Notlage und muß erst einmal dafür sorgen, daß er fit ist; dann kann er für uns in Frage kommen, Der Gedanke des Römischen Vertrages ist, daß der eine für den anderen einsteht. Wenn die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft dieses Prinzip nicht verfolgt hätte, wäre es einigen Mitgliedstaaten schlecht gegangen, auch Frankreich. De Gaulle vergißt viel zu rasch, daß auch er die Hilfe der EWG in Anspruch genommen und empfangen hat und daß Frankreich durch die Hilfe der EWG aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten herausgekommen ist. Über die Frage, ob Verhandlungen einstimmig oder mit Stimmenmehrheit beschlossen werden können, will ich jetzt nicht sprechen. Einen Hinweis möchte ich aber noch einmal deutlich herausarbeiten, weil er hilfreich sein kann. Wir haben ja die Aufgabe — das habe ich gestern im Auswärtigen Ausschuß auch dem Herrn Bundeskanzler gesagt —, die Regierung zu stützen, ihr zu helfen, damit sie ihre Aufgabe erfüllen kann. Der Art. 237 des Römischen Vertrages spricht davon, daß der Beschluß auf Beitritt durch den Ministerrat einstimmig gefaßt werden muß. Dann heißt es weiter: „nachdem er die Stellungnahme der Kommission eingeholt hat". Die Einstimmigkeit bezieht sich also auf diesen Beschluß, und das nachdem steht unter den Regeln, die im allgemeinen für den Vertrag gelten. Der Herr Bundesaußenminister hat völlig mit Recht den Art. 148 zitiert. Mindestens diese Bestimmung steht unter der Regel des Art. 148, d. h. der Ministerrat kann hier mit Mehrheit, und zwar mit einfacher Mehrheit, entscheiden. Wir haben gestern im Auswärtigen Ausschuß von dem Herrn Bundeskanzler gehört, und der Herr Außenminister hat es heute wieder gesagt: Falls Frankreich am 18. oder 19. Dezember der Aufnahme von Verhandlungen nicht zustimmt, soll der Antrag Großbritanniens auf dem Tisch bleiben. Wenn man dieser Meinung ist, wenn man so verfahren will, muß man sich natürlich Gedanken darüber machen, was man mit diesem Antrag dann tun kann. Da gibt es gar keine Zweifel, daß Möglichkeiten bestehen. De Gaulle hat mit einer apodiktischen Erklärung gesagt: Großbritannien ist zur Zeit nicht reif, in die EWG zu gehen; es ist wirtschaftlich, monetär usw. dazu nicht in der Lage. Er hat sich sogar fälschlicherweise auf den Bericht der Kommission bezogen. Die Kommission hat einen schriftlichen Bericht erstattet, in dem ganz eindeutig steht, daß sie im Prinzip der Meinung ist, daß man all diese Schwierigkeiten überwinden kann. Die Kommission sagt in diesem Bericht aber auch an verschiedenen Stellen, daß sie sich zu Einzelfragen noch nicht bis ins Detail äußern könne, sie müsse erst mit Großbritannien sprechen und habe dann die Möglichkeit, ein sachverständiges Urteil abzugeben. Ich frage: Können es die Fünf einfach hinnehmen, daß ein einziger eine völlig einseitige Behauptung aufstellt, die noch nicht einmal durch das, was der Bericht der Kommission sagt, begründet ist, nämlich die Behauptung, daß Großbritannien wirtschaftlich und monetär nicht reif sei, ohne daß sie das Recht in Anspruch nehmen, die Richtigkeit dieser Behauptung zu prüfen? Das ist doch wohl das allermindeste, was man verlangen kann. Wenn Herr de Gaulle sich schon darüber aufregen sollte und daraus Konsequenzen ziehen wollte — ich glaube nicht, daß er das wirklich tun wird —, wäre er eindeutig im Unrecht. Wenn das der Fall wäre, wüßte ich nicht, wie wir in absehbarer Zeit über die Krise hinwegkommen sollten. Es muß also doch zumindest die Möglichkeit bestehen, daß diese Behauptung des Herrn de Gaulle geprüft wird. Gestatten Sie eine Frage? Bitte schön! Herr Kollege Metzger, sollten Sie bei der Kritik an der französischen Haltung nicht auch hervorheben, daß es gaullistische Abgeordnete, z. B. den Kollegen de Lipkowski, gibt, die für einen Kompromiß eintreten, und sollten wir die Position dieser Kräfte nicht stärken? Ich bin Ihnen für diese Zwischenbemerkung sehr dankbar, Herr Dichgans. Es war ja interessant, daß im Europäischen Parlament einige gaullistische Abgeordnete versucht haben, das, was de Gaulle sehr hart gesagt hat, abzuschwächen. Allerdings, meine Damen und Herren, das muß ich aus meiner Erfahrung im Europäischen Parlament auch sagen: oft genug haben gaullistische Abgeordnete gesprochen, und dann hat de Gaulle gesprochen, und das hat dann völlig anders gelautet. Wir haben sogar einmal die Situation gehabt, daß ein gaullistischer Abgeordneter, Herr de Lipkowski, das Gegenteil von dem gesagt hat, was de Gaulle zur gleichen Zeit in der Pressekonferenz sagte. Also ich kann auf die Äußerungen der gaullistischen Abgeordneten nicht zuviel geben. Denn es zeigt sich, daß Herr de Gaulle auch auf seine Abgeordneten nicht allzusehr hört und daß es im Grunde genommen ziemlich einerlei ist, was diese sagen. Wir haben also die Situation — ich wiederhole es —, daß de Gaulle eine Behauptung aufgestellt hat und daß für die Fünf die Möglichkeiten gegeben sein muß, die Richtigkeit dieser Behauptung zu prüfen. Diese Möglichkeit besteht nach dem Art. 237 Abs. 1. Ich spreche nicht über den Abs. 2, Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 145. Sitzung. Bonn, Freitag, den 15. Dezember 1967 7481 Metzger ich spreche über den Abs. 1. Nach diesem Abs. 1 kann, wenn der Antrag weiter auf dem Tisch liegt, der Ministerrat mit Mehrheit, d. h. als Organ der Gemeinschaft beschließen, daß die Kommission beauftragt wird, weitere Erkundungsgespräche zu führen und sich sachverständig zu äußern. Wenn die Kommission nach einer sehr gewissenhaften, sachverständigen, sachlichen und objektiven Prüfung zu dem Ergebnis kommt, daß die Schwierigkeiten nicht so sind, wie Herr de Gaulle sie darstellt, daß die Schwierigkeiten bei gutem Willen überwunden werden können, wird die Position des Herrn de Gaulle ganz anders sein. Zumindest wird er sich dann neue Vorwände aussuchen müssen, und in diese Situation sollten wir ihn, glaube ich, bringen. Wir sehen also: Wenn der Antrag auf dem Tisch bleibt, gibt es Möglichkeiten. Wir müssen Schritt für Schritt vorangehen. Was die Frage der Beweglichkeit Großbritanniens anlangt, so möchte ich auf folgendes hinweisen. Der Artikel 237 sieht vor, daß bei Abschluß eines Vertrages über den Beitritt Anpassungen vorgenommen werden. Die Vertragschließenden wußten auch, daß, wenn einer neu hinzukommt, das nicht von heute auf morgen geschehen kann, sondern daß da auch Anpassungen vorgenommen werden können, d. h., daß auch Stufenpläne ausgearbeitet werden müssen. Das kann durchaus im Rahmen des Beitrittsgesuchs erfolgen. Ich muß gestehen, ich verstehe Großbritannien sehr gut, das erklärt: Wir haben einen Antrag auf Beitritt gestellt und wollen, daß über diesen Antrag entschieden wird. Denn — meine Damen und Herren, seien wir uns darüber im klaren — wenn sich Großbritannien auf die Linie drängen läßt, daß es sich auf eine Assoziierung oder etwas Ähnliches einläßt, dann ist es bereits auf der schiefen Ebene. Darüber kann es meines Erachtens gar keinen Zweifel geben. Denn es ist ein Unterschied, ob ein Staat durch den Beitritt integriert wird, Souveränitätsrechte an die höhere Gemeinschaft abgibt, zur gleichen Zeit aber auch das Recht hat, in den Organen der Gemeinschaft mitzureden und mit zu entscheiden. Eine Assoziierung bedeutet nichts anderes als einen völkerrechtlichen Vertrag zwischen der EWG, diem Rechtssubjekt EWG, und Großbritannien. Zwar werden in der EWG die Entscheidungen getroffen, die sich für die Assoziierung auswirken; aber Großbritannien hat nicht die Möglichkeit, darauf einzuwirken, weil es in den Organen nicht vertreten sein wird. Ich bin der Meinung, das kann man einem großen und einem stolzen Volk nicht zumuten, und wir sollten uns nicht auf diese Linie begeben. Es ist ja interessant, daß der Außenminister Couve die Murville auf eine Äußerung hin, daß man sich vielleicht auch etwas anderes überlegen könnte, bereits erklärt hat, die anderen seien ja in bezug auf den Beitritt auch nicht mehr ganz sicher, die Front sei schon aufgeweicht. Wenn wir solche Erörterungen sehr laut anstellen, leisten wir den Bestrebungen dier französischen Regierung, dafür zu sorgen, daß der Beitritt nicht erfolgt, Vorschub. Wenn dann unter Umständen Verhandlungen aufgenommen werden, wenn es dann wirklich darum geht, nicht nur den Mund zu spitzen, sondern auch zu pfeifen, wird Frankreich — davon bin ich überzeugt, und die Geschichte der EWG und das Verhalten Frankreichs beweisen das —, wenn es beim Beitritt nicht mitzieht, auch gegen die Assoziation so viele Bedenken erheben, daß Großbritannien wieder vor der Türe steht. Wir müssen alles tun, dafür zu sorgen, daß Großbritannien nicht vor der Türe steht. Ich will noch einen Gedanken hinzufügen, der innenpolitisch von Bedeutung ist. Ich kann mich sonst auf all das beziehen, was hier gesagt worden ist. Ich denke nämlich an unsere Jugend. Unsere Jugend hat noch .so viel Idealismus, daß sie auf die Einigkeit Europas hofft. Wenn sie sieht, daß diese Einigkeit nicht verwirklicht werden kann, und zwar deswegen nicht verwirklicht werden kann, weil der nationale Egoismus triumphiert, wird sie entweder resignieren, oder eis wird sogar solche geben — das wäre sehr bedauerlich, aber wir müssen die Tatsache sehen —, die sich sagen: Wenn schon der nationale Egoismus zum Ziele führt, warum dann nicht auch hier? Wir sollten uns darüber im klaren sein: das Verhalten von de Gaulle stärkt den Nationalismus und es stärkt den Nationalsozialismus. Das muß auch einmal deutlich gesagt werden. Daran sollten wir denken und sollten uns über folgendes im klaren sein: wenn wir nicht eine klare Haltung einnehmen und wenn wir nicht alle Möglichkeiten wahrnehmen, bringen wir nicht nur Europa in Gefahr, bringen wir nicht nur unseren Ruf in Gefahr, sondern dann werden wir auch innenpolitische Entwicklungen einleiten, die keiner von uns wünschen kann. (Beifall bei der SPD und Abgeordneten der CDU/CSU.)


(Heiterkeit.)


(Zuruf des Abg. Metzger.)


(Beifall bei den Regierungsparteien.)