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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 140. Sitzung Bonn, den 6. Dezember 1967 Inhalt: Abg. Lemp tritt in den Bundestag ein . . . 7081 A Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Prof. Dr. Carlo Schmid . . . 7081 A Überweisung der Zusammenstellung der über- und außerplanmäßigen Haushaltsausgaben im dritten Vierteljahr des Rechnungsjahres 1967 . . . . . . . . 7081 B Amtliche Mitteilungen 7081 B Erweiterung der Tagesordnung Frehsee (SPD) 7081 D D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . . 7082 A Fragestunde (Drucksachen V/2333, zu V/2333) Frage des Abg. Ertl: Politik der Stärke Freiherr von und zu Guttenberg, Parlamentarischer Staatssekretär 7082 B Ertl (FDP) 7082 C Moersch (FDP) 7083 A Genscher (FDP) 7083 A Frage des Abg. Müller (Mülheim) : Schließung von Rechtslücken — Ausländische Geheimdienste Dr. Dr. Heinemann, Bundesminister . 7083 B Frage des Abg. Dröscher: Überschreitung der mit Eigenheimbauherren vereinbarten Kaufsumme durch die „Heimstätte" 7083 B Frage des Abg. Matthöfer: Bundesnotaufnahmestelle in Berlin von Hassel, Bundesminister . . . 7083 C Matthöfer (SPD) 7083 D Fragen des Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal) : Uranversorgung der deutschen Atomkraftwerke Dr. von Heppe, Staatssekretär . . . 7084 A Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 7084 B Baier (CDU/CSU) 7084 D Fragen des Abg. Peters (Poppenbüll) : Landwirtschaftliche Interventionspreise — Steuerliche Behandlung der importierten Agrarprodukte — Steuerliche Belastung für entscheidende landwirtschaftliche Betriebsmittel Höcherl, Bundesminister 7085 A Peters (Poppenbüll) (FDP) . . . 7085 C Ertl (FDP) 7085 C Frage des Abg. Dröscher: Absicht des Landes Rheinland-Pfalz zur Errichtung einer dritten Aussiedlung im Raum Nahbollenbach (Nahe) . . . . 7086 C II Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1967 Frage des Abg. Geldner: Bekämpfung der Volks- und Zivilisationskrankheiten Frau Strobel, Bundesminister . . . 7086 C D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . . 7086 D Geldner (FDP) 7087 A Fragen des Abg. Dr. Rutschke: Giftige Abgasbestandteile in westdeutschen Großstädten — Beeinflussung von Erkrankungen durch die Ernährung 7087 B Fragen des Abg. Biechele: Verlauf und Ausbreitung der Tollwut — Schutzmaßnahmen Frau Strobel, Bundesminister . . 7087 C Biechele (CDU/CSU) 7087 C Frage des Abg. Ramms: Möglichkeit von Kosteneinsparungen bei sorgsamerer Koordinierung aller Tiefbauarbeiten Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 7088 C Fragen des Abg. Ramms: Koordinierungsausschuß für Straßenbauplanung Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 7088 C Ramms (FDP) 7089 A Fragen des Abg. Reichmann: Verhandlungen über eine zollfreie Straße von Weil (Rhein) nach Lörrach durch die Schweiz — Abschluß eines Staatsvertrages Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 7089 B Reichmann (FDP) 7089 B Frage des Abg. Reichmann: Einrichtung eines gemeinsamen deutsch-schweizerischen Zollamtes Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 7089 D Reichmann (FDP) 7089 D Frage des Abg. Geldner: Ausreichender Schutz von Mittelgebirgsstraßen vor Steinschlag Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 7090 B Frage des Abg. Ertl: Anschluß von Holzkirchen und Wolfratshausen an das V-Bahnnetz Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . 7090 B Ertl (FDP) 7090 B Frage des Abg. Lemmrich: Bericht des Vorstandes der Deutschen Bundesbahn vom 30. Juni 1967 Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 7091 A Dr. Klepsch (CDU/CSU) 7091 B Ott (CDU/CSU) 7091 C Weiland (CDU/CSU) 7091 D Frage des Abg. Dr. Rutschke: Einbau von Abgasreinigern in Kraftfahrzeuge 7092 A Fragen des Abg. Dr. Mommer: Beabsichtigter Verkauf des Geländes der Bottwartalbahn nördlich von Steinheim durch die Bundesbahn . . . . 7092 B Frage des Abg. Dr. Enders: Sperrung der Zonen-Reichsbahnstrecke zwischen Dankmarshausen und Gerstungen Börner, Parlamentarischer Staatssekretär . . . . . . . . 7092 C Dr. Enders (SPD) 7092 D Fragen des Abg. Opitz: Vermietung und Verpachtung bundesbahneigener Immobilien an gewerbliche Unternehmer durch Bundesbahndirektionen — Berechnung der Miete Börner, Parlamentarischer Staatssekretär 7093 B Fragen des Abg. Westphal: Förderungsprogramm für Erzieher in Wohnheimen der Jugendhilfe Dr. Barth, Staatssekretär 7093 D Westphal (SPD) . . . . . . . 7094 A Baier (CDU/CSU) 7094 D Strohmayer (SPD) 7095 A Frage des Abg. Westphal: Übernahme des Förderungsprogramms durch die Länder 1969 bei Übergangsregelung für 1968 auf Bundesebene Dr. Barth, Staatssekretär 7095 B Westphal (SPD) 7095 B Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1967 III Frage des Abg. Dr. Mommer: Etwaige Unterstützung studentischer, gegen die grundgesetzliche Ordnung agitierender Organisationen aus öffentlichen Kassen 7095 C Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr Arbeitsplan (Drucksache V/2346) D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . . 7095 D, 7096 B Frehsee (SPD) 7095 D Rasner (CDU/CSU) . . . 7096 A, 7096 D Genscher (FDP) 7096 B Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . 7096 D Schoettle (SPD) 7097 A Wagner (CDU/CSU) 7097 C Collet (SPD) 7099 A Dr. Zimmermann (CDU/CSU) . . 7100 A Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 7101 A Antrag betr. Anrufung des Vermittlungsausschusses wegen des Gesetzes über die Gebäude- und Wohnungszählung 1968 (Wohnungszählungsgesetz 1968) (CDU/ CSU, SPD, FDP) (Drucksache V/2348) . 7101 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Achtes Änderungsgesetz zum AVAVG) (SPD) (Drucksache V/2246) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache V/2316) — Zweite und dritte Beratung — Schmidt (Kempten) (FDP) 7102 A Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher Vorschriften (Bundesrat) (Drucksache V/1743); Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksachen V/2317, zu V/2317) — Zweite und dritte Beratung — Busse (Herford) (FDP) . . 7102 C, 7106 D Dr. Reischl (SPD) . . . . 7103 A, 7105 D Dr. Hauser (Sasbach) (CDU/CSU) . . 7103 C Dr. Lauritzen, Bundesminister . . . 7110 A Erhard (Bad Schwalbach) (CDU/CSU) 7111 B Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . . 7112 C Dr. Jaeger, Vizepräsident . . . . 7112 D Große Anfrage der Fraktion der SPD betr. Verteidigungspolitik (Drucksache V/2016) in Verbindung mit Große Anfrage der Fraktion der FDP betr. Verteidigungskonzeption der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache V/2025), mit Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU betr. Verteidigungspolitik (Drucksache V/2041), mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wehrpflichtgesetzes (FDP) (Drucksache V/1741) — Erste Beratung — und mit . Antrag betr. Ausrüstung der Bundeswehr (FDP) (Drucksache V/ 1990) Dr. Wörner (CDU/CSU) . 7113 D, 7114 C Scheel, Vizepräsident . . 7113 D, 7115 B Dorn (FDP) . . . . . . . . . . 3114 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 7114 B Dr. Mende (FDP) 7114 D Berkhan (SPD) 7115 C Schultz (Gau-Bischofsheim) (FDP) . 7121 D Rommerskirchen (CDU/CSU) . . 7129 D D. Dr. Gerstenmaier, Präsident . . 7133 D Dr. Schröder, Bundesminister . . 7134 A Öllesch (FDP) 7145 D Dr. Mommer, Vizepräsident . . . 7149 D Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . 7149 D Dr. Zimmermann (CDU/CSU) . . 7158 D Jung (FDP) 7163 A Schoettle, Vizepräsident 7169 A Richter (SPD) 7169 A Draeger (CDU/CSU) 7170 D Nächste Sitzung 7171 D Anlagen 7173 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1967 7081 140. Sitzung Bonn, den 6. Dezember 1967 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Berichtigung 139. Sitzung, Seite 7034 A, in der letzten Zeile ist das Wort Lemp zu streichen. Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach * 8. 12. Dr. Aigner * 8. 12. Arendt '(Wattenscheid) 6. 12. Dr. Artzinger * 8. 12. Bading * 8. 12. Dr. Barzel 8. 12. Bäuerle 7. 12. Bauer (Wasserburg) 9. 12. Berlin 15. 12. Blachstein 16. 12. Blumenfeld ** 8. 12. Brück (Holz) ** 8. 12. Dr. Burgbacher 8. 12. Cramer 17. 12. Dr. Dittrich 8. 12. Dröscher * 8. 12. Dr. Effertz 6. 12. Frau Dr. Elsner 15. 12. Flämig ** 8. 12. Dr. Furler * 8. 12. Gerlach * 8. 12. Gibbert 16. 12. Graaff 8. 12. Dr. Güde 11.12. Haage (München) 15. 12. Hahn (Bielefeld) * 8. 12. Dr. Hellige ** 8. 12. Frau Herklotz ** 8. 12.. Hilbert 8. 12. Hösl ** 8. 12. Hussong 15. 12. Kahn-Ackermann ** 8. 12. Dr. Kempfler ** 7. 12. Frau Klee ** 8. 12. Dr. Kliesing (Honnef) ** 8. 12. Koenen (Lippstadt) 7. 12. Dr. Kopf ** 8. 12. Frau Korspeter 23. 12. Dr. Kraske 6. 12. Dr. Kübler 31. 12. Freiherr von Kühlmann-Stumm 8. 12. Kühn (Hildesheim) 9. 12. Kulawig * 8. 12. Kunze 31. 12. Lenz (Brühl) 31. 12. Lenze (Attendorn) ** 8. 12. Lücker (München) * 8. 12. Mauk * 8. 12. Frau Dr. Maxsein ** 8. 12. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 6. 12. Dr. von Merkatz ** 8. 12. Merten 31. 12. Metzger * 8. 12. * Für die Teilnahme an einer Tagung des Europäischen Parlaments ** Für die Teilnahme an einer Versammlung der WEU Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Dr. h. c. Dr.-Ing. Möller 15. 12. Frau Mönikes 15. 12. Müller (Aachen-Land) * 8. 12. Paul 31. 12. Pöhler ** 8. 12. Richarts * 8. 12. Richter ** 8. 12. Riedel (Frankfurt) * 8. 12. Dr. Rinderspacher ** 8. 12. Dr. Rutschke ** 8. 12. Schmidt (Würgendorf) 9. 12. Dr. Schulz (Berlin) ** 8. 12. Dr. Serres ** 8. 12. Dr. Staratzke 6. 12. Dr. Starke (Franken) 6. 12. Steinhoff 31. 12. Tallert 12. 1. 1968 Vogt ** 8. 12. Frau Dr. Wex 6. 12. Wienand ** 8. 12. Dr. Wilhelmi 6. 12. b) Urlaubsanträge Dr. Lindenberg 15. 12: Rollmann 15. 12. Prinz zu Sayn-Wittgenstein- Hohenstein 20. 12. Dr. Wahl 15. 12. Anlage 2 Der Präsident des Bundesrates Abschrift Bonn, den 1. Dezember 1967 An den Herrn Bundeskanzler 53 Bonn Bundeskanzleramt Ich beehre mich mitzuteilen, daß der Bundesrat in seiner 317. Sitzung am 1. Dezember 1967 beschlossen hat, gegen das vom Deutschen Bundestag am 30. November 1967 verabschiedete Gesetz zum strafrechtlichen Schutz gegen den Mißbrauch von Tonaufnahme- und Abhörgeräten einen Einspruch gemäß Artikel 77 Abs. 3 des Grundgesetzes nicht einzulegen. Der Bundesrat hat weiterhin die nachstehende Entschließung gefaßt: Der Bundesrat ist der Auffassung, daß lediglich mit Strafdrohungen der im Gesetz enthaltenen Art der unerlaubte Einsatz von Tonaufnahme- und Abhörgeräten nicht wirksam unterbunden werden kann. Er hält deshalb die beschleunigte Verabschiedung des zur Zeit im Deutschen Bundestag beratenen Entwurfs eines Gesetzes zur Verhinderung des Mißbrauchs von Abhörgeräten als notwendige Ergänzung des vorliegenden Gesetzes für angezeigt. Klaus Schlitz An den Herrn Präsidenten des Deutschen Bundestages Bonn Bundeshaus Vorstehende Abschrift wird mit Bezug auf das dortige Schreiben 30. November 1967 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Klaus Schütz Anlage 3 Umdruck 315 Änderungsantrag der Abgeordneten Collet, Marx (München), Müller (München), Neumann (Berlin), Sänger und Genossen zur Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Arbeitsplan - Drucksache V/2346 -. Der Bundestag wolle beschließen: Arbeitsplan Arbeitsrhythmus : 2 Tagungswochen 2 sitzungsfreie Wochen Präsenzpflicht: Montagnachmittag bis Samstagmittag der ersten Tagungswoche Montagvormittag bis Freitagnachmittag der zweiten Tagungswoche. (An der Arbeitsaufteilung der Drucksache V/2346 soll für die beiden Tagungswochen nichts geändert werden) Vorläufiger Zeitplan des Deutschen Bundestages für das erste Halbjahr 1968 1. 1. bis 13. 1. sitzungsfrei (noch Weihnachtspause) 14. 1. bis 20. 1. Tagungswoche 21. 1. bis 27. 1. Tagungswoche 28. 1. bis 3. 2. sitzungsfrei 4. 2. bis 10. 2. sitzungsfrei 11. 2. bis 17. 2. Tagungswoche 18. 2. bis 24. 2. Tagungswoche 25. 2. bis 2. 3. sitzungsfrei 3. 3. bis 9. 3. sitzungsfrei 10: 3. bis 16. 3. Tagungswoche 17. 3. bis 23. 3. Tagungswoche 24. 3. bis 30. 3. sitzungsfrei 31. 3. bis 6. 4. Tagungswoche 7. 4. bis 11. 4. Tagungswoche (12. 4. Karfreitag) 14. 4. bis 4. 5. Osterpause 5. 5. bis 11. 5. Tagungswoche 12. 5. bis 17. 5. Tagungswoche 19. 5. bis 25. 5. sitzungsfrei 26. 5. bis 31. 5. Tagungswoche 2. 6. bis 22. 6. Pfingstpause 23. 6. bis 29. 6. Tagungswoche 30. 6. bis 6. 7. Tagungswoche 7. 7. bis 30. 9. Sommerpause Bonn, den 6. Dezember 1967 Collet Kern Marx (München) Könen (Düsseldorf) Dr. Müller (München) Kohlberger Neumann (Berlin) Frau Dr. Krips Sänger Kurlbaum Barche Langebeck Bartsch Lenders Bayerl Frau Lösche Böhm Müthling Corterier Neumann (Stelle) Diekmann Peiter Eckerland Pöhler Fellermaier Regling Geiger Dr. Reischl Glombig Schwabe Haase (Kellinghusen) Seidel Herold Stephan Hörauf Strohmayr Hofmann (Kronach) Dr. Tamblé Frau Dr. Hubert Vit Iven Wellmann Kaffka Wolf Wuwer Anlage 4 Umdruck 316 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD zur dritten Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur - Änderung mietrechtlicher Vorschriften - Drucksachen V/1743, V/2317 -. Der Bundestag wolle beschließen: Artikel I Nr. 2 In § 556 a Abs. 6 wird Satz 2 wie folgt gefaßt: „Hat der Vermieter nicht rechtzeitig vor Ablauf der Widerspruchsfrist den in § 564 Abs. 2 bezeichneten Hinweis oder die nach § 564 a Abs. 3 verlangte Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1967 7175 Auskunft erteilt, so kann der Mieter den Widerspruch noch im ersten Termin des Räumungsrechtsstreits erklären." Artikel II a § 1 Abs. 1 erhält folgende weitere Sätze: „Über die Vorlage ist ohne mündliche Verhandlung zu entscheiden. Die Entscheidung ist für das Landgericht bindend." Absatz 3 wird gestrichen. Die Bezeichnung § 1 wird gestrichen. Bonn, den 6. Dezember 1967 Dr. Barzel und Fraktion Schmidt (Hamburg) und Fraktion Anlage 5 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Folger (SPD) zu Zusatzpunkt 2 der Tagesordnung (Drucksache V/2316) „Durch Anreize und gezielte Hilfen an Bauherren, Bauunternehmer und Bauarbeiter die Durchführung von Bauten in der witterungsungünstigen Jahreszeit zu erleichtern und zu fördern, damit der Beschäftigungsgrad in der Bauwirtschaft nicht mehr, wie bisher, in den Wintermonaten steil abfällt", war der Grund für das Änderungsgesetz zum Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (AVAVG), das am 7. Dezember 1959 in Kraft getreten ist. Noch in der gleichen Winterperiode verminderte sich die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe gegenüber den Vorjahren erheblich, und gleichzeitig ging der finanzielle Aufwand der Bundesanstalt für die Bauwirtschaft entsprechend zurück. Die gezielte Hilfe für Bauarbeiterbestand in der Gewährung eines Schlechtwettergeldes für witterungsbedingte Ausfalltage, das um etwa 5 bis 10 % höher war als das Arbeitslosengeld. Bei der rapid ansteigenden Arbeitslosigkeit im vergangenen Winter ist offenbar geworden, daß das Arbeitslosengeld in der damaligen Höhe unzureichend war, nachdem es viele Jahre unverändert geblieben ist. Die Bundesregierung wollte nur eine Erhöhung um 10 %; nach manchmal dramatischen Verhandlungen ist eine Anhebung um 15 % beschlossen worden. Nicht möglich war damals, die Differenz zum Schlechtwettergeld beizubehalten. Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld und Schlechtwettergeld wurden auf die gleiche Höhe festgesetzt. Um die notwendige rasche Verabschiedung nicht zu gefährden, hat sich die SPD-Fraktion seinerzeit vorläufig damit abgefunden, insbesondere mit Rücksicht darauf, daß das Winterhalbjahr vorbei war und die berechtigte Hoffnung bestand, es sei bis zum nächsten Winter eine generelle Neuregelung möglich. Damals stand eine baldige große Novellierung des AVAVG in Aussicht, die schließlich in den jetzt dem Bundestag vorliegenden und in der nächsten . Woche zu behandelnden Arbeitsförderungsgesetzentwurf Eingang gefunden hat, allerdings zu spät für diesen Winter, da mit einer Verabschiedung erst später gerechnet werden kann. In diesem Entwurf ist mit Recht die Wiederherstellung der Differenz in der Weise vorgesehen, daß zum Schlechtwettergeld für jede Ausfallstunde ein Zuschlag von 5 % des Maurer-Ecklohnes gewährt wird; das sind zur Zeit 23 Pfennig. In der Begründung dazu heißt es, .daß der Zuschlag die zusätzlichen Aufwendungen ausgleichen soll, die den Beziehern von Schlechtwettergeld durch die tägliche Arbeitsbereitschaft — sie müssen sich bei wechselhaftem Wetter täglich zur Baustelle begeben, oft ohne ein Arbeitsentgelt zu erzielen —, insbesondere für Fahrkosten, entstehen. Es ist nicht einzusehen, daß das, was für den nächsten Winter für richtig gehalten wird und seit Jahren üblich ist, für diesen Winter nicht gelten soll, d. h. daß den Bauarbeitern in diesem Winter der Mehraufwendungen nicht ersetzt werden sollen. Das würde nicht nur eine grobe Ungerechtigkeit, sondern auch unvernünftig sein, weil die aus vielerlei volkswirtschaftlichen Gründen wünschenswerte kontinuierliche Bautätigkeit während des ganzen Jahres, die nur sehr zähe angelaufen ist, von der Seite her wieder gefährdet würde. Man sollte das Kind nicht erst in den Brunnen fallen lassen, bevor man es pflegt. Die SPD-Bundestagsfraktion hat deshalb am 8. November 1967 beantragt, die im Regierungsentwurf eines Arbeitsförderungsgesetzes vorgesehene Regelung vorzuziehen und ab 1. Januar 1968 in Kraft zu setzen. Die für die Materie besonders sachverständigen Mitglieder des Ausschusses für Arbeit haben am 29. November 1967 einstimmig beschlossen, dem Plenum des Bundestages die Annahme des Antrages vorzuschlagen. Wir erwarten, daß dem Vorschlag entsprochen wird.
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    Rede von Kurt Jung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Danke schön, Herr Präsident! — Es tut mir leid, ich kann dann natürlich nicht das ganze technologische Problem, das hier noch ansteht, aufführen. Die Lücken im Flugabwehrsystem müssen schnellstens geschlossen werden. Ich will gar nicht von den Lücken im Nike-Hawk-Gürtel sprechen. Ich spreche insbesondere von den konventionellen Lücken, von der noch fehlenden Rohrflak. Das Beispiel des Piloten Epatko, das Kollege Schultz hier aufgriff, zeigt Ihnen, daß es dringend notwendig ist, hier diese Lücken zu schließen.
    Auf die Marine möchte ich wegen der Zeitbeschränkung jetzt nicht eingehen. Ich hätte hier wohl auch einige Dinge zu sagen, aber leider ist mir durch den Vorspann gerade der technologische Bereich etwas zu kurz geraten. Ich möchte hier aber in jedem Fall sagen, daß die Anfangsjahre in der Wehrtechnik eben vorbei sind und daß wir uns weitgehend auf eigene Füße zu stellen haben, damit wir auch im Ernstfall unabhängig sind. Wir haben doch auch eine eigene Industrie, die absolut fähig dazu ist. Ich bin dem Herrn Minister dankbar dafür, daß er auch auf eigene Entwicklungen, auf erfolgreiche Eigenentwicklungen, hingewiesen hat.
    Allerdings muß man auch auf Mängel hinweisen. Z. B. ist es so, daß die Beschaffung einer ganzen Reihe von Waffen, die notwendig wären, so sehr lange hinausgezögert wurde, von Waffen, die heute noch nicht zur Verfügung stehen; z. B. denke ich an den „Schützenpanzer Gruppe (lang)". Ich will es mir ersparen, die anderen Dinge aufzuzählen.
    Aber in diesem Zusammenhang möchte ich noch eine Anregung geben. Die vielen Änderungen kommen vielleicht deswegen immer wieder, weil wir nicht genügend technisch hochgebildete Generalstabsoffiziere haben, die die militärischen und die technischen Möglichkeiten und Grenzen klar erkennen und entsprechend einwirken. Man sollte sich einmal überlegen, ob es nicht möglich wäre, eine solche Laufbahn einzurichten.
    Eine solche Laufbahn ist insbesondere auch dann notwendig, wenn Sie bedenken, daß uns allein das Starfighter-Waffensystem in jedem Jahr pro Flugzeug etwa 1 Million DM nur für Instandhaltung und Wartung, ohne den Betrieb, kostet. Das ist jetzt grob gerechnet. Da wir also dreiviertel Milliarden nur für die Unterhaltung unserer Flugzeuge aufwenden, können Sie feststellen, daß wir hier auch einige Leute brauchen. Ich will jetzt noch nicht einmal auf die Teams der Firma McDonald eingehen, weil es dann wiederum zu lange dauern würde. Insbesondere die Elektronik belastet uns, und deswegen wäre es notwendig, daß wir eigene technisch hochqualifizierte Leute in hohen Stellungen hätten.
    Lassen Sie mich zum Schluß noch unsere beiden Entschließungsanträge kurz begründen. Ich bitte Sie, sie zu unterstützen.
    Wir fordern die Bundesregierung auf, von der Beschaffung der kostenspieligen und schwer zu wartenden Phantom-Maschine abzusehen. Wir bitten weiterhin, für die 70er Jahre an die Entwicklung eines eigenen, für unsere Zwecke geeigneten senkrecht startenden Flugzeugs heranzugehen.
    Herr Minister, vor vier Wochen etwa habe ich die Regierung gefragt, was denn an der Beschaffung der Phantom-Maschinen sei. Ich habe zur Antwort bekommen, es sei nichts weiter daran. Jetzt stelle ich fest, daß 220 Maschinen für ungefähr 3,6 Milliarden DM ohne das andere, was noch damit zusammenhängt — Ausbildung, Erstausstattung usw. — beschafft werden sollen. Ich meine, wenn ein Abgeordneter fragt, muß er von der Regierung eine klare Antwort bekommen. Es geht nicht an, daß er vier Wochen danach feststellen muß, daß das, was die Regierung gesagt hat, einfach nicht stimmen kann.

    (Zuruf des Abg. Berkhan.)

    — Jawohl, Herr Berkhan. Wir werden in der nächsten Zeit Gelegenheit haben, darüber zu sprechen.
    Die erstmals vorgesehenen 100 Millionen DM können wir nach meiner Meinung streichen. Ich hoffe, daß unser Vorschlag Ihre Unterstützung findet — denn Sie haben ähnliche Bedenken geäußert — und daß wir diesen unseren Vorschlag und unseren Entschließungsantrag durchbringen.
    Ich hätte gern auch noch etwas über die Munition gesagt. Im Februar dieses Jahres habe ich ebenfalls die Regierung gefragt, ob Informationen, die ich erhalten hatte, zuträfen. Ich habe die gleiche Antwort erhalten: es sei nichts daran. Nun muß irgend jemand außerhalb des Parlaments diese Dinge aufgreifen und groß aufspielen, und die Bevölkerung draußen fragt: Schläft denn das Parlament?

    (Abg. Wienand: Mit Recht!)

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist natürlich keine gute Politik. Wenn ein Abgeordneter eine solche Sache aufgreift, dann muß er sich darauf verlassen können, daß die Antwort, die er bekommt, richtig ist.

    (Beifall bei der FDP.)

    Sonst machen wir uns alle mitschuldig, indem wir das Anwachsen dieser Kräfte außerhalb des Parlaments noch begünstigen.
    Ich meine deswegen, wir sollten die Frage um die Bundeswehr nicht so sehr im Geheimnen behandeln, sondern wir können sie durchaus in der Offentlichkeit behandeln. Ich erinnere an den Punkt „Beja" in der vergangenen Woche. Ich meine, wir hätten ihn durchaus hier behandeln können. Die Bundeswehr braucht sich ihrer Leistungen, ihrer Schwächen und ihrer Stärken nicht zu schämen. Sie braucht diese Fragen nicht hinter verschlossenen Türen abzuhandeln. Wir können durchaus die Dinge in der Offentlichkeit abhandeln, wie es eben auch in der parlamentarischen Demokratie notwendig ist. Deswegen habe ich gesagt, daß wir beklagen, daß die Bundesregierung hier und heute nicht genügend offengelegt hat.
    Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1967 7169
    Jung
    Herr Minister, ich möchte abschließend auch meiner Hoffnung Ausdruck geben, daß in diesem Weißbuch alles das darin steht, was darin stehen sollte, und daß Sie aber darüber hinaus vielleicht mehr die Abgeordneten, insbesondere die Abgeordneten des Verteidigungsausschusses, informieren. Das ist das, was ich heute zu beklagen hatte. Herr Minister, wir haben heute leider die mutige Antwort auf die Fragen und ein mutiges Verteidigungskonzept vermißt.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Erwin Schoettle
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Albgeordnete Richter — für 10 Minuten, so versprach er's.

(Heiterkeit. — Zuruf links: Das hält er auch!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Richter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich hatte in diesem Hause vor knapp vier Wochen Gelegenheit, in der Debatte zur Lage der deutschen Luftfahrt- und Raumfahrtindustrie kurz hinter dem Kollegen Jung zu sprechen. Damals bin ich seinen Ausführungen über den technischen Bereich — VJ und AVS —, wenn nicht errötend, so doch immerhin gefolgt. Heute, Herr Kollege Jung — verstehen Sie das, wir stehen an sich in der Sache sehr freundlich zusammen —, haben Sie ein so vielschichtiges Bild geboten; dadurch bedingt war es zum Teil sehr ungenau. Die Fehlerquellen jetzt in 8 oder 10 Minuten zu untersuchen, halte -ich nicht für sinnvoll. Ich will versuchen, ohne das Haus zu dieser späten Abendstunde zu langweilen, für den technischen Bereich — das war angekündigt worden als Dikussionsbeitrag des Kollegen Jung — einen konstruktiven Beitrag zu liefern.
    In der Regierungserklärung, Herr Minister Schröder — das werden Sie mir zugestehen —, hat ein Feld einen relativ kleinen Raum -eingenommen. Ich -meine den Bereich Forschung und Entwicklung im Rahmen des Bundesverteidigungsministeriums. Im Gegensatz zu anderen Industriestaaten wendet die Bundeswehr zur Zeit nur etwa 4 Prozent des Verteidigungshaushalts für Entwicklung und Forschung auf. Dabei ist die -Frage, ob Rüstungsforschung und Waffenentwicklung wesentlich zum technologischen Fortschritt in der Bundesrepublik beitragen können unid sollen, in den vergangenen zwei Jahren ausführlich im Verteidigungsausschuß dieses Hauses diskutiert worden. In diesem Zeitraum hat die Fraktion der SPD im Verteidigungsausschuß die Aufforderung an di-e Regierung durchgesetzt, ,den Forschungs- und Entwicklungstitel im Verteidigungsetat weiter auszubauen. -In der Regierungserklärung ,der Bundesregierung vom 13. Dezember des Vorjahres war zu finden:
    Die Förderung ... in Schlüsselbereichen -der technischen Entwicklung ... ist für die Zukunft der Gesamtwirtschaft ... ertragreicher als Subventionen, die nur der Erhaltung von stagnierenden Bereichen dienen.
    Das Bundesverteidigungsministerium ist mit knapp
    100 Millionen DM an der Förderung der Forschung
    beteiligt. Es handelt sich naturgemäß um eine angewandte und eine sehr zweckgerichtete Forschung.
    Voraussetzung für die Erreichung von erstrebten Zielen ist zunächst eine Grundlagenforschung auf einem sehr hohen Niveau. Dabei werden von der Forschung im Verteidigungsbereich nahezu alle wissenschaftlichen Fachgebiete angesprochen. Schwerpunkte sind naturgemäß 'die Kernphysik, die Elektronik, die Geophysik, die Luft- und -Raumfahrt und die Ballistik. Darüber hinaus werden in diesem Etat Spitzentechniken gefördert, die eine ungewöhnliche Ausstrahlungskraft und Folgewirkungen auf fast alle anderen industriellen Technologien haben.
    Die technologische Zahlungsbilanz der Bundesrepublik stellt sich leider in den letzten zwei Jahren immer schlechter -dar. Wir müssen zur Zeit zweieinhalbmal soviel Patente und Lizenzen vom Ausland kaufen, als wir zu verkaufen noch in der Lage sind. Den Sitzungsdokumenten des Europäischen Parlaments ist zu entnehmen, daß Sachverständige berechnet -haben, daß im Jahre 1975 etwa 40 Prozent des Umsatzes amerikanischer Unternehrnen auf Erzeugnisse -entfallen würden, die es bis heute noch gar nicht gibt.
    Mitglieder des Verteidigungsausschusses hatten in diesem Jahr Gelegenheit, in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien den Einsatz unserer Partner im Forschungsbereich kennenzulernen. Sie bekamen auch die Mittel dargestellt, die von diesen Ländern für Zwecke der Forschung aufgewendet werden. Bei uns ist zu beklagen — das steht .im Raum —, daß die wissenschaftliche Forschung infolge des förderativen Staatsaufbaus der Bundesrepublik aus zu vielen verschiedenen Töpfen gespeist wird.
    Im Bundesverteidigungsministerium fehlt oder fehlte es zumindest bis vor kurzem an der koordinierenden Stelle. Erst in jüngster Zeit haben sich — ich würde es in Anführungszeichen setzten — neuartige Verhaltens- oder Verfahrensweisen dort durchgesetzt. Man fängt an, auch im Verteidigungsbereich, im Bereich der Forschung in der Entwicklung mittel- und langfristig zu planen.
    Bei den Diskussionen im Verteidigungsausschuß war die Fraktion der SPD davon ausgegangen, daß eine Zuwachsrate im Forschungs- und Entwicklungstitel im Etat für 1968 nicht zu umgehen sein wird. Ich muß gestehen, daß die Kollegen aller Fraktionen uns bei den Bemühungen da , weitgehend unterstützt haben. Leider hat sich das Ministerium — das ist dem Haushaltsplan zu entnehmen — diesen unseren Vorstellungen nicht anschließen können. Während im Vorjahr für Entwicklung und Erprobung 815 Millionen DM bereitgestellt wurden — dazu kamen noch Verstärkungsmittel von 76 Millionen DM —, beabsichtigt das Verteidigungsministerium, 1968 mit nur 800 Millionen DM auszukommen.
    Man hat z. B. — und das ist ein sehr wichtiger Punkt — 1967, also in diesem Jahr, erstmals Studienaufträge für Zukunftstechnologien in der Größenordnung von 40 Millionen DM vergeben. Die-
    7170 Deutscher Bundestag — 5. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. Dezember 1967
    Richter
    ser Betrag — und hier sollte man aufhorchen — ist für 1968 in den Planungskatalogen des Verteidigungshaushalts zumindest bisher noch nicht vorgesehen. Geplant waren im kommenden Jahr unter anderem koordinierte vorbereitende Untersuchungen auf dem Gebiet der Senkrechtstarttechnik, Strukturuntersuchungen für zukünftige Flugzeuge, Regelung, Steuerung und Instumentierung zukünftiger Fluggeräte, grundlegende Forschungssystemaufgaben zur Vorbereitung zukünftiger Fluggeräteentwicklungen und ergänzende Aufgaben der Luftfahrttechnik im Übergang zu den Zukunftstechnologien.
    Als Mindestgeldansatz werden in den kommenden Jahren für diese Aufgabenstellung weiter 40 Millionen DM pro Jahr benötigt. Mit diesem Betrag kann ohnehin nur eine kleine, begrenzte Zahl sorgfältig ausgewählter Aufgaben abgedeckt werden. Ich werde als Berichterstatter bei den Beratungen im Verteidigungsausschuß dieses Feld ansprechen, und ich bin mir fast sicher, daß ich die weitere Unterstützung des Ausschusses hier finden werde.
    Wir haben hier in diesem Hause vor knapp vier Wochen die Lage der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie diskutiert. Da dieser wichtige Zweig der deutschen Industrie zu 80 % vom Verteidigungsetat finanziell abhängig ist, möchte ich hier noch einige Ergebnisse der Debatte von damals ins Gedächtnis zurückrufen. Das Haushaltsvolumen der zuständigen Unterabteilung des Verteidigungsministeriums, die die Mittel für die Flugzeugindustrie bereitstellt, wird von rund 436 Millionen DM in diesem auf 360 Millionen DM im kommenden Jahr abfallen. Zu befürchten ist am Ende des Jahres 1968 ein Bild, das wir kennen, das wir am Beginn des letzten Haushaltsjahres ebenfalls hatten: eine große Bugwelle von Verpflichtungen, nicht abgeschlossenen Verträgen und Entwicklungslücken.
    Bundeswirtschaftsminister Professor Karl Schiller hatte in der damaligen Debatte vor dreieinhalb Wochen herausgestellt, daß durch die Leistungen der deutschen Luftfahrtindustrie das politische Gewicht der Bundesrepublik als Partner im Verteidigungsbündnis gestärkt wurde, daß es zweitens in Zukunft leichter sein wird, eigene Vorstellungen und Forderungen bei der Ausstattung von Flugzeugen durchzusetzen, und daß drittens mit einer eigenen industriellen Kapazität auf luftfahrttechnischen Gebiet in der Bundesrepublik Betreuungsaufgaben bei der Wartung von Flugzeugen in Zukunft besser erfüllt werden können.
    Bisher fehlte es auf dem Verteidigungssektor im Bereich der Flugzeugindustrie an einer militärischen europäischen Konzeption. Das Bundesverteidigungsministerium sollte sich im Sinne der Empfehlung der Versammlung der Westeuropäischen Union vom 13. Juni dieses Jahres um diese europäische Zusammenarbeit recht dringlich bemühen.
    In dieser Woche — möglicherweise heute — wurde in Paris auf der Grundlage eines zweiten Kershaw-Berichtes erneut über dieses Thema diskutiert, und eine weitere Empfehlung wird ohne Zweifel in der Richtung, die 'ich hier angedeutet habe, mit dem Ziel, eine europäische Zusammenarbeit anzustreben, heute oder morgen verabschiedet werden. Wir müssen uns bemühen, unseren Beitrag zu leisten, europäische Schwerpunkte zu definieren.
    Wir brauchen in der Fliegerei — das hat Kollege Willi Berkhan heute morgen dargestellt — einfache, robuste Waffensysteme, die von Menschen geführt werden, die weitgehend unabhängig von komplizierten Bodeneinrichtungen sind.
    Der Wert der Ersatzbeschaffung für die jetzigen 3500 Jagdflugzeuge und für die 2200 Jagdbomber in Westeuropa — diese Ersatzbeschaffung steht in den nächsten sechs bis zehn Jahren an — muß mit 50 Lilliarden DM veranschlagt werden. Das sollte eine große Herausforderung für die Ingenieure im Bundesgebiet und auch für die Werke sein.
    Für den Bereich der Entwicklung und Forschung im Verteidigungshaushalt will ich abschließend noch ein paar Hinweise geben oder möglicherweise Mahnungen aussprechen:
    1. Der Forschungs- und Entwicklungstitel muß in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.
    2. Auch in den Jahren von 1968 bis 1970 werden Studienaufträge für Zukunftstechnologien vergeben.
    3. Der finanzielle Rahmen für die Durchführung geplanter Projekte muß von der Entwicklung bis zur Produktion durch die Regierung pauschal festgelegt werden, damit sich die Industrie in ausreichendem Maß anpassen kann.
    4. Die europäische Zusammenarbeit ist im Forschungs- und Entwicklungsprozeß erforderlich, desgleichen eine europäische Konzeption in der Flugzeugindustrie.
    5. Durch Zusammenlegen von Forschungs- und Entwicklungs-, Produktions-, Betreuungs- und Verwaltungskapazitäten sind Rationalisierungen anzustreben.
    6. Die Aufgaben im Entwicklungsbereich müssen genauer definiert werden. Dabei sollte man überprüfen, welche Bereiche möglicherweise aus dem Verteidigungshaushalt herausgenommen und anderen Ministerien zugeordnet werden können.
    Meine letzte Bitte, Herr Minister Schröder: Ich würde es begrüßen, wenn Sie sich in möglichst naher Zukunft mit Bundeswirtschaftsminister Schiller zusammensetzten, um mit ihm das, was uns hier drängt und einer Entscheidung zutreibt, kollegial abzusprechen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)