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ID0417831700

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    Deutscher Bundestag 178. Sitzung Berlin, den 7. April 1965 Inhalt: Erklärung des Präsidenten D. Dr. Gerstenmaier zur Eröffnung der Plenarsitzung in Berlin 8945 A Glückwunsch zum Geburtstag des Abg Herberts 8946 A Erweiterung der Tagesordnung 8946 A Fragestunde (Drucksache IV/3265) Frage des Abg. Bauer (Würzburg) : Empfehlung Nr. 415 betr. Fristablauf bzw. Unverjährbarkeit der Verbrechen gegen die Menschlichkeit Dr. Weber, Bundesminister . . . . 8946 C Bauer (Würzburg) (SPD) . . . . . 8946 C Frage des Abg. Jahn: Private Strafjustiz in Form von „Betriebsgerichten" Blank, Bundesminister . . . . 8947 A Jahn, (SPD) 8947 A Frage des Abg. Fritsch: Preissteigerung für Grund und Boden Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . . 8947 B Fritsch (SPD) . . . . . . . . . 8947 C Jacobi (Köln) (SPD) . . . . . . 8947 D Frau Dr. Kiep-Altenloh (FDP) . . . 8948 A Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 8948 B Büttner (SPD) 8948 C Unertl (CDU/CSU) 8948 D Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 8949 A Frage des Abg. Strohmayr: Finanzielle Förderung von Bauleitplänen Dr. Ernst, Staatssekretär 8949 B Mick (CDU/CSU) 8949 C Dröscher (SPD) 8949 D Hauffe (SPD) 8949 D Unertl (CDU/CSU) 8950 A Fragen des Abg. Freiherrn zu Guttenberg: Deutsche Architekturausstellung in der Sowjetunion Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 8950 B Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) 8950 D Fragen des Abg. Dr. Rinderspacher: Goethe-Institut in Ostfrankreich Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 8951 A Dr. Rinderspacher (SPD) . . . . 8951 B Moersch (FDP) 8951 D II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. April 1965 Frage des Abg. Dr. Mommer: Europainitiative der Bundesregierung Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 8951 D Dr. Mommer (SPD) 8952 B Fragen des Abg. Dr. Kohut: 75jähriges Gründungsjubiläum der Stadt Windhuk Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 8952 C Dr. Kohut (FDP) 8952 D Frage des Abg. Dr. Müller-Hermann: Zulassung von Studenten an Universitäten Höcherl, Bundesminister 8953 B Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . 8953 B Frage des Dr. Dr. h. c. Friedensburg: Strukturatlas der Bundesrepublik Höcherl, Bundesminister 8953 C Dr. Dr. h. c. Friedensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 8953 C Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Kulturzentrum Berlin Höcherl, Bundesminister . . . . . 8953 D Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 8954 A Fragen des Abg. Biechele: Zollabfertigung am Bodensee Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . 8954 B Biechele (CDU/CSU) 8954 D Dr. Mommer (SPD) 8955 B Frage des Abg. Dr. Müller-Emmert: Schießplatz Landstuhl Kr. Kaiserslautern Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 8955 C Dr. Müller-Emmert (SPD) . . . . 8955 C Frage des Abg. Dr. Schmidt (Gellersen) : Deutscher Anteil am Europäischen Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 8955 D Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . . 8956 A Fragen des Abg. Saxowski: Einfuhr von marktordnungsabhängigen Veredlungsprodukten Schwarz, Bundesminister . 8956 B, 8956 D Frage des Abg. Saxowski: Beschlüsse der EWG-Kommission zugunsten der Bundesrepublik Schwarz, Bundesminister 8956 D Frage des Abg. Matthöfer: Lohnanteil am Brotpreis Schwarz, Bundesminister 8957 A Matthöfer (SPD) 8957 A Frage des Abg. Matthöfer: Zuwachsraten von Lohn und Arbeitsproduktivität bei der Broterzeugung Schwarz, Bundesminister 8957 B Matthöfer (SPD) 8957 B Soetebier (FDP) 8957 D Frage des Abg. Matthöfer: Entwicklung der Brotpreise Schwarz, Bundesminister . . . . 8958 A Matthöfer (SPD) 8958 B Dr. Reinhard (CDU/CSU) . . . . 8958 C Dr. Kohut (FDP) 8958 C Schultz (FDP) . . . . . . . . 8958 D Sander (FDP) 8959 A Fragen des Abg. Richartz: Einfließen von Düsenjägertreibstoff in die Kyll — Entschädigung der Fischereipächter von Hassel, Bundesminister . . . . 8959 A Fragen des Abg. Dr. Schäfer: Fragebogen betr. Zugehörigkeit zu Parteien der SBZ von Hassel, Bundesminister . . . . 8959 D Dr. Schäfer (SPD) . . . . . . . 8960 A Berkhan (SPD) . . . . 8960 D, 8961 A Jahn (SPD) . . . . . . . . . 8960 D Mischnick (FDP) .. . . . . . . 8961 B Präsident D. Dr. Gerstenmaier zur GO . . . . . . . . . . 8961 C Frage des Abg. Felder: Mob-Gepäck von Hassel, Bundesminister . . . . 8961 D Felder (SPD) 8961 D Frage des Abg. Bauer, Würzburg: Eingriffe in privates Eigentum bei . Bundeswehrbauvorhaben von Hassel, Bundesminister . . . . 8962 A Bauer (Würzburg) (SPD) 8962 B Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. April 1965 III Entwurf eines .... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Drucksache IV/2531); Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache IV/3249) in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz) (Drucksache IV/2529) ; Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache IV/3234) und mit Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kriegsgräbergesetzes (SPD) (Drucksache IV/1805); Schriftlicher Bericht des Innenausschusses (Drucksache IV/3234) — Zweite und dritte Beratung — Anders (SPD) 8963 A Biechele (CDU/CSU) 8963 D Dorn (FDP) 8964 D Antrag des Bundesschatzministers betr Zustimmung des Deutschen Bundestages zur Teilprivatisierung der Vereinigten Elektrizitäts- und Bergwerks-Aktiengesellschaft (VEBA) (Drucksache IV/2861); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für wirtschaftlichen Besitz des Bundes (Drucksache IV/3248) Dr. Burgbacher (CDU/CSU) . . . . 8965 D Kurlbaum (SPD) . . . . 8967 B, 8975 B Katzer (CDU/CSU) . . . 8968 D, 8976 A Dr. Mälzig (FDP) 8973 B Junghans (SPD) 8974 B Riedel (Frankfurt) (CDU/CSU) . . 8975 C Dr. Dollinger, Bundesminister . . 8976 A Kähnen (Düsseldorf) (SPD) . . . 8978 B Antrag betr. Privatisierung der „Vereinigte Industrie-Unternehmungen Aktiengesellschaft" (FDP) (Drucksache IV/3100) Mischnick (FDP) 8979 B Häussler (CDU/CSU) 8980 B Moersch (FDP) 8980 D Dr. Dollinger, Bundesminister . . 8980 D Kurlbaum (SPD) . . . . . . . 8981 B Dr. Burgbacher (CDU/CSU) . . . 8981 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch (Abg. Frau Wessel, Spieß, Dr. Rieger [Köln] u. Gen.) (Drucksache IV/3088) — Erste Beratung — Frau Wessel (SPD) . . . . . . . 8982 B Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . . 8983 C Mündlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats über Maßnahmen, die beim Eintreten einer Lage zu treffen sind, welche die Verwirklichung der in Art. 39 Abs. 1 Buchstaben c, d und e des Vertrags genannten Ziele gefährden könnte (Drucksachen IV/2730, IV/3283) Bading (SPD) 8984 A Neunzehnte Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1965 (Drucksache IV/3263) 8984 C Schlußwort des Präsidenten D. Dr. Gersten- maier 8984 D Nächste Sitzung 8985 Anlagen 8987 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. April 1965 8945 178. Sitzung Berlin, den 7. April 1965 Stenographischer Bericht Beginn: 15.01 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach * 7. 4. Dr. Adenauer 8. 4. Dr. Aschoff 8. 4. Dr. Atzenroth 30.4. Dr. Dr. h. c. Baade 15.4. Bazille 15.4. Frau Beyer (Frankfurt) 8. 4. Dr. Bieringer 8. 4. Dr. Birrenbach 8. 4. Blachstein 10.4. Blumenfeld 8. 5. Frau Brauksiepe 9. 4. Brünen 15. 4. Burckardt 7. 4. Diebäcker 24.4. Diekmann 9.4. Dr. Dr. c. h. Dresbach 9. 4. Dürr 9. 4. Ehnes 9. 4. Eichelbaum 10.4. Erler 27. 4. Ertl 10. 4. Etzel 10.4. Frau Freyh (Frankfurt) 9. 4. Gibbert 8. 4. Giencke 9. 4. Dr. Gleissner 7. 4. Haage (München) 30.4. Hermsdorf 9. 4. Herold 30. 4. Hilbert 9.4. Frau Dr. Hubert ,8. 4. Illerhaus * 9. 4. Kaffka 7. 4. Kahn-Ackermann 7. 4. Dr. Knorr 9. 4. Krüger 9. 4. Kulawig 15. 4. Lemmer 14.4. Dr. Löhr 8.4. Lücker 8.4. Maier (Mannheim) 15.4. Majonica 9. 4. Mauk * 8. 4. Frau Meermann 9.4. Menke 9.4. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 8. 4. Merten * 8.4. Metzger 15.4. Michels 9. 4. Dr. h. c. Dr.-Ing. Möller 8. 4. Dr. Morgenstern 30. 4. Müller (Worms) 9. 4. Nieberg 8. 4. Paul 9.4. * Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Dr. Philipp 9. 4. Dr. Preiß 9.4. Rauhaus 9.4. Dr. Ramminger 8. 4. Ritzel 15. 4. Schlick 15.4. Dr. Schmid (Frankfurt) 9. 4. Schoettle 8. 4. Dr. Siemer 8. 4. Dr. Starke * 8. 4. Starch * 9.4. Strauß 8.4. Frau Strobel 8. 4. Strohmayr 9.4. Verhoeven 8. 4. Vogt 8.4. Wehner 9. 4. Weinkamm 15.4. Welke 9. 4. Werner 8. 4. Wienand 1. 5. Wilhelm 10.4. Wischnewski 9. 4. Wittmer-Eigenbrodt 9. 4. Dr. Wuermeling 9. 4. Zühlke 9.4. b) Urlaubsanträge Bals 2.5. Dr. Frede 15.4. Hammersen 2. 5. Lenze (Attendorn) 4. 5. Dr. Stecker 7. 5. Anlage 2 Bundesrepublik Deutschland Der Bundeskanzler II/4 - 50305 - 5253/65 Bonn, den 26. März 1965 An den Herrn Präsidenten 'des Deutschen Bundestages Das Bundeskabinett hat in seiner Sitzung am 11. November 1964 beschlossen, Herrn Staatssekretär a. D. Volkmar Hopf, Präsident des Bundesrechnungshofes, die Aufgaben des Bundesbeauftragten für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung zu übertragen. Auf Grund dieses Kabinettsbeschlusses habe ich Herrn Staatssekretär a. D. Hopf gebeten, diese Aufgaben zu übernehmen. Herr Staatssekretär a. D. Hopf hat sich dazu bereiterklärt. Für den Fall einer vorübergehenden Verhinderung habe ich Herrn Dr. Georg Bretschneider, Vizepräsident des Bundesrechnungshofes, die Vertretung von Herrn Staatssekretär a. D. Hopf in seiner Eigenschaft als Bundesbeauftragter für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung übertragen. Die Bundesregierung hat am 10. März 1965 neue Richtlinien für die Tätigkeit des Bundesbeauftragten 8988 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 178. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. April 1965 für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung beschlossen. Abdrucke der Richtlinien füge ich mit der Bitte um Kenntnisnahme bei. Ludwig Erhard Richtlinien über die Tätigkeit des Bundesbeauftragten für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung vom 10. März 1965 1. Der Bundesbeauftragte wird durch Vorschläge und Gutachten auf eine zweckmäßige, einfache und wirtschaftliche Gestaltung der Bundesverwaltung und der Haushaltsführung hinwirken und die Bundesregierung zur Erreichung dieses Zieles beraten. Das Aufgabengebiet des Bundesbeauftragten bezieht sich auf die gesamte Bundesverwaltung einschließlich der Sondervermögen und aller Stellen, die Mittel verwalten, deren Prüfung dem Bundesrechnungshof obliegt. Der Bundesbeauftragte wird dabei auch die Aufgabenabgrenzung zwischen dem Bund, den Ländern, den Gemeinden und Gemeindeverbänden und innerhalb der Bundesverwaltungen beobachten. Der Bundesbeauftragte wird von sich aus oder auf Ersuchen der Bundesregierung oder auf Ersuchen eines Bundesministers beratend tätig. Der Bundesbeauftragte hat den Deutschen Bundestag und den Bundesrat zu beraten, soweit es vom Deutschen Bundestag oder vom Bundesrat gewünscht wird. Schriftliche Gutachten sind der ersuchenden Stelle oder dem vom Gutachten betroffenen Ressort unmittelbar zuzuleiten. An andere Stellen können Gutachten nur im Einvernehmen mit der ersuchenden Stelle oder dem betroffenen Ressort gegeben werden. 2. Die Bundesregierung und die Bundesminister beteiligen den Bundesbeauftragten bei organisatorischen oder finanziellen Maßnahmen von größerer Tragweite sowie bei der Aufstellung und Beratung der Haushaltsvoranschläge. 3. Der Bundesbeauftragte wird ermächtigt, an die Landesregierungen heranzutreten, um sich über Einrichtungen und Arbeitsweise von Landes- und von Gemeindebehörden mit deren Einverständnis zu unterrichten. Auf Ersuchen von Ländern kann er auch für diese gegen Erstattung der Kosten tätig sein. 4. Der Bundesbeauftragte kann an den Sitzungen des Deutschen Bundestages, des Bundesrates oder ihrer Ausschüsse selbst oder durch Beauftragte im Rahmen der Geschäftsordnung dieser Körperschaften teilnehmen. Der Bundesbeauftragte kann auf seine Anregung oder auf Anregung eines Bundesministers mit Zustimmung des Bundeskanzlers an den Sitzungen des Bundeskabinetts teilnehmen. Der Bundesbeauftragte erhält die Protokolle über die Sitzungen, an denen er teilnimmt. Auch kann er im Einvernehmen mit dem Bundeskanzler Einsicht in andere Kabinettsprotokolle nehmen. 5. Der Bundesbeauftragte kann örtliche Erhebungen vornehmen oder durch Beauftragte vornehmen lassen; er unterrichtet hiervon vorher den zuständigen Bundesminister, Der Leiter jeder in Anspruch genommenen Stelle hat den Bundesbeauftragten und seine Beauftragten in jeder Hinsicht (z. B. durch Auskünfte, Vorlage von Akten, Bestellung von Mitarbeitern und bevollmächtigten Verbindungsleuten) zu unterstützen. 6. Der Bundesbeauftragte bedient sich für seine Aufgaben der Präsidialabteilung des Bundesrechnungshofes. 7. Die Richtlinien vom 8. Januar 1952 / 13. Mai 1957 treten außer Kraft. Anlage 3 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. .Schäfer auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Schmidt (Kempten) (Drucksache IV/3256, Frage I) : Ist die Bundesregierung bereit, die Frage zu überprüfen, ob in Anbetracht der Mietfreigabe und insbesondere im Hinblick auf die Vielzahl der Benützer von Dienstwohnungen die Herabsetzung des Ortszuschlages bei der Pensionierung von Beamten noch gerechtfertigt ist? Nach dem gegenwärtigen Rechtsstand ist der Ortszuschlag ein Bestandteil der Dienstbezüge, gleichwertig dem Grundgehalt, jedoch beweglich gehalten nach z. Z. nur noch zwei Ortsklassen. Der Ortszuschlag hat nicht die Aufgabe, die Kosten der Wohnung abzudecken, sondern soll die örtlichen Unterschiede in der Lebenshaltung ausgleichen. Bei dem Charakter des Ortszuschlages als Bestandteil der Dienstbezüge geht es nicht an, ihn bei Bemessung der Versorgungsbezüge anders zu behandeln als das Grundgehalt. Es ist .also nicht gerechtfertigt, den Ortszuschlag aus den ruhegehaltsfähigen Dienstbezügen herauszunehmen und ihn voll neben dem Ruhegehalt zu gewähren. Ergänzend möchte ich aber noch folgendes sagen: Die Besoldungskommission, die .der Bundesminister des Innern im Herbst vergangenen Jahres eingesetzt hat, beschäftigt sich bekanntlich mit dem Plan einer umfassenden Besoldungsreform. Dabei bildet eine wichtige Frage die Ablösung des Ortszuschlages durch familiengerechte Sozialzuschläge. Diese würden auch den Versorgungsempfängern voll gewährt werden. Anlage 4 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs Dr. Claussen auf die Mündlichen Anfragen des Abgeordneten Schmidt (Kempten) (Drucksache IV/3256, Fragen II/1 und II/2): Ist bei den Vorbesprechungen zum Regierungsentwurf über Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand seitens der Bundesregierung mit der katholischen und der evangelischen Kirche Übereinstimmung darüber erzielt worden, daß diese im Rahmen der Steuerfreiheit vermögenswirksamer Leistungen auch auf die Kirchensteuer verzichten? Haben die Sozialversicherungen ihre Einwilligung dazu gegeben, daß im Rahmen der Steuerfreiheit und Abgabenfreiheit vermögenswirksamer Leistungen auch die Leistungen für die Sozialversicherungen ohne Entschädigungsleistungen seitens des Bundes wegfallen? Die Bundesregierung beantwortet beide von Ihnen gestellten Fragen mit „Nein":
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thomas Dehler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nachdem soeben dieses Gesetz mit überwältigender Mehrheit angenommen worden ist, sind meines Erachtens die Voraussetzungen dafür geschaffen, den Antrag der Freien Demokraten auf Drucksache IV/3100 ebenfalls anzunehmen.

    (Beifall bei der FDP.)

    Dieser Antrag sieht vor, daß die VIAG privatisiert wird, daß ein Zwischenbericht gegeben wird und daß die Grundsätze der Privatisierung der VEBA Ausgangspunkt für die Privatisierung der VIAG sein I sollten. Ich weiß, daß sich manche fragen, ob es richtig ist, so kurz nach der einen Entscheidung bereits eine zweite vorzubereiten. Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, vergessen Sie bitte nicht, daß über den Herbst hinweg eine gewisse Pause eintritt. Es wäre sehr gut, wenn sich dieses Hohe Haus entschließen könnte, diesen Auftrag entsprechend dem Antrag der Freien Demokraten zu erteilen, da dann die Zwischenzeit genutzt werden kann, um die entsprechenden Vorbereitungen für die nächste Privatisierung zu treffen.
    Wir wollen also, wenn ich es etwas anders ausdrücken darf, ,diesen Weg mit diesem Antrag kontinuierlich weitergehen, wie es Herr Kollege Katzer zum Ausdruck gebracht hat. Der Verweis auf das 312-DM-Gesetz galt ja der Tatsache, daß durch diesesGesetz weitere Möglichkeiten für eine Eigentumsbildung geschaffen werden sollen. Wer aber über das 312-DM-Gesetz Eigentum bilden und dieses Eigentum nicht nur in Form von Sparprämien oder Bausparprämien weiterentwickeln will, sondern auch die Möglichkeit des Erwerbs — um es so auszudrücken — von Produktionsmitteln schaffen will, der muß natürlich konsequenterweise auch bereit sein, in der Privatisierung weiter fortzuschreiten. Das wollen wir mit unserem Antrag.

    (Beifall bei der FDP.)

    Alle diejenigen, die immer wieder sagen: „Es ist nicht damit getan, daß Wohnungsbauförderung durch Bausparprämien getrieben wird, daß Ratensparen geschaffen wird, daß Kommunalobligationen I erworben werden, sondern es kommt darauf an, eine gewisse Umschichtung des Eigentums an den Produktionsmitteln zu erreichen", widersprechen sich natürlich selber, wenn sie sagen: „Aber bei staatseigenen Betrieben muß ein hoher Prozentsatz in der Hand des Staates bleiben." Das verstehe ich nicht. Hier müßte man dann doch konsequenterweise auf Dauer gesehen zu dem gleichen Ergebnis kommen. Dabei will ich durchaus zugeben, daß vielleicht bei dem einen oder anderen in Etappen vorgegangen werden muß. Grundsätzlich sollten wir uns aber entschließen, bei dieser Einmütigkeit auch das Bekenntnis zur weiteren Privatisierung von bundeseigenen Betrieben hier abzulegen.

    (Beifall bei der FDP.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die VIAG enthält Betriebe aus dem Aluminiumbereich, aus dem Strombereich, aus dem Kalkstickstoffbereich. Wenn ich an den Aluminiumbereich denke, dann scheint es mir ganz nützlich zu sein, daß wir beschließen, die Privatisierung durchzuführen. Denn hier ist ja der Bund, wenn ich so sagen darf, bis zu einem gewissen Grade konkurrenzlos geworden, und das scheint mir mit den Grundprinzipien unserer Marktwirtschaft nicht ganz in Einklang zu stehen; ein Grund mehr, gerade bei der VIAG zu einer schnellen Privatisierung zu kommen.
    Wir wissen sehr genau, daß da noch manche Schwierigkeiten zu überwinden sind. Deshalb wollen wir nur einen Zwischenbericht bis zum 31. Mai haben; wir hoffen, daß wir dann schon so weit sind,



    Mischnick
    erkennen zu können, zu welchem Zeitpunkt die
    Durchführung des Antrages ermöglicht werden kann.
    Mit Recht hat Kollege Katzer darauf hingewiesen, daß die Maßnahmen, die wir soeben beschlossen haben, eine konsequente Fortsetzung der Eigentumspolitik sind. Wir sind sehr froh darüber, daß das 'im ganzen Hause so unbestritten ist. Es war nicht immer so. Wir freuen uns, daß Kollege Katzer in diesem Zusammenhang davon sprach, welch hohen Anteil die Wohnungsbauprämien und die Sparprämien haben. Hoffentlich wird daraus auch die Nutzanwendung gezogen und dafür gesorgt, daß der im Ausschuß vorliegende Gesetzentwurf der Freien Demokraten über Bausparprämien und Sparprämien möglichst bald verabschiedet wird. Es nützt ja nichts, hier nur festzustellen, daß die Rate wächst; man muß sich auch dazu bekennen, diesen Weg, der so erfolgreich gewesen ist, weiter auszubauen.

    (Beifall bei der FDP.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, noch ein kleiner Hinweis. Kollege Junghans hat davon gesprochen, daß der Bundesbesitz nur 4 % ausmache und daß deshalb bei dieser Umschichtung gar 'nicht so viel herauskomme. Mit Recht hat Kollege Burgbacher darauf hingewiesen, daß es eben ein Teilbereich, ein Vorbild, ein erster Schritt ist. Wenn ich daran denke, wie viele ähnlich gelagerte Möglichkeiten bei den Ländern und Gemeinden bestehen — die Kollege Katzer auch ansprach —, dann glaube ich, daß wir hier nicht nur kleine Schrittchen, sondern durchaus große Schritte vorangehen können, wenn wir diese Privatisierung systematisch fortführen.
    Ich bin sicher, daß es manchen von Ihnen, von den Kollegen von der SPD, etwas schwerfällt. Aber wenn Sie Ihr eigenes Programm von Godesberg so ernst nehmen, wie Sie es immer wünschen, dann sollten Sie den Mut haben, auch unserem Antrag zuzustimmen und dafür zu sorgen, daß als nächstes die VIAG an die Reihe kommt und wir bald feststellen können: Der Bund hat das Seine getan, um breit gestreutes Eigentum auch an Produktionsmitteln :in weiten Kreisen der Bevölkerung zu schaffen.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Wolfgang Mischnick
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Häussler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thomas Dehler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zu dem Antrag der FDP möchte ich namens der CDU/CSU-Fraktion mitteilen, daß wir die Überweisung an den zuständigen Ausschuß beantragen.
    Darüber hinaus erlaube ich mir einige Sätze. Zunächst einmal danke ich dem Herrn Bundesschatzminister für die Klarstellung, daß nicht, wie es die Presse berichtete, vorläufig keine Privatisierungen mehr stattfinden sollen. Sicher eignet sich nicht jedes Objekt für ein Privatisierungsvo.rhaben. Andererseits gibt es erwerbswirtschaftliche Vermögensobjekte — und wir glauben, daß die VIAG zu einem solchen gehört —, die sich für eine Privatisierung, ja vielleicht für eine volle Privatisierung anbieten.
    Volle Privatisierung heißt: Soziale Privatisierung, mindestens mit den Kennzeichen, wie sie die erfolgreiche Privatisierung des Volkswagenwerkes nachweisen kann.
    Ich glaube, wir sollten auch bei der VIAG-Privatisierung auf einen vertretbaren Kurs hinwirken, auf einen Abschlag auf den Kaufpreis je nach Einkommenshöhe oder Familienstand sowie weitere Vergünstigungen bei langfristiger Anlage. Daß in diesem Zusammenhang auch die Frage der Kleinaktionäre eine wichtige Zukunftsaufgabe darstellt, wissen wir sicher alle. Wir wissen auch, daß wir im Zusammenhang mit der Privatisierung Entwicklungen auf dem Gebiete des Gesellschaftsrechts zu erwarten haben.
    Sehr wichtig ist auch die sinnvolle Verwendung eines Privatisierungserlöses. Auch dieser sollte wohl den breiten Schichten dienen. Dabei glauben wir, daß hier das Anliegen der Weiter- und Höherbildung gerade dieser Schichten mit an erster Stelle zu sehen ist.
    Ich meine, daß das Bundesschatzministerium und der Bundestag den heutigen Tag im Kalender festhalten sollten mit dem Vermerk, daß so rasch und so gut wie möglich weiter privatisiert werden sollte. Aus diesem Grunde stimmen wir dem Antrag auf Überweisung des FDP-Antrages an den zuständigen Ausschuß zu.