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    Deutscher Bundestag 8. Sitzung Bonn, den 13. Dezember 1961 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Wittmer-Eigenbrodt und Nieberg . 143 A Zur Tagesordnung Dr. Schellenberg (SPD) . . . . . 143 B Seuffert (SPD) . . . . . . . . 144 B Dr. Vogel (CDU/CSU) . . . . . . 144 D Zoglmann (FDP) . . . . . . . . 145 C Fragestunde (Drucksache IV/70) Frage des Abg. Lohmar: Arbeitsverhältnisse der bei den alliierten Streitkräften beschäftigten Arbeitnehmer 146 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Sitzordnung auf der Regierungsbank Dr. Dr. h. c. Erhard, Stellvertreter des Bundeskanzlers 146 B, C Dr. Mommer (SPD) 146 C Frage des Abg. Faller: Errichtung eines Zaunes an der Grenze bei Grenzach (Baden) Dr. Hettlage, Staatssekretär 146 D, 147 A Faller (SPD) 147 A Frage des Abg. Faller: Grenzwarenabkommen mit Frankreich Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister 147 B Frage des Abg. Dröscher: Schmutzfänger an Kraftfahrzeugen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 147 B, C, D, 148 A Dröscher (SPD) . . . . . . . 147 C, D Börner (SPD) 147 D, 148 A Frage des Abg. Müller (Erbendorf) : Kippfahrzeuge zur Beförderung von Heizöl-Aufsetztanks Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 148 A Frage des Abg. Wittrock: Abwasser-Genehmigungsbedingungen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 148 B, D Wittrock (SPD) 148 C Frage des Abg. Wittrock: Abwasser-Meßgeräte Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 148 D Frage der Abg. Frau Dr. Hubert: Sondermarke zur Unterstützung des Kampfes gegen die Malaria Dr. Steinmetz, Staatssekretär . . . 149 B Fragen der Abg. Frau Korspeter: Einrichtungshilfe für Zonenflüchtlinge Mischnick, Bundesminister . . . 149 C, D Frau Korspeter (SPD) 149 D II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961 Entwurf eines Vierten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen (Viertes Rentenanpassungsgesetz — 4. RAG) (Drucksache IV/16); Schriftlicher Bericht des Sozialpol. Ausschusses (Drucksachen IV/72, zu IV/72) — Zweite und dritte Beratung — Meyer (Wanne-Eickel) (SPD) . . . 150 B Kühn (Hildesheim) (CDU/CSU) . . 152 B Killat (SPD) . . . . . . . . 153 B Ruf (CDU/CSU) 156 A Weber (Georgenau) (FDP) . . . 159 B Geiger (SPD) 160 A Dr. Schellenberg (SPD) . 162 D, 169 B Spitzmüller (FDP) 163 B Winkelheide (CDU/CSU) 164 A Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . 165 A Frau Korspeter (SPD) 167 A Schütz (München) (CDU/CSU) . . 168 B Sammelübersicht 1 des Petitionsausschusses, zu Petitionen und systematische Ubersicht über die vom 6. Oktober 1957 bis 16. Oktober L961 eingegangenen Petitionen 169 B Schriftlicher Bericht ides Außenhandelsausschusses über den. Entwurf einer Achten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1961 (Zollaussetzungen für Waren aus Nicht-EWG-Ländern) (Drucksachen IV/41, IV/56); in Verbindung mit dem Schriftlichen Bericht ides Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Dreizehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1961 (Zollkontingent für Bearbeitungsabfälle aus Aluminium aus Nicht-EWG-Ländern) (Drucksachen IV/42, 1V/57), dem Schriftlichen Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Vierzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1961 (Zollkontingente für Rohblei und Rohzink aus NichtEWG-Ländern) (Drucksachen IV/43, . IV/58), dem Schriftlichen Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Fünfzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1961 (Zollaussetzung für tropische Hölzer der Art Obéché) (Drucksachen IV/44, IV/59) und dem Schriftlichen Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Zolltarif-Verordnung (Deutscher Zolltarif 1962) (Drucksachen 1V/49, IV/71) Lahr, Staatssekretär 170 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Strafprozeßordnung und des Gerichtsverfassungsgesetzes (StPÄG) (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/63) — Erste Beratung — Hoogen (CDU/CSU) . . . . . . 170 C Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Selbstverwaltungsgesetzes (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/811) — Erste Beratung — . . . . . . . . 170 D Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung der ehemaligen Hacketäuer-Kaserne in Köln-Mülheim (Drucksache IV/37) 170 D Antrag betr. Änderung der §§ 3 und 6 der Geschäftsordnung (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/75) und Wahl der Schriftführer (Druckdache 1V/76) . . . . . . 171 A Antrag betr. Einsetzung eines Ausschusses zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache 1V/73) 171 B Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Vermittlungsausschusses (Drucksache IV/77) 171 B, D Antrag betr. Uberweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 1) . . . 171 C Nächste Sitzung 171 D Anlagen 173 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961 143 8. Sitzung Bonn, den 13. Dezember 1961 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr.
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach* 15. 12. Dr. Arndt (Berlin) 31. 12. Dr. Aschoff 18. 12. Bading 15. 12. Dr. Barzel 13. 12. Bauer (Würzburg)* 15.12. Benda 13. 12. Berkhan* 15. 12. Frau Beyer (Frankfurt) 13. 12. Fürst von Bismarck* 15. 12. Blachstein* 15. 12. Brandt (Berlin) 13. 12. Dr. h. c. Brauer* 15. 12. Brünen 13. 12. Dr. Bucerius 13. 12. Dr. Burgbacher 13. 12. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 13. 12. Dr. Dittrich 13. 12. Frau Döhring (Stuttgart) 13. 12. Döring (Düsseldorf)* 15. 12. Drachsler 13. 12. Erler* 15.12. Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven)* 15. 12. Dr. Furler* 15. 12. Gaßmann 13. 12. Gerns* 15. 12. Hahn (Bielefeld) 13. 12. Heiland 13. 12. Heix 13. 12. Dr. Hoegner 15. 12. Höfler* 15. 12. Frau Dr. Hubert* 15. 12. Jacobs* 15. 12. Dr. Jaeger* 15. 12. Jaksch 13. 12. Katzer 13. 12. Frau Keilhack 13.12. Dr. Klein (Berlin) 13. 12. Dr. Kliesing (Honnef)* 15. 12. Dr. Kopf* 15. 12. Dr. Kreyssig 13. 12. Kühn (Köln)* 15. 12. Lenze (Attendorn)* 15.12. Dr. Löhr 13. 12. Lücker (München) 13.12. Majonica 13. 12. Margulies 13. 12. Mattick 13. 12. Frau Dr. Maxsein* 15. 12. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 13. 12. Dr. Menzel 15. 12. Dr. Meyer (Frankfurt)* 15. 12. Meyer (Oppertshofen) 13. 12. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Michels 13. 12. Müller (Remscheid) 13. 12. Paul* 15. 12. Frau Dr. Probst 13. 12. Frau Dr. Rehling* 15. 12. Reitzner 30. 12. Frau Renger* 15. 12. Richarts 13. 12. Frau Rudoll 31. 12. Scheuren 13. 12. Dr. Schmid (Frankfurt)* 15. 12. Schmidt (Hamburg) 13. 12. Schmidt (Kempten) 13. 12. Dr. Schneider 15. 12. Frau Schroeder (Detmold) 13. 12. Schulhoff 13. 12. Seibert 13. 12. Seidl (München)* 15. 12. Stingl 22. 12. Frau Strobel 13. 12. Dr. Tamblé 13. 12. Frau Vietje 13. 12. Vogt 20. 12. Dr. Wahl * 15. 12. Frau Dr. h. c. Weber (Essen) * 15. 12. Weinkamm 13. 12. Welslau 13. 12. Wendelborn 31. 12. Wienand * 15. 12. Wilhelm 13. 12. Dr. Zimmer * 15. 12. b) Urlaubsanträge Altmaier 31. 12. Dr. von Brentano 31. 12. * für die Teilnahme an der Tagung der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlage 2 Umdruck 1 Interfraktioneller Antrag betreffend Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse. Der Bundestag wolle beschließen: Die folgenden Anträge werden gemäß § 99 Abs. 1 GO ohne Beratung an die zuständigen Ausschüsse überwiesen: 1. Antrag der an den A. f. Verkehr, Abgeordneten Post- und Fernmeldewesen (f) Dr. Kliesing (Honnef) und Genossen betr. Linienführung der an den A. f. Kommunalpolitik und Sozialhilfe EB 42 im Amtsbezirk Oberkassel - Drucksache IV/50 - 174 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961 2. Antrag der Abgeordneten Frau Dr. h. c. Weber (Essen), Frau an den A. f. Kommunalpolitik und Sozialhilfe Dr. Hubert und Genossen betr. Unterzeichnung der Europäischen Sozialcharta — Drucksache IV/60 — Bonn, den 12. Dezember 1961 Dr. von Brentano und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Mende und Fraktion Anlage 3 Umdruck 2 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen aus Anlaß der Veränderung der allgemeinen Bemessungsgrundlage für das Jahr 1961 (Viertes Rentenanpassungsgesetz — 4. RAG) (Drucksachen IV/16, IV/72). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In §5 a) werden in Absatz 1 Satz 1 die Worte- „den Sonderzuschuß und" gestrichen; b) wird Absatz 4 gestrichen. 2. Hinter § 7 wird folgender neuer § 7 a eingefügt: „§ 7a (1) Versicherten- und Hinterbliebenenrenten aus Versicherungsfällen, die im Jahre 1961 oder früher eingetreten sind, werden für Bezugszeiten im Jahre 1962 um einen Betrag erhöht, der der Hälfte des Vomhundertsatzes entspricht, um den sich die allgemeine Bemessungsgrundlage des Jahres 1962 gegenüber dem Vorjahre erhöht hat. (2) Die Erhöhung nach Absatz 1 wird durch eine Sonderzahlung in Höhe von 40 vom Hundert des monatlichen Rentenzahlbetrages abgegolten, auf den die Berechtigten im Januar 1962 Anspruch haben. Für die Ermittlung des Rentenzahlbetrages gilt § 5 entsprechend. § 6 findet keine Anwendung. (3) Die Sonderzahlung beträgt für Bezieher von Versicherten-, Witwen- und Witwerrenten mindestens 80 Deutsche Mark, für Bezieher von Waisenrenten mindestens 40 Deutsche Mark. Hat ein Berechtigter Anspruch sowohl auf Versichertenrente als auch auf Hinterbliebenenrente, so wird der Mindestbetrag nur einmal gewährt. (4) Die Mehraufwendungen, die sich aus der Gewährung der Mindestbeträge nach Absatz 3 ergeben, trägt der Bund. Die Erstattungsbeträge, die der Bund den Trägern der Rentenversicherung zu leisten hat, sollen pauschaliert werden." 3. Hinter § 7 a wird folgender neuer § 7 b eingefügt: „§ 7b (1) Auf die Sonderzahlungen nach § 7 a Abs. 2 und 3 erhalten die Berechtigten unverzüglich nach Inkrafttreten dieses Gesetzes einen Vorschuß. (2) Der Vorschuß beträgt für Bezieher von Versicherten-, Witwen- und Witwerrenten 80 Deutsche Mark, für Bezieher von Waisenrenten 40 Deutsche Mark. § 7 a Abs. 3 Satz 2 gilt entsprechend." Bonn, den 12. Dezember 1961 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 4 Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP zur dritten Beratung des Vierten Rentenanpassungsgesetzes (Drucksachen IV/16, IV/72). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, zu prüfen, ob und inwieweit die in den verschiedenen Zweigen des sozialen Leistungsrechtes geltenden Anrechnungsbestimmungen reformbedürftig sind. Über das Ergebnis ist dem Bundestag alsbald zu berichten. Bonn, den 13. Dezember 1961 Arndgen und Fraktion Dr. Bucher und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ernst Schellenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Ruf, ich habe mir die Unterlagen, die ich hier habe, im Hinblick auf Ihre Ausführungen mitgenommen,

    (Abg. Ruf: Das habe ich gemerkt; denn sie fehlen in der Bibliothek!)

    weil Sie von der zukünftigen finanziellen Entwicklung und den versicherungstechnischen Bilanzen gesprochen haben. Sie kennen sie ebensowenig wie ich, darf ich annehmen.

    (Abg. Ruf: Im Sozialbericht ist aber eine Andeutung enthalten!)

    — Nein, dort sind nur Prozentsätze genannt. Wir haben bisher keine versicherungstechnische Bilanz gesehen. Aber, wir kennen frühere versicherungstechnische Bilanzen. Diese habe ich mir mit heraufgenommen, um Ihnen ganz wenige Sätze zu zitieren.
    In der versicherungstechnischen Bilanz von 1927 beispielsweise heißt es:
    Das Ergebnis der Bilanz zeigt, daß die Beiträge
    um 11 bis 12 % höher sein müßten, damit die
    Einnahmen und Ausgaben einander gleich sind.
    Die versicherungstechnische Bilanz aus dem Jahre 1954, veröffentlicht im Bundesarbeitsblatt, weist einen versicherungstechnischen Fehlbetrag von 15,441 Milliarden DM aus. Ich gebe Ihnen konkrete Zahlen.
    Bei der Beratung der Rentenversicherungs-Neuregelungsgesetze erhielten wir — Herr Kollege Ruf,
    Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961 163
    Dr. Schellenberg
    Sie haben das besonders unterstützt — auch. ein Gutachten über die finanzielle Auswirkung der vorliegenden Gesetzentwürfe zur Rentenreform von Herrn ADr. Heubeck.

    (Abg. Ruf: Habe ich nicht in allen Punkten unterstützt!)

    — Ich erinnere mich noch genau an die gesamten Beratungen im Ausschuß, bei denen mit diesem versicherungsmathematischen Gutachten operiert wurde. Für 1961 war darin eine Beitragserhöhung um 10% auf 15,4 % des Lohnes und Gehalts vorausberechnet worden. Die tatsächliche Entwicklung seitdem war aber, daß sich das Vermögen bei gleichgebliebenen Beitragssätzen von 9 auf 18 Milliarden (DM gesteigert hat. — Die Mathematiker haben sicher korrekt gerechnet. Sie sind von einer Statik ausgegangen und haben nicht die dynamische Entwicklung unserer Volkswirtschaft berücksichtigt.

    (Zuruf von der CDU/CSU.)

    Das Ziel der Rentenreform aber war es, sicherzustellen, daß unsere Alten und Arbeitsunfähigen an dieser dynamischen Entwicklung unserer Volkswirtschaft teilhaben.

    (Abg. Schütz [München] : Das tun sie auch!)

    Meine Damen und Herren, Sie bleiben mit dem jetzt zur Verabschiedung stehenden Gesetzentwurf hinter der Entwicklung unserer Volkswirtschaft — Zunahme des Sozialprodukts: 11,6 %, Rentenanpassung: 5 %! — zurück. Weil wir das nicht wollen, haben wir den Antrag zu § 7 a und § 7 b gestellt. Das betrifft eine grundsätzliche Frage unserer Rentenreform. Deshalb beantrage ich namens meiner Fraktion namentliche Abstimmung über unseren Antrag.

    (Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Spitzmüller.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kurt Spitzmüller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Einige Bemerkungen des Kollegen Geiger veranlassen mich doch, dieses Podium noch einmal zu betreten. Herr Geiger hat so getan, als ob die Sprecher der Koalition sich lediglich darin einig gewesen seien, daß den Rentnern das nicht gewährt werden solle.

    (Abg. Büttner: In der Abstimmung beweisen!)

    Lieber Kollege Geiger, machen wir uns doch nichts vor! Es gibt bestimmte Wohlstandpropheten, die reisen über das Land und weisen auf die gute Finanzlage der Rentenversicherungsträger hin;

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    sie meinen, wer nicht bereit sei, den Rentnern mehr als 5 % zu geben, der beweise lediglich ein pures Unverständnis für die Rentner.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU.)

    Wer so argumentiert, vergißt, wahrscheinlich sogar bewußt, daß wir — und das habe ich schon in der ersten Lesung ausgeführt — nicht nur die Verantwortung für die Rentner von heute, sondern auch für die Arbeiter von heute und damit für die Rentner von morgen haben.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Büttner: Herr Spitzmüller, Sie vergessen die Unternehmensverdienste!)

    — Herr Kollege Büttner, ich bin der Meinung, daß dieses parteipolitische Kapital, das Sie mit solchen Anträgen zu sammeln versucht haben, noch nicht die Zinsen gebracht hat, die sich Ihre Partei davon versprochen hat. Offensichtlich ist die Mehrheit des Volkes immer noch in der Lage, die echten Töne von anderen zu unterscheiden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Lassen Sie mich noch eines sagen! Ich habe im Gegensatz zum Herrn Kollegen Ruf eine Fülle von Zuschriften aus den Kreisen der Rentner bekommen. Aus all diesen Zuschriften spricht so etwas die Meinung der Rentner, daß Rentenleistungen ausschließlich aus Beiträgen herrührten und daß diejenigen, die dieses Schließen der Schere nicht sofort und nicht heute in dem beantragten Umfang mitmachten, den Rentnern etwas verweigerten, was sich diese durch ihre Beiträge erworben hätten.
    Ich bin der Meinung, es gehört zu einer sauberen Sozialpolitik, hier ganz klar auszusprechen, daß wir stetig steigende Zuschüsse von Milliarden aus Steuermitteln hineingeben und daß die Last nicht nur von den Beiträgen getragen werden kann. Wir müssen hier klar sehen, daß der Rentner bei der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung nicht hintenanhängen soll.

    (Zuruf des Abgeordneten Dr. Schellenberg.)

    — Aber, lieber Herr Kollege Schellenberg, wir wissen doch, daß wir die Quellen, aus denen die Renten nun einmal gezahlt werden, nicht verderben und versiegen lassen dürfen.
    Der Herr Kollege Killat hat vorhan gesagt: Wir sind bereit, alle erforderlichen Opfer mitzutragen, mitzuverantworten, die auf uns zukommen. Darauf erwidere ich: Wir sind aber nicht bereit, Ihrem Vorschlag jetzt zu folgen. Denn wenn sich hinterher herausstellt, daß Ihre Schätzungen nicht auf einer realen Basis beruhen, müssen wir das Opfer mitmachen, nämlich die Beiträge erhöhen. Dieses Opfer wollen wir nicht mitmachen, dieses Opfer wollen wir der arbeitenden Bevölkerung nicht zumuten.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Deshalb sind wir der Meinung, daß man einer fünfprozentigen Erhöhung zustimmen kann. Wir sind auch bereit, ein Weiteres zu tun, wenn wir an Hand der uns zugänglichen Unterlagen sehen, daß es die wirtschaftliche Situation rechtfertigt und daß es zu verantworten ist.
    Lassen Sie mich am Schluß sagen: Wir freuen uns, daß offensichtlich alle Kollegen der CDU die Rentenneuregelung als Ganzes sehen und nicht der Verlockung erliegen, von der der Kollege Killat gesprochen hat. Er hat nämlich gesagt, es sei verlockend, im Hinblick auf Weihnachten diese Erhöhung vorzunehmen und die einmalige Zahlung zu geben. Ich glaube, Richtschnur des Handelns ist für
    164 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961
    Spitzmüller
    die Koalition nicht die Verlockung, sondern die Einsicht in die tiefen Zusammenhänge der gesamten Rentengesetzgebung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)