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    Deutscher Bundestag 8. Sitzung Bonn, den 13. Dezember 1961 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Wittmer-Eigenbrodt und Nieberg . 143 A Zur Tagesordnung Dr. Schellenberg (SPD) . . . . . 143 B Seuffert (SPD) . . . . . . . . 144 B Dr. Vogel (CDU/CSU) . . . . . . 144 D Zoglmann (FDP) . . . . . . . . 145 C Fragestunde (Drucksache IV/70) Frage des Abg. Lohmar: Arbeitsverhältnisse der bei den alliierten Streitkräften beschäftigten Arbeitnehmer 146 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Sitzordnung auf der Regierungsbank Dr. Dr. h. c. Erhard, Stellvertreter des Bundeskanzlers 146 B, C Dr. Mommer (SPD) 146 C Frage des Abg. Faller: Errichtung eines Zaunes an der Grenze bei Grenzach (Baden) Dr. Hettlage, Staatssekretär 146 D, 147 A Faller (SPD) 147 A Frage des Abg. Faller: Grenzwarenabkommen mit Frankreich Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister 147 B Frage des Abg. Dröscher: Schmutzfänger an Kraftfahrzeugen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 147 B, C, D, 148 A Dröscher (SPD) . . . . . . . 147 C, D Börner (SPD) 147 D, 148 A Frage des Abg. Müller (Erbendorf) : Kippfahrzeuge zur Beförderung von Heizöl-Aufsetztanks Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 148 A Frage des Abg. Wittrock: Abwasser-Genehmigungsbedingungen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 148 B, D Wittrock (SPD) 148 C Frage des Abg. Wittrock: Abwasser-Meßgeräte Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 148 D Frage der Abg. Frau Dr. Hubert: Sondermarke zur Unterstützung des Kampfes gegen die Malaria Dr. Steinmetz, Staatssekretär . . . 149 B Fragen der Abg. Frau Korspeter: Einrichtungshilfe für Zonenflüchtlinge Mischnick, Bundesminister . . . 149 C, D Frau Korspeter (SPD) 149 D II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961 Entwurf eines Vierten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen (Viertes Rentenanpassungsgesetz — 4. RAG) (Drucksache IV/16); Schriftlicher Bericht des Sozialpol. Ausschusses (Drucksachen IV/72, zu IV/72) — Zweite und dritte Beratung — Meyer (Wanne-Eickel) (SPD) . . . 150 B Kühn (Hildesheim) (CDU/CSU) . . 152 B Killat (SPD) . . . . . . . . 153 B Ruf (CDU/CSU) 156 A Weber (Georgenau) (FDP) . . . 159 B Geiger (SPD) 160 A Dr. Schellenberg (SPD) . 162 D, 169 B Spitzmüller (FDP) 163 B Winkelheide (CDU/CSU) 164 A Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . 165 A Frau Korspeter (SPD) 167 A Schütz (München) (CDU/CSU) . . 168 B Sammelübersicht 1 des Petitionsausschusses, zu Petitionen und systematische Ubersicht über die vom 6. Oktober 1957 bis 16. Oktober L961 eingegangenen Petitionen 169 B Schriftlicher Bericht ides Außenhandelsausschusses über den. Entwurf einer Achten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1961 (Zollaussetzungen für Waren aus Nicht-EWG-Ländern) (Drucksachen IV/41, IV/56); in Verbindung mit dem Schriftlichen Bericht ides Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Dreizehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1961 (Zollkontingent für Bearbeitungsabfälle aus Aluminium aus Nicht-EWG-Ländern) (Drucksachen IV/42, 1V/57), dem Schriftlichen Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Vierzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1961 (Zollkontingente für Rohblei und Rohzink aus NichtEWG-Ländern) (Drucksachen IV/43, . IV/58), dem Schriftlichen Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Fünfzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1961 (Zollaussetzung für tropische Hölzer der Art Obéché) (Drucksachen IV/44, IV/59) und dem Schriftlichen Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Zolltarif-Verordnung (Deutscher Zolltarif 1962) (Drucksachen 1V/49, IV/71) Lahr, Staatssekretär 170 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Strafprozeßordnung und des Gerichtsverfassungsgesetzes (StPÄG) (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/63) — Erste Beratung — Hoogen (CDU/CSU) . . . . . . 170 C Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Selbstverwaltungsgesetzes (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/811) — Erste Beratung — . . . . . . . . 170 D Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung der ehemaligen Hacketäuer-Kaserne in Köln-Mülheim (Drucksache IV/37) 170 D Antrag betr. Änderung der §§ 3 und 6 der Geschäftsordnung (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/75) und Wahl der Schriftführer (Druckdache 1V/76) . . . . . . 171 A Antrag betr. Einsetzung eines Ausschusses zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache 1V/73) 171 B Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Vermittlungsausschusses (Drucksache IV/77) 171 B, D Antrag betr. Uberweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 1) . . . 171 C Nächste Sitzung 171 D Anlagen 173 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961 143 8. Sitzung Bonn, den 13. Dezember 1961 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr.
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach* 15. 12. Dr. Arndt (Berlin) 31. 12. Dr. Aschoff 18. 12. Bading 15. 12. Dr. Barzel 13. 12. Bauer (Würzburg)* 15.12. Benda 13. 12. Berkhan* 15. 12. Frau Beyer (Frankfurt) 13. 12. Fürst von Bismarck* 15. 12. Blachstein* 15. 12. Brandt (Berlin) 13. 12. Dr. h. c. Brauer* 15. 12. Brünen 13. 12. Dr. Bucerius 13. 12. Dr. Burgbacher 13. 12. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 13. 12. Dr. Dittrich 13. 12. Frau Döhring (Stuttgart) 13. 12. Döring (Düsseldorf)* 15. 12. Drachsler 13. 12. Erler* 15.12. Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven)* 15. 12. Dr. Furler* 15. 12. Gaßmann 13. 12. Gerns* 15. 12. Hahn (Bielefeld) 13. 12. Heiland 13. 12. Heix 13. 12. Dr. Hoegner 15. 12. Höfler* 15. 12. Frau Dr. Hubert* 15. 12. Jacobs* 15. 12. Dr. Jaeger* 15. 12. Jaksch 13. 12. Katzer 13. 12. Frau Keilhack 13.12. Dr. Klein (Berlin) 13. 12. Dr. Kliesing (Honnef)* 15. 12. Dr. Kopf* 15. 12. Dr. Kreyssig 13. 12. Kühn (Köln)* 15. 12. Lenze (Attendorn)* 15.12. Dr. Löhr 13. 12. Lücker (München) 13.12. Majonica 13. 12. Margulies 13. 12. Mattick 13. 12. Frau Dr. Maxsein* 15. 12. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 13. 12. Dr. Menzel 15. 12. Dr. Meyer (Frankfurt)* 15. 12. Meyer (Oppertshofen) 13. 12. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Michels 13. 12. Müller (Remscheid) 13. 12. Paul* 15. 12. Frau Dr. Probst 13. 12. Frau Dr. Rehling* 15. 12. Reitzner 30. 12. Frau Renger* 15. 12. Richarts 13. 12. Frau Rudoll 31. 12. Scheuren 13. 12. Dr. Schmid (Frankfurt)* 15. 12. Schmidt (Hamburg) 13. 12. Schmidt (Kempten) 13. 12. Dr. Schneider 15. 12. Frau Schroeder (Detmold) 13. 12. Schulhoff 13. 12. Seibert 13. 12. Seidl (München)* 15. 12. Stingl 22. 12. Frau Strobel 13. 12. Dr. Tamblé 13. 12. Frau Vietje 13. 12. Vogt 20. 12. Dr. Wahl * 15. 12. Frau Dr. h. c. Weber (Essen) * 15. 12. Weinkamm 13. 12. Welslau 13. 12. Wendelborn 31. 12. Wienand * 15. 12. Wilhelm 13. 12. Dr. Zimmer * 15. 12. b) Urlaubsanträge Altmaier 31. 12. Dr. von Brentano 31. 12. * für die Teilnahme an der Tagung der Versammlung der Westeuropäischen Union Anlage 2 Umdruck 1 Interfraktioneller Antrag betreffend Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse. Der Bundestag wolle beschließen: Die folgenden Anträge werden gemäß § 99 Abs. 1 GO ohne Beratung an die zuständigen Ausschüsse überwiesen: 1. Antrag der an den A. f. Verkehr, Abgeordneten Post- und Fernmeldewesen (f) Dr. Kliesing (Honnef) und Genossen betr. Linienführung der an den A. f. Kommunalpolitik und Sozialhilfe EB 42 im Amtsbezirk Oberkassel - Drucksache IV/50 - 174 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961 2. Antrag der Abgeordneten Frau Dr. h. c. Weber (Essen), Frau an den A. f. Kommunalpolitik und Sozialhilfe Dr. Hubert und Genossen betr. Unterzeichnung der Europäischen Sozialcharta — Drucksache IV/60 — Bonn, den 12. Dezember 1961 Dr. von Brentano und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Mende und Fraktion Anlage 3 Umdruck 2 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes über die Anpassung der Renten aus den gesetzlichen Rentenversicherungen aus Anlaß der Veränderung der allgemeinen Bemessungsgrundlage für das Jahr 1961 (Viertes Rentenanpassungsgesetz — 4. RAG) (Drucksachen IV/16, IV/72). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In §5 a) werden in Absatz 1 Satz 1 die Worte- „den Sonderzuschuß und" gestrichen; b) wird Absatz 4 gestrichen. 2. Hinter § 7 wird folgender neuer § 7 a eingefügt: „§ 7a (1) Versicherten- und Hinterbliebenenrenten aus Versicherungsfällen, die im Jahre 1961 oder früher eingetreten sind, werden für Bezugszeiten im Jahre 1962 um einen Betrag erhöht, der der Hälfte des Vomhundertsatzes entspricht, um den sich die allgemeine Bemessungsgrundlage des Jahres 1962 gegenüber dem Vorjahre erhöht hat. (2) Die Erhöhung nach Absatz 1 wird durch eine Sonderzahlung in Höhe von 40 vom Hundert des monatlichen Rentenzahlbetrages abgegolten, auf den die Berechtigten im Januar 1962 Anspruch haben. Für die Ermittlung des Rentenzahlbetrages gilt § 5 entsprechend. § 6 findet keine Anwendung. (3) Die Sonderzahlung beträgt für Bezieher von Versicherten-, Witwen- und Witwerrenten mindestens 80 Deutsche Mark, für Bezieher von Waisenrenten mindestens 40 Deutsche Mark. Hat ein Berechtigter Anspruch sowohl auf Versichertenrente als auch auf Hinterbliebenenrente, so wird der Mindestbetrag nur einmal gewährt. (4) Die Mehraufwendungen, die sich aus der Gewährung der Mindestbeträge nach Absatz 3 ergeben, trägt der Bund. Die Erstattungsbeträge, die der Bund den Trägern der Rentenversicherung zu leisten hat, sollen pauschaliert werden." 3. Hinter § 7 a wird folgender neuer § 7 b eingefügt: „§ 7b (1) Auf die Sonderzahlungen nach § 7 a Abs. 2 und 3 erhalten die Berechtigten unverzüglich nach Inkrafttreten dieses Gesetzes einen Vorschuß. (2) Der Vorschuß beträgt für Bezieher von Versicherten-, Witwen- und Witwerrenten 80 Deutsche Mark, für Bezieher von Waisenrenten 40 Deutsche Mark. § 7 a Abs. 3 Satz 2 gilt entsprechend." Bonn, den 12. Dezember 1961 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 4 Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP zur dritten Beratung des Vierten Rentenanpassungsgesetzes (Drucksachen IV/16, IV/72). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, zu prüfen, ob und inwieweit die in den verschiedenen Zweigen des sozialen Leistungsrechtes geltenden Anrechnungsbestimmungen reformbedürftig sind. Über das Ergebnis ist dem Bundestag alsbald zu berichten. Bonn, den 13. Dezember 1961 Arndgen und Fraktion Dr. Bucher und Fraktion
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    Rede von Thomas Ruf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bitte Sie, die Anträge der SPD, die soeben Herr Kollege Killat begründet hat, abzulehnen. Ich gebe zu, daß ich in der ersten Lesung dieses Gesetzes angedeutet habe, auch in unseren Reihen, in den Reihen und CDU und der FDP, würden Erwägungen darüber angestellt, ob und in welchem Umfang die im Jahre 1958 nicht vollzogene Anpassung jetzt nachgeholt werden solle. Wir haben unter uns eingehend darüber gesprochen, haben alles gründlich erörtert, sind aber dann, meine Damen und Herren von der Opposition, einmütig zu der Auffassung gelangt, daß diese Frage jetzt nicht entschieden werden kann

    (Zurufe von der SPD)

    — bitte lassen Sie mich ausreden —, daß sie nicht entschieden werden kann, bevor nicht die versicherungstechnische Bilanz, die wir im Januar oder Februar erwarten, vorliegt.

    (Lachen bei der SPD.)

    — Da gibt es gar nichts zu lachen; eis liegt in unserer Verantwortung, daß wir so entscheiden.

    (Abg. Killat: Was machen Sie, wenn die versicherungstechnische Bilanz vorliegt?)

    — Dann werden wir uns entsprechend verantwortungsbewußt verhalten. Warten Sie mal ab, was die versicherungstechnische Bilanz aussagen ward.
    Meine Damen und Herren, wir haben uns bei diesen Erwägungen einzig und allein von finanzpolitischen Gesichtspunkten leiten lassen. Wir wissen und wir geben zu, daß die augenblickliche finanzielle Lage der Rentenversicherungen nicht gerade ungünstig ist; aber in der Rentenversicherung darf man nicht kurzfristig, sondern muß man in langen Zeiträumen denken. Da darf man nicht nur an die Gegenwart, an die augenblickliche Kassenfülle denken, sondern da muß man vorausberechnen, vorausbedenken, was in Zukunft an Ausgaben auf uns zukommt. Wir sind nach dem RentenversicherungsNeuregelungsgesetz verpflichtet, langfristig zu bilanzieren. Sie wissen, daß wir verpflichtet sind, mit zehnjährigen Deckungsabschnitten zu arbeiten und danach die Beiträge usw. festzusetzen. Herr Kollege Killat nimmt die Veränderung der Bevölkerungspyramide nicht gerade ernst; er möchte das auf die leichte Schulter nehmen. Meine Damen und Herren, das kann und darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen, das ist ein ernstes Problem. Um diese Frage beurteilen zu können, braucht man nicht Bevölkerungsstatistiker und nicht Versicherungsmathematiker zu sein. Jeder kann sich leicht von den fünf Fingern ablesen, daß gerade von daher in der Zukunft erhebliche Mehrausgaben erwartet werden.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Ich behaupte nicht, meine Damen und Herren von der Opposition, daß Sie sich jetzt auf den Standpunkt stellen, wir hätten im Augenblick genügend Geld, nach uns die Sintflut. Das möchte ich Ihnen keineswegs unterstellen. Ich muß Ihnen aber doch sagen: Wir müssen uns überlegen, ob wir nicht auf Kosten der Zukunft, auf Kosten nachfolgender Generationen leben, wenn wir uns so verhalten, wie Sie eis jetzt vorschlagen. So, wie der Präsident des Bundesverfassungsgerichts es vor kurzem in einem Vortrag in Heidelberg getan hat, müssen wir uns mit allem Ernst die Frage stellen, ob die künftige Generation der heutigen Generation die gleiche Altersversorgung gewähren kann, wie sie die jetzige Generation unseren Alten gewährt.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Das ist ein ernstes Problem, das Sie mit solchen Anträgen nicht aus der Welt schaffen können.

    (Sehr nichtig! bei der CDU/CSU. — Abg. Dr. Schellenberg meldet sich zu einer Zwischenfrage.)

    — Sie kommen am Schluß dran, Herr Kollege Schellenberg. Lassen Sie mich jetzt zunächst einmal meine Ausführungen machen. Ich will gerne mit Ihnen diskutieren, das wissen Sie; aber jetzt im Moment möchte ich erst einmal das im Zusammenhang vortragen, was im Zusamenhang zu sagen ist.
    Sie wissen ganz genau, genauso wie wir, daß unser heutiges System der öffentlichen Sozialleistungen bei dem enormen Volumen, das wir heute erreicht haben, auf dem Zustand der Vollbeschäftigung basiert; daß es nur durchzuhalten ist, wenn wir auch weiterhin die Vollbeschäftigung haben und wenn wir auch in Zukunft eine wirtschaftliche Wachstumsrate zu verzeichnen haben wie heute. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Was würde passieren, wenn eines schönen Tages — diese Entwicklung hat niemand in der Hand — eine Rezession, eine Stagnation der Konjunkturentwicklung einträte? Das ist durchaus möglich. Als verantwortungsbewußte Politiker haben wir das vorauszubedenken und bei unseren Maßnahmen einzukalkulieren. Daran kommen wir nicht vorbei, und da liegt unsere Sorge im Hinblick auf die Rentner.

    (Beifall in der Mitte.)

    Ich habe von vielen, vielen Rentnern, die meine Sprechstunde regelmäßig besuchen, immer wieder hören müssen: Hoffentlich bleibt das, was wir heute bekommen; sorgt dafür, daß wir das, was wir heute haben, auch in Zukunft erhalten werden, sorgt dafür, daß nicht die Renten wieder gekürzt werden müssen!

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zurufe von der SPD.)

    Und dann, meine Damen und Herren von der Opposition — das muß ich Ihnen nun mit allem Ernst sagen —: Was ist das überhaupt für eine elende Gesetzesmacherei, daß Sie jetzt ausgerechnet wieder vor Weihnachten — wie in früheren Jahren, Sie haben nichts hinzugelernt — ein ganzes Bündel von Volksbeglückungsanträgen dem Hause vorlegen!!

    (Zuruf von der SPD: Von Ihrer Seite?! — Weitere Zurufe von der SPD.)

    — Bitte, wo sind Anträge von uns? Wir haben uns hier bei der Regierungsvorlage entsprechend dem Gesetz verhalten. Von uns liegt kein einziger Antrag auf dem Tisch des Hauses. — Sie beantragen
    Deutscher Bundestag - 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961 157
    Ruf
    gleichzeitig Steuersenkungen, eine Neuregelung der steuerlichen Behandlung der Weihnachtsgratifikationen, und für die Kriegsopfer, den Lastenausgleich usw. wollen Sie Zusätzliches tun. Sie beantragen das, ohne das alles in dem Zusammenhang zu sehen, in den es hineingehört. So kann und darf man einfach nicht handeln!
    Sie stellen diese Anträge heute, kurz vor Weihnachten, ohne zu wissen, was alles auf den Bundeshaushalt zukommen wird. Sie müssen doch, wenn Sie mit uns die Verantwortung tragen wollen — und dazu haben Sie sich bereit erklärt — zunächst einmal den Bundeshaushalt abwarten! Sie wissen genauso gut wie wir, daß auf dem Gebiet der Verteidigung zusätzliche Lasten kommen, Sie wissen, daß auf dem Gebiet des Grünen Plans zusätzliche Anforderungen gestellt werden.

    (Zurufe von der .SPD.)

    — Natürlich, das sind wir der Landwirtschaft schuldig, und Sie werden mit uns stimmen, wenn die Vorlage kommt.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Zurufe von SPD.)

    — Wo bleiben die Rentner? Dazu spreche ich nachher! — Sie wissen, daß wir auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe noch mehr tun müssen, und Sie sagen selber, daß das Problem Sozialpolitik sich immer mehr zu einem Menschheitsproblem ausweitet, daß wir nicht nur an die Menschen hier bei uns denken dürfen, sondern daß wir als Sozialpolitiker uns für alle die mitverantwortlich fühlen müssen, die in den Entwicklungsländern, irgendwo in der Welt an Hunger sterben.
    Sie sprechen von den vernachlässigten Gemeinschaftsaufgaben. Sie sind der Ansicht, daß man auf diesem und jenem Gebiet sich noch mehr anstrengen müsse, zusätzliche Aufwendungen machen müsse. Nun gut! Aber wenn man das will, dann muß man doch die Dinge einigermaßen koordinieren, muß man die Interdependenz sehen und darf nicht, wie man es in der Vergangenheit getan hat, einfach so darauflos-wurschteln. Sie haben es offenbar immer wieder im Sinne, nur punktuell zu verfahren. Sie müssen endlich einmal diesem Hause eine einheitliche Konzeption dessen vorlegen, was Sie in dieser Legislaturperiode vorhaben.
    Es ist uns aufgefallen, daß der Herr Kollege Brandt bei der Debatte zur Regierungserklärung ganz bewußt jene Seiten überschlagen hat, die die Volksbeglückungsvorschläge betrafen, weil er gemerkt hatte, daß das im jetzigen Augenblick, angesichts der Berlindrohung, angesichts der außenpolitischen Situation einfach nicht mehr ankommt und von der Bevölkerung nicht abgenommen wird.

    (Abg. Dr. Schellenberg: Haben Sie Herrn Erler nicht gehört?)

    — Ich habe Herrn Erler gehört. Darauf kann ich auch eingehen, nur keine Angst, Herr Kollege Schellenberg!

    (Zuruf von der SPD: Angst wovor?)

    — Wir haben keine Angst. Wir arbeiten mit Argumenten; das werden Sie gleich merken.
    Nun hat der Herr Kollege Killat zur Begründung des Antrages, insbesondere zur Begründung der Sonderzahlung für die Kleinstrentner eine Rentenschichtungstabelle aus der Rentenzugangsstatistik des Verbandes der Rentenversicherungsträger vorgetragen. Die Mitglieder des Sozialpolitischen Ausschusses und wohl auch die anderen Mitglieder des Hohen Hauses haben vom Deutschen Gewerkschaftsbund einen Sonderdruck der Zeitschrift „Soziale Sicherheit" erhalten, in dem diese Zahlen enthalten sind. Es handelt sich um einen Aufsatz von Herrn Hermann Beermann, Düsseldorf. Nun, Herr Beermann ist sicher ein kluger Mann, sonst wäre er nicht im DGB-Hauptvorstand.

    (Beifall bei der SPD.)

    — Klatschen Sie nicht zu früh! Er schlägt in Ihre Verwandtschaft insofern, als er es ausgezeichnet versteht, die Statistiken des Verbandes der Rentenversicherungsträger demagogisch auszuwerten.

    (Abg. Schütz [München] : Das ist nicht klug!)

    Das ist nicht klug, es ist kurzsichtig von ihm, denn man kommt ja darauf; er darf die Leute doch nicht für dumm halten.
    In den Rentenschichtungstabellen — Sie können es nachlesen, ich habe sie mir in der Bibliothek geholt — heißt es da, wo von den Renten die Rede ist: Versichertenrenten für Männer und Versichertenrenten für Frauen. In diesen Versichertenrenten sind aber nicht nur die normalen Renten enthalten, also die Altersruhegelder von 65jährigen, sondern darin stecken auch die Berufsunfähigkeitsrenten, die Erwerbsunfähigkeitsrenten — die Renten derer, die frühzeitig erwerbsunfähig geworden sind —, die vorgezogenen Altersrenten für 60jährige usw. Alle diese Renten sind also darin, es sind also nicht die typischen Renten.
    Sehr interessant ist auch folgendes. Sie haben gerade die Schichtung der Renten mit einem Rentennettobetrag bis zu 60 DM hervorgehoben.


Rede von Dr. Thomas Dehler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
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    Rede von Thomas Ruf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein, ich gestatte im Augenblick keine Zwischenfrage. Nachher bin ich gerne bereit zu diskutieren. — Die Gruppe, die Sie erwähnt haben, die angeblich Renten nur bis zu 50 DM bezieht, umfaßt bei den Männern 13 400 Fälle, bei den Frauen rund 38 000 Fälle. Schon aus diesem Unterschied ersehen Sie, daß bei den Frauen alle diejenigen dabei sind, die gar nicht in die Versicherung hineingehören, ,die nur kurze Zeit Arbeitnehmer waren, die nur kurzfristig rentenversicherungspflichtig waen und dann von der Versicherung nichts mehr wissen wollten. Diese vielen Renten — und das ist die Masse der Hausfrauenrenten — drücken den Durchschnitt so erheblich. Das muß man doch wissen, das muß man sehen. Ich könnte ein langes Kolleg über Rentenstatistik und -bilanzen halten, aber ich will es nicht tun. Daß es so ist, wissen Sie im Grunde genauso gut wie wir.
    Sie heben auf die niedrigen Frauenrenten ab. Dabei ist es sehr interessant, in dieser Statistik
    158 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961
    Ruf
    festzustellen, daß die durchschnittlichen Nettobeträge bei Berufsunfähigkeitsrenten — auf Seite 91 der Statistik — bei den Männern im Zugangsalter von 60 bis 64 Jahren eine durchschnittliche Versicherungszeit von 32,6 Jahren haben, daß bei den Frauen aber — in der gleichen Altersstufe 60 bis 64 Jahre — nur eine Versicherungsdauer von 19,3 Jahren ermittelt worden ist. Ähnliche Zahlen können Sie z. B. beim Altersruhegeld lesen: Bei den Männern im Zugang mit 65 Jahren beträgt die durchschnittliche Versicherungsdauer 35,6 Jahre, bei den Frauen aber nur 27,4 Jahre. Das sind nun einmal die unterschiedlichen Verhältnisse. Diese unterschiedlichen Verhältnisse müssen sich zwangsläufig in den Renten und im Rentendurchschnitt niederschlagen.
    Wir sollten endlich einmal aufhören, mit diesen Durchschnittsrenten zu arbeiten. Die Durchschnittsrenten sagen überhaupt nichts aus. Das weiß jeder Fachmann, der von den Dingen etwas versteht.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Die Bundesregierung hat im September 195ß — bitte, lesen Sie die Untersuchungen einmal nach! — eine große Enquete über die soziale Lage der Rentner durchgeführt, die sogenannte L-Enquete. Leider ist sie von uns nichtausgewertet worden, sie. ist nicht genügend beachtet worden. Wer hat sie denn schon gelesen? Aber es wäre dringend notwendig, die Enquete von damals heute noch einmal nachzulesen. Obwohl sich die Verhältnisse durch die Rentenreform und andere Gesetze gebessert haben, ist trotzdem manches beim alten geblieben hinsichtlich der Kumulierung und Verflechtung der Sozialleistungen usw. usw.; das sollte man immerhin bedenken.
    Herr Beermann vom DGB-Hauptvorstand — er oder der DGB, ich weiß es nicht, wer — hat seinerzeit, als wir die Rentenreform gemacht haben, in der „Welt der Arbeit" unsere Rentenreform des Jahres 1957 als die soziale Großtat des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Jetzt auf einmal, obwohl man in der Zeit seit 1957 mit vier Rentenanpassungen die Renten insgesamt um 22,5 % zusätzlich erhöht hat, soll trotz dieser Erhöhung unsere Rentenversicherung nichts mehr wert sein, soll sie nicht genügend sein.

    (Zuruf des Abg. Killat.)

    — Nein, das ist schon sehr wichtig, meine Damen und Herren. Wenn ich diese Kritik an den derzeitigen Leistungen der Rentenversicherung — es ist eine unberechtigte Kritik — zurückweise, muß ich immer daran denken, was einer meiner Lehrer, Professor Zwiedineck-Sudenhorst, bei dem ich das beste Kolleg über Sozialpolitik gehört habe, einmal gesagt hat, daß nämlich alles sozialpolitische Wollen und Wirken einer sinkenden Erfolgsrate unterworfen sei:
    Je bedeutsamer die ersten Fortschritte einer Politik sind, um so kleiner erscheinen und um so weniger werden die folgenden Fortschritte in der Fortsetzung einer solchen Politik empfunden.
    — Meine Damen und Herren, einer solchen Gesetzmäßigkeit scheinen auch wir hier zu unterliegen. Ich darf mit Erlaubnis des Herrn Präsidenten zu Ende zitieren. Professor Zwiedineck hat im selben Aufsatz gesagt:
    Es gehört zur Moira,
    — zum Schicksal —
    daß die Menschen verschiedenster Völker von massenpsychologisch sehr verschiedener Eigenart, ganz gewiß aber die Menschheit des Abendlandes heute von Unzufriedenheit und Ungenügen durchsetzt ist.
    Das gehört offenbar zur Sozialpolitik.
    Der erwähnte Verband der Rentenversicherungsträger spricht im Rundschreiben Nr. 50 vom 30. Januar dieses Jahres davon, daß in der Rentenversicherung der Arbeiter — in der Arbeiterrentenversicherung wohlgemerkt, meine Damen und Herren — die typische Versichertenrente in unseren Tagen bei 290 DM liegt, in der Angestelltenversicherung noch wesentlich höher.
    Ein weiterer Gedanke! Wir haben bei der Rentenreform — ich habe die Unterlagen noch einmal herausgesucht — gehört, daß zirka 300 000 Rentner vor der Rentenreform die öffentliche Fürsorge in Anspruch genommen haben. Das waren damals 3 %. Heute sind es 2 %. Die Zahl der Renten ist in der Zwischenzeit gestiegen; es sind ungefähr gleichviel, also 300 000 Rentner von 8 Millionen der sozialen Rentenversicherung, die öffentliche Fürsorge in Anspruch nehmen.
    Unter diesem Gesichtspunkt muß man das, was die Herren Kollegen Meyer und Killat über die Klein- und Kleinstrenten gesagt haben, doch ganz, ganz anders sehen, meine Damen und Herren. Wenn diese Leute, diese 2 %, von der Rente leben müßten und nicht anderweitige Einkünfte hätten, würden sie die öffentliche Fürsorge in Anspruch nehmen.

    (Beifall in der Mitte.)

    Aber sie haben es nicht nötig, die öffentliche Fürsorge in Anspruch zu nehmen, weil sie eben über andere Quellen für die Bestreitung des Lebensunterhalts verfügen.

    (Zurufe von der SPD.)

    Das muß man doch wissen.
    Es wäre einmal ganz interessant, auch heute wieder festzustellen, wovon die Rentner eigentlich leben. Sie dürfen eben nicht nur die einzelne Rente sehen, sondern Sie müssen einmal bedenken, daß viele dieser Rentner in Haushalten leben, und Sie dürfen nicht das einzelne Einkommen für sich betrachten, sondern Sie müssen die Haushaltseinkommen betrachten.

    (Anhaltende Zurufe von der SPD.)

    — Nein, nein, natürlich sollen die Kinder für die Eltern und die Eltern für die Kinder sorgen. Das ist eine natürliche Einrichtung, und so soll es auch in Zukunft bleiben. Sie müssen daran denken, daß viele Leistungen — freiwillige Leistungen der Be-
    Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961 159
    Rut
    triebe, öffentliche Leistungen usw. — nach wie vor
    kumuliert werden. Darum kommen Sie nicht herum.
    Nun, meine Damen und Herren von der Opposition, Sie wollen, das ergibt sich aus Ziffer 3 Ihres Antrags, die einen Mindestbetrag vorsieht, einen ersten Schritt hin zu einer Mindestrente machen.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    — Sie sagen „sehr gut", es wird also hiermit bestätigt, daß ein erster Schritt zu einer Mindestrente getan werden soll. Bei der Rentenreform waren Sie mit uns der Meinung, meine Damen und Herren von der Opposition, daß sich die Rentenhöhe nach den Leistungen richten soll, daß die Rentenhöhe abhängig sein soll von der Zahl und der Höhe der geleisteten Beiträge, also letzten Endes von dem Lohn, den der einzelne während seines Arbeitslebens gehabt hat. Das war also ein rein kausales Denken. Damit waren Sie damals einverstanden, und nun schalten Sie um. Nun denken Sie final und sagen: die Renten sollen eine Mindestgarantie für den Lebensunterhalt geben, und diese Mindestgarantie soll hier allmählich eingebaut werden.

    (Abg. Dr. Schellenberg: Wir wollen nur eine gerechte Anpassung!)

    — Nein, es steht im Godesberger Programm: Mindestrente für alle Staatsbürger.

    (Beifall bei der SPD.)

    Darüber ist gar kein Zweifel, und ich freue mich, daß Sie das bestätigen. Im Regierungsprogramm der SPD hat Herr Kollege Schellenberg, technisch gar nicht ungeschickt, muß ich sagen,

    (Abg. Dr. Schellenberg: Danke für das Kompliment!)

    — ja, sehr geschickt, das muß ich wirklich sagen — gesagt, diese Mindestrente von 225 DM sollen nur diejenigen bekommen, die mindestens 50 Jahre gearbeitet haben, die also diese lange Versicherungsdauer aufzuweisen haben; wer weniger gearbeitet hat, wer weniger lange versichert war, soll entsprechend weniger bekommen. Meine Herren, wenn Sie so in Ihrem Denken umschalten, wenn Sie den Rentnern das geben wollen, was ihnen nach ihrer Bedürftigkeit zusteht, dann läßt sich dieses Denken eben nicht mehr mit dem Prinzip der Beitragsrente vereinbaren, dann müssen Sie die Beträge, die Sie diesen Kleinstrentnern in der Sozialversicherung jetzt gewähren wollen, allen Personen geben, die in derselben Lage sind wie diese Rentner der Sozialversicherung. Darum kommen Sie nicht herum, das ist ein Gebot der Gerechtigkeit. Damit kommen Sie dann zu dem, was Sie wollen, wir aber nicht wollen: zur allgemeinen Staatsbürgergrundrente und zum Versorgungsstaat, den wir nach wie vor ablehnen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)