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ID0313617000

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    Deutscher Bundestag 136. Sitzung Bonn, den 14. Dezember 1960 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Wittmer-Eigenbrodt, Nieberg und des Vizepräsidenten Dr. Dehler 7751 A, 7793 C 85. Geburtstag von Paul Löbe Vizepräsident Dr. Schmid . . 7751 B Abg. Rommerskirchen tritt für den ausgeschiedenen Abg. Brüns in den Bundestag ein 7751 C Änderung der Tagesordnung 7751 C Fragestunde (Drucksachen 2301, 2311) Frage des Abg. Dr. Atzenroth: Paris-Reisen aus Mitteln des Verteidigungshaushalts von Eckardt, Staatssekretär . 7752 A, B, C Dr. Atzenroth (FDP) . . . . . 7752 B, C Frage des Abg. Dr. Kohut: Anleihe für Jugoslawien Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 7752 D Frage des Abg. Dr. Imle: Voraussetzungen für die Einstellung als Sozialattaché Dr. Carstens, Staatssekretär 7752 D, 7753 A Dr. Imle (FDP) 7753 A Frage des Abg. Dr. Imle: Entsendung von Sozialattachés in die Entwicklungsländer Dr. Carstens, Staatssekretär . . 7753 A, B Dr. Imle (FDP) 7753 A, B Frage des Abg. Dr. Bucher: Diplomatische Beziehungen zu Jugoslawien Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 7753 B Fragen der Abg. Dr. Bucher, Schneider (Bremerhaven) und Hansing: Aufbringung deutscher Schiffe, u. a. des Frachters „Weißesee", durch französische Streitkräfte Dr, Carstens, Staatssekretär . . . 7753 C, 7754 A, B, C, D, 7755 A, B, C, D Dr. Bucher (FDP) . . . 7754 A, 7755 C Schneider (Bremerhaven) (DP) . . . 7754 A, 7755 B Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 7754 B, C Hansing (SPD) . . . . . . . 7754 C, D Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 7754 D Blachstein (SPD) 7754 A Dr. Mommer (SPD) . . . . . . 7755 A- Heye (CDU/CSU) 7755 C Frage des Abg. Werner: Tbc-Untersuchungen Dr. Schröder, Bundesminister . . . 7755 D, 7756A Dr. Huys (CDU/CSU) . . . . . 7756 A II Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Dezember 1960 Frage des Abg. Werner: Röntgenlogische Untersuchungen von Lehrern Dr. Schrader, Bundesminister . . 7756 B Frage des Abg. Spitzmüller: Konserven aus dem Fleisch von Singvögeln Dr. Schröder, Bundesminister . . 7756 C, D. Spitzmüller (FDP) 7756 C, D Frage der Abg. Frau Dr. Diemer-Nicolaus; Sicherheitsbestimmungen im Bundesministerium des Innern Dr. Schröder, Bundesminister . . . 7756 D, 7757 A, B Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . . 7757 A Dr. Bucher (FDP) 7757 B Dr. Schäfer (SPD) 7757 C Frage des Abg. Bühler: Zollfreie Einfuhr von Kaffee an der Schweizer Grenze Dr. Hettlage, Staatssekretär . . 7757 C, D, 7758 A, B Bühler (CDU/CSU) . . 7757 D, 7.758 A Faller (SPD) . . . . . . . . . 7758 B Frage des Abg. Dr. Atzenroth: Steuerbegünstigung bei der Umsatzsteuer für Weinkommissionäre Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 7758 C Frage des Abg. Dr. Mommer: Nachversteuerung im Lohnsteuerverfahren Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 7758 C Frage des Abg. Spitzmüller: Ausbeutesätze gemäß § 122 der Brennereiordnung Dr. Hettlage, Staatssekretär 7758 D, 7759 B Spitzmüller (FDP) 7759 B Frage des Abg. Schneider (Bremerhaven) : Kriegssachschäden von Seeleuten Dr. Hettlage, Staatssekretär . . 7759 B, C Schneider (Bremerhaven) (DP) . . 7759 C, D Frage des Abg. Ritzel: Abwicklung der Wiedergutmachungsansprüche Dr. Hettlage, Staatssekretär 7759 D, 7760 B Ritzel (SPD) 7760 A Frage des Abg. Dr. Arndt: Beteiligung an den Weltausstellungen in New York und Moskau Dr. Westrick, Staatssekretär 7760 C, 7761 A Dr. Arndt (SPD) . . . . . . . . 7760 D Frage des Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal) : Gutachten betr. Entschwefelung des Mineralöls Dr. Westrick, Staatssekretär . . 7761 A Frage des Abg. Dr. Schmidt (Wuppertal) : Sinkende Primärenergiepreise Dr. Westrick, Staatssekretär . . 7761 C, D Dr. Schmidt (Wuppertal) (CDU/CSU) 7761 D Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes (SPD, CDU/CSU) (Drucksache 2313) — Erste Beratung -- 7762 A Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz über Zuständigkeiten in der Luftverkehrsverwaltung (Drucksache 2305) Dr. Klein, Senator des Landes Berlin 7762 B Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz über Maßnahmen auf dem Gebiete des Notarrechts (Drucksache 2306) Seidl (Dorfen) (CDU/CSU) . . . . 7763 A Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz über die Statistik der Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte Brand (CDU/CSU) . . . . . . . 7764 A Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Drucksache 2308) Arndgen (CDU/CSU) 7764 D Große Anfrage der SPD betr. Gemeindefinanzen (Drucksache 2164 [neu]); in Verbindung mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gewerbesteuergesetzes (FDP) (Drucksache 2118) — Erste Beratung -- und dem Antrag der Fraktion der FDP betr. Gemeindefinanzen (Drucksache 2282) Keuning (SPD) 7765 C Dr. Hettlage, Staatssekretär . . 7772 D Dr. Imle (FDP) 7777 C Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Dezember 1960 III Eilers (Oldenburg) (FDP) 7778 C, 7797 A Dr. Willeke (CDU/CSU) . . . . 7783 A Jacobi (SPD) 7786 B Dr. Stecker (CDU/CSU) 7790 B, 7793 C Wienand (SPD) . . . . . . . . 7793 D Dr. Toussaint (CDU/CSU) . . . . 7798 B Dr. Dr. h. c. Dresbach (CDU/CSU) . 7799 C Dr. Dollinger (CDU/CSU) . . . . 7801 B Dr. Starke (FDP) . . . . . . . 7803 C Dr. Schäfer (SPD) . . . . . . . 7804 C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 7805 D, 7806 B Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . . 7806 C Entwurf eines Gesetzes über den unmittelbaren Zwang bei Ausübung öffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes (UZwG) (Drucksache 38); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Inneres (Drucksache 2272) — Zweite und dritte Beratung — Dr. Schäfer (SPD) . . . . . . . 7807 B Sammelübersicht 28 des Petitionsausschusses über Anträge von Ausschüssen zu Petitionen (Drucksache 2297) . . . . . 7807 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Ergänzung des § 64 des Landbeschaffungsgesetzes vom 23. Dezember 1958 (Drucksache 2188) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Inneres (Drucksache 2269) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . . 7807 D Entwurf eines Gesetzes zu der Erklärung vom 29. Mai 1959 über den vorläufigen Beitritt Israels zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (Drucksache 1993); Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses (Drucksache 2273) — Zweite und dritte Beratung — . . . . 7808 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Zollgesetzes (Sechstes Zolländerungsgesetz) (Drucksache 2184) ; Mündlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache 2303) Rasner (CDU/CSU) . . . . . . . 7808 C Entwurf eines Gesetzes zur Ausführung des Artikels 10 Absatz 2 des in Rom am 25. März 1957 unterzeichneten Vertrages zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Drucksache 2187); Mündlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache 2304) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . . . 7808 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Ersten Neuordnungsgesetzes (SPD, FDP) (Drucksache 2229) — Erste Beratung — . . . . . . . . . . 7809 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 18. März 1960 mit dem Königreich Griechenland über Leistungen zugunsten griechischer Staatsangehöriger, die von nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen betroffen worden sind (Drucksache 2284) — Erste Beratung — . . 7809 B Entwurf eines Gesetzes über den Verkehr mit Düngemitteln (Düngemittelgesetz) (Drucksache 2258) — Erste Beratung — 7809 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 2. März 1960 über die Aufstellung eines Teils des Gemeinsamen Zolltarifs betr. die Waren der Liste G in Anhang I des Vertrags zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Drucksache 2276) — Erste Beratung — . . 7809 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Mühlengesetzes (Abg. Bauknecht, Kriedemann, Walter, Logemann. u. Gen. (Drucksache 2265) — Erste Beratung — 7809 D Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Vierundzwanzigsten Verordnung über Zolltarifänderungen zur Durchführung des Gemeinsamen Marktes der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Wälzlagerstahl usw.) (Drucksachen 2025, 2274) 7809 D Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Dritten Verordnung zur ..nderung des Deutschen Zolltarifs 1960 (geräucherte Heringe usw.) (Drucksachen 2132, 2281) . . . . 7810 A Entschließungen der 49. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union (Drucksache 2240) 7810 A Wahl eines stellvertretenden Mitglieds im Verwaltungsrat der Deutschen Bundespost 7810 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . 7810 C Anlagen 7811 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Dezember 1960 7751 136. Sitzung Bonn, den 14. Dezember 1960 Stenographischer Bericht Beginn: 14.05 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Bauer (Wasserburg) 17. 12. Dr. Besold 16. 12. Dr. Böhm 31. 12. Demmelmeier 17. 12. Dopatka 17. 12. Even (Köln) 14. 12. Funk 16. 12. Dr. Furler 16. 12. Gerns 14. 12. Dr. Dr. Heinemann 16. 12. Dr. Höck (Salzgitter) 14. 12. Höfler 17. 12. Dr. Hoven 14. 12. Dr. Jaeger 17. 12. Krammig 14. 12. Dr. Kreyssig 16. 12. Kurlbaum 14. 12. Leber 16. 12. Dr. Leiske 14. 12. Lermer 14. 12. Dr. Lindenberg 16. 12. Lohmar 17. 12. Lücker (München) 14. 12. Maier (Freiburg) 31. 12. Margulies 16. 12. Mattick 14. 12. Frau Dr. Maxsein 14. 12. Dr. Menzel 31. 12. Neubauer 31. 12. 011enhauer 14. 12. Paul 14. 12. Pelster 14. 12. Pohle 31. 12. Pöhler 14. 12. Dr. Preusker 16. 12. Rademacher 16. 12. Ruhnke 17. 12. Scheel 16. 12. Dr. Schmidt (Gellersen) 14. 12. Schmidt (Hamburg) 14. 12. Frau Schmitt (Fulda) 14. 12. Schüttler 14. 12. Stenger 31. 12. Wehner 14. 12. Weinkamm 14. 12. Wullenhaupt 14. 12. Dr. Zimmermann 17. 12. Zoglmann 31. 12. Anlage 2 Schriftliche Ausführungen des Abgeordneten Dr. Willeke zu der Großen Anfrage der Fraktion der SPD betreffend Gemeindefinanzen (Drucksache 2164 [neu]), zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gewerbesteuergesetzes (Drucksache 2118) und dem Antrag der Fraktion der FDP betreffend Gemeindefinanzen (Drucksache 2282). Anlagen zum Stenographischen Bericht Steuerverbund Höhe der Verbundmasse: Baden-Württemberg: 20 v. H. des dein Lande nach Abzug des Bundesanteils in jedem Rechnungsjahr verbleibenden Aufkommens an der Einkommen- und Körperschaftsteuer, außerdem 10 v. H. des Kraftfahrzeugsteueraufkommens für die kommunalen Träger der Wegebaulast (Ziff. 10). Bayern: 9 v. H. des dem Lande im vorangegangenen Kalenderjahr verbliebenen Istaufkommens an Einkommen- und Körperschaftsteuer (Schlüsselmasse). Außerdem sind die Landkreise und Gemeinden mit 20 v. H. am Kraftfahrzeugsteueraufkommen beteiligt (vgl. Ziff. 10). Hessen: 18,5 v. H. der dem Lande verbleibenden Einnahmen an Einkommensteuer und Körperschaftsteuer. Maßgebend sind die Einnahmen des Kalenderjahres, das dem Ausgleichsjahr vorangeht. Die Einnahmen erhöhen oder vermindern sich um die Beträge, die das Land im gleichen Zeitraum im Finanzausgleich unter den Ländern erhalten oder gezahlt hat. Niedersachsen: 15 v. H. des dem Lande in jedem Rechnungsjahr verbleibenden Isst-Aufkommens an Einkommen- und Körperschaftsteuer. In den Steuerverbund sind auch die Einnahmen des Landes aus dem Länderfinanzausgleich einbezogen. Nordrhein-Westfalen: 15,61 v. H. des Landesanteils an der Einkommen- und Körperschaftsteuer und der übrigen Steuereinnahmen des Landes; das Aufkommen ermäßigt sich um die Abführungsbeträge im Finanzausgleich unter den Ländern und um die an den Lastenausgleichsstock abzuführenden Anteilsbeträge der Vermögensteuer. Rheinland-Pfalz: 15,5 v. H. des Ist-Aufkommens aus der Einkommen- und Körperschaftsteuer, das dem Lande in dem dem Rechnungsjahr vorangegangenen Kalenderjahr verbleibt, sowie des Ist-Aufkommens aus dem Länderfinanzausausgleich des vorangegangenen Kalenderjahres. Schleswig-Holstein: 21 v. H. des dem Lande im laufenden Kalenderjahr verbleibenden Ist-Aufkommens aus der Einkommen- und Körperschaftsteuer sowie des Aufkommens aus folgenden Landessteuern: Erbschaftsteuer, Grunderwerbsteuer, Kapitalver- 7812 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Dezember 1960 kehrsteuer, Kraftfahrzeugsteuer, Versicherungsteuer, Rennwettsteuer, Lotteriesteuer, Sportwettsteuer, Wechselsteuer, Biersteuer. Erhält das Land für die dem Finanzausgleichsjahr 1955 folgenden Jahre auf Grund des Länderfinanzausgleichsgesetzes von den übrigen Ländern mehr oder weniger als für das Finanzausgleichsjahr 1955, so erhöht oder vermindert sich die Finanzausgleichsmasse um 21 v. H. des Unterschieds. Anlage 3 Schriftlicher Bericht der Abgeorldneten Frau Beyer (Frankfurt) zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Ausführung des Art. 10 Abs. 2 des in Rom am 25. März 1957 unterzeichneten Vertrages zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Drucksache 2187). Bei der Drucksache 2187 handelt es sich um eine Auflage aus dem EWG-Vertrag, die zur Ausführung des Art. 10 Abs. 2 des in Rom am 25. März 1957 unterzeichneten Vertrages zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft erforderlich ist. Die Bestimmungen ides Gesetzentwurfs sind eine Auflage der Kommission der BWG, die am 28. Juni 1960 bestimmt hat, daß Hundertsätze der Zollsätze des Gemeinsamen Außentarifs :festgesetzt werden sollen. Die Entscheidung betrifft den Verkehr von Waren, die im Rahmen des sogenannten Veredelungsverkehrs in )den meisten Staaten völlig zollfrei sind oder Zollvergünstigungen unterliegen. Diese Vergünstigungen verfälschen den Wettbewerb dann, wenn bei der Herstellung Erzeugnisse aus dritten Ländern verwendet werden, es sei denn, es erfolgt die Erhebung eines anteiligen Zolls. Die Gefahr war in der ersten Phase der Zwanzigsten Zollsenkung nicht groß. Nachdem jedoch mit Ende dieses Jahres eine weitere Senkung der Zölle zwischen den Mitgliedstaaten vorgenommen worden ist, wurde von den Regierungsvertretern der Mitgliedstaaten beschlossen, gleichzeitig eine erste Angleichung der für den größten Teil der Waren gegenüber dritten Ländern anwendbaren Zollsätze vorzunehmen. In dem Bericht der Kommission heißt es: Es ist ziweckmäßig, einen einheitlichen Satz für diesen anteiligen Zoll Festzusetzen, und es ist unter den vorgenannten Umständen gerechtfertigt, diesen Satz für den Zeitabschnitt zwischen dem Zeitpunkt, zu dem alle Mitgliedstaaten die zusätzliche Herabsetzung durchgeführt haben werden, und dem 31. Dezember 1961 auf 25 vom Hundert der Zollsätze des Gemeinsamen Zolltarifs festzusetzen. Der Finanzausschuß empfiehlt dem Parlament die Annahme mit der Maßgabe, daß das in § 12 eingesetzte Datum „1. Dezember 1960" durch „1. Januar 1961" ersetzt wird. Anlage 4 Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Bazille für die Fraktion der SPD zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Ersten Neuordnungsgesetzes (Drucksache 2229) . Die Drucksache 2229 sollte ursprünglich als gemeinsamer Initiativentwurf aller Fraktionen dem Hohen Hause vorgelegt werden, nachdem 'die Mitglieder des Kriegsopferausschusses sich darüber klar geworden waren, daß ,das Fehlen ,der Rechtsverordnungen zum Ersten Neuregelungsgesetz in der Kriegsopferversorgung nicht nur zu einer Rechtsunsicherheit bei den betroffenen Kriegsopfern führen muß, sondern auch die Verwaltungen der Länder durch den Eingang einer Flut von Anträgen stark belastet würden. Unverständlicherweise hat es aber der Bundesarbeitsminister, offensichtlich aus Prestigegründen, für richtig befunden, die Mehrheitsfraktion des Hauses von der Unterstützung ,dieses Entwurfs abzubringen, um eine reichlich späte Initiative ,der Bundesregierung an dessen Stelle zu setzen. Der dem Bundesrat überhastet zugeleitete Regierungsentwurf trägt den Gegebenheiten in keiner Weise Rechnung. Er bringt zwar zwei notwendige materiell-rechtliche Änderungen des Ersten Neuordnungsgesetzes, ändert aber nichts an der Sechsmonatsfrist, innerhalb derer Anträge zu stellen sind, wenn die Ansprüche rückwirkend ab 1. 6. 1960 für ,die Versorgungsberechtigten wirksam werden sollen. Durch die Rechtsunsicherheit sind die Kriegsopfer veranlaßt, Anträge zu stellen, um vermeintliche Nachteile abzuwenden. Solche Anträge gehen bereits waschkorbweise bei den Versorgungsbehörden ein und führen mit Sicherheit zu einem erheblichen sinnlosen Verwaltungsaufwand. Dieser Zustand ist nur zu ändern und ,die Verschwendung erheblicher Steuergelder ist nur zu verhindern, wenn der Kriegsopferausschuß des Bundestages unverzüglich die Drucksache 2229 berät und seinen Bericht so rechtzeitig ,dem Plenum zuleitet, daß das Gesetz in der Sitzung vom 16. 12. 1960 in zweiter und dritter Lesung verabschiedet werden kann. In die Verantwortung für die eingetretene Verzögerung und die sich daraus ergebenden Nachteile, welche Steuerzahler und Versorgungsberechtigte gleichermaßen treffen, haben sich Bundesregierung und Mehrheitsfraktion zu teilen. Anlage 5 Umdruck 729 Antrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD (Drucksache 2164 [neu]) betreffend Gemeindefinanzen. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. vor der Beratung eines Gesetzentwurfs zur Änderung der Gewerbesteuer im Bundestag mit den Landesregierungen über gemeinsame Rege- Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Dezember 1960 7813 Lungen von Bund und Ländern zu verhandeln, durch die den Gemeinden der Ausgleich des sie treffenden Steuerausfalles gewährleistet wird, und das Ergebnis der Verhandlungen dem Bundestag bis zur ersten Beratung des Gesetzentwurfs vorzulegen; 2. dem .Bundestag bis zum 31. März 1961 einen Bericht über das Ergebnis der Vorarbeiten der Bundesregierung zur Neuordnung des gemeindlichen Steuersystems, die die Gemeinden zur Erfüllung der ihnen vom Grundgesetz übertragenen Aufgaben in die Lage versetzen soll, vorzulegen. Bonn, den 14. Dezember 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 6 Umdruck 730 Antrag der Abgeordneten Heiland, Dr. Willeke, Spies (Emmenhausen), Corterier und Genossen zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD (Drucksache 2164 [neu]) betreffend Gemeindefinanzen. Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. vor der Beratung eines Gesetzentwurfs zur Änderung der Gewerbesteuer im Bundestag mit den Landesregierungen über Regelungen zu verhandeln, durch die den Gemeinden ein wirksamer Ausgleich des sie treffenden Steuerausfalles gewährleistet wird. Das Ergebnis ,der Verhandlungen soll dem Bundestag mit der Einbringung des Gesetzentwurfs vorgelegt werden; 2. dem Bundestag bis zum 1. Juli 1961 Vorschläge für eine umfassende Neuordnung des gemeindlichen Steuersystems vorzulegen. Bonn, den 14. Dezember 1960 Heiland Dr. Willeke Spies (Emmenhausen) Corterier Dr. Pflaumbaum Brese Wienand Herold Schröder (Osterode) Gehring Dr. Storm (Duisburg) von Bodelschwingh Schulze-Pellengahr Weltner (Rinteln) Lücke (Osnabrück) Glüsing (Dithmarschen) Giencke Kuntscher Dr. Frey Hesemann Dr. Gossel Goldhagen Könen (Düsseldorf) Hellenbrock Seither Hermsdorf Regling Dr. Tamblé Haage Dr. Kreyssig Bauer (Würzburg) Bals Behrisch Lange (Essen) Heide Schmitt-Vockenhausen Ritzel Dr. Brecht Keuning Frau Bennemann Berlin Frau Kettig Büttner
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Josef Stecker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren, ich hatte gerade gesagt, daß ich den Gemeinden keineswegs ihre Finanzhoheit nehmen will, sondern ich will durchaus den Gemeinden eigene Steuern in ihrer eigenen Verantwortung belassen und diese Zahl sogar noch vermehren. Aber ich sehe die größte Gefahr für die gemeindliche Selbstverwaltung gegeben, wenn auf der einen Seite kapitalstarke, zum Teil schon bürokratisierte Städte Landgemeinden gegenüberstehen, die wegen schwindender Steuer- und Verwaltungskraft immer weniger in der Lage sind, ihre Selbstverwaltungsaufgaben zu erfüllen.
    Nun werden bei kommunalen Diskussionen sehr viele Reminiszenzen aus alten Zeiten gebracht, und ich nehme hier den früheren Oberbürgermeister von Köln nicht aus. Bei diesen Reminiszenzen sind immer Gedanken daran im Spiel, daß einmal in Köln eine sehr schöne Selbstverwaltung war. Wer aber die Verhältnisse kennt, wird mir recht geben, wenn ich sage, daß zur gleichen Zeit in den Eifeldörfern oder in der Oberpfalz oder im Emsland doch nur Rudimente einer Selbstverwaltung in den Gemeinden vorhanden waren.
    Als besonderes Problem will ich kurz den Straßenbau ansprechen, der schon mehrfach erwähnt worden ist. Den Straßenbau für die Gemeinden sehe ich in den kommenden Jahren als das Investitionsproblem ,der Kommunen an. Auf der einen Seite stehen die vollgestopften Stadtstraßen, auf der anderen Seite die völlig unzulänglichen Kreis-. und Gemeindestraßen, deren Unterbau, Breite und Dekkenart in keiner Weise mit der wachsenden Motorisierung Schritt hält. Ich bin der Meinung, daß die Abzweigung von Mitteln aus der Mineralölsteuer für den gemeindlichen Straßenbau ein erster Schritt war, den wir konsequent weitergehen müssen. Doch das sind Sorgen am Rande.
    Die Hauptsorge der Landkreise besteht darin — das habe ich dargestellt, und ich komme damit zum Schluß wenn wir Selbstverwaltung erhalten wollen, müssen wir sie in allen Bereichen unserer Gemeinden erhalten, dann müssen wir dafür sorgen, daß die Finanzausstattung aller Gemeinden so ist, daß Selbstverwaltung in ihnen leben und existieren kann. Das sollten wir bei allen Maßnahmen, die wir jetzt und in der Zukunft ergreifen, bedenken.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Herr Kollege Wienand.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Wienand


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Kollege Stecker hat hervorgehoben, daß der Herr Staatssekretär bei der Ant-
    7794 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Dezember 1960
    Wienand
    wort der Bundesregierung eindrucksvolle Zahlen genannt habe, und ich glaube, wir sollten in der Tat trotz der Dürftigkeit der Antwort der Bundesregierung dem Herrn Staatssekretär dafür dankbar sein, daß er eine Reihe von Zahlen genannt hat, weil gerade auch diese Zahlen unter Beweis stellen — das klang ja trotz aller Verschwommenheit aus der Antwort 'heraus —, daß die Gemeinden wirklich nicht in einer beneidenswerten Situation sind.
    Wenn man also von der Antwort der Regierung ausgeht und wenn hier aufgezeigt wurde, wie das Einkommen ,der Gemeinden gerade von der Gewerbesteuerseite her in Iden vergangenen Jahren gewachsen ist, dann hätte nach meinem Dafürhalten aber auch darauf hingewiesen werden müssen, wie die Aufgaben der Gemeinden in diesen Jahren gewachsen sind; es geht 'darum, hier die Relation herzustellen.

    (Beifall bei 'der SPD.)

    Wenn ich auf der einen Seite nur von den Einnahmen ausgehe und auf der anderen Seite nichts von den Ausgaben sage, von den Ausgaben, die zwangsläufig bedingt sind, weil neue Aufgaben hinzugekommen sind, muß ein verzerrtes Bild gezeichnet werden, und dann kann man eine solche Antwort nicht als befriedigend gelten lassen.
    Ich will nicht noch einmal selber das Zahlenspiel mitmachen. Ich möchte der vorgerückten Stunde in diesem Hause Rechnung tragen und nur einige Gedanken aufgreifen. Vorhin wurde von dem Kollegen Stecker gesagt, wir sollten uns nicht mit großen
    B) Worten auf die Ebene von Interessenverbänden begeben. Ich werde nachher noch einmal darauf zurückkommen. Ich glaube nicht, 'daß die kommunalen Spitzenverbände und diejenigen, die in der Bundesrepublik Kommunen vertreten, sich jemals auf die Ebene der Interessenverbände -- im übelsten Sinne des Wortes — begeben haben. Denn hier kommt es nicht darauf an, Interessen wahrzunehmen, sondern hier kommt es 'darauf an, innerhalb der Partnerschaft zwischen Gemeinde, Land und Bund das Notwendige zu vertreten, damit auch von dieser Seite her gesehen die Gemeinden nicht systematisch zum Kostgänger von Bund und Land degradiert werden und damit nicht die bürgerschaftliche Selbstverwaltung stranguliert wird

    (Beifall 'bei der SPD)

    und damit auch nicht das letzte Element, das gerade auf dieser Ebene zur Festigung unserer Demokratie mit beitragen kann, von vornherein so eingezwängt wird, daß der demokratische Gedanke in Bund und Land — auf die Dauer gesehen — Schaden tragen muß. Das wollen wir alle nicht.
    Der Kollege Dresbach machte vorhin einen recht interessanten Zwischenruf in einem Zwiegespräch mit dem Kollegen Stecker. Er sagte: Der Gemeindeverband ist dort, wo er Gemeindeverband ist, Lastenausgleichsträger. Wir haben das auch aus der Antwort der Bundesregierung herausgehört, die darauf hingewiesen hat, daß 'unter den Gemeinden so etwas wie ein interkommunaler Finanzausgleich zustande kommen müsse. Ich möchte diesem Gedanken nur einen Augenblick nachgehen und einmal versuchen, die Funktion zu untersuchen, die dort l gegeben ist. 'Es trifft zwar zu, daß innerhalb eines Kreises für 'die kreisangehörigen Gemeinden in etwa die Funktion des Lastenausgleichs vom Kreis aus gegeben ist, weil über die Kreisumlage von finanzstarken Gemeinden auch zu finanzschwachen Gemeinden gewisse finanzielle Zuflüsse möglich sind.

    (Abg. Dröscher: Aber hauptsächlich für die Verwaltung!)

    — Das ist hauptsächlich für die Verwaltung; ich komme darauf, Herr Kollege Dröscher.
    Wir haben auf der anderen Seite — ich denke an die Funktion der Ausgleichsstöcke und ich denke an andere Bedarfszuweisungen — so etwas wie einen Finanzausgleich, der über die Gemeindeverbände hinausgehoben worden ist. Aber hier, glaube ich, fängt gerade das an, was hart angesprochen werden muß, weil hier die bürgerschaftliche Selbstverwaltung nach meinem Dafürhalten stranguliert wird. Warum? Wenn wir uns einmal die Finanzmasse ansehen, die den Gemeinden in der Größenordnung bis 5000 oder 10 000 Einwohner im Schnitt zur Verfügung steht, können wir doch feststellen, Herr Staatssekretär, daß der überwiegende Prozentsatz dieser Landgemeinden nicht an den Zahlen, die hier genannt worden sind, partizipiert. Wir können feststellen, daß der finanzielle Spielraum, der ihnen zur Verfügung steht, wenn die sogenannten Pflichtaufgaben und alles das, was gesetzlich geregelt ist, finanziell abgedeckt sind, so minimal geworden ist, daß er — wenn er überhaupt noch vorhanden ist — nur noch mit einem Prozentsatz von 2 bis 10 % angegeben werden kann. Das bedeutet aber, wenn ich noch die Schulden hinzunehme, die gedeckt werden müssen, die amortisiert werden müssen, daß in der Landgemeinde meistens eine bürgerschaftliche und kommunale Selbstverwaltung Nicht mehr möglich ist, weil sie über keinen finanziellen Spielraum mehr verfügt und weil die Leute dann zwangsläufig die Lust am Arbeiten verlieren müssen. Damit wollte ich erhärtet haben, was ich einleitend gesagt habe. Man braucht dann keine Räte mehr zu wählen, man braucht dann nicht mehr um ehrenamtliche Mitarbeiter nachzusuchen, wenn ein Inspektor der Verwaltung in der Lage ist, auf der Einnahmeseite festzustellen, was im Laufe des Jahres hereinkommt. Er sieht die zweckgebundenen und vom Gesetz uns auferlegten Ausgaben auf der anderen Seite und stellt nur fest: Es ist ein Fehlbestand von 10 000 oder 50 000 oder 100 000 DM je nach der Größe der Gemeinde gegeben, und jetzt muß ich nur noch manipulieren, um den Richtlinien des Ausgleichsstocks gerecht zu werden, damit ich, wenn ich jetzt zu den Prüfungsämtern komme und etwas vom Ausgleichsstock haben will, wenigstens das noch für meine Gemeinde heranhole. Genau auf dieser Ebene ist zu sehen, was vorhin schon angedeutet worden ist, als die Rede davon war, daß immer mehr eine gewisse Bürokratie mit Richtlinien, mit Ausführungsbestimmungen, mit ganz bestimmten Hinweisen die bürgerschaftliche Selbstverwaltung in den Griff zu bekommen versucht und wir uns nicht dagegen wehren können.
    Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Dezember 1960 7795
    Wienand
    Ich möchte es einmal auf einen ganz einfachen Nenner bringen: Auch Kommunalpolitiker, ehrenwerte Kommunalpolitiker, tragen mit dazu bei, weil nicht mehr die Initiative, nicht mehr das gesunde Überlegen, nicht mehr die Frage der Priorität in den Überlegungen in der Gemeinde den breitesten Raum einnehmen, sondern das, was an Dotationen von oben kommt,

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    auf das man sich einstellen muß, um in den Genuß der Zuwendungen zu kommen.

    (Abg. Schmücker: Dann müssen Sie eine Bürgersteuer schaffen!)

    — So schnell kann man mich auf die Bürgersteuer nicht festnageln.

    (Abg. Dr. Willeke: Wie wollen Sie das ändern? Doch nicht durch neue Steuern!)

    — Aber Herr Dr. Willeke, Sie sind doch ein kluger und reifer Mann. Sie wissen doch, daß ich nicht am Anfang schon alles sagen kann. Ich werde gewiß noch darauf kommen.
    Hier, glaube ich, ist ganz besonders die Gefahr gegeben, daß von oben her ein gewisser Dirigismus zustandekommt. Ich möchte meine Sorgen einmal in folgende Worte zu kleiden versuchen. Wenn wir von diesem Dotationswesen und von diesem Finanzsystem offensichtlich nicht loskommen, dann haben wir, wenn auch in der Verfassung anders ausgedrückt, weitestgehend einen zentralisierten Staat. Auch ein zentralisierter Staat mit demokratischer Spitze bleibt aber in der Endkonsequenz Herrschaft einer Bürokratie, die bis nach unten hin regiert und alles das zu ersticken versucht und erstickt, was dort an demokratischem Handeln sichtbar wird.

    (Abg. Eschmann: Sehr richtig!)

    Ich möchte das im einzelnen nicht weiter auswalzen.
    Ich will mich aber jetzt einmal kurz speziell mit der Situation der Landgemeinden und der Landkreise befassen. Bei der Untersuchung der Gemeindefinanzen kommt nach meinem Dafürhalten den kleineren Gemeinden bis zu 3000 oder 5000 Einwohnern eine besondere Bedeutung zu, ohne daß ich damit die Bedeutung der kreisfreien Städte und der großen Kommunen in dieser Frage verkleinern will. Rund 29 % der Wohnbevölkerung im Bundesgebiet wohnt noch in diesen Gemeinden. Allein 3 150 000 wohnen in Gemeinden unter 500 Einwohnern. In Gemeinden von 500 bis 1000 Einwohnern wohnen rund 4,4 Millionen, in Gemeinden von 1000 bis 2000 Einwohnern rund 5,1 Millionen und in Gemeinden von 2000 bis 3000 Einwohnern rund 2,9 Millionen. In 21 000 Gemeinden der Bundesrepublik wohnen also weniger denn 2000 Einwohner in der einzelnen Gemeinde.
    Bei einer Betrachtung der Gemeindefinanzen kommt gerade diesen Gemeinden eine besondere Bedeutung zu. Der größte Prozentsatz dieser kleinen Gemeinden, in denen aber rund 13 bis 14 Millionen Menschen wohnen, ist fast nur auf die Grundsteuer und auf das vorhin angesprochene Finanzzuweisungssystem angewiesen. Gerade in diesen Gemeinden ist in den vergangenen Jahren ein sehr hoher Nachholbedarf entstanden, der mitberücksichtigt werden muß. Das ist nach meinem Dafürhalten in der Antwort der Bundesregierung nicht gewürdigt worden.

    (Abg. Dr. Stecker: Es ist doch auf die Steuerkraftunterschiede hingewiesen worden!)

    — Es ist auf gewisse Unterschiede hingewiesen worden. Aber das scheint mir nicht genügend gewürdigt worden zu sein.
    Ich möchte jetzt nicht noch einmal auf die zehnjährige Grundsteuerbefreiung beim ,sozialen Wohnungsbau und alles das eingehen. Wenn man aber davon ausgeht, daß die Grundsteuer — von ihrem realen Wert her gesehen — weit hinter dem zurückgeblieben ist, was sie vor 20 oder 30 Jahren ausgemacht hat, kommt man zwangsläufig zu dem Ergebnis, daß hier mehr getan werden muß.

    (das nicht im einzelnen aufzuführen. Ich weise nur einmal darauf hin, wie die Kosten beim Straßenbau gestiegen ,sind. Der reale Wert der Steuer ist jedoch zurückgeblieben. Die Gemeinden haben meist auch an den Mitteln des Grünen Planes und all den Dingen, die vom Bund über die Länder nach unten gegeben wenden, nicht partizipieren können, weil sie die geforderten Eigenmittel nicht aufbringen konnten. Wir sollten einmal versuchen, in diesem Zusammenhang eine Funktion aufzuzeigen und näher zu untersuchen; dazu reicht heute die Zeit nicht aus. Ich meine, es ist ein legitimes Interesse der Selbständigen, der Gewerbetreibenden, bis zur kleinsten Gemeinde hin gesunde Gemeinden als Partner zu haben; denn auch sie partizipieren davon, und das ist eine Voraussetzung für die Gesundung ihrer Betriebe. Das muß ganz deutlich gesehen wenden. Man sollte einmal untersuchen, ob nicht gewisse Relationen zwischen den Versorgungsleistungen, die der Betrieb von der Gemeinde in Anspruch nimmt, und den Steuern bestehen, die der Betrieb je nach seiner Größe an die Gemeinde zahlt. Wenn man das im einzelnen einmal untersuchte, kämen auch hier recht überraschende Ergebnisse zustande, die das erhärten, was ich anzusprechen versucht habe. Man muß also von der Überlegung ausgehen, daß die Landsgemeinden sich gewandelt haben. Es sind hier vorhin die Flüchtlinge und Vertriebenen und die Einflußgebiete ,erwähnt worden, die eine Rolle spielen. Die ,Gesamtstruktur der Landgemeinden — nicht nur ihr sozialer Charakter — hat sich gewandelt. Probleme, die sich aus so durchgreifenden Veränderungen in den ländlichen Gemeinden ergeben, können nicht allein durch allgemeine Mittel der Politik igelöst werden. Hier bedarf es einer grundlegenden Neugestaltung [der Landgemeinden. Dazu müssen alle Kräfte der Politik, der Verwaltung, der Wirtschaft sowie die Vertretungen der Selbstververwaltung beitragen. Nur so kann man zu einer sinnvollen Lösung kommen. 7796 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Dezember 1960 Wienand Vorhin ist hier das Wort Landflucht ausgesprochen worden, ohne daß darauf näher eingegangen wurde. Wenn es uns nicht gelingt, das Leben in den Landgemeinden für ,alle dort lebenswerter zu machen, dann brauchen wir nicht mehr von einer sinnvollen Raumordnung in der Bundesrepublik zu reden. Wir können dann noch soviel von Entballung reden; wir werden das nicht schaffen, wenn es uns nicht gelingt, gerade in den Landgemeinden die Voraussetzungen hierfür zu schaffen. — Herr Kollege Dr. Dresbach, Sie schütteln so intensiv den Kopf. — Das mag an der Kürze der Zeit liegen. Ich bin aber wirklich der Meinung, daß wegen des Fehlens von Arbeitsstätten und der Voraussetzungen für das, was man — auch von der kulturellen Seite her — als den allgemeinen Konsum des Lebens bezeichnet, ein hoher Prozentsatz intelligenter junger Menschen von den Landgemeinden in die Ballungsräume hineinzieht. In die frei werdende Räume kommen dann andere, (die nicht so sehr zum Gedeihen der .Gemeinde beitragen durch sie werden dann wieder die Fürsorgeetats mehr belastet. Ich glaube, machdem ich es so erläutert habe, sind Sie, Herr Dr. Dresbach, mit mir wieder einverstanden. Ich lege nämlich großen Wert darauf, daß ich immer Ihr Wohlwollen besitze, da Sie als Fachmann auf diesem Gebiet gelten. — Nun, ich will auch das hier nicht vertiefen, weil das allzu weit führen und man sich dann in Einzelheiten verlieren würde. Ich möchte aber noch zwei andere Probleme ansprechen, die mir genauso am Herzen liegenund die hier auch schon, wenn auch in anderem Zusammenhang, angeklungen sind. Das eine Problem ist das der Bewässerung, also der Trinkwasserversorgung. Sie ist heute infolge der neuen Gesetze recht schwierig geworden. Denken Sie an die Quellschutzgebiete, denken Sie andererseits daran, daß durch den technischen Fortschritt — Heizölanlagen in Schulen und in den Dörfern — die Möglichkeit der Verseuchung von Quellschutzgebieten weit größer geworden ist und deshalb erhöhte Lasten auf die Gemeinden zukommen. Hier ist auch die Landwirtschaft sehr stark interessiert. Warum? Weil Sie gutes Wasser für Qualitätsmilch haben muß; und wenn man hier dieses Wortspiel — — (Anhaltende Heiterkeit. — Zuruf von der CDU/CSU: Vorher, nicht nachher!)


    (Abg. Dr. Dr. h. c. Dresbach: Mit Ihren bisherigen Ausführungen war ich einverstanden! Das war aber jetzt übertrieben!)


    (Heiterkeit.)


    (Heiterkeit)

    — Meine Damen und Herren, ich konnte zwar nicht feststellen, daß gerade die Landwirte lachten; ich habe festgestellt, daß andere lachten, die einen falschen Eindruck von den Landwirten haben.

    (Heiterkeit.)

    Ich habe nicht an das Milchpanschen gedacht. Ich habe daran gedacht, daß es heute eine unabdingbare Voraussetzung für die Erzeugung von Qualitätsmilch, von Tbc-freier Milch ist, hygienisch einwandfreies Wasser zur Verfügung zu haben.

    (Beifall.)

    Gerade von daher gesehen hat die Landwirtschaft ein erhöhtes Interesse daran, daß auf diesem Gebiet etwas Besonderes getan wird. Wir können es uns auch nicht mehr erlauben, daß, wie es früher der Fall war, die Vorfluter die Abwässer in die Seiten- und Wiesentäler fließen lassen; denn Tbc-freier Rindviehbestand wird wieder verseucht, wenn das Vieh an diesen Vorflutern oder auf solch verseuchten Wiesen sein Futter aufnimmt. Dieser Kausalzusammenhang ist auf jeden Fall gegeben.
    Man kann, glaube ich, nicht so tun, als habe man vom Bund her den guten Willen, alles das aber, was geschehen müsse, müsse von den Ländern her geschehen. Ich will auf diese verfassungsrechtlichen Fragen hier nicht eingehen; es gibt berufenere Leute, die das tun können. Ich vertrete aber folgenden Standpunkt, meine Damen und Herren: wenn man etwas als notwendig erkannt hat und sich im klaren darüber ist, daß es um der Sache willen erreicht werden muß — und wir haben ja in vielen Punkten eine allgemeine Übereinstimmung erzielt —, dann kann es nicht schwierig sein, auch die Mittel und Wege zu finden, um hier wirklich zu helfen. Es muß gerade auf diesem Gebiet mehr getan werden, und dafür bieten sich MögLichkeiten. Herr Kollege Willeke sagte vorhin, die kommunalen Spitzenverbände hätten sich nicht einigen können. Nun, Herr Kollege Willeke, ich will nicht im einzelnen untersuchen, warum es nachher wieder etwas auseinanderging, obwohl das recht interessante Hintergründe und Perspektiven aufzeigen würde; ich glaube, Sie verstehen, was ich damit andeuten will.

    (im klaren sein, daß es nicht angeht, mit der einen Hand in einer bestimmten Richtung etwas zu geben und es von einer anderen Seite wegzunehmen, die sich dann in letzter Konsequenz nicht wehren kann. Wenn also der Bund hier gewisse Kompetenzen in Anspruch nimmt, die ihm Herr Kollege Stecker zugesprochen hat und die auch ich sehe, dann soll er dieselben Kompetenzen auch in Anspruch nehmen, wenn es darauf ankommt — und jetzt kommt es darauf an! — , nunmehr den Gemeinden ihre Finanzautonomie zu garantieren und vor allen Dingen — deshalb bin ich auf das Rednerpult gegangen — den Landgemeinden, die nach meinem Dafürhalten heute ein der schlechtesten Situation, vom Gesamten her gesehen, sind, entscheidender zu helfen, als es bisher der Fall war; nicht zu helfen durch zweckgebundene Zuweisungen, nicht in der Weise, wie es ein Finanzminister angedeutet hat, indem er nunmehr — weil er einen Fonds angesammelt hat oder weil die Steuereinnahmen in diesem Lande höher waren — Schwerpunktmittel für ganz bestimmte Dinge zweckDeutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 136. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 14. Dezember 1960 7797 Wienand gebunden nach unten gibt; nein, es kommt darauf an, den Gemeinden so zu helfen, daß sie in echter bürgerschaftlicher Selbstverwaltung darüber entscheiden können, wo sie ihre Schwerpunkte ansetzen wollen und wie sie das tun wollen. Das scheint mir der Kern der Frage zu sein, und deshalb bitte ich, unserem Antrag zuzustimmen. Herr Abgeordneter Eilers! Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In der Aussprache bin ich gehalten, dem Vertreter der Bundesregierung, Herrn Staatssekretär Professor Hettlage, meine Verwunderung darüber zum Ausdruck zu bringen, daß er glaubt, die Gemeinden könnten beim Schulbau auf irgendwelche Hilfen des Bundes verzichten. Er hat eingangs seiner Rede gesagt, daß unter den gemeindlichen Aufgabenbereichen der Schulbau, der Straßenbau und ,der Krankenhausbau besonders hervorragten. Er hat dann in seiner Stellungnahme gemeint, daß die Gemeinden und auch die Länder diese Aufgaben finanziell allein lösen könnten. Vorher aber hat er darauf aufmerksam gemacht, daß die schulische Situation den Neubau von 130 000 Klassenzimmern in den nächsten zehn Jahren erfordere; die Aufwendungen dafür würden 13 Milliarden DM betragen. Herr Staatssekretär, ich nehme an, daß das, was auf dem Kulturpolitischen Kongreß von der CDU/CSU beschlossen worden ist, nämlich ein 9. Schuljahr einzuführen, in Ihre Betrachtungen einbezogen worden ist. Ich bin allerdings völlig verwundert, daß das Bundesfinanzministerium glaubt, eine Bundeshilfe dafür nicht in Betracht ziehen zu brauchen. Der Herr Bundeskanzler hat ,bei seiner Besprechung mit den kommunalen Spitzenverbänden ganz eindeutig zum Ausdruck gebracht, daß nach seiner Auffassung die Gemeinden diese ungeheuren Aufgaben nicht allein tragen könnten, und er meinte — wir sind ja zu einem großen Teil Zeugen dieser Aussage unseres Bundeskanzlers gewesen —, daß der Bund für diese Aufgabe erhebliche Mittel einsetzen müsse. Ich glaube, es ist nötig, ,das noch einmal im Kreise der Bundesregierung zu beraten. Ich kann diese Stellungnahme der Bundesregierung nicht als endgültig ansehen. Zu der Frage Ides Straßenbaues habe ich mich vorhin schon geäußert. Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen. Wenn man in der Bundesregierung oder im Bundesfinanzministerium glaubt, daß die Städte den Ausbau der Krankenhäuser allein leisten könnten, gibt man sich dort, wie ich meine, einer falschen Auffassung hin. Ich bin der Überzeugung, daß die Städte und Gemeinden nicht in der Lage sein werden, den Ausbau der Krankenhäuser so zügig, so gut und nach den neuesten Erkenntnissen der ärztlichen Wissenschaft durchzuführen, wie es die Gesundheitsförderung notwendig macht. Ich glaube, daß, wie ich es hier früher schon einmal betonst habe, Bundeshilfen nicht nur für freie und konfessionelle Krankenanstalten zur Verfügung gestellt werden sollten, sondern mit der gleichen Berechtigung auch für kommunale Krankenhäuser. Ich habe hier, als die Gewährung dieser Bundesmittel in Höhe von 100 Millionen DM beraten worden ist, schon den Standpunkt vertreten, daß es freie und konfessionelle Krankenhäuser gibt, die sich in einer guten Finanzsituation befinden, daß es aber auf der andern Seite kommunale Krankenanstalten geben kann, die durchaus hilfsbedürftig sind, weil sie sich in einer Gemeinde befinden, die nicht in der Lage ist, die erheblichen Aufwendungen selbst zu tragen. Ich kann mich also mit ,der hier vertretenen Auffassung nicht befreunden. Ich war einigermaßen überrascht, daß der Vorsitzende ,des Kommunalpolitischen Ausschusses, unser Freund Dr. Willeke, die Erklärung abgab, nach seiner Meinung dürfe die kommunale Selbstverwaltung nicht „allzusehr" eingeschränkt werden. Das haben Sie wohl nur im Drange der Worte und der Stellungnahme so gesagt. Diese Einschränkung, die in „allzusehr" liegt, ist doch wohl nicht Ihre wirkliche Auffassung, sondern Sie wenden sich hoffentlich wie wir alle, die wir glauben, von diesen Dingen etwas zu verstehen, gegen jede nur mögliche Einschränkung der kommunalen Selbstverwaltung. Ich wollte das jedenfalls nicht im Raum stehenlassen. Auch das, was Herr Dr. Stecker sagte, darf nicht im Raume stehenbleiben. Herr Dr. Stecker, Sie haben das Beispiel Wolfsburg angeführt. Sie werden die Situation in der Stadt Wolfsburg sicher kennen. Die Stadt Wolfsburg steht einzig und allein auf der Wirtschaftskraft des Volkswagenwerks. Hier liegt eine so einmalige Situation vor — nicht nur auf Deutschland, sondern auf Europa, ja auf die ganze Welt bezogen —, daß man das Beispiel Wolfsburg mit seiner überstarken Finanzkraft aus der Gewerbesteuer nicht heranziehen darf, um die Lage der Gemeinden und Städte als vorbildlich, als hervorragend darzustellen. — Herr Dr. Stecker, eben das ist es. Man kann eine solche einmalige starke Steuerkraft, die an der Spitze liegt, nicht zum Vergleich heranziehen, wenn man einen Durchschnitt schaffen will. (Abg. Schmücker: Nehmen Sie doch andere Städte, die 500 DM haben; die gibt es doch in rauhen Mengen!)


    (Beifall bei der SPD.)