Rede von
Dr.
Konrad
Adenauer
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Präsident! Meine Damen und meine Herren! Es liegt mir fern, die Debatte zu verschärfen. Aber ich glaube, eine ehrliche Aussprache ist die beste Möglichkeit, zur Klarheit auch über die gesamte außenpolitische Situation zu kommen.
Ich möchte Herrn Kollegen Ollenhauer, der gesagt hat, daß er erst durch meine Erklärung in Nürnberg dazu gekommen sei, diese Schärfe in den Wahlkampf zu bringen, folgendes ins Gedächtnis zurückrufen. Er hat in Wiesbaden, und zwar am 14. April, gesagt: Ein Mann mit einem solchen Maß von Arroganz und Überheblichkeit darf nicht an der Spitze des Volkes bleiben.
Nun, mich hat dieses Zitat nicht sehr gestört.
Ich darf den Satz noch einmal wiederholen: Ein Mann mit einem solchen Maß von Arroganz und Überheblichkeit darf nicht an der Spitze des Volkes bleiben.
— Das ist ja sein Geheimnis!
—Ich weiß nicht, ob das im Zusammenhang damit gesagt worden ist.
Ich kann Ihnen nur sagen, daß ich mit den Atomforschern in voller Übereinstimmung auseinandergegangen bin.
— Ja, meine Damen und Herren, es ist billig zu lachen, es ist das Allerbilligste.
Aber ich möchte Ihnen weiter sagen, was ich in Nürnberg ausgeführt habe. In Nürnberg habe ich gesagt: Die sozialdemokratische Außenpolitik führt zum Austritt aus der NATO und damit zum Untergang Deutschlands. Das habe ich gesagt, und das ist nach wie vor meine Meinung, meine Damen und Herren.
Man stelle sich doch vor, bei der heutigen Weltlage würden wir den Geanken, aus der NATO auszutreten, nur in Erwägung ziehen; dann würden wir Chruschtschow noch einen weiteren Sieg verschaffen, einen Propagandasieg.