Rede:
ID0217402000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Schneider: 1
    7. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    2. Deutscher Bundestag — 174. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. November 1956 9589 174. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. November 1956. Wünsche für baldige Genesung des während der Tagung der Interparlamentarischen Union in Bangkok erkrankten Vizepräsidenten Dr. Schmid 9591 D Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Friedensburg, Sträter und Mukkermann 9591 D Glückwünsche zur Genesung des Abg. Blachstein 9601 B Beschlußfassung des Bundesrats zu Gesetzesbeschlüssen des Bundestags . . . . 9592 B Bestätigung des vom Bundestag in der 164. Sitzung beschlossenen Gesetzes über Bergmannsprämien durch den Vermittlungsausschuß (Drucksache 2921) . . . . 9592 B Mitteilung über Beantwortung der Kleinen Anfragen 285, 290, 292, 293, 295 (Drucksachen 2797, 2884; 2818, 2897; 2830, 2892; 2831, 2893; 2856, 2915) und über Vorlage der Dritten Verordnung zur Verlängerung der Geltungsdauer der Verordnung über die Beimischung inländischen Rüböls und Feintalges 9592 B Zur Tagesordnung 9620 D, 9631 C, 9635 D, 9677 C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. Oktober 1956 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik zur Regelung der Saarfrage (Drucksache 2901) in Verbindung mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Eingliederung des Saarlandes (Drucksache 2902), mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. Oktober 1956 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Französischen Republik und dem Großherzogtum Luxemburg über die Schiffbarmachung der Mosel (Drucksache 2903), mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. Oktober 1956 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über den Ausbau des Oberrheins zwischen Basel und Straßburg (Drucksache 2904) und mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 27. Oktober 1956 zur Abänderung des Vertrages über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Drucksache 2905) . 9592 C Dr. von Brentano, Bundesminister des Auswärtigen 9592 C Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 9599 D, 9600 C Wehner (SPD) 9601 B Kiesinger (CDU/CSU) 9605 C, 9606 C, 9612 B Dr. Mommer (SPD) 9606 C, 9621 A Dr. Bucher (FDP) 9611 D, 9612 B Schneider (Bremerhaven) 9614 C Feller (GB/BHE) 9616 C Euler (FVP) 9619 A Dr. Hellwig (CDU/CSU) 9625 A Jacobs (SPD) 9628 C Walz (CDU/CSU) 9630 A Sabaß (CDU/CSU) 9631 P Ausschußüberweisungen 9631 A, B Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Haftpflicht des Bundes für Personen- und Sachschäden, die von der Bundeswehr verursacht werden (Bundeswehr-Haftpflichtgesetz) (Drucksache 2800) 9631 C Bazille (SPD), Antragsteller . . . . 9631 C Dr. von Merkatz, Bundesminister der Justiz 9631 D Überweisung an den Rechtsausschuß . . 9632 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Zusatzprotokoll vom 20. März 1952 zur Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (Drucksache 85); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (Drucksache 2834) . 9632 B Dr. Wahl (CDU/CSU): als Berichterstatter 9632 B Schriftlicher Bericht 9679 D Metzger (SPD) 9632 C Abstimmungen 9632 C, D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Rechtswesen und Verf assungsrecht über den Antrag der Fraktion der FDP betr. Einheitliche Prozeßführung (Drucksachen 2795, 2435) 9632 D Bauer (Würzburg) (SPD), Berichterstatter 9632 D Beschlußfassung 9633 D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht über den Antrag der Fraktion der FDP betr. Oberstes Bundesgericht (Drucksachen 2796, 2436) 9633 D Dr. von Buchka (CDU/CSU), Berichterstatter 9634 A Beschlußfassung 9634 C Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Personalgutachterausschuß-Gesetzes (Drucksache 2835) 9634 D Überweisung an den Ausschuß für Verteidigung 9634 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Lage von Militärflugplätzen und anderen militärischen Einrichtungen (Drucksache 2767) 9634 D Überweisung an den Ausschuß für Verteidigung 9634 D Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Ersten Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1956 (Erstes Nachtragshaushaltsgesetz 1956) (Drucksache 2874) . 9634 D Überweisung an den Haushaltsausschuß . 9634 D Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung der ehemaligen KiautschouKaserne Cuxhaven; Verkauf an die Stadt Cuxhaven (Drucksachen 2837, 2581) . . 9635 A Beschlußfassung 9635 A Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung des ehemaligen Heeresverpflegungsamtes in Ulm, Wörthstraße (Drucksachen 2838, 2594) 9635 A Beschlußfassung 9635 B Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Zustimmung des Deutschen Bundestages zur Veräußerung einer Teilfläche von rund 50 000 qm des reichseigenen Kasernengrundstücks an der Invaliden-, Lehrter und Seydlitzstraße in Berlin an die Gebietskörperschaft Berlin im Wege des Tausches (Drucksachen 2839, 2661) . . 9635 B Beschlußfassung 9635 B Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Veräußerung des ehemaligen Flakbeständelagers Rahling an die Melitta-Werke Bentz u. Sohn, Minden (Westfalen) (Drucksachen 2840, 2668) 9635 B Beschlußfassung 9635 C Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Zustimmung des Bundestages zum Verkauf des landwirtschaftlich zu besiedelnden ehemaligen Flugplatzes Wyck/Föhr (Drucksachen 2841, 2683) 9635 C Dr. Gülich (SPD), Berichterstatter . 9635 C Beschlußfassung 9635 C Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Zustimmung des Bundestages zur Bestellung eines Erbbaurechts an einem Teilgrundstück der ehemaligen Westwerft in Wilhelmshaven (Drucksachen 2842, 2624) 9635 D Beschlußfassung 9635 D Fortsetzung der Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Kohlenwirtschaft (Drucksache 2019, Umdrucke 841, 842, 846) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Sofortprogramm für den Kohlenbergbau (Drucksache 2021), mit der Ersten Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über eine Untersuchung der Erzeugungs- und Absatzbedingungen der deutschen Kohlenwirtschaft (Drucksache 2246), mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung des Bergarbeiterwohnungsbaues im Kohlenbergbau (Drucksache 2356) und mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Bergarbeiterwohnungsbau (Drucksache 2858) 9635 D Dr. Bleiß (SPD), Antragsteller . . 9636 A Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau . . . . 9640 B, 9663 A Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft . . 9642 B, 9652 A, 9661 C Sabaß (CDU/CSU) . 9646 C, 9649 B, 9651 C, 9652 C Vizepräsident Dr. Becker . . 9649 B, 9651 B Dr. Deist (SPD) . 9652 B, C, 9670 C, 9674 B, 9675 D Dr. Blank (Oberhausen) (FVP) . . . 9664 E Dr. Friedensburg (CDU/CSU) . . . 9665 D Schloß (FDP) 9669 B Dr. Hellwig (CDU/CSU) . 9673 D, 9674 A, B, 9675 A, 9676 A Dr. Baade (SPD) 9674 A, 9675 A Ausschußüberweisungen 9676 B Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses über den Antrag des Bundesministers der Finanzen betr. Zustimmung des Deutschen Bundestages zur Bestellung eines Erbbaurechts an einem Teilgrundstück der ehemaligen Westwerft in Wilhelmshaven (Drucksachen 2843, 2670) 9676 D Beschlußfassung 9677 A Zweite Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes (Drucksache 2329); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Heimatvertriebene (Drucksache 2847) . . . 96* A Rehs (SPD), Berichterstatter (Schriftlicher Bericht) 9681 B Beschlußfassung 9677 A Beratung des Berichts des Haushaltsausschusses gemäß § 96 (neu) der Geschäftsordnung (Drucksache 2849) und des Schriftlichen Berichts des Ausschusses für Heimatvertriebene (Drucksache 2846) über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Maßnahmen zur Förderung der Umsiedlung von Heimatvertriebenen und Evakuierten sowie zur beschleunigten Auflösung der Flüchtlingslager (Drucksache 1899) 9677 B Kuntscher (CDU), Berichterstatter (Schriftlicher Bericht) 9181 C Abstimmungen 9677 A Persönliche Erklärungen zu Ausführungen in der 173. Sitzung über das Verhalten des Vizepräsidenten Dr. Schneider in der 172. Sitzung bzw. über parlamentarischen Stil: Dr. Arndt (SPD) 9677 C Vizepräsident Dr. Jaeger 9678 A Rasner (CDU/CSU) 9678 C Nächste Sitzung 9678 C Berichtigungen zum Stenographischen Bericht der 173. Sitzung 9678 C Anlage 1: Liste der beurlaubten Abgeordneten 9679 A Anlage 2: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht über den Entwurf eines Gesetzes über das Zusatzprotokoll vom 20. März 1952 zur Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (Drucksache 2834) 9679 C Anlage 3: Antrag der Abg. Kroll u. Gen. zur Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Kohlenwirtschaft (Umdruck 841) 9680 B Anlage 4: Antrag der Abg. Kroll u. Gen. zur Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Kohlenwirtschaft (Umdruck 842) 9680 C Anlage 5: Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP, DP zur Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Kohlenwirtschaft (Umdruck 846) 9681 A Anlage 6: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Heimatvertriebene über den von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes (Drucksache 2847) 9681 B Anlage 7: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Heimatvertriebene über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Maßnahmen zur Förderung der Umsiedlung von Heimatvertriebenen und Evakuierten sowie zur beschleunigten Auflösung der Flüchtlingslager (Drucksache 2846) . . 9681 C Die Sitzung wird um 9 Uhr 1 Minute durch den Vizepräsidenten Dr. Jaeger eröffnet.
  • folderAnlagen
    Berichtigungen zum Stenographischen Bericht der 173. Sitzung Es ist zu lesen: Seite 9573 D Zeilen 13 und 16 von unten statt „Zwangsrücknahmen" : Inanspruchnahme; Seite 9586 C Zeile 8 in der Zusammenstellung der namentlichen Abstimmung über den § 1 des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes und des Körperschaftsteuergesetzes: Frau Finselberger beurlaubt. Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Frau Ackermann 30.11. Arndgen 30.11. Bender 30.11. Frau Beyer (Frankfurt) 14.12. Birkelbach 1.12. Fürst von Bismarck 30.11. Blachstein 30.11. Dr. Blank (Oberhausen) 1.12. Frau Dr. Bleyler 30.11. Dr. Bucerius 29.11. Cillien 15.12. Dr. Deist 1.12. Dr. Dittrich 22.12. Dr. Dollinger 1.12. Dr. Dresbach 30. 12. Dr. Elbrächter 30.11. Erler 30. 11. Eschmann 30. 11. Dr. Franz 30.11. Freidhof 29. 11. Dr. Furler 1.12. Gefeller 30. 11. Geiger (Aalen) 30.11. D. Dr. Gerstenmaier 3.12. Dr. von Golitschek 30.11. Grantze 22. 12. Hilbert 30.11. Höfler 30.11. Hörauf 15.12. Dr. Horlacher 1.12. Jahn (Stuttgart) 29.11. Kahn 29. 11. Kiesinger 3.12. Dr. Klötzer 30. 11. Dr. Köhler 30.11. Dr. Kopf 1.12. Krammig 30.11. Dr. Kreyssig 1.12. Frau Dr. Kuchtner 30.11. Kühn (Köln) 30.11. Lenz (Brühl) 1.12. Dr. Lenz (Godesberg) 30.11. Dr. Löhr 29. 11. Mattick 30. 11. Mayer (Birkenfeld) 1.12. Dr. Menzel 30.11. Dr. von Merkatz 1.12. Meyer-Ronnenberg 29. 11. Dr. Mommer 30. 11. Morgenthaler 29.11. Müller-Hermann 30.11. Neubauer 30.11. Frau Niggemeyer 29.11. Odenthal 31.12. Dr. Oesterle 1.12. 011enhauer 15.12. Pelster 1.12. Petersen 29.11. Dr. Pohle (Düsseldorf) 1.12. Pohle (Eckernförde) 29. 11. Frau Praetorius 30. 11. Dr. Preiß 30.11. Dr. Dr. h. c. Pünder 30.11. Raestrup 22.12. Rasch 29.11. Frau Dr. Rehling 15.12. Dr. Reichstein 5.12. Richter 30. 11. Freiherr Riederer von Paar 30.11. Sabaß 1.12. Scheel 22. 12. Scheppmann 29.11. Dr. Schmid (Frankfurt) 3.12. Schmücker 29. 11. Schoettle 30. 11. Dr. Schöne 1.12. Dr. Seffrin 29. 11. Srock 1.12. Dr. Starke 30. 11. Stauch 29. 11. Wagner (Ludwigshafen) 30. 11. Dr. Welskop 29.11. Abgeordnete(r) bis einschließlich b) Urlaubsanträge Frau Dietz 13.12. Eberhard 8.12. Engelbrecht-Greve 13.12. Franzen 13.12. Herold 13.12. Majonica 15.12. Massoth 13.12. Pöhler 13.12. Anlage 2 Drucksache 2834 (Vgl. S. 9632 B) Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (16. Ausschuß) über den Entwurf eines Gesetzes über das Zusatzprotokoll vom 20. März 1952 zur Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (Drucksache 85). Berichterstatter: Abgeordneter Dr. Wahl Der Ausschuß für Rechtswesen und Verfassungsrecht hat sich besonders eingehend mit Artikel 1 und 2 des Zusatzprotokolls beschäftigt, während die Verpflichtung, in angemessenen Zeitabständen freie und geheime Wahlen für die gesetzgebenden Körperschaften zu gewährleisten (Artikel 3), als selbstverständlich, ohne weiteren Meinungsaustausch, angenommen werden konnte. Zu Artikel 1 bewegten sich die Darlegungen der Mitglieder des Rechtsausschusses auf der Linie des Bedauerns, daß es nicht gelungen war, als völkerrechtlichen Grundsatz auch in dem Zusatzprotokoll ausdrücklich die Pflicht zur Entschädigung enteigneter fremder Staatsangehöriger zu verankern. Immerhin ist in dem Sachverständigenbericht an das Minister-Komitee vom 18. Juli 1951 als gegenwärtig allgemein anerkannter Grundsatz des Völkerrechts eine solche Entschädigungspflicht festgestellt worden, und insoweit schließt die Bezugnahme auf die allgemeinen Grundsätze des Völkerrechts, nach denen die Enteignung durchgeführt werden muß, wenigstens im gegenwärtigen Zeitpunkt die Entschädigungspflicht ein. Besonders eingehend verliefen die Beratungen über Artikel 2, der in Satz 2 folgenden Wortlaut hat: (Dr. Wahl) Der Staat hat bei Ausübung der von ihm auf dem Gebiet der Erziehung und des Unterrichts übernommenen Aufgaben das Recht der Eltern zu achten, die Erziehung und den Unterricht entsprechend ihrer eigenen religiösen und weltanschaulichen Überzeugung sicherzustellen. Dieser Wortlaut gewinnt seinen Sinn zu einem wesentlichen Teil dadurch, daß der Ausschuß für Rechts- und Verwaltungsfragen der Beratenden Versammlung des Europarats am 2. Oktober 1951 dem Präsidenten der Beratenden Versammlung folgende Stellungnahme unterbreitet hat, die auch in dem an das Minister-Komitee am 12. Dezember 1951 erstatteten Bericht des Generalsekretärs des Europarats enthalten ist: Wenn die Befürchtung ausgedrückt worden ist, daß jede andere Formel die Verpflichtung eines Staates zu implizieren scheine, unter ganzer oder teilweiser Inanspruchnahme von öffentlichen Mitteln Schulen zu errichten oder aufrechtzuerhalten, die den verschiedenen in der Bevölkerung bestehenden Richtungen entsprechen, so kann die Kommission nur nochmals versichern, wie es bereits der Beratenden Versammlung gegenüber erklärt worden ist, daß diese Frage als außerhalb des Rahmens der Konvention oder des Protokolls stehend zu betrachten ist. Angesichts dieser Erklärung hat sich der Rechtsausschuß des Bundestages auf den Standpunkt gestellt, vorbehaltlos dem Zusatzprotokoll zustimmen zu können, da die in dem Text des Zusatzprotokolls offengebliebene Frage, ob der Staat Schulen religiösen oder weltanschaulichen Charakters finanzieren muß, im Sinne der Verfasser der Konvention zweifellos verneint werden muß. Wenn diese Verpflichtung zur Finanzierung der Schulen aber nicht besteht, dann geht die Konvention nicht über die Lösungen des Grundgesetzes hinaus, wie sie in Artikel 6 Abs. 2 über das Elternrecht und in Artikel 7 Abs. 4 über die Zulassung der Schulen enthalten sind. Es ist aber gewünscht worden, daß durch eine besondere Entschließung diese Interpretation des Artikels 2 der Konvention ausdrücklich klargestellt werde. Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten hat dem vorstehenden Bericht und sämtlichen Beschlüssen des federführenden Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht zugestimmt. Bonn, den 25. Oktober 1956 Dr. Wahl Berichterstatter Anlage 3 Umdruck 841 (Vgl. S. 9640 B, 9676 B) Antrag der Abgeordneten Kroll, Wolf (Stuttgart), Stücklen, Jacobi und Genossen zur Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD betreffend Kohlenwirtschaft (Drucksache 2019). Der Bundestag wolle beschließen: Der Bundestag ersucht die Bundesregierung, bei der Deutschen Bundesbahn darauf hinzuwirken, daß die angesichts der starken Zunahme der Übersee-Importe von Kohle nicht mehr zeitgemäßen Unterschiede in der Tarifierung von Inlands- und sonstiger Montanunions-Kohle einerseits und Auslandskohle andererseits beseitigt werden. Bonn, den 15. November 1956 Kroll Wolf (Stuttgart) Stücklen Baier (Buchen) Bauereisen Bausch Dr. Brönner Dr. Czaja Dr. Dollinger Donhauser Finckh Fuchs Funk Dr. Furler Gedat Geiger (München) Gengler Dr. Götz Häussler Dr. Hellwig Hilbert Dr. Horlacher Frau Dr. Jochmus Kahn Frau Kaiser (Schwäbisch Gmünd) Kemmer (Bamberg) Lang (München) Leibing Lermer Leukert Maier (Mannheim) Menke Niederalt Dr. Oesterle Dr. Rinke Ruf Samwer Schill (Freiburg) Schüttler Schütz Spies (Emmenhausen) Stiller Wacher (Hof) Wacker (Buchen) Dr. Werber Dr. Willeke Wittmann Jacobi Müller (Erbendorf) Anlage 4 Umdruck 842 (Vgl. S. 9640 B, 9676 B) Antrag der Abgeordneten Kroll, Wolf (Stuttgart), Stücklen, Jacobi und Genossen zur Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD betreffend Kohlenwirtschaft (Drucksache 2019). Der Bundestag wolle beschließen: Der Bundestag ersucht die Bundesregierung, Steinkohle in die Freiliste 1 (Anlage 2 zu § 7 Abs. 3 der Ausgleichsteuerordnung in Verbindung mit § 4 Nr. 1 b des Umsatzsteuergesetzes) aufzunehmen. Bonn, den 15. November 1956 Kroll Wolf (Stuttgart) Stücklen Baier (Buchen) Bausch Dr. Brönner Dr. Czaja Dr. Dollinger Donhauser Finckh Fuchs Dr. Furler Gedat Geiger (München) Gengler Dr. Götz Häussler Hilbert Dr. Horlacher Frau Dr. Jochmus Kahn Frau Kaiser (Schwäbisch Gmünd) Kemmer (Bamberg) Lang (München) Leibing Leukert Maier (Mannheim) Menke Niederalt Dr. Oesterle Dr. Rinke Ruf Samwer Schill (Freiburg) Dr.-Ing. E. h. Schuberth Schüttler Schütz Spies (Emmenhausen) Stiller Wacher (Hof) Wacker (Buchen) Dr. Werber Dr. Willeke Jacobi Müller (Erbendorf) Anlage 5 Umdruck 846 (Vgl. S. 9640 B, 9676 B) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FVP, DP zur Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD betreffend Kohlenwirtschaft (Drucksache 2019). Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Bundesregierung wird ersucht, nach Maßgabe des Vertrages vom 18. April 1951 über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl in der Bundesrepublik eine weitsichtige Kohlenpolitik mit dem Ziel einer vollen Eingliederung des Kohlenbergbaus in die soziale Marktwirtschaft zu führen. 2. Die Bundesregierung wird ersucht, zur Schaffung neuer Kapazitäten im Kohlenbergbau und für die bessere Versorgung aller Verbraucher die Erschließung neuer Abbaufelder, das Abteufen neuer Schachtanlagen und die Errichtung von Zentralschachtanlagen steuerlich zu begünstigen. Bonn, den 16. November 1956 Dr. Krone und Fraktion Dr. Schneider (Lollar) und Fraktion Dr. Brühler und Fraktion Anlage 6 Drucksache 2847 (Vgl. S. 9677 A) Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Heimatvertriebene (34. Ausschuß) über den von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes (Drucksache 2329). Berichterstatter: Abgeordneter Rehs Nachdem für den mit dem Gesetzentwurf — Drucksache 2329 — beabsichtigten Zweck anstelle des geforderten Betrages von 10 Millionen DM im Bundeshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1956 bereits ein Betrag bis zu 10,5 Millionen DM bereitgestellt worden ist, betrachtet der Ausschuß das Anliegen der Antragsteller als erfüllt. Bonn, den 30. Oktober 1956 Rehs Berichterstatter Anlage 7 Drucksache 2846 (Vgl. S. 9677 B) Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Heimatvertriebene (34. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD betreffend Maßnahmen zur Förderung der Umsiedlung von Heimatvertriebenen und Evakuierten sowie zur beschleunigten Auflösung der Flüchtlingslager (Drucksache 1899). Berichterstatter: Abgeordneter Kuntscher Der Ausschuß stellt fest, daß dem unter Buchstabe A des Antrags — Drucksache 1899 — aufgeführten Anliegen inzwischen durch die von der Bundesregierung erlassene Verordnung zur Umsiedlung aus überbelegten Ländern vom 5. Juni 1956 (Bundesgesetzbl. I S. 490) entsprochen worden ist. Bezüglich der Buchstaben B und C des Antrags besteht nach der Feststellung des Haushaltsausschusses im Bundeshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1956 keine Deckungsmöglichkeit. Bonn, den 24. Oktober 1956 Kuntscher Berichterstatter
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ewald Bucher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Ich möchte nur darauf hinweisen, daß wir doch mit solchen Behauptungen vorsichtig sein sollten. Wir stehen am Ende der Bilanzperiode, und es wird sich dann empfehlen — was man am Ende der Periode tut —, einen Rechnungsabgrenzungsposten einzusetzen mit der Bezeichnung „Meinung des Wählers zur Saarpolitik der Bundesregierung".

    (Beifall bei der FDP und der SPD. — Zuruf des Abg. Kiesinger.)

    Es sind doch in dem, was hier gesagt wurde, so viele Widersprüche. Einerseits sagt man, dieses Saarstatut mit der Möglichkeit der Abstimmung sei damals vorgeschlagen worden, weil sich die Bundesregierung mehr oder weniger darüber im klaren gewesen sei, daß es werde abgelehnt werden und daß dann also der Weg zu der jetzigen Entwicklung frei sei; und andererseits hat Herr Kollege Kiesinger vorher gesagt, es habe die Gefahr bestanden, daß im Falle der Ablehnung des Saar-
    statuts ein rechtliches Vakuum entstehe. Also was hat nun die Bundesregierung gedacht? Hat sie gehofft, daß das Saarstatut abgelehnt werde, oder hat sie es gefürchtet?

    (Sehr gut! bei der SPD. — Abg. Kiesinger: Natürlich!)

    Weiter wurde auf die Frage meines Freundes Becker — die berechtigte Frage —: „Wann findet die zweite Abstimmung statt?", geantwortet, darin drücke sich eine hektische Eile aus und eine Ungeduld. Aber diese Frage war durchaus berechtigt, denn die zweite Abstimmung war ja nach unserer Auffassung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben, nämlich auf den Zeitpunkt des Friedensvertrags. Wenn man uns gleichzeitig vorwirft, es sei hektisch, wenn wir auf den Friedensvertrag drängten — der hängt ja mit der Wiedervereinigung zusammen —, dann kann man wohl nicht sagen, diese zweite Abstimmung sei nun in greifbarer Nähe gestanden.
    Daß der Herr Bundeskanzler in Bochum nicht gegen das von ihm abgeschlossene Saarstatut sprechen konnte, sehe ich ein. Aber er konnte schweigen, und er mußte schweigen,

    (Zustimmung bei der SPD)

    und er durfte nicht die zur Abstimmung gerufene Saarbevölkerung beeinflussen.

    (Abg. Metzger: Das war sogar vertraglich festgelegt!)

    Gerade wenn man sich diese Bochumer Äußerung, die am Tage vor der Abstimmung wiederholt wurde, vergegenwärtigt, dann muß man doch sagen: es ist eine geradezu, verzeihen Sie das Wort, mephistophelische Dialektik, wenn nun die damaligen
    Befürworter des Saarstatuts heute sagen: „Wir haben euch Saarländer in die Versuchung geführt" — wahrlich in die Versuchung geführt, nicht nur vor die Wahl gestellt —, „und ihr habt der Versuchung widerstanden, ihr habt anders entschieden, und das ist unser Verdienst, die wir euch in die Versuchung geführt haben!"

    (Lebhafter Beifall bei der FDP, bei der SPD und beim GB/BHE.)

    Aber ich möchte nun damit schließen. Ich möchte darauf verzichten, das Verdienst unserer Fraktion an dem Lauf der Saarpolitik zu unterstreichen. Ich möchte nur eines sagen: das Verdienst an dem Lauf, an der Entwicklung der Saarpolitik und das Verdienst daran, daß wir voraussichtlich am 1. Januar 1957 das Saarland im Bereich der Bundesrepublik haben werden, gebührt in allererster Linie der Saarbevölkerung. Darüber sollten wir uns nicht streiten!

    (Beifall bei der FDP, bei der SPD und beim GB/BHE.)

    Nun zur Sache selber! Der politische Fortschritt, der mit dem Saarvertrag verbunden ist, ist gegenüber dem bisherigen Zustand und auch gegenüber dem, was im Saarstatut vorgesehen war, ein ganz bedeutender und wesentlicher. Er besteht — in einem Satz gesagt — darin: das Saargebiet kehrt politisch und nach einer bestimmten Zeit auch wirtschaftlich in den deutschen Staatsverband zurück. Es kehrt zurück und genießt sofort die vollen demokratischen Freiheiten. Der politische Fortschritt ist wirklich ein sehr bedeutender und wesentlicher, und die wirtschaftlichen Opfer, die wir nach der Lage der Sache dafür bringen müssen,


    (Dr. Bucher)

    müssen in Kauf genommen werden. Diese wirtschaftlichen Opfer sollten allerdings von uns keineswegs bagatellisiert werden. Schon wenn wir bedenken, daß die ganzen unterbliebenen Investitionen des Saargebiets noch auf uns harren, daß wir diese Investitionen also nachholen müssen, wird es uns klar, was diese Opfer bedeuten. Die WarndtKohle wurde bereits erwähnt. Der vorgesehene Modus des Zahlungsmittelumtausches belastet uns ebenfalls ganz erheblich. Selbstverständlich haben wir die von den Franzosen seinerzeit gegebene Erstausstattung zu ersetzen. Aber daß wir nicht nur für diese Summe die Haftung übernehmen, sondern darüber hinaus einen Betrag von 40 Milliarden Franken als Umtauschsumme garantieren, bedeutet doch praktisch, daß die Früchte der saarländischen Arbeit Frankreich auf unsere Kosten zugute kommen. Das muß in aller Deutlichkeit gesagt werden.
    Über den Moselkanal sind die Ansichten in Deutschland geteilt. Im Bundesrat ist sehr vorsichtig ausgesprochen worden, die wirtschaftlichen Nachteile, die man von ihm befürchte, seien jedenfalls doch nicht so groß, wie zunächst angenommen worden sei. Ich glaube, daß man sich bei dieser Formel wird beruhigen können. Ich persönlich habe zwar immer noch den Eindruck, daß es sich bei diesem Unternehmen um eine Fehlinvestition handelt. Vor allem glaube ich, daß dieser Kanal sehr stark als Einbahnstraße wirken wird, weil er eben nur der lothringischen Wirtschaft zugute kommt, aber nicht uns.
    Zu prüfen ist auch noch, ob in den Tarifvergünstigungen, die hier vorgesehen sind, nicht ein Verstoß gegen die Bestimmungen des Montanunionvertrages liegt.
    Die Saarregierung selbst hat in ihrem Memorandum darauf hingewiesen, daß der Vertrag auch für die Saarwirtschaft Nachteile mit sich bringt.
    Eine günstige Nebenwirkung wird zweifellos die Gewinnung elektrischer Energie für RheinlandPfalz sein.
    Ich darf in diesem Zusammenhang noch ein Problem anschneiden. Es muß geprüft werden und wir müssen darüber informiert werden, ob die wichtige Bestimmung des Art. 8 der Anlage 8 betreffend Reinhaltung der Saar und ihrer Zuflüsse durchgeführt wird, bevor mit dem Bau des Moselkanals begonnen wird. Wir halten das für sehr wichtig, damit nicht von vornherein eine Verschlammung und Verschmutzung stattfindet, die dort ja heute schon ganz bedenkliche Grade erreicht hat.
    Ich verhehle nicht, daß uns aus Baden-Württemberg der Moselkanal noch dadurch besonders schmackhaft geworden ist, daß hinsichtlich des Rheinseitenkanals eine befriedigende Lösung gefunden wurde. Unsere Sorge hierbei ist nur die Abwässerklärung, wenn einmal eine stärkere Industrie am Oberrhein entsteht. Auch darauf wird man das Augenmerk noch besonders zu lenken haben.
    Ich möchte noch einiges zu dem Eingliederungsgesetz sagen; denn es ist ja das einzige Gesetz, bei dem wir es in der Hand haben, einzelne Bestimmungen zu ändern. Ihm kommt eine sehr große Bedeutung bei, da von der Bundesregierung selbst darauf hingewiesen wird, daß es ein Muster für die Wiedervereinigung darstellen solle.
    Herr Kollege Wehner hat bereits verfassungsrechtliche Fragen angeschnitten. Unsere Fraktion ist ebenfalls der Ansicht, daß diese Fragen geprüft werden müssen. Wir machen der Bundesregierung hier keinen Vorwurf, daß sie anderer Ansicht ist. Sonst hat die Bundesregierung meistens eine unglückliche Hand in der Behandlung des Grundgesetzes gezeigt. Das kann man in diesem Fall nicht sagen. Der Standpunkt, den sie hier vertritt, läßt sich vertreten. Aber wir glauben doch, daß es notwendig ist, sehr genau zu prüfen, ob diese verschiedenen Bestimmungen, vor allem die über die Wahl der Bundestagsabgeordneten für die Übergangszeit, die Ermächtigung, Bundesrecht zu setzen, die Einschränkung der Gewerbefreiheit, vorübergehend ohne Verfassungsänderung geschaffen werden können. Das Argument, das der Herr Bundesinnenminister anführte, daß wir in den letzten Jahren schon soviel an der Verfassung herumgeändert hätten, kann ich nicht gelten lassen. Wir haben das beileibe nicht gern getan, und ich kann dazu nur vorschlagen, z. B. den Art. 79 Abs. 1 Satz 2 und Art. 142 a baldmöglichst im Zuge der Entrümpelung aus dem Grundgesetz zu streichen. Diese Artikel sollten ja damals die Verfassungsmäßigkeit der EVG garantieren und stehen heute im Grundgesetz etwa so wie der Morgensternsche Lattenzaun. bei dem der Architekt den Zwischenraum gestohlen hat.
    Auch das Problem der Finanzbeihilfe scheint uns einer genaueren Prüfung wert zu sein. Auch wir sind der Ansicht, daß es hier nicht bei einer KannBestimmung bleiben darf, sondern daß es heißen muß: „Finanzbeihilfe wird vom Bund und von den Ländern gewährt". Das kann selbstverständlich dadurch eingeschränkt werden, daß als Voraussetzung für die Finanzbeihilfe bestimmt wird, daß das Saarland seine eigenen Steuerquellen in genügendem Maße ausschöpft. Aber wenn man bedenkt, welche schweren wirtschaftlichen Aufgaben vor dem Saarland stehen — ich nenne den vorhin von mir erwähnten Investitionsnachholbedarf, Aufgaben im Verkehrswesen. die Belastungen auf dem Gebiet der Kohlewirtschaft —, dann erscheint es ganz selbstverständlich, daß hier nicht nur eine Kann-Bestimmung vorgesehen werden sollte.
    Es liegt uns auch sehr daran, daß die saarländischen sozialen Errungenschaften beibehalten werden: hier dürfen wir dieses Wort ja wirklich ohne Anführungszeichen gebrauchen. zu deren Gebrauch wir ja sonst gezwungen sind. Vor allem wird die Angleichung in der Kriegsonferversorgung ein Problem darstellen, da im Saargebiet auf diesem wie auf anderen sozialen Gebieten höhere Leistungen gewährt werden. Im Zusammmenhang damit steht die Frage der Behandlung der öffentlichen Bediensteten, die zum Bund übergehen. Es wird nicht zu verantworten sein, sie schlechter zu stellen als die saarländischen Landesbeamten. Das muß im Eingliederungsgesetz zum Ausdruck kommen.
    Der vom Bundesrat vorgeschlagene § 17 a Abs. 3, der sich mit der Zollbehandlung der in das Saargebiet eingeführten französischen Waren befaßt, stößt bei meiner Fraktion auf keine Gegenliebe. Maßgebend für die französischen Lieferungen nach dem Saargebiet ist ja der Umfang, den sie im Jahre 1955 hatten. Die Entwicklung wird aber dahin führen, daß gleichzeitig deutsche Waren in das Saarland strömen, die dort gekauft werden wollen und gekauft werden. Es könnte die Saarwirtschaft nun doch in ganz erhebliche Schwierigkeiten bringen, wenn sie die französischen Waren, die nach


    (Dr. Bucher)

    diesem Paragraphen ja im Saarland verbleiben müssen, nicht mehr in genügendem Umfange abnimmt, infolgedessen auch nicht mehr entsprechend nach Frankreich ausführen kann. Wir sollten hier also eine etwas großzügigere und elastischere Regelung finden, die es nicht völlig ausschließt, daß Waren aus dem Saargebiet in das übrige Bundesgebiet fließen. Man sollte sich darauf beschränken, hierbei Mißbräuche zu verhüten.
    Ein berechtigtes Anliegen des Saarlandes ist es schließlich, daß die Bestimmungen für die Übergangszeit im Eingliederungsgesetz oder in wirtschaftlichen und finanziellen Eingliederungsmaßnahmen den Bestimmungen des Vertrages angepaßt werden, denn die Übergangszeit ist keine homogene Einheit, sondern sehr wichtige Bestimmungen treten erst im dritten Jahr in Kraft, z. B. der Art. 48 Abs. 4 in Verbindung mit der Anlage 15, wonach alle dort genannten Investitionsgüter erst ab 1. Januar 1959 zollfrei eingeführt werden können. Es besteht die Gefahr, daß, wenn die Übergangszeit kürzer ist als drei Jahre, was ja möglich ist, das Saarland dann eben gerade nicht mehr in den Genuß der Übergangsvergünstigungen dieses letzten, dritten Jahres kommt.
    Der Herr Bundesinnenminister hat vorgeschlagen, das Eingliederungsgesetz nicht dem Rechtsausschuß, sondern dem Ausschuß für innere Verwaltung als federführendem Ausschuß zu überweisen. Ich möchte diesem Vorschlag entgegentreten. Gerade die Verfassungsprobleme, die hier aufgetaucht sind, machen es notwendig, daß die Federführung beim Rechtsausschuß liegt.
    Zusammenfassend, meine Damen und Herren, möchte ich darauf hinweisen, daß ja nicht erst seit Bestehen der Bundesrepublik, sondern auch schon vorher immer die einhellige Meinung zum Ausdruck gebracht wurde, daß das Saargebiet deutsches Land ist. Das kam bereits am 13. September 1946 auf einer Pressekonferenz in Stuttgart zum Ausdruck, die die Ministerpräsidenten Geiler, Hoegner und Maier der damaligen amerikanischen Zone abhielten, wo sie besonderen Wert auf diese Feststellung legten. Später — das darf ich hier auch erwähnen — wurde, nicht zuletzt auf Anregung der heute unserem Hause angehörenden Abgeordneten Frau Hütter, zur Ministerpräsidentenkonferenz des Jahres 1947 die Saarregierung eingeladen.
    Über das wesentliche Ziel, das Saargebiet wieder zu einem Teil Deutschlands zu machen, hat es weder in diesem Hause noch außerhalb je einen Streit gegeben. Die Abstimmung vom 23. Oktober 1955 hat für dieses unser gemeinsames Anliegen eine neue Grundlage geschaffen. Die logische Folge davon müßte eigentlich die automatische Rückkehr des Saargebiets gewesen sein. Wir sind uns aber darüber im klaren, daß praktisch Opfer gebracht werden müssen, und meine Fraktion hat auch schon immer den Standpunkt vertreten, daß wir bereit sind, solche wirtschaftlichen Opfer zu bringen. Es muß auch in vollem Umfange anerkannt werden, daß Frankreich sofort nach der Abstimmung die Konsequenzen gezogen hat und nicht einmal mit dem Gedanken gespielt hat, dieses als möglich erwähnte rechtliche Vakuum eintreten zu lassen.
    Wenn die Ablehnung des Saarstatuts damals die Niederlage einer Formel war, die sich mißbräuchlich als europäisch bezeichnete, so kann man sagen, daß der bevorstehende Abschluß dieser Saarverträge zur Verbesserung des durch das Saarproblem bisher belasteten deutsch-französischen Verhältnisses wesentlich beitragen wird und damit auch einen tatsächlichen, praktischen Dienst für Europa leisten wird.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Schneider (Bremerhaven).

(Vizepräsident D r. Schneider übernimmt den Vorsitz.)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Herbert Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Namens der Fraktion der Deutschen Partei darf ich hier folgendes erklären. Mit der Ratifizierung des Saarvertrages ist ein langer, dornenvoller Weg deutscher Nachkriegsgeschichte jedenfalls in einem Punkte beendet. Wenn ich selbst als geborener Elsässer daran denke, ,daß ich an der Hand meiner Eltern im Jahre 1919 .auf einem elsässischen Bahnhof stand, um die Ausreise nach Deutschland anzutreten — da wir vor die Wahl gestellt waren, entweder für Frankreich zu optieren und Franzosen zu werden oder für Deutschland zu optieren und dann nach Deutschland auszureisen —, dann darf ich wohl feststellen, ,daß inzwischen ein erheblicher Wandel in den Auffassungen eingetreten ist, und zwar ein Wandel, der uns allen Anlaß gibt, hoffnungsfroh in die Zukunft zu schauen.
    Als besonders bedeutsam betrachten es meine Freunde, daß hier erstmals ein freundschaftliches Abkommen mit Frankreich getroffen werden konnte, mit Frankreich, mit dem Deutschland in der Vergangenheit oftmals nicht dasbeste Verhältnis gepflegt hat. Ich will dabei die Gründe nicht untersuchen, die zu diesem oftmals schlechten Verhältnis 'geführt haben, auch aus der Freude der Stunde heraus, daß unter diese Dinge nun ein Schlußstrich gemacht ist.
    Dieses Saarabkommen, der Saarvertrag, den wir zu behandeln haben, ist aber nach Auffassung meiner politischen Freunde zugleich ein Beweis dafür, daß alle euronäischen Nationen — besonders wir mit unseren Nachbarn — in einem Boote sitzen und daß — wenn auch manchmal die langatmigen Abhandlungen in den parlamentarischen Gremien des Furonarates die Öffentlichkeit in allen europäischen Ländern schier verzweifeln lassen — wir doch die Hoffnung haben können. daß es in solchen Fragen. in denen eine friedliche Regelung gefunden werden kann und gefunden werden muß, auch letztlich zu einem friedlichen Abkommen kommen kann.
    Natürlich ist diese Stunde auch ein Anlaß. um der Saarbevölkerung für ihr treues Aushalten in den Jahren nach dem Krieg zu danken.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich möchte dies nicht überbetonen, um insbesondere nicht etwa auf der Gegenseite auch ein Gefühl der Bitterkeit aufkommen zu lassen. Aber immerhin verdient es festgehalten zu werden, daß ene Stimmen, die vor der Ratifikation dieses Vertrages behaupteten, daß die saarländische Beyölkerung einen Status der Autonomie oder der Neutralität zwischen Deutschland und Frankreich vorziehe, ad absurdum geführt sind, und hierfür unser Dank! Man kann wahrhaftigen Gottes sagen, daß die Saarbevölkerung, die in den letzten elf Jahren ein Grenzlandlos zu ertragen hatte, sich hervorragend und tapfer geschlagen hat.
    Meine Damen und Herren, in diesem Zusammenhange muß natürlich loyalerweise auch festgestellt


    (Schneider [Bremerhaven])

    werden — und wenn ich, der ich anläßlich der damaligen Beratung der Saarfrage mich der Stimme enthalten habe, es erkläre, mag es vielleicht noch ein besonderes Gewicht haben —, daß die Europapolitik der Bundesregierung in diesem Punkte einen wichtigen Markstein gesetzt hat, daß diese Europapolitik Erfolg gezeitigt hat, einen vor aller Welt sichtbaren Erfolg. Ich glaube, die Loyalität gebietet es, dies ausdrücklich festzustellen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Ich darf es aber nicht unterlassen, auch daran zu erinnern, ohne eine parteipolitische Frage aus dem hier zu verhandelnden Gegenstand zu machen, daß meine Freunde von der Deutschen Partei anläßlich der Londoner Konferenz im Jahre 1947 schon schwarz auf weiß gefordert haben, daß Volk und Gebiet an der Saar ein unlösbarer Bestandteil Deutschlands seien und auch bleiben müßten. Meine politischen Freunde von der Deutschen Partei und ich sind der Meinung, daß das jetzt zu ratifizierende Abkommen weder einen Stachel im französischen Volke noch einen Stachel im deutschen Volke zurücklassen sollte oder zurückzulassen braucht. Ich gebe zu, daß uns nach dem demokratischen Bekenntnis der Saarbevölkerung die weitergehenden materiellen Forderungen Frankreichs zweifellos, nun, ich will einmal sagen: aufgefallen sind, und wir betrachten dies als einen Wermutstropfen in dem Becher der Freude, der uns mit diesem Abkommen präsentiert wird. Immerhin, die Welt ist in den letzten zehn Jahren auch anders igeworden, und ich glaube, daß bei der Verwandlung der wirtschaftlichen, sozialen und auch militärischen Strukturen diese Dinge im Rahmen der großen Politik zur Bedeutungslosigkeit zusammenschrumpfen, noch ,dazu gemessen daran, daß in einem Augenblick, in dem in vielen Teilen der Welt die Waffen klirren, hier ein wahrhaftiger Akt des Friedens vollzogen wurde.

    (Beifall bei der Deutschen Partei.)

    Dieser Akt des Friedens ist kein trennender, sondern erfreulicherweise ein verbindender Akt. Wenn ich betrachte, welche materiellen Forderungen hei der Ratifikation dieses Vertrages unter Umständen an uns gestellt werden, dann bin ich auch bereit, zu sagen, daß bei einem zu erwartenden schweren Opfer wir dieses lieber auf uns nehmen sollten als noch eine weitere, Jahre andauernde Unruhe, wie wir sie in den verflossenen Jahrzehnten leider zwischen dein beiden Völkern gehabt haben.
    Ich unterstreiche das, was der Herr Bundesaußenmnisten heute morgen bezüglich der wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Beziehungen in bezug auf das Saargebiet gesagt hat, und möchte es mir wegen der vorgeschrittenen Zeit versagen, auf Einzelheiten, d. h. Forderungen des Verkehrs, der Wirtschaftspolitik, der Sozialpolitik usw. einzugehen, zumal wir noch Gelegenheit haben werden, im Detail über diese Dinge zu sprechen.
    Ich kann aber. wenn ich das Fazit aus dem von mir Gesagten ziehe, sagen, daß ein nüchterner Schlußstrich unter eine politische Entwicklung gezogen worden ist, die sich einstmalsnicht — scheinbar nicht — zum Guten wenden sollte. Meine Freunde bedauern dabei allerdings — ich bitte den Herrn Bundesaußenminister, er ist im Augenblick nicht da. es mir nicht zu verübeln —, daß der Außenpolitische Ausschuß nicht in dem erforderlichen Umfang in diese Verhandlungen eingespannt worden ist, wie wir es hätten erwarten müssen. Ich muß loyalerweise auch sagen, daß es nicht genügt, meine Damen und Herren, wenn die Opposition in diesen wichtigen Fragen der Nation lediglich unterrichtet und nicht vorher befragt wird. Wir sind der Meinung, daß in einer Frage wie dieser die breiteste Grundlage, die breiteste parlamentarische Grundlage geschaffen werden muß und daß sich ein solches Objekt wie das hier zu verhandelnde für parteipolitische Streitigkeiten am allerwenigsten eignet.

    (Beifall in der Mitte und rechts.)

    Die Saarbevölkerung selbst dürfte sehr wenig Verständnis dafür haben, wenn wir uns heute in diesem Saale darüber streiten, wer mehr und wer weniger verdient hat.

    (Sehr richtig! rechts.)

    Es kommt hier auf die Sache an. Allein staatspolitische Erwägungen können dieser Aktion ihren Stempel aufdrücken, aber nicht parteipolitische.
    Meine Damen und Herren, dies gilt wohl vor allen Dingen im Hinblick auf die Aufgaben, die wir bezüglich der deutschen Wiedervereinigung und der künftigen europäischen Politik noch zu läsen haben. Ich möchte in dem Zusammenhang feststellen, daß es mindestens der Geist des Saarvertrages ist, der als Modellfall für die deutsche Wiedervereinigung dienen könnte. Aber es ist noch mehr als der Geist, und zwar insofern, als die Prinzipien von Freiheit und Selbstbestimmung, die in einem Hause wie diesem sehr oft angeführt werden und idie deswegen vielleicht banal klingen, dieaber alles andere als banal sind, für uns alle in diesem Hause unabdingbare Voraussetzung für eine deutsche Wiedervereinigung sind.
    Gleichzeitig ist es aber auch ein Modellfall im Sinne des Kontrastes. Wenn man von Freiheit und Selbstbestimmung als den eigentlichen gestaltenden politischen Elementen ausgeht, dann ist auch klar, daß die Sowjetunion mit ihren Kolonialmethoden in Mitteldeutschland versagt hat. Ich glaube, es ist dies auch die Stunde, erneut einen Appell an die Sowjetunion zu richten, unsere Brüder und Schwestern in der sowjetisch besetzten Zone aus dem Zwang und dem Terror zu entlassen.
    Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Bund hat jetzt die Aufgabe, mit Zielstrebigkeit und Klarheit an die Fragen heranzugehen, die sich aus der Ratifikation dieser Verträge ergeben. Meine Fraktion wünscht kein kleinliches Tauziehen. Wir würden der Größe des erreichten Erfolges in dieser Frage nicht gerecht werden.

    (Abg. Rasner: Sehr gut!)

    Ich bedaure, daß der Bundesrat in diesem Zusammenhang, der hier verhandelt wird, eine etwas traurige Rolle gespielt hat.

    (Abg. Lücke: Wie so oft!)

    Nach Auffassung meiner politischen Freunde ist es eine völlige Verkennung der politischen Situation, wenn die Länder glauben, daß sie es sich in dieser Stunde, in der es um ein gesamtdeutsches Anliegen ,geht, herausnehmen können, sich von vornherein einmal von jeglicher, besonders aber von finanzieller Hilfe in dieser Frage freizustellen.

    (Lebhafter Beifall in der Mitte und rechts.) Meine Freunde von der Deutschen Partei und ich sind der Auffassung, daß das föderalistische Prinzip mehr ist als ein Streitobjekt


    (Abg. Lücke: Sehr gut!)



    (Schneider [Bremerhaven])

    zwischen dem Bundesfinanzminister und den Ländern oder umgekehrt. Ich möchte feststellen, idaß sich niemand aus der gesamtdeutschen Verantwortung drücken kann. Wer auf der einen Seite, wie es der Bundesrat immer tut, auf seine Eigenständigkeit pocht, muß auch bereit sein, bei einem Vorgang wie diesem der Eingliederung des Saargebietes eine aktivere Rolle zu spielen, als man sie sich selbst zugedacht hat. Sonst sind alle Berufungen auf diese Eigenständigkeit unwahr bzw. sie sind unglaubwürdig. Ich glaube, das muß hier einmal ganz deutlich festgestellt werden.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Wir sind uns alle darüber im klaren, daß die materiellen Belastungen, die im Zuge dieses Vertrages auf uns zukommen, heute wahrscheinlich noch gar nicht voll ausgerechnet und übersehen werden können. Deswegen will ich es mir auch versagen, mit irgendwelchen Zahlen zu operieren. Diejenigen, die es getan haben oder die es noch zu tun gedenken, werden selbst, vielleicht in einem Jahr, vielleicht erst später, feststellen, daß wir uns alle zusammen geirrt haben. Also machen wir uns in dieser Frage nichts vor!
    Ich brauche, wie ich vorhin schon sagte, in diesem Zusammenhang nicht zu unterstreichen, welche verkehrspolitischen, wirtschaftspolitischen, sozialpolitischen und sonstigen Erfordernisse bestehen. Die Rechnung wird uns präsentiert werden, und wir sollten heute schon bereit sein, uns nicht in einem kleinlichen Tauziehen zu erschöpfen, sondern der Saar so zu helfen und ihr die Wiedereingliederung in das westdeutsche Gebiet so zu erleichtern, wie es notwendig ist.
    Ich hoffe in diesem Zusammenhang, daß das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen inzwischen auch seine weiteren Erhebungen darüber angestellt hat, welche Belastungen für den Fall einer Wiedervereinigung eventuell auf uns zukommen könnten. Ich glaube — und das ist auch die Auffassung meiner Fraktion —, daß die westdeutsche Bereitschaft zu einem Opfer in diesem Fall gleichzeitig den Gradmesser für den wirklichen Willen der deutschen Öffentlichkeit zur Wiedervereinigung darstellt, und es wird auch ein Test auf unser Staatsbewußtsein schlechthin sein.
    Ich darf daran erinnern — ich habe es schon ausgeführt —, daß die Saarbevölkerung vor der Abstimmung oftmals, ich will nicht sagen: verdächtigt wurde. aber daß man oftmals die Meinung hörte, sie würde sieh wohl für einen autonomen Status entscheiden. Ich möchte noch einmal unterstreichen wie glücklich wir uns schätzen, daß wir in dieser Stunde feststellen können. daß die Saar bei deichzeitiger Freundschaft zu Frankreich und zu Deutschland wieder zu uns gehört Wenn der Herr Bundesaußenrninister hier gesagt hat, daß wir für die Beharrlichkeit und Treue mit der diese Bevölkerung zu uns gestanden habe. danken müßten, dann haben wir, glabe ich, die Verpflichtung uns dieser Haltung würdig zu erweisen. Dabei bitte ich, diese Worte gar nicht als hochtrabend zu nehmen, sondern sie so zu verstehen daß jetzt Deutsche zu Teutschen zurückgekommen sind und daß wir ihnen die helfende Hand entgegenstrecken müssen.
    In diesem Sinne begrüßen wir mit den übrigen Fraktionen des Hauses die jetzt zwischen Frankreich und Deutschland gefundene Regelung.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)