Rede:
ID0216203800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Dr.: 1
    7. Vogel.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    2. Deutscher Bundestag — 162. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 3. Oktober 1956 8995 162. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 3. Oktober 1956. Begrüßung der neu eingetretenen Abg Frau Herklotz 8997 C Überweisung der Übersicht über die über- und außerplanmäßigen Haushaltsausgaben im 4. Vierteljahr des Rechnungsjahres 1956 (Drucksache 2671) an den Haushaltsausschuß 8997 C Überweisung des Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 30. Juli 1955 über die Gewährung der Meistbegünstigung und über gewerbliche Schutzrechte zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay (Drucksache 2592) an den Ausschuß für Außenhandelsfragen 8997 D Wahl des Abg. Jacobs zum Stellvertreter in der Beratenden Versammlung des Europarates 8997 D Mitteilung über Beantwortung der Kleinen Anfrage 277 (Drucksachen 2659, 2710) . . 8998 A Nachwahl von Mitgliedern des Verwaltungsrates der Deutschen Bundespost . . 8998 A Große Anfrage der Fraktion der SPD betr. Anwendung des Betriebsverfassungsgesetzes in den Grenzkraftwerken (Drucksache 2284) in Verbindung mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Regelung von Fragen, welche die Aufsichtsräte der in der Bundesrepublik Deutschland zum Betrieb von Grenzkraftwerken am Rhein errichteten Aktiengesellschaften betreffen (Drucksache 2542) 8998 B Dr. Bleiß (SPD), Anfragender . . . 8998 C, 9000 B, 9002 D Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . 8999 B, 9002 A, 9003 A Sabel (CDU/CSU) 9002 B Überweisung des Gesetzentwurfs Drucksache 2542 an den Ausschuß für Arbeit 9003 A Erste Beratung des Entwurfs einer Ergänzung zum Entwurf des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1956 (Drucksache 2600) 9003 B Ritzel (SPD) 9003 B Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 9003 C Überweisung an den Haushaltsausschuß und an den Verteidigungsausschuß . . 9003 D Erste Beratung des Entwurfs eines Bundesgesetzes zur Regelung der rückerstattungsrechtlichen Geldverbindlichkeiten des Deutschen Reichs und gleichgestellter Rechtsträger (Bundesrückerstattungsgesetz — BRüG —) (Drucksache 2677) . . . 9004 A Überweisung an den Ausschuß für Fragen der Wiedergutmachung und an den Ausschuß für Geld und Kredit . . . . 9004 A Beratung des Schriftlichen Berichts des Haushaltsausschusses über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Kosten der Bonner Bundesbauten und Einstellung weiterer Baumaßnahmen (Drucksachen 2554, zu 2554, Anlage zu 2554, 1897) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Künftige Verwendung Bonner Bundesbauten (Drucksache 2716) 9004 A Hilbert (CDU/CSU): als Berichterstatter 9004 B Schriftlicher Bericht 9030 B Dr. Vogel (CDU/CSU), Antragsteller . . . 9004 D, 9006 D, 9014 A Ritzel (SPD) . . . . 9006 C, 9007 A, 9015 D Dr. Krone (CDU/CSU) 9011 A Dr. Blank (Oberhausen) (FVP) . . 9011 B, C Dr. Keller (GB/BHE) 9012 B Lenz (Trossingen) (FDP) 9013 B Niederalt (CDU/CSU) 9016 C Beschlußfassung zum Ausschußantrag Drucksache 2554 9017 C Überweisung des Antrags Drucksache 2716 an den Haushaltsausschuß 9017 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Dresbach, Dr. Eckhardt, Dr. Lindrath, Dr. Wellhausen u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Drucksache 2608) 9017 D Überweisung an den Ausschuß für Finanz- und Steuerfragen 9017 D Erste Beratung des von den Abgeordneten Wieninger, Günther, Regling, Lange (Essen), Held, Eickhoff, Dr. Berg u. Gen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Drucksache 2611) 9017 D Überweisung an den Ausschuß für Finanz- und Steuerfragen und an den Ausschuß für Sonderfragen des Mittelstandes . . 9017 D Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Verteilung der Lasten aus kriegsbedingter Inanspruchnahme von Räumen (Drucksache 2675) 9017 D Überweisung an den Ausschuß für Geld und Kredit, an den Haushaltsausschuß und an den Ausschuß für Kommunalpolitik 9018 A Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung kostenrechtlicher Vorschriften (Drucksache 2545) 9018 A Wittrock (SPD) 9018 A Neumayer, Bundesminister der Justiz 9018 C Überweisung an den Rechtsausschuß . . 9018 C Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn), Dr. Horlacher, Bauknecht, Struve, Hepp, Müller (Wehdel) u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Abwicklung des Reichsnährstandes und seiner wirtschaftlichen Zusammenschlüsse (Reichsnährstands-Abwicklungsgesetz) (Drucksache 2605) . . . 9018 D Überweisung an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, an den Haushaltsausschuß und an den Rechtsausschuß 9018 D Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Sicherheitskinefilme (Sicherheitsfilmgesetz) (Drucksache 2631) 9018 D Überweisung in den Ausschuß für Angelegenheiten der inneren Verwaltung . 9018 D Beratung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Einheitliche Prozeßordnung (Drucksache 2435) 9019 A Dr. Bucher (FDP), Antragsteller . . 9019 A, 9023 C Neumayer, Bundesminister der Justiz 9021 B Rehs (SPD) 9022 C Platner (CDU/CSU) 9023 B Überweisung an den Rechtsausschuß . 9023 D Beratung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Oberstes Bundesgericht (Drucksache 2436) 9023 D Frau Dr. Dr. h. c. Lüders (FDP), Antragstellerin 9023 D, 9025 C Bauer (Würzburg) (SPD) 9024 B Dr. Strauß, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz . 9024 D Überweisung an den Rechtsausschuß . . 9025 D Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Grundgesetzes (Drucksache 2197) 9025 D Überweisung an den Rechtsausschuß und an den Haushaltsausschuß 9026 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Verjährung von deutschen Auslandsschulden und ähnlichen Schulden (Drucksache 1387); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (Drucksache 2691) 9026 A Frau Dr. Schwarzhaupt (CDU/CSU): (1 als Berichterstatterin 9026 B Schriftlicher Bericht 9030 D Abstimmungen 9026 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Umwandlung von Kapitalgesellschaften und bergrechtlichen Gewerkschaften (Drucksache 2402); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (Drucksache 2692) 9026 D Hoogen (CDU/CSU), Berichterstatter 9027 A Beschlußfassung 9027 D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Erleichterung der Einreise in die Bundesrepublik (Drucksache 2561) . . 9028 A Überweisung an den Ausschuß für Angelegenheiten der inneren Verwaltung und an den Auswärtigen Ausschuß . . 9028 A Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Merkblatt für Reisende aus der Sowjetzone (Drucksache 2562) 9028 A Überweisung an den Ausschuß für Gesamtdeutsche und Berliner Fragen und an den Ausschuß für Sozialpolitik . . . 9028 B Beratung der Elften Verordnung über Zolltarifänderungen zur Durchführung des Gemeinsamen Marktes der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl vom 29. August 1956 (Drucksache 2678) . . . . 9028 B Überweisung an den Ausschuß für Außenhandelsfragen 9028 B Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen auf Zustimmung des Bundestages zum Verkauf des landwirtschaftlich zu besiedelnden ehem. Flugplatzes Wyk/ Föhr (Drucksache 2683) 9028 B Überweisung an den Haushaltsausschuß 9028 C Beratung des Schriftlichen Berichts des Ausschusses für Fragen des Gesundheitswesens über den Antrag der Abg. Ruhnke, Schwann, Geiger (München), Elsner u. Gen. betr. Vorschriften über die Düngung von Obst und Gemüse (Drucksachen 2574 [neu], 702, 1328) 9028 C Frau Dr. Hubert (SPD), Berichterstatterin (Schriftlicher Bericht) 9032 A Beschlußfassung 9028 C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Titel, Orden und Ehrenzeichen (Drucksache 2540) 9028 C Überweisung an den Ausschuß für Angelegenheiten der inneren Verwaltung und an den Verteidigungsausschuß . . 9028 C Beratung der Übersicht 18 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages betr. Petitionen nach dem Stand vom 25. September 1956 (Drucksache 2705) 9028 D Abstimmungen 9028 D Erste Beratung des von den Abg. Huth, Dr. Hesberg, Lücke, Frau Dr. Maxsein, Dr. Will u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Ersten Bundesmietengesetzes (Drucksache 2059 [neu]) 9029 C Überweisung an den Ausschuß für Wiederaufbau und Wohnungswesen . . . 9029 C Nächste Sitzung 9029 C Anlage 1: Liste der beurlaubten Abgeordneten 9029 B Anlage 2: Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Kosten der Bonner Bundesbauten und Einstellung weiterer Baumaßnahmen (zu Drucksache 2554) 9030 B Anlage 3: Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses zum Entwurf eines Gesetzes über die Verjährung von deutschen Auslandsschulden und ähnlichen Schulden (Drucksache 2691) 9030 D Anlage 4: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Fragen des Gesundheitswesens über den Antrag der Abg. Ruhnke u. Gen. betr. Vorschriften über die Düngung von Obst und Gemüse (Drucksache 2574 [neu]) 9032 A Die Sitzung wird um 14 Uhr 1 Minute durch den Präsidenten D. Dr. Gerstenmaier eröffnet.
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten a) Beurlaubungen Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Frau Ackermann 3. 10. Frau Albertz 3. 10. Altmaier 6. 10. Arndgen 6. 10. Arnholz 6. 10. Baier (Buchen) 3. 10. Berendsen 3. 10. Bergmann 6. 10. Dr. Bergmeyer 15. 10. Berlin 3. 10. Bettgenhäuser 3. 10. Frau Beyer (Frankfurt) 6. 10. Birkelbach 5. 10. Blachstein 27. 10. Blöcker 3. 10. von Bodelschwingh 3. 10. Böhm (Düsseldorf) 20.10. Brandt (Berlin) 3. 10. Dr. Bucerius 4. 10. Cillien 15. 12. Dr. Deist 6. 10. Frau Dietz 3. 10. Frau Döhring 5. 10. Dr. Dollinger 3. 10. Etzenbach 3. 10. Erler 7. 10. Funk 4. 10. Dr. Furler 3. 10. Gefeller 6. 10. Geiger (München) 3. 10. Gerns 6. 10. Hahn 3. 10. Hansen (Köln) 6. 10. Held 3. 10. Frau Hütter 5. 10. Illerhaus 5. 10. Jacobi 5. 10. Jahn (Frankfurt) 5. 10. Frau Kalinke 3. 10. Karpf 6. 10. Dr. Kather 6. 10. Frau Kipp-Kaule 6. 10. Dr. Köhler 15. 10. Dr. Kreyssig 4. 10. Lemmer 6. 10. Dr. Lenz (Godesberg) 3. 10. Lenze (Attendorn) 3. 10. Leukert 3. 10. Dr. Leverkuehn 6.10. Frau Lockmann 6. 10. Dr. Dr. h. c. Prinz zu Löwenstein 7. 10. Lücke 5. 10. Ludwig 6. 10. Mayer (Birkenfeld) 1.12. Meitmann 22. 10. Dr. Mende 3. 10. Mensing 6. 10. Meyer (Wanne-Eickel) 3.10. Frau Meyer-Laule 3. 10. Dr. Miessner 5. 10. Müller (Erbendorf) 6.10. Neumann 3. 10. Frau Niggemeyer 4. 10. Ollenhauer 4. 10. Dr. Orth 6. 10. Dr. Preller 6. 10. Dr. Dr. h. c. Pünder 3. 10. Frau Dr. Rehling 4. 10. Reitzner 6. 10. Richter 6. 10. Freiherr Riederer von Paar 6. 10. Frau Schanzenbach 3. 10. Dr. Schellenberg 3.10. Scheppmann 6. 10. Scheuren 6. 10. Dr. Schild 3.10. Schneider (Bremerhaven) 28. 10. Schneider (Hamburg) 3.10. Dr.-Ing. E. h. Schuberth 3. 10. Schwann 28. 10. Seidl (Dorfen) 6.10. Seuffert 6. 10. Dr. Starke 31. 10. Sträter 13. 10. Unertl 5. 10. Voß 6. 10. Wullenhaupt 3. 10. b) Urlaubsanträge Abgeordnete (r) bis einschließlich Brockmann (Rinkerode) 15. 10. Ehren 15. 10. Frehsee 12. 10. Dr. Greve 17.10. Höfler 15. 10. Kahn-Ackermann 17. 11. Knapp 13. 10. Marx 20. 10. Morgenthaler 13. 10. Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) 31. 10. Dr. Stammberger 17.11. Anlage 2 zu Drucksache 2554 (Vgl. S. 9004 A) Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses (18. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD (Drucksachen 2554, 1897) betreffend Kosten der Bonner Bundesbauten und Einstellung weiterer Baumaßnahmen. Berichterstatter: Abgeordneter Hilbert Der Deutsche Bundestag hat in seiner 124. Sitzung am 19. Januar 1956 beschlossen, den Antrag der Fraktion der SPD betr. Kosten der Bonner Bundesbauten und Einstellung weiterer Baumaßnahmen - Drucksache 1897 - dem Haushaltsausschuß zur weiteren Behandlung zu überweisen. Der Antrag verlangt dreierlei: Erstens wird die Bundesregierung ersucht, dem Bundestag eine detaillierte Ubersicht vorzulegen, aus welcher die Bundesmittel einschließlich der Ansätze im Bundeshaushalt 1955 ersichtlich sind, die für Wohnungsbauten, für Bürogebäude und sonstige Bauten bisher aufgewendet worden sind. Zweitens wird die Bundesregierung aufgefordert, über die noch im Gange befindlichen Baumaßnahmen - getrennt nach Wohnungs- und Bürobauten - zu berichten. Endlich wird beantragt, daß der Bundestag eine Erklärung dahingehend fassen möge, daß Baumaßnahmen im Raume Bonn nur noch zur Durchführung kommen sollen, wenn diese schon begonnen sind; dagegen sollen bereits bewilligte, aber noch nicht begonnene Bauten mit Ausnahme der Wohnungsbauten nebst Zubehör nicht mehr aufgeführt werden. Der Haushaltsausschuß behandelte den Antrag in seinen Sitzungen vom 11. und 12. April 1956 und 4. und 6. Juni 1956, ohne zu einem Ergebnis zu kommen, da die verlangte Übersicht nicht vorlag. Mit Schreiben vom 16. Juni 1956 legte der Bundesminister der Finanzen dann die gewünschte Übersicht vor, die sämtliche Aufwendungen für die Haushaltsjahre 1949 bis 1956 aufweist, und zwar unterteilt in Aufwendungen für Wohnungsbau und sonstige Bauten. Diese Aufstellung wurde in der Sitzung des Haushaltsausschusses am 25. Juni 1956 in eingehender Aussprache behandelt. Von mehreren Abgeordneten wurde darauf hingewiesen, auch bei den Bauvorhaben müsse die Tatsache berücksichtigt werden daß Bonn nur provisorische Bundeshauptstadt sei. Allerdings wurde auch betont, daß eine Unterbringung der obersten Bundesbehörden etwa in Baracken unmöglich sei. Der Ausschuß faßte auf Antrag des Berichterstatters schließlich mit großer Mehrheit den im Mündlichen Bericht des Haushaltsausschusses -Drucksache 2554 -- niedergelegten Beschluß. Im Auftrag des Haushaltsausschusses habe ich die Ehre, diesen Antrag dem Hohen Hause zur Annahme zu empfehlen. Bonn, den 27. Juni 1956 Hilbert Berichterstatter Anlage 3 Drucksache 2691*) (Vgl. S. 9026 A) Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (16. Ausschuß) über den Entwurf eines Gesetzes über die Verjährung von deutschen Auslandsschulden und ähnlichen Schulden (Drucksache 1387). Berichterstatterin: Abgeordnete Frau Dr. Schwarzhaupt Der Lauf von Verjährungs- und Ausschlußfristen war während der Kriegs- und Nachkriegszeit für bestimmte Schuldverhältnisse durch eine Reihe von Gesetzen gehemmt worden. Das galt insbesondere für Schuldverhältnisse, bei denen Gläubiger und Schuldner verschiedenen Nationen angehörten, da in diesen Fällen wegen der Unterbrechung des internationalen Verkehrs und wegen der Beschrän- *)Diese Drucksache ersetzt die Drucksache 1789. (Frau Dr. Schwarzhaupt) kung im Devisenverkehr die Erfüllung der Verbindlichkeiten und damit eine Unterbrechung der Fristen durch Klageerhebung nicht möglich oder jedenfalls erschwert war. Das Gesetz über den Ablauf der durch Kriegs- oder Nachkriegsvorschriften gehemmten Fristen vom 28. Dezember 1950 (BGBl. S. 821) hob die Hemmung auf und regelte den Ablauf dieser Fristen; die Verjährung bestimmter Auslandsschulden und einiger ähnlicher Schuldverhältnisse blieb aber gehemmt (§§ 3 und 4 des Gesetzes vom 28. Dezember 1950; Ergänzungsgesetz vom 30. März 1951 — BGBl. I S. 213 —; AHK Gesetz Nr. 67 — Amtsblatt S. 1310 ). Nachdem das Londoner Abkommen vom 27. Februar 1953 einen Weg für die Regelung deutscher Auslandsschulden eröffnet hat, besteht die Möglichkeit, bei einem weiteren Kreis von Schuldverhältnissen die Verjährung und Ausschlußfristen wieder in Gang zu setzen, bei denen sie bisher noch gehemmt sind. Für diejenigen Schulden, die nach diesem Abkommen geregelt werden, endet die Hemmung 18 Monate nach dem Zustandekommen der Regelung. Es bleiben aber noch bestimmte Schuldverhältnisse übrig, bei denen die Hemmung der Verjährung durch das Londoner Schuldenabkommen nicht beendet wird, z. B. diejenigen, über die keine Regelung zustande gekommen ist oder bei denen der Gläubiger einem Lande angehört, das nicht Signatarmacht des Abkommens ist. Aus dieser Situation ergab sich ein doppeltes Bedürfnis für eine gesetzliche Regelung. Die Bestimmungen des Londoner Schuldenabkommens über den Fristenablauf sind in der für den deutschen Rechtsverkehr schwer zugänglichen Sprache internationaler Abkommen gefaßt. In den §§ 3 und 4 des vorliegenden Gesetzentwurfs sind diese Bestimmungen ohne eine inhaltliche Änderung so gefaßt worden, daß sie für den deutschen Rechtsverkehr leichter verständlich sind. Ferner mußten Bestimmungen über die Verjährung der nicht nach dem Abkommen geregelten oder von ihm nicht betroffenen Auslandsschulden erlassen werden, da es im Hinblick auf die Bedürfnisse des Rechtsverkehrs nicht angängig ist, daß die Verjährung dieser Ansprüche auf unabsehbare Zeit gehemmt bleibt. Über den Inhalt der Regelung, die der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf vorsieht, ergaben sich im Rechtsausschuß und in den mitbeteiligten Ausschüssen für Finanz- und Steuerfragen und für Geld und Kredit keine Meinungsverschiedenheiten. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 6. Mai 1955 keine Einwendungen nach Artikel 76 Abs. 2 GG erhoben. Die Beratungen in den drei beteiligten Ausschüssen ergaben einige Änderungen, die im wesentlichen redaktioneller Art waren. In § 1 sind die Worte „des SHAEF und" weggefallen, da das Zitat der Gesetze Nr. 52 der Militärregierungen zur Klarstellung genügt. In § 1 Abs. 2 ist an zwei Stellen das Wort „Regierungsvereinbarung" ersetzt worden durch „zwischenstaatliche Vereinbarung", weil in dem Schuldenabkommen auch Regelungen vorgesehen sind, die nicht unbedingt in der Form einer Regierungsvereinbarung getroffen werden müssen. § 1 Abs. 3 ist auf Vorschlag der Bundesregierung neu eingefügt worden. Er setzt neben Absatz 2 eine weitere Ausnahme von dem in § 1 Abs. 1 enthaltenen Verjährungsgrundsatz und gilt gemäß § 2 entsprechend für den Ablauf von Ausschlußfristen. Die Ausnahme soll bei den im Wortlaut der Bestimmung bezeichneten Ansprüchen aus verbrieften Schulden eine Verjährung und den Ablauf von Ausschlußfristen während der meist fünfjährigen Frist verhindern, binnen deren der Gläubiger sich noch darüber entscheiden kann, ob er ein nach dem Abkommen über deutsche Auslandsschulden abgegebenes Regelungsangebot für eine solche Schuld annehmen will. Die Vorschrift beruht auf der Erwägung, daß es bei den in Betracht kommenden Fällen nicht zweckmäßig und nicht gerecht wäre, dem Gläubiger lediglich die Möglichkeit zu geben, auf dem in § 9 Abs. 2 vorgesehenen oder einem sonst zulässigen Wege durch eigene Maßnahmen zu verhindern, daß schon vor dem Ende der erwähnten Annahmefrist eine Verjährung des Anspruchs vollendet wird oder eine Ausschlußfrist abläuft. In § 8 ist auf Vorschlag des Vertreters der Bundesregierung das Wort „Verbindlichkeit" durch das sprachlich bessere Wort „Anspruch" ersetzt worden, ohne daß damit die Bedeutung der Bestimmung verändert wird. In § 9 Abs. 2 wurden zur Vermeidung von Mißverständnissen außer den Ansprüchen selbst auch die Ansprüche auf erst später fällig werdende Nebenleistungen eingefügt. Zwei Empfehlungen des Ausschusses für Finanz-und Steuerfragen folgte der Rechtsausschuß nach eingehender Beratung und im Einvernehmen mit dem Vertreter der Bundesregierung nicht. Der Ausschuß für Finanz- und Steuerfragen bat, zu prüfen, ob die Bezeichnung in der Überschrift „Auslandsschulden und ähnliche Schulden" näher konkretisiert werden könnte und ob man in § 1 Abs. 2, §§ 3, 4 und an anderen Stellen die Zitierung des Londoner Abkommens über Auslandsschulden als „das Schuldenabkommen" nicht noch verdeutlichen müsse. In bezug auf die Überschrift ergab die Aussprache im Rechtsausschuß, daß jede konkretere Bestimmung dessen, was mit „ähnlichen Schulden" gemeint ist, entweder zu eng oder zu umständlich sein müsse. Der Inhalt des Gesetzes und seine Begründung ergebe deutlich genug, daß es sich bei den ähnlichen Schulden um eine Gruppe von Schulden handelt, die, ohne Auslandsschulden im Sinne des Londoner Schuldenabkommens zu sein, infolge des Erfordernisses einer Sondergenehmigung ebenso wie diese eine Fristenhemmung erfahren haben. Die Bezeichnung des Londoner Abkommens über deutsche Auslandsschulden vom 27. Februar 1953 in der vereinfachten Form „Schuldenabkommen" schien dem Rechtsausschuß unmißverständlich, nachdem im § 1 Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes klargestellt ist, welches Schuldenabkommen mit dieser Bezeichnung gemeint ist. Schließlich wurde darauf hingewiesen, daß die Begründung des Regierungsentwurfs in der Drucksache 1387 auf Seite 7 einen redaktionellen Fehler enthält. Die Ziffer 4 soll gestrichen werden. In Ziffer 3 sind die Worte „der unter 1) genannten Personen" zu streichen. Dieser Fehler soll in der amtlichen Veröffentlichung der Begründung, die beabsichtigt ist, berichtigt werden. (Frau Dr. Schwarzhaupt) Der Rechtsausschuß empfiehlt dem Plenum des Bundestages die Annahme des Gesetzes mit den vom Rechtsausschuß vorgenommenen Änderungen. Bonn, den 17. September 1956 Frau Dr. Schwarzhaupt Berichterstatterin Anlage 4 Drucksache 2574 (neu) (Vgl. S. 9028 A) Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Fragen des Gesundheitswesens (14. Ausschuß) über den Antrag der Abgeordneten Ruhnke, Schwann, Geiger (München), Elsner und Genossen betreffend Vorschriften über die Düngung von Obst und Gemüse (Drucksachen 702, 1328). Berichterstatterin: Abgeordnete Frau Dr. Hubert Der Antrag — Drucksache 702 — ist im Ausschuß für Fragen des Gesundheitswesens bereits am 9. Februar und 30. März 1955 eingehend beraten worden. Der Ausschuß war sich schon damals in Kenntnis des Beschlusses des mitberatenden Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten darüber klar, daß von hygienischen Gesichtspunkten aus Vorschriften über eine einwandfreie Düngung von Obst und Gemüse notwendig seien. Es wurden die verschiedenen Möglichkeiten erörtert, wie das angestrebte Ziel zu erreichen sei und ob eine diesbezügliche Rechtsverordnung möglich sei, solange gewisse Voraussetzungen, z. B. Aufbereitungsanlagen in den Städten, noch nicht geschaffen sind. Ebenso konnte seinerzeit nicht geklärt werden, ob die Einfuhr von Obst und Gemüse aus dem Ausland und damit irgendwelche Handelsverträge betroffen würden. Da zu jener Zeit auch von seiten der beteiligten Ministerien dem Ausschuß keine einheitlichen Vorschläge gemacht werden konnten, faßte der 14. Ausschuß den Beschluß, dem Plenum die Annahme des Antrags Drucksache 1328 zu empfehlen. Danach sollte die Bundesregierung ersucht werden, zu überprüfen, welche Maßnahmen getroffen werden könnten, um die Düngung von Obst und Gemüse mit gesundheitsschädlichen Abwässern und unaufbereiteten Fäkalien wirksam zu verhindern, und über die Ergebnisse ihrer Nachprüfung Bericht zu erstatten. Entsprechend interfraktioneller Vereinbarung wurde dieser Antrag vom Plenum am 4. Mai 1956 dem Ausschuß zurücküberwiesen. In der Sitzung am 25. Juni 1956 beschäftigte sich der 14. Ausschuß erneut mit dem Antrag Drucksache 702, und zwar zusammen mit Mitgliedern des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und in Anwesenheit des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Mitglieder dieses Ausschusses wiesen darauf hin, daß ihr Ausschuß seinerzeit dem Antrag gemäß Drucksache 702 in der von den Antragstellern eingebrachten Form einmütig zugestimmt habe, weil er ihrer Meinung nach sowohl im Interesse der Erzeuger als auch der Verbraucher liege. Der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten führte aus, daß es sich bei dem Antrag um Fragen handle, die von größter Bedeutung seien. Sein Ministerium habe gemeinsam mit dem federführenden Bundesministerium des Innern und dem Bundesministerium für Wohnungsbau nunmehr Vorschläge für eine Rechtsverordnung erarbeitet. § 5 des Lebensmittelgesetzes könne die Grundlage einer Regelung sein, jedoch sei wichtig, daß mit einem Verbot dieser Düngungsarten nicht die sachgemäße landwirtschaftliche Abwasserverwertung unterbunden und die ordnungsgemäße Anwendung von Stallmist und Jauche unmöglich gemacht werde. Beim Fachnormenausschuß „Wasserwesen" des Deutschen Normenausschusses seien entsprechende Richtlinien erarbeitet worden, auf deren Basis eine Rechtsverordnung erlassen werden könne. Nach eingehender Aussprache einigten sich die Mitglieder der beiden Ausschüsse auf die nachstehende Formulierung. Bonn, den 19. September 1956 Frau Dr. Hubert Berichterstatterin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans Lenz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir sind der sozialdemokratischen Fraktion dankbar gewesen, daß sie im Dezember vorigen Jahres den Antrag auf Erhellung der Kosten für die Bundesbauten gestellt hat. Wir sind nun der Bundesregierung dankbar, daß sie in einer sehr minutiösen Weise diese Darstellung gegeben hat. So wünscht, glaube ich, das Parlament von seiner Regierung unterrichtet zu werden.
    Wir wissen nun: der Aufbau in Bonn, Dienstgebäude und Wohnungen, hat rund eine Viertelmilliarde DM gekostet — ungefähr so viel wie das britische Hauptquartier in Mönchen-Gladbach, das aus Besatzungskosten bezahlt worden ist. Diese Relation zeigt, wie schwierig es ist, diese Dinge rein vom Finanziellen her zu sehen.

    (Vizepräsident Dr. Jaeger übernimmt den Vorsitz.)

    Der Streit Bonn —Frankfurt ist natürlich verdeckt der Streit um eine Politik der Bundesregierung. Wir sollten, glaube ich, das offen bekennen. Damals hat sich Bonn aus verschiedenen Gründen angeboten. Hier waren Kasernen frei, und diese Kasernen haben am Anfang die Arbeit der Bundesregierung sicher erleichtert. Man muß schließlich auch darauf sehen, daß ein Staat funktionsfähig ist, daß es möglich ist, die notwendigen Behörden unterzubringen, damit überhaupt regiert werden kann. Ich glaube, das sollten wir nicht bestreiten wollen.
    Was man der Bundesregierung vielleicht oder wirklich zum Vorwurf machen kann, ist, daß sie in dem Gefühl, gegen Berlin eine Sünde zu begehen, in Bonn regiert hat. Sie hat sich nicht offen dazu bekannt, daß sie vom Schicksal beziehungsweise durch eine Abstimmung ausersehen wurde, in Bonn regieren zu müssen, daß sie dann zwangsläufig dank und infolge der wachsenden Bedeutung der Bundesrepublik überhaupt hier Verwaltungszentren bauen mußte, die als Folge einer bestimmten Politik, die von einem großen Teil dieses Hauses getragen war, erstellt worden sind. Man kann ihr den Vorwurf machen, daß sie, wie man im Schwäbischen sagt, diese Dinge „hehlingen" gebaut hat, daß sie von Stück zu Stück, von der Hand in den Mund lebte und daß sie nicht eine Konzeption im Hinblick auf das Provisorium, auf den Übergangscharakter Bonns entwickelt hat. Es ist keine Frage — das wird man sagen können—, daß diese 250 Millionen Mark nicht so hätten verbaut werden müssen, wie sie verbaut worden sind. Es bleibt ganz zweifellos ein großes Unbehagen über diese Bundesbauten, die nun verzettelt und in vielen einzelnen Winkelbauten in Bonn zerstreut sind. Hier ergibt sich eine schwierige Aufgabe. Bei aller Anerkennung Ihres Vorschlages, Herr Dr. Vogel, der in irgendeiner Form, wie mir gesagt wurde, auch von unserer Fraktion schon einmal geäußert worden ist: das Problem als solches werden wir dadurch natürlich nicht lösen.
    Ich weiß auch nicht, ob es sinnvoll wäre, zu sagen, man solle einmal die Bundesbehörden hierlassen. Schließlich gehören sie an den Sitz der Bundesregierung. Ich weiß nicht, wieweit es möglich sein wird, supranationale Behörden nach Bonn zu ziehen. Jedenfalls können wir über die veränderte Welt, die einmal sein wird, wenn die Bundeshauptstadt wieder Berlin heißt, heute noch nichts Endgültiges sagen.
    Aber ich kann Ihnen nicht ganz zustimmen, Herr Kollege Ritzel, wenn Sie den provisorischen Charakter Bonns als Bundeshauptstadt bestreiten. Auf Schritt und Tritt können Sie doch hier von jedermann, der mit Bundesministerien zu tun hat, hören, wie unerquicklich die Situation Bonns als Hauptstadt ist. Eine Hauptstadt gehört in eine Großstadt mit all ihren Institutionen. Wir haben hier weder eine führende Oper noch ein führendes Schauspiel. Wir haben zwar dank der Unterstützung durch den Bund sehr gute Konzerte. Wir haben hier keine großen Redaktionen, wir haben keine Wirtschaftsverwaltungen. Es fehlen alle Elemente, die zu einer wirklichen Hauptstadt gehören.

    (Abg. Baur [Augsburg]: Wir haben eine Menge Dorfstraßen, aber keine Hauptverkehrsstraße in Bonn!)

    Infolgedessen muß es jedem einzelnen von uns klar sein, daß das Provisorium Bonn wirklich nur ein Übergang sein kann.
    Es ist, zugegeben, ein Stück unbewältigter Gegenwart. Es ist, selbst mit den großen Mitteln, die in diese Stadt, in dieses Gelände zwischen Köln und Mehlem hineingesteckt wurden, nicht geglückt, wirklich etwas zu schaffen, was wir guten Gewissens wieder verlassen können. Aber eins sollten wir nicht vergessen und es Bonn in irgendeiner Form danken. Ich weiß nicht, wie weit die Absprachen mit der Stadt Bonn oder mit dem Land Nordrhein-Westfalen beim Aufbau dieser


    (Lenz [Trossingen])

    Stadt gegangen sind. Ich weiß, daß wir ein Erbe hinterlassen werden, das den Stadtkämmerern von Bonn schwere Sorgen machen wird. Aber es war eine Brücke, eine Brücke in eine andere Zeit, die wir kommen sehen. Wir sollten lieber von dieser Brücke nach Berlin sprechen als von dem Provisorium. Niemand von uns wird heute daran zweifeln, daß die Hauptstadt Deutschlands Berlin ist.

    (Beifall rechts und in der Mitte.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Vogel.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rudolf Vogel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich glaube, die Ausführungen, die Herr Kollege Ritzel gemacht hat — Sie müssen jetzt schon verzeihen, wenn ich Sie genauso persönlich apostrophiere, wie Sie das vorhin mit mir für notwendig gehalten haben —, waren ein etwas trüber Rückfall in jene Zeit vor- 1949, als junge Leute, die sich journalistisch ihre Sporen zu verdienen glaubten, behaupteten, die Säureballons draußen, in denen ein paar Blumen gestanden hatten, seien Kristallvasen. Das war damals jene Atmosphäre, die auch auf das Ansehen dieses Hohen Hauses zurückgeschlagen hat. Ich glaube, wir wollen bestimmte Dinge nicht wieder aufrühren. Ich gehöre zu den wenigen Abgeordneten, die nicht für Bonn gestimmt haben, und ich kann mir daher das Recht nehmen, auch etwas dazu zu sagen.
    Wir wollen einmal folgenden Vergleich ziehen. Es wird gesagt, 1949 seien 5000 Beamte vorgesehen worden und heute seien es 12100. Ja, meine Damen und Herren, damals hatten wir 14 Millionen Beschäftigte, und heute haben wir dank unserer Wirtschaftspolitik über 18 Millionen Beschäftigte in Deutschland, und wir haben doch in der Zwischenzeit einiges hingestellt, worauf wir alle stolz sein können. Dann sollte man nicht immer zurückgreifen und hier am Beispiel der Bundesverwaltung etwas demonstrieren wollen, was Sie z. B. bei der hessischen oder einer sonstigen Länderverwaltung auch nur vergleichsweise heranzuziehen nicht wagen würden.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU.)

    Denn dort würde sich genau dieselbe Steigerung hinsichtlich der Zahl der Bediensteten ergeben, wie sie sich beim Bund ergeben hat. Ich kenne genug ausländische Verwaltungssachverständige, die in etwa gleich großen Ländern tätig sind und die baß erstaunt gewesen sind, als sie erfahren haben, daß wir so wenig Beamte und Angestellte haben.

    (Abg. Dr. Keller: Sagen Sie das nicht so laut!)

    — Ich kann das sagen, weil ich ganz anders als der Kollege Ritzel Anträge auf Verminderung von Beamtenstellen gestellt habe und nicht wie er beim Bundesverkehrsministerium und woanders blindlings zugestimmt habe, wenn es darum ging, hier bestimmte Leute und bestimmte Haushalte zu beurteilen; wir wollen das einmal ganz offen sagen! Also, wer mit der Bewilligung von Beamtenstellen im Glashaus sitzt, soll sich nachher nicht hier herstellen und das Gegenteil behaupten.

    (Sehr richtig! Sehr gut! bei der CDU/CSU.)

    Ich möchte an folgende Erinnerung anknüpfen. Als die Bundesrepublik kreiert wurde und als wir das Zwischenstadium des Wirtschaftsrates in
    Frankfurt beenden durften — ein für uns alle nicht sehr erfreuliches Stadium —, hatten wir, wie sich sehr viele von Ihnen noch erinnern werden, einen riesigen Stab von Leuten aus der Wirtschaftsbehörde von Minden nach Höchst mitgenommen, die damals noch die Kartenwirtschaft und alle die Zubehörteile einer Rationierungswirtschaft zu beaufsichtigen hatten. Ich glaube, wir sind alle miteinander stolz und froh, daß wir diesen Riesenapparat nicht weiter mitzuschleppen brauchten und damals Tausende von Leuten entlassen konnten. Das mag für die Betreffenden damals schmerzlich gewesen sein. Aber auch hier wollen wir nicht ganz vergessen, was seit 1949 passiert ist.
    Nun noch ein paar andere Sachen, die hierher gehören, wenn man schon mit Zahlen aufwartet. Herr Kollege Ritzel, was ist denn in Deutschland heute einfacher, als Vergleichszahlen für Bauten aufzuführen? Sollen wir Ihnen sagen, was das Rundfunkhaus in Köln gekostet hat? 25 Millionen allein für diesen Bau! Und denken Sie an die Aufwendungen, die die Einführung des Fernsehens die deutschen Rundfunkanstalten gekostet hat! Die Bundespost hat 34 Millionen allein für die Richtstrahler mit aufgewendet. Das sind Summen, die insgesamt überhaupt in gar keinem Vergleich stehen zu den 93 Millionen, die immerhin für die Schaffung der Unterkünfte einer ganzen Bundesverwaltung aufgewendet worden sind.

    (Zuruf links: Bringt auch was ein!)

    — Entschuldigen Sie! Das Fernsehen bringt was ein? Wenn Sie das Defizit zu tragen hätten, das das Fernsehen heute aufweist: Gnade Ihnen Gott!

    (Zuruf: Ist nicht provisorisch!)

    — Das Provisorium, Herr Kollege, wird auch noch lange dauern; haben Sie keine Sorge! Hoffentlich erleben wir beide es, daß man da aus den roten Zahlen herauskommt.
    Dann ist hier gesagt worden, wir hätten hier in Bonn an der Errichtung von Bundesbauten aufwendig mitgewirkt. Ich möchte zunächst einmal festgestellt haben, daß in Bonn pro Kubikmeter umbauten Raumes nicht teurer gebaut worden ist als in irgendeiner anderen Landeshauptstadt in Deutschland. Das sollte völlig klargestellt sein.
    Ich möchte noch ein Zweites klarstellen. Es besteht bei dem Vergleich zwischen Frankfurt und Bonn kein Zweifel zwischen uns darüber, daß eine Großstadt wie Frankfurt bestimmte Erleichterungen eher hätte bieten können als Bonn. Das ist selbstverständlich. Aber Frankfurt hätte in der Unterbringung der wachsenden Ministerien und der obersten Bundesbehörden vor genau dem gleichen Problem gestanden wie Bonn.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU.)

    Und jede andere Stadt, z. B. Stuttgart, das auch einmal hier im Vergleich gestanden hat, hätte das auch zu bewältigen und hätte auch daran zu knabbern gehabt.
    Nun zu der Sorge, die mit einem Mal über die Vergabe der Wohnungen aufgetaucht ist. Ich möchte nur folgendes feststellen. In Bonn gibt es jetzt noch 8000 Wohnungsuchende. Was Köln anlangt, gibt es, soviel ich weiß — man kann mich berichtigen, wenn ich nicht die letzten Ziffern habe —, zwischen 70 000 und 100 000 Leute, die bis heute nicht nach Köln zurückkehren konnten. Es besteht überhaupt keine Schwierigkeit, diese Leute


    (Dr. Vogel)

    im Falle einer Wiedervereinigung einmal hier unterzubringen. Ich glaube, das Problem der Errichtung von Wohnbauten in Bonn sollte überhaupt aus der Diskussion völlig ausgeschaltet werden.
    Einige von Ihnen und einige von uns waren jetzt anläßlich des Lufthansa-Flugs in Brasilien. Sie lesen jetzt in den Zeitungen, daß sich ein Land wie Brasilien anschickt, seine Hauptstadt von heute auf morgen in das Innere des Landes nach Goyas zu verlegen. Ich glaube, die Leute dort würden nur ein Kopfschütteln für die Sorge übrighaben, die Sie hier im Zusammenhang mit dem Bonner Problem aufgeworfen haben.

    (Zurufe von der SPD.)

    Ich glaube, daß sich hier viele Dinge einfach als das herausstellen, Herr Kollege Ritzel, was sie eigentlich sind. Hier soll nämlich ein netter kleiner Wahlschlager aufgetischt werden. Sie haben das ja auch am Schluß hinreichend unterstrichen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Und ich fand die Art, wie Sie das getan haben, sehr reizend. Nachdem Sie sich nun die Mühe gegeben hatten, für einen Stopp der Bonner Bundesbauten einzutreten, schlossen Sie freundlicherweise mit der Aufforderung, einen neuen Bau anzufangen, natürlich nicht für uns, sondern für die liebe Presse, mit dem frommen Augenaufschlag auf die Tribüne hinauf: Segnet uns und unser Vorhaben; denn wir sind j a bereit, für euch einen neuen Bau hinzustellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Widerspruch bei der SPD.)

    — Bitte, Sie sind mit uns genauso verfahren; wir wollen Ihnen nur dieselbe Antwort erteilen auf Ihr Vorhaben, uns Dinge zu unterstellen, die niemals unsere Absicht waren. Sie gehen auch hier mit Dingen hausieren, von denen Sie selber sehr genau wissen, daß sie sehr wurmstichig sind.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU.)

    Nun lassen Sie mich einmal in aller Ruhe noch mit ein paar Worten auf das zurückkommen, was hier zu unserem Plan der Zweckbestimmung dieser Bauten als Studentenwohnheime gesagt worden ist. Ich bin nur über eins erstaunt. Man hat, Herr Dr. Keller, Hunderttausende, Millionen von Flüchtlingsfamilien in Kasernen und woandershin eingewiesen, und nun zweifeln Sie mit einem Male genauso wie Kollege Ritzel daran, daß es möglich sein sollte, Hunderte von Studenten hier in das Hochhaus hineinzubringen, in diese großen Räume, die mit Riesenküchen ausgestattet sind, die Restaurationsräume und Konferenzsäle haben. Hier sind Möglichkeiten geboten. Studenten sind in viel schlechteren Heimen von Universitäten untergebracht worden. Ich glaube, der Vater des Gedankens war, hier mit Gewalt etwas schlecht zu machen, wovon Sie, Herr Dr. Keller, im Grunde selbst überzeugt sind, daß es durchführbar ist.

    (Abg. Dr. Conring: Sehr gut!)

    Es gibt natürlich noch eine Reihe anderer Möglichkeiten. Herr Kollege Dr. Blank sprach von der Unterbringung von Leichtindustrien. Wenn man später die Möglichkeit haben sollte, in den Kasernenbauten draußen Leichtindustrien unterzubringen, so wünsche ich es Bonn; aber zunächst, glaube ich, haben sie sich schon vergeblich bemüht, das zu tun, bevor wir hier eingezogen waren.
    Eines will ich am Schluß noch einmal festhalten. Wir können für uns in Anspruch nehmen, daß alle hier errichteten Bauten nicht übermäßig luxuriös ausgeführt worden sind. Sie sind durchaus vernünftig gebaut worden, wenn sie auch nicht, sagen wir einmal, meinem persönlichen Schönheitsideal entsprochen haben; denn ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, daß ich das Auswärtige Amt für einen der langweiligsten Bauten halte, die wir in letzter Zeit auch von Bundes wegen erstellt haben. Aber wir dürfen dabei eins nicht vergessen: Wir haben außerhalb von Bonn eine ganz große Zahl von Bauten errichtet, deren Bausumme zusammen weitaus größer ist als die Summe der Bundesbauten hier in Bonn. Denken Sie doch bitte nur an das Patentamt in München mit annähernd 25 Millionen DM, an das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit 14 oder 15 Millionen, an den Bundeswetterdienst in Offenbach und auch an so viele andere Bauten, die wir neuerdings in Berlin errichtet haben, um der Berliner Bauindustrie einen notwendigen Auftrieb zu geben.
    Wir müssen diese Dinge alle im Zusammenhang sehen. Und wenn Sie sie in diesem Zusammenhang sehen und die Idee, die wir vorgetragen haben, einmal wirklich auf ihre Durchführbarkeit hin prüfen, dann werden Sie finden, Herr Kollege Dr. Keller, daß wir damit nicht zu spät gekommen sind; denn ich habe sie bereits im Juni dieses Jahres bei der Behandlung dieser Frage in die Debatte geworfen. Das ist auch bereits vom Herrn Berichterstatter mitgeteilt worden. Der Vorwurf, den Sie mir da gemacht haben, ich hätte eine Retourkutsche gefahren, zieht also nicht.

    (Beifall bei der CDU/CSU. — Abg. Dr. Keller: Einverstanden, Herr Kollege Vogel! Ich meinte ja auch, diese Idee hätte vor vielen Jahren kommen müssen!)