Rede:
ID0201817100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. Frau: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Strobel.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    2. Deutscher Bundestag — 18. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1954 615 18. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. März 1954. Geschäftliche Mitteilungen . . 618 A, 641 B, 662 D Nachruf für den verstorbenen Abg. Winter 618 B Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Baron Manteuffel-Szoege, Albers, Wagner (Ludwigshafen) 618 C Mitteilung und Beschlußfassung über interfraktionelle Vereinbarung betr. Verzicht auf erneute erste Beratung von Vorlagen, deren erster Durchgang im Bundesrat während der ersten Wahlperiode des Bundestags erfolgte (Drucksache 307) 618 C Mitteilung über Beantwortung der Kleinen Anfragen 32 betr. Nachuntersuchung von Kriegsbeschädigten des ersten Weltkrieges (Drucksachen 249, 297) und 31 betr. Wiederinstandsetzung besatzungsgeschädigter Hotels in Ostbayern (Drucksachen 262, 308) 618 D Zurückziehung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Freifahrten für Spätheimkehrer (Drucksache 41) 618 D Fragestunde (Drucksache 267): 1. betr. Maßnahmen der Bundesregierung gegen die irreführende Bezeichnung „Ostzone": Dr. Rinke, (CDU/CSU) 619 A, C Kaiser, Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen 619 A, C 2. betr. Maßnahmen gegen die Ausfuhr von Uhrenbestandteilen und demontierten Uhrwerken: Zurückgezogen 619 C 3. betr. Finanzierung einer Ausstellung kanadischer Uhrenproduktion auf der Messe von Toronto: Zurückgezogen 619 C 4. betr. Unterbindung fachärztlicher Untersuchung zwecks Feststellung einer Erwerbsminderung bei Rentenempfängern von über 65 Jahren: Walter (DP) 619 C, D, 620 A Storch, Bundesminister für Arbeit . . 619 D 5. betr. Abkommen mit den Krankenkassen der sowjetisch besetzten Zone über Inkraftsetzung der §§ 219 und 220 der Reichsversicherungsordnung: Freidhof (SPD) 620 A Storch, Bundesminister für Arbeit 620 A, B 6. betr. Streifbänder mit eingedruckten Marken und Zehnerblocks mit Postkarten: Ritzel (SPD) 620 B, C, D Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . 620 B, D 7. betr. Reform des Urheberrechts: Dr. Brühler (DP) 620 D Neumayer, Bundesminister der Justiz 621 A 8. betr. Stellennachweis für über 40 Jahre alte Heimkehrer, die während des „Dritten Reichs" ins Ausland gegangen sind: Frau Dr. Weber (Aachen) (CDU/CSU) 621 A, B Storch, Bundesminister für Arbeit 621 A, B 9. betr. Zuschüsse oder Darlehen für Altwohnungen: Dr. von Buchka (CDU/CSU) . . . . 621 B, C Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau 621 B, C 10. betr. Schicksal der Insassen des Zuchthauses Waldheim: Dr. von Buchka (CDU/CSU) . . 621 D, 622 C Kaiser, Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen 621 D, 622 C 11. betr. Einbringung der Bundesrechtsanwaltsordnung: Dr. Welskop (CDU/CSU) 622 C Neumayer, Bundesminister der Justiz 622 C 12. betr. Altersversorgung der Rechtsanwälte: Dr. Welskop (CDU/CSU) 622 D Neumayer, Bundesminister der Justiz 622 D 13. betr. Unterbindung des Schlachtens von Hunden und Katzen zum Zwecke des Verzehrs: Abgesetzt 623 A 14. betr. Einstellung von Arbeitskräften aus dem Kasseler Gebiet beim Bundesarbeitsgericht und beim Bundessozialgericht: Dr. Preller (SPD) 623 A, C Storch, Bundesminister für Arbeit 623 B, C 15. betr. Zusammenfassung der drei Fernsprechortsnetze der Stadt Salzgitter: Dr. Höck (CDU/CSU) 623 D Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . 623 D 16. betr. Verweigerung der Aufnahme von Familien mit Kindern durch Hauseigentümer: Dr. Menzel (SPD) 624 C Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau 624 C 17. betr. Bau der Autobahn Hamm—Kassel: Dr. Dr. h. c. Prinz zu Löwenstein (FDP) 625 B Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 625 C 18. betr. Verlegung der Bundesstraße 241 auf der Strecke zwischen Heiligenstock und Freiheit im Kreise Osterode (Harz): Dr. Lindenberg (CDU/CSU) . . 625 D, 626 A Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 625 D, 626 A 19. betr. Vorschriften zum Schutz der Volksgesundheit im Bereich der Milchwirtschaft: Abgesetzt 623 A 20. betr. Arbeitslosenversicherungsschutz land- und forstwirtschaftlicher Arbeitnehmer in den ehemaligen Ländern Baden und Württemberg-Hohenzollern: Frehsee (SPD) 626 A, B Storch, Bundesminister für Arbeit . . 626 B 21. betr. Vorstellung des Deutschen Botschafters in Kairo gegen die Versteigerung des Marschallstabs des früheren Feldmarschalls von Brauchitsch: Dr. Menzel (SPD) 626 C, D Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 626 C, D 22. betr. Frage der Berücksichtigung der Konfession bei Einstellung und Beförderung von Beamten in den Bundesministerien: Dr. Bucher (FDP) 627 A, B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 627 A, B 23. betr. Konfession der Leiter der Personalabteilungen oder der Personalreferenten für die höheren Beamten in den Bundesministerien: Dr. Bucher (FDP) 627 B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 627 B 24. betr. Personalbestand und Kosten der Abteilung Z für die allgemeinen Angelegenheiten im Bundesministerium des Innern: Dr. Bucher (FDP) 627 C Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 627 C 25. betr. Festsetzung des allgemeinen Dienstalters von aus dem Landesdienst übernommenen oder unmittelbar im Bundesdienst wiedereingestellten Beamten aus dem Versorgungsanwärterstand: Krammig (CDU/CSU) 627 D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 628 A Vertagung der Fragen 26 bis 37 628 A Entgegennahme einer Erklärung der Bundesregierung (Finanz- und Steuerreform): Präsident D. Dr. Ehlers 628 B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 628 C Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Aufhebung der Verordnung über die baupolizeiliche Behandlung von öffentlichen Bauten (Drucksache 254) 641 B Überweisung an die Ausschüsse für Kommunalpolitik, für Wiederaufbau und Wohnungswesen, für Finanz- und Steuerfragen und für Verkehrswesen . . . . 641 C Erste Beratung des Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Bundesvertriebenengesetzes (Drucksache 222) 641 C Überweisung an den Ausschuß für Heimatvertriebene 641 C Erste Beratung des von den Abg. Frau Dietz, Ruf, Bausch u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) 641 C Dr. Atzenroth (FDP) (Schriftliche Erklärung) 641 D, 663 Überweisung an die Ausschüsse für Rechtswesen und Verfassungsrecht, für Fragen der Presse, des Rundfunks und des Films und für Wirtschaftspolitik 641 D Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die steuerliche Behandlung von Leistungen im Rahmen des Familienausgleichs (Drucksache 189) 641 D Richter (SPD) 641 D, 646 C Gräfin Finckenstein (GB/BHE) . . . . 643 B Frau Dr. Ilk (FDP) 644 B, 647 C Winkelheide (CDU/CSU) 645 A, D Dr. Schellenberg (SPD) 645 D Horn (CDU/CSU) 647 D Überweisung an die Ausschüsse für Finanz- und Steuerfragen und für Sozialpolitik 648 C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Beauftragung von Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege mit der nichtgewerbsmäßigen Arbeitsvermittlung zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts (Drucksache 223) 648 E Überweisung an den Ausschuß für Arbeit 648 E Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das Übereinkommen Nr. 63 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 20. Juni 1938 über Statistiken der Löhne und der Arbeitszeit in den hauptsächlichsten Zweigen des Bergbaus und des verarbeitenden Gewerbes einschließlich des Baugewerbes sowie in der Landwirtschaft (Drucksache 126); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 258) 648 D Scheppmann (CDU/CSU), Berichterstatter 648 D Dr. Atzenroth (FDP) 650 A Richter (SPD) 650 C Sabel (CDU/CSU) 651 B Abstimmungen 649 D, 651 C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das Übereinkommen Nr. 88 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 9. Juli 1948 über die Organisation der Arbeitsmarktverwaltung (Drucksache 127); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 259) . . . 651 C Richter (SPD), Berichterstatter . . 651 D Abstimmungen 652 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das Übereinkommen Nr. 96 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 1. Juli 1949 über Büros für entgeltliche Arbeitsvermittlung (Neufassung 1949) (Drucksache 128); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 260) 652 A Richter (SPD), Berichterstatter . . 652 B Abstimmungen 652 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über Arbeitslosenversicherung (Drucksache 164); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 261) 652 C Kuntscher (CDU/CSU), Berichterstatter 652 C Abstimmungen 653 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über weitere Maßnahmen auf dem Gebiet des Hypotheken- und Schiffsbankrechts sowie über Ausnahmen von § 247 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (Drucksache 195); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (Drucksache 255) 653 B Dr. Welskop (CDU/CSU), Berichterstatter 653 B Abstimmungen 654 B Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Umsatzsteuergesetzes (Drucksache 199) 654 C Seither (SPD), Antragsteller 654 C Eberhard (FDP) 654 D Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) (CDU/CSU) 655 B Überweisung an die Ausschüsse für Finanz- und Steuerfragen, für Geld und Kredit und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 655 B Beratung des Entwurfs einer Dreizehnten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 227) in Verbindung mit der Beratung des Entwurfs einer Vierzehnten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 221) und mit der Beratung des Entwurfs einer Fünfzehnten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 269) 655 B Dr. Horlacher (CDU/CSU) 655 C Frau Strobel (SPD) 656 D Bauknecht (CDU/CSU) 657 C Bender (GB/BHE) 658 B Kriedemann (SPD) 658 C Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) (CDU/CSU) 658 D Überweisung der Verordnung Drucksache 227 an den Ausschuß für Außenhandelsfragen und der Verordnungen Drucksachen 221 und 269 an die Ausschüsse für Außenhandelsfragen und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 659 A Beratung der Anträge des Bundesministers der Finanzen auf nachträgliche Genehmigung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben in den Bundeshaushaltsrechnungen für das Rechnungsjahr 1949 (21. September 1949 bis 31. März 1950) und für das Rechnungsjahr 1950 (Drucksache 270) in Verbindung mit der Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen auf nachträgliche Genehmigung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben in der Bundeshaushaltsrechnung für das Rechnungsjahr 1951 (Drucksache 304) 659 A Überweisung an den Haushaltsausschuß 659 A Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Vereinfachung der Grenzformalitäten für Reisende (Drucksache 198) 659 B Dr. Mommer (SPD), Antragsteller . . 659 B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 660 B Überweisung an den Ausschuß für Angelegenheiten der inneren Verwaltung und an den Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten 660 C Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (Drucksache 228) 660 C Dr. Lütkens (SPD), Antragsteller . 660 C Neumayer, Bundesminister der Justiz 662 B Überweisung an den Ausschuß für Rechtswesen und Verfassungsrecht und an den Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten 662 C Beratung des interfraktionellen Antrags betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 13) 662 D, 664 Beschlußfassung 662 D Nächste Sitzung 662 D Anlage 1: Schriftliche Erklärung des Abg Dr. Atzenroth (FDP) zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) 663 Anlage 2: Interfraktioneller Antrag betr Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 13) 664 Die Sitzung wird um 9 Uhr 4 Minuten durch den Präsidenten D. Dr. Ehlers eröffnet.
  • folderAnlagen
    *) Siehe Anlage 2 Seite 664 Anlage 1 zum Stenographischen Bericht der 18. Sitzung Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dr. Atzenroth (FDP) zur ersten Beratung des von den Abgeordneten Frau Dietz, Ruf, Bausch und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) Da der Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) nicht begründet wurde, auch keine Aussprache stattfand, gebe ich folgende Erklärung ab. Das hier aufgeworfene Problem kann nur im größeren Rahmen des gesamten Zugabewesens behandelt werden. Die Gründe, die im Jahre 1932 für die Schaffung gewisser Verbote maßgebend waren, bestehen zum großen Teil auch heute noch. Niemand wird leugnen können, daß Mißstände auf den verschiedensten Gebieten des Zugabewesens zu beklagen sind. Zwar geben die Kaffeehändler noch nicht wieder Porzellan als Zugabe wie damals, aber die kleinen Kunstwerke aus modernen Stoffen, die gewissen Waren ohne Entgelt beigefügt werden und auf das Sammelbedürfnis der Kinder abgestellt sind, vermehren sich von Jahr zu Jahr. Auch die sogenannten Preisausschreiben in illustrierten Zeitschriften stellen in Wirklichkeit eine versteckte Zugabe dar, wenn dabei ganze Einrichtungen, Motorräder, Kühlschränke usw. auf dem Umwege über den Zeitungspreis verkauft werden. Alle diese Firmen und Unternehmungen sollte man daran erinnern, daß es Ziel unserer Marktwirtschaft sein muß, die Ware in bester Qualität und zu niedrigstem Preis an den Verbraucher zu bringen, und daß es nicht Aufgabe der Wirtschaft ist, ihre Kundschaft zu beschenken, zu belehren und zu unterhalten. Bei einer derartigen Betrachtung ergeben sich gegen den vorgelegten Gesetzentwurf erhebliche Bedenken. Wir können keine Einwendungen dagegen erheben, daß der Ware Zeitschriften beigefügt werden, die sich auf den zu veräußernden Artikel beziehen, ihn loben oder seine Herstellung erläutern. Wir sehen aber nicht ein, warum gewerbliche Betriebe Zeitschriften belehrenden und unterhaltenden Inhalts herausgeben müssen. Insofern lehnen wir also den Entwurf ab. Wir werden uns aber an einer Diskussion über das gesamte Problem im Ausschuß eingehend beteiligen. Bonn, den 11. März 1954 Dr. Atzenroth Anlage 2 zum Stenographischen Bericht der 18. Sitzung Interfraktioneller Antrag betreuend Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 13) Der Bundestag wolle beschließen: Die folgenden Anträge werden ohne Beratung gemäß § 99 Abs. 1 der Geschäftsordnung den zuständigen Ausschüssen überwiesen: 1. Antrag der Abgeordneten Frau Strobel, Bauer (Würzburg), Op den Orth und Genossen betreffend Ausbau der Großschiffahrtsstraße RheinMain-Donau (Drucksache 239) 2. Antrag der Abgeordneten Dr. Arndt, Freidhof, Merten, Dr. Preller und Genossen betreffend Bundeszuschüsse für die bundeseigene Kurhessischer Kupferschieferbergbau GmbH. in Sontra (Hessen) (Drucksache 247) 3. Antrag der Fraktion der FDP betreffend Genehmigungspflicht bei Grundbesitzveräußerungen (Drucksache 252) 4. Antrag der Abgeordneten Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn), Mühlenberg und Genossen betreffend Nutzungsentschädigung für Bauern im Gebiet an der holländischen Grenze (Drucksache 253) 5. Antrag der Fraktion der CDU/CSU betreffend Ausbau der Autobahn Leverkusen — Kamen (Drucksache 257) an den Haushaltsausschuß (federführend) und an den Ausschuß für Verkehrswesen; an den Haushaltsausschuß (federführend) und an den Ausschuß für Wirtschaftspolitik; an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (federführend) und an den Ausschuß für Bau- und Bodenrecht; an den Haushaltsausschuß (federführend), an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und an den Ausschuß für Grenzlandfragen; an den Haushaltsausschuß (federführend) und an den Ausschuß für Verkehrswesen. Bonn, den 23. Februar 1954 Dr. von Brentano und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Dehler und Fraktion Haasler und Fraktion Dr. von Merkatz und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Horlacher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich nehme an, daß der Entwurf Drucksache 227 an den Ausschuß für Außenhandelsfragen und an den Wirtschaftspolitischen Ausschuß und daß der Entwurf Drucksache 221 an den Ausschuß für Außenhandelsfragen sowie an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten überwiesen wird. Zu dem Entwurf Drucksache 221 möchte ich bemerken, daß hierzu von einer Reihe meiner Freunde Bedenken geäußert werden, die im Ausschuß noch näher geprüft werden müssen, weil der Einbruch in das Zollsystem mit Zolländerungen immer eine schwerwiegende Angelegenheit ist, nachdem wir die Vereinbarung mit dem sogenannten GATT haben. Man wird sich also über die Angelegenheit unterhalten müssen. Ich will dazu keine weiteren Bemerkungen machen, weil auf der einen Seite auch das Bedürfnis vorliegt, vielleicht in einem gewissen Umfang Nutzvieh zur Aufstockung der Viehbestände in Anspruch zu nehmen. Aber das Bedenkliche sind immer die Zollsatzänderungen.
    Wesentliche Bedenken sind dagegen gegenüber dem Entwurf Drucksache 269 vorhanden. Der Bundesrat hat sich heute in seinem Agrarausschuß auch mit der Angelegenheit beschäftigt. Dabei sind, wie mir Informationen zugekommen sind, eine ganze Reihe von Ländern mit erheblichen Bedenken gegen diese Verordnung hervorgetreten. Sie wissen ja, daß ich voriges Jahr — es wird so im März oder April gewesen sein als die Käseliberalisierung durchgeführt wurde, hier im Plenum gegen dieses Vorgehen mit besonderem Nachdruck Stellung genommen habe. Ich habe damals gesagt, die Käseliberalisierung sei ein schwerer Fehler gewesen, weil man einseitig einen Teil der Milchverarbeitung herausgenommen und der Liberalisierung unterworfen habe. Später haben sich dann im Gefolge der Liberalisierung Nachteile bemerkbar gemacht. Als ich damals auf die Wirkungen hingewiesen hatte, die sich daraus ergehen können, habe ich von dem Vizekanzler Blücher ein längeres Telegramm bekommen. Darin erwiderte er, man nehme an, daß keine besondere Erhöhung der Käseeinfuhr stattfinden werde. Das ist überholt, die Käseeinfuhr hat sich erhöht. Man hat weiterhin zugesichert, daß man im Falle einer Erhöhung der Käseeinfuhr besondere Maßnahmen ergreifen werde, um die heimische Milchwirtschaft und die Käsereien entsprechend zu schützen. Über all das wird noch zu sprechen sein.
    Wir sind nach wie vor der Meinung — auch nach den Ausführungen, die der Herr Bundesernährungsminister Lübke in der Öffentlichkeit gemacht hat —, daß alle Fragen der Milchwirtschaft einer besonders eingehenden und zusammenhängenden Prüfung bedürfen. Dazu gehört die Verordnung über Zollsatzänderungen auf dem Gebiet des sogenannten Almkäses, des Bergkäses — das ist ein Käse, der in etwa mit dem Emmentaler Käse zu vergleichen ist; da gibt es verschiedene Qualitäten —

    (Abg. Kriedemann: Nur nicht so gut!)



    (Dr. Horlacher)

    — Na ja, ich wohne da unten, ich werde doch Bescheid wissen, worum es sich handelt.

    (Abg. Kriedemann: Ich stimme Ihnen ja bei; ich mache Ihnen ja Mut!)

    — Sie sind mir ja freundlich, Herr Kriedemann. Es freut mich ganz besonders, daß wir endlich einmal einen vernünftigen Bundesgenossen haben.

    (Heiterkeit. — Abg. Frau Strobel: Höchste Zeit!)

    Das erleichtert uns die Lage, es erschwert sie nicht.
    Aber auch für mich ist das eine besondere Aufgabe, die mir gar nicht so leicht fällt.

    (Abg. Kriedemann: Ich weiß!)

    Ich wohne an der bayrisch-österreichischen Grenze und bin sonst gewohnt, mit unseren österreichischen Freunden nachbarlich-freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten. Dafür können Sie ja Verständnis haben. Aber da, wo die gegenseitigen Wirtschaftsinteressen nicht übereinstimmen, sondern sich überschneiden, da sind die Verhältnisse unter den besonderen sachlichen Gesichtspunkten zu beurteilen, die hier zutreffen. Das ist leider immer so.

    (Zuruf von der SPD: Da hört die Freundschaft auf!)

    Nun zum Text der Verordnung. Die Bundesregierung ist gar nicht vertreten; die hat sich selber eingeschmolzen, während wir über den Schmelzkäse reden.

    (Heiterkeit.)

    Mindestens einer sollte doch da sein, aber da ist gar keiner da. Schön ist das auch nicht im demokratischen Staat,

    (erneute Heiterkeit)

    wenn sich der Bundesrat heute vormittag mit der Angelegenheit beschäftigt und das Bundesernährungsministerium überhaupt gar nicht vertreten ist. Gestatten Sie, daß ich das moderato so vortrage.

    (Fortgesetzte Heiterkeit.)

    Es wird ihr auch zu Gehör gebracht werden, auch wenn sie nicht da ist.
    Die Fassung dieser Verordnung über Zolländerungen ist, entschuldigen Sie, sehr liederlich. Da heißt es:
    Der Zollsatz des Zolltarifs für die nachstehend bezeichnete Ware wird bis auf weiteres wie folgt geändert.
    Lesen Sie den Text nur nach: „bis auf weiteres". Dann steht unten, daß hier gewisse Konzessionen bezüglich einer Höchstmenge von 1000 t bis zum 31. Dezember 1954 gemacht werden sollen. Also das stimmt nicht miteinander überein.
    Das Gefährliche an der Verordnung ist nämlich, daß man plötzlich eine vollständig zollfreie Einfuhr zugesteht. Woher das gekommen ist, wissen wir alle. Da besuchen sich die hohen Herren gegenseitig, und da werden natürlich manche Wünsche ausgetauscht, und da war der Käse auch mit dabei.

    (Heiterkeit.)

    Infolgedessen haben wir uns hier über den Käse zu unterhalten.
    Das weitere Gefährliche an der Angelegenheit liegt im ganzen GATT-System, im ganzen Zollsystem. Das muß man wissen. Wenn wir einem
    Staat eine solche Zollfreiheit für ein Kontingent zugestehen, wirkt das auf andere Staaten zurück. Deswegen steht in der Begründung drin:
    Die Zollfreiheit im Rahmen des Zollkontingentes von 1000 t bis zum 31. Dezember 1954 kommt vielmehr dem Almkäse aus allen Ländern zugute.
    Da haben wir ja Glück, daß es in Schweden und Dänemark keine Almen gibt.

    (Heiterkeit.)

    Aber die gibt es in der Schweiz. Also soweit das möglich ist, kommt es auch anderen Ländern zugute.
    Deswegen ist die Sache so bedenklich. Wir haben auf der einen Seite die Käseliberalisierung, die durchgehend gilt, und auf der anderen Seite die Zugeständnisse eines besonderen Zollkontingents. Ich bitte das zu unterscheiden; es kommt hier auf „zollfrei" an. Sonst hätte das „zollfrei" gar keinen Sinn. Hier wird für ein besonderes Kontingent eine Zollfreiheit zugestanden. Im übrigen greift aber die Liberalisierung Platz, besonders mit verfehlten Maßnahmen bei der Käseliberalisierung. So ist der Tatbestand.
    Für uns im Süden ist das keine rein bayerische Frage; da kommen auch die Württemberger dazu. Es handelt sich also um das bayrisch-württembergische Allgäu. Wir sind hier den gleichen Bedingungen unterworfen wie der ganze Grönlandgürtel im Süden — auf den kommt es ja an —, wo die Käseerzeugung eine besondere Rolle spielt. Die Frage ist für uns im Süden deswegen so brennend, weil wir dort unten die größten Schwierigkeiten haben und andererseits gleichzeitig die unmittelbaren Nachbarn dieser Staaten sind. 1000 t Käse ist auch etwas anderes als 1000 t Getreide. 1000 t Käse bringen uns, wenn der Markt überfüllt und die Preise rückläufig sind, in eine schwierige Situation.
    Ursprünglich wollte ich beantragen, gleich die ganze Sache abzulehnen.

    (Abg. Kriedemann: Es wäre das Beste!)

    Soweit will ich aber gar nicht gehen. Wir wollen uns doch wenigstens über die Geschichte unterhalten und die Verhältnisse überprüfen. Ich habe aber die ernstesten Bedenken anzumelden und möchte so weit gehen, zu sagen, daß große Teile derer, die davon betroffen sind, dieser Verordnung nicht zustimmen können. Das ist die Lage, die sich da ergibt.
    Wir wollen aber die Frage prüfen. Deswegen beantrage ich unter Anmeldung ernstester Bedenken Überweisung an den Ausschuß für Außenhandelsfragen und an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Ich hoffe, daß wir dann zu Ergebnissen kommen, bei denen etwaige Gefahren
    für unsere Käseerzeuger im bayerischen und württembergischen Allgäu vermieden werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Strobel.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Käte Strobel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Meine Damen und Herren! Der Herr Kollege Horlacher war, gemessen an sonstigen hier erlebten temperamentvollen Ausbrüchen, heute verhältnismäßig zurückhaltend.

    (Heiterkeit.)

    Ich habe dafür Verständnis; denn es handelt sich


    (Frau Strobel)

    um die Vorlage der Regierung, der seine Partei maßgebend angehört. Ich muß sagen, ich beneide ihn nicht um die Situation, in der er sich gegenüber seinen Kollegen im Allgäu befindet. Wir werden sehen, ob diese Vorlage den von Herrn Horlacher angekündigten Weg geht. Zunächst befinden wir uns ja in der ersten Lesung.
    Die Angelegenheit hat aber, wie ich meine, noch eine andere, sehr ernste Seite, die dieses Haus angeht. Wir haben uns hier sehr oft über Zollaussetzungen unterhalten, vor allen Dingen im 1. Bundestag. Meistens handelte es sich um Vorlagen der sozialdemokratischen Fraktion, die dann Zollaussetzung beantragt hat, wenn bei wichtigen Nahrungsmitteln eine ernste Mangellage und damit erhebliche Preissteigerungen eingetreten waren. Leider hat das Hohe Haus unseren diesbezüglichen Anträgen nur bei den seltensten Gelegenheiten zugestimmt.
    Heute handelt es sich um eine Vorlage, die eine Zollaussetzung für ein Produkt vorsieht, an dem wir wahrlich keinen Mangel haben, sondern bei dem wir uns in einer ernsten Absatzkrise befinden. Das ist, glaube ich, der sachliche Tatbestand.
    Ich möchte darüber hinaus allerdings ebenso wie der Herr Kollege Horlacher meinen, daß die Vorlage weniger unter der Überschrift „Verordnung über Zollsatzänderungen" als vielmehr unter der „Diplomatische Geschenke" erscheinen sollte; denn darin liegt doch die wirkliche Ursache für das Zustandekommen. Wenn unser Kollege Horlacher bei dieser Gelegenheit nach „vernünftigen" Bundesgenossen sucht, so möchte ich beinahe meinen, daß diejenigen, die die Vorlage gemacht haben, nicht zu den vernünftigen gehören; diesen Schluß muß man daraus ziehen.

    (Abg. Dr. Horlacher: Das haben Sie herausgebracht!)

    — Ja, Herr Kollege, das haben Sie selber festgestellt, wenn auch nicht direkt, so doch indirekt.
    Wir möchten jedenfalls meinen: Es hat in diesem Hause schon so viele Debatten über die Situation der Milchwirtschaft gegeben, daß diese Auseinandersetzung nicht spurlos an den Ohren auch des Herrn Bundeskanzlers — wir wollen das einmal ganz deutlich sagen — hätte vorbeigehen sollen; dann hätte es zu dieser Vorlage nicht kommen können.
    Es heißt hier, handelspolitische Gründe seien für die Vorlage ausschlaggebend gewesen. Ich erinnere mich einer Situation, da gab es wirklich handelspolitische Gründe und zudem eine echte Mangellage in der Bundesrepublik. Das war, als wir die Aussetzung des Butterzolls beantragten und die Schweden ernsthaft handelspolitische Schwierigkeiten machten. Es gab weder bei der Regierung noch im Bundestag Verständnis dafür. In diesem Fall scheint es so ähnlich zu sein wie damals, als der Herr Bundeskanzler gelegentlich einer Italienreise vorübergehend die Aussetzung bzw. Verkürzung der Sperrfristen auch gewissermaßen als diplomatisches Geschenk dargebracht hat.
    Nun, Sie sind j a immer so stolz auf Ihre große Mehrheit im Hause, wie es wieder heute vormittag durch den Herrn Kollegen Winkelheide zum Ausdruck gekommen ist. Es steht einwandfrei fest, daß die CDU/CSU allein in der Lage ist, diese Zollaussetzungen zu verhindern. Ich hoffe sehr, daß Sie bei Ihren Bauernversammlungen, bei denen Sie sich
    jedesmal mit der Lage der Käsewirtschaft, der Liberalisierung und ihren Folgen auseinandersetzen, künftig in Ihrem eigenen Interesse auch darauf aufmerksam machen können, daß Sie, obwohl der Herr Bundeskanzler dieses diplomatische Geschenk versprochen hat, die Ausführung dieses Geschenks verhindert haben. Einer von beiden wird auf alle Fälle in Schwierigkeiten geraten.

    (Beifall bei der SPD.)