Rede:
ID0201813500

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 2018

  • date_rangeDatum: 11. März 1954

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    2. Deutscher Bundestag — 18. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1954 615 18. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. März 1954. Geschäftliche Mitteilungen . . 618 A, 641 B, 662 D Nachruf für den verstorbenen Abg. Winter 618 B Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Baron Manteuffel-Szoege, Albers, Wagner (Ludwigshafen) 618 C Mitteilung und Beschlußfassung über interfraktionelle Vereinbarung betr. Verzicht auf erneute erste Beratung von Vorlagen, deren erster Durchgang im Bundesrat während der ersten Wahlperiode des Bundestags erfolgte (Drucksache 307) 618 C Mitteilung über Beantwortung der Kleinen Anfragen 32 betr. Nachuntersuchung von Kriegsbeschädigten des ersten Weltkrieges (Drucksachen 249, 297) und 31 betr. Wiederinstandsetzung besatzungsgeschädigter Hotels in Ostbayern (Drucksachen 262, 308) 618 D Zurückziehung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Freifahrten für Spätheimkehrer (Drucksache 41) 618 D Fragestunde (Drucksache 267): 1. betr. Maßnahmen der Bundesregierung gegen die irreführende Bezeichnung „Ostzone": Dr. Rinke, (CDU/CSU) 619 A, C Kaiser, Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen 619 A, C 2. betr. Maßnahmen gegen die Ausfuhr von Uhrenbestandteilen und demontierten Uhrwerken: Zurückgezogen 619 C 3. betr. Finanzierung einer Ausstellung kanadischer Uhrenproduktion auf der Messe von Toronto: Zurückgezogen 619 C 4. betr. Unterbindung fachärztlicher Untersuchung zwecks Feststellung einer Erwerbsminderung bei Rentenempfängern von über 65 Jahren: Walter (DP) 619 C, D, 620 A Storch, Bundesminister für Arbeit . . 619 D 5. betr. Abkommen mit den Krankenkassen der sowjetisch besetzten Zone über Inkraftsetzung der §§ 219 und 220 der Reichsversicherungsordnung: Freidhof (SPD) 620 A Storch, Bundesminister für Arbeit 620 A, B 6. betr. Streifbänder mit eingedruckten Marken und Zehnerblocks mit Postkarten: Ritzel (SPD) 620 B, C, D Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . 620 B, D 7. betr. Reform des Urheberrechts: Dr. Brühler (DP) 620 D Neumayer, Bundesminister der Justiz 621 A 8. betr. Stellennachweis für über 40 Jahre alte Heimkehrer, die während des „Dritten Reichs" ins Ausland gegangen sind: Frau Dr. Weber (Aachen) (CDU/CSU) 621 A, B Storch, Bundesminister für Arbeit 621 A, B 9. betr. Zuschüsse oder Darlehen für Altwohnungen: Dr. von Buchka (CDU/CSU) . . . . 621 B, C Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau 621 B, C 10. betr. Schicksal der Insassen des Zuchthauses Waldheim: Dr. von Buchka (CDU/CSU) . . 621 D, 622 C Kaiser, Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen 621 D, 622 C 11. betr. Einbringung der Bundesrechtsanwaltsordnung: Dr. Welskop (CDU/CSU) 622 C Neumayer, Bundesminister der Justiz 622 C 12. betr. Altersversorgung der Rechtsanwälte: Dr. Welskop (CDU/CSU) 622 D Neumayer, Bundesminister der Justiz 622 D 13. betr. Unterbindung des Schlachtens von Hunden und Katzen zum Zwecke des Verzehrs: Abgesetzt 623 A 14. betr. Einstellung von Arbeitskräften aus dem Kasseler Gebiet beim Bundesarbeitsgericht und beim Bundessozialgericht: Dr. Preller (SPD) 623 A, C Storch, Bundesminister für Arbeit 623 B, C 15. betr. Zusammenfassung der drei Fernsprechortsnetze der Stadt Salzgitter: Dr. Höck (CDU/CSU) 623 D Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . 623 D 16. betr. Verweigerung der Aufnahme von Familien mit Kindern durch Hauseigentümer: Dr. Menzel (SPD) 624 C Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau 624 C 17. betr. Bau der Autobahn Hamm—Kassel: Dr. Dr. h. c. Prinz zu Löwenstein (FDP) 625 B Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 625 C 18. betr. Verlegung der Bundesstraße 241 auf der Strecke zwischen Heiligenstock und Freiheit im Kreise Osterode (Harz): Dr. Lindenberg (CDU/CSU) . . 625 D, 626 A Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 625 D, 626 A 19. betr. Vorschriften zum Schutz der Volksgesundheit im Bereich der Milchwirtschaft: Abgesetzt 623 A 20. betr. Arbeitslosenversicherungsschutz land- und forstwirtschaftlicher Arbeitnehmer in den ehemaligen Ländern Baden und Württemberg-Hohenzollern: Frehsee (SPD) 626 A, B Storch, Bundesminister für Arbeit . . 626 B 21. betr. Vorstellung des Deutschen Botschafters in Kairo gegen die Versteigerung des Marschallstabs des früheren Feldmarschalls von Brauchitsch: Dr. Menzel (SPD) 626 C, D Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 626 C, D 22. betr. Frage der Berücksichtigung der Konfession bei Einstellung und Beförderung von Beamten in den Bundesministerien: Dr. Bucher (FDP) 627 A, B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 627 A, B 23. betr. Konfession der Leiter der Personalabteilungen oder der Personalreferenten für die höheren Beamten in den Bundesministerien: Dr. Bucher (FDP) 627 B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 627 B 24. betr. Personalbestand und Kosten der Abteilung Z für die allgemeinen Angelegenheiten im Bundesministerium des Innern: Dr. Bucher (FDP) 627 C Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 627 C 25. betr. Festsetzung des allgemeinen Dienstalters von aus dem Landesdienst übernommenen oder unmittelbar im Bundesdienst wiedereingestellten Beamten aus dem Versorgungsanwärterstand: Krammig (CDU/CSU) 627 D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 628 A Vertagung der Fragen 26 bis 37 628 A Entgegennahme einer Erklärung der Bundesregierung (Finanz- und Steuerreform): Präsident D. Dr. Ehlers 628 B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 628 C Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Aufhebung der Verordnung über die baupolizeiliche Behandlung von öffentlichen Bauten (Drucksache 254) 641 B Überweisung an die Ausschüsse für Kommunalpolitik, für Wiederaufbau und Wohnungswesen, für Finanz- und Steuerfragen und für Verkehrswesen . . . . 641 C Erste Beratung des Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Bundesvertriebenengesetzes (Drucksache 222) 641 C Überweisung an den Ausschuß für Heimatvertriebene 641 C Erste Beratung des von den Abg. Frau Dietz, Ruf, Bausch u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) 641 C Dr. Atzenroth (FDP) (Schriftliche Erklärung) 641 D, 663 Überweisung an die Ausschüsse für Rechtswesen und Verfassungsrecht, für Fragen der Presse, des Rundfunks und des Films und für Wirtschaftspolitik 641 D Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die steuerliche Behandlung von Leistungen im Rahmen des Familienausgleichs (Drucksache 189) 641 D Richter (SPD) 641 D, 646 C Gräfin Finckenstein (GB/BHE) . . . . 643 B Frau Dr. Ilk (FDP) 644 B, 647 C Winkelheide (CDU/CSU) 645 A, D Dr. Schellenberg (SPD) 645 D Horn (CDU/CSU) 647 D Überweisung an die Ausschüsse für Finanz- und Steuerfragen und für Sozialpolitik 648 C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Beauftragung von Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege mit der nichtgewerbsmäßigen Arbeitsvermittlung zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts (Drucksache 223) 648 E Überweisung an den Ausschuß für Arbeit 648 E Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das Übereinkommen Nr. 63 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 20. Juni 1938 über Statistiken der Löhne und der Arbeitszeit in den hauptsächlichsten Zweigen des Bergbaus und des verarbeitenden Gewerbes einschließlich des Baugewerbes sowie in der Landwirtschaft (Drucksache 126); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 258) 648 D Scheppmann (CDU/CSU), Berichterstatter 648 D Dr. Atzenroth (FDP) 650 A Richter (SPD) 650 C Sabel (CDU/CSU) 651 B Abstimmungen 649 D, 651 C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das Übereinkommen Nr. 88 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 9. Juli 1948 über die Organisation der Arbeitsmarktverwaltung (Drucksache 127); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 259) . . . 651 C Richter (SPD), Berichterstatter . . 651 D Abstimmungen 652 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das Übereinkommen Nr. 96 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 1. Juli 1949 über Büros für entgeltliche Arbeitsvermittlung (Neufassung 1949) (Drucksache 128); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 260) 652 A Richter (SPD), Berichterstatter . . 652 B Abstimmungen 652 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über Arbeitslosenversicherung (Drucksache 164); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 261) 652 C Kuntscher (CDU/CSU), Berichterstatter 652 C Abstimmungen 653 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über weitere Maßnahmen auf dem Gebiet des Hypotheken- und Schiffsbankrechts sowie über Ausnahmen von § 247 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (Drucksache 195); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (Drucksache 255) 653 B Dr. Welskop (CDU/CSU), Berichterstatter 653 B Abstimmungen 654 B Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Umsatzsteuergesetzes (Drucksache 199) 654 C Seither (SPD), Antragsteller 654 C Eberhard (FDP) 654 D Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) (CDU/CSU) 655 B Überweisung an die Ausschüsse für Finanz- und Steuerfragen, für Geld und Kredit und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 655 B Beratung des Entwurfs einer Dreizehnten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 227) in Verbindung mit der Beratung des Entwurfs einer Vierzehnten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 221) und mit der Beratung des Entwurfs einer Fünfzehnten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 269) 655 B Dr. Horlacher (CDU/CSU) 655 C Frau Strobel (SPD) 656 D Bauknecht (CDU/CSU) 657 C Bender (GB/BHE) 658 B Kriedemann (SPD) 658 C Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) (CDU/CSU) 658 D Überweisung der Verordnung Drucksache 227 an den Ausschuß für Außenhandelsfragen und der Verordnungen Drucksachen 221 und 269 an die Ausschüsse für Außenhandelsfragen und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 659 A Beratung der Anträge des Bundesministers der Finanzen auf nachträgliche Genehmigung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben in den Bundeshaushaltsrechnungen für das Rechnungsjahr 1949 (21. September 1949 bis 31. März 1950) und für das Rechnungsjahr 1950 (Drucksache 270) in Verbindung mit der Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen auf nachträgliche Genehmigung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben in der Bundeshaushaltsrechnung für das Rechnungsjahr 1951 (Drucksache 304) 659 A Überweisung an den Haushaltsausschuß 659 A Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Vereinfachung der Grenzformalitäten für Reisende (Drucksache 198) 659 B Dr. Mommer (SPD), Antragsteller . . 659 B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 660 B Überweisung an den Ausschuß für Angelegenheiten der inneren Verwaltung und an den Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten 660 C Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (Drucksache 228) 660 C Dr. Lütkens (SPD), Antragsteller . 660 C Neumayer, Bundesminister der Justiz 662 B Überweisung an den Ausschuß für Rechtswesen und Verfassungsrecht und an den Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten 662 C Beratung des interfraktionellen Antrags betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 13) 662 D, 664 Beschlußfassung 662 D Nächste Sitzung 662 D Anlage 1: Schriftliche Erklärung des Abg Dr. Atzenroth (FDP) zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) 663 Anlage 2: Interfraktioneller Antrag betr Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 13) 664 Die Sitzung wird um 9 Uhr 4 Minuten durch den Präsidenten D. Dr. Ehlers eröffnet.
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    *) Siehe Anlage 2 Seite 664 Anlage 1 zum Stenographischen Bericht der 18. Sitzung Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dr. Atzenroth (FDP) zur ersten Beratung des von den Abgeordneten Frau Dietz, Ruf, Bausch und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) Da der Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) nicht begründet wurde, auch keine Aussprache stattfand, gebe ich folgende Erklärung ab. Das hier aufgeworfene Problem kann nur im größeren Rahmen des gesamten Zugabewesens behandelt werden. Die Gründe, die im Jahre 1932 für die Schaffung gewisser Verbote maßgebend waren, bestehen zum großen Teil auch heute noch. Niemand wird leugnen können, daß Mißstände auf den verschiedensten Gebieten des Zugabewesens zu beklagen sind. Zwar geben die Kaffeehändler noch nicht wieder Porzellan als Zugabe wie damals, aber die kleinen Kunstwerke aus modernen Stoffen, die gewissen Waren ohne Entgelt beigefügt werden und auf das Sammelbedürfnis der Kinder abgestellt sind, vermehren sich von Jahr zu Jahr. Auch die sogenannten Preisausschreiben in illustrierten Zeitschriften stellen in Wirklichkeit eine versteckte Zugabe dar, wenn dabei ganze Einrichtungen, Motorräder, Kühlschränke usw. auf dem Umwege über den Zeitungspreis verkauft werden. Alle diese Firmen und Unternehmungen sollte man daran erinnern, daß es Ziel unserer Marktwirtschaft sein muß, die Ware in bester Qualität und zu niedrigstem Preis an den Verbraucher zu bringen, und daß es nicht Aufgabe der Wirtschaft ist, ihre Kundschaft zu beschenken, zu belehren und zu unterhalten. Bei einer derartigen Betrachtung ergeben sich gegen den vorgelegten Gesetzentwurf erhebliche Bedenken. Wir können keine Einwendungen dagegen erheben, daß der Ware Zeitschriften beigefügt werden, die sich auf den zu veräußernden Artikel beziehen, ihn loben oder seine Herstellung erläutern. Wir sehen aber nicht ein, warum gewerbliche Betriebe Zeitschriften belehrenden und unterhaltenden Inhalts herausgeben müssen. Insofern lehnen wir also den Entwurf ab. Wir werden uns aber an einer Diskussion über das gesamte Problem im Ausschuß eingehend beteiligen. Bonn, den 11. März 1954 Dr. Atzenroth Anlage 2 zum Stenographischen Bericht der 18. Sitzung Interfraktioneller Antrag betreuend Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 13) Der Bundestag wolle beschließen: Die folgenden Anträge werden ohne Beratung gemäß § 99 Abs. 1 der Geschäftsordnung den zuständigen Ausschüssen überwiesen: 1. Antrag der Abgeordneten Frau Strobel, Bauer (Würzburg), Op den Orth und Genossen betreffend Ausbau der Großschiffahrtsstraße RheinMain-Donau (Drucksache 239) 2. Antrag der Abgeordneten Dr. Arndt, Freidhof, Merten, Dr. Preller und Genossen betreffend Bundeszuschüsse für die bundeseigene Kurhessischer Kupferschieferbergbau GmbH. in Sontra (Hessen) (Drucksache 247) 3. Antrag der Fraktion der FDP betreffend Genehmigungspflicht bei Grundbesitzveräußerungen (Drucksache 252) 4. Antrag der Abgeordneten Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn), Mühlenberg und Genossen betreffend Nutzungsentschädigung für Bauern im Gebiet an der holländischen Grenze (Drucksache 253) 5. Antrag der Fraktion der CDU/CSU betreffend Ausbau der Autobahn Leverkusen — Kamen (Drucksache 257) an den Haushaltsausschuß (federführend) und an den Ausschuß für Verkehrswesen; an den Haushaltsausschuß (federführend) und an den Ausschuß für Wirtschaftspolitik; an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (federführend) und an den Ausschuß für Bau- und Bodenrecht; an den Haushaltsausschuß (federführend), an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und an den Ausschuß für Grenzlandfragen; an den Haushaltsausschuß (federführend) und an den Ausschuß für Verkehrswesen. Bonn, den 23. Februar 1954 Dr. von Brentano und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Dehler und Fraktion Haasler und Fraktion Dr. von Merkatz und Fraktion
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    Rede von Eva Gräfin Finckenstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (GB/BHE)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Meine Fraktion stimmt der Gesetzesvorlage zu, denn sie begrüßt jede Beseitigung einer Notlage und ganz besonders die Beseitigung der Notlage einer kinderreichen Familie. Aber sie tut es ohne große Begeisterung, denn dieser Gesetzentwurf bezieht sich nur auf einen Teil aller kinderreichen Familien. Er beinhaltet lediglich eine Steuererleichterung für freiwillige Kinderbeihilfen, die Arbeitgeber an Arbeitnehmer zahlen wollen. Alle Selbständigen, alle
    Handwerker, alle freiberuflich Schaffenden und die kinderreichen Familien in der Landwirtschaft sind von dieser Gesetzesvorlage ausgenommen.

    (Abg. Dr. Miessner: Die Staatsdiener auch!)

    Die dankenswerte Initiative einzelner besonders fortschrittlich gesinnter Firmen und ganzer Wirtschaftszweige, die heute freiwillig Kinderbeihilfen zahlen, soll hier voll anerkannt und in keiner Weise geschmälert werden. Aber wir halten eine solche Regelung der Notlage in den kinderreichen Familien für nicht ausreichend. Diese Gesetzesvorlage bleibt ein Flickwerk. Sie schafft Gegensätze vorwiegend zu denjenigen Firmen, die nicht in der Lage sind, freiwillig Kinderbeihilfen zu zahlen,

    (Sehr richtig! rechts)

    und zu denjenigen Wirtschaftszweigen, die sich nicht in einer so günstigen Lage befinden, daß sie allgemein als Wirtschaftsgruppe daran denken können, freiwillig Kinderbeihilfen zu zahlen. Auch die Kinderbeihilfen an Beamte sind nicht steuerfrei. Hier wird also durch diese Gesetzesvorlage ebenfalls ein Gegensatz geschaffen.

    (Abg. Lücke: Sehr richtig!)

    Die 35 Mark Kinderbeihilfe etwa, die ein höherer Beamter für ein älteres Kind bekommt, sind netto nur 20 Mark. Bei einem mittleren Beamtengehalt wären es etwa 25 Mark. Die 20 Mark Beihilfe für ein kleines Kind eines höheren Beamten sind netto nur 11 Mark, bei einem mittleren Beamtengehalt etwa 13,50 Mark. Dieser Gesetzentwurf bringt also eine weitere Ungerechtigkeit mit sich und schafft eine Verschiedenheit zwischen Empfängern von Kinderbeihilfen.
    Meine Fraktion hält die staatliche Kinderbeihilfe für unbedingt notwendig.

    (Zuruf von der SPD: Kiek mal einer an!)

    In 33 Ländern der Erde werden heute Kinderbeihilfen gezahlt, und in 21 Ländern werden sie vom ersten Kind an gezahlt. Daneben fallen einem sofort die beiden großen Ausnahmen von dieser Regelung nach 1946 in der gesamten Welt auf. Die eine Ausnahme sind die USA, die die Nichteinführung einer staatlichen Kinderbeihilfe mit dem hohen Lebensstandard in den Vereinigten Staaten begründen. Diese Begründung kann für die Bundesrepublik nicht angeführt werden. Der Vertriebenenminister Professor Oberländer hat neulich ausgerechnet, daß 3 Millionen Menschen in der Bundesrepublik ein Einkommen von weniger als 120 Mark haben. Von einem hohen Lebensstandard kann man also bei uns sicherlich nicht sprechen, am wenigsten in bezug auf kinderreiche Familien.
    Die Jugend ist der kostbarste Schatz einer Nation, und unsere Jugend hat in den furchtbaren Kriegsjahren, vor allen Dingen in den Jahren nach dem Krieg große gesundheitliche Schäden erleiden müssen. Daher bedarf gerade unsere Jugend in der Bundesrepublik ganz besonderer Pflege und Förderung. Es handelt sich hier doch um das einfachste Problem, das es überhaupt gibt. Um die Jugend besser zu pflegen, muß man ihr besser zu essen geben; und um ihr besser zu essen zu geben, braucht man mehr Geld, und zwar Bargeld, und möglichst zahlbar an die Mutter, wie es in vielen Ländern geschieht, die eine staatliche Kinderbeihilfe zahlen. So begrüßenswert die Steuerermäßigungen sind, von denen uns der Herr Bundesfinanzminister soeben Kunde gegeben hat, und so erfreulich sie für die kinderreichen Familien sind, sie sind nie dasselbe wie eine Zuwendung in barem


    (Gräfin Finckenstein)

    Geld an die kinderreiche Familie, möglichst an die Mutter.
    Wir wollen nicht von dem französischen Beispiel sprechen, weil es außerordentlich weitgehend ist. Es soll hier nur erwähnt werden, daß jede französische Mutter — die arme, die reiche und auch die uneheliche französische Mutter — für ihr erstes Kind vom Staate 42,50 DM nach deutschem Geld erhält, und zwar unabhängig von ihrem Einkommen. Mit einem Betrag von 42,50 DM im Monat kann man wirklich ein Baby aufziehen. Allen unseren Entwürfen liegt leider nur der sehr geringe Zuschußbetrag von 20 DM im Monat pro Kind zugrunde. Dabei darf festgestellt werden, daß niemand mit 20 DM im Monat ein Kind aufziehen kann.
    Im 1. Bundestag ist es in der Frage der Kinderbeihilfe leider nicht zu einer Einigung gekommen. Für den 2. Bundestag haben wir die lebhafte Hoffnung, daß möglichst bald etwas zustande kommt. Wir hörten heute morgen - wie schon mein verehrter Vorredner gesagt hat —, daß sowohl SPD wie CDU einen Gesetzenwurf über die Kinderbeihilfen angekündigt oder eingebracht haben. Wir warten alle mit großer Sehnsucht auf den angekündigten Gesetzentwurf des Herrn Bundesarbeitsministers. Meine Fraktion wird keinen eigenen Gesetzentwurf einbringen, weil wir glauben, daß wir der kinderreichen Familie nicht durch eine Vielzahl von Gesetzentwürfen, sondern nur dadurch helfen können, daß einer dieser Gesetzentwürfe, und zwar möglichst bald, angenommen wird.
    Ich darf hier im Namen vieler kinderreicher Mütter in der Bundesrepublik sprechen, weil ich selber sieben Kinder habe. Ich möchte an Sie alle eindringlich appellieren, recht bald zu einem Ergebnis zu kommen, zu der Annahme eines dieser Gesetzentwürfe,

    (Abg. Lücke: Sehr gut!)

    über die wir in der Bundesrepublik jetzt fast fünf
    Jahre beraten, obwohl gerade wir in der Bundesrepublik den allergrößten Anlaß hätten, unseren
    Kindern von Staats wegen eine Hilfe zu geben.

    (Beifall beim GB/BHE und bei der SPD.)



Rede von: Unbekanntinfo_outline
Das Wort hat die Abgeordnete Frau Dr. Ilk.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Herta Ilk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bedaure es sehr, daß unsere Kollegen von der CDU, die die Antragsteller sind, diesen Antrag über die steuerliche Behandlung von Kinderzulagen nicht begründet haben.

    (Zustimmung bei der SPD. — Abg. Winkelheide: Das werden wir gleich tun!)

    — Das hätten Sie vorher machen sollen, Herr Kollege Winkelheide, dann hätten wir auf Ihre Begründung eingehen können.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Es ist nämlich leider nicht ganz verständlich, warum Sie diesen Antrag heute einbringen, nachdem uns der Herr Bundesfinanzminister in so ausgezeichneter Weise dargelegt hat, welche steuerlichen Maßnahmen er gerade für die Kinderreichen geplant hat. Damit will ich durchaus nicht etwa sagen, daß ich mit allem nach dieser Richtung hin schon zufriedengestellt bin. Meine Fraktion wird zu gegebener Zeit noch das eine oder andere zu sagen haben.
    Aber immerhin kommt dieser Antrag in einem Augenblick, in dem Ihnen ein wenig schon der Wind aus den Segeln genommen ist.

    (Heiterkeit und Zurufe von der SPD. — Abg. Winkelheide: O nein, er liegt schon vier Wochen vor!)

    — Herr Kollege Winkelheide, vielleicht bedienen Sie sich des Mikrophons, damit die andern Ihre Zwischenrufe auch hören! —

    (Zuruf von der Mitte: Warum so ironisch?)

    Im Prinzip sind wir mit steuerlichen Vergünstigungen für kinderreiche Familien durchaus einverstanden. Erinnern Sie sich bitte an die erste Diskussion zur Steuerreform. Da haben wir Freien Demokraten den Freibetrag schon für das erste Kind als nicht ausreichend empfunden. Als ich heute die Rede des Herrn Bundesfinanzministers hörte, habe ich mich gefreut, daß er unserem Antrag entsprechend — vielleicht hat er sich dessen erinnert — auch den Freibetrag schon für das erste Kind erhöhen will.

    (Abg. Lücke: Das hat der Familienminister getan!)

    Wir müssen einmal zu einer gewissen Steuergleichheit kommen. Nach dem Antrag, den Sie hier vorlegen, wird doch wieder nur eine bestimmte Personengruppe, nämlich die, die Kinderbeihilfe durch Familienausgleichskassen oder private Arbeitgeber erhält, herausgenommen, wie von meinen Vorrednern schon betont wurde. Weder die Beamten noch die Bauern noch Personen, die im freien Beruf stehen, werden steuerlich in irgendeiner Form begünstigt, weil bei ihnen diese Voraussetzungen nicht bestehen. Die Arbeiter und Angestellten der öffentlichen Betriebe — denken Sie an die Bundesbahn und an die Bundespost — fallen auch nicht unter die Kategorie derjenigen, die hiernach steuerlich begünstigt werden. Das dürfte doch unbillig sein.

    (Zuruf von der Mitte.)

    — Ich kann Sie leider nicht verstehen, Herr Kollege. Wir haben doch jetzt die Mikrophone. Bitte, sagen Sie das doch durch das Mikrophon, dann könnte ich Ihnen erwidern; aber so kann ich Sie leider nicht verstehen, ich bedaure sehr.

    (Abg. Schüttler: Frau Dr. Ilk, dann wollen wir die Gleichheit vom ersten Kind an herstellen; dann ist sie da!)

    — Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Warum wollen wir es nicht schon beim ersten Kind tun, warum wollen wir da nicht eine Hilfe schaffen, damit wir auch die Freude der Eltern am Kind und, sagen wir einmal, den Mut zum Kind wecken? Da sind wir ganz einer Meinung, Herr Kollege.

    (Zuruf von der Mitte: Seit wann?)

    — Seit langem. Wenn Sie unsere ersten Ausführungen zur Steuerreform gehört oder hinterher im Protokoll aufmerksam gelesen hätten, hätten Sie unsere Forderung schon damals kennengelernt. Ich bedaure, daß Ihnen das entgangen ist.
    Wir müssen jetzt wieder — das hat auch der Herr Finanzminister in seiner heutigen Rede gesagt — zu einer Steuergerechtigkeit kommen und dürfen nicht nur eine bestimmte Kategorie bevorzugen.

    (Sehr gut! bei der FDP.)

    Wenn Sie heute eine Steuerermäßigung für Zahlungen von Betrieben direkt und über Familien-


    (Frau Dr. Ilk)

    ausgleichskassen beantragen, so muß dieses Problem sehr sorgfältig durchdacht werden, damit nicht nach dieser Richtung hin vielleicht eine gewisse Ungleichheit und Ungerechtigkeit entsteht. Dazu wird sich der Herr Finanzminister selber vielleicht noch äußern müssen. Der Herr Arbeitsminister und der Herr Finanzminister werden sich dazu äußern müssen, wieweit es tragbar ist, daß wir auch eine Sonderregelung für diesen Personenkreis treffen, weil dieser insoweit dann auch von den Soziallasten freigestellt wird. Da geht eine ganze Menge an Geld für die Invalidenversicherung, für die Arbeitslosenversicherung verloren, weil die Beiträge sich senken. Es muß überlegt werden, ob da nicht zugunsten eines relativ kleinen Kreises eine Belastung für die Gesamtheit eintritt. Ich glaube, wir werden diesen Antrag, wenn er an den Ausschuß kommt, sehr sorgfältig beraten müssen, damit nicht ein Schaden für das Ganze zum Vorteil eines kleinen Personenkreises eintritt. Im Prinzip sind wir jedoch mit jeder Begünstigung einverstanden, die zugunsten der Kinderreichen eintritt.

    (Beifall bei der FDP. — Abg. Winkelheide: Dann sind wir ja einig!)