Rede von
Dr.
Robert
Lehr
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die von den Antragstellern gegebene Anregung begrüße ich lebhaft. Ich wende mich zunächst an diejenigen
Mitglieder des Hohen Hauses, die gleichzeitig dem Kulturpolitischen Ausschuß des Hauses angehören. Der Kulturpolitische Ausschuß hat im gesamtdeutschen Interesse wiederholt nach einem vielfach noch notwendigen Ausgleich in der Regelung des Schulwesens der Länder gestrebt. Er hat versucht, diesen Ausgleich zu fördern und wiederholt Anlaß gehabt, wichtige Fragen der inneren und äußeren Gestaltung unseres Schulwesens zu erörtern. Mit Recht hat sich der Ausschuß dabei an den Bundesinnenminister gewandt, wenn er Informationen und Auskünfte aller Art haben wollte, und verlangt, daß ihm das Bundesinnenministerium bei seinen Beratungen behilflich ist. Wenn der Bundesinnenminister dem Kulturpolitischen Ausschuß behilflich sein will, so muß er sich selbst über den Gang der Entwicklung informieren können, muß einen Überblick über die wesentlichen Fragen, die wichtigsten Auffassungen, Wünsche und Pläne haben.
Nun hat sich in der Zwischenzeit eine weitere Entwicklung vollzogen. Die Herren Kultusminister der Länder haben sich zu einer Konferenz zusammengeschlossen und in dankenswerter Weise dem Bundesinnenminister Gelegenheit gegeben, sich persönlich oder im Falle seiner Verhinderung durch seine Vertreter an diesen Sitzungen zu beteiligen. Das ist sehr vorteilhaft gewesen. Ich habe die Beteiligung zum Zwecke meiner eigenen Information auch sehr lebhaft begrüßt. Diese Teilnahme an den Konferenzen ist aber auch für die Fühlungnahme zwischen dem Kulturpolitischen Ausschuß dieses Hauses und mir selbst von Wert gewesen.
Dabei ist noch ein besonderer Punkt zu erwähnen. Die Konferenzen der Kultusminister der Länder beschränken sich naturgemäß auf die Schulverwaltungen. Dagegen wird dieser Beirat den Vorzug haben, daß er erstens einen Meinungsaustausch auf der Bundesebene gestattet und daß zweitens außer den beteiligten Schulverwaltungen auch die weiteren Kreise in ihm zu Wort kommen können, die an der Entwicklung und Ausgestaltung unseres Schulwesens lebhaft interessiert sind. Das ist einmal die Lehrerschaft selbst, zum anderen sind das die Eltern, ferner die Kirche; dann ist auch das Handwerk und überhaupt die Wirtschaft beteiligt. Auch die Hochschulen haben ihr besonderes Interesse an einem solchen laufenden Gespräch in einem Beirat.
Ich glaube, dieses laufende Gespräch in dem Beirat unter Zuziehung aller beteiligten und interessierten Kreise sollten wir fördern. Ich schlage Ihnen daher vor, diesen Antrag in dem zuständigen Ausschuß ausgiebig zu erörtern, und stelle dabei gern die Mitwirkung meines Hauses in Aussicht.