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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 149. und 150. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. Juni 1951 5947 149. und 150. Sitzung Bonn, Freitag, den 8. Juni 1951. 149. Sitzung Geschäftliche Mitteilungen 5948C Anfrage Nr. 165 der Abg. Strauß, Dr. Jaeger u. Gen. betr. Verwendung von Besatzungskosten — Bau einer Kegelbahn in Garmisch-Partenkirchen durch die amerikanische Besatzungsmacht (Nrn. 1989, 2317 der Drucksachen) 5948C Anfrage Nr. 81 der Fraktion der SPD betr. Deutsche Dienstkommandos bei den Besatzungsmächten (Nrn. 2188, 2318 der Drucksachen) 5948C Zur Tagesordnung *5948C Beratung des Antrags der Fraktion, der SPD betr. Deutsche Hilfe gegen die Hungerkatastrophe in Indien (Nr. 2265 der Drucksachen) 5948D Frau Meyer-Laule (SPD), Antragstellerin 5948D, 5950B Dr. Pfleiderer (FDP) 5949A Frau Dr. Steinbiß (CDU) 5949D Beschlußfassung 5950B Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Hilfsmaßnahmen für Ostbayern (Nr. 2269 der Drucksachen) 5950C Kohl (Stuttgart) (KPD), Antragsteller 5950C Kahn (CSU) 5952A Hähne (SPD) . . . . . . . . . 5953D Renner .(KPD) (zur Geschäftsordnung) 5955B Übergang zur Tagesordnung 5955C Dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes und des Beförderungsteuergesetzes (Nrn. 1983, 2229 der Drucksachen; Umdrucke Nrn. 212, 216, 220, 221, 222) . 5955D, 5964C Lausen (SPD) . . . . . . 5956A, 5964D Dr. Bertram (Z) 5957D, 5967D Kohl (Stuttgart) (KPD) 5959D Mensing (CDU) 5961A, 5967A Loritz (WAV) 5961C Neuburger (CDU): zur Sache 5964C, 5965A, 5970D zur Abstimmung 5970B Dr. Koch (SPD): zur Sache 5965A, 5966D, 5970C zur Abstimmung 5970B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 5966C, 5969A Dr. Horlacher (CSU) 5967A Freudenberg (FDP-Hosp.) 5968B Stücklen (CSU) 5968D Dr. Wellhausen (FDP) 5969B Pelster (CDU) 5969C Schmücker (CDU) 5969D Dr. Povel (CDU) 5970A Abstimmungen . . , . . 5964D, 5965B, 5967B, 5969D, 5971A Fortsetzung der Beratung des Berichts des Untersuchungsausschusses (44. Ausschuß) gemäß Antrag der Fraktionen der BP, CDU/CSU, SPD, FDP, DP, WAV und des Zentrums (Nrn. 2274, 1397 [neu], 2315, 2319 der Drucksachen; Umdruck Nr. 214) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion des Zentrums betr. Subventionen an die Industrie (Nr. 1594 der Drucksachen) und der Beratung des Antrags der Fraktion des Zentrums betr. Zahlungen der Industrie an politische Fonds (Nr. 1595 der Drucksachen) 5961D zur Abstimmung: Dr. Wellhausen (FDP) 5962C, D, 5964A, B Schröter (CDU) 5962D Dr. Horlacher (CSU) 5962D Dr. Seelos (BP) 5963A Fisch (KPD) 5963C Abstimmungen 5962C, 5963A, B, D Ausschußüberweisungen . . . . 5962C, 5963A Abstimmung über den Antrag des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität von Abgeordneten (Nr. 2076 [neu] der Drucksachen) 5964B Dritte Beratung des Entwurfs eines Zolltarifgesetzes (Nrn. 1294, 2250 der Druck- sachen; Umdruck Nr. 219) 5971A Kalbitzer (SPD) 5971B, 5975A Dr. Serres (CDU) 5972B Paul (Düsseldorf) (KPD) 5972C Dr. Fink (BP) 5973C Freudenberg (FDP-Hosp.) 5974C Beschlußfassung 5975C Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Ausgabe von Verbilligungsscheinen (Nr. 2151 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Verbot der Inkraftsetzung einer Verordnung über Preise für Milch und Butter (Nr. 2284 der Drucksachen) . 5975D Frau Strobel (SPD), Antragstellerin . 5975D Frau Strohbach (KPD), Antragstellerin 5977A Frau Niggemeyer (CDU) 5978A Dannemann (FDP) 5978D Renner (KPD) 5979C Dr. Horlacher (CSU) 5980B Dr. Kreyssig (SPD) 5981A Ausschußüberweisung (Nr. 2151 der Drucksachen) 5983A Übergang zur Tagesordnung (Nr. 2284 der Drucksachen) 5983A Beratung des Antrags der Fraktion des Zentrums betr. UKW-Programm Westfalen (Nr. 2225 der Drucksachen) 5983A Beratung zurückgestellt 5983A Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Nr. 2234 der Drucksachen) 5983A Matthes (DP), Antragsteller 5983B Altmeier (SPD) 5983C, 5985A Frau Dr. Gröwel (CDU) 5983D Dr. von Merkatz (DP) . . . 5984D, 5985B Mellies (SPD) (zur Abstimmung) . . 5985D Abstimmung .. . .. . 5985B, C Beschlußunfähigkeit und nächste Sitzung . 5985D 150. Sitzung Geschäftliche Mitteilungen 5986A Fortsetzung der Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Nr. 2234 der Drucksachen) 5986A zur Abstimmung: Kunze (CDU) 5986A Dr. von Brentano (CDU) 5986C Namentliche Abstimmung . . . 5986C, 5989 Beratung des Antrags der Fraktion des Zentrums betr. UKW-Programm Westfalen (Nr. 2225 der Drucksachen) 5986A, D Beschluß zurückgestellt 5986D Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Einsetzung einer Sachverständigenkommission zur Vorbereitung der Neugliederung des Bundesgebietes (Nr. 2222 der Drucksachen) . . . 5986D Dr. Wuermeling (CDU) 5987A Beschlußunfähigkeit und nächste Sitzung 5988C Zusammenstellung der namentlichen Abstimmung 5992 149. Sitzung Die Sitzung wird um 9 Uhr 3 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Namentliche Abstimmung über den Antrag der Fraktion der Deutschen Partei ' betreffend Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Nr. 2234 der Drucksachen) Name I Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Hohl — Dr. Holzapfel — Dr. Adenauer . . . . . . . . — Hoogen — Albers Nein Hoppe beurlaubt Arndgen beurlaubt Dr. Horlacher Nein Bauereisen — Horn Nein Bauknecht Ja Huth krank Dr. Baur (Württemberg) . . . . Ja Dr. Jaeger Nein Bausch beurlaubt Junglas Ja Becker (Pirmasens) Nein Kahn Nein Blank (Dortmund) . . . . . . — Kaiser — Bodensteiner . . . . . . . . Ja Karpf Nein Frau Brauksiepe — Dr. Kather Ja Dr. von Brentano enthalten Kemmer . . . . . . . . . — Brese beurlaubt Kemper Nein Frau Dr. Brökelschen beurlaubt Kern entschuldigt Dr. Brönner . . . . . . . . Nein Kiesinger Nein Brookmann . . . . . . . . . — Dr. Kleindinst Nein Dr. Bucerius . . . . . . . . — Dr. Köhler Nein Degener Ja Dr. Kopf enthalten Frau Dietz enthalten Dr. Krone (Berlin) Dr. Dresbach S beurlaubt Kühling Ja Eckstein Nein Kuntscher . . . . . . . . Ja Dr. Edert beurlaubt Kunze . . . . . . . . . . Ja Dr. Ehlers Nein Dr. Laforet Nein Ehren — Dr. Dr. 'Lehr . . . . . . . . — Dr. Erhard — Leibfried . . . . . . . . . Ja Etzel (Duisburg) Nein Lenz — Etzenbach — Leonhard Nein Even Ja Lücke Ja Feldmann beurlaubt Majonica • — Dr. Frey Ja Massoth Ja Fuchs enthalten Mayer (Rheinland-Pfalz) . . . . Ja Freiherr von Fürstenberg . . . enthalten Mehs . . . . . . . . . . . — Fürst Fugger von Glött . . . . — Mensing — Funk Ja Morgenthaler krank Gengler — Muckermann Nein Gerns Ja Mühlenberg — Dr. Gerstenmaier krank Dr.Dr. Müller (Bonn) — Gibbert — Naegel beurlaubt Giencke entschuldigt Neber Ja Glüsing — Nellen Ja Gockeln — Neuburger — Dr. Götz Ja Nickl Nein Frau Dr. Gröwel Nein Frau Niggemeyer — Günther — Dr.iNiklas . ' . . . . . . . Hagge — Dr. Oesterle — Frau Heiler beurlaubt Dr. Orth — Heix Ja Pelster Ja Dr. Henle krank Pfender Nein Hilbert Ja Dr. Pferdmenges ........ krank Höfler Nein Dr. Povel Ja Name Abstimmung Name Abstimmung Frau Dr. Probst Nein Brunner Nein Dr. Pünder Nein Cramer entschuldigt Raestrup — Dannebom Nein Rahn — Diel Nein Frau Dr. Rehling — Frau Döhring Nein Frau Rösch Nein Eichler — Rümmele Ja Ekstrand Nein Sabel . _ Nein Erler Nein Schäffer — Fischer — Scharnberg Nein Franke Nein Dr. Schatz entschuldigt Freidhof — Schill — Freitag — Schmitt (Mainz) — Geritzmann — Schmitz — Gleisner Nein Schmücker . . . . . . . . . Ja Gorlinger entschuldigt Dr. Schröder (Düsseldorf) . . . — Graf . . . . . . . . . . . Nein Schröter — Dr. Greve entschuldigt Schüttler Nein Dr. Gülich Nein Schütz Ja Happe Nein Schuler Heiland Nein Schulze-Pellengahr Nein Hennig Nein Dr. Semler beurlaubt Henßler Nein Dr. Serres Ja Herbig — Siebel Nein Herrmann Nein Dr. Solleder — Hoecker — Spies krank Hohne . . . . . . . . . . — Graf von Spreti — Frau Dr. Hubert . . . . ., . , beurlaubt Stauch Imig — Frau r. Steinbiß Ja Jacobi Nein Storch — Jacobs beurlaubt Strauß Ja Jahn Nein Struve — Kalbfell — Stücklen Nein Kalbitzer Nein Dr. Tillmanns (Berlin) Frau Keilhack . . . . . . . Nein Dr. Vogel Nein Keuning krank Wacker — Kinat — Wackerzapp Ja Frau Kipp-Kaule Nein Dr. Wahl Néin Knothe — Frau Dr. Weber (Essen) . . . . Nein Dr. Koch — Dr. Weber (Koblenz) enthalten Frau Korspeter beurlaubt Dr. Weiß , Nein Frau Krahnstöver Nein Winkelheide beurlaubt Dr. Kreyssig Nein Dr. Wuermeling . . .• • Ja Kriedemann Nein Kurlbaum — SPD Lange Nein Frau Albertz Nein Lausen Nein krank Frau Lockmann Frau Albrecht Nein Lobe (Berlin) Altmaier Nein Lohmüller — — Dr. Arndt Nein Ludwig — Arnholz •Dr. Baade Nein Dr. Lutkens entschuldigt • Dr. Bärsch Nein Maier (Freiburg) beurlaubt Baur (Augsburg) beurlaubt Marx — Bazille Nein Matzner Nein Behrisch beurlaubt Meitmann Nein Bergmann — Melhes Nein Dr. Bergstraeßer — Dr. Menzel beurlaubt Berlin — Merten Bettgenhäuser — Mertins Nein Bielig — Meyer (Hagen) Birkelbach Nein Meyer (Bremen) . . . . . . — Blachstein beurlaubt Frau Meyer-Laule — Dr. Bleiß beurlaubt Mißmahl Nein Böhm — Dr. Mommer — Brandt (Berlin) Dr. Mücke Nein Dr. Brill krank Müller (Hessen) ....... .- Bromme Nein Müller (Worms) — Brünen Nein Frau Nadig — Name Abstimmung Name Abstimmung Neumann (Berlin) Dr. Kneipp Nein Dr. Nölting — Kohl (Heilbronn) Nein Nowack (Harburg) — Kühn — Ohlig — Langer Ja Ollenhauer Nein Dr. Luchtenberg — Paul (Württemberg) --- Margulies — Peters — Mayer (Stuttgart) entschuldigt Pohle Nein Dr. Mende Nein Dr. Preller Nein Dr. Miessner , Ja Priebe Nein Neumayer beurlaubt Reitzner — Dr. Dr. Nöll von der Nahmer . Nein Richter (Frankfurt) Nein Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz) . . Nein ,Ritzel Nein Onnen — Ruhnke — Dr. Pfleiderer Nein Runge — Dr. Preiß Ja Sander Nein Dr. Preusker Nein Sassnick Nein Rademacher — Frau Schanzenbach . . . . . . — Rath — Dr. Schmid (Tübingen) Nein Dr. Freiherr von Rechenberg . . — Dr. Schmidt (Niedersachsen) . . . Nein Dr. Reif (Berlin) Dr. Schöne -- Revenstorff — Schoettle . . . . . . . . . Nein Dr. Schäfer — Frau Schroeder (Berlin) . . . . (Berlin) Dr. Schneider beurlaubt Dr. Schumacher Nein Stahl — Seuffert . . . . . . . . . . — Stegner — Stech Nein Dr. Trischler Nein Steinhörster . . . . . . . . Nein Dr. Wellhausen — Stierle . . . . . . . . . Nein Wildermuth - Stopperich Nein Wirths — Striebeck -- Dr. Zawadil beurlaubt Frau Strobel . . . . . . . . Nein Dr. Suhr (Berlin) Temmen --- DF Tenhagen Nein Troppenz Nein Ahrens Ja Dr. Veit krank Bahlburg Ja Wagner . . . . . . . . . . Nein Dr. von Campe — Wehner Nein Eickhoff Ja Weinhold -- Ewers Ja Welke — Farke Ja Weltner Nein Hellwege — Dr. Wenzel — Frau Kalinke beurlaubt Wönner beurlaubt Kuhlemann beurlaubt Zühlke . . . . . . . . . Nein Dr. Leuchtgens Ja Matthes Ja Dr. von Merkatz Ja FDP Dr. Mühlenfeld Ja Dr. Seebohm — Dr. Atzenroth — Tobaben Ja Dr. Becker (Hersfeld) . . . . , krank Walter — Dr. Blank (Oberhausen) . . . . Nein Wittenburg — Blücher — Dannemann . . . . . . . . Ja Dr. Dehler Nein KPD Dirscherl krank Euler . . . . . . . . . . , entschuldigt Agatz krank Faßbender . . . . . . . . . — Fisch Nein Freudenberg — Gundelach — Frühwald . . . . . . . • • — Harig — Gaul . . . . . . . . . . . Nein Kohl (Stuttgart) Nein Dr. von Golitschek Ja Müller (Frankfurt) krank Grundmann — Niebergall beurlaubt Dr. Hammer beurlaubt Paul (Düsseldorf) Nein Dr. Hasemann Ja Reimann — Dr. Dr. Höpker-Aschoff . . . . — Renner Nein Dr. Hoffmann . . . . . . . . Nein Rische — Frau Hütter . . . . . . . . krank Frau Strohbach . . . . . • . Nein Frau Dr. Ilk beurlaubt Frau Thiele . . . . . . . , krank Juncker krank Vesper . . . . . . . — Name Abstimmung Name Abstimmung BP BHE-DG Freiherr von Aretin . . . . . entschuldigt Dr. Friedrich — Dr. Besold Nein Fröhlich — Dr.-Ing. Decker Nein Dr. Ott — Eichner Nein Tichi — Dr. Etzel (Bamberg) Nein Weickert — Dr. Fink Nein Lampl . . . . . . . . . . beurlaubt DRP Mayerhofer . . . . . . . . — Fürst zu Oettingen-Wallerstein . Nein Frommhold Ja Parzinger Ja Goetzendorff Ja Dr. Seelos — Hedler — Volkholz — von Thadden -- Wartner — SRP Zentrum Dr. Dorls Ja Frau Arnold . . . . . . . . — Dr. Richter (Niedersachsen) . . . Ja Dr. Bertram . . . . . . . . — Determann — SSW Dr. Glasmeyer Nein Dr. Hamacher Nein Clausen beurlaubt Pannenbecker — Dr. Reismann Nein Unabhängige — Ribbeheger Frau Wessel Nein Aumer . . . . . . . . . . krank Willenberg — Donhauser . . . . . . . . . enthalten Müller (Hannover) . . . . . . — WAV Löfflad beurlaubt Loritz Ja Paschek Nein Reindl Nein Schmidt (Bayern) . . . . . . krank Schuster — Wallner — Wittmann — Zusammenstellung der Abstimmung: Abgegebene Stimmen 189 Davon: Ja 54 Nein 128 Stimmenthaltung . . . . . . . . 7 Zusammen wie oben 189
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karl Kahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Dem Kollegen von der Kommunistischen Partei afis Stuttgart, dem Herrn Kohl, stelle ich die Frage, und ich beantworte sie zugleich: Herr Kohl, ist das alles, was Sie für den Bayrischen Wald und für das Notstandsgebiet in Ostbayern zu sagen haben? Und die Antwort heißt: Herr Kohl, Ihr Antrag und die Formulierung Ihres Antrages entsprangen nur dem Bedürfnis des kommunistischen Agitators;

    (Sehr gut! in der Mitte — Abg. Renner: Ziemlich alte Walze!)

    und wenn Sie in so netten Tönen die Not des Bayrischen Waldes zu schildern versucht haben, dann kann ich Ihnen nur sagen: Das Volk im Bayrischen Wald, im Böhmerwald und in Ostbayern hat Ihrer Partei weder bei den Bundestagswahlen noch bei den Wahlen zum bayrischen Landtag im Vorjahr ein Mandat zur Verfügung gestellt.

    (Sehr gut! in der Mitte. — Abg. Renner: Euch geht's ja deshalb auch so schlecht!)

    Ich habe schon erwähnt und betone nochmals, daß ich Ihren Antrag — und ich habe hier die Zustimmung meiner Parteifreunde von der CDU und CSU — als einen reinen Agitationsantrag ansehe und daß wir diesen Antrag deshalb ablehnen. Ich begründe diese Feststellung aus der Tatsache, daß der Kollege Kohl nicht weiß, welche Hilfsmaßnahmen der Deutsche Bundestag nach eingehender Beratung durch seinen Grenzlandausschuß zur Sanierung der ostbayerischen Gebiete bereits getroffen hat, und daß ihm nicht bekannt ist, welche Maßnahmen in einem gesonderten Sanierungsprogramm der Bundesregierung und der bayerischen Regierung für diese Gebiete geplant sind.

    (Zuruf von der KPD: Papier ist geduldig!)

    Ich darf mir erlauben, darauf hinzuweisen, daß der Herr Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen durch ein Rundschreiben vom 10. April 1951 für Ostbayern zur Förderung kultureller Bestrebungen im bayerischen Grenzgebiet die Summe von 122 900 DM in diesem Etatsjahr zur Verfügung gestellt hat. Von bayerischer Seite war der Betrag von 1 Million DM erbeten worden; es konnte aber leider nur die eben erwähnte Summe zur Verfügung gestellt werden.

    (Abg. Renner: Leider!)

    Wenn ich den Antrag der Kommunistischen Partei überlese, so finde ich, daß er sich mit fünf Forderungen befaßt. Ich darf mir zunächst erlauben, darauf hinzuweisen, daß auf dem Gebiet der geforderten Frachterleichterung das Erreichbare bereits geschehen ist und daß es uns in gemeinsamer Arbeit gelungen ist, eine sogenannte Verkehrs-, Fracht-und Tarifhilfe für eine Anzahl von Industrieprodukten aus Ostbayern zu erzielen.
    Nach einem Spezialprogramm der bayerischen Forstverwaltung wird seit zwei Jahren die Wiederaufforstung abgeholzter Waldgebiete des Böhmerwaldes und des Bayrischen Waldes fach- und sachgemäß durchgeführt. Es hätte nicht bedurft, den Deutschen Bundestag auf diese Frage hinzuweisen. In Gesamtdeutschland, nicht nur in Bayern, ist man sich des materiellen Werts der zum größten Teil im Staatsbesitz befindlichen Waldgebiete in Ost-
    bayern bewußt, und die Verwaltung der staatlichen Forstämter in diesem Grenzgebiet gilt und galt von jeher als mustergültig.
    In einem besonderen Memorandum des bayerischen Finanzministers Dr. Zorn vom 20. Februar 1951 ist ein großzügiges Sanierungsprogramm für das gesamte Ostbayern ausgearbeitet worden. Aus diesem Programm möchte ich dem Hause besonders klarlegen, daß beispielsweise das bayerische Ministerium der Finanzen auf Grund des vierten, fünften und sechsten Gesetzes über Sicherheitsleistungen .des bayerischen Staates ermächtigt wurde, für Flüchtlingsproduktivkredite die Bürgschaften zu übernehmen, und man war bemüht, dabei die Grenzgebiete besonders zu berücksichtigen.
    Ich darf an dieser Stelle den Herren der Kommunistischen Partei entgegenhalten, daß Bayern allein für die eben genannte Refinanzierung 37 Millionen DM für Flüchtlingsbetriebe zur Verfügung gestellt hat und daß diese Summe bereits jetzt voll in Anspruch genommen wurde. Die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, die Schließung der Verkehrslücken in Ostbayern ist seit Jahrzehnten eine besondere Sorge des zuständigen Landesparlaments, des bayerischen Landtags, gewesen, und ich darf den Herrn Kohl doch daran erinnern, daß im Jahre 1930 alle Parteien des bayerischen Landtags sich für den Bau einer großzügigen Autostraße von Regensburg das Regental entlang bis zur tschechischen Grenze entschlossen hatten und daß alle demokratischen Parteien des damaligen bayerischen Landtags hierfür die nach vielen Millionen zählenden Mittel genehmigten.
    Bei der Vergebung von Staatsaufträgen an die Industrieunternehmungen, nicht nur in der Oberpfalz, sondern auch in der Passauer Ecke, hat nach einem gemeinsam erarbeiteten Notstandsprogramm, das einen bestimmten Teil und eine bestimmte Anzahl der dortigen Landkreise als sogenannte Notstandskreise deklariert, die Bundesregierung seit ihrem Bestehen nicht gegeizt. Ich darf mir erlauben, heute schon darauf hinzuweisen, daß ich mich bemühen werde, daß auch ein Teil der westlichen Oberpfalz als Notstandsgebiet anerkannt wird und daß man den Begriff Notstandsgebiet nicht mit dem Lineal der Bundesgrenze entlang der Tschechoslowakei abgrenzen kann und darf. Die wirtschaftliche Notlage in den Landkreisen Neumarkt, Parsberg, Riedenburg, Beilngries und Sulzbach ist ebenso kraß wie in den Landkreisen entlang der bayerisch-deutschen Ostgrenze.
    Besonders liegt uns allen am Herzen, daß in diesem kulturell und nicht nur wirtschaftlich bedrohten Grenzgebiet die Behebung der Volksschulnot eine gemeinsame Sorge von uns allen sein muß. Ich meine, daß nicht nur ein Teil der Mittel des sogenannten Grenzlandfonds der Bundesregierung für rein schulische Zwecke verwendet werden soll, sondern daß man auch Kindergärten, Schülerheime und dergleichen berücksichtigen müsse.
    Wenn der kommunistische Antrag ein Bundesgesetz verlangt, um, wie es in der Drucksache Nr. 2269 heißt, die Förderung des sozialen Wohnungsbaues voranzutreiben, so wende ich als Sprecher meiner Parteifreunde ein, daß im Jahre 1951 bereits eine Binnenumsiedlung in Bayern geplant wurde und daß es möglich war, arbeitslose Arbeitskräfte aus diesem Grenzgebiet an Standorte umzusiedeln, an denen eher eine Arbeitsmöglichkeit bestand. Der soziale Wohnungsbau ist in diesen besonders stark mit Heimatvertriebenen belegten Grenzgebieten mit 'in erster Linie davon abhängig,


    (Kahn)

    ob gleichzeitig eine Arbeitsmöglichkeit gegeben ist, und das ist leider in vielen Fällen zu verneinen. Durch die begonnene Binnenumsiedlung sind im letzten Jahr 12 Millionen DM aus den Mitteln des Soforthilfefonds zur Verfügung gestellt worden, um zusätzlich Wohnungen zu bauen.
    Als Kenner der bayerischen Ostgebiete mache ich den Antragstellern noch den folgenden Vorhalt: Aus ihrem Antrag geht hervor, daß sie einen Fragenkomplex umreißen und auf die Notlage eines Gebietes hinweisen, das uns allen in seiner wirtschaftlichen, in seiner sozialen und kulturellen Not in Bayern und auch hier auf der Bundesebene hinreichend bekannt ist. Dieses Grenzgebiet war von jeher arm. Es hat für die Landwirtschaft karge Böden, es ist aber landschaftlich außerordentlich schön. Die bayerische Staatsregierung und die Bundesregierung haben in gemeinsamer Arbeit ein sogenanntes Notstandsprogramm oder Sanierungsprogramm ausgearbeitet, dessen , erste Erfolge ich Ihnen bereits aufzeigen konnte.
    Der Grenzlandausschuß unseres Bundestages hat den Antrag gestellt und die Forderung erhoben, es möchten für das laufende Etatsjahr für alle anerkannten deutschen Grenzlandnotstandsgebiete loo Millionen DM zur Verfügung gestellt werden. Bis jetzt konnten durch die überhöhten Ausgaben der Bundeskasse im ordentlichen Haushält 1951 nur 25 Millionen DM eingebaut werden.

    (Abg. Renner: Das sind Zahlen! — Das andere war Geschwafel! — Weitere Zurufe links.)

    — Bitte, hören Sie, was noch kommt; dann werden Sie von selbst schweigen.

    (Abg. Dr. Schmid [Tübingen]: Das ist nicht sicher!)

    Diese Summe ist meines Erachtens — und ich werde hier die Meinung des größten Teiles des Hohen Hauses vertreten — zu gering, um eine endgültige Hilfsmaßnahme zu schaffen. Ich darf aber die Hoffnung aussprechen, daß es vielleicht doch gelingt, in einem außerordentlichen Etat noch die größere Restsumme von 75 Millionen DM zu realisieren. Ich weiß, daß der Herr Bundesfinanzminister Schäffer bestimmt nicht nur für Ostbayern, sondern für alle deutschen Notstandsgebiete ein offenes Herz hat,

    (Lachen bei der KPD)

    zumal er ja doch selbst Abgeordneter eines Notstandsgebietes ist.
    Und nun, meine Herren von der Kommunistischen Partei, wird Ihnen das Lachen vergehen; nun kommt die letzte Karte, die ich Ihnen vorzuzeigen habe.

    (Zurufe von der KPD.)

    Es ist der Kommunistischen Fraktion und ihren Antragstellern anscheinend entgangen, daß ihre Parteigänger in der deutschen Ostzone und in der Tschechoslowakei durch ihre Maßnahmen mit in erster Linie dazu beigetragen haben, daß Ostbayern heute so hart und schwer um seine wirtschaftliche Existenz ringen muß.

    (Lebhafter Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Die Verkehrsverbindungen durch 'den Bayrischen Wald und durch den Böhmerwald sind größtenteils abgeschnitten und zerrissen. Die oberpfälzische Industrie, die einmal in der günstigen • Lage war, aus dem Braunkohlengebiet Halle einen Großteil
    ihres Kohlebedarfs decken zu können, ist heute auf den Bezug der weit entfernten Ruhrkohle angewiesen.

    (Abg. Renner: Warum denn?!)

    Der Export unserer Industrieprodukte kann nicht mehr den nahen Weg durch Mitteldeutschland nehmen, sondern muß auf dem Umweg über den deutschen Westen nach dem deutschen Norden oder nach Übersee erfolgen. So hat der Satellitismus, der auf den Grenzkämmen des Böhmerwaldes und des Bayrischen Waldes steht, mit dazu beigetragen, daß Ostbayern nicht nur ein wirtschaftliches Notstandsgebiet, sondern in erster Linie auch ein politisches Notstandsgebiet geworden ist.
    Ich spreche die Erwartung aus, daß es uns in einer gemeinsamen Arbeit auf der parlamentarischen Ebene in Bonn gelingen wird, die letzten finanziellen Reserven auszuschöpfen und zu erfassen, um vielleicht in einem sich über Jahre erstreckenden Programm einmal endgültig allen deutschen Notstandsgebieten und damit auch dem bayerischen Notstandsgebiet erfolgreiche Hilfe zu verschaffen.
    In Anbetracht der Hilfsmaßnahmen, die Bayern und der Bund gemeinsam durchführen werden, bezeichne ich den Antrag der Kommunistischen Partei, die weder bei den Bundestagswahlen noch bei den Landtagswahlen von der bayrischen Bevölkerung ein Mandat erhielt; als einen plumpen Agitationsantrag.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.) Nicht der Kommunistischen Partei,


    (Zurufe von der KPD)

    sondern uns und allen demokratischen Parteien hier im Hause steht es zu, im vollen Bewußtsein unserer Verantwortung auf dem Wege der Gesetzgebung dem ostbayerischen Notstandsgebiet das Leben zu erhalten.

    (Beifall bei den Regierungsparteien — Zuruf des Abg. Renner.)



Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Höhne.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Franz Höhne


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bevor ich auf den eigentlichen Gegenstand der Beratung eingehe, d. h. auf die Behandlung des Antrags Drucksache Nr. 2269, möchte ich eine notwendige Bemerkung machen. Ich habe nicht nur durch persönliche Gespräche mit Abgeordneten dieses Hauses, sondern auch bei der Behandlung bayerischer Angelegenheiten den Eindruck erhalten, als ob man glaube, daß Bayern Sonderinteressen verfolgen wollte und als ob Bayern nicht die erforderliche würdige Vertretung in diesem Hause hätte. Die Vorgänge der letzten Zeit waren allerdings geeignet, Bayern und seine Bevölkerung auf das schwerste zu diffamieren. Wir anderen Abgeordneten des Landes Bayern distanzieren uns auf das schärfste von den Leuten, die Bayern in eine solche Schmach gestürzt haben, so daß es aussieht, als ob es in Bayern lauter Korruptionserscheinungen und dergleichen gäbe. Das bayerische Volk rückt von diesen Korruptionserscheinungen auf das schärfste ab und bedauert, daß Abgeordnete dieser Qualitäten das Interesse Bayerns hier im Bundestage vertreten.

    (Abg. Kahn: Sehr richtig!)

    Und nun, meine sehr verehrten Anwesenden,
    zum Antrag Drucksache Nr. 2269. Wer die besondere Lage von Ostbayern kennt, der muß


    (Höhne)

    empört sein über die Frechheit der Kommunistischen Partei,

    (Sehr richtig! in der Mitte)

    einen Antrag zur Hilfe für Ostbayern einzureichen. Wer hat denn dieses ostbayerische Elend verschuldet, und wer versucht, dieses ostbayerische Elend zu verewigen?

    (Abg. Dr. Wuermeling: Sehr richtig!)

    Wer dieses Gebiet vom Augenschein her kennt und sieht, daß die westdeutschen Bewohner mit ihrem Anwesen bis hart an die Zonengrenze reichen und dann über die Grenze hinaus in totes Gebiet mit zerstörten Ortschaften, brachliegender Landwirtschaft bis tief in das tschechische Land hineinsehen,

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    und zwar in einer Breite von 5 km von Passau bis nach dem Norden ein totes Land, das wie nichts anderes geeignet ist, aufzuzeigen, wer denn die Trennung Ost- und Westdeutschlands will; wer dann die daraus resultierende Not sieht, der ist einfach empört über diese schaumschlägerische Art, Propanganda zu machen.

    (Abg. Kahn: Sehr richtig!)

    Wer noch dazu weiß, daß Menschen, die aus dem
    Osten evakuiert sind oder flüchten mußten, in
    Sichtweite ihrer alten Heimat leben und des
    Nachts versuchen müssen, aus ihren verlassenen
    und zerstörten Häusern noch einen Balken zu
    retten; wer weiß, daß diese Menschen Leib und
    Leben riskieren — z. B. in Bernau bei Tirschenreuth sind drei Flüchtlinge, die versucht haben, aus
    ihren alten Häusern noch Dachbalken zu retten,
    von den Kommandotürmen der tschechoslowakischrussischen Grenzposten aus erschossen worden —,

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    wer diese erschütternden Tatsachen aus eigener Anschauung kennt, der weiß, daß etwas anderes notwendig ist, als hier in diesem Bundestage durch die Kommunistische Partei einen Antrag betreffend Hilfe für das ostbayerische Gebiet loszulassen.
    Warum, so frage ich, sind denn unsere Menschen dort so hoffnungslos? — Nicht allein wegen der wirtschaftlichen Not, sondern weil dieser Status verewigt werden soll! Warum haben Sie, meine Herren Kommunisten, nicht Ihren Beitrag zur Einheit Deutschlands geleistet, indem Sie die freien und geheimen Wahlen auch da drüben in Ihren Freundeskreisen mit propagiert haben?

    (Lebhafter Beifall.)

    Es ist billig, hier Anträge zu stellen und auf der anderen Seite das Elend verewigen zu lassen. Wir sind der Meinung, daß sich die Kommunistische Partei mit ihrem Antrag an die falsche Adresse gerichtet hat;

    (Sehr richtig! in der Mitte)

    denn wenn ein echter Beweis für den Willen zur Vereinigung Deutschlands und damit für die Linderung der Not der Grenzlande erbracht werden sollte, dann müßte dieser Antrag doch an die Grotewohl und Genossen in der DDR gesandt werden.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Vielleicht kämen wir dann, wenn Sie solchermaßen geschlossen an der Herstellung einer echten Einheit Deutschlands mitarbeiten würden, zu einem besseren Erfolge.
    Wir beantragen deshalb, weil dieser Antrag nicht ernst zu nehmen ist, Übergang zur Tagesordnung.

    (Lebhafter Beifall.)

    Meine Damen und Herren! Damit ist das Problem aber nicht gelöst. Wir, die wir gezwungen sind, in diesem Rest-Westdeutschland zu leben, und die wir gezwungen sind, allen Menschen Arbeit und damit Einkommen zu verschaffen, haben alle Veranlassung, jede Situation nach Möglichkeit auszunützen, um den verkehrsfernen Grenzgebieten hilfreich unter die Arme zu greifen. Wir haben also die notwendigen Maßnahmen zu treffen, um denen, die aus den politischen Verhältnissen der Vergangenheit heraus ins Elend gestürzt worden sind, eine wirkliche Hilfe angedeihen zu lassen; denn das Gespenst der Dauerarbeitslosigkeit weist auf ein furchtbares Erbe. Wir müssen entsprechende Maßnahmen treffen, um diese Dauerarbeitslosigkeit zu beseitigen, und nicht nur das, sondern wir müssen auch Hoffnungen für die Zukunft erwecken.
    Meine Damen und Herren! Wenn ich Ihnen sage, daß in dem Gebiete Ostbayern nicht nur neue Industrieansätze nicht zustande kommen, sondern daß aus diesem Gebiet, hervorgerufen durch die aussichtslose Lage, nun dort seit langem bestehende Industriebetriebe wegziehen, so werden Sie zugeben, das sind Alarmzeichen. Es zieht dort weg: die altbekannte Firma Witt, Weiden, die es auf Grund der Verkehrsferne und der damit verbundenen Tarifschwierigkeiten als 'wirtschaftlich unerträglich bezeichnet, dort noch weiter zu wirken; es entfernen sich aus diesem Gebiete die Farbglaswerke Zwiesel, Maizena in Regensburg. Meine Damen und Herren, sind das nicht Alarmzeichen? Wollen wir nach dem Muster in Ostdeutschland, eine tote Zone zu schaffen, daß durch die Entindustrialisierung unseres Gebietes auch ein wirtschaftlich totes Land geschaffen wird? — Hier Einhalt zu gebieten und die entsprechenden Maßnahmen einzuleiten, ist allerhöchste Zeit. Wir haben in unserem Gebiet Braunkohle liegen, aufgeschlossene Braunkohle, die nur abgebaut werden müßte. Es fehlen die Mittel dazu. Wenn wir bedenken, daß die Kohlennot doch gerade in unserem verkehrsfernen Gebiet besonders in Erscheinung tritt, dann ergibt sich doch, daß uns daraus die Verpflichtung erwächst, hier schnellstens einzugreifen, um diese wertvolle Kohle dort der Bevölkerung und der Wirtschaft zugänglich zu , machen.
    Es müßte noch etwas anderes in Erwägung gezogen werden, und zwar gerade jetzt, wo wir daran sind, Sanierungsprogramme für die Notstandsgebiete auszuarbeiten. Die Forderungen des Bundestages sind von der Regierung bisher insofern erfüllt worden, als nun ein Sanierungsprogramm für die Notstandsgebiete des gesamten Bundes ausgearbeitet wird. Ich möchte dringend empfehlen, daß gerade die Nutzbarmachung von Rohstoffvorkommen in dieses Sanierungsprogramm so mit eingebaut wird, daß schnell und nachhaltig geholfen wird. Wenn wir dieses Sanierungsprogramm mit allem Ernst der Stunde bearbeiten und durchführen, dann ist diesem Notstandsgebiet Ostbayern, glaube ich, geholfen. Es bedarf aber mehr als nur deklamatorischer Zusicherungen. Wir haben eine Reihe von Anträgen durch den Bundestag gehen sehen — sie sind auch angenommen worden —, fünf an der Zahl, in denen von dieser strukturellen Not die Rede war. Daneben laufen Dutzende einzelner Kleinanträge, bei denen es aber zum größten Teil bei Wünschen geblieben ist.


    (Höhne)

    Wenn nun das Sanierungsprogramm tatsächlich einen Erfolg haben soll, dann darf es nicht bei den 25 Millionen DM bleiben, die das Finanzministerium zur Verfügung stellen will. Der Bundestag hat erst vor kurzem, und zwar am 12. April 1951, für diese Notstandsgebiete 100 Millionen DM aus dem ordentlichen Haushalt gefordert. Wir sind der Meinung, daß derartige ernste Forderungen auch entsprechend ernst genommen werden müssen.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Wir können es nicht hinnehmen, daß aus den 100 beschlossenen Millionen auf dem Verwaltungswege 25 gemacht werden. Wenn wir helfen wollen, und zwar aus eigener Kraft, die uns in Westdeutschland zur Verfügung steht, helfen wollen, dann müssen wir schnell helfen, und wir müssen alles daransetzen, um dieses Sanierungsprogramm so schnell wie möglich in die Tat umzusetzen.
    Deshalb bitte ich Sie, den Antrag vom 12. April 1951 zu erneuern und mit allem Nachdruck in die Wirklichkeit umzusetzen.

    (Beifall bei der SPD.)