Rede von
Herbert
Kriedemann
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nachdem hier der Antrag gestellt worden ist, über die Drucksache Nr. 1888 zur Abstimmung zu kommen, glaube ich, daß ich noch einmal etwas dazu zu sagen habe.
Ich halte in vollem Umfange das aufrecht, was ich vorhin gesagt habe, und wende mich jetzt auch einmal an Herrn Loritz: Wenn die Regierung seinem Rat folgen würde, nichts täte und erst nach fünf Monaten wieder auf die Angelegenheit zurückkäme, würde sie dann höchstens noch mitzuteilen haben, daß wir überhaupt keine Margarine mehr haben.
Bitte, kommen Sie doch in den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, wo wir uns oft sehr eingehend mit diesen Dingen zu beschäftigen hatten. Sie werden dann sehen, daß gerade das Gebiet der Margarineversorgung doch eine etwas kompliziertere Sache ist, als Sie glauben.
Meine Damen und Herren! Das muß man einfach aussprechen, das ist eine Tatsache. Aus der Weltmarktsituation ergibt sich laufend die Verteuerung der Margarinerohstoffe und eine daraus folgende für den Margarinepreis.
Und weil das so ist, versuchen wir, einen Vorschlag zu machen, wie man damit fertig werden kann, nachdem wir gesagt haben, daß eine Preiserhöhung für Margarine nach unserer Auffassung absolut unerträglich ist. Wenn man aber die Margarine nicht teurer werden lassen will, als sie im Augenblick ist, dann kann man die Preissteigerung eben nur mit dem Mittel der Subvention auffangen. Meine Kritik richtet sich dagegen, daß dies erst seit dem
1. Februar geschieht. Es hätte nach der Preisentwicklung auf dem Weltmarkt — Vorräte hin und her — schon sehr viel länger vorher geschehen müssen.
Ich wiederhole meine Aufforderung an die Regierung, daß sie mit der Subventionspolitik und der Bereitstellung der dafür erforderlichen Mittel zur Aufrechterhaltung des heutigen Margarinepreises und zur Sicherung einer ausreichenden und fortlaufenden Versorgung so lange fortfährt, bis ihr etwas Besseres eingefallen ist. Wir haben in der Richtung leider noch nichts gehört.
Meine Damen und Herren! Ich meine, nicht anders kann dieser Antrag hier erledigt werden, und ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand über diesen Antrag hier abstimmen möchte und sich dann einreden wollte, daß das Problem damit gelöst sei.