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ID0111810300

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    Deutscher Bundestag — 118. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1951 4485 118. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. Februar 1951. Geschäftliche Mitteilungen 4487B Zur Tagesordnung 4487B; C Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Einstellung von Schwerbeschädigten bei den Ministerien und sonstigen Verwaltungen der Bundesrepublik (Nr. 1829 der Drucksachen) 4487C Leddin (SPD), Interpellant 4487C Storch, Bundesminister für Arbeit 4488D Ausschußüberweisung des Antrags der Fraktion der SPD 4489C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Bundesverwaltungsgericht (Nr. 1844 der Drucksachen) 4489C Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 4489C Ausschußüberweisung 4490C Erste Beratung des von den Abg. Gengler, Kiesinger, Bauknecht u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Neugliederung in den Ländern Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern (Nr. 1849 der Drucksachen) 4490C Gengler (CDU), Antragsteller . . 4490C Ausschußüberweisung 4491A Erste Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes über die Übernahme von Sicherheitsleistungen und Gewährleistungen im Ausfuhrgeschäft (Nr. 1845 der Drucksachen) 4491A Ausschußüberweisung 4491A Erste Beratung des von den Abg. Dr. Oellers, Schröter und Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über eine Bundeshilfe für das Land SchleswigHolstein im Rechnungsjahr 1950 (Nr. 1867 der Drucksachen) 4491B Dr. Oellers (FDP), Antragsteller . 4491B Dr. Gülich (SPD) 4493D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 4496A Gundelach (KPD) 4497A Brookmann (CDU) 4497C Ewers (DP) 1498B Ausschußüberweisung 1498D Erste Beratung des von der Fraktion der KPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes auf Aufhebung des Gesetzes zur Ergänzung der Kleingarten- und Kleinpachtordnung vom 26. Juni 1935 (Nr. 1859 der Drucksachen) 4499A Gundelach (KPD), Antragsteller . 4499A Ausschußüberweisung 4499C Erste, zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung der Geltungsdauer des Energienotgesetzes (Nr. 1832 der Drucksachen) . . 4499C Beschlußfassung 4499D Zweite Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erbschaftssteuergesetzes (Nr.1575 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 1850 der Drucksachen; Änderungsantrag Umdruck Nr. 79) 4499D, 4500B Eickhoff (DP), Berichterstatter . . . 4500B Dr. Horlacher (CSU) 4501A Weiterberatung vertagt 4501A Zweite Beratung des Entwurfs eines Anleihegesetzes von 1950 (Nr. 1576 und 1876 der Drucksachen) 4500A Absetzung von der Tagesordnung . . 4500A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses nach Art. '77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) über den Entwurf eines Preisgesetzes (Nr. 1883 der Drucksachen) 4501B Zur Sache: Maier (Freiburg) (SPD), Berichterstatter 4501B Dr. Horlacher (CSU) 45030 Dr. Preusker (FDP) 4506A Zur Geschäftsordnung: Kiesinger (CDU) 4504A, 4504B Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 4504A Ewers (DP) 4504C Dr. Bertram (Z) 4504D Dr. Horlacher (CSU) 4505B Dr. von Merkatz (DP) 4505C Beschlußfassung 4506C Erste Beratung des von der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Körperschaft- steuergesetzes (Nr. 1864 der Drucksachen) 4501A, 4506C Dr. Preusker (FDP), Antragsteller 4506D Ausschußüberweisung 4507A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur vorläufigen Regelung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts für verdrängte Angehörige des öffentlichen Dienstes (Nr.1287 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Beamtenrecht (25. Ausschuß) (Nrn. 1882, zu 1882 der Drucksachen, Umdruck Nr. 75; Änderungsanträge Umdruck Nrn. 77, 80) . . 4500A, 4507A Wackerzapp (CDU), Berichterstatter 4507A Arnholz (SPD) 4511A Farke (DP) 4511B Abstimmungen 4510D, 4511A Zurückverweisung an den Ausschuß . . 4511C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung von Bundesgrenzschutzbehörden (Nr. 1785 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Angelegenheiten der inneren Verwaltung (23. Ausschuß) (Nr. 1881 der Drucksachen, Änderungsantrag Umdruck Nr. 78) in Verbindung mit der Beratung des interfraktionellen Antrags der Abg. Dr. Dresbach, Dr. Menzel, Neumayer, Dr. Leuchtgens, Dr. Reismann u. Gen. betr. Stärke des Personals der Bundesgrenzschutzbehörden (Nr. 1887 der Drucksachen) . . . . 4500A, 4511C, 4527D Maier (Freiburg) (SPD), Berichterstatter 4511D Dr. Menzel (SPD) . . 4513A, B, D, 4514C, 4517C, 4527D, 4530C Freiherr von Aretin (BP) . . 4514A, 4528B Dr. von Merkatz (DP) . . . . 4514B, 4530A von Thadden (DRP) . ... . . . . . 4514B Dr. Jaeger (CSU) 4515A, 4530B Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 4515C, 4528A Dr. Dresbach (CDU) (zur Geschäftsordnung) 4517D Renner (KPD) 4528C Abstimmungen 4513B, D, 4515C, 4518B, 4531A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Aufhebung des § 29 des Gesetzes zur Milderung dringender sozialer Notstände (Soforthilfegesetz) (Nr. 1799 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für den Lastenausgleich (17. Ausschuß) (Nr. 1886 der Drucksachen) 4500A, 4518B Dr. Atzenroth (FDP), Berichterstatter 4518B Beschlußfassung 4518C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Arbeit (20. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Regelung über die Offenhaltung der Einzelhandelsgeschäfte (Nrn. 603, 1386 [neu] der Drucksachen, Umdruck Nr. 68) in Verbindung mit der Ersten Beratung des von den Abg. Degener, Richter (Frankfurt), Determann u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den werktäglichen Ladenschluß (Nr. 1879 der Drucksachen) . . . . 4518D Ludwig (SPD), Berichterstatter . . 4518D Degener (CDU), Antragsteller 4519B, 4525B Dr. Kneipp (FDP) 4521A Naegel (CDU) 4522A Dr. Reismann (Z) 4522C Richter (Frankfurt) (SPD) 4523A Huth (CDU) 4523D Frau Kalinke (DP) 4524B, 4525D Kohl (Stuttgart) (KPD) 4524D Meyer (Bremen) (SPD) 4525C Rademacher (FDP) (zur Geschäftsordnung) 4526B Dr. Preusker (FDP) (zur Abstimmung) 4527A Abstimmungen 4526B, 4527B Ausschußüberweisung 4526D, 4527A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) über den Entwurf eines Gesetzes über Sofortmaßnahmen zur Sicherung der Unterbringung der unter Art. 131 des Grundgesetzes fallenden Personen (Nr. 1852 der Drucksachen) 4531A Dr. Klein, Senator von Berlin, Berichterstatter 4531A Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz) (FDP) 4531D von Thadden (DRP) 4532A Beschlußfassung 4532B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Verkehrswesen (27. Ausschuß) über die Anträge der Fraktionen der SPD und der KPD betr. Tariferhöhungen bei der Bundesbahn (Nrn. 1639, 1647, 1831 der Drucksachen) . . . 4532B Günther (CDU), Berichterstatter . 4532B Beschlußfassung 4532D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Kriegsopfer- und Kriegsgefangenenfragen (26. Ausschuß) über den Antrag der Abg. von Thadden u. Gen. betr. Häftlinge aus Konzentrationslagern der russischen Besatzungszone (Nrn. 1061, 1838 der Drucksachen) 4532D Frau Hütter (FDP), Berichterstatterin 4532D von Thadden (DRP) 4533B Müller (Frankfurt) (KPD) 4533C Pohle (SPD) 4534C Beschlußfassung 4534D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Belastung des Straßenverkehrs (Nrn. 1588, 1851 der Drucksachen) 4534D Hagge (CDU), Berichterstatter . . 4534D Beschlußfassung 4534D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Wirtschaftspolitik (13. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Luftschutzabgaben (Nrn. 1326, 1875 der Drucksachen) 4535A Juncker (FDP), Berichterstatter . 4535A Beschlußfassung 4535A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität des Abg. Donhauser gemäß Schreiben des Rechtsanwaltes Dr. Berthold (München) vom 20. und 28. November 1950 (Nr. 1817 der Drucksachen) 4535B Ritzel (SPD), Berichterstatter . . 4535C Donhauser (Unabhängig) 4536C Beschlußfassung 4536C Nächste Sitzung 4536C Die Sitzung wird um 13 Uhr 32 durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Johannes Degener


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Es wird weiter darauf hingewiesen, daß die berufstätigen Personen zu den sonstigen Zeiten nicht einkaufen könnten.

    (Zuruf in der Mitte: Da haben sie auch. keine Zeit zu!)

    Im Lande Bremen

    (Weiterer Zuruf in der Mitte: Ach, Bremen! In Deutschland!!)

    hat sich folgendes ergeben. Nachdem die Beschlüsse für die neuen Ladenschlußzeiten vorlagen, gab es in einem Zeitraum von etwa drei Wochen acht oder zehn Leserbriefe in der Bremer Presse. Dann war Ruhe, dann hat die Sache ausgezeichnet geklappt. Und Bremen liegt ja nicht aus der Welt. Die Verhältnisse in Bremen liegen nicht viel anders als in anderen Gebieten.
    Weiter wird uns immer wieder gesagt, damit sei eine Umsatzminderung verbunden, die nicht tragbar sei. Meine Damen und Herren, der geschulte Kaufmann weiß, daß die Höhe des Umsatzes nicht von den Zeiten der Ladenöffnung abhängt, sondern von der vorhandenen Kaufkraft und der Tüchtigkeit, die er selber für sein Geschäft entfaltet und mitbringt.

    (Zuruf in der Mitte: Milchmädchenrechnung!)

    Der Ihnen vorliegende Antrag sieht nun vor, daß der erste Sonnabend im Monat einen 18- oder 19-
    Uhr-Ladenschluß hat, je nachdem, wie die gegenwärtigen Regelungen gegeben sind, daß an allen folgenden Sonnabenden jedoch um 14 Uhr Ladenschluß ist.
    In dem Gesetzentwurf sind noch andere Ausnahmen enthalten. So ist die Möglichkeit gegeben, für vier weitere Sonnabende im Jahr den Ladenschluß auf eine spätere Zeit zu verlegen, also auf 18 oder 19 Uhr. An weiteren 16 Werktagen im Jahr soll die Möglichkeit bestehen, unter Umständen, wenn ein Bedürfnis dafür nicht verneint werden kann, die Ladenschlußzeit bis auf 21 Uhr zu verlegen.
    Die Antragsteller sind der Überzeugung, daß der Anspruch der großen Schar der Handelsangestellten berechtigt ist und daß er auch ohne besondere Schwierigkeiten erfüllt werden kann, daß lediglich — und das geben wir zu — geringe Opfer an Bequemlichkeit vom kaufenden Publikum gebracht werden müssen. Das ist ein Opfer, das wir gerin-

    Wegener)
    ger werten als den Vorteil, den die Angestelltenschaft für die Erhaltung ihrer Arbeitskraft und auch der Geschäftsinhaber für sich durch die neue Regelung gewinnen.

    (Zuruf in der Mitte: Wer denkt denn an die Angestellten in den Verkehrsbetrieben, mein lieber Degener?!)

    — Melden Sie sich nachher, Herr Kollege.
    Meine Damen und Herren! Im Auftrage der Antragsteller bitte ich Sie, den Ihnen vorliegenden Antrag, Drucksache 1879, an den Ausschuß für Arbeit zur weiteren Beratung zu überweisen.

    (Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Damit ist die Begründung des Antrages erfolgt.
Der Ältestenrat hat für die Aussprache eine Gesamtredezeit von 60 Minuten vorgesehen.

(Zurufe.)

— Ich nehme die Zustimmung des Hauses dazu an. Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Kneipp.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Otto Kneipp


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Meine Fraktion hat zu dieser Frage schon seit Monaten eine außerordentlich große Anzahl von Briefen bekommen. Auch die einzelnen Fraktionskollegen haben in den letzten Tagen Äußerungen — meistens nichtzustimmende — zu dem Gesetzentwurf erhalten. Die Fülle der Eingaben ist so groß, daß sie die Menge der Eingaben betreffend Süßwarensteuer um ein ganz Erkleckliches vermehrt.

    (Zurufe von der Mitte und rechts.)

    Die Süßwarensteuer ist ja noch im Stadium nascendi; da stehen wir vielleicht erst am Anfang einer Entwicklung.
    Ich möchte die Eingaben und das darin enthaltene Material nach drei Gesichtspunkten aufgliedern. Ich nehme zunächst die Eingaben aus dem Kreise der Käuferschichten, dann die aus den Kreisen der in Frage kommenden Geschäftsinhaber, schließlich die aus dem Kreise der — ich will mal sagen — betroffenen Angestellten.
    Bei dem ersten, dem Kreis der Käuferschichten, sprechen sich nahezu alle Eingaben gegen den Samstagnachmittagladenschluß aus.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Alle erklären immer und immer wieder, man brauche doch nun nicht eine Schematisierung nach dieser Richtung hin durchzuführen, man solle die Entwicklung, die sich nun einmal vielerorts auf die Offenhaltung am Samstagnachmittag eingestellt habe, unter allen Umständen weiterlaufen lassen. Besonders die Hausfrauen weisen darauf hin, daß am Samstagnachmittag ihre Männer zur Verfügung stehen, und zwar besonders bei den Großeinkäufen. Es ist also eine Art Familienfest, das sich da entwickelt.

    (Heiterkeit und Zurufe.)

    Wir sollten in dieser rauhen Zeit solche Familienfeste nicht unterbinden und nicht die Entwicklungsmöglichkeit dazu abschneiden.

    (Zuruf von der Mitte: Ist das ein Fest für den Mann oder für die Frau?)

    Die Hausfrauen sind es ja, durch deren Hände der größte Teil des Verdienstes des Mannes geht.

    (Zuruf von der Mitte: Wenigstens gehen soll!)

    Wenn also die Hausfrauen diese Tätigkeit entfalten, sollen wir sie nicht dabei stören.
    In dem Gesetzentwurf wird nun gesagt: Gut, wir wollen dieses Familienidyll am ersten Samstagnachmittag im Monat sich entwickeln lassen. Dazu äußern sich alle Schreiben dahin, daß ein Samstag absolut nicht ausreiche.

    (Lebhafte Zustimmung in der Mitte und rechts.)

    Gerade aus Arbeiterschichten wird mir und meinen Fraktionsfreunden immer und immer wieder dargelegt, daß die Arbeiter doch auch ein Recht darauf hätten, mit ihrer Familie einmal zum gemeinsamen Einkauf auszugehen. Und was sollte mit dem einen Samstagnachmittag geschehen? Die meisten werden ja nicht auf den Kalender schauen und dann immer daran denken, daß nur der eine Samstag in Frage kommt.

    (Lebhafte Zurufe in der Mitte. — Abg. Dr. Oellers: Und wenn es regnet!)

    — Ich bin sehr dankbar, Herr Kollege Oellers für den Einwurf. Wenn es ein schlechter, ein regnerischer Tag ist, dann kommt das Ganze nicht zur Entwicklung.

    (Erneute lebhafte Zurufe.)

    Es gibt Hausfrauen, die mir geschrieben haben, daß man in einer Zeit, in der die Bergleute, um uns aus einer Klemme zu helfen, Sonderschichten fahren, auch den Samstagnachmittag zum allgemeinen Einkauf ruhig beibehalten soll. Ich glaube, das ist ein sehr geschickter Hinweis, und vor der Majestät des Kunden, von der immer wieder gesprochen wird, sollten doch auch wir unter allen Umständen kapitulieren.

    (Lebhafte Zustimmung bei der FDP.)

    Von verschiedenen Instituten zur Erforschung der Volksmeinung ist eine Volksbefragung, also eine ganz demokratische Handlung, durchgeführt worden. Aus den Ergebnissen dieser Volksbefragung ist klar und eindeutig nachgewiesen, daß der größte Teil der Befragten, die allen Bevölkerungsschichten angehörten, durchaus dafür war, am Samstagnachmittag die Ladengeschäfte offen zu lassen.

    (Abg. Richter [Frankfurt]: Was würden Sie sagen, wenn die Gewerkschaften die Befragung gemacht hätten?)

    — Herr Kollege Richter, ich bin sehr objektiv, das wissen Sie; Sie hatten schon wiederholt Gelegenheit, meine Objektivität anzuerkennen.
    Nun komme ich zu den Eingaben des zweiten Kreises, nämlich der Geschäftsinhaber, die recht viele Eingaben gemacht haben. Die betreffenden Kreise weisen darauf hin, daß der Samstagnachmittag nun einmal zu dem großen Geschäftstag gehört, den man ihnen nicht nehmen dürfe. Die Geschäfte weisen auch darauf hin, daß sie nach dem neuen Steuerbukett der Bundesregierung jetzt erhöhte Umsatzsteuerbeträge abführen sollten, daß sie ferner nach der in Aussicht gestellten Durchforstung des Einkommensteuergesetzes auch wieder mehr Einkommensteuer entrichten sollten; Voraussetzung für die Entrichtung erhöhter Einkommensteuer sei aber, daß man ihnen den Hauptgeschäftstag selbst nicht nehme.
    Auch der Städtetag hat sich in einer wohlbegründeten Eingabe gegen den Wegfall der Verkaufstätigkeit am Samstagnachmittag ausgesprochen. Das Hotel- und Verkehrsgewerbe hat es ebenfalls getan.
    Ist nun bei den Angestellten selbst alles eitel Freude? Auch das ist nicht der Fall. Soweit die Angestellten büromäßig tätig sind, haben sie norma-


    (Dr. Kneipp)

    lerweise. Samstagnachmittag frei, sie konzentrieren also ihre Einkaufstätigkeit auf den Samstagnachmittag. Die in den entsprechenden Branchen tätigen Angestellten sind in ihren Auffassungen genau so uneinheitlich wie so viele andere Volksschichten. Ein großer Teil befürchtet durch den Rückgang des Geschäfts einen Wegfall oder eine Minderung etwaiger Umsatzprovisionen, wo solche Provisionen üblich sind. Die andern meinen, man solle ihnen auf eine andere Art und Weise entgegenkommen. Sie wissen ja, daß durch die Tarifverträge jedem dieser Angestellten ein freier Nachmittag gesichert ist. Wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, das Wochenende zu verlängern, würden wir auch dafür stimmen. Aber entgegen dem Wunsch von praktisch 80 % der Menschen aus allen Bevölkerungsschichten kann der freie Samstag unmöglich eingeführt werden.
    Das war das Wesentliche, was ich bei der kurzen mir zur Verfügung stehenden Redezeit sagen wollte. Meine politischen Freunde können in diesem Gesetzentwurf nicht der Weisheit letzten Schluß sehen. Sie sind zwar zu entsprechender Mitarbeit im Ausschuß bereit, aber dem Gesetzentwurf in der vorliegenden Form können sie nicht zustimmen.

    (Beifall bei der FDP und in der Mitte.)