Rede von
Hans
Löfflad
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(WAV)
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Das hat mit Demokratie nichts zu tun!
Wir sind jedenfalls davon überzeugt, daß das Volk 1933 den Versprechungen eines Hitler nur deshalb erlegen ist, weil die Not und das Elend so riesengroß war. 8 1/2 Millionen Arbeitslose und Kurzarbeiter sind letzten Endes den Versprechungen Hitlers erlegen, und wenn heute durch die Demontage zusätzlich weitere Arbeitslosigkeit geschaffen wird, so wird das, was wir nicht hoffen und wünschen wollen, wieder dazu führen, daß all die verzweifelten Menschen dem Radikalismus langsam in die Arme getrieben werden.
— Was schreien Sie denn? Ich verstehe gar nicht, was Sie wieder zu schreien haben. Wir sind jedenfalls der Überzeugung, daß, wenn man die Betriebe, die mit Rüstung nicht das geringste zu tun haben, der deutschen Wirtschaft beläßt und keine zusätzliche Arbeitslosigkeit hervorruft, wenn die Not und das Elend durch solche Maßnahmen nicht weiter vergrößert wird, gegenüber der Gefahr, die aus dem Osten droht, mehr erreicht werden kann, als eine neue deutsche Wehrmacht tun könnte. Wir sind davon überzeugt, daß das moralische Bollwerk dieser Gefahr mehr Widerstand entgegensetzen könnte, als alle Maschinengewehre und Gewehre es tun könnten.
Da es allerdings unserer Auffassung nach der KPD bei ihrem Antrag weniger darum geht, eine Einstellung der Demontage zu erreichen, als vielmehr die Ostzonennplitik zu unterstützen, stellen wir von der WAV folgenden Änderungsantrag:
Der Bundestag wolle beschließen:
Die Bundesregierung wird ersucht, sofort bei der Hohen Kommission vorstellig zu werden, um eine Einstellung der Demontage im Bundesgebiet zu erreichen.
Das soll sich nicht nur auf die Demontage von
Watenstedt-Salzgitter beziehen, wo unserer Meinung nach sowieso nichts mehr zu retten ist. Wir
wissen alle ganz genau, daß außer Watenstedt-Salzgitter auch anderswo Betriebe demontiert werden, die mit Rüstungsindustrie nicht das geringste zu tun haben.