Rede:
ID0107000400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 57
    1. der: 7
    2. das: 2
    3. des: 2
    4. 1: 2
    5. KPD: 2
    6. Ich: 1
    7. darf: 1
    8. Einverständnis: 1
    9. Hauses: 1
    10. damit: 1
    11. annehmen,: 1
    12. daß: 1
    13. wir: 1
    14. zwecks: 1
    15. Vereinfachung: 1
    16. Geschäftsführung: 1
    17. und: 1
    18. wegen: 1
    19. thematischen: 1
    20. Verwandtheit: 1
    21. mit: 1
    22. dem: 1
    23. Tagesordnungspunkt: 1
    24. a: 1
    25. jetzt: 1
    26. gleich: 1
    27. auch: 1
    28. die: 1
    29. Begründung: 1
    30. Antragsteller: 1
    31. zum: 1
    32. Punkt: 1
    33. b: 1
    34. entgegennehmen:Beratung: 1
    35. Antrags: 1
    36. Fraktion: 1
    37. betreffend: 1
    38. Watenstedt-Salzgitter: 1
    39. Wer: 1
    40. von: 1
    41. den: 1
    42. Herren: 1
    43. Antragstellern: 1
    44. wünscht: 1
    45. Wort?: 1
    46. —: 1
    47. Das: 1
    48. Wort: 1
    49. hat: 1
    50. Herr: 1
    51. Abgeordnete: 1
    52. Nuding.: 1
    53. Nach: 1
    54. Möglichkeit: 1
    55. 10: 1
    56. Minuten: 1
    57. bitte!: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag. — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 21. Juni 1950 2525 70. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 21. Juni 1950. Geschäftliche Mitteilungen 2526C, 2554A Zustimmung des Bundesrats zu den Gesetzentwürfen über Senkung der Tabaksteuer für Zigarren . 2526D Gewerbesteuer für die Zeit vom 21. Juni bis 31. Dezember 1948 und für das Kalenderjahr 1949 2526D Verlängerung der Geltungsdauer des Preisgesetzes 2526D Ausschluß des Umtauschs und der Bareinlösung außer Umlauf gesetzter Postwertzeichen 2526D Erstreckung und Verlängerung der Geltungsdauer des GüterfernverkehrsÄnderungsgesetzes 2526D Anfrage Nr. 78 der Fraktion der SPD betr. Teilnahme Deutschlands an internationalen nichtpolitischen Organisationen (Drucksachen Nr. 949 und 1065) 2526D Zur Tagesordnung 2526D Einspruch der Abg. Renner, Müller (Offenbach), Vesper und Rische gegen ihren Ausschluß auf 20 Sitzungstage . . . . 2526D, 2527A Beratung der Interpellation der Fraktionen der DP und der BP betr. Watenstedt-Salzgitter (Drucksache Nr. 653) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Watenstedt-Salzgitter (Drucksache Nr. 688) 2527A Dr. Mühlenfeld (DP), Interpellant 2527A, 2538B Mayerhofer (BP), Interpellant . . . . 2528A Nuding (KPD), Antragsteller . 2528B, 2538C Blücher, Vizekanzler 2529C Wackerzapp (CDU) 2530C von Thadden (DRP) 2531D Bielig (SPD) 2532C Storch, Bundesminister für Arbeit . 2533D Mensing (CDU) 2534C Löfflad (WAV) 2535B Lange (SPD) 2536A Stegner (FDP) 2537A Abstimmungen 2539A Erste Beratung des von der Fraktion der DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung (Heilpraktikergesetz) vom 17. Februar 1939 (Drucksache Nr. 935) 2539C Erste Beratung des von der Fraktion der DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten vom 18. Februar 1927 (Drucksache Nr. 936) 2539D Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Bildung eines vorläufigen Bewertungsbeirates (Drucksache Nr. 975) . . 2539D Schäffer, Bundesminister der Finanzen . . 24f1 A Dr. Schmidt (Niedersachsen) (SPD) . . 2540C Dr. Frey (CDU) 2541C Paul (Düsseldorf) (KPD) 2542A Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die vermögensrechtlichen Verhältnisse der Deutschen Bundesbahn (Drucksache Nr. 1023) in Verbindung mit der Ersten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die vermögensrechtlichen Verhältnisse der Deutschen Bundespost (Drucksache Nr. 976) 2526D, 2542B, 2551B Dr.-Ing. Frohne, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium 2542C, 2551C Mellies (SPD) (zur Geschäftsordnung) 2543C Gundelach (KPD) 2551D Cramer (SPD) 2552A Jahn (SPD) 2552D Rümmele (CDU) 2553A Schütz (CSU) 2553D Erste, zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU, SPD, FDP, BP, DP und des Zentrums eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes -zur Änderung des Gesetzes zur Aufhebung des Lohnstops (Drucksache Nr. 1046) 2543D Sabel (CDU) 2543D Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP betr. Wahl von Beisitzern für den Spruchsenat beim Hauptamt für Soforthilfe (Drucksache Nr. 1047) 2544B Kunze (CDU) . . . . . . . . . . 2544B Dr. Seelos (BP) 2544C Mellies (SPD) 2544D Paul (Düsseldorf) (KPD) 2545C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Verkehrswesen betr. Wiederherstellung von Autobahnen (Drucksachen Nr. 901, 228, 365, 407) in Verbindung mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses betr. Bereitstellung von Mitteln für den Straßenbau (Drucksachen Nr. 1048, 441, 461, 767, 916, 947, 960) 2545D, 2551B Günther (CDU), Berichterstatter . . . 2545D Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . . 2546C Dr. Dr. Nöll von der Nahmer (FDP) 2547A Paul (Düsseldorf) (KPD) 2547C Dr. Ehlers (CDU) 2547D Morgenthaler (CDU) 2548A Dr. Solleder (CSU) 2548C, 2550A Matthes (DP) 2548C Schoettle (SPD) 2549B Rademacher (FDP) (zur Geschäftsordnung) 2549D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Verkehrswesen über die Anträge der Fraktion der SPD betr. Entlassungen bei der Deutschen Bundesbahn und Bericht über die wirtschaftliche Lage der Deutschen Bundesbahn (Drucksachen Nr. 902, 32, 435, 116, 505) 2550B, 2553D Rümmele (CDU), Berichterstatter . . 2550B Beratung des Interfraktionellen Antrags betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Drucksache Nr. 1049) . . . 2551B Nächste Sitzung 2554C Die Sitzung wird um 14 Uhr 40 Minuten durch I den Präsidenten Dr. Köhler eröffnet.
  • folderAnlagen
    Keine Anlage extrahiert.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Erich Köhler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Wer von den Interpellanten der Bayernpartei wünscht das Wort? — Herr Abgeordneter Mayerhofer, bitte. Ich darf annehmen, daß Sie sich auch so kurz fassen wie der Herr Vorredner, damit wir mit der Redezeit auskommen.

    Mayerhofer (BP), Interpellant: Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir haben die Interpellation der Deutschen Partei aus zwei Gründen mit unterschrieben und gutgeheißen, erstens aus gesamtdeutschem Gemeinschaftsgeist heraus

    (Heiterkeit links)

    und zweitens, weil in unserer Heimat ein ähnlicher Fall gegeben ist. Es berührt uns eigenartig, daß schon eine Woche nach der zustimmenden Entscheidung dieses Hauses zum Europarat der Hilferuf Tausender braver Familien im gleichen Hause erschallt, weil im Gebiete Watenstedt-Salzgitter ein neuer Demontagebefehl ergangen ist, der einer fast völligen Vernichtung der Werke gleichkommt.
    Wenige Tage nach der Unterzeichnung des Petersberger Abkommens, in dessen Präambel von edlem Geist und gegenseitigem Vertrauen die Rede ist, wurde am 15. Dezember der Befehl zur Demontage des Ofenhauses III des Werkes Töging am Inn erteilt, der am 1. Juni 1950 ausgeführt sein sollte. Das Washingtoner Abkommen hat die Produktionsgrenze pro Jahr auf 85 000 t festgesetzt mit der im voraus niedergelegten Absicht, im Jahre 1951 erneut darüber zu verhandeln. Obwohl bekannt war, daß das Aluminiumwerk in Töging nicht auf der Demontageliste stand und als die modernste und preisgünstigste Anlage gerüstet gewesen wäre, den Wasserstrom der nächsten Jahre umzuwerten, und obwohl weiterhin bekannt war, daß bei der gegebenen Begrenzung durch das Energienotgesetz nur 53 000 t bis 79 000 t im Jahr erzeugt werden können, hat man auf der Durchführung der Demontage bestanden. Ich ging damals zum Bundeskanzler und bat ihn im Namen der 5000 bis 6000 Arbeitslosen im Bezirk Mühldorf und im Namen der 500 Männer und der 500 Familien, die im Werk Töging ihre Arbeit und ihr Fortkommen finden, bei den Hohen Kommissaren die Bitte auszusprechen, von der Demontageanordnung Abstand zu nehmen, weil die Beseitigung der Produktionskraft des Werkes Töging unser industriearmes Land besonders hart trifft und die angesiedelten 500 Arbeiterfamilien keine neuen Verdienstmöglichkeiten erhalten können.
    Die Bayernpartei fordert daher, daß die noch bestehenden Betriebsanlagen und Einrichtungen zu einer Friedensfertigung verwendet werden, die der dort ansässigen Bevölkerung Arbeit und Brot sichern.
    Wir erwarten, daß das Haus heute dem Antrag
    der Deutschen Partei möglichst einhellig zustimmt.

    (Beifall bei der BP, der DP und der FDP.)



Rede von Dr. Erich Köhler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich darf das Einverständnis des Hauses damit annehmen, daß wir zwecks Vereinfachung der Geschäftsführung und wegen der thematischen Verwandtheit mit dem Tagesordnungspunkt 1 a jetzt gleich auch die Begründung der Antragsteller der KPD zum Punkt 1 b entgegennehmen:
Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betreffend Watenstedt-Salzgitter (Drucksache Nr. 688).
Wer von den Herren Antragstellern wünscht das Wort? — Das Wort hat der Herr Abgeordnete Nuding. Nach Möglichkeit 10 Minuten bitte!

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hermann Nuding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (KPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (KPD)

    Meine Damen und Herren! Über fünf Jahre nach dem Abschluß des Potsdamer Abkommens sehen wir, daß die Demontage immer noch ihren Fortgang nimmt und sich dabei nicht nur auf die damals benannten Objekte beschränkt, sondern inzwischen auch noch auf neue ausgedehnt worden ist. Die Auswirkungen dieser Demontage bedeuten für den Westen Deutschlands, daß die Zahl der Arbeitslosen dadurch über 400 000 beträgt; das sind in Notstandsgebieten — ich will dabei nur auf das verweisen, was der Herr Vorredner erwähnt hat —, z. B. in Watenstedt-Salzgitter allein 35 % der arbeitenden Bevölkerung, die erwerbslos sind, das bedeutet 100 000 Menschen. Wenn man eine solche Situation sieht und wenn man bedenkt, daß — obwohl in diesem Hohen Hause gerade von diesem Gebiet schon sehr viel gesprochen worden ist und obwohl drei Parteien zu Beginn des Monats März bereits in Anträgen zu dieser Frage Stellung zu nehmen versuchten, um den Bundestag zur Lösung dieser Fragen zu veranlassen, die das Lebensproblem dieser Menschen behandeln — bis zum heutigen Tage damit gewartet worden ist, um zu dieser Interpellation und zu diesen Anträgen auch nur Stellung zu nehmen, so muß das eine Ursache haben, die nicht im Geschäftsordnungsgebaren oder in der Überhäufung der Geschäfte zu suchen ist, sondern tiefer liegt. Diese tiefere Ursache liegt einfach darin, daß mit dem Petersberger Abkommen vom 21. November 1949 die Adenauer-Regierung praktisch ihre Zustimmung zu den von den Alliierten und in diesem Falle speziell von Robertson geforderten Maßnahmen gegeben hat. In dem Brief, den damals der Hohe Kommissar an den Herrn Bundeskanzler schrieb, heißt es:
    Ich darf betonen, daß diese Zugeständnisse nur dann gemacht werden können, wenn Einverständnis darüber herrscht, daß sie als endgültige Regelung angenommen werden und daß künftighin die deutschen Stellen bei der Durchführung noch erforderlicher Abrüstungs- und Reparationsvorhaben ihre Mitarbeit restlos zur Verfügung stellen werden.
    Diesen Bedingungen wurde zugestimmt. Deswegen will man von der Regierung in Sachen der Demontage Watenstedt-Salzgitter nichts mehr unternehmen.
    Damals, als wir den Antrag stellten, war die Situation in Watenstedt-Salzgitter sehr ernst. Die gesamte Bevölkerung hat gegen den Abbruch ihrer Produktionswerkstätten protestiert; nicht etwa nur irgendwie eine Partei, sondern alle Parteien, die dort in Watenstedt-Salzgitter waren, alle sozialen Schichten haben Protest eingelegt. Trotzdem haben damals der Bundestag und die Bundesregierung der Bevölkerung nicht geholfen, obwohl eindeutig feststeht, daß infolge dieser Protestmaßnahmen damals ein zeitweiliger Demontagestop erreicht worden ist und auch einige Produktionseinrichtungen erhalten geblieben sind. Weil aber die Regierung an die Abmachungen mit General Robertson gebunden war, konnte und durfte sie in diesem Moment nichts unternehmen und hat sie die Bevölkerung in Watenstedt-Salzgitter praktisch im Stich gelassen.

    (Sehr wahr! bei der KPD.)

    Jetzt dreht es sich darum, was nun noch getan werden kann. Unser Antrag verlangt ganz klar und eindeutig — und wir bitten das Hohe Haus, ihm zuzustimmen —, daß jegliche Demontagearbeit an allen Betrieben der ehemaligen Reichswerke von Watenstedt-Salzgitter eingestellt wird. Diesem Antrag muß und kann um so mehr zugestimmt werden, als Arbeit für die Reichswerke vorhanden ist und als Aufträge für sie vorliegen, nämlich Aufträge von der Deutschen Demokratischen Republik, die diesen Menschen wirklich Arbeit und Brot gibt. Von meinem Vorredner wurde schon darauf hingewiesen,


    (Nuding)

    daß es ein sehr bezeichnender Zustand ist, daß in dem Moment, da man von europäischer Vereinigung und gegenseitiger Hilfe redet, sogar Anlagen demontiert werden wie die Krupp-Renn-Anlage, die nie auf einer Demontageliste gestanden hat. Wenn das der Ausdruck der Zusammenarbeit ist, dann ist das bewiesen, was wir bei der Begründung unserer Ablehnung des Beitritts zur Europa-Union gesagt haben.
    Aber warum bedauert man die Protestaktionen? Warum ruft man nicht alle Kräfte, die vorhanden sind, auf und schöpft man nicht alle Möglichkeiten aus, um die weitere Demontage dort zu verhindern? Des Rätsels Lösung liegt auch hier auf einer höheren politischen Ebene, nämlich auf der, daß die Regierung und die Mehrheit dieses Hauses damit einverstanden sind, daß dort in der Nähe der Zonengrenze keine Werke mehr existieren sollen,

    (Sehr wahr! bei der KPD)

    daß dort, wie es ein Amerikaner zum Ausdruck gebracht hat, ein Gebiet der verbrannten Erde sein soll, also ein Gebiet, das man benötigt, um im kommenden Kriege die notwendigen Operationen mitten im Herzen Deutschlands durchzuführen. Ich glaube, die Tatsache, daß die Vorarbeiten dafür schon so weit geplant sind, sollte jedem der Abgeordneten, die hier im Hause sind, zu bedenken geben, was es heißt, eine Bevölkerung dort im Stich zu lassen, was es heißt, diesen Maßnahmen seine Zustimmung zu geben und nicht alles zu tun, um das zu ändern. Von uns muß im Kampf gegen diese Demontage von Watenstedt-Salzgitter wie übrigens auch gegen die Demontage anderer Werke, die weiter fortgesetzt wird, alles getan werden. Ich erinnere nur an die August-Thyssen-Hütte, an die Anilinwerke, an Krupp in Essen und nicht zuletzt noch einmal an die Krupp-Renn-Anlage in Watenstedt-Salzgitter. Auf unserer Seite steht in diesem Kampf das Recht. Diese Demontagen zeigen, daß das Potsdamer Abkommen von den westlichen Alliierten verletzt worden ist. Das heißt: diese Demontage wird völkerrechtswidrig durchgeführt. 1m Potsdamer Abkommen heißt es klar und deutlich:
    Der Umfang der als Reparation aus den westlichen Zonen zu entnehmenden Anlagen muß spätestens in sechs Monaten festgesetzt sein.
    Und weiter:
    Der Abtransport von Anlagen der Großindustrie soll sobald wie möglich beginnen und zwei Jahre nach dem in § 5
    — dem von mir vorhin vorgelesenen Paragraphen — bezeichneten Zeitpunkt beendet sein.
    Das heißt: die Demontage hätte allerspätestens im Frühjahr 1948 beendet sein müssen. Jetzt aber haben wir Mitte Sommer 1950, und wir sehen jetzt noch immer kein Ende ab. Wollen Sie also der Bevölkerung von Watenstedt-Salzgitter helfen und etwas Entscheidendes tun, um diese tote Zone dort zu beleben, dann müssen Sie unserem Antrag zustimmen, der mehr verlangt, als die Bundesregierung bis jetzt getan hat. Sie hat 10 Millionen bewilligt, um eine andere Industrie dort aufzubauen. Was bedeuten diese 10 Millionen? Damit kann man nicht einmal die Trümmer der Demontage und Zerstörung dort beseitigen, gar nicht davon zu reden, daß sich damit nichts aufbauen läßt.
    Deshalb bitte ich Sie, dem Antrag der Kommunistischen Partei zuzustimmen, der in seinem letzten Teil verlangt, daß die Bundesregierung beauftragt wird, im Zusammenwirken mit der Landesregierung von Niedersachsen, den Gewerkschaften und den Betriebsvertretungen der ehemaligen
    Reichswerke ein Soforthilfeprogramm auszuarbeiten und dem Bundestag vorzulegen, durch das ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt werden, um der Bevölkerung des Gebietes von Watenstedt-Salzgitter Arbeitsmöglichkeiten und die Existenzgrundlage sicherzustellen. Ich sagte schon: die Möglichkeiten der Produktion und des Produktionsabsatzes sind gegeben durch die Entwicklung des innerdeutschen Handels. Die Bevölkerung kann Arbeit und Brot haben, wenn Sie, meine Damen und Herren, das wollen.

    (Beifall bei der KPD.)