Rede von
Johann
Schuster
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(WAV)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (WAV)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Endlich, nachdem ich schon als zweiter Redner zum Wort gemeldet war, endlich komme ich - spät, aber doch noch - zu Wort. Der Herr Berichterstatter, Herr Kollege Dr. Nöll von der Nahmer, hat besonderes Gewicht darauf gelegt, die Streichungen, die im Haushaltsausschuß getätigt wurden, zu erwähnen ; immerhin eine Tatsache, die auch wir anerkennen, nur daß wir doch nicht ganz damit zufrieden sind. Ich erlaube mir, hierzu festzustellen: Bei diesen Streichungen wurde von ganz unten und von ganz hinten bei den einzelnen kleinen Angestellten- oder Beamtenstellen angefangen; es wurde angefangen, dort eine Kleinigkeit und hier eine Kleinigkeit zu streichen,
aber da, wo es notwendig gewesen wäre, ist leider nichts gestrichen worden.
— Ich komme schon, meine Damen und Herren, warten Sie!
Bei der Regierungsbildung konnte man sich des
Eindrucks doch nicht ganz erwehren, als wäre
die Anzahl der Ministerien nicht so ganz nach Bedarf und Notwendigkeit, sondern mehr nach der Forderung auf Ministersessel bestimmt worden, die die einzelnen Koalitionsparteien gestellt haben.
— Vor Jahren einmal! — Es gibt da ein ganz großes Argument, das entgegengehalten wurde: in anderen Ländern gäbe es das auch, in anderen Ländern gäbe es sogar Ministerien ohne Portefeuille. Aber dem halte ich entgegen: andere Länder sind eben nicht so arm wie wir! Solange wir nicht in der Lage sind, unseren Kriegsversehrten, unseren Rentenempfängern usw. so viel zu geben, — —