Rede von
Erich
Langer
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (WAV)
Meine Damen und Herren! Namens der Fraktion der Freien Demokratischen Partei darf auch ich Ihnen erklären, daß wir mit diesem Gesetzentwurf einverstanden sind, soweit es sich um den großen Rahmen der Versorgung der Heimkehrer handelt. Wir bedauern es außerordentlich, daß, nachdem bereits Mitte Oktober und seitdem in etwa einem Dutzend Fällen in Interpellationen und Anträgen dieses Thema angesprochen wurde, wir erst jetzt dazu kommen, diesem Gesetz näherzutreten und es in absehbarer Zeit zu verabschieden.
Auch meine Fraktion wird im Ausschuß sowohl wie in der zweiten Lesung mit Änderungsanträgen hervortreten müssen, da im Rahmen dieser Vorlage doch die Einzelheiten nicht so weit präzisiert worden sind, daß in allen Fällen eine wirksame Hilfe gegeben werden kann. Ich möchte hier nicht auf die Einzelheiten eingehen, und nachdem das Haus von der Rechten bis zur Linken einstimmig seiner positiven Einstellung zur Heimkehrerhilfe Ausdruck gegeben hat, kann ich es mir ersparen, hier noch einmal all diese Dinge zu wiederholen und Sie weiter damit aufzuhalten.
Ich glaube, es war der Herr Kollege Arndgen, der unter anderem auch ein Wort zur Studentenhilfe und zur akademischen Jugend sprach. Im vorliegenden Gesetzentwurf ist dieses Kapitel an sich sehr mäßig behandelt, und die Erfahrungen gerade der letzten Monate und Wochen im Verkehr mit heimgekehrten Kriegsgefangenen haben mir deutlich gezeigt, daß hier endlich eine gesetzliche Regelung kommen muß, die eine wahre Hilfe bedeutet und die vor allen Dingen verhindert, daß diese wertvollen Kräfte der Jugend, die heute als berufslos oder vorakademisch oder akademisch zurückgekehrt sind, in ein Fahrwasser abgleiten, das wir im Interesse eines fruchtbaren und gesunden Aufbaues gerade unseres jetzigen Staates nicht haben wollen.
Wenn in den letzten Wochen hier so oft das Wort von unserer jungen Demokratie oder vom Schutz dieser jungen Demokratie gefallen ist, dann möchte ich auf etwas hinweisen. Wir dürfen dis Wort ,,junge Demokratie" nicht nur auf die
Zeit unseres Bestehens beziehen, sondern wir müssen dann auch jungen Kräften Tür und Tor öffnen, daß sie an diesem Staat mittragend werden, damit wir mit Fug und Recht auch in dieser Richtung von einer jungen oder verjüngten Demokratie sprechen dürfen. So soll mein einziges
Wort zu diesem Thema seitens meiner Fraktion dem Hinweis gedient haben, daß auch diese Teile der Heimkehrer besonders berücksichtigt werden müssen; denn sie sind ein wertvoller Teil unseres jetzigen jungen Staatsvolkes.
Wir schließen uns im übrigen dem Antrag an — ich glaube, er wurde vom Herrn Kollegen Arndgen gestellt —, daß das Gesetz an den Ausschuß für Kriegsopfer- und Kriegsgefangenenfragen und an die anderen genannten zuständigen Ausschüsse überwiesen wird. Ich möchte aber dringend appellieren, daß hier überall der Zusatz „beschleunigt" gemacht wird; denn hier tut Hilfe wirklich in erster Linie Not.