Rede:
ID0101914000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 192
    1. der: 9
    2. ist: 8
    3. und: 8
    4. das: 8
    5. zu: 7
    6. die: 5
    7. —: 5
    8. dem: 4
    9. auf: 4
    10. sie: 4
    11. eine: 3
    12. haben: 3
    13. für: 3
    14. Dr.: 3
    15. hat: 3
    16. Recht,: 3
    17. Strafrecht: 3
    18. oder: 3
    19. ob: 3
    20. Das: 3
    21. in: 2
    22. Lesung: 2
    23. vor: 2
    24. wir: 2
    25. Herrn: 2
    26. dieses: 2
    27. ich: 2
    28. nicht: 2
    29. des: 2
    30. Der: 2
    31. Herr: 2
    32. Abgeordnete: 2
    33. Arndt: 2
    34. Straffreiheit: 2
    35. auch: 2
    36. er: 2
    37. Es: 1
    38. sollte: 1
    39. nur: 1
    40. Anregung: 1
    41. sein,: 1
    42. überhaupt: 1
    43. Praxis: 1
    44. ersten: 1
    45. Ausschußbehandlung: 1
    46. sehr: 1
    47. zurückhaltend: 1
    48. sein.: 1
    49. Unsere: 1
    50. bayerischen: 1
    51. Erfahrungen,: 1
    52. Präsidenten: 1
    53. Horlacher,: 1
    54. Mitglied: 1
    55. Hauses,: 1
    56. verdanken,: 1
    57. sich: 1
    58. durchaus: 1
    59. bewährt,: 1
    60. daß: 1
    61. grundsätzlich: 1
    62. von: 1
    63. seltenen: 1
    64. Fällen: 1
    65. abgesehen: 1
    66. solche: 1
    67. erste: 1
    68. verzichtet: 1
    69. haben.\n: 1
    70. Wir: 1
    71. unsere: 1
    72. Gegensätze: 1
    73. trotzdem: 1
    74. ausgetragen,: 1
    75. aber: 1
    76. überflüssigen: 1
    77. Aufwand: 1
    78. vermieden.Dieser: 1
    79. §: 1
    80. 6: 1
    81. a: 1
    82. lediglich: 1
    83. Anregung,: 1
    84. persönlich: 1
    85. namens: 1
    86. Regierung: 1
    87. zur: 1
    88. Diskussion: 1
    89. im: 1
    90. Bundestag: 1
    91. stelle.Die: 1
    92. Hauptfrage,: 1
    93. heute: 1
    94. klären: 1
    95. war,: 1
    96. war: 1
    97. wohl: 1
    98. Frage: 1
    99. Zuständigkeit: 1
    100. Bundes: 1
    101. Straffreiheitsgesetz.: 1
    102. meinen: 1
    103. Standpunkt: 1
    104. „mager": 1
    105. gehalten,: 1
    106. halte: 1
    107. ihn: 1
    108. knapp: 1
    109. richtig.: 1
    110. nichts: 1
    111. Sachliches: 1
    112. Entscheidendes: 1
    113. dagegen: 1
    114. vorbringen: 1
    115. können.: 1
    116. Ich: 1
    117. sage:: 1
    118. gewähren,: 1
    119. Recht: 1
    120. desjenigen,: 1
    121. setzt;: 1
    122. wer: 1
    123. Gewalt: 1
    124. hat,: 1
    125. Strafrechtsnormen: 1
    126. aufzustellen,: 1
    127. variieren,: 1
    128. völlig: 1
    129. aufzuheben: 1
    130. Kraft: 1
    131. lassen: 1
    132. ihre: 1
    133. Wirkung: 1
    134. beschränken.: 1
    135. Dabei: 1
    136. spielt: 1
    137. gar: 1
    138. keine: 1
    139. Rolle: 1
    140. meine: 1
    141. Über-\n: 1
    142. zeugung: 1
    143. —,: 1
    144. ein: 1
    145. Urteil: 1
    146. ergangen: 1
    147. nicht.: 1
    148. Problem: 1
    149. Anspruchs: 1
    150. Strafklage,: 1
    151. Strafverfolgung: 1
    152. Strafvollstreckung,: 1
    153. vom: 1
    154. Abgeordneten: 1
    155. Etzel: 1
    156. aufgeworfen: 1
    157. worden: 1
    158. ist,: 1
    159. demgegenüber: 1
    160. unbeachtlich.: 1
    161. über: 1
    162. gesetzgeberisch: 1
    163. verfügen,: 1
    164. maßgebend.: 1
    165. Die: 1
    166. setzt: 1
    167. einen: 1
    168. Strafaufhebungsgrund,: 1
    169. wirkt: 1
    170. allgemein: 1
    171. verstößt: 1
    172. daher: 1
    173. gegen: 1
    174. den: 1
    175. Grundsatz: 1
    176. Gleichheit: 1
    177. Gesetz.: 1
    178. Dieser: 1
    179. Strafaufhebungsgrund: 1
    180. soll: 1
    181. Täter: 1
    182. zugute: 1
    183. kommen,: 1
    184. gleichgültig: 1
    185. bestraft: 1
    186. seiner: 1
    187. Verurteilung: 1
    188. entgegensieht.: 1
    189. einfache: 1
    190. klare: 1
    191. Gesichtspunkt,: 1
    192. durchgreift.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag. — 19. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1949 529 19. Sitzung Erster Tag Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1949. Nachruf des Präsidenten auf den verstorbenen Abgeordneten Sewald 530B Geschäftliche Mitteilungen 530C, 558A, 565B, 569C Eintritt des Abg. Dr. Pferdmenges in den Bundestag 530C Interpellation der Abg. Euler, Dr. Preusker, Dr. Becker, Meyer, Dr. Dr. Nöll von der Nahmer und Gen. betr. Abschluß der Entnazifizierung (Drucksache Nr. 172) . . . 530D Einspruch des Abg. Dr. Schumacher gegen seinen Ausschluß (Drucksache Nr. 247) 530D Geschäftsordnungsmäßige Behandlung von Anträgen auf Aufhebung der Immunität von Abgeordneten 530D Antrag des Justizministeriums Rheinland-Pfalz betr. Entscheidung über die Immunität des Abg. Stauch 531A Antrag des Niedersächsischen Justizministers betr. Entscheidung über die Immunität des Abg. Onnen 531A Abänderungsantrag der KPD-Fraktion zur Tagesordnung betr. Regierungserklärung zum Gesetz der Alliierten Hohen Kommission über „strafbare Handlungen gegen Besatzungsinteressen" 531B Fisch (KPD) 531C Euler (FDP) 532A Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der Jugend in der Öffentlichkeit (Initiativantrag der Abg. Strauss, Kemmer und Gen.) (Drucksache Nr. 180) 532A Strauss (CSU), Antragsteller 532A, 543A Frau Thiele (KPD) 535C Frau Dr. Ilk (FDP) 537A Dr. Etzel (BP) . . . . . . . . 537B Frau Keilhack (SPD) 538B Dr. Heinemann, Bundesminister des Innern 539A Ribbeheger (Z) 539B Strauss (CSU) 540A Dr. Kleindinst (CSU) . . . . . 541D Dr. Besold (BP) 542B Mündlicher Bericht des Ausschusses für das Besatzungsstatut und Auswärtige Angelegenheiten über den Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Maßnahmen für Deutsche, die in Auswirkung des Krieges im Ausland zurückgehalten werden (Drucksachen Nr. 165 und 60) . . . . . . . . 543D Dr. Gerstenmaier (CDU) Berichterstatter 543D, 547D Dr. Dehler, Bundesminister der Justiz 545C Müller, Oskar (KPD) . . . . . . . 546A Mündlicher Bericht des Ausschusses für das Besatzungsstatut und Auswärtige Angelegenheiten über den Antrag der DP betr. . Bevölkerung Helgolands (Drucksachen Nr 166 und 41) 548B Dr. von Merkatz (DP), Berichterstatter 548C Walter (DP) 551D Rademacher (FDP) . . . . . . 552A Mündliche Berichte des Ausschusses für das Besatzungsstatut und Auswärtige Angelegenheiten über die Anträge der Fraktion der BP betr. Verteilung der DPs (Drucksachen Nr. 196 und 85), betr. Inanspruchnahme der Quartierleistungen durch die Besatzungsmächte (Drucksachen Nr. 197 und 86 neu) und betr. Wohnraumbelegung durch verschleppte Personen (Drucksachen Nr. 198 und 87) 552D Dr. Gerstenmaier (CDU), Berichterstatter 553A, 557A Dr. Lukaschek, Bundesminister für Angelegenheiten der Vertriebenen 553C Dr. Seelos (BP) . . . . . . . . 553D Dr. Pfeiffer, Staatsminister und Leiter der Bayerischen Staatskanzlei . . 554B Niebergall (KPD) . . . . . . . 554C Stahl (FDP) 556A von Thadden (NR) 556C Unterbrechung der Sitzung . . 557D Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit über den Antrag der Zentrumsfraktion betr. Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenhilfe für Heimkehrer (Drucksachen Nr. 190 und 121) 558A Arndgen (CDU), Berichterstatter . 558A Mündlicher Bericht des Ausschusses für Kriegsopfer- und Kriegsgefangenenfragen über den Antrag der Fraktion der SPD betr. einheitliche Regelung der Heimkehrerbetreuung (Drucksachen Nr. 191 und 118) 558B Pohle (SPD), Berichterstatter . 558C, 564B Leddin (SPD) . . . . . . . . . 559C Sabel (CDU) . . . . . . . 560D, 564D Krause (Z) 561C Renner (KPD) . . . . . . . . 562A Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . . . . 563B Frau Kalinke (DP) . . . . . . . 563C Mündlicher Bericht des Ausschusses für Verkehrswesen über den Antrag der Abg. Renner und Gen. betr. Bundesbahn (Drucksachen Nr. 170 und 105) . . . . 565A Rademacher (FDP), Berichterstatter 565B Interfraktioneller Antrag betr. Überweisung von Anträgen an Ausschüsse (Drucksache Nr. 211) 565D Antrag der Fraktion der BP betr. § 103 der vorl. Geschäftsordnung (Drucksache Nr. 184) 566A Dr. Arndt (SPD) . . . . . . 566A Anträge der Fraktion der SPD betr. Gleichberechtigung der Frauen (Drucksache Nr. 176), der Abg. Renner u. Gen. betr. rechtliche Gleichstellung der Frauen (Drucksache Nr. 206) und der Fraktion der SPD betr. Frauen im öffentlichen Dienst bei der Bundesverwaltung (Drucksache Nr. 177) 566B Frau Nadig (SPD), Antragstellerin . 566B Frau Thiele (KPD), Antragstellerin . 567A Frau Korspeter (SPD), Antragstellerin 568A Unterbrechung der Sitzung 565B, 569D Die Sitzung wird um 10 Uhr 17 Minuten durch den Präsidenten Dr. Köhler eröffnet.
  • folderAnlagen
    Keine Anlage extrahiert.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Erich Köhler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Minister, darf ich Se unterbrechen? An sich bleibt es den Mitgliedern des Hauses unbenommen, ihre Redezeit im Rahmen der Geschäftsordnung auszudehnen. Ich werde aber nachher grundsätzlich auf Ihre Bemerkungen eingehen.


Rede von Dr. Thomas Dehler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Es sollte nur eine Anregung sein, überhaupt in der Praxis der ersten Lesung vor der Ausschußbehandlung sehr zurückhaltend zu sein. Unsere bayerischen Erfahrungen, die wir dem Herrn Präsidenten Horlacher, dem Mitglied dieses Hauses, verdanken, haben sich durchaus bewährt, daß wir grundsätzlich — von seltenen Fällen abgesehen — auf eine solche erste Lesung verzichtet haben.

(Zuruf von der KPD: Das kann ich mir nicht vorstellen!)

Wir haben unsere Gegensätze trotzdem ausgetragen, haben aber überflüssigen Aufwand vermieden.
Dieser § 6 a ist lediglich eine Anregung, die ich persönlich — nicht namens der Regierung — zur Diskussion im Bundestag stelle.
Die Hauptfrage, die heute zu klären war, war wohl die Frage der Zuständigkeit des Bundes für dieses Straffreiheitsgesetz. Der Herr Abgeordnete Dr. Arndt hat meinen Standpunkt für „mager" gehalten, ich halte ihn für knapp und richtig. Der Herr Abgeordnete Dr. Arndt hat nichts Sachliches und Entscheidendes dagegen vorbringen können. Ich sage: das Recht, Straffreiheit zu gewähren, ist das Recht desjenigen, der das Strafrecht setzt; und wer die Gewalt hat, Strafrechtsnormen aufzustellen, hat auch das Recht, sie zu variieren, sie völlig aufzuheben oder sie in Kraft zu lassen und ihre Wirkung zu beschränken. Dabei spielt gar keine Rolle — das ist meine Über-


(Bundesminister Dr. Dehler)

zeugung —, ob ein Urteil ergangen ist oder nicht. Das Problem des Anspruchs auf Strafklage, auf Strafverfolgung und auf Strafvollstreckung, das vom Herrn Abgeordneten Dr. Etzel aufgeworfen worden ist, ist demgegenüber unbeachtlich. Das Strafrecht und das Recht, über das Strafrecht gesetzgeberisch zu verfügen, ist maßgebend. Die Straffreiheit setzt einen Strafaufhebungsgrund, sie wirkt allgemein und verstößt daher auch nicht gegen den Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz. Dieser Strafaufhebungsgrund soll dem Täter zugute kommen, gleichgültig ob er bestraft ist oder ob er seiner Verurteilung entgegensieht. Das ist der einfache und klare Gesichtspunkt, der durchgreift.

(Zustimmung bei den Regierungsparteien.)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Erich Köhler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren! Ich darf wohl annehmen, daß nunmehr keine weiteren Wortmeldungen zur Aussprache in der ersten Beratung erfolgen.

    (Zustimmung.)

    Ich stelle das fest und schließe hiermit die erste
    Aussprache.
    Ich darf weiter das Einverständnis des Hauses damit annehmen, daß der Entwurf der Bundesregierung Drucksache Nr. 251 hiermit dem Ausschuß für Rechtswesen und Verfassung als überwiesen gilt.

    (Zustimmung.)

    Einverstanden? — Danke. Ich stelle das fest.
    Ich darf wohl dasselbe für die Drucksache Nr. 17 — Antrag der Fraktion des Zentrums — feststellen, der als an den Ausschuß für Rechtswesen überwiesen gilt. Erhebt sich Widerspruch? — Ich stelle fest: das ist nicht der Fall.
    Meine Damen und Herren! Gestatten Sie mir an Hand der Erfahrungen, die wir jetzt bei der ersten Beratung des ersten Gesetzentwurfs gemacht haben, einige grundsätzliche Bemerkungen. Ich glaube, meine Bitte an alle Mitglieder des Hauses, sich auf das Grundsätzliche zu beschränken, ist nicht in allen Fällen erfüllt worden. Ich habe dadurch, daß ich das eingangs sagte, stillschweigend die Erwartung auch einer gewissen zeitlichen Beschränkung involviert. Ich stelle aber in tatsächlicher Beziehung fest, daß wir zweiundeineviertel Stunde oder zweiundeinehalbe Stunde für die erste Lesung dieses ersten Gesetzentwurfs gebraucht haben. Ich glaube, ich brauche nicht darauf hinzuweisen, wie lange sich die heutige Sitzung dann ausdehnen wird, wenn wir bei den ersten Beratungen der nächsten Gesetzentwürfe in dieser Art und Weise fortfahren. Ich darf also erneut an alle Damen und Herren, die sich an der ersten Beratung der kommenden Gesetzentwürfe beteiligen, hoch einmal die Bitte und den herzlichen Appell richten, sich sowohl in bezug auf die Art der Ausführungen — nämlich auf die Behandlung der Grundsätze - als auch in bezug auf die Redezeit auf der andern Seite auf ein angemessenes zeitliches Maß zu beschränken, weil ich sonst allerdings fürchte, daß wir mit dieser umfangreichen Tagesordnung heute nicht fertig werden.
    Wir kommen damit zu Punkt 3 der Tagesordnung.

    (Abg. Frau Dr. Weber: Zur Geschäftsordnung!)