Rede von: Unbekanntinfo_outline
Herr Präsident, Hohes Haus! In seinen letzten Sätzen hat der Herr Bundesminister für die Angelegenheiten der Heimatvertriebenen von der besonders starken Belegung Bayerns gesprochen. Damit hat er ein Wort ausgesprochen, das absolut zutrifft. Das Problem der DPs stellt nämlich für Bayern ein Problem von einer Härte und einer Schwere dar wie wohl in keinem anderen Land. Wir wissen, daß sich die - ich möchte sagen — Konsolidierung der IRO von Norden nach Süden vollzieht. Daraus ergibt sich nun eine besondere Stauung in Bayern und in etwas geringerem Umfang in Württemberg.
Die Geschichte der DPs. in Bayern ist nicht .nur für die DPs, sondern insbesondere für Bayern und seine Bevölkerung eine Leidensgeschichte, in der sehr, sehr viele bittere Tatsachen zu Lasten der bayerischen Bevölkerung zu verzeichnen sind. Den Einzelheiten, die der Herr Antragsteller vorhin mitgeteilt hat, brauche ich nichts weiter hinzuzufügen. Ich darf nur darauf hinweisen, daß die IRO alles, was sie innerhalb Deutschlands in Anspruch nimmt, mit der Begründung fordert, daß das deutsche Volk auf diese Weise einer Wiedergutmachungspflicht genüge. Nun geht es aber doch nicht an, die daraus erwachsenden Lasten in so ausgeprägter Weise auf dem Gebiet von einem oder eineinhalb deutschen Ländern zu konzentrieren und zu kumulieren. Aus diesem Grunde würde die bayrische Staatsregierung es sehr begrüßen, wenn der Bundestag dem bayrischen Volke Verständnis für diese besondere Lage entgegenbrächte, indem er den Antrag Drucksache Nr. 87 annimmt.