Rede von
Dr.
Erich
Köhler
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren! Ich eröffne die 14. Sitzung des Deutschen Bundestags.
Ehe wir in die Tagesordnung eintreten, haben wir eines Toten zu gedenken.
Am 27. Oktober ist das Mitglied dieses Hauses, Herr Abgeordneter Dr. Linnert, in Nürnberg, in seiner Heimat, eines jähen und unerwarteten Todes verschieden. Herr Dr. Linnert stand im 65. Lebensjahr. Bis 1933 war er Vorsitzender der Reichsvereinigung der Dentisten und Präsident der Zahnärztekammer von Bayern. Die Universität Erlangen hatte ihm die Würde eines Ehrendoktors verliehen. Bis zum Zusammenbruch 1933 war er Mitglied der Demokratischen Partei. 1945 gehörte er zu den Mitbegründern der Freien Demokratischen Partei in Bayern. Seit 1946 war er Abgeordneter des Bayerischen Landtags und zuletzt Vorsitzender seiner Fraktion. Der Verband der deutschen Zahnärzte wählte ihn im Juli dieses Jahres zu seinem Vorsitzenden, und im August dieses Jahres berief ihn das Vertrauen seiner Wähler in den Deutschen Bundestag. Er hat dort — tragisch genug —, wenn auch nur für kurze Zeit, den Vorsitz im Ausschuß für Gesundheitswesen ausgeübt. Wir haben insbesondere im Ältestenrat Gelegenheit gehabt, zu ihm in engere menschliche Beziehungen zu treten, und wir haben immer unsere herzliche Freude an seinem ehrlichen politischen Temperament und an der Wärme seines Herzens -gehabt, mit der er seinen Standpunkt vertrat, und durften uns seiner reichen politischen Erfahrungen erfreuen.
Das Präsidium war bei seiner Beerdigung vertreten. Ich spreche insonderheit seiner Fraktion in diesem Hause heute noch einmal in aller Form das herzlichste Beileid aus.
Meine Damen und Herren! Ich stelle fest: Sie haben sich zu Ehren des Verstorbenen von den Plätzen erhoben. Ich danke Ihnen.
Ich habe weiter eine sehr betrübliche Mitteilung zu machen. Das Mitglied des Hauses, Herr Abgeordneter Dr. Mücke, hat, wie ich im Laufe des heutigen Vormittags erfahren habe, in den frühen Morgenstunden einen schweren Autounfall erlitten. Nach den mir gewordenen Mitteilungen hat er eine schwere Gehirnerschütterung und innere Verletzungen davongetragen. Ich spreche sicher in Ihrer aller Namen, wenn ich ihm von dieser Stelle aus unsere herzlichsten Wünsche für eine Genesung zum Ausdruck bringe und wenn ich das weiterhin auch schriftlich in Ihrer aller Namen tun werde.
Möge ihm ein gütiges Schicksal recht bald seine alten Kräfte und seine Frische zurückgeben.
Ich darf nunmehr Herrn Schriftführer Dr. Zawadil bitten, die Namen der beurlaubten Mitglieder des Hauses zu verlesen.