Protokoll:
17054

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 17

  • date_rangeSitzungsnummer: 54

  • date_rangeDatum: 7. Juli 2010

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:01 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/54 Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 17/2371, 17/2407) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Inge Höger (DIE LINKE) Erkenntnisse der Bundesregierung zu den Aufgaben eines bei einem Angriff in Kun- duz auf die dortige Filiale der US-Organi- sation Development Alternatives Inc. getö- teten ehemaligen Bundeswehrsoldaten Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 5516 C 5516 C 5516 D 5517 C 5517 C 5518 A 5518 B 5518 C 5521 B 5521 B 5521 C Deutscher B Stenografisch 54. Sitz Berlin, Mittwoch, d I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Die neue Effizienz der deutschen Entwicklungspoli- tik – Strukturreformen für eine wirkungs- vollere technische Zusammenarbeit . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . U D B D H D M D 5513 A 5513 B 5514 B 5514 D 5515 D 5515 D 5516 B Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5518 D undestag er Bericht ung en 7. Juli 2010 t : te Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5519 B 5519 B 5519 D 5519 D 5520 A 5520 B 5520 D 5520 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5521 D 5522 B 5522 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 Mündliche Frage 1 Gabriele Hiller-Ohm (SPD) Maßnahmen der Bundesregierung zur Ver- hinderung einer Schließung der Medizini- schen Fakultät der Universität Lübeck Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 2 Gabriele Hiller-Ohm (SPD) Kritik der Hochschulrektorenkonferenz an der vorgesehenen Schließung der Universi- tät Lübeck und an der Bildungspolitik der Länder Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Marianne Schieder (Schwandorf) (SPD) Strukturpolitische Stärkung der Region nach einer möglichen Schließung der Universität Lübeck Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Mündliche Frage 4 Marianne Schieder (Schwandorf) (SPD) Gefährdung von Studiengängen in Flensburg durch das schleswig-holsteinische Sparpa- ket und Auswirkungen auf das deutsch-dä- nische Verhältnis A T Z S D M D Ü l A T Z D M D A Q d A T Z D M S V e A T Z S S K M S U D d A T Z S D 5522 D 5523 A 5523 B 5523 C 5523 D 5524 B 5524 C 5524 D 5525 A 5525 B 5525 D 5526 A 5526 B 5526 C 5526 D ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . ündliche Frage 6 r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) bernahme der Kosten des Pakts für Qua- ität in der Lehre durch den Bund ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . ündliche Frage 7 r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) ufgaben der im Rahmen des Pakts für ualität in der Lehre angekündigten Aka- emie der Lehre ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . ündliche Frage 8 wen Schulz (Spandau) (SPD) orlage eines Gesetzentwurfs zur besseren An- rkennung ausländischer Qualifikationen ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 9 wen Schulz (Spandau) (SPD) msetzung des auf dem Bildungsgipfel in resden vereinbarten 10-Prozent-Ziels bei en Ausgaben für Bildung und Forschung ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5527 B 5527 C 5527 D 5528 A 5528 B 5529 A 5529 A 5529 C 5529 D 5530 B 5530 C 5530 D 5531 A 5531 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 III Mündliche Frage 12 René Röspel (SPD) Einsparmöglichkeiten in Programmen der Rubrik 1 a des EU-Haushalts Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 13 René Röspel (SPD) Finanzierung des Projekts ITER unter ande- rem mit Forschungsfördermitteln aus dem EU-Haushalt Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Bereitstellung von Mitteln für Klimaschutz- maßnahmen in Entwicklungsländern im Bun- deshaushalt 2011 Antwort Gudrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 19 Franz Thönnes (SPD) Haltung der Bundesregierung zu den ge- planten Kürzungen bei den Zuschüssen für die dänische Minderheit in Schleswig-Hol- stein und die deutsche Minderheit in Däne- mark Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M F B d s w i f d t A C Z F D M S V c s d u B A C Z S D M S V c s d le A C Z S F M B E d d t m 5532 A 5532 B 5532 D 5533 A 5533 D 5534 A 5534 C 5534 D 5535 A 5536 A 5536 D ündliche Frage 20 ranz Thönnes (SPD) ewertung der Bundesregierung der aus en geplanten Kürzungen bei den Zuschüs- en für die dänische Minderheit in Schles- ig-Holstein und die deutsche Minderheit n Dänemark resultierenden etwaigen Ge- ährdung des guten Zusammenlebens und es Miteinanders der jeweiligen Minderhei- en ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ranz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . ündliche Frage 21 önke Rix (SPD) ereinbarkeit der Reduzierung der öffentli- hen Mittel für das Schulwesen der däni- chen Minderheit in Schleswig-Holstein mit er Bonn-Kopenhagener Erklärung von 1955 nd Bewertung der Wirkungen durch die undesregierung ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . ündliche Frage 22 önke Rix (SPD) ereinbarkeit der Reduzierung der öffentli- hen Mittel für das Schulwesen der däni- chen Minderheit in Schleswig-Holstein mit er Rahmenkonvention zum Schutz nationa- r Minderheiten und der Sprachencharta ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 23 ettina Hagedorn (SPD) rörterung der Kürzung der Zuschüsse für änische Schulen in Schleswig-Holstein beim eutsch-dänischen Treffen der Außenminis- er sowie Ergebnisse zugesagter Gespräche it der dortigen Landesregierung 5537 D 5538 A 5538 B 5539 A 5539 B 5539 D 5540 A 5540 C 5540 D IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 24 Bettina Hagedorn (SPD) Stellenwert des Themas „Kürzung der Zu- schüsse für dänische Schulen in Schleswig- Holstein“ beim Auswärtigen Amt Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der SPD: Steigende Beiträge als Ergebnis der Gesundheitsreform – Weniger Netto vom Brutto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Marlies Volkmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lars Lindemann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck einer Erklärung der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstim- m B A B a ( ( t n A M K G b i A T A M S H t d g A T A M U F K B b A C A M E E d h A C 5541 D 5542 A 5542 D 5542 D 5543 B 5544 A 5544 A 5545 A 5546 A 5547 B 5548 D 5549 D 5551 B 5552 D 5555 C 5557 A 5558 B 5559 C 5560 C 5562 C 5563 A ung über die Beschlussempfehlung und den ericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem ntrag der Bundesregierung: Fortsetzung der eteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte n der AU/UN-Hybrid-Operation in Darfur UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- ionen vom 31. Juli 2007 und Folgeresolutio- en (49. Sitzung, Tagesordnungspunkt 9 b) . . nlage 3 ündliche Frage 10 laus Hagemann (SPD) egenmaßnahmen zu Ausgabenkürzungen ei Ländern und Kommunen, insbesondere m Bereich Bildung und Betreuung ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 11 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) öhe des rechnerischen Anteils der Aktivi- ät in der sogenannten Atomsuppe der Wie- eraufbereitungsanlage Karlsruhe vor Be- inn des Verglasungsbetriebs ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Fragen 15 und 16 lla Schmidt (Aachen) (SPD) ortführung des Stipendienprogramms des ompetenzzentrums Auswärtige Kultur- und ildungspolitik des Instituts für Auslands- eziehungen ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Frage 17 delgard Bulmahn (SPD) inführung einer Budgetierung der Zuwen- ungen an das Institut für Auslandsbezie- ungen ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5563 B 5563 C 5563 D 5564 A 5564 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 V Anlage 7 Mündliche Frage 18 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verhinderung der Unterschlagung deutscher und internationaler Finanzhilfen in Afgha- nistan Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 25 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Unterstützung der international nicht an- erkannten Regierung Somalilands beim Polizei- und Justizaufbau sowie bei der Vor- bereitung und Durchführung der Präsi- dentschaftswahlen durch die Europäische Union Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 26 Dr. Rolf Mützenich (SPD) Kenntnis der Bundesregierung über Ein- schätzungen des CIA zum iranischen Nu- klearwaffenprogramm Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Frage 27 Dr. Rolf Mützenich (SPD) Beurteilung der Möglichkeiten eines sub- stanziellen Angebots durch den Iran im Streit um dessen Nuklearprogramm und entsprechende außenpolitische Initiativen der Bundesregierung Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Fragen 28 und 29 Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) F m w w A C A M O D c A D A M V Z a t A D A M K R e K A D A M D F M A D 5564 D 5565 B 5565 B 5565 C ortsetzung der EU-Beitrittsverhandlungen it der Türkei; Verhinderung einer Ab- endung der Türkei von den bisherigen estlichen Partnern ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 ündliche Frage 30 mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) efinition des Begriffs der vernetzten Si- herheit ntwort r. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 31 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) usammenarbeit mit Methoden der Folter nwendenden ausländischen Geheimdiens- en und Staaten ntwort r. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Frage 32 irsten Lühmann (SPD) echtliche Zulässigkeit der Abschiebung von rkrankten und behinderten Roma in den osovo ntwort r. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 15 ündliche Frage 33 aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) ehlbetrag im Haushalt des Bundesamtes für igration und Flüchtlinge ntwort r. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5566 A 5566 C 5566 D 5567 B 5568 A VI Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 Anlage 16 Mündliche Fragen 34 und 35 Memet Kilic (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Maßnahmen zur Erhöhung der Einbürge- rungszahlen; Senkung bzw. Streichung der Einbürgerungsgebühren für Schüler, Stu- denten und Rentner Antwort Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Frage 36 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Vereinbarkeit der Einsparungen bei den Zulassungen zu Integrationskursen für so- genannte Altzuwanderer mit der im Koali- tionsvertrag beschlossenen quantitativen und qualitativen Aufwertung der Kurse Antwort Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Frage 37 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Festnahme des deutsch-syrischen Staats- bürgers Rami M. durch pakistanische Si- cherheitskräfte Antwort Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 19 Mündliche Fragen 38 und 39 Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) Geplante Kürzungen der Fördermittel für die deutsche Minderheit in Dänemark Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 20 Mündliche Fragen 40 und 41 Heinz Paula (SPD) Pläne der EU-Kommission zur Stärkung der Fahrgastrechte für alle Reisenden Antwort Dr. Max Stadler, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M M G B li r ü l A D A M E K v s A D A M D B r t A H A M H Ü d f A H A M M O R S 5568 B 5568 C 5569 A 5569 B 5569 D nlage 21 ündliche Fragen 42 und 43 arkus Tressel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) esetzliche Verpflichtung der Fluglinien zum eitritt der Schlichtungsstelle für den öffent- chen Personenverkehr sowie der Pauschal- eiseanbieter zur Aufklärung der Kunden ber ihre Rechte und Reklamationsmög- ichkeiten gemäß der EU-Verordnung ntwort r. Max Stadler, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ündliche Frage 44 rika Steinbach (CDU/CSU) enntnis der Bundesregierung über Gerichts- erfahren im Zusammenhang mit Men- chenhandel in den letzten drei Jahren ntwort r. Max Stadler, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 23 ündliche Frage 45 r. Carsten Sieling (SPD) ewertung des für den G-20-Gipfel in To- onto vorgelegten Berichts der sogenann- en Issing-Kommission ntwort artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 24 ündliche Fragen 46 und 47 arald Koch (DIE LINKE) berarbeitung der Berechnungsgrundlage er Grundsteuer und Zeitplan für die Re- orm ntwort artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 25 ündliche Frage 48 anuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) rt und Zeitpunkt der Unterzeichnung des ahmenvertrags der European Financial tability Facility 5570 B 5570 D 5571 B 5571 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 VII Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 26 Mündliche Frage 49 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Hinwirken auf gleiche Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 27 Mündliche Frage 50 Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Zusätzliche Einnahmen aus der Vermeidung des Schein-Contractings und der Reduktion des Spitzenausgleichs im Rahmen der Ver- ringerung der Ausnahmeregelungen für die Ökosteuer Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 28 Mündliche Frage 51 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Konsequenzen aus dem im Juni 2010 gegen Hans-Joachim Metternich eingeleiteten Er- mittlungsverfahren im Zusammenhang mit der Nürburgring-Affäre Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 29 Mündliche Frage 52 Doris Barnett (SPD) Umgehung des deutschen Arbeitsrechts durch Verbreitung von Informationen im Inter- net durch eine Einrichtung der Europäi- schen Kommission Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M H F c A P A M S B e A P A M B E g E A P A M H A b N s A P A M W B l A P 5572 A 5572 B 5572 C 5572 D 5572 D nlage 30 ündliche Fragen 53 und 54 ans-Joachim Hacker (SPD) ördermöglichkeiten für die Tourismusbran- he aus EU-Fonds ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 31 ündliche Frage 55 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) emessungsgrundlage der geplanten Brenn- lementesteuer ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 32 ündliche Frage 56 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ntwicklung der Stromerzeugung nach Ener- ieträgern und der energiebedingten CO2- missionen im ersten Quartal 2010 ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 33 ündliche Frage 57 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) blehnung von Subventionen für den Neu- au von ausländischen Atomkraftwerken bei achteilen für die heimische Energiewirt- chaft ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 34 ündliche Fragen 58 und 59 olfgang Gehrcke (DIE LINKE) eauftragung von zwei Korvetten in Deutsch- and durch Israel ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5573 A 5573 D 5573 D 5574 B 5574 C VIII Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 Anlage 35 Mündliche Frage 60 Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zusammensetzung der gezahlten Leistun- gen der Bundesagentur für Arbeit an Be- schäftigte der Leiharbeitsbranche bei Be- zug von aufstockendem Arbeitslosengeld II Antwort Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 36 Mündliche Frage 61 Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Leiharbeit als arbeitsmarktpolitisches In- strument Antwort Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 37 Mündliche Frage 62 Doris Barnett (SPD) Ausdehnung des Niedriglohnsektors und Schädigung der Sozialversicherungen durch Anmeldung tschechischer Arbeitnehmer als Scheinselbstständige Antwort Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 38 Mündliche Fragen 63 und 64 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Soziale Verwerfungen in der Callcenterbran- che; Auswirkungen der vollständigen Arbeit- nehmerfreizügigkeit auf die Situation in der Callcenterbranche Antwort Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 39 Mündliche Frage 65 Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Anpassung der Arbeitsstättenverordnung ge- mäß der UN-Behindertenrechtskonvention A D A M D E m d s F A D A M S E B g p A D A M A A S A D A M U W v d t G A J 5574 D 5575 C 5575 C 5575 D ntwort r. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 40 ündliche Frage 66 r. Ilja Seifert (DIE LINKE) rstattung der Mehrkosten an Menschen it Behinderungen für erforderlich wer- ende Gutachten und Stellungnahmen hin- ichtlich ihrer Eignung für den Erwerb des ührerscheins ntwort r. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 41 ündliche Frage 67 ilvia Schmidt (Eisleben) (SPD) rmöglichung einer bundesweit einheitlichen ewertung des Grades der Behinderung emäß der Publikation Versorgungsamt Re- ort von Dr. Dieter Schneider ntwort r. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 42 ündliche Fragen 68 und 69 ngelika Krüger-Leißner (SPD) npassung der Regelsätze im Bereich des GB II an die Preisentwicklung ntwort r. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 43 ündliche Fragen 70 und 71 lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eitere Anbauzulassungen für gentechnisch eränderte Pflanzen durch die EU erst nach er rechtsverbindlichen Absicherung gen- echnikfreier Regionen; Novellierung des entechnikgesetzes ntwort ulia Klöckner, Parl. Staatssekretärin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5576 B 5576 C 5576 D 5577 A 5577 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 IX Anlage 44 Mündliche Fragen 72 und 73 Caren Marks (SPD) Pläne für eine regelmäßige Erhebung des tatsächlichen Bedarfs an Kinderbetreu- ungsplätzen und kurzfristige Maßnahmen zur Deckung des Bedarfs; Vereinbarung mit den Ländern zur Gewährleistung der Ausgaben für frühkindliche Bildung und Betreuung Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 45 Mündliche Frage 74 Silvia Schmidt (Eisleben) (SPD) Individuelle Entschädigungen für die Op- fer des Medikaments Contergan bzw. sei- nes Wirkstoffes Thalidomid nach dem Ver- ursacherprinzip Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 46 Mündliche Fragen 75 und 76 Kathrin Vogler (DIE LINKE) Befristete Weiterführung der Verträge zwi- schen dem Spitzenverband Bund der Kran- kenkassen und der Unabhängigen Patien- tenberatung auf der Grundlage des § 65 b SGB V; Start neuer Modellvorhaben bzw. gesetzliche Neuregelung Antwort Annette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 47 Mündliche Frage 77 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Grund und rechtliche Basis für die Beteili- gung des Bundes an den Kosten für die Machbarkeitsstudie A 99 Südring München Antwort Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M D R A s A D A M U V D A D A M U K s la A D A M D F v v d A U A M F 5578 A 5578 C 5579 A 5579 B nlage 48 ündliche Frage 78 r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) echtsgültigkeit von Umweltzonen sowie nfechtbarkeit entsprechender Bußgeldbe- cheide ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 49 ündliche Frage 79 we Beckmeyer (SPD) erwendung der Dividendenzahlung der eutschen Bahn AG ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 50 ündliche Frage 80 we Beckmeyer (SPD) onsequenzen aus dem Infrastrukturzu- tands- und -entwicklungsbericht sowie Vor- ge beim Deutschen Bundestag ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 51 ündliche Frage 81 r. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) olgen der Nichteinhaltung der Zusagen on Kopenhagen für die weiteren Klima- erhandlungen und die Glaubwürdigkeit er Bundesregierung ntwort rsula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 52 ündliche Fragen 82 und 83 riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) 5579 B 5579 D 5580 A 5580 B X Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 Einhaltung der Emissionshöchstgrenzen für Ammoniak im Jahre 2010; Schätzung der Emissionsinventare und -prognosen Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 53 Mündliche Fragen 84 und 85 Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kenntnis der Bundesregierung über den „Erlass des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbrau- cherschutz und Landesentwicklung zur Ausräumung immissionsschutzrechtlicher Hinderungsgründe beim Neubau oder der Erweiterung von Tierhaltungsanlagen“ und des hierzu vorliegenden Gutachtens Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 54 Mündliche Frage 86 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorgesehener Anteil der erneuerbaren Ener- gien an der Stromerzeugung für 2020 im Nationalen Aktionsplan für Erneuerbare Energien und Übernahme des Aktionsplans in das Energiekonzept der Bundesregie- rung Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 55 Mündliche Frage 87 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Folgen der Sperrung der Mittel des Markt- anreizprogramms und des nationalen Kli- maschutzprogramms Antwort Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5580 C 5581 A 5581 B 5581 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 5513 (A) ) )(B) 54. Sitz Berlin, Mittwoch, d Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 5563 (A) ) )(B) führt. Ich erkläre, dass mein Votum „Ja“ lautet. den können. Zudem ist eine solche Berechnung mit Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Neuabdruck einer Erklärung der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentli- chen Abstimmung über die Beschlussempfeh- lung und den Bericht des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid-Ope- ration in Darfur (UNAMID) auf Grundlage der Resolution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und Fol- geresolutionen (49. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 9 b) Mein Name ist in der Abstimmungsliste nicht aufge- A d d s h K h d d 2 B z d B z s r N Z f A d d D t d D t a s v i F Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Buchholz, Christine DIE LINKE 07.07.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 07.07.2010 Gabriel, Sigmar SPD 07.07.2010 Golombeck, Heinz FDP 07.07.2010 Groschek, Michael SPD 07.07.2010 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 07.07.2010 Dr. Hoyer, Werner FDP 07.07.2010 Dr. Lauterbach, Karl SPD 07.07.2010 Liebich, Stefan DIE LINKE 07.07.2010* Nietan, Dietmar SPD 07.07.2010 Schipanski, Tankred CDU/CSU 07.07.2010* Schreiner, Ottmar SPD 07.07.2010 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 07.07.2010 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 07.07.2010 Zapf, Uta SPD 07.07.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage es Abgeordneten Klaus Hagemann (SPD) (Druck- ache 17/2371, Frage 10): Mit welchen Maßnahmen plant die Bundesregierung, der Entwicklung in zahlreichen Bundesländern und Kommunen entgegenzuwirken, die aufgrund ihrer Haushaltslage, wie in Presseveröffentlichungen, zum Beispiel in Spiegel Online vom 1. Juli 2010 („Extreme Haushaltsnot – Kommunen pla- nen Schock-Programm“) dargestellt, insbesondere die Ausga- ben für Bildung und Betreuung kürzen? Aufgrund der verfassungsrechtlich garantierten Haus- altsautonomie der Länder bzw. der Finanzhoheit der ommunen erstellen Länder und Kommunen ihre Haus- alte selbstständig und unabhängig vom Bund. Es wird arauf hingewiesen, dass das zwischen Bund und Län- ern im Oktober 2008 vereinbarte und am 16. Dezember 009 bestätigte Ziel, gesamtstaatlich 10 Prozent des ruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung auf- uwenden, weiterhin gilt. Die Bundeskanzlerin hat in iesem Zusammenhang bereits angeboten, dass der und einen erhöhten Anteil von 40 Prozent der Lücke ur Erreichung dieses Ziels trägt. Im Übrigen hat die von der Bundesregierung einge- etzte Gemeindefinanzkommission im März dieses Jah- es ihre Tätigkeit zur Erarbeitung von Vorschlägen zur euordnung der Gemeindefinanzierung aufgenommen. iel der Kommission ist es, die finanzielle Handlungs- ähigkeit der Kommunen zu sichern. nlage 4 Antwort es Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage er Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 11): Wie hoch war der rechnerische Anteil der Aktivität in der sogenannten Atomsuppe – HAWC – der Wiederaufarbei- tungsanlage Karlsruhe, WAK, vor Beginn des Verglasungsbe- triebs, der auf die bestrahlten Brennelemente aus dem Mehr- zweckforschungsreaktor, MZFR, zurückzuführen ist, wenn man anhand der Abbrandwerte und Schwermetallmassen der an die WAK abgelieferten bestrahlten Kernbrennstoffe eine näherungsweise Abschätzung vornimmt, wie sie in Bundes- tagsdrucksache 16/14113, Antwort auf meine schriftliche Frage 66, für den Anteil der Aktivitäten im HAWC aus den bestrahlten Brennelementen der kommerziellen Kernkraft- werke von der Bundesregierung vorgenommen wurde? Bekannt und in Tabellen über die Wiederaufarbei- ungskampagnen veröffentlicht sind Menge und Abbrand er bei der WAK GmbH angelieferten Brennelemente. ie Anlieferungsdaten bezogen sich nicht auf die Aktivi- ät, diese ergibt sich aus dem Abbrand, der Kühlzeit und nderen Parametern der Brennelemente. Eine genaue Be- timmung des rechnerischen Anteils an der Gesamtakti- ität des HAWC bedarf aufwendiger Berechnungen, die n der Kürze der für die Beantwortung von mündlichen ragen zur Verfügung stehenden Zeit nicht geleistet wer- 5564 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 (A) ) )(B) großen Unsicherheiten behaftet, da es auf das Ergebnis viele Einflussgrößen gibt. Die Aussage in der Antwort auf Frage 66 der Bundestagsdrucksache 16/14113 ba- sierte daher auf einer Abschätzung. Anlage 5 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Fragen der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) (Druck- sache 17/2371, Fragen 15 und 16): Welche Planungen der Bundesregierung gibt es für die Fortführung des seit Mitte 2010 bestehenden Stipendienpro- gramms des Kompetenzzentrums Auswärtige Kultur- und Bil- dungspolitik, AKBP, des Instituts für Auslandsbeziehungen, und aus welchen Haushaltstiteln bzw. aus welchen weiteren Mitteln soll die Fortführung gewährleistet werden? Wenn eine prinzipielle Fortführung des Stipendienpro- gramms des Kompetenzzentrums AKBP des Instituts für Aus- landsbeziehungen geplant ist, wie will die Bundesregierung sicherstellen, dass es eine nachhaltige Wirkung entfalten kann, und in welcher Höhe sind Mittel für 2011 und die fol- genden Jahre eingeplant? Zu Frage 15: Das Kompetenzzentrum des Instituts für Auslandsbe- ziehungen, ifa, erhielt aufgrund einer Entscheidung in der Bereinigungssitzung für den Bundeshaushalt 2010 erstmals Mittel durch eine Aufstockung der Institutionel- len Förderung des ifa, Titel 687 47 EN 1.3. Der Haushalt 2011 ist dadurch gekennzeichnet, dass alle institutionell geförderten Zuwendungsempfänger ihre Verwaltungskosten auf dem Niveau des Jahres 2009 ein- frieren sollen. Eine konkrete Aussage zum Haushalt 2011 kann erst nach dem parlamentarischen Verfahren gegeben werden. Zu Frage 16: Die nachhaltige Wirkung des Stipendienprogramms im Rahmen des Kompetenzzentrums hängt primär von der konzeptionellen Ausgestaltung des Programms ab. Das Institut für Auslandsbeziehungen, ifa, hat seine konzeptionellen Vorstellungen bislang noch nicht voll- ständig vorgelegt. Die nach bisherigem Stand gerade in der Anfangsphase notwendigen Mittel dürften relativ be- scheiden sein. Sie dürften im Rahmen der erhöhten Mittel für die institutionelle Förderung des ifa, das heißt der Ver- lagerung erheblicher Projektmittel in die institutionelle Förderung im Haushalt 2010, oder aber auch aus dem Ti- telansatz für Stipendien – 0504-681 11 – ohne Schwierig- keiten aufzubringen sein. Anlage 6 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage der Abgeordneten Edelgard Bulmahn (SPD) (Drucksache 17/2371, Frage 17): Welche Pläne hat die Bundesregierung zur Einführung ei- ner Budgetierung der Zuwendungen an das Institut für Aus- landsbeziehungen? B l w a n v A d A D v e d h d w a t n h F ü s d d A l v i f 2 g D r a 2 g K (C (D Die grundsätzliche wünschenswerte Einführung der udgetierung der Zuwendungen an das Institut für Aus- andsbeziehungen wird im Lichte der Ergebnisse zu er- ägen sein, die sich aus der Prüfung der Budgetierung nderer Zuwendungsempfänger durch den Bundesrech- ungshof ergeben. Diese liegen jedoch der Bundesregierung noch nicht or. nlage 7 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des bgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 18): Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über die Profiteure sowie die Herkunft der mindestens 3,18 Milliarden US-Dollar Bargeld, welche Medienberichten zufolge (zum Beispiel The Wall Street Journal vom 28. Juni 2010, die tages- zeitung vom 29. Juni 2010) von Anfang 2007 bis Februar 2010 über den afghanischen Flughafen Kabul laut dem dorti- gen Zollchef ausgeflogen wurden, als Bruchteil der insgesamt aus dem Land geschafften Gelder bei 13,5 Milliarden US- Dollar afghanischem Bruttosozialprodukt, und welche Konse- quenzen wird die Bundesregierung zusammen mit anderen in Afghanistan engagierten Nationen gegen derlei ergreifen, ins- besondere um solch zweckentfremdende Unterschlagung deutscher und internationaler Finanzhilfen wirkungsvoll zu verhindern? Diese Berichte sind der Bundesregierung bekannt. Sie erfügt derzeit jedoch über keinerlei Erkenntnisse, die ine substanziierte Stellungnahme ermöglichen würden. Was konkret die Mittel der Bundesregierung für Wie- eraufbau und Entwicklungshilfe anbelangt, gibt es bis- er keine Anhaltspunkte für Veruntreuung. Die Mittel er Bundesregierung zum Wiederaufbau und zur Ent- icklung fließen nicht direkt in den Staatshaushalt der fghanischen Regierung oder einzelner Provinzverwal- ungen, vielmehr werden die Mittel in Form von einzel- en mit der afghanischen Regierung verhandelten Vor- aben und Projekten, aber auch über internationale Trust unds eingesetzt. Etablierte Mechanismen zur Projekt- berwachung und zur Kontrolle der Mittelverwendung owie ein Berichtswesen mit strengen Standards sichern ie Überwachung und den Nachweis über den Verbleib er eingesetzten Gelder. Der Bundesregierung ist bekannt, dass Korruption in fghanistan ein umfassendes Problem ist. Daher spricht die Bundesregierung auch kontinuier- ich über dieses Thema mit afghanischen Regierungs- ertretern und fordert von der afghanischen Regierung mmer wieder konkrete Schritte zur Korruptionsbekämp- ung. Auf der Londoner Afghanistan-Konferenz im Januar 010 sagte die afghanische Regierung zu, ihren Kampf egen Korruption und für Transparenz zu verstärken. ie Bundesregierung unterstützt die afghanische Regie- ung weiterhin im Kampf gegen die Korruption. Sie wird uch bei der Afghanistan-Konferenz in Kabul am 0. Juli 2010 darauf hinwirken, dass die afghanische Re- ierung wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung von orruption und Veruntreuung ergreift. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 5565 (A) ) )(B) Mit ihren Projekten und Programmen stärkt die Bun- desregierung die afghanische Verwaltung und fördert gute Regierungsführung. So werden Vorhaben zur Stärkung der Rechtsstaat- lichkeit und des Verwaltungsaufbaus unterstützt und Ex- perten über den Offenen Politikberatungsfonds zum Aufbau von Antikorruptionsbehörden finanziert. Zudem werden Nichtregierungsorganisationen, die sich für mehr Rechtsstaatlichkeit und Transparenz einsetzen, gestärkt sowie die Fortbildung für Journalisten und Journalistin- nen finanziert. Anlage 8 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage der Abgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Druck- sache 17/2371, Frage 25): Inwieweit hat die Europäische Union nach Kenntnis der Bundesregierung gegenüber der international nicht anerkann- ten Regierung Somalilands hinsichtlich des Polizei- und Justiz- aufbaus sowie der Vorbereitung und Durchführung der Präsi- dentschaftswahlen am 26. Juni 2010 Unterstützung geleistet, und mit welchen Nichtregierungsorganisationen, die mit der Regierung Somalilands kooperieren, arbeitet bzw. arbeitete die Europäische Union nach Kenntnis der Bundesregierung hierbei zusammen? Die Europäische Union unterstützt den politischen Prozess in der Republik Somalia mit dem Ziel einer Sta- bilisierung des Gesamtstaats. Aus Gemeinschaftsmitteln erhält Somalia unter ande- rem Hilfe in den Bereichen gute Regierungsführung und Institutionenaufbau. Im Rahmen dieses Gesamtprogramms wurden einzelne Maßnahmen zur Vorbereitung der Wah- len in Somaliland in Höhe von insgesamt 4,8 Millionen Euro finanziert. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Gesamtpro- gramms auch einzelne Maßnahmen zur Stärkung des Po- lizei- und Justizsektors in Somaliland durchgeführt. Anlage 9 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des Abgeordneten Dr. Rolf Mützenich (SPD) (Drucksache 17/2371, Frage 26): Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung von den jüngst bekannt gewordenen Einschätzungen des US-amerika- nischen Geheimdienstes CIA zum iranischen Nuklearwaffen- programm, und teilt sie die Einschätzungen? Der Bundesregierung sind Pressemeldungen über Äu- ßerungen bekannt, die CIA-Direktor Leon Panetta am 27. Juni 2010 gegenüber einem US-Fernsehsender ge- macht hat. Die Bundesregierung bewertet diese öffent- lichen Äußerungen nicht. Über geheimdienstliche Informationen oder Einschät- zungen wird der Deutsche Bundestag in den hierfür vor- gesehenen Gremien unterrichtet. Deutschland bemüht sich gemeinsam mit seinen Part- nern im E3+3-Rahmen um eine Lösung des Konflikts u d Z A d A 1 s t s l d s w A I k s a t d a k m 6 B z s d t s b u J w I A d A s (C (D m das iranische Nuklearprogramm, die sicherstellt, ass das iranische Nuklearprogramm allein friedlichen wecken dient. nlage 10 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des bgeordneten Dr. Rolf Mützenich (SPD) (Drucksache 7/2371, Frage 27): Wie beurteilt die Bundesregierung die Möglichkeiten ei- nes substanziellen Angebots durch den Iran im Streit um des- sen Nuklearprogramm, und welche außenpolitischen Initiati- ven plant die Bundesregierung, um noch vor dem geplanten Beschluss des Rates für Allgemeine Angelegenheiten der EU am 26. Juli 2010 über EU-Maßnahmen gegenüber dem Iran zur Umsetzung und „maßgeblichen Erweiterung“ der entspre- chenden Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen zu einem tragfähigen Ergebnis zu kommen? Gemeinsam mit ihren Partnern im E3+3-Rahmen etzt sich die Bundesregierung für eine Lösung des Strei- es um das iranische Nuklearprogramm ein, die sicher- tellt, dass das iranische Nuklearprogramm ausschließ- ich friedlichen Zwecken dient. Die E3+3 verfolgen abei einen zweigleisigen Ansatz, der einerseits vor- ieht, dass Iran umfassende Kooperation angeboten ird, und andererseits in dem Fall, dass Iran auf diese ngebote nicht eingeht, durch Sanktionen der Druck auf ran erhöht wird, an den Verhandlungstisch zurückzu- ehren. Zuletzt hat die Hohe Repräsentantin für die Europäi- che Außen- und Sicherheitspolitik, Catherine Ashton, m 11. Juni 2010 in einem Brief an den iranischen Un- erhändler Saeed Dschalili zum Ausdruck gebracht, dass ie E3+3 auch in dem jetzigen Umfeld neuer Sanktionen usdrücklich zu Verhandlungen über das iranische Nu- learprogramm und zu anderen Themen von gemeinsa- em Interesse bereit sind. Dschalili hat hierauf am . Juli 2010 geantwortet. Der Brief wird derzeit von der undesregierung und ihren Partnern analysiert. Positiv u bewerten ist, dass Iran darin seine Gesprächsbereit- chaft – wenn auch noch unter näher zu bewertenden Be- ingungen – erklärt. Auf ihrem Treffen in Brüssel am 2. Juli 2010 bekräf- igten die Politischen Direktoren der E3+3 ihre Bereit- chaft, den Dialog mit Iran im Rahmen der am 1. Okto- er 2009 in Genf erreichten Verständigung fortzusetzen, m zu ernsthaften Verhandlungen zu kommen. Das umfangreiche Angebotspapier der E3+3 aus dem ahre 2008 bleibt auf dem Tisch. Die E3+3 sind zu einer eiteren Konkretisierung dieses Angebots im Dialog mit ran bereit. nlage 11 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Fragen des bgeordneten Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) (Druck- ache 17/2371, Fragen 28 und 29): Stimmt es, dass sich die Bundesregierung im Europäi- schen Rat in der vergangenen Woche gegen die Eröffnung ei- 5566 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 (A) ) )(B) nes neuen Verhandlungskapitels mit der Türkischen Republik ausgesprochen hat, und, wenn ja, wie begründet die Bundes- regierung dieses Verhalten? Wie beurteilt die Bundesregierung die Gefahr eines politi- schen Abdriftens der Türkei von den bisherigen westlichen Partnern, und welche Maßnahmen hält die Bundesregierung für geeignet, um einen solchen Prozess aufzuhalten? Zu Frage 28: Nein, das stimmt nicht. Der Europäische Rat ist zuletzt am 17./18. Juni 2010 zusammengetreten und hat sich nicht mit den Beitritts- verhandlungen der EU mit der Türkei befasst. Im Ausschuss der Ständigen Vertreter der Mitglied- staaten, AstV, vom 23. Juni 2010 wurde über die An- nahme des Berichts der Kommission über die Erfüllung der Bedingungen für die Eröffnung der Verhandlungen über Kapitel 12, „Lebensmittelsicherheit sowie Veteri- när- und Pflanzenschutzpolitik“ verhandelt und die An- nahme mit einer Verschweigefrist zur Abstimmung ge- stellt. Die Bundesregierung hat dieses Schweigen nicht gebrochen. Im AStV vom 30. Juni 2010 wurde schließlich die Annahme der Gemeinsamen Verhandlungsposition der EU zu Kapitel 12 beschlossen und damit die Vorausset- zung für die Eröffnung des Kapitels auf der Beitrittskon- ferenz mit der Türkei am 30. Juni 2010 nachmittags ge- schaffen. Zu Frage 29: Die Bundesregierung sieht diese Gefahr nicht. Die türkische Regierung betreibt eine aktive, differen- zierte und in den vergangenen Jahren regional stärker ausgreifende Außenpolitik. Sie versteht sich selbst als Mittlerin zwischen Ost und West, sieht sich dabei aber in einer selbstbestimmten Rolle. Sie ist im Rahmen der NATO ihren westlichen Partnern eng verbunden und be- müht sich als Beitrittskandidat um Aufnahme in die EU. Die Türkei bleibt ein Partner von großer strategischer Bedeutung. Bereits im vergangenen Jahr haben der Bundesminis- ter des Auswärtigen, Dr. Guido Westerwelle, und sein türkischer Amtskollege Professor Dr. Ahmet Davutoğlu einen strategischen Dialog zwischen beiden Außen- ministerien vereinbart. Eine enge, partnerschaftliche Ab- stimmung erscheint in Zeiten rasanter globaler Entwick- lungen wichtiger denn je. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage des Abgeordneten Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 30): Wie definiert die Bundesregierung den Begriff der ver- netzten Sicherheit? Im Weißbuch der Bundesregierung von 2006 firmiert „Vernetzte Sicherheit“ als ressortübergreifende Koor- dination politischer, ökonomischer, entwicklungspoli- t c I v d r n e u f z r g l I K R g Z p m c K ü A d d D F n b G n d e s u g F g d r ö c o (C (D ischer sowie weiterer ziviler – zum Beispiel polizeili- her – und militärischer Kräfte, um sicherheitspolitische nteressen auf internationaler Ebene durchzusetzen. Der ernetzte Sicherheitsbegriff erfordert kohärentes Han- eln unter Einbeziehung substaatlicher Akteure – Nicht- egierungsorganisationen, Wirtschaft – sowie internatio- aler Partner. Der Wiederaufbau staatlicher Strukturen rzeugt Überschneidungen der Handlungsfelder ziviler nd militärischer Akteure. Er erfordert ressortübergrei- ende und präventive Strategien. Der Koalitionsvertrag beinhaltet daher ein Bekenntnis um Ansatz vernetzter Sicherheitspolitik. Der Aktionsplan Zivile Krisenprävention der Bundes- egierung von 2004 hat hier ambitionierte Vorgaben emacht. Gefordert werden ressortübergreifende Stabi- isierungskonzepte und vor allem deren effektive mplementierung. Die Koalition hat auf Grundlage des oalitionsvertrags die Erstellung ressortübergreifender egionalstrategien eingefordert – Lateinamerika-Strate- ie fertig, geht dieser Tage in die Kabinettsfreigabe. udem wurde mit dem Unterausschuss „Zivile Krisen- rävention und vernetzte Sicherheit“ eine neue parla- entarische Institution zur Umsetzung vernetzter Si- herheit etabliert. Diese hat den Ressortkreis Zivile risenprävention gerade mit der Erstellung einer ressort- bergreifenden Sudan-Strategie beauftragt. nlage 13 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage es Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 31): In welcher Weise werden und wurden von deutschen Be- hörden Erkenntnisse genutzt, die von Geheimdiensten von Staaten, in denen gefoltert wird, erhoben und nach Deutsch- land weitergegeben wurden, wie es Human Rights Watch in dem Bericht „No Questions Asked: Intelligence Cooperation with Countries that Torture“ (vergleiche auch Süddeutsche Zeitung vom 29. Juni 2010, Seite 5, „Vergiftete Informatio- nen“) darlegt, und plant die Bundesregierung, die Zusammen- arbeit mit ausländischen Geheimdiensten, die mit Methoden der Folter arbeiten, zu beenden? Deutschland bekennt sich zum absoluten Verbot der olter und anderer grausamer, unmenschlicher oder er- iedrigender Behandlung oder Strafe. Das Folterverbot esitzt Verfassungsrang. Art. 104 Abs. 1 Satz 2 des rundgesetzes, GG, bestimmt, dass festgehaltene Perso- en weder seelisch noch körperlich misshandelt werden ürfen. Die Folter verstößt ferner gegen das in Art. 1 GG nthaltene Gebot, die Menschenwürde zu achten und zu chützen. Das Folterverbot gilt uneingeschränkt und nabhängig davon, ob die Tat im In- oder Ausland be- angen wird. Eine Beteiligung deutscher Beamter an olterungen – auch wenn diese im Ausland und von An- ehörigen anderer Staaten begangen werden – ist nach em deutschen Recht strafbar und wird keinesfalls tole- iert werden. Die Bundesrepublik Deutschland ist zum Schutz der ffentlichen Sicherheit gehalten, Hinweisen auf mögli- herweise bevorstehende Gewalttaten in Deutschland der gegen deutsche Interessen im Ausland unter Wah- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 5567 (A) ) )(B) rung grundrechtlicher Standards nachzugehen. Hiervon zu trennen ist die Frage der Verwertbarkeit von Erkennt- nissen im Strafprozess. Das absolute Folterverbot ist in der deutschen Rechtsordnung fundamental verankert. Erkenntnisse, die im Ausland durch Sicherheitsbehörden anderer Staaten unter Folter gewonnen werden, dürfen entsprechend § 136 a Abs. 3 Satz 2 der Strafprozessord- nung, StPO, im deutschen Strafprozess nicht verwertet werden. Die in der Verfassung gewährleisteten Grundrechte binden nach Art. 1 Abs. 3 GG die Gesetzgebung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung unmittel- bar. Damit ist das Folterverbot unmittelbar geltendes Recht, das von allen Trägern hoheitlicher Gewalt zu re- spektieren ist. Neben den zuständigen Aufsichtsbehör- den wird eine effektive Kontrolle durch ein differenzier- tes System von Rechtswegen und Rechtsmitteln gewährleistet. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage der Abgeordneten Kirsten Lühmann (SPD) (Druck- sache 17/2371, Frage 32): Wie kommt es zu der Diskrepanz, dass Roma, die von psy- chischen Erkrankungen, geistigen oder körperlichen Behinde- rungen betroffen oder potenzieller Traumatisierung bedroht sind, in das Kosovo abgeschoben werden – wie die Experten in der öffentlichen Anhörung des Innenausschusses am 28. Juni 2010 im Deutschen Bundestag einhellig berichteten –, obwohl diese Faktoren rechtlich gesehen, sofern im Zielstaat die Behandlungsmöglichkeiten fehlen und dadurch eine er- hebliche und konkrete Gesundheitsgefahr entsteht, ein Ab- schiebungshindernis darstellen? Die Feststellung der Ausreisepflicht und der Vollzug von Rückführungen fallen grundsätzlich in die Zustän- digkeit der Länder. Der Bund erhebt im Zusammenhang mit Rückführungen in die Republik Kosovo lediglich statistische Angaben allgemeiner Art über die Anzahl der Rückgeführten und deren ethnische Zugehörigkeit, nicht hingegen über Aspekte im Sinne der Fragestellung. Weitergehende, nähere Erkenntnisse dazu sind der Bundesregierung daher nicht bekannt. Unter Verweis auf die Antwort der Bundesregierung zu Frage 8 der Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke, Bundestagsdrucksache 17/2089 vom 14. Juni 2010, ist aber festzustellen, dass die Ausländerbehörden – nach Auskunft der Länder – Personen, die besonders hilfsbedürftig sind, stets nach- rangig für Rückführungen anmelden. Im Übrigen erfolgt die konkrete Einzelfallprüfung auf ein Vorliegen von Abschiebungshindernissen durch die Ausländerbehörden der Länder bzw. das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, soweit es sich um Asylent- scheidungen handelt. Die Gesamtschutzquote in Asyl- verfahren lag für die Republik Kosovo im Jahr 2009 bei 4,7 Prozent, zum Vergleich: Schutzquote aller Her- kunftsländer, HKL: 33,8 Prozent; bis Ende Mai 2010 bei 4,3 Prozent, Vergleich zu allen HKL: 25,9 Prozent. Bei der – gerichtlichen – Bewertung der Behand- lungsmöglichkeiten einer Krankheit in Kosovo spielen auch die von den Ausländerbehörden oftmals abgegebe- n f K s u u R ü G S e r s s 2 v d g c t n h h e L 2 s h a V A d d ( m w d d d n k m w d B i n f g J t (C (D en Kostenübernahmeerklärungen für eine gegebenen- alls weiterhin notwendige medizinische Behandlung im osovo eine Rolle. Die bisherige Rechtsprechung lässt ich dahin gehend zusammenfassen, dass es von der Art nd Schwere der Erkrankung, den benötigten Mitteln nd den persönlichen Verhältnissen des potenziellen ückkehrers abhängt, ob eine zeitlich befristete Kosten- bernahme zur Abwendung einer erheblichen konkreten efahr für Leib und Leben im Sinne des § 60 Abs. 7 atz 1 Aufenthaltsgesetz ausreichend ist. Bezieht sich ine solche Kostenübernahmeerklärung auf einen Zeit- aum von zwei Jahren, wird sich eine gleichwohl fortbe- tehende Gefahr in der Regel nicht mehr feststellen las- en, OVG Niedersachsen, Urteil vom 21. Dezember 009 – 8 LA 219/09. Im Übrigen ist darauf hinzuweisen, dass auch das om Bund und den Ländern Nordrhein-Westfalen, Ba- en-Württemberg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt etragene Rückkehrprojekt „URA 2“ kompetente Psy- hologen vorhält, die sich auf posttraumatische Belas- ungsstörung spezialisiert haben. Bis Ende April 2010 ahmen 37 Personen das Beratungsangebot in Anspruch, ierunter 14 Roma. Zu den in Kosovo bestehenden medizinischen Be- andlungsmöglichkeiten wird im Übrigen auf den aktu- llen Bericht über die asyl- und abschiebungsrelevante age des Auswärtigen Amts zu Kosovo vom 20. Juni 010 verwiesen, der auch von den Abgeordneten einge- ehen werden kann. Er beschreibt ausführlich die Be- andlungsmöglichkeiten diverser Krankheiten und gibt uch einen Überblick über die allgemeine medizinische ersorgung in Kosovo. nlage 15 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage er Abgeordneten Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) Drucksache 17/2371, Frage 33): Treffen die Prognosen zu, dass dem Haushalt des Bundes- amtes für Migration und Flüchtlinge etwa 30 Millionen Euro in diesem Haushaltsjahr fehlen werden, und was unternimmt das Bundesministerium des Innern, um diesen Fehlbetrag aus- zugleichen? Gerade in den Jahren 2008 und 2009 sind die Teilneh- erzahlen erfreulich stark gestiegen. Die hohen Zahlen irken in das Jahr 2010 hinein, da sich viele Teilnehmer erzeit noch in den Kursen befinden. Dies hat zur Folge, ass der Bedarf selbst mit 218 Millionen Euro nicht zu ecken gewesen wäre. Das Bundesministerium des In- ern hat sich daher entschieden, dass der Integrations- urstitel – trotz der Einsparvorhaben im Jahr 2010 – ein- alig mit einem Betrag von 15 Millionen Euro verstärkt ird. Diese zusätzlichen Mittel werden aus dem laufen- en Haushalt des Einzelplans 06 bereitgestellt. Dem undesamt für Migration und Flüchtlinge werden damit n diesem Jahr rund 218 Millionen Euro plus 15 Millio- en Euro, das heißt insgesamt rund 233 Millionen Euro ür die Durchführung von Integrationskursen zur Verfü- ung stehen. Dies ist weit mehr als in jedem anderen ahr seit Einführung der Kurse. In Anbetracht der derzei- igen Haushaltslage und der Sparmaßnahmen ist eine 5568 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 (A) ) )(B) solche Verstärkung um einen mehrstelligen Millionenbe- trag ein deutliches Signal gezielter Integrationspolitik. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Fragen des Abgeordneten Memet Kilic (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Fragen 34 und 35): Beabsichtigt die Bundesregierung, insbesondere ange- sichts der gerade veröffentlichten sinkenden Einbürgerungs- zahlen, Maßnahmen zu ergreifen, wie etwa eine sogenannte Turboeinbürgerung nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutsch- land einzuführen, um die Einbürgerungszahlen zu erhöhen, und, wenn nein, warum nicht? Beabsichtigt die Bundesregierung, die Gebühren für die Einbürgerung für Schüler/Schülerinnen, Studenten/Studentin- nen und Rentner/Rentnerinnen in Höhe von 255 Euro zu sen- ken oder zu streichen, und, wenn nein, warum nicht? Zu Frage 34: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Einbürgerungen für das Berichtsjahr 2009 auf dem Niveau des Vorjahres stabilisiert. Sie liegt sogar mit rund 96 100 um circa 1 650 leicht über der des Vorjahres; +1,7 Prozent. Dies wird von der Bundes- regierung begrüßt, denn die Einbürgerung ist das stärkste Zeichen der Zugehörigkeit zu unserem Land und zur wechselseitigen Verantwortung seiner Bürger. Die Bundesregierung wirbt daher dafür, dass möglichst viele Menschen, die die Einbürgerungsvoraussetzungen erfül- len, unsere Staatsbürgerschaft annehmen. Die Bundes- regierung wird – wie im Koalitionsvertrag festgeschrie- ben – unverhältnismäßige Hemmnisse auf dem Weg zur Einbürgerung beseitigen. Die Einbürgerung ist jedoch eine individuelle und freiwillige Entscheidung eines je- den Ausländers, der die Voraussetzungen dafür erfüllt. Auf diese persönliche Entscheidung kann durch die Poli- tik nur begrenzt Einfluss genommen werden. Zu Frage 35: Die Bundesregierung beabsichtigt derzeit nicht, die Höhe der Einbürgerungsgebühren zu verändern. Nach § 38 des Staatsangehörigkeitsgesetzes, StAG, beträgt die Gebühr für die Einbürgerung 255 Euro. Sie ermäßigt sich für ein minderjähriges Kind, das miteingebürgert wird und keine Einkünfte im Sinne des Einkommensteu- ergesetzes hat, auf 51 Euro. Die Einbürgerungsgebühren sind seit dem Inkrafttreten des Reformgesetzes am 1. Ja- nuar 2000, also seit über zehn Jahren, unverändert geblieben. Von der Gebühr kann aus Gründen der Billig- keit oder des öffentlichen Interesses Gebührenermäßi- gung oder -befreiung gewährt werden. Eine Einbürge- rung ist damit zum Beispiel auch für Schüler, Studenten und Rentner mit niedrigem Einkommen möglich. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage der Abgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Drucksache 17/2371, Frage 36): s b n n n z s F d l i B b n z k l L D A w 1 N l g l t g s w d a z A d d N (C (D Inwieweit trifft die Aussage der Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, Professor Dr. Rita Süssmuth, in einem Schreiben vom 27. Mai 2010 zu, dass die Anzahl der Zulassungen zu Integrationskursen für sogenannte Altzuwan- derer wegen Einsparungen nicht nur von 67 000 in 2009 auf 53 000 in 2010, wie bislang bekannt, sondern um weitere 15 000 und damit im Jahresvergleich um fast 50 Prozent zu- rückgefahren werden soll, und inwieweit verträgt sich diese Entwicklung mit dem Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und FDP, nach dem Integrationskurse „quantitativ und quali- tativ aufgewertet“ werden sollten? Die Aussage von Frau Professor Süssmuth bezieht ich auf das Verfahren der Zulassung von Ausländern zw. deutschen Staatsangehörigen zum Integrationskurs ach § 44 Abs. 4 des Aufenthaltsgesetzes. Danach kön- en Personen, die einen Teilnahmeanspruch nicht oder icht mehr besitzen, im Rahmen verfügbarer Kursplätze um Integrationskurs zugelassen werden. Diese Zulas- ung erfolgt durch das Bundesamt für Migration und lüchtlinge, BAMF. Es geht damit nicht um die Gruppe er anspruchsberechtigten Ausländer bzw. Spätaussied- er, deren Zugangsmöglichkeiten zum Integrationskurs n keiner Weise eingeschränkt werden. Die Frage, ob das AMF im zweiten Halbjahr 2010 die Zulassung wird eschränken müssen, da nicht ausreichend Kursplätze fi- anzierbar sind, hängt von der Nachfrage ab. Die Zahlen um Stand 31. März 2010 zeigen, dass im ersten Quartal napp 32 000 Teilnehmerberechtigungen von den Aus- änderbehörden, dem Bundesverwaltungsamt, SGB-II- eistungsbehörden und dem BAMF ausgestellt wurden. avon sind knapp 14 000 Zulassungen nach § 44 Abs. 4 ufenthaltsgesetz, AufenthG, durch das BAMF erteilt orden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit rund 9 000 Zulassungen zeigt sich somit eine zurückgehende achfrage. Im ersten Quartal 2010 lag die Zahl der Zu- assungen rund 26 Prozent unter dem Niveau des ver- leichbaren Zeitraumes im Jahr 2009. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln soll mög- ichst vielen Personen eine Teilnahme an einem Integra- ionskurs ermöglicht und die hohe Qualität der Kurse esichert werden. Im Vordergrund steht dabei, dass ämtliche Rechtsansprüche auf Kursteilnahme erfüllt erden können. Inwieweit alle Zulassungsanträge in iesem Jahr abschließend beschieden werden können, ist uf der Grundlage der weiteren Ausgabenentwicklung u entscheiden. nlage 18 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage es Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 37): Welche Erklärung gibt die Bundesregierung dafür, dass ihr – gemäß ihrer Antwort auf meine dringliche Frage vom 1. Juli 2010; Plenarprotokoll 17/51, Seite 5306 C – keine „bestätig- ten“ Informationen über die Festnahme des deutsch-syrischen Staatsbürgers Rami M. am 21. Juni 2010 durch die pakistani- schen Sicherheitskräfte vorliegen, obwohl der Festnahme die vorherige Übermittlung von Daten durch das Bundeskriminal- amt an pakistanische Sicherheitsstellen zugrunde lag, das Auswärtige Amt und das Bundesministerium des Innern zu- vor an der Diskussion zu dieser Datenübermittlung beteiligt waren und obwohl ab dem 22. Juni 2010 – Spiegel Online –, 23. Juni 2010 – Frankfurter Allgemeine Zeitung, Hamburger Abendblatt –, 26. Juni 2010 – Deutsche Presse-Agentur – so- wie 28. Juni 2010 – Der Spiegel, Süddeutsche Zeitung – mit Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 5569 (A) ) )(B) präzise geschilderten Details von der Festnahmeaktion berichtet wurde sowie die pakistanische Polizei dies bestätigte, und mit welchen Aktivitäten wird die Bundesregierung sich über die Festnahme informieren sowie die rasche Freilassung des deut- schen Staatsbürgers, seine Rückreise nach Deutschland bzw. seine Überstellung in deutsche Obhut zu erreichen versuchen? Zum Informationsverhalten anderer Staaten kann die Bundesregierung keine Erklärung abgeben. Die deutsche Botschaft in Islamabad hat auf Weisung des Auswärti- gen Amts nach Bekanntwerden von Medienberichten über die Festnahme eines deutschen Staatsangehörigen das pakistanische Außenministerium unverzüglich um Informationen über die Identität des Festgenommen, die Gründe der Festnahme, den derzeitigen Aufenthaltsort und gegebenenfalls um konsularischen Zugang zu dem Festgenommenen gebeten. Eine Antwort des pakistani- schen Außenministeriums steht gegenwärtig aus. Pakistanische Sicherheitsbehörden haben gegenüber der Botschaft die Festnahme eines deutschen Staatsange- hörigen bestätigt, ohne dessen Identität offenzulegen. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Christoph Bergner auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) (Drucksache 17/2371, Fragen 38 und 39): Kann die Bundesregierung die Einschätzung des Bundes deutscher Nordschleswiger bestätigen, wonach die derzeit an- gedrohten Kürzungen der Förderung der deutschen Minder- heit in Dänemark vonseiten der Bundesregierung, Schleswig- Holsteins und Dänemarks sich für 2011 nunmehr auf mehr als 2 Millionen Euro summieren, die bis 2014 auf 2,5 Millionen Euro ansteigen würden, und eine Umsetzung den Wegfall von 40 bis 50 Stellen bedeuten würde? Kann die Bundesregierung bestätigen, dass sich die Kür- zungen aus dem Bundeshaushalt auf insgesamt 1,5 Millionen Euro belaufen, davon 1,3 Millionen Euro bei den Betriebsmit- teln und 0,2 Millionen Euro bei den investiven Mitteln, und, wenn ja, wie vertritt sie diese Kürzungen vor dem Hinter- grund der von Deutschland in den Bonn-Kopenhagener Erklä- rungen von 1955 durch die Unterschrift vom damaligen Bun- deskanzler Dr. Konrad Adenauer eingegangenen Verpflichtungen? Zu Frage 38: Verlässliche Zahlen über die Kürzungen durch das Land Schleswig-Holstein und Dänemark sind der Bun- desregierung bislang nicht bekannt, die entsprechenden Haushalte wurden noch nicht abschließend verhandelt. Zu Frage 39: Der Regierungsentwurf für 2011 sieht im Vergleich zu dem Finanzplan 2011 einen lediglich um 700 000 Euro verringerten Zuwendungsbetrag an den Bund deutscher Nordschleswiger, BdN, vor. Hiervon betreffen 500 000 Euro den Titel „Soziale und Kulturelle Förde- rung“ und 200 000 Euro den Bautitel des BdN. Die Kür- zung entspricht 6 Prozent der gesamten Zuwendungs- summe. Für 2009 und 2010 erhielt der BdN einen auf diese zwei Jahre befristeten Sonderzuschuss des Bundes von jeweils 800 000 Euro zur Überbrückung einer systembe- dingten Finanzierungslücke, da der dänische Staat seinen A V s w g r j g u t E d L z t s p B d 2 H P f d d u z d E U k d A d d 2 Z h r d N t f i v t r V (C (D nteil an Personalkostenerhöhungen stets erst mit einer erzögerung von drei Jahren übernimmt. Dieser Zu- chuss sollte nach dem bisherigen Finanzplan ab 2011 ieder entfallen, und entsprechend ist dies auch im Re- ierungsentwurf für 2011 vorgesehen. Die bilateralen Absprachen zwischen der Bundes- epublik Deutschland und Dänemark im Zuge der lang- ährigen Umsetzung der Bonn-Kopenhagener Erklärun- en von 1955 enthalten die beiderseitige Bereitschaft nd Verpflichtung, die Minderheit eigener Nation, Kul- ur und Sprache im Nachbarland bei der Erhaltung und ntwicklung ihrer Identität zu unterstützen. Zur Höhe er Unterstützung gibt es keine Absprachen. Für beide änder gleichlautend heißt es dort, dass bei Unterstüt- ungen und sonstigen Leistungen aus öffentlichen Mit- eln im Rahmen des Ermessens entschieden wird. Verschiedene Rahmenbedingungen wie die grundge- etzliche Schuldenbremse oder die Vorgaben des Euro- äischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes zwingen die undesregierung zur strengen Konsolidierung. So wer- en dem Bundesministerium des Innern für das Jahr 011 insgesamt um rund 77,4 Millionen Euro reduzierte aushaltsmittel zur Verfügung stehen. Dies wird in allen olitikbereichen und Behörden des BMI zu Einschnitten ühren; auch die Förderung des BdN ist hiervon in soli- arischer Weise betroffen. Die geplanten Kürzungen bei er Förderung der deutschen Minderheiten in den MOE- nd GUS-Ländern betragen insgesamt knapp 10 Pro- ent. Vor diesem Hintergrund gibt es keine Möglichkeit, ie deutsche Minderheit in Dänemark von notwendigen insparungen auszunehmen. Die Kürzungen haben ihre rsache ausschließlich in den Sparzwängen und stellen eine Änderung in der Minderheitenpolitik des Bundes ar. nlage 20 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Max Stadler auf die Fragen es Abgeordneten Heinz Paula (SPD) (Drucksache 17/ 371, Fragen 40 und 41): Wie bewertet die Bundesregierung die Pläne der EU- Kommission, die Fahrgastrechte für alle Reisenden – auch die, die per Wasserfahrzeug, Bus oder Auto unterwegs sind – künftig weiter stärken zu wollen? Plant die Bundesregierung weitere Maßnahmen zur Stär- kung der Fahrgastrechte aller Reisenden und, wenn nein, wa- rum nicht? u Frage 40: Der Bundesregierung sind keine neuen Legislativvor- aben der EU-Kommission zum Thema „Fahrgast- echte“ bekannt. Die Fahrgastrechte im Seeverkehr wur- en erstmalig auf EU-Ebene durch die Verordnung (EG) r. 392/2009 des Europäischen Parlaments und des Ra- es vom 23. April 2008 über die Unfallhaftung von Be- örderern von Reisenden auf See geregelt. Derzeit wird m Rat und im Europäischen Parlament noch über die on der EU-Kommission im Dezember 2008 vorgeleg- en Vorschläge für eine Verordnung über die Passagier- echte im See- und Binnenschiffsverkehr und für eine erordnung über die Fahrgastrechte im Kraftomnibus- 5570 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 (A) ) )(B) verkehr verhandelt. Rat und Europäisches Parlament streben eine Einigung in zweiter Lesung an. Angekündigt hat die EU-Kommission allerdings eine Mitteilung für den Herbst dieses Jahres, die sich weitge- hend auf die Fluggastrechte konzentrieren soll. Die Bun- desregierung hat sich bereits im Rahmen einer von der EU-Kommission vom 15. Dezember 2009 bis 1. März 2010 durchgeführten Konsultation zur Fortschreibung der Fluggastrechte für weitere Verbesserungen in diesem Bereich ausgesprochen. Im Übrigen hat die EU-Kommission am 29. Juni 2010 eine europaweite Aufklärungskampagne gestartet, mit der Bahn- und Flugreisende leichter über ihre Rechte in- formiert werden sollen. Zu Frage 41: Soweit die Rechte von Fahrgästen im Schienenver- kehr betroffen sind, hält die Bundesregierung es für ge- boten, zunächst zu prüfen, welche Erfahrungen mit den neuen gesetzlichen Regelungen, die im Jahr 2009 erlas- sen wurden, gemacht wurden. Was die Rechte von Reisenden in der Schifffahrt an- belangt, so plant die Bundesregierung noch in der lau- fenden Legislaturperiode den Entwurf von Vorschriften zur Ausführung der oben genannten Verordnung (EG) Nr. 392/2009 über die Unfallhaftung von Beförderern von Reisenden auf See vorzulegen. Die Fluggastrechte sind auf europäischer Ebene ab- schließend geregelt, weshalb für gesetzgeberische Maß- nahmen auf Landes- oder Bundesebene keine Kompe- tenz besteht. Die Bundesregierung hat sich jedoch an der oben genannten Konsultation beteiligt und in einem Schreiben an den Vizepräsidenten der EU-Kommission, Herrn Siim Kallas, eine Überarbeitung der Verordnung (EG) Nr. 261/2004 angeregt. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Max Stadler auf die Fragen des Abgeordneten Markus Tressel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Fragen 42 und 43): Warum verpflichtet die Bundesregierung die Fluglinien nicht gesetzlich, der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr beizutreten, wenn Kulanz und Service als unzureichend angesehen werden? Warum werden Pauschalreiseanbieter nicht gesetzlich ver- pflichtet, ihre Kundinnen und Kunden über ihre Rechte und Reklamationsmöglichkeiten aufzuklären, wie es zum Beispiel die Verordnung (EG) Nr. 261/2004 für Flugreisende vorsieht? Zu Frage 42: Die Bundesregierung prüft derzeit, wie eine Einbezie- hung der Luftverkehrsträger in eine Schlichtung durch gesetzliche Maßnahmen erreicht werden kann. Sie führt außerdem intensive Gespräche mit der Luftverkehrswirt- schaft über die Ausgestaltung einer solchen Schlichtung, um die Fluggesellschaften zur Teilnahme an einem Schlichtungsverfahren zu bewegen. Nach dem allgemei- nen Justizgewährleistungsanspruch, der sich aus Art. 2 A d s E w d d a d t g g c Z N a o w h s 9 s t B b r g g w K s t o d r A l A i k G s A d d ( F s 2 2 (C (D bs. 1 GG in Verbindung mit dem Rechtsstaatsprinzip es Art. 20 Abs. 3 GG ergibt, dürfen die Fluggesell- chaften nicht unter Ausschluss des Rechtsweges den ntscheidungen einer Schlichtungsstelle unterworfen erden. Vielmehr muss der Weg zu einer Streitentschei- ung durch die staatlichen Gerichte eröffnet bleiben. Vor iesem Hintergrund kann nur ein von der Wirtschaft kzeptiertes Schlichtungsverfahren auch eine Akzeptanz er Schlichtungsvorschläge gewährleisten. Schlich- ungsvorschläge, die das Ergebnis einer obligatorischen esetzlichen Schlichtung wären und von der Wirtschaft enerell nicht akzeptiert würden, brächten den Verbrau- herinnen und Verbrauchern daher keinen Vorteil. u Frage 43: Die Fluggastrechte nach der Verordnung (EG) r. 261/2004 stehen sowohl Individualreisenden als uch Pauschalreisenden zu. Über die Rechte aus der Ver- rdnung werden daher auch Pauschalreisende vom je- eiligen Luftverkehrsunternehmen informiert. Darüber inaus werden Pauschalreisende auch durch die inner- taatlichen Vorschriften zur Umsetzung der Richtlinie 0/314/EWG des Rates vom 13. Juni 1990 über Pau- chalreisen geschützt. So muss der Reiseveranstalter un- er anderem gemäß § 6 Abs. 2 Nummer 7 und 8 der GB-Informationspflichten-Verordnung den Reisenden ei oder unverzüglich nach Vertragsschluss unter ande- em über folgende Punkte informieren: über die Oblie- enheit des Reisenden, dem Reiseveranstalter einen auf- etretenen Mangel anzuzeigen, um sich seine Rechte egen des Mangels zu erhalten, darüber, dass vor der ündigung des Reisevertrags wegen Mangels dem Rei- everanstalter eine angemessene Frist zur Abhilfeleis- ung zu setzen ist, wenn nicht die Abhilfe unmöglich ist der vom Reiseveranstalter verweigert wird oder wenn ie sofortige Kündigung des Vertrags durch ein besonde- es Interesse des Reisenden gerechtfertigt wird, über die usschlussfristen zur Geltendmachung seiner Gewähr- eistungsansprüche und über die Stelle, gegenüber der nsprüche geltend zu machen sind. Dem Reisenden wird damit der Rahmen aufgezeigt, n dem er bei Reisemängeln seine Rechte wahrnehmen ann. Damit wird verhindert, dass er seine vertraglichen ewährleistungsansprüche aus Unkenntnis über die Vor- chriften zur Geltendmachung verliert. nlage 22 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Max Stadler auf die Frage er Abgeordneten Erika Steinbach (CDU/CSU) Drucksache 17/2371, Frage 44): Welche Kenntnis hat die Bundesregierung über aktuelle Gerichtsverfahren und Gerichtsverfahren der letzten drei Jahre in Deutschland, die mit Menschenhandel in Verbindung stehen? Ihre mit Blick auf einen französischen Fall gestellte rage kann ich mit Angaben aus der Strafverfolgungs- tatistik des Statistischen Bundesamtes für die Jahre 007 und 2008 beantworten. Ergebnisse für das Jahr 009 liegen noch nicht vor. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 5571 (A) ) )(B) Wegen Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, § 232 StGB, wurde 2007 gegen 155 Perso- nen, 2008 gegen 173 Personen, ein gerichtliches Haupt- verfahren rechtskräftig abgeschlossen. Hiervon wurden 2007 123 Personen, 2008 138 Personen verurteilt. Wegen Menschenhandels zum Zweck der Ausbeu- tung der Arbeitskraft, § 233 StGB, wurde 2007 gegen 13 Personen, 2008 gegen 25 Personen, ein gerichtliches Hauptverfahren rechtskräftig abgeschlossen. Hiervon wurden 2007 8 Personen, 2008 16 Personen verurteilt. Wegen Förderung des Menschenhandels, § 233 a StGB, wurde 2007 gegen 3 Personen, 2008 gegen 2 Personen, ein gerichtliches Hauptverfahren rechtskräftig abge- schlossen. Hiervon wurden 2007 2 Personen, 2008 1 Person verurteilt. Gerne bin ich außerdem bereit, Ihnen diese Zahlen als schriftliche Aufstellung zukommen zu lassen. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Frage des Abgeordneten Dr. Carsten Sieling (SPD) (Drucksa- che 17/2371, Frage 45): Wie bewertet die Bundesregierung den für den G-20-Gip- fel in Toronto am 26./27. Juni 2010 vorgelegten Bericht der sogenannten Issing-Kommission, in dem nach Presseberich- ten (vergleiche Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25. Juni 2010, Seite 11) eine Bankenabgabe vorgeschlagen wird, die Einnahmen in Höhe von 5 Prozent der Wirtschaftsleistung Deutschlands bzw. circa 120 Milliarden Euro generieren sollte, und hält die Bundesregierung das von ihr vorgeschla- gene Konzept einer Bankenabgabe mit erwarteten Einnahmen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro per annum vor diesem Hin- tergrund für angemessen? Die Bundesregierung begrüßt den Bericht der „Issing- Kommission“ und hat die Gelegenheit wahrgenommen, vor dem G20-Treffen in Kanada mit der Expertengruppe über die Vorschläge intensiv zu diskutierten. Die Issing- Kommission schlägt in ihrem Bericht eine am System- risiko orientierte Bankenabgabe mit Lenkungswirkung vor. Ebenso wie das Konzept der Bundesregierung ist der Vorschlag der Issing-Gruppe in die Zukunft gerichtet und zielt auf ein stabileres Finanzsystem. Als mögliches jährliches Aufkommen nennt die Issing-Kommission Beträge von 1 bis 5 Milliarden Euro, wobei offen ist, auf welcher Grundlage diese Zahlen ermittelt worden sind. Die in der Frage angesprochenen 120 Milliarden Euro – circa 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – stellen nach den Vorstellungen der Issing-Kommission die ab- solute Obergrenze dar. Wenn dieser Betrag einmal er- reicht ist, soll die Bankenabgabe nicht weiter erhoben werden. Auf internationaler Ebene gibt es zu dieser Frage un- terschiedliche Auffassungen. Deutschland hat bei der Ausgestaltung der Bankenabgabe und des Bankenfonds auf jeden Fall verfassungsrechtliche Vorgaben zu be- rücksichtigen – dies insbesondere mit Blick auf die ver- fassungsrechtlich geforderte Zumutbarkeit der Abgabe. A d g ( Z E L r a A R z s m m d d d m t G k M G s c b F A Z w e w z d d A m (C (D nlage 24 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Fra- en des Abgeordneten Harald Koch (DIE LINKE) Drucksache 17/2371, Fragen 46 und 47): Wie beurteilt die Bundesregierung die Tatsache, dass die Einheitswerte nach den Wertverhältnissen zum 1. Januar 1964 – alte Länder – bzw. 1. Januar 1935 – neue Länder – bei der Berechnung der Grundsteuer zu unterschiedlichen Grundsteu- ermessbeträgen führen und damit der Gemeinde durch die un- zeitgemäße Berechnungsgrundlage Grundsteuereinnahmen verloren gehen bzw. Steuerungerechtigkeiten entstehen, und welche Modelle zur Reform der Grundsteuer werden von der Bundesregierung in Betracht gezogen? Inwieweit nimmt die Bundesregierung Einfluss auf die ab Herbst 2010 tagende länderoffene Arbeitsgruppe zur Reform der Grundsteuer – Vorgabe der zu diskutierenden Reformmo- delle etc. –, und wie sieht der exakte Zeitplan zur Umsetzung der Grundsteuerreform aus? u Frage 46: Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass die inheitswerte zum Stichtag 1. Januar 1964 in den alten ändern und 1. Januar 1935 in den neuen Ländern keine ealitätsgerechte Grundlage mehr darstellen. Dies hat sie uch in der Antwort vom 14. Mai 2010 auf die Kleine nfrage der Fraktion Die Linke zum Ausdruck gebracht. Die unterschiedlichen Rechtsanwendungen in einem echtsgebiet führen insbesondere in den neuen Ländern u einer starken Ungleichbehandlung der Steuergegen- tände, die 20 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht ehr zu begründen sind. Die Schaffung zeitgemäßer Be- essungsgrundlagen für Zwecke der Grundsteuer und ie Wiederherstellung der Rechtsvereinheitlichung sind aher wesentliche Ziele der Reformbemühungen. Ein Rückschluss von der Bemessungsgrundlage auf ie Höhe der Grundsteuer bzw. die Grundsteuereinnah- en der Gemeinden ist jedoch nicht möglich. Die Belas- ungsentscheidung bei der Grundsteuer treffen die emeinden. Unter Wahrung der grundgesetzlich veran- erten Hebesatzautonomie haben die Gemeinden die öglichkeit, über den Hebesatz die absolute Höhe der rundsteuer zu bestimmen. Aufgabe der von der Finanzministerkonferenz einge- etzten länderoffenen Arbeitsgruppe ist es, alle entwi- kelten Reformmodelle ergebnisoffen zu prüfen und zu ewerten. Dies gilt auch für das Bundesministerium der inanzen, das sich infolge der Bitte der Länder an dieser rbeitsgruppe beteiligt. u Frage 47: Wie bereits in der Antwort zur Vorfrage ausgeführt, ird es Aufgabe der von der Finanzministerkonferenz ingesetzten länderoffenen Arbeitsgruppe sein, alle ent- ickelten Reformmodelle ergebnisoffen zu prüfen und u bewerten. Dies gilt auch für das Bundesministerium er Finanzen, das sich infolge der Bitte der Länder an ieser Arbeitsgruppe beteiligen wird. Nach Abschluss der Bewertung wird die länderoffene rbeitsgruppe voraussichtlich Anfang 2011 der Finanz- inisterkonferenz Vorschläge für das weitere Verfahren 5572 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 (A) ) )(B) vorlegen. Weitergehende zeitliche Vereinbarungen sind gegenwärtig nicht getroffen. Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Frage des Abgeordneten Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 48): Wann und wo wurde der „European Financial Stability Facility“-Rahmenvertrag durch die Bundesrepublik Deutsch- land unterzeichnet? Herr Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble hat den Rahmenvertrag für die European Financial Stability Facility am 16. Juni 2010 in Berlin für die Bun- desrepublik Deutschland unterzeichnet. Anlage 26 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Frage der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) (Drucksache 17/2371, Frage 49): Warum sind bis heute noch keine gleichwertigen Lebens- verhältnisse in Ost- und Westdeutschland erreicht, obwohl da- für zur Währungsunion am 1. Juli 1990 ursprünglich ein Zeit- raum von zehn Jahren erwartet wurde, wie der ehemalige Präsident der Deutschen Bundesbank, Professor Dr. Hans Tietmeyer, jüngst in einem Interview erklärte – vergleiche Welt Online vom 30. Juni 2010 –, und die schnelle Währungs- union auch maßgeblich damit begründet wurde, dass es nur auf diese Weise möglich sei, rasch gleichwertige Lebensver- hältnisse herzustellen? Bei den Lebensverhältnissen gibt es auch heute noch Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland, aber auch zwischen den nord- und süddeutschen Ländern. Selbst innerhalb eines einzelnen Bundeslandes gibt es oft beträchtliche regionale Unterschiede. Dies zeigt sich zum Beispiel bei der Arbeitslosigkeit, dem Pro-Kopf- Einkommen, der Höhe der Mieten, der Wirtschaftskraft, dem Zustand der Infrastruktur und dem Vorhandensein kultureller Einrichtungen. Eine pauschale Unterteilung nach Ost und West greift deshalb zu kurz. Die Wirtschafts-, Währungs- und So- zialunion hat die Voraussetzungen für ein einheitliches Wirtschaftsgebiet und die staatliche Einheit geschaffen. Die Währungsunion und die ihr folgende Wiedervereini- gung waren – auch aufgrund der damaligen Abwande- rungstendenzen – ohne Alternative. Die Volkswirtschaft der DDR befand sich im Herbst 1990 in einem desaströsen Zustand. In den 20 Jahren Deutsche Einheit wurden viele wirtschaftliche Erfolge erzielt und die Lebensverhältnisse in Ost und West ha- ben sich in vielen Gebieten weitgehend angeglichen: Ausstattung mit öffentlichen Gütern, Infrastruktur, Ver- kehr und soziale Sicherung. Die erreichten Fortschritte sind eine wichtige Basis für eine zunehmend selbsttra- gende wirtschaftliche Entwicklung Ostdeutschlands. A d d N t t d S I a n A d A G b v v K t A d A F e ä (C (D nlage 27 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Frage er Abgeordneten Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 17/2371, Frage 50): Welchen finanziellen Beitrag sollen nach Auffassung der Bundesregierung bei den Maßnahmen zur Reduktion von „Ausnahmeregelungen der sogenannten Ökosteuer, die zu Mitnahmeeffekten geführt haben“, mit denen zusätzliche Ein- nahmen von 1 Milliarde Euro im Jahr 2011 und von 1,5 Milli- arden Euro in den Jahren 2012 bis 2014 erzielt werden sollen, Maßnahmen zur Vermeidung des Schein-Contractings und die Reduktion des Spitzenausgleichs haben? Die Bundesregierung schätzt den möglichen Sparbei- rag aus einer Einschränkung des sogenannten Contrac- ings bei den Steuerbegünstigungen für Unternehmen es produzierenden Gewerbes im Energiesteuer- und tromsteuergesetz auf rund 200 Millionen Euro jährlich. nwieweit eine Einschränkung des sogenannten Spitzen- usgleichs zu Einsparungen beitragen kann, wird derzeit och innerhalb der Bundesregierung fachlich erörtert. nlage 28 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage des bgeordneten Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 51): Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus ei- nem am 22. Juni 2010 eingeleiteten Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Koblenz gegen Hans-Joachim Metternich, ehemals Geschäftsführer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz, ISB, heute Kreditmediator der Bundesregie- rung, wegen des Verdachts der Untreue und des Betrugs im Zusammenhang mit der sogenannten Nürburgring-Affäre – vergleiche beispielsweise Deutscher Depeschendienst vom 30. Juni 2010: „Neues Ermittlungsverfahren in Sachen Nür- burgring“? Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat wegen der Nür- urgring-Finanzierung Ermittlungen gegen eine Reihe on Personen eröffnet. Es gilt für alle Beteiligten selbst- erständlich die Unschuldsvermutung. Die Arbeit des reditmediators Deutschland wird dadurch nicht beein- rächtigt. nlage 29 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage der bgeordneten Doris Barnett (SPD) (Drucksache 17/2371, rage 52): Sind entsprechende Presseberichte zutreffend, dass eine Einrichtung der Europäischen Kommission – Enterprise Europe Network – Informationen verbreitet, die geeignet sind, die deutsche Regelung zur Beschränkung der Freizügigkeit zu un- terlaufen, indem sie zur Unterstützung von kleinen und mittel- ständischen Unternehmen im Internet Informationen weiter- gibt, wie Arbeitsrecht in Mitgliedstaaten, hier ausdrücklich in Deutschland, umgangen werden kann, und wie bewertet die Bundesregierung dieses Vorgehen der Generaldirekton des EU-Industriekommissars? Die Bundesregierung kann sich allein auf der Basis iner Presseveröffentlichung zu dem Vorgang noch nicht ußern. Sie wird die EU-Kommission deshalb um eine Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 5573 (A) ) )(B) amtliche Stellungnahme bitten und davon ihre Bewer- tung abhängig machen. Die Bundesregierung wird Sie selbstverständlich unterrichtet halten. Anlage 30 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Fragen des Abgeordneten Hans-Joachim Hacker (SPD) (Drucksa- che 17/2371, Fragen 53 und 54): Wie bewertet die Bundesregierung Pläne der EU-Kom- mission, Förderinstrumente der EU für die Tourismusbranche zu öffnen, und wie beabsichtigt die Bundesregierung, sich in diesen Diskussionsprozess einzubringen? Welche Fördermöglichkeiten für die Tourismusbranche aus EU-Fonds für regionale Entwicklung und für die Entwick- lung des ländlichen Raumes bestehen jetzt schon, und wird sich die Bundesregierung für eine Ausweitung auf die Touris- musbranche einsetzen? Nach Einschätzung der Bundesregierung bieten die Förderinstrumente der EU hinreichende Möglichkeiten, den Tourismus zu fördern. Art. 4 Abs. 6 der Verordnung über den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung, EFRE, ermöglicht im Ziel Konvergenz, das heißt in Deutschland in den neuen Ländern und in der Region Lüneburg die Förderung des „Tourismus einschließlich: Förderung des natürlichen Reichtums als Potenzial für einen nachhaltigen Tou- rismus; Schutz und Aufwertung des Naturerbes zur Förderung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung; Unterstützung zur Verbesserung des tou- ristischen Angebots durch neue Dienstleistungen mit hö- herem Mehrwert und Förderung neuer, nachhaltiger Tourismusmodelle.“ Nach Art. 5 Abs. 2 lit. f derselben Verordnung ist es im Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäfti- gung“, RWB, das heißt in Deutschland in den westdeut- schen Ländern und Berlin, möglich zu fördern: „Schutz und Aufwertung des Naturerbes und des kulturellen Er- bes zur Unterstützung der sozioökonomischen Weiter- entwicklung und Förderung des natürlichen und kultu- rellen Reichtums als Potenzial für die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus“. Vor diesem Hintergrund wird derzeit für die EU- Strukturpolitik kein Bedarf für die Ausweitung der rechtlichen Möglichkeiten zur Förderung der Tourismus- branche durch europäische Förderinstrumente gesehen, ebenso wenig für die Einführung neuer, speziell auf die Tourismusbranche zugeschnittener Instrumente. Wie viele Finanzmittel im Rahmen der EU-Strukturpolitik konkret für die oben genannten Fördertatbestände einge- setzt werden, entscheiden in erster Linie die zuständigen Verwaltungsbehörden der Länder auf der Grundlage von Programmen, die für den Programmzeitraum 2007 bis 2013 mit der EU-Kommission vereinbart wurden. Zur Förderperiode nach 2013 kann derzeit noch keine Aus- sage getroffen werden, da zunächst der Fünfte Bericht zur wirtschaftlichen und sozialen Kohäsion der EU- Kommission sowie die Verhandlungen zum EU-Haus- halt abgewartet werden müssen. Die Bundesregierung s S w g t E r r r F s E w d b g i W h d b F l i d A d A G m a t n l b s A d A N s t ( (C (D etzt sich für eine noch stärkere Ausrichtung der EU- trukturpolitik auf die strategischen Ziele der EU aus, ie sie in der Lissabonstrategie bzw. in der neuen Strate- ie „Europa 2020“ vorgesehen ist. Neben der Förderung über die EU-Strukturfonds bie- et der Europäische Fonds für Ländliche Entwicklung, LER, vielfältige Möglichkeiten der Tourismusförde- ung. Als Maßnahmen des ELER-Fonds, die dem Tou- ismus dienen, sind insbesondere die zur Diversifizie- ung der ländlichen Wirtschaft, zur Förderung des remdenverkehrs, zur Dorferneuerung und -entwicklung owie zur Erhaltung und Verbesserung des ländlichen rbes zu nennen. Über die Förderung von lokalen Ent- icklungsstrategien und den LEADER-Ansatz kann mit en ELER-Programmen darüber hinaus auch die Ausar- eitung und Umsetzung von Tourismuskonzepten erfol- en. Zusätzlich gibt es Maßnahmen, die dem Tourismus ndirekt zugutekommen, wie zum Beispiel der ländliche egebau. Vor dem Hintergrund der bereits heute beste- enden Fördermöglichkeiten für den Tourismus durch en ELER-Fonds wird hier zur Zeit kein weiterer Aus- aubedarf gesehen. Für die Zeit nach 2013 wird diese rage letztlich vor dem Hintergrund der dann für die ändliche Entwicklung zur Verfügung stehenden Mittel m Rahmen des Gesamtspektrums der Maßnahmen zu iskutieren sein. nlage 31 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage der bgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 55): Nach welcher Bemessungsgrundlage hat die Bundesregie- rung die Höhe der von ihr beabsichtigten Brennelemente- steuer festgelegt, und durch wen erfolgte die Festlegung? Wie bereits erklärt, werden alle Fragen im Zusam- enhang mit der Umsetzung der vom Bundeskabinett m 7. Juni 2010 beschlossenen „Eckpunkte für die wei- ere Aufstellung des Haushaltentwurfs 2011 und des Fi- anzplans bis 2014“ und dem dort vorgesehenen steuer- ichen Ausgleich der Kernenergiewirtschaft näher zu eraten sein. Dies gilt auch für die steuerliche Bemes- ungsgrundlage. nlage 32 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage der bgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 17/2371, Frage 56): Wie hat sich die Stromerzeugung nach Energieträgern im ersten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahr entwickelt und wie die energiebedingten CO2-Emissionen? Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat ich die Stromerzeugung in Deutschland im ersten Quar- al 2010 im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt: Die Statistik erfasst nur Anlagen > 1 MW) 5574 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 (A) ) )(B) das die Bundesregierung grundsätzlich respektiert. Dies Frage der Abgeordneten Beate Müller-Gemmeke gilt auch für die Entscheidung über den Neubau von Kernkraftwerken. Soweit es die Europäische Union be- trifft, gilt auch für die Energiewirtschaft und die damit in Verbindung stehende Industrie das EU-rechtliche Beihilfe- regime, auf dessen Einhaltung die Bundesregierung ach- tet. Anlage 34 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Fragen des Abgeordneten Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) (Drucksache 17/2371, Fragen 58 und 59): War der Wunsch der israelischen Regierung, zwei Korvet- ten in Deutschland bei Blohm + Voss in Auftrag zu geben und dafür eine deutsche Kofinanzierung zu erhalten, Gesprächs- thema während der gemeinsamen deutsch-israelischen Regie- rungskonsultationen im Januar 2010? (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 60): Wie setzen sich die Leistungen der Bundesagentur für Ar- beit zusammen, die an Beschäftigte in der Leiharbeitsbranche gezahlt werden, die aufstockendes Arbeitslosengeld II bezie- hen, die laut dem Sachverständigen der Bundesagentur für Arbeit, Christian Rauch, 10 Prozent der gesamten Leistungen für Aufstocker betragen, und wie hoch sind diese Leistungen insgesamt? Zunächst ist es aus Sicht der Bundesregierung wichtig zu betonen, dass auch diesen sogenannten Aufstockern mit einer Beschäftigung in der Zeitarbeit die Chance zum Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt bzw. zu dauer- hafter Beschäftigung eröffnet wird. Diese Chance wird auch dadurch nicht geschmälert, dass teilweise das Ein- kommen durch Leistungen der Grundsicherung aufge- stockt wird. Die Bezieher erhalten Arbeitslosengeld II ebenso wie deren erwerbsfähige Angehörige. Die nicht erwerbsfähigen Angehörigen erhalten Sozialgeld. Zu ih- nen zählen die der Bedarfsgemeinschaft angehörenden Bruttostromerzeugung in GWh 2010 Kernenergie 37 177 Steinkohle 31 689 Braunkohle 37 966 Heizöl 912 Erdgas 20 547 Wasser 5 053 Erneuerbare Energien 1 084 Sonstige 2 407 Gesamt 136 835 Die Abschätzung der energiebedingten CO2-Emissio- nen erfolgt einmal pro Jahr, sodass weder für 2009 noch für 2010 Quartalszahlen vorliegen. Anlage 33 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 57): Beabsichtigt die Bundesregierung, sich gegen Beihilfen und sonstige Subventionen für den Neubau von Atomkraft- werken in anderen Ländern einzusetzen, deren Energiewirt- schaft und Industrie in Konkurrenz zur heimischen Energie- wirtschaft und Industrie stehen, und wie begründet die Bundesregierung ihre Haltung? Die Entscheidung für oder gegen die Nutzung von Kernenergie ist das souveräne Recht eines jeden Staates, Z k g a h Z A d (C (D 2009 Veränderung zum Vorjahr in Prozent 36 693 1,3 30 138 5,1 38 147 -0,5 843 8,2 17 605 16,7 4 689 7,8 1 015 6,8 2 214 8,7 131 344 4,2 Hat die Bundesregierung der israelischen Regierung be- züglich des Wunsches, zwei deutsche Korvetten zu überneh- men, Zusagen gemacht? u Frage 58: Die gemeinsamen deutsch-israelischen Regierungs- onsultationen haben am 18. Januar 2010 in Berlin statt- efunden. In diesem Zusammenhang wurde am Rande uch über Rüstungszusammenarbeit gesprochen. Der In- alt des Gesprächs ist vertraulich. u Frage 59: Es wurden keine Zusagen gemacht. nlage 35 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ralf Brauksiepe auf die Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 5575 (A) ) )(B) Kinder. Die Leistungen setzen sich aus der Regelleis- tung, den Kosten für Unterkunft und Heizung, den Mehrbedarfen und den einmaligen Leistungen zusam- men. Die Mehrbedarfe umfassen den Mehraufwand bei kostenaufwendiger Ernährung, den schwangerschaftsbe- dingten Mehrbedarf und den Mehrbedarf bei Allein- erziehung. Es ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei den Kosten für Unterkunft und Heizung um kommunale Leistungen handelt, die nicht von der BA erbracht wer- den. Allerdings sind sie Teil des Arbeitslosengeldes II und dienen auch der Existenzsicherung. Die konkrete Leistungshöhe richtet sich nach der Größe der Bedarfs- gemeinschaft, danach, ob spezifische zu berücksichti- gende Bedarfslagen bestehen und wie weit nach Berück- sichtigung der Einkommensfreibeträge anrechenbares Einkommen vorhanden ist. Zur Beantwortung der Fragestellung hat die Bundes- agentur für Arbeit eine aktuelle Sonderauswertung vor- genommen. Mit Blickrichtung auf die Bedarfsgemein- schaften, in denen mindestens ein Mitglied Einkommen aus Erwerbstätigkeit bezieht und in der Branche Arbeit- nehmerüberlassung beschäftigt ist, ist die Bundesagentur für Arbeit zu folgenden Ergebnissen gekommen: Im Dezember 2009 gab es 45 300 Bedarfsgemein- schaften mit Arbeitslosengeld-II-Beziehern, die in der Branche Arbeitnehmerüberlassung sozialversicherungs- pflichtig oder ausschließlich geringfügig beschäftigt wa- ren und Einkommen aus Erwerbstätigkeit erzielten. Diese Bedarfsgemeinschaften erhielten im Durchschnitt 505 Euro passive Geldleistungen. Davon entfielen 154 Euro auf die Leistungen der Agentur für Arbeit und 320 Euro auf Kos- ten der Unterkunft. Darüber hinaus wurden für diese Be- darfsgemeinschaften durchschnittlich 92 Euro an Sozial- versicherungsbeiträgen abgeführt. Das gesamte Leistungsvolumen für diese Bedarfsge- meinschaften mit mindestens einem Beschäftigten in der Branche Arbeitnehmerüberlassung betrug im Dezember 2009 insgesamt rund 23 Millionen Euro ohne Sozialver- sicherungsbeiträge bzw. 27 Millionen Euro mit Sozial- versicherungsbeiträgen. Bezogen auf das Leistungs- volumen für alle Bedarfsgemeinschaften mit mindestens einem sozialversicherungspflichtig oder geringfügig Beschäftigten entsprach dies einem Anteil von knapp 4 Prozent. Anlage 36 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ralf Brauksiepe auf die Frage der Abgeordneten Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 61): Wie erklärt sich die Bundesregierung, dass laut den neues- ten Erkenntnissen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufs- forschung, IAB, nur 7 Prozent der vormals Arbeitslosen im Zweijahreszeitraum nach dem Einsatz in der Leiharbeitsbran- che ein reguläres Arbeitsverhältnis außerhalb der Leiharbeit haben, und hält die Bundesregierung weiterhin daran fest, dass die Leiharbeit als arbeitsmarktpolitisches Instrument er- folgreich und unschädlich für reguläre Beschäftigungsverhält- nisse ist? I a v A r 1 F m e s A d F s z u A d g ( Z a b s i (C (D Die am 30. Juni 2010 vorgestellten Ergebnisse des AB in dem Kurzbericht „Brückenfunktion der Leih- rbeit“ beruhen im Wesentlichen auf dem Forschungs- orhaben, das das IAB für das Bundesministerium für rbeit und Soziales durchgeführt hat. Die Bundesregie- ung hat diese Forschungsergebnisse bereits in ihrem 1. AÜG-Bericht berücksichtigt und die Ergebnisse des orschungsvorhabens auf der Internetseite des Bundes- inisteriums für Arbeit und Soziales im Januar 2010 ingestellt. Die Einschätzung der Bundesregierung hat ich nicht verändert. nlage 37 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ralf Brauksiepe auf die rage der Abgeordneten Doris Barnett (SPD) (Druck- ache 17/2371, Frage 62): Hat die Bundesregierung Kenntnis von tschechischen Fir- men, die ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als Selbstständige anmelden und so mit dieser Form der Schein- selbstständigkeit die Sozialversicherungen in Deutschland bzw. Tschechien schädigen, und wie beurteilt die Bundesre- gierung den durch diese Praxis entstehenden, immer größer werdenden Niedriglohnsektor auf nationaler und europäischer Ebene, weil Unternehmen über das Aushebeln von Arbeits- rechtsbestimmungen Arbeitsleistungen – und damit auch Löhne – immer billiger anbieten? Die Bundesregierung hat keine Erkenntnisse speziell u tschechischen Firmen, die ihre Arbeitnehmerinnen nd Arbeitnehmer als Selbstständige anmelden. nlage 38 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ralf Brauksiepe auf die Fra- en der Abgeordneten Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Drucksache 17/2371, Fragen 63 und 64): Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung über soziale Verwerfungen in der Callcenterbranche mit inzwischen circa 500 000 Beschäftigten angesichts dessen, dass es in dieser Branche, mangels eines tariffähigen Arbeitgeberverbandes, keinen flächendeckenden Tarifvertrag gibt, Stundenlöhne von 6 Euro und weniger gezahlt werden und es seit Jahren einen Lohndruck nach unten gibt, und inwiefern könnte ein armuts- fester gesetzlicher Mindestlohn bei diesem Problem Abhilfe schaffen? Welche Auswirkungen wird die vollständige Arbeitneh- merfreizügigkeit im kommenden Jahr auf die Situation in der Callcenterbranche haben, und kann die Bundesregierung, so- fern sie es ablehnt, einen allgemeinen gesetzlichen Mindest- lohn einzuführen, zumindest gewährleisten, dass innerhalb der nächsten Wochen der nach dem Mindestarbeitsbedingun- gengesetz eingeführte Hauptausschuss für die Callcenterbran- che einen Fachausschuss einrichtet, um soziale Verwerfungen in dieser Branche zu prüfen und gegebenenfalls festzustellen? u Frage 63: Nach der amtlichen Statistik des Statistischen Bundes- mtes, die auf der Klassifikation der Wirtschaftszweige eruht, waren im März 2009 in Unternehmen des Wirt- chaftszweiges 82.2 – dies sind selbstständige Callcenter – nsgesamt etwa 102 000 Beschäftigte tätig, davon 5576 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 (A) ) )(B) 9 100 ausschließlich geringfügig Beschäftigte. Im Ver- gleich zum März 2007 war dies ein Anstieg der Gesamt- beschäftigung um 10 000; Rückgang der ausschließlich geringfügig Beschäftigten um 1 000. Angaben über die aktuelle Verdienststruktur im Bereich Callcenter liegen nicht vor. Die Bundesregierung bekennt sich zur Tarifautono- mie. Diese hat Vorrang vor staatlicher Lohnfestsetzung. Einen einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn lehnt die Bundesregierung deshalb ab. Zu Frage 64: Die Auswirkungen der vollständigen Arbeitnehmer- freizügigkeit im Jahr 2011 auf die Callcenterbranche las- sen sich nicht prognostizieren. Der Hauptausschuss für Mindesarbeitsentgelte stellt als unabhängiges Gremium durch Beschluss fest, ob in einem Wirtschaftszweig soziale Verwerfungen vorliegen und Mindestarbeitsentgelte festgesetzt werden sollen. Dies ist nicht Aufgabe des Fachausschusses. Der Haupt- ausschuss trifft seine Entscheidungen autonom; die Bun- desregierung nimmt auf seine Arbeit keinen Einfluss. Anlage 39 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ralf Brauksiepe auf die Frage des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) (Drucksache 17/2371, Frage 65): Wann und in welcher Weise wird die Bundesregierung, ausgehend von der UN-Behindertenrechtskonvention, eine Veränderung der Arbeitsstättenverordnung hinsichtlich des Kriteriums der Barrierefreiheit unter Einbeziehung der Be- troffenen vornehmen? Die Arbeitsstättenverordnung, ArbStättV, enthält Re- gelungen zum Einrichten und Betreiben von Arbeitsstät- ten. Diese Regelungen dienen der Sicherheit und dem Ge- sundheitsschutz der Beschäftigten. Im Hinblick auf die Belange der Beschäftigten mit Behinderung enthält die ArbStättV in § 3 Abs. 2 Anforderungen an die Bar- rierefreiheit am Arbeitsplatz. Beschäftigt der Arbeitgeber Menschen mit Behinderung, hat er die Arbeitsstätten so einzurichten und zu betreiben, dass die besonderen Be- lange dieser Beschäftigten im Hinblick auf Sicherheit und Gesundheitsschutz berücksichtigt werden. Die ArbStättV führt dazu aus, dass dies insbesondere für die barriere- freie Gestaltung von Arbeitsplätzen sowie von zugehöri- gen Türen, Verkehrswegen, Fluchtwegen, Notausgängen, Treppen, Orientierungssystemen, Waschgelegenheiten und Toilettenräumen gilt. Die Regelungen in der ArbStättV stehen damit im Einklang mit den Vorgaben der UN-Be- hindertenrechtskonvention im Hinblick auf die Sicherheit und den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, wenn Men- schen mit Behinderung im Betrieb beschäftigt werden. Zur Konkretisierung der Anforderung in § 3 Abs. 2 ArbStättV wird zurzeit im Ausschuss für Arbeitsstätten, ASTA, eine Technische Regel zur Barrierefreiheit am Arbeitsplatz erarbeitet. Mit der Verabschiedung der Technischen Regel durch den ASTA und deren Bekannt- m B z A d F ( g d M z v b L Z r z A d F ( b B w A V d u n c d d a A d g ( (C (D achung im Gemeinsamen Ministerialblatt durch das MAS ist in der laufenden Berufungsperiode des ASTA u rechnen. nlage 40 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ralf Brauksiepe auf die rage des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Drucksache 17/2371, Frage 66): Was muss aus Sicht der Bundesregierung getan werden, damit Menschen mit Behinderung, die einen Führerschein er- werben wollen und diesbezüglich von der Fahrerlaubnisbe- hörde aufgefordert werden, Gutachten bzw. Stellungnahmen von Ärzten oder anderen Sachverständigen hinsichtlich ihrer Eignung für das Führen von Kraftfahrzeugen beizubringen, die dabei entstehenden Mehrkosten erstattet werden? Die Kosten für behinderungsbedingte Untersuchun- en, Ergänzungsprüfungen und Eintragungen in vorhan- ene Führerscheine werden zur Teilhabe behinderter enschen am Arbeitsleben im Rahmen der Kraftfahr- eughilfe-Verordnung von den Rehabilitationsträgern in ollem Umfang übernommen, wenn dadurch der Ar- eits- oder Ausbildungsort oder der Ort einer sonstigen eistung der beruflichen Bildung erreicht werden kann. um selben Zweck erhalten behinderte Menschen da- über hinaus einkommensabhängig auch einen Zuschuss um Führerschein. nlage 41 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ralf Brauksiepe auf die rage der Abgeordneten Silvia Schmidt (Eisleben) SPD) (Drucksache 17/2371, Frage 67): Sind der Bundesregierung die Ergebnisse der Untersu- chung und Publikation Versorgungsamt Report von Dr. med. Dieter Schneider bekannt, und wie bewertet sie diese hinsicht- lich der Forderung, eine bundesweit einheitliche Bewertung des Grades der Behinderung zu ermöglichen? Der Versorgungsamt Report ist der Bundesregierung ekannt. Die Forderung, eine bundesweit einheitliche ewertung des Grades der Behinderung zu ermöglichen, ird geteilt. In diesem Zusammenhang wird auf die nlage zu § 2 der Versorgungsmedizin-Verordnung, ersMedV, verwiesen, deren laufende Aktualisierung in ie Zuständigkeit des Bundesministeriums für Arbeit nd Soziales fällt. Mit der Versorgungsmedizin-Verord- ung einschließlich ihrer Anlage existiert eine verbindli- he Norm für eine einheitliche Begutachtung von Behin- erungen in Deutschland. Bei korrekter Anwendung ieser Vorgaben ist eine bundesweit einheitliche Begut- chtung möglich. nlage 42 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ralf Brauksiepe auf die Fra- en der Abgeordneten Angelika Krüger-Leißner SPD) (Drucksache 17/2371, Fragen 68 und 69): Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 5577 (A) ) )(B) Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass laut Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes die Preise seit 2005 insgesamt um 8 Prozent gestiegen, die Regel- sätze im Bereich des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch hinge- gen seit ihrer Einführung in 2005 durch Preissteigerungen faktisch um circa 5 Prozent gesunken sind, und beabsichtigt die Bundesregierung, dieser Regelsatzentwertung durch eine rückwirkende Anpassung zum 1. Juli 2010 zu begegnen? Wie steht die Bundesregierung zu der Kritik des Deut- schen Gewerkschaftsbundes, DGB, dass es keinen Grund gibt, mit einer Erhöhung der Regelsätze bis zur Auswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, EVS, 2008 zu warten, wenn ein verfassungsgemäßer Zustand durch eine Anpassung der Regelsätze im Umfang der Preissteigerungen schon zum 1. Juli 2010 möglich ist? Zu Frage 68: Das Bundesverfassungsgericht hat in seiner Entschei- dung vom 9. Februar 2010 die Fortschreibung der Regel- leistungen im Zweiten Buch Sozialgesetzbuch mit der Veränderung des aktuellen Rentenwerts in Jahren, für die keine Neubemessung auf der Grundlage einer Ein- kommens- und Verbrauchsstichprobe erfolgt, für unver- einbar mit dem Grundgesetz erklärt. Das Gericht hat keine konkreten Vorgaben für einen spezifischen neuen Anpassungsmechanismus gemacht, sondern unter ande- rem auf die Relevanz von Preis- und Nettolohnentwick- lung für die Veränderung des regelsatzrelevanten Ver- brauchs hingewiesen. Das Bundesverfassungsgericht hat in der Entschei- dung zudem festgelegt, dass die geltende Fortschrei- bungsregelung des § 20 Abs. 4 SGB II noch bis zum 31. Dezember 2010 Anwendung findet. Eine rückwir- kende Änderung der Fortschreibung zum 1. Juli 2010, die eine entsprechende Gesetzesänderung voraussetzen würde, ist deshalb nicht vorgesehen. Zum 1. Januar 2011 muss das Urteil des Bundesverfassungsgerichts durch eine Neuregelung umgesetzt werden. Diese umfasst auch einen neuen Fortschreibungsmechanismus für die Höhe der Regelleistungen nach dem Zweiten Buch So- zialgesetzbuch und der Regelsätze nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch. Zu Frage 69: Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts kann ein verfassungsgemäßer Zustand bei den Regelleistun- gen bzw. Regelsätzen nur durch eine Neubemessung der Regelsätze und der Regelleistungen erreicht werden. Diese Neuregelung umfasst auch einen neuen Fort- schreibungsmechanismus und hat zum 1. Januar 2011 zu erfolgen. Grundlage der Bedarfsbemessung sind die Da- ten der aktuellsten Einkommens- und Verbrauchsstich- probe, EVS, also der EVS 2008. Diese Daten liegen noch nicht vor. Eine Änderung der Regelsatzbemessung zum 1. Juli 2010 wird also weder vom Bundesverfas- sungsgericht gefordert, noch ist sie aufgrund fehlender statistischer Daten möglich. Anlage 43 Antwort der Parl. Staatssekretärin Julia Klöckner auf die Fragen der Abgeordneten Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Fragen 70 und 71): Z g v g t d s K t a n b Z v m n t r n d S a a g e A t A d g s (C (D Vertritt die Bundesregierung hinsichtlich der Pläne der EU-Kommission, national zusätzliche Anbauverbote für gen- technisch veränderte Pflanzen einrichten zu wollen, die Posi- tion, dass die EU-Kommission keine weiteren Anbauzulas- sungen für gentechnisch veränderte Pflanzen, auch nicht eine Neuzulassung für den Mais MON 810, erteilen soll, bevor der Schutz gentechnikfreier Regionen vor einem unerwünschten Anbau nicht rechtsverbindlich gesichert ist? Plant die Bundesregierung eine Novelle zum Gentechnik- gesetz in dieser Wahlperiode, und, falls ja, wird sie dabei sicherstellen, dass Verunreinigungen durch gentechnisch ver- änderte Organismen auch unterhalb des Kennzeichnungs- schwellenwertes von 0,9 Prozent vermieden werden und im Schadensfall der Verursacher haften muss? u Frage 70: Zur Verlagerung der Anbauentscheidung auf die Mit- liedstaaten liegt noch kein Vorschlag der Kommission or. Hinsichtlich der Erteilung von Anbauzulassungen für entechnisch veränderte Pflanzen, einschließlich der Er- eilung einer Neuzulassung für den Mais MON 810, urch die EU-Kommission liegen den zuständigen Aus- chüssen und dem Rat gegenwärtig keine Vorschläge der ommission zur Entscheidung vor. Die Haltung der Bundesregierung sowohl zur Über- ragung der Anbauentscheidung auf die Mitgliedstaaten ls auch hinsichtlich weiterer Anbauzulassungen wird ach Vorlage der Vorschläge durch die EU-Kommission estimmt werden. u Frage 71: Die Bundesregierung plant, die im Koalitionsvertrag orgesehenen Vorhaben umzusetzen. In diesem Zusam- enhang ist auch eine Ergänzung der Koexistenzverord- ung um einen Anhang für gentechnisch veränderte Kar- offeln geplant. Durch die Koexistenz wird sichergestellt, dass Verun- einigungen mit GVO in ökologischen oder konventio- ellen Produkten so gering wie möglich gehalten wer- en. Durch den Normenkontrollantrag der Landesregierung achsen-Anhalt betreffend das Gentechnikgesetz wurde uch die Vorschrift des § 36 a GenTG angegriffen. Es ist bhängig von der Entscheidung des Bundesverfassungs- erichts, die im Herbst 2010 erwartet wird, ob insoweit ine Änderung des § 36 a GenTG, insbesondere der in bsatz 1 enthaltenen Definition der „wesentlichen Beein- rächtigung“, erforderlich wird. nlage 44 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Fra- en der Abgeordneten Caren Marks (SPD) (Druck- ache 17/2371, Fragen 72 und 73): Inwiefern plant die Bundesregierung eine unabhängige re- gelmäßige Erhebung der Entwicklung des Bedarfs an früh- kindlichen Bildungs- und Betreuungsangeboten, um zu klären, wie hoch der tatsächliche Bedarf an Kinderbetreu- ungsplätzen ist und was kurzfristig getan werden muss, um 5578 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 (A) ) )(B) diesen Bedarf an Betreuungsplätzen abzudecken, und wie schätzt die Bundesregierung in diesem Zusammenhang die Ergebnisse des aktuellen „Ländermonitors Frühkindliche Bil- dungssysteme“ der Bertelsmann-Stiftung ein, wonach eine Betreuungsquote von 35 Prozent an Kinderbetreuungsplätzen für unter Dreijährige ab 2013 nicht ausreichen wird, um den Bedarf an Plätzen zu decken? Plant die Bundesregierung verbindliche Vereinbarungen mit den Ländern, um die Steigerung der Ausgaben für frühkindli- che Bildung zu gewährleisten und den weiteren bedarfsgerech- ten Ausbau der frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsinfra- struktur voranzubringen, und, falls nein, warum nicht? Zu Frage 72: Die Behauptung, der Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann-Stiftung komme zum Ergebnis, dass eine Betreuungsquote von 35 Prozent ab 2013 nicht ausreicht, um den Platzbedarf zu decken, ist falsch. Der Ländermonitor lässt sich – entgegen der of- fenbar interessengeleiteten Berichterstattung in der Presse – gerade nicht in diese Richtung instrumentalisie- ren, sondern betont, dass hierzu „keine genauen und em- pirisch begründeten Daten“ vorliegen, sodass sich „die Frage … derzeit nicht beantworten“ lässt. Die jüngsten hierzu verfügbaren Zahlen, auf die sich auch der Bertelsmann Ländermonitor stützt, sind die zum Stichtag 1. März 2009 erhobenen Zahlen der Kin- der- und Jugendhilfestatistik. Die Bundesregierung wird diese Zahlen im ersten Zwischenbericht zur KiföG-Evaluation kommentieren. Dabei wird dann auch über die seitdem erreichten Ausbaufortschritte zu reden sein. Nach dem derzeitigen Planungsstand soll der Bericht am 21. Juli 2010 vom Bundeskabinett beschlossen und dann dem Deutschen Bundestag zugeleitet werden. Die Bundesregierung plant keine „unabhängige regel- mäßige Erhebung der Bedarfsentwicklung von frühkind- lichen Bildungs- und Betreuungsangeboten“. Die Be- darfsplanung im Bereich der Kinderbetreuung liegt allein in der Zuständigkeit von Ländern und Kommunen. Der Bund wird Länder und Kommunen jedoch weiterhin im Rahmen der KiföG-Evaluation dabei unterstützen, in quantitativer und qualitativer Hinsicht bedarfsgerechte Ausbaukonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Zu Frage 73: Mit dem Kinderbetreuungsfinanzierungsgesetz, der für Bund und Länder verbindlichen Verwaltungsverein- barung „Kinderbetreuungsfinanzierung“ 2008 bis 2013 und dem Kinderförderungsgesetz sind die hierzu not- wendigen Rechtsakte bereits erlassen und in Kraft. Der Bund hat damit die ihm nach der Finanzverfassung des Grundgesetzes zur Verfügung stehenden, formell ver- bindlichen Möglichkeiten umfassend genutzt. Darüber hinausgehende entsprechende Vereinbarungen mit den Ländern sind nicht geplant. Anlage 45 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Frage der Abgeordneten Silvia Schmidt (Eisleben) (SPD) (Drucksache 17/2371, Frage 74): f d V s U g r s d g K s z c d z e g s 2 s e C h e V d k A d d L (C (D Wie bewertet die Bundesregierung die Forderung, in Deutschland individuelle Entschädigungen für die Opfer des Medikaments Contergan bzw. seines Wirkstoffes Thalidomid wie im internationalen Ausland nach dem Verursacherprinzip zu erwirken, und wie bewertet die Bundesregierung die Fest- stellung von Opferverbänden, dass die Bundesregierung auf- grund der damaligen Überführung der Schadensersatzansprüche in einen Fonds nun auch für eine individuelle Entschädigung einzustehen habe und sie durch das damals fehlende Arznei- mittelgesetz Mitverursacher sei? Eine Entschädigung für die Conterganschäden er- olgte – wie üblich – nach dem Verursacherprinzip. In em Vergleich vom 10. April 1970 verpflichtete sich die erursacherfirma Grünenthal GmbH gegenüber den Ge- chädigten zur Zahlung von 100 Millionen DM. Das Bundesverfassungsgericht hat bereits in seinem rteil vom 8. Juli 1976 festgestellt, dass das Stiftungs- esetz ohne Verstoß gegen die Verfassung die privat- echtlichen Vergleichsansprüche durch gesetzliche An- prüche ersetzt hat – siehe BVerfGE 42, 263. Vor dem Landgericht Bonn ist eine Klage auf Scha- ensersatz gegen die Bundesrepublik Deutschland we- en eines Conterganschadens erhoben worden. In der lagebegründung wird geltend gemacht, dass der Staat eine Schutzpflicht verletzt habe, da im Schädigungs- eitraum kein geeignetes Arzneimittelgesetz mit hinrei- hender Kontrolle vorhanden gewesen sei. Im Rahmen ieses Gerichtsverfahrens wird sich die Bundesregierung u der Klage äußern. Soweit es um die Frage nach der Rechtsgrundlage für inen Haftungsanspruch gegen die Bundesregierung we- en normativen Unterlassens geht, ist darauf hinzuwei- en, dass das Bundesverfassungsgericht am 26. Februar 010 mehrere Verfassungsbeschwerden nicht zur Ent- cheidung angenommen hat, bei denen es ebenfalls um in Unterlassen der Bundesrepublik Deutschland bei onterganschäden ging. Das Bundesverfassungsgericht at in seiner Begründung unter anderem ausgeführt, dass ine „umfassende unmittelbare Staatsunrechtshaftung“ von erfassungs wegen grundsätzlich nicht gefordert sei und ass mit dem Stiftungsgesetz auch kein Schuldaner- enntnis durch den Gesetzgeber verbunden war. nlage 46 Antwort er Parl. Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz auf ie Fragen der Abgeordneten Kathrin Vogler (DIE INKE) (Drucksache 17/2371, Fragen 75 und 76): Wie stellt sich die Bundesregierung eine befristete Weiter- führung der Verträge zwischen dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen und der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland auf der Grundlage des heutigen § 65 b des Fünf- ten Buches Sozialgesetzbuch, SGB V, vor, ohne dass diese Verträge rechtlich vom Bundesrechnungshof oder von in der damaligen Ausschreibung unterlegenen Mitbewerbern ange- tastet werden können und ohne dass auch für diese befristete Weiterführung eine erneute Ausschreibung stattfinden müsste? Müsste ein solcher befristet verlängerter Vertrag zur Über- brückung der Unabhängigen Patientenberatung auch für die kurze Übergangszeit beispielsweise den Start neuer Modell- vorhaben vorsehen, da ja die derzeit gültige gesetzliche Rege- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 5579 (A) ) )(B) lung in § 65 b SGB V eine finanzielle Förderung lediglich im Rahmen von Modellvorhaben vorsieht, oder ist auch für eine solche befristete Vertragsverlängerung eine gesetzliche Neu- regelung notwendig? Die Bundesregierung hat in den Gesetzentwurf zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes in der gesetzlichen Krankenversicherung, AMNOG, eine Neufassung des § 65 b Fünftes Buch Sozialgesetzbuch, SGB V, inte- griert, nach der die regelhafte Förderung von Einrichtun- gen zur unabhängigen Verbraucher- und Patientenbera- tung durch den GKV-Spitzenverband festgeschrieben wird. Die Neuregelung wird voraussichtlich zum 1. Januar 2011 in Kraft treten. Eine befristete Weiterfüh- rung des Fördervertrages mit dem Modellverbund Unab- hängige Patientenberatung Deutschland gGmbH, UPD, auf Grundlage des bisherigen § 65 b SGB V ist daher nicht erforderlich. Anlage 47 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 77): Warum hat die Bundesregierung die Kosten für die Mach- barkeitsstudie zur A 99 – Südring München – zur Hälfte über- nommen, obwohl der Deutsche Bundestag 2004 „keinen Be- darf“ festgestellt hat, und auf welcher rechtlichen Basis hat sich die Bundesregierung an den Kosten beteiligt? Verkehrswirtschaftliche Untersuchungen, wozu auch Machbarkeitsstudien gehören, werden von den Ländern im Rahmen der ihnen obliegenden Verwaltungsaufgaben, Art. 90 II Grundgesetz, vergeben. Bei großräumigen ver- kehrswirtschaftlichen Untersuchungen, die der langfristi- gen Betrachtung des Gesamtnetzes der Bundesfernstra- ßen sowie den Vorarbeiten zur Fortschreibung der Bedarfspläne dienen, kann sich der Bund gemäß Art. 90 I Grundgesetz finanziell beteiligen. Entsprechende Ausga- ben sind jährlich im Bundeshaushalt veranschlagt. Eine Einstufung im Bedarfsplan für die Bundesfern- straßen ist nicht Voraussetzung für verkehrswirtschaftli- che Untersuchungen. Anlage 48 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 78): Wie beurteilt die Bundesregierung die Rechtsgültigkeit von Umweltzonen bzw. die damit verbundene Anfechtbarkeit von Bußgeldbescheiden, und welche Konsequenzen zieht sie aus den kürzlich geäußerten Zweifeln an deren Gültigkeit auf- grund von juristischen Formfehlern? Seit Inkrafttreten der sogenannten Kennzeichnungs- verordnung am 1. März 2007, Bundesgesetzblatt 2006 Teil 1, Seite 2218, haben die Straßenverkehrsbehörden d d z v T s h u d n v v S g d „ R E la V k k v § k n s B A d F s t f t (C (D er Länder die Möglichkeit, Umweltzonen anzuordnen, ie mit den Verkehrszeichen 270.1 und 270.2 gekenn- eichnet werden. Im Rahmen der 46. Verordnung zur Änderung straßen- erkehrsrechtlicher Vorschriften, Bundesgesetzblatt 2009 eil 1, Seite 2631, der sogenannten Schilderwaldnovelle, ollte einerseits klargestellt werden, dass auch der ru- ende Verkehr von dem Verkehrsverbot der Umweltzone mfasst ist, und andererseits den Straßenverkehrsbehör- en der Länder die Möglichkeit eingeräumt werden, Aus- ahmen von dem Verkehrsverbot auch durch Allgemein- erfügung zuzulassen. Die „Schilderwaldnovelle“ verstößt aber gegen das erfassungsrechtlich verankerte Zitiergebot, Art. 80 Abs. 1 atz 3 Grundgesetz. Dies bedeutet, dass diese Anpassun- en nicht rechtsgültig vorgenommen wurden und somit ie Rechtslage vor dem geplanten Inkrafttreten der Schilderwaldnovelle“, 1. September 2009, gilt. Auf die echtmäßigkeit der Umweltzonen hat dies aber keinen influss. Allerdings sind Bußgeldbescheide, die als Rechtsgrund- ge die mit der Schilderwaldnovelle neu bezeichneten orschriften, § 41 Abs. 1 i. V. m. Anlage 2 Straßenver- ehrsordnung, nennen, rechtswidrig. Diese Rechtswidrig- eit kann aber dadurch geheilt werden, dass im Einspruchs- erfahren die Rechtsgrundlagen richtig bezeichnet werden, 41 Abs. 2. Nach Informationen des Bundesministeriums für Ver- ehr, Bau und Stadtentwicklung haben inzwischen aber ahezu alle Länder ihre EDV in den Bußgeldbehörden o umgestellt, dass wieder die „alten“ Vorschriften im ußgeldbescheid genannt werden. nlage 49 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die rage des Abgeordneten Uwe Beckmeyer (SPD) (Druck- ache 17/2371, Frage 79): Wie wird die Bundesregierung die Ankündigung des Par- lamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Ver- kehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Andreas Scheuer – ver- gleiche DVZ vom 22. Juni 2010, Seite 1 – umsetzen, dass die Dividende in Höhe von 500 Millionen Euro der Deutschen Bahn AG, DB AG, zugunsten des allgemeinen Bundeshaus- halts direkt in den Ausbau des Schienennetzes fließen werde, und wie begründet die Bundesregierung die inhaltliche Ver- knüpfung der Pläne für eine Dividendenzahlung der DB AG mit der Absichtserklärung, den gleichen Betrag in Höhe von 500 Millionen Euro aus dem bisherigen Etat des Bundes für die Schienenwege in die Straßeninfrastruktur fließen zu lassen – vergleiche DVZ vom 22. Juni 2010? Ich habe die in dem zitierten DVZ-Artikel unterstell- en Äußerungen nicht gemacht. Ich bin in dem Bericht alsch zitiert worden. Dies wurde unmittelbar nach der Erscheinung des Ar- ikels mitgeteilt. 5580 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 (A) ) )(B) Anlage 50 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die Frage des Abgeordneten Uwe Beckmeyer (SPD) (Drucksache 17/2371, Frage 80): Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dem von den Eisenbahninfrastrukturunternehmen gemäß der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung, LuFV, zum 30. April 2010 erstellten Infrastrukturzustands- und -entwick- lungsbericht, IZB, und wann wird die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag den Bericht übermitteln? Die Deutsche Bahn AG hat zum 30. April 2010 den Infrastrukturzustands- und -entwicklungsbericht 2009, inklusive Infrastrukturkataster, IZB, beim Bundesminis- terium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und Ei- senbahn-Bundesamt vorgelegt. Die LuFV-Berichts- pflicht wurde somit formal eingehalten. Dies erfolgte aber mit dem Hinweis seitens der Deutsche Bahn AG, dass der IZB 2009 vertrauliche Betriebs- und Geschäfts- geheimnisse enthält und Urheberrechtsschutz bestünde. Aus diesem Grund konnte der Textteil des Berichts zunächst nicht wie geplant unmittelbar an den Rech- nungsprüfungsausschuss, den Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, den Bundesrechnungshof und die Verkehrsabteilungsleiter der Länder weitergege- ben werden. Die Übersendung des IZB an den oben an- gegebenen Adressatenkreis wird in den nächsten Tagen erfolgen. Eine inhaltliche Bewertung seitens der Bun- desregierung kann wegen des noch andauernden Prüf- prozesses derzeit noch nicht abgegeben werden. Anlage 51 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die Frage des Abgeordneten Dr. Hermann Ott (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 81): Inwiefern erwartet die Bundesregierung Auswirkung auf die weiteren Klimaverhandlungen und ihre eigene Glaubwür- digkeit in den Verhandlungen, sollte die Bundesregierung ihre Zusagen von Kopenhagen in den kommenden Haushalten nicht einhalten? Die Bundesregierung wird ihre Zusagen einhalten. Anlage 52 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die Fragen des Abgeordneten Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Fragen 82 und 83): Wie erklärt sich die Bundesregierung, dass die Emissions- höchstmengen für Ammoniak für 2010 eingehalten werden können – wie in der Antwort der Bundesregierung zu Frage 6 der Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Bundestagsdrucksache 17/1886 dargelegt wurde –, obwohl zum November 2009 der Viehbestand zum Beispiel bei den Schweinen nur um 0,4 Prozent und die Zahl der Hennenhal- tungsplätze nur um 0,2 Prozent laut amtlicher Statistik abge- nommen haben, die Referenzprognose des Umweltbundesam- tes für 2010 eine Überschreitung von 60 000 Tonnen ergibt Z v A z F a s f i A ü G I t t v h Z n n f n s t B A d F N u (C (D und zurzeit 900 Massentierhaltungsanlagen geplant oder be- antragt werden, wobei allein auf Niedersachsen 250 Anlagen entfallen? Wieso beruft sich die Bundesregierung in ihrer Antwort zu Frage 8 der Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Bundestagsdrucksache 17/1886 auf eine Schät- zung, obwohl für die Emissionsinventare und Emissionspro- gnosen nach § 33 Abs. 3 der 39. BImSchV bzw. früher § 7 Abs. 3 der 33. BImSchV, das Umweltbundesamt als nachge- ordnete Behörde zuständig ist und hierzu auch die notwendige Referenzprognose erstellt hat? u Frage 82: Es trifft zu, dass die Prognose des Umweltbundesamts on einer Überschreitung der Emissionshöchstmenge für mmoniak von 60 Kilotonnen – entspricht circa 11 Pro- ent – im Jahr 2010 ausgeht. Wie in der Antwort auf Frage 6 der Kleinen Anfrage der raktion Bündnis 90/Die Grünen – Drucksache 17/1670 – usgeführt, ist sich die Bundesregierung deshalb der Tat- ache bewusst, dass das Ziel, die Emissionshöchstmenge ür Ammoniak im Jahr 2010 einzuhalten, anspruchsvoll st. Zurzeit wird untersucht, ob bei der Erstellung des mmoniakemissionsinventars aktuelle Erkenntnisse ber die Ammoniakemissionen bei der Ausbringung von ülle in der Berichterstattung zu berücksichtigen sind. nsgesamt wird es eine erneute Bewertung der eingelei- eten Maßnahmen geben. Nach Abschluss dieser Arbei- en kann genauer beurteilt werden, ob für das Jahr 2010 on einer tatsächlichen Überschreitung der Emissions- öchstmenge auszugehen ist. u Frage 83: In Frage 8 der Kleinen Anfrage der Fraktion Bünd- is 90/Die Grünen – Drucksache 17/1670 – war explizit ach der derzeit, das heißt zum Zeitpunkt der Anfrage, ür 2010 prognostizierten Menge an Ammoniakemissio- en gefragt. Da die Prognose des Umweltbundesamtes eit 2007 unverändert ist, wurde in der Antwort eine ak- uelle „Schätzung“ aus dem zuständigen nachgeordneten ereich des BMELV genannt. nlage 53 Antwort er Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die ragen der Abgeordneten Dorothea Steiner (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Fragen 84 nd 85): Wie erklärt sich die Bundesregierung, dass ihr der Erlass des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Land- wirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung zur Ausräumung immissionsschutzrechtlicher Hinderungsgründe beim Neubau oder der Erweiterung von Tierhaltungsanlagen nicht bekannt ist – wie aus der Bundestagsdrucksache 17/1886 hervorgeht –, obwohl zumindest der Zweck dieses Erlasses in der Vorbemerkung der Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen auf Bundestagsdrucksache 17/1670 ausführlich erläutert wurde und die Existenz dieses Erlasses Gegenstand der Kleinen Anfrage war und die sich aus dieser Frage erge- benden Folgefragen nicht beantwortet werden konnten? Wie erklärt sich die Bundesregierung, dass ihr das Gutach- ten des Gesetzgebungs- und Beratungsdienstes des Nieder- sächsischen Landtages im Auftrag der Fraktion Bündnis 90/ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Juli 2010 5581 (A) (C) )(B) Die Grünen, das den Erlass des Niedersächsischen Ministeri- ums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung zur Ausräumung immissionsschutzrecht- licher Hinderungsgründe beim Neubau oder der Erweiterung von Tierhaltungsanlagen zum Gegenstand hatte, nicht bekannt ist – wie aus der Bundestagsdrucksache 17/1886 hervorgeht –, obwohl auf dieses in der Vorbemerkung der Kleinen Anfrage auf Bundestagsdrucksache 17/1670 hingewiesen wurde? In ihrer Antwort, Bundestagsdrucksache 17/1886, auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Bundestagsdrucksache 17/1670, hat die Bun- desregierung dargelegt, dass die Erteilung der Genehmi- gungen für Neubauten und Erweiterungen von Tierhal- tungsanlagen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz Zeit- und Fristvorgaben sowie der thematisch deutlich umfassenderen Ausrichtung weitgehend unabhängig von der Erstellung des Nationalen Aktionsplans für Erneuer- bare Energien. Das Energiekonzept der Bundesregierung wird szenarienbezogene Leitlinien für eine saubere, si- chere und bezahlbare Energieversorgung festlegen. Es ist daher nicht auszuschließen, dass das Energiekonzept andere als die im Nationalen Aktionsplan für Erneuer- bare Energien enthaltenen zukunftsbezogene Daten und Aussagen beinhalten wird. Anlage 55 und Baurecht Ländersache ist. Die Länder vollziehen das Bundes-Immissionsschutzgesetz und seine Verord- nungen im Sinne des Art. 84 Abs. 1 Satz 1 Grundgesetz als eigene Angelegenheit. Dies schließt den eigenverant- wortlichen Erlass normkonkretisierender Vorschriften mit ein, die nicht mit der Bundesregierung abgestimmt werden müssen. Anlage 54 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die Frage der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 86): Stimmt es, dass der Nationale Aktionsplan für Erneuer- bare Energien der Bundesregierung einen Ausbau des Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf über 38 Prozent bis zum Jahr 2020 vorsieht, und soll dieser Akti- onsplan Teil des Energiekonzepts der Bundesregierung wer- den? Der Nationale Aktionsplan für Erneuerbare Energien der Bundesregierung gemäß der Richtlinie 2009/28/EG ist noch nicht beschlossen. In dem Entwurf des Nationa- len Aktionsplans der Bundesregierung vom 29. Juni 2010 wird, basierend auf einem eigenständigen Szena- rio, derzeit ein Anteil von 38,6 Prozent erneuerbaren Energien am Strom in 2020 geschätzt. Der Entwurf stellt ausdrücklich klar, dass es sich um Schätzwerte und nicht um ein neues Ziel handelt. Es bleibt daher beim Ziel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, EEG, den Anteil erneu- erbarer Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr 2020 auf mindestens 30 Prozent zu erhöhen. Die Erarbeitung des im Herbst 2010 vorzulegenden Energiekonzepts erfolgt aufgrund der unterschiedlichen d F D W c n g w s k d s t w d E a d n w p n i h d z (D Antwort er Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser auf die rage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/2371, Frage 87): Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass sich aus den negativen Folgen, die sich aus der Sperrung der Mittel des Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien sowie des nationalen Klimaschutzprogramms ergeben haben, adäquate positive Folgen an anderer Stelle ergeben haben, und, falls ja, wie beziffert die Bundesregierung den aus ihrer Sicht erziel- ten Erfolg der Sperrung? Grundsätzlich muss gesehen werden, dass den direkten irkungen von Staatsausgaben immer auch gegensätzli- he Wirkungen durch den Entzug der zur Finanzierung otwendigen Mittel für anderweitige Verwendungen ent- egenstehen. Für alle Beteiligten vorteilhaft ist es dabei, enn Änderungen nicht ad hoc erfolgen, sondern so ge- taltet werden, dass Investoren sich darauf einstellen önnen. Auch wenn davon ausgegangen werden muss, ass eine gesicherte Einnahmeerwartung für die veran- chlagten Erlöse aus der Veräußerung der Emissionszer- ifikate zurzeit und auch mittelfristig nicht vorliegen ird, hat sich die Bundesregierung daher entschlossen, em Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages um inwilligung zur Aufhebung der Sperre beim Markt- nreizprogramm zu bitten. Die Bundesregierung wird em Bundestag mit dem heute vom Kabinett beschlosse- en Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2011 eiter vorschlagen, die Ausgaben für das Marktanreiz- rogramm in den nächsten Jahren an die reduzierten Fi- anzierungsspielräume des Haushalts anzupassen. Dabei st sichergestellt, dass das Marktanreizprogramm weiter- in als ein wichtiges und erfolgreiches Instrument für en Ausbau der erneuerbaren Energien im Wärmemarkt ur Verfügung steht. 54. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. Juli 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31 Anlage 32 Anlage 33 Anlage 34 Anlage 35 Anlage 36 Anlage 37 Anlage 38 Anlage 39 Anlage 40 Anlage 41 Anlage 42 Anlage 43 Anlage 44 Anlage 45 Anlage 46 Anlage 47 Anlage 48 Anlage 49 Anlage 50 Anlage 51 Anlage 52 Anlage 53 Anlage 54 Anlage 55
Gesamtes Protokol
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705400000

Die Sitzung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Die neue Effizienz in der
deutschen Entwicklungspolitik – Strukturreform für
eine wirkungsvollere technische Zusammenarbeit.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenar-
beit und Entwicklung, Herr Dirk Niebel. – Bitte.

Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zu-
sammenarbeit und Entwicklung:

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die Bundesregierung hat mit ihrem heutigen Beschluss
über die neue Effizienz in der deutschen Entwicklungs-
politik die Umsetzung der wohl wichtigsten Strukturre-
form in der entwicklungspolitischen Landschaft der
Bundesrepublik in Auftrag gegeben. Ich bin sehr froh,
dass wir diesen großen Schritt heute gehen können.

Diese wichtigste entwicklungspolitische Reform ist
seit vielen Jahren nicht nur national, sondern vor allem

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Redet
auch international eingefordert worden, insbesondere
von der OECD, die regelmäßig unsere Leistungsfähig-
keit überprüft hat und die immer wieder festgestellt hat,
dass die Organisationenvielfalt der deutschen techni-
schen Zusammenarbeit in der Entwicklungspolitik, aber
auch die Verfahrensvielfalt nicht nur zu Effizienzverlus-
ten führen, sondern auch dazu führen, dass unsere Part-
ner in den Entwicklungsländern durch die Kooperation
mit der Bundesrepublik oft vor große Herausforderun-
gen gestellt werden. Insbesondere gilt das dann, wenn
noch vielfältige andere internationale Geber hinzukom-
men.

Die Neuordnung der Entwicklungszusammenarbeit
wird die Wirksamkeit unseres Engagements
nal deutlich verstärken. Mit dieser Reform, d
umsetzen werden, geben wir für den MDG
New York das klare und sehr starke Signal, d

(C (D ung en 7. Juli 2010 0 Uhr eit und in der Lage sind, unsere Hausaufgaben zu mahen und unsere Mittel effizienter und wirksamer einzuetzen und dadurch pro ausgegebenem Steuer-Euro eine öhere Wirkung zum Wohl unserer Partnerländer zu erielen. Darüber hinaus gibt uns diese Reform die Chance, im undesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit nd Entwicklung das zu machen, was eigentliche Aufabe des Ministeriums ist, nämlich die politische Steueungsfähigkeit und das entwicklungspolitische Agendaetting im internationalen Bereich, was in den ergangenen Jahren faktisch nicht möglich gewesen ist, eil man sich viel zu sehr in der Mikrosteuerung der urchführung verloren hat und auch die Gewichtung on politischer Leitung im Bundesministerium auf der inen Seite und Durchführungsorganisationen auf der nderen Seite über die Jahre in eine Schieflage geraten t. Wir werden durch die Zusammenführung von Deutcher Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, nWEnt und Deutschem Entwicklungsdienst unter dem ach der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zu ammenarbeit einen einheitlichen, klaren Außenauftritt aben. Unsere Leistung wird aus Sicht der deutschen teuerzahlerinnen und Steuerzahler zielgenauer, wirksa ext mer und auch sichtbarer werden. Das ist ein wesentliches Argument für die dauerhaft hohe Akzeptanz entwicklungspolitischen Engagements bei den Bürgerinnen und Bürger gerade in Zeiten schwieriger Haushaltssituationen. Wir wollen durch die neue Aufstellung in der technischen Durchführung der Entwicklungszusammenarbeit unser Angebot zu einem deutschen Exportschlager machen. Wir wollen ausdrücklich die Chance wahrnehmen, nicht nur mit den Mitteln verschiedener öffentlicher Geber aus der Bundesrepublik Deutschland, sondern auch gemeinsam mit denen anderer Gebernationen sowie im sogenannten Drittgeschäft weiterhin die guten Leistungen anzubieten, die wir in unserem Portfolio haben. ungskraft des Bundesministeriums für Zusammenarbeit und Entwicklung wird orm nicht nur wiederhergestellt, sondern internatioie wir jetzt -Gipfel in ass wir be Die Gestalt wirtschaftliche durch diese Ref Bundesminister Dirk Niebel )





(A) )

auch gestärkt. Unsere Durchführungsorganisation wird
sich um die wirksame und gute Umsetzung dieser Politik
kümmern. Die Außendarstellung wird besser. Man wird
erkennen können, was hier im wohlverstandenen Inte-
resse der Bürgerinnen und Bürger zum Wohle unserer
Partnerländer initiiert worden ist. Wir werden durch die
Akzeptanzerhöhung die Chance haben, unsere Instru-
mentenvielfalt für die Zukunft zu erhalten; denn die
Vielfalt des Instrumentariums der technischen Zusam-
menarbeit ist ein Pfund, mit dem wir international wu-
chern können. Die Leistungen, die wir anbieten können,
sind international in höchstem Maße geschätzt und sol-
len ausdrücklich erhalten bleiben.

Die Steuerungsfähigkeit in der Politik wird erhöht,
und auch die Kohärenz des deutschen Auftritts wird ver-
stärkt. Dafür führen wir einen Ressortkreis ein, in dem
alle diejenigen, die die Deutsche Gesellschaft für Inter-
nationale Zusammenarbeit mit Aufträgen versehen, im
Vorfeld von Auftragsvergaben und Aufsichtsratssitzun-
gen in alle wesentlichen Entscheidungen einbezogen
werden. Derzeit ist die Situation so, dass sich Länder fin-
den lassen, in denen zehn Bundesministerien und ver-
schiedene Bundesländer tätig sind. Die Koordinierung
des deutschen Außenauftritts ist daher oft unzulänglich.
Das wird in Zukunft nicht mehr der Fall sein. Jeder kann
seine Aufgaben durchführen, aber man weiß voneinan-
der, sodass man einen gesamtdeutschen Auftritt darstel-
len kann, der unsere Partner in Zukunft nicht mehr über-
fordert.

Ich freue mich ausdrücklich, dass wir durch den Be-
schluss des Kabinetts eine neue Phase der Reform einlei-
ten. Wir befinden uns am Tag eins der Umsetzung.
Nachdem wir bereits einen anspruchsvollen Zeitplan
– genauso wie er im Koalitionsvertrag klar vorgegeben
ist – eingehalten haben, werden wir vom Willen beseelt
sein, diesen anspruchsvollen Zeitplan bis zur Umsetzung
der Reform weiterhin durchzuhalten. Ich freue mich auf
die rege Unterstützung vonseiten des Parlaments. Ich
weiß, dass die Notwendigkeit dieser Reform vom
Grundsatz her über die Partei- und Fraktionsgrenzen
hinweg unstreitig ist, national ebenso wie über die Gren-
zen der internationalen Staatengemeinschaft sowie der
EZ-Community.

Vielen herzlichen Dank.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705400100

Danke, Herr Bundesminister. – Die erste Frage stellt

die Kollegin Karin Roth für die SPD-Fraktion.


Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1705400200

Sehr verehrte Frau Präsidentin! Herr Minister, vielen

Dank für Ihre Einführung und Darstellung der Reform,
die wir vor uns haben. Sie wissen, dass am Tag eins nicht
alles geglückt ist und dass Ihre Ankündigungen nur da-
ran zu messen sind, ob sie in Wirklichkeit zustande kom-
men. Wir hoffen, dass vieles von dem, was Sie sich vor-
genommen haben, gelingt. Einige Punkte haben Sie
allerdings noch nicht auf dem Plan – das wissen Sie auch –,
zum Beispiel die Integration der Finanzentwicklungs-

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(C (D ilfe. Wir hätten uns gewünscht, dass dieser Aspekt in ie Reform aufgenommen worden wäre. Wir werden Sie n Ihren Taten messen. Ihre Ankündigungen sind für uns och unzureichend. In meiner Frage geht es um innere Angelegenheiten. s geht also nicht um die Außendarstellung, sondern da um, dass Organisationsreformen nur dann gelingen, enn auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den rozess der Beteiligung einbezogen sind. 17 000 Menchen aus unterschiedlichen Organisationsstrukturen üssen zusammenkommen. Dabei spielt die Frage, ob s soziale Sicherheit für die Menschen gibt, eine wichige Rolle. Ich habe dem Papier, das Sie heute verabchiedet haben, entnommen, dass es künftig einen eineitlichen Tarifvertrag geben soll. Das ist gut und ichtig. Aber es ist zu lesen, dass es lediglich beabsichigt ist, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprehen. Betriebsbedingte Kündigungen sind für die Mitareiterinnen und Mitarbeiter ein Problem, weil sie efürchten müssen, dass sie im Rahmen dieses Prozesses ekündigt werden. Deshalb wäre es gut und richtig, enn Sie hier und heute betriebsbedingte Kündigungen usschließen könnten. Das würde den Prozess nach inen verbessern. Sie sagen, dass Sie nach Möglichkeit die getroffenen aßnahmen und die Zielvereinbarung zur Vereinbarkeit on Familie und Beruf beibehalten wollen – – Kollegin Roth, versuchen Sie bitte, das alles in eine rage zu fassen. Das kommt jetzt. – Sie wissen genau, dass das Thema ereinbarkeit von Beruf und Familie wichtig ist, um rauen in diesem Bereich in Führungspositionen zu brinen. Wie wollen Sie das organisieren? Sie wissen, dass erade in diesem Bereich viele Frauen engagiert sind. önnen Sie uns zusagen, dass die bisher bestehende ielvereinbarung bestehen bleibt, um diesen frauenpoli ischen Aspekt zu realisieren? Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zuammenarbeit und Entwicklung: Frau Kollegin Roth, vielen Dank für die vielfältigen ragen, die Sie gestellt haben. Ich werde versuchen, sie lle ausführlich zu beantworten. Ein Grund dafür, warum diese Bundesregierung in cht Monaten so viel weiter gekommen ist als zwei Vorängerregierungen in acht Jahren, ist erstens, dass wir ns, wie es der Koalitionsvertrag vorsieht, auf die techische Zusammenarbeit konzentriert haben. Der weitaus rößere personelle Anteil entfällt übrigens auf den Beeich der technischen Zusammenarbeit. Die Masse derjeigen, die im entwicklungspolitischen Bereich in den taatlichen Durchführungsorganisationen beschäftigt ind, arbeiten in den jetzt zu fusionierenden technischen urchführungsorganisationen und eben nicht bei der Bundesminister Dirk Niebel )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705400300

(Beifall bei der FDP)

Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1705400400




(A) )

KfW Entwicklungsbank, dabei geht es ungefähr um
600 Stellen. Des Weiteren soll die Arbeit an den Schnitt-
stellen der finanziellen Zusammenarbeit deutlich verbes-
sert werden; auch das sieht der Koalitionsvertrag vor.
Dies ist ein erster Schritt auf dem Weg, einen insgesamt
besseren und kohärenteren Auftritt von technischer und
finanzieller Zusammenarbeit innerhalb der deutschen EZ
zu organisieren. Aus diesem Grund ist dieser Schritt nur
folgerichtig.

Zweitens sind wir deshalb so viel erfolgreicher als die
beiden Vorgängerregierungen, die an dieser Reform ge-
scheitert sind, weil wir von Anfang an einen anderen
Weg gegangen sind; diesbezüglich stimme ich Ihnen
vollkommen zu. Wir haben nicht einen kleinen Arbeits-
kreis im Ministerium gegründet, der einen Auftrag an
eine Consultingfirma vergeben hat, welche ein Konzept
entwickelt hat, das dann übergestülpt wurde. Das hätte
nur zu Widerständen geführt, wie Sie in Ihrer Regie-
rungszeit leidvoll feststellen mussten. Wir haben die Be-
teiligten und die Betroffenen im BMZ und in allen Orga-
nisationen, die die Fusion durchführen sollen, von
Anfang an einbezogen. Wir wollen nämlich keine ein-
heitliche Gesellschaft gründen, die drei unterschiedliche
Gesellschaften unter einem Dach vereint, sondern wir
wollen ein integriertes Geschäftsmodell haben. Wir wol-
len, dass alle zusammenwachsen. Unser Ansatz hat dazu
geführt, dass die Betroffenen eigene Vorstellungen zur
Fusion entwickelt und selbst Vorschläge unterbreitet ha-
ben. Man steht nun einmal eher hinter Vorschlägen, die
man selbst gemacht hat, als hinter Vorschlägen, die an-
dere Leute gemacht haben.

Das wird so weitergehen. Wir werden auch in Zukunft
die Organisationen mitnehmen und sie in der weiteren
Verhandlungsphase begleiten. Deswegen wird das BMZ
auch keinen Übergangstarifvertrag schließen; das ist Sa-
che der Organisationen. Wir werden den Vorgang aber
begleiten, weil wir ausschließen wollen, dass betriebsbe-
dingte Kündigungen ausgesprochen werden. Wir können
Ihnen das hier nicht zusichern. Das ist nicht Sache des
BMZ. Wir sind nicht der Arbeitgeber dieser Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter. Betriebsbedingte Kündigungen
sind aber nicht unser Ziel. Es ist auch nicht unser Ziel,
Geld einzusparen. Mittelfristig ist das wahrscheinlich
das Ergebnis, aber unser eigentliches Ziel ist es, die
Wirksamkeit der deutschen Entwicklungszusammenar-
beit zu erhöhen. Durch die Erhöhung der Wirksamkeit
und den effizienten Einsatz der geringen finanziellen
Mittel der öffentlichen Hand wollen wir erreichen, dass
die Akzeptanz der Steuerzahler, Mittel für die Entwick-
lungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen, auch in
Zukunft so hoch ist, wie es bisher der Fall ist.

Darüber hinaus ist es unser Ziel, die gute Vereinba-
rung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf in die
neue Organisation hinüberzuretten. Aus den vielen Ge-
sprächen, die wir geführt haben, wissen Sie, dass ich ei-
ner der wenigen männlichen Kollegen in diesem Hause
bin, die Erziehungsurlaub gemacht haben. Das hieß da-
mals so, obwohl das mit Urlaub nicht viel zu tun hatte.
Ich habe mir zum Ziel gesetzt, dass das Bundesministe-
rium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-

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(C (D ung am Ende der Legislaturperiode das familienfreundichste Ministerium ist. (Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wird goutiert!)


enn das Ministerium das schaffen will, dann macht es
iel Sinn, die Durchführungsorganisationen dazu anzu-
alten, ähnlich zu arbeiten. Wir haben, glaube ich – Herr
taatssekretär Beerfeltz, korrigieren Sie mich –, 132
oder 145 – verschiedene Teilzeitmodelle bei uns im
aus, was ein anspruchsvolles Arbeiten der Personalver-
altung, aber auch ein hohes Maß an Vielfalt mit sich
ringt. Wenn wir den Durchführungsorganisationen das
ls Ziel vermitteln, dann glaube ich, dass sie versuchen
erden, diesen Herzenswunsch zu erfüllen. Ich kann

hnen dies hier aber nicht zusichern, weil ich nicht der
rbeitgeber der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
urchführungsorganisationen bin.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705400500

Gestatten Sie mir für die nachfolgenden Fragen und

ntworten den Hinweis, dass wir beim Tagesordnungs-
unkt „Befragung der Bundesregierung“ sind. Wir erfah-
en hier sicherlich sehr interessante Dinge, die über das
orgegebene Thema hinausgehen. Wir sollten aber allen
olleginnen und Kollegen die Möglichkeit geben, Fra-
en zu stellen, und der Bundesregierung die Möglich-
eit, entsprechend kurz zu antworten.

Die nächste Frage stellt die Kollegin Sabine Weiss für
ie Unionsfraktion.


Sabine Weiss (CDU):
Rede ID: ID1705400600

Schönen Dank, Herr Minister. – Im Zusammenhang

it der Vorfeldreform wird Ihnen von der Opposition
tändig vorgeworfen, dass das zu kurz gesprungen sei
nd das, wenn überhaupt, nur ein ganz kleiner Wurf sei.
eswegen lautet meine Frage: Inwiefern ist die Vor-

eldreform aus Ihrer Sicht die Basis für eine engere An-
indung, vielleicht auch für eine Fusion mit dem Bereich
er finanziellen Entwicklungszusammenarbeit?

Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zu-
ammenarbeit und Entwicklung:

Frau Kollegin Weiss, vielen Dank. – Noch einmal
anz deutlich zur Anzahl der betroffenen Mitarbeiterin-
en und Mitarbeiter: Durch die jetzt betroffenen Organi-
ationen wird die überwiegende Mehrzahl abgedeckt.
ie KfW Entwicklungsbank hat ungefähr 600 Mitarbei-

er; das sind also deutlich weniger als die 16 000 bis
7 000, über die wir jetzt hier sprechen. Deswegen ist
as der entscheidende Schritt, um die Wirksamkeit und
ie Effizienz zu erhöhen. Darüber hinaus habe ich schon
ngedeutet, dass zwei Vorgängerregierungen an dieser
usion gescheitert sind. Ich glaube, sie ist wichtig, not-
endig und vor allem auch dringlich. Sonst würden sie

nternational und national nicht ständig eingefordert
erden.

Im Hinblick auf den Millenniumsgipfel in New York
üssen wir deutlich machen: Wir sind jetzt, fünf Jahre

or der angestrebten Zielerreichung, zwar noch nicht in





Bundesminister Dirk Niebel


(A) )


)(B)

der Lage, alle Ziele zu erreichen. Aber wir sind zumin-
dest in der Lage, unsere Hausaufgaben zu machen und
die Grundlagen dafür zu schaffen, unsere Ziele zu er-
reichen. Deswegen ist dieser erste Schritt der entschei-
dende. Ich gehe davon aus, dass durch die Aufstellung
der deutschen Häuser, mit denen wir über die
KfW Entwicklungsbank Kooperationsverträge abschlie-
ßen wollen, ein deutlich einheitlicherer Außenauftritt für
unsere Partner im Ausland gegeben sein wird, als das
heute noch oft der Fall ist.

Darüber hinaus sage ich Ihnen – aus tiefster Überzeu-
gung und gar nicht parteipolitisch – noch zwei Dinge. Es
ist wahrscheinlich nicht einfach, die KfW Entwicklungs-
bank aus der KfW herauszulösen. Wie genau dies ge-
macht werden kann, vermag ich nicht zu beurteilen; da-
für bin ich nicht Fachmann genug. Aber ich weiß
zumindest eines: Das Entwicklungsministerium ent-
scheidet jetzt bei dieser Reform über die Entwicklungs-
politik. Bei einer Fusion mit der KfW Entwicklungsbank
bestünde die Gefahr, dass der Finanzminister über die
Entwicklungspolitik entscheidet. Da Sie Mitglied im
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-
wicklung sind, glaube ich, dass das nicht das Ziel ist, das
Sie erreichen wollen.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705400700

Das Wort hat der Kollege Dr. Jürgen Koppelin.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1705400800

Herr Minister, ich finde es sehr beeindruckend, was

Sie hier und heute als Ergebnis vorlegen. Sie haben
schon darauf hingewiesen, wie viel Zeit Sie dafür benö-
tigt haben. Ich finde, Sie haben verhältnismäßig wenig
Zeit gebraucht, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Sie
haben auch auf das hingewiesen, was die Vorgänger-
regierungen gemacht haben. Vor allem beeindruckend
finde ich, dass Sie nicht wie Ihre Vorgängerin Gutachten
in Auftrag gegeben haben, die 128 000 Euro gekostet
haben, deren Empfehlungen man aber nicht verwirkli-
chen konnte.

Ich will an das anknüpfen, was die Kollegin Roth von
den Sozialdemokraten gefragt hat. Sie haben demon-
striert, dass Arbeitnehmerinteressen bei der FDP in gu-
ten Händen sind, bei Verdi anscheinend weniger. Daher
interessiert mich: Was geschieht mit den Rechten, die
Arbeitnehmer in den Organisationen haben? Sie haben
bestimmte Ansprüche und Rechte in den alten Gesell-
schaften. Werden diese Rechte gesichert? Das halte ich
für eine sehr wichtige Frage. In den Gesprächen, die wir
mit Personalvertretungen führen konnten, ist immer wie-
der der Wunsch geäußert worden, die Rechte zu behal-
ten; das kann ich verstehen.

Bei der Gelegenheit, Herr Minister, wenn ich das
noch sagen darf: Ich glaube, Sie sind auch dank der
neuen Leute im Ministerium, die Sie eingestellt haben,
und der Mannschaft im Außenministerium so schnell zu
diesem guten Ergebnis gekommen.


(Zurufe von der SPD: Oh!)


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(C (D Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zuammenarbeit und Entwicklung: Vielen Dank, Herr Kollege Koppelin, für diese Frage. – n einem Punkt muss ich Ihnen widersprechen. Wir fühen sehr konstruktive Gespräche mit Verdi, und wir wolen diese natürlich auch bezüglich des Überleitungstarifertrags für die Zukunft gerne so weiterführen. Ich stelle mir vor, dass die erworbenen Ansprüche der itarbeiterinnen und Mitarbeiter dergestalt gesichert erden, dass sie, wenn der neue Tarifvertrag für die ge amte Gesellschaft abgeschlossen sein wird, ein Wahlecht bekommen und selber entscheiden, ob sie nach em alten oder nach dem neuen Recht behandelt werden ollen. Das wünsche ich mir als Ziel. Die Tarifvertragsarteien mögen dies bitte in die Verhandlungen aufnehen. Ich selbst bin, wie Sie wissen, nicht Tarifvertrags artei, sondern nur derjenige, der dafür sorgen muss, ass es funktioniert. Aber das ist ausdrücklich unser iel. Die nächste Frage stellt der Kollege Niema Movassat. Danke, Frau Präsidentin. – Herr Minister, natürlich ist ie Zusammenführung – das ist, glaube ich, so weit Konens – auf technischer Ebene richtig. Aber bei dem Enturf muss man sozusagen einen Unterpunkt machen: as alles steht unter Finanzierungsvorbehalt. Es wird ich noch zeigen, ob das Papier, das vorgelegt wurde, am nde in der Realität umgesetzt wird und inwiefern der inanzminister mitmacht. Sie legen in Ihrem Papier – natürlich auch in Ihrer geamten Entwicklungspolitik – einen sehr starken Akzent uf die Wirtschaftsförderung, insbesondere auf die Förerung der deutschen Wirtschaft. In dem Papier wird uch deutlich, dass die Consultingfirmen mehr Aufträge rhalten sollen. Meine Frage, die sich daran anschließt, autet: Glauben Sie, dass Consultingfirmen automatisch ffizienter arbeiten? Wenn dies so ist, warum denken Sie as, und wenn nein, warum legen Sie dann einen so staren Akzent auf diesen Bereich? – Danke schön. Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zuammenarbeit und Entwicklung: Vielen Dank, Herr Kollege Movassat. – Zunächst einal möchte ich sagen: Das Konzept steht nicht unter inem Finanzierungsvorbehalt; vielmehr bedarf es einer irtschaftlichkeitsanalyse. Diese Wirtschaftlichkeits nalyse konnte vor Beschluss des Kabinetts nicht erstellt erden. Das Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsanalyse ängt natürlich auch von dem weiteren Prozess ab: Wie erden die Tarifverträge in Zukunft ausgestaltet sein? ie wird die Zusammenführung der Organisationen im inblick auf den Zeitablauf durchgeführt? Das sind inge, die im Vorfeld der Beschlussfassung des Kabietts überhaupt noch nicht überprüft werden konnten. ber jetzt, nachdem das Kabinett den Beschluss gefasst at, werden wir sehr zeitnah eine Ausschreibung für eine olche Wirtschaftlichkeitsanalyse durchführen. Bundesminister Dirk Niebel )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705400900
Niema Movassat (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705401000




(A) )

Erst nach Abschluss der Wirtschaftlichkeitsanalyse
können wir den rechtlichen Fusionsprozess abschließen;
denn natürlich ist es notwendig – es ist völlig legitim,
dass der Finanzminister dies einfordert; denn es ist gel-
tendes Recht –, deutlich zu machen, dass das, was wir
vorhaben, wirtschaftlich sinnvoll ist. Wir wollen nicht,
dass es am Ende zu Mehrkosten kommt. Vielmehr wol-
len wir mehr Wirksamkeit und Effizienz, also eine soge-
nannte Fusionsrendite erzielen, die es ermöglicht, heute
mit TZ-Mitteln finanzierte Stellen von GTZ-Mitarbeitern
im Ministerium durch eigene Dienstposten zu ersetzen,
weil es einfach ein besserer Weg ist, hier eine klare Tren-
nung zwischen der politischen Steuerung und der Durch-
führung vorzunehmen.

Sie haben die Consultingwirtschaft angesprochen.
Damit beziehen Sie sich wahrscheinlich auf den Bereich
„Wettbewerb und Vergabe“. Sie wissen genauso gut wie
wir, dass es immer wieder Diskussionen gegeben hat, ob
es wettbewerbsverzerrend wirkt, wenn eine staatliche
Durchführungsorganisation eine Aufgabe übernimmt.
Wir haben ausdrücklich am Prinzip der Direktvergabe
festgehalten, weil wir davon ausgehen, dass ein großes
öffentliches Interesse an der Entwicklungszusammenar-
beit besteht und darüber hinaus viele der Dinge, die dort
getan werden, nicht marktgängig sind. In all den Berei-
chen, die marktgängig sind, soll wie bisher die Möglich-
keit geschaffen werden, über ein Ausschreibungsverfah-
ren privatwirtschaftliche Akteure einzubeziehen, sei es
durch Wettbewerbselemente bei der politischen Bera-
tung – wenn man zum Beispiel einen Think Tank beauf-
tragt, neue Konzepte zu entwickeln – oder in sektoralen
Bereichen, in denen die GIZ, die Gesellschaft für Inter-
nationale Zusammenarbeit, Unteraufträge an private Fir-
men vergibt; denn wir wollen nicht, dass möglicher-
weise Arbeitsplätze in der privaten Wirtschaft mit
Steuergeldern vernichtet werden.

Darüber hinaus ist festzuhalten: Das Ministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist
auch für wirtschaftliche Zusammenarbeit zuständig;
sonst würde es nicht so heißen. Aus diesem Grund sieht
der Koalitionsvertrag vor, dass einer der Schwerpunkte
darin besteht – das ist tatsächlich eine Veränderung im
Vergleich zur Vorgängerregierung –, dass wir versuchen,
Armut zu bekämpfen, indem unsere Partnerländer Wirt-
schaftswachstum generieren und idealerweise Wert-
schöpfungsketten im eigenen Land implementieren kön-
nen; denn dann haben die Menschen eine Chance auf
Arbeit, mit der sie ein Einkommen erzielen können, das
wiederum armutsbekämpfend wirkt.

Wenn sich hier deutsche Unternehmen, die nicht reine
Absatzmärkte erschließen, sondern Entwicklungspro-
jekte mitentwickeln sollen, beteiligen, ist das wün-
schenswert. Das wollen wir in Zukunft von allen einfor-
dern. Wenn wir ein solches Engagement – auch mit
staatlichen Mitteln – unterstützen, erwarten wir selbst-
verständlich, dass die Unternehmen im Bereich der Cor-
porate Social Responsibility etwas mehr tun, als nur ei-
nen Fußball an eine benachbarte Schule zu übergeben,
und sich entwicklungspolitisch engagieren.

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(C (D Das Wort hat die Kollegin Katja Dörner. Vielen Dank. – Mich interessiert der Standort der euen Organisation. Im Zusammenhang mit der Standrtfrage hat es sehr viel Hin und Her gegeben: Zunächst aren zwei Hauptsitze vorgesehen; dann war Bonn als lleiniger Hauptsitz angedacht. Jetzt ist relativ kurzfrisig wieder ein Doppelmodell in Ihre Vorlage hineingeommen. Meine Frage lautet: Welche Gründe waren für iese Entscheidung ausschlaggebend? Müssen die Mitrbeiterinnen und Mitarbeiter an den jeweiligen Standrten davon ausgehen, dass sie im Zuge dieses Fusionsnd Zusammenführungsprozesses ihren Lebensmittelunkt verlagern müssen? Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zuammenarbeit und Entwicklung: Vielen herzlichen Dank. – Sie beziehen sich auf eine rage, die die gesamte Diskussion im Vorfeld maßgeb ich mitgeprägt hat, obwohl sie inhaltlich eigentlich icht entscheidend ist. Das BMZ hat im ersten Vorschlag ine Doppellösung vorgesehen. Im Rahmen der Ressortbstimmung wurde eine Lösung mit nur einem Standort räferiert. Durch Steuerung von unten ist daraus wieder ine Doppellösung geworden. Man muss sich das wie bei anderen Fusionen vorstelen. ThyssenKrupp ist ein Beispiel dafür: Das Unternehen verfügte über zwei Standorte, weil bei der Fusion eide Standorte aufgrund der traditionellen Gegebenheien dieses Unternehmens so wichtig für das Gesamtunernehmen waren, dass es die Registergerichte akzeptieren, beide Standorte einzutragen. Die letzte Entscheidung treffen die Registergerichte n Bonn und Eschborn. Unser Ziel ist, dass beide Standrte gleichberechtigt eingetragen werden. Sollte das aus rgendwelchen Grünen nicht möglich sein, gilt selbstvertändlich das Berlin/Bonn-Gesetz. Danach ist der erste ienstsitz – so muss man es korrekt sagen; denn es geht icht um den ersten Standort, sondern um den ersten ienstsitz – Bonn. Was die anderen Standorte betrifft – InWEnt zum eispiel hat Standorte in acht Bundesländern –, haben ir zugesichert, dass dann, wenn die Bundesländer be eit sind, ihre Anteile an den Bund abzugeben – die GIZ oll eine 100-prozentige Bundestochter sein –, auf jeden all gewährleistet ist, dass die Standorte erhalten bleien. Das liegt im ausdrücklichen Interesse der beteiligen Länder. Wer als Wahlkreisabgeordneter schon einmal iskussionen über Bundeswehrstandorte erlebt hat, der eiß, dass man mit Standortdiskussionen jede noch so ute Fusion und jede noch so gute Reform totmachen ann. Ziel ist ausdrücklich nicht eine Mitarbeiterlandverchickung. Aber es ist nicht auszuschließen, dass einige itarbeiter von Eschborn nach Bonn und andere von onn nach Eschborn werden umziehen müssen. Wir erden das so weit wie irgend möglich minimieren. Die rößenordnung, um die es geht, ist mit Sicherheit im Bundesminister Dirk Niebel )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705401100
Katja Dörner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705401200




(A) )

zweistelligen oder unteren dreistelligen Bereich anzusie-
deln. Bei 17 000 Mitarbeitern weltweit ist das nicht viel.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705401300

Die nächste Frage stellt der Kollege Sascha Raabe.


Dr. Sascha Raabe (SPD):
Rede ID: ID1705401400

Herr Minister, Sie haben ausgeführt, dass Sie als ers-

ten Schritt die technische Zusammenarbeit fusionieren
möchten. Auf die Nachfragen der Kollegen haben Sie
aber auch gesagt, dass Sie an die finanzielle Zusammen-
arbeit, an die KfW, nicht herangehen wollen. Weil Sie
immer die OECD zitieren, frage ich Sie: Ist Ihnen be-
kannt, dass dies eigentlich die Hauptforderung des Ent-
wicklungsausschusses der OECD ist, und wie viele an-
dere Länder kennen Sie, in denen es eine solche
Trennung zwischen finanzieller und technischer Zusam-
menarbeit gibt?

Da Sie von Effizienz geredet haben: Was die Perso-
nalfrage angeht, steht zu befürchten, dass Sie das, was
Sie in Ihrem Ministerium gemacht haben – Sie haben
Experten durch Parteifunktionäre ersetzt –,


(Zurufe von der FDP: Oh! Oh! – Harald Leibrecht [FDP]: Schon wieder die gleiche alte Leier!)


auch an dieser Stelle tun werden. Sie haben sogar
Eckhard Deutscher, den Vorsitzenden des OECD-Ent-
wicklungsausschusses, einen Effizienzexperten, abberu-
fen, weil er das falsche Parteibuch hat.


(Zurufe von der FDP: Na, na!)


Haben Sie vor, die Politik, Experten durch FDP-Partei-
funktionäre zu ersetzen – dass Sie das getan haben, hat
übrigens auch der Personalrat des BMZ kritisiert –, in
den neuen Organisationen zu betreiben?


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Ach Gott! Dieser Rabe krächzt aber schlecht!)


Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zu-
sammenarbeit und Entwicklung:

Herr Kollege, die Koalitionsvereinbarung sieht vor,
dass der erste Schritt darin besteht, die technische Zu-
sammenarbeit zusammenzuführen, und dass man dann
überprüfen muss, ob eine weitere Zusammenführung mit
der KfW notwendig bzw. sinnvoll ist. Mein erstes Ziel
ist, den ersten Schritt zu machen, der von Ihrer Ministe-
rin unter zwei Regierungen nicht gegangen worden ist.
Mein zweites Ziel ist, die Schnittstellen zur KfW dann
so zu verbessern, dass ein Höchstmaß an Effizienz vor-
handen ist, und durch beide Organisationen für ein höhe-
res Maß an Steuerungsfähigkeit zu sorgen, als es heute
der Fall ist. Ich kann mich nicht erinnern, dass die
OECD vor allem gefordert hätte, die KfW zu integrieren,
sondern die OECD hat in erster Linie die Organisatio-
nenvielfalt und die Instrumentenvielfalt kritisiert.

Ihre Aussagen zu bestimmten Personalentscheidun-
gen werden dadurch, dass Sie sie regelmäßig wiederho-
len, nicht richtig. Sie sind nach wie vor so unwahr, wie
sie es schon in der Vergangenheit gewesen sind;

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(C (D ie können das nachlesen. Ich werde Ihnen übrigens erne eine Zusammenstellung von Presseartikeln über eine Amtsvorgängerin zukommen lassen, in denen ex kt die gleichen Äußerungen des Personalrats ihr gegenber gemacht worden sind, und zwar über Jahre hinweg. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Sascha Raabe [SPD]: Das kann nicht sein! FDP-Funktionäre hat sie nie eingestellt!)


(Beifall des Abg. Harald Leibrecht [FDP])



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705401500

Das Wort hat der Kollege Jürgen Klimke.


Jürgen Klimke (CDU):
Rede ID: ID1705401600

Herr Minister, aus unserer Sicht und nach meiner per-

önlichen Überzeugung zeigt das Ergebnis der Verhand-
ungen: Die Regierung handelt effektiv und schnell, und
as ist gut so, gerade für den Entwicklungsbereich.

Ein wichtiger Bestandteil ist das Drittgeschäft, das die
TZ und andere Organisationen im Auftrag anderer
änder, aber auch internationaler Banken durchführen.
ies hat dazu geführt, dass Umsätze gemacht worden

ind und auch in Deutschland Arbeitsplätze gesichert
erden konnten. Ist das Drittgeschäft aller Organisatio-
en im gleichen Umfang wie in der Vergangenheit gesi-
hert, und welche Drittgeschäftsstrukturen sind vorgese-
en?

Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zu-
ammenarbeit und Entwicklung:

Herr Kollege, ich würde gern ein wenig Orientierung
n die Sprachverwirrung bringen. Das Drittgeschäft ist
ämlich nur ein Teil dessen, was Sie beschrieben haben.

Es besteht erstens die Möglichkeit, dass andere deut-
che öffentliche Auftraggeber die Gesellschaft für Inter-
ationale Zusammenarbeit beauftragen, zum Beispiel
undesministerien, Bundesländer oder Kommunen. Das

st im Prinzip das Gleiche, als ob das Bundesministerium
ür wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sie
eauftragte. Hier war die Abstimmung in der Vergan-
enheit suboptimal. Man muss wissen, wer wo was tut.
ies wird in der Zukunft durch die Arbeit des Ressort-
reises verbessert.

Das Zweite ist die sogenannte Kombifinanzierung,
as heißt, dass andere internationale Geldgeber mit uns
emeinsam Geld poolen, um ein bestimmtes Projekt
urchzuführen.

Beides ist ausdrücklich hundertprozentig gewährleis-
et. Wir wollen die deutsche EZ „made in Germany“
der „made by Germany“ zu einem Exportschlager ma-
hen. Denn wir werden hinterher eine sehr durchschlags-
räftige Durchführungsorganisation haben, die vielen
nderen zeigen kann, dass man sich gerne daran beteili-
en kann, wenn man erfolgreich arbeiten möchte. Wir
ollen ganz bewusst zusätzliche Mittel aktivieren und

kquirieren, damit die Kombifinanzierung deutlich ver-
tärkt werden kann.





Bundesminister Dirk Niebel


(A) )


)(B)

Der letzte Bereich ist das sogenannte Drittgeschäft,
also der wirtschaftliche Geschäftsbereich, in dem andere
Geberregierungen oder Entwicklungsländer selbst ei-
gene Programme in Auftrag geben. Ich nenne als Bei-
spiel den Irak, der einen enorm großen Entwicklungsbe-
darf, aber auch enorm viel Geld hat. Solche Länder
könnten im entwicklungspolitischen Teil auf unsere
Kompetenz zugreifen, müssten es dann aber selbst be-
zahlen. Dieses sogenannte Drittgeschäft wollen wir in
der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit inte-
grieren. Nach Rechtsgutachten, die wir haben, ist das
wettbewerbsrechtlich kein Problem.

Wir sind der festen Überzeugung, dass wir die Syner-
gieeffekte nutzen sollten, um über dieses Drittgeschäft
mögliche zusätzliche neue Finanzierungsinstrumente zu
generieren. Man kann darüber nachdenken, einen ent-
wicklungspolitischen Fonds aufzulegen, in den zum Bei-
spiel Klein- oder gerne auch Großanleger ihr Geld inves-
tieren, damit zusätzliche Maßnahmen durchgeführt
werden können, für die öffentliche Mittel vielleicht nicht
in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen. Das ist
also ein wesentlicher Bestandteil der neuen Organisa-
tion.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705401700

Es stehen noch sechs Minuten zur Verfügung, und es

liegen noch vier Wortmeldungen vor. Damit alle noch zu
ihrem Recht kommen, bitte ich die Fragesteller und auch
den Bundesminister, sich daran zu orientieren.

Das Wort hat die Kollegin Ute Koczy.


Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705401800

Danke, Frau Präsidentin. – Es ist natürlich gut, dass

wir einen Kabinettsbeschluss haben. Aber wir sollten auf
dem Teppich bleiben. Ich bin der Meinung, dass den
Ambitionen des Hauses mit dem vorliegenden Kabi-
nettsbeschluss die Flügel gestutzt worden sind. Ich ver-
weise auf die Informationen, die wir jetzt auch von
Herrn Beerfeltz bekommen haben. Danach übernimmt
das BMZ in der Frage der Kohärenz nämlich eben nicht
die Koordination zwischen den einzelnen Ressorts, son-
dern die Reform erfolgt in allen Punkten unter Bestands-
wahrung der jeweiligen Bundesressorts und ohne wirkli-
che gemeinsame Ausrichtung. Sie wollten eigentlich
„driver in the seat“ sein. Daher frage ich Sie: Wie will
die Bundesregierung bei Erhalt des Ressortprinzips eine
verstärkte Kohärenz für die Erreichung entwicklungspo-
litischer Ziele gegenüber den Partnerländern sicherstel-
len, wenn das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung nicht als Anwalt der
Kohärenzpolitik auftreten kann?

Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zu-
sammenarbeit und Entwicklung:

Frau Kollegin Koczy, ich teile Ihre Auffassung aus-
drücklich nicht. Die Flügel sind uns nicht gestutzt wor-
den. Im Gegenteil, wir fangen jetzt erst an zu fliegen.
Tatsache ist, dass wir durch die Einrichtung eines Res-
sortkreises einer Selbstverständlichkeit Geltung ver-
schaffen, nämlich dass die Ressortzuständigkeiten ihre
Berücksichtigung finden. Es ist nicht nur im Interesse

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(C (D es BMZ, sondern auch im Interesse unserer Partnerläner, dass die anderen Ressorts sich in ihren Kompetenzereichen mit ihren Haushaltsmitteln entwicklungspoliisch organisieren. Der Ressortkreis wird vom BMZ geleitet. Wir werden adurch eine Neuerung erfahren, die wir bisher nicht ennen. Wir erhalten – was heute oftmals nicht der Fall st – Kenntnis von den Maßnahmen, die andere durchühren. Aufgrund dieser Kenntnis weiß man – was heute ft nicht der Fall ist –, ob man in einem Partnerland geeinsam in die gleiche Richtung agiert. Mit dieser enntnis kann man feststellen – was heute nicht der Fall st, es sei denn, man stößt zufällig darauf –, ob womögich verschiedene Ressorts gleiche Maßnahmen in ähnlihen Regionen durchführen. Darüber hinaus wird die Steuerungsfähigkeit des MZ auch dadurch erhöht, dass der Aufsichtsrat, aber uch die Gesellschafterversammlung in ihren Rechten ntsprechend dem Public-Governance-Kodex der Bunesregierung, der übrigens von 2009 ist, deutlich getärkt werden. Durch die Einbeziehung der anderen Resorts, die ausdrücklich von mir eingeladen sind, ntwicklungspolitisch tätig zu sein und im Ressortkreis ber ihre Aktivitäten zu berichten, wird der deutsche ußenauftritt insgesamt wesentlich zielgerichteter; er ird für unsere Partner wesentlich effizienter und ein chätzbarer, vor allem durch das Institut der Deutschen äuser. Das heißt, unsere Partnerländer werden nach em Prinzip „one face to the customer“ nur noch einen nsprechpartner haben, und die große Zahl der verschieenen Ansprechpartner, die wir aus der Vergangenheit itgeschleppt haben, wird deutlich minimiert. Die nächste Frage stellt der Kollege Burkhard ischka. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Minister iebel, in dem Kabinettsbeschluss ist von fusionsbeingten Mehrkosten die Rede, die übernommen werden ollen. Meine Frage ist: Welcher Art sind diese Mehrkosten? ind das lediglich Mehrkosten, die in unmittelbarem Zuammenhang mit dem Verschmelzungsvertrag stehen, lso für das Handelsregister und den Notar anfallen, oder ibt es darüber hinaus Mehrkosten, und, wenn ja, welher Art sind diese? Können Sie in etwa den Umfang ieser Mehrkosten beziffern? Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zuammenarbeit und Entwicklung: Den Umfang kann ich mangels des noch nicht voriegenden Wirtschaftlichkeitsgutachtens noch nicht eziffern. Wir wissen ja auch noch nicht, wie die Verragsverhandlungen zwischen den unterschiedlichen Oranisationen ausgehen. Die Erfahrung zeigt aber, dass es zu Beginn einer groen Fusion in aller Regel Mehrkosten gibt. Das sind icht nur die von Ihnen beschriebenen Mehrkosten, zum eispiel für Anwalt, Gericht oder Gutachter, die man in Bundesminister Dirk Niebel )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705401900
Burkhard Lischka (SPD):
Rede ID: ID1705402000




(A) )

einigen Fragen sicher benötigen wird, sondern dabei
handelt es sich zum Beispiel auch um Kosten aufgrund
der Anpassungen von Gehaltsstrukturen.

Wir alle gehen sicher davon aus, dass wir nicht die
obersten Gehaltsstrukturen für die neue Organisation
werden durchsetzen können; aber bei einer Verschmel-
zung von drei Partnern auf Augenhöhe – das ist ja das
Ziel bei dieser Fusion – wird es natürlich auch zu einer
gewissen Angleichung der Strukturen in beide Richtun-
gen kommen müssen.

Vor dem Hintergrund der Bestandsschutzregelung,
die wir ausdrücklich vorsehen, ahne ich einmal, dass es
zu Anfang eher Mehrkosten geben wird, die dann aller-
dings von der neuen Gesellschaft zu übernehmen sind
und nicht vom Bund; die Gesellschaft finanziert die
Mehrkosten aus den Mitteln, die sie erwirtschaften muss.
Diese Mittel fließen aber mittelfristig in eine Fusionsren-
dite, mit der – vor allem durch das Personal im BMZ und
in den Außenstrukturen, zum Beispiel in den Botschaf-
ten, in denen wir heute noch nicht vertreten sind – die
Steuerungsfähigkeit sichergestellt werden kann.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705402100

Die nächste Frage stellt der Kollege Dr. Holger

Haibach.


Holger Haibach (CDU):
Rede ID: ID1705402200

Frau Präsidentin, ich danke Ihnen erst einmal dafür,

dass Sie mir einen Doktortitel zugeeignet haben, den ich
gar nicht besitze; das freut mich sehr.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705402300

Das war der Kollege.


Holger Haibach (CDU):
Rede ID: ID1705402400

Herr Kekeritz, ich bin mehr als geehrt.

Herr Minister, ich wollte kurz noch einmal zum
Thema Kohärenz nachfragen. Ich glaube, dass es einen
entscheidenden Fortschritt bedeutet, innerhalb der Bun-
desregierung einen Ressortkreis neu einzurichten. Wir
alle wissen, dass im Gegensatz zu den Zeiten vor 20 oder
auch vor 10 Jahren inzwischen eine wesentlich größere
Zahl an Ministerien ODA-fähige Mittel hat, nämlich
etwa zehn. Insofern kommt einem solchen Ressortkreis
natürlich eine große Bedeutung zu.

Sie haben gerade gesagt, dass das BMZ dort die Ge-
schäftsführungsfunktion übernehmen soll. Ich würde
gerne noch ein bisschen genauer nachfragen, in welcher
Art und Weise dieser Ressortkreis arbeiten soll und wel-
che Effekte Sie sich genau erwarten.

Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zu-
sammenarbeit und Entwicklung:

Herr Kollege Haibach, es ist schade, dass Sie auf die
Promotion verzichtet haben. Das hätte Ihnen viel Zeit
und Geld erspart.

Nichtsdestotrotz ist dieser Ressortkreis erstens ein
wichtiges Instrument, damit die anderen Ressorts, die

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(C (D DA-Mittel einsetzen, auch entsprechend des Einsatzes hrer öffentlichen Mittel an der entwicklungspolitischen genda beteiligt sind. Zweitens ist es für uns als BMZ ie erste Chance, überhaupt einen Überblick über die ielfalt des deutschen Engagements in der Phase der msetzung von Projekten zu bekommen. Meistens ist es o, dass wir erst bei der Abrechnung der entsprechenden ittel, die an die OECD gemeldet werden und die die DA-Quote ergeben, wissen, wer überhaupt was geacht hat. Oftmals merkt man zwischendrin, man hätte ine größere Wirksamkeit erzielen können, wenn man ie Mittel zum Beispiel gepoolt hätte, um gemeinsame rojekte durchzuführen. Der Ressortkreis soll regelmäßig vor den Aufsichtsatssitzungen und vor den Gesellschafterversammlungen agen, damit auch hier die Wünsche und Diskussionsunkte der unterschiedlichen Ressorts eingebracht weren können. Die Chance, dass das BMZ diesen Ressortkreis leiten ann, ist im Prinzip der erste große Schritt zur Erreichung ines gemeinsamen und einheitlichen deutschen Außenuftritts in der Entwicklungszusammenarbeit, weil die ielfalt des deutschen Engagements, zumindest was die undesregierung anbetrifft, minimiert wird. Es wäre wünschenswert, dass – das werden wir evenuell durch die neue Struktur des Aufsichtsrates erreihen, der vielleicht vergrößert wird – auch die Länder, ie sich engagieren, mit einbezogen werden. Sie wissen: cht Bundesländer sind an InWEnt beteiligt. Wir weren mit ihnen natürlich ins Gespräch über die Kompenation für die Abtretung der Anteile an dem Unternehen kommen müssen, das hier mit integriert wird. Ich hne, dass man dort zu einer weiteren Kohärenzsteigeung kommen kann; allerdings kann ich die Verhandlunen natürlich nicht vorwegnehmen. Die letzte Frage stellt der Kollege Manfred Grund. Vielen Dank. – Mit der letzten Frage schließe ich an ie vorletzte an. Diese drei Durchführungsorganisationen – GTZ, nWEnt und DED – haben ja nicht nur eine unterschiediche Geschichte, sondern auch unterschiedliche Arten er Verwaltung, der Aufsicht und der Beratung. InWEnt at ein Kuratorium, in dem die Länder vertreten sind, ber auch die Wirtschaft vertreten ist. Wie findet sich so in Konstrukt – Kuratorium oder Beratungsstruktur – im ukünftigen Aufsichtsrat wieder? Gibt es dazu einen Anatz? Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zuammenarbeit und Entwicklung: Ausdrücklich ja. Das ist einer der schwierigen Punkte ei dieser Fusion. Es gibt nicht nur drei unterschiedliche austarifverträge, sondern auch unterschiedliche Rechts ormen. Deswegen findet diese Zusammenführung ähnich wie bei der deutschen Einheit statt. InWEnt und DED Bundesminister Dirk Niebel )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705402500
Manfred Grund (CDU):
Rede ID: ID1705402600




(A) )

treten dem Rechtsmantel der GTZ bei. Auch bei der deut-
schen Einheit gab es einen Beitritt zum Geltungsbereich
des Grundgesetzes; aber wir reden von der Wiederverei-
nigung und nicht vom Beitritt. Das wird das Grundprinzip
sein.

Diejenigen, die jetzt noch Anteilseigner sind – wir
sind mit ihnen seit insgesamt acht Monaten im Gespräch –,
werden entsprechend beteiligt, je nachdem, welche Art
von Anteilseigner sie sind. Ich könnte mir vorstellen,
dass zum Beispiel die Bundesländer im Aufsichtsrat be-
teiligt werden könnten, wenn sie Interesse daran haben
und wir uns einig werden. Die deutsche Wirtschaft
könnte es mit Sicherheit nicht werden, und auch die zi-
vilgesellschaftlichen Akteure, die teilweise Anteilseig-
ner sind, könnten das nicht; denn sonst wäre es keine
100-prozentige Bundestochter, also keine klassische Re-
gierungsorganisation. Die anderen wollen ja überwie-
gend Nichtregierungsorganisationen bleiben. Aus die-
sem Grund haben wir uns überlegt, einen Beirat mit
entsprechenden Beratungsrechten zu gründen, in dem
die Stimme der anderen Teilnehmer gehört werden muss,
damit die Einflussmöglichkeit weiter bestehen bleibt.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705402700

Danke, Herr Minister.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Ich beende die Befragung der Bundesregierung.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf:

Fragestunde

– Drucksachen 17/2371, 17/2407 –

Zu Beginn rufe ich gemäß Ziffer 10 Abs. 2 der Richt-
linien für die Fragestunde die dringliche Frage auf
Drucksache 17/2407 auf.

Zur Beantwortung steht die Staatsministerin Cornelia
Pieper zur Verfügung.

Ich rufe die dringliche Frage 1 der Kollegin Höger
auf:

Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung zu den Auf-
gaben des laut Medienberichten am vergangenen Freitag bei
einem bewaffneten Angriff auf die in Kunduz gelegene Filiale
der US-Organisation Development Alternatives Inc., DAI, ge-
töteten 32-jährigen ehemaligen Bundeswehrsoldaten aus
Schleswig-Holstein?

Bitte.

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705402800


Frau Abgeordnete Höger, ich darf Ihnen für die Bun-
desregierung auf Ihre Frage Folgendes antworten: Uns
liegen zu den Aufgaben des bei einem bewaffneten An-
griff getöteten deutschen Staatsangehörigen keine eige-
nen Erkenntnisse vor. Ich bitte um Verständnis dafür, dass
ich aus personenschutzrechtlichen Gründen den Namen
des deutschen ehemaligen Bundeswehrsoldaten nicht
nennen kann, der in dieser Woche beerdigt werden soll.

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(C (D Ihre erste Nachfrage, Frau Kollegin Höger. Bitte. Nach § 20 a des Soldatengesetzes müssen es ehema ige Bundeswehrsoldaten anzeigen, wenn sie eine Arbeit n einem Bereich aufnehmen, in dem sie Aufgaben ähnich denen während ihres Wehrdienstes erfüllen. Hatte er Getötete seine Tätigkeit angezeigt? Zusätzlich möchte ich fragen: Wie viele ehemalige undeswehrsoldaten haben inzwischen in ähnlichen Siherheitsdiensten Tätigkeiten aufgenommen und dies ngezeigt? C Wie Sie wissen, Frau Abgeordnete, besteht in eutschland gemäß Art. 12 Grundgesetz Berufsfreiheit. olange die Tätigkeit nicht gegen ein gesetzliches Verot verstößt wie das Anwerben für den Kriegsdienst bei iner ausländischen Macht, bestehen keine Einschränungen solcher Tätigkeiten. Deswegen liegen uns dazu uch keine weiteren Erkenntnisse vor. Ihre zweite Frage, bitte. Ich frage noch einmal nach: Nach § 20 a des Solda engesetzes müssen ehemalige Bundeswehrsoldaten die ufnahme einer Tätigkeit bei Sicherheits-, Wachoder ersonenschutzdiensten anzeigen – zumindest innerhalb er ersten fünf Jahre nach dem Ausscheiden aus der undeswehr. Das gehört dazu. C Mir ist von einer solchen Anzeige in unserem Haus ichts bekannt. Aber ich kann dem gerne – auch im Vereidigungsministerium – noch einmal nachgehen. Die nächste Frage stellt die Kollegin Dağdelen. Vielen Dank, Frau Präsidentin, und gute Besserung an ieser Stelle. Frau Staatsministerin Pieper, ich habe eine Nachrage. Das Auswärtige Amt hat gesagt, dass es sich hierei um den Anschlag auf eine amerikanische Hilfsorgaisation, DAI, handelt. Das haben Sie gerade auch noch inmal bestätigt. In der Presseberichterstattung in eutschland, aber auch über Deutschland hinaus wird esagt, dass es sich bei DAI, das in den meisten Agenurmeldungen als Hilfsorganisation beschrieben wird, atsächlich um ein US-Unternehmen handle, das einer er größten Auftragnehmer des State Departments, also es US-Außenministeriums, des Pentagons und der USgentur für Internationale Entwicklung, USAID, die als Sevim Daðdelen )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705402900
Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705403000
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705403100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705403200
Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705403300
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705403400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705403500
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705403600




(A) )


Sevim Dağdelen
humanitäre Frontorganisation des US-Geheimdienstes
CIA gelte und arbeite, sei.

Deshalb würde ich gerne wissen: Hat die Bundes-
regierung Kenntnisse darüber, dass das Anschlagsziel
eine Einrichtung des US-Geheimdienstes CIA ist? Falls
sie keine Kenntnisse darüber hat: Geht sie den Informa-
tionen in den Medien nach, um zu erfahren, in welcher
Weise bzw. in welchem Zusammenhang der ehemalige
Bundeswehrsoldat dort tätig war?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705403700


Frau Abgeordnete, die Fakten sind: Neben den
Durchführungs- und Mittlerorganisationen der Bundes-
regierung wie der Gesellschaft für Technische Zusam-
menarbeit und der Kreditanstalt für Wiederaufbau be-
treiben, wie Sie wissen, auch eine Reihe anderer Staaten
im Raum Kunduz Entwicklungszusammenarbeit und
Aufbauhilfe, so auch die USA mittels ihrer Durchfüh-
rungsorganisation USAID. Durch die Development
Alternatives Incorporated, kurz: DAI, werden diese Pro-
jekte umgesetzt, wie Sie schon richtig festgestellt haben.

DAI ist eine uns bekannte Politikberatungsgesell-
schaft. Sie wurde 1970 in den USA gegründet und ist
seit 2005 eine Aktiengesellschaft im Besitz der Mitarbei-
ter mit Sitz in Maryland. Sie hat 350 Mitarbeiter und ist
im Auftrag verschiedener staatlicher Mittlerorganisatio-
nen wie USAID oder der japanischen Entwicklungs-
bank, aber auch für private Unternehmen wie Unilever
in über 60 Staaten bei der Umsetzung von Projekten von
der ländlichen Entwicklung bis hin zur Bekämpfung des
Klimawandels tätig. DAI betreibt in der Provinz Kunduz
im Auftrag des USAID ein Programm zur Stärkung
kommunaler Verwaltungsstrukturen.

Das sind die Fakten, die ich Ihnen dazu nennen kann.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705403800

Der Kollege Mützenich stellt die nächste Frage.


Dr. Rolf Mützenich (SPD):
Rede ID: ID1705403900

Vielen Dank für die Aussagen, Frau Staatsministerin. –

Ich habe Ihre Antwort eben so verstanden, dass es eine
gewisse Unklarheit über die Beschäftigung von Perso-
nen, die früher bei der Bundeswehr tätig gewesen sind,
und darüber gibt, welchen Vorschriften sie unterliegen.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Sehr freundlich formuliert!)


Sie haben auch gesagt, dass Sie dieser Unklarheit in Ih-
rem Haus oder vielleicht auch in Rücksprache mit ande-
ren Häusern nachgehen werden.

Kann ich daraus schließen, dass Sie der Auffassung
sind, dass insbesondere im Regelungsbereich nichtstaat-
licher militärischer Sicherheitsfirmen in Zukunft mit
weiterem Handlungsbedarf vonseiten der Bundesregie-
rung zu rechnen ist, insbesondere was die Regelungen
im Inland betrifft, aber auch in Bezug auf völkerrechtli-
che Verträge?

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(C (D C Es ist durchaus nicht abzustreiten, dass man sich noch inmal über den Handlungsund Regelungsbedarf, insesondere was ehemalige deutsche Bundeswehrsoldaten etrifft, verständigen sollte. Wie ich schon sagte, werde ch auf Bitten der Abgeordneten Höger dem konkreten all nachgehen. Das halte ich für selbstverständlich. Der Kollege Koch hat das Wort. Fr Welche rkenntnisse hat die Bundesregierung zu der Anzahl von m Auslandseinsatz privater Unternehmen getöteten ehealigen Bundeswehrangehörigen? Wenn Sie heute keine ahl nennen können, dann bitte ich Sie, sie schriftlich achzureichen. C Das ist Ihnen zugesagt. Damit ist die dringliche Frage beantwortet. Wir kommen nun zu den Fragen auf Drucksache 17/2371 n der üblichen Reihenfolge. Zunächst zum Geschäftsbereich des Bundesministeiums für Bildung und Forschung. Zur Beantwortung der ragen steht der Parlamentarische Staatssekretär Thomas achel zur Verfügung. Ich rufe die Frage 1 der Kollegin Hiller-Ohm auf: Wie sind – vor dem Hintergrund der Antworten der Bun desregierung in der Fragestunde vom 1. Juli 2010, Plenarprotokoll 17/51 – die in den Medien zitierten Aussagen der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, zu bewerten, denen zufolge sie die Medizinische Fakultät der Universität Lübeck vor dem Aus bewahren und nicht mit ansehen wolle, wie der Studiengang abgewickelt werde, und welche konkreten Maßnahmen oder Initiativen hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung bzw. die Bundesregierung ergriffen, um diese Ankündigung tatsächlich umzusetzen? Bitte schön. T Frau Präsidentin! Frau Kollegin Hiller-Ohm, ich darf hre Frage wie folgt beantworten: Die Bundesregierung etzt sich ausdrücklich für ein leistungsfähiges Hochchulwesen in Deutschland ein. Den Erhalt der Mediziischen Fakultät, die profilbildend für den universitären tandort Lübeck ist und deutlich über 50 Prozent der esamtkapazität der Hochschule einnimmt, würde die undesregierung daher besonders begrüßen. Jedoch hat er Bund nach der verfassungsrechtlichen Kompetenz eine Zuständigkeit für die Initiierung von Strukturmaßahmen an Hochschulen. Die Bundesregierung hat daher Parl. Staatssekretär Thomas Rachel )

Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705404000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705404100
Harald Koch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705404200
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1705404300
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705404400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705404500
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705404600




(A) )

keine konkreten Aussagen getroffen oder Maßnahmen
ergriffen.


Gabriele Hiller-Ohm (SPD):
Rede ID: ID1705404700

He
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1705404800
Können Sie heute definitiv ausschließen, dass es für
die Universitätsstandorte Lübeck und Flensburg eine Lö-
sung geben wird, bei der der Bund eine Rolle spielt?
Denn laut Ihrer Aussagen gibt es ja keine diesbezügli-
chen Überlegungen im Forschungsministerium und
keine Aktivität von Ministerin Schavan.

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705404900


Sehr geehrte Frau Kollegin, die Haushaltsautonomie
und auch die Kulturhoheit der Länder führen dazu, dass
universitäre Regelungen, erst recht was die Grundaus-
stattung betrifft, von dem jeweiligen Bundesland zu tref-
fen sind.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705405000

Ihre zweite Nachfrage.


Gabriele Hiller-Ohm (SPD):
Rede ID: ID1705405100

Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass

die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz auf ihrer Sit-
zung am 21. Juni 2010 den vereinbarten Beschluss zur
Einsetzung einer Arbeitsgruppe zum Ärztemangel und
zum Bedarf an Medizinstudienplätzen nicht umgesetzt
hat, und zwar mit der ausdrücklichen Begründung, dass
die Abwicklung des Medizinstudiengangs der Univer-
sität Lübeck vorgesehen sei, und warum hat die Bundes-
regierung dem Parlament diese Information bei ihren
Antworten in der Fragestunde am 1. Juli 2010 vorenthal-
ten?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705405200


Frau Kollegin, wir antworten auf die Fragen, die uns
gestellt werden. Der Bund leistet bereits mit dem
Hochschulpakt 2020 einen wichtigen Beitrag zur Aus-
stattung mit Studienplätzen. Die KMK hat auf ihrer Sit-
zung am 27. Mai in München beschlossen, mit dem
Bund Gespräche über ein mögliches Sonderprogramm
für zeitlich befristete Studienplätze in der Medizin auf-
zunehmen. Auf der GWK-Sitzung am 21. Juni dieses
Jahres sind weitere Gespräche zwischen Bund und Län-
dern vereinbart worden. Ergebnisse dazu liegen noch
nicht vor.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705405300

Die nächste Frage stellt die Kollegin Sager.


Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705405400

Herr Rachel, es ist auf die Dauer etwas ermüdend,


(Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Ja!)


wenn Sie uns Woche für Woche nur über die Verfas-
sungslage informieren. Tatsache ist doch nun einmal,
dass es Gespräche zwischen Vertretern der Landesregie-

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2

(C (D ung von Schleswig-Holstein und Vertretern des Bundes ber die Medizinerausbildung in Lübeck gegeben hat. ch frage Sie: Welche Möglichkeiten sind bei diesen esprächen in Betracht gezogen worden, damit es der andesregierung im Rahmen der Verfassung in ihrem eienen Verantwortungsbereich erleichtert wird, die Mediinerausbildung in Lübeck zu erhalten? Sieht der Bund öglichkeiten, der Landesregierung die Erhaltung der edizinerausbildung zu erleichtern? T Die Frage, ob die Medizinische Fakultät erhalten weren soll, ist eine Frage, die die Landesregierung von chleswig-Holstein zu beantworten hat. Da sie diese rage zu beantworten hat, muss sie auch entscheiden, elche Maßnahmen sie ergreift. Dies sind Maßnahmen, ie ausschließlich das jeweilige Sitzland selber ergreifen ann. (Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war nicht die Frage!)

Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705405500


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705405600

Die nächste Frage stellt der Kollege Rix.


Sönke Rix (SPD):
Rede ID: ID1705405700

Herr Staatssekretär, ich hätte gerne gewusst, wie oft

s Gespräche zwischen der Landesregierung von Schles-
ig-Holstein und der Bundesregierung, also zwischen
en jeweils zuständigen Ministern oder eventuell sogar
wischen dem Ministerpräsidenten und der Bundeskanz-
erin, über die Fachhochschulstandorte Lübeck und
lensburg gegeben hat. Wenn Sie nicht wissen, wie viele
s waren, oder sie vielleicht sogar bestreiten und sagen,
ass es aufgrund der Verfassung natürlich keine Gesprä-
he gab, weil nur das Land zuständig ist: Kann ich dann
avon ausgehen, dass gar nicht darüber geredet wurde
nd dass die Ministerin sich überhaupt nicht nach dem
achhochschulstandort bei der jeweiligen Landesregie-
ung erkundigt hat?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705405800


Von Letzterem können Sie nicht ausgehen. Selbstver-
tändlich bietet die Verfassung zahlreiche Möglichkei-
en, dass Bund und Länder – in dem Fall das Land
chleswig-Holstein mit der Bundesregierung und vice
ersa – über die verschiedenen Themen, die die Wissen-
chaft betreffen, reden. Das steht ohne Zweifel fest. Es
ndert aber nichts daran, dass über die Grundausstattung
iner Hochschule sowie über die Existenz oder die Ver-
nderung einer Fakultät ausschließlich das jeweilige
itzland zu entscheiden hat.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705405900

Herr Kollege Röspel.


René Röspel (SPD):
Rede ID: ID1705406000

Herr Staatssekretär, im Flensburger Tageblatt vom

. Juli 2010 wird der schleswig-holsteinische Wissen-





René Röspel


(A) )


)(B)

schaftsminister und Parteikollege von Frau Schavan,
Herr de Jager, mit den Worten zitiert, dass Frau Schavan
ihm gegenüber „sehr großes Interesse“ am Erhalt der Lü-
becker Fakultät geäußert habe. Auch soll Herr de Jager
gesagt haben, er sei „zuversichtlich, dass es jetzt zügig
eine Lösung geben wird, wie der Bund das Land bei der
Hochschulmedizin in Lübeck unterstützen kann“, da er
„in regelmäßigem Kontakt zu Schavan“ stünde.

Wie passen denn diese Aussagen zu den Erklärungen,
die wir heute und in der letzten Woche gehört haben,
dass der Bund keine Kompetenz in Sachen Hochschul-
politik der Länder habe?


(Iris Gleicke [SPD]: Überhaupt nicht!)


T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705406100


Sehr geehrter Herr Kollege Röspel, vielen Dank für
Ihre Frage. Sie haben richtig aus dem Flensburger Tage-
blatt zitiert. Dabei wird Ihnen aufgefallen sein, dass Sie
nicht die Ministerin Schavan zitiert haben, sondern einen
Vertreter einer Landesregierung. Ich stelle fest, dass dies
Äußerungen aus einem Land sind, die von einer Tages-
zeitung wiedergegeben wurden, und keine Originaläuße-
rung der Ministerin.

Generell möchte ich darauf hinweisen, dass die Bun-
desregierung es selbstverständlich begrüßen würde,
wenn die hervorragende Hochschullandschaft in
Deutschland und auch die Medizinische Fakultät der
Universität Lübeck erhalten blieben. Über diese Frage
hat aber nicht die Bundesregierung zu entscheiden, son-
dern das Land Schleswig-Holstein.


(Lachen des Abg. Swen Schulz [Spandau] [SPD])



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705406200

Herr Rossmann.


Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705406300

Herr Staatssekretär, die erste Frage muss jetzt einmal

eine ironische sein; denn Frau Sager sagte schon, dass
Sie offensichtlich nicht bereit sind, hier allzu viel an
Konstruktivem erkennen zu lassen, was der Bund tun
könnte und was er auch tun will. Deshalb frage ich Sie
andersherum: Schließen Sie aus, dass sich Frau Schavan
zusammen mit anderen Beteiligten zu irgendeinem Zeit-
punkt in der nächsten Zeit in der Form präsentieren wird,
dass sie aktiv zur Rettung der Lübecker Medizineraus-
bildung beigetragen hat?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705406400


Eine Lebensweisheit ist, dass man nie irgendetwas
ausschließen soll. Ich schließe auch nicht aus, dass ich
gleich vom Blitz getroffen werde.


(Marianne Schieder [Schwandorf] [SPD]: Das würde ich ausschließen! Das zeugt von wenig naturwissenschaftlicher Kenntnis!)


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(C (D Unabhängig davon gilt aber: Die Frage der rechtlihen Zuständigkeit und der Regelungskompetenz liegt usschließlich beim Land. Ob die Fakultät erhalten leibt, ist daher eine Frage, die das Land – sowohl in Beug auf die Entscheidung selbst als auch finanziell bezoen auf seinen Hochschuletat – zu entscheiden hat. Lassen Sie mich im Namen der Verwaltung des Hau es feststellen, dass unsere Blitzableiter ganz sicher unktionieren, Herr Staatssekretär. T Das ist beruhigend. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es gibt auch kein Gewitter!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705406500
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705406600


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705406700

Herr Beck: Sie haben das Wort zur nächsten Frage.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705406800

Ich will noch einmal auf die Frage zurückkommen,

ie Sie Frau Sager nicht beantwortet haben. Hat es denn
espräche von Frau Schavan oder anderen Mitgliedern
er Bundesregierung oder Mitarbeitern Ihres Hauses mit
er Landesregierung von Schleswig-Holstein über die
ier in Rede stehende Frage der Medizinischen Fakultät
egeben? Und wenn es diese Gespräche gegeben hat:
as hat die Bundesregierung in diesen Gesprächen ver-

reten?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705406900


Sehr geehrter Herr Kollege Beck, wie ich vorhin
chon geantwortet habe, hat es selbstverständlich Ge-
präche – die natürlich zulässig, möglich und im Übri-
en vollkommen normal sind – zwischen der Bundes-
egierung, dem BMBF, und der Landesregierung
chleswig-Holstein über die Hochschul- und Wissen-
chaftslandschaft in Lübeck sowie über die Absicht der
andesregierung gegeben. Dabei haben das BMBF und
ie sie vertretenden Repräsentanten deutlich gemacht,
ass der Erhalt der Medizinischen Fakultät aus Sicht der
undesregierung zu begrüßen wäre, weil sie für den uni-
ersitären Standort Lübeck profilbildend ist und deutlich
ber 50 Prozent der Kapazität der Hochschule einnimmt.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705407000

Herr Schulz, bitte.


Swen Schulz (SPD):
Rede ID: ID1705407100

Herr
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1705407200
Was ist der Bund
ur Lösung des Problems, über das wir hier sprechen,
eizutragen bereit?






(A) )


)(B)

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705407300


Die Landesregierung in Schleswig-Holstein diskutiert
ganz offensichtlich darüber, ob sie die Medizinische Fa-
kultät der Universität Lübeck verändert oder schließt.
Diese Entscheidung liegt ausschließlich bei der Landes-
regierung und nicht bei der Bundesregierung; sie ist also
Ländersache. Insofern wird die Bundesregierung bezüg-
lich der finanziellen Ausstattung der Universität Lübeck
und ihrer Medizinischen Fakultät nichts unternehmen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705407400

Wir kommen jetzt zur Frage 2 der Kollegin Hiller-

Ohm:
Teilt die Bundesregierung die Einschätzung der Hoch-

schulrektorenkonferenz (Pressemitteilung vom 30. Juni 2010),
laut der das Vorgehen der schleswig-holsteinischen Landes-
regierung und die vorgesehene Schließung der Universität
Lübeck als Bildungsbankrott gebrandmarkt und vor den fata-
len Folgewirkungen gewarnt wird, und teilt die Bundesregie-
rung darüber hinaus die Auffassung der Hochschulrektoren-
konferenz, dass offensichtlich bestimmte Länder ihrem
Auftrag der Zukunftssicherung nicht mehr nachkommen bzw.
nachkommen können?

Herr Rachel, bitte.

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705407500


Sehr geehrte Frau Kollegin Hiller-Ohm, auch hier ist
es so, dass das Land Schleswig-Holstein seine Überle-
gungen in der Sache gegenüber der Hochschulrektoren-
konferenz wie auch den regionalen Hochschulen zu ver-
treten hat. Die Prioritätensetzung erfolgt nämlich im
Haushalt des Landes Schleswig-Holstein entsprechend
der Haushaltsautonomie und der Kulturhoheit der Län-
der. Die Prioritätensetzung bezogen auf den Studien-
standort Lübeck ist insofern ausschließlich vom Land
und damit selbstständig und unabhängig vom Bund zu
treffen. Dies gilt auch für die Entscheidungen zur
Grundfinanzierung einzelner Hochschulen.

Darüber hinaus haben Bund und Länder im
Oktober 2008 zur Zukunftssicherung durch Bildung und
Forschung vereinbart und im Dezember letzten Jahres
noch einmal bestätigt, gesamtstaatlich 10 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung auf-
zuwenden. Dieses Ziel wird weiterhin gemeinsam ver-
folgt.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705407600

Wie ich sehe, möchten Sie eine Nachfrage stellen.


Gabriele Hiller-Ohm (SPD):
Rede ID: ID1705407700

Herr Staatssekretär, ich versuche es noch einmal. Wir

konnten heute norddeutschen Medien entnehmen, dass
der Vorschlag zur Schließung der Medizinischen Fakul-
tät der Universität Lübeck ganz offensichtlich von der
Universität Kiel stammt. Es soll bereits im vergangenen
Jahr ein Geheimtreffen mit dem damaligen Wissen-
schaftsstaatssekretär de Jager gegeben haben, bei dem
darüber verhandelt worden ist. Können Sie denn bestäti-
gen, dass es Bund-Länder-Programme im Hochschulbe-
reich gibt? Falls Sie diese Frage mit Ja beantworten:

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(C (D elche Konsequenzen für die Bund-Länder-Programme ird die Bundesregierung aus den Geschehnissen zieen? T Sehr geehrte Frau Kollegin, die Darstellung der lokaen Presse, die Sie gerade wiedergegeben haben, kann ch weder bestätigen noch verneinen; sie ist mir nicht beannt. Die Frage nach Konsequenzen für Bund-Länderrogramme möchte ich an dieser Stelle so beantworten: und und alle 16 Länder haben gemeinsame Verträge eschlossen, übrigens zum Wohle der Hochschulen, der issenschaftslandschaft und auch der außeruniversitä en Forschungseinrichtungen in Deutschland. Aus Sicht er Bundesregierung besteht überhaupt kein Anlass zu er Annahme, dass die Länder die dort festgelegten Verflichtungen nicht erfüllen; vielmehr geht die Bundesreierung davon aus, dass die Länder ihre Verpflichtungen, um Beispiel die Einhaltung des Hochschulpakts 2020, ie vereinbart umsetzen werden. Sie haben eine weitere Nachfrage. Ich habe Ihnen die Informationen hinsichtlich der resseberichte gegeben. Ich möchte Sie fragen, ob es im inne der Bundesregierung ist, dass ein freier Wettbeerb zwischen den Universitäten stattfindet, und ob das, as jetzt zwischen den Universitäten Lübeck und Kiel eschieht, nicht im Gegensatz zu einem Exzellenzwettewerb – ein solcher sollte aus meiner Sicht befördert erden – steht. T Den ersten Teil Ihrer Frage kann ich mit Ja beantworen. Selbstverständlich stehen wir zum Wettbewerb in er deutschen Hochschullandschaft, zum Wettbewerb wischen den Hochschulen. Wir haben im Übrigen mit em Wettbewerb der Exzellenzinitiative gerade hervoragende Erfahrungen gemacht. Er hat eine enorme Dyamik ausgelöst, und die Hochschulen haben sich durch erstärkte Profilbildung darum bemüht, in den drei Säuen der Exzellenzinitiative erfolgreich zu sein. Ich sehe eigentlich keinen Grund für die Skepsis, die n Ihrer Frage sichtbar wird; denn beide Hochschulen, owohl Kiel wie auch Lübeck, sind in der Exzellenziniiative in der ersten bzw. zweiten Runde erfolgreich geesen. Herr Rossmann. Herr Staatssekretär, die Hochschulrektorenkonferenz at mit der Aussage vom Bildungsbankrott und der Ausage, dass man vor den Folgen nur warnen könne, ein ramatisches Licht auf das geworfen, was in Lübeck ge Dr. Ernst Dieter Rossmann )

Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705407800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705407900
Gabriele Hiller-Ohm (SPD):
Rede ID: ID1705408000
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705408100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705408200
Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705408300




(A) )

schieht. Meine Frage an die Bundesregierung lautet: Wie
viel Zeit will die Bundesregierung – in Verantwortung
für das Land, für die Hochschulbildung und auch für die
Ausbildung im Gesundheitsbereich – den Schleswig-
Holsteinern noch geben, den Bankrott zu verhindern,
und ab wann sieht sie den Zeitpunkt für gekommen, dass
sie sich nicht mehr aus der Schuld entlassen kann und an
dem, was in Lübeck geschieht, mitschuldig wird?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705408400


Herr Kollege Rossmann, Sie unterliegen hier einem
grundlegenden Missverständnis. Sie sprechen von der
Verantwortung der Bundesregierung. Die Verantwortung
für die Einrichtung, die Veränderung oder die Schlie-
ßung von Hochschulstandorten oder Fakultäten liegt
ausschließlich bei den jeweiligen Bundesländern, in dem
Fall beim Land Schleswig-Holstein.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705408500

Frau Sager.


Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705408600

Herr Staatssekretär, der Wissenschaftsrat hat in einer

bundesweiten Dringlichkeitsliste für Forschungsneubau-
ten an der dritten Stelle, also sehr weit oben positioniert,
ein „Interdisziplinäres Zentrum Gehirn, Hormone und
Verhalten“ für die Universität Lübeck empfohlen. Was
würden Sie da ganz persönlich denken? Welche Chancen
hätte ein solches Forschungszentrum noch, wenn die
Medizinerausbildung dort abgewickelt wird? Wie wür-
den Sie vor diesem Hintergrund und auch im Kontext
mit den Forschungszielen, die Bund und Länder sich ge-
meinsam vorgenommen haben, die Abwicklung der Me-
dizinerausbildung bewerten?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705408700


Sehr geehrte Frau Kollegin Sager, die Äußerungen
des Wissenschaftsrats, auf die Sie Bezug genommen ha-
ben, sind wohl als deutliches Signal der Unterstützung
für diese regionale Hochschule zu verstehen. Ich denke,
das bettet sich ein Stück ein in die Aussage, die ich ein-
gangs getroffen habe, nämlich dass aus Sicht der Bun-
desregierung der Erhalt der Medizinischen Fakultät dort
zu begrüßen wäre, weil diese Fakultät dort für den uni-
versitären Standort Lübeck profilbildend ist.

Sie werden Verständnis dafür haben, dass ich über die
Frage, wer welchen Neubau nachher bekommt, hier
keine Spekulationen anstellen möchte.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705408800

Herr Kollege Röspel.


René Röspel (SPD):
Rede ID: ID1705408900

Herr Staatssekretär, in der Regierungskoalition, ein-

schließlich Bundesgesundheitsminister Rösler, wird
ständig darüber diskutiert, inwieweit der Ärztemangel in
Deutschland behoben werden kann, welche Maßnahmen
gegen einen solchen Mangel ergriffen werden können.

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(C (D eilen Sie vor diesem Hintergrund die Auffassung, dass n Zeiten von Ärztemangel und zunehmenden Fallzahlen ine Reduzierung der Hochschulkapazitäten in dem Beeich in Schleswig-Holstein kontraproduktiv wäre? Waum ist der Presse zu entnehmen, dass Frau Ministerin chavan offenbar viele Zugeständnisse oder Angebote acht, und warum wird das hier verleugnet? T In der Diskussion über einen Ärztemangel – eine solhe Diskussion ist in der Tat vorhanden, und in dem ahmen gibt es unterschiedliche Bewertungen – sprehen, wie Sie wissen, Kollege Röspel, viele von einem elativen Ärztemangel. Das Problem liegt vor allem dain, dass der Ärztebedarf regional unterschiedlich ist. Zu iesem relativen Ärztemangel steht die Entscheidung zu übeck in einem auffallenden Spannungsverhältnis. Wir kommen zur Frage 3 der Abgeordneten Marianne chieder: Welche Maßnahmen wären aus Sicht der Bundesregierung geeignet und wünschenswert, um nach einer möglichen Schließung der Universität Lübeck die Region unter strukturpolitischen Gesichtspunkten zu stärken, und welche Kosten kämen schätzungsweise auf den Bund zu, um die langfristigen – ökonomischen und sozialen – Folgen einer Schließung der Universität Lübeck abzumildern? T Frau Kollegin Schieder, herzlichen Dank für Ihre rage. – Die Zuständigkeit für die Initiierung von struk urpolitischen Maßnahmen für die Region Lübeck, nach enen Sie gefragt haben, liegt natürlich beim Land chleswig-Holstein. Insofern ist auch eine Aussage der undesregierung nach einer möglichen Kostenbelastung es Bundes nicht notwendig und nicht sinnvoll. Eine Nachfrage des Kollegen Rossmann. Herr Staatssekretär, weil ja vieles miteinander zusam enhängt, möchte ich noch einmal auf die Bundessicht u sprechen kommen. Fakt ist ja, dass auch der Bund in er Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz vertreten ist. n der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz hat es eine ebatte über den Beschluss der Kultusministerkonferenz egeben, 10 Prozent mehr Studienplätze im Bereich Meizin zu schaffen. Wie ist die Haltung des Bundesvertreers in dieser Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz in ezug auf diese Forderung nach diesen zusätzlichen 0 Prozent gewesen? Welche Zusammenhänge sehen Sie wischen dieser Forderung nach zusätzlichen 10 Prozent n Studienplätzen, die gegebenenfalls ja auch der Bund ls notwendig ansehen könnte, einerseits und anderereits der Tatsache, dass aktuell Studienplätze abgebaut erden sollen? Mich interessiert vor allen Dingen, wie ie Haltung des Bundesvertreters bezüglich dieser Faken aussieht. )

Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705409000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705409100
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705409200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705409300
Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705409400




(A) )

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705409500


Sehr geehrter Herr Kollege Dr. Rossmann, wie ich
diesen Zusammenhang sehe, habe ich schon in der Ant-
wort auf eine Frage des Kollegen Röspel gesagt, nämlich
dass ich hier ein auffallendes Spannungsverhältnis emp-
finde.

Wie Sie vielleicht aus meinen bisherigen Antworten
erkannt haben, ist es nicht so, dass sich der Bund gar
verweigert oder nicht an diesen Gesprächen teilnimmt,
sondern es ist im Gegenteil so, dass er sich in Gesprä-
chen mit den Bundesländern befindet. Daran sehen Sie,
dass auch die Bundesregierung und wir im BMBF diesen
relativen Ärztemangel sehr wohl wahrnehmen.

Die Aufgabe ist, zunächst einmal genauer einzuschät-
zen, ob und in welchem Umfang ein solcher Ärzteman-
gel vorhanden ist und wie dem begegnet werden kann
bzw. muss. Dabei ist es aus Sicht der Bundesregierung
entscheidend und notwendig, dass die 16 Bundesländer
in der Beurteilung genau dieser Fragestellung zu einer
klaren und möglichst einvernehmlichen Problem- und
auch Lösungsbeschreibung kommen. Dies ist bisher
noch nicht erfolgt. Wir befinden uns hier aber im Ge-
spräch.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705409600

Wir kommen nun zur zweiten Frage der Kollegin

Schieder, nämlich der Frage 4:
Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass mit

dem schleswig-holsteinischen Sparpaket auch die exzellenten
Studiengänge in Flensburg gefährdet sind, die in Kooperation
mit der süddänischen Region realisiert und einzigartig in
Deutschland und Europa sind, und welche Konsequenzen er-
wartet die Bundesregierung für das deutsch-dänische Verhält-
nis daraus?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705409700


Frau Kollegin Schieder, ich finde es zunächst einmal
sehr schön, dass sich auch eine Abgeordnete aus Bayern,
soweit ich das weiß,


(Marianne Schieder [Schwandorf] [SPD]: Ja! Wir Bayern sind weltoffen!)


für die Frage des schleswig-holsteinisch-dänischen Ver-
hältnisses interessiert. Ich antworte Ihnen dazu gerne.

Sie wissen, dass die Länder gemäß ihrer Kultur- und
Haushaltsautonomie Entscheidungen, wie in verschiede-
nen Studiengängen verfahren wird, treffen. Ich möchte
aber in der Frage der Kooperationen mit Dänemark aus-
drücklich darauf hinweisen, dass zurzeit allein im Hoch-
schulkompass der Hochschulrektorenkonferenz 368 Ko-
operationen deutscher und dänischer Hochschulen
registriert sind, davon übrigens nur zwei bei der Univer-
sität in Flensburg. Somit sind Konsequenzen für das
deutsch-dänische Verhältnis im Hochschulbereich insge-
samt nicht zu erwarten.


(Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Ach nein? Das geht so aber nicht!)


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(C (D Der Kollege Rix hat eine Nachfrage. Herr Staatssekretär, kann ich davon ausgehen, dass ie der Meinung sind, dass die Kooperationen zwischen iner deutschen und einer dänischen Hochschule nicht eiter zu fördern sind, weil es sich angesichts ihrer ge ingen Zahl nicht lohnt, oder kann ich davon ausgehen, ass auch die Bundesregierung Wert darauf legt, dass beüglich der Kooperationen auch kleine Pflänzchen geossen werden müssen? T Wovon Sie ausgehen können, können nur Sie selbst ntscheiden. Ich habe Ihnen beschrieben, dass wir in der eutschen Hochschullandschaft glücklicherweise ein reites Netz von Hochschulkooperationen mit Dänemark es gibt fast 400 Kooperationen – haben. Unabhängig on der Einschätzung dieser beiden Kooperationen, die onkret angesprochen wurden, können wir feststellen, ass insgesamt ein tragfähiges Netz von Kooperationen esteht. Welche Themen im Rahmen von Kooperationen letztndlich behandelt werden, ist eine Frage, die die Hochchule oder gegebenenfalls das Land unter Gesamtwürigung aller Aspekte beantworten muss. Herr Rossmann. Herr Staatssekretär, es ist sicherlich zu begrüßen, dass s fast 400 deutsch-dänische Hochschulkooperationen ibt. Ich möchte dies insofern ergänzen, als die Wirkung nd die Symbolkraft einer Hochschulkooperation unmitelbar im Grenzgebiet von Dänemark und Deutschland es handelt sich um die Region Flensburg/Südjütland, ie eine geschichtlich belastete Vergangenheit aufweist, ie sich aber positiv entwickelt hat – eine andere Qualiät haben. Deshalb meine Frage: Können Sie sich der einung anschließen, dass gerade im Grenzgebiet von änemark und Deutschland ein besonderes Bedürfnis an rtsnahen Hochschulkooperationen besteht, sie somit en Charakter eines Schlüsselprojekts haben? T Herr Kollege Dr. Rossmann, es wäre verfehlt, wenn an von Berlin aus den Inhalt einzelner Kooperationen ewerten würde. Dies traue ich mir an dieser Stelle nicht u. Ich habe großes Verständnis dafür, dass Sie als Abgerdneter aus Schleswig-Holstein besonders die Leuchtraft dieser Kooperationen sehen, betonen, wahrnehen, sich in ihr sonnen (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Weniger sonnen, sondern dafür werben!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705409800
Sönke Rix (SPD):
Rede ID: ID1705409900
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705410000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705410100
Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705410200
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705410300





Parl. Staatssekretär Thomas Rachel


(A) )


)(B)

und sich dafür einsetzen, dass sie fortgesetzt werden.
Das ist verständlich. Das ist im Übrigen bei Kooperatio-
nen von Hochschulen in anderen Regionen nicht anders.

Ich habe mich differenziert genug geäußert, indem ich
gesagt habe: Wir freuen uns darüber, dass es – unabhän-
gig von diesen beiden Kooperationen – insgesamt ein
breites Geflecht von deutsch-dänischen Kooperationen
gibt – es gibt 368 solcher Hochschulkooperationen –, die
über die Region hinaus sicherlich bedeutsam sind und
die die guten Beziehungen im Wissenschaftsbereich
zwischen Dänemark und Deutschland garantieren.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705410400

Die Frage 5 der Kollegin Ulla Burchardt wird nicht

beantwortet, da die Kollegin nicht anwesend ist. Es wird
verfahren, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen.

Ich rufe die Frage 6 des Kollegen Rossmann auf:
Wie rechtfertigt es die Bundesregierung, dass beim Pakt

für Qualität in der Lehre der Bund die gesamten Kosten allein
trägt und damit die Länder auf einem Kerngebiet ihrer Bil-
dungszuständigkeit keinen eigenen Finanzbeitrag leisten?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705410500


Sehr geehrter Herr Dr. Rossmann, wie Sie als Sprecher
Ihrer Fraktion im Bildungs- und Forschungsausschuss
wissen, haben die Regierungschefs von Bund und Län-
dern am 10. Juni der Verwaltungsvereinbarung zwischen
Bund und Ländern über ein gemeinsames Programm für
bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der
Lehre zugestimmt, worüber wir uns gemeinsam gefreut
haben. Darin ist geregelt, dass der Bund die Sach- und
Personalausgaben trägt, die den Hochschulen für die
Durchführung der bewilligten Maßnahmen zusätzlich
entstehen, während das jeweilige Sitzland die Gesamt-
finanzierung sicherstellt.

Mit diesem Programm mit einem Volumen von 2 Mil-
liarden Euro bis zum Jahr 2020 hat der Bund einen
weiteren ganz wesentlichen Beitrag zur Erreichung des
10-Prozent-Ziels für Bildung und Forschung erbracht.
Dieses Bund-Länder-Sonderprogramm wird einen star-
ken Impuls für bessere Studienbedingungen und mehr
Lehrqualität an den Hochschulen setzen. Unbeschadet
dessen ist die Grundfinanzierung der Hochschulen Auf-
gabe der Länder.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705410600

Sie haben eine Nachfrage.


Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705410700

Herr Staatssekretär, die gemeinsame Freude über die

Verbesserung der Qualität der Lehre an den Hochschulen
zu konzedieren, steht mir nicht zu. Der entscheidende
Punkt ist, dass hier der Bund Kernaufgaben der Länder
zu 100 Prozent finanziert. Nun ist die Frage, ob diese
gute Tat an anderer Stelle böse Früchte trägt. Können Sie
also ausschließen, dass es bei weiteren aktuell anstehen-
den bildungspolitischen Entscheidungen – ich nenne

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(C (D um Beispiel das Stipendienprogramm – ein entsprehendes Angebot durch den Bund gibt, die entsprehende Finanzierung zu 100 Prozent zu übernehmen? T Herr Kollege, ganz unabhängig von Ihrer spezifischen rage ist es eine Lebensweisheit – die ich auch in Bezug uf alle Fragen im Deutschen Bundestag beherzige –, enerell nichts auszuschließen. Die Zukunft ist offen, nd deswegen weiß auch keiner, was auf uns zukommt. Was die konkrete Frage der Finanzierung des Pakts ür Qualität in der Lehre – überwiegend durch den Bund, ber auch, wie ich gerade deutlich gemacht habe, durch ie Länder – anbetrifft, glaube ich, dass das eine richtige nd notwendige Entscheidung war. Wir hätten uns natürich gewünscht, dass die Länder hier noch verstärkt einetreten wären. Dies war nicht möglich. Im Rahmen einer Gesamtabwägung hat die Bundesildungsministerin Frau Professor Schavan entschieden, ass wir eine Verbesserung der Qualität der Lehre brauhen, wie dies auch die Studierenden in den vergangenen onaten angemahnt haben. Die Bundesregierung steht icht abseits, sondern wird ihren Beitrag dazu leisten. Sie haben noch eine weitere Nachfrage. Bitte schön. Können Sie dem Parlament darlegen, wie die Abläufe aren? Wir haben gehört, dass der Bund – wie es auch n vielen anderen Stellen üblich ist – den Ländern den orschlag gemacht hat, in eine 90/10-Finanzierung einutreten, dass aber einige Länder – vor allem aus dem onservativen Bereich – gesagt haben: Wir tragen das rogramm nur mit, wenn du, Bund, unserer Erpressung achgibst und zu 100 Prozent finanzierst. T Schon angesichts einer solchen Sprache möchte und erde ich auf eine in dieser Form gestellte Frage nicht ntworten. Ich werde mich an Spekulationen nicht beteiigen. Die Bundesregierung hat Wort gehalten. Sie hat esagt, dass sie sich an dem Pakt zur Verbesserung der ehre an den Hochschulen beteiligen wird, und macht ies mit einem namhaften 2-Milliarden-Programm. Dies st das größte Programm, das es in der Geschichte der undesrepublik je zur Verbesserung der Lehre gegeben at. Ich finde, dies macht deutlich, dass es uns ernst ist. Ich rufe die Frage 7 des Kollegen Rossmann auf: Welche Aufgabe sieht die Bundesregierung im Rahmen des Paktes für Qualität in der Lehre für die von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, öffentlich angekündigte Akademie für die Lehre, oder verfolgt sie das Konzept nicht weiter? )

Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705410800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705410900
Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705411000
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705411100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705411200




(A) )

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705411300


Herr Kollege Dr. Rossmann, Bund und Länder haben
in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz am 28. Mai
dieses Jahres vereinbart, gemeinsam mit den Hochschu-
len – also denjenigen, um die es letztlich auch geht – die-
sen Vorschlag, nämlich die Einrichtung einer Akademie
für Studium und Lehre, zu prüfen. Dieser Vorschlag wird
weiter verfolgt und geprüft. Eine solche Akademie für
Studium und Lehre könnte nachhaltige Beiträge zur Ver-
besserung der Qualität der Lehre und des Studiums sowie
zur Qualifizierung von Lehrenden auch auf ihrem weite-
ren Berufsweg leisten. Die Gemeinsame Wissenschafts-
konferenz wird sich dann später auf dieser Grundlage er-
neut mit dem Vorschlag befassen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705411400

Es gibt eine weitere Nachfrage. Bitte sehr.


Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705411500

Herr Staatssekretär, weil das von uns gemeinsam be-

grüßte Programm für die Verbesserung der Qualität in
der Lehre auch Zeitvorstellungen beinhaltet, die mit den
Jahren 2011 bzw. 2012 beginnen, liegt der Gedanke
nahe, dass auch eine solche Akademie in dieses Gesamt-
konzept hineinpasst. Deshalb meine Frage: Streben Sie
ein Zeitfenster an, in dem diese Akademie in Bezug auf
eine qualitativ möglichst hochwertige Umsetzung dieses
guten Hochschulprogramms für die Verbesserung der
Qualität in der Lehre noch wirksam werden kann?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705411600


Sehr geehrter Herr Kollege Dr. Rossmann, gut Ding
will Weile haben. Selbstverständlich sind wir an einer
qualitativ hervorragenden Umsetzung interessiert. Das
setzt die frühzeitige Einbindung der betroffenen Hoch-
schulen voraus. Um die bemühen wir uns gerade. Wir
werden das Gespräch und die Prüfung mit den Hoch-
schulen abwarten und dann in der Gemeinsamen Wis-
senschaftskonferenz mit den Ländern zu einer abschlie-
ßenden Beratung kommen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705411700

Sie haben noch eine weitere Nachfrage. Bitte schön.


Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705411800

Wir haben in der Fragestunde einmal mehr gehört,

wie schwierig die Klärung von Finanzfragen zwischen
Bund und Ländern ist. Deshalb meine Frage: Mit wel-
cher Finanzierungsvorstellung geht der Bund in die Ver-
handlungen mit den Ländern, was seine Beteiligung an
der gut gedachten Akademie angeht?

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Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705411900


Bevor man über Finanzen spricht, muss man über
Konzepte sprechen und schauen, ob die Konzepte tragfä-
hig sind und Chancen haben, qualitativ erstklassig um-
gesetzt zu werden. Dies steht zunächst im Vordergrund.

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(C (D Dann kommen wir zur Frage 8 des Kollegen Schulz: Aus welchen Gründen war es der Bundesregierung nicht möglich, ihre Ankündigung einzuhalten, vor dem Sommer 2010 und damit über ein halbes Jahr nach Vorlage ihrer Eckpunkte dem Deutschen Bundestag einen Gesetzentwurf zur besseren Anerkennung ausländischer Qualifikationen vorzulegen? T Sehr geehrter Herr Dr. Schulz, die Vorbereitung des esetzentwurfs erfordert eine sorgfältige – – Die Unruhe liegt, glaube ich, daran, dass Sie Herrn chulz zum Doktor ehrenhalber ernannt haben. T Es ist doch schön, dass er sich darüber freut. Den oktortitel von Herrn Rossmann habe ich auf Herrn chulz übertragen. Ich hoffe, das ist okay. So schnell eht das. Zur Sache selber. Die Vorbereitung des Gesetzenturfs erfordert eine sorgfältige Prüfung der Kompatibi ität der geplanten Regelungen mit bestehenden berufsechtlichen Regelungen auf Bundesebene und auch mit ntsprechenden Vorgaben im EU-Recht. Das macht es chwierig und auch etwas langwieriger, als wir uns das edacht haben. Unter anderem sind bei der Vorbereitung des Gesetzntwurfs die bestehenden Regelungen zur Umsetzung der ichtlinie 2005/36/EG vom 7. September 2005 über die nerkennung von Berufsqualifikationen und sonstige Reelungen zum Berufszugang und zur Berufsausbildung in en jeweiligen Berufsgesetzen auf Bundesebene zu beücksichtigen. Die entsprechenden Vorschriften beinhalen sehr unterschiedliche und teilweise sehr komplexe Reelungsansätze, die sich über mehrere Jahrzehnte hinweg ntwickelt haben und den unterschiedlichen Regelungsotwendigkeiten der einzelnen Berufsgruppen Rechnung ragen. Vor dem Hintergrund dieser komplexen Rechtsmateie wurde der ursprüngliche Zeitplan für die Erarbeitung ines Gesetzentwurfs geringfügig revidiert. Nach derzeiigem Planungsstand soll ein entsprechender Referentenntwurf im auslaufenden Sommer 2010 vorgelegt weren. Sie haben eine Nachfrage? – Bitte schön. Danke schön, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, ie haben gerade gesagt, wann der Referentenentwurf orgelegt werden soll. Meine Frage: Gibt es eine Plaung, wann der Gesetzentwurf dem Deutschen Bundesag zugeleitet werden kann? )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705412000
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705412100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705412200
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705412300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705412400
Swen Schulz (SPD):
Rede ID: ID1705412500




(A) )

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705412600


Vielen Dank, Herr Kollege Schulz. – Wir gehen da-
von aus, dass der Referentenentwurf im auslaufenden
Sommer vorgelegt werden kann. Dann gibt es natürlich
eine Kabinettsbefassung. Das kann natürlich nicht die
Dauer des anschließenden Bundestagsverfahrens wie
auch die Befassung im Bundesrat präjudizieren. Insofern
ist ein genauer Zeitpunkt für das Inkrafttreten des Geset-
zes im Moment noch nicht festzulegen.


Swen Schulz (SPD):
Rede ID: ID1705412700

Herr Staatssekretär, ich habe nicht nach dem Inkraft-

treten des Gesetzes gefragt, sondern ab wann die Bun-
desregierung dem Deutschen Bundestag den Gesetzent-
wurf zuleiten wird.

Nachgeschoben: Wir haben in dieser Woche im Aus-
schuss eine Sachverständigenanhörung zu diesem Thema
durchgeführt. Wird die Bundesregierung bei der Erarbei-
tung des Referentenentwurfes bzw. des Gesetzentwurfs
die Ergebnisse dieses Fachgesprächs mit einbeziehen?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705412800


Vielen Dank. – Eine genaue zeitliche Einordnung,
wann der Gesetzentwurf dem Bundestag zugeleitet wird,
kann ich nicht vornehmen. Aber dies soll in möglichst
zeitlicher Nähe geschehen – das ist ganz klar –, weil wir
daran interessiert sind, dass die Sache vorangeht.

Selbstverständlich wird die Bundesregierung die As-
pekte, die in der Anhörung des zuständigen Fachaus-
schusses angesprochen worden sind, aufnehmen. Sie
wissen, dass Vertreter der Bundesregierung bei der An-
hörung anwesend gewesen sind und die Dinge aufmerk-
sam verfolgt haben. Wir wollen versuchen, die Aspekte
in den Referentenentwurf bzw. den Gesetzentwurf ein-
zubeziehen. Das ändert nichts daran, dass das Parlament
nachher selbstverständlich frei ist, bei der Gesetzgebung
entsprechend mitzuwirken und Änderungen durchzuset-
zen.


(Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Entsprechend den verfassungsrechtlichen Kompetenzen!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705412900

Frau Dağdelen.


Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705413000

Auch ich möchte eine Frage stellen. Erster Punkt.

Nachdem 2007 die Linksfraktion mit einem entsprechen-
den Antrag das Thema auf die Tagesordnung gebracht
und den Bundestag aufgefordert hat, aktiv zu werden
– leider hat das die Große Koalition in der letzten Wahl-
periode versäumt; jetzt aber hat diese Koalition den An-
spruch, hier etwas zu tun –, möchte ich fragen, ob viel-
leicht schon bei der Erarbeitung des Referentenentwurfs,
aber zumindest bei der Erarbeitung des Gesetzentwurfs
das Gespräch mit Betroffenengruppen und -initiativen
gesucht wurde bzw. wird und ob auch Fachverbände zu-
rate gezogen wurden.

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(C (D Zweiter Punkt. Ist geplant, dass die Menschen einen echtsanspruch auf die Anerkennung ihrer im Ausland rworbenen Bildungsund Berufsabschlüsse haben, wie s zum Beispiel in den skandinavischen Ländern der Fall st, oder ob andere Möglichkeiten zur Anerkennung gelant sind, wie das – ich glaube, das war Staatsministerin öhmer – im Bundestag gesagt wurde? T Frau Kollegin, selbstverständlich werden auch die einungen von außenstehenden Organisationen und erbänden in den Diskussionsprozess einbezogen. Zum nhalt kann ich Ihnen heute allerdings keine Auskunft eben, da, wie gesagt, der Referentenentwurf noch nicht rarbeitet ist. Frau Sager, bitte. Herr Staatssekretär, ich bin darüber gestolpert, dass ie zwar genau sagen können, wann der Referentenenturf fertig sein soll – Sommerende –, aber gleichzeitig ei der Frage, wann der Gesetzentwurf dem Bundestag ugeleitet werden soll, sehr vage geblieben sind. Desween meine Nachfrage: Haben Sie Pläne, den Referentenntwurf in einem Vorverfahren mit den Ländern abzutimmen, bevor Sie den Gesetzentwurf dem Bundestag uleiten? Oder weswegen sind Sie so vage geblieben? T Meine offene Antwort ist: Im Moment habe ich chlicht und einfach keine Information darüber, wann er Gesetzentwurf vorgelegt wird. Deswegen bin ich age geblieben. Ich kann Ihnen das jetzt nicht beantworen. Ich rufe die Frage 9 des Kollegen Swen Schulz auf: Welcher weitere Prozess ist von der Bundesregierung vorgesehen, um mit den Ländern die Umsetzung des 10-ProzentZiels von Dresden, bis 2015 mindestens 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und 3 Prozent für Forschung aufzuwenden, sicherzustellen? T Sehr geehrter Herr Kollege Schulz, anlässlich des ualifizierungsgipfels am 22. Oktober 2008 in Dresden aben sich die Bundeskanzlerin und die Regierungschefs er Länder auf das gemeinsame Ziel verständigt, bis um Jahr 2015 die Investitionen in Bildung und Forchung in Deutschland auf 10 Prozent des Bruttoinlandsrodukts zu steigern. Dieses Ziel gilt weiterhin. Wir areiten daran und auch dafür. Auf dem Weg zur Erreichung des 10-Prozent-Ziels ird der Bund – wie Sie wissen – in dieser Legislatureriode 12 Milliarden Euro zusätzlich investieren, 6 Miliarden Euro in die Bildung und 6 Milliarden Euro in die Parl. Staatssekretär Thomas Rachel )

Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705413100
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705413200
Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705413300
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705413400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705413500
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705413600




(A) )

Forschung. Der Bund wird damit in zentralen Bildungs-
bereichen zusätzliche Maßnahmen ergreifen. Auf der
Grundlage des von der KMK am 27. Mai beschlossenen
Maßnahmenkatalogs zur Ausfüllung und Erreichung des
10-Prozent-Ziels für Bildung und Forschung werden
Bund und Länder Schwerpunkte und Maßnahmen in den
jeweiligen Bildungsbereichen im Rahmen ihrer Zustän-
digkeiten umsetzen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705413700

Eine Nachfrage? – Bitte schön.


Swen Schulz (SPD):
Rede ID: ID1705413800

Herr Staatssekretär, heißt das, dass nach dem geschei-

terten Bildungsgipfel vor wenigen Wochen momentan
keine weiteren Bildungsgipfel geplant sind, um verbind-
liche Verabredungen zwischen Bund und Ländern hin-
sichtlich des 10-Prozent-Ziels zu treffen?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705413900


Herr Kollege Schulz, ich möchte Ihrer Grundthese
widersprechen, dass es ein gescheiterter Gipfel gewesen
ist. In einer Zeit höchster finanzieller Konsolidierungs-
notwendigkeit und angesichts von Einsparungen in
Milliardenhöhe auf allen Themenfeldern ist die Ent-
scheidung, einen Qualitätspakt für die Lehre an den
Hochschulen auf den Weg zu bringen und zu finanzieren
– die Bundesregierung stattet ihn bis zum Jahr 2020 mit
2 Milliarden Euro aus –, kein Scheitern, wie Sie das be-
schreiben, sondern eine notwendige und wichtige Ent-
scheidung.

Die weitere Umsetzung wird zwischen Bund und
Ländern in den dafür vorgesehenen Gremien von GWK
und KMK – wenn die Ministerin beteiligt ist – bespro-
chen. Wir werden spätestens im Jahr 2014 Bilanz ziehen
können, was wir auf dem Weg zum 10-Prozent-Ziel im
Bereich Forschung und Bildung erreicht haben.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705414000

Eine weitere Nachfrage? – Bitte schön.


Swen Schulz (SPD):
Rede ID: ID1705414100

Ein nächster sogenannter Bildungsgipfel auf Einla-

dung der Bundeskanzlerin ist demnach im Moment nicht
geplant?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705414200


Wir haben eine Vielzahl von Möglichkeiten der Ko-
operation zwischen Bund und Ländern im Bereich der
Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung.
Diese werden zunächst intensiv genutzt.


Swen Schulz (SPD):
Rede ID: ID1705414300

Also nein.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705414400

Herr Dr. Rossmann, bitte.


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(C (D Herr Staatssekretär, es wäre gut, wenn das mit der Gipfeleritis“ vorbei wäre. Im Übrigen stelle ich fest, ass Sie mit der positiven Bewertung dieses dritten Anaufes ziemlich alleine dastehen. Es gab Äußerungen on Finanzminister Schäuble, nach denen man das hema noch einmal im Zusammenhang mit der Gemeinefinanzreform und den Kommunalsteuern aufrufen ürde. Die Bundeskanzlerin hat sich eingelassen und esagt: Spätestens 2014, vielleicht aber auch früher. Mit elchem Zeitplan und welchen konkreten Schritten geht ie Bundesregierung an die Aufgabe, verloren gegangees Vertrauen in ein gemeinsames Bildungsprojekt von und, Ländern und Kommunen wieder aufzubauen? Ich rage das, weil die Öffentlichkeit ein Interesse daran haen dürfte, die konkreten Schritte der Bundesregierung ezogen auf Projekt und Finanzen zu erfahren. T Herr Kollege Dr. Rossmann, ich bin ein bisschen entäuscht über Ihre Wahrnehmung der Prozesse. Betrachtet an die letzten Jahre, und zwar nicht nur die Regieungszeit dieser Bundesregierung, sondern auch die der etzten Bundesregierung, der die SPD angehörte, stellt an fest, dass dies ein einmaliger Vorgang ist. Die Bunesregierung, insbesondere die Bundesbildungsund forschungsministerin, hat für eine klare Schwerpunktetzung bei Bildung und Forschung gesorgt, und zwar in inem Ausmaß, wie es das in früheren Jahren und Jahrehnten in unserem Land nicht gegeben hat. Ich finde es chade, dass Sie das, woran Sie selbst mitgewirkt haben, m Nachhinein in ein schlechtes Licht setzen, weil das er Sache nicht angemessen ist. Das Gleiche kann ich auf die jetzige Regierungskoaliion beziehen. Wir haben eine Vielzahl von Maßnahmen ereinbart, angefangen beim Qualifizierungsgipfel in resden. Wir haben beim Pakt für Forschung und Innoation einen Aufwuchs von 5 Prozent vereinbart. Das uss jedes Jahr in den Haushaltsberatungen bei Bund nd Ländern faktisch umgesetzt werden. Wir haben eim Hochschulpakt vereinbart, dass im Rahmen der rsten Säule 90 000 zusätzliche Studienplätze und in der weiten Tranche 275 000 zusätzliche Studienplätze in eutschland finanziert werden. Der Bund geht dabei oran, aber auch die 16 Bundesländer werden sich in ereblichem Maße beteiligen. Das wird im Laufe der Zeit tück für Stück umgesetzt und trägt dazu bei, dass das 0-Prozent-Ziel erreicht werden kann. Sie haben nach Meilensteinen gefragt. Wir haben eine rfolgreiche Exzellenzinitiative auf den Weg gebracht. m Rahmen des wissenschaftsbegleiteten Prozesses haen wir Spitzenuniversitäten in Deutschland herausgefilert. Die Exzellenzinitiative befindet sich fast am Ende er Phase 1. Im nächsten Jahr werden wir die Phase 2 eginnen. Auch hier werden neue Mittel zur Verfügung estellt, abgestimmt zwischen Bund und Ländern. Sie ehen, wir sind voll im Prozess und dabei, dieses Ziel zu rreichen. )

Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705414500
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705414600




(A) )


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705414700

Die Frage 10 des Kollegen Klaus Hagemann wird

schriftlich beantwortet, ebenso die Frage 11 der Kollegin
Sylvia Kotting-Uhl.

Ich rufe jetzt die Frage 12 des Kollegen Röspel auf:
In welchen Programmen der Rubrik 1 a des EU-Haushal-

tes sieht die Bundesregierung Einsparmöglichkeiten, um die
Finanzlücke von 1,4 Milliarden Euro bei dem Projekt ITER
wie vorgeschlagen zu schließen, und gibt es Programme, die
von dieser Kürzung aus Sicht der Bundesregierung ausge-
nommen werden sollten?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705414800


Die EU-Kommission, die einer der sieben internatio-
nalen Partner ist – präzise Euratom, aber handelnd ist die
Kommission –, ist für die Durchführung der Programme
des EU-Haushalts verantwortlich. Folglich muss sie ei-
nen Finanzierungsvorschlag zur Deckelung des Fehlbe-
darfs machen. Hierzu ist sie von deutscher Seite aufge-
fordert worden. Dies deckt sich mit dem Entwurf der
Ratsschlussfolgerung vom 28. Juni 2010, über den ich
Sie heute im zuständigen Fachausschuss Bildung und
Forschung informiert habe.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705414900

Sie haben eine Nachfrage, Herr Röspel. – Bitte schön.


René Röspel (SPD):
Rede ID: ID1705415000

Vielen Dank. – Heißt das auch, dass über die exakten

finanziellen Kürzungen in der Rubrik 1 a des EU-Haus-
haltes ebenso die Kommission entscheiden und das für
uns nicht nachvollziehbar sein wird?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705415100


Herr Kollege Röspel, vielen Dank für die Frage. – Die
EU-Kommission ist nun in der Verantwortung, einen
Vorschlag zu unterbreiten, was die Mitgliedstaaten im
Rat auch zum Ausdruck gebracht haben. Die Mitglied-
staaten haben vorgeschlagen – ich darf zitieren – „Pri-
marily“ also in erster Linie, wenn ich das so übersetzen
darf, die Finanzierung der Mehrkosten vor allem in den
Jahren 2012 und 2013 für ITER aus der Haushaltslinie
1 a zu finanzieren. In welchen Bereichen genau das ge-
macht wird, das wird jetzt die EU-Kommission vor-
schlagen. Denkbar ist auch, dass neben der Haushaltsli-
nie 1 a – diese wird in erster Linie in Anspruch
genommen – auch die Haushaltslinie 2 in Anspruch ge-
nommen wird; dies war auch bei anderen Programmen
in der Vergangenheit der Fall. Die Kommission macht
den Vorschlag, und im weiteren Verfahren wird
– schließlich geht es hier auch um Budgetrechte – das
Europäische Parlament selbstverständlich mit einbezo-
gen werden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705415200

Sie haben eine weitere Nachfrage?

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(C (D Ja. – Vorgesehen ist eine Deckelung des Budgets bei ,6 Milliarden Euro. Meine Frage ist: Welche Mechanisen werden in Gang gesetzt und von wem, wenn diese eckelung nicht einzuhalten ist? T Herr Kollege Röspel, Sie haben dankenswerterweise ine ganz wesentliche von einer Vielzahl von Verändeungen, die die Taskforce zum Thema ITER vereinbart at, angesprochen. Wir sind aus Sicht der deutschen undesregierung der Meinung, dass die von der EUommission nach eindringlichen Nachforderungen of enbarte Kostensteigerung des europäischen Anteils an er Finanzierung auf 7,2 Milliarden Euro nicht akzeptael ist. Deswegen hat die Bundesforschungsministerin m Wettbewerbsrat damals ihre Zustimmung verweigert nd eine Neukalkulation und Kosteneinsparungen einefordert. Daraufhin hat die spanische Präsidentschaft esagte Taskforce eingesetzt, die eine Analyse der Kosenentwicklung und Maßnahmen erarbeitet hat, die nun mgesetzt werden sollen. Zu diesen Maßnahmen gehört ie Einigung der Mitgliedstaaten, eine Deckelung der osten für das Projekt bei 6,6 Milliarden Euro einzufüh en. Dabei ist vorgesehen, dass es künftig – das hat es in er Form in der Vergangenheit nicht gegeben – ein Moitoringund Controlling-System geben soll, das indusriellen Standards genügt und das durch externe Gutacher überwacht wird. Die Kollegin Kolbe. Herzlichen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staats ekretär, beim ITER-Projekt geht es um die Entwicklung on Fusionstechnologie. In weiteren Forschungsprojeken soll es darum gehen, kommerzielle Fusionsreaktoren u entwickeln. Diese sollen frühestens 2055 ans Netz geen. Wir haben in diesem Bereich ja schon häufiger Verchiebungen erlebt. Meine Frage an Sie ist deshalb: Wir erden ja aus unterschiedlichen Gründen – Ressourcennappheit, Ressourcenverteuerung und Klimawandel – elativ zeitnah zu einer Energiewende kommen müssen. ann sollte denn aus der Sicht der Bundesregierung iese Energiewende geschafft sein? T Dies ist eine spannende Frage, die den Deutschen undestag insgesamt, aber auch die Bundesregierung erzeit intensiv beschäftigt. Sie wissen, dass die Bundesegierung an einem energiepolitischen Konzept arbeitet, n dem bezogen auf unser Land aufgezeigt werden soll, n welchen Phasen und Zeitabschnitten ein Umsteuern öglich ist. Nun kann man darüber sprechen, was eine Eneriewende ist. Ich glaube, dass dies etwas Prozesshaftes ein wird. Diese Energiewende wird nicht durch einen lick herbeigeführt werden. Dabei ist klar – das ist das Parl. Staatssekretär Thomas Rachel )

René Röspel (SPD):
Rede ID: ID1705415300
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705415400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705415500
Daniela Kolbe (SPD):
Rede ID: ID1705415600
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705415700




(A) )

Ziel der Bundesregierung –, dass man den Anteil der re-
generativen Energieträger sukzessive weiter hochfahren
wird, je mehr sie mit anderen Energiebereichen wirt-
schaftlich konkurrenzfähig sind. Andere Bereiche kön-
nen dann an Bedeutung verlieren.

Die Bundesregierung möchte aber – darauf zielen Sie
ab – auf jeden Fall, wenn es möglich ist, an dem For-
schungsprojekt ITER festhalten. Es wäre, glaube ich,
vermessen, wenn man heute beurteilen wollte – Sie ha-
ben das Thema angesprochen –, wann es eine kommer-
zielle Umsetzung geben wird. Klar ist, dass ITER die
Chance eröffnet, durch eine weltweite Forschungsko-
operation zwischen Indern, Chinesen, Südkoreanern,
Russen, Japanern, Amerikanern und Europäern eine
neue Lösung der Energieprobleme zu erarbeiten. Diese
Option sollten wir auch im Interesse unserer Kinder
nicht ausschlagen. Wir sollten ihnen die Möglichkeit ge-
ben, zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich das Projekt
als wissenschaftlich, technologisch und auch ökono-
misch konkurrenzfähig erwiesen hat, zu entscheiden, ob
sie die Technologie anwenden wollen und, wenn ja, in
welchem Umfang.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705415800

Frau Sager.


Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705415900

Herr
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1705416000
Sie geht davon aus,
dass es nicht möglich ist, aus den Wettbewerbs- und For-
schungsprogrammen der Rubrik 1 a die Mehrkosten bei
ITER zu finanzieren, ohne dass es zu einer nachhaltigen
Beschädigung der EU-2020-Ziele und zu einer Beschä-
digung von Programmen, die für die Erfüllung der EU-
2020-Ziele von strategischer Bedeutung sind, kommen
wird. Jetzt ist natürlich die Frage: Teilen Sie die Ein-
schätzung der Kommission nicht? Wenn ja, warum teilen
Sie sie nicht? Wenn Sie sie teilen, warum halten Sie die
Fortsetzung des ITER-Projekts für wichtiger als die Um-
setzung der EU-2020-Ziele und der entsprechenden Pro-
gramme?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705416100


Frau Kollegin Sager, ich teile die Auffassung der EU-
Kommission nicht. Nachdem die Kommission monate-
lang die Mitgliedstaaten im Unklaren darüber gelassen
hat, wie sich die Kostenentwicklung bei ITER darstellt,
und die Zahlen nur auf Drängen mehrerer Mitgliedstaa-
ten – vor allem auch wegen der deutschen Nachfragen –
auf den Tisch gekommen sind, hatte sie die Vorstellung,
dass die Mitgliedstaaten, die nationalen Parlamente, zu-
sätzliches Geld zur Verfügung stellen; die entstandenen
Mehrkosten sollten ausschließlich über die nationalen
Haushalte finanziert werden. Ich würde gern wissen,
welche Fragen Sie mir heute stellen würden, wenn wir
das eins zu eins umgesetzt hätten. Dann würde der Deut-
sche Bundestag mit den Mehrkosten konfrontiert und

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(C (D üsste schauen, wo die entsprechenden Mittel herkomen sollen. Wir halten das nicht für einen angemessenen eg. Warum? Dieses Projekt wird von sieben internatio alen Partnern getragen: China, Indien, Japan, Südkorea, ussland, den USA sowie Europa, in diesem Fall in der echtspersönlichkeit von Euratom. Das heißt, Euratom st Handelnder; wir sind einer der Mitgliedstaaten, die ich in diesen Diskussionsprozess einbringen. Zu der Frage, wie die Finanzierung aussehen könnte: ch fände es gut, wenn der Deutsche Bundestag – auch ie Fraktion der Grünen – gegenüber der EU-Kommision deutlich die Erwartung äußern würde, dass die EUommission bei einem solchen Projekt, bei dem sich uropa, Euratom, mit eingebracht hat, eine Finanzierung ber den europäischen Haushalt sicherstellt. Die Mögichkeiten dazu sind vielfältig; die Kommission muss ier Vorschläge machen. Die Mittel können aus der Rubrik 1 a des EU-Hausaltes kommen, also aus den Bereichen des Wettbeerbs, der transeuropäischen Netze und der Forschung. as wäre nicht sachfremd; denn bei ITER geht es um orschung, um Grundlagenforschung. Die Ratsmitglieer haben klar gesagt, dass die Mittel „primarily“, also in rster Linie, aus dieser Rubrik kommen sollen. Das eißt, die Mittel sollen auch aus anderen Bereichen komen. Die Mittel könnten zum Beispiel aus dem Agrarbe eich kommen, in dem es erhebliche Rückflüsse gibt. Ich meine, die entsprechenden Möglichkeiten sollten usgelotet werden. Es gab auch andere europäische Proekte, die aus Sicht Europas und der beteiligten Mitgliedtaaten von großer Bedeutung sind – ich erinnere, um wei Beispiele zu nennen, an Galileo und an das EIT –, ei denen es eine Umschichtung im europäischen Hausalt gegeben hat, um sie zu ermöglichen. Ich denke, dies ird auch bei diesem Thema möglich sein. Dann kommen wir zur Frage 13 des Kollegen Röspel: Aufgrund welcher Überlegungen ist die Bundesregierung zu der Entscheidung gelangt, künftig zur Finanzierung des ITER-Projekts auch Forschungsfördermittel aus dem EUHaushalt verwenden zu wollen und damit eine schädliche Mittelkonkurrenz zwischen ITER, Euratom und der Forschungsförderung zu schaffen? T Herr Kollege Röspel, grundsätzlich ist die Rubrik 1 a er Bereich des EU-Haushalts, über den ITER finanziert ird. Der von der Kommission vorzulegende Vorschlag ird deshalb in erster Linie auf Umschichtungen inneralb der Rubrik 1 a beruhen. Davon wird natürlich auch ie Forschung betroffen sein, wobei zunächst nicht verendete Mittel berücksichtigt werden sollen. Kurzfristig ollen die zusätzlichen Verpflichtungsermächtigungen m besten aus mehreren Finanzquellen gespeist werden. as ist im Entwurf der Ratsschlussfolgerung vom 8. Juni deutlich zum Ausdruck gebracht worden; ich abe Ihnen darüber heute im Fachausschuss für Bildung nd Forschung berichtet. )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705416200
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705416300




(A) )


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705416400

Sie habe eine Nachfrage? – Bitte schön.


René Röspel (SPD):
Rede ID: ID1705416500

Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, da-

für zu sorgen, dass die Steigerung der Kosten für den
Kernfusionsreaktor – von 2,7 auf 7,2 Milliarden Euro –
nicht zulasten der Erforschung intelligenter Netze, er-
neuerbarer Energien, alternativer Energien und der Ener-
gieeffizienz geht, die in genau jener Rubrik des EU-
Haushalts, über die wir gerade reden, angesiedelt sind?
Wie kann sie also dafür Sorge tragen, dass die Erfor-
schung anderer Möglichkeiten der Energiegewinnung
und -einsparung nicht behindert wird?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705416600


Herr Kollege Röspel, ich glaube, es wäre vermessen,
zu versuchen, in einer Fragestunde des Deutschen Bun-
destages den Auftrag der EU-Kommission zu erfüllen,
die als zuständige Institution im europäischen Geflecht
den Vorschlag zu unterbreiten hat. Wenn dieser Vor-
schlag vorliegt, werden wir uns intensiv mit ihm ausei-
nandersetzen, wie im Übrigen auch das Europäische Par-
lament, zu dessen ureigenem Budgetrecht es gehört, über
die Frage der Mittelverwendung und über Prioritäten zu
entscheiden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705416700

Haben Sie eine weitere Nachfrage? – Bitte.


René Röspel (SPD):
Rede ID: ID1705416800

Gibt es bereits jetzt Überlegungen seitens der Bun-

desregierung, inwieweit der Umstand, dass zusätzliche
Mittel benötigt werden, Auswirkungen auf die Planung
des 8. Forschungsrahmenprogramms haben, und gibt es
Anstrengungen, diese dort zu kompensieren?

T
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705416900


Zur Erläuterung für die Kollegen: Herr Kollege
Röspel zielt darauf ab, dass es ab dem Jahr 2014 voraus-
sichtlich das sogenannte 8. Forschungsrahmenprogramm
geben wird. Die Finanzierung des 8. Forschungsrahmen-
programms wird im Rahmen der finanziellen Voraus-
schau zu regeln sein. Es wird im Verlauf der allgemeinen
politischen Debatten auf europäischer und nationaler
Ebene, also in den einzelnen Mitgliedstaaten, zu ent-
scheiden sein, wo Europa in Zukunft Prioritäten setzt.

Sie können sich vorstellen, dass gerade das Bundes-
forschungsministerium wegen der volkswirtschaftlich
notwendigen Schwerpunktsetzung bei Forschung und
Innovation ein Interesse daran hat, dass der Anteil der
europäischen Gelder für das 8. Forschungsrahmenpro-
gramm erhöht wird, weil diese Investitionen im Unter-
schied zu manch anderen Investitionen auf europäischer
Ebene zukunftsgerichtet sind. Für die Zeit ab 2014 wird
man selbstverständlich einplanen müssen, dass auch für
ITER entsprechende Kosten anfallen.

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(C (D Der Kollege Krischer. Herr Staatssekretär, habe ich Sie eben richtig verstan en, dass die Bundesregierung durchaus damit einvertanden wäre bzw. akzeptieren würde, wenn sich die EUommission dafür entscheiden würde, die Mittel für orschungsprogramme zu den Themen Energiespeicheung, Energieeffizienz und energieeffiziente Netze Technologien, die wir sehr bald und sehr schnell zur ntegration der erneuerbaren Energien, für den Klimachutz usw. brauchen – zu kürzen, um die Kostensteigeungen bei ITER aufzufangen? Bei ITER haben wir es mit einer Technologie zu tun, on der selbst die Forschenden sagen, dass man mit ihrer ommerziellen Anwendung frühestens 2050 rechnen ann, also zu einem Zeitpunkt, zu dem es in Deutschland so verstehe jedenfalls ich den Bundesumweltminister – ereits eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien ibt, sodass diese Technologie dann gar nicht mehr beötigt wird. Meine konkrete Frage: Wären Sie damit einerstanden, wenn zugunsten von ITER die Mittel für anere Energieforschungsprogramme gekürzt würden? T Sie haben mehrere Fragen gestellt. Die erste Frage bentworte ich mit: leider nein. Die zweite Frage. Die Prioritätensetzung muss die U-Kommission leisten. Wir werden uns sehr konstruk iv in diesen Prozess einschalten, sobald die EU-Komission ihren Vorschlag gemacht hat. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes inisteriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und ntwicklung. Ich rufe die Frage 14 des Kollegen Ott auf: Welche Mittel für Klimaschutzmaßnahmen in Entwick lungsländern sollen laut Haushaltsentwurf der Bundesregierung 2011 bereitgestellt werden, und handelt es sich insgesamt um zusätzliche und nicht bereits anderweitig versprochene Mittel? Zur Beantwortung steht die Parlamentarische Staatsekretärin Gudrun Kopp zur Verfügung. Gu Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Kollege Ott, m heutigen Vormittag ist der neue Haushaltsentwurf im abinett behandelt und verabschiedet worden. Es ist bis ang üblich gewesen, dass detaillierte Aussagen zu chwerpunkten und Ansätzen erst nach der Zuleitung es Regierungsentwurfes an das Parlament erfolgten. Ich ann Ihnen sagen, dass die Zuleitung an das Parlament, lso auch an Sie, nach gegenwärtigem Stand der Planunen Mitte August erfolgen wird. Erst dann kann ich sehr etaillierte Angaben machen. Parl. Staatssekretärin Gudrun Kopp )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705417000
Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705417100
Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1705417200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705417300
Gudrun Kopp (FDP):
Rede ID: ID1705417400




(A) )

Ich will aber, wenn Sie mögen, gerne ausführen, dass
im BMZ-Haushalt im laufenden Jahr, im Jahr 2010, für
die Klimafinanzierung insgesamt 1,131 Milliarden Euro
eingestellt waren, und zwar 930 Millionen Euro über die
bilaterale finanzielle und technische Zusammenarbeit
zur Anpassung an den Klimawandel, 166 Millionen
Euro zur Stärkung der Biodiversität, für Entwicklungs-
vorhaben und für multilaterale Hilfen zum weltweiten
Umweltschutz sowie 35 Millionen Euro über den Haus-
haltstitel „Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungslän-
dern“. Die Gesamtsumme beläuft sich also auf
1,131 Milliarden Euro. Das wiederum stellt einen Mit-
telaufwuchs gegenüber dem Haushaltsansatz 2009 in
Höhe von 205 Millionen Euro dar. Es sieht jetzt so aus
– danach fragten Sie; das kann ich Ihnen bestätigen –,
dass dieser Betrag zusätzlich bereitgestellt wurde. Dieser
Betrag stellte im BMZ im letzten Jahr einen Teil der
Aufwendungen im Rahmen der Entwicklungszusam-
menarbeit für Klimaschutzmaßnahmen dar.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705417500

Herr Ott, Sie haben eine Nachfrage. Bitte schön.


Dr. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705417600

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatssekretä-

rin, das, was Sie gesagt haben, stimmt mich nicht glück-
lich; denn nach dem mir vorliegenden Entwurf des
Haushaltsplans für 2011, der gerade im Kabinett verab-
schiedet worden ist, sind die im Einzelplan ursprünglich
an zusätzlichen Mitteln vorgesehenen 35 Millionen Euro
auf null reduziert worden. Das Gleiche gilt übrigens für
den Einzelplan 16. Die Kollegin sitzt vor Ihnen und
nickt.

Meine Frage ist: Ist es richtig, dass diese Mittel im
Entwurf des Haushaltsplans auf null reduziert worden
sind und, falls ja, was gedenken Sie zu tun?

Gu
Gudrun Kopp (FDP):
Rede ID: ID1705417700


Bezüglich der 35 Millionen Euro bestätige ich Ihnen
noch einmal, dass es mir im Moment nicht möglich ist,
Einzelangaben zu den verschiedenen Ansätzen zu ma-
chen. Das wird erst nach Austarieren bzw. nach Zulei-
tung zum Parlament möglich sein; daran ändert sich
nichts. Ich kenne die Zahlen im Haushaltsplanentwurf
2011. Aber, wie gesagt, der wird Ihnen zugeleitet, und
dann werde ich genaue Angaben machen können.

Ich will Ihnen jedoch noch einmal ausdrücklich sa-
gen, dass die Bundeskanzlerin auf der Kopenhagen-
Konferenz zugesagt hat, im Zuge der Fast-Start-Finan-
zierung für den Zeitraum von 2010 bis 2012 durch-
schnittlich 420 Millionen Euro pro Jahr für den Klima-
bereich zur Verfügung zu stellen und dass diese Mittel
auch eingestellt worden sind. Sie sollen für Maßnahmen
zur Anpassung an den Klimawandel verwendet werden.
Als erster Beitrag – auch das werden Sie gesehen haben –
werden bereits in diesem Jahr 350 Millionen Euro an die
Entwicklungsländer fließen. Von diesen Mitteln kom-

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(C (D en 205 Millionen Euro aus dem Haushalt des BMZ nd 145 Millionen Euro aus dem Haushalt des BMU. Sie haben eine weitere Nachfrage. Bitte. Frau Staatssekretärin, die Mittel für 2010 – dessen bin ch mir bewusst – erfüllen, jedenfalls nach formalen Krierien, das Versprechen der Kanzlerin, 420 Millionen uro pro Jahr bereitzustellen, obwohl es sich auch dabei icht in vollem Umfang um zusätzliche Mittel handelt. ediglich 70 Millionen Euro, nämlich jeweils 35 Millioen Euro aus den Einzelplänen 16 und 23, können als chte zusätzliche Mittel gelten, wofür die Minister ja uch hart kämpfen mussten. Meine Frage ist nun: Stimmt es, dass ausländische otschaften sehr besorgt sind und sich bei Ihnen – verutlich auch beim BMU – erkundigt haben, was nun aus en versprochenen zusätzlichen 35 Millionen Euro in en beiden Einzelplänen wird? Was glauben Sie, wie ich die Reduzierung der vorgesehenen Haushaltsmittel uf null auf das Verhältnis von Deutschland zu wichtigen andelspartnern und Partnern in der internationalen Kliapolitik auswirken wird? Gu Herr Kollege Ott, vor Haushaltsaufstellung und auch n der Phase des Diskutierens über das Geld gibt es sehr iele Anfragen, werden viele Besorgnisse ausgedrückt. ber seien Sie versichert, dass das BMZ von sich aus erne sämtliche Zusagen erfüllen möchte, sich auch in er Pflicht sieht, das zu tun. Sie haben recht mit Ihrer nnahme, dass der Kampf um die Mittel vor dem Hin ergrund der allgemeinen Finanzknappheit und der notendigen Schuldenrückführung natürlich sehr hart ist. r wurde und wird aber geführt. Ich sage Ihnen noch einmal: Wir setzen alles daran, iese Verpflichtungen und die Zusagen zu erfüllen. Es ibt im Augenblick noch keinen Grund, übermäßig beorgt zu sein. Ich kann Ihnen noch einmal versichern: enn der Haushalt dem Parlament zugeleitet ist, dann erden Sie einzelne Ansätze und auch die jeweiligen uweisungen sehr gerne und sehr detailliert mitgeteilt ekommen. Danke schön. Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Ausärtigen Amts. Zur Beantwortung der Fragen steht die taatsministerin Cornelia Pieper zur Verfügung. Die Fragen 15 und 16 der Kollegin Ulla Schmidt weren schriftlich beantwortet. Das gilt ebenso für die rage 17 der Kollegin Edelgard Bulmahn und die rage 18 des Kollegen Hans-Christian Ströbele. Ich rufe die Frage 19 des Kollegen Franz Thönnes uf: Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705417800
Dr. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705417900
Gudrun Kopp (FDP):
Rede ID: ID1705418000
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705418100




(A) )

Welche Auffassung hat die Bundesregierung zu der in der
Tageszeitung Der Nordschleswiger vom 26. Juni 2010 gegen-
über der Tageszeitung Flensborg Avis wiedergegebenen Ein-
schätzung der dänischen Außenministerin Lene Espersen zu
den von den Regierungen in Berlin und Kiel geplanten Kür-
zungen von Zuschüssen für die dänische Minderheit in
Schleswig-Holstein und die deutsche Minderheit in Däne-
mark, wonach sie besorgt sei „wegen der schiefen Entwick-
lung“ bei den Zuschüssen für beide Minderheiten, von denen
Dänemark inzwischen 70 Prozent aller Zuschüsse für beide
Minderheiten leistet, und kann die Bundesregierung bestäti-
gen, dass sich diese Prozentzahl von einem einstmals zwi-
schen beiden Ländern gleichgewichtigen Zuschussverhältnis
nun auf die genannte Prozentzahl entwickeln wird, wenn es
bei den beabsichtigten Kürzungen bleibt?

Bitte schön, Frau Staatsministerin.

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705418200


Vielen Dank, Herr Präsident. – Sehr geehrter Herr
Abgeordneter Thönnes, ich möchte seitens der Bundes-
regierung erst einmal zum Ausdruck bringen, dass wir
uns freuen, dass Sie sich dafür einsetzen, dass Bildungs-
investitionen gesteigert werden. Das ist ja auch die Poli-
tik der Bundesregierung, und das werden wir bei den be-
vorstehenden Haushaltsberatungen vornehmen.

Zur Förderung der deutschen Minderheit in Däne-
mark, nach der Sie in Ihrer Frage ja gefragt haben. Die
Förderung mit Bundesmitteln ist seit über zehn Jahren
nominell gleich. Für 2009 und 2010 wurde sogar ein
Sonderzuschuss vereinbart. Daran können Sie erkennen,
dass die Bundesregierung hier auch aktiv geworden ist.

Nun im Konkreten zu Ihrer Frage. Die dänische Min-
derheit in Schleswig-Holstein erhält eine finanzielle För-
derung sowohl vom Land Schleswig-Holstein und sei-
nen kommunalen Strukturen als auch vom Königreich
Dänemark und der Bundesrepublik Deutschland, die ich
ja gerade nannte. Die deutsche Minderheit im dänischen
Nordschleswig erhält ebenso eine finanzielle Förderung,
und zwar sowohl vom Königreich Dänemark und seinen
Belegenheitskommunen als auch von der Bundesrepu-
blik Deutschland und dem Land Schleswig-Holstein.

Im Einzelnen ist das Geflecht der gegenseitigen För-
dermaßnahmen sehr vielschichtig und kompliziert. Va-
lide Zahlen über die tatsächlichen Einsparergebnisse
können heute noch nicht genannt werden, da die entspre-
chenden Haushalte noch nicht abschließend beraten
wurden. Nach den Vorschlägen der Haushaltsstruktur-
kommission ist vorgesehen, dass die Zuschüsse vom
Doppelhaushalt 2011/2012 an auf 85 Prozent des Schü-
lerkostensatzes an staatlichen Schulen sinken. Die ande-
ren Schulen in freier Trägerschaft erhalten einen
Zuschuss in Höhe von 80 Prozent. Damit liegen wir in
absoluten Zahlen jedoch noch immer über dem Niveau
von 2007.

Ähnliche Einsparungen hat im Übrigen auch der däni-
sche Staat für die deutsche Minderheit in Dänemark an-
gekündigt. Ich will Ihnen das auch gerne konkret sagen:
Die Schulen der deutschen Minderheit sind, wie Sie wis-
sen, als Privatschulen organisiert. Die dänische Regie-
rung kürzt den Zuschuss an Privatschulen von 75 Pro-
zent auf 71 Prozent der in öffentlichen Schulen

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(C (D ntstehenden Kosten. Hinzu kommt, dass die dänische egierung durch die Zusammenlegung öffentlicher chulen größere Einsparungen erzielen will. Sie sehen: uch dort muss aus den Ihnen bekannten Gründen ge part werden. Die Bundesregierung kann die Einschätzung der dänichen Außenministerin Lene Espersen, wonach es zu eier „schiefen Entwicklung“ bei den Zuschüssen für eide Minderheiten gekommen sei, nicht bestätigen. Die Angehörigen der Minderheiten sind Staatsangeörige des Staates, in dem sie leben. Sie nehmen einereits staatliche Leistungen in Anspruch, zum Beispiel im ozialund Kulturbereich, und tragen andererseits durch teuern und Abgaben zu deren Finanzierung bei. Daüber hinaus benötigen die Minderheiten weitere Leisungen, die durch ihre spezifischen und zum Teil unterchiedlichen kulturellen und sozialen Bedürfnisse und urch die Anzahl ihrer Mitglieder, ihren Altersaufbau nd ihre Siedlungsstruktur bedingt sind. Die entsprechenden zusätzlichen Aufwendungen weren zu einem bedeutenden Anteil vom jeweils anderen taat getragen. Angesichts der sowohl in Dänemark als uch in Deutschland anzutreffenden horizontalen und ertikalen Aufteilung der materiellen und Finanzieungskompetenzen nehmen beide Minderheiten eine ielzahl von Leistungen beider Staaten in Anspruch. Kollege Thönnes, bitte schön. Schönen Dank, Frau Staatsministerin, für die einlei enden Bemerkungen. – Aber auch wenn Sie sagen, dass an sich bemüht, bei den Bildungsausgaben nicht zu paren, also seitens der Bundesebene nicht zu kürzen wir reden über Kürzungen; das ist kein Sparen; beim paren legt man etwas auf die Seite und hofft, dass es ehr wird –, so sind Kürzungen seitens der schleswig olsteinischen Landesregierung in Aussicht gestellt. Das aben Sie in Teilbereichen auch in Bezug auf die däniche Regierung dargelegt. Gleichwohl hat Frau Espersen dies bei dem Gespräch it Herrn Außenminister Westerwelle vorgetragen und ich hinsichtlich der Schieflage schon besorgt gezeigt. elbst wenn sich das Verhältnis bei der Leistung der Zuchüsse nicht in der Form entwickelt, wie es in der renzregion befürchtet wird und wie es auch seitens Däemarks gesehen wird – Dänemark trägt demnächst 0 Prozent der Kosten und Deutschland, die große Wirtchaftsnation, nur 30 Prozent; wodurch sich das bisherige leichgewicht, die Symmetrie, verschieben würde –: ürden Sie bestätigen, dass bei den beabsichtigten Kür ungen am Ende kein 50 : 50-Verhältnis bei den Beträen herauskommt? C Ich will erst einmal festhalten, dass ich, wie Sie wis en, nicht für die schleswig-holsteinische Regierung Staatsministerin Cornelia Pieper )

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705418300
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1705418400
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705418500




(A) )

sprechen kann. Es gibt die Kulturhoheit der Länder. Das
heißt, die Prioritätensetzung im Haushalt – auch im Bil-
dungsbereich, auch mit Blick auf die dänische Minder-
heit in Schleswig-Holstein – ist Aufgabe und Pflicht der
Landesregierung in Schleswig-Holstein, und es ist Auf-
gabe der Opposition dort, darüber zu beraten.

Die Sparmaßnahmen fallen, wie gesagt, in die Kom-
petenz des Landes Schleswig-Holstein. Die Bundes-
regierung begrüßt allerdings auch die Initiative des
schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Peter
Harry Carstensen, der mit der dänischen Regierung und
Vertretern der dänischen Minderheit zu dem Thema, das
Sie angeführt haben, Gespräche führt. Der Ministerpräsi-
dent beabsichtigt ferner – so ist mir bekannt –, im Juli
2010 nach Kopenhagen zu reisen und dort Gespräche
mit Vertretern der dänischen Regierung zu führen. Der
Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen
und nationale Minderheiten, Herr Staatssekretär
Dr. Bergner, den Sie auch kennen, wird seinerseits am
10. August dieses Jahres zu Gesprächen nach Kopenha-
gen reisen und dieses Thema noch einmal aufgreifen.

Ich darf Ihnen auch zur Kenntnis geben – wenn Sie es
nicht schon wissen –, dass sich der Ministerpräsident
Herr Carstensen und der dänische Regierungschef, Lars
Lökke Rasmussen, in einem Telefonat am 29. Juni da-
rauf verständigt haben, in einer gemeinsamen Arbeits-
gruppe die finanziellen Grundlagen der Minderheiten,
auch der Minderheitenschulen, auf beiden Seiten der
Grenze zu dokumentieren. Ich glaube, das alles sind Si-
gnale, die man positiv aufnehmen kann, weil sie zeigen,
dass man im Gespräch ist und die Probleme klären will.
Von daher geht das, glaube ich, in die richtige Richtung.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705418600

Eine weitere Nachfrage, Herr Kollege Thönnes.


Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1705418700

Frau Staatsministerin, wenn hier beschrieben wird,

wer jetzt alles auf Reisen geht, dann könnte man ja auf
den Gedanken kommen, dass es vielleicht sinnvoller ge-
wesen wäre, diese Gespräche vorher zu führen, und zwar
bevor man dazu beiträgt, dass an die 14 000 Eltern und
Schüler im Norden Deutschlands, die Sie vorhin als
Steuerzahlerinnen und Steuerzahler beschrieben haben,
die deutsche Staatsbürger sind, aber zur dänischen Min-
derheit gehören, für eine Gleichbehandlung mit den an-
deren deutschen Schülerinnen und Schülern demonstrie-
ren. Dann hätte man sich das alles ersparen können.

Jetzt fängt eine Diplomatie an, sozusagen um den
Schaden zu begrenzen, den man selbst herbeigeführt hat.
Dazu muss ich dann einmal – auch wenn Sie sich zu
Recht auf die Kulturhoheit der Länder berufen – die
Bonn-Kopenhagener Erklärungen von 1955 in Erinne-
rung rufen – die Richtschnur dafür, wie man mit den
Minderheiten in der Grenzregion umgehen soll und wie
auch die Minderheiten miteinander umgehen sollen –,
die damals von dem christdemokratischen Bundeskanz-
ler Adenauer und auf der dänischen Seite von Minister-
präsident Hansen unterschrieben worden sind. Es muss
einen doch verwundern, dass eine christdemokratische

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(C (D andesregierung diese Schieflage auslöst und dann in ine vielfältige diplomatische Reisetätigkeit verfällt und ersucht, den Schaden wieder rückgängig zu machen. ie dänische Außenministerin hat das in Berlin dem eutschen Außenminister vorgetragen. Die Bundesregieung ist von daher durchaus angesprochen und muss veruchen, das zu wahren, was 1955 vereinbart worden ist. Insofern lautet meine Frage: Wenn sich gar die däniche Außenministerin und die dänische Regierung daüber Sorgen machen, was tut denn dann unsere Regieung in Berlin unter Führung der christdemokratischen undeskanzlerin Frau Merkel in dieser Angelegenheit, amit vor dem Hintergrund der beabsichtigten Kürungsmaßnahmen kein Misstrauen entsteht und etwas alsches in die Bonn-Kopenhagener Erklärungen hinein nterpretiert werden kann? C Herr Abgeordneter, ich will als Erstes für die Bundes egierung zum Ausdruck bringen, dass uns sehr viel an en Bonn-Kopenhagener Erklärungen vom 29. März 955 liegt und dass wir sie auch weiterhin mit Leben usfüllen und mit konkreten Maßnahmen nicht nur im ildungsbereich umsetzen werden. In diesem Zusammenhang möchte ich auf Frage 20 ingehen, Herr Präsident. Dann rufe ich die Frage 20 des Abgeordneten Franz hönnes auf: Wie bewertet die Bundesregierung die aus einer derartigen Verschiebung heraus resultierende Gefährdung des inzwischen nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Bonn-Kopenhagener Erklärungen entstandenen guten Zusammenlebens und des Miteinanders der jeweiligen Minderheiten innerhalb und mit den Gesellschaften auf dänischer und deutscher Seite, und wie stellt sie sich zu der Aussage der dänischen Außenministerin: „Das Ungleichgewicht darf nicht weiter zunehmen“, wie sie in der Tageszeitung Der Nordschleswiger vom 26. Juni 2010 wiedergeben wird? C Wie Sie wissen, waren die angekündigten Kürzungen er schleswig-holsteinischen Landesregierung bei der änischen Minderheit eines der Themen der bilateralen ußenpolitischen Konsultationen, die am 1. Juni dieses ahres zwischen Deutschland und Dänemark stattgefunen haben. Bundesaußenminister Westerwelle hat seine änische Kollegin Lene Espersen getroffen. Beide etonten in der nachfolgend stattfindenden Pressekonfeenz übereinstimmend, dass sie vertrauensvolle und parterschaftliche Beziehungen zwischen den beiden Länern fortsetzen werden, die sich zur vollen Zufriedenheit ntwickeln. Ich kann aus diesen Erklärungen der beiden Außeninister nicht erkennen, dass es aus diesem Grund, we en der Sparmaßnahmen, zu irgendwelchen Spannungen eider Länder gekommen ist. Ich finde es sehr wichtig, ass wir in der Außenund Europapolitik auf Koopera Staatsministerin Cornelia Pieper )

Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705418800
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705418900
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705419000




(A) )

tion und Dialog statt auf Konfrontation setzen, wenn
man schwierige Zeiten erlebt und die öffentlichen Haus-
halte konsolidieren muss. Dies betrifft nicht nur
Deutschland und Dänemark, sondern es ist aufgrund der
Euro-Krise in ganz Europa notwendig.

Von daher will ich das nicht überhöhen, sondern sage
ganz klar: Es sind weiterhin im Bildungsbereich Prioritä-
ten zu setzen. Die Maßnahmen, die die schleswig-hol-
steinische Regierung zur Konsolidierung des Haushaltes
vornehmen musste, sind nicht schön, aber sie waren
wahrscheinlich notwendig, um die Zukunft der nächsten
Generation gerade auch bei Bildungs- und Sozialmaß-
nahmen zu sichern.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705419100

Kollege Thönnes hat eine Nachfrage.


Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1705419200

Wenn Sie jetzt die Kürzungen als nicht schön, aber

n
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1705419300
Was soll dann die Arbeitsgruppe, die jetzt eingerich-
tet wird?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705419400


Ich glaube, Herr Abgeordneter, dass Sie die falsche
Regierung fragen. Sie richten die Frage an die Bundesre-
gierung, aber es handelt sich um eine Arbeitsgruppe der
Landesregierung. Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich bei
den Abgeordneten des Landtages von Schleswig-Hol-
stein und der dortigen Regierung auf dem Laufenden zu
halten. Ich glaube, dass die Gespräche in der Arbeits-
gruppe sehr fruchtbringend sein werden.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705419500

Kollege Rossmann, bitte.


Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705419600

Frau Staatsministerin, die bedeutenden Erklärungen

heißen nicht Kiel-Kopenhagener Erklärungen, sondern
Bonn-Kopenhagener Erklärungen bzw. Berlin-Kopenha-
gener Erklärungen, wie es jetzt heißen müsste. Deshalb
habe ich eine Nachfrage in Verbindung mit einem Zitat
des schleswig-holsteinischen CDU-Fraktionsvorsitzen-
den, Herrn von Boetticher, der sich über die „Erschütte-
rungen bis Kopenhagen und Berlin“ überrascht zeigte.

Sie stehen hier so unerschütterlich. Was sind die Er-
schütterungen, die Herr von Boetticher in Bezug auf die
Treuhänderschaft Ihrer Bundesregierung für das gute
Verhältnis zwischen deutscher und dänischer Minderheit
in den beiden Staaten gemeint haben könnte? Anders-
herum gefragt: In welcher Weise wollen Sie Ihre Treu-
händerschaft für die Einlösung der Bonn/Berlin-Kopen-
hagener Erklärungen aktiv wahrnehmen?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705419700


Sehr geehrter Herr Abgeordneter, ich kann Ihnen im
Rahmen meiner Kompetenzen für die Bundesregierung
nur sagen, dass das Bundesaußenministerium und ich al-

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(C (D es daransetzen werden, um auch in dem Bereich der uswärtigen Kultur-, Bildungsund Wissenschaftspolitik nsere Zusammenarbeit mit Dänemark zu verstärken. ir wollen gerne die deutsche Minderheit in Dänemark, ber auch die dänische Minderheit in Deutschland bei iesen Programmen berücksichtigen. Das liegt in der ompetenz der Bundesregierung. Alles Weitere ist auf er Ebene der Landesregierung zu klären. Eine weitere Nachfrage des Kollegen Thönnes, bitte. Können Sie nicht verstehen, dass bei Menschen, die ur dänischen Minderheit gehören und Steuerzahler wie lle anderen deutschen Staatsbürger auch sind, Unruhe ntsteht, sie Ärger und ein Stück weit Wut empfinden, enn für die Schulen ihrer Kinder nur 85 Prozent ge ahlt werden sollen, für alle anderen Schulen der Kinder eutscher Staatsbürger aber 100 Prozent? Denn sie weren dadurch anders behandelt, nur weil sie der dänischen inderheit angehören. C Herr Abgeordneter Thönnes, ich kann durchaus den rger und auch die Enttäuschung einiger Eltern der dänichen Minderheit in Schleswig-Holstein verstehen. Ich elbst habe bisher nicht mit der dänischen Minderheit geprochen. Ich bin gern bereit, das im Rahmen meiner öglichkeiten zu tun. Ich bitte Sie aber, zu berücksichti en, dass es nicht nur die Eltern von Kindern der dänichen Minderheit in Schleswig-Holstein trifft, sondern ass ebenso die Mittel für die Förderung der deutschen inderheit in Dänemark herabgesetzt worden sind. Das abe ich in meinen anfänglichen Ausführungen gesagt. ch glaube, dass wir gut beraten sind, das Thema Bilungsinvestitionen unabhängig von Glauben, Geschlecht nd Herkunft weiterhin im Fokus zu behalten und darauf u achten, dass es keine weiteren Kürzungen gibt. Ich ann bekräftigen, dass die Bundesregierung alles daranetzen wird, dies zu tun. Das wird sich auch im Haushalt 011 niederschlagen. Ich bitte Sie, als Opposition im andtag von Schleswig-Holstein Ihre Forderungen an die andesregierung zu stellen. Das ist der richtige Ort, weil as Land Schleswig-Holstein die Kulturhoheit und somit uch die Hoheit über die Bildung hat. Wir kommen zu der Frage 21 des Kollegen Sönke ix: Steht nach Auffassung der Bundesregierung die Entschei dung der Landesregierung Schleswig-Holstein, wonach die öffentlichen Mittel für das Schulwesen der dänischen Minderheit ab 2011 von 100 Prozent auf 85 Prozent der Durchschnittskosten für Schüler an öffentlichen Schulen reduziert werden sollen, in Übereinstimmung mit dem am 29. März 1955 vom damaligen Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer im Rahmen der Bonn-Kopenhagener Erklärungen unterzeichneten Text, insbesondere der Einleitung, Kap. I Nr. 12 und Kap. II Nr. 3, und wie bewertet die Bundesregierung diese Entscheidung sowie deren Wirkungen in Bezug auf die deutschen Verantwortlichkeiten aus den Bonn-Kopenhagener Erklärungen? )

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705419800
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1705419900
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705420000
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705420100




(A) )

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705420200


Sehr geehrter Herr Abgeordneter Rix, Ihre Fragen
sind ähnlich gelagert. Die angesprochenen Sparmaßnah-
men für das Schulwesen der dänischen Minderheit – das
sage ich noch einmal – fallen in die Kompetenz der Lan-
desregierung und werden von der Bundesregierung nicht
kommentiert. Ähnliche Einsparungen hat im Übrigen
auch der dänische Staat für die deutsche Minderheit in
Dänemark angekündigt. Die Maßnahmen sind Teil der
Konsolidierungsmaßnahmen der staatlichen Haushalte
beiderseits der deutsch-dänischen Grenze. Nur wenn
diese Maßnahmen den gewünschten Erfolg erzielen,
kann die Förderung der beiden Minderheiten auf Dauer
sichergestellt werden. Ich glaube, das ist ein wichtiger
Aspekt, den man berücksichtigen muss. Sie verstoßen
aus Sicht der Bundesregierung nicht gegen das in den
Bonn-Kopenhagener Erklärungen niedergelegte Recht
auf Gleichbehandlung, sondern dienen vielmehr im
Sinne einer solidarischen Beteiligung dem dauerhaften
Erhalt der beiden Minderheiten. Im Übrigen möchte ich
auf die Antwort der schleswig-holsteinischen Landesre-
gierung auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Ras-
mus Andresen von Bündnis 90/Die Grünen zu „Geplan-
ten Sparmaßnahmen bei den Schulen der dänischen
Minderheit“ Drucksache 17/614 verweisen.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705420300

Kollege Rix, bitte.


Sönke Rix (SPD):
Rede ID: ID1705420400

Vor dem Hintergrund, dass wahrscheinlich 22 Schu-

len geschlossen werden, geht es nun doch um Kürzun-
gen auch im Bildungsbereich. Sie haben gerade selber
angesprochen, dass anscheinend eine Arbeitsgruppe ein-
gerichtet werden soll, in der die Fragen der dänischen
Minderheit, aber auch der deutschen Minderheit geklärt
werden sollen. Denn dort soll es auch vonseiten der Bun-
desregierung zu Kürzungen kommen.

Meine Frage lautet: Werden Sie darauf Wert legen, als
Bundesregierung an diesen Gesprächen teilzunehmen?
Oder werden Sie sagen: „Nein, auch wenn es die Bonn-
Kopenhagener Erklärungen betrifft, wollen wir dabei
nicht mitreden“?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705420500


Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, auch als frü-
here Bildungs- und Wissenschaftspolitikerin nicht, dass
ich mir schon mehr Kooperation des Bundes mit den
Ländern in Fragen von Bildung, Wissenschaft und
Hochschulen wünsche. Dazu haben wir in einigen Punk-
ten auch als Bundesregierung beigetragen. Hier denke
ich zum Beispiel an den Hochschulpakt oder die Exzel-
lenzinitiative.

Ich selbst bin nicht Mitglied der Arbeitsgruppe der
Landesregierung Schleswig-Holstein und der dänischen
Regierung. Daher kann ich Ihnen auch nicht verbindlich
sagen, dass sich aus den angekündigten – noch nicht ein-
mal beschlossenen – Kürzungen im schleswig-holsteini-

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(C (D chen Haushalt die Schließung von 22 Schulen ergibt. ch kann Sie nur bitten, auch als Opposition im Landtag on Schleswig-Holstein alles daranzusetzen – so wie wir s auch hier von der Bundesregierung leisten –, dass es eine Kürzung im Bildungsbereich und keine Schlieung von Schulen gibt. Es gibt eine weitere Nachfrage des Kollegen Rix, itte. Danke. – Wir werden unserer Aufgabe als Opposition m schleswig-holsteinischen Landtag nachkommen und n diesem Zusammenhang auch auf Sie und diese Anreung der Bundesregierung verweisen. Herzlichen Dank! Lassen Sie mich noch einmal zur Zusammensetzung er Arbeitsgruppe kommen. Da es schon öffentliche Irriationen – denken Sie an die Äußerungen der Außen inisterin – gegeben hat, möchte ich noch einmal nachragen, ob denn neben den angekündigten Gesprächen uch weiterhin versucht wird, gemeinsam mit Landesreierung und dänischer Regierung zu Dreiergesprächen u kommen, damit es hier nicht wieder ein Pingpongpiel gibt, wie wir es leider auch ein bisschen erleben üssen. C Ich muss noch einmal nachfragen. „Dreiergespräche“ eißt für Sie was? Land, Bund und dänische Regierung. C Aufgrund der derzeit bestehenden grundgesetzlichen orschriften, die wir natürlich einhalten werden – ich age noch einmal: Der Bund hat keine Hoheit, was die chulen und die Bildung in den Ländern anbelangt –, ehe ich keine Möglichkeit, auf die Arbeit einer solchen rbeitsgruppe einer Landesregierung Einfluss zu nehen. Sie können aber davon ausgehen, dass die Bundesreierung alles daransetzen wird, in Gesprächen mit der chleswig-holsteinischen Landesregierung darauf hinzuirken, dass es zu keinen weiteren Kürzungen im Schulereich kommt. Kollege Rossmann, bitte. Frau Staatsministerin, das, was dort im deutsch-däni chen Grenzland – mittlerweile ist es fast kein Grenzland ehr – gewachsen ist, hat ungemein viel mit Vertrauen nd einem fairen, vorweg informierenden Umgehen mit Dr. Ernst Dieter Rossmann )


(Zuruf von der FDP: Genau!)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705420600
Sönke Rix (SPD):
Rede ID: ID1705420700
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705420800
Sönke Rix (SPD):
Rede ID: ID1705420900
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705421000
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705421100
Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD):
Rede ID: ID1705421200




(A) )

einander zu tun. Das setzt auch bestimmte Standards in
Bezug auf finanzielle Anpassungen und Restriktionen,
die gegebenenfalls kommen.

Vor diesem Hintergrund frage ich Sie: Welchen Stan-
dard erlegt die Bundesregierung sich, wenn sie zu sol-
chen finanziellen Klärungen kommt, in Bezug auf einen
vertrauensvollen Umgang mit den Partnern auf der däni-
schen Seite oder auf der Seite der deutschen Minderheit
auf? Und sehen Sie das, was in Schleswig-Holstein pas-
siert ist – dort hat das Handeln der CDU/FDP-Landesre-
gierung zu gravierender Empörung geführt –, als vor-
bildhaft in Bezug auf einen solchen vertrauensvollen
Umgang auch in Zeiten enger finanzieller Verhältnisse
an?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705421300


Sehr geehrter Herr Abgeordneter Rossmann, ich kann
auf Ihre Frage nur antworten, dass die Bundesregierung,
insbesondere der Außenminister, ein sehr vertrauensvol-
les und enges Verhältnis zur dänischen Außenministerin
hat und dass wir diesen Kontakt auch in regelmäßigen
Gesprächen, Treffen und Vorhaben umsetzen werden.
Wenn Sie mich nach Standards fragen: Ich halte es für
einen sehr hohen Standard – auch im Vergleich zu ande-
ren europäischen Ländern –, wie wir die Kontakte und
die Regierungsgespräche mit Dänemark pflegen.

Zu dem zweiten Teil Ihrer Frage will ich Folgendes
ausführen: Einerseits – das sagte ich auch schon – kann
ich verstehen, dass die Eltern von Kindern der dänischen
Minderheit verärgert sind.

Die andere Seite ist, dass ein Land wie Schleswig-
Holstein in Zeiten der Konsolidierung der Haushalte, in
Zeiten, in denen – auch unter vorhergehenden Regierun-
gen – hohe Schulden angehäuft worden sind, in die
Zwangslage versetzt ist, zu sparen. Auch das ist im Inte-
resse der zukünftigen Generationen. Auch das ist im In-
teresse der dänischen Minderheit. Denn wenn man jetzt
nicht die Schulden abbaut und die Haushalte konsoli-
diert, dann wird man sich zukünftig keine weiteren Bil-
dungs- und Sozialausgaben für die dänische Minderheit
leisten können.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sehr richtig!)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705421400

Danke schön. – Ich rufe Frage 22 des Kollegen Rix

auf:
Entspricht nach Auffassung der Bundesregierung die in

Frage 21 genannte Entscheidung der schleswig-holsteinischen
Landesregierung den von der Bundesregierung im Vierten Mo-
nitoringbericht der Bundesrepublik Deutschland 2010 unter-
strichenen minderheitenpolitischen Verpflichtungen der Bun-
desrepublik Deutschland gegenüber dem Europarat mit der
Rahmenkonvention zum Schutz nationaler Minderheiten und
der Sprachencharta?

Frau Pieper, bitte.

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(C (D C Sehr geehrter Herr Abgeordneter Rix, die Bundesre ierung kommentiert, wie in der Antwort auf Ihre vorherehende Frage bereits festgestellt, die Entscheidung der chleswig-holsteinischen Landesregierung nicht. Ich glaube, as ist auch in meinen bisherigen Äußerungen zum Ausruck gekommen. Die Verpflichtung der Bundesrepublik eutschland gegenüber dem Europarat sieht sie durch die ntscheidung des Landes nicht berührt. Die Notwendigeit der Einsparungen wird im Zuge der Monitoringverahren zu den beiden europarechtlichen Abkommen Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Mindereiten“ und „Europäische Charta der Regionaloder Minerheitensprachen“ mit den Vertretern der entsprechenen beratenden Ausschüsse erörtert werden. Eine Nachfrage. Bitte, Kollege Rix. Vielen Dank. – Für mich stellt sich die Frage, wie für odellregionen auf europäischer Ebene weiterhin georben werden soll, auch von der Bundesregierung. enn Sie schon nicht kommentieren, was die Landesre ierung von Schleswig-Holstein tut, dann müssen Sie, umindest was die deutsche Minderheit in Dänemark aneht, handeln. Dabei stellt sich schon die Frage, wie die undesregierung auf europäischer Ebene weiterhin den orbildcharakter aufrechterhalten will, wenn sie selbst in iesem Bereich kürzen möchte. C Ich habe Ihnen zum Ausdruck gebracht, dass die Bun esregierung gerade nicht kürzt, sondern dass die Fördeung mit Bundesmitteln seit über zehn Jahren nominal leich ist, was ein gutes Signal ist. Man kann auch auf europäischer Ebene noch viel ehr machen, was grenzüberschreitende Regionen an eht. Die Bundesregierung fühlt sich dazu verpflichtet, a mehr zu tun, etwa Vorschläge, die von der dänischen eite gemacht werden, positiv aufzugreifen und diese orschläge auf europäischer Ebene gemeinsam umzuseten. Eine Nachfrage des Kollegen Thönnes. Fra Jede Person, die einer nationalen Minderheit angehört, hat das Recht … auf Gleichheit vor dem Gesetz und auf gleichen Schutz durch das Gesetz … In dieser Hinsicht ist jede Diskriminierung aus Gründen der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit verboten. … Die Vertragsparteien verpflichten sich, die Bedingungen zu fördern, die es Angehörigen na Franz Thönnes )

Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705421500
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705421600
Sönke Rix (SPD):
Rede ID: ID1705421700
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705421800
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705421900
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1705422000
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1705422100




(A) )

tionaler Minderheiten ermöglichen, ihre Kultur zu
pflegen und weiterzuentwickeln und die wesentli-
chen Bestandteile ihrer Identität, nämlich ihre Reli-
gion, ihre Sprache, ihre Traditionen und ihr kulturel-
les Erbe, zu bewahren.

Wie will die Bundesregierung die ungleiche Finanzie-
rung und damit die minderheitenbegründete unterschied-
liche Behandlung bei der Schulfinanzierung gegenüber
dem Europarat rechtfertigen? Habe ich Sie gerade richtig
verstanden, dass die Bundesregierung in Bezug auf die
deutsche Minderheit in Dänemark keine Kürzungen be-
absichtigt?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705422200


Das ist richtig. Ich kann es Ihnen noch einmal vorle-
sen – ich habe es extra noch einmal geprüft –: Die För-
derung mit Bundesmitteln wird nicht nur in diesem Jahr,
sondern soll auch im nächsten Jahr nominal gleich blei-
ben. In den vergangenen beiden Jahren gab es sogar
noch einen Sonderzuschuss von der Bundesregierung.


(Franz Thönnes [SPD]: Können Sie den ersten Teil der Frage nach der ungleichen Finanzierung vielleicht auch noch beantworten?)


– Das mache ich sehr gerne, sehr geehrter Herr Abgeord-
neter, ich sehe aber keine Diskriminierung der dänischen
Minderheit in Schleswig-Holstein aufgrund der jetzt an-
gesetzten Haushaltsberatungen in Verbindung mit den
Kürzungen im Schulbereich. Ich halte sowohl die däni-
sche Minderheit in Deutschland als auch die deutsche
Minderheit in Dänemark immer noch für in hohem Maße
gefördert, gerade im Bildungsbereich. Ich gehe davon
aus, dass es keine Benachteiligung geben wird.

Außerdem erwähnte ich schon in meinen vorherge-
henden Antworten, dass es außer der Förderung im Bil-
dungsbereich andere Zuschüsse für sozial schwache Fa-
milien gibt, die die dänische Minderheit in Schleswig-
Holstein in Anspruch nehmen kann.


Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1705422300

Darf ich eine kurze Nachfrage stellen, Herr Präsident? –

Aufgrund der Kürzungen, die die schleswig-holsteini-
sche Landesregierung plant, müssen von 48 Schulen
wahrscheinlich 22 geschlossen werden, und aufgrund
der Kürzungen, die die Bundesregierung betreffend die
deutsche Minderheit in Dänemark plant, müssen, wenn
sie denn stattfinden – Sie haben das gerade verneint –,
40 bis 50 Mitarbeiter entlassen werden. Dazu sagen Sie,
das sei keine Benachteiligung der Minderheiten in der
Grenzregion. Finden Sie das nicht ein bisschen verwun-
derlich? Saugen sich die Menschen und die Verbände,
die dort demonstrieren, diese Zahlen aus den Fingern,
und unterstellen sie der schleswig-holsteinischen Lan-
desregierung sowie der Bundesregierung vielleicht nur
etwas Böses?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705422400


Nein, Herr Abgeordneter. Ich habe es jetzt schon
mehrmals gesagt: Ich habe größtes Verständnis für die

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(C (D emonstrierenden, für die dänische Minderheit, die sich atürlich dafür einsetzen, dass es höhere Zuschüsse gibt, uch für die Schulen ihrer Kinder. Aber – ich kann es nur mmer wieder sagen – Sie sollten die Diskussion, die eientlich im Landtag Schleswig-Holstein zu führen ist, icht in den Deutschen Bundestag verlagern und nicht ersuchen, die Verantwortung der Bundesregierung zuuschieben. Wir sind unserer Verpflichtung, auch gegenber der deutschen Minderheit in Dänemark, bisher imer herausragend nachgekommen. Im Übrigen darf ich Sie noch einmal daran erinnern ich brauche es wahrscheinlich gar nicht zu tun –, dass etztendlich der Deutsche Bundestag über den Bundesaushalt entscheidet und Sie es damit in der Hand haben, afür zu sorgen, dass die Förderung weiterhin auf hohem iveau stattfindet. Wir kommen damit zu den beiden Fragen der Kolle in Bettina Hagedorn zur gleichen Thematik. Zunächst ie Frage 23: Sind die im Nachgang des Treffens zwischen der Außenministerin des Königreichs Dänemark, Lene Espersen, und dem Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido Westerwelle, am 1. Juni 2010 im Auswärtigen Amt in Berlin, bei dem auch über die seitens der schleswig-holsteinischen Landesregierung geplanten Kürzungen der Zuschüsse an die dänischen Schulen im Landesteil Schleswig in Höhe von 4,7 Millionen Euro jährlich gesprochen wurde, wiedergegebenen Zitate in der Ausgabe der Tageszeitung Der Nordschleswiger vom 2. Juni 2010 zutreffend, wonach die dänische Außenministerin erklärte: „Ich habe diese Frage angerissen … Mein Amtskollege will Kontakt zur Landesregierung aufnehmen, welche Konsequenzen das hat“, und der deutsche Bundesminister entgegnete: „Ich kann bestätigen, was meine Amtskollegin gesagt hat. Selbstverständlich gehört es sich so, dass ich mir diese Sache jetzt noch einmal genau ansehen werde“, und hat der Bundesminister Dr. Guido Westerwelle sich inzwischen diese Sache noch einmal genau angesehen und wann mit wem in der schleswig-holsteinischen Landesregierung mit welchem Ergebnis gesprochen? C Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Frau Abgeord ete Hagedorn, hier wiederholt sich das Thema. Die undesregierung setzt sich für den ständigen bilateralen ialog zwischen Deutschland und Dänemark auf allen benen ein. Die geplanten Kürzungen fallen in die Kometenz des Landes Schleswig-Holstein. Daher begrüßt ie Bundesregierung die Initiative des Ministerpräsidenen Peter Harry Carstensen, mit der dänischen Regierung nd den Vertretern der dänischen Minderheit Gespräche u führen. Ministerpräsident Carstensen und der däniche Regierungschef Lars Løkke Rasmussen haben sich uch schon darüber verständigt, in einer gemeinsamen rbeitsgruppe die finanziellen Grundlagen der Mindereitenschulen auf beiden Seiten der Grenze dokumentieen zu lassen. Bitte schön, Frau Kollegin. )

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705422500
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705422600
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705422700




(A) )


Bettina Hagedorn (SPD):
Rede ID: ID1705422800

Danke für Ihre Antwort, die aber, wenn ich das so sa-

gen darf, meine Frage leider nicht beantwortet hat. Bei
meiner Frage ging es konkret darum, dass es ein Treffen
zwischen unserem Außenminister und der Außenminis-
terin Dänemarks gegeben hat, bei dem konkrete Verabre-
dungen getroffen worden sind. Das hat die dänische Au-
ßenministerin so bestätigt. Das ist so auch den Medien
zu entnehmen gewesen. Dem ist seitens unseres Außen-
ministers wohl auch so zugestimmt worden.

Allerdings warten wir und wartet vor allen Dingen die
Außenministerin Dänemarks ganz offenkundig auf Ta-
ten. Bei dem Treffen ging es darum, dass die Bundes-
regierung gerade aufgrund der vertraglichen Grundla-
gen, die nationale Grundlagen sind, ihren Einfluss
geltend zu machen versucht und sich im Dialog mit der
schleswig-holsteinischen Landesregierung dafür ein-
setzt, dass die massiven Kürzungen zulasten der Minder-
heiten rückgängig gemacht werden.

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705422900


In der Tat gehört zu den getroffenen Maßnahmen,
dass diese Arbeitsgruppe von der schleswig-hol-
steinischen Landesregierung und der dänischen Re-
gierung eingesetzt wurde. Ich kann Ihnen aber auch sa-
gen, Frau Abgeordnete, dass der Außenminister, Herr
Dr. Westerwelle, über den Leiter der Europaabteilung
des Auswärtigen Amtes mit dem Chef der Staatskanzlei
Schleswig-Holsteins hat Kontakt aufnehmen lassen und
das angesprochen hat, was ihm und der dänischen Au-
ßenministerin am Herzen gelegen hat.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705423000

Weitere Nachfrage? – Bitte schön.


Bettina Hagedorn (SPD):
Rede ID: ID1705423100

Es ist schön, dass wir auf diesem Wege erfahren, dass

er hat Kontakt aufnehmen lassen. Angesichts der Irrita-
tion, die zwischen den beiden Staaten erwachsen ist,
hätte man sich allerdings wünschen und vorstellen kön-
nen, dass es der Außenminister zu seiner persönlichen
Sache macht, hier den Kontakt aufzunehmen.

Wichtig wäre jetzt schon, zu wissen: Wann ist dieser
Kontakt aufgenommen worden und mit welchem Er-
folg? Sind weitere Gespräche verabredet worden, um,
weil die Zeit ja drängt, am Ball zu bleiben?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705423200


Es ist ja verständlich, dass der deutsche Bundes-
außenminister auf der Ebene der Außenminister Kom-
munikation pflegt und den Dialog auch sehr intensiv
führt.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist bekannt!)


So ist das auch bei unserem Außenminister, Herrn
Dr. Westerwelle. Es war, wie ich glaube, richtig, noch
einmal bei der schleswig-holsteinischen Staatskanzlei

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(C (D achzuhaken und dort auch die Bitte des deutschen Auenministers in der Frage der dänischen Minderheit vorutragen. Ich will aber ausdrücklich sagen: Ich selber war nicht ei dem Gespräch dabei; ich habe es nur zur Kenntnis enommen. Ich reiche Ihnen aber gerne das Datum des esprächs nach. Das habe ich jetzt nicht im Kopf. Ich ill mich sehr bemühen, Frau Abgeordnete, Ihnen alle etails, die Sie wünschen, zur Kenntnis zu geben. Ich kann nur betonen, dass der Bundesregierung und nsbesondere mir sehr viel daran liegt, dass wir zukünfig gerade auch bei den Bildungsinvestitionen in eutschland vorankommen. (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705423300

Damit kommen wir zur Frage 24 der Kollegin

agedorn:
Warum wird auf der Homepage des Auswärtigen Amts

nicht genauso wie auf der Homepage des dänischen Außen-
ministeriums über die Inhalte des Treffens vom 1. Juni 2010
zwischen dem Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido
Westerwelle, und der dänischen Außenministerin Lene
Espersen mit Bezug auf die Gesprächsinhalte unter anderem
auch berichtet, dass der deutsche Bundesminister bezüglich
der von der schleswig-holsteinischen Landesregierung ge-
planten Kürzungen der Zuschüsse an die dänischen Schulen
im Landesteil Schleswig in Höhe von 4,7 Millionen Euro mit
der Regierung in Schleswig-Holstein Kontakt aufnehmen
will, und kann daraus geschlossen werden, dass, wenn nur
über die anderen Gesprächsinhalte wie Afghanistan und den
Vorfall vor der Küste des Gaza auf der deutschen Homepage
berichtet wird, das Thema der geplanten Kürzungen der Zu-
schüsse an die dänischen Schulen einen für die Bundesregie-
rung geringeren Stellenwert als den auf der dänischen Seite
hat oder ihr weniger berichtenswert erscheint?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705423400

Frau Abgeordnete, das Thema wurde auf der Presse-

onferenz angesprochen. Danach hatten Sie ja schon ge-
ragt. Die Internetseite des Auswärtigen Amtes kann na-
urgemäß nur einen Ausschnitt der angesprochenen
hemen abbilden. Hier liegt der Fokus auf originär in
ie Zuständigkeit des Auswärtigen Amtes fallenden As-
ekten.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705423500

Bitte schön, Frau Hagedorn.


Bettina Hagedorn (SPD):
Rede ID: ID1705423600

Ich möchte meine Zusatzfrage zu dieser Frage gerne

it einem anderen Sachverhalt verknüpfen, den Sie vor-
in schon angesprochen haben.

Zunächst einmal möchte ich aber feststellen: Wenn
uf der Internetseite nur von Afghanistan und den Vor-
ällen im Gazastreifen die Rede ist, nachdem die däni-
che Außenministerin und der deutsche Außenminister
iteinander gesprochen haben, aber andere Sachver-

alte, die Tausende von Deutschdänen in der Minderhei-
enregion zu Protesten auf die Straße treiben, nicht er-





Bettina Hagedorn


(A) )


)(B)

wähnt werden, dann kann man aus dieser Tatsache auch
einen Eindruck gewinnen, wie wichtig bzw. wie unwich-
tig die Bundesregierung die Frage der Kürzungen zulas-
ten von Minderheiten nimmt.

Das bringt mich dazu, eine Zusatzfrage im Hinblick
auf den Bundeshaushalt, den Sie vorhin angesprochen
haben, zu stellen. Richtig ist, dass die Kulturhoheit bei
den Ländern liegt; aber, wie den Medien zu Recht ent-
nommen werden konnte, geraten die Projekte der Min-
derheiten gerade deshalb so stark unter Druck, weil sie
sozusagen von zwei Seiten in die Zange genommen wer-
den. So wollte die Bundesregierung – so war jedenfalls
zu lesen – die Mittel hierfür im Jahr 2011 ursprünglich
um 800 000 Euro kürzen; jetzt will sie sie, so haben wir
erfahren, sogar um 1,5 Millionen Euro kürzen. Ich habe
Sie vorhin so verstanden, dass Sie diese Kürzung nicht
bestätigen können. Das wäre ja schön. Ich möchte hier
aber noch einmal gezielt nachhaken.

Sie haben darauf verwiesen, dass in den letzten vier
bis fünf Jahren in diesem Bereich nicht gespart worden
sei, und auch an die Verantwortung des Parlaments für
den Bundeshaushalt erinnert. Ich will dies insofern rich-
tigstellen, als die Regierungsentwürfe in den letzten vier
Jahren regelmäßig Sparmaßnahmen an dieser Stelle vor-
gesehen haben. Diese wurden allerdings zu Zeiten der
Großen Koalition vom Parlament glücklicherweise rück-
gängig gemacht. Wie gesagt, die Regierung hat auch in
den letzten vier Jahren versucht, hier zu sparen. Wollen
Sie jetzt vielleicht bestätigen, ob die in den Medien kom-
munizierten Kürzungen für Minderheitenprojekte – erst
800 000 Euro, dann 1,5 Millionen Euro – nicht Realität
werden, oder habe ich Sie hier möglicherweise falsch
verstanden?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705423700


Sehr geehrte Frau Abgeordnete, zu dem ersten Teil
Ihrer Frage: Ich möchte Sie bitten, zur Kenntnis zu neh-
men, dass Veröffentlichungen auf den Internetseiten
keine Gewichtung darstellen. Somit ist es keineswegs
der Fall, dass die Probleme der dänischen Minderheit,
die wir hier gerade ausdiskutieren, das Auswärtige Amt
nicht berühren würden – im Gegenteil. Wir bemühen uns
natürlich immer um eine Vielfalt an Information und
Kommunikation auf den Internetseiten des Auswärtigen
Amtes. Ich nehme diese Diskussion jetzt als Anregung
auf, auch diese Frage auf den Internetseiten des Auswär-
tigen Amtes zu thematisieren, zumal die Kulturabtei-
lung, mit der ich zusammenarbeite, im Auswärtigen Amt
auch für Kommunikation zuständig ist.

Zum zweiten Teil Ihrer Frage: Was die bevorstehen-
den Kürzungen der Zuschüsse an die dänische Minder-
heit in Deutschland anbelangt, worüber Sie aus den
Medien Kenntnis bekommen haben, darf ich Sie auf die
bevorstehenden Haushaltsberatungen verweisen. Mir
selber liegen die Zahlen für den Haushalt des Innen-
ministeriums noch nicht vor; ich glaube, auch Ihnen
nicht. Nach der heutigen Kabinettssitzung habe ich dem

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(C (D uswärtigen Ausschuss die Haushaltsdaten für das Ausärtige Amt zur Kenntnis gegeben. Für die von Ihnen ngesprochenen Zuschüsse ist aber das Innenministeium zuständig. Deswegen würde ich Ihnen empfehlen, ine der nächsten Fragestunden zu nutzen und konkret ine Frage an das Bundesinnenministerium zu richten. Wir sind fast am Ende der Fragestunde. Deshalb nur och eine kurze Nachfrage des Kollegen Thönnes. Danke, Herr Präsident. Ich weiß aus eigener Erfah ung, wie das ist, wenn man auf der Regierungsbank die ragen der Abgeordneten beantworten muss. Ihren Antworten entnehme ich, dass dieses Thema die undesregierung doch irgendwie berührt. Ich finde es ut, dass Sie sich an dieser Stelle einschalten und nicht o tun, als sei das, was in Schleswig-Holstein läuft, reine ultuspolitik. Ich komme noch einmal zurück auf die Bonn-Kopenagener Erklärungen. Mit Blick auf die Kapitel, in denen das Recht auf gleiche Behandlung, nach dem niemand egen seiner Abstammung, seiner Sprache, seiner Herunft oder seiner politischen Anschauung benachteiligt der bevorzugt werden darf“ und die Feststellung, dass bei Unterstützungen und sonstigen Leistungen aus öfentlichen Mitteln … Angehörige der dänischen Mindereit gegenüber anderen Staatsbürgern nicht unterschiedich behandelt werden“ dürfen, enthalten sind, muss man ragen: Ist nach Auffassung der Bundesregierung künftig 5 Prozent für dänische Schüler das Gleiche wie 00 Prozent für deutsche Schüler? Glauben Sie, dass iese Rechnung im Mathematikunterricht an deutschen chulen Bestand haben wird? (Elke Ferner [SPD]: Rechnen können die nicht!)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705423800
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1705423900

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1705424000

Ich kann meine vorherige Bemerkung nur bekräfti-

en. Uns liegt sehr an diesem Abkommen. Das haben
ie richtig gefolgert, Herr Abgeordneter Thönnes. Die
änische Minderheit wird durch Einsparungen im Bil-
ungsbereich in dem Sinne, dass sie nicht mehr gleich-
estellt ist, nicht diskriminiert. Es fließen weiterhin Zu-
chüsse und Fördermittel seitens der Kommunen und des
andes an Familien, die der dänischen Minderheit ange-
ören. Dabei geht es, wie Sie selber gesagt haben, nicht
ur um Zuschüsse für Schulen. Ich kann nur wiederho-
en: Wir sehen keine Diskriminierung der dänischen

inderheit in diesem Zusammenhang.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705424100

Danke schön, Frau Staatsministerin.

Wir sind damit am Ende der Fragestunde.





Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse


(A) )


)(B)

Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf:

Aktuelle Stunde
auf Verlangen der Fraktion der SPD

Steigende Beiträge als Ergebnis der Gesund-
heitsreform – Weniger Netto vom Brutto

Ich eröffne die Aussprache und erteile Kollegin Elke
Ferner für die SPD-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der SPD)



Elke Ferner (SPD):
Rede ID: ID1705424200

Herr Präsident! Liebe Kollegen und Kolleginnen!

Man hat eigentlich kaum mehr Worte für das, was ges-
tern der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist.


(Lachen bei der FDP – Heinz Lanfermann [FDP]: Dann lassen Sie es doch sein!)


Man kann nur noch sagen: Nach dem Koalitionschaos
kommt jetzt das Reformchaos. Auf alle Fälle ist das, was
Sie hier bieten, Wortbruch in Reinkultur.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Johannes Singhammer [CDU/ CSU]: Was?)


Das ist keine Reform. Das ist die Kapitulation vor dem
Chaos Ihrer schwarz-gelben Koalition. Das ist nicht
mehr, sondern weniger Netto vom Brutto. Das ist kein
Sozialausgleich, sondern ein Verteilen von Almosen mit
der Gießkanne. Das ist nicht mehr, sondern weniger So-
lidarität. Das ist auch nicht weniger, sondern mehr Büro-
kratie. Nicht die Ausgabenkürzungen bei allen Leis-
tungserbringern stehen bei Ihnen auf der Tagesordnung,
sondern Klientelpolitik vom Feinsten. Kurzum: Ihre so-
genannte Reform ist Wortbruch in Reinkultur.


(Beifall bei der SPD)


Wer dazu fähig ist, der sollte auch fähig sein, die Konse-
quenzen zu ziehen. Zurücktreten müssten eigentlich alle,


(Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Vor allem die Opposition, Frau Ferner! Die taugt nämlich überhaupt nicht!)


wenn Sie sich an Ihren eigenen Worten messen lassen,
Sie, Herr Rösler, genauso wie Herr Seehofer in Bayern.

Was war versprochen? Versprochen war mehr Netto
vom Brutto. Das Gegenteil ist der Fall. Herr Rösler sagte
noch 2009, die Versicherten würden keine höheren Bei-
träge zahlen müssen, es gebe definitiv keine Zusatzbe-
lastung. Diese Aussagen aus dem letzten Jahr waren ges-
tern im Fernsehen zu bewundern. Aber die Wahrheit ist:
Versicherte müssen in Zukunft mindestens 2,3 Prozent
mehr zahlen. Bei Kassen, die viele Kranke versichert ha-
ben, ist es wahrscheinlich noch mehr.

Von Ihnen, Herr Rösler, war versprochen worden,
dass die 1-Prozent-Grenze beim Zusatzbeitrag bleibt.
Jetzt entfällt der Schutz für die Versicherten ganz. Jedes
Mitglied der GKV muss nicht nur um 0,3 Beitragssatz-
punkte mehr zahlen, sondern auch mindestens 2 Prozent

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(C (D eines sozialversicherungspflichtigen Einkommens. Was aran gerecht sein soll, bleibt wirklich Ihr Geheimnis. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Martina Bunge [DIE LINKE])


atsache ist, dass jemand mit einem Einkommen von
500 Euro brutto erst einmal über die Beitragssatzanhe-

ung 4,50 Euro mehr zahlt. Dann muss er bis zu 30 Euro
ür die kleine Kopfpauschale bezahlen. Zusammen mit
em bisherigen Beitrag sind das 158 Euro im Monat statt
18,50 Euro. Das sind 10,53 Prozent des Einkommens
tatt wie bisher 7,9 Prozent. Das ist nicht weniger, das ist
ehr. Das ist mehr als dreist, liebe Kollegen und Kolle-

innen.


(Beifall bei der SPD)


nsbesondere für Rentnerinnen und Rentner, aber auch
ür Auszubildende, Studierende, Niedrigverdiener und
erdiener mit mittlerem Einkommen – darunter sind
usgesprochen viele Frauen – ist das eine Einkommens-
ürzung.

Versprochen war, dass die starken Schultern mehr tra-
en sollen als die schwachen. Für die CSU war es sogar
in Markenzeichen, mehr soziale Gerechtigkeit zu wol-
en.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Haben wir doch!)


as Gegenteil ist der Fall. Bei einer Kopfpauschale von
0 Euro im Monat zahlt jemand mit einem Einkommen
on 1 500 Euro 10,53 Prozent seines Einkommens, der-
enige mit einem Einkommen an der Beitragsbemes-
ungsgrenze 9 Prozent und der mit einem Einkommen
on 5 000 Euro 6,1 Prozent. Was daran gerecht sein soll,
rschließt sich mir nicht. Das, was Sie, Herr Rösler, kri-
isiert haben, verschärfen Sie jetzt sogar noch. Dazu
erzlichen Glückwunsch!


(Beifall bei der SPD)


Es wurde von einem automatischen Sozialausgleich
us Steuermitteln gesprochen. Herausgekommen sind Al-
osen, die mit der Gießkanne verteilt werden. Wie sieht

as aus? Zunächst geht es mit niedrigen Kopfpauschalen
os. Dann geht es aber weiter. Es wird jedes Jahr eine Stei-
erung geben, weil Sie bei den Ausgabenkürzungen hin-
er den Möglichkeiten zurückgeblieben sind.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Wo wollen Sie denn kürzen?)


enn jemand, der beispielsweise ein Einkommen von
500 Euro hat, 31 Euro an seine Kasse bezahlt hat,


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Ein Vorschlag! Wo sollen wir kürzen?)


ekommt er sage und schreibe einen Euro zurück. Das
st Ihr Sozialausgleich. Dazu wirklich herzlichen Glück-
unsch!


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ich möchte als Letztes noch das Thema Bürokratie-
ufbau ansprechen. Es gibt einen Bürokratieaufbau statt





Elke Ferner


(A) )


)(B)

eines Bürokratieabbaus. Offenbar hat von denen, die
miteinander verhandelt haben, überhaupt niemand im
Blick gehabt, dass es 4,4 Millionen Rentner und Rentne-
rinnen gibt, die mehr als eine Rentenzahlung von der ge-
setzlichen Rentenversicherung bekommen. Für sie wer-
den unterschiedliche Rentenkonten geführt. Es kommen
Betriebsrenten und andere Zusatzversorgungssysteme
hinzu. Wie wollen Sie denn unter Wahrung des Daten-
schutzes diese Einkommen zusammenführen? Das ist,
Herr Rösler, keine Seltenheit. Diese 4,4 Millionen stel-
len 20 Prozent aller Rentnerinnen und Rentner dar, und
die werden ja die ersten sein, die von Ihrer Kopfpau-
schale beglückt werden.

Zum Schluss stelle ich fest: Ihre Reform ist unge-
recht, intransparent und kompliziert. Es gibt aber ein Gu-
tes daran: Diese unsoziale Politik kann man – frau auch –
bei den nächsten Landtagswahlen im kommenden Jahr
sowie auch bei der nächsten Bundestagswahl, wann im-
mer sie sein wird, abwählen.

Schönen Dank für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705424300

Das Wort hat nun Johannes Singhammer für die

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Johannes Singhammer (CSU):
Rede ID: ID1705424400

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Für 70 Millionen Menschen, die in Deutschland in
der gesetzlichen Krankenversicherung sind, gibt es seit
gestern drei gute Nachrichten.


(Lachen bei der SPD)


Erstens.


(Hilde Mattheis [SPD]: Mehr zahlen, mehr zahlen, mehr zahlen!)


Das größte jemals vorhergesagte Defizit in der gesetzli-
chen Krankenversicherung mit geradezu griechischen
Ausmaßen von 11 Milliarden Euro wird nicht entstehen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Es wird auch keine Pleitewelle bei den Krankenkassen
geben.

Zweitens. Die Menschen in Deutschland werden auch
im Jahr 2011 nicht die zweitbeste, sondern die beste Be-
handlung bekommen. Die Exzellenz des deutschen Ge-
sundheitswesens bleibt im weltweiten Vergleich gewahrt.
Leistungskürzungen, höhere Eigenbeteiligungen, teurere
Operationen ab einem bestimmten Lebensalter nur noch
bei Selbstbezahlung, das findet in Deutschland nicht statt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Mechthild Rawert [SPD]: Wer’s glaubt, wird selig!)


Deshalb schließen jetzt kurz vor der Urlaubszeit wieder
20 Millionen Deutsche zu Recht Auslandskrankenversi-
cherungen ab mit der klaren Zielsetzung: Wenn es wirk-

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(C (D ich notwendig sein sollte, möchte ich in Deutschland, in er Heimat, behandelt werden. – Ich glaube, das ist richg. Drittens. Alle Partner im Gesundheitswesen wissen etzt, woran sie sind, und können ihre Planungen darauf instellen. Ausgaben und Einnahmen in der gesetzlichen rankenversicherung werden wieder ins Gleichgewicht ebracht, (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zu wessen Lasten?)


eil wir zuallererst bei den Ausgaben gekürzt haben:
ürzungen bei den Arzneimitteln, der Pharmaindustrie
nd im Pharmagroßhandel, was sich auch auf die Apo-
heken in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro auswirken
ird. Zwangsrabatte und Preismoratorien, die eigentlich
icht zum Schatzkästchen christlich-liberaler Politik ge-
ören,


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das ist ein Markenzeichen schwarz-gelber Politik!)


aben wir aufgrund der Notwendigkeit eingesetzt. Wei-
ere Beispiele sind Einsparungen von 300 Millionen Euro
ei den Verwaltungskosten der gesetzlichen Krankenkas-
en, um Impfstoffe im Vergleich mit anderen europäi-
chen Ländern günstiger zu machen, sowie Kürzungen
ei Krankenhäusern und Ärzten.


(Mechthild Rawert [SPD]: Wo denn?)


Es geht um Kürzungen der Ausgabenzuwächse, nicht
m Einschnitte; denn Einschnitte wären nicht zu verant-
orten gewesen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


enn Sie von der Opposition immer lauthals harte
chnitte verlangen, dann sollten Sie Folgendes bedenken:
0 Prozent der Ausgaben bei den Krankenhäusern sind
ersonalkosten. Wenn Sie kürzen und sparen wollen,
twa bei einer Krankenschwester, die netto vielleicht
600 Euro inklusive Nachtzuschlag bekommt, dann
ünsche ich Ihnen dabei viel Spaß.


(Elke Ferner [SPD]: 32 Euro Kopfpauschale muss diese Frau künftig zahlen!)


ir jedenfalls haben daran keinen Spaß.


(Elke Ferner [SPD]: 32 Euro!)


eshalb wird es bei uns einen Kahlschlag in dieser Rich-
ung nicht geben.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Frau Ferner, da Sie so laut dazwischenschreien:


(Elke Ferner [SPD]: Ich habe mich an Herrn Lanfermann orientiert!)


enn Sie uns schon nicht glauben, dann glauben Sie
och Ihrer Gesundheitsministerin in Mecklenburg-Vor-
ommern, Frau Schwesig, die heute erklärt hat, die Ein-
parungen bei den Krankenhäusern hingegen würden
trukturschwache Regionen treffen, wo viele alte und





Johannes Singhammer


(A) )


)(B)

schwache Menschen leben. Frau Schwesig hat recht. An
ihren Worten sollten Sie sich orientieren.

Wenn Sie einen Kahlschlag bei den Ärzten fordern,
dann hat das gerade auf den ländlichen Bereich Auswir-
kungen. Wir haben die hausarztzentrierte Versorgung


(Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Abgeschafft!)


mit der klaren Zielsetzung eingeführt, dort die Versor-
gung zu verbessern. Wir wollen einen Trend zum Um-
zug der Ärzte in die Ballungszentren im Süden und Wes-
ten unseres Landes verhindern;


(Hilde Mattheis [SPD]: Der ist schon längst da!)


denn wir wollen eine gleichmäßige Versorgung garantie-
ren.

Nachdem alle Sparbemühungen nicht ausgereicht ha-
ben,


(Elke Ferner [SPD]: Wenn das alle Sparbemühungen waren …!)


haben wir uns entschlossen, die Solidargemeinschaft al-
ler Steuerzahler mit 2 Milliarden Euro zu bemühen. Das
heißt, im nächsten Jahr werden 15,3 Milliarden Euro aus
der Steuerkasse in die gesetzliche Krankenversicherung
überführt.

Wir haben noch etwas gemacht. Wir haben den Zu-
stand der paritätischen Beitragssituation wiederherge-
stellt, wie er vor genau anderthalb Jahren – vor der Krise –,
also am 1. Januar 2009, war. Damals betrug das Bei-
tragsniveau paritätisch 15,5 Prozent. Genau dieses Bei-
tragsniveau wird es wieder geben.


(Elke Ferner [SPD]: Aber es bleibt eine Erhöhung! Ist es mehr oder weniger als vorher?)


Das macht Sinn, weil wir in der Zeit der Krise geholfen
haben, die Lohnnebenkosten zu entlasten und damit Ar-
beitsplätze zu sichern.


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Deswegen müssen Sie sie jetzt unsicher machen! Das ist ja super!)


Gott sei Dank ist die Situation jetzt wieder besser. Des-
halb können wir zu diesem Niveau zurückkehren.

Sie stellen immer die Frage: Ist das sozial gerecht?


(Elke Ferner [SPD]: Diese Frage ist schon beantwortet: Nein!)


Diese Frage nehme ich ernst. Aber ich sage Ihnen an die-
ser Stelle: Wissen Sie, was das sozial Ungerechteste ist?
Das sozial Ungerechteste ist,


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Ihre Regierung! Das ist das sozial Ungerechteste!)


wenn die Behandlung in den Krankenhäusern und bei
den Ärzten vom Geldbeutel abhängt. Das tut es bei uns
nicht. Bei uns wird jeder unabhängig von seinem Ein-
kommen bestmöglich behandelt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD)


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(C (D Das Wort hat nun Kollegin Martina Bunge für die raktion Die Linke. Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! er Minister und Sie als Koalitionäre haben gestern ein ckpunktepapier mit dem Titel „Für ein gerechtes, soiales, stabiles, wettbewerbliches und transparentes Geundheitssystem“ vorgelegt. as sind große, wohlklingende Worte. Die nüchterne nalyse zeigt: Das Ganze ist Politik für Besserverdieende und Arbeitgeber gegen die Mehrheit der Bevölkeung. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jens Spahn [CDU/CSU]: Deswegen loben uns die Arbeitgeber so!)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705424500

(Beifall bei der LINKEN)

Dr. Martina Bunge (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1705424600

(Heinz Lanfermann [FDP]: So ist es!)


Sie wählen eine sehr interessante Taktik. Sie sprechen
on einer Wiederherstellung des Beitragssatzes von
5,5 Prozent und kommen so paritätisch auf 6 Milliar-
en Euro für 2011. Das geschätzte Defizit in Höhe von
1 Milliarden Euro wird durch die Einsparmaßnahmen
nd den Bundeszuschuss gedeckt – das Haushaltsloch ist
lso weg –, und für alle Fälle gestaltet man für die Zu-
unft den Zusatzbeitrag durch den Sozialausgleich neu.
chon hat man das System für die Zukunft wetterfest ge-
acht.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Sie haben es verstanden!)


ir hören schon seit Jahren und vor allem seit dieser Le-
islaturperiode, wie das funktionieren soll.

Ich sage: Sie kaschieren die Fehler, Sie beruhigen die
evölkerung und verstecken Ihre sozialpolitischen Grau-

amkeiten unter einem Mäntelchen. Ich möchte allen zu-
ufen: Vorsicht Kopfpauschale!


(Lars Lindemann [FDP]: Oh!)


ei dem von Ihnen vorgelegten Konzept geht es nicht al-
ein um weniger Netto vom Brutto, sondern um eine ge-
erelle Verlagerung aller künftigen Ausgabenentwick-
ungen allein auf die Versicherten – die Arbeitgeber sind
aus – und damit um die höchsten Beiträge aller Zeiten
ür Versicherte. Man muss sich die Zahlen auf der Zunge
ergehen lassen: 8,2 Prozent – also 7,3 Prozent plus
,9 Prozent – plus 2 Prozent, das sind 10,2 Prozent allein
ür die Versicherten. Das hat es noch nie gegeben. Das
st ein Skandal.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Durch die einseitige Belastung der Arbeitnehmer wird
ie Schieflage verstärkt. Menschen mit kleinen Einkom-
en – Geringverdiener, Rentner mit geringen Bezügen,
tudierende – werden am stärksten belastet. Nehmen wir





Dr. Martina Bunge


(A) )


)(B)

als Beispiel einen Zusatzbeitrag in Höhe von 16 Euro. Wie
funktioniert das? Bei einem Einkommen von 800 Euro ent-
sprechen 16 Euro 2 Prozent des Einkommens, bei
1 600 Euro sind es 1 Prozent, bei 3 200 Euro 0,5 Prozent,
und über der Beitragsbemessungsgrenze ist die Belastung
gleich null. Das ist zutiefst ungerecht.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Jens Spahn [CDU/CSU]: So ein Quatsch!)


Den Sozialausgleich über Steuern subventionieren die
Betroffenen, zumindest teilweise, auch noch selbst. Es
ist doch eine Mär, dass bei den Steuern vor allen Dingen
die Besser- und Höchstverdienenden herangezogen wer-
den. Wir alle wissen, dass die gesamten Steuereinnah-
men nur zu einem Drittel aus Einnahmen aus der Ein-
kommensteuer bestehen. Damit entsteht der Effekt, dass
sie sich selber über die Mehrwertsteuer und dergleichen
subventionieren. – Durch das vorgelegte Konzept wird
bei den Versicherten gleich mehrfach abkassiert. Was ist
daran sozial? Wir sagen: Das ist ein Skandal.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Sie konstruieren einen Zwitter: ein Stück bisherige ge-
setzliche Krankenversicherung und ein neues Stück ver-
steckte Kopfpauschale, das immer größer werden kann.
Sie wollen ihr Gesicht wahren. Wir werden Gesicht zei-
gen – gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern – für
eine sozial gerechte Gesundheitspolitik. Umfragen zei-
gen: Ganze 2,3 Prozent – auch wenn diese Zahl nicht re-
präsentativ ist – denken, dass Sie eine dauerhafte, solide
Finanzierung geschaffen haben. Sie können sich sicher
sein: Widerstand wird kommen. Bei dem vorgelegten
Konzept ist das auch erforderlich; denn Ihr Konzept ist
– um noch einmal auf den Titel zurückzukommen – nicht
transparent, sondern komplizierter und undurchschauba-
rer, wettbewerblich – für uns hat dieser Begriff im Ge-
sundheitssystem nichts zu suchen –, nicht stabil – wir
denken, es ist gerade für politische Einflussnahme sehr
anfällig –, nicht sozial – es ist zutiefst unsozial; das habe
ich eben dargelegt – und nicht gerecht; wir meinen, es ist
himmelschreiend ungerecht.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705424700

Das Wort hat nun Kollege Heinz Lanfermann für die

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Heinz Lanfermann (FDP):
Rede ID: ID1705424800

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Abseits

von all den Spekulationen und haltlosen Vorwürfen, die
wir hier gehört haben, gibt es sieben Punkte, die man be-
denken sollte, wenn man sich das Ergebnis, das gestern
erzielt worden ist und demnächst in ein Gesetz umge-
formt wird, vor Augen führt.

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(C (D (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Erstens: Weniger Netto vom Brutto! Wo ist denn mehr Netto vom Brutto? Was ist denn daraus geworden?)


Das Erste ist: Wir hatten in der Tat ein aktuelles Pro-
lem mit einer sehr großen Dimension – 11 Mil-
iarden Euro Defizit für 2011 – zu lösen. Ich kann nur sa-
en: Diese Gefahr ist gebannt, und zwar nicht nur für das
ächste Jahr, sondern auch für die folgenden Jahre. Da-
it ist die Einnahmeseite, die ein wichtiger Punkt ist,

uf Dauer stabil.


(Elke Ferner [SPD]: Weil Sie die Versicherten abzocken!)


s handelt sich jetzt um ein sich selbst regulierendes
ystem, sodass wir uns nicht wie während Ihrer Regie-
ungszeit jedes Jahr neu mit dem Thema beschäftigen
üssen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warten Sie mal ab!)


Der zweite Punkt: Wir haben dies durch eine Reihe
on Sparmaßnahmen erreicht. Wir haben uns die Mühe
emacht und uns alles angeschaut, was man einsparen
önnte.


(Elke Ferner [SPD]: Und wieder verworfen!)


ie waren da sehr geizig. Sie haben nie einen konkreten
orschlag in die Öffentlichkeit gebracht.


(Miriam Gruß [FDP]: So ist es!)


ie wollten lieber mit verdeckten Karten spielen. Wir
achen das offen. Wir haben mit einer Einsparung bei

en Pharmakosten von weit über 1,5 Milliarden Euro an-
efangen. Dieses Gesetz haben wir hier bereits verab-
chiedet. Im Grunde genommen haben wir sowohl die
rankenkassen als auch die Krankenhäuser als auch die
potheker als auch den Großhandel herangezogen. Da-
ei haben wir die Lasten unter allen Beteiligten im Ge-
undheitswesen fair und gerecht verteilt.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Elke Ferner [SPD]: Das sehen wir aber anders!)


Drittens haben wir einen großen Fehler der Großen
oalition revidiert. Sie hat mit dem Gesundheitsfonds
en Einheitsbeitrag eingeführt. Sie haben die Kassen ih-
er Beitragsautonomie beraubt; denn das, was ihnen
och blieb, die Erhebung eines Zusatzbeitrages nach al-
em Modell, war eine Fehlkonstruktion. Es gibt viele
assen, die aufgrund ihrer Mitgliederstruktur, weil sie

u viele Mitglieder mit geringem Einkommen haben, gar
eine Chance haben, sich über diese Zusatzbeiträge zu
inanzieren.


(Elke Ferner [SPD]: Jetzt werden diese Mitglieder mit 2 Prozent belastet! Das ist natürlich klasse!)


as System war in sich nicht schlüssig. Es konnte nicht
unktionieren.





Heinz Lanfermann


(A) )


)(B)

Viertens haben wir den Einstieg in einen System-
wechsel geschafft. Die Zusatzbeiträge, die wir jetzt ein-
führen, sind kassenindividuell und einkommensunab-
hängig. Das Geld bleibt bei den Kassen. Nach dem, was
von der Bundesversicherungsanstalt berechnet worden
ist, wird der Zusatzbeitrag in den nächsten Jahren durch-
schnittlich bei etwa 16 Euro liegen. Das ist die Schät-
zung, weit entfernt von den Fantasiezahlen, die Sie, Frau
Ferner, oder Sie, Herr Lauterbach, in den letzten Mona-
ten immer wieder in die Öffentlichkeit gestreut haben.


(Beifall bei der FDP – Mechthild Rawert [SPD]: Wollen wir wetten? – Elke Ferner [SPD]: Wetten Sie darauf, Herr Lanfermann?)


Fünftens. Wir schaffen das, was Sie nicht geschafft
haben: Wir schaffen einen Sozialausgleich.


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Sie ruinieren das Gesundheitssystem!)


Dieser wird vom Arbeitgeber bzw. vom Rentenversiche-
rungsträger automatisch berechnet. Da zeigt sich übri-
gens die Beliebigkeit Ihrer Argumentation, Frau Ferner.
Sie sind monatelang durch die Gegend gelaufen und ha-
ben gesagt: Wenn man für einen Sozialausgleich einen
Antrag stellen muss, dann werden alle Menschen zu
Bittstellern. Das war natürlich unsinnig; denn zum Bei-
spiel beim Wohngeld, bei dem man auch eine Leistung
vom Staat bekommt, macht das jeder gerne. Aber da Sie
das jetzt nicht mehr sagen können, behaupten Sie, das
seien Almosen, die mit der Gießkanne verteilt würden.
Und warum? Weil der Minister seine Ankündigung, es
werde einen automatischen Ausgleich geben, jetzt um-
gesetzt hat.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Elke Ferner [SPD]: Wie wollen Sie das bei den Rentnern denn automatisch machen? Das geht doch gar nicht! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das ist der größte Witz aller Zeiten!)


Für Sie ist es natürlich immer schwierig, wenn der
Minister das liefert, was er versprochen hat.


(Lachen bei der SPD)


Das ist Ihr Problem, Frau Ferner.

Sechstens. Wir entkoppeln die Gesundheitskosten
Schritt für Schritt von den Arbeitskosten. Der erste
Schritt ist die Festschreibung des Beitragssatzes auf
7,3 Prozent. Natürlich werden die zukünftigen Kosten
von den Versicherten getragen. Das ist die ganz normale
Folge des demografischen Wandels.


(Elke Ferner [SPD]: Es ist ganz normal, dass die Versicherten abgezockt werden, was? Abzockerei ist ganz normal für die FDP!)


Jeder von Ihnen, gerade von Ihnen, von der SPD, sagt
in offener Herzlichkeit bei jeder Podiumsdiskussion: Ja,
Gesundheit wird teurer. Aber wie es bezahlt werden soll,
das sagen Sie nicht. Und das ist der Unterschied: Wir
stehen zu dem, was wir tun.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


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(C (D Siebtens. Wir stehen auch dazu, dass wir mit diesem chritt, mit dem wir jetzt für die sichere und stabile Fianzierung in den nächsten Jahren sorgen, den alten Beiragszustand wiederherstellen. Sie waren es, die als Geetzgeber zum 1. Januar 2009 den Beitragssatz auf 5,5 Prozent festgelegt haben. (Elke Ferner [SPD]: Mit Leistungserhöhungen und -verbesserungen!)


in halbes Jahr später haben Sie ihn aus konjunkturellen
ründen, wegen der Wirtschaftskrise, gesenkt; das ent-

pricht einem Betrag von 6 Milliarden Euro pro Jahr.
ies geschah auf Pump – das muss man einmal sagen –,
as war schuldenfinanziert.


(Elke Ferner [SPD]: Nehmen Sie die 6 Milliarden Euro raus?)


eswegen – das sage ich auch der Arbeitgeberseite –:
enn man 3 Milliarden Euro im Jahr auf Pump, auf
osten der Steuerzahler, geschenkt bekommt, weil es
er Wirtschaft schlecht geht, dann kommt auch der Tag,
n dem man sagt: Jetzt wird es wieder besser, jetzt ist es
erantwortbar, diese Subvention auf Pump zurückzuneh-
en und zum alten Zustand zurückzukehren.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ch denke, das ist verantwortbar und eine richtige Maß-
ahme.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705424900

Herr Kollege, Sie müssen bitte zum Schluss kommen.


Heinz Lanfermann (FDP):
Rede ID: ID1705425000

Ich bin am Ende, Herr Präsident.


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Ja, das kann man wohl sagen! Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen!)


Ein letzter Satz noch: All die schönen Thesen, die Sie
ier verbreitet haben, Frau Ferner, wie man welchen
eitrag berechnen will, wenn jemand verschiedene Ein-
ünfte hat, können Sie sich für Ihre Beratungen zur Bür-
erversicherung merken. Denn da haben Sie genau das
roblem.


(Elke Ferner [SPD]: Keine Sorge, das Problem lösen wir!)


Danke schön.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705425100

Das Wort hat nun Kollegin Birgitt Bender für die

raktion Bündnis 90/Die Grünen.


Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1705425200

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wo ist ei-

entlich die CSU? Wo sind die starken Mannen aus
ünchen, die unbedingt gegen die Kopfpauschale

ämpfen und sie verhindern wollten?





Birgitt Bender


(A) )


)(B)


(Elke Ferner [SPD]: Die liegen alle am Boden!)


Sie liegen jetzt in der Ackerfurche. Oder wie soll man
sich dieses Modell anders erklären?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Denn ob das nun Zusatzbeitrag oder Kopfpauschale
heißt, klar ist doch: Die Versicherten zahlen, und zwar
immer mehr, je länger es geht, weil alle künftigen Kos-
tensteigerungen zulasten der Versicherten gehen. Das ist
genau das, was der FDP-Gesundheitsminister schon im-
mer angedroht hat. Herzlichen Glückwunsch!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der FDP: Ich denke, er soll zurücktreten!)


Ihr seid obendrein noch feige; denn zu eurer neuen
Einigkeit steht ihr gar nicht offensiv. Vielmehr wird ein
Modell gemacht, bei dem die Arbeitgeber noch einmal
mitzahlen: eine allgemeine Beitragssatzerhöhung. Dann
erst kommt die Kopfpauschale obendrauf. Da wird kal-
kuliert: Na ja, bis 2013, 2014, bis Ende dieser Legis-
laturperiode wird das ja noch nicht so schlimm, da mer-
ken es die Leute noch nicht so richtig. Dazu kann ich nur
sagen: So dumm sind die Leute nicht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


Tatsache ist: Das System der aufwachsenden Kopfpau-
schale ist angelegt. Übrigens sollten die Freundinnen
und Freunde von der Sozialdemokratie noch einmal da-
rüber nachdenken, ob der Gesundheitsfonds eine gute
Idee war; denn da ist diese Spur angelegt.


(Ulrike Flach [FDP]: Das ist einmal ein guter Satz!)


Das, was Minister Rösler jetzt macht, ist kein Grund,
sich mit einem Lorbeerkranz vor den Spiegel zu stellen.
Erstens ist und bleibt dieser Ausstieg aus dem Solidar-
system der falsche Weg. Wir brauchen nicht weniger,
sondern mehr Solidarität.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Jens Spahn [CDU/CSU]: Das machen wir ja!)


Zweitens – da sollten Sie wirklich zuhören – werden Sie
Ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Was haben Sie
neulich noch auf jeder Veranstaltung versprochen? Alles
werde gerechter, es komme mehr Geld ins System über
Steuermittel, die Sie organisieren, dann werde alles ganz
schön. Ja, wo sind die Steuermittel denn? Wo ist die grö-
ßere Gerechtigkeit? Noch vor kurzem, als Seehofer Sie
wieder heimgeschickt hat, haben Sie gemeinsam verab-
redet: Vorrangig vor Einnahmesteigerungen wollen wir
strukturelle Änderungen, um den Anstieg der Kosten zu
begrenzen. Ja, wo sind denn die Strukturreformen? Ihr
macht doch ganz kleine Münze.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


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(C (D Stichwort „Kostendämpfung“, also das, was der FDPesundheitsminister angeblich nie machen wollte. Jetzt ird mit dem Rasenmäher ein bisschen über alle Be eiche gegangen – nein, nicht über alle: nicht über die potheker. Das sind die, die so viele Briefe an das BMG chreiben und sich beschweren. Zack, bekommen sie ine Bonuscard, um vom Rasenmäher verschont zu bleien. Da ist sie wieder, die Klientelpolitik der FDP. Das acht es auch nicht besser. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Lachen bei Abgeordneten der FDP)


Das Schlimmste ist, meine Damen und Herren von
er Koalition: Dieses Kurzfristmodell mit Langzeitwir-
ung, das Sie hier auf den Tisch legen, führt dazu, dass
ir immer wieder und immer weiter über die Finanzie-

ungsseite des Gesundheitssystems diskutieren werden.
ie Gefahr ist groß, dass wir immer nur darüber spre-

hen, weil das Problem nicht befriedigend gelöst ist, so-
ange Sie regieren. Die nächste Regierung hat das Pro-
lem dann wieder auf dem Schoß. Wann reden wir
igentlich einmal über Gesundheit und über Strukturre-
ormen, die die Versorgung verbessern?


(Zuruf von der SPD: Sehr gut!)


enau das gerät ins Hintertreffen. Auch das werfe ich
hnen vor.

Danke schön.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie des Abg. Harald Weinberg [DIE LINKE])



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705425300

Das Wort hat nun Kollege Jens Spahn für die CDU/

SU-Fraktion.


Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1705425400

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

rau Bender, mit Blick auf das, was sich bei der Solar-
örderung abgespielt hat, weiß ich nicht, ob Sie die Rich-
ige sind, um hier über Klientelpolitik zu reden.


(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Oh, nein! – Elke Ferner [SPD]: Mövenpick!)


Ja, so ist es doch. Wir haben es jüngst, in den letzten
agen, wieder erlebt, was Sie da für eine Show veran-
talten.

Die Aktuelle Stunde bietet unabhängig davon eine
ute Gelegenheit, einen Tag nachdem sich die Koalition
ach zugegebenermaßen intensiven Debatten in den letz-
en Wochen und Monaten – wir haben in der Sache ge-
ungen – auf einen Kompromiss in der Gesundheitspoli-
ik geeinigt hat, darüber zu diskutieren. Am Ende
andelt es sich um ein faires Paket. Es umfasst Ein-
parungen im Sinne von Zuwachsbegrenzungen im
ächsten Jahr bei den Kosten für Ärzte, Zahnärzte und
rankenhäuser und den Verwaltungskosten der Kran-
enkassen.





Jens Spahn


(A) )


)(B)


(Elke Ferner [SPD]: Die haben mehr, und die Versicherten haben weniger!)


Ein Wort zur SPD. Sie stellen sich hier fortwährend
hin und fordern – Sie, Frau Kollegin Ferner, gerade
schon wieder – im Abstrakten Einsparungen. Sie haben
einmal einen konkreten Vorschlag gemacht, nämlich den
Rabatt bei den Arzneimitteln um 10 Prozentpunkte zu
erhöhen. Diesen Vorschlag haben wir sogar umgesetzt,
aber Sie haben dagegengestimmt. Frau Kollegin Ferner,
doppelzüngiger als Sie an dieser Stelle kann man kaum
sein.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Elke Ferner [SPD]: In Doppelzüngigkeit sind Sie Weltmeister!)


Zum einen kommt es also zu Einsparmaßnahmen im
Sinne von Zuwachsbegrenzungen im nächsten Jahr. Zum
anderen kehren wir zu dem Beitragssatz zurück – es ist
schon gesagt worden –, der vor der Krise galt und den
wir, Frau Kollegin Ferner, im Übrigen noch gemeinsam
eingeführt haben.


(Elke Ferner [SPD]: Sie wollten doch Einsparungen verhindern!)


Wir haben schon damals in der Großen Koalition ge-
meinsam gelernt, dass die Kosten angesichts einer Ge-
samtdynamik im Gesundheitssystem steigen: Wir wollen
den Menschen in einer älter werdenden Gesellschaft tat-
sächlich den Zugang zum medizinischen Fortschritt er-
möglichen. Deswegen kehren wir nach Ende der Krise
– die Wirtschaftszahlen offenbaren, dass die Arbeitslo-
senzahlen sinken und die Konjunkturzahlen nach oben
zeigen – zum alten Beitragssatz zurück; das ist gerecht-
fertigt. Damit sind zu Recht auch die Arbeitgeber bei der
Finanzierung mit im Boot. Liebe Frau Kollegin Ferner,
anstatt hier so herumzuschreien, sollten Sie sich darüber
freuen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Elke Ferner [SPD]: Sie haben aber etwas anderes versprochen, Herr Spahn!)


Es geht auch um die Frage – das ist mit Blick auf die
Zukunft entscheidend –: Wie können zukünftige Kosten-
steigerungen lohnunabhängig aufgefangen werden? Da-
rum geht es im Kern. Die Herausforderung der gesetzli-
chen Krankenversicherung besteht darin – es wäre
schön, wenn wir darüber einmal in der Sache reden
könnten –, dass es anders als bei der Rentenversicherung
oder der Arbeitslosenversicherung keinen direkten Zu-
sammenhang zwischen der Leistung und dem Beitrag
gibt.


(Elke Ferner [SPD]: Beim Krankengeld schon!)


In der Rentenversicherung ist es etwa so, dass die ent-
sprechenden Leistungen nicht so stark ansteigen, wenn
die Grundlohnsumme nicht steigt. Die Leistungen der
Krankenversicherung – für die Behandlung im Kranken-
haus, beim Arzt und für die Medikamente – sind aber
nicht lohnbezogen, sodass die Kosten in einer älter wer-
denden Gesellschaft mit medizinischem Fortschritt stei-
gen. Es geht hier nicht um Hustensaft: Die Steigerungen

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(C (D ei den Arzneimitteln treten in aller Regel bei Krebsmeikamenten und bei Medikamenten zur Bekämpfung von S und Parkinson auf. Damit der Spagat zwischen einer nicht so stark steienden Grundlohnsumme – die Tarifabschlüsse waren in er Krise nicht so hoch – und den gleichzeitig steigenden usgaben nicht immer größer wird, braucht es auch eine ohnunabhängige Finanzierung. Damit haben wir übriens in der Großen Koalition mit den Zusatzbeiträgen emeinsam begonnen. Wir machen es in der christlichiberalen Koalition so: Wir finanzieren das Gesundheitsystem dauerhaft auch aus Steuermitteln. Das ist eine soial ausgeglichene Weiterentwicklung, die gerechter als as heutige System ist; denn bei der Finanzierung über teuermittel müssen alle je nach Leistungsfähigkeit mitezahlen. Damit machen wir das Gesundheitssystem mit lick auf die bevorstehenden Herausforderungen zuunftsfähig. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo sind sie denn, die Steuermittel?)


Frau Kollegin Bunge, man braucht keinen Matheleis-
ungskurs dafür: Eine prozentuale Maximalbelastung ist
er definitionem in sich sozial ausgeglichen; denn
Prozent von wenig Einkommen bedeuten weniger Be-

astung als 2 Prozent von viel Einkommen. Damit ist
iese Form der Finanzierung sozial ausgeglichen: Nie-
and muss über Gebühr belastet werden. Wir legen es

ber so an, dass der Ausgleich über den Beitragssatz
tattfindet, den der Arbeitgeber oder der Rentenversiche-
ungsträger abführt. Das ist unbürokratisch; er bedarf
einer Antragsstellung.


(Elke Ferner [SPD]: Sie belasten die unteren Gehälter stärker als die oberen!)


Wir legen die Finanzierung so an, dass mit einem fes-
en Euro-Betrag bei den Zusatzbeiträgen eine Preis-
ignalwirkung gegeben bleibt. Insofern ist das Modell
inerseits sozial gerecht – die Ausgaben werden mit
teuermitteln abgefedert –; zum anderen erzielen wir
ine Preissignalwirkung, sodass der einzelne Versicherte
ür sich entscheiden kann: Ist mir diese Kasse einen Zu-
atzbeitrag von 20 Euro wert, oder bietet eine andere
asse, die einen Zusatzbeitrag von 15 Euro erhebt, ein
esseres Preis-Leistungs-Verhältnis? Damit schaffen wir
iel mehr Transparenz als bisher. Das ist der richtige
eg.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Das, was im Ergebnis eigentlich schade ist, ist, dass
ie sich einer ehrlichen Debatte durch Klamauk entzie-
en. Weil Sie sich nach der Bundespräsidentenwahl völ-
ig entzweit haben, konnten Sie sich nicht einigen, dass
ir uns mit diesem Thema nur einmal in dieser Woche
eschäftigen. Deshalb findet morgen zum gleichen
hema eine weitere Aktuelle Stunde statt. Dann werden
ir die ganze Diskussion noch einmal führen. Wir soll-

en, jenseits von Klamauk, eine ehrliche Debatte darüber
ühren, vor welchen Herausforderungen wir im Gesund-
eitswesen stehen.





Jens Spahn


(A) )


)(B)

Im Übrigen möchte ich noch auf den Titel der heuti-
gen Aktuellen Stunde eingehen. Richtig wäre gewesen,
wenn Sie formuliert hätten: „Mehr Netto vom Brutto“.


(Widerspruch bei der SPD)


Es geht nämlich um die Gesamtschau. Wir haben zum
1. Januar dieses Jahres für Steuerentlastungen in Höhe
von 20 Milliarden Euro gesorgt.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Wir haben den Arbeitslosenversicherungsbeitragssatz,
der zur Zeit der Großen Koalition bei 6,5 Prozentpunk-
ten lagt, auf aktuell 2,8 Prozentpunkte gesenkt.


(Elke Ferner [SPD]: Ach was! Den Hotelketten haben Sie Geld geschenkt! Das ist doch alles, was Sie gemacht haben!)


Im Ergebnis zählt, was dabei insgesamt herauskommt.

Zur Gesamtschau gehört aber auch, ehrlich zu sagen:
Gesundheit wird in einer älter werdenden Gesellschaft,
die medizinischen Fortschritt will, teurer. Zu dieser Ehr-
lichkeit sollten Sie sich endlich durchringen, liebe Kolle-
ginnen und Kollegen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Christian Lange [Backnang] [SPD]: „Mehr Netto vom Brutto“ kann man bei Ihnen doch vergessen!)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705425500

Das Wort hat nun Kollegin Carola Reimann für die

SPD-Fraktion.


Dr. Carola Reimann (SPD):
Rede ID: ID1705425600

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Es war der 12. November 2009 – die Bundestags-
wahl war noch keine zwei Monate vergangen –, da trat
Gesundheitsminister Rösler hier an dieses Pult, um uns
mit schönen Worten seine Vorstellungen zur Zukunft des
deutschen Gesundheitssystems zu präsentieren.


(Heinz Lanfermann [FDP]: Oh ja! Das war ein Höhepunkt in diesem Haus!)


Nun, acht Monate nachdem er seine Vorschläge zur Ge-
sundheitsreform vorgelegt hat, bietet es sich förmlich an,
die Ankündigungen von damals mit den Ergebnissen
von heute zu vergleichen. Denn man sollte – so viel Fair-
ness muss sein – den Minister an seinen eigenen Worten
messen.


(Ulrike Flach [FDP]: Keine Sorge! Das kann man auch!)


Fangen wir bei den Punkten Transparenz und Be-
kämpfung der Bürokratie an. In der Rede vom 12. No-
vember 2009 kündigten Sie ganz unbescheiden an, die
Bürokratie zu beenden und endlich mehr Zeit für die
Menschen zu schaffen.


(Elke Ferner [SPD]: Ja! Und was ist daraus geworden?)


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(C (D as Sie unter „Transparenz“ und „Bürokratieabbau“ erstehen, haben wir gestern bei der Verkündung der euen Zusatzbeitragsregelung gesehen. Selbst den gut nformierten Fachjournalisten standen die Fragezeichen örmlich in die Gesichter geschrieben, als Minister ösler Mühe hatte, die Neuregelung zu erläutern. (Ulrike Flach [FDP]: Oh nein! Dieser Eindruck trügt!)


ie, um Himmels willen, soll denn dann der von Ihnen
o oft bemühte aufgeklärte, mündige Bürger dieses Sys-
em verstehen,


(Elke Ferner [SPD]: Das ist ja nicht gewollt!)


eschweige denn eine informierte Entscheidung bezüg-
ich eines Kassenwechsels treffen?

Das von Ihnen geschaffene System von Durch-
chnittszusatzbeiträgen, 2-Prozent-Regelung und teil-
eiser Reduzierung der Beiträge über Arbeitgeber und
entenversicherungsträger ist so durchschaubar und

ransparent wie der Dschungel von Borneo.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jens Spahn [CDU/CSU]: Wie? Was? Wovon reden Sie denn da? – Heinz Lanfermann [FDP]: Meine Güte! Wo Sie überall hinfahren! Da kennen Sie sich also aus, ja?)


Man wird den Verdacht nicht los, dass diese konfuse
egelung bewusst herbeigeführt wurde, um das Ausmaß
er Kostenabwälzung auf die Versicherten zu verschlei-
rn. Aber ich sage Ihnen: Diese Verschleierungstaktik
ird nicht aufgehen. Denn die Menschen werden am
nde sehr wohl sehen, was unter dem Strich übrigbleibt,
ämlich weniger Netto vom Brutto.


(Elke Ferner [SPD]: Ganz genau!)


as ist die Folge der schwarz-gelben Gesundheitspoli-
ik.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Minister Rösler, nicht nur Transparenz und Abbau
on Bürokratie hatten Sie sich auf die Fahnen geschrie-
en, sondern auch Nachhaltigkeit. Ich zitiere aus Ihrer
ede:

In den letzten 20 Jahren gab es alle zwei bis drei
Jahre eine Gesundheitsreform. Allzu häufig hatten
die Menschen das Gefühl, dass es zwar teurer, aber
nicht immer besser geworden ist.


(Elke Ferner [SPD]: Genau das ist jetzt der Fall!)


Wir sind angetreten, genau das zu ändern.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Ja! Was wollen Sie denn? Das ist doch alles richtig!)


Die einzige Änderung, die Sie bis jetzt herbeigeführt
aben, ist, dass Sie die künftige Kostensteigerung allein
uf die Versicherten abwälzen,





Dr. Carola Reimann


(A) )


)(B)


(Ulrike Flach [FDP]: Nein! Das stimmt doch gar nicht! Woher wollen Sie das denn wissen? Was Sie schon wieder von sich geben!)


ohne auch nur eine einzige Verbesserung in der Versor-
gung daran zu knüpfen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Das dämmert mittlerweile auch Ihren Kollegen. Die ers-
ten Sozialpolitiker aus Ihren eigenen Reihen haben sich
laut dpa heute dazu geäußert. Einer von ihnen, der Ihre
Vorschläge kritisiert, ist Christian Bäumler,


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Wer? – Ulrike Flach [FDP]: Wer ist das denn?)


Bundesvize der CDU-Sozialausschüsse. Sein O-Ton ist:

Es geht nicht an, dass wir das Risiko der Kosten-
steigerung … einseitig auf Arbeitnehmer und Rent-
ner verschieben.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN – Jens Spahn [CDU/CSU]: Dann muss er wohl mal das CDU-Wahlprogramm lesen!)


Meine sehr geehrten Damen und Herren, unter
„Nachhaltigkeit“ im Gesundheitssystem verstehen wir
Sozialdemokraten etwas anderes, nämlich ein dauerhaf-
tes Gleichgewicht von Einnahmen und Ausgaben herzu-
stellen, dabei ein hohes Versorgungsniveau für alle zu
erhalten und finanzielle Belastungen gerecht zu vertei-
len.

Der Nachhaltigkeitsbegriff der Bundesregierung – so
viel wissen wir seit gestern – ist ein eher eindimensiona-
ler, nämlich die Versicherten möglichst nachhaltig ein-
seitig zu belasten, indem alle künftigen Kostensteigerun-
gen allein auf sie abgewälzt werden. Millionen von
Menschen werden weniger in der Tasche haben. Ihre
Vorschläge sind nichts anderes als Wortbruch. Sie sind
das genaue Gegenteil von dem, was Sie Millionen von
Wählerinnen und Wählern vorher versprochen haben.
Das ist eine echte Nettolüge.


(Beifall bei der SPD)


Ihr noch im November formuliertes Ziel, ein robustes
Krankenversicherungssystem für die Zukunft zu entwer-
fen, haben Sie längst aus den Augen verloren. Sie haben
jetzt Eckpunkte präsentiert – dafür die Bezeichnung
„Reform“ zu verwenden, traue ich mich nicht –, die nur
eines erfüllen sollen: schnell die Löcher stopfen, die
Lobby beruhigen – wir haben gelesen, dass sich das
Kanzleramt noch einmal für die Schonung der Apothe-
ker eingesetzt hat – und, noch wichtiger, den schwarz-
gelben Koalitionsfrieden herstellen. Die Vorschläge ha-
ben nichts mit einer nachhaltigen Weiterentwicklung des
Gesundheitssystems zu tun, sondern zielen allein auf den
Erhalt einer Koalition ab, die abgewirtschaftet hat.


(Beifall bei der SPD)


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(C (D Wer auf diese Art Politik betreibt, schadet dem Geundheitssystem. Diese Vorschläge sind vor allem eines: deenlos, mutund kraftlos. (Jens Spahn [CDU/CSU]: Wie die SPD-Fraktion!)


Kolleginnen und Kollegen, Gesundheit ist ein hohes
ut. Auch das pflegt Minister Rösler gerne zu sagen.
amit hat er vollkommen recht. Ich glaube, wir sind uns

inig, dass es die oberste Aufgabe des Gesundheitsmi-
isters ist, dieses hohe Gut zu schützen. Heute Morgen
m Ausschuss hat der Minister noch einmal bestätigt,
ass er als Gesundheitsminister es als seine Aufgabe
nsieht, Krankheit im Vorfeld zu vermeiden. Umso un-
erständlicher ist mir jedoch, wenn dieser Gesundheits-
inister sich bei einer zentralen Frage des Gesundheits-

chutzes, nämlich dem Nichtraucherschutz, für nicht
uständig erklärt.


(Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh! – Heinz Lanfermann [FDP]: Hier raucht doch keiner!)


Der Volksentscheid in Bayern hat uns allen gezeigt,
ie wichtig den Bürgerinnen und Bürgern ein konse-
uenter, einheitlicher Nichtraucherschutz ist. Deshalb
ollte uns als Politikerinnen und Politiker, insbesondere
en Gesundheitspolitikerinnen und Gesundheitspoliti-
ern unter uns, diese Botschaft aus Bayern zu denken
eben.


(Dr. Kristina Schröder [Wiesbaden] [CDU/ CSU]: Föderalismus!)


Wir sollten über Parteigrenzen hinweg dafür sorgen,
ass es beim Nichtraucherschutz endlich zu einer bun-
esweit einheitlichen Regelung kommt. Die Chancen
afür sind da.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Sie scheinen zu viel Redezeit zu haben!)


an muss sie nur nutzen, und man muss sie nutzen wol-
en.

Danke schön.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705425700

Das Wort hat nun der Parlamentarische Staatssekretär

aniel Bahr.


(Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt kommt der Schwarzwildspezialist!)


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Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1705425800


Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-
en! Sie von der politisch linken Seite hier im Parlament
ordern immer die Solidarität der anderen ein und kriti-
ieren uns, wenn wir auf die Eigenverantwortung des
inzelnen setzen.





Parl. Staatssekretär Daniel Bahr


(A) )


)(B)


(Elke Ferner [SPD]: Eigenverantwortung heißt bei Ihnen Abzocke!)


Für uns als christlich-liberale Koalition, Frau Kollegin
Ferner und andere Kollegen, sind aber Eigenverantwor-
tung und Solidarität überhaupt kein Gegensatz. Eigen-
verantwortung und Solidarität gehören zusammen; sie
bedingen einander. Wir wissen, dass wir die richtigen
Anreize für die Menschen brauchen, um auf Eigenver-
antwortung zu setzen. Kosten- und gesundheitsbewuss-
tes Verhalten soll sich für die Versicherten lohnen. Sie
können etwas für ihre Gesundheit tun, indem sie sich ge-
sundheitsbewusst verhalten, indem sie auf ihre Gesund-
heit achten, indem sie sich gut ernähren, indem sie Sport
treiben.


(Elke Ferner [SPD]: Also selber schuld, wenn jemand krank ist, oder wie?)


Allerdings, meine Damen und Herren, wissen wir
auch, dass jeden der Schicksalsschlag einer schweren
Krankheit ereilen kann, egal, wie gesundheitsbewusst
man sich verhält.


(Elke Ferner [SPD]: Das Schlimme ist, dass die Bevölkerung der Schicksalsschlag der schwarz-gelben Koalition ereilt hat!)


Dafür braucht es eine gut finanzierte Krankenversi-
cherung. Dafür braucht es die Solidarität aller, damit
man sich darauf verlassen kann, dass es dann, wenn ei-
nen der Schicksalsschlag einer schweren Krankheit er-
eilt, ein stabiles Gesundheitssystem in Deutschland gibt,
und dafür sorgen wir.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Aber wir wissen auch: Wenn immer nur die Solidari-
tät der anderen eingefordert und gesagt wird, die anderen
müssten solidarisch sein, dann wird in der Gesellschaft
nicht die Bereitschaft dafür vorhanden sein, solidarisch
füreinander einzustehen. Deswegen sagen wir: Wir set-
zen auf die Eigenverantwortung der Versicherten. Wir
setzen auf die Mündigkeit des Patienten. Wir setzen da-
rauf, dass die richtigen Anreize für kosten- und gesund-
heitsbewusstes Verhalten geschaffen werden, damit das
Zusammenspiel von Eigenverantwortung und Solidarität
funktioniert.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Elke Ferner [SPD]: Die Möglichkeit, abzuzocken! – Weiterer Zuruf von der SPD: Nettolüge, oder was?)


Wir haben in Deutschland derzeit ein leistungsfähiges
Gesundheitssystem, um das uns alle Länder um uns he-
rum beneiden; denn sie wissen, dass wir in Deutschland
den breitesten Leistungskatalog haben. Sie wissen, dass
wir freie Arztwahl und freie Krankenhauswahl haben.
Darum beneiden uns alle Länder um uns herum, weil sie
wissen, dass wir den Zugang zu den notwendigen Leis-
tungen eben nicht vom Geldbeutel abhängig machen.


(Elke Ferner [SPD]: Das ist doch der Einstieg in die Kopfpauschale!)


Aber wenn wir gleichzeitig wissen – die Kollegen
haben es ja schon angesprochen –, dass aufgrund der

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(C (D asten, die durch eine alternde Bevölkerung und den edizinisch-technischen Fortschritt auf uns zukommen, esundheit in den nächsten Jahren nicht billiger, sonern teurer werden wird, (Elke Ferner [SPD]: Willkommen in der Realität!)


ann dürfen wir die Lasten nicht einfach auf die kom-
enden Generationen und auf die kommenden Jahre

erschieben. Wir müssen jetzt handeln und jetzt die rich-
igen finanziellen Entscheidungen treffen, damit das
anze auch in den nächsten Jahren noch finanzierbar ist,


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deswegen brauchen wir Beiträge auf alle Einkommen!)


amit sich alle, Einkommensschwache wie Einkom-
ensstarke, Kranke wie Gesunde, Junge wie Alte auf ein

eistungsfähiges Gesundheitswesen verlassen können.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Wenn ich Sie so höre, dann habe ich fast den Ein-
ruck, als ob es hier im Parlament eine neue Krankheit
ibt. Frau Ferner, ich nenne das bei Ihnen und den Kolle-
innen und Kollegen der SPD politische Demenz; denn
ie erwecken den Eindruck, als ob alle Probleme, vor
enen wir im Moment stehen, in den letzten neun Mona-
en unter einer FDP-Führung im Gesundheitsministe-
ium entstanden sind.

Ich will Ihnen das einmal beschreiben: Als Frau
chmidt uns im Jahre 2009 den Schlüssel für das Ge-
undheitsministerium gegeben hat, haben wir ein Defizit
on 8 Milliarden Euro vorgefunden.


(Elke Ferner [SPD]: Keinen Zusatzbeitrag haben Sie vorgefunden!)


Das tut weh. Tut die Wahrheit weh? Die Fakten schei-
en wehzutun. – Für das Jahr 2010 haben wir ein Defizit
on 11 Milliarden Euro vorgefunden. Meine Damen und
erren von der SPD, das ist Ihre Erblast, die wir zu

chultern haben. Wir gehen Schritt für Schritt vor, um
ieses Problem im Sinne der Versicherten und Patienten
u lösen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


Frau Ferner, Sie erwecken den Eindruck, als ob alles
ur teurer wird und nur die Versicherten die Lasten tra-
en müssen. Beschäftigen Sie sich doch einmal mit den
akten! Nur rund 3 Milliarden Euro des von Ihnen hin-

erlassenen Defizits von 11 Milliarden Euro für das
ächste Jahr werden von den Versicherten zu tragen sein.


(Elke Ferner [SPD]: Wer regiert denn in den nächsten Jahren und jetzt schon fast ein Jahr? Ihr! – Jens Spahn [CDU/CSU], an die Abg. Elke Ferner [SPD] gewandt: So viel Aufregung ist nicht gesund, Frau Ferner!)


eitere rund 3 Milliarden Euro tragen die Arbeitgeber,
und 2 Milliarden Euro von diesem Defizit tragen die
teuerzahler, und 3,5 Milliarden Euro von diesem Defi-
it tragen die Leistungserbringer im Gesundheitswesen,





Parl. Staatssekretär Daniel Bahr


(A) )


)(B)

nämlich die Krankenhäuser, die Ärzte, die Zahnärzte, die
Pharmaindustrie und, Frau Kollegin Bender, auch die
Apotheken, weil wir vor keinem haltmachen. Wir bezie-
hen alle mit ein, wenn es um die Kosten im Gesundheits-
system geht.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das möchte ich sehen!)


Der Entwurf eines Arzneimittelmarkt-Neuordnungs-
gesetzes wird ja am Freitag beraten. Darin ist vorgese-
hen, dass der Großhandelsrabatt, der den Apotheken ge-
währt wird, um knapp 400 Millionen Euro reduziert
wird. Hier werden also auch die Apotheker einbezogen.
Das heißt, auch bei den Apotheken wird gespart.

Insofern will ich einmal festhalten: Das von der Ko-
alition vorgelegte Konzept ist sozial ausgewogen und
fair,


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Oh!)


weil alle an der Bewältigung des Defizits beteiligt wer-
den: Arbeitgeber, Steuerzahler, Versicherte und Leis-
tungserbringer im Gesundheitswesen. Deswegen ist das
Konzept, das wir vorgelegt haben, ein wirklich tragfähi-
ges, stabiles, gerechtes und transparentes Konzept zur
Lösung der Probleme im Gesundheitswesen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das glaubt Ihnen kein Mensch! Da lachen ja die Hühner! – Elke Ferner [SPD]: Das glauben Sie nicht einmal selber!)


Ich will Ihnen noch eines sagen: Wir haben einen Ge-
sundheitsfonds mit gedeckelten Zusatzbeiträgen vorge-
funden. Das haben Sie mit beschlossen.


(Elke Ferner [SPD]: Haben Sie die Zeitung schon gelesen?)


Frau Kollegin Ferner, ich will nur einmal darstellen, dass
das Defizit, das Sie uns hinterlassen haben, damit nicht
hätte getragen werden können; denn das System, das Sie
uns hinterlassen haben, wäre zusammengebrochen,
wenn wir nichts gemacht hätten.

Stellen Sie sich einmal vor, wir wären bei Ihrem Kon-
zept geblieben.


(Elke Ferner [SPD]: Ihr Defizit ist das! – Weiterer Zuruf von der SPD: Neun Monate habt ihr Zeit gehabt!)


Wir hätten dann massenweise Insolvenzen von Kranken-
kassen erlebt, weil wir mit diesem System eines Gesund-
heitsfonds mit gedeckelten Zusatzbeiträgen, das Sie
durchgesetzt haben, gar nicht in der Lage gewesen wä-
ren, die Defizite, die es in der gesetzlichen Krankenver-
sicherung gibt, zu schultern.


(Zuruf von der SPD: Armutszeugnis!)


Übrigens: Welche Krankenkassen hätte das denn be-
troffen? Das hätte besonders die Krankenkassen betrof-
fen, die viele Geringverdiener als Mitglieder haben. An
Ihrer Stelle würde ich uns also einmal dafür applaudie-
ren,

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(C (D (Elke Ferner [SPD]: Nein! Darauf können Sie aber lange warten! Das erleben Sie nicht mehr! Sie nicht!)


ass die FDP dafür gesorgt hat, dass gerade die Kran-
enkassen, die viele Geringverdiener als Mitglieder ha-
en – Rentnerinnen und Rentner mit einem geringen
inkommen, Menschen, die arbeitslos sind oder nur ein
eringes Einkommen haben –, durch unseren Vorschlag
essergestellt und nicht benachteiligt werden,


(Elke Ferner [SPD]: Die zocken Sie jetzt ab!)


eil es jetzt endlich einen wirklich fairen Wettbewerb
wischen den Krankenkassen gibt und dieser nicht mehr
urch die Zusatzbeiträge verzerrt wird. Wir sorgen für
inen wirklich fairen Wettbewerb zwischen den gesetzli-
hen Krankenkassen. Dazu waren Sie nicht in der Lage.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Abzocken heißt das! Abgezockt werden die!)


Ich will Ihnen noch einen weiteren Punkt nennen,
eil das ja immer ein bisschen in Vergessenheit gerät.
ie Zusatzbeiträge und der Gesundheitsfonds – das ha-
en Sie vorgeschlagen – hätten gerade für die Geringver-
iener mit einem Einkommen von bis zu 800 Euro zu
ar keinem Sozialausgleich geführt. Sie hätten den vol-
en Zusatzbeitrag von 8 Euro tragen müssen. Erst wir
aben dafür gesorgt, dass es jetzt einen Sozialausgleich
ibt, sodass jeder nur einen Zusatzbeitrag bis maximal
Prozent seines Einkommens trägt.


(Elke Ferner [SPD]: Kein Ausgleich! Sie wissen gar nicht, was sozial ist! Erst 1 Prozent, jetzt 2 Prozent! Was ist daran sozial?)


adurch wird in den nächsten Jahren gerade den Gering-
erdienern dabei geholfen, einen Sozialausgleich in An-
pruch nehmen zu können, sodass sie durch die Kosten-
teigerungen nicht belastet werden, mit denen wir im
esundheitswesen in den nächsten Jahren zu rechnen
aben.


(Elke Ferner [SPD]: Eine doppelt so hohe Belastung ist sozial?)


nsofern war es die CDU/CSU-FDP-Koalition, die hier
ür ein sozial ausgewogenes, stabiles und gerechtes Ge-
undheitsfinanzierungssystem gesorgt hat. Dazu waren
ie nicht in der Lage.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Das ist ja auch klar – Sie müssen das ja eingestehen –;
enn die SPD hatte hier eine ganz andere Aktuelle
tunde beantragt. Sie hatten eine Aktuelle Stunde mit
em Titel „Scheitern der Gesundheitsreform“ beantragt.
ber wie ich heute Morgen festgestellt habe, haben Sie
iesen Titel ändern müssen, weil auch Sie scheinbar
icht mehr von einem Scheitern der Gesundheitsreform
prechen können.


(Elke Ferner [SPD]: Ich kenne nur den Titel, der eben vorgelesen worden ist! – Weiterer Zuruf von der SPD: Das Thema heißt Beitragssatzerhöhung!)






Parl. Staatssekretär Daniel Bahr


(A) )


)(B)

Insofern haben wir mit diesen Vorschlägen, mit dieser
Gesundheitsreform, die wir nun in Eckpunkten vorgelegt
haben, anscheinend ein tragfähiges Konzept, sonst hät-
ten Sie den Titel dieser Aktuellen Stunde nicht ändern
müssen.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Elke Ferner [SPD]: Sie sollten sich mal über das Scheitern der Regierung Gedanken machen!)


Wir haben die letzten Monate gebraucht, um zu einem
Kompromiss zu kommen. Das wollen wir gar nicht ver-
hehlen. Es gab dazu auch unterschiedliche Programme
in den einzelnen Parteien. Wir haben zu einem Kompro-
miss gefunden, in dem sich jede der drei Parteien wirk-
lich wiederfinden kann,


(Elke Ferner [SPD]: Warten Sie erst mal ab! – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da bleiben 4 Prozent übrig!)


der tragfähig ist und die Interessen im Gesundheitswesen
fair ausgleicht. Deswegen hat sich der Kollege
Lauterbach ja während der Debatten in den letzten Wo-
chen bei uns beschwert. Ich erinnere mich noch gut, Herr
Kollege Lauterbach: Sie haben sich bei uns darüber be-
schwert, dass das Verhalten in der Koalition unfair sei,


(Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Absolut!)


weil es Ihnen gar nicht mehr die Gelegenheit gebe, als
Opposition wahrgenommen zu werden.


(Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Nicht ganz! Aber keine Sorge!)


Ich darf Ihnen ankündigen, Herr Lauterbach: Mit dem
Kompromiss, den wir gestern gefunden haben, haben
wir nicht nur ein stabiles, gerechtes und transparentes
Gesundheitswesen aufgebaut,


(Elke Ferner [SPD]: Das Gegenteil ist der Fall!)


sondern wir haben auch dafür gesorgt, dass Sie Ihrer Op-
positionsrolle wieder gerecht werden können.


(Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Darauf können Sie sich verlassen, Herr Bahr! – Elke Ferner [SPD]: Warten wir mal ab!)


Denn alle drei Parteien, die diese Koalition tragen, kön-
nen mit diesem Kompromiss gut leben. Nun machen wir
uns an die Arbeit, um dieses Konzept Schritt für Schritt
umzusetzen. Das bedeutet für die Versicherten, dass sie
den Zusammenhang zwischen Beitrag und Leistung ei-
ner Krankenversicherung wirklich wiedererkennen kön-
nen. Es gibt keinen Einheitsbeitragssatz mehr,


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 4 Prozent! – Elke Ferner [SPD]: Die sind ganz begeistert, dass sie mehr bezahlen sollen! – Weiterer Zuruf von der SPD: Die werden dreimal abgezockt!)


und egal, bei welcher Krankenversicherung man derzeit
ist, alle werden gleich belastet. Für den Versicherten be-
steht jetzt der Vorteil, dass er seine Krankenversicherung
wieder mit anderen Krankenversicherungen vergleichen

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(C (D ann. Er kann wieder sehen, was ihn eine Krankenversiherung kostet (Elke Ferner [SPD]: Das ist doch absurd, was Sie da erzählen! Besserverdienende zahlen weniger!)


nd welche Leistung er von der Krankenversicherung er-
ält. Das ist fairer Wettbewerb. Dazu waren Sie nicht in
er Lage, weil Sie letztlich ein planwirtschaftliches, so-
ialistisches Gesundheitswesen wollten.


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Aufhören!)


rst wir sorgen wieder für ein freiheitliches, transparen-
es und gerechtes Gesundheitswesen.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Elke Ferner [SPD]: Ein freiheitliches Gesundheitswesen!)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705425900

Das Wort hat nun Kollegin Marlies Volkmer für die

PD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Dr. Marlies Volkmer (SPD):
Rede ID: ID1705426000

Herr Bahr, ich bin entsetzt über Ihren Realitätsverlust.


(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)


in Dreivierteljahr lang hat die Republik es ertragen
üssen, wie die schwarz-gelbe Koalition um die Aus-

ichtung dieser Gesundheitsreform gestritten hat wie die
esselflicker.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Das ist jetzt vorbei! – Gegenruf des Abg. Christian Lange [Backnang] [SPD]: Es geht doch schon weiter! Ich habe Zitate aus dem Ticker gehört!)


ch erspare uns hier die unwürdigen wechselseitigen Ti-
ulierungen, die Sie sich an den Kopf geworfen haben.

Aber worauf haben wir nun eigentlich gewartet? –
uf eine Beitragssatzerhöhung von 0,6 Prozentpunkten.


(Otto Fricke [FDP]: Haben Sie?)


ine Beitragserhöhung, die niemand so sehr ausge-
chlossen hat wie die FDP: Mehr Netto vom Brutto! –
nd was ist es schließlich? – Es ist der fulminante Bruch

ines Wahlversprechens.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Aber es kommt noch schlimmer. Durch Ihre unverant-
ortlichen Zusatzbeiträge ohne Deckelung schmilzt das
etto der Arbeitnehmer wie der Schnee in der Sonne.
ie sollten offen sein: Diese Zusatzbeiträge sind die
opfpauschale, und zwar eine Kopfpauschale ohne So-

ialausgleich.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)






Dr. Marlies Volkmer


(A) )


)(B)

Denn der ist das Papier nicht wert, auf dem er geschrie-
ben steht.

Geradezu absurd ist der Kontext, in dem das alles ge-
schieht: Kleckerbeträge für die Leistungserbringer; und
die dramatischen Summen sollen die Versicherten stem-
men – noch nicht im nächsten Jahr, aber in den darauf
folgenden Jahren.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Wo sollen wir denn sparen? – Zuruf von der FDP: Machen Sie doch mal einen Vorschlag!)


Warum bleiben eigentlich die Leistungserbringer
ganz außen vor?


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Wen sollen wir denn reinnehmen?)


Haben die vielleicht im Wahlkampf so viel gespendet,
dass man sie jetzt nicht finanziell belasten kann?


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Ross und Reiter nennen! – Jens Spahn [CDU/CSU]: Welche denn?)


Ganz stolz verweisen Sie darauf, welche großen Sum-
men Sie im Arzneimittelbereich einsparen wollen. Lei-
der sind das Potemkinsche Dörfer. Es ist nichts dahinter,


(Zuruf von der CDU/CSU: Sind 1,6 Milliarden denn nichts? So ein Quatsch!)


höchstens die Erhöhung des Herstellerabschlags. Aber
auch dabei gibt es ja schon ganz viele Ausnahmerege-
lungen. Nach wie vor werden die Hersteller ihre Preise
zunächst selbst festlegen. Sie werden die erwarteten Ra-
batte schon wieder eingepreist haben und sich unter gro-
ßem Getöse von den Krankenkassen abhandeln lassen.


(Zuruf von der FDP: Schon mal was vom Preismoratorium gehört? – Jens Spahn [CDU/ CSU]: Das ist übrigens die Debatte von Freitag!)


So sparen Sie keinen Cent, insbesondere dann nicht,
wenn der gemeinsame Bundesausschuss künftig Arznei-
mittel mit schlechter Kosten-Nutzen-Relation nicht mehr
ausschließen kann.

Der Gesundheitsminister hat gestern ausgeführt, dass
in Zukunft pro Jahr ein Defizit von 2 Milliarden Euro er-
wartet wird. Sie haben auch ausgeführt, dass die Arbeit-
geberbeiträge eingefroren werden.


(Zuruf von der SPD: Pfui!)


Das heißt, die Arbeitgeber beteiligen sich zukünftig
nicht an den steigenden Kosten im Gesundheitsbereich.
Das bedeutet unter anderem auch, dass es nur noch sehr
wenige Anreize gibt, die Ausgaben für die ambulante
Versorgung, die Pharmaindustrie und die Medizintech-
nik im Zaum zu halten. Der Deckel ist vom Topf.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Wo sollen wir den sparen? Sollen wir beim Pflegepersonal sparen?)


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(C (D Für die Versicherten bedeutet das nur eines: Sie zahen die Zeche für eine völlig verfehlte Gesundheitspoliik, nd zwar nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in den ommenden Jahren und damit dauerhaft. Vor diesem Hintergrund kann ich nur feststellen: Ihr onzept ist mit Abstand das Ungerechteste, was ich in en 20 Jahren, in denen ich mich mit Gesundheitspolitik efasse, erlebt habe. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Stefanie Vogelsang [CDU/CSU]: Glauben Sie denn, was Sie sagen?)


(Beifall bei der SPD)


ehr noch, das ist das Ende der Sozialpartnerschaft in
er Krankenversicherung, einem zentralen Element der
ozialen Marktwirtschaft. Das hat uns in den letzten
ahrzehnten den sozialen Frieden beschert.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Elke Ferner [SPD]: Davon haben die keine Ahnung!)


Wie schon Frau Bender frage auch ich Sie, meine
olleginnen und Kollegen von der CSU, die Sie doch
ie Kopfpauschale verhindern wollten, wie Sie heute
orgen in den Spiegel blicken konnten.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Es gibt keine Kopfpauschale! Es bleibt bei der Familienversicherung! – Gegenruf des Abg. Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Das ist eine Kopfpauschale, Herr Singhammer!)


Es ist eine Kopfpauschale ohne sozialen Ausgleich.

Was die schwarz-gelbe Koalition macht, führt zu ei-
er anderen Sozialkultur. Das ist auch bei den Ausfüh-
ungen von Herrn Bahr sehr deutlich geworden, als er
ber Eigenverantwortung und Solidarität gesprochen
at.


(Jens Spahn [CDU/CSU]: Wunder-Bahr!)


ür Schwarz-Gelb ist Eigenverantwortung nur die finan-
ielle Selbstbeteiligung der Patientinnen und Patienten.


(Beifall bei der SPD)


Was Schwarz-Gelb noch betreibt – die Eckpunkte
prechen hier Bände –, ist eine knallharte Klientelpolitik.


(Stefanie Vogelsang [CDU/CSU]: Für welches Klientel denn?)


as verbirgt sich hinter Ihren glatten Reden. Sie sollten
enigstens so ehrlich sein und das zugeben.


(Beifall bei der SPD)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705426100

Das Wort hat nun Kollege Rudolf Henke für die

DU/CSU-Fraktion.






(A) )


)(B)


Rudolf Henke (CDU):
Rede ID: ID1705426200

Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

Meine Damen und Herren! Ich habe Verständnis dafür,
dass man die Art, in der die Koalitionsparteien den Weg
zu dem Konzept, das gestern präsentiert worden ist, ver-
folgt haben, zum Anlass für oppositionelles Vergnügen
nehmen kann. Ich habe Verständnis dafür, dass man die
Dauer der Vorbereitung kritisch bewerten kann. Ich habe
sogar Verständnis dafür, dass man als Oppositionspartei
bedauern kann, dass es jetzt zu einer Einigung und zu ei-
nem gemeinsamen Konzept gekommen ist,


(Elke Ferner [SPD]: „Konzept“ ist übertrieben! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Von „gemeinsam“ kann wohl keine Rede sein! Was sagt die CDA dazu?)


weil einem damit ein Stück der eigenen bisher vorgetra-
genen Argumentation verloren geht.

Aber ich finde, es müsste jetzt möglich sein, wenigs-
tens zu einer halbwegs sachlichen Diskussion über das,
was wirklich vorgeschlagen worden ist, was wir beab-
sichtigen und was Sie dagegenstellen, zu kommen. Aber
Sie versuchen jetzt in der Trauer darüber, dass Ihnen das
Argument der Kopfpauschale aus der Hand geschlagen
worden ist, dieses Phantom mit einer Reanimations-
methode wiederzubeleben, die nicht wirken wird. Das ist
das Problem.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Lassen Sie mich auf einige Punkte eingehen, die Sie
angesprochen haben. Frau Volkmer, Sie haben gesagt,
das sei das Schrecklichste, was Sie in den letzten 20 Jah-
ren erlebt haben; damit gehe die Sozialpartnerschaft zu
Ende. Sie begründen das mit den Unterschieden in dem,
was der Einzelne für die Vorsorge im Gesundheitswesen
leistet. Wenn Sie seit 20 Jahren aktiv dabei sind, dann
werden Sie sich doch noch selbst an die Zeiten erinnern,
in denen es einen Beitragsunterschied zwischen unter-
schiedlichen Krankenkassen gab, der von 10,9 Prozent
bis 16,9 Prozent zur gleichen Zeit gereicht hat.


(Elke Ferner [SPD]: Aber solidarisch finanziert!)


Dieses System, das damals galt, haben Sie doch als
solidarisches System verteidigt und für richtig gehalten.


(Elke Ferner [SPD]: Aber das ist nicht mit Kopfpauschale gemacht worden!)


Jetzt sagen Sie, der Zusatzbeitrag, der vielleicht bei
8 Euro liegt, sei das Ende der Sozialpartnerschaft, das
Ende der Solidarität und das Ende und der Untergang
des Sozialstaats Deutschland.


(Elke Ferner [SPD]: Und Ihrer Regierung!)


Das zeugt doch von Blindheit auf einem Auge, das ist
eine doppelbödige Argumentation. Die muss man doch
klar zurückweisen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Jetzt geht Schwarz-Gelb auch unter!)


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(C (D Wenn Sie wenigstens Ihrerseits Vorschläge zum Spaen machen würden, wenn Sie das unterlegen würden, äre ich dankbar. Sie gebrauchen das Wort „abgezockt“. ie sagen: Das sind Kleckerbeträge. Ich kann mich an emanden in Deutschland erinnern, der einmal von Peanuts“ sprach. Sie bezeichnen eine Einsparung von 00 Millionen Euro bei den Krankenhäusern als Klekerbetrag. ie bezeichnen eine Einsparung von 350 Millionen Euro ei den niedergelassenen Ärzten als Kleckerbetrag. (Elke Ferner [SPD]: Die Ärzte werden jetzt mehr bekommen!)


(Elke Ferner [SPD]: Ja, abgezockt!)


(Elke Ferner [SPD]: Wer hat das gesagt?)


ie bezeichnen den Einschnitt von 350 Millionen Euro
m Arzneimittelgroßhandel, von dem rund die Hälfte an
ie Apotheker weitergegeben wird, als Kleckerbetrag.
ch könnte die Aufzählung fortsetzen. Was ist das eigent-
ich für ein Umgang mit den Menschen, die in diesen
ereichen hart und ehrlich arbeiten?


(Elke Ferner [SPD]: Ihr Blutdruck steigt!)


or zwei Jahren haben Sie, Frau Ferner, Frau Volkmer
nd Herr Lauterbach, gemeinsam mit der Union einen
uwachs in diesen Bereichen beschlossen. 2008 haben
ie gemeinsam mit der Union einen Zuwachs von
,5 Milliarden Euro im Bereich der ambulanten Medizin
nd einen Zuwachs von 3,5 Milliarden Euro im Bereich
er Krankenhäuser versprochen. Jetzt, da wir dieses Ver-
prechen halten – trotz Krise –


(Elke Ferner [SPD]: Sparen Sie jetzt? Was machen Sie denn jetzt?)


nd es mit 3,9 Milliarden Euro im Sozialversicherungs-
tabilisierungsgesetz abgesichert haben, jetzt, da wir zu-
ätzlich 2 Milliarden Euro aus Steuermitteln einsetzen,
m dieses Versprechen zu halten, fordern Sie höhere
parbeiträge. Woher kommen Sie eigentlich, wohin wol-

en Sie eigentlich? Was ist eigentlich Ihr Standpunkt?
ch erkenne ihn nicht.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Elke Ferner [SPD]: Wo ist Ihr Blutdruck? Ihr Blutdruck, Herr Kollege!)


Ich glaube nicht, dass wir es generell mit überhöhten
reisen im Gesundheitswesen zu tun haben.


(Elke Ferner [SPD]: Man sollte den Rettungswagen anrufen!)


en Arzneimittelbereich werden wir jetzt mit dem Arz-
eimittelmarkt-Neuordnungsgesetz neu ordnen. Wir
erden für faire Preise sorgen. Überall sonst haben wir

s nicht mit überhöhten Preisen zu tun. Die Kostenent-
icklung ist Ausdruck des Werts unseres Gesundheits-

ystems. In den letzten hundert Jahren haben wir fast
0 Jahre an Lebenserwartung gewonnen. Heute sterben
uf 100 000 Einwohner durchschnittlich 65 Menschen
eniger an bösartigen Tumoren als noch in den 80er-

ahren.






(A) )


)(B)


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705426300

Herr Kollege, Sie müssen bitte zum Ende kommen.


Rudolf Henke (CDU):
Rede ID: ID1705426400

Der letzte Satz, Herr Thierse. – Bei der zweiten gro-

ßen Gruppe der Volkskrankheiten, bei den Herz-Kreis-
lauf-Erkrankungen, ist die Sterberate seit 1980 aufgrund
neuer Medikamente weiter gesunken.


(Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Wo ist der Zusammenhang mit der Kopfpauschale?)


Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei Krebserkran-
kungen, den großen Killern, haben wir dank eines leis-
tungsfähigen Gesundheitswesens Erfolge erzielt.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705426500

Herr Kollege.


Rudolf Henke (CDU):
Rede ID: ID1705426600

Unser Gesundheitswesen ist sein Geld wert. Ich finde,

wir haben ein ausgewogenes Konzept. Sie aber verhar-
ren in einer Kritik, die parteipolitisch motiviert ist, pole-
misch vorgetragen wird und mit wenig intellektueller
Auseinandersetzung verbunden ist.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Christian Lange [Backnang] [SPD]: „Mehr Netto vom Brutto“: Was ist das Ergebnis?)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705426700

Das Wort hat nun Kollege Lars Lindemann für die

FDP-Fraktion.


Lars Lindemann (FDP):
Rede ID: ID1705426800

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In der Tat hat die
SPD-Fraktion zu Recht heute eine Aktuelle Stunde bean-
tragt; denn wir haben ohne Zweifel Wichtiges zu bespre-
chen.


(Zuruf von der SPD: Warum widersprechen Sie sich jetzt? – Elke Ferner [SPD]: Da fragt man sich, warum Sie sie nicht beantragt haben!)


– Nun hören Sie doch erst einmal zu. – Meine lieben
Kollegen von der SPD, wenn ich mir dann aber Ihre
Statements hier im Plenum anhöre und anschaue, was
Sie in der Presse bereits dazu veröffentlicht haben, finde
ich das schon ziemlich enttäuschend.

Der Kollege Lauterbach hat zwar angekündigt, dass
er sich erst wieder substanziell äußern wird, wenn er Re-
gierungsverantwortung übernommen hat.


(Ulrike Flach [FDP]: Das wäre schön!)


Sie sehen aber, dass es dazu nicht kommt.


(Elke Ferner [SPD]: Das könnte schneller gehen, als Sie denken, Herr Kollege!)


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(C (D lso werden Sie doch irgendwann einmal sagen müssen, as Sie in der Sache wollen. Dass Sie einfach mit dieser auschalen Kritik fortfahren und nicht selber sagen wolen, wie es denn eigentlich gemacht werden soll, finde ch sehr bedauerlich. (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Sagen Sie doch einmal etwas zu „Weniger Netto vom Brutto“!)


Dass die SPD sich hier von jeder vernunftgeleiteten
egleitung einer sehr vernünftigen Reform verabschie-
et, Herr Kollege, finde ich ganz persönlich – das sage
ch Ihnen offen – mehr als enttäuschend.


(Beifall bei der SPD – Elke Ferner [SPD]: Haben Sie heute schon mal Zeitung gelesen? – Dr. Karl Lauterbach [SPD]: 4 Prozent sind schon enttäuschend!)


Im Kern geht es bei Ihren Statements jeweils um drei
unkte, und zwar erstens den Ablauf – wie zu dem
eformpaket gefunden wurde und dessen Ergebnisquali-

ät –, zweitens den angelegten und von Ihnen nicht ge-
ollten Systemumstieg bei der Finanzierung sowie drit-

ens die Verteilung der Lasten zwischen den Beteiligten.

Lassen Sie mich dazu einige Dinge sagen. Zunächst
ann man feststellen, dass das Ziel der Reform mit den
ngegangenen Maßnahmen erreicht wird.

Erstens. Die Solvenz der Kassen und deren Leistungs-
ähigkeit im System werden erhalten.


(Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Die Insolvenz!)


Zweitens. Es wird ein wettbewerbliches Element in
as System zurückgebracht.

Drittens. Wir entkoppeln die Arbeits- von den Ge-
undheitskosten.

Damit zeigt die Koalition, dass sie in der konkreten
ituation sehr wohl handlungsfähig ist. Das gefällt Ihnen
icht. Aber Sie werden damit leben müssen.


(Beifall bei der FDP – Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Nein, nein, das macht die Opposition leichter!)


Darüber hinaus zeigt die Koalition, dass wir in der
age sind, Ansätze für weitere Reformschritte zu schaf-

en.


(Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Das finden wir gut; denn das hilft bei der Abwahl!)


Meine sehr geehrten Damen und Herren von der Op-
osition,


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: „Aufhören!“, kann man da nur sagen!)


enn wir von Ihnen auf dem Weg dorthin stets nur mit
pott und Häme begleitet werden


(Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Dann machen Sie bessere Vorschläge!)


und vielleicht ab und zu auch mit der Beschreibung
ines Quäntchens Wahrheit, lieber Herr Kollege





Lars Lindemann


(A) )


)(B)

Lauterbach –, dann sage ich Ihnen hier: Ja, das ist rich-
tig. Es war nicht einfach, dahin zu kommen. Aber in die-
ser Koalition werden die Dinge eben miteinander ausge-
tragen.


(Lachen bei der SPD)


Wir geben in der Sache nicht auf, wie Sie das getan ha-
ben.

In Ihrer Regierungszeit standen Sie vor den gleichen
Problemen. Sie haben allerdings schon kapituliert, als sie
sich andeuteten, während diese Koalition nun Lösungen
anbietet.

Auf der Suche nach diesen Lösungen mussten wir
selbstverständlich auch verschiedene Interessen inner-
halb dieser Koalition integrieren. Dazu stehen wir auch.

Diese Integration hat Philipp Rösler geschafft. Dafür
gebührt ihm der Dank dieser Regierungskoalition;


(Zuruf von der FDP: Eigentlich des ganzen Hauses!)


denn damit ist ein Reformprojekt auf den Weg gebracht
worden, welches Sie in Ihrer gesamten Zuständigkeit für
das Ministerium nicht haben auf den Weg bringen kön-
nen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Herr Singhammer, mitklatschen!)


Lassen Sie mich nun zur Verteilung der Lasten kom-
men. Ich bin schon ziemlich beeindruckt davon, dass Sie
ganz pauschal weitere Einsparungen fordern, Frau Kol-
legin Ferner; jetzt ist sie nicht mehr da.


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Die kommt wieder!)


Dann erklären Sie doch einmal konkret, wie das in Kran-
kenhäusern in diesem Land gemacht werden soll. Wie
wollen Sie bei der gerade schon angesprochenen Perso-
nalkostenquote denn noch kürzen?


(Zuruf von der LINKEN)


– „Tarifverträge“ ist das richtige Stichwort. Erklären Sie
den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern doch ein-
mal, worauf Sie dabei zielen. Sie können auf gar nichts
anderes zielen, wenn Sie weiterhin pauschale Nullrun-
den fordern.

Genau das hat diese Koalition nicht getan. Vielmehr
hat sie sich um eine differenzierte Lösung bemüht. Da-
rauf kommt es in den heutigen Zeiten an.

Dass auch schwierige Fragen in diesem System von
dieser christlich-liberalen Koalition gelöst werden kön-
nen, haben wir bewiesen.


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Schwarzgelbes Chaos!)


Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


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(C (D Das Wort hat nun Kollegin Mechthild Rawert für die PD-Fraktion. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich be aure sehr, dass bisher viel zu wenig auf die heutige resse eingegangen worden ist. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Wir sind hier im Deutschen Bundestag!)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705426900

(Beifall bei der SPD)

Mechthild Rawert (SPD):
Rede ID: ID1705427000

Danke für die Reaktion. – Die Presse spricht es genau
us. Ich habe keinen einzigen Artikel gefunden, in dem
hr Reförmchen gelobt worden wäre.

Die meisten Journalisten haben darauf Bezug genom-
en, dass Sie sich hier quasi ein Reförmchen gebacken

aben, das eine Lizenz zum Auspressen der Beitragszah-
er und Beitragszahlerinnen ist,


(Rudolf Henke [CDU/CSU]: Wer presst die denn aus?)


nd dass dieses Reförmchen auch einem Ankündigungs-
inister nicht gerecht wird.

Herr Henke, Sie sprachen von einem Phantom der
opfpauschale. In diesem Fall haben Sie nicht recht: Die
opfpauschale kommt. Denn Sie haben sie beschlossen.
er Zusatzbeitrag ist eine Kopfpauschale. Herr Lindemann,
ie haben gesagt, dass in dieser Koalition alles ausgetra-
en worden ist. Ja, es ist richtig: Sie haben neun Monate
ebraucht, um überhaupt zu irgendeinem Ergebnis zu
ommen.


(Beifall des Abg. Dr. Karl Lauterbach [SPD])


chon Horaz sagte: „Der Berg kreißte und gebar eine
aus.“ Es ist damit zu rechnen, dass für 2011 ein Vor-

chaltgesetz verabschiedet wird. Wir werden dann se-
en, von wem die weiteren Kosten getragen werden.

Sie sprechen hier von Eigenverantwortung und Soli-
arität. All Ihre Ankündigungen, bei Leistungserbrin-
ern und Lobbyisten 4 Milliarden Euro einzusparen,
ind nebulös. Es wird unsolidarisch zugehen. Es wird so
ein, dass Leistungserbringer, Ärzte, Apotheker und all
ie anderen, die meine Kollegen und Kolleginnen schon
rwähnt haben, diesen Leistungsbeitrag nicht als Ein-
parmaßnahme erbringen werden. Ich bin gerne bereit,
arüber eine Wette einzugehen.


(Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Was wetten Sie denn?)


Aber fest steht, dass Sie die Versicherten als Melk-
ühe missbrauchen werden. Gott sei Dank gibt es in Ih-
en Fraktionen mittlerweile Sozialpolitiker, die dies er-
annt haben. Wir werden eines sehen – ich bin
ewerkschaftsmitglied, und ich bin mir sicher, auch auf
er rechten Seite dieses Hauses gibt es vereinzelt Ge-
erkschaftsmitglieder –:


(Stefanie Vogelsang [CDU/CSU]: Stimmt!)






Mechthild Rawert


(A) )


)(B)

Es wird zu einer massiven Konfrontation zwischen den
Gewerkschaften, zwischen arbeitnehmerfreundlichen In-
stitutionen und dieser Regierung kommen, weil Sie eine
einseitige, unsolidarische Belastung vornehmen. Wir
werden uns das nicht bieten lassen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Noch etwas zum Thema „Eigenverantwortung und
Solidarität“. Jeder Arzt steht auf der stärkeren Seite. Ein
Patient ist im Arzt-Patient-Verhältnis auf Wahrheit ange-
wiesen. Jeder Arzt kann einem Laien – das bin ich in der
Regel – erklären, was er braucht. Warum gibt es denn in
München mehr Herzkatheter als in ganz Norditalien?
Wahrscheinlich nicht nur, weil die Ärzte in München
besser sind, sondern auch, weil sie verkaufstüchtiger
sind als diejenigen in Norditalien. Warum wird mittler-
weile so viel über IGeL-Leistungen geklagt? Weil die
Ärzte auch außerhalb des medizinisch Notwendigen ihre
Geschäfte machen. Patienten und Patientinnen sind auf
sachgerechte Informationen angewiesen.


(Rudolf Henke [CDU/CSU]: Setzen Sie mal so fort! Das gefällt mir gut!)


Kommen wir zum Thema Parität. Schwarz-Gelb hat
Parität neu definiert. Das Wort „Parität“ ist abgeleitet
vom Lateinischen „par“: gleich, gleich stark. Was ma-
chen Sie? Die Beiträge werden auf 7,3 Prozent festge-
setzt. Die Beiträge der Arbeitnehmer und Arbeitnehme-
rinnen werden allerdings um 0,9 Prozentpunkte erhöht.


(Rudolf Henke [CDU/CSU]: Das wurde von Rot-Grün beschlossen! Sie haben die 0,9 beschlossen!)


Hinzu kommen die explosionsartig steigenden Zusatz-
beiträge, „kleine Kopfpauschalen“ genannt. Hierzu sage
ich Ihnen voraus: Wir werden uns das als Arbeitnehmer
und Arbeitnehmerinnen, als Gewerkschafter und Ge-
werkschafterinnen in dieser Form nicht gefallen lassen.


(Beifall bei der SPD)


Der Wegfall der Deckelung von 1 Prozent und die
von Ihnen beschlossene Erhöhung der Pauschale auf
2 Prozent werden noch zu vielfältigen Irritationen und
Auseinandersetzungen führen, sodass ich mir weitere
Ausführungen dazu im Augenblick sparen kann.

Ich möchte schließen mit dem, was Frau Merkel 2003
in Leipzig gesagt hat:

Es ist Teil unseres christlichen Menschenbildes,
dass die Gesundheit jedes einzelnen Menschen, ob
Sekretärin oder Chef, gleich viel wert ist. Deshalb
sind die Kosten, die für die Gesundheit der Sekretä-
rin und des Chefs anfallen, gleich hoch. Anders
geht es nicht, ansonsten sind wir bei einer Zwei-
klassenmedizin. Diese Überlegungen ergeben eine
Prämie …

Wir haben die Zusatzprämie.

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(C (D Frau Kollegin, Sie müssen zum Schluss kommen. Tatsache ist: Die Sekretärin zahlt mehr, der Chef wird eniger zahlen. Aber wir werden noch sehen, wie wir eitens der Opposition unseren aktiven Beitrag zu einem esseren Gesundheitssystem gestalten. Einen wunderschönen Tag! (Beifall bei der SPD – Rudolf Henke [CDU/ CSU]: Schlagen Sie mal was vor! – Heinz Lanfermann [FDP]: Dann macht doch Vorschläge!)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705427100
Mechthild Rawert (SPD):
Rede ID: ID1705427200


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705427300

Das Wort hat nun Kollegin Karin Maag für die CDU/

SU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Karin Maag (CDU):
Rede ID: ID1705427400

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

olleginnen und Kollegen! Schön, dass Sie – ich rede
etzt direkt mit der SPD und den Linken – je einzeln –
ott sei Dank haben wir morgen dieselbe Diskussion
och einmal –


(Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Das ist ein anderes Thema!)


um Sturm auf die Regierung geblasen haben.

Liebe Frau Ferner, liebe Frau Rawert


(Zuruf von der CDU/CSU)


Frau Ferner ist wieder da –,


(Heinz Lanfermann [FDP]: Ja, ist wieder da!)


ch habe erwartet, dass Sie nicht dieselben Reden her-
orziehen, die Sie seit einem Dreivierteljahr halten,


(Elke Ferner [SPD]: Sie machen leider nie eine andere Politik! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Sie veranstalten seit einem Dreivierteljahr das gleiche Chaos!)


ondern eine Rede halten, in der Sie auf das Ergebnis
ingehen. Aber in Gottes Namen, wir können damit le-
en.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Heinz Lanfermann [FDP]: Vielleicht wird es morgen besser!)


ch sage Ihnen jetzt einfach erst einmal vielen Dank für
o viel heiße Luft.


(Elke Ferner [SPD]: Was haben Sie denn bisher Substanzielles gesagt?)


Jetzt komme ich zu dem, was uns vorgeworfen wird.
ch sage dazu: Wir machen Deutschland fit für die Zu-
unft. Unser Gesundheitspaket ist ein Baustein eines
rogramms.





Karin Maag


(A) )


)(B)


(Elke Ferner [SPD]: Das Programm heißt „Abzocken bei den Kleinen“!)


Dazu gehört vor allem, dass wir Deutschland aus der
größten Wirtschaftskrise bisher geführt haben. Wir ha-
ben ein Wachstumsbeschleunigungsgesetz geschaffen,


(Elke Ferner [SPD]: Verhinderungsgesetz! Mövenpick!)


mit 8,5 Milliarden Euro Entlastung für Familien. Wir ha-
ben mit Steuersenkungen für eine Entlastung von
25 Milliarden Euro gesorgt. Allein die steuerliche Ab-
setzbarkeit der GKV-Beiträge bringt deutlich mehr Netto
vom Brutto.


(Elke Ferner [SPD]: Da kriegt der Chef auch mehr als die Sekretärin!)


Wir haben es in der Krise geschafft, die Lohnzusatz-
kosten nicht steigen zu lassen. Nur zur Erinnerung: Von
Ihnen haben wir aus der letzten Legislaturperiode einen
Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung von 6,5 Pro-
zent übernommen. Wir sind jetzt bei 2,8 Prozent. Selten,
Frau Bunge, mussten Arbeitnehmer weniger zahlen. Das
ist einfach eine Tatsache.

Jetzt schaffen wir die Schuldenbremse. Nur am
Rande: In NRW,


(Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Abgewählt! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Eine Abwahl nach der anderen, da haben Sie Recht!)


wo Sie jetzt wieder die Regierung stellen, gehen Sie in
die Neuverschuldung. Der Bund spart. Der Bund senkt.
Insoweit brauchen wir uns hier von Ihnen nicht belehren
zu lassen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


All das hat auch Wirkung gezeigt. Wir liegen jetzt mit
3,1 Prozent bei der Arbeitslosigkeit im Bereich des Wer-
tes von vor der Krise. Die Wirtschaft ist wieder ange-
sprungen.


(Elke Ferner [SPD]: „Trotz dieser Regierung“, muss man sagen!)


Lieber Herr Lauterbach, das Wunder von Berlin findet
tatsächlich statt.

Jetzt komme ich ganz konkret zur Gesundheit. Man
kann es nicht oft genug sagen: Die gesundheitliche Ver-
sorgung bei uns im Lande ist gut. Sie wird mit dem me-
dizinischen Fortschritt natürlich teurer, nie mehr billiger,
und das müssen Sie den Menschen erklären! Ich nenne
die Transplantationsmedizin; inzwischen Regelversor-
gung. Ich nenne die Kardiologie, die kostenintensive
Prä- und Neonatalmedizin. Meine Kollegen haben es be-
reits gesagt: Wir haben eine Antwort gegeben auf ein
von den gesetzlichen Kassen prognostiziertes Defizit
von 9 bis 11 Milliarden Euro, das Sie mit verursacht ha-
ben. Wir erreichen in einem ersten Schritt Einsparungen
in Höhe von 3,5 Milliarden Euro in 2011 und in Höhe
von 4 Milliarden Euro in 2012.

Natürlich kann man in allen Bereichen noch mehr
sparen. Der Gesundheitsbereich ist aber ein Wachstums-

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(C (D arkt; das verkennen Sie, meine Damen und Herren. Ich in davon überzeugt, dass wir die Gratwanderung zwichen „Wachstum zulassen“ und „Kosten in den Griff ekommen“ vernünftig geschafft haben. Liebe Frau Ferner, Sie haben vorher geredet. Wenn Sie icht Ihre Nullachtfünfzehn-Rede gehalten hätten, müssen Sie jetzt nicht dauernd dazwischenrufen. Gleichzeitig verbessern wir die Strukturen und schafen mehr Transparenz. Mit dem Konjunkturpaket II haen wir zum 1. Januar 2009 für die Versicherten den assenbeitragssatz gesenkt. Jetzt, am Ende des Tunnels, enn die Wirtschaft wieder anspringt, halte ich es geraezu für selbstverständlich, diese Senkung wieder ausaufen zu lassen. Das heißt, wir kehren zum Satz von 5,5 Prozent zurück. Aber natürlich haben wir auch Milliarden Euro zusätzlich im Fonds für die Kassen nd damit für die Versicherten. Wir haben es auch geschafft, wie wir von Anfang an esagt haben, den Arbeitgeberbeitrag jetzt auf 7,3 Proent festzuschreiben – das schaffen wir mit der Streihung der Gleitklausel – und, wie versprochen, die rankenversicherungskosten dauerhaft von den Arbeitsosten zu entkoppeln. Wir sichern damit die Wettbeerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, den Aufschwung und or allen Dingen die Arbeitsplätze in Deutschland. Wir machen die Kassen zukunftsfest. Wir sparen; leichzeitig werden die Einnahmen erhöht, und es wird or allen Dingen der Wettbewerb zwischen den Kassen ür die Bürger über den Zusatzbeitrag endlich in Euro nd Cent sichtbar. Die Wahrheit ist immer konkret. (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das stimmt allerdings! Bitter ist sie vor allem!)


(Zuruf der Abg. Elke Ferner [SPD])


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


evor Sie jetzt also mit weiteren Horrorszenarien die
ürger verunsichern, lassen Sie mich sagen: Das System
011 ist ausfinanziert. Es sind nach den Berechnungen
es Bundesversicherungsamtes keine weiteren Zusatz-
eiträge notwendig. Der Zusatzbeitrag wird bis 2014 im
onat 16 Euro nicht überschreiten.


(Elke Ferner [SPD]: Wollen Sie darauf wetten?)


Ich wette mit Ihnen.

Auch darauf bin ich stolz: Wir haben den Sozialaus-
leich entgegen Ihren Unkenrufen tatsächlich geschafft.
ir schützen die Schwächeren in der Gesellschaft.
bersteigt der Zusatzbeitrag 2 Prozent des sozialver-

icherungspflichtigen Einkommens, wird automatisch,
hne dass ein Antrag gestellt werden muss, der Mehrbe-
rag ausgeglichen.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705427500

Frau Kollegin, Sie müssen zum Ende kommen.


(Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Ja, bitte!)







(A) (C)



(D)(B)



Karin Maag (CDU):
Rede ID: ID1705427600

Ich komme zum Ende. – Wir werden die weiteren

Strukturreformen anpacken. Wir tun das, was Sie, meine
Damen und Herren von der Opposition, in den letzten elf
Jahren nicht geschafft haben: Wir sichern die Zukunft
der GKV.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1705427700

Die Aktuelle Stunde ist beendet.

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
ordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
destag auf morgen, Donnerstag, den 8. Juli 2010, 9 Uhr,
ein.

Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen, erfolgreichen
Fußballabend.

Die Sitzung ist geschlossen.