Protokoll:
16223

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 223

  • date_rangeDatum: 27. Mai 2009

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:50 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/223 Tagesordnungspunkt 2: Befragung der Bundesregierung: Zweite Flugplatz-Schallschutzmaßnahmenverord- nung; weitere Fragen zur Kabinettssitzung Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Hermann Gröhe, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Schmitt (Berlin) (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Fragestunde (Drucksache 16/13102) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 1 Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zu Kritik an ihrer Jugendpolitik durch das Bundes- jugendkuratorium und Konsequenzen 24491 C 24491 D 24492 D 24493 C 24493 D 24494 B 24494 C 24495 A 24497 D 24498 A Deutscher B Stenografisch 223. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Wahl der Abgeordneten Bärbel Höhn als stellvertretendes Mitglied des Vermittlungs- ausschusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87 d) (Drucksache 16/13105) . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung luftverkehrsrecht- licher Vorschriften (Drucksache 16/13107) . . . . . . . . . . . . . . . B H I U D H B H C 24491 A 24491 B 24491 B Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24495 A undestag er Bericht ung n 27. Mai 2009 t : odo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ngo Schmitt (Berlin) (CDU/CSU) . . . . . . . . lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . ermann Gröhe, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . odo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ermann Gröhe, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24495 B 24495 C 24495 D 24496 A 24496 C 24496 C 24497 A 24497 B 24497 C Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24498 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 Zusatzfragen Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 4 Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Maßnahmen zur Verhinderung gewalttäti- ger Auseinandersetzungen mit autonomen nationalistischen Gruppierungen bei Demonstrationen Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 16 und 17 Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Berücksichtigung der in den Konjunktur- paketen I und II beschlossenen und mit dem geplanten Bürgerentlastungsgesetz verbundenen Steuererleichterungen in der aktuellen Steuerschätzung und Anteil an den für die Gemeinden ermittelten Min- dereinnahmen Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 22 Gitta Connemann (CDU/CSU) Beurteilung des geplanten Baus von Kohle- kraftwerken in Dörpen, Emden und im nie- derländischen Eemshaven Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verhinderung eines Vertragsverletzungs- verfahrens wegen der verspäteten Umset- z z m A H Z B M B A E u A H Z B M S B B A H Z S V P M W L T A H Z W P M W G R 24499 A 24500 A 24500 B 24501 A 24501 C 24503 D 24504 A 24504 C ung der EU-Richtlinie über Energieeffi- ienz und Energiedienstleistungen sowie ögliche Sanktionen ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 24 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) uswirkungen der Verzögerung beim nergieeffizienzgesetz auf Energiekosten nd Klima ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 28 evim Dağdelen (DIE LINKE) edingungen für die Bereitstellung von ürgschaften und Staatshilfen für Opel ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . ündliche Frage 29 infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ieferung moderner Kampfpanzer des yps Leopard 2 an das Emirat Katar ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . ündliche Frage 30 infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) espräche mit Pakistan über deutsche üstungslieferungen 24504 D 24505 B 24505 D 24506 A 24506 C 24507 A 24508 A 24508 C 24508 D 24509 A 24509 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 III Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Mündliche Frage 40 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ertüchtigung bzw. Neutrassierung der Schienenhinterlandanbindung einer festen Querung über den Fehmarnbelt Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 41 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Etwaige Kostenbeteiligung des Bundes an Querungsbauwerken für die feste Querung über den Fehmarnbelt Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 48 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Überprüfung der Einhaltung der von Mexiko akzeptierten Verpflichtungen zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 51 Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Mögliche Berufung von Friedrich Merz zum nächsten deutschen EU-Kommissar A D Z M Z A d d m k D G D K D L D O D J O S F N A L A M B D B F d A A 24510 A 24510 A 24510 D 24511 C 24512 A 24512 D 24512 D 24513 D 24514 B ntwort r. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen anuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion er FDP: Haltung der Bundesregierung zu en kritischen Äußerungen von EU-Kom- issar Günter Verheugen über die Ban- enaufsicht in Deutschland . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . unther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . rtwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . örg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . imone Violka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 ündliche Frage 2 rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) eteiligung der Atomwirtschaft an der inanzierung der Öffentlichkeitsarbeit für as Atommülllager Asse ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24515 B 24515 C 24516 A 24516 B 24517 C 24518 C 24519 B 24520 C 24521 D 24522 D 24524 B 24525 A 24526 A 24527 A 24528 A 24529 B 24530 C 24531 A 24531 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 Anlage 3 Mündliche Frage 3 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Absprachen mit Vertretern des Bundes zum Zwecke der Finanzierung von Öffent- lichkeitsarbeit bei der Schachtanlage Asse II Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Frage 5 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Einschätzung einer „potenziellen abstrak- ten Gefährlichkeit“ von durch Deutschland aufzunehmenden Guantánamo-Gefange- nen laut Bundesministerium des Innnern Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Mündliche Frage 6 Ulla Jelpke (DIE LINKE) Verantwortbarkeit von Überstellungen nach Italien im Rahmen des Dublin-Sys- tems Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Frage 7 Christoph Waitz (FDP) Auswirkungen des Wegfalls des Verlust- vortrages für den Bestand und die Unter- nehmensgründung in den Bereichen Bio- und Nanotechnologie und Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Frage 8 Christoph Waitz (FDP) Systemrelevante Konsequenzen einer Insolvenz der Hypo Real Estate A N A M D H Ä V d A N A M D A c h f P B B g A N A M D Z d t 2 M A N A M D P r a t A N 24531 D 24532 A 24532 C 24532 D ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 ündliche Fragen 9 und 10 r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) altung der Bundesregierung zu den ußerungen von EU-Kommissar Günter erheugen über die deutschen Banken und ie Bankenaufsicht ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 9 ündliche Frage 11 r. Volker Wissing (FDP) uswirkungen der wegen des Untersu- hungsausschusses zur Hypo Real Estate ohen Arbeitsbelastung der Bundesanstalt ür Finanzdienstleistungsaufsicht auf die rüfung von Banken und Zahl der seit eginn der 16. Legislaturperiode im ereich der Finanzaufsicht zusätzlich eschaffenen Stellen ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 ündliche Frage 12 r. Volker Wissing (FDP) ahl der bei der Bundesanstalt für Finanz- ienstleistungsaufsicht mit der Vorberei- ung und Bereitstellung von Akten für den . Untersuchungsausschuss beschäftigten itarbeiter ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 ündliche Frage 13 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) ersonelle Konsequenzen der Bundesregie- ung aus der Ankündigung der Bundes- nstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zur eilweisen Einstellung der Bankenaufsicht ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24533 A 24533 B 24533 D 24534 B 24534 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 V Anlage 12 Mündliche Frage 14 Frank Spieth (DIE LINKE) Verzicht auf die Rückzahlungsverpflich- tung von Bundeszuschüssen und Liqui- ditätshilfen für den Gesundheitsfonds angesichts möglicher Zusatzbeiträge von Versicherten wegen krisenbedingter Fehl- beträge Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 13 Mündliche Frage 15 Frank Spieth (DIE LINKE) Höhe der bislang im Jahr 2009 vorgezoge- nen Bundeszuschüsse für den Gesundheits- fonds Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 14 Mündliche Frage 18 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verteilung der für Atomanlagen von den Energieversorgungsunternehmen gebilde- ten Stilllegungs- und Entsorgungsrück- stellungen auf die einzelnen Anlagen in Deutschland und im Ausland Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Mündliche Frage 19 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verwendung der Stilllegungs- und Entsor- gungsrückstellungen der Energieversor- gungsunternehmen in den letzten Jahren Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Mündliche Frage 20 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) A d b A H A M H A E F A H A M D T B d A H A M S B C G o B A H A M S F P A H 24534 D 24535 A 24535 B 24535 C uswirkungen des Biokraftstoffanteils auf ie Benzin- und Dieselpreise sowie dies- ezüglich erstellte Rechnungen ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 17 ündliche Frage 21 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nwendung der Fördermöglichkeiten des U-Klimapakets auf Kohlekraftwerke mit ertigstellung vor dem Jahr 2013 ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 18 ündliche Frage 25 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) eilnahme der Bundesregierung an den ilderberg-Konferenzen sowie Bewertung er jüngsten Ergebnisse in Griechenland ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 19 ündliche Frage 26 abine Zimmermann (DIE LINKE) isherige staatliche Förderung der Palla reativ Textiltechnik in St. Egidien und rund für die Nichtbeantwortung eines ffenen Briefes der Beschäftigten an die undeskanzlerin ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 20 ündliche Frage 27 abine Zimmermann (DIE LINKE) olgekosten einer möglichen Insolvenz der alla Creativ Textiltechnik ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24535 D 24536 A 24536 B 24536 B 24536 C VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 Anlage 21 Mündliche Fragen 31 und 32 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorlage des Aktionsplans zur Umsetzung des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 22 Mündliche Frage 33 Elke Reinke (DIE LINKE) Veröffentlichung von Ausführungshinwei- sen der Bundesagentur für Arbeit zur Anwendung des § 16 f SGB II sowie Vor- lage einer Umsetzungsrichtlinie Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 23 Mündliche Frage 34 Elke Reinke (DIE LINKE) Maßnahmen zur Anhebung der Regelsätze für Kinder nach SGB II und SGB XII unter Berücksichtigung der wirklichen Bedarfsermittlung Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 24 Mündliche Fragen 35 und 36 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Einbeziehung von Jugendlichen in der dua- len Berufsausbildung mit Bezug von Berufsausbildungsbeihilfe in das Schul- starterpaket Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 25 Mündliche Fragen 37 und 38 Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) V d A A F A M D M v b o D A A A M G H e L k A K A M D H d A K A M D K z h A D 24536 D 24537 A 24537 B 24538 A erhinderung eines Fachkräftemangels in en sozialen Berufen und Verbesserung der rbeitsbedingungen ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 26 ündliche Frage 39 r. Erwin Lotter (FDP) aßnahmen zur Vermeidung von Zug- erweisungen von Kindern und hilfs- edürftigen Personen wegen fehlender der ungültiger Fahrausweise bei der eutschen Bahn AG ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 27 ündliche Frage 42 itta Connemann (CDU/CSU) altung der Bundesregierung zum Bau ines Ems-Kanals von Papenburg nach eer und Beteiligung an einer Machbar- eitsstudie ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 28 ündliche Fragen 43 und 44 r. Ilja Seifert (DIE LINKE) erstellung von Barrierefreiheit bei Bun- esbauten ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 29 ündliche Frage 45 r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) onkrete Zusagen der Bundesregierung um Erhalt des Stahlstandortes Eisen- üttenstadt ntwort r. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24538 C 24539 C 24539 D 24540 A 24540 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 VII Anlage 30 Mündliche Frage 46 Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Menschenrechtslage in der indonesischen Provinz West-Papua und Folgen für die Entwicklungszusammenarbeitarbeit Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 31 Mündliche Frage 47 Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Auswirkungen des Gold- und Kupfer- abbaus in West-Papua auf die Menschen- rechte der dortigen Ureinwohner Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 32 Mündliche Frage 49 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zur Massen- tötung von Schweinen in Ägypten sowie Auswirkungen auf die koptische Minder- heit Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 33 Mündliche Frage 50 Wilhelm Josef Sebastian (CDU/CSU) Haltung der Bundesregierung zur Ein- ladung Taiwans als Beobachter der dies- jährigen Weltgesundheitsversammlung Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24540 C 24541 A 24541 B 24541 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 24491 (A) ) (B) ) 223. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 24531 (A) ) (B) ) sonstigen Vorgängen beteiligt, die zum Ziel hatten, die Atom- wirtschaft direkt oder indirekt in die Finanzierung vonStiegler, Ludwig SPD 27.05.2009 der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der Abgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/13102, Frage 3): Inwieweit waren Vertreter des Bundes an Absprachen oder Schily, Otto SPD 27.05.2009 Dr. Schwanholz, Martin SPD 27.05.2009 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A d A G z s l D g c w d e m B K f c f A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 27.05.2009 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.05.2009 Barth, Uwe FDP 27.05.2009 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.05.2009 Benneter, Klaus Uwe SPD 27.05.2009 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 27.05.2009 Dreibus, Werner DIE LINKE 27.05.2009 Eichhorn, Maria CDU/CSU 27.05.2009 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.05.2009 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 27.05.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 27.05.2009 Gloser, Günter SPD 27.05.2009 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.05.2009 Irber, Brunhilde SPD 27.05.2009 Klose, Hans-Ulrich SPD 27.05.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 27.05.2009 Leutert, Michael DIE LINKE 27.05.2009 Möller, Kornelia DIE LINKE 27.05.2009 Multhaupt, Gesine SPD 27.05.2009 Raidel, Hans CDU/CSU 27.05.2009* Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.05.2009 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 27.05.2009 T W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der bgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/13102, Frage 2): In welchem Umfang sind Gelder aus der Energiewirtschaft direkt oder indirekt – beispielsweise über das Deutsche Atom- forum – für Öffentlichkeitsarbeit, Besucherbetreuung oder Ähnliches an die Betreiber der Schachtanlage Asse II geflos- sen – Angaben bitte differenziert nach Betrag und Zahler –, und wie bewertet die Bundesregierung die Beteiligung der Atomwirtschaft bei der Finanzierung der Öffentlichkeitsarbeit für das Atommülllager Asse? Die Kernkraftwerk betreibenden Unternehmen haben wischen 1997 und 2002 die Besucherführungen im For- chungsbergwerk Asse vertraglich vereinbart mit jähr- ich 200 000 DM zuzüglich Mehrwertsteuer unterstützt. iese waren aus finanziellen Gründen 1992 vom damali- en Betreiber GSF (heute Helmholtz-Zentrum Mün- hen) eingestellt worden. Ziel der Besucherführungen ar es, die interessierte Öffentlichkeit über Lagerung ra- ioaktiver Abfälle in Deutschland zu informieren. Eine ntsprechende Vereinbarung wurde 1997 mit Zustim- ung des damals zuständigen Bundesministeriums für ildung und Forschung zwischen dem Informationskreis ernenergie und dem damaligen Betreiber GSF getrof- en. Die damals bereitgestellten Mittel wurden, entspre- hend der Vereinbarung, ausschließlich für die Durch- ührung von Besucherführungen eingesetzt. nlage 3 Antwort rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.05.2009 icklein, Andrea SPD 27.05.2009 inkelmeier, Gert fraktionslos 27.05.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 24532 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 (A) ) (B) ) Besucherführungen oder sonstigen auf die Asse bezogenen Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit einzubeziehen? Die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für die Durchführung von Besucherführungen in der Schachtan- lage Asse II durch die Kernkraftwerk betreibenden Un- ternehmen fand mit Zustimmung des damals zuständi- gen Bundesministeriums für Bildung und Forschung statt. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/13102, Frage 5): Wie begründet die Bundesregierung, auch vor dem Hinter- grund der Stellungnahme des ehemaligen US-Bundesanwaltes Eric Tirschwell vom 19. Mai 2009, die in der Presse zu fin- denden Aussagen aus dem Bundesministerium des Innern (zum Beispiel Focus, Ausgaben 20/2009 und 21/2009), von den von den USA für unschuldig gehaltenen Gefangenen aus Guantánamo, um deren Aufnahme die USA die Bundesrepu- blik Deutschland gebeten hätten, gehe eine „potenzielle ab- strakte Gefährlichkeit“ aus, und welche Informationen sind bisher von den USA nicht geliefert worden, die eine zügige Prüfung einer Aufnahme ermöglichen würden? Die US-Regierung hat der Bundesregierung Ende April Unterlagen zu einzelnen Guantánamo-Häftlingen übergeben. Die darin enthaltenen Informationen reichen für eine Entscheidung bislang nicht aus. Ich bitte aller- dings um Verständnis, dass die Gespräche zwischen Deutschland und den USA vertraulich sind und ich zu Ihrer Frage im Übrigen keine näheren Angaben machen kann. Dies ist auch im Interesse der betroffenen Perso- nen. Allerdings hat Herr Minister Schäuble mehrfach deut- lich gemacht, welche Kriterien bei einer Anfrage aus den USA anzuwenden wären: Ist es hinreichend sicher, dass von den Häftlingen keine Gefahr ausgeht? Könnte es sein, dass sie sich während ihrer Zeit in Guantánamo erst oder weiter radikalisiert haben? Warum können nicht die Her- kunftsländer oder die USA die betroffenen Personen auf- nehmen? Gibt es einen Bezug, den die Personen zu Deutschland haben, das heißt aus welchem Grund wird eine Anfrage an Deutschland gestellt? Diese Haltung entspricht im Wesentlichen auch der Linie der Innenminister der EU, die sie während des JI- Rats am 6. April beschlossen haben: Die JI-Minister sind sich einig, dass die primäre Verantwortlichkeit für die Schließung von Guantánamo bei den USA liegt. Jeder Mitgliedstaat entscheidet selbst über die Einreise und den Aufenthalt früherer Gefangener. Eine Aufnahme kommt nur von Personen mit dem Status „cleared for release“ in Betracht, das heißt dass seitens der USA keine Bedingungen an den Aufnahme- staat gestellt werden dürfen, wie zum Beispiel eine per- manente Überwachung. Aufgrund des Wegfalls der Grenzkontrollen im Schen- genraum ist ein Informationsaustausch und Transparenz zwischen den Mitgliedstaaten von zentraler Bedeutung. A s s A d d c V F r Ü n l A d d c d t n 2 z V n g d j D n a R (C (D ufnahmebereite Staaten werden im Rahmen ihrer Ent- cheidung die Sicherheitsinteressen anderer Mitglied- taaten berücksichtigen. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage er Abgeordneten Ulla Jelpke (DIE LINKE) (Drucksa- he 16/13102, Frage 6): Mit welcher Begründung hält die Bundesregierung Über- stellungen im Rahmen des Dublin-Systems nach Italien noch für verantwortbar, nachdem der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi Flüchtlingslager in Italien mit Konzentrations- lagern verglichen hat – sodass erhebliche Zweifel daran bestehen, dass Italien seinen Verpflichtungen nach der EU-Aufnahme- richtlinie nachkommt – und Italien zudem mit der Abschie- bung von aufgegriffenen Bootsflüchtlingen direkt nach Li- byen – ohne den Betroffenen zuvor die Möglichkeit eines Asylgesuchs gegeben und ohne deren Schutzbedürftigkeit und Flüchtlingseigenschaft geprüft zu haben – eindeutig gegen die Genfer Flüchtlingskonvention, gegen die Europäische Men- schenrechtskonvention und gegen europäische Flüchtlings- richtlinien verstoßen hat? Die Bundesregierung geht davon aus, dass Italien die erpflichtungen aus europäischem und internationalem lüchtlingsrecht sowie aus den einschlägigen Menschen- echtskodifikationen einhält. Für eine Aussetzung von berstellungen von Asylbewerbern aus Deutschland ach Italien gemäß der Dublin-VO besteht keine Veran- assung. nlage 6 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage es Abgeordneten Christoph Waitz (FDP) (Drucksa- he 16/13102, Frage 7): Wie bewertet die Bundesregierung die Auswirkungen des Wegfalls des Verlustvortrages durch die Unternehmensteuer- reform 2008 für den Bestand und die Unternehmensgründung von forschungs- und entwicklungsintensiven Unternehmen in den Bereichen Bio- und Nanotechnologie, und mit welchen Maßnahmen beabsichtigt die Bundesregierung diesen Unter- nehmen die Kapitalbeschaffung für Forschungstätigkeit künf- tig zu erleichtern? Im Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008 wur- en die Verlustabzugsbeschränkungen für Körperschaf- en effektiver und gestaltungssicherer ausgestaltet. Da- ach kann es bei Beteiligungserwerben von mehr als 5 Prozent zu einem teilweisen, bei mehr als 50 Prozent u einem vollständigen Wegfall bislang nicht genutzter erlustvorträge kommen. Die Bundesregierung hat mit dem Gesetz zur Moder- isierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligun- en (MoRaG) Regelungen auf den Weg gebracht, durch ie die Bereitstellung von privatem Wagniskapital für unge und mittelständische Unternehmen gefördert wird. ie Regelungen sollen vor allem Unternehmen im Tech- ologie- und Hochtechnologiebereich, zum Beispiel auch uf dem Gebiet der Biotechnologie, zugutekommen. Die egelungen sehen auch eine Ausnahme von § 8c KStG Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 24533 (A) ) (B) ) vor, wonach der Verlust einer solchen Zielgesellschaft bei Übernahme von Anteilen durch eine Wagniskapitalbetei- ligungsgesellschaft und unter weiteren Voraussetzungen auch durch einen anderen Erwerber erhalten bleibt, so- weit bei der Zielgesellschaft stille Reserven vorhanden sind. Die Regelung wird allerdings derzeit noch von der Europäischen Kommission geprüft und ist aus diesem Grund noch nicht in Kraft getreten (Suspensivklausel). Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage des Abgeordneten Christoph Waitz (FDP) (Drucksa- che 16/13102, Frage 8): Welche systemrelevanten Konsequenzen erwartete die Bundesregierung im Falle einer Insolvenz der Hypo Real Es- tate Holding AG insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass nach § 30 Abs. 1 des Pfandbriefgesetzes Pfand- briefe nicht Teil der Insolvenzmasse werden können? Die großen Industriestaaten haben zugesagt, keine systemrelevante Bank in die Insolvenz gehen zu lassen. Dies gilt auch für die HRE. § 30 Abs. 1 Pfandbriefgesetz (PfandBG) sieht vor, dass im Falle der Insolvenz einer Pfandbriefbank die im Deckungsregister eingetragenen Werte nicht in die In- solvenzmasse der Pfandbriefbank fallen. Aus den im Deckungsregister eingetragenen Werten sind die An- sprüche der Pfandbriefgläubiger zu befriedigen. Diese gesetzlich geschaffene Absicherung der Pfandbriefgläu- biger verleiht dem Pfandbrief sein Sicherheitsniveau. Die Regelung ist allgemein bekannt, sodass Gläubiger der HRE sehr genau wissen, dass ihnen diese Werte nicht zur Verfügung stehen. Über die Gesamtbeträge, die zur Deckung verwendet werden, müssen die Pfandbrief- banken nach § 28 PfandBG quartalsweise in öffentlich zugänglicher Form informieren. In der Regel stellen die Pfandbriefbanken diese Information auch auf ihrer Homepage zur Verfügung. Es ist also allgemein und öf- fentlich bekannt, in welchem Umfang die im Deckungs- register eingetragenen Werte nicht der Insolvenzmasse der Pfandbriefbank zur Verfügung stehen. Anlage 8 Antwort der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Fra- gen des Abgeordneten Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) (Drucksache 16/13102, Fragen 9 und 10): Teilt die Bundesregierung die Meinung von EU-Kommis- sar Günter Verheugen über die bisherige deutsche Bankenauf- sicht (Süddeutsche Zeitung vom 18. Mai 2009)? Teilt die Bundesregierung die Auffassung von EU-Kom- missar Günter Verheugen, dass „Deutschland Weltmeister in riskanten Bankgeschäften“ war (Süddeutsche Zeitung vom 18. Mai 2009)? Zu Frage 9: Es ist nicht nachvollziehbar, worauf sich diese Aus- sage von Herrn Verheugen stützt. Vom Instrumentarium h e U i w t G g V l d Z r s a s z s g g l g 6 d m d A d d s s d h u d g A z n (C (D er bewegt sich die deutsche Aufsicht im Rahmen der uropäischen Richtlinien. Im Vergleich mit anderen Staaten, besonders UK und SA ist die staatliche Unterstützung des Bankensektors n Deutschland bisher relativ moderat. In den USA urde unter anderem der Investmentbankenstatus fak- isch abgeschafft, es sind Staatshilfen für beinahe alle roßbanken notwendig, eine erhebliche Anzahl von re- ional tätigen Instituten musste geschlossen werden. Im ereinigten Königreich sind die Probleme auch erheb- ich größer, wie sich an den Pleiten diverser Banken und en Staatshilfen für beinahe alle Großbanken zeigt. u Frage 10: Nein, die Behauptung ist falsch. Häufig wird diese Behauptung mit sogenannten Leve- age-Kennzahlen belegt. Danach betrage die Bilanz- umme deutscher Banken meist ein höheres Vielfaches ls der entsprechende Quotient anderer Länder, insbe- ondere in den USA. Eine derartige Betrachtung für sich allein ist nicht ielführend, da sie nicht die Höhe des eingegangenen Ri- ikos berücksichtigt. Das ist aber erforderlich, um die Ei- enmittelunterlegung im Rahmen der europäischen Vor- aben durch die Bankenrichtlinie bestimmen zu können. In Wahrheit entfallen auf die USA 66 Prozent der Ver- uste, auf Großbritannien rund 9 Prozent, erst dann fol- en Deutschland mit 6,7 Prozent und die Schweiz mit Prozent. Heruntergebrochen auf einzelne Banken führen ein- eutig amerikanische Banken das Feld an, ganz vorne it dabei die UBS, in der Mitte britische Banken und ann ganz am Schluss die deutschen Banken. nlage 9 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage es Abgeordneten Dr. Volker Wissing (FDP) (Druck- ache 16/13102, Frage 11): Wie viele Banken können nach Ansicht der Bundesregie- rung aufgrund der Arbeitsbelastung der Bundesanstalt für Fi- nanzdienstleistungsaufsicht mit der Vorbereitung des Untersu- chungsausschusses zur Hypo Real Estate Holding AG nicht bzw. eingeschränkt geprüft werden, und wie viele zusätzliche Stellen hat die Bundesregierung im Bereich der einzelnen, für die Finanzaufsicht zuständigen Institutionen in der Zeit vom Beginn der 16. Legislaturperiode bis zum 15. September 2008 bzw. nach dem 15. September 2008 jeweils neu geschaffen? Angesichts der aktuellen Finanzmarkt- und Wirt- chaftskrise begleitet die Bankenaufsicht die Institute erzeit sehr eng. Allein dies ist mit einem permanent er- öhten Personaleinsatz verbunden. Ungeachtet dessen nternimmt die Bankenaufsicht alle Anstrengungen, um en Anforderungen des Untersuchungsausschusses frist- erecht nachzukommen. Im gleichen Maße behandelt sie nfragen aus dem parlamentarischen Raum, deren An- ahl seit Einsetzung des Untersuchungsausschusses er- eut extrem gestiegen ist. Die angespannte Personal- 24534 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 (A) ) (B) ) situation verschärft sich derzeit weiter aufgrund zusätzlicher IFG-Anfragen (Bild-Zeitung). Die damit einhergehenden Arbeiten binden in der Bankenaufsicht derzeit erhebliche Kapazitäten. Diese Arbeiten wirken sich abhängig von den jeweiligen Be- weisbeschlüssen mehr oder weniger stark auf die Auf- sicht insgesamt aus. Ich möchte jedoch betonen, dass die aufsichtlichen Handlungen bei Kriseninstituten und auf- sichtsintensiven Banken zu keinem Zeitpunkt einge- schränkt wurde, da die BaFin bei der Arbeitsverteilung risikoorientiert vorgeht. In den Jahren 2006 bis 2008 hat die BaFin insgesamt zusätzlich 79,5 Stellen davon 7,5 Ersatzplanstellen er- halten. Davon entfielen 12 auf die Bankenaufsicht, 18 auf die Versicherungsaufsicht, 15 auf die Wertpapier- aufsicht, 4 auf den Querschnittsbereich Internationales, 2 auf Querschnittsbereich Risiko- und Finanzmarktana- lysen, 14 auf den Querschnittsbereich Risikomodellie- rung, 1 auf den Bereich Enforcement und 6 auf die Ab- teilung Z. Im Jahr 2009 – nach dem abgefragten Stichtag vom 15. September 2008 – ergaben sich zusätzlich 97 Stellen, davon 18 für die Bankenaufsicht, 19 für die Versiche- rungsaufsicht und 60 für die Querschnittsbereiche und die Innere Verwaltung. Im Bereich der Bankenaufsicht verfügte die Bundes- bank zum Ende des Jahres 2005 über 1 063 Stellen. Diese Anzahl verringerte sich bis zum Ende des Jahres 2008 auf 1 009 Stellen, was einem Rückgang von rund 5 Prozent entspricht. Im Jahr 2009 beträgt die Anzahl circa 993 Stellen. Am stärksten fiel der Rückgang im Bereich der Laufbahngruppe des mittleren Dienstes aus. Veränderungen beim Personal sind nicht zuletzt dem Be- streben der Bundesbank geschuldet, ihre gesetzlichen Aufgaben mit größtmöglicher Effizienz zu erfüllen. Des- halb war mit diesen Stellenkürzungen keine Verringe- rung der aufsichtsrechtlichen Tätigkeiten verbunden. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage des Abgeordneten Dr. Volker Wissing (FDP) (Druck- sache 16/13102, Frage 12): Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sind explizit mit der Vorbe- reitung bzw. Bereitstellung von Akten für den 2. Untersu- chungsausschuss beschäftigt, und wie viele dieser Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter nehmen schwerpunktmäßig Aufgaben im Bereich der Bankenaufsicht wahr? Mit den Beweisbeschlüssen waren nach Auskunft der BaFin bis zu 44 Prozent der Aufseher des Geschäftsbe- reiches Bankenaufsicht – 112 Mitarbeiter – befasst. Teil- weise wurden diese Mitarbeiter ausschließlich für diese Arbeiten freigestellt. Die mit dem Untersuchungsaus- schuss verbundenen Tätigkeiten können in großen Teilen nur von Kollegen mit bankaufsichtlichem Fachwissen ausgeführt werden. b R m V e e f w A d d ( l B n l s g d v t r A d d ( 3 b s i G d K 2 l (C (D Zusätzlich haben 70 Kollegen aus anderen Geschäfts- ereichen der BaFin den Bereich Bankenaufsicht im ahmen ihrer fachlichen Möglichkeiten oder bei rein ad- inistrativen Tätigkeiten unterstützt. Auch andere Geschäftsbereiche wie zum Beispiel die ersicherungs- und Wertpapieraufsicht sind originär von inigen Beweisbeschlüssen betroffen. Auch hier kommt s zu einem signifikanten Personaleinsatz. Bis zur vollständigen Übersendung der Unterlagen ür alle Beweisbeschlüsse wird sich dieser Arbeitsauf- and noch erheblich steigern. nlage 11 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage er Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Drucksache 16/13102, Frage 13): Wie bewertet die Bundesregierung die Ankündigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, die Kontrolle der Banken teilweise einzustellen, und welche personellen Konsequenzen hat die Bundesregierung aus dieser Ankündi- gung gezogen? Das Bundesministerium der Finanzen sieht die erheb- iche Belastung, die der Direktion Bankenaufsicht der aFin derzeit zusätzlich auferlegt wird. Dennoch ist es icht akzeptabel, dass in manchen Bereichen derzeit die aufende Aufsicht eingestellt bzw. nur noch sehr einge- chränkt ausgeübt wird. BaFin wurde aufgefordert, um- ehend organisatorische Maßnahmen zu ergreifen, so- ass die laufende Aufsicht im Bereich Bankenaufsicht ollumfänglich gewährleistet wird. BaFin wurde gebe- en, kurzfristig über zu treffende Maßnahmen zu unter- ichten. nlage 12 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage es Abgeordneten Frank Spieth (DIE LINKE) Drucksache 16/13102, Frage 14): Ist die Bundesregierung vor dem Hintergrund der neuen Zahlen des Schätzerkreises und des daraus ersichtlich höheren Risikos, dass die Versicherten für krisenbedingte Fehlbeträge in den kommenden Jahren Zusatzbeiträge zahlen müssen, be- reit, auf die Verpflichtung zur Rückzahlung von Bundeszu- schüssen und Liquiditätshilfen an den Gesundheitsfonds zu verzichten, um so nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die gesetzlich Krankenversicherten einen Schutzschirm aufzuspannen? Der Schätzerkreis hat sich in seiner Sitzung am 0. April 2009 lediglich mit der Einnahmen- und Ausga- enentwicklung des Jahres 2009 beschäftigt. Insofern ind Rückschlüsse auf die Finanzentwicklung der GKV n den Folgejahren derzeit verfrüht. Im Übrigen hat der esetzgeber die Frist zur Rückzahlung von Liquiditäts- arlehen, die 2009 gewährt werden, im Rahmen des onjunkturpakets II bereits von Ende 2010 auf Ende 011 verlängert. Außerdem ist hinsichtlich der Rückzah- ung der Liquiditätsdarlehen durch den Gesundheits- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 24535 (A) ) (B) ) fonds zu berücksichtigen, dass der Bundeszuschuss an die gesetzliche Krankenversicherung neben der Erhö- hung durch das Konjunkturpaket II sowohl im Jahr 2010 als auch im Jahr 2011 um jeweils weitere 1,5 Milliarden Euro ansteigt. Unter diesen Bedingungen sieht die Bun- desregierung keine Notwendigkeit, die geltenden gesetz- lichen Regelungen zu ändern. Anlage 13 Antwort der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage des Abgeordneten Frank Spieth (DIE LINKE) (Drucksache 16/13102, Frage 15): Wie hoch sind die Mittel aus dem Bundeszuschuss, die nach § 11 Abs. 5 des Haushaltsgesetzes in diesem Jahr bislang vorgezogen wurden und den Gesundheitsfonds stützten – bitte nach Monat aufschlüsseln –, um Liquiditätsdarlehen zu ver- meiden? Der Gesundheitsfonds hat bisher folgende vorgezoge- nen Bundeszuschüsse erhalten: am 15. Februar zur Ab- rechnung des Monats Januar: 48 Millionen Euro, am 15. März zur Abrechnung des Monats Februar: 734 Mil- lionen Euro, am 15. April zur Abrechnung des Monats März: 853 Millionen Euro und am 15. Mai zur Abrech- nung des Monats April: 584 Millionen Euro. Die vorgezogenen Beträge wurden mit später fälligen regulären Raten verrechnet, sodass der insgesamt vorge- zogene Bundeszuschuss deutlich geringer ausfällt. Er beträgt derzeit 1,5 Milliarden Euro. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/13102, Frage 18): Wie verteilen sich die von den Energieversorgungsunter- nehmen gebildeten Stilllegungs- und Entsorgungsrückstellun- gen für Atomanlagen auf die einzelnen Atomanlagen in Deutschland und im Ausland, und, falls unbekannt, welche rechtliche Handhabe hat die Bundesregierung, um die jeweili- gen Anteile in Erfahrung zu bringen? Der Bundesregierung liegen keine Angaben zur Ver- teilung der von den Energieversorgungsunternehmen ge- bildeten Stilllegungs- und Entsorgungsrückstellungen auf die einzelnen Anlagen vor. Bekannt ist die Gesamthöhe der Rückstellungen, die von den Energieversorgungsunternehmen nach dem Atom- recht für die Stilllegung und den Rückbau von Kernkraft- werken sowie für die Entsorgung von radioaktiven Be- triebsabfällen und bestrahlten Brennelementen gebildet worden sind. Da die Energieversorgungsunternehmen für die Verfügbarkeit der Mittel bis auf die Konzern- ebene einstehen, ist die Gesamthöhe der auf Konzern- ebene handelsrechtlich gebildeten Rückstellungen rele- vant. Diese wird durch die hierfür zuständigen Wirtschaftsprüfer regelmäßig überprüft und testiert. Zu- sätzlich erfolgt eine steuerrechtliche Prüfung der Rück- stellungen durch die Steuerbehörden. E k v N A d F N F r b a R f d g a K a l E s b B f e b B d R A d F N g d p s (C (D Zur Höhe der von der E.ON AG, der RWE AG, der nBW AG sowie der Vattenfall Europe AG für Kern- raftwerke in Deutschland gebildeten Rückstellungen erweisen wir auf die Antwort zur schriftlichen Frage r. 5/69 vom 8. Mai 2009. nlage 15 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die rage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/13102, Frage 19): Für welche Rückbau- und Entsorgungsvorhaben wurden die Stilllegungs- und Entsorgungsrückstellungen der Energie- versorgungsunternehmen in den letzten Jahren verwendet – bitte mit Angabe der Höhe –, und welche aktuellen Angaben liegen der Bundesregierung zu den jeweiligen Gesamtkosten für Rückbau und Entsorgung der stillgelegten bzw. in Stillle- gung befindlichen deutschen Atomkraftwerke vor? Wie schon bei der Beantwortung der mündlichen rage Nummer 18 dargestellt, liegen der Bundesregie- ung keine Angaben zur Verteilung der von den EVU ge- ildeten Stilllegungs- und Entsorgungsrückstellungen uf einzelne Anlagen vor. Die insgesamt gebildeten ückstellungen der Energieversorgungsunternehmen sind ür die Entsorgung der radioaktiven Abfälle sowie für ie Stilllegung und Demontage der Kernkraftwerke vor- esehen. Zu den Entsorgungsrückstellungen zählen unter nderem Kosten für Wiederaufbereitung, Transport, onditionierung, Verpackung, Zwischenlagerung von bgebrannten Brennelementen und radioaktiven Abfäl- en sowie die Kosten für Errichtung und Betrieb der ndlager. Hinsichtlich der von Ihnen nachgefragten abgeschlos- enen und laufenden Rückbau- und Entsorgungsvorha- en in Deutschland verweise ich auf den Bericht der undesrepublik Deutschland für die dritte Überprü- ungskonferenz im Mai 2009 zum „Gemeinsamen Über- inkommen über die Sicherheit der Behandlung abge- rannter Brennelemente und über die Sicherheit der ehandlung radioaktiver Abfälle“, veröffentlicht durch as Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und eaktorsicherheit. nlage 16 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die rage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/13102, Fra- e 20): Welche Erfahrungen liegen der Bundesregierung vor, in welchem Umfang – ausgedrückt in Eurocent – sich ein Pro- zentpunkt Beimischungsanteil von Biokraftstoffen auf die Benzin- und Dieselpreise auswirkt, und welche diesbezügli- chen Rechnungen hat die Bundesregierung von unabhängigen Institutionen erstellen lassen? Berechnungen des unabhängigen Energie-Informations- ienstes – EID – legen nahe, dass sich die Tankstellen- reise in Deutschland in einer Durchschnittsbetrachtung ehr gut durch Bewegungen der Produktpreise am Rot- 24536 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 (A) ) (B) ) terdamer Spotmarkt sowie durch allgemeine Kostenän- derungen erklären lassen. Da nach diesen Berechnungen sich auch die Tankstellenmargen in relativ engen Bahnen bewegen, dürften sich bislang auch die Kosten der Bio- kraftstoffbeimischung in den Preisen vollständig wider- spiegeln. Sofern man dieses Szenario auch für die Zukunft zugrunde legt, würde der Kosteneffekt der Bei- mischung von einem Prozentpunkt an Biokraftstoffen auf den Tankstellenpreis dann grundsätzlich von der Ent- wicklung der Preisdifferenz der Biokraftstoffe zu den fossilen Kraftstoffen abhängen. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/13102, Frage 21): Kann die im Rahmen des EU-Klimapaktes eingeräumte Förderung für neue Kraftwerke mit bis zu 15 Prozent der In- vestitionskosten neuer Kohlekraftwerksbauten bereits für Kraftwerke angewandt werden, die vor 2013 fertiggestellt oder genehmigt werden, und welche zeitlichen Vorgaben für die Antragstellung bzw. Errichtung von Kohlekraftwerken will die Bundesregierung setzen, um von der seitens der Euro- päischen Union eingeräumten Möglichkeit Gebrauch zu ma- chen? Die Bundesregierung hat sich zu den Modalitäten der Förderung für neue, hocheffiziente Kraftwerke noch nicht festgelegt. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/13102, Frage 25): Welche Mitglieder der Bundesregierung haben an Bilder- berg-Konferenzen teilgenommen, und wie bewertet die Bun- desregierung die Ergebnisse der letzten Bilderberg-Konferenz in Griechenland? An der Bilderberg-Konferenz vom 14. bis 17. Mai 2009 in Griechenland hat kein Mitglied der Bundesre- gierung teilgenommen. Der Bundesregierung sind die Ergebnisse der Bilder- berg-Konferenz 2009 in Griechenland nicht bekannt, so- dass eine Bewertung dieser Ergebnisse nicht vorgenom- men werden kann. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Frage der Abgeordneten Sabine Zimmermann (DIE LINKE) (Drucksache 16/13102, Frage 26): Warum hat die Bundeskanzlerin bisher nicht auf den offe- nen Brief der Beschäftigten der Palla Creativ Textiltechnik vom 26. März dieses Jahres geantwortet, und wie viele Steu- ergelder sind an den Standort in Sankt Egidien im Rahmen der Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung geflossen? f g r v t s r k d d d r A d F L v d v s s i r v U 4 z k U b A d d G (C (D Im Allgemeinen pflegt die Bundeskanzlerin auf of- ene Briefe nicht zu antworten. Briefe, die den Empfän- er erst nach oder gleichzeitig mit der Presse oder ande- en Adressaten erreichen, sind nicht in der Absicht erfasst, in einen ernsthaften Austausch von Argumen- en einzutreten. Sie zielen in der Regel auf eine ver- tärkte Wirkung in der Öffentlichkeit. Zu geflossenen Fördermitteln kann die Bundesregie- ung keine Angaben machen. Die Veröffentlichung kon- reter Angaben über Investitionsförderungen aus Mitteln er Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung er regionalen Wirtschaftsstruktur“ – GRW – ist erst seit em Jahr 2007 zulässig. Seit 2007 ist keine GRW-Förde- ung an das Unternehmen geflossen. nlage 20 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die rage der Abgeordneten Sabine Zimmermann (DIE INKE) (Drucksache 16/13102, Frage 27): Ist die Bundesregierung der Ansicht, dass es betriebs- und volkswirtschaftlich sinnvoll ist, durch die Verweigerung einer Bürgschaft von 4 Millionen Euro einen hochmodernen Textil- betrieb, in den seit 1997 Gesamtinvestitionen von 240 Millio- nen Euro flossen, pleitegehen zu lassen, und wie hoch sind die sozialen Folgekosten – Zahlung des Arbeitslosengeldes, feh- lende Steuer- und Beitragseinnahmen, mögliche Kosten für Umschulung bzw. Fortbildung usw. – für einen Wegfall der 465 Arbeitsplätze des Betriebes? Die Prüfung einer Bürgschaft in der Größenordnung on 4 Millionen Euro fällt in die Zuständigkeit des Bun- eslandes, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat. Im orliegenden Fall handelt es sich um den Freistaat Sach- en. Nach Mitteilung von Vertretern des sächsischen Wirt- chaftsministeriums fanden dort bereits seit August 2008 ntensive Verhandlungen zunächst mit der Geschäftsfüh- ung des Unternehmens und später mit dem Insolvenz- erwalter statt. Der Freistaat Sachsen musste eine vom nternehmen beantragte Rettungsbeihilfe in Höhe von Millionen Euro letztlich ablehnen, da die Gesamtfinan- ierung des Unternehmens nicht gesichert werden onnte. Zu den möglichen Folgekosten einer Insolvenz des nternehmens kann die Bundesregierung keine Anga- en machen. nlage 21 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen es Abgeordneten Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/13102, Fragen 31 und 32): Welche wesentlichen Inhalte wird der von der Bundesre- gierung angekündigte Aktionsplan zur Umsetzung des Über- einkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderun- gen haben, und wann wird die Bundesregierung diesen voraussichtlich vorlegen? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 24537 (A) ) (B) ) Welche Konsequenzen hat der Aktionsplan für die noch laufende Legislaturperiode, und in welchem Umfang wurden und werden die zivilgesellschaftlichen Akteure bei der Bear- beitung und Umsetzung des Aktionsplanes einbezogen? Zu Frage 31: Wie bereits in der Antwort der Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke (Bundestagsdrucksache 16/12240) dargelegt, hat die Bundesregierung mit der Prüfung ge- eigneter Wege zur Umsetzung des Übereinkommens be- gonnen. Dabei wird auch die Möglichkeit, einen Ak- tionsplan zu entwickeln, in Betracht gezogen. Der Meinungsbildungsprozess innerhalb der Bundesregie- rung ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Zu Frage 32: Die Bundesregierung wird die wesentlichen Akteure einschließlich die der Zivilgesellschaft eng in die weite- ren Planungen zur Umsetzung des Übereinkommens ein- beziehen. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage der Abgeordneten Elke Reinke (DIE LINKE) (Druck- sache 16/13102, Frage 33): Was ist der Grund dafür, dass bislang noch keine Arbeits- hilfe bzw. Ausführungshinweise der Bundesagentur für Arbeit – BA – zur Anwendung des § 16 f des Zweiten Buches Sozi- algesetzbuch – SGB II – veröffentlicht wurden, und wann ist mit der Erstellung einer einheitlichen Umsetzungsrichtlinie zu rechnen? Die Bundesregierung weist darauf hin, dass die Bun- desagentur für Arbeit im Rahmen ihrer Gewährleis- tungsverantwortung entscheidet, ob und in welchem Umfang zentral bereitgestellte Arbeitshilfen für eine rechtmäßige Umsetzung der Grundsicherung für Arbeit- suchende nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch – SGB II – erforderlich sind. Im Übrigen nimmt die Bundesregierung zur Kenntnis, dass offensichtlich die Erstellung einer Arbeitshilfe zu § 16 f SGB II als notwendige Voraussetzung für die Um- setzung der Freien Förderung nach § 16 f SGB II ange- sehen wird. Die Bundesregierung weist darauf hin, dass in der Vergangenheit von unterschiedlichen Stellen zen- tral bereitgestellte Arbeitshilfen der Bundesagentur für Arbeit häufig als überregulierend und die örtliche Hand- lungsfreiheit einschränkend kritisiert wurden. Gerade mit der Einführung der Freien Förderung hat der Gesetz- geber für die Grundsicherungsstellen die Möglichkeit geschaffen, vor Ort passgenaue Eingliederungskonzepte unter Beachtung der gesetzlich geregelten Grenzen zu realisieren. Eine zentral bereitgestellte Arbeitshilfe könnte wiederum als einengend empfunden werden. Richtig ist aber, dass mit der durch § 16 f SGB II ge- schaffenen Freiheit ein hohes Maß an Verantwortung für die Grundsicherungsstellen einhergeht. Vor diesem Hin- tergrund haben das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Länder eine gemeinsame Arbeitsgruppe z d M G g e z d b A d d s R z d B s R e m r c N s g L A b t s d B a a s V z z e d e n w m b (C (D ur Umsetzung des § 16 f SGB II eingerichtet. Ziel ist ie Erarbeitung einer gemeinsamen Auffassung zu den öglichkeiten und Grenzen der Freien Förderung in der rundsicherung für Arbeitsuchende. Dabei sollen rundsätzliche und gesetzessystematische Einordnungen rfolgen, die als Orientierung für die konkrete Umset- ung vor Ort – im Sinne von Leitplanken für die Praxis – ienen können. Der Abschluss der Bund-Länder-Ar- eitsgruppe wird für die erste Junihälfte angestrebt. nlage 23 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage er Abgeordneten Elke Reinke (DIE LINKE) (Druck- ache 16/13102, Frage 34): Welche Maßnahmen, die über die Anhebung der Kinder- regelleistungen nach SGB II und SGB XII für Kinder zwi- schen 6 und 13 Jahren von 60 Prozent auf 70 Prozent sowie über die Ausweitung des sogenannten Schulbedarfspakets im Konjunkturpaket II hinausgehen, hat die Bundesregierung ge- troffen, um den Urteilen des Hessischen Landessozialgerichts vom 29. Oktober 2006 (L 6 AS 336/07) und des Bundes- sozialgerichts vom 27. Januar 2009 gerecht zu werden, wo- nach die Ermittlung der Regelsätze für Kinder nach SGB II und SGB XII als verfassungswidrig anzusehen ist, weil keine wirkliche Bedarfsermittlung für Kinder vorliegt? Das Bundessozialgericht – BSG – hat die derzeitige egelleistung für Kinder als nicht verfassungsgemäß be- eichnet, die Verfahren ausgesetzt und die zu entschei- enden Fälle zur verfassungsrechtlichen Prüfung dem undesverfassungsgericht vorgelegt. Allerdings befasste ich das Gericht in seiner Begründung damit, dass der egelsatz bzw. die Regelleistung für Kinder nicht benso eigenständig und mit vergleichbarer Intensität er- ittelt wurde, wie der für Alleinstehende geltende Eck- egelsatz. Ferner wurde bemängelt, dass eine ausrei- hende Begründung der Leistungshöhe für Kinder fehle. icht befasst hat sich das BSG mit der Frage, ob die tat- ächliche Höhe der Regelsätze bedarfsdeckend ist. Ver- leichbares gilt für den Vorlagebeschluss des Hessischen andessozialgerichts. Bereits im Jahr 2008 hatte das Bundesministerium für rbeit und Soziales das Statistische Bundesamt – StaBA – eauftragt, auf der Grundlage der BMFSFJ-Studie „Kos- en eines Kindes“ zu prüfen, ob auf Basis der EVS 2003 pezielle „Kinderregelsätze“ ermittelt werden können. In ieser Studie hatte das BMFSFJ durch das Statistische undesamt modellhaft für alle Haushalte mit Kindern uf Basis der EVS 1998 und 2003 die gesamten „Kinder- usgaben“ ermitteln lassen. Dies ist nur über den Kon- um von „Familien mit Kindern“ möglich, da die erbrauchsausgaben der EVS immer nur im Haushalts- usammenhang erfasst werden. Diese Berechnungen eigen, dass sich nicht sämtliche Verbrauchsausgaben xakt auf Erwachsene und Kinder verteilen lassen. Bei em überwiegenden Teil der Verbrauchsausgaben ist ine Verteilung auf Erwachsene und Kinder nur durch ormative Festlegungen möglich. Für diese Aufteilung aren umfangreiche Berechungen erforderlich, denen ethodisch anspruchsvolle Modelle für die Ausgaben- ereiche Ernährung, Verkehr und Wohnen und weitere, 24538 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 (A) ) (B) ) etwas einfachere Annahmen, für alle anderen Ausgaben- bereiche zugrunde lagen. Diese Festlegungen wurden in einer hierzu vom BMFSFJ eingerichteten Arbeitsgruppe unter Einbeziehung von Wissenschaftlern getroffen. Die Aufteilung der regelsatzrelevanten Verbrauchs- ausgaben auf Erwachsene und Kinder erfolgte daher auch bei dieser Sonderauswertung entsprechend der da- mals getroffenen normativen Festlegungen. Damit hat die Bundesregierung bereits Veränderun- gen vorgenommen, die das BSG verlangte, und hat auch dem Anliegen des Bundesrates und der Wohlfahrtsver- bände, die Regelsätze für Kinder nach einer Überprü- fung anhand des realen Bedarfs anzupassen, Rechnung getragen. Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen der Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/13102, Fragen 35 und 36): Sind Jugendliche in der dualen Berufsausbildung, die auf Berufsausbildungsbeihilfe angewiesen sind, in den Kreis der Empfängerinnen und Empfänger für das sogenannte Schul- starterpaket einbezogen? Inwiefern plant die Bundesregierung, Jugendliche in der dualen Berufsausbildung, die auf Berufsausbildungsbeihilfe angewiesen sind, in den Kreis der Empfängerinnen und Emp- fänger für das sogenannte Schulstarterpaket aufzunehmen, falls dies noch nicht geschehen ist, wie dies der Deutsche Ge- werkschaftsbund, DGB, in seiner Stellungnahme zum „Bürger- entlastungsgesetz Krankenversicherung“ vom 16. April 2009 vorgeschlagen hat, da dieser Personenkreis ebenfalls nicht ohne Weiteres in der Lage wäre, die Ausgaben für den Besuch der Berufsschule zu decken, und so eine Gleichbehandlung vergleichbarer Personengruppen im Gesetz erreicht werden könnte? Jugendliche, die sich in einer dualen Ausbildung be- finden, sind nicht in den Kreis der Empfängerinnen und Empfänger der zusätzlichen Leistung für die Schule ein- bezogen. Die Bundesregierung plant auch nicht eine er- gänzende Aufnahme dieses Personenkreises. Personen, die sich in einer dualen Ausbildung befin- den, sind dem Grunde nach aus dem System des Zweiten Buchs Sozialgesetzbuch (SGB II) ausgeschlossen, wenn sie außerhalb des Haushalts der Eltern wohnen. Die Ausweitung der zusätzlichen Leistung für die Schule im Rahmen des SGB II auf diese Personengruppe ist auch deshalb nicht erforderlich, weil der jeweilige Ausbildungsbedarf über das vorrangige System der Aus- bildungsförderung (hier die Berufsausbildungsbeihilfe nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch – SGB III –) abgedeckt wird. Sofern dieser Personenkreis noch im Haushalt der Eltern lebt, besteht Anspruch auf (ergän- zendes) Arbeitslosengeld II. In diesen Fällen können die Kosten der Ausbildung aber einkommensmindernd gel- tend gemacht werden, sodass es keiner ergänzenden För- derung durch die zusätzliche Leistung für die Schule be- darf. A d d ( Z P s b s g w E t s R I p d g u z a f u W d r b Ä w b l k w B S b D p q B W n (C (D nlage 25 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen er Abgeordneten Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) Drucksache 16/13102, Fragen 37 und 38): Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um dem nach dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, IAB, zu erwartenden möglichen Fachkräftemangel in den so- zialen Berufen – unter anderem im Bereich der Kranken- und Altenpflege – entgegenzuwirken und die Beschäftigung in den Gesundheitsberufen insgesamt weiter auszubauen, damit der Gesundheits- und Pflegesektor gestärkt aus der Krise her- vorgehen kann? Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um die Arbeitsbedingungen in den Gesundheits- und Pflegeberufen beispielsweise durch eine leistungsgerechte Bezahlung oder den Abbau von Hierarchien attraktiver zu gestalten, und wel- che Maßnahmen plant sie in den Bereichen Aus- und Weiter- bildung? u Frage 37: Der Bundesregierung ist bekannt, dass der Bedarf an flegefachkräften ansteigt und infolge des demografi- chen Wandels sich weiter erhöhen wird. Die Pflege- ranche ist insofern von der Wirtschaftskrise auch nur ehr begrenzt betroffen. Zwar kann derzeit von einem enerellen Fachkräftemangel noch nicht gesprochen erden, gleichwohl kann es bereits heute regional zu ngpässen kommen. Die Bundesregierung hat vielfäl- ige Maßnahmen ergriffen, um den Berufsnachwuchs zu ichern, das Berufsfeld aufzuwerten und die beruflichen ahmenbedingungen für Pflegekräfte zu verbessern. nsbesondere hat sie bereits in der letzten Legislatur- eriode eine umfassende Modernisierung der Ausbil- ungsregelungen in der Kranken- und Altenpflege um- esetzt. Mit dem „Gesetz zur Sicherung von Beschäftigung nd Stabilität in Deutschland“ vom 2. März 2009 wurde udem die Umschulungsförderung für den Pflegebereich usgeweitet. Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt ür die in den Jahren 2009 und 2010 beginnenden Alten- nd Krankenpflegeumschulungen die Finanzierung der eiterbildungskosten über die gesamte Ausbildungs- auer von drei Jahren und verschafft hierdurch den Ein- ichtungen finanzielle Freiräume für zusätzliche Erstaus- ildungen. Mit der zum 1. Juli 2009 in Kraft tretenden nderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes erden künftig auch Aufstiegsfortbildungen in der am- ulanten und stationären Altenpflege gefördert. Damit assen sich auch über diesen Weg mehr Nachwuchs- räfte durch attraktivere Fortbildungsmöglichkeiten ge- innen. Darüber hinaus gibt es im Bereich des BMFSFJ und MG verschiedene Initiativen in der Pflegeausbildung. o bietet das Projekt „Servicenetzwerk Altenpflegeaus- ildung“ des BMFSFJ allen Pflegeeinrichtungen in eutschland kostenlose Beratung an, um Ausbildungs- lätze in der Altenpflege zu schaffen, zu erhalten und ualifiziert auszugestalten. Darüber hinaus hat das MFSFJ ein Modellvorhaben mit acht Projekten zur eiterentwicklung der Pflegeberufe durchgeführt, das eue Wege der Zusammenführung und zukunftsweisen- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 24539 (A) ) (B) ) den Ausgestaltung der pflegerischen Fachkraftausbil- dung aufzeigt. Mit dem Krankenhausfinanzierungs- reformgesetz – KHRG – wurde ein Förderprogramm zur Verbesserung der Situation des Pflegepersonals in Kran- kenhäusern eingeführt. Damit sollen in den nächsten drei Jahren schrittweise bis zu 16 500 zusätzliche Stellen im Pflegedienst der Krankenhäuser zu 90 Prozent durch die Krankenkassen finanziert werden. Dadurch wird dem seit Jahren anhaltenden Trend entgegengewirkt, dass Krankenhäuser zulasten des Pflegebereichs Einsparun- gen vornehmen und Pflegepersonal abbauen; dies stärkt auch die Beschäftigung und die Berufszufriedenheit der Pflegenden in den Krankenhäusern. Schließlich hat Ende März die Allianz zur Beratung der Bundesregierung in Fragen des Arbeitskräftebedarfs ihre Arbeit aufgenommen. Sie soll den Bedarf an qualifi- zierten Arbeitskräften für die Zukunft identifizieren und Maßnahmen vorschlagen, wie diesem Bedarf Rechnung getragen werden kann. Die Allianz wird auch die Ent- wicklung in den Heil- und daher auch Pflegeberufen analysieren. Zu Frage 38: Die Bundesregierung wird weiterhin die Aktivitäten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Gesund- heits- und insbesondere in den Pflegeberufen im Rahmen der Initiative „Neue Qualität der Arbeit (INQA)“ sowie im Rahmen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutz- strategie – GDA – unterstützen. Die Pflege/Altenpflege sowie die demografischen Aspekte dieser Branche sind Förderschwerpunkt des Modellprogramms zur Bekämp- fung arbeitsbedingter Erkrankungen, das die Bundesan- stalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin durchführt. Zudem ist das Bundesministerium für Arbeit und Sozia- les Partner des Wettbewerbes „Beste Arbeitgeber im Ge- sundheitswesen“. Der Gesetzgeber hat mit der Neufassung des Arbeit- nehmer-Entsendegesetzes – AEntG – die Möglichkeit geschaffen, in weiteren Branchen Mindestlöhne festzu- setzen. Dazu wurden sechs weitere Branchen, darunter die Pflegebranche – Altenpflege und ambulante Kran- kenpflege – aufgenommen. Damit besteht auch in der Pflegebranche künftig die Möglichkeit, Mindestlöhne für alle Arbeitgeber sowie alle in Deutschland beschäf- tigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Bran- che verbindlich zu machen. Aufgrund der Besonderhei- ten der Pflegebranche knüpft der Verordnungsgeber zur Festsetzung von Mindestlöhnen nicht an einen Tarifver- trag, sondern an den Vorschlag einer sich aus Vertretern der Branche zusammensetzenden Kommission an. Schließlich hat der von Frau Bundesgesundheits- ministerin Ulla Schmidt einberufene Pflegegipfel Anfang April 2009 Handlungsempfehlungen für Maß- nahmen zur Entwicklung und Erprobung neuer Arbeits- und Aufgabenteilungen in der Krankenhauspflege, zur Unterstützung einer modernen Arbeitsorganisation so- wie zur Nachwuchsförderung in der Pflege beschlossen. Dadurch soll die Berufszufriedenheit der Pflegenden er- höht sowie die Vereinbarkeit des Pflegeberufs mit Fami- lie und Freizeit verbessert werden. Beispielhafte M d D a b w A d F ( u v s w d k D b i W g g i A d A s v K z k e s r B (C (D odelle sollen mit finanzieller Unterstützung des Bun- esministeriums für Gesundheit unter Federführung der eutschen Krankenhausgesellschaft zusammengetragen, usgewertet und veröffentlicht werden. Im Hinblick auf die Aktivitäten zur Aus- und Weiter- ildung wird auf den Antwortbeitrag zu Frage 37 ver- iesen. nlage 26 Antwort es Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die rage des Abgeordneten Dr. Erwin Lotter (FDP) Drucksache 16/13102, Frage 39): Wie bewertet die Bundesregierung vor dem Hintergrund der Fahrgastsicherheit die immer wieder gemeldeten Vorfälle im Personenverkehr der Deutschen Bahn AG, nach denen Kinder, ältere Menschen, Behinderte und andere Personen- gruppen, die sich nur eingeschränkt oder gar nicht selbst hel- fen können, wegen falscher, vergessener oder fehlender Fahr- ausweise vor Erreichen des Fahrtziels am nächsten Bahnhof vom Schaffner des Zuges verwiesen werden, und welche Möglichkeit sieht die Bundesregierung als alleiniger Anteils- eigner der Deutschen Bahn AG, solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden? Bei den bekannt gewordenen Fällen handelt es sich m solche, in denen Kinder ohne Fahrausweis der Züge erwiesenen worden waren. Die Bundesregierung hat ich daraufhin umgehend an die Deutsche Bahn AG ge- andt und um Aufklärung gebeten. Diese hat mitgeteilt, ass ihr Regelwerk vorsieht, dass Minderjährige unter einen Umständen des Zuges verwiesen werden dürfen. ie Zugbegleiter sind angewiesen, immer das Alter der etroffenen Kinder und Jugendlichen festzustellen und m Zweifelsfall vom Kinderstatus auszugehen. Nach diesem Regelwerk werden ebenfalls von der eiterfahrt nicht ausgeschlossen Kranke oder Schwan- ere, alleinreisende Erwachsene mit Kindern, hilflose, ebrechliche und behinderte Menschen, sowie Personen n stark alkoholisiertem Zustand. nlage 27 Antwort er Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage der bgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (Druck- ache 16/13102, Frage 42): Wie beurteilt die Bundesregierung die Überlegungen für den Bau eines sogenannten Ems-Kanals von Papenburg nach Leer, und inwiefern beabsichtigt sie, sich an einer solchen Machbarkeitsstudie zu beteiligen? Das Land Niedersachsen hat die von den Umwelt- erbänden BUND und WWF aufgebrachte Idee eines anals parallel zur Ems aufgegriffen und beabsichtigt, ur Beurteilung der Realisierungschancen eine Machbar- eitsstudie durchführen lassen. Die Bundesregierung steht iner ergebnisoffenen Prüfung der Projektidee grund- ätzlich aufgeschlossen gegenüber. Das Bundesministe- ium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat der itte Niedersachsens, die Durchführung der Machbar- 24540 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 (A) ) (B) ) keitsstudie fachlich durch die Wasser- und Schifffahrts- verwaltung zu unterstützen, entsprochen. Anlage 28 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) (Drucksa- che 16/13102, Fragen 43 und 44): Bei wie vielen der 900 Bundesbauten, die laut Pressemit- teilung des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtent- wicklung, Wolfgang Tiefensee, vom 21. Mai 2009 mit 500 Mil- lionen Euro aus dem Konjunkturprogramm saniert werden, wird damit auch Barrierefreiheit hergestellt, bei welchen die- ser Bauten nicht? Wann wird die Bundesregierung meine Frage 13 auf Bun- destagsdrucksache 16/11715 vom 28. Januar 2009 nach einer Übersicht über fehlende Barrierefreiheit bei Bundesbauten be- antworten können? Zu Frage 43: Die barrierefreie Erschließung und Nutzung von öf- fentlichen Gebäuden ist erklärtes politisches Ziel, dessen bauliche Umsetzung im Einzelfall gemäß den aktuell geltenden Vorschriften erfolgt. Innerhalb des Teilprogramms „Grundsanierung und energetische Sanierung von Gebäuden“ des Konjunktur- paketes II der Bundesregierung werden Maßnahmen ent- sprechend umzusetzen sein. Zu Frage 44: Eine Übersicht über die fehlende oder vorhandene Barrierefreiheit bei den 900 Bundesbauten, die im Kon- junkturprogramm saniert werden sollen, ist in circa zwei Jahren möglich. Eine Übersicht der Barrierefreiheit bei sämtlichen Bundesgebäuden ist bei dem derzeit vorhandenen Perso- nalbestand in einer vertretbaren Zeit nicht herstellbar. Anlage 29 Antwort des Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) (Drucksache 16/13102, Frage 45): Welche konkreten Zusagen hat die Bundesregierung durch den Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Frank-Walter Stein- meier, bei dessen Telefonat mit dem Vorstandschef des Stahl- unternehmens Arcelor Mittal gegeben, um den Standort Ei- senhüttenstadt in vollem Umfang zu erhalten, und stimmt die Bundesregierung der Auffassung zu, dass der Erhalt des Stahlstandorts Eisenhüttenstadt für das Land Brandenburg denselben Stellenwert besitzt wie der Erhalt der Standorte der Adam Opel GmbH für die Bundesländer Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen? Der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Frank-Wal- ter Steinmeier, hat zuletzt im vergangenen Sommer das Arcelor Mittal Stahlwerk in Eisenhüttenstadt besucht. Er hat in einem Telefonat am 11. Mai 2009 mit dem Vorstandsvorsitzenden von Arcelor Mittal, Herrn Lakshmi M d d m L s n t b A d d G i z K h M v d b d f a n m s d a P s d i g h i g r O – f t m (C (D ittal, auf den hohen Stellenwert des Stahlwerkes für ie Region und über die Region hinaus hingewiesen und arauf hingewirkt, dass Arcelor Mittal im engen Kontakt it den Beschäftigten, den Gewerkschaften und der andesregierung alles unternimmt, um den Standort Ei- enhüttenstadt zu erhalten. Über den konkreten Inhalt haben die Gesprächspart- er Vertraulichkeit vereinbart. Lakshmi Mittal und der Bundesminister des Auswär- igen haben vereinbart, hierzu weiter im Kontakt zu blei- en. nlage 30 Antwort es Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage er Abgeordneten Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/13102, Frage 46): Wie beurteilt die Bundesregierung die aktuelle Entwick- lung der Menschenrechtslage in West-Papua, nachdem Ende April 2009 die einzige Niederlassung des Internationalen Ro- ten Kreuzes von den indonesischen Behörden geschlossen wurde und vier niederländische Medienvertreter im Zuge der Parlamentswahlen mehrere Stunden inhaftiert wurden, und besteht die Möglichkeit, die Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung und Indonesiens im Menschenrechtsbe- reich zu vertiefen? Nach Kenntnis der Bundesregierung steht die von der ndonesischen Regierung ausgesprochene Anordnung ur Schließung der Außenstelle des Internationalen omitees vom Roten Kreuz – IKRK – in der Provinz- auptstadt Jayapura nicht im Zusammenhang mit der enschenrechtslage in den beiden indonesischen Pro- inzen Papua und West-Papua. Laut IKRK sieht die in- onesische Regierung die Außenstelle nicht durch die isherigen bilateralen Absprachen gedeckt. Nach den er Bundesregierung vorliegenden Erkenntnissen er- olgte die Verhaftung der niederländischen Journalisten us aufenthaltsrechtlichen Gründen. Sie wurden am Tag ach der Festnahme wieder aus der Haft entlassen. Un- ittelbare Rückschlüsse aus diesem Vorfall auf die Men- chenrechtslage in Papua sind nicht möglich. Es ist je- och bekannt, dass die indonesische Regierung usländischen Journalisten regelmäßig die Einreise nach apua verwehrt. Zu beobachten ist eine faktische Verletzung der wirt- chaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte er indigenen Bevölkerung. Menschenrechtsverteidiger n Papua sind Repressalien und Einschüchterungen aus- esetzt. In Einzelfällen kommt es zu unverhältnismäßig arten Strafurteilen für Einwohner Papuas, insbesondere m Umfeld bloßer Meinungsäußerung. Die Bundesregierung steht in engem und regelmäßi- em Kontakt mit den in Indonesien tätigen Menschen- echtsverteidigern und fördert die Arbeit nichtstaatlicher rganisationen wie „Peace Brigades International“ pbi. Möglichkeiten der Unterstützung des Aufbaus unktionierender rechtsstaatlicher und gemeinwohlorien- ierter Strukturen der Daseinsvorsorge in Papua werden it der indonesischen Seite erörtert. Gleichwohl ist eine Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 223. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 24541 (A) ) (B) ) Zurückhaltung auf indonesischer Seite aufgrund der politischen Sensibilität des Themas unübersehbar. Die Frage der Menschenrechte und die Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit in diesem Bereich ist Ge- genstand der regelmäßigen Treffen zwischen Regie- rungsvertretern und Parlamentariern beider Länder, so bei den Besuchen des Bundesministers des Auswärtigen, Dr. Frank-Walter Steinmeier, im Februar 2008 und des Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechts- politik und Humanitäre Hilfe, Günter Nooke, im Februar 2009. Anlage 31 Antwort des Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage der Abgeordneten Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/13102, Frage 47): Wie beurteilt die Bundesregierung die Auswirkungen des Gold- und Kupferabbaus der US-amerikanischen Firma Free- port-McMoRan Copper & Gold Inc. in West-Papua auf die Menschenrechte der Ureinwohner von West-Papua vor dem Hintergrund, dass das indonesische Umweltministerium die Firma seit 1997 wiederholt wegen umweltzerstörender Maß- nahmen verwarnt hat? Laut der Bundesregierung bekannten Medienberich- ten soll es in der Vergangenheit beim Betrieb der Gold- und Kupfermine (PT Freeport) der US-amerikanischen Firma Freeport McMoRan Copper and Gold Inc. in der Provinz Papua zu Verstößen gegen umweltrechtliche Auflagen des indonesischen Umweltministeriums ge- kommen sein. So sollen Abwasser und Abraum ohne die erforderli- chen Genehmigungen unter anderem in den Ajikwa- Fluss abgeleitet worden sein. Im März 2006 hat das indonesische Umweltministe- rium einen Bericht veröffentlicht, in dem diese Verstöße kritisiert werden. Vor diesem Hintergrund kommt es im- mer wieder zu gegen PT Freeport gerichteten Demon- strationen und sporadischen Unruhen unter der indige- nen Bevölkerung, zuletzt im März 2006. Das Unternehmen ist seit geraumer Zeit im Bereich des „Corporate Social Responsibility“ – der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen – in Papua engagiert. Anlage 32 Antwort des Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/13102, Frage 49): Wie beurteilt die Bundesregierung die Massentötung von Schweinen durch die ägyptische Regierung vor dem Hinter- grund der Eindämmung der sogenannten Schweinegrippe, und welche Auswirkungen sieht die Bundesregierung für die koptische Minderheit in Ägypten? Die neue Influenza A – H1N1 – ist bisher weltweit nur in einem Schweinebestand in Kanada nachgewiesen worden, in den sie nachweislich durch einen aus Mexiko z B K B e n E p R r S R ß e h h d m m u m h r e m Z A d F ( B s n d s m d t 2 S r o g e a z (C (D urückgekehrten Reisenden eingeschleppt wurde. Der egriff „Schweinegrippe“ ist irreführend und falsch. Die eulung von Schweinen in Ägypten ist aus Sicht der undesregierung keine Maßnahme, die geeignet wäre, iner Ausbreitung der von Mensch zu Mensch übertrage- en H1N1-Epidemie nach Ägypten vorzubeugen. Nach inschätzung der Bundesregierung sind religiöse As- ekte nicht maßgeblich für das Handeln der ägyptischen egierung. Die Behörden in Kairo haben schon seit Jah- en versucht, die Massenhaltung von Schweinen aus der tadt in die Randbezirke zu verlagern. Die seitens der egierung getroffenen Maßnahmen treffen gleicherma- en christliche wie muslimische Schweinehalter, wobei s sich bei der Mehrzahl der Betroffenen um Kopten andelt. Eine wirtschaftliche Schädigung der Schweine- alter, die trotz Entschädigungszahlungen eintreten ürfte, nimmt die Regierung dabei in Kauf. Die Regierung kann sicher sein, dass die Mehrheit der uslimischen Bevölkerung die Maßnahmen willkom- en heißt. Dies liegt unter anderem auch an Fehlperzeptionen nd Ängsten in der muslimischen Bevölkerung, die auch it dem Schweinefleischverbot des Islam zusammen- ängen. Die an guten Beziehungen zur Regierung inte- essierte koptische Amtskirche hat die Maßnahmen benfalls begrüßt. Die ägyptische Regierung betont im- er wieder, dass sie ein hohes Interesse am friedlichen usammenleben von Muslimen und Christen hat. nlage 33 Antwort es Parl. Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die rage des Abgeordneten Wilhelm Josef Sebastian CDUCSU) (Drucksache 16/13102, Frage 50): Was hat die Bundesregierung davon abgehalten, es offi- ziell zu begrüßen, dass Taiwan als Beobachter zur diesjähri- gen Weltgesundheitsversammlung eingeladen wurde, wie dies die EU, Frankreich und Großbritannien getan haben? Die Bundesregierung hat die Teilnahme Taiwans als eobachter an der soeben zu Ende gegangenen Weltge- undheitsversammlung begrüßt und unterstützt. Die zu- ehmende Zahl globaler Gesundheitsgefahren erfordert, ass Fachleute ungeachtet politischer Umstände eng zu- ammenarbeiten und Informationen austauschen. Die Bundesregierung hat sich daher in enger Abstim- ung mit den EU-Partnern seit langem dafür eingesetzt, ie pragmatische Mitarbeit Taiwans in der WHO zu ver- iefen. Die tschechische Präsidentschaft hat dazu am 8. Mai 009 im Namen aller EU-Mitglieder und weiterer zwölf taaten in Brüssel eine Erklärung veröffentlicht und da- in uneingeschränkt die Teilnahme Taiwans als Be- bachter an der 62. Weltgesundheitsversammlung be- rüßt und unterstützt. Die Bundesregierung legt in dieser Frage Wert auf ine einheitliche Haltung der EU und hat daher davon bgesehen, dieser Erklärung eine weitere nationale Ein- elerklärung hinzuzufügen. 223. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 27. Mai 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31 Anlage 32 Anlage 33
Gesamtes Protokol
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622300000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.

Vor Eintritt in die Tagesordnung gebe ich bekannt:
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat mitgeteilt, dass
der Kollege Volker Beck als stellvertretendes Mitglied
aus dem Vermittlungsausschuss ausscheidet. Als Nach-
folgerin wird die Kollegin Bärbel Höhn vorgeschlagen.
Sind Sie damit einverstanden? – Ich höre keinen Wider-
spruch. Dann ist die Kollegin Höhn zum stellvertreten-
den Mitglied des Vermittlungsausschusses gewählt.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 1 a und 1 b auf:

a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände-
rung des Grundgesetzes (Artikel 87 d)


– Drucksache 16/13105 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)

Auswärtiger Ausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Verteidigungsausschuss
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Ausschuss für Tourismus
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union
Haushaltsausschuss

D
g
G
d

b
n

h
m
A

n

u
s
z
s
p
f
v

Redet
b) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände-
rung luftverkehrsrechtlicher Vorschriften

– Drucksache 16/13107 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

Auswärtiger Ausschuss
Innenausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Verteidigungsausschuss
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Ausschuss für Tourismus
Haushaltsausschuss

Eine Aussprache ist für heute nicht vorge
kommen daher gleich zu den Überweisungen
tionell wird Überweisung der Gesetzentwür

(C (D ung n 27. Mai 2009 0 Uhr rucksachen 16/13105 und 16/13107 an die in der Taesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. ibt es dazu anderweitige Vorschläge? – Das ist nicht er Fall. Dann sind die Überweisungen so beschlossen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf: Befragung der Bundesregierung Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Kainettssitzung mitgeteilt: 2. Flugplatz-Schallschutzmaßahmenverordnung. Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht at die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesinister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit strid Klug. A Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen nd Kollegen! Heute hat das Bundeskabinett auf Vorchlag des Bundesumweltministers die zweite Verordnung ur Durchführung des novellierten Fluglärmgesetzes bechlossen. Mit dieser Verordnung, der sogenannten Fluglatz-Schallschutzmaßnahmenverordnung, werden Anorderungen an die Qualität des baulichen Schallschutzes on Wohnungen und schutzbedürftigen Einrichtungen ext im fluglärmbelasteten Umland von größeren Flugplätzen in Deutschland geregelt. Fluglärm beeinträchtigt noch immer die Lebensqualität vieler Menschen in unserem Land. Ziel der neuen Schallschutzverordnung ist es, die Bürgerinnen und Bürger im Umfeld von Flughäfen besser vor Fluglärm zu schützen. Damit schafft die Verordnung Klarheit bezüglich des bei Gebäuden erforderlichen Schallschutzes. Zur Erinnerung: Im Jahr 2007 haben wir nach langen und durchaus schwierigen Beratungen das Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm novelliert. Das ursprüngliche Gesetz stammt aus dem Jahr 1971. Nach den Vorgaben Fluglärmgesetzes werden von den Länschutzbereiche für etwa 50 größere zivile e Flugplätze in Deutschland festgesetzt. hen Vorbereitungen dafür sind derzeit im sehen. Wir . Interfrakfe auf den des novellierten dern neue Lärm und militärisch Die umfangreic Parl. Staatssekretärin Astrid Klug Gange. Die vom Bundesumweltministerium vorbereitete erste Fluglärmschutzverordnung hat die Einzelheiten für die Festsetzung der Lärmschutzbereiche und das Berechnungsverfahren bestimmt. Diese Verordnung ist im Jahr 2008 in Kraft getreten. Aufgrund des Fluglärmgesetzes selbst gelten in den Lärmschutzbereichen abgestufte Baubeschränkungen und Bauverbote für Wohnungen und schutzbedürftige Einrichtungen. Für bereits vorhandene Wohnungen und schutzbedürftige Einrichtungen wurde ein Anspruch auf Kostenerstattung für die Durchführung von baulichen Schallschutzmaßnahmen eingeräumt. Im Hinblick auf die Regelung der Schallschutzanforderungen in der neuen Verordnung ist der Stand der Schallschutztechnik im Hochbau zu beachten, niedergelegt beispielsweise in der DIN 4109. Dies bestimmt § 7 Fluglärmgesetz ausdrücklich als maßgebliche Verordnungsermächtigung. In der Verordnung sind drei verschiedene Fallkonstellationen unterschieden, für die jeweils spezifische Anforderungen gelten: Erstens. Bei der Neuerrichtung von Wohnungen in einem Lärmschutzbereich müssen die Bauwilligen, sofern sie aufgrund von Baubeschränkungen überhaupt bauen dürfen – teilweise bestehen ja auch Bauverbote –, erhöhte Schallschutzanforderungen einhalten. Diese Anforderungen erschweren das Heranrücken von Wohnbebauung an die Flughäfen. Sie dienen der vorbeugenden Konfliktvermeidung ebenso wie die partiellen Bauverbote nach dem Fluglärmgesetz, durch die geregelt wird, wo gar nicht gebaut werden darf. Zweitens. Neben den Schallschutzanforderungen für den Neubau regelt die neue Verordnung auch Art und Umfang der erstattungsfähigen Aufwendungen für die schallschutztechnische Nachrüstung des Wohnungsbestandes, wenn dieser von einem neuen Lärmschutzbereich erfasst wird. Entsprechendes gilt für bestehende schutzbedürftige Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altenheime oder Schulen. Die Kosten für den baulichen Schallschutz, vor allem für den Einbau von Schallschutzfenstern, sind vom Flugplatzhalter zu tragen. Aus meiner Sicht ist wichtig, zu betonen, dass das Schutzniveau der Verordnung für die Nachrüstung des Wohnungsbestandes dem Niveau entspricht, das bei anderen Lärmquellen, etwa dem Neuund Ausbau von Straße und Schiene, seit vielen Jahren verbindlich ist. Diese Anforderungen und dieses Niveau haben wir übertragen. Das entspricht im Mittel Innenpegeln von 40 Dezibel tags und 30 Dezibel nachts. Die Schallschutzmaßnahmen führen zu einer Minderung des Fluglärms in der Wohnung und gewährleisten dort angemessene Wohnverhältnisse. Drittens. Für die Anerkennung bislang durchgeführter freiwilliger Schallschutzprogramme der Flughäfen ist mit dieser Verordnung eine spezifische Anerkennungsmarge eingeführt worden. Danach sind Innenpegel von 45 Dezibel tags und 35 Dezibel nachts möglich. Wenn diese Pegel nicht gewährleistet sind, muss nachgebessert werden. Mit dieser Marge ist aber auch gewährleistet, d d a w e v h c v g F B V ß d d U m L K l n d r d m 5 L 5 g V i w n s l z f e s d t (C (D ass ein Austausch von Schallschutzfenstern, wie er in en letzten Jahren vorgenommen wurde, in den Fällen usgeschlossen ist, in denen dies unangemessen wäre. Wir sind der Meinung, dass man bei einer Gesamtbeertung dieser Verordnung anerkennen muss, dass sie inen fairen Kompromiss zwischen den Interessen der on Fluglärm Betroffenen und den Interessen der Flugafenbetreiber darstellt; beide Seiten wurden entsprehend berücksichtigt. Ich bin überzeugt, dass wir mit der orliegenden Verordnung eine auf Dauer tragfähige Reelung zum Schallschutz realisieren. Mit der neuen lugplatz-Schallschutzmaßnahmenverordnung schafft die undesregierung die Voraussetzungen für eine spürbare erbesserung der Wohnverhältnisse im Umland der groen Flugplätze in Deutschland. Zugleich wird damit für ie betroffenen Menschen und für die Flughäfen die ringend erforderliche Rechtssicherheit bezüglich des mfangs des baulichen Schallschutzes geschaffen. Die Verordnung wird jetzt dem Bundesrat zur Zustimung zugeleitet. Wir appellieren an dieser Stelle an die änder, der Verordnung zuzustimmen, damit sie rasch in raft treten und für einen verbesserten Schutz vor Flug ärm sorgen kann. Vielen Dank. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. – Ich bitte, zu ächst Fragen zu dem Themenbereich zu stellen, über en soeben berichtet wurde. Herr Kollege Kauch, bitte. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatssekretä in, in § 3 Abs. 1 der Verordnung sind die Bauschallämmmaße vorgegeben. Die Tabelle umfasst DämmA)

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1622300100




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622300200
Michael Kauch (FDP):
Rede ID: ID1622300300

0 dB(A) in der Nacht. Laut Fluglärmgesetz sind bei
ärmpegeln im Außenschallbereich unter 60 bzw.
0 dB(A) überhaupt keine Lärmschutzmaßnahmen vor-
esehen. Plant die Bundesregierung hier, sozusagen im
orgriff auf eine weitere Novellierung, die Grenzwerte

m Außenschallbereich, mit denen festgelegt wird, ab
ann Schallschutz zu bezahlen ist, abzusenken?

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1622300400


Die Bauschalldämmmaße in der Tabelle mit den ver-
chiedenen Grenzwerten für die unterschiedlichen Be-
astungen am Tag, in der Nacht und je nach Entfernung
um Flughafen sind so ausgestaltet, dass der Innenpegel
ür alle Betroffenen am Ende in etwa den gleichen Wert
rreicht. Auch für diejenigen, die weiter weg wohnen,
ind entsprechende Maßnahmen zu treffen. Das gilt für
iejenigen, die von Lärm mit weniger als 60 dB(A) be-
roffen sind.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622300500

Weitere Fragen? – Herr Kollege Kauch.






(A) )



(B) )


Michael Kauch (FDP):
Rede ID: ID1622300600

Ich habe eine Frage zu § 5 Abs. 4 der Verordnung.

Dort ist vorgesehen, dass die Kosten für Schallschutz-
maßnahmen maximal 150 Euro pro Quadratmeter betra-
gen, und zwar inklusive der Belüftungsmaßnahmen. Auf
welche Weise hat die Bundesregierung sichergestellt,
dass diese Kostengrenze in jedem Fall ausreichend ist,
um die Dämmmaße, die in § 3 der Verordnung genannt
sind, zu erreichen?

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1622300700


Bisher galt hier eine Höchstgrenze von 130 DM je
Quadratmeter; jetzt sollen 150 Euro je Quadratmeter gel-
ten. Hier wurden die Kostensteigerungen seit der letzten
Verordnung eingerechnet, sodass an dieser Stelle der bis-
herige Höchstwert beibehalten wird.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622300800

Gibt es weitere Fragen? – Herr Kollege Kauch.


Michael Kauch (FDP):
Rede ID: ID1622300900

Das ist dann aber wirklich die letzte Frage. – Frau

Staatssekretärin, im Fluglärmgesetz von 2007, dem die
FDP zugestimmt hat, gibt es eine Bestimmung, die wir
kritisch gesehen haben, nämlich dass der Bund für dieje-
nigen Flughäfen, die er selbst betreibt, niedrigere Anfor-
derungen an den Schallschutz vorsieht als für diejenigen,
die den Privaten, den Ländern oder den Kommunen ge-
hören. Ganz konkret: Für Militärflughäfen gilt erst ab ei-
nem deutlich höheren Schallpegel die Verpflichtung, den
Anwohnern Schallschutzmaßnahmen zu bezahlen. Plant
die Bundesregierung hier eine Novellierung, um die An-
wohner von Militärflughäfen mit denen von Zivilflughä-
fen gleichzustellen?

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1622301000


Das Fluglärmgesetz ist gerade novelliert worden und
wird mit dieser Verordnung konkretisiert. Es ist richtig,
dass an militärische Flughäfen – und zwar nicht nur an
diejenigen, die im Eigentum des Staates stehen, sondern
auch an andere – andere Anforderungen als an zivile
Flughäfen gestellt werden. Das war im Wege des Kom-
promisses damals nicht anders durchsetzbar. Es gibt
keine Planung, das Fluglärmgesetz an dieser Stelle zu
novellieren.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622301100

Herr Kollege Kauch, haben Sie noch eine Frage? –

Nein. Dann schaue ich in die Runde, ob weitere Fragen
zu diesem Thema vorhanden sind. – Das ist nicht der
Fall.

Herr Staatsminister Gröhe, Sie beantworten Fragen zu
anderen Themen der Kabinettssitzung. Gibt es Fragen
dazu? – Frau Kollegin Enkelmann möchte gern eine
Frage stellen. Frau Enkelmann, bitte.

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(C (D Heute Abend soll nach gutunterrichteten Kreisen ein pitzengespräch über Opel stattfinden. Nun haben sich eile der Bundesregierung in den letzten Wochen zu dieem Thema öffentlich sehr widersprüchlich geäußert. Ich eziehe mich unter anderem auf die unsäglichen Vorstelungen des Wirtschaftsministers von und zu Guttenberg ber eine mögliche Insolvenz. Es gab auch noch andere deen, die in die Öffentlichkeit getragen worden sind. Erstens. Gab es eine deutliche Zurückweisung dieser orstellungen im Kabinett? Sie sind wirtschaftlich und olitisch verantwortungslos. Zweitens. Gibt es eine Verständigung im Kabinett arüber, wie man in dieses Gipfeltreffen hineingeht? ibt es Vorstellungen darüber, mit welchen Angeboten ie Bundesregierung in ein solches Gespräch geht, um pel zu retten? H Frau Kollegin Enkelmann, die von Ihnen angesprohenen Fragestellungen waren nicht Gegenstand der eutigen Beratungen des Kabinetts; insofern hat selbsterständlich keine Zurückweisung der von Ihnen geäuerten Bewertungen stattgefunden. Da Sie es für angeessen hielten, das in der Regierungsbefragung zum usdruck zu bringen, nutze ich meinerseits die Gelegeneit, Ihre Bewertungen der Äußerungen des Bundeswirtchaftsministers zurückzuweisen. Gibt es noch weitere Fragen? – Frau Kollegin nkelmann. Das Thema war also nicht Gegenstand der Kabinetts itzung. Ich stelle fest: Die Bundesregierung geht ohne onzept in diese Gespräche. Das ist nicht gut. Zehntausende von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um Beispiel von Karstadt und Kaufhof, fürchten um hre Arbeitsplätze. Es gibt die Forderung, die Bundesreierung möge eine Bürgschaft für Arcandor übernehen. War das Gegenstand der Kabinettssitzung? H Frau Kollegin Enkelmann, ich muss die Gelegenheit ahrnehmen, die Vermutung zurückzuweisen, die Bunesregierung sei unvorbereitet, weil dieses Thema nicht egenstand der Kabinettssitzung gewesen sei. Selbsterständlich gehen alle beteiligten Ressorts intensiv vorereitet in die Gespräche mit den Interessenten. Das ist öllig unabhängig davon, ob dazu am gleichen Tag eine abinettsbefassung erfolgte. Was nun die anderen Gesichtspunkte anbelangt, haen Sie die Frage in den Raum gestellt, ob es ein Inteesse an Bürgschaften gebe. Dieses Thema ist nur zum eil für eine öffentliche Erörterung geeignet. Im Übrigen Staatsminister Hermann Gröhe wird bei ordnungsgemäßer Antragstellung darüber nicht im Kabinett, sondern in den entsprechenden Gremien, beispielsweise im Bürgschaftsausschuss, beraten. Zu diesen Beratungen gibt es ebenfalls nur zu bestimmten Zeitpunkten des Verfahrens öffentliche Stellungnahmen. Einzelbürgschaftsanträge waren nicht Gegenstand der Kabinettsberatung. Gibt es weitere Fragen? – Frau Enkelmann. Hat sich die Bundesregierung überhaupt mit den Aus wirkungen der Wirtschaftsund Finanzkrise beschäftigt, nachdem sie über das offenkundig sehr wichtige Thema Schallschutz beraten hat? Ich finde, über die Auswirkungen der Wirtschaftsund Finanzkrise musste in der Kabinettssitzung geredet werden: Welche Auswirkungen hat die Krise auf die Beschäftigung? Wie kann die Regierung gegensteuern? Welche Vorschläge werden gemacht? Schallschutz ist eine Maßnahme unter vielen, aber vielleicht nicht die zentrale. H Frau Kollegin Enkelmann, das Bundeskabinett hat sich in seiner heutigen Sitzung mit dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des zweiten Nachtragshaushalts befasst. Das ist in ausdrücklicher Weise eine Befassung mit den Auswirkungen der Wirtschaftsund Finanzkrise. Der Entwurf des Nachtragshaushalts wird nun dem Bundestag zugeleitet; über den eingebrachten Nachtragshaushalt wird eine Debatte stattfinden. Die Beschlussfassung geht Ihnen, wie gesagt, zu. Im Übrigen hat das Bundeskabinett – das sage ich, ohne dass ich hier über einzelne Diskussionsverläufe berichten darf – selbstverständlich die Anwesenheit des Bundesbankpräsidenten Weber und ihres Vizepräsidenten Zeitler genutzt, um Fragen der Auswirkungen der Wirtschaftskrise, Fragen der Auswirkungen auf die Kreditversorgung der deutschen Industrie und andere Fragen intensiv zu erörtern. Diese Fragen standen im Zentrum der heutigen Kabinettsberatung. Herr Kollege Schmitt, bitte. Ich bitte die Bundesregierung, die sich heute auch mit wirtschaftlichen Zukunftsfragen beschäftigt hat und die, wie ich der Zeitung entnehmen konnte und wie mir der Kollege Kasparick gerade bestätigt hat, ein Flughafenkonzept beschlossen hat, Auskunft darüber zu geben, inwieweit sichergestellt ist, dass dieses Flughafenkonzept, das vor rund einem Jahr vorgelegt worden ist, ein deutliches Bekenntnis zu den großen internationalen Flughäfen in unserem Land beinhaltet. Wird mit diesem Konzept sichergestellt, dass wir uns dazu bekennen, dass diese Flughäfen bei Bedarf ausgebaut werden können u t m i m d i n m w H a g I u k z a k V m F R w f g l s j s P s Q F F h 2 2 A F z h m g i b m W f (C (D nd müssen und dass das dafür erforderliche Verwalungsverfahren nicht erschwert wird? Herr Kollege Kasparick, bitte. U Sie haben recht: Das Flughafenkonzept wurde heute m Kabinett beschlossen. Wir haben – das ist wichtig – it allen Beteiligten sehr intensiv diskutiert, also mit en Flughafenbetreibern, mit der deutschen Luftfahrtndustrie, mit den Ländern – sie sind für Flughafenplaungen in hohem Maße zuständig – und natürlich auch it den einzelnen Ressorts; besonders intensiv beteiligt aren das BMU, das Wirtschaftsministerium und unser aus. Wir waren am Anfang nicht sehr dicht beieinander; ber nach einem sehr intensiven Gesprächsprozess ist es elungen, ein Konzept vorzulegen, das den berechtigten nteressen der Häuser in Bezug auf Umwelt, Wirtschaft nd Verkehr Rechnung trägt. Aus Sicht des Bundesverehrsministeriums ist es gelungen, genau den Punkt anusprechen, auf den Ihre Frage ausgerichtet ist, nämlich uf die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Luftverehrs, insbesondere auf die der Hubs, also der großen erkehrsflughäfen. Wir haben in Abstimmung mit dem Bundesumweltinisterium und dem Bundeswirtschaftsministerium ormulierungen gefunden, die deutlich machen, welche olle der Luftverkehr für die gesamtwirtschaftliche Enticklung in Deutschland hat und dass es an den Flughä en Möglichkeiten der bedarfsbezogenen Erweiterung eben muss, wodurch den Flughäfen Wachstum ermögicht wird. Allein der Flughafen Frankfurt hat über 70 000 Bechäftigte. Flughäfen sind sehr große Arbeitgeber in der eweiligen Region. Arbeitsmarktpolitisch freut uns beonders, dass die Flughäfen auch für gering qualifizierte ersonen Arbeitsplätze anbieten. Aus der Arbeitslosentatistik wird ersichtlich, dass es insbesondere für gering ualifizierte schwer ist, einen Job zu bekommen. Die lughäfen sind gerade in diesem Bereich ein wichtiger aktor. Deswegen ist es gut, dass das Bundeskabinett eute in der Fortschreibung des Flughafenkonzeptes 000 das Flughafenkonzept 2009 mit der Perspektive 020 verabschiedet hat. Wir sind zusammen mit den beteiligten Häusern der uffassung, dass wir jetzt eine Grundlage haben, um die lughafeninfrastruktur, die wir haben – das Verhältnis wischen den großen Flughäfen und den Regionalflugäfen ist ja immer ein Spannungsverhältnis gewesen –, it den Ländern gemeinsam weiterzuentwickeln. Es eht darum, Fehlinvestitionen und unnötige Konkurrenznvestitionen zu vermeiden und die Infrastruktur, die insesondere an den Schnittstellen vorgehalten werden uss, so nach vorne zu bringen, dass wir die starken irtschaftsregionen zukunftsfähig machen und umwelt reundlich entwickeln können. Herr Kollege Heilmann, bitte. Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär, Sie haben ge rade das Flughafenkonzept erläutert und die Rolle der Länderseite angesprochen. Meine Nachfrage wäre: Inwiefern sind Vertreter der betroffenen Kommunen einbezogen worden? Die Kommunen sind in dieser Hinsicht nicht ganz unerheblich. Mir fällt da insbesondere der Flughafen Lübeck-Blankensee ein; auch dieser Flughafen ist nicht unumstritten. Für mich wäre es interessant, zu erfahren, ob im Hinblick auf den Flughafen Lübeck, auf den Flughafen Kiel oder auf den Fliegerhorst Jagel – der auch zivil genutzt werden soll – die Kommunen mit einbezogen wurden. So ein Flughafen hat ja erhebliche Auswirkungen auf kommunale Haushalte. Ich erinnere daran, dass es in Lübeck viele Diskussionen darüber gegeben hat. U Der Gesprächsprozess hat sich so organisiert, dass der Bund mit den für die Planung von Flughäfen verantwortlichen Instanzen – das sind die Bundesländer – gesprochen hat. Die Bundesländer sind für die Infrastrukturplanung der Flughäfen zuständig. Sie haben natürlich eine Abschichtungsaufgabe zu erfüllen. Wenn man sich Standorte wie Frankfurt, Düsseldorf oder München anschaut, wird einem klar: Natürlich muss innerhalb des entsprechenden Landes eine Verständigung darüber erzielt werden – auch in Absprache mit dem Bund; der Bund wird ja künftig noch stärker eine koordinierende Rolle einnehmen –, wie das Verhältnis zwischen den zentralen Flughäfen und den kleineren Flughäfen aussehen soll. Wir haben uns darauf verständigt, mit dem Flughafenkonzept einen Rahmen vorzugeben, innerhalb dessen die Entwicklung der Flugwirtschaft in Deutschland stattfinden soll. Noch einmal direkt formuliert: Wir, die Bundesseite, haben nicht direkt mit den Kommunen verhandelt, sondern mit den – für die Planung zuständigen – Ländern. Der Kollege Ramelow, bitte. Herr Staatsminister, hat bei dem Gespräch mit Bun desbankpräsident Weber in der Kabinettssitzung das Thema Opel – Kaufverfahren, Bürgschaftsrahmen, Auswirkungen der Bürgschaften und der Bürgschaftsrisiken – eine Rolle gespielt? Hat das Kabinett mit Herrn Weber in diesem Zusammenhang die Schuldenentwicklung der öffentlichen Haushalte, die Auswirkungen der Konjunktursituation und das Verhältnis von Schuldenentwicklung und Schuldenbremse erörtert? Herr Staatsminister, bitte. k h B d b d z g d d g K k s d E a K d b n g w T S g s i E l w d g G n n s w d s g l o s A A (C (D H Herr Kollege Ramelow, ich möchte zunächst darauf inweisen, dass die Regierungsbefragung dazu dient, eschlüsse des Kabinetts zu erläutern, und nicht dazu ient, unabhängig von Beschlüssen getätigte Meinungsildungsprozesse innerhalb einer Kabinettsdiskussion, ie bewusst nicht öffentlich stattgefunden hat, öffentlich u machen. Der Beschluss, der zu diesem Tagesordnungspunkt efasst wurde, ist der Nachtragshaushalt. Dieser geht em Plenum zu, wird umfassend erläutert, und die Bunesregierung steht dann selbstverständlich zur Befraung bereit. Gleichwohl will ich Ihnen mitteilen, dass, wie ich der ollegin Enkelmann eben geantwortet habe, Opel bzw. onkrete, einzelne Bürgschaftsfragen während der geamten Kabinettssitzung – damit auch in dem Teil, zu em Sie jetzt konkret nachfragen – nicht Gegenstand der rörterungen waren. Im Übrigen ist es so, dass der Bundesbankpräsident usschließlich zu diesem Tagesordnungspunkt an der abinettssitzung teilgenommen hat; das im Hinblick auf en Nachtragshaushalt. Der Nachtragshaushalt wird geildet, um der steigenden Nettokreditaufnahme Rechung zu tragen. Verschuldung, Verschuldungsabbau, Tilung, Schuldenbremse, all das sind Themen, mit denen ir uns diese Woche noch befassen werden. Dass diese hemen Gegenstand der Erörterungen waren, können ie unterstellen. Herr Kollege Schmitt. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Kolle en! Ich möchte noch einmal das Flughafenkonzept anprechen. Das tue ich allerdings nicht etwa deshalb, weil ch in Sorge bin, da das Bundesumweltministerium die ntscheidung mitträgt, dass nur noch Segelflugzeuge anden und starten dürfen. Vielmehr geht es mir um das, as damals im Mittelpunkt stand: dass sich der Bund zu en Flughäfen bekennt und die notwendigen Erweiterunen nicht nur begleitet, sondern auch unter zeitlichen esichtspunkten fördert. Dann war eine Art vorgezogees Planfeststellungsverfahren, das zusätzliche Analysen otwendig gemacht hätte, vorgesehen. Erst im Anchluss daran hätte ein Flughafen den Wunsch nach Ereiterung äußern dürfen. Dies hätte zur Folge gehabt, ass für ein Planungsund Erweiterungsverfahren weentlich mehr Zeit als nach dem Status quo erforderlich ewesen wäre. Ich möchte erstens fragen, ob diese konkrete Regeung nach wie vor im Flughafenkonzept enthalten ist der ob die Passage, in der es hieß, dass eine Art vorgechaltete Bedarfsanalyse stattfinden muss – eine solche nalyse hätte, wie gesagt, einen erheblichen zeitlichen ufwand zur Folge –, gestrichen wurde. Ingo Schmitt Ich möchte eine zweite Frage stellen: Welche Regelungen sind im Flughafenkonzept zum Thema Nachtflugverbot getroffen worden? Danke schön. Herr Staatssekretär, bitte. U Ich möchte das, was ich bereits vorhin gesagt habe, noch etwas deutlicher zum Ausdruck bringen. Im Flughafenkonzept wird die Bedeutung unserer großen Verkehrsflughäfen ausdrücklich betont. Wenn viele Player am Tisch sitzen und man mit ihnen über ein solches Konzept diskutiert, ist es wichtig, einen Ausgleich der berechtigten Interessen herbeizuführen. Es gibt nämlich keine vorrangigen und keine nachrangigen, sondern nur gleichrangige Interessen, die man zu einem Ausgleich bringen muss. Ich glaube, dass uns dies mit dem jetzt vorliegenden Konzept gelungen ist. Insbesondere auf die Frage „Welche Prioritäten sind im Rahmen der landesplanerischen Gestaltung von Hubs und Regionalflughäfen zu setzen?“ haben wir eine Antwort gegeben, die es den Ländern ermöglicht, dem Bund ihre Planungen frühzeitig mitzuteilen. Der Bund will in Zukunft eine Rolle spielen, die stärker auf Koordination ausgerichtet ist. Hierbei geht es insbesondere um die Frage, wie sich die Großen gegenüber den Kleinen verhalten. Was die Wachstumsmöglichkeiten der Flughäfen angeht, wurde uns sowohl vonseiten der Industrie als auch des Bundeswirtschaftsministeriums bestätigt, dass die im vorliegenden Konzept gefunden Formulierungen Wachstum ermöglichen. Das war auch unser Anliegen. Was das Thema Nachtflug betrifft, bedeutet dies, dass die Möglichkeit besteht, zusammen mit den zuständigen Instanzen, die man dafür braucht – beispielsweise gemeinsam mit den Fluglärmkommissionen, die es bekanntlich an den Verkehrsflughäfen gibt –, bedarfsorientierte Lösungen zu finden, die die Aspekte des Umweltschutzes und des Lärmschutzes sowie die wirtschaftlichen Interessen so miteinander verbinden, dass die Flughäfen Wachstumsmöglichkeiten haben und ihre wirtschaftliche Entwicklung nicht beschnitten wird. Die eher weichen Formulierungen, die im Flughafenkonzept enthalten sind, sind hilfreich, weil sie uns vor Ort die notwendige Flexibilität ermöglichen; die Diskussionen, die diesbezüglich beispielsweise in Leipzig, Frankfurt und München geführt werden, sind bekannt. Wir haben verabredet, dass der Bund den Entscheidungen, die die Fluglärmkommissionen vor Ort nach Abwägung der Interessen treffen, in der Regel folgt. Wir jedenfalls sind der Meinung, dass wir mit dem Flughafenkonzept, das wir jetzt vorgelegt haben, einen großen Schritt nach vorne machen und die zentralen Wirtschaftsstrukturen stärken. g s D I b I e i B a k r s r t d v g w A f a e g S F c B c g Z m k H W h s S h (C (D Frau Kollegin Enkelmann, bitte. Frau Präsidentin, mit Ihrer freundlichen Genehmi ung möchte ich gerne auf den § 106 Abs. 2 der Gechäftsordnung des Deutschen Bundestages hinweisen. ort heißt es: In Sitzungswochen findet eine Befragung der Bundesregierung statt, bei der die Mitglieder des Bundestages Fragen von aktuellem Interesse an die Bundesregierung im Rahmen ihrer Verantwortlichkeit, vorrangig jedoch zur vorangegangenen Sitzung …, stellen können. ch darf also nicht nur Fragen nach Beschlüssen des Kainetts, sondern sehr wohl auch Fragen von öffentlichem nteresse stellen. Vor diesem Hintergrund frage ich noch inmal: Mit welchem Konzept geht die Bundesregierung n die Gespräche heute Abend? Welches Ziel verfolgt die undesregierung? Inwieweit ist sie tatsächlich bereit, uch über Bürgschaften usw. nachzudenken? Herr Staatsminister, bitte. H Frau Kollegin Enkelmann, ich habe gerade schon daauf hingewiesen, dass es in der Vergangenheit selbstvertändlich auch öffentliche Positionierungen der Bundesegierung gab, mit denen in Sonderheit die damit befassen Ministerien und nicht zuletzt der Wirtschaftsminister eutlich gemacht haben, welche Fragen zu den konkret orliegenden Angeboten noch zu stellen sind. Diese Fraen sollen in den vertraulichen Gesprächen behandelt erden, die heute mit den Interessenten bezüglich ihrer ngebote an GM, dem die Entscheidung ja obliegt, ge ührt werden. Es sind dem Wesen nach Fragen, die sich uf die potenziellen Investoren beziehen und bei denen s nicht um eine politische Positionierung der Regierung eht. Die Fragen im Hinblick auf die Risikosicherung des teuerzahlers, auf bestimmte Brückenfunktionen bei der inanzierung sowie auf Arbeitsplatzund Standortsiherheiten sind hier wiederholt erörtert worden. Der undeswirtschaftsminister hat deutlich gemacht, welhe Fragen nach den bisherigen Gesprächen noch offeneblieben sind. Diese Gespräche werden heute mit dem iel fortgesetzt, der Bewertung der Punkte näherzukomen, die ich angesprochen habe: Standorterhalt, Zu unftsfähigkeit des Konzeptes und in Sonderheit, welche ilfen und Garantien erbeten werden und in welcher eise potenzielle Investoren ein eigenes Risiko einge en. Diese Fragen werden heute möglicherweise nicht abchließend beantwortet, aber hoffentlich einen weiteren chritt der Klärung zugeführt. Das steht im Zentrum der eutigen Gespräche. Herr Kollege Ramelow. Herr Staatsminister, nachdem wir geklärt haben, dass ich zulässigerweise – gedeckt durch die Geschäftsordnung; die Kollegin Enkelmann hat Ihnen die entsprechende Stelle gerade vorgelesen – nachfragen kann, welche Debatten heute im Kabinett aus aktuellem Anlass stattgefunden haben, hake ich jetzt noch einmal nach. Ich bin durchaus der Meinung, dass man die Themen Investoren und Investorengespräche vertraulich abarbeiten muss. Das ist auch nicht Gegenstand meines Nachfragens, sondern es geht um die Brückenfinanzierung, die Sie gerade angesprochen haben. Mich interessiert, ob in der Kabinettssitzung eindeutig klargestellt worden ist, dass es von keinem Kabinettsmitglied mehr verantwortungsloses Gerede am Wochenende geben darf, bei dem die Wörter „Zerschlagung“ oder „Insolvenz“ kurz in den Raum gestellt werden. Es gehört sich nämlich nicht, darüber am Wochenende immer wieder öffentlich zu sprechen. Die Brückenfinanzierung war heute Morgen auch schon Gegenstand im Wirtschaftsausschuss hier im Hause. Also muss es im Kabinett im Rahmen der Erörterung ja die Festlegung gegeben haben, dass man gedenkt, die gesamten staatlichen Bürgschaften für die Brückenfinanzierung so auszustatten, dass dem Treuhänder ein Beirat beigeordnet wird, in dem nicht die öffentliche Hand, sondern eine privatrechtliche Institution die Federführung hat. Ich würde gerne nachfragen, ob es Gegenstand der Erörterung in der Kabinettssitzung war, dass wir, wenn wir schon so viel Geld des Steuerzahlers in die Hand nehmen, auch eine Rückbindung im öffentlichen Interesse sichern müssen und das nicht an PricewaterhouseCoopers übergeben können. Ich habe nichts dagegen, dass sie mit in dem Beirat sitzen; aber ich bin doch der Meinung, dass die öffentliche Hand, wenn sie der Hauptfinanzierer der Brückenfinanzierung ist, auch in der Verantwortung steht. Herr Staatsminister, bitte. H Herr Kollege Ramelow, ich weiß nicht, ob dies der Ort ist, jetzt über die Geschäftsordnung und darüber zu debattieren, in welcher Weise durch die zitierte Vorschrift die Möglichkeit geboten wird, die Mitglieder der Bundesregierung in ihrer jeweiligen Ressortverantwortung zu aktuellen Themen zu befragen, die Gegenstand der Kabinettserörterung waren, und in welcher Weise damit verbunden ist, dass Diskussionsprozesse im Kabinett – das ist die interne Meinungsbildung der Regierung – auf dem Fragewege hier gleichsam öffentlich gemacht werden können. Ich glaube, dass das nicht notwendig ist. Insofern will ich zumindest bezweifeln, dass Ihre G k m z e n s W w h g i T T F li i s n b d S s s s r F n E n I w N s N F n z r V b s A w (C (D rundannahme, damit sei geklärt, dass Sie alles fragen önnen, berechtigt ist. Im Übrigen sage ich deutlich, was ich jetzt schon ehrfach ausgeführt habe: Das Thema Opel – da be iehe ich die von Ihnen angesprochenen Unterfragen mit in – ist nicht Gegenstand der Beratung des Bundeskabietts gewesen. Sie haben ja wieder auf die Frage abgetellt, ob es Gegenstand der Beratung war, in welcher eise das Bürgschaftsprogramm abgewickelt wird. Dies ar im Hinblick auf den Fall, um den es im Zusammenang mit der Investorensuche für Opel möglicherweise eht, nicht Gegenstand der Kabinettserörterung. Frau Kollegin Behm, bitte. Vielen Dank, dass ich noch das Wort bekomme; denn ch bin eben erst aus dem Ausschuss herbeigeeilt. Als Brandenburgerin möchte ich eine Frage zu dem hema Schallschutzmaßnahmen an Flughäfen stellen. rifft es zu, dass die vom Umweltbundesamt geleitete acharbeitsgruppe zur Schallschutzverordnung mehrheitch im Rauminneren ein Schutzniveau von 25 Dezibel n der Nacht und 35 Dezibel am Tag bzw. 30 Dezibel bei chutzbedürftigen Einrichtungen empfohlen hat, aber die eue Schallschutzverordnung nunmehr bis zu 48 Deziel am Tag im Rauminneren erlauben soll? Das wären eutlich schlechtere Werte, als sie bisher nach der challschutzvorschrift VDI 2719 und DIN gelten. Sie ind auch deutlich schlechter als die Werte, die zum Beipiel beim Flughafen München zugrunde gelegt worden ind. Frau Kollegin Behm, wir hatten diesen Themenbe eich tatsächlich schon abgeschlossen. Ich lasse aber die rage noch zu. Frau Staatssekretärin, bitte. A Sehr geehrte Frau Kollegin Behm, noch einmal zur rläuterung: Die Regelungen, die jetzt in der Verordung vorgesehen sind, schreiben vor, dass bei Neubauten nnenraumpegel zwischen 27 und 37 Dezibel erreicht erden müssen. Bei Bestandsbauten – also dort, wo die achrüstung des Wohnungsbestands erforderlich ist – ind es zwischen 30 und 40 Dezibel, je nach Tagoder achtschutzzone. In den Fällen, wo bereits seitens der lughäfen freiwillige Schallschutzmaßnahmen vorgeommen worden sind, gibt es eine zusätzliche Marge wischen 35 und 45 Dezibel. Das ist keine Verschlechteung gegenüber dem Status quo. Es ist vielmehr eine erbesserung; denn im Fluglärmgesetz sind drei statt der isher zwei Schutzzonen vorgesehen. In die Festlegung dieser Werte sind sehr viele Interesen mit eingeflossen. Dazu gehören die Interessen der nwohner und der vom Fluglärm Betroffenen genauso ie die Frage der Finanzierung durch die Flughafenbe Parl. Staatssekretärin Astrid Klug treiber. Die Regelungen sind am Ende als Ergebnis des Interessenausgleichs zustande gekommen. Ich beende die heutige Regierungsbefragung. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 3 auf: Fragestunde – Drucksache 16/13102 – Die Fragen werden in der vorgegebenen Reihenfolge aufgerufen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf. Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Hermann Kues bereit. Ich rufe die Frage 1 des Abgeordneten Kai Gehring auf: Inwiefern teilt die Bundesregierung die Beurteilungen des Bundesjugendkuratoriums bezüglich ihrer Jugendpolitik, nach denen eine „hohe politische Priorität nicht erkennbar“ sei, sich ihre „Jugendpolitik als ein Flickenteppich unabgestimmter Maßnahmen, Programme und Aktivitäten unterschiedlicher Ministerien“ erweise und „ein integrierendes Gesamtkonzept, das gemeinsame Ziele solcher Aktivitäten und eine aufeinander abgestimmte Gesamtstrategie enthalten würde, dagegen nicht“ existiere (Stellungnahme des Bundesjugendkuratoriums, Mai 2009, Seite 3)

Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622301200
Hermann Gröhe (CDU):
Rede ID: ID1622301300

(Manfred Grund [CDU/CSU]: Sehr gut!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622301400
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622301500
Hermann Gröhe (CDU):
Rede ID: ID1622301600




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622301700
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622301800
Hermann Gröhe (CDU):
Rede ID: ID1622301900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622302000
Ingo Schmitt (CDU):
Rede ID: ID1622302100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622302200
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622302300




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622302400
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622302500
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622302600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622302700
Bodo Ramelow (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622302800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622302900
Hermann Gröhe (CDU):
Rede ID: ID1622303000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622303100
Ingo Schmitt (CDU):
Rede ID: ID1622303200




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622303300
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622303400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622303500
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622303600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622303700
Hermann Gröhe (CDU):
Rede ID: ID1622303800




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622303900
Bodo Ramelow (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622304000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622304100
Hermann Gröhe (CDU):
Rede ID: ID1622304200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622304300
Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622304400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622304500
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1622304600




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622304700
zieht sie aus dieser kritischen Bewertung durch das von ihr
berufene Sachverständigengremium?

Bitte schön.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1622304800


Herr Abgeordneter Gehring, zunächst einmal ver-
weise ich darauf, dass das Bundesjugendkuratorium ein
Beratungsgremium der Bundesregierung ist. Dieses Gre-
mium wurde am 2. Februar 2007 gebeten, praxisorien-
tierte Vorschläge bei der Profilierung der Jugendpolitik
vorzulegen. Ende März 2009 hat das Bundesjugendkura-
torium daher die zitierte Stellungnahme „Zur Neuposi-
tionierung von Jugendpolitik: Notwendigkeit und Stol-
persteine“ beschlossen.

Das Bundesjugendkuratorium hat in seiner Stellung-
nahme den querschnittsorientierten Ansatz der Jugend-
politik hervorgehoben, den aktuellen Stand der Debatte
zu einer zukunftsorientierten Jugendpolitik reflektiert,
die wichtigsten Handlungsfelder einer kohärenten Ju-
gendpolitik aufgeführt und eine umfangreiche Darstel-
lung der aktuellen politischen und fachlichen Diskurse
dazu vorgelegt. Die Bundesregierung dankt dem Bun-
desjugendkuratorium ausdrücklich für das Papier und
wird die darin enthaltenen Hinweise für die Entwicklung
einer kohärenten Jugendpolitik – soweit der Bund be-
troffen ist – prüfen.

Allerdings hat die Bundesregierung in ihrer Antwort
auf die Große Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen „Jugendliche in Deutschland: Perspektiven
durch Zugänge, Teilhabe und Generationengerechtig-
keit“ vom 23. März 2007 zu den Zielen und Inhalten der

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(C (D ugendpolitik auf Bundesebene bereits deutlich geacht, wo sie konkrete Handlungsziele für eine umfas ende Jugendpolitik sieht, die hier nicht erneut im Einelnen erläutert werden müssen. Danach bezieht sich ugendpolitik auf viele Themenfelder und ist als Querchnittspolitik angelegt. Auch die Stellungnahme des undesjugendkuratoriums hebt gerade diesen quer chnittsorientierten Ansatz hervor. In den zwei Jahren, in denen diese Stellungnahme errbeitet wurde, sind darauf aufbauend und in Abstimung mit den zuständigen Ressorts der Bundesregierung berlegungen zur Weiterentwicklung der Jugendpolitik ngestellt worden. Dabei haben wir auch von dem kontiuierlichen Beratungsprozess des Bundesjugendkuratoiums bezüglich dieser Thematik profitiert. Insofern ist s auch nicht überraschend, dass Planungsüberlegungen es Bundesjugendministeriums zum Beispiel zur Arbeit it benachteiligten jungen Menschen – dort haben wir inen ganz neuen Schwerpunkt gesetzt – eine gute Abtützung durch Vorschläge des Bundesjugendkuratoiums erfahren. So wird zum Beispiel am 15. Juni 2009 in Berlin die eue Initiative des Bundesjugendministeriums im Rahen der Bundeskonferenz „JUGEND STÄRKEN – eue Wege einer zukunftsorientierten Jugendpolitik“ orgestellt. Mit dieser Initiative entwickelt und erprobt as Bundesjugendministerium neue Wege und Methoen zur sozialen, schulischen und beruflichen Integraion junger Menschen mit schlechteren Startchancen. iese Initiative soll nachhaltige Impulse für eine aktive ugendpolitik insbesondere für diese Zielgruppen in die änder und Kommunen geben und die Politik des Bunesjugendministeriums für benachteiligte junge Menchen noch schlagkräftiger gestalten. Die Aussagen des Bundesjugendkuratoriums zum chutz von Jugendlichen vor Gewalt oder Gefährdunen, etwa durch Medien, sind für die Bundesregierung ine Bestätigung ihrer aktuellen Schwerpunktsetzung. nsbesondere die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten lektronischer, digitaler und interaktiver Medien stellen ine zunehmende Herausforderung für Eltern, Erzieende und auch Lehrpersonal dar. In allen Phasen spieen die Eltern eine ganz wichtige Rolle. Sie können aus hrer Verantwortung nicht entlassen werden. Der Staat ann sie aber bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstüten. Neben den gesetzlichen Regelungen zum Jugendnd Verbraucherschutz sind die Förderung von Medienompetenz und Medienerziehungskompetenz wichtige estandteile eines wirksamen Schutzkonzeptes. Insofern kann die Bundesregierung die in der mündlihen Frage zitierte Kritik des Bundesjugendkuratoriums, s handele sich bei der Jugendpolitik der Bundesregieung um einen „Flickenteppich unabgestimmter Maßahmen, Programme und Aktivitäten“, nicht nachvolliehen. Sie bleibt bei dem von ihr eingeschlagenen ukunftsorientierten Kurs. Ihre Zusatzfrage, bitte. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Zum Hintergrund der Frage, die Sie gerade beantworten wollten, weise ich darauf hin, dass gerade in der Stellungnahme des Bundesjugendkuratoriums gesagt wird, die Ausführungen in der Antwort, die Sie auf unsere Große Anfrage zur Jugendpolitik gegeben haben, stünden – Zitat – „in scharfem Kontrast zur gegenwärtigen Wirklichkeit von Jugendpolitik“. Deshalb bitte ich um Ihre Einschätzung zu zwei Vorschlägen, die das von der Bundesregierung berufene Sachverständigengremium „Bundesjugendkuratorium“ unterbreitet hat. Erstens geht es um den Verbesserungsvorschlag des Bundesjugendkuratoriums, die Einführung eines regelmäßigen Jugendmonitorings zu prüfen. Mich interessiert, ob die Bundesregierung dazu bereits Prüfungen vorgenommen und Überlegungen angestellt hat, ob ein solches Jugendmonitoring künftig sinnvoll ist, um die Wissensbasis für eine zukunftsfähige Jugendpolitik zu erhöhen und um Daten über die Ressourcenverteilung innerhalb der jugendpolitischen Bereiche zu gewinnen, was angesichts des Kinderund Jugendberichts vor allem im Jugendbereich sehr wichtig ist. Zu dem zweiten Vorschlag des Bundesjugendkuratoriums frage ich Sie: Halten Sie es für richtig, eine ressortübergreifende Zuständigkeit des BMFSFJ durch eine Änderung der Geschäftsordnung der Bundesregierung zu erweitern? Dr Zunächst einmal zu dem möglichen Mehrwert eines Jugendmonitorings: Hinsichtlich dessen, was hier zusammengefasst dargestellt wird, ist für uns nicht unmittelbar nachvollziehbar, was damit erreicht werden soll. Der bloße Hinweis auf lückenhaftes Wissen kann dies unseres Erachtens noch nicht rechtfertigen und schon gar nicht Antworten auf die Fragen geben, was künftig noch gemacht werden soll, wer es machen soll und wer es tatsächlich bezahlen soll. Es existiert eine bestimmte Ordnung der Zuständigkeiten von Bund, Ländern und Gemeinden in Bezug auf diese Themen und Fragestellungen. Im Grunde genommen gibt es bereits eine intensive Berichterstattung. Wir schaffen es gar nicht, die vielen Anregungen, die beispielsweise im 11., 12. und 13. Jugendbericht vorgegeben worden sind, von heute auf morgen umzusetzen; denn dies ist ein Prozess, in den die verschiedenen Ebenen einbezogen werden müssen und in dem auch andere mitentscheiden. Das entscheidet weder allein das Bundesjugendministerium noch die Bundesregierung. Das allein hilft nicht. Man muss sich schon konkrete Gedanken über die Instrumente machen. Im Übrigen glaube ich, dass die Stellungnahme des Bundesjugendkuratoriums arg theoretisch und textlastig ist. Sie ersetzt nicht politische Überlegungen. Was die Zuständigkeiten angeht, verhält es sich so, dass das Bundesfamilienministerium innerhalb der Bundesregierung durchaus eine koordinierende Funktion innehat, was die Jugendpolitik angeht. Wenn Sie sich die u a s F r h t k k c b r u g t u d i e h d j E d s S B g l B W V d m s P d g A (C (D nterschiedlichen Sachbereiche ansehen – wir haben usdrücklich festgestellt, dass es sich um eine Querchnittsaufgabe handelt –, dann erkennen Sie, dass eine ülle von Ressorts betroffen ist – vom Arbeitsministeium über das Bildungsministerium bis hin zum Gesundeitsministerium –, die dort in eigener Verantwortung täig sind. Daher kann nicht alles ohne Weiteres onzentriert werden. Wenn man die Länder und die ommunale Ebene einbezieht, dann wird noch deutliher, dass es dort immer eine vielschichtige Struktur geen wird und dass es daher darauf ankommt, dies kohäent zu gestalten. Ich glaube, es ist sachgerecht, die nterschiedliche Vielschichtigkeit in den einzelnen Reionen zu berücksichtigen; denn wenn wir dies nicht häten, fänden wir – je nach Region in Deutschland – keine nterschiedlichen Antworten. Deswegen halten wir an er föderalen Struktur fest. Sie haben eine weitere Zusatzfrage. In der Stellungnahme des Bundesjugendkuratoriums st hervorgehoben, dass eine stärkere Partizipation und ine Diskussion über das Wahlalter zu einer zukunftsfäigen Jugendpolitik gehören. Deshalb frage ich Sie, ob ie Bundesregierung die Einschätzung des Bundesugendkuratoriums teilt, nach der „die Überprüfung von inschränkungen des aktiven Wahlrechts mit Bezug auf as Alter … ein zentrales Anliegen einer umfassend vertandenen Jugendpolitik“ ist, und welche Konsequenzen ie daraus ziehen. Dr Das ist eine konkrete Einschätzung der Wissenschafter, die dem Bundesjugendkuratorium angehören. Die undesregierung teilt nicht die Auffassung, dass das ahlrecht geändert werden müsste. Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereiches. ielen Dank, Herr Staatssekretär, für die Beantwortung er Fragen. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktor icherheit. Die Fragen 2 und 3 der Kollegin Brigitte othmer werden schriftlich beantwortet. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums des Innern. Zur Beantwortung der Fraen steht der Parlamentarische Staatssekretär Peter ltmaier bereit. Ich rufe die Frage 4 der Kollegin Monika Lazar auf: Mit welchen konkreten Maßnahmen wird die Bundes regierung darauf reagieren, dass, wie im Verfassungsschutzbericht 2008 beschrieben, autonome nationalistische Gruppen bei Demonstrationen zunehmend gewalttätige Auseinandersetzungen suchen? Bitte, Herr Staatssekretär. P Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Kollegin Lazar, ich kann Ihnen zunächst bestätigen, dass die Bundesregierung selbstverständlich alle gewaltbereiten extremistischen Gruppierungen beobachtet, und zwar mit besonderer Aufmerksamkeit. Das gilt auch für die von Ihnen angesprochenen autonomen Nationalisten. Was nun Ihre konkrete Frage im Hinblick auf die Maßnahmen angeht, die bei gewalttätigen Auseinandersetzungen ergriffen werden: Dies fällt in die ausschließliche Zuständigkeit der Länder. Wie Sie wissen, beteiligt sich die Bundespolizei bisweilen an entsprechenden Einsätzen. Aber sie wird dann unterstellt. Das wird von den jeweiligen Ländern entschieden und angeordnet. Zu deren Zuständigkeitsbereich äußert sich die Bundesregierung generell und grundsätzlich nicht. Ich will aber hinzufügen, dass wir neben der polizeilichen Reaktion selbstverständlich gefordert sind, auf dieses Phänomen gesellschaftspolitisch zu reagieren. Wir sind präventiv gefordert, positive Einflussfaktoren wie erlebte Toleranz und Offenheit, berufliche und persönliche Anerkennung und Wertschätzung, Zivilcourage, Integration und Teilhabe zu fördern und zu unterstützen, um damit zentrifugalen Kräften entgegenzuwirken. Sie selbst wissen aufgrund Ihres eigenen Engagements, dass es eine Fülle von Initiativen und Programmen gibt, die hierzu von der Bundesregierung eingerichtet worden sind. Ich nenne beispielhaft das Programm „Vielfalt tut gut“ im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ihre Zusatzfragen, bitte. Die Fragen zu den Bundesprogrammen hätte ich an Herrn Staatssekretär Kues stellen müssen, der mir wahrscheinlich gut hätte antworten können. Da Sie aber jetzt mein Gesprächspartner sind, stelle ich eine andere Frage. Es ist sicherlich sinnvoll, die gesamten Debatten aus Bundessicht zu betrachten. Mich würde interessieren, ob diese konkrete neue Erscheinung der autonomen Nationalisten auch in der Innenministerkonferenz, in der das BMI vertreten ist, eine Rolle spielt. Mir geht es um die neue Gewalt, aber auch um Parolen, die in den letzten Jahren nicht so häufig zu hören waren. Ich erwähne exemplarisch zwei, die ich gehört habe. Eine Parole, die immer wieder bei diesen Demonstrationen gerufen wird, lautet: „Nationaler Sozialismus jetzt!“ Das ist sehr grenzwertig. Eine andere Parole ist: „Nie wieder Krieg – nach unserem Sieg“. Das betrifft ja den Verfassungsschutz, für den die Länder, aber auch der Bund zuständig sind. Deshalb würde mich Ihre diesbezügliche Einschätzung interessieren. Wird die Entwicklung von der Bundesseite beobachtet, und versucht man, im Benehmen mit den Ländern die Gremien dafür zu sensibilisieren? P Frau Kollegin Lazar, ich habe eingangs gesagt, dass wir diese Aktivitäten sehr genau beobachten. Es handelt s r s o w V w S z D s h k m h n t s d r d n c n m t d d g f l d l l g r S m d G F a r s K C g a (C (D ich um rund 400 autonome Nationalisten. Es gibt daüber hinaus ein Umfeld. Dies wird von den Verfasungsschutzbehörden des Bundes und der Länder bebachtet. Die Erkenntnisse, die darüber gewonnen erden, werden ausgetauscht. Ich bitte allerdings um erständnis dafür, dass ich Einzelheiten über das hinaus, as im Verfassungsschutzbericht dargelegt ist, an dieser telle nicht erörtern kann. Sie wissen, dass es dafür die uständigen Gremien des Deutschen Bundestages gibt. er Bundestag hat sich vorbehalten, derartige Fragen peziell im Parlamentarischen Kontrollgremium zu beandeln. Im Übrigen beschäftigt sich die Innenministeronferenz, wie Sie wissen, regelmäßig mit Fragen, die it dem politischen Extremismus in Zusammenhang ste en. Ich bitte um Verständnis, dass ich an dieser Stelle icht in der Lage bin, über die Tagesordnung der nächsen IMK, die nicht vom Bundesinnenministerium aufgetellt wird – die IMK ist eine Einrichtung der Länder; as Bundesinnenministerium ist dort nur Gast –, zu refeieren. Ihre zweite Zusatzfrage, bitte. Vielleicht können Sie mir verraten, ob es ein Wunsch es Bundesinnenministeriums wäre, bei der nächsten Inenministerkonferenz auch diese Teilbereiche anzusprehen; denn Sie können wahrscheinlich auf die Tagesordung Einfluss nehmen. P Frau Kollegin Lazar, ich kann Ihnen jedenfalls verra en, wenn Sie es nicht ohnehin schon wissen, dass es ein ringender Wunsch des Bundesinnenministeriums ist, ass bei Demonstrationen und bei der Ausübung des rundgesetzlich geschützten Rechts auf Demonstrationsreiheit, Gewalttätigkeiten – egal ob von rechts oder von inks – nach Möglichkeit gar nicht vorkommen bzw. iese eingedämmt und bekämpft werden. Das ist ein Aniegen des Bundesinnenministeriums. Wir haben in der etzten Zeit eine Reihe von Vorfällen erlebt, die Anlass eben, die Frage zu stellen, ob alle notwendigen Vorkehungen getroffen worden sind, um beispielsweise den chutz von unbeteiligten Bürgerinnen und Bürgern, Deonstranten, aber auch Polizisten sicherzustellen. Über iese Fragen wird selbstverständlich in den zuständigen remien geredet. Die Frage 5 des Kollegen Volker Beck sowie die rage 6 der Kollegin Ulla Jelpke werden schriftlich bentwortet. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeiums der Finanzen auf. Zur Beantwortung der Fragen teht die Parlamentarische Staatssekretärin Nicolette ressl zur Verfügung. Die Fragen 7 und 8 des Kollegen hristoph Waitz werden schriftlich beantwortet. Die Fraen 9 und 10 des Kollegen Dr. Jürgen Koppelin werden ufgrund Nr. 2 Abs. 2 der Richtlinien ebenfalls schrift Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner lich beantwortet. Außerdem werden die Fragen 11 und 12 des Kollegen Dr. Volker Wissing und die Frage 13 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch schriftlich beantwortet. Die Fragen 14 und 15 des Kollegen Frank Spieth werden ebenfalls schriftlich beantwortet. Ich rufe nun die Frage 16 der Kollegin Britta Haßelmann auf: Inwieweit sind die in den Konjunkturpaketen I und II beschlossenen Steuererleichterungen und die mit dem geplanten Bürgerentlastungsgesetz verbundenen Steuererleichterungen in die aktuelle Steuerschätzung eingegangen? N Sehr geehrte Frau Kollegin Haßelmann, ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Die finanziellen Auswirkungen der in den Konjunkturpaketen I und II beschlossenen Maßnahmen und die mit dem geplanten Gesetz zur verbesserten steuerlichen Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen, das wir auch „Bürgerentlastungsgesetz Krankenversicherung“ nennen, verbundenen Effekte – letztere nach dem Stand des Regierungsentwurfs, weil der Abschluss der parlamentarischen Beratungen noch aussteht und die entsprechenden finanziellen Auswirkungen nicht bekannt sein konnten – wurden in die aktuelle Steuerschätzung einbezogen. Als Folge der drei hier angesprochenen Rechtsänderungen wurden bei der Steuerschätzung für die Kassenjahre 2009 bis 2013 folgende Mindereinnahmen auf gesamtstaatlicher Ebene – darauf bezog sich Ihre Frage – ermittelt: im Jahr 2009 durch das Konjunkturpaket I minus 2,6 Milliarden Euro, durch das Konjunkturpaket II minus 4,9 Milliarden Euro, in der Summe minus 7,5 Milliarden Euro; im Jahr 2010 durch das Konjunkturpaket I minus 5,7 Milliarden Euro, durch das Konjunkturpaket II minus 5,6 Milliarden Euro, durch das Bürgerentlastungsgesetz minus 8,1 Milliarden Euro, in der Summe minus 19,4 Milliarden Euro; im Jahr 2011 durch das Konjunkturpaket I minus 5,9 Milliarden Euro, durch das Konjunkturpaket II minus 6,1 Milliarden Euro, durch das Bürgerentlastungsgesetz minus 10,5 Milliarden Euro, in der Summe minus 22,5 Milliarden Euro; im Jahr 2012 durch das Konjunkturpaket I minus 3,9 Milliarden Euro, durch das Konjunkturpaket II minus 6,2 Milliarden Euro, durch das Bürgerentlastungsgesetz minus 10,6 Milliarden Euro, in der Summe minus 20,7 Milliarden Euro; im Jahr 2013 durch das Konjunkturpaket I minus 1,4 Milliarden Euro, durch das Konjunkturpaket II minus 6,3 Milliarden Euro, durch das Bürgerentlastungsgesetz minus 11,3 Milliarden Euro, in der Summe minus 19,0 Milliarden Euro. Ihre Zusatzfragen, bitte. Ich möchte erst die Antwort auf meine zweite Frage abwarten. d m H d w v g M m d d d E r 1 d 4 j K B d li d d m p e G E v E m p e G E ü n (C (D N Ich beantworte die Fragen gern zusammen, aber man uss es mir sagen. Ich wusste das auch nicht. Dann rufe ich auch die Frage 17 der Kollegin Britta aßelmann auf: Wie hoch ist der Anteil dieser Steuererleichterungen an den in der Steuerschätzung für die Gemeinden ermittelten Mindereinnahmen, differenziert nach den Steuererleichterungen im Konjunkturpaket I, im Konjunkturpaket II und dem geplanten Bürgerentlastungsgesetz? N Frau Präsidentin, das wussten wir beide nicht, aber ir können ja flexibel reagieren. Gegenüber der jeweils letzten Steuerschätzung – Noember 2008 für 2009, Mai 2008 für 2010 bis 2012 – ereben sich nach der Mai-Steuerschätzung 2009 folgende indereinnahmen für die Gemeinden: 2009 insgesamt inus 7,6 Milliarden Euro, davon durch Steuerrechtsän erungen minus 2,4 Milliarden Euro, davon wiederum urch das Konjunkturpaket I minus 0,7 Milliarden Euro, urch das Konjunkturpaket II minus 0,7 Milliarden uro, durch das Bürgerentlastungsgesetz keine Verände ung, durch die Gesamtheit der drei Gesetze also minus ,4 Milliarden Euro; 2010 insgesamt minus 10,7 Milliaren Euro, davon durch Steuerrechtsänderungen minus ,7 Milliarden Euro, davon wiederum durch das Konunkturpaket I minus 1,7 Milliarden Euro, durch das onjunkturpaket II minus 0,8 Milliarden Euro, durch das ürgerentlastungsgesetz minus 1,2 Milliarden Euro, urch die Gesamtheit der drei Gesetze also minus 3,7 Milarden Euro; 2011 insgesamt minus 12,1 Milliarden Euro, avon durch Steuerrechtsänderungen minus 5,0 Milliaren Euro, davon wiederum durch das Konjunkturpaket I inus 1,7 Milliarden Euro, durch das Konjunktur aket II minus 0,9 Milliarden Euro, durch das Bürgerntlastungsgesetz minus 1,5 Milliarden Euro, durch die esamtheit der drei Gesetze also minus 4,1 Milliarden uro; 2012 insgesamt minus 12,2 Milliarden Euro, daon durch Steuerrechtsänderungen minus 4,3 Milliarden uro, davon wiederum durch das Konjunkturpaket I inus 1,0 Milliarden Euro, durch das Konjunktur aket II minus 0,9 Milliarden Euro, durch das Bürgerntlastungsgesetz minus 1,5 Milliarden Euro, durch die esamtheit der drei Gesetze also minus 3,4 Milliarden uro. Das war nicht der Windbericht, sondern die Übersicht ber die Steuermindereinnahmen. Jetzt haben Sie vier Zusatzfragen. Vielen Dank, Frau Präsidentin. Vielen Dank auch Ih en, Frau Staatssekretärin, für die Beantwortung meiner Britta Haßelmann beiden Fragen. Dadurch wurde ja noch einmal deutlich, dass in der Frage der Steuermindereinnahmen neben der Krise – wir haben ja hier schon über wegbrechende Gewerbesteuereinnahmen und andere Dinge diskutiert – auch bestimmte Beschlussfassungen im Deutschen Bundestag erhebliche Auswirkungen auf die drei Ebenen Bund, Länder und Kommunen haben. Mich würde interessieren, ob innerhalb der Bundesregierung und speziell im Bundesministerium der Finanzen aufgrund der massiven Einbrüche an Steuereinnahmen bzw. der Steuermindereinnahmen darüber diskutiert wird, Gesetzesinitiativen hinsichtlich einer Mindestfinanzausstattung der kommunalen Ebene – diese interessiert mich jetzt besonders – auf den Weg zu bringen. N Frau Kollegin Haßelmann, Sie wissen sicherlich, dass es nicht möglich ist, die massiven positiven Wirkungen, die ja zum Beispiel durch das im Konjunkturpaket II enthaltene kommunale Investitionsprogramm zu erwarten sind, in die Steuerschätzung, die ich gerade dargestellt habe, einzurechnen. Ich weise deshalb darauf hin, dass durch die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen hier im Parlament durch das Konjunkturpaket II schon Maßnahmen auf den Weg gebracht wurden, die – davon gehen wir aus – ganz deutliche Entlastungen für die Kommunen bringen werden. Beispielsweise werden die Möglichkeiten für Investitionen in die Region, die das Konjunkturpaket II eröffnet, nach unserer Überzeugung ganz massiv das regionale Handwerk und Unternehmen mit regionalem Bezug stärken. Auf die Art und Weise werden ganz sicher, auch wenn das jetzt natürlich noch nicht abschätzbar ist, auch Steuermehreinnahmen generiert. Bezüglich des föderalen Finanzierungssystems sind derzeit keine Gesetzesinitiativen von unserer Seite vorgesehen. Auch Sie wissen ja, dass wir das aufgrund der Kürze der in dieser Legislaturperiode noch zur Verfügung stehenden Zeit kaum schaffen würden und solche Initiativen unter das Prinzip der Diskontinuität fallen würden. Ihre weiteren Zusatzfragen. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatssekretä rin, sicherlich werden wir am Freitag im Rahmen der Föderalismusreform II über die Frage der Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern und auch über die von Ihnen vorgeschlagenen Maßnahmen diskutieren. Ich habe deshalb nach der Mindestfinanzausstattung gefragt, weil wir aufgrund der Krise doch sehr kurzfristig, wie auch in vielen anderen Bereichen, zu Gesetzesinitiativen vonseiten der Bundesregierung Stellung nehmen oder gar Gesetze beschließen müssen. Aufgrund der Krise sehen Sie sich ja veranlasst, in vielen Bereichen Änderungen vorzunehmen. Deshalb habe ich gezielt nach der Mindestfinanzausstattung gefragt. f b g K z i g R b e a a t J z d z p K d l n r z j d b a s l s m r n l B k e t M a a b W d z d g h (C (D Der Ansatz Ihres Ministeriums, das Ganze makroinanztechnisch zu sehen – ähnliche Ausführungen haen Sie ja schon einmal in Bezug auf die Konjunkturproramme gemacht –, ist aufgrund der Zahlen aus den ommunen unseres Erachtens nicht haltbar; ich nenne um Beispiel die 220 Millionen Euro Mindereinnahmen n Köln und verweise auf die ähnliche Situation in Stuttart, München etc. Alle Städte berichten ja von massiven ückgängen bzw. Einbrüchen bei den Steuereinnahmen. Deshalb frage ich noch einmal: Gibt es, auch im Hinlick auf den Beginn der nächsten Legislaturperiode, ine irgendwie geartete Initiative Ihres Hauses, in Bezug uf eine verlässliche Finanzausstattung der Kommunen ktiv zu werden? Eine Betrachtung der Gesamtfinanzsiuation nach dem Motto: „Ihr werdet davon in ein paar ahren etwas haben“ kann keiner der kommunalen Spitenverbände nachvollziehen. N Sehr geehrte Frau Kollegin, ich teile Ihre Einschätung, dass das kommunale Investitionsprogramm keine ositiven Auswirkungen auf die Finanzsituation der ommunen hat, nicht. Die momentanen Zahlen lassen as noch nicht erkennen. Nachdem der Bund die 10 Miliarden Euro an die Kommunen weitergeleitet hat, haben un auch die Länder die entsprechenden Umsetzungsegelungen fertig. Nach meinen Erkenntnissen – da beiehe ich mich zum Beispiel auf meinen Wahlkreis, der a auch eine Reihe von Kommunen umfasst – ist es so, ass die Gemeinderäte jetzt die Beschlüsse gefasst haen, dass die Aufträge ausgeschrieben werden, zum Teil uch schon vergeben worden sind, sodass wir sehr sicher ind – das haben die kommunalen Spitzenverbände deutich gemacht –, dass dies nicht erst in ein paar Jahren, ondern noch im Laufe dieses Jahres greifen wird. Zusätzlich – Ihre Frage war ja sehr umfangreich; ich öchte noch zwei Punkte herausgreifen – weise ich da auf hin, dass beispielsweise die Regelung des kommualen Finanzausgleichs nicht in der Hand des Bundes iegt – das wissen Sie sicherlich auch – und dass der undestag hier kein Gesetz beschließen kann, in dem die ommunale Lastenverteilung geregelt wird. Ich will bezüglich der Mindestfinanzausstattung auf inen dritten Punkt hinweisen: Es ist so, dass in den letzen Jahren beispielsweise durch die Hinzurechnung von ieten und Pachten bei der Gewerbesteuerberechnung uch deutlich stabilisierende Elemente für die Finanzusstattung der Kommunen auf den Weg gebracht und eschlossen worden sind. Obwohl es von sehr vielen irtschaftsverbänden massive Versuche gibt, die hier urch entstehenden Kosten im Rahmen der Gegenfinanierung der Unternehmensteuer wieder zu reduzieren, ist ies nicht Gegenstand der momentan laufenden Gesetzebungsverfahren. Mir ist es ein großes Anliegen, darauf inzuweisen. Bitte, Ihre weitere Frage. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Danke für die Be antwortung, Frau Staatssekretärin. Nachdem Sie ja deutlich gemacht haben, dass es zur Mindestfinanzausstattung keine Überlegungen gibt und auch im Rahmen der Beschlüsse zur Föderalismuskommission II am Freitag keine Berücksichtigung der Kommunen zu erwarten ist, ist meine Frage, ob es Überlegungen in Ihrem Haus oder in der Bundesregierung gibt, endlich ein Konnexitätsprinzip zu verankern, das heißt, dass wir endlich festlegen, dass wir uns verpflichten, Bundesgesetze, durch die auf der kommunalen Ebene Mehrkosten entstehen, dann auch finanziell zu unterlegen bzw. den Kommunen die Kosten zu erstatten. Ich frage das deshalb, weil wir am Montag die Anhörung zum Kinderschutzgesetz hatten und die Bundesfamilienministerin abschließend gesagt hat, das Gesetz hätte keinerlei finanzielle Auswirkungen. Das bestreiten alle Ebenen außer der Bundesebene. Nun ist das Gesetz seit heute – Gott sei Dank – vom Tisch. Mich würde dennoch interessieren – das haben wir ja auch bei anderen Gesetzesvorhaben –, ob Sie beabsichtigen, das Prinzip der Konnexität, wie auch in manchen Landesverfassungen vorgesehen, auf Bundesebene zu verankern. N Frau Kollegin, ich kann jetzt inhaltlich nichts zu dem Gesetz unter der Federführung des Familienministeriums sagen. Sonst würde ich mich womöglich vergaloppieren, weil ich ja auch bei der Anhörung nicht dabei war. Ich will aber anhand der Tatsache, dass es ab 2014 das Recht der Eltern auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder geben wird, beispielhaft deutlich machen, dass wir inzwischen indirekt durchaus Verantwortungen des Bundes haben, Aufgaben der Kommunen finanziell mit zu unterstützen. Durch Veränderungen aufgrund der Ergebnisse der Föderalismuskommission I sind ja die Durchgriffsmöglichkeiten des Bundes auf die Kommunen eingeschränkt worden. So besteht zum Beispiel der Rechtsanspruch auf diesen Betreuungsplatz gegenüber den Ländern. An diesem anerkanntermaßen sehr großen, auch finanziell wichtigen Schritt für die Kommunen wird sich der Bund zukünftig nicht nur über ein Investitionsprogramm, sondern durch entsprechende Umsatzsteueranteile dauerhaft, Jahr für Jahr an den Kosten für die Gewährleistung dieses Rechtsanspruchs mit über 700 Millionen Euro jährlich, und zwar unbegrenzt, beteiligen. Ich sage dies, um deutlich zu machen, dass es dieser Bundesregierung immer ein wichtiges Anliegen war, zu sagen: Wenn der Bund Aufgaben für wichtig hält – dazu zählt, dass der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz durchgesetzt wird –, dann muss es für deren Erledigung eine finanzielle Unterstützung des Bundes geben. Sie haben noch eine Frage. d r d w f b l i z d R G ü d F s k V d r w H U J C d w l in to u s S e f d l h B a e (C (D Frau Staatssekretärin, Ihrer Antwort entnehme ich, ass es keinerlei Überlegungen innerhalb der Bundesegierung und auch nicht in Ihrem Haus gibt, das Prinzip er Konnexität zu verankern, das dann greifen würde, enn Bundesgesetze auf den Weg gebracht werden, die inanzielle Auswirkungen auf die kommunale Ebene haen. Da am Freitag im Rahmen der Debatte zur Föderaismusreform das Durchgriffsrecht geändert wird, frage ch: Gibt es Planungen in Ihrem Haus, ein solches Prinip zu verankern? N Sehr geehrte Frau Kollegin, in den am Freitag im ahmen der Föderalismusreform zu verabschiedenden esetzen wird es nicht enthalten sein. Alle Planungen ber die Legislatur hinaus werden der dann herrschenen parlamentarischen Mehrheit und den sie tragenden raktionen vorbehalten sein. Insofern ist es ein wenig chwierig, im Moment über zukünftige Planungen Ausunft zu geben. Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereichs. ielen Dank, Frau Staatssekretärin für die Beantwortung er Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeiums für Wirtschaft und Technologie auf. Zur Beantortung steht der Parlamentarische Staatssekretär artmut Schauerte bereit. Die Fragen 18 und 19 der Kollegin Sylvia Kottinghl sowie die Fragen 20 und 21 des Kollegen Hans osef Fell werden schriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 22 der Abgeordneten Gitta onnemann auf: Wie beurteilt die Bundesregierung den geplanten Bau von Kohlekraftwerken in Dörpen/Emsland, Emden und in Eemshaven/Niederlande, und lehnt die Bundesregierung diese Standorte ab, oder befürwortet sie diese? H Sehr geehrte Frau Kollegin, ich beantworte Ihre Frage ie folgt: Die Bundesregierung spricht sich grundsätz ich nicht für oder gegen konkrete Kraftwerksstandorte Deutschland aus. Sie geht davon aus, dass die Invesrenentscheidung für einen bestimmten Kraftwerkstyp nd den Standort vor allem unter ökonomischen Geichtspunkten getroffen wurde, sodass dadurch die tromverbraucher in der Region und auch anderswo von iner vergleichsweise preiswerten Stromproduktion proitieren würden. Hinsichtlich der Umweltverträglichkeit entscheiden ie Genehmigungsbehörden unabhängig auf Basis rechticher Vorgaben. Für alle dem europäischen Emissionsandel unterliegenden Anlagen, zu denen alle mit fossilen rennstoffen betriebenen Kraftwerke gehören, werden b 2013 die erlaubten CO2-Gesamtemissionen durch ine gemeinsame Entscheidung von Europäischem Par Parl. Staatssekretär Hartmut Schauerte lament und Ministerrat genau vorgegeben. Deswegen bleibt das Einhalten der Klimaziele garantiert, unabhängig davon, ob an einem bestimmten Standort ein Kraftwerk errichtet wird oder nicht. Der Einsatz hocheffizienter Kraftwerke bewirkt vielmehr, dass alte, ineffiziente Kraftwerke weniger genutzt oder sogar vom Netz genommen werden können und dadurch eine preiswertere Stromproduktion unter Einhaltung der Klimaziele – ich sage sogar: der verbesserten Klimaziele – erreicht sowie die Umweltbelastungen hinsichtlich anderer Schadstoffe reduziert werden kann. – So weit meine Antwort. Vielen Dank. – Frau Kollegin, Sie können fragen. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, Sie haben gerade erklärt, dass sich die Bundesregierung nicht für oder gegen konkrete Kraftwerksstandorte in Deutschland ausspricht. Das überrascht mich nicht. Ich frage mich aber: Kann oder will sie es nicht? Aus meiner konkreten Erfahrung zurzeit vor Ort weiß ich, dass von einigen politischen Vertretern immer wieder behauptet wird bzw. der Eindruck suggeriert wird, dass der Bund konkrete Standortentscheidungen beeinflussen bzw. verhindern könnte. Deswegen meine Nachfrage: Kann der Bund – und wenn ja, wie – auf eine konkrete Standortentscheidung Einfluss nehmen, wie zum Beispiel in Dörpen, Eemshaven oder Emden? H Frau Kollegin, ich kenne diese Debatten, die vor Ort geführt werden. Ich kann ganz eindeutig und ohne jeden Zweifel sagen: Der Bund kann es nicht, weil er keine Kompetenz dazu hat. Das liegt an der eindeutigen Zuständigkeitsregelung in unserem föderalen Aufbau. Das ist am Ende eine Entscheidung der Länder und der Kommunen sowie der dort verfassungsgemäß eingerichteten zuständigen Behörden. Vielen Dank für die Klarstellung, Herr Staatssekretär. – Sie haben deutlich gemacht, in diesem Zusammenhang keine konkrete Aussage treffen zu dürfen. Sie sprechen sich aber grundsätzlich für die Notwendigkeit des Baus von Kohlekraftwerken aus, übrigens auch aus umweltpolitischen Gründen. Meine Nachfrage: Sprechen Sie damit nur im Namen der CDU/CSU-geführten Ministerien oder auch der SPD-geführten Häuser? Diese Nachfrage resultiert aus meiner derzeitigen Wahrnehmung vor Ort, dass entgegen der Aussagen von Herrn Bundesumweltminister Gabriel, der sich vehement dazu bekannt hat, den Bau von Kohlekraftwerken zu unterstützen, vonseiten seiner Parteikollegen der Eindruck erzeugt wird, als ob dies nur eine CDU/CSU-getragene Meinung sei. d A k d t w s s O b E K a e W W t B d s Z K d Z V d a m d t t b u r (C (D H Ich kann Ihnen auch hier eine eindeutige und klare ntwort geben: Die Notwendigkeit des Baus von Kohleraftwerken ist die gemeinsame Überzeugung der Bunesregierung, einschließlich des Bundesumweltminiseriums. Ich halte Versuche – wenn das denn der Fall äre –, parteipolitische Spielchen zu betreiben, für chädlich. Wir betreiben hier eine gemeinsame, gesamttaatliche Aufgabenwahrnehmung. Auch wenn es vor rt Probleme gibt – das ist nicht ganz ungewöhnlich –, leibt dies die Antwort der gesamten Bundesregierung. (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Vielen Dank, Herr Staatssekretär!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622304900




(A) )


(B) )

Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622305000
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1622305100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622305200
Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622305300
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1622305400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622305500




(A) )


(B) )

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1622305600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622305700
Monika Lazar (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622305800
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1622305900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622306000
Monika Lazar (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622306100
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1622306200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622306300




(A) )


(B) )

Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1622306400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622306500
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622306600
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1622306700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622306800
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1622306900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622307000
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622307100




(A) )


(B) )

Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1622307200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622307300
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622307400
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1622307500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622307600




(A) )


(B) )

Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622307700
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1622307800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622307900
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622308000
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1622308100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622308200
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622308300




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622308400
Gitta Connemann (CDU):
Rede ID: ID1622308500
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622308600
Gitta Connemann (CDU):
Rede ID: ID1622308700
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622308800


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622308900

Frau Kollegin Höhn, bitte.


Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622309000

Herr Staatssekretär, vor anderthalb Wochen haben in

mden ungefähr 5 000 Menschen gegen das geplante
ohlekraftwerk demonstriert. Ministerpräsident Wulff

us Niedersachsen hat in diesem Zusammenhang gesagt,
r wolle das Kohlekraftwerk in Emden nicht gegen den
illen der Bevölkerung in dieser Region bauen lassen.
ie sieht das die Bundesregierung? Kann sie die Hal-

ung von Herrn Wulff unterstützen, und meint auch das
undeswirtschaftsministerium, dass man es nicht gegen
ie Position der Menschen in dieser Region bauen
ollte? Sehen Sie den Protest von 5 000 Menschen als
eichen für den Willen der Bevölkerung, dass dieses
raftwerk nicht gebaut werden soll?

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622309100


Frau Kollegin Höhn, auch hier ist die Trennung der
uständigkeiten zu beachten. Wir genehmigen solche
orhaben nicht; das machen die Länder und die Gemein-
en. Wie sie sich dazu stellen, liegt in ihrer eigenen Ver-
ntwortung. Das hat die Bundesregierung nicht zu kom-
entieren.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622309200

Ich rufe die Frage 23 der Kollegin Bärbel Höhn auf:

Wie beabsichtigt die Bundesregierung ein Vertragsverlet-
zungsverfahren der EU-Kommission wegen der schon seit
mehr als einem Jahr verspäteten Umsetzung der Richtlinie
über Energieeffizienz und Energiedienstleistungen zu verhin-
dern, und welche Sanktionen könnten Deutschland in einem
solchen Vertragsverletzungsverfahren schlimmstenfalls dro-
hen?

Bitte schön, Herr Staatssekretär.

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622309300


Frau Kollegin Höhn, die Bundesregierung unterrich-
et die Europäische Kommission im Rahmen des Ver-
ragsverletzungsverfahrens fortlaufend über Fortschritte
ei der Umsetzung der Richtlinie über Energieeffizienz
nd Energiedienstleistungen. Dabei hat die Bundesregie-
ung die Europäische Kommission insbesondere über die






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Hartmut Schauerte
im Rahmen des Integrierten Energie- und Klimapro-
gramms der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen
zur Steigerung der Energieeffizienz, über die Einrich-
tung der Bundesstelle für Energieeffizienz und über den
Verfahrensstand zum Energieeffizienzgesetz informiert.

Im Falle einer bislang nicht beschlossenen Klageerhe-
bung durch die Europäische Kommission wegen nicht
vollständiger Umsetzung der Richtlinie droht nach gel-
tender Rechtslage noch nicht unmittelbar eine finanzielle
Sanktion, sondern es ergeht zunächst ein Feststellungs-
urteil durch den Europäischen Gerichtshof nach Art. 226
des EG-Vertrages. Erst danach kann die Europäische
Kommission das Vertragsverletzungsverfahren nach
Art. 228 des EG-Vertrages einleiten, das dann zu finan-
ziellen Sanktionen führen kann. Die mögliche Sanktio-
nierung für die Zeit zwischen Ersturteil und Zweiturteil
nach Art. 228 des EG-Vertrages bzw. dem Ende des Ver-
stoßes besteht in der Zahlung eines Pauschalbetrages.
Außerdem ist zusätzlich ein Zwangsgeld ab dem Zweit-
urteil möglich. Finanzielle Sanktionen würde der Euro-
päische Gerichtshof gegebenenfalls auf Vorschlag der
Europäischen Kommission beschließen. Die Europäi-
sche Kommission berechnet die Sanktionen, die sie für
angemessen hält, nach den Parametern Schwere, Dauer
des Verstoßes sowie erforderliche Präventionswirkung,
um einen erneuten Verstoß zu verhindern.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622309400

Ihre Zusatzfrage, bitte.


Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622309500

Herr Staatssekretär, es geht um die Energieeffizienz-

Richtlinie. Die Bundesregierung hätte die Richtlinie
schon vor einem Jahr umsetzen müssen.

Die Verbraucher hätten geringere Kosten zu tragen,
wenn Sie stärker auf Energieeffizienz gesetzt hätten;
auch das ist ein Aspekt von Energieeffizienz. Deshalb
frage ich Sie: Warum sind Sie bei der CCS-Technik so
unglaublich schnell – ein Gesetzentwurf zur CCS-Tech-
nik liegt vor, bei dem es um Subventionen für große
Energiekonzerne geht; diesen wollen Sie noch in dieser
Legislaturperiode durchpeitschen, weil Sie die CCS-
Technik in Deutschland einführen wollen –, aber bei der
Energieeffizienz so langsam, obwohl Sie den Menschen
durch eine Steigerung der Energieeffizienz besser helfen
könnten, weil die Energiekosten dann geringer wären?
Warum haben Sie die Richtlinie, die schon vor einem
Jahr hätte umgesetzt sein sollen, immer noch nicht um-
gesetzt?

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622309600


Wir arbeiten sehr intensiv auf dem Gebiet der Ener-
gieeffizienz. Wir haben mit einer Reihe von gesetzlichen
Maßnahmen und freiwilligen Vereinbarungen sehr große
Fortschritte gemacht. Wir haben in Deutschland einen
Ablaufplan. Ich darf einige Zahlen nennen: 52 Prozent
der Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und
46 Prozent der Unternehmen mit mehr als 200 000 Euro
Energiekosten pro Jahr erfüllen bereits heute freiwillig

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(C (D iese Richtlinie komplett. Wir sind also gut vorangeommen. Wir sind auf dem Wege, diese Erfolge weiter uszubauen. Wenn wir mit der Mehrheit dieses Parlaments bechließen, die CCS-Technologie einzuführen – das wäre ichtig, und das wollen wir –, dann ist das keine falsche ile, sondern konkret die Wahrnehmung von Verantwor ung zur langfristigen Sicherstellung unserer Energieverorgung und zur Herstellung von bezahlbarer Energie. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Herzlichen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staats ekretär, die Bundesregierung hat die Energieeffizienz mmer für ganz wichtig erklärt. Zum Beispiel haben Sie n Meseberg 2007 ein Klimapaket beschlossen, nach em durch eine bessere Energieeffizienz 56 Millionen onnen CO2 pro Jahr bis 2020 eingespart werden sollen. as entspricht immerhin einem Viertel der insgesamt orgesehenen Emissionsminderung. Wie viele von dieen 56 Millionen Tonnen CO2 haben Sie mit den vielen reiwilligen Maßnahmen, die Sie eben angesprochen haen – Sie haben gesagt, Sie seien auf einem richtig guten eg –, jetzt schon eingespart? H Die konkrete Zahl der bis jetzt erreichten Einsparunen kann ich Ihnen hier nicht nennen. Ich bin nicht entprechend vorbereitet. Ich sage Ihnen aber gerne zu, dass hnen die Antwort auf diese Frage schriftlich nachgeeicht wird. (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gut!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622309700
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622309800
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622309900


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622310000

Ich rufe die Frage 24 der Kollegin Bärbel Höhn auf:

In welchem Umfang hat die bereits mehr als ein Jahr dau-
ernde Verzögerung des Energieeffizienzgesetzes dazu geführt,
dass Verbrauchern und Wirtschaft vermeidbare Energiekosten
entstanden sind und das Klima durch vermeidbare Treibhaus-
gasemissionen belastet wurde?

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622310100


Zu dieser Frage liegen der Bundesregierung keine Er-
ebungen vor. Zur Umsetzung der Richtlinie 2006/32/
G wurden jedoch zahlreiche Maßnahmen und Gesetze

m Rahmen des Integrierten Energie- und Klimapro-
ramms der Bundesregierung beschlossen. Die damit
erbundene Steigerung der Energieeffizienz senkt ten-
enziell die Energiekosten. Außerdem werden Treib-
ausgasemissionen in Deutschland dadurch gemindert.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622310200

Ihre Zusatzfragen.






(A) )



(B) )


Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622310300

Ich stelle gerne eine Frage dazu. Gestern stand in der

Financial Times, dass die Bundesregierung plant, die
energieintensiven Wirtschaftsbereiche zu unterstützen,
weil sie höhere Energiekosten zu tragen haben, zum Bei-
spiel aufgrund der CO2-Zertifikate. Der Kollege Pfeiffer
von der CDU/CSU-Fraktion hat gesagt, dass man in die-
ser Wahlperiode ein entsprechendes Paket verabschieden
will. Sie wollen die Wirtschaft also unterstützen, weil sie
hohe Energiepreise zu tragen hat. In dem Artikel wird
auch erwähnt, dass es schon Gespräche mit dem BMU
und dem Bundeswirtschaftsministerium gegeben hat.
Stimmt das? Sollen in dieser Legislaturperiode Subven-
tionen für energieintensive Betriebe beschlossen werden,
um diese zu unterstützen?

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622310400


Frau Höhn, Sie wissen, dass es bei uns einige ener-
gieintensive Betriebe gibt, die ganz eindeutig vor der
Entscheidung stehen, ob sie die Produktion einstellen,
Arbeitsplätze abbauen oder insgesamt schließen müssen.
Das ist eine in jedem Falle mehr als ärgerliche Entwick-
lung für die energieintensiven Unternehmen, die sich im
Wettbewerb befinden, zum Beispiel mit Unternehmen in
Frankreich, denen der Strom für die energieintensive
Herstellung der Güter und Waren erheblich günstiger ge-
liefert wird. Unsere Stromkosten in diesen Bereichen
sind doppelt so hoch wie in Frankreich. Deswegen über-
legen die Bundesregierung wie die Koalitionsfraktionen,
wie sie einen Arbeitsplatzabbau, der gerade in dieser
Situation doppelt ärgerlich ist, vermeiden können. Wir
suchen Lösungen, etwa eine befristete Energieverbilli-
gung für einige wenige Produktionsverfahren, die beson-
ders energieintensiv sind.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622310500

Sie haben noch eine Frage.


Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622310600

Welche Bereiche soll das betreffen? Das würde mich

jetzt sehr interessieren. Sie haben gesagt: wenige. Wie
hoch sollen die Subventionen sein, und wann sollen sie
beschlossen werden? Ich finde das interessant: Sie schla-
fen ein Jahr bezüglich der Energieeffizienz – dabei geht
es um hohe Preise für Verbraucher –, und jetzt wollen
Sie ganz schnell einen bestimmten Bereich subventio-
nieren. Ich hätte gern konkret gewusst: welche Bereiche,
wie schnell und in welcher Höhe?

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622310700


Frau Kollegin, das hat nicht den Zusammenhang, den
Sie in Ihrer Frage unterstellen. Die Energieeffizienzan-
strengungen und hohe Energiekosten trotz aller wahrge-
nommenen Effizienzen – gehen Sie bitte davon aus, dass
wir uns bei diesen Unternehmen die Fortschritte bei der
Effizienz ansehen – haben nicht unmittelbar etwas mit-
einander zu tun. Selbst bei sparsamster Energieverwen-
dung im Rahmen aller Effizienzprogramme generell
wird es Bereiche geben, in denen die Wettbewerbsfähig-

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(C (D eit von energieintensiven Betrieben bei gleichbleibener Höhe des Strompreises so bedroht ist, dass es erechtfertigt ist – dies haben Sie in rot-grünen Regieungszeiten am laufenden Bande getan; Sie werden sich aran erinnern –, eine Hilfe zu geben. Das geschieht icht zulasten der Strompreise der übrigen Stromverraucher. (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie teuer soll das jetzt sein? Ab wann wollen Sie wen fördern?)


Das steht noch nicht fest. Wir sind im Prozess, festzu-
tellen, was nötig ist, wie es gehen kann, wann es gehen
ann und um wie viel Geld es geht.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622310800

Die Frage 25 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch sowie

ie Fragen 26 und 27 der Kollegin Sabine Zimmermann
erden schriftlich beantwortet.

Ich rufe deshalb die Frage 28 der Kollegin Sevim
ağdelen auf:

Welche Bedingungen stellt die Bundesregierung für die
Bereitstellung von Bürgschaften und Staatshilfen gegenüber
den drei konkurrierenden Angeboten zur Übernahme der
Adam Opel GmbH?

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622310900


Frau Kollegin Dağdelen, ich antworte wie folgt:
ventuelle staatliche Unterstützungen sind an beihilfe-
nd haushaltsrechtliche Voraussetzungen geknüpft,
elche die Bundesregierung vor deren Bereitstellung

orgfältig prüfen wird. Da die vorgelegten Konzepte der
isher bekannt gewordenen Interessenten an einer Fort-
ührung oder industriellen Übernahme von Opel sich
tark unterscheiden, können wir zum gegenwärtigen
eitpunkt nicht sagen, welche Bedingungen konkret ein-
ufordern sind.

In jedem Fall wird es darauf ankommen, dass das von
eneral Motors zu wählende Investorenkonzept eine

ragfähige Lösung für die Adam Opel GmbH enthält. Zu
en weiteren Voraussetzungen gehören die hohe Wahr-
cheinlichkeit, dass die staatlichen Mittel nicht verloren
ehen sowie dass die Mittel nicht zur Muttergesellschaft
ns Ausland abfließen können. Die Abstimmungspro-
esse über entsprechende Abschottungsmechanismen,
um Beispiel im Rahmen eines Treuhandmodells, sind
och nicht abgeschlossen.

Lassen Sie mich eine Ergänzung anfügen: In diesem
tand des Verfahrens ist eine öffentliche Erörterung, zu
elchen Bedingungen welche Hilfen an wen gegeben
erden, als durchaus problematisch anzusehen. Denn
ies betrifft einen Kernbereich der Verhandlungen, die
un geführt werden müssen. Eine vorherige öffentliche
estlegung ist für die Erzielung eines im Interesse des
eutschen Steuerzahlers liegenden optimierten Ergebnis-
es eher schwieriger denn nützlich.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622311000

Ihre Zusatzfragen, bitte.






(A) )



(B) )


Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622311100

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Ich kann Sie nur da-

rin unterstützen, dass es nicht besonders sinnvoll ist, un-
terschiedliche Aussagen – besonders vor dem Hinter-
grund, dass es heute Abend zu diesem Thema ein
Gipfeltreffen geben wird; bekanntlich hat die Bundesre-
gierung dazu mehrere Gipfeltreffen abgehalten – zu den
Verhandlungen zu machen. Könnten Sie vielleicht an Ih-
ren Minister die Bitte von mir und auch anderen Abge-
ordneten herantragen, dass man nicht von Insolvenzen
reden sollte, während man von anderen Übernahmean-
gebote und Konzepte verlangt? Denn solche Äußerun-
gen lösen in der Öffentlichkeit Verunsicherung und Ver-
ängstigung aus, vor allen Dingen bei den Beschäftigten.

Ich möchte etwas zu den Bedingungen nachfragen.
Laut Presseberichten hat der Ministerpräsident von Nord-
rhein-Westfalen, Herr Rüttgers, erklärt, es sei bei den
Verhandlungen klar, dass man einem Konzept, das den
Abbau von Arbeitsplätzen in Bochum in Nordrhein-
Westfalen beinhalte und so keine Zukunft für Opel dort
vorsehe, nicht zustimmen könne. Am vergangenen Sonn-
tag gab es eine Konferenz der Vertrauensleute der
IG Metall, auf der nochmals bestätigt wurde, dass die
NRW-Landesregierung und die Bundesregierung einem
Konzept, das einen Abbau von mehreren Tausend Ar-
beitsplätzen in Bochum vorsehe, ihre Zustimmung ver-
weigern wollten.

Natürlich haben Sie bei den Verhandlungen wichtige
rechtliche Voraussetzungen zu beachten. Ich möchte Sie
fragen: Hat die Bundesregierung in den Verhandlungen
bisher die Position eingenommen, dass es keinen Ar-
beitsplatzabbau geben solle?

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622311200


Ihre Frage beinhaltet zwei Elemente. Das erste Ele-
ment war, dass der Minister zu Guttenberg, der in dieser
schwierigen Fragestellung bisher eine ganz hervorra-
gende Arbeit geleistet hat,


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Das kommt auf die Perspektive an!)


in schädlicher Weise von Insolvenz gesprochen habe. Ich
halte es für absolut zielführend, hilfreich und notwendig,
bis zum Ende der Verhandlungen zwei Dinge festzuhal-
ten:

Erstens. Kein Investor darf so behandelt werden, dass
er meint, er müsse aufgeben und habe keine Chance.
Zweitens. Es liegt im zentralen Interesse des deutschen
Steuerzahlers und der Beschäftigten bei Opel, dass wir
zur Findung der besten und am Ende auch bezahlbarsten
Lösung alle Investoren – am liebsten hätten wir noch den
einen oder anderen Investor zusätzlich – so lange wie
möglich in einem Bieterwettbewerb halten.

Das zweite Element in diesem Zusammenhang ist:
Sie werden den Druck auf alle Beteiligten, die jetzt ihre
Lösungsvorschläge präsentieren, nur so lange aufrecht-
erhalten und damit den höchstmöglichen Ertrag für den
deutschen Steuerzahler und Zukunftsfestigkeit für die
Opel-Beschäftigten erreichen können, wenn Sie eine In-

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(C (D olvenz nicht einfach kategorisch ausschließen. In dem all würden Sie sich um eine Gestaltungsmöglichkeit ringen, die hilfreich sein kann, um ein besseres Ergebis zu erzielen. Deswegen halte ich es für ausgesprochen sinnvoll, ilfreich und konstruktiv, auch in dieser Phase zu sagen: a, eine geordnete Insolvenz ist auch eine Lösung, die nsere Rechtsordnung in solchen Fällen vorsieht. – Nur o erreichen wir den bestmöglichen Verhandlungserfolg. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Ich habe immer gelernt: Wenn man etwas verkaufen nd einen privaten Investor finden möchte, dann verkünet man nicht sofort, dass man eine Insolvenz in Beracht zieht. (Sabine Leutheusser-Schnarrenberger [FDP]: Insolvenz heißt doch nicht Zerschlagung!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622311300
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622311400

ormalerweise geht man anders vor, um Interessenten
u gewinnen. Das, was Sie für konstruktiv, sinnvoll und
ilfreich halten, kommt bei den Opelanern in meinem
ahlkreis ganz anders an. Diese sind eher verunsichert

nd sagen: Das Gerede über die Insolvenz kann man ge-
ade in dieser Zeit absolut nicht gebrauchen.

Ich möchte gerne auf die neuesten Meldungen einge-
en, dass nach dem heutigen Beschluss des Aufsichtsra-
es der US-Autokonzern General Motors die Werke, die
atente und sämtliche Rechte an Technologien von GM
urope an Opel übertragen hat.

Ich möchte Sie nach dem derzeitigen Stand der De-
atte über das Treuhandmodell fragen, weil es in den
ergangenen Wochen mehrere Vorschläge von den Opel-
ändlern, von den Bundesländern mit Opel-Standorten
nd auch von den Vertretern der Beschäftigten gab, das
nternehmen durch Staatsbeteiligungen zu retten, sofern
ie für die Fortführung des Unternehmens erforderlichen
atente, die Rechte und die Technologie an Opel abge-
eben werden.

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622311500


Soweit ich in dieser hochkritischen Situation der Ver-
andlungen überhaupt noch etwas Weitergehendes sagen
ann, will ich darauf hinweisen, dass für die Bundesre-
ierung und erst recht für den Bundeswirtschaftsminister
ine staatliche Beteiligung der Bundesrepublik, wie sie
in solches Modell vorsieht, nicht infrage kommt. Wir
ind zufrieden, dass wir mit dieser Grundkonstruktion
mmerhin eine Situation erreicht haben, die vor vier Mo-
aten noch undenkbar gewesen wäre, dass wir nämlich
etzt drei, möglicherweise sogar vier ernsthafte, seriöse
ewerber haben, die bereit sind, die industrielle Führer-

chaft und die industrielle Verantwortung zu überneh-
en und sich an dem noch zu findenden Konstrukt, ei-

em neuen Unternehmen deutschen oder europäischen
uschnitts, zu beteiligen, sodass im Moment die Forde-

ung nach Verstaatlichung eher zurückstehen kann. Dass






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Hartmut Schauerte
Sie aus Ihrer Programmatik heraus generell für Staatsbe-
teiligungen sind, ist klar, aber das kann nicht unser Rat
sein in dieser schwierigen Situation.


(Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Mitarbeiterbeteiligung! Sie haben doch nur Geld für die Banken! Sie haben nur Geld für die Reichen! Nur für die Reichen!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622311600

Herr Kollege Schneider, bitte.


Volker Schneider (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622311700

Herr Staatssekretär, Letzteres möchte ich zunächst

einmal zurückweisen. Primäres Ziel sollte – das gilt hof-
fentlich für alle Fraktionen in diesem Hause – der Erhalt
von möglichst vielen Arbeitsplätzen sein. Ich erlaube
mir, noch einmal nachzufragen – Frau Dağdelen hatte
Sie eben ausdrücklich danach gefragt, und Sie haben
keine Antwort auf die Frage gegeben –, inwieweit in Ih-
ren Überlegungen die Frage eine Rolle spielt, ob und in
welchem Umfang Stellen abgebaut werden, und insbe-
sondere, welche Bedeutung verschiedene Konzepte ha-
ben, die ausschließlich im Zusammenhang mit Bochum
diskutiert worden sind.

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622311800


Sie haben recht; diese Frage habe ich vorhin nicht be-
antwortet. Ich hole das gerne nach und bedanke mich,
dass Sie mir Gelegenheit dazu geben.

Für uns ist natürlich der Erhalt von Arbeitsplätzen ein
ganz zentrales Beurteilungskriterium. Aber genauso
wichtig ist die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des
dann gefundenen Zuschnitts. Zum gegenwärtigen Zeit-
punkt sagen alle Investoren, eine Rettung von Opel sei
ohne eine Veränderung in der Beschäftigungsintensität
nicht möglich. Eine solche Veränderung wäre übrigens
auch bei einer Staatsbeteiligung sehr wahrscheinlich un-
vermeidlich.

Die Frage ist, wie viele Arbeitsplätze wo und mit wel-
cher Begründung abgebaut werden. Auch die Betriebs-
räte sehen, dass es ohne Arbeitsplatzabbau keine Lösung
geben kann. Das wissen die Belegschaften. Da ein vor-
läufiges Angebot vorliegt – vorläufig, es ist ja alles noch
nicht endgültig –, das zu einem ganz erheblichen, wie
wir sagen: deutlich überproportionalen, Arbeitsplatzab-
bau in Bochum führen würde, ist zu diesem Punkt eine
konkrete Nachverhandlung erforderlich, die noch nicht
abgeschlossen ist. Bei der Rettung des Opel-Konzerns
werden also europaweit und auch in Deutschland einige
Arbeitsplätze abgebaut werden müssen. Ein anderes Mo-
dell gibt es nicht, von keinem der Beteiligten.

Natürlich werden wir, sobald wir in diesem Zusam-
menhang nach der Bereitstellung von öffentlichen Mit-
teln gefragt werden, auch Wert darauf legen, dass diese
Arbeitsplatzveränderung – so will ich es einmal nennen
– sachgerecht, fair und sozialverträglich im Rahmen der
vorhandenen Möglichkeiten abläuft. Ganz werden wir
sie nicht verhindern können.

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(C (D Herr Kollege Schäfer, bitte. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Noch eine Nach rage, Herr Staatssekretär. Mich würde interessieren: Inieweit sind der Gesamtbetriebsrat und die Betriebsräte n den einzelnen Standorten an den Verhandlungen konret beteiligt? Wird auf ihren Rat gehört? Inwieweit sind ie in dieses Verfahren involviert? H Ich bin ganz sicher, dass der sehr engagiert und sehr msichtig arbeitende Gesamtbetriebsratsvorsitzende, von em man manches Mal den Eindruck hatte, er sei derjeige, der am meisten von der Führung, den Notwendigeiten und den Problemen dieses Unternehmens wisse, nvolviert ist. Inwieweit das schon zu diesem Zeitpunkt es Verfahrens für Betriebsräte der einzelnen Standorte utrifft, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kann nur noch einmal sagen: Alle Investoren geen von einem erheblichen Kapazitätsabbau und damit rbeitsplatzabbau aus. Im Gespräch ist eine Größenordung von etwa 10 000 Arbeitsplätzen. Das ist aber nicht eu. Ich hoffe, dass es uns gelingt, dass es – das ist unere Zielvorgabe – weniger als 10 000 Arbeitsplätze erden. Es gibt Anhaltspunkte, dass das gelingen kann. ch hoffe natürlich, dass in Deutschland deutlich wenier Arbeitsplätze abgebaut werden. Wenn Sie darüber it Belegschaftsmitgliedern sprechen, sehen Sie, dass llen Beteiligten klar ist: In diesem Prozess geht es um ine gerechte Verteilung der Belastungen. Ich rufe die Frage 29 des Kollegen Winfried achtwei auf: Trifft es zu, dass – wie der Spiegel am 18. Mai 2009 be richtet – die Bundesregierung die Lieferung von modernen Kampfpanzern des Typs Leopard 2 an das Emirat Katar genehmigt hat, und, wenn ja, wie begründet die Bundesregierung die Entscheidung, Kriegswaffen in Staaten außerhalb der NATO und EU und in die Krisenund Spannungsregion zu liefern? H Herr Kollege Nachtwei, die Bundesregierung übt bei er Kontrolle von Rüstungsexporten eine verantworungsvolle Politik aus. Entscheidungen werden im jeweiigen Einzelfall nach einer sorgfältigen Prüfung unter erücksichtigung aller vorliegenden Umstände getrof en. Grundlage dafür sind die Politischen Grundsätze der undesregierung aus dem Jahr 2000 – Sie werden sich ielleicht daran erinnern – (Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622311900
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622312000
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622312100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622312200
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622312300

nd der Verhaltenskodex der Europäischen Union vom
. Juni 1998 bzw. der entsprechende Gemeinsame Stand-
unkt, der am 8. Dezember 2008 durch den Rat verab-
chiedet wurde.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Hartmut Schauerte
Die Bundesregierung hat über eine mögliche Liefe-
rung von Leopard-2-Panzern an das Emirat Katar auf der
Grundlage der Politischen Grundsätze aus dem Jahr
2000 entschieden. Die Verhandlungen im Bundessicher-
heitsrat unterliegen bekanntlich der Geheimhaltung.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622312400

Ihre Zusatzfrage.


Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622312500

Herr Staatssekretär, aus Ihrer Antwort, die Bundesre-

gierung habe „auf der Grundlage von …“ entschieden,
schließe ich, dass sie positiv entschieden hat.

Jetzt meine Zusatzfrage. Sie haben die Rüstungs-
exportrichtlinien angesprochen. In den Rüstungsexport-
richtlinien aus dem Jahr 2000 steht, dass Rüstungs-
exporte an sogenannte sonstige Staaten – an Staaten
außerhalb von NATO, EU und an nicht gleichgestellte
Länder wie zum Beispiel Neuseeland und Australien –
grundsätzlich nicht genehmigt werden,

es sei denn, dass … besondere außen- und sicherheits-
politische Interessen der Bundesrepublik Deutsch-
land unter Berücksichtigung der Bündnisinteressen
für eine … Genehmigung sprechen.

Meine konkrete Frage: Welche erheblichen außen-
und sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepu-
blik Deutschland und des Bündnisses sprechen für den
Export von Leopard-2-Panzern nach Katar?

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622312600


Herr Nachtwei, Sie haben in Ihrer ersten Einlassung
erklärt, dass Sie aufgrund meiner Antwort davon ausgin-
gen, dass diese Rüstungsexporte genehmigt seien. Dies
ist eine Annahme Ihrerseits, die ich weder bestätige noch
verneine.


(Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das erfahren wir dann in anderthalb Jahren im Rüstungsexportbericht!)


Sie sind nicht berechtigt, mich so zu interpretieren, als
hätte ich sagen wollen: Dieser Vorgang ist positiv ent-
schieden.

Damit erübrigen sich auch die weiteren Fragen. Denn
ansonsten würde ich mich spekulativ über einen Vorgang
äußern – außerdem müsste ich Gründe nennen, die dafür
sprechen –, von dem ich sagen muss: Ich kann ihn nicht
bestätigen und werde ihn nicht dementieren.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622312700

Sie haben noch eine Zusatzfrage.


Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622312800

Ich möchte, wie es in diesem Hohen Hause üblich ist,

die sicherheitspolitischen Implikationen eines möglichen
Exportes ansprechen. Immerhin – Angehörige meiner
Altersgruppe erinnern sich daran – hat die Bundesrepu-
blik in den 70er- und 80er-Jahren einen Beitrag zur mili-
tärischen Ausstattung des Irans und des Iraks geleistet.

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(C (D Heute wissen wir – im SIPRI-Bericht wurde dies vor inigen Wochen wieder einmal deutlich –, dass der Nahe nd Mittlere Osten die Weltregion ist, in die die meisten üstungsexporte gehen. Hinzu kommt, dass Katar, auch enn die Situation dort zurzeit relativ stabil ist, Kon likte mit Nachbarstaaten hat. Meine Frage: Könnten die pannungen und Aufrüstungsprozesse in dieser Region urch einen möglichen Rüstungsexport nach Katar, und war unabhängig von diesem konkreten Fall, nicht beördert werden? H Herr Nachtwei, ich verstehe Ihre Sorgen. Wir nehmen iese Ihre Sorgen sehr ernst. Die Richtlinien sind nicht eswegen so gut, weil sie zur Zeit der Regierungsbeteiliung der Grünen formuliert worden sind. Vielmehr bechten wir sie auch aus eigenem Antrieb. Ich kann nur sagen: Nach den Politischen Grundsäten der Bundesregierung werden Kriegswaffenexporte n Länder, die in bewaffnete Auseinandersetzungen verickelt sind oder in denen solche drohen bzw. in denen estehende Spannungen und Konflikte durch den Export usgelöst, aufrechterhalten oder verschärft würden, nicht enehmigt. Die Bundesregierung beachtet diese Grundätze bei ihren Einzelentscheidungen stets. Herr Kollege Schäfer, bitte. Danke. – Herr Kollege Schauerte, sehen Sie denn eine ituation der Bedrohung für Katar, mit der eine Liefeung des Leopard 2 begründet werden könnte? Besteht lso Ihrer Meinung nach eine akute militärische Bedroung? H Herr Kollege, es gibt keine Regelung, die besagt, dass ir zu beurteilen haben, ob sich ein Land bedroht fühlt der nicht. Wir definieren unsere Rüstungsexporte im ahmen unserer Richtlinien aufgrund unserer eigenen eurteilung und unseres eigenen Interesses. Deswegen st es politisch ausgesprochen problematisch – ja, es äre sogar fehlerhaft –, öffentlich zu spekulieren, ob nd von wem Katar bedroht sein könnte. Wenn wir unere Rüstungsexportgeschäfte auf diese Art und Weise bwickeln und über alle Länder der Welt ein Zeugnis ussprechen wollten, ob und von wem sie bedroht sein önnten, werden wir uns über kurz oder lang in heftigsen außenpolitischen Turbulenzen befinden. Wir entcheiden nach unseren Richtlinien, und diese Entscheiungen nehmen wir sehr ernst. Ich rufe die Frage 30 des Kollegen Winfried achtwei auf: Trifft es zu, dass die Bundesregierung mit Vertretern der pakistanischen Regierung und der pakistanischen Streitkräfte Gespräche über deutsche Rüstungslieferungen in die Krisen Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner und Kriegsregion führt und auch die Ausfuhr von hochmodernen U-Booten und anderen Kriegswaffen noch immer in Erwägung gezogen wird? H Die Antwort lautet: Bei Treffen der Bundesregierung mit Vertretern der pakistanischen Regierung und der pakistanischen Streitkräfte kommen regelmäßig auch Fragen der nationalen und regionalen Sicherheit zur Sprache. Dabei hat die pakistanische Seite auch Interesse an deutschen Rüstungslieferungen nach Pakistan signalisiert. Über etwaige Anträge deutscher Firmen auf Ausfuhrgenehmigung entscheidet die Bundesregierung jeweils im Einzelfall auf der Grundlage der Politischen Grundsätze, die ich bereits erwähnt habe. Im Rahmen der Antwort auf die Große Anfrage mit dem Titel „Rüstungsexporte an Pakistan“, Bundestagsdrucksache 16/7969 vom 4. Februar 2008, hat die Bundesregierung ausführlich zu einem möglichen U-BootGeschäft mit Pakistan Stellung genommen. – Dabei möchte ich es zunächst einmal bewenden lassen. Ihre Zusatzfragen. Die Financial Times Deutschland hat am 20. Mai dieses Jahres berichtet, dass von Pakistan deutsche Rüstungsgüter wie Dingo, Hubschrauber, Aufklärungssysteme und Nachtsichtgeräte gewünscht werden. Inwieweit beabsichtigt die Bundesregierung, diesen Exportanfragen nachzukommen? H Dies sind Spekulationen in der Financial Times Deutschland vom 20. Mai 2009. Wie Sie wissen, werden solche Spekulationen und Fragestellungen in dem zuständigen Gremium behandelt und nicht öffentlich debattiert. Meines Wissens gilt die Financial Times Deutschland ja wohl als ein einigermaßen seriöses und wenig spekulatives Blatt. H Ja. Ich habe noch eine zweite Frage vor dem Hinter grund, dass ich als Mitglied des Verteidigungsausschusses mit zuständig für die Parlamentsarmee Bundeswehr bin, dort eine ganz andere Transparenz erfahre und immer wieder erschüttert darüber bin, wie die Bundesregierung in Sachen Rüstungsexporte mit dem Parlament umgeht. Ich kann mich jetzt auf die Vergangenheit beziehen, die wenigstens im Rüstungsexportbericht mehr a n n w 1 s M 2 i i k s s v d d g s b s e d V n n c G l M d w R s D m t s d B n u N k s (C (D ls ein Jahr später offengelegt wird, sodass wir das weigstens nachträglich kommentieren können. Ich habe dem Rüstungsexportbericht von 2007 entommen, dass in 2007 der Export von deutschen Kriegsaffen und Rüstungsgütern im Wert von ungefähr 64 Millionen Euro an Pakistan genehmigt wurde. Im elben Zeitraum erhielt Pakistan aus der Bundesrepublik ittel der Entwicklungszusammenarbeit in Höhe von 0 Millionen Euro. Wir alle wissen, wie die Verhältnisse n Pakistan sind und wie krass dort die Unterentwicklung st. Meine Frage ist folgende: Ist diese Relation, dieses rasse Missverhältnis, mit Ihrem Anspruch einer weitichtigen Friedensund Sicherheitspolitik vereinbar, wie ie von Ihrem Kollegen, Staatsminister Erler, in seinem orzüglichen Buch Mission Weltfrieden überzeugend argestellt worden ist? H Ja, das ist vereinbar, und die Entscheidungen sind in roßer Verantwortung getroffen worden. Zu solchen Entcheidungen führen nicht Motive, die nur einen Punkt erühren. Sie wissen, dass es sehr viele komplizierte Zuammenhänge gibt, und es wird auch nicht immer nur im ngen Sinne national entschieden, sondern hin und wieer werden die Entscheidungen auch in gemeinsamer erantwortung mit befreundeten Nationen und im Bündis getroffen. Ich gehe davon aus, dass es diese Kombination, woach im Hinblick auf die vermeintlichen und tatsächlihen Sicherheitsbedürfnisse dieser Länder miteinander eschäfte gemacht werden und gleichzeitig Entwick ungshilfe für andere Zwecke, also unmittelbar an die enschen gerichtet, geleistet wird, häufiger gibt, als das urch Ihre auf diesen Punkt zugespitzte Frage gezeigt ird. Dieses Verfahren gibt es nicht nur in Bezug auf die üstung. Ich will ein anderes Beispiel erwähnen: Das große, tarke China erhält noch immer Entwicklungshilfe von eutschland. Auch hier kann man Fragen stellen. Hier üssen aber sehr unterschiedliche Ebenen berücksich igt werden. Insoweit kommt es zu solchen Parallelentcheidungen. Herr Kollege Schäfer, bitte. Herr Staatssekretär, ich habe verstanden, dass Sie zu en konkret anhängigen möglichen Lieferungen – zum eispiel von U-Booten und dem Panzerfahrzeug Dingo – ichts sagen wollen. Es handelt sich allerdings nicht nur m Spekulationen der Financial Times Deutschland. eulich war der pakistanische Verteidigungsminister mit onkreten Ansinnen und Wünschen in Berlin. Meine Frage lautet: Ist nach Ihrer Auffassung unter trikter Beachtung der Grundsätze aus dem Jahr 2000 an Paul Schäfer umfangreiche Waffenlieferungen an Pakistan zu denken, oder ist das aus Ihrer Sicht a priori auszuschließen? H Ich muss mich entschuldigen. Ich habe Ihre Frage nicht richtig verstanden. Können Sie sie bitte wiederholen? Kann an intensive Waffengeschäfte mit Pakistan ge dacht werden, wenn man die Politischen Grundsätze aus dem Jahr 2000 strikt beachtet – Sie kennen die darin festgehaltenen Kriterien –, oder schließen sich solche Geschäfte dann kategorisch aus? H Damit sind wir wieder im spekulativen Bereich. Es tut mir leid, dass ich keine andere Antwort geben kann. Das Verhältnis zu Pakistan kann man doch bewerten. H Nein, nicht öffentlich. Es ist ja ein theoretischer Vorgang, und die Bundesregierung bewertet nicht öffentlich die Frage, ob nach den Grundsätzen eine Lieferung nach Pakistan erfolgen kann. Das würde zu außenpolitischen Irritationen und Erklärungsnotwendigkeiten führen. Damit würden wir niemandem helfen. Wir berichten in der vorgesehenen Art und Weise über erfolgte Rüstungsgeschäfte. Es ist zwischen Parlament und Regierung verabredet, dass das nach Ablauf eines Jahres geschieht, und das wird ohne Zweifel korrekt erfolgen. Während der Vorverhandlungen sind weitergehende Kommentierungen und Bewertungen schädlich für alle Beteiligten, egal wie die Entscheidung ausgeht. Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereichs. Herr Staatssekretär, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf. Die Fragen 31 und 32 des Kollegen Markus Kurth, die Fragen 33 und 34 der Kollegin Elke Reinke sowie die Fragen 35 und 36 der Kollegin Cornelia Hirsch und die Fragen 37 und 38 der Kollegin Dr. Martina Bunge werden schriftlich beantwortet. Ich rufe deshalb den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf. Zur Beantwortung der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekretär Kasparick zur Verfügung. Die Frage 39 des Kollegen Dr. Erwin Lotter wird schriftlich beantwortet. Deshalb rufe ich die Frage 40 des Kollegen Rainder Steenblock auf: m F n d w h t w D A n H d n v n l d w k d t d t s m r c v b D v R d r n g z g V R (C (D Inwieweit wird sich die Bundesregierung an eventuell anfallenden Kosten einer von etlichen schleswig-holsteinischen Ostseebädern geforderten und von der Deutschen Bahn AG bereits in Aussicht gestellten Ertüchtigung der bestehenden Trasse oder einer kompletten Neutrassierung der Schienenhinterlandanbindung einer festen Querung über den Fehmarnbelt, wegen welcher die Kieler Landesregierung nach Aussagen vom Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein, Jost de Jager, bereits in Verhandlungen mit dem Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee, stehe, beteiligen, und welche Auswirkungen hätte eine solche Ertüchtigung bzw. Neutrassierung nach Ansicht der Bundesregierung auf die Kosten der deutschen Hinterlandanbindung aller Voraussicht nach insgesamt? U Lieber Kollege Steenblock, herzlichen Dank für Ihre rage zur Fehmarnbelt-Querung. Ich rufe kurz in Erinerung, dass wir 2007 ein Memorandum of Understaning mit den Dänen unterzeichnet haben. 2008 haben ir einen Staatsvertrag unterschrieben. Im Sommer 2008 at die DB AG als Eigentümerin der Schieneninfrastrukur den Auftrag für die Vorplanung vergeben. Wie Sie issen, hat der Bund die Rolle des Finanziers. Denn die B AG ist seit 1995 für Vorplanung, Durchführung und usschreibungen bis hin zu Abrechnungen zuständig. Jetzt geht es an der Strecke darum, dass in der Vorplaung geprüft werden muss, welche Varianten für die interlandanbindung in dem Sinne zielführend sind, ass die Haushalte – insbesondere der Bundeshaushalt – icht über Gebühr belastet werden. Wie Sie wissen, ist ereinbart worden, dass die Brücke selbst von den Däen finanziert wird und wir nur für den in Deutschland iegenden Teil – also die Hinterlandanbindung – zustänig sind. In Bezug auf die Vorzugsvarianten, die zurzeit geprüft erden, muss man nach den Geboten der Wirtschaftlicheit und Sparsamkeit handeln. Wir müssen gleichzeitig ie Belange von Umweltschutz und Lärmschutz beachen. Jetzt liegt ein erstes Zwischenergebnis vor, das auch er Landesregierung in Schleswig-Holstein und den beroffenen Regionen vorgestellt worden ist. Dieses Zwichenergebnis besagt, dass wir bis auf einige Ausnahen mit der bestehenden Trasse arbeiten können. Zur Vorplanung gehört – das ist ein normales Verfahen bei großen Projekten –, dass man Varianten vergleihen, also Alternativen untersuchen muss. Im Rahmen on Planfeststellungen muss mit Einwänden und gegeenenfalls daraus folgenden Klagen gerechnet werden. eswegen müssen im Vorfeld eines Planfeststellungserfahrens Trassenvarianten geprüft werden. Um dem echnung zu tragen, wird im Rahmen der Planungsstuie auch eine autobahnparallele Trassenführung im Beeich Lübecker Bucht untersucht. Zu den Kosten der Varianten können wir im Moment och nichts sagen, da die Untersuchungen noch nicht abeschlossen sind. Wir rechnen damit, dass wir diesbeüglich Ende des Jahres etwas klarer sehen. Insgesamt ilt natürlich das Bundesschienenwegeausbaugesetz. on daher liegen der Finanzierung der Investition klare egelungen zugrunde. Nachfrage? – Bitte schön. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Bei der Beantwor tung der Frage ist mir nicht ganz klar geworden, wie die Trassenentscheidung tatsächlich aussieht. Sie haben gesagt, wahrscheinlich könne man, vielleicht von einigen Ausnahmen abgesehen, die bisherige Trasse nutzen. Sie wissen sicherlich, dass es in der Region eine sehr umfangreiche Diskussion darüber gibt, dass die autobahnparallele Trasse aus Tourismusgründen die geeignetere wäre. Sie haben gesagt, Sie untersuchten das, die bestehende Trasse sei jedoch die geeignetere. Sie können aber nichts über die Kosten der Varianten sagen. So habe ich Sie jetzt verstanden. Nun entscheiden wir wahrscheinlich in der nächsten Woche über den Staatsvertrag. Halten Sie es nicht für eine schwierige Situation für die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, wenn sie über einen Vertrag entscheiden müssen und die damit verbundenen Kosten überhaupt nicht kennen? U Nein, das ist nicht der Punkt. Der Staatsvertrag regelt die Gesamtkosten und deren Aufteilung zwischen Dänemark und Deutschland. Insofern ist darüber nicht zu entscheiden. Im Moment werden die Varianten untersucht, übrigens nicht vom Bund, sondern von der Deutschen Bahn. Wenn diese Untersuchung abgeschlossen ist, kann man eine Aussage darüber treffen, welche Kosten die autobahnparallele Trasse und der Ausbau der bestehenden Trasse, abgesehen von wenigen Ausnahmen, verursachen. Das alles muss im Rahmen des Staatsvertrages liegen; das ist völlig klar. Man kann jetzt nicht zu Varianten kommen, die den Rahmen sprengen, die der Staatsvertrag vorgibt. Aber wir müssen die Untersuchung abwarten, bevor wir sie bewerten können. Neben dem Tourismus lassen sich natürlich auch Naturschutzund Lärmschutzaspekte geltend machen. Das in Deutschland geltende Planfeststellungsverfahren sieht vor, dass alle Interessen, die mit einem großen Bauprojekt verbunden sind, miteinander abgeglichen werden müssen. Dazu gehören auch touristische Belange. Zweite Nachfrage? – Bitte. Herr Staatssekretär, dieser Staatsvertrag hängt selbst verständlich mit den Kosten zusammen; denn in diesem Vertrag verpflichtet sich die Bundesrepublik Deutschland, die Kosten für die Hinterlandanbindung zu tragen. Diese Kosten sind anscheinend nicht zu quantifizieren. Für uns Abgeordnete wäre es aber sehr interessant, zu wissen, worüber wir eigentlich abstimmen; denn die Verwendung der Steuermittel, die die Bürgerinnen und Bürger in erheblichem Umfang zahlen müssen, liegt in u n a a a w t H j z m W j k w g n W P r l G s m D A d K T w d H n H d (C (D nserer Verantwortung. Deshalb frage ich noch einmal ach den Kosten. Der Bundesrechnungshof hat gerade ein neues Gutchten veröffentlicht – Sie kennen es –, in dem er davon usgeht, dass die konventionelle Variante, also nicht die utobahnparallele Neutrassierung der Bahnstrecke, enn man die normalen Kostensteigerungen berücksich igt, 1,7 Milliarden Euro kosten werde. Meine Frage: aben Sie in etwa eine Vorstellung davon – ohne das etzt auf die letzte Zahl hinter dem Komma zu quantifiieren –, was eine Trassenverlegung kosten würde? U Ich muss es noch einmal sagen, damit es klar wird: ir folgen den Annahmen des Bundesrechnungshofs im etzigen Planungsstadium nicht; denn sie sind hoch speulativ. Wir brauchen, wenn man das genau bewerten ill, eine gewisse Planungstiefe; wir brauchen die Erebnisse. Wir rechnen im Sommer dieses Jahres damit. Klar ist aber: Der Rahmen des Staatsvertrages darf icht verletzt werden. Die Hauptbaulast trägt Dänemark. ir sind für die Hinterlandanbindung zuständig. Die flicht der Bundesregierung ist, die kostengünstigste Vaiante zu wählen. Wir können nicht eine Variante wähen, die den Bund in Zeiten knapper Ressourcen über ebühr belastet. Sie können sicher sein, dass wir darauf ehr achten werden. Wir kommen zu Frage 41 des Kollegen Steenblock: Ist der Bund unter bestimmten Bedingungen bereit, einen Teil der eventuell für Querungsbauwerke im Zuge der Schienenhinterlandanbindung einer festen Querung über den Fehmarnbelt anfallenden Kosten, die nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz die Kommunen zu tragen hätten, zu übernehmen, und, wenn ja, unter welchen Voraussetzungen? Bitte, Herr Staatssekretär. U Grundlage ist § 13 des Eisenbahnkreuzungsgesetzes. anach trägt der Bund ein Drittel. Mehr ist mit rt. 104 a Abs. 1 des Grundgesetzes nicht vereinbar. Bitte, eine Nachfrage. Herzlichen Dank für diese klare Antwort. Das heißt, ass Verhandlungen nur über Trassen und nicht über osten für den Bund anstehen. Weil bei der Finanzierung der Trassen Mittel für die ranseuropäischen Netze, TEN, immer eingerechnet erden, stellt sich mir folgende Frage: Ursprünglich ist ieses Projekt, was die Schienenstrecken angeht, als ochgeschwindigkeitstrasse, die von Kopenhagen bis ach Bremen oder nach Hannover führt und an die ochgeschwindigkeitsnetze in Deutschland angebunen wird, bei der Europäischen Union beantragt. Die Rainder Steenblock konkreten Planungen sehen nun nur noch ein Regionalstreckenniveau und zum Teil einen eingleisigen Betrieb mit einer maximalen Geschwindigkeit von 160 km/h vor. Das hat nichts mehr mit einer Hochgeschwindigkeitstrasse zu tun. Der BUND hat am Montag eine Klage dagegen in Brüssel eingereicht, da nach seiner Auffassung die Voraussetzungen für die Gewährung der TENMittel gar nicht mehr gewährleistet sind. Wie beurteilt die Bundesregierung vor dem Hintergrund, dass mit den Steuergeldern, wie Sie selber gesagt haben, verantwortungsvoll umgegangen werden muss, die Möglichkeit, dass die eingeplanten EU-Mittel gar nicht mehr zur Verfügung stehen, weil eine ganz andere Trasse, als bei der EU beantragt, gebaut wird? U Sie werden verstehen, dass ich keine Stellungnahme zu einem Vorgang abgebe, bei dem kürzlich eine Klage eingereicht wurde. Nur so viel: Unsere Grundlage sind das Memorandum of Understanding, der Staatsvertrag, und das, was mit den Dänen verabredet ist. Wir wollen eine kombinierte Straßen-Schienen-Verbindung mit einer zweigleisigen, elektrifizierten Eisenbahnstrecke und einer vierstreifigen Straße. Das Ziel ist die Eröffnung im Jahr 2018. Bis dahin soll die bestehende Strecke so ausgebaut werden, dass 160 km/h erreicht werden können. Die Öresund-Brücke selbst soll eingleisig bleiben. Das sind die verabredeten Vorhaben. Sie wissen sicherlich, wie es sich mit Großprojekten verhält. Wir sind erst bei den Vorplanungen. Wir haben die erste Tranche in Höhe von 14,8 Millionen Euro an die Deutsche Bahn ausgereicht, damit man mit den Vorplanungen im Juni 2008 beginnen konnte. Wenn die Vorplanungen und das Planfeststellungsverfahren, in das alle Interessen einfließen, die zu berücksichtigen sind, abgeschlossen sind und wenn man zu einem baurechtlich relevanten Beschluss kommt, dann schaut man sich die Finanzierung noch einmal genau an. Dann ist zum Beispiel der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages zu beteiligen. Insofern sehe ich der Klage des BUND mit großer Gelassenheit entgegen. Eine weitere Nachfrage. Eine letzte Nachfrage, Herr Staatssekretär, weil Sie das gerade angesprochen haben. Natürlich sind wir in der Planungsphase. Aber finden Sie nicht Planungen aberwitzig – Sie kennen die Region –, wonach für den Zubringer vom Festland zur Insel eine eingleisige Bahnstrecke und eine zweispurige Autostraße bzw. Autobrücke vorgesehen sind – viele deutsche und ausländische Touristen besuchen die Insel; die existierende Brücke ist sehr stark befahren –, während auf der viel weniger befahrenen Strecke von der Insel nach Dänemark eine vierspurige Autobahn und eine zweigleisige, elektrifizierte Eisenbahnstrecke gebaut werden sollen? Wie kann man dem deutschen Steuerzahler erklären, dass der vielbefahrene Zubringer eingleisig bzw. zweispurig, die Strecke n 7 g m d b v K H s Z d r F s S t S u e g d S r l g U s r b S (C (D ach Dänemark aber zweigleisig bzw. vierspurig für Milliarden Euro, die hauptsächlich die Dänen tragen, ebaut wird? U Wir befinden uns jetzt in der Vorplanung, das heißt ie Deutsche Bahn AG; die eigentlichen Planungen haen noch gar nicht begonnen. In diesem Rahmen werden erschiedene Varianten untersucht, unter anderem unter ostengesichtspunkten. Die Ergebnisse werden wir im erbst dieses Jahres haben. Erst dann werden wir ent cheiden können. Die Frage, die Brücke eingleisig zu führen und den ubringer breiter zu bauen, ist nicht zuletzt eine Frage er Finanzierungslasten. (Rainder Steenblock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man sollte erst dann entscheiden, wenn man das weiß!)

Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622312900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622313000
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622313100
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622313200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622313300




(A) )


(B) )

Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622313400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622313500
Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622313600
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622313700
Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622313800
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622313900
Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622314000
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622314100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622314200
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622314300




(A) )


(B) )

Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622314400
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622314500
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622314600
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622314700
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1622314800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1622314900
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622315000




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622315100
Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622315200
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622315300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622315400
Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622315500
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622315600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622315700
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622315800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622315900
Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622316000




(A) )


(B) )

Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622316100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622316200
Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622316300
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1622316400


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622316500

Es tut mir leid, Herr Kollege Steenblock, Ihr Frage-

echt ist ausgeschöpft.

Die Frage 42 der Kollegin Gitta Connemann und die
ragen 43 und 44 des Kollegen Dr. Ilja Seifert sollen
chriftlich beantwortet werden. Vielen Dank, Herr
taatssekretär.

Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Auswär-
igen Amts. Zur Beantwortung der Fragen steht der
taatsminister Dr. Gernot Erler zur Verfügung.

Die Frage 45 der Kollegin Dr. Dagmar Enkelmann
nd die Fragen 46 und 47 der Kollegin Ute Koczy sollen
benfalls schriftlich beantwortet werden.

Wir kommen zur Frage 48 der Kollegin Dağdelen:
Was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um

die Einhaltung und Umsetzung der von Mexiko akzeptierten
Verpflichtungen gegenüber dem UN-Menschenrechtsrat zu
überprüfen, bei denen es um die Implementierung effektiverer
Sicherheitsmaßnahmen für die Menschenrechtsverteidiger
geht, damit zukünftige Angriffe gegen Menschenrechtsvertei-
diger verhindert werden und in Fällen von Ermordung, Dro-
hung und Angriffen gegenüber Menschenrechtsverteidigern
strafrechtlich ermittelt wird und die Täter bestraft werden, so-
wie Mexiko darin zu unterstützen, die Empfehlungen durch
konkrete und effektive Aktionen umzusetzen?

Bitte schön, Herr Staatsminister.

D
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1622316600


Mexiko hat im Februar 2009 in der vierten Sitzung
es UPR-Verfahrens, also des universellen periodischen
taatenüberprüfungsverfahrens, vor dem Menschen-
echtsrat der Vereinten Nationen in Genf seinen nationa-
en Menschenrechtsbericht vorgestellt und sich den Fra-
en und abgegebenen Empfehlungen der Mitglieder des
N-Menschenrechtsrats konstruktiv und aufgeschlos-

en gestellt. Hierbei wurden von Deutschland und ande-
en Mitgliedern des UN-Menschenrechtsrats Fragen ins-
esondere zu der schwierigen und häufig gefährdeten
ituation von Menschenrechtsverteidigern gestellt. Die





)


(B) )


Staatsminister Dr. h. c. Gernot Erler
mexikanische Regierung wurde aufgefordert, die Aktivi-
täten von Menschenrechtsverteidigern besser zu schüt-
zen.

Im Anschluss an diese Sitzung wurden gegenüber
Mexiko wie gegenüber allen anderen Ländern, die dem
UPR-Verfahren unterliegen, Empfehlungen abgegeben,
in denen auch die Situation von Menschenrechtsverteidi-
gern ausdrücklich erwähnt ist. Gegenüber EU-Vertretern
hat die mexikanische Regierung im März 2009 angege-
ben, 83 der abgegebenen 91 Empfehlungen zu akzeptie-
ren und in acht Fällen, bei denen eine gesetzliche Umset-
zung wegen der Komplexität eine eingehendere Prüfung
erfordert, einen Vorbehalt einzulegen. Es liegen keine
Informationen vor, ob die Empfehlungen zu Menschen-
rechtsverteidigern uneingeschränkt angenommen wer-
den. Die mexikanische Regierung zeigte sich jedoch bei
diesem Gespräch, auch zu diesem Thema offen. Im Rah-
men des UPR-Verfahrens haben die Länder die Gelegen-
heit, noch einmal gegenüber dem Menschenrechtsrat der
Vereinten Nationen Stellung zu nehmen, ob sie die Emp-
fehlungen annehmen oder zurückweisen. Diese Ausspra-
che wird für Mexiko im Juni während der elften Sitzung
des Menschenrechtsrats stattfinden. Hierbei wird sich
Mexiko auch zu den Empfehlungen zu den in Mexiko tä-
tigen Menschenrechtsverteidigern äußern.

Menschenrechtsfragen, insbesondere die Lage der
Menschenrechtsverteidiger, sind Gegenstand des intensi-
ven bilateralen Dialogs der Bundesregierung mit Me-
xiko. Auf europäischer Ebene hat sich die Bundesregie-
rung dafür eingesetzt, dass ein verstärkter strukturierter
Menschenrechtsdialog mit Mexiko im Rahmen der stra-
tegischen Partnerschaft zwischen der Europäischen
Union und Mexiko begonnen wird. Menschenrechtsfra-
gen waren bislang schon Gegenstand des auf Grundlage
des EU-Globalabkommens mit Mexiko geführten politi-
schen Dialogs.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622316700

Nachfrage, Frau Dağdelen.


Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622316800

Vielen Dank, Herr Staatsminister. Ich möchte gerade

auch vor dem Hintergrund der Gespräche nachfragen,
die ich als stellvertretende Vorsitzende der deutsch-me-
xikanischen Parlamentarier- und Parlamentarierinnen-
gruppe mit pbi und den Menschenrechtsverteidigerinnen
und Menschenrechtsverteidigern vor Ort in Mexiko
führe.

Von den acht Empfehlungen, die im Rahmen des
Prüfverfahrens vor dem UN-Menschenrechtsrat formu-
liert wurden und die Mexiko noch nicht akzeptiert hat,
beziehen sich fünf auf die Anwendung der Militärge-
richtsbarkeit, also Fuero Militar, und zwar auf Fälle, in
denen militärisches Personal wegen Menschenrechtsver-
letzungen gegen Zivilisten angezeigt wurde, wobei die
Ermittlungen der Militärgerichtsbarkeit in derartigen
Fällen stets zu Straflosigkeit führen. Meine Frage – die
Ihnen zugeschickte Frage haben Sie, mit Verlaub, Herr
Staatsminister, nicht besonders gut beantwortet – lautet:
Was gedenkt die Bundesregierung im Hinblick auf die

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(C (D egenüber Mexiko erhobene Forderung zu tun – neben en Gesprächen, die ohnehin kontinuierlich geführt weren –, vom Militär begangene Menschenrechtsverletungen, besonders die Fälle von Folter, erniedrigender nd grausamer Behandlung, vor zivilen Gerichten zu erhandeln, auch wenn die Soldaten die Menschenechtsverletzungen im Einsatz begangen haben? Ich ann auch fragen: Wie will die Bundesregierung im Fall iner Annahme Mexiko darin unterstützen, die Empfehungen durch konkrete und auch effektive Maßnahmen mzusetzen? D Frau Kollegin Dağdelen, ich hatte schon ausgeführt, ass das UPR-Verfahren noch nicht abgeschlossen ist, odass durchaus die Möglichkeit besteht, in der nächsten ussprache mit Mexiko auf diese Empfehlungen zu ückzukommen, auch auf die acht, die von Mexiko im ugenblick noch nicht akzeptiert werden. Ich habe zudem ausführlich dargelegt, dass wir auch ilaterale Möglichkeiten und den verstärkten strukturelen Menschenrechtsdialog mit Mexiko regelmäßig nuten, um Fragen im Zusammenhang mit den Menschenechtsverteidigern und ihrer Behandlung in Mexiko nzusprechen. Ich kann noch anfügen, dass unsere Botchaft vor Ort in Mexiko sich regelmäßig mit diesen Fraen beschäftigt. Zweite Nachfrage. Vielen Dank, Herr Präsident. – Eine Vorbemerkung nd eine Vorvorbemerkung. Die Vorvorbemerkung: In einem Namen wird das „g“ nicht gesprochen, wie das er Herr Präsident richtigerweise macht. Herr Erler, wir aben doch schon seit ein paar Jahren in den Fragestunen miteinander zu tun! Die Vorbemerkung: Natürlich wird es im Juni wegen es UPR-Verfahrens noch eine Zusammenkunft geben. eshalb frage ich schon jetzt: Was gedenkt die Bundes egierung zu tun? Mit welcher Position geht sie da hinin? Sie geht ja nicht ohne Position, ohne Vorüberlegunen in ein solches Gespräch in Genf. Jetzt zu meiner zweiten Nachfrage. Die jüngste Verassungsreform in Mexiko enthält viele positive Asekte. So soll etwa in die Verfassung aufgenommen weren, dass die Unschuldsvermutung gilt. Leider enthält ie aber nur eine vage Definition des organisierten Verrechens, welche mit der UN-Konvention, also der Konention von Palermo, nicht übereinstimmt. Das betrifft um Beispiel die Arraigo, eine Form der Präventionsnd Untersuchungshaft, die einen willkürlichen Charaker hat. Wie gedenkt die Bundesregierung mit der wähend der Sitzung vor dem UN-Menschenrechtsrat beräftigten Verpflichtung Mexikos, die Menschenrechte inzuhalten und die nationalen Gesetze und Regelungen n die internationalen Abkommen anzugleichen, in den ilateralen Beziehungen umzugehen, wenn Mexiko eine Sevim DaðdelenSevim Dağdelen Harmonisierung an die internationalen Abkommen in den Fällen des organisierten Verbrechens und der Arraigo ablehnt? D Frau Dağdelen – ich hoffe, dass ich das „g“ jetzt endgültig unhörbar gemacht habe –, (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Super! – Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Geht doch!)

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1622316900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622317000
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622317100

(A)





(A) )


(B) )

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1622317200

natürlich müssen wir den zweiten Auftritt Mexikos in
Genf abwarten, weil wir erst dann genau wissen werden,
wie Mexiko die Tatsache erklärt, dass es Vorbehalte ge-
gen acht der Empfehlungen hat. Sie haben korrekter-
weise dargestellt, dass es dabei überwiegend um die
Menschenrechtsverteidiger geht.

Neben den Möglichkeiten, die ich schon aufgezeigt
habe – bilaterale und multilaterale Gelegenheiten, etwa
EU-Mexiko-Dialog –, steht uns nur noch das Aufgreifen
von Einzelfällen offen, um deutlich zu machen, was un-
sere Position ist. Ich erinnere daran, dass das vor einiger
Zeit geschehen ist. Sie sind sicherlich über das tragische
Schicksal der indigenen Menschenrechtsverteidiger
Manuel Ponce Rosas und Raúl Lucas Lucía informiert,
die am 20. Februar verschleppt worden sind. Hierzu hat
es nicht nur eine scharfe Verurteilung durch die EU-Prä-
sidentschaft gegeben, sondern am 16. April auch eine
Reise von ständigen Vertretern aus EU-Ländern in die
Provinz Guerrero – wir haben daran teilgenommen –,
mit dem Ziel, sich vor Ort sehr deutlich zu diesem Fall
zu äußern und darauf zu drängen, dass eine Aufklärung
stattfindet. Das sind die Möglichkeiten, die wir haben, in
dem Sinne tätig zu werden, wie Sie es hier angesprochen
haben und ganz offensichtlich auch wünschen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622317300

Die Frage 49 des Abgeordneten Volker Beck und die

Frage 50 des Abgeordneten Wilhelm Josef Sebastian
sollen wiederum schriftlich beantwortet werden.

Ich rufe als letzte Frage der Fragestunde die Frage 51
des Kollegen Manuel Sarrazin auf:

Trifft es zu, dass Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel be-
reits sondiert hat, ob Friedrich Merz der nächste deutsche EU-
Kommissar werden wird?

D
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1622317400


Herr Kollege Sarrazin, der Europäische Rat ist im De-
zember 2008 übereingekommen, dass der Prozess der
Ernennung der künftigen Kommission, insbesondere die
Benennung ihres Präsidenten, unverzüglich nach den
Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 2009 ein-
geleitet wird. Gemäß der annotierten Tagesordnung
strebt der tschechische EU-Vorsitz an, beim Europäi-
schen Rat am 18./19. Juni 2009 Einvernehmen über die
Designierung des künftigen Kommissionspräsidenten zu
erzielen. Beschlüsse zu den übrigen Kommissaren ste-
hen derzeit nicht an.

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(C (D Nachfrage? – Bitte schön. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatsminister, un ist es ja so, dass im deutschen Blätterwald Herr erz vonseiten der CDU für ein entsprechendes Amt ins piel gebracht und nach Einschätzung der CDU-Seite ich weiß nicht, ob sich das auch auf die Kriterien, die ie Verträge beinhalten, bezieht – als kompetenter Kanidat auserkoren wurde. Kann ich aus Ihrer Aussage chließen, dass sich die Bundesregierung derzeit nicht amit befasst, ihren Vorschlag für die Vorschlagsliste, ie an den Präsidenten der Kommission, so er denn festteht, zur Auswahl zu übermitteln ist, zu unterbreiten? D Ja, das schließen Sie richtig, Herr Kollege Sarrazin. ch habe hier nicht zufällig noch einmal das verabredete erfahren angesprochen. Sie wissen ja, dass sich die undesregierung in EU-Angelegenheiten immer ganz esonders verfahrenstreu verhält. Das ist auch hier der all. Was Sie jetzt ansprechen, ist eine völlig andere Sache. ch kann natürlich nur bestätigen, dass es schon entsprehende Pressemeldungen gibt. Ich muss aber fairerweise agen, auf Parteienebene gibt es nicht nur bei der CDU, ondern auch bei der SPD Diskussionen über Personaien. Diese Diskussionen sind aber nicht identisch mit eier offiziellen Sondierung – danach hatten Sie konkret efragt –, ob jemand bereit wäre, zukünftig das Amt eies EU-Kommissars zu übernehmen. Eine solche findet icht statt. Zweite Nachfrage? – Bitte. Vielen Dank. – Jetzt lässt sich vermuten, ob der Vor chlag der SPD dem der CDU gleichwertig ist. Es gibt ber einen Unterschied: Die CDU/CSU – das ist Ihnen ielleicht bekannt – hat in ihrem gemeinsamen Wahlaufuf geschrieben, dass abhängig von dem Ergebnis der uropawahlen die Person des deutschen Kommissars beannt werden sollte. Ich denke, dass Ihnen als Vertreter er Bundesregierung keine Anzeichen dafür vorliegen, ass die Europawahlen schon gelaufen sind, obwohl anche CDU-Vertreter ja so tun. Auch die CDU weiß atürlich, dass die Europawahlen noch bevorstehen. Ich möchte nun aber die Bundesregierung fragen, ob ie Anzeichen dafür hat, dass die Person Angela Merkel, lso die Bundeskanzlerin, in irgendeiner Form involviert ar und es Rücksprache mit ihr gab, welcher Vorschlag onseiten der CDU in der Öffentlichkeit benannt werden ürde. D Nein, solche Anzeichen liegen uns nicht vor. Staatsminister Dr. h. c. Gernot Erler Ich habe gesagt: Wir haben gemeinsam ein Verfahren verabredet. Wir werden uns an dieses Verfahren halten. Nur in dem Fall, dass es doch schon vorher eine Verständigung zwischen den beiden Koalitionspartnern über einen deutschen Kandidaten gibt, würden wir davon abweichen. Ansonsten halten wir uns an den vorgezeichneten Fahrplan. Wir werden uns darüber verständigen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Es gibt aber derzeit noch keine Beratungen oder Beschlüsse über Personen, die als EU-Kommissare infrage kämen. Vielen Dank, Herr Staatsminister. Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind damit am Ende der Fragestunde. Ich unterbreche die Sitzung bis 15.35 Uhr. Wir setzen die Sitzung mit dem Zusatzpunkt „Aktuelle Stunde“ fort. Die Sitzung ist unterbrochen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich eröffne die Sit zung wieder. Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP Haltung der Bundesregierung zu den kritischen Äußerungen von EU-Kommissar Günter Verheugen über die Bankenaufsicht in Deutschland Ich eröffne die Aussprache und erteile als erstem Redner das Wort dem Kollegen Dr. Jürgen Koppelin von der FDP. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vor einigen Tagen sagte der EU-Kommissar Verheugen in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: Deutschland war Weltmeister in riskanten Bankgeschäften. Nirgendwo auf der Welt … haben sich Banken mit größerer Bereitschaft in unkalkulierbare Risiken gestürzt, allen voran die Landesbanken. Das hat jetzt dramatische Folgen für den deutschen Steuerzahler. … In der Kommission wird die Rolle der deutschen Finanzaufsicht kritisch beurteilt. Leider hat Günter Verheugen recht. Das haben auch wir als Freie Demokraten gesagt. Es ist gut, dass eine ähnliche Stimme auch einmal aus einem anderen politischen Lager kommt. (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Der war doch früher mal bei euch!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622317500
Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622317600
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1622317700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622317800
Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622317900
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1622318000




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622318100

(Unterbrechung von 15.24 bis 15.35 Uhr)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622318200

(Beifall bei der FDP)

Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1622318300

– Das ist doch lange her. Da waren auch Sie woanders.

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(C (D (Heiterkeit bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)


as können Sie ja nachher ausführen.

Günter Verheugen hat vielleicht mehr Detailkennt-
isse; denn er kennt seine SPD-Pappenheimer natürlich
iel besser, als wir sie kennen. Dazu, dass Sie jetzt auf
hren Wahlplakaten schreiben: „Finanzhaie würden FDP
ählen“ – das können Sie gerne machen; man bekommt

ogar viel Sympathie dafür –, kann ich nur sagen: Dieser
ai auf dem Plakat hat viele Zähne. Nun fangen wir ein-
al in dieser Aktuellen Stunde an, diesem Hai die Zähne

u ziehen.


(Beifall bei der FDP)


2002 hat die FDP gefordert, die Bankenaufsicht unter
inheitliche Kontrolle der Bundesbank zu stellen. Raten
ie einmal, was Sie als Sozialdemokraten gemacht ha-
en: Sie haben es abgelehnt. Wir haben gefordert, dass
ie KfW unter die Bankenaufsicht gestellt wird. Was ha-
en die Sozialdemokraten gemacht? Sie haben dies ab-
elehnt.


(Rainer Brüderle [FDP]: Unglaublich!)


tattdessen sind Sie – damals noch unter Hans Eichel als
inanzminister – über die KfW bei der IKB-Bank einge-
tiegen. Das war eine Riesenpleite zum Schaden des
eutschen Steuerzahlers. Anschließend wurde sie – auf
orschlag der Sozialdemokraten – an eine sogenannte
euschrecke verkauft, wie Herr Müntefering sagen
ürde.

Wir haben Ihnen immer gesagt: Es ist nicht Aufgabe
iner staatlichen Förderbank, sich an Risikogeschäften
u beteiligen. Wo haben Sie gebremst? Sie sind seit elf
ahren in der Verantwortung. Es ist null geschehen. Sie
aren nicht da.


(Rainer Brüderle [FDP]: So ist es!)


Im Zusammenhang mit der Hypo Real Estate hat die
undesbank erhebliche Mängel festgestellt. Entspre-
hende Berichte gingen an das Bundesfinanzministe-
ium. Wo landeten sie? In der Ablage. Nichts ist gesche-
en. Da fragt man sich doch: Was ist denn da los? Man
ann nur immer wieder sagen: Verheugen hat recht.

Wo waren denn die SPD-Finanzminister Lafontaine,
ichel und Steinbrück, wenn es darum ging, die deut-
che Bankenaufsicht zu stärken? Fehlanzeige über Fehl-
nzeige! Sie waren nicht da. Insofern hat Verheugen
echt. Sie hatten in den letzten elf Jahren überhaupt kein
nteresse, die deutsche Bankenaufsicht zu stärken.


(Beifall bei der FDP)


Ich nenne Ihnen ein anderes Beispiel; Kollege Runde
ird sich an diesem Beispiel sicher erfreuen. Nehmen
ir die HSH Nordbank. Die Schwierigkeiten sind all-
emein bekannt; aufgrund der knappen Redezeit will ich
as nicht weiter ausführen. Kollege Runde – auch Sie
aren in der Verantwortung; Sie waren Regierungschef

n Hamburg –, Sie werden der deutschen Bevölkerung
agen müssen, wie es dazu kam, dass von der HSH
ordbank 20 Tochterfirmen in der Karibik, in Steuer-






(A) )



(B) )


Dr. h. c. Jürgen Koppelin
oasen, gegründet wurden. Den Kunden der HSH Nord-
bank wurde empfohlen, das Geld in die Karibik hinüber-
zuschaufeln.


(Ortwin Runde [SPD]: Nicht zu meiner Zeit!)


Wann hat die Gründung dieser Unternehmen – insge-
samt waren es 160 Beteiligungen der HSH Nordbank –
stattgefunden? Ich habe nicht recherchiert, ob Sie da-
mals im Amt waren.


(Ortwin Runde [SPD]: Nein, da war ich nicht im Amt!)


Das werden Sie uns erklären können.

Eines weiß ich: Der damalige Finanzminister des
Landes Schleswig-Holstein, Ralf Stegner, Sozialdemo-
krat, saß im Aufsichtsrat. Heute ist er SPD-Chef in
Schleswig-Holstein. Wo sind denn die Herrschaften ge-
wesen? Warum haben sie in ihrer Amtszeit nicht aufge-
passt und gesagt: „Es kommt überhaupt nicht infrage,
dass in der Karibik von der HSH Nordbank Firmenbetei-
ligungen übernommen werden und dass ihr euer Geld
dahin verlagert“? Null ist geschehen. Da sind die Sozial-
demokraten abgetaucht. Herzliche Grüße an Ihren Fi-
nanzhai!


(Beifall bei der FDP)


Das hätten Sie stoppen können. Sie haben doch die Mög-
lichkeit dazu gehabt. Nicht Freie Demokraten saßen in
den Aufsichtsgremien – das kann ich Ihnen sagen –, son-
dern Sie. Sozialdemokraten haben in allen Aufsichtsrä-
ten gesessen, aber sie haben nichts getan, was die Ban-
kenaufsicht anbelangt.

Deswegen hat Herr Verheugen recht: „Deutschland
war Weltmeister in riskanten Bankgeschäften.“ Leider
– das muss man sagen – saßen viele Sozialdemokraten in
den Aufsichtsgremien und haben nichts getan. Sie haben
die Banken diese Geschäfte machen lassen. Das waren
keine von der FDP, sondern Sozialdemokraten.


(Beifall bei der FDP)


Ich finde, man muss dem EU-Kommissar Verheugen
für seine deutlichen und klaren Worte wirklich dankbar
sein. Wir haben die heutige Aktuelle Stunde auch bean-
tragt, um zu kritisieren, dass der Bundesfinanzminister
Herrn Verheugen öffentlich in unangemessener Weise
– entschuldigen Sie diesen harten Ausdruck – angemis-
tet hat. So geht man nicht miteinander um. Man muss
sich mit Kritik beschäftigen; aber dieser Finanzminister
ist ja nicht in der Lage, sich mit Kritik zu beschäftigen.
Er ist nur in der Lage, verbal auszuteilen. Das ist doch
das Problem.

Zu Ihrem Plakat sage ich: Ich weiß nicht, was Finanz-
haie wählen. Eines aber weiß ich: Finanzhaie haben sich
in den letzten elf Jahren bei den Sozialdemokraten sehr
wohl gefühlt.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der FDP)


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(C (D Das Wort hat der Kollege Gunther Krichbaum von der DU/CSU-Fraktion. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Si herlich hätte ich mir vor einiger Zeit auch nicht träumen assen, dass ich als Christdemokrat eines Tages zwischen ozialdemokraten vermitteln muss. Doch zunächst zu Ihren Äußerungen, Herr Koppelin. inn und Zweck der heutigen Aktuellen Stunde, die Sie ngestoßen haben, haben sich mir nicht ohne Weiteres rschlossen. ach Ihrem Redebeitrag weiß ich aber sehr wohl, dass s Ihnen im Kern nur darum geht, den HRE-Unteruchungsausschuss etwas zu promoten, dem aus Ihrer icht bislang offenbar die mediale Aufmerksamkeit ehlt. Dem soll offenbar auch diese Veranstaltung heute ienen. Es ist doch so: Wir haben in Deutschland und Europa icht zu wenig Aufsicht. Wir haben Aufsichtsräte, die aFin, die Bundesbank, die EZB und Ratingagenturen. ie Vergangenheit hat aber sicherlich gezeigt, dass wir ie Zahnräder besser ineinandergreifen lassen müssen. as heißt, dass die Aufsicht effizienter werden muss, als ie bislang war. Zu sehr hat sich in der Vergangenheit der ine auf den anderen verlassen. Herr Koppelin, Sie haben die Repräsentanz in den ufsichtsräten beschrieben. Bitte sehr, da sitzen wir och alle in einem Boot. Deswegen dürfen Sie der Volltändigkeit halber ruhig erwähnen, dass bei der Bayern B ein Herr Zeil von der FDP im Aufsichtsrat sitzt, (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Seit kurzem erst!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622318400

(Beifall bei der CDU/CSU)

Gunther Krichbaum (CDU):
Rede ID: ID1622318500

(Lachen des Abg. Ortwin Runde [SPD])


ass bei der Landesbank Baden-Württemberg Justiz-
inister Goll im Aufsichtsrat sitzt, dass bei der Landes-

ank Hessen-Thüringen Herr Dieter Posch von der FDP
m Aufsichtsrat sitzt.


(Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Das gibt es doch gar nicht! – Weitere Zurufe von der FDP)


itte sehr, diese Liste ließe sich fortschreiben. An dieser
telle kann ich nur sagen: Wer im Glashaus sitzt, sollte
ie großen Steine lieber in der Hosentasche lassen, als
amit um sich zu werfen.


(Beifall bei der SPD – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Er sitzt erst seit wenigen Wochen da!)


Vielmehr geht es doch um Folgendes. Sie haben einen
lick auf die Historie geworfen. Man muss auch hier der
ahrheit die Ehre geben. In der Vergangenheit war es

erade Finanzminister Eichel – das muss man zu seiner
hrenrettung sagen –, der darauf hingewiesen hat, dass
ir ein Mehr an Aufsicht brauchen. Die Wahrheit an
ieser Stelle ist, dass er in der Vergangenheit an dem
iderstand unserer angelsächsischen Freunde, unserer






(A) )



(B) )


Gunther Krichbaum
britischen Partner, und unserer Partner in den USA ge-
scheitert ist. Das ist doch die Wahrheit.

An dieser Stelle muss man darauf hinweisen, dass vor
einem Jahr ein Brief Furore gemacht hat, in dem auf ge-
nau diese Umstände hingewiesen wurde. Er wurde in
den Zeitungen abgedruckt. Dort hieß es: Finanzmärkte
dürfen uns nicht regieren; wir brauchen eine bessere und
effizientere Aufsicht. Das war ein Brief von politischen
Persönlichkeiten aus ganz Europa, der Furore gemacht
hat und an Aktualität mit Sicherheit nichts eingebüßt hat.
Wie gesagt, es ist über ein Jahr her. Von daher kann man
auch hier auf Herrn Verheugen verweisen. Ihm hätte es
sicherlich gut zu Gesicht gestanden, dieses Schriftstück
wieder herauszuziehen. Dann hätte er gesehen, dass
diese Punkte in Deutschland sehr wohl beachtet wurden.

Nein, es gibt in der Tat Forderungen für die Zukunft.
Deswegen muss der Blick an dieser Stelle nach vorne
gerichtet sein. Wir brauchen ein höheres Maß an Effi-
zienz in der Aufsicht. Gerade das muss auch in Deutsch-
land verbessert werden. Deswegen plädieren wir seitens
der CDU/CSU-Fraktion dafür, dass wir die Kompeten-
zen von Bundesbank und BaFin in diesem Bereich zu-
sammenlegen, um eine bessere und wirksamere Banken-
aufsicht zu erreichen. Die Kompetenzen müssen ein
Stück weit mehr auf die Bundesbank verlegt werden.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wir brauchen ein europäisches Ratingsystem. Auch
das wird von unserer Fraktion ausdrücklich begrüßt. Ge-
nerell muss sich gerade im Sinne der Verbraucher mehr
Transparenz auf dem Markt ergeben. Wir brauchen einen
TÜV für Finanzmarktprodukte. Die Verbraucher müssen
sich darauf verlassen können, dass sie wissen, was sie
tatsächlich einkaufen, gerade dann, wenn es sich wie bei
Finanzprodukten um unsichtbare Waren handelt.

Wir sollten anstreben – wenngleich das dem künfti-
gen Kommissionspräsidenten vorbehalten bleibt –, einen
eigenen Kommissar für diesen Bereich einzusetzen. Das
heißt, in der Struktur der Europäischen Kommission
muss ein Kommissar für die Finanzmarktaufsicht und
für die Regulierung vorgesehen sein. Wir müssen auf
dem Weg der G 20 weitergehen. Gerade jetzt, da das Ei-
sen heiß ist, sollten wir durchsetzen, dass die Standards,
die wir schon immer seitens Deutschlands durchsetzen
wollten, internationale Standards werden. Wir sollten
unsere amerikanischen und britischen Freunde jetzt da-
von überzeugen.

Ich denke, wenn wir das beherzigen – auch ausgehend
von der heutigen Mitteilung der Kommission in diesem
Zusammenhang; meine Redezeit erlaubt es mir nicht
mehr, mich dazu zu äußern –, sind wir auf einem sehr
guten Weg. Aber der Blick muss bei alledem nach vorn
gerichtet sein.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622318600

Das Wort hat jetzt die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch

von der Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Vielen Dank, Herr Präsident. – Meine sehr geehrten amen und Herren! Ich denke, es gibt keinen Zweifel aran, dass die Bankenaufsicht in Deutschland komplett ersagt hat. Aber es gibt auch keinen Zweifel daran, dass ie Bundesregierung dafür die Verantwortung übernehen müsste. Leider tut sie das nicht. Wäre es nicht an er Zeit, dass die Bundesregierung öffentlich ihr Versaen eingesteht und personelle und strukturelle Schlussolgerungen zieht? as wäre die Voraussetzung für einen Neuanfang in der ankenaufsicht. Doch wir erleben das nicht und auch keinen Neuanang. Im Gegenteil: Die Aufklärer der Bankenkrise weren mit allen Mitteln behindert. Herr Sanio, der Chef der ankenaufsicht, hat vor ein paar Tagen erklärt, dass er egen der vielen Arbeit, die seine Behörde mit dem Un ersuchungsausschuss des Bundestages habe, teilweise ie Bankenaufsicht einstelle. Das ist doch wirklich ein kandal. ieser Mann, der bisher alle Bankenkrisen verschlafen at und immer erst dann reagiert, wenn die Banken kurz or dem Bankrott stehen, will nun das Parlament erpresen und unter Druck setzen? Das dürfen wir uns nicht efallen lassen. s kommt mir fast so vor, als wäre Herr Sanio mittlereile der Mehdorn der Bankenaufsicht. Es ist unerträg ich, dass die Bundesregierung solche personifizierten icherheitsrisiken weiter herumwurschteln lässt. Doch nicht nur die Bankenaufsicht hat versagt. Vor alem das Finanzministerium hat seine Kontrollfunktion icht wahrgenommen. Jeder Lidl-Supermarkt in Deutschand wird stärker kontrolliert als die Banken. Wie wir wisen, ist alles noch viel schlimmer. Es fehlte nicht nur eine ute Kontrolle der Banken, sondern die Bundesregierung elbst hat sinnvolle Kontrollen beseitigt und den Weg für ie Finanzkrise mit freigemacht. Ich darf aus dem Koaliionsvertrag von CDU, CSU und SPD zitieren. Darin eißt es: Die Mindestanforderungen der BaFin also der Finanzdienstleistungsaufsicht – an das Risikomanagement der Banken … sollen schlank ausgestaltet werden. „Schlank“ ist in diesem Zusammenhang ein anderes ort für „kastriert“. llerdings hätte auch eine kastrierte Bankenaufsicht weigstens im Vorfeld der Bankenkrise laut aufschreien önnen. Doch dazu fehlte ihr der Mut. – Ich merke, eiige der Herren fühlen sich direkt angesprochen. Die Regierung versucht, durch blinden Aktionismus on ihrem Versagen abzulenken. Früher wurden vor den ahlen jeden Tag Autobahnabschnitte eingeweiht. Heute Dr. Gesine Lötzsch wird jeden Tag eine marode Bank gerettet. Doch was kommt nach den Wahlen? (Manfred Grund [CDU/CSU]: Der Sozialismus kommt dann!)

Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1622318700

(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


(Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)





(A) )


(B) )


Dann kommt der Katzenjammer. Denn wer soll die Mil-
liarden bezahlen, die für die Rettung der Banken ausge-
geben wurden? Ich bin mir sicher: CDU, CSU und SPD
bereiten die nächste Wahllüge vor. Heute heißt es aus
dem Regierungslager noch: Steuern senken – natürlich
in erster Linie für Unternehmen. Doch nach der Bundes-
tagswahl wird es wieder eine Anhebung der Mehrwert-
steuer oder anderer Massensteuern geben. So war das
auch 2005; ich sage das voraus. Wir als Linke werden
uns dem entschieden entgegenstellen.


(Beifall bei der LINKEN)


Die Bundesregierung gibt nun vor, den Bankensektor
strenger regulieren zu wollen. Doch gegenwärtig erleben
die Menschen nur, dass die Bundesregierung Milliarden
von Euro in marode Banken steckt.

Eine kleine Gruppe von Politikern und Bankmana-
gern entscheidet über die Vergabe von Milliarden von
Euro, ohne dass sie vom Bundestag wirksam kontrolliert
werden kann. Das ist wirklich ein unhaltbarer Zustand.


(Beifall bei der LINKEN)


Die FDP versucht mit dieser Aktuellen Stunde aller-
dings den Eindruck zu erwecken, als ob die Schuld an
der Bankenkrise allein bei der Bundesregierung liegen
würde. Doch das stimmt nicht ganz.


(Ortwin Runde [SPD]: „Nicht ganz“!)


Die Banken in unserem Land haben ein enormes Erpres-
sungspotenzial. Ihre Lobbyisten sitzen nicht nur im Bun-
destag, sondern auch in wissenschaftlichen Einrichtun-
gen, in Zeitungs- und Fernsehredaktionen.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Gut, dass Oskar Lafontaine rechtzeitig aus dem Aufsichtsrat raus ist!)


Wer die Banken kontrollieren will, der muss ihnen,
meine Damen und Herren von der FDP, ihr Erpressungs-
potenzial nehmen. Dazu müssen die systemrelevanten
Banken in Deutschland verstaatlicht und demokratisch
kontrolliert werden.


(Beifall bei der LINKEN)


Dazu gibt es aus Sicht der Linken keine sinnvolle Alter-
native.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622318800

Für die Bundesregierung hat nun der Parlamentari-

sche Staatssekretär Karl Diller das Wort.

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Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1622318900


Meine Damen und Herren! Die bisherigen Debatten-
beiträge der Opposition erinnern mich an den Anfang

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(C (D einer parlamentarischen Tätigkeit im Deutschen Bunestag, als ich mich gefragt habe: Wozu dienen eigentich Aktuelle Stunden? Die Antwort, die mir damals ein ltvorderer gegeben hat, war: Du musst in fünf Minuten öglichst massiv die Regierung beschimpfen. – Nichts nderes hat hier stattgefunden. Das war völlige Inhaltseere. Sie haben lediglich die Regierung beschimpft. (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Das haben wir nicht gemacht!)


Deswegen möchte ich ein paar Fakten nennen. Frau
r. Lötzsch beklagt, dass wir die Banken nicht genügend
eaufsichtigt haben. Die ganze Zeit war die politische
iskussion aber eine andere: Die Bundesregierung ist

ufgefordert worden, dafür zu sorgen, dass die Banken
n der Bundesrepublik Deutschland weniger stringent als
isher beaufsichtigt werden, weil sich alle, von den
olksbanken und Raiffeisenbanken bis hin zu den Ge-
chäftsbanken, über die Bankenaufsicht und ihre Strin-
enz beklagt haben.

Im Übrigen, Frau Dr. Lötzsch, besteht die Bankenauf-
icht nicht nur aus der BaFin, sondern in erster Linie aus
er Bundesbank; das haben Sie der Öffentlichkeit ver-
chwiegen. Außerdem haben Sie verschwiegen, dass
ich in jeder Sitzungswoche dieses Bundestages ein par-
amentarischer Ausschuss drei Stunden lang Zeit nimmt,
m über die Kreditvergabe, die Garantievergabe und die
tillen Einlagen an Banken zu beraten. Auch Ihre Frak-
ion ist in diesem Ausschuss vertreten, hat das Wort und
ann ihre Bedenken oder Anregungen vortragen.

Der Tagesordnungspunkt heißt: „Haltung der Bundes-
egierung zu den kritischen Äußerungen von EU-Kom-
issar Günter Verheugen über die Bankenaufsicht in
eutschland“. Ich darf für die Bundesregierung erklä-

en: Wir können diese Aussage des Herrn Kollegen
erheugen nicht nachvollziehen.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ist das im Kabinett abgestimmt?)


ie deutsche Bankenaufsicht bewegt sich mit den ihr zur
erfügung stehenden Instrumentarien voll und ganz im
ahmen der europäischen Richtlinien. Wir haben die eu-

opäischen Richtlinien bezüglich der Bankenaufsicht
ins zu eins umgesetzt, was immer der politische Wille
er Koalitionsfraktionen war.

Dass sich andere Aufsichtsbehörden in anderen Län-
ern besser geschlagen haben, wird gern behauptet. Ich
itiere das von Herrn Verheugen genannte Beispiel:


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Italien!)


Andere Länder in Europa stehen besser mit ihren
Banken da. Italien zum Beispiel. Da gibt es keine
Schrottpapiere!


(Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Der Mann hat keine Ahnung! – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Wahrscheinlich nur von der Toskana aus gesehen!)


a staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich.


(Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Den Mann kann man nur zurückziehen!)







(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Karl Diller
Denn Italien hat am 8. und 10. Oktober 2008 die rechtli-
chen Grundlagen für staatliche Unterstützungsmaßnah-
men geschaffen. Die Banca d’Italia und das dortige Fi-
nanz- und Wirtschaftsministerium haben jetzt folgende
Möglichkeiten: die Rekapitalisierung von Banken durch
Erwerb von neu auszugebenden Aktien; Garantien für
Bankschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis
zu fünf Jahren, befristet auf Emissionen bis Ende 2009;
weitgehende Liquiditätsgarantien für italienische Ban-
ken; Tausch oder Absicherung von nicht-EZB-fähigen
Wertpapieren, die von italienischen Banken gehalten
werden, gegen Wertpapiere, die zur Beschaffung von Li-
quidität bei der EZB hinterlegt werden können; Absiche-
rung der Spareinlagen über die gesetzliche Einlagensi-
cherung hinaus für einen Zeitraum von 36 Monaten.

Das sind handfeste Maßnahmen, die sich völlig im in-
ternationalen Rahmen bewegen. Diese Maßnahmen
sprechen aber gegen die Behauptung, eine italienische
Superaufsicht habe dort Probleme verhindert. Probleme
gab es offensichtlich; sonst hätte die italienische Regie-
rung nicht zu solchen Maßnahmen gegriffen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Deswegen ist das, was Verheugen mitgeteilt hat, frei er-
funden und nicht nachzuvollziehen.

Gerade im Vergleich mit anderen Staaten, beispiels-
weise Großbritannien und den USA, ist die staatliche
Unterstützung des Bankensektors in Deutschland bisher
relativ moderat. In den USA wurde unter anderem der
Investmentbankenstatus faktisch abgeschafft. Dort sind
Staatshilfen für beinahe alle Großbanken notwendig.
Eine erhebliche Zahl regionaler Bankinstitute musste be-
reits geschlossen werden. In Großbritannien sind die
Probleme erheblich größer. Das zeigt sich an Pleiten di-
verser Banken und daran, dass Staatshilfen für beinahe
alle Großbanken geleistet worden sind.

Gelegentlich wird in der Diskussion auch die Frage
gestellt: Ist die spanische Aufsicht nicht besser als un-
sere? Der Glanz des Beispiels Spanien ist allerdings in
der Zwischenzeit durch Pleiten spanischer Banken sowie
durch offensichtlich generell und systematisch überzo-
gene Bewertungen von Sicherheiten zur Erlangung von
Hypothekenkrediten erheblich verblasst.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Immobilienblase, ja!)


Die BaFin hat übrigens bei einer eingehenden Unter-
suchung festgestellt, dass die spanische Aufsicht über
deutlich weitergehende Kompetenzen zur Regulierung
des Bankensektors verfügt als die BaFin selbst.

Damit auch die BaFin bessere Befugnisse hat, legte
die Bundesregierung kürzlich den Gesetzentwurf zur
Stärkung der Finanzmarkt- und der Versicherungsauf-
sicht vor. Mithilfe des neuen Gesetzes sollen die Banken
zu einem sorgfältigeren Management ihrer Risiken ange-
halten werden. Wir alle sind als Abgeordnete des Deut-
schen Bundestages gefragt, der BaFin das notwendige
Eingriffsinstrumentarium zu verschaffen und dabei nicht
vor Kritik aus der Wirtschaft zurückzuschrecken.

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(C (D Auch nicht zutreffend ist die Behauptung von Herrn erheugen, dass Deutschland „Weltmeister in riskanten ankgeschäften“ sei. In Wahrheit entfallen auf die USA 6 Prozent und auf Großbritannien 9 Prozent der Veruste von Banken. Erst dann folgen Deutschland mit ,7 Prozent und die Schweiz mit 6 Prozent. (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das muss man doch mal in Relation setzen!)


eruntergebrochen auf einzelne Banken führen eindeu-
ig amerikanische Banken das Feld der Verlustbringer
n. Ganz vorne mit dabei ist übrigens die schweizerische
BS. In der Mitte liegen britische und ganz am Schluss
eutsche Banken. Das ist wahrlich nicht schön, aber
eltmeisterlich im negativen Sinne sind wir bestimmt
icht.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622319000

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Gerhard Schick

on Bündnis 90/Die Grünen.


Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1622319100

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

ebatte lässt mich ein bisschen sprachlos.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU/CSU)


lles ist richtig gelaufen. Wir haben alles richtig ge-
acht. Alles ist gut. – Das kann es ja wohl nicht sein.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


Nach Auskunft der Bundesregierung haben wir bei
er IKB zu erwartende Verluste von 11 Milliarden Euro. –
lles ist richtig gelaufen. Bei der Sachsen LB sind Risi-
en in Höhe von 2,75 Milliarden Euro auf die Steuerzah-
er übertragen worden, was die dort über Jahre hinweg
eleisteten Sanierungsbemühungen in kurzer Zeit zu-
ichtemachen wird. – Alles ist gut gelaufen.


(Rainer Brüderle [FDP]: Alles wird gut!)


WestLB: Wir diskutieren darüber, ob nicht sogar ein-
elne Bundesländer ihre Tragfähigkeit überschritten ha-
en. Denken Sie an die Äußerung von Herrn Rüttgers,
er sagte, das Land Nordrhein-Westfalen könne das bei
er WestLB vielleicht nicht mehr schultern. – Alles ist
ichtig gelaufen.

Ja lebe ich denn in einem anderen Land? Selbst Herr
anio gibt inzwischen zu, dass der Finanzaufsicht ein-
elne Fehleinschätzungen unterlaufen sind. Doch die
undesregierung will das noch nicht erkannt haben. Ein
esaster nach dem anderen ist herausgekommen. Ich
laube, es ist an der Zeit, endlich zuzugeben, dass Fehler
emacht worden sind.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)







(A) )



(B) )


Dr. Gerhard Schick
Es wird, wenn Fehler zugegeben werden, gar nicht so
sein, dass alle sagen: Um Gottes willen! – Im Grunde ge-
nommen warten alle darauf, dass die Politik reagiert,
sich nüchtern daranmacht, die Fehler aufzuarbeiten, und
eine Kurskorrektur vornimmt. Dieses Kopf-in-den-
Sand-Stecken muss endlich aufhören.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Simone Violka [SPD]: Dafür hatten wir die Anhörung!)


– Das Gesetz ist in der Anhörung nicht besonders gut
weggekommen. Sie waren wohl nicht lange in der Anhö-
rung dabei – jedenfalls habe ich Sie nicht gesehen –;
deshalb will ich sagen: Die Experten hatten durchaus
kritische Anmerkungen.

Wenn Sie die Kritik von Herrn Verheugen nicht nach-
vollziehen können, empfehle ich Ihnen, sich die Fakten
noch einmal anzuschauen. Vielleicht ist „Weltmeister“
der falsche Begriff. Entscheidend ist nicht, glaube ich,
ob andere noch schlimmer waren, entscheidend ist auch
nicht das Ranking, entscheidend ist vielmehr, zuzuge-
ben, dass Fehler – auch in Deutschland – es den deut-
schen Banken ermöglicht haben, in außerordentlich gro-
ßem und selbst für unser Land sehr gefährlichem
Ausmaß Risikopapiere aufzukaufen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP])


Die Bankenaufsicht ist nicht in der Lage gewesen, das zu
verhindern; das wissen wir inzwischen. Die FAZ schrieb
im Februar 2008:

Nur unter der Voraussetzung, „dass es grundsätzlich
nie zu Marktstörungen kommt“, gehe die Strategie
der sächsischen Landesbanker auf, warnte die
BaFin.

Es sei ferner schon im April 2005 klar gewesen, dass das
richtig bitter werden könne. – Und dann kauft wenige
Monate später dieselbe Landesbank von dieser Art Pa-
piere noch einmal nach und erhöht ihr Risiko. Die BaFin
sitzt im Verwaltungsrat; aber nichts wird gebremst. Alles
richtig gelaufen? Wachen wir auf und geben wir zu: Hier
ist Korrekturbedarf.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


Ich dachte, wir seien weiter. Hat nicht in einem Be-
richt im Finanzausschuss das BMF schon zugestanden,
dass in Spanien in Bezug auf die Zweckgesellschaften
manches besser gelaufen ist? Drei Anläufe hat es ge-
braucht. Beim ersten Mal hieß es: Es kann gar nicht sein,
dass die Spanier etwas anders gemacht haben. – Beim
zweiten Mal hieß es: Nein, überhaupt nicht. – Erst beim
dritten Nachhaken haben Sie es zugestanden. Jetzt fallen
Sie wieder dahinter zurück. Dabei wissen wir, dass es
besser gewesen wäre, wenn die Aufsicht bei den Zweck-
gesellschaften knackiger zugegriffen hätte. Das hätte
Schaden verhindert. Wir sollten uns das eingestehen und
für die Zukunft Regelungen treffen, die dafür sorgen,
dass so etwas nicht mehr vorkommen kann. Das ist die
Aufgabe, die es jetzt zu leisten gilt.

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(C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Das in den Wahlkampf zu ziehen und zu sagen: „An
llem sind nur die Sozialdemokraten schuld“, ist aber
llzu billig, Herr Koppelin.


(Beifall der Abg. Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)


ie wissen, dass die Reden von damals anders waren. An
ielen Stellen – denken Sie an die REITs-Gesetzgebung,
enken Sie aber auch an andere Regulierungsfragen,
um Beispiel an die Regulierung der Hedgefonds, auch
nternational; lassen Sie uns ruhig in die Protokolle
chauen – haben die Freien Demokraten damals kriti-
iert: zu viel Bürokratie, zu viel Regulierung, zu viel
ufsicht.


(Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Da wart ihr auch ein bisschen schuld!)


Wir müssen ehrlich sein und in aller Ruhe schauen,
as falsch gelaufen ist und wie man es korrigieren kann.
afür ist der Untersuchungsausschuss wichtig, Herr
richbaum.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Sie können ja Herrn Verheugen als Gast einladen!)


ch würde allen Parteien raten, sich an der Aufklärung in
iesem Ausschuss zu beteiligen und dafür zu sorgen,
ass so ein Desaster, in dieser Größenordnung, nie wie-
er vorkommt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


as ist unsere Aufgabe als Parlamentarier, und zwar
icht nur der Opposition. Ich erwarte, dass die Koali-
ionsfraktionen an der Aufklärungsarbeit mitwirken.


(Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Dafür haben wir den Untersuchungsausschuss!)


Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von uns in die-
er Lage, wo die Arbeitslosigkeit steigt, wo die Men-
chen Angst um ihren Job haben, wo sie 30, 40 Prozent
hrer privaten Altersvorsorge verloren haben, dass wir
ufklärungsarbeit leisten, die Fehler analysieren und
onsequenzen daraus ziehen. Nach der heutigen Debatte
abe ich allerdings den Eindruck, dass die Bereitschaft
azu noch nicht da ist; die wird aber nötig sein.

Danke.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622319200

Das Wort hat jetzt der Kollege Leo Dautzenberg von

er CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Leo Dautzenberg (CDU):
Rede ID: ID1622319300

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

olleginnen und Kollegen! Die heutige Aktuelle Stunde
at den Titel „Haltung der Bundesregierung zu den






(A) )



(B) )


Leo Dautzenberg
kritischen Äußerungen von EU-Kommissar Günter
Verheugen über die Bankenaufsicht in Deutschland“.
Das Bundesfinanzministerium hat zu seinen Vorhaltun-
gen eine Presseerklärung veröffentlicht – ich weiß nicht,
ob sie die Haltung der gesamten Bundesregierung wider-
spiegelt –, in der es heißt – ich zitiere –, Verheugen of-
fenbare „eine überraschende Unkenntnis der Fakten-
lage“. Außerdem empfahl man dem EU-Politiker – er ist
immerhin EU-Kommissar –, die Rolle der „aggressiven
Deregulierungspolitik“ der EU-Kommission und deren
Verantwortung für den Ausbruch und die Folgen der
Finanzkrise nicht zu vergessen.


(Jörg-Otto Spiller [SPD]: Richtig!)


Meine Damen und Herren, genauso überzogen, wie
die Kritik von Verheugen war, ist auch diese Entgegnung
des Bundesfinanzministeriums hinsichtlich der Fakten-
lage.


(Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Ja, genau! Endlich sagt es mal einer!)


Es ist nämlich nicht so, dass eine „aggressive Deregulie-
rungspolitik“ betrieben worden ist. Vielmehr wurden,
auch von deutschen Interessen geprägt, im Rahmen der
Finanzmarktgesetzgebung auf europäischer Ebene neue
Regulierungen geschaffen, die später natürlich in natio-
nales Recht umgesetzt werden sollten.

Da Herr Verheugen die Bankenaufsicht in Deutsch-
land kritisiert hat, muss ich sagen: Als EU-Kommissar
hätte er sich stärker dafür einsetzen können, dass
Basel II in den Vereinigten Staaten von Amerika schnel-
ler umgesetzt wird, als das bisher der Fall war. Bisher ist
Basel II in den Vereinigten Staaten nämlich noch nicht in
allen Bereichen umgesetzt worden. Aus europäischer
und unserer nationalen Sicht ist auch dies eine Verpflich-
tung.

Meine Damen und Herren, heute geht es um die
Finanzaufsicht, vor allen Dingen um die Bankenaufsicht.
Man sollte in diesem Zusammenhang keine vorschnellen
Schlussfolgerungen ziehen. Man muss konstatieren: Die
Zusammenarbeit zwischen BaFin und Bundesbank bei
der Bewältigung der Finanzkrise, soweit sie deutsche
Finanzinstitute betraf, war gut. Beide Institutionen unter-
stützten unsere Anstrengungen im Rahmen des Finanz-
marktstabilisierungsgesetzes und des -ergänzungs-
gesetzes und haben auch ihre Unterstützung für das
demnächst anstehende Finanzmarktstabilisierungsfort-
entwicklungsgesetz signalisiert. Was die Systematik der
Maßnahmen angeht, mussten wir kaum etwas ändern.
Andere Länder hingegen, nicht zuletzt die USA und
England, haben ihre Methoden zur Bewältigung der
Finanzkrise mehrfach geändert und immer wieder Neues
versucht.

Jetzt geht es im Grunde darum, die Finanzmarktauf-
sicht auf europäischer Ebene neu zu strukturieren. Hier-
bei stehen sich zwei Modelle gegenüber. Einige – dieser
Weg wird auch von den Großbanken befürwortet – wol-
len eine zentralistische europäische Aufsicht.


(Ortwin Runde [SPD]: Ja! Das hätten die gerne!)


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(C (D as kann aber nicht unsere Vorstellung von Aufsicht ein. Von deutscher Seite wurde der Vorschlag gemacht, inen Leadsupervisor einzurichten. Das Land, in dem die uttergesellschaft eines Konzerns ihren Sitz hat, sollte ei der Aufsicht die Führerschaft übernehmen und durch ie nationalen Aufsichten in den Ländern, in denen der onzern außerdem vertreten ist, ergänzt werden. Beides uss zusammengeführt werden. Stellen Sie sich einmal vor, in der Finanzkrise, in der ir uns gegenwärtig befinden, hätte es eine zentralisti che und noch nicht abgestimmte europäische Aufsicht egeben. Wie hätte man die ordnungspolitischen Maßahmen national umsetzen wollen? Über welche Ebenen ätte dies in Deutschland geschehen sollen, wenn nicht ach wie vor über die nationalen Aufsichtsbehörden? An dieser Stelle ist die Europäische Kommission geordert, den Bestrebungen des Europäischen Parlamenes Rechnung zu tragen. Die Auffassungen, die das uropäische Parlament zum Thema Finanzaufsicht ver ritt, entsprechen eher unseren Vorstellungen als die ositionen der Europäischen Kommission, die eher in entralistischen Bahnen denkt. Eine zentralistische euroäische Aufsicht ist nicht unsere Zielsetzung. Man muss allerdings darüber nachdenken, ob wir als usfluss der Regelungen auf europäischer Ebene in Zuunft auch auf nationaler Ebene eine eindeutige Zustänigkeit brauchen. Sollte die EZB auf europäischer Ebene m Hinblick auf die Bankenaufsicht in Zukunft die zenrale Rolle spielen, wäre es logisch, diesen Schritt auf ationaler Ebene nachzuvollziehen und die Bankenauficht bei der Bundesbank, die bisher lediglich sinnvolle rgänzungen vorgenommen hat, anzusiedeln. Diese Proesse werden in den nächsten zwei, drei Jahren stattfinen. Begleiten wir diesen Prozess konstruktiv und nicht it gegenseitigen Vorwürfen. Ich glaube, dann sind wir ür den Finanzmarkt und die Bürger in Deutschland gut ufgestellt. Vielen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Endlich hat jemand gesprochen, der Ahnung hat!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622319400

Das Wort hat nun der Kollege Dr. Volker Wissing von

er FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Dr. Volker Wissing (FDP):
Rede ID: ID1622319500

Besten Dank. – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen

nd Kollegen! Lieber Kollege Dautzenberg, es ist
onstruktiv, wenn die Opposition im Deutschen Bundes-
ag aufarbeitet, wo die Schwächen der deutschen Finanz-
ufsicht liegen.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ja, unbestritten!)







(A) )



(B) )


Dr. Volker Wissing
Die Bürgerinnen und Bürger erwarten das von diesem
Parlament, weil sich Gleiches nicht wiederholen darf.


(Beifall bei der FDP sowie der Abg. Leo Dautzenberg [CDU/CSU] und Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Wir haben einen Finanzminister, der für das Ausland,
wenn es also um andere Staaten geht, immer Ratschläge
parat hat. Den Engländern erklärt er, wie man Konjunk-
turpakete macht, den Schweizern, Luxemburgern und
Liechtensteinern gibt er Nachhilfestunden in Sachen
Steuerehrlichkeit, und über Ouagadougou macht er sich
gerne lustig.


(Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Und die Kavallerie!)


Wenn dann die kleinste Kritik gegen ihn selbst auf-
kommt, gerät er außer Rand und Band. Er weist alles
von sich und lässt seinen Staatssekretär hier verkünden,
die deutsche Finanzaufsicht, die einen Scherbenhaufen
vor sich findet, ein Desaster, habe alles richtig gemacht.
Das haben Sie hier ernsthaft erklärt. Das ist nicht die
Wahrheit.


(Beifall bei der FDP sowie des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Günter Verheugen hat nicht ohne Grund gesagt, dass
Deutschland Weltmeister in riskanten Bankgeschäften
war. Er hat das auch nicht aus der Luft gegriffen, er hat
einfach Fakten verglichen und festgestellt: Die Banken
anderer Länder halten weniger Giftpapiere als deutsche
Institute.


(Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist doch Quatsch!)


Nach elf Jahren Bankenaufsicht in der Hand der
Sozialdemokraten erleben wir jetzt die größte Sozialisie-
rung privater Spekulationsverluste, die die Bundesrepu-
blik Deutschland je gekannt hat.


(Beifall bei der FDP)


Sie können hier nicht fragen, was das mit der SPD zu tun
hat. Das hat sehr viel mit Ihnen zu tun. Man kann daraus
nämlich den Schluss ziehen, dass für alle, die sich an den
privaten Finanzmärkten verzockt haben, die SPD ein
einziger Glücksfall ist.

Wie konnte es dazu kommen, dass es ausgerechnet in
Deutschland so viele toxische Wertpapiere gibt? Dafür
gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder hat die
Finanzaufsicht davon nichts mitbekommen – dann ist sie
nicht fähig, die Finanzmärkte angemessen zu überwa-
chen – oder aber sie hat, um die Worte von Verheugen zu
benutzen, die Dinge einfach laufen lassen, was schlicht-
weg unverantwortlich ist.


(Beifall bei der FDP – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Der Wissing spricht jetzt für Regulierung!)


Herr Diller, Sie können sich jetzt aussuchen, welche
Variante Sie für Herrn Steinbrück lieber hätten. Fest
steht aber: Es ist ein Versagen der Finanzaufsicht. Genau
das ist ein Versagen des Bundesministers der Finanzen.

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(C (D s ist nämlich eine ureigene Aufgabe des Finanzminisers, für eine funktionsfähige Finanzaufsicht zu sorgen. as hat Steinbrück nicht getan. (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Leider wahr!)


(Beifall bei der FDP)


Es gibt das Beispiel HRE. Bereits Anfang 2008 klin-
elten bei der Finanzaufsicht die Alarmglocken. Bereits
amals wurden Liquiditätsberichte erst im Wochen- und
päter im Tagesrhythmus angefordert. Es wurde geprüft
nd auch berichtet, aber Peer Steinbrück hat nichts ge-
an. Obwohl die Alarmglocken bereits Anfang des Jah-
es 2008 deutlich läuteten, dauerte es sage und schreibe
is September 2008, ehe der Finanzminister das Läuten
berhaupt einmal als leises Klingeln wahrnahm.

Neun Monate sind in einer Finanzmarktkrise eine
xtrem lange Zeit, in der die Bundesregierung tatenlos
ugesehen hat, anstatt etwas zu unternehmen. Jetzt reden
ie sich damit heraus, dass Sie sagen: Wir wussten An-
ang des Jahres 2008 ja nicht, dass Lehman Brothers
usgerechnet am 15. September 2008 in Insolvenz gerät.
ie behaupten, dass die Schieflage der Hypo Real Estate
rst dadurch entstanden ist.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein Märchen!)


as werden wir Ihnen nicht durchgehen lassen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


ir werden Ihnen in dem Untersuchungsausschuss dezi-
iert nachweisen, dass die Schieflage der Hypo Real
state bereits lange vorher bestanden hat. Dann sind Sie
ntlarvt.


(Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Nina Hauer [SPD]: Alle Zeugen sagen etwas anderes!)


Wie schlecht es um die deutsche Finanzaufsicht in
eutschland tatsächlich bestellt ist, wird auch durch die

üngsten Ankündigungen von Herrn Sanio verdeutlicht,
er sagt: Wenn ein Untersuchungsausschuss Akten von
er Finanzaufsicht möchte, dann kann die deutsche
inanzaufsicht Banken nicht mehr beaufsichtigen, dann
üssen wir unsere Tätigkeit einstellen, weil es die deut-

che Finanzaufsicht so aufhält, Fotokopien für einen Un-
ersuchungsausschuss zu machen, dass sie mitten in der
inanzmarktkrise keine Institute mehr prüfen kann. – Es

st ein erschreckendes Bild, das sich hier bietet.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie des Abg. Leo Dautzenberg [CDU/CSU])


Es ist für die Bevölkerung beängstigend, dass Sie
ich, anstatt einmal selbstkritisch darüber nachzudenken,
as hier dringend verbessert werden muss, hier hinstel-

en und sagen: Es ist alles gut gelaufen! Weiter so!
rima!


(Dirk Niebel [FDP]: Unglaublich!)







(A) )



(B) )


Dr. Volker Wissing
Der Präsident der BaFin hat nicht etwa gesagt, dass sie
einen personellen Engpass haben und eine Lösung brau-
chen, nein, er hat gesagt: Jetzt werden wir die Banken
nicht mehr prüfen.

Ich weiß nicht, ob das eine Art Trotzköpfchen-Prinzip
ist. Jedenfalls offenbart es ein erschreckendes Bild deut-
scher Finanzaufsicht, und es bestätigt die Auffassung
von Günter Verheugen auf dramatische Weise, dass das
laxe Amtsverständnis, das in der deutschen Finanzauf-
sicht herrscht, in engem Zusammenhang zur Finanz-
marktkrise steht. Es ist unverantwortlich, von den Steuer-
zahlerinnen und Steuerzahlern zu erwarten, dass sie mit
100 Milliarden Euro bürgen, aber selbst nicht bereit zu
sein, aufzuarbeiten, wo die Schwächen der deutschen
Finanzaufsicht liegen.


(Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Sie haben gesagt, Verheugen liege völlig falsch. Heute
hat der EU-Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy
erklärt, die Krise habe die Schwächen der Finanzaufsicht
offenbart. Die Finanzminister hätten häufig erst über die
Medien von Schwierigkeiten der Banken erfahren.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: McCreevy hat aber etwas anderes betrieben!)


Es ist traurig und peinlich für ein Land wie die Bundes-
republik Deutschland. Aber genau so einen Finanzminis-
ter haben wir auch.


(Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622319600

Das Wort hat jetzt der Kollege Ortwin Runde von der

SPD-Fraktion.


Ortwin Runde (SPD):
Rede ID: ID1622319700

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als

ich hörte, auf welche Äußerungen von Günter
Verheugen sich die Aktuelle Stunde bezieht, habe ich
mich mit dem Interview befasst, um bewerten zu kön-
nen, ob Verheugen wieder auf dem Weg zu Ihnen, zur
FDP, ist oder ob er ein richtig guter Sozialdemokrat ist.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Was ist ein guter Sozialdemokrat?)


In dem Interview habe ich eine Reihe von interessanten
Punkten gefunden.

Verheugen beruft sich auf den früheren Kommis-

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1622319800
„Man
kann nicht erwarten, dass die Menschen einen Markt
lieben.“ Das verstehe ich als ein Motiv von Verheugen
seinerzeit, die FDP zu verlassen, die immer auf die
Selbstregulierung der Märkte gesetzt hat.


(Sabine Leutheusser-Schnarrenberger [FDP]: Wo haben Sie das denn hineininterpretiert?)


Weiter hat er gesagt:

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(C (D Ich predige seit Jahren, dass Deutschland einen gesetzlichen Mindestlohn braucht. as klingt ursozialdemokratisch. Bezogen auf den Bereich Finanzmärkte und Finanzrodukte sagt er: Man muss sich gerade neue Finanzprodukte sehr genau anschauen. Ich hätte nichts dagegen, wenn hochriskante Papiere künftig einer Zulassung bedürften. enn Sie diese drei Positionen Verheugens mit untertützten, dann wären wir in der Gestaltung der Gesellchaft ein gutes Stück weiter. Dass auch ein Parteifreund wie Verheugen, der auf er Brüsseler Ebene mit Kommissaren wie Neelie Kroes nd Charlie McCreevy zusammenarbeitet, sozusagen an inem Schwarzen-Peter-Spielchen teilnimmt, will ich hm nicht verübeln. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass hne das Regulierungsdumping in Irland die Aktivitäten er Sachsen LB oder der Hypo Real Estate mit der Deutchen Pfandbriefbank nicht möglich gewesen wären. ass EU-Kommissar Charlie McCreevy in der Verganenheit ein großer Regulierer gewesen wäre, konnte ich icht feststellen. Aus nationaler Sicht habe ich, was die Regulierung er Finanzmärkte durch die Europäische Union und deen Aktivitäten angeht, ein sehr zwiespältiges Bild. Auch as den gemeinsamen Auftritt Barrosos und McCreevys ürzlich angeht, als sie sagten, bei den riskanten Finanzerivaten sollten die Banken lediglich 5 Prozent der Riiken in ihren eigenen Büchern behalten statt, wie von ielen gefordert, 10, 15 oder gar 20 Prozent, weiß ich icht, ob auf dieser Ebene die richtigen Lektionen aus er Krise gelernt worden sind. Deswegen halte ich es, ezogen auf die Finanzmarktkrise, sehr viel stärker mit einem Hamburger Mitbürger Helmut Schmidt, der da agt: Wir brauchen für die Finanzmärkte endlich so etas wie Regeln. Jede Finanzmarktaufsicht ist davon abhängig, dass es lare Regelwerke gibt. Wir sind uns auch darin einig, ass sie international ausgerichtet sein sollten; sie müsen für alle Produkte und für alle Länder gelten. Es darf ann eben keine Steueroasen geben. Wie wurden sie och gleich von Herrn Westerwelle bezeichnet? Erinern wir uns einmal daran, wie Ihre Verteidigung der teueroasen aussah. (Dirk Niebel [FDP]: Da muss die Kavallerie ran!)


(Simone Violka [SPD]: Hört! Hört!)


(Beifall bei der SPD)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


ann müssen eben alle Produkte reguliert werden, damit
as Casino geschlossen wird. Auf der Grundlage solcher
egelwerke kann in der Folge effiziente Finanzmarkt-
ontrolle stattfinden.

In der heutigen Anhörung wurde vorgetragen, dass
ir die BaFin als die Behörde, die die Einhaltung von






(A) )



(B) )


Ortwin Runde
Regelwerken zu kontrollieren hat, mit entsprechenden
Zugriffsrechten ausstatten müssen, sodass sie, bezogen
auf einzelne Institute, die Risiken eingegangen sind, ent-
sprechende Eigenkapitalunterlegung festlegt.

In Bezug auf das Verhältnis der deutschen Aufsicht
zur europäischen Aufsicht stimme ich Herrn Dautzenberg
im Übrigen voll zu: In einer Situation, in der die einzel-
nen Länder die Risiken voll übernehmen müssen, kön-
nen wir nicht zu einer zentralen Einheit bei der Finanz-
aufsicht kommen. Mein Vertrauen in die europäische
Ebene und die Europäische Kommission ist hinsichtlich
der Finanzmarktregulierung nicht so groß, als dass ich
gegenwärtig Aufsicht dorthin abgeben wollte. Wir wären
nicht gut beraten, diese Aufsicht an die europäische
Ebene abzugeben.

Schönen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622319900

Das Wort hat nun der Kollege Dr. Hans Michelbach

von der CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Hans Michelbach (CSU):
Rede ID: ID1622320000

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Un-

sere Bürger erwarten glaubwürdige Antworten auf die
Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise. Gerade in der Krise
hat die Politik eine besondere Verantwortung; sie sollte
keine Bühne für Showkämpfe sein, weder in Berlin noch
in Brüssel. Ich halte es nicht für klug und angebracht,
dass Herr Verheugen durch seine Kritik an der deutschen
Finanzaufsicht gerade jetzt Öl ins Feuer gießt und mit
seinen öffentlichen Äußerungen den Finanzplatz
Deutschland geradezu beschädigt.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Die Angriffe von Herrn Verheugen sind als sachwid-
rig zurückzuweisen. Deutschland war nicht Weltmeister
in riskanten Bankgeschäften, und die deutsche Banken-
aufsicht hat die Dinge nicht einfach laufen lassen.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat sie denn getan?)


Ich wende mich gegen jede Geschichtsfälschung und
gegen falsche Verdächtigungen. Die Wahrheit ist doch:
Die Finanzkrise ist das Ergebnis von Fehlentwicklungen
in vielen unterschiedlichen Bereichen, die erst in ihrem
Zusammenwirken diese fatalen Folgen hatten.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und völlig unvorhersehbar waren!)


Ihren Ursprung nahm die Krise, wie wir wissen, in
einem recht kleinen Segment für riskante Kredite am
US-amerikanischen Hypothekenmarkt. Die Verwerfun-
gen am amerikanischen Immobilienmarkt entwickelten
ihre tatsächliche Brisanz und Reichweite aber erst durch
das Zusammenspiel mit anderen Ereignissen, die darauf
aufgebaut haben. Da war die konstruierte Niedrigzinspo-
litik der US-amerikanischen Zentralbank, die damit die
Suche nach renditeträchtigen Anlageformen anheizte.

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(C (D (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum ist es denn Deutschland? Warum sind es die Landesbanken?)


a war etwa die Tatsache, dass Hypothekenbanken Kre-
itforderungen in großem Maße überhaupt verkaufen
urften. Das machte sie nachlässig dabei, die Zahlungs-
oral der Schuldner zu kontrollieren. Da war der zu

tarke Verkauf der Kredite als Wertpapiere, durch die die
ypothekenbanken die Belastung ihrer Eigenkapital-
asis vermindern und immer mehr schnellere Kredite
ergeben konnten. Da war die Ausgründung in Zweck-
esellschaften und die Undurchschaubarkeit des Verbrie-
ungssystems.

Das sind die wirklichen Ereignisse; sie müssen fach-
ich und fachkundig beurteilt werden, wollen wir das
erbessern, was notwendig ist.

Wir müssen selbstkritisch feststellen: Das alles war
nternational nicht eingeschränkt und konnte damit von
er Bankenaufsicht auch nicht korrigiert werden. Jeder
onnte kaufen und verkaufen, was er wollte. Herr Kol-
ege Wissing, ich wundere mich, dass Sie heute gleich-
eitig von Regulierung und Deregulierung sprechen.
as denn nun? Wir müssen uns schon entscheiden, wo-

in wir in Zukunft wollen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, wohin denn?)


ollen wir in die Richtung, die der Kollege Dr. Schick
n vielleicht zu scharfer Form angesprochen hat, oder
ollen wir Vernunft walten lassen, um unsere Banken

m Finanzplatz Deutschland auf internationaler Ebene
u unterstützen?

Meine sehr geehrten Damen und Herren, für die Poli-
ik gilt zunächst, ein erfolgreiches Krisenmanagement zu
etreiben und aus der Krise zu lernen. Vergangenheits-
ewältigung allein bringt uns nicht weiter. In dieser Aus-
ahmesituation hat die Bundesregierung ein gutes Krisen-
anagement betrieben. Tatsache ist: Die Bundesregierung

at über Nacht ein nachhaltiges Lösungskonzept im
inne der sozialen Marktwirtschaft entwickelt und um-
esetzt.


(Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man müsste über Nacht doch nur dann etwas tun, wenn man vorher nichts getan hätte!)


er diese Fakten leugnet, ist entweder falsch informiert
der sorgt gezielt für politischen Flurschaden. Noch nie
urde ein deutscher EU-Kommissar von einer Bundes-

egierung so hart kritisiert und als sachunkundig darge-
tellt, wie es heute der Kollege Diller getan hat.


(Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Dann schlagen Sie doch mal einen neuen Kommissar vor!)


Nun müssen wir Schritte hin zur systemischen
eustrukturierung der nationalen, aber auch der interna-

ionalen Finanz- und Bankenmärkte sowie der Finanz-
ufsicht gehen. Hieran müssen wir ohne Scheuklappen






(A) )



(B) )


Dr. h. c. Hans Michelbach
und Ideologie gehen. Wir müssen vernünftige Wege be-
schreiten. Dazu ist notwendig, dass wir, die Politik, eine
neue Vertrauensbasis für den deutschen Finanzplatz her-
stellen. Wir dürfen keine Verdächtigungen aussprechen
und wechselseitig Schuldzuweisungen vornehmen. Das
ist der falsche Weg. Dafür steht für Deutschland und ins-
besondere für die deutsche Volkswirtschaft viel zu viel
auf dem Spiel. Gerade wenn solche Diskussionen und
Debatten wie jetzt angezettelt werden, müssen wir Herrn
Verheugen, dem EU-Kommissar aus Deutschland, deut-
lich sagen: Das war eine völlig falsche Aussage. – Dafür
sollte er sich entschuldigen. Noch besser wäre, wenn wir
einen neuen deutschen EU-Kommissar bekämen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU – Ortwin Runde [SPD]: Von der SPD! Sollen wir das machen?)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622320100

Das Wort hat der Kollege Jörg-Otto Spiller von der

SPD-Fraktion.


Jörg-Otto Spiller (SPD):
Rede ID: ID1622320200

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Herr Staatssekretär Diller, Sie haben vorhin ein
paar Bemerkungen zur Funktion von Aktuellen Stunden
aus Sicht der Opposition gemacht und gesagt, es komme
für sie nur darauf an, kein gutes Haar an der Regierung
zu lassen. Herr Kollege Diller, ich möchte das ein Stück
weit modifizieren. Es hat auch etwas Gutes, wenn eine
Oppositionsfraktion eine Aktuelle Stunde nutzt, um et-
was von eigenen alten und überzogenen Vorstellungen
abzurücken.


(Beifall bei der SPD)


Die FDP hat uns über Jahre gepredigt, der Markt
dürfe nicht durch zu viele Aufsichtsregeln oder staatli-
che Eingriffe gestört werden. Herr Wissing und Herr
Koppelin, Sie haben sich zwar nicht zu einer staatlichen
Plankommission bekannt – so weit sind Sie nicht gegan-
gen –, aber es war ziemlich nah dran.


(Heiterkeit bei der SPD)


Herr Koppelin, Sie reden überhaupt nicht mehr von der
Krise der Banken, sondern von der Krise der Bankenauf-
sicht.


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Die haben wir auch!)


Ich behaupte sicherlich nicht, dass sich die Aufsichtsbe-
hörden in irgendeinem Land dieser Erde bei der Banken-
aufsicht mit Ruhm bekleckert hätten. Das haben sie in
der Tat nicht. Aber dass Sie aus der Bankenkrise ein Be-
hördenversagen machen, ist schon ein bisschen dicke.
Die Behörden haben sich nicht wirklich bewährt; das ist
wahr. Daraus müssen wir Konsequenzen ziehen. Dass
Bundesbank und BaFin präventiv so gewirkt hätten, wie
man es sich gewünscht hätte, kann man nicht behaupten.
Sie bedürfen einer Stärkung.

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(C (D Aber dass die FDP, die sich, wie ich finde, aus guter radition zur Eigenverantwortung von Unternehmen beennt, überhaupt nicht mehr darüber redet, dass in einem nternehmen bzw. in einer Bank das Risikomanagement öllig scheitert, dass Wirtschaftsprüfer überhaupt nicht ehr auf die Idee kommen, den Finger in die Wunde zu egen, und Aufsichtsräte alles geschehen lassen, (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Reden Sie jetzt von der KfW?)


st erstaunlich.


(Beifall des Abg. Ortwin Runde [SPD])


enn es dazu kommt, dass Sie, Herr Wissing, eine diffe-
enziertere Haltung zu der Rolle von Aufsicht und Markt
innehmen, dann ist das ein Fortschritt. Insofern hat es
ogar etwas Positives, wenn Sie neuerdings etwas anders
ber solche Fragen reden als noch vor ein, zwei Jahren.


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Absurd!)


Wir haben heute Vormittag eine Anhörung im Finanz-
usschuss zur Stärkung der Bankenaufsicht gehabt, die
on der Bundesbank und von der BaFin ausgeübt wird.
lle Sachverständigen haben zunächst einmal bekräftigt,
ass es vernünftig ist, dass man nicht nur darauf wartet,
is auf internationaler Ebene alle Verabredungen getrof-
en worden sind, die wirklich sicherstellen können, dass
as Ausweichen von einer Bank auf ein Tochterunter-
ehmen in einem anderen Land nicht zu einer völlig un-
eregelten Entwicklung von Risiken führt. Vielmehr
uss man jetzt im Rahmen der nationalen Entschei-

ungsmöglichkeiten, die wir haben, unsere Bankenauf-
icht, die Bundesbank und die BaFin, mit besseren In-
trumenten ausstatten, als sie sie bisher zur Verfügung
at.

Es bleibt aber natürlich dabei: Es war ein großer Er-
olg, auch ein Erfolg unseres Bundesfinanzministers,
ass der G-20-Gipfel in London, verglichen mit früheren
ipfeln, in unerwarteter Deutlichkeit ein Bekenntnis zu

nternational verabredeten Regeln für die Finanzmärkte
bgelegt hat. Das war vor wenigen Jahren undenkbar,
uch deshalb, weil dem ein überzogener Liberalismus in
er Brüsseler Kommission entgegenstand. Deutschland,
ie Partner in der EU und auf internationaler Ebene wer-
en diesen Weg beschreiten müssen, aber wir werden
icht darauf warten können, bis alles schon verabredet
st. Deswegen hoffe ich, dass Sie, Herr Kollege
r. Wissing, und Sie, Herr Kollege Koppelin, nachdem
ie einen Ansatz zur Erkenntnis gemacht haben, die Re-
ierung und die Koalition unterstützen werden, wenn sie
ur Stärkung der Bankenaufsicht in Deutschland das
reditwesengesetz und das Gesetz zur Aufsicht über die
ersicherungen ändern.


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Wenn Sie den Finanzminister auswechseln, haben wir schon viel erreicht!)


ielleicht kommt Ihnen dabei sogar noch eine gute Idee.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622320300

Das Wort hat der Kollege Otto Bernhardt von der

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Otto Bernhardt (CDU):
Rede ID: ID1622320400

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Ich will gleich zu Beginn meiner Rede feststel-
len, dass die Art und Weise, wie der deutsche EU-Kom-
missar Kritik an wichtigen Einrichtungen der Bundesre-
publik Deutschland geübt hat, unangemessen ist. So
äußert man sich nicht öffentlich als EU-Kommissar.


(Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Das fand ich nicht!)


Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein italienischer oder
ein französischer Kommissar sich in einer ähnlichen
Form äußern würde. Das sagt nichts über den Inhalt aus.
Auf den komme ich noch. Ich finde es nicht gut, die
Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit in dieser Form
zu führen. Ich sage es deutlich: Das ist letztlich ein An-
griff auf die Deutsche Bundesbank, die BaFin und das
Finanzministerium. Das ist nicht die Aufgabe eines EU-
Kommissars.


(Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Dr. Volker Wissing [FDP])


– Sie haben recht, auch der Finanzminister ist bei diesem
Vorgehen nicht frei von Verantwortung. Ich habe ihn an
dieser Stelle verschiedentlich kritisiert.

Der entscheidende Punkt, unabhängig von allen
Stilfragen, ist nur: Abgesehen von ganz wenigen Wis-
senschaftlern, die leider keiner ernst genommen hat, hat
keine Bankenaufsicht in der Welt rechtzeitig mitgeteilt,
was auf uns zukommt.

Das heißt, das vorhandene Instrumentarium hat nicht
ausgereicht, um zu erkennen, was dort heranrollt. Die
Deutschen waren da nicht besser als die anderen, aber
– um es klar zu sagen – sie waren auch nicht schlechter.

Bevor ich weiter auf diesen Aspekt eingehe, sage ich:
Als die Krise da war, hat das Management in Deutsch-
land zwischen Bundesbank, BaFin und Finanzministe-
rium hervorragend funktioniert. Auch das muss man an
dieser Stelle einmal hervorheben.

Die Frage ist jetzt: Was können wir tun, um der Ban-
kenaufsicht für die Zukunft das notwendige Instrumenta-
rium an die Hand zu geben, damit sie solche Krisen
rechtzeitig erkennt? Einen kleinen Schritt haben wir
schon getan; ich verweise auf die heutige Anhörung im
Finanzausschuss zur Finanzmarktaufsicht. Wir werden
an verschiedenen Punkten etwas ändern.

Sie wissen, dass wir von der Union seit langem einen
größeren Schritt wollen, den wir in der Großen Koalition
aber nicht durchsetzen können. Wir wollten von Anfang
an – ich habe das von diesem Rednerpult aus schon vor
fünf oder sechs Jahren erklärt – die gesamte Bankenauf-
sicht bei der Bundesbank konzentrieren. Ich glaube, die
Erfahrungen der letzten Monate haben gezeigt, dass das
nach wie vor der richtige Weg ist.

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(C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Aber: Wer sich einmal anschaut, was heute von Bun-
esbank und BaFin geleistet werden muss, der wird mir
ustimmen, wenn ich sage: Wir können nicht jetzt eine
rundlegende Reform durchführen. Die können wir
irklich erst dann auf den Weg bringen, wenn die Krise
inter uns liegt, vielleicht im Jahr 2011. Die Mitarbeiter
ort jetzt auch noch mit Grundsatzreformen zu überzie-
en, wäre sicher der falsche Weg.

Wir müssen noch bei einem anderen Punkt ansetzen,
nd das ist schwierig. Wir müssen unserer Bankenauf-
icht die Möglichkeit geben – ich sage sogar: die Ver-
flichtung –, in Zukunft auch Geschäftsmodelle zu prü-
en.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


etztlich sind doch gerade die Landesbanken an ihrem
eschäftsmodell kaputtgegangen. Sie haben sehr viel
eld eingekauft, noch mit Staatsgarantien, hatten aber
eine vernünftigen Anlagemöglichkeiten und stürzten
ich dann – das gilt zumindest für die meisten – in dieses
eschäft.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ja, zunächst ertragreich!)


Heute ist es nicht Aufgabe der Bankenaufsicht, Ge-
chäftsmodelle zu prüfen. Herr Sanio sagt sehr deutlich,
r sei nicht davon begeistert, diese Aufgabe zu bekom-
en. Ich gebe ihm recht; es ist sehr schwierig. Ich bleibe

ber dabei: Wenn eine Bank wie die Hypo Real Estate
uf der einen Seite Kredite mit einer Laufzeit von
7 Jahren vergibt und auf der anderen Seite den über-
iegenden Teil davon kurzfristig deckt, braucht man
ein Banker zu sein, um zu wissen, dass das nicht funk-
ionieren kann.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


ir müssen unserer Bankenaufsicht hierzu ein neues In-
trumentarium geben.


(Zuruf von der SPD: So ist es!)


etztlich sind die meisten dieser Banken an ihrem Kon-
ept gescheitert.

Nun zurück zur Bankenaufsicht: Was in den letzten
onaten dort geleistet wurde, soll man auch von diesem
ednerpult aus einmal anerkennen. Man arbeitet dort
nter den politischen Rahmenbedingungen, die wir hier
etzen.


(Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


nsofern sitzen die Schuldigen auch hier. Ich finde es ein
isschen unfair, die Mitarbeiter dort, die zum Teil kein
ochenende mehr kennen, plötzlich auch noch global
ich komme auf meine Eingangsbemerkung zurück –

on Brüssel aus zu beschimpfen. Das ist nicht der rich-
ige Weg. Wir sollten uns gemeinsam bemühen, die Ban-
enaufsicht in Deutschland zu verbessern. Wer meint:






(A) )



(B) )


Otto Bernhardt
„Nur so weiter! Wir brauchen keine Veränderung!“, der
hat nicht begriffen, was sich in den letzten Monaten er-
eignet hat. Wir brauchen grundlegende Veränderungen.
Die Union wird daran mitarbeiten.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622320500

Das Wort hat die Kollegin Simone Violka von der

SPD-Fraktion.


Simone Violka (SPD):
Rede ID: ID1622320600

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Liebe Besucher! Eine Aktuelle Stunde gibt
auch die Gelegenheit, viel zu lesen, nicht nur auf der ei-
genen Seite, sondern auch beim Antragsteller der Aktuel-
len Stunde. Auf der Internetseite der FDP findet sich in-
zwischen ein Argumentationsleitfaden zur Finanzkrise.
Es ist spannend, was da so steht:

Staatliche Eingriffe setzen Rahmen falsch.

… Am Beginn der Krise standen staatliche Ein-
griffe in den US-Immobilienmarkt: Jahrzehntelang
war es erklärtes Ziel der Politik in den USA, auch
nicht kreditwürdigen Personen zu Wohneigentum
zu verhelfen.

Letzteres unterschreibe ich sogar. Fakt ist nur: Keine
Bank in den USA war durch irgendein Gesetz gezwun-
gen, das zu tun.

Das wissen Sie auch; denn noch im November letzten
Jahres hat Otto Graf Lambsdorff erklärt, die amerikani-
sche Regierung habe es versäumt, klare Regelungen zur
Kreditvergabe festzulegen. Ja, was denn nun? Versteht
die FDP Deregulierung als staatlichen Eingriff? So steht
es bei Ihnen.


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Was?)


Vor dem Hintergrund, dass es, wenn so etwas Ähnliches
wie Basel II auch in den USA gegolten hätte, schon im
Vorfeld möglich gewesen wäre, das Desaster abzuwen-
den, ist mir ein bisschen mehr Regulierung lieber als
diese Form von Deregulierung, die uns nun in die Krise
geführt hat.

Es geht noch weiter:

Wir Liberale wissen: Kein Markt funktioniert ohne
klare Regeln, …


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Deshalb hat er ja versagt!)


Deshalb tritt die FDP seit Jahrzehnten für Transpa-
renz der Finanzmärkte ein.

Nachzulesen ist das für jeden zum Beispiel im Bundes-
tagswahlprogramm der FDP von 1990. Da mussten Sie
aber lange suchen, um so einen Satz bei Ihnen zu finden.
Im Bundestagswahlprogramm von 1990 steht außerdem
noch die Forderung: „Die Macht der Banken und Versi-
cherungen zu begrenzen“.

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(C (D (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stammte damals von der LDPD!)


m Bundestagswahlprogramm der FDP von 2005 findet
ich jedoch ein ganz anderer Satz:

Ferner muss der politische Einfluss im Bankensek-
tor reduziert werden. Das vergrößert die Chancen
des Bankenstandortes Deutschland.


(Sabine Leutheusser-Schnarrenberger [FDP]: Genau richtig! – Dr. Volker Wissing [FDP]: Der politische Einfluss, genau!)


Wenn man sich dann einmal anschaut, was Ihr Vorsit-
ender zur gleichen Zeit, also zwischen 2005 und 2008,
eröffentlicht hat – er sagte zum Beispiel: Die Eingriffe
es Staates sollen zugunsten von mehr marktwirtschaft-
ichen Elementen und mehr Eigenverantwortung zurück-
eführt werden; Deutschland braucht eine grundlegende
urskorrektur in Richtung mehr Deregulierung; die FDP

teht für Entstaatlichung statt Verstaatlichung, für eine
reie und faire Gesellschaft –, wird einem klar, wofür
DP in Wirklichkeit steht: das F für „für“, das D für
Deregulierung“, das P für „prinzipiell“. FDP ist also
leich „Für Deregulierung prinzipiell“.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: „Provinziell“ hatten Sie gesagt oder „privat“?)


Schauen wir nun einmal, was die FDP hinsichtlich der
ankenaufsicht fordert. Sie wollen die gesamte Kompe-

enz hierfür auf die Deutsche Bundesbank bei gleichzei-
iger Abschaffung der politischen Einflussnahme über-
ragen – laut Westerwelle eine „Stiftung Warentest für
en Finanzmarkt“. Es ist also zwar Ihre Auffassung, dass
ich der Staat prinzipiell aus der Kontrolle heraushalten
oll, aber jetzt nutzen Sie jede Gelegenheit, zu suggerie-
en, der Staat sei mangels Kontrolle an der Misere
chuld. Das ist paradox, zeigt aber, welche moralischen
rundregeln Sie befolgen, wenn es um Stimmenfang im
ahljahr geht. Bei moralischen Fragen setzt die FDP ja

uf Deregulierung und setzt diese Forderung auch schon
eit Jahren konsequent in die Praxis um.

Ja, es wurden viele Fehler gemacht, und das weltweit.
s gab Fehler im Bankenmanagement, bei den immer
erwirrender werdenden Finanzangeboten, aufgrund zu
oher Renditeforderungen, bei der Kontrolle, aber eben
uch bei zu gutgläubigen Anlegerinnen und Anlegern,
ie oftmals den Grundsatz nicht befolgten: Kaufe nur,
as du verstehst. – Wichtig ist es jetzt, Vertrauen wie-
erherzustellen, nicht nur zwischen den Banken, sondern
or allen Dingen auch bei den Sparerinnen und Sparern.
as gelingt aber nur, wenn man bereit ist, die gesamte
andbreite der verschiedenen Fehlerquellen aufzuarbei-

en und daraus die richtigen Lehren zu ziehen. Es geht
öllig am Thema vorbei, wenn man jetzt den Schwarzen
eter einer einzigen Institution zuschiebt und so tut, als
äre nichts passiert, wenn diese eine Stelle anders ge-
andelt hätte. Da verwechselt man Ursache und Wir-
ung.

Wir brauchen klare internationale Regeln und vor al-
en Dingen auch Sanktionsmöglichkeiten sowie stärkere
efugnisse bei der Bankenaufsicht ohne rechtliche Er-






(A) )



(B) )


Simone Violka
messensspielräume. Da bin ich schon gespannt, wie sich
die FDP bei diesen Punkten positionieren wird.


(Heinz-Peter Haustein [FDP]: Das machen wir schon!)


Ich weiß noch genau, wie sich gerade die FDP, als noch
vor der Krise Peer Steinbrück hier an diesem Pult gefor-
dert hat, dass man auf internationaler Ebene mehr Re-
geln aufstellen und einfordern sowie den Markt besser
regulieren soll, positioniert hat.


(Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Da war die Kanzlerin in Heiligendamm! – Heinz-Peter Haustein [FDP]: Wer regiert seit vier Jahren?)


Da war das für sie alles Teufelswerk. Jetzt hat die FDP
plötzlich erkannt, welche Stimmung in der Bevölkerung
herrscht, und versucht jetzt entgegen all ihren Aussagen
aus den vergangenen Jahren, auf den Zug aufzuspringen.

Ich glaube, die Menschen im Land sind intelligent ge-
nug,


(Heinz-Peter Haustein [FDP]: Ja, genau!)


zu merken, dass das ein Scheinkampf ist und dass Sie so-
fort zu Ihrer Politik der Deregulierung zurückkehren, so-
bald Sie die Stimmen der Wähler erhalten haben.


(Beifall bei der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622320700

Als letzter Redner in dieser Aktuellen Stunde hat der

Kollege Florian Pronold von der SPD-Fraktion das Wort.


Florian Pronold (SPD):
Rede ID: ID1622320800

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Ich habe vor 13 Jahren eine Lehre bei der
Sparkasse Deggendorf begonnen, zusammen mit Django
Asül, den vielleicht einige von Ihnen aus Funk und Fern-
sehen kennen. Eine der ersten Grundregeln, die ich ge-
lernt habe, lautete: Je höher das Renditeversprechen ei-
nes Produktes, umso größer das Risiko.

Das Zweite war: Man soll schon verstehen, was man
da kauft.


(Zuruf von der CDU/CSU: Genau! – Zuruf von der SPD: Oder verkauft!)


Das waren zwei wirkliche Grundregeln. – Natürlich
auch beim Verkaufen, das ist auch klar.

Wir haben in dieser Finanzkrise feststellen können,
dass nicht nur die Anleger, sondern auch die Entschei-
dungsträger in den Banken und den Aufsichtsräten zum
Schluss bekennen mussten: Sie wussten nicht, was sie
dort eigentlich gekauft haben.

Das ist schon eines der Kernprobleme von Aufsicht
und Entscheidungsfindung, mit eine Ursache für diese
Finanzkrise.

Ein zweiter Bereich, der mit der ganzen Materie hier
zu tun hat, ist die Frage, welche Rahmenbedingungen
die Aufsicht gehabt hat. Denn Aufsicht kann nur im
Rahmen dessen ausgeübt werden, was vorgeschrieben

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(C (D st. Viele sprechen vom Finanz-TÜV. Selbst wenn man ür sein Auto eine noch so gute TÜV-Prüfung hat, hinert das niemanden daran, mit dem Auto gegen den aum zu fahren. Das hängt nicht davon ab, ob darauf ein ÜV-Siegel ist. Deswegen ist schon die spannende Frage, wie man enn die Regeln für Finanzmärkte und Bankenaufsicht efiniert, damit das, was jetzt passiert ist, nicht noch einal passieren kann, und deswegen interessiert schon die ergangenheit. Was ist denn schiefgelaufen, was diese icht in Deutschland, sondern weltweit stattfindende inanzkrise hervorgerufen hat? Was hätte man erkennen üssen, was hätte man erkennen können, und was muss an jetzt tun, damit das Entsprechende nicht wieder vor ommt? Herr Wissing, Sie haben in Ihrer Rede ein spannendes ort gesagt – so fand ich –, das war „Selbstkritik“. elbstkritik hätten Sie hier aber als FDP üben müssen. (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch dem Finanzminister würde es manchmal gut anstehen!)


(Zuruf von der CDU/CSU: Genau!)


enn ich erinnere mich, seit ich im Finanzausschuss bin,
n all die Fragestellungen, die mit verbesserter Regulie-
ung zu tun haben, die mit mehr Aufsicht zu tun haben.

ir haben hier zum Beispiel mehrmals Ratingagenturen
ngehört, und da haben wir uns darüber unterhalten, ob
in Modell von Ratingagenturen sinnvoll ist, bei dem sie
hne jegliche Aufsicht sind, private Institutionen, die
ber das Schicksal und Wohl von Papieren und Staaten
ntscheiden und vielleicht selber sogar vorher noch Rat-
chläge geben, wie Papiere geschneidert werden, die sie
päter selber objektiv „raten“. Als wir das als Sozial-
emokraten thematisiert haben, da hat die FDP ge-
chrien: Nein, nein, der freie Markt, der regelt das! Das
lappt doch alles wunderbar!

Als Hans Eichel, als Peer Steinbrück für internatio-
ale Regulierung der Finanzmärkte eingetreten sind, ha-
en Sie von „Bürokratie“ gesprochen, die dort auf den
reien Markt wieder herniederprasselt.


(Dr. Volker Wissing [FDP]: Das waren doch gemeinsame Anträge! Interfraktionelle Anträge! Das wissen Sie doch genau! – Gegenrufe von der LINKEN)


ir haben in diesem Haus mehrmals über die Frage von
edgefonds, die Frage von REITs – daran werden Sie

ich sicherlich noch gut erinnern – und von anderen Din-
en gesprochen. Immer hieß es: Je mehr an Aufsicht, je
ehr an Regulierung, umso mehr Bürokratie ist das.


(Zurufe der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


ie FDP hat immer die geistige Brandstiftung für das
emacht, was jetzt passiert, und versucht jetzt, den
euerwehrmann zu geben.


(Widerspruch des Abg. Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP])







(A) (C)



(B) (D)


Florian Pronold

Es würde einfach zur Ehrlichkeit dazugehören, dass man
auch sagt: Was haben wir denn in den letzten Jahren in
diesem Hohen Haus gesagt, und was davon bleibt denn
noch übrig im Wissen um die aktuelle Finanzkrise?

Wenn es jemanden gibt, der nicht das Recht hat, mit
dem Finger auf andere zu zeigen, dann ist es die FDP.
Das ist in dieser Debatte absolut sicher.


(Beifall bei der SPD – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Ihr wart überall dabei!)


– Sie waren überall dabei. Das gestehe ich Ihnen zu, dass
die FDP überall dabei war. – Ach, ich? – In der Landes-
bank von Bayern war die SPD meines Wissens nicht mit
dabei, aber das ist egal. Darum geht es nicht. Die Frage
ist doch: Warum passierte es nicht nur an dieser Stelle,
sondern überall?

Nicht an den Worten, sondern an den Taten sollt ihr
sie erkennen. Die spannende Frage der Zukunft wird da-

her sein: Wird sich die FDP daran beteiligen, die Mana-
ger an die Kette zu legen, oder wird sie weiterhin dafür
plädieren, dass man sie an der langen Leine laufen lässt?
Ich wette alles, was ich habe, auf Letzteres.

Danke schön.


(Beifall bei der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1622320900

Die Aktuelle Stunde ist beendet.

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
ordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
destages auf morgen, Donnerstag, den 28. Mai 2009,
9 Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.