Protokoll:
16207

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 207

  • date_rangeDatum: 4. März 2009

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 15:50 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/207 Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . Grietje Staffelt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Rita Pawelski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 16/12074, 16/12093) . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Von General Motors Europe vorgeschla- gene Maßnahmen zur Sicherung der Zu- kunft der Adam Opel GmbH 22358 B 22358 C 22358 D 22359 A 22359 C 22360 A 22360 B 22360 B 22364 A 22364 B 22364 C Deutscher B Stenografisch 207. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Umsetzung der Breitbandstrategie der Bundesregie- rung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hofbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . D G D V D D D U D 22355 A 22355 B 22356 B 22356 C 22357 B 22357 C 22357 D Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22360 C 22360 D undestag er Bericht ung n 4. März 2009 t : r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . eronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . 22361 B 22361 D 22362 B 22362 C 22362 D 22363 B 22363 B 22363 C 22363 D Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22364 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 Zusatzfragen Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 2 Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Koordinierung möglicher Hilfsmaßnahmen für die Adam Opel GmbH und General Motors Europe mit anderen europäischen Staaten sowie deren Überprüfung auf Eu- roparechtskonformität seitens der Bundes- regierung Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Inge Höger (DIE LINKE) Im Rahmen des Konjunkturpaktes II ge- plante bzw. abgeschlossene Verträge für wehrtechnische Beschaffungen Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 4 Jörg Tauss (SPD) Haltung des Bundesministeriums für Fami- lie, Senioren, Frauen und Jugend zur Aus- arbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages zu den techni- schen und rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen von Sperrverfügungen strafrecht- lich relevanter Inhalte auf ausländischen Servern Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M J S h e B A D Z J S H P J M D F a v u m A F Z D M D E B B V s 2 A F Z D M H A E A A Z H 22365 A 22365 C 22365 D 22366 B 22366 C 22367 A 22367 B 22367 D 22368 D 22369 B 22370 A ündliche Frage 5 örg Tauss (SPD) perrung von strafrechtlich relevanten In- alten auf ausländischen Servern aufgrund iner freiwilligen Vereinbarung zwischen undeskriminalamt und Internetprovidern ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen örg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ilke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . ündliche Frage 7 r. Ilja Seifert (DIE LINKE) ehlen des Kriteriums der Barrierefreiheit ls Voraussetzung für die Bereitstellung on Mitteln zum Ausbau der Infrastruktur nd von Bildungseinrichtungen im Rah- en des Konjunkturpaketes II ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 8 r. Ilja Seifert (DIE LINKE) rkenntnisse und Schlussfolgerungen der undesregierung aus dem Gespräch der undeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit ertreterinnen und Vertretern des Deut- chen Behindertenrates am 10. Februar 009 im Kanzleramt ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 12 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) uswirkungen der Bauverzögerung des PR-Druckwasserreaktors in Finnland ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22370 D 22371 A 22371 C 22372 B 22372 C 22372 D 22373 B 22373 C 22374 B 22374 C 22375 C 22375 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 III Mündliche Frage 13 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Konsequenzen des Verfalls der CO2-Zerti- fikate für den Bundeshaushalt und für die aus dem Verkauf der Zertifikate gegen- finanzierten Förderprogramme Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Beteiligung der Energiewirtschaft an den Sanierungs- und Schließungskosten des Atommülllagers Asse II Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 15 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kenntnisse der Bundesregierung über To- desfälle und schwere Erkrankungen von Beschäftigten im Zusammenhang mit der Arbeit im Atommülllager Asse II Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 18 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur Forde- rung von US-Präsident Obama nach einer Erhöhung der Anzahl der in Afghanistan stationierten Soldaten Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . M W P s r B A P Z W S M I H S K m t A P Z I H M M P h f S A P Z M S M S E s A P Z S P 22376 B 22376 C 22376 D 22377 B 22378 B 22378 C 22379 A 22379 C 22379 D 22380 A ündliche Frage 19 olfgang Gehrcke (DIE LINKE) osition der Bundesregierung zu Demon- trationen gegen die Politik der NATO wäh- end der Gipfelveranstaltungen in Baden- aden und Straßburg ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 20 nge Höger (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zur geplanten chließung der Europabrücke zwischen ehl und Straßburg im Zusammenhang it der internationalen Großdemonstra- ion gegen den NATO-Gipfel in Straßburg ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 21 anuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) osition der Bundesregierung in den Ver- andlungen zu den praktischen Leitlinien ür FRONTEX-Einsätze bzw. generell zum chengener Grenzkodex ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen anuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 22 ilke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) insatzkonzept der Auslandseinsatzhundert- chaft der Bundespolizei in Sankt Augustin ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ilke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22380 D 22381 A 22381 C 22382 A 22382 B 22382 C 22383 A 22383 A 22383 D 22384 B 22384 B 22385 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 Mündliche Frage 23 Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Geplante Einsatzgebiete der Auslandsein- satzhundertschaft der Bundespolizei in Sankt Augustin Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Frage 1 Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Anzahl und Entwicklung der im sogenann- ten vereinfachten Verfahren aktuell bean- tragten Freisetzungsverfahren mit gentech- nisch veränderten Pflanzen Antwort Ursula Heinen, Parl. Staatssekretärin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Frage 2 Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur EU-Frei- setzungsrichtlinie in Bezug auf Freiset- zungszweck und Inverkehrbringen Antwort Ursula Heinen, Parl. Staatssekretärin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Frage 6 Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorlage des Referentenentwurfs zur Hono- rarordnung für Architekten und Ingenieure und Möglichkeit einer Stellungnahme der betroffenen Berufsverbände Antwort Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M S F A w c c A F A M D H z v h „ g R w l A F A M O E s t A D A M O V n r i A D 22385 C 22385 D 22386 D 22387 A 22387 C 22387 D 22388 B nlage 5 ündliche Frage 9 abine Zimmermann (DIE LINKE) estlegung einer konkreten Frist für die usstellung von Schwerbehindertenaus- eisen und Orientierung an der Fünfwo- henfrist nach § 18 SGB XI bei entspre- hender Neuregelung ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Fragen 10 und 11 r. Martina Bunge (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zur Umset- ung der den Beschäftigten der Kohle- eredlung/Carbochemie in Borna-Espen- ain zu DDR-Zeiten zugesagten Rente Bergmännische Tätigkeit unter Tage – leichgestellt“ und Verwendung weiterer aten der 1990 gewährten Leistungen so- ie Differenzen über die Höhe der tatsäch- ich gezahlten Beträge ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Frage 16 mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) inrichtung einer unabhängigen Kommis- ion zum Gesamtengagement und zur künf- igen Rolle Deutschlands in Afghanistan ntwort r. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 ündliche Frage 17 mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) orlage einer Gesamtbewertung des Afgha- istan-Einsatzes durch die Bundesregie- ung vor dem Hintergrund des Wechsels m Präsidentenamt der USA ntwort r. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22388 D 22389 A 22389 C 22389 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 V Anlage 9 Mündliche Fragen 24 und 25 Petra Pau (DIE LINKE) Anzahl der Nachmeldungen für den Erfas- sungsbereich „Politisch motivierte Krimi- nalität – rechts“ für das Jahr 2008 und Aufteilung auf die einzelnen Bundesländer Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Fragen 26 und 27 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Stand und Zeitplan für das geplante Ge- setzgebungsverfahren zur Eindämmung überhöhter Managervergütungen Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Frage 28 Uwe Barth (FDP) Umfang der Zahlungen an Betroffene des SED-Unrechtregimes nach dem Strafrecht- lichen, Beruflichen und dem Verwaltungs- rechtlichen Rehabilitierungsgesetz Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Frage 29 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verhinderung von Bonuszahlungen für Manager von öffentlich unterstützten Ban- ken, Finanzinstituten oder Unternehmun- gen anderer Branchen im Rahmen des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 13 Mündliche Frage 30 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gewährung von geldwerten Leistungen an die Hypo Real Estate Bank aus öffentlichen M u A N A M D V V s A N A M D G v g P c A N A M D K t G V b A N A M U A p T P b A N 22390 A 22390 B 22390 C 22390 D itteln und damit verbundene Auflagen nd Bedingungen ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Fragen 31 und 32 r. Hermann Otto Solms (FDP) orkehrungen der Bundesregierung zur erhinderung der Zahlung von Boni aus taatlichen Hilfen ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 15 ündliche Frage 33 r. Volker Wissing (FDP) ründe für die im Bankenrettungspaket orgesehene Festlegung einer Gehaltsober- renze von 500 000 Euro und Anzahl von ersonen in Deutschland mit einem jährli- hen Einkommen oberhalb dieser Grenze ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 16 ündliche Frage 34 r. Volker Wissing (FDP) onkrete Umsetzung der im Bankenret- ungspaket vorgesehenen Festlegung einer ehaltsobergrenze von 500 000 Euro für orstände und Angestellte der Commerz- ank ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 17 ündliche Frage 35 we Barth (FDP) uswirkungen der durch das Konjunktur- aket II künftig anfallenden Zins- und ilgungszahlungen auf die strukturellen robleme der öffentlichen Haushalte, ins- esondere auf das Bildungswesen ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22391 C 22392 A 22392 B 22392 C 22392 D VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 Anlage 18 Mündliche Frage 36 Veronika Bellmann (CDU/CSU) Erkenntnisse der Bundesregierung zum Stand der Entwicklungen in Sachen ver- Parteivermögen der SED im Aus- t e Kressl, Parl. Staatssekretärin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22392 B stecktes land Antwor Nicolett BMF Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 22355 (A) ) (B) ) 207. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 22387 (A) ) (B) ) (Drucksache 16/12074, Frage 2):Renate Antwort der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen auf die Frage der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Paula, Heinz SPD 04.03.2009 Schily, Otto SPD 04.03.2009 Schmidt (Nürnberg), SPD 04.03.2009 Anlage 1 Liste der entschuldigt A d d ( 2 b m z S f f 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 2 2 A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2009 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2009 Eichel, Hans SPD 04.03.2009 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 04.03.2009 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 04.03.2009 Glos, Michael CDU/CSU 04.03.2009 Götz, Peter CDU/CSU 04.03.2009 Gradistanac, Renate SPD 04.03.2009 Groneberg, Gabriele SPD 04.03.2009 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2009 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2009 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 04.03.2009 Hübner, Klaas SPD 04.03.2009 Korte, Jan DIE LINKE 04.03.2009 Dr. Küster, Uwe SPD 04.03.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 04.03.2009 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 04.03.2009 Lenke, Ina FDP 04.03.2009 Lopez, Helga SPD 04.03.2009 Lührmann, Anna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2009 Meckel, Markus SPD 04.03.2009 Möller, Kornelia DIE LINKE 04.03.2009 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 04.03.2009 D T W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Antwort er Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen auf die Frage er Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Drucksache 16/12074, Frage 1): Wie viele aktuell beantragte Freisetzungsverfahren mit gentechnisch veränderten Pflanzen wurden gleichfalls im so- genannten vereinfachten Verfahren beantragt, und welche Veränderung ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren fest- zustellen? Mit den im Jahr 2008 mit Freisetzungsbeginn im Jahr 009 beantragten Freisetzungsgenehmigungen wurden ei drei von insgesamt neun Anträgen auch die Geneh- igung nach dem vereinfachten Verfahren zur Freiset- ung der genetisch veränderten Pflanzen an weiteren tandorten beantragt. Die Anzahl der Freisetzungsanträge nach dem verein- achten Verfahren seit Einführung des vereinfachten Ver- ahrens im Jahr 1995 war wie folgt: 995: 3 von insgesamt 16 Anträgen, 996: 6 von insgesamt 21 Anträgen, 997: 9 von insgesamt 17 Anträgen, 998: 8 von insgesamt 19 Anträgen, 999: 6 von insgesamt 17 Anträgen, 000: 2 von insgesamt 5 Anträgen, 001: 1 von insgesamt 9 Anträgen, 002: 1 von insgesamt 11 Anträgen, 003: 3 von insgesamt 8 Anträgen, 004: 2 von insgesamt 8 Anträgen, 005: 2 von insgesamt 13 Anträgen, 006: 5 von insgesamt 10 Anträgen, 007: 3 von insgesamt 9 Anträgen. nlage 3 r. Schwanholz, Martin SPD 04.03.2009 hiessen, Jörn SPD 04.03.2009 aitz, Christoph FDP 04.03.2009 immermann, Sabine DIE LINKE 04.03.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 22388 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 (A) ) (B) ) Wie bewertet die Bundesregierung die EU-Freisetzungs- richtlinie (2001/18/EG) in Bezug auf den Freisetzungszweck bezüglich seiner Abgrenzungsfunktion zum Begriff „Inver- kehrbringen“, zum Beispiel Größe einer Freisetzungsfläche? Hinsichtlich des Ausbringens von GVO in die Um- welt unterscheidet die Richtlinie 2001/18/EG zwischen Freisetzungsgenehmigungen für GVOs (Genehmigun- gen nach Teil B) und Genehmigungen für das Inverkehr- bringen (Teil C). Zur flächenmäßigen Ausdehnung des Ausbringens von GVOs in die Umwelt möchte ich an die Erwägungs- gründe 23 und 24 erinnern. Nach Erwägungsgrund 23 sind Freisetzungen im Forschungsbereich in den meisten Fällen ein notwendiger Schritt auf dem Weg zur Ent- wicklung neuer Produkte, die von GVO abgeleitet sind oder diese enthalten. Nach Erwägungsgrund 24 der Frei- setzungsrichtlinie 2001/18/EG sollte die Einbringung von GVO in die Umwelt nach dem „Stufenprinzip“ er- folgen, das heißt, die Einschließung der GVO wird nach und nach stufenweise gelockert und ihre Freisetzung in der gleichen Weise ausgeweitet, jedoch nur dann, wenn die Bewertung der vorherigen Stufen in Bezug auf den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt ergibt, dass die nächste Stufe eingeleitet werden kann. Daraus ergibt sich die prinzipielle Zulässigkeit einer räumlichen Ausweitung der Freisetzung, bevor in der Gemeinschaft eine Genehmigung zum Inverkehrbringen erteilt wird, die grundsätzlich räumlich uneingeschränkt den Anbau in allen Mitgliedstaaten erlaubt. Zum Freisetzungszweck möchte ich auf Folgendes hinweisen. Die Systematik der EU-Freisetzungsricht- linie geht vom Prinzip der Unzulässigkeit des Anbaus von nicht zum Inverkehrbringen zugelassenen genetisch veränderten Nutzpflanzen aus; lediglich zur wissen- schaftlichen Erkenntnisgewinnung und als unvermeidli- cher Zwischenschritt zum Zwecke der Gewinnung von für das Inverkehrbringen notwendigen Erkenntnissen im Freiland ist eine Freisetzung unter erhöhten Sicherheits- bedingungen als Ausnahme vorgesehen. Auf eine solche Zweckbestimmung sind Freisetzungen vom Wortlaut der EU-Freisetzungsrichtlinie aber nicht festgelegt. Auch eine ausdrückliche Festlegung von Freisetzungen auf ei- nen wissenschaftlichen Zweck enthält die Freisetzungs- richtlinie nicht. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Frage des Abgeordneten Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/12074, Frage 6): Wann ist mit der Vorlage des bereits am 2. Dezember 2008 durch den Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup angekündigten und zwischen den zuständigen Ressorts abge- stimmten Referentenentwurfs zur Honorarordnung für Archi- tekten und Ingenieure, HOAI, zu rechnen, und wann sollen vereinbarungsgemäß die betroffenen Berufsverbände dazu Stellung beziehen können? Der überarbeitete Referentenentwurf des Bundes- ministeriums für Wirtschaft und Technologie zur Hono- r z i d n t E c b I r s f s B K c P d 2 A d d ( a d a d c j d 2 c s d u d g (C (D arordnung für Architekten und Ingenieure, Stand 18. De- ember 2008, wurde mit den zuständigen Bundesressorts m Januar weiter abgestimmt. Der Verordnungsentwurf entspricht den Ergebnissen er Ende letzten Jahres geführten Ressortgespräche: Li- eare Anhebung der Honorare um 10 Prozent, Beibehal- ung der derzeitigen Honorartafelendwerte (25 Millionen uro bei Gebäuden), Beibehaltung wichtiger vertragli- her Regelungen und Begrenzung des Anwendungs- ereichs auf Leistungen von Planungsbüros mit Sitz im nland, in Anpassung an die europarechtlichen Anforde- ungen. Die vorgebrachten Änderungs- und Ergänzungsvor- chläge der Ressorts werden vom Bundesministerium ür Wirtschaft und Technologie derzeit eingearbeitet. Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirt- chaft und Technologie soll der Entwurf innerhalb der undesregierung bis Mitte März abgestimmt und den ammern, Verbänden und Ländern mit einer zweiwö- higen Frist zur Stellungnahme vorgelegt werden. Nach rüfung der Stellungnahmen und ggf. Einarbeitung in en Entwurf werde eine Kabinettsbefassung am 29. April 009 angestrebt. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage er Abgeordneten Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Drucksache 16/12074, Frage 9): Plant die Bundesregierung angesichts der langen Warte- zeiten für die Ausstellung der Schwerbehindertenausweise, das Neunte Buch Sozialgesetzbuch, SGB IX, zu ändern, um eine konkrete Frist vorzuschreiben, innerhalb derer der An- tragsteller nach Eingang des Antrages seinen Schwerbehin- dertenausweis erhalten muss, was eine völlig andere Rege- lung wäre als die jetzige, nach der lediglich interne Fristen für den Versorgungsträger festgeschrieben sind und das auch nur für Anträge erwerbstätiger Personen, aber eben nicht geregelt ist, bis wann der Antragsteller seinen Schwerbehinderten- ausweis erhalten muss, was für die Betroffenen letztlich das Entscheidende ist, und wie steht die Bundesregierung zu dem Vorschlag, bei einer entsprechenden Neuregelung sich an dem Verfahren für die Feststellung der Pflegebedürftigkeit (§ 18 SGB XI) zu orientieren, welches eine Fünfwochenfrist vor- sieht, innerhalb derer der Antragsteller eine schriftliche Mit- teilung der Pflegekasse erhalten muss? Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat uf Ihre Anregung hin bei den Ländern eine Umfrage urchgeführt, wie lange die Bearbeitung eines Antrags uf Feststellung der Schwerbehinderteneigenschaft auert. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass sol- he Anträge durchschnittlich innerhalb eines Viertel- ahres bearbeitet sind (circa 13 Wochen). Es gibt aller- ings drei Länder, in denen die Bearbeitung 22, 24 bzw. 6 Wochen dauert. Dass für die Durchführung der glei- hen bundesgesetzlichen Vorschriften derart unter- chiedliche Bearbeitungszeiten festzustellen sind, zeigt, ass ein eventueller Handlungsbedarf auf Landesebene nd nicht auf Bundesebene liegt. Deshalb hat die Bun- esregierung keine Pläne für die von Ihnen vorgeschla- ene Gesetzesänderung. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 22389 (A) ) (B) ) Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) (Drucksache 16/12074, Fragen 10 und 11): Wie beurteilt die Bundesregierung die Tatsache, dass Be- schäftigten der Kohleveredlung/Carbochemie in Borna- Espenhain zu DDR-Zeiten eine Rente „Bergmännische Tätig- keit unter Tage – gleichgestellt“ zugesagt wurde, diese aber unter anderem mit Hinweis auf eine soziale Abfederung 1990 (siehe Antwort auf die schriftliche Frage 39 vom 12. Dezem- ber 2008 auf Bundestagsdrucksache 16/11351) verweigert wird, obwohl es sich bei diesen Leistungen nicht um einen rentenrechtlichen Ausgleich für die „Bergmännische Tätigkeit unter Tage – gleichgestellt“ handelte, sondern um Leistungen, die auch allen anderen Arbeitnehmern der Braunkohlevered- lung Espenhain gewährt wurden? Was weiß die Bundesregierung über den Verbleib bzw. die Verwendung einer zweiten bzw. weiterer Raten der Leistun- gen für die Beschäftigten in Borna-Espenhain (siehe Antwort auf schriftliche Frage 39 vom 12. Dezember 2008 auf Bun- destagsdrucksache 16/11351), und wie erklärt sie die Diffe- renz zwischen der in der Antwort angegebenen Summe von 53 000 000 DM und der Summe von 35 750 000 DM, die etwa tatsächlich ausgezahlt worden sein sollen, nämlich rund 6 500 DM für jeden der rund 5 500 Beschäftigten? Zu Frage 10: Zutreffend ist, dass die Beschäftigten der Kohlever- edelung/Carbochemie in Borna-Espenhain nach dem bis 31. Dezember 1991 im Beitrittsgebiet weiter nach gel- tendem DDR-Rentenrecht bergbaulich versichert waren und ihre Tätigkeit einer bergmännischen Untertagetätig- keit gleichgestellt war. Aus dieser Einordnung haben sich nach dem zum Zeitpunkt der Schließung der Pro- duktionsstandorte Borna-Espenhain im Juli bzw. August 1990 noch geltenden Rentenrecht der DDR Anwart- schaften und Ansprüche der bergbaulichen Versicherung einschließlich der besonderen Leistungsansprüche für Untertagetätigkeit ergeben. Mit dem Renten-Überleitungsgesetz vom 25. Juli 1991 (RÜG) ist das lohn- und beitragsbezogene Renten- recht des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch (SGB VI) zum 1. Januar 1992 auf die neuen Länder übergeleitet worden. Beschäftigungszeiten in der Kohleveredelung/ Carbochemie der DDR wurden danach zwar der knapp- schaftlichen Rentenversicherung zugeordnet; sie konn- ten aus Gründen der Gleichbehandlung mit allen übrigen knappschaftlich Versicherten jedoch nicht als ständige Arbeiten unter Tage ins Leistungsrecht nach dem SGB VI eingeordnet werden. Die Begünstigungen dieses Personenkreises im Rahmen der bergbaulichen Versiche- rung des DDR-Rentenrechts konnten deshalb nur noch im Rahmen von Vertrauensschutzbestimmungen des RÜG für Renten mit Beginn bis Dezember 1996 renten- wirksam werden. Es trifft somit nicht zu, dass die Gleichstellung der Beschäftigung in der Kohleveredelung/Carbochemie in Borna-Espenhain mit einer bergmännischen Untertage- tätigkeit im Rentenrecht des SGB VI mit Hinweis auf „eine soziale Abfederung 1990“ verweigert wird. Z z r B d F d A d d D z g u s E A d u S s d t A d d D d g t d t t k (C (D u Frage 11: Die Bundesregierung hat ihren Kenntnisstand in Be- ug auf die Vereinbarung der damaligen DDR-Regie- ung mit dem Zentralvorstand der Industriegewerkschaft ergbau-Energie der DDR vom 12. Februar 1990 und eren Umsetzung in der Antwort auf die schriftliche rage Nr. 39 vom 12. Dezember 2008 (Bundestags- rucksache 16/11351) offengelegt. nlage 7 Antwort es Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage es Abgeordneten Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/12074, Frage 16): Warum hat die Bundesregierung bislang keine unabhän- gige Kommission zu Deutschlands Gesamtengagement und seine künftige Rolle in Afghanistan eingerichtet? Die Bundesregierung stimmt die deutschen Beiträge u Stabilisierung, Wiederaufbau und Entwicklung Af- hanistans laufend zwischen den beteiligten Ressorts nd mit ihren internationalen und afghanischen Partnern owie durch einen intensiven Dialog mit Afghanistan- xpertinnen und -Experten ab. In diesem Zusammenhang hat der Bundesminister des uswärtigen, Dr. Frank-Walter Steinmeier, einen Son- erbeauftragten des Auswärtigen Amts für Afghanistan nd Pakistan ernannt. Nach Ansicht der Bundesregierung wäre von der chaffung einer zusätzlichen Sachverständigenkommis- ion kein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung des eutschen Gesamtengagements in Afghanistan zu erwar- en. nlage 8 Antwort es Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage es Abgeordneten Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/12074, Frage 17): Wann und in welcher Form wird die Bundesregierung vor dem Hintergrund der Neubewertung des Einsatzes der USA in Afghanistan durch Präsident Barack Obama eine Gesamtbe- wertung des Afghanistan-Einsatzes vornehmen? Die Neubewertung der Afghanistan-Strategie durch ie neue amerikanische Administration ist noch nicht ab- eschlossen. Die Vereinigten Staaten stehen dabei in engem Aus- ausch mit Deutschland und anderen Partnern. Grundsätzlich ist die Bundesregierung der Auffassung, ass ihr strategischer Gesamtansatz in Afghanistan rich- ig ist. Die im Rahmen dieses Gesamtansatzes durchgeführ- en Maßnahmen werden durch die beteiligten Ressorts ontinuierlich bewertet und bei Bedarf angepasst. 22390 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 (A) ) (B) ) Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Fragen der Abgeordneten Petra Pau (DIE LINKE) (Druck- sache 16/12074, Fragen 24 und 25): Wie viele Nachmeldungen im Erfassungsbereich „Politisch motivierte Kriminalität – rechts“, aufgeschlüsselt nach De- liktsbereichen und Themenfeldnennung Hasskriminalität – wie Verstöße gegen das Versammlungsrecht, Fälle von Landfrie- densbruch und schwerem Landfriedensbruch, Brandstiftungen, Körperverletzungen, Gewaltdelikte, Nötigung/Bedrohung, ver- suchte Tötungsdelikte, Tötungsdelikte, Sachbeschädigungen, Widerstand, Anschläge, Volksverhetzung, Friedhofsschändun- gen, Propagandadelikte usw. –, hat es bisher für das Jahr 2008 gegeben? Wie verteilen sich diese Nachmeldungen aufgeschlüsselt auf die einzelnen Bundesländer? Auf die im Rahmen der Kleinen Anfrage vom 9. Fe- bruar 2009 (Bundestagsdrucksache 16/11864) gestellten, wortgleichen Fragen ist die Antwort der Bundesregie- rung bereits mit Schreiben vom 20. Februar 2009 dem Präsidenten des Deutschen Bundestages übersandt und mit selben Datum auch Ihnen, Frau Pau, per Fax zugelei- tet worden. Diese Antwort ist nach wie vor zutreffend; ich trage sie aber gerne hier auch nochmals mündlich vor: „Meldeschluss für die die Fallzahlen erhebenden Lan- deskriminalämter gegenüber dem für die bundesweite Erfassung und Auswertung zuständigen Bundeskrimi- nalamt war zwar der 31. Januar 2009, doch liegen erst nach der Feinabstimmung der Fallzahlen zwischen Bund und Ländern sowohl auf der Ebene der Kriminalämter als auch der Innenministerien endgültige Zahlen vor. Sobald die Feinabstimmung abgeschlossen ist, wird – wie bereits in den Vorjahren – das Bundesministerium des Innern die bundesweiten endgültigen Fallzahlen im Rahmen einer Pressemitteilung veröffentlichen. Den Ländern obliegt die Entscheidung der Veröffentlichung der sie jeweils betreffenden Zahlen.“ Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Fra- gen der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/12074, Fragen 26 und 27): Wie ist der Stand der Erarbeitung gesetzlicher Regelungen zur Eindämmung überhöhter Managervergütungen, und nach welchen Kriterien will die Bundesregierung diese Regelungen gestalten? Welchen Zeitplan hat die Bundesregierung zur Einbrin- gung eines entsprechenden Gesetzentwurfs in den parlamen- tarischen Entscheidungsprozess? Zu Frage 26: Wie Sie der Tagespresse entnehmen können, wurde von der Koalition eine Arbeitsgruppe „Managervergü- tung“ eingesetzt, die einen Gesetzentwurf erarbeitet. Angesichts dessen wird die Bundesregierung keinen eigenen Gesetzentwurf einbringen. Allerdings war die B V m f Z d w d L A d F s s 8 e Z c e k z t d m t h E s r s – R O A d d N (C (D undesregierung durch Frau Ministerin Zypries in die erhandlungen der Arbeitsgruppe eingebunden, hat For- ulierungshilfen bereitgestellt und der Arbeitsgruppe achlich und rechtsförmlich zur Seite gestanden. u Frage 27: Da gegenwärtig kein eigener Gesetzentwurf der Bun- esregierung beabsichtigt ist, erübrigt sich die Beant- ortung der Frage. Allerdings besteht Zuversicht, dass er Fraktionsentwurf der Arbeitsgruppe noch in dieser egislaturperiode realisiert werden kann. nlage 11 Antwort es Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die rage des Abgeordneten Uwe Barth (FDP) (Druck- ache 16/12074, Frage 28): Welche Beiträge sind an wie viele Betroffene des SED- Unrechtregimes jeweils nach dem Strafrechtlichen, dem Be- ruflichen und dem Verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungs- gesetz bisher ausgezahlt worden? Nach dem Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz ind mit Stand vom 31. Dezember 2008 insgesamt 88,6 Millionen Euro an SED-Opfer, insbesondere an hemalige politische Häftlinge gezahlt worden. Über die ahl der Personen, die seit Inkrafttreten des Strafrechtli- hen Rehabilitierungsgesetzes vor 17 Jahren Leistungen rhalten haben, liegt dem Bundesministerium der Justiz eine Statistik vor. Die Leistungsanträge werden nicht entral erfasst, da es sich um ganz unterschiedliche Leis- ungen handelt, die sowohl von Behörden in den Län- ern als auch Stellen beim Bund gewährt werden. Nach dem Beruflichen Rehabilitierungsgesetz sind it Stand vom 31. Dezember 2008 an 73 731 Berech- igte insgesamt 32 Millionen Euro gezahlt worden. Das Verwaltungsrechtliche Rehabilitierungsgesetz ent- ält keine eigenen Regelungen über Leistungsgewährung. s verweist hinsichtlich der Folgeansprüche je nach ge- chädigtem Rechtsgut auf das Berufliche Rehabilitie- ungsgesetz, das Vermögensgesetz und das Bundesver- orgungsgesetz. Entsprechende Arbeitsstatistiken weisen mit Ausnahme des vorhin genannten Beruflichen ehabilitierungsgesetzes – die Personengruppe „SED- pfer“ nicht gesondert aus. nlage 12 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage es Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/12074, Frage 29): Welchen Banken, Finanzinstituten oder Unternehmungen anderer Branchen, die „in vielen Fällen gleichzeitig riesige Bonussummen auszahlen“ (so die Bundeskanzlerin in der Zeitschrift Der Spiegel vom 16. Februar 2009), hat die Bun- desregierung mit Krediten, Bürgschaften, sonstigen Zahlun- gen – bitte nach jeweiligem Betrag aufgeschlüsselt – „unter die Arme gegriffen“ oder solches zugesagt, und warum hat die Bundesregierung nicht durch geeignete Auflagen und Bedin- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 22391 (A) ) (B) ) gungen (gemäß § 7 Abs. 4 Nr. 4 – bei Bürgschaften und ande- ren Garantien – und § 10 Abs. 2 Nr. 2, 3, 5, 10 – unter ande- rem bei Krediten – des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes) diese der Bundeskanzlerin zufolge „unverständliche“ Praxis verhindert und für die Zukunft ausgeschlossen entsprechend den strengen Auflagen, die der Bundesminister der Finanzen bei Inanspruchnahme von Staatshilfen schon im vergangenen Jahr angekündigt hatte (Handelsblatt, 15. Oktober 2008), an- statt jetzt zu beklagen, die Manager hätten jedes Maß verlo- ren? Ich bitte um Verständnis dafür, dass über die genauen vertraglichen Regelungen im Einzelfall keine Auskunft gegeben werden kann. Soweit sich die Frage auf Maßnahmen außerhalb des Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetzes (FMStFG) be- zieht, möchte ich Folgendes bemerken: Im Bereich der Bürgschaftsbanken engagiert sich der Bund (gemeinsam mit dem jeweiligen Land) nur über Rückbürgschaften. Das durchschnittliche Kreditvolumen beträgt 300 000 Euro. Der Bund ist in Bürgschaftseinzel- fallentscheidungen der Bürgschaftsbanken nicht einge- bunden. Es kann davon ausgegangen werden, dass in diesem kleinteiligen Bürgschaftsbereich keine unange- messenen Boni gezahlt werden. Im Rahmen der bisher gewährten Unternehmenskre- dite, die die verschlechterten Finanzmarktbefindungen zum Hintergrund haben, haben große Unternehmen mit überdimensionierten Bonuszahlungen an Manager bis- her keine Rolle gespielt. Insofern ist keine Notwendig- keit gesehen worden, im Kreditvergabeprozess eine dies- bezügliche Auflage vorzusehen. Bei Finanzinstituten hat die Bundesregierung mit der Finanzmarktstabilisierungsfondsverordnung (FMStFV) von der Ermächtigung von § 10 Abs. 2 des Finanzmarkt- stabilisierungsfondsgesetzes Gebrauch gemacht und Be- dingungen für die Gewährung von Stabilisierungsmaß- nahmen in § 5 der Verordnung geregelt. Danach soll die Vergütung der Organmitglieder und Geschäftsleiter auf ein angemessenes Maß begrenzt werden, das heißt die monetäre Gesamtvergütung soll maximal 500 000 Euro pro Jahr nicht übersteigen. Bonifikationen sollen nur ge- zahlt werden, sofern sie ein niedriges Festgehalt kom- pensieren und solange die genannte angemessene mone- täre Gesamtvergütung nicht überschritten wird. Daneben soll den Instituten des Finanzsektors, die Re- kapitalisierungsmaßnahmen oder Risikoübernahmen in Anspruch nehmen, aufgegeben werden, ihre Vergütungs- systeme auf ihre Anreizwirkung und die Angemessenheit zu überprüfen und darauf hinzuwirken, dass diese nicht zur Eingehung unangemessener Risiken verleiten sowie an langfristigen und nachhaltigen Zielen ausgerichtet sind. Diese Anforderung gilt für die Vergütungssysteme aller Mitarbeiter, also nicht nur die der Organmitglieder. Unangemessene Vergütungssysteme sollen im Rahmen des zivilrechtlich Möglichen beendet werden. Ich bitte um Verständnis, dass über die genauen ver- traglichen Regelungen im Einzelfall keine Auskunft ge- geben werden kann. Der Bundestag hat gemäß § 10 a des Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetzes (FMStFG) je- doch ein Gremium zum Finanzmarktstabilisierungsfonds eingerichtet. Damit wird dem berechtigten Informations- in n B s D ü m g A d d N H l I z d w r E w K D n s p ü g m d s A f p v ( d m d R (C (D teresse der Mitglieder des Deutschen Bundestages Rech- ung getragen. Anders als andere Gremien des Deutschen undestages tagt das Gremium zum Finanzmarktstabili- ierungsfonds gemäß § 10 a Abs. 3 FMStFG stets geheim. iesem Gremium gegenüber darf die Bundesregierung ber die Gewährung konkreter Stabilisierungsmaßnah- en nach § 6 bis § 8 des Finanzmarktstabilisierungs- esetzes Auskunft geben und tut dies auch. nlage 13 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage es Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/12074, Frage 30): Welche geldwerten Leistungen – Kredite, Garantien, Bürg- schaften, Sachleistungen etc.– bitte nach jeweiligen Beträgen aufschlüsseln – wurden der Hypo Real Estate Holding AG bis- her aus öffentlichen Mitteln nach Kenntnis der Bundesregie- rung gewährt oder verbindlich zugesagt, und mit welchen Auflagen und Bedingungen – zum Beispiel Kreditzinssatz, Kreditbefristung, keine Boni und Dividendenzahlungen, Vergü- tungsbegrenzungen – haben Bundesregierung und andere öffentliche Geldgeber konkret sichergestellt, dass nach Gewäh- rung der Finanzhilfen in Höhe von bisher insgesamt angeblich gar 102 Milliarden Euro (vergleiche sz-online, 18. Februar 2009) diese nicht an Vorstände, Aktionäre, Fondsmanager oder andere Profiteure weiterfließen, damit diese irgendwann in die Staatskasse zurückgelangen bzw. als Garantie nicht in An- spruch genommen werden und damit die Stabilisierung der Bank irgendwann erreicht und eine untragbare ruinöse Überbe- lastung der Staatskasse sowie weiterer Schaden für die Steuer- zahler und Steuerzahlerinnen vermieden wird? Insgesamt gewährt der Bund der Hypo Real Estate olding AG (HRE) einen Garantierahmen von 87 Mil- iarden Euro: 35 Milliarden Euro sagte der Bund vor dem nkrafttreten des Finanzmarktstabilisierungsfondsgeset- es (FMStFG) zu, 52 Milliarden Euro gewährt der Son- erfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin). Damit ge- ährt der Bund bislang ausschließlich Garantien. Der HRE wurden im Zusammenhang mit der Gewäh- ung der Bundesgarantie in Höhe von 35 Milliarden uro aus dem Rettungspaket von November 2008, so- eit rechtlich zulässig, umfangreiche Informations- und onsultationspflichten gegenüber dem Bund auferlegt. iese betreffen wesentliche geschäftspolitische Maß- ahmen und die Bestellung oder Abberufung von Ge- chäftsleitern. Die HRE hat sich darüber hinaus ver- flichtet, ihre Geschäftspolitik auf Nachhaltigkeit zu berprüfen und besonders risikoreiche Geschäfte aufzu- eben sowie angemessene Vergütungssysteme zu imple- entieren. Die Garantieübernahme gemäß § 6 FMStFG kann an- ers als die Rekapitalisierung gemäß § 7 FMStFG nur ehr begrenzt an Auflagen geknüpft werden. Gemäß § 5 bs. 3 i. V. m. Abs. 2 Nr. 1 Finanzmarktstabilisierungs- ondsverordnung (FMStFV) kann lediglich eine Über- rüfung der Geschäftspolitik und deren Nachhaltigkeit orgesehen werden. Auflagen zu Vergütungssystemen § 5 Abs. 2 Nr. 3 FMStFV), zur Vergütungshöhe, Abfin- ungen, Boni und anderen Vergütungsteilen von Organ- itgliedern (§ 5 Abs. 2 Nr. 4 FMStFV) sowie Dividen- enverbote (§ 5 Abs. 2 Nr. 5 FMStFV) sind nur für ekapitalisierungen gemäß § 7 FMStFG vorgesehen. 22392 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 (A) ) (B) ) Anlage 14 Antwort der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms (FDP) (Drucksache 16/12074, Fragen 31 und 32): Hat die Bundesregierung Vorkehrungen dafür getroffen, dass Banken, die staatliche Hilfen in Anspruch nehmen, Bo- nuszahlungen nicht aus diesen staatlichen Hilfen zahlen und, wenn nein, warum nicht? Plant die Bundesregierung, es zukünftig sicherzustellen, dass Banken, die staatliche Hilfen in Anspruch nehmen, Bo- nuszahlungen nicht aus diesen staatlichen Hilfen zahlen und, wenn nein, warum nicht? Gemäß § 5 der Finanzmarktstabilisierungsfondsver- ordnung (FMStFV) sind Unternehmen, die Stabilisie- rungsmaßnahmen in Form von Rekapitalisierungen oder Risikoübernahmen in Anspruch nehmen, bestimmte Auf- lagen zu machen. Hierzu zählen insbesondere auch Rege- lungen zu den Vergütungssystemen. So soll die Vergütung der Organmitglieder und Ge- schäftsleiter auf ein angemessenes Maß begrenzt werden, das heißt die monetäre Gesamtvergütung soll maximal 500 000 Euro pro Jahr nicht überschreiten. Bonifikatio- nen sollen nur gezahlt werden, sofern sie ein niedriges Festgehalt kompensieren und solange die genannte ange- messene monetäre Gesamtvergütung nicht überschritten wird. Darüber hinaus sollen die Vergütungssysteme insge- samt auf ihre Anreizwirkung und ihre Angemessenheit überprüft werden. Unangemessene Vergütungssysteme oder Vergütungsbestandteile sollen im Rahmen des zivil- rechtlich Möglichen beendet werden. Die Bundesregierung hält diese Auflagen für ange- messen. Anlage 15 Antwort der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage des Abgeordneten Dr. Volker Wissing (FDP) (Druck- sache 16/12074, Frage 33): Welche Gründe haben die Bundesregierung veranlasst, die im Bankenrettungspaket vorgesehenen jährlichen Gehalts- obergrenzen bei 500 000 Euro festzulegen, und wie viele Per- sonen beziehen in Deutschland ein jährliches Einkommen ober- bzw. unterhalb von 500 000 Euro? Gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 4 der Finanzmarktstabilisie- rungsfondsverordnung soll den Banken, die Rekapitalisie- rungsmaßnahmen oder Risikoübernahmen in Anspruch nehmen, aufgegeben werden, die Vergütung der Organ- mitglieder und Geschäftsleiter auf ein angemessenes Maß zu begrenzen, das heißt, die monetäre Vergütung soll grundsätzlich nicht mehr als 500 000 Euro betragen. Nach Ansicht der Bundesregierung erscheint eine feste und unabhängig vom jeweiligen Antragsteller gel- tende Begrenzung der monetären Vergütung angezeigt. Für die nachfolgende Beantwortung der Frage „wie viele Personen beziehen in Deutschland ein jährliches E w d h l v t 5 s A d d s z m g F k n A s d l a g s z a I t E t a b f A d F s (C (D inkommen ober- bzw. unterhalb von 500 000 Euro?“ erden die vorläufigen Ergebnisse des Statistischen Bun- esamtes zur Einkommensteuerstatistik des Jahres 2004 erangezogen. Demnach betrug in 28 031 189 Steuerfäl- en das Bruttoeinkommen weniger als 500 000 Euro, da- on in 17 212 499 Fällen bei Besteuerung nach der Split- ingtabelle. In 6 329 Steuerfällen war das Einkommen 00 000 Euro oder höher, davon in 5 152 Fällen bei Be- teuerung nach der Splittingtabelle. nlage 16 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage es Abgeordneten Dr. Volker Wissing (FDP) (Druck- ache 16/12074, Frage 34): Kann die Bundesregierung ausschließen, dass ein Vor- stand bzw. Angestellter der Commerzbank nach Inanspruch- nahme der Rekapitalisierungsmaßnahmen und unter Einbezie- hung sämtlicher steuerpflichtiger geldwerter Vorteile, Boni, Altersvorsorge etc. mehr als 500 000 Euro jährlich bezieht und, wenn nein, warum nicht? Wie bei der Beantwortung der Frage 33 ausgeführt, be- ieht sich die grundsätzlich zu fordernde Begrenzung der onetären Vergütung auf die Vergütung der Organmit- lieder und Geschäftsleiter (§ 5 Abs. 2 Nr. 4 Buchst. a MStFV). Im Hinblick auf die Vergütungsysteme soll den Ban- en, die Rekapitalisierungsmaßnahmen oder Risikoüber- ahmen in Anspruch nehmen, aufgegeben werden, die nreizwirkung und die Angemessenheit der Vergütungs- ysteme zu überprüfen und darauf hinzuwirken, dass iese nicht zur Eingehung unangemessener Risiken ver- eiten sowie an langfristigen und nachhaltigen Zielen usgerichtet und transparent sind. In diesem Sinne unan- emessene Vergütungssysteme oder auch Vergütungsbe- tandteile sind im Rahmen des zivilrechtlich Möglichen u beenden. Diese Anforderung gilt für die Vergütung ller Mitarbeiter, nicht nur für die der Organmitglieder. m Hinblick auf abhängig Beschäftigte sind aber die Ver- ragsfreiheit und die Tarifautonomie zu berücksichtigen. s ist nicht beabsichtigt, in Vertragsfreiheit und Tarifau- onomie einzugreifen. Aus diesem Grund kann die Bundesregierung nicht usschließen, dass die Vergütung von Mitarbeitern von egünstigten Unternehmen des Finanzsektors in Einzel- ällen mehr als 500 000 Euro betragen kann. nlage 17 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die rage des Abgeordneten Uwe Barth (FDP) (Druck- ache 16/12074, Frage 35): Inwiefern rechnet die Bundesregierung damit, dass die durch die zusätzliche Verschuldung der öffentlichen Haus- halte im Zusammenhang mit dem Konjunkturpaket II künftig anfallenden Zins- und Tilgungszahlungen die strukturellen Probleme der öffentlichen Haushalte, die in den vergangenen Jahren gerade im Bildungswesen zu einer Investitionslücke von mehreren Milliarden Euro geführt haben, weiter verschär- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 22393 (A) (C) (B) ) fen und künftig notwendige Verbesserungen – sowohl künftig nötige Bau- und Sanierungsmaßnahmen als auch Investitio- nen in Ausstattungen, Personal usw. – erschweren oder gar verhindern? Die von Bund und Ländern mit dem „Konjunktur- paket II“ auf den Weg gebrachten Maßnahmen zielen darauf ab, den wirtschaftlichen Abschwung abzumildern sowie die deutsche Volkswirtschaft durch gezielte Inves- titionen nachhaltig zu stärken. Zwar ist mit dem Kon- junkturpaket II eine temporär höhere Schuldenaufnahme verbunden. Zu berücksichtigen ist aber, dass durch die Stützung der deutschen Wirtschaft die mittel- und lang- fristigen Perspektiven der öffentlichen Haushalte deut- lich verbessert werden. gen verschiedener Beteiligter haben sich sowohl der 2. Untersuchungsausschuss des 13. Deutschen Bundes- tages wie auch die Unabhängige Kommission zur Über- prüfung des Vermögens der Parteien und Massenorgani- sationen der DDR (UKPV) intensiv befasst und umfassend berichtet. Letztere namentlich auch mit dem Geschehen um die Novum GmbH, die seinerzeit Aus- landsgeschäfte, unter anderem mit österreichischen Fir- men, vermittelte und dafür Provisionszahlungen erhielt. Umfangreiches Novum-Vermögen wurde durch die dama- lige Gesellschaftsführerin ins Ausland verschoben. Die Ergebnisse sind in den Bundestagsdrucksachen 13/10900 (UA 2/13) und 16/2466 (Abschlussbericht der UKPV) Im Übrigen stellt allein der Bund im Rahmen des Konjunkturpaketes II mit dem Investitions- und Til- gungsfonds Finanzhilfen für zusätzliche, in den Jahren 2009 und 2010 zu beginnende Investitionen der Kom- munen und Länder in Höhe von 10 Milliarden Euro be- reit. Hinzu kommt der Eigenbeitrag von Ländern und Kommunen in Höhe von mindestens 3,3 Milliarden Euro. Etwa zwei Drittel dieser Finanzhilfen sollen auf den Schwerpunkt Bildungsinfrastruktur entfallen. Dies er- möglicht zusätzliche Investitionen bei Einrichtungen der frühkindlichen Infrastruktur, bei der Schulinfrastruktur, bei Hochschulen, kommunalen und gemeinnützigen Ein- richtungen der Weiterbildung sowie in der Forschung. Im Ergebnis trägt das Konjunkturpaket II damit dazu bei, den Investitionsstau in der Bildungsinfrastruktur ab- zubauen. Damit können im öffentlichen Gesamthaushalt zukünftige Spielräume für andere notwendige Bildungs- ausgaben erschlossen werden. Anlage 18 Antwort der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage der Abgeordneten Veronika Bellmann (CDU/CSU) (Drucksache 16/12074, Frage 36): Wie ist nach Erkenntnissen der Bundesregierung der Stand der Entwicklungen in Sachen „verstecktes Parteivermögen der SED“ im Ausland, neben allgemeinen Erkenntnissen vor allem im Hinblick auf die Novum Handelsgesellschaft, deren Führung, Geschäftsgebaren, Verschleierungstaktik, Verbin- dung zu der Partei SED/PDS/DIE LINKE und Rolle bzw. Ver- flechtung im SED-Unrechtsstaat? Mit den von Ihnen angesprochenen Fragen zu ver- stecktem Parteivermögen der SED und den Verstrickun- d d u V E E g P tu S E ( u n E n n d S A d m W w S V A d V (D okumentiert. Wie in ihrem Abschlussbericht vom 24. August 2006 argelegt, hat die UKPV Vermögenswerte der Parteien nd Massenorganisationen der ehemaligen DDR (PMO- ermögen) in Höhe von insgesamt rund 1,6 Milliarden uro, darunter der SED in Höhe von rund 1,2 Milliarden uro, sichergestellt, das heißt den ursprünglich Verfü- ungsberechtigten entzogen, und gemäß Art. 20 a und b arteiengesetz-DDR unter die treuhänderische Verwal- ng durch die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte onderaufgaben (BvS, ehemals Treuhandanstalt) gestellt. inzelheiten können der Bundestagsdrucksache 16/2466 Seite 33) entnommen werden. Aus diesem Vermögen hat die BvS den neuen Ländern nd Berlin (Ost) bisher fast 1 Milliarde Euro für gemein- ützige Zwecke in zur Verfügung gestellt, 120 Millionen uro im Jahre 2009. Der Differenzbetrag fließt in die jährlichen Abrech- ungen der BvS gegenüber den Ländern über die Ein- ahmen und Ausgaben der treuhänderischen Verwaltung es PMO-Vermögens und die noch zu erstellende chlussabrechnung ein. Er ist erforderlich für die mit der bwicklung der Vermögenswerte verbundenen Aufwen- ungen und die noch nicht beendeten Gerichts- und ver- ögensrechtlichen Verfahren. Von ihrer damaligen Feststellung, dass die in der endezeit vorgenommenen Vermögensverschiebungen eitgehend aufgeklärt sind, ist weiterhin auszugehen. eitdem gab es keine belastbaren Hinweise auf weitere ermögenswerte, insbesondere im Ausland. Auch die uswertung der Bankunterlagen aus Liechtenstein durch ie zuständigen Staatsanwaltschaften verlief, das SED- ermögen betreffend, endgültig ohne Ergebnis. 207. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. März 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18
Gesamtes Protokol
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620700000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Umsetzung der Breitband-
strategie der Bundesregierung.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie,
Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg. – Bitte schön.

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
desminister für Wirtschaft und Technologie:

Herr Präsident, vielen Dank. – Meine Damen! Meine
Herren! Das Internet ist längst eine Lebensader der In-
formations- und Wissensgesellschaft; eine Lebensader,
die in vielerlei Hinsicht die Gesellschaft als solche
durchzieht. Leistungsfähige Breitbandnetze sind für
Wirtschaft und Gesellschaft mittlerweile so bedeutend
wie Straßen, Schienen, Flüsse, Kanäle, wie Gas-, Was-
ser- und Stromverteilnetze geworden. Entsprechend

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emotional wird die Debatte in unserer Bevölkerung be-
gleitet.

Die Ausgangslage insgesamt ist gut. Ich möchte nicht
euphorisch werden, aber fast 60 Prozent der Haushalte
nutzen heute Breitbandanschlüsse, und für 92 Prozent
der Haushalte ist mittlerweile ein Breitbandanschluss
mit einer Übertragungsrate von 1 Megabit pro Sekunde
verfügbar. Unser Land liegt damit im internationalen
Vergleich mit anderen großen Volkswirtschaften an der
Spitze. Doch ich sage sehr offen: Wir müssen noch er-
heblich besser werden. Dies ist kein Ruhekissen, auf
dem wir uns ausruhen können. Insbesondere im ländli-
chen Raum – ich selbst komme aus dem ländlichen
Raum – ist erheblicher Verbesserungsbedar
Viele Bürgerinnen und Bürger können das B
ternet bislang nicht oder nur eingeschränkt n
ist über das Wort „Kreativität“ hinaus mehr er

(C (D ung n 4. März 2009 0 Uhr Von daher brauchen wir heute Internet überall: in jeem Dorf – mag es in einem oberbayerischen Bergdorf ein – oder auf jedem Hof auf einer Hallig. Wir brauchen s schlicht überall. Mehr noch: Wir brauchen morgen die odernsten Netze, damit die neuesten Entwicklungen ntsprechend genutzt werden können. Die Zahl hochleisungsfähiger Breitbandanschlüsse muss schneller wachen, um unserem Land zusätzliche Wachstumsimpulse u geben. Der Wachstumsaspekt bei dieser Technologie ann gar nicht überschätzt werden. In Deutschland wollen wir bis Ende 2010 leistungsfäige Breitbandanschlüsse für alle Haushalte verfügbar achen. Das ist ein ehrgeiziges Vorhaben; das weiß ich. ber vor diesem Vorhaben sollten wir uns nicht wegdu ken. So ist es auch in der Breitbandstrategie der Bunesregierung vorgesehen, die wir vor 14 Tagen verabchiedet haben: Bis 2014 sollen bereits 75 Prozent der aushalte Anschlüsse mit Übertragungsraten von minestens 50 Megabit pro Sekunde haben. Möglichst bald anach sollen solche hochleistungsfähigen Breitbandanchlüsse flächendeckend verfügbar sein. Der Staat alleine kann das nicht richten. Er soll es uch nicht richten. Wir werden diese Zahlen und diese iele nur erreichen, wenn wir weiterhin auf Wettbewerb, nbieterund Technologievielfalt bauen. Technologie ext vielfalt heißt auch: Die Ziele der Breitbandstrategie der Bundesregierung lassen sich nur erreichen, wenn neben modernen leitungsgebundenen Netzen auch leistungsstarke Funktechnologien mit zum Einsatz kommen. Hier kommt die Digitale Dividende ins Spiel. Wir haben heute im Bundeskabinett die entsprechende Verordnung verabschiedet. Ich würde Ihnen gerne den Namen dieser Verordnung ersparen. Ich will dieses Wortungetüm trotzdem ins Spiel bringen: Es ist die Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung. Man muss es erst einmal schaffen, ein solches Wort zu kreieren. Danach wird die Digitale Dividende künftig vorrangig in die Schließung von Versorgungslücken in ländlichen Bereichen nach der Zustimmung des Bundesrates, ür Mai dieses Jahres erwarten, kann dann e Vergabe durch die Bundesnetzagentur f gegeben. reitbandinutzen. Hier forderlich. fließen. Gleich die wir derzeit f die bundesweit anlaufen. Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Mit dem heutigen Beschluss des Kabinetts setzen wir Wachstumskräfte frei. Dieser Wachstumsaspekt ist uns außerordentlich wichtig: für das Internet und – noch wichtiger – für unsere Volkswirtschaft insgesamt. So setzen wir gerade in der Finanzund Wirtschaftskrise ein wichtiges Signal. Wir nutzen die Krise in dieser Hinsicht als Chance und wollen sie als solche begriffen wissen. Deutschland soll gerade jetzt moderner werden. Es wird Potenzial für den flächendeckenden Ausbau breitbandiger Infrastrukturen und für die Stimulierung des Wettbewerbs freigesetzt. Dieser Begriff wird in diesem Zusammenhang gerne inflationär gebraucht, erfährt jedoch immer wieder eine unterschiedliche Konnotation. Bislang haben wir mit der Stimulierung des Wettbewerbs gute Erfahrungen gemacht: Intensiver Wettbewerb hat auf dem Telekommunikationsmarkt doch einiges bewirkt. Ich erinnere nur daran, wie stark die Telefonkosten in der Vergangenheit zurückgegangen sind. In diesem Sinne ist das auch eine gute Verbraucherpolitik. Neben der Nutzung der Digitalen Dividende basiert unsere Breitbandstrategie auf drei weiteren Elementen: Zum einen ist das die Nutzung von Synergien beim Infrastrukturausbau. Das heißt konkret, dass vorhandene und noch entstehende Einrichtungen für die Mitnutzung durch Telekommunikationsanbieter geöffnet werden müssen. Zum Zweiten müssen die nationale wie die europäische Regulierungspolitik stärker wachstumsorientiert sein, und zum Dritten sollen finanzielle Fördermaßnahmen nur dort bereitgestellt werden, wo Marktprozesse nicht in Gang gesetzt werden können. Ich war gestern auf der CeBIT. Dort traf die Breitbandstrategie der Bundesregierung auf große öffentliche Resonanz. Natürlich fand über den einen oder anderen Punkt auch eine Diskussion statt. Ich bin überzeugt davon: Wenn alle an einem Strang ziehen und gemeinsame Anstrengungen aufbringen – Politik und Unternehmen, der öffentliche und der private Bereich, Verbände und Unternehmen, Bund, Länder und Kommunen –, können wir diese ambitionierten Ziele, deren Umsetzung wir auf den Weg gebracht haben, erreichen. Vielleicht ist das bei dem einen oder anderen Punkt sogar früher möglich, als wir avisiert haben. Danke schön. – Ich bitte, zunächst Fragen zu dem Themenbereich zu stellen. Ich beginne mit Kollegin Petra Sitte. Herr zu Guttenberg, Sie haben über das grundsätzli che Herangehen der Bundesregierung gesprochen. Das hat Herr Schauerte vor zwölf Monaten auch schon einmal getan. Er hat gesagt, dass das Problem 2008 gelöst wäre. Er meinte damals, es wäre gelacht, wenn wir das Thema nicht in relativ kurzer Zeit – ich sage noch einmal: binnen zwölf Monaten – im Wesentlichen gelöst hätten. Die Kanzlerin hat in ihrer Neujahrsansprache Ähnliches versprochen, insbesondere moderne Wege der Kommunikation auf dem Land. Vorgestern hat sie auf der CeBIT noch einmal ausdrücklich gesagt, dass in der B e w – Z f s s d f w s a d i j n z d w S d m w S h V d H d e K k p z R (C (D undesrepublik Deutschland Breitbandanschlüsse privat ntstehen sollen. Ich zitiere wörtlich: Aber der Staat hat die Aufgabe, diese Entwicklung der Infrastruktur so zu fördern, die Anreize so zu setzen, dass wir nicht nur in den Ballungsgebieten gute Anschlussmöglichkeiten haben, sondern dass dies flächendeckend und somit auch für die ländlichen Regionen gilt. Ich komme aus Sachsen-Anhalt. Auch ich weiß also, ovon ich spreche, nicht nur Sie aus Oberbayern. (Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister: Oberfranken! Das ist ein wichtiger Unterschied! – Heiterkeit)





(A) )


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Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620700100
Dr. Petra Sitte (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620700200

Oh Gott! Ich entschuldige mich bei allen Oberbayern.

Im Gesetz zum Konjunkturpaket ist keine einzige
ahl enthalten; jedenfalls ist uns das nicht bekannt. Inso-

ern fragen wir Sie, welche Beträge für 2009 und 2010
eitens des Staates vorgesehen sind, um jene Anreize zu
etzen, von denen die Kanzlerin gesprochen hat.

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
esminister für Wirtschaft und Technologie:

Frau Kollegin Sitte, herzlichen Dank für die Nach-
rage. Zunächst einmal möchte ich sagen, dass der Hin-
eis auf Oberfranken gestattet sein muss, da es zwi-

chen Oberbayern und Oberfranken den einen oder
nderen Unterschied gibt.

Von Ihrer Seite wurde richtigerweise angedeutet, dass
ie Versorgung des ländlichen Raumes einer der Punkte
st, derer wir uns intensiv anzunehmen haben. In das Kon-
unkturpaket haben wir unter anderem Infrastrukturmaß-
ahmen aufgenommen, die insbesondere den Kommunen
ugute kommen sollen. Über den Teil des Paketes, mit
em diesem kommunalen Aspekt Rechnung getragen
ird, ist eine gewisse Abdeckung möglich. Da Sie aus
achsen-Anhalt kommen, möchte ich darauf hinweisen,
ass zu prüfen sein wird, auf welche Mittel aus der Ge-
einschaftsaufgabe zurückgegriffen werden kann. Man
ird sich diesbezüglich einbringen können.

Wenn unser Konzept umgesetzt wird, kommen auf den
teuerzahler selbst – über das Konjunkturpaket hinausge-
end – Beträge in einem geringen Millionenbereich zu.
or diesen Beträgen muss uns nicht grauen. Das wäre an-
ers, wenn man das Ganze lediglich in die öffentliche
and geben würde oder ausschließlich leitungsgebun-
ene Netze nutzen würde und die Funktechnologien nicht
inbeziehen würde.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620700300

Kollegin Sitte.


Dr. Petra Sitte (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620700400

Ich würde gern nochmals nachfragen. Ich nehme zur

enntnis, dass Sie bezogen auf das Konjunkturpaket
eine konkreten Zahlen nennen können. Daher frage ich
rinzipiell: Die Kanzlerin spricht davon, Anreize dafür
u setzen, dass Breitbandanschlüsse für den ländlichen
aum geschaffen werden. Wie sehen diese aus? Wir wis-






(A) )



(B) )


Dr. Petra Sitte
sen, dass die großen Anbieter sagen: Wer gräbt, verliert.
Insofern stellt sich für mich die Frage, wie sich das ge-
stalten soll. Sie haben heute nur eine Verordnung verab-
schiedet, und zwar für nur ein Segment.

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
desminister für Wirtschaft und Technologie:

Frau Kollegin Sitte, das eine Segment darf schon her-
vorgehoben werden. Die Digitale Dividende ist nicht ge-
ring zu schätzen. Hierdurch haben wir die Möglichkeit,
gewisse weiße Flecken wirksam und effektiv abzude-
cken. Ich füge hinzu: Eine gewisse Kommunikationsar-
beit wird allerdings noch vonnöten sein, etwa hinsicht-
lich der Nutzung von Funk. Wir als Bundesregierung
wollen uns nicht nur an dieser Vermittlungsarbeit beteili-
gen, sondern auch vor Ort Informationen zur Verfügung
stellen.

Bei der Ausgestaltung als solche geht es darum, auf
bereits vorhandene Synergien beim Infrastrukturausbau
zurückzugreifen, die Optionen, die auf kommunaler
Ebene und auf Landesebene gegeben sind, entsprechend
zusammenzuführen und insbesondere die Eigenverant-
wortung nicht zu vernachlässigen. Es sollte nicht alles an
einer monopolistischen Struktur ausgerichtet werden.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620700500

Kollegin Cornelia Behm, bitte.


Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620700600

Herr Minister, vielen herzlichen Dank für Ihren Be-

richt. Dass Sie heute hier stehen und die Breitbandstrate-
gie der Bundesregierung vorstellen, zeigt, wie groß die
Not ist. Ich erinnere mich heute schamvoll daran, wie ich
vor ungefähr anderthalb Jahren das BMF im Rahmen ei-
ner Haushaltsdebatte gescholten habe, dass es Mittel für
die Breitbandversorgung im Rahmen der Entwicklung
ländlicher Räume bereitstellt. Damals habe ich gesagt:
Meine Güte, das ist doch nicht Sache des BMF, sondern
des Wirtschaftsministeriums. Es ist also ein gutes Zei-
chen, dass Sie hier stehen.


(Rita Pawelski [CDU/CSU]: Sie sollten dankbar sein, dass es jetzt einer in die Hand nimmt!)


– Ja, ich bin außerordentlich dankbar, vor allen Dingen
im Interesse der betroffenen Bürgerinnen und Bürger.

Wie sehen die Pläne der Bundesregierung zum Auf-
bau dieses Infrastrukturatlasses aus? Wir kommen jetzt
von einem Atlas zum nächsten Atlas – das kann durch-
aus Sinn haben – und zu dem Aufbau dieser Baustellen-
datenbank. Wie soll das finanziert werden? Welche Kos-
ten entfallen auf den Bund, auf die Länder und auf die
Kommunen? So eine Datenzusammenstellung ist sicher-
lich nicht für lau zu haben.

Dass die Bundesregierung bereit ist, Fördermittel in
die Entwicklung der Breitbandversorgung zu investie-
ren, ist mit Sicherheit sinnvoll, gerade da, wo Lösungen
geschaffen werden müssen, die im Moment nicht selbst-
tragend sind. Aber wie halten Sie es mit der Bereitstel-
lung von Fördermitteln für Techniken, die auf der Nut-

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(C (D ung von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern asieren, zum Beispiel Wimax, UMTS oder HSDPA? ch frage dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass as Bundesamt für Strahlenschutz vorsorgliche Maßnahen zur Verringerung der Strahlung in diesem Bereich ordert, weil immer noch keine gesicherten Erkenntnisse ber Gesundheitsschädigungen durch hochfrequente lektromagnetische Felder bei Kindern und Jugendlihen sowie in Bezug auf Langzeitfolgen, also bei einer utzung über zehn Jahre, vorliegen. Werden Sie auch ür diese Technologien Fördermittel bereitstellen? Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bunesminister für Wirtschaft und Technologie: Vielen Dank, Frau Kollegin. Zunächst zum Infrastrukuratlas: Unsere Zielsetzung ist, dass wir die Bundesnetzgentur beauftragen wollen, bereits im Herbst einen ersen Entwurf dieses Infrastrukturatlasses vorzulegen. In iesen Atlas sollen unterschiedliche Erkenntnisse einflieen. Es ist ja nicht so, dass jede Erkenntnis gänzlich neu ewonnen werden muss, sondern man kann auf Erfahungswerte zurückgreifen, die es auf kommunaler Ebene, uf Landesebene und auf unternehmerischer Ebene gibt. ie Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass wir zu diesen Erenntnissen gelangen, ohne uns in erhebliche finanzielle alamitäten zu begeben. Hier ist auch erkennbar, Frau ollegin, dass es zu einer entsprechenden Kooperation ommen wird. Ich verhehle allerdings nicht, dass der unsch, diesen Zeitrahmen einzuhalten, noch einmal eutlich gemacht werden darf und kann. Das werden wir on der Regierungsebene tun. Wir freuen uns über jede egleitung auf parlamentarischer Ebene. Zum zweiten Teil Ihrer Frage, zur Strahlenbelastung nd Ähnlichem: Hier werden die Bundesregierung und as Bundeswirtschaftsministerium auf entsprechende Inormation setzen; dies haben wir bereits in die Wege geeitet. Wir werden nicht nur Informationen über die Mögichkeiten des Internets bereitstellen, sondern wir wollen uch vor Ort mehr über die wissenschaftlichen Erkenntisse, die uns vorliegen, informieren. Dabei wollen wir uch über die Themen, bei denen möglicherweise in dem inen oder anderen Punkt noch Dissens besteht, offen nd klar berichten. Soweit ich weiß, ist es so, dass zwar nicht bei jeder er genannten Technologien, aber bei denen, die für die eseitigung der weißen Flecken – Stichwort: Digitale ividende – eine Rolle spielen, von gesundheitsschädli hen Aspekten die Rede ist. Man sollte im Zusammenang mit den Erkenntnissen, die uns vorliegen, darüber achdenken, ob diese Auswirkungen abzufedern sind. Danke schön. – Kollege Klaus Hofbauer, bitte. Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! ir ist es ein Anliegen, der Bundesregierung ein herz iches Wort des Dankes zu sagen. Durch diese Initiative aben wir, was die Breitbandversorgung insgesamt und Klaus Hofbauer unsere Bemühungen, diese Technik zu fördern, angeht, einen großen Schritt nach vorne gemacht. Man möge mir verzeihen, dass ich insbesondere den beiden CSU-Ministern, Frau Aigner und Herrn zu Guttenberg, aber auch seinem Vorgänger, danken möchte. (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Was hat denn Frau Aigner damit zu tun? – Jörg Tauss [SPD]: Sie müssen sie erst einmal fragen, ob Sie ihnen überhaupt danken dürfen! – Vereinzelt Heiterkeit)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620700700
Klaus Hofbauer (CSU):
Rede ID: ID1620700800




(A) )


(B) )


– Erstens brauche ich niemanden zu fragen. Zweitens
haben insbesondere diese beiden Ministerien Gott sei
Dank gut zusammengearbeitet und einiges auf den Weg
gebracht. Man sollte zum Beispiel wissen, dass auch im
Rahmen der GAK Förderungen getätigt werden. Dafür
sind das Landwirtschaftsministerium und das Wirt-
schaftsministerium zuständig, wie auch für die Gemein-
schaftsaufgabe Konjunkturprogramm. Man muss das nur
nachlesen. Dann weiß man, welche finanziellen Mög-
lichkeiten bestehen.

Herr Minister, ich denke, die Rahmenbedingungen
sind optimal. Jetzt geht es um die praktische Umsetzung,
insbesondere um die Umsetzung vor Ort. Dazu möchte
ich drei Anmerkungen machen.

Zunächst möchte ich betonen, dass wir dringend ei-
nen Infrastrukturatlas benötigen, und zwar aus einem
einfachen Grund: weil die Verantwortlichen vor Ort zum
Teil gar nicht wissen, welche Glasfaserleitungen über-
haupt vorhanden sind. Hier ist eine Kooperation, auch
unter den Kommunen, erforderlich. Wir brauchen eine
interkommunale Zusammenarbeit.

Herr Minister, das zweite Thema, das ich ansprechen
möchte, ist Folgendes: Ich bitte darum, dass die Beibe-
haltung der Tarifeinheit sichergestellt wird. Es darf nicht
passieren, dass bei den Tarifen wesentliche Unterschiede
zwischen ländlichen Räumen und Ballungsräumen ent-
stehen.

Meine dritte Anmerkung. Wir brauchen die Bereit-
schaft, intensiver zu kooperieren, auch aufseiten der Te-
lekom. Vor Ort ist in vielen Fällen die Zusammenarbeit
mit der Telekom erforderlich. Manche Entwicklungen
stimmen mich allerdings nachdenklich. Manchmal funk-
tioniert diese Kooperation nicht. Im Großen und Ganzen
haben wir allerdings einen großen Schritt nach vorn ge-
macht.

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
desminister für Wirtschaft und Technologie:

Herzlichen Dank, Herr Kollege Hofbauer. – Der Be-
griff „Kooperation“ wird sich nicht nur im Hinblick auf
dieses Jahr, sondern auch, was den Gesamtaspekt an-
geht, zum Schlüsselwort entwickeln. Wir dürfen aller-
dings nicht nur darüber sprechen, wie wir diese Koope-
ration auf den unterschiedlichen Ebenen der öffentlichen
Hand gewährleisten können, sondern wir müssen auch
darüber nachdenken, wie sich eine Kooperation der Un-
ternehmen mit ihren Wettbewerbern realisieren lässt.

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(C (D Das führt mich zum zweiten Aspekt, der mir wichtig st. Wir müssen weiterhin eine wettbewerbsorientierte olitik betreiben; das ist auch in ordnungspolitischer insicht von Bedeutung. Diesen Ansatz müssen wir mit em, was wir im ländlichen Raum erreichen wollen, in inklang bringen. Dabei sollten wir vor allem auf Koperation setzen. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, ass uns dies gelingt. Herr Kollege, mit dem Infrastrukturatlas setzen wir an er gleichen Stelle an. Neben der Kooperation spielen abei auch andere Dinge eine Rolle. Geht es beispielseise um Straßenbaumaßnahmen oder Leerrohrverleungen, sollte man in der Lage sein, bereits vorhandene rkenntnisse zu nutzen bzw. gewonnene weiterzugeben, amit sie genutzt werden können. In diesem Bereich ist n den letzten Jahren vieles versäumt worden. Hier ommt es allerdings auch auf die Offenheit und Kreatiität vor Ort an. Diese Ansätze muss man miteinander erbinden, um am Ende des Tages Erfolg zu haben. Danke schön. – Kollege Jörg Tauss, bitte. Herr Minister, nachdem alle gesagt haben, woher sie ommen, muss auch ich das sagen. Ich komme aus dem andkreis Karlsruhe. Dieser ländliche Raum hat ähnlihe Probleme. Deshalb schließe ich mich hinsichtlich er Danksagungen meinen Vorrednern vollinhaltlich an: uch ich begrüße die Initiative der Bundesregierung. In dem ländlichen Raum, aus dem ich komme, herrscht urzeit viel Kurzarbeit, gerade in Betrieben der Teleommunikationsbranche. Ein Teil der Strukturen in dieer Branche ist durchaus noch als monopolistisch zu beeichnen. Meine Frage: Welche Möglichkeiten sieht die undesregierung, das ehrgeizige Ziel, dass bis 2014 5 Prozent der Bevölkerung Anschlüsse mit Übertraungsraten von 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung tehen, mit Wertschöpfung im eigenen Lande zu verbinen? Ganz konkret: Wie können die Kapazitäten, die im oment nicht ausgelastet sind, unter Berücksichtigung uropäischer und anderer ausschreibungsrechtlicher Beingungen – selbstverständlich auch im globalen Beeich – genutzt werden, um zu Wertschöpfung im eigeen Lande zu kommen? Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bunesminister für Wirtschaft und Technologie: Vielen Dank, Herr Kollege Tauss. Ich habe bei meiner orherigen Antwort nicht umsonst auf den Begriff Wettbewerb“ Wert gelegt. Ich glaube, dass wir diesem egriff Tiefe verleihen können. Es muss allerdings geährleistet sein, dass wir die Ziele erreichen. Der eine der andere glaubt, das ist nur mit einem Bezugspunkt erzustellen. Ich glaube, dass man das auffächern kann. an muss allerdings im Blick behalten, was sich in der egulierungspraxis darstellen lässt und was sich im Rahen der Verantwortung, die die Bundesnetzagentur rägt, darstellen lässt. Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Wenn wir über das Arbeitsplatzpotenzial sprechen, ist anzumerken, dass es interessante Zahlen gibt. Einer Erhebung zufolge wird damit gerechnet, dass der Wachstumsmarkt Breitbandinternet in Europa in den nächsten fünf Jahren bis zu 2 Millionen neue Arbeitsplätze realisieren könnte. Diese Perspektive wollen wir nicht abschneiden. Meine Frage bezog sich allerdings auf die Hersteller der Systeme. Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie: Auch im Hinblick auf die Hersteller der Systeme kann der Begriff des Wettbewerbs nicht ausgeklammert werden. Kollege Hans-Joachim Otto, bitte. (Jörg Tauss [SPD]: Er kommt aus dem ländlichen Raum Frankfurt! – Heiterkeit)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620700900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
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Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1620701100
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620701200


Hans-Joachim Otto (FDP):
Rede ID: ID1620701300

Der Kollege Tauss hat recht: Ich komme aus dem

ländlichen Bereich: aus Frankfurt am Main. Deswegen
möchte auch ich Dank und Anerkennung für die Breit-
bandstrategie der Bundesregierung zum Ausdruck brin-
gen. Sie enthält viel Sinnvolles. Vieles wird präziser ge-
fasst, als es bisher der Fall ist. Das ist gut so.

Sehr gut ist auch, dass Sie in Ihrem mündlichen Vor-
trag mehrfach das Wort „Wettbewerb“ benutzt haben. Ih-
nen persönlich – das will ich einmal sagen – traue ich
durchaus zu, dass Sie das durchsetzen: Breitbandstra-
tegie mit Wettbewerb. In der Breitbandstrategie der Bun-
desregierung stehen allerdings zwei Dinge, die mich
beunruhigen. In „Maßnahme 8: Zusätzliches Geld für In-
frastrukturaufbau“ ist der Vorschlag enthalten, dass die
Kommunen Leerrohre verlegen lassen. Ist der Weg, die
Gemeinden Telekommunikationsinfrastruktur bauen zu
lassen, richtig? Sollten das nicht lieber, wie bisher,
schwerpunktmäßig private Unternehmen machen?

Mein Hauptkritikpunkt betrifft Maßnahme 10. Ich
frage Sie, Dr. zu Guttenberg: Wofür brauchen wir neue
„Eckpunkte über die regulatorischen Rahmenbedingun-
gen für die Weiterentwicklung moderner Telekommuni-
kationsnetze“? Man ahnt, was dahintersteckt, wenn man
die Unterpunkte sieht:

Angemessene Eigenkapitalverzinsung für den Fall
einer Entgeltregulierung …

und

Ökonomische und rechtliche Planungssicherheit …

Dahinter verbirgt sich der große Anbieter, der noch Vor-
teile aus seiner Monopolzeit hat. Die Deutsche Telekom
legt seit langem Wert darauf, dass man ihr den Wettbe-
werb vom Hals hält. Sie will neue Infrastruktur auf-

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(C (D auen, aber nur, wenn ihr der Wettbewerb vom Hals gealten wird. Sie haben gesagt, Sie wollen den Aufbau der Infratruktur durch Wettbewerb erreichen. Meine konkrete rage: Warum sollen dann neue „Grundzüge einer achstumsund innovationsorientierten Regulierung“ estgelegt werden? Haben wir solche Grundzüge nicht ereits? Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bunesminister für Wirtschaft und Technologie: Es gibt manche, Herr Kollege Otto, die das aufgrund er bestehenden Regulierung ebenfalls infrage stellen. eswegen – um das noch einmal zu betonen – ist der rundsätzliche Ansatz in meinen Augen nicht falsch. Ich laube, dass die Richtigkeit des Ansatzes, Planungsicherheit zu ermöglichen, angesichts der de facto besteenden Lücken bei der Breitbandversorgung nicht von er Hand zu weisen ist. Diese Forderung kann man in inem solchen Papier durchaus einmal aufstellen. Dies st in diesem Sinne auch geschehen. Der Wettbewerbsaspekt ist betont worden. Diesen Asekt müssen wir zugleich aber mit unserer Zielsetzung bwägen. Sollte irgendwann der Eindruck nicht nur enttehen, sondern sich auch manifestieren, dass das Wettewerbsprinzip in seiner reinen Form gänzlich zum emmschuh würde, müssten wir alle uns an der tatsäch ichen Maßnahmenfestigkeit ausrichten. Aber ich bleibe abei: Ich halte diesen grundsätzlichen Ansatz für richig, und er verschwindet aus diesem Papier nicht. Sie haen zwei Punkte genannt, die dies darstellen. Das zusätzliche Geld von der öffentlichen Hand ist atsächlich additiv zu sehen. Zunächst einmal – so steht s auch in diesem Papier – wollen wir alles ausgeschöpft ehen, was in dem Miteinander von Privatund Eigennitiative möglich ist. Nur dort, wo es notwendig und geoten ist, werden wir entsprechend einsteigen. Dies gilt twa für den von Ihnen genannten Aspekt: Wenn eine ommune eine Straßenbaumaßnahme vornimmt und es m Leerrohre geht, dann wäre draußen kaum noch zu erlären, dass man dies einer anderen Ebene übertrüge, zual es im Zweifel auch nicht mit erheblichen Mehrkos en verbunden ist. (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP] meldet sich zu einer Zusatzfrage)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620701400

Wir haben noch eine ganz lange Liste von Fragestel-

ern.


Hans-Joachim Otto (FDP):
Rede ID: ID1620701500

Nur noch eine ganz kurze Frage! – Herr Bundeswirt-

chaftsminister, können Sie ausschließen, dass die Bun-
esregierung der Bundesnetzagentur konkrete Vorgaben
acht, um neue Eckpunkte für diese regulatorischen
ahmenbedingungen zu setzen? Ist die Netzagentur völ-

ig frei, wird sich das Ministerium in keiner Weise ein-
chalten?






(A) )



(B) )

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
desminister für Wirtschaft und Technologie:

Es ist Ihnen bekannt, dass die Bundesnetzagentur in
diesem Sinne nicht weisungsgebunden ist.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620701600

Kollegin Diana Golze, bitte.


Diana Golze (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620701700

Danke schön. – Sehr geehrter Herr Minister, Bestand-

teil der Breitbandstrategie ist es, bis 2010 jedem Haus-
halt eine Verbindung mit einer Übertragungsgeschwin-
digkeit von 1 Megabit pro Sekunde zur Verfügung zu
stellen. Wie begründen Sie dies vor dem Hintergrund,
dass inzwischen schon 80 Prozent der Haushalte über
Anschlüsse mit 2 Megabit pro Sekunde und mehr verfü-
gen? Halten Sie die Sicherstellung einer Versorgung mit
nur 1 Megabit pro Sekunde wirklich für eine ambitio-
nierte Zielsetzung?

Zweite Frage: Liegen der Bundesregierung Erkennt-
nisse vor, dass zum Beispiel Großbritannien und Frank-
reich planen, einen Breitbanduniversaldienst einzufüh-
ren, und gibt es Überlegungen der Bundesregierung in
diese Richtung?

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
desminister für Wirtschaft und Technologie:

Nein, einen Universaldienst unterstützen wir nicht.
Hierzu haben wir auch keine weiteren Überlegungen an-
gestellt, zumal dessen Einführung unter rechtlichen Ge-
sichtspunkten nicht sehr einfach wäre. Wir haben dies
auch unter europarechtlichen Gesichtspunkten einer ge-
nauen Prüfung unterzogen. Diesen Ansatz teilen wir also
nicht.

Was die Frage nach den 1 Megabit oder 2 Megabit
pro Sekunde oder wie viel auch immer anbelangt, so
freuen wir uns natürlich grundsätzlich über jede höhere
Geschwindigkeit. De facto gibt es aber, wie vorhin
schon betont, noch immer weiße Flecken, in denen sogar
von 1 Megabit pro Sekunde derzeit nur geträumt werden
kann. Dort wollen wir bis 2010 einen Mindeststandard
erreicht haben. Ich spreche bewusst von einem Mindest-
standard. Dort, wo sich die Möglichkeit ergibt, zuguns-
ten der internationalen Wettbewerbsfähigkeit höhere Ge-
schwindigkeiten zu erreichen, wird dies gern gemacht.
Aber zunächst einmal ist dieser Mindeststandard als eine
erste Zielmarke zu erfüllen, um bis 2014, wie wir festge-
legt haben, in eine ganz andere Sphäre vorstoßen zu kön-
nen.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620701800

Kollegin Grietje Staffelt, bitte.


Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620701900

Herr Minister, die Kolleginnen und Kollegen haben

schon Kritik am Mindeststandard 1 Megabit pro Se-
kunde deutlich gemacht, weshalb ich mich auf den Hin-
weis beschränke, dass so die digitale Spaltung in unse-
rem Land nicht wirklich aufgelöst werden wird. Insofern
hoffen wir auf weitergehende Bestrebungen.

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(C (D Meine Frage bezieht sich auf frei werdende Rundunkfrequenzen. Hat die Bundesregierung die verbindlihe Zusage aller Bundesländer und deren zuständigen nstitutionen, dass die frei werdenden Rundfunkfrequenen an die Mobilfunkdiensteanbieter abgegeben werden? Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bunesminister für Wirtschaft und Technologie: Wir haben eine erfreuliche Nachricht seitens der Bunesländer. Anderenfalls hätte ich vorhin nicht davon geprochen, dass wir davon ausgehen, dass wir bereits bei er Bundesratssitzung im Mai einen entsprechenden Bechluss werden herbeiführen können. Wir hätten heute ie Digitale Dividende nicht im Kabinett erörtert, wenn ir diese Signale der Bundesländer nicht erhalten hätten. Es gibt natürlich einige Folgeprobleme, bei denen etzt das eine oder andere noch im Detail zu lösen ist. eispielsweise gibt es eine ganz interessante Fußnote, ie bei eigenen Parteitagen oder bei Musikveranstaltunen vielleicht einmal plötzlich relevant werden könnte. s geht darum, dass für die freien Mikrofone, mit denen ort gearbeitet wird, genau der gleiche Frequenzbereich enutzt wird. Wir sind dabei, hierfür einen anderen Freuenzbereich nutzbar zu machen. Auch hier ist eine eitgehende Einigkeit hergestellt. Die eine oder andere Nuance bedarf also noch einer ntsprechenden Schärfung, aber wir sind hier auf einem rstklassigen Wege. Ich freue mich, dass wir auch mit en Bundesländern so schnell zu einer zügigen Einigung ekommen sind. Danke schön. – Kollege Martin Dörmann. Herr Minister, auch ich begrüße die Breitbandstrate ie der Bundesregierung ausdrücklich. Den Dankesworen meines Kollegen Hofbauer möchte ich noch hinzufüen, dass ich auch Vizekanzler Steinmeier sehr herzlich afür danke, dass das ins Konjunkturpaket II aufgenomen wurde. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Wunderbar!)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620702000
Martin Dörmann (SPD):
Rede ID: ID1620702100

r hat sich nämlich besonders dafür und übrigens auch
afür eingesetzt, dass das auch auf europäischer Ebene
in wichtiges Thema ist.


(Jan Mücke [FDP]: Es wird immer peinlicher! – Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Was ist mit Steinbrück? Den müssen Sie auch noch loben!)


as werde ich gleich auch noch in einer Frage aufgrei-
en.

Ich möchte noch einmal betonen: Herr Minister, Sie
aben hier gesagt, dass wir in erster Linie darauf setzen
üssen, dass die Unternehmen innerhalb des Wettbe-
erbs die Investitionen erbringen, die für die Verwirkli-

hung der ehrgeizigen Ausbaupläne notwendig sind. Das
ind zweistellige Milliardenbeträge. Ich glaube, wir alle






(A) )



(B) )


Martin Dörmann
stimmen hier überein: Wenn es Möglichkeiten gibt, dass
nicht der Steuerzahler das zu bewerkstelligen hat, son-
dern dass die Unternehmen das machen können, dann ist
das nur zu begrüßen. Vor diesem Hintergrund unterstrei-
che ich das, was Sie gesagt haben, dass wir nämlich ge-
rade im Bereich der Regulierung, und zwar sowohl der
nationalen als auch der europäischen Regulierung, einen
Rahmen brauchen, der auf Wachstum und Investitionen
ausgelegt ist. Weil von einigen hier in Zweifel gezogen
worden ist, dass das ein ganz wichtiges Thema ist, will
ich das noch einmal betonen.

Der praktische Hintergrund ist nämlich Folgender: In
den ländlichen Räumen rechnet sich heute die Investi-
tion für die Unternehmen in vielen Fällen nicht, weil der
Rahmen eben so ist, wie er ist. Die Telekom hat im letz-
ten Jahr zwar 400 Gemeinden neu angeschlossen, aber
es bringt eben nicht überall Gewinn; denn sonst würde es
ja überall gemacht werden. Deshalb brauchen wir einen
entsprechenden Rahmen.

Mit meinen Fragen beziehe ich mich auch auf die
europäische Ebene, weil wir alle wissen, dass sie für die
Rahmengesetzgebung zuständig ist, die gerade aktuell
diskutiert wird.

Gestern erreichte uns die Mitteilung, dass die briti-
sche Regulierungsbehörde Ofcom das britische Tele-
kommunikationsunternehmen BT zukünftig mit einem
flexiblen Regulierungsrahmen ausstatten möchte, wenn
es Investitionen in neue und schnelle Breitbandnetze tä-
tigt. Das ist eine Zielsetzung, die ich in der Breitband-
strategie in gewisser Weise – aber nicht bezogen auf ein
einzelnes Unternehmen – durchaus wiederfinde. Gleich-
zeitig blockiert aber die britische Seite Vorschläge auch
seitens der Bundesregierung, mit denen auf stärkere In-
vestitionsanreize im Regulierungsrahmen auf europäi-
scher Ebene gesetzt wird.

Deshalb meine Fragen an Sie, Herr Minister:

Erstens. Inwieweit gibt es diesbezüglich möglicher-
weise eine Meinungsänderung auf britischer Seite? Wie
kommen wir hinsichtlich des Regulierungsrahmens auf
europäischer Ebene weiter?

Zweitens. Ich habe das Beispiel BT aus Großbritan-
nien angesprochen. Gehen Sie davon aus, dass auch
durch die Eckpunkte der Bundesnetzagentur ein Rahmen
geschaffen wird, aufgrund dessen die Investitionstätig-
keit sozusagen auch an dieser Stelle verstärkt werden
kann?

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
desminister für Wirtschaft und Technologie:

Herzlichen Dank, Herr Kollege. – Zunächst einmal zu
den Hintergründen der Entscheidung in Großbritannien:
Ich kann sozusagen nicht jede Windung des geistigen
Prozesses des gestrigen Tages und dessen, was dort im
Vorfeld gelaufen ist, von außen nachvollziehen. Hin-
sichtlich dieser Frage werde ich allerdings das Gespräch
mit den britischen Kollegen suchen, gerade auch vor
dem Hintergrund, dass wir uns in Brüssel und auf natio-
naler Ebene nicht diametral unterschiedlich verhalten,
sondern dass hier auch auf europäischer Ebene eine

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(C (D chlüssigkeit erreicht wird. Da wir heute schon über ommunikationsnetze sprechen: Das ist etwas, was wir m ehesten durch die Verstärkung der Kommunikation uch auf politischer Ebene darstellen können und sollen. Es gibt in diesen Tagen viele Möglichkeiten und ptionen, mit den Briten ins Gespräch zu kommen. Ich in morgen in Brüssel. Möglicherweise ergibt sich dort uch schon die Möglichkeit, das Thema einmal anzureien. Ich bitte Sie, die zweite Frage noch einmal schnell zu tellen. (Jürgen Koppelin [FDP]: Eigentlich erteilt der Präsident das Wort!)



Martin Dörmann (SPD):
Rede ID: ID1620702200

Ich habe gerade ein Beispiel dafür genannt, wie auf

ritischer Ebene Investitionsanreize für investierende
nternehmen konkret gesetzt werden. Gehen Sie davon

us, dass auf der nationalen Ebene hier in Deutschland,
ventuell auch in den Eckpunkten der Bundesnetzagen-
ur, Entsprechendes vorzusehen ist?

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
esminister für Wirtschaft und Technologie:

Ich bin nicht mit der Gabe der Prophetie gesegnet.


(Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Schade!)


Sehr schade, Herr Kollege Otto. – Ich habe vorhin
chon einmal darauf hingewiesen, dass sich die Optio-
en des Durchgriffs der Bundesregierung auf die Bun-
esnetzagentur in den Grenzen zu halten haben, die
ezeichnet sind. Von daher werden jetzt Gespräche statt-
inden. Dann werden wir sehen, in welcher Form sich
as darstellt.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620702300

Kollegin Gudrun Kopp, bitte.


Gudrun Kopp (FDP):
Rede ID: ID1620702400

Vielen Dank. – Herr Minister, ich setze in Fragen des

ettbewerbs auf Sie und wüsste gerne, wie ich mir das
orstellen soll. Wenn ich mich recht erinnere, hat die
undeskanzlerin in einer ihrer letzten Reden von einem
esamtvolumen von 160 Millionen Euro für den Aus-
au des schnellen Internets gesprochen. Heute war von
ieser Zahl nicht die Rede. Gibt es jetzt eine andere Stra-
egie?

Gehen wir einmal von einer Summe X aus. Heißt das
onkret vor Ort – ich komme aus dem ländlichen Raum –,
ass diese Summe im Rahmen eines eingeschränkten
ergabeverfahrens den Anbietern für den Ausbau zuge-

eilt wird? Denn wir wollen den Wettbewerb stärken,
tatt Sonderkonditionen für einen großen Marktanbieter
u schaffen.

Mich stört des Weiteren – ich möchte wissen, ob Sie
iese Ansicht teilen –, dass immer wieder von Glasfaser-
erlegung die Rede ist, obwohl wir wissen, dass eine flä-






(A) )



(B) )


Gudrun Kopp
chendeckende Glasfaserverkabelung der Bundesrepublik
in etwa 50 Milliarden Euro kosten würde. Das kann
doch nicht wahr sein. Wir müssen sehr gezielt auf der
Grundlage einer verlässlichen Datenbasis zum Ausbau
kommen.

Mein Nachbarkreis Höxter in Nordrhein-Westfalen
– ein sehr ländlicher Bereich – hat durch eine Universität
erfassen lassen, was an schnellem Internet vor Ort ge-
wünscht wird. Sie hat sehr dezidiert fantastisch verlässli-
che Daten für diesen Bereich vorgelegt, die besagen,
dass schon 1 Megabit pro Sekunde beim Ausbau des
schnellen Internets eine Unterversorgung darstellt. Mei-
nen Sie nicht, dass man gerade dann, wenn man einen
zukunftsgerichteten Ausbau vornimmt, nicht so niedrig
ansetzen sollte, sondern als Mindestkriterium mit 2 Me-
gabit pro Sekunde beginnen müsste?

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
desminister für Wirtschaft und Technologie:

Vielen Dank für die Nachfrage, Frau Kollegin Kopp.
Ich habe vorhin darauf hingewiesen, dass das Ausbau-
vorhaben, das von unserer Seite auf den Weg gebracht
worden ist, als Prozess zu sehen ist. Wir müssen zu-
nächst einmal – ich glaube, das ist der maßgebliche
Punkt – die flächendeckende Versorgung erreichen. Das
entspricht der Erwartungshaltung in der Bevölkerung.
Ich kann nur wiederholen, dass das erst der Anfang ist
und wir viel mehr erreichen wollen. Ich spreche auch
nicht von 2 Megabit im Jahr 2014, sondern es geht um
50 Megabit in 75 Prozent der Haushalte. Wir haben als
Zielsetzung, auch das flächendeckend weiter auszu-
bauen. Von daher sind die 2 Megabit eine erste ehrgei-
zige Minimumzielsetzung. Was in Ihrer unmittelbaren
Nachbarschaft offensichtlich in bewundernswerter
Weise dargestellt wurde, ist genau das, was wir für einen
Infrastrukturatlas brauchen. Wir sind alle aufgefordert,
mit dazu beizutragen, dass ein solcher Atlas erstellt wer-
den kann, indem die entsprechenden Erfahrungswerte
mit eingebracht werden. Vielleicht ist mein Haus bereits
damit befasst. Es ist aber wichtig, dass wir über diesen
Ansatz Kenntnis erlangen.


(Gudrun Kopp [FDP]: Per Ausschreibung oder wie?)


– Einer Ausschreibung gegenüber bin ich unter Wettbe-
werbsgesichtspunkten zunächst einmal nicht negativ ein-
gestellt. Aber Sie haben das Gesamtvolumen benannt,
um das es geht. Angesichts der von Ihnen genannten
50 Milliarden Euro können wir, glaube ich, in der Phase,
in der wir uns gerade befinden, nur von einer Illusion
sprechen, das von staatlicher Seite begleiten zu wollen.

Insofern komme ich zu dem Punkt zurück: Wir wol-
len das ausschöpfen, was privatwirtschaftlich, durch
kommunalen Einsatz und auf den unterschiedlichen Ebe-
nen möglich ist bzw. additiv dort herangehen, wo es
nicht anders möglich ist. Wir werden die Maßnahmen,
die im Wettbewerb möglich sind, durchführen. Ob das
überall durch Ausschreibung gelingt, wird sich zeigen.

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(C (D Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich rechne mit Ihrer ustimmung, wenn ich die Zeit für die Regierungsbefraung etwas verlängere. Es gibt noch eine ganze Reihe on Fragestellern. Das geht zulasten der Fragestunde, ie Sie wissen. Jetzt hat Kollegin Veronika Bellmann das Wort. Herr Minister, Sie haben den Infrastrukturatlas ange prochen und ihn mit Versäumnissen beim Ausbau des chnellen Internets auch in den Kommunen in Zusamenhang gebracht, die aufgearbeitet werden sollten. ielleicht ist Versäumnis nicht das richtige Wort. Zuminest lässt sich ein Versäumnis mit dem finanziellen Hinergrund erklären, den der Ausbau der Breitbandversorung hat. Ich bin deshalb sehr froh, dass zumindest achsen einen Teil der Mittel des Konjunkturpakets II, as 65 Prozent für Bildungsaufgaben und 35 Prozent für ie Infrastruktur vorsieht, für die Verbesserung der reitbandversorgung nutzen kann. So viel zum finaniellen Hintergrund. Ich habe eine Frage zu dem Thema „digitale Diviende“. Im Vorfeld der Beschlussfassung dazu gab es ine seltene Einigkeit von öffentlich-rechtlichen und priaten Sendern. Sie haben sich zusammengesetzt, um ber alle frei werdenden Frequenzen zu sprechen, und ind an die Staatskanzleien herangetreten. Ich weiß icht, wie viele weitere eher unnütze Fernsehund undfunkprogramme ins Auge gefasst wurden. Auf jeen Fall bin ich sehr froh, dass Sie sich, wie Sie vorhin argelegt haben, mit den Bundesländern ins Benehmen etzen konnten und frei werdende Frequenzen für die reitbandversorgung verwendet werden können. So viel um Thema „digitale Dividende“. Ich habe es vorhin akustisch nicht ganz verstanden: aben Sie schon etwas zum Zeitpunkt der Frequenzverabe gesagt, oder ging es nur um den Zeitpunkt der Bunesratsbefassung? Es wäre schön, wenn Sie das wiederolen könnten. Ich weiß, dass einige Pilotversuche owohl in Brandenburg als auch in Mecklenburg-Vorommern laufen. Demnächst soll auch in Sachsen ein ilotversuch starten, in dessen Rahmen insbesondere die törsignale, die offenbar von Nachrichtensendern komen, untersucht werden. Vielleicht können Sie dazu och etwas sagen. Vorhin wurde kurz der EU-Regulierungsrahmen anesprochen. Ich möchte nicht auf diesen Rahmen eingeen, sondern die etwas nebulösen Aussagen der EU zur erbesserung der Breitbandversorgung und der Infratruktur ansprechen. Die Bundesseite ist relativ detailiert. Zwar sagt die EU, dass sie die Breitbandversorgung ördern will. Aber bislang kann man sozusagen nicht ichtig in die Tiefe schauen. Welche Erkenntnisse könen Sie uns dazu vermitteln? Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bunesminister für Wirtschaft und Technologie: Frau Kollegin Bellmann, die bisherigen Erkenntnisse ersetzen auch mich nicht in glühende Euphorie. Aber es Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg handelt sich um Bestandteile, die in vertiefende Gespräche – auch in Brüssel – einfließen werden. Solche Gespräche suche ich gezielt. Das muss und wird in den nächsten Wochen geschehen. Zu den von Ihnen angesprochenen Versäumnissen. Ich möchte nicht missverstanden werden: Es geht mir im Zusammenhang mit den Versäumnissen bei den Infrastrukturmaßnahmen nicht darum, mit dem nackten Finger auf die Kommunen zu deuten und Schuldzuweisungen vorzunehmen. Vielmehr haben wir noch nicht alles gemacht, was wir mit Blick auf den Infrastrukturatlas tun können. Wir könnten bessere Erkenntnisse bekommen, wenn wir uns der Gegebenheiten vor Ort sicher wären. Das ist man in der Regel auf kommunaler Ebene. Ich bitte daher seitens der Bundesregierung, die Kräfte zu bündeln und diesen Atlas – das ist ein sehr ehrgeiziges Vorhaben – bis zum Herbst dieses Jahres zu erarbeiten. Zumindest sollte es im Herbst eine erste Vorlage geben. Das darf auf keinen Fall auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden. Ich greife Ihre Frage nach dem Zeitpunkt auf; das ist wichtig. Sie haben auf die Pilotprojekte hingewiesen. Diese sollte man nicht außer Acht lassen. Nun gibt es unterschiedliche Einschätzungen, bis wann das umsetzbar ist. Ich höre aus meinem Hause, dass man zumindest 2010 mit einem Beginn, was die weißen Flecken angeht – darüber müssen wir Klarheit gewinnen –, rechnen kann. Kollegin Enkelmann, bitte. Der Infrastrukturatlas ist bereits von mehreren Seiten angemahnt worden. Gehe ich recht in der Annahme, dass die Bundesregierung über den tatsächlichen Istzustand der Versorgung nicht Bescheid weiß? Ich frage das aus folgenden Gründen: Sie sprechen die ganze Zeit von ländlichen Räumen und dünnbesiedelten Gebieten. Aber selbst in der Nähe von Ballungsräumen wie Berlin gibt es Orte wie Fredersdorf-Vogelsdorf und AhrensfeldeBlumberg, die sehr schlecht ausgestattet sind. So gibt es Gewerbegebiete und Unternehmen, die keinen Zugang zum schnellen Internet haben. Wir brauchen also dringend einen Infrastrukturatlas. Stimmt es, dass die Bundesregierung zum gegenwärtigen Zeitpunkt über die Lage nicht ausreichend informiert ist? Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie: Frau Kollegin Enkelmann, ich würde die Notwendigkeit eines Infrastrukturatlasses nicht betonen, wenn ich diese Notwendigkeit nicht erkannt hätte. Die Erkenntnisse, um die es hier geht und die wir erlangen wollen, kann die Bundesregierung aber nicht eben aus dem Ärmel schütteln. Vielmehr kommt es dabei auf Kooperationsbereitschaft auf unterschiedlichen Ebenen an. Da ist die kommunale Ebene ebenso gefragt wie unternehmerische Kenntnisse, die wir natürlich auch mit einbeziehen müssen, obwohl wir wissen, dass es nicht i s m e W n d g d Z f m d d p I l k t d d E e K t j r K g f f M l b i ß d t f f (C (D mmer einfach ist, auch in diesem Bereich den Kenntnistand zu erreichen, den wir brauchen. All das ist zusamenzuführen, damit wir wirklich die Gewissheit darüber rlangen, wo die unterschiedlichen Defizite bestehen. ir haben zwar mittlerweile die tollsten Karten, auf de en grob weiße Flecken aufgezeichnet sind. Diese weren aber der notwendigen Differenzierung vor Ort nicht erecht. Der Infrastrukturatlas wird in seiner Zielsetzung auch eswegen ambitioniert auf den Weg gebracht, um in der usammenarbeit aller Ebenen, die über Kenntnisse ver ügen, zu diesem Lückenschluss – oder wie auch immer an das bezeichnen will – kommen zu können. Zumin est gilt dies für die Erkenntnisgewinnung. Kollege Uwe Barth, bitte. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Minister, es ist in en Ausführungen verschiedentlich auf das Konjunkturaket II hingewiesen worden. Sie haben es eingeführt. m Rahmen einer Frage vonseiten der SPD ist ausdrückich dem Außenminister gedankt worden. Ich finde, Sie önnten an der Stelle auch einmal der Gesundheitsminiserin danken. (Martin Dörmann [SPD]: Nur nicht neidisch werden!)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620702500
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1620702600




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Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620702700
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
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Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
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Uwe Barth (FDP):
Rede ID: ID1620703000

In dem Zusammenhang habe ich immer ein bisschen
en Eindruck, dass wir der Versuchung, der Verlockung
er großen Zahlen erliegen. Es ist von 50 Milliarden
uro die Rede. Das ist viel Geld.

Ich habe meiner Zeitung vom Wochenende eine Liste
ntnommen, die aufzeigt, wie sich das Geld aus dem
onjunkturpaket II auf die einzelnen Gemeinden ver-

eilt. Da gibt es eine Gemeinde – ich werde den Namen
etzt nicht sagen, weil ich dem Bürgermeister nicht Un-
echt tun will; er kann ja nichts dafür –, die aus dem
onjunkturpaket II 2 719 Euro bekommt. Mit dem Ei-
enanteil von 680 Euro sind es rund 3 400 Euro. Davon
ließen 65 Prozent in die Bildung. Dann bleiben unge-
ähr 1 000 Euro übrig.


(Rita Pawelski [CDU/CSU]: Wie viele Einwohner hat die Gemeinde?)


Welche Effekte, welche nennenswerten Impulse, Herr
inister, erwarten Sie denn für diese Gemeinde im länd-

ichen Raum – sie ist offenkundig Ziel- und Problemge-
iet –, selbst wenn wir annehmen, dass diese 1 000 Euro
nsgesamt in den Ausbau der Breitbandversorgung flie-
en?

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
esminister für Wirtschaft und Technologie:

Herzlichen Dank für die Frage, Herr Kollege. Ich darf
rotzdem darauf hinweisen, dass wir das richtige Plenum
ür diese Frage nutzen sollten, und das richtige Plenum
ür diese Frage wäre das des Landtages.


(Zuruf von der SPD: Wer regiert denn da?)







(A) )



(B) )


Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg
– Ja, es ist doch so. Denn hier reden wir über einen Ver-
teilungsschlüssel, der nicht vom Bund festgelegt wird.
Vielmehr spielt sich die Verteilung der Mittel auf der
Landesebene ab.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Deswegen müssen wir hier vorsichtig sein, dass wir
nicht eine direkte Schuldzuweisung in Richtung Bund
konstruieren, die aufgrund des Verteilungsschlüssels wo-
anders angesiedelt ist.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620703100

Als letzte Fragestellerin zu diesem Themenbereich er-

teile ich Kollegin Pawelski das Wort.


Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1620703200

Herr Minister, ich komme aus der CeBIT-Stadt Han-

nover und habe mich sehr darüber gefreut, dass Sie als
neuer Wirtschaftsminister nicht nur die weltgrößte Com-
putermesse eröffnet haben, sondern dass Sie sich sehr
viel Zeit genommen haben, um sich an den Ständen kun-
dig zu machen. Schließlich spielt das Thema Breitband-
verkabelung auf dieser Messe eine große Rolle.

Da wir jetzt viel über die Kosten der Breitbandver-
kabelung gesprochen haben, frage ich einfach einmal
nach dem Nutzen. Welchen volkswirtschaftlichen Nut-
zen erwarten Sie von einer flächendeckenden Versor-
gung mit Breitbandanschlüssen vor allem für den ländli-
chen Raum vor dem Hintergrund, dass die jetzt immer
noch vorhandenen weißen Flecke durchaus Standort-
nachteile für den ländlichen Raum bedeuten?

Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
desminister für Wirtschaft und Technologie:

Herzlichen Dank, Frau Kollegin Pawelski. – Zunächst
darf ich darauf hinweisen, dass – gottlob! – die Bundes-
kanzlerin die CeBIT eröffnet hat.


(Rita Pawelski [CDU/CSU]: Sie waren aber dabei!)


– Ich war dabei und habe insbesondere entsprechenden
kalifornischen Avancen Tribut gezollt.

Die Impulse seitens dieser Breitbandstrategie gerade
für den ländlichen Raum erwarte ich vor allem deshalb,
weil ich dem ländlichen Raum nicht ansatzweise seine
Wettbewerbsfähigkeit in der Zukunft absprechen will
und weil wir alles zu unternehmen haben, dass sich diese
Punkte nicht nur auf die Ballungsräume konzentrieren.
Wenn wir über Wachstumspotenziale sprechen, dann
meinen wir damit Potenziale, die wir nicht lediglich auf
die Metropolen konzentrieren sollten, sondern die in
meinen Augen gerade in diesem Land auch im ländli-
chen Raum liegen könnten. Wettbewerbsfähigkeit des-
selben ist der eine Punkt.

Der zweite Punkt ist folgender: Ich habe vorhin schon
einmal bescheiden darauf hingewiesen, dass vielerlei
Experten einen erheblichen Schub in Richtung Arbeits-
plätze in diesem Sektor in den nächsten Jahren erwarten
und dass man dieser Tage in gewisser Weise beruhigt se-
hen kann, dass sich die Informations- und Telekommuni-

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(C (D ationsbranche als sehr krisenresistent zeigt. Wenn all as in einen vernünftigen Zusammenhang gebracht wird, ann kann man sich davon schon Wachstumsimpulse ersprechen. Ich beende die Befragung der Bundesregierung. Herz ichen Dank, Herr Minister. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksachen 16/12074, 12093 – Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß unseren ichtlinien zunächst die dringlichen Fragen auf Druck ache 16/12093 auf. Ich rufe die dringliche Frage 1 auf: Welche konkreten Maßnahmen werden von Opel/General Motors Europe, GM Europe, in den Bereichen Arbeitsplätze, Standorte, Finanzbedarf, Unternehmensstruktur, Produktportfolio sowie Patentrechte im am Wochenende vorgelegten Zukunftsplan des Unternehmens vorgeschlagen, um die Zukunft der Adam Opel GmbH zu sichern? ur Beantwortung steht die Parlamentarische Staatsseretärin im Wirtschaftsministerium Dagmar Wöhrl zur erfügung. Bitte schön, Frau Staatssekretärin. D Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Kollegin ückert, wir hatten schon heute Morgen im Wirtschaftsusschuss Gelegenheit, uns sehr intensiv mit diesem hema auseinanderzusetzen. Ich will nichtsdestowenier auch für die Kolleginnen und Kollegen, die heute orgen nicht im Wirtschaftsausschuss gewesen sind, hre Frage beantworten: Bei der Vorstellung des Konepts diese Woche wurden auch die in Ihrer Frage erähnten Punkte angesprochen. GM Europe schließt erkschließungen in Europa nicht aus, will diese aber urch Einsparverhandlungen mit der Arbeitgeberseite öglichst verhindern. Dies wird zurzeit mit dem Be riebsrat diskutiert. GM Europe spricht von einer Reduierung der Strukturkosten in Höhe von 1,2 Milliarden uro und einer nötigen Unterstützung durch Bund und änder in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Opel soll nach en Überlegungen von GM Europe integraler Bestandeil des GM-Konzerns bleiben, aber eine größere Eigentändigkeit erhalten. Damit stellt sich die Frage eines ventuell nötigen Abschottungskonzepts, das wir heute orgen hier diskutiert haben, welches ein Abfließen von eldern in die USA wirksam verhindern soll. Seitens M wird eine Unterstützung in Höhe von 3 Milliarden uro in Form von Sacheinlagen in Aussicht gestellt. Bei em Konzept bleibt allerdings unklar, inwieweit der merikanische Mutterkonzern diese Unterstützung verindlich zugesagt hat – konkrete Aussagen sind nötig. uch bleibt fraglich, ob dies nur über buchungstechni che Maßnahmen stattfinden soll oder mehr damit verunden ist. Ferner bleibt die Frage offen, wie verlässlich olche Zusagen sind, solange die Zukunft von GM in en USA noch ungeklärt ist. Nach Aussage von Opel/ M Europe will das Unternehmen bis 2011 wieder pro Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl fitabel werden. Dies soll durch eine innovative Modellpolitik sowie durch Restrukturierungsmaßnahmen erreicht werden. Die weitere Nutzung der Patente durch Opel/GM Europe soll möglich sein. Die Gefahr, dass GM nach dem amerikanischen Insolvenzrecht Chapter 11 anmeldet – das hatten wir heute Morgen diskutiert –, ist weiterhin nicht ausgeschlossen. So benötigt GM offensichtlich noch weitere Hilfen in Milliardenhöhe, um den Bankrott zu vermeiden. GM ist von der amerikanischen Regierung aufgefordert worden, bis Ende März einen umfassenden Sanierungsplan auf den Tisch zu legen. Weiterhin hat sich das US-Finanzministerium das Eigentum an den geistigen Schutzrechten als Sicherheit abtreten lassen. Kollegin Dückert, bitte. Schönen Dank, Frau Staatssekretärin. Sie haben heute Morgen im Ausschuss in Ihrem schriftlichen Bericht darauf hingewiesen, dass Ihr Haus den Zukunftsplan, der vorgelegt worden ist und der über 150 Seiten umfasst, erstens kennt und zweitens sehr detailliert prüft. Ich will nachfragen, weil mich eines heute Morgen irritiert hat: Ist es richtig, dass dieser Plan, den Sie jetzt im Detail prüfen, nicht mit dem GM-Mutterkonzern abgestimmt ist, sondern nur ein Zukunftsplan ist, der zunächst einmal ohne Abstimmung vorliegt? D GM kennt den Zukunftsplan. Er ist auch grundsätzlich – ich sage das so explizit – gebilligt worden, aber GM hat nicht gesagt, wie weit das Unternehmen bereit ist, unter anderem GM Europe in die Eigenständigkeit zu entlassen. Der Umfang ist also nicht klar und deutlich benannt worden. Eine weitere Nachfrage, bitte. Wenn das in dem Zukunftskonzept offengelassen wird, ist es dann gleichwohl richtig – dies ist uns beispielsweise vom Ersten Vorsitzenden der IG Metall, Berthold Huber, und von Klaus Franz, dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der Adam Opel AG, in einem Brief mitgeteilt worden –, dass dieses Konzept, dieser Unternehmensplan, eine grundsätzliche Wachstumsannahme beinhaltet, die die Gewerkschaften selber als konservativ einschätzen? Ist es richtig, dass eine solche Wachstumsannahme diesem Konzept zugrunde liegt? Wenn ja, wie beurteilen Sie das angesichts der bekannten Tatsache, dass es im gesamten Automobilbereich Überkapazitäten in Höhe von 30 Prozent gibt? Ist in diesem Konzept die Entwicklung von Zukunftsmodellen, von kleinen Modellen, von neuen Antriebstechniken enthalten oder nicht? Was ist mit der anscheinend vorhandenen Wachstumsprognose? m g m M e R l s m f p d d e g N I l s e t w g g w 3 m B N l G n A D k t G P i s M g (C (D D Es wird in diesem Papier von einer Wachstumspro nose ausgegangen. Wie ich vorhin erwähnt habe, geht an davon aus, dass man bis 2011 wieder profitabel ist. an spricht natürlich auch von beschleunigten Produkt rneuerungen, von neuen Antriebstechniken und von estrukturierungsmaßnahmen. Wie gesagt, sind das al es Annahmen. Dieses Papier ist heute Morgen im Bürgschaftsauschuss vorgestellt worden. Dieser Ausschuss wird sich it den Gegebenheiten dieses Papiers – uns liegt ein um angreiches Dolument vor – sehr detailliert und ganz exlizit auseinandersetzen. Er wird auch Fragen behaneln, die Sie hier zu Recht gestellt haben, etwa: Wie soll ie Produktentwicklung zukünftig aussehen? Auch wird r den vielen offenen Fragen in anderen Bereichen nachehen. Eine weitere Nachfrage dazu vom Kollegen Ströbele. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620703300
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1620703400




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620703500
Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620703600
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1620703700
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620703800
Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620703900
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1620704000
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620704100
Ich habe noch eine Nachfrage zu dem letzten Thema.

st davon auszugehen, dass dieser Plan, der Ihnen vorge-
egt worden ist, mit dem Betriebsrat und den Gewerk-
chaften abgestimmt worden ist? Wenn das so ist, wie
rklärt sich dann, dass in öffentlichen Äußerungen sei-
ens der Arbeitnehmervertreter immer wieder gesagt
ird, es dürfe dabei keine betriebsbedingten Kündigun-
en geben und es dürften keine Arbeitsplätze verloren
ehen, obwohl den heutigen Nachrichten zu entnehmen
ar, dass der Chef von GM Europe erklärt hat, dass
000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1620704200

Nach unserer Kenntnis werden Gespräche mit den

etriebsräten geführt bzw. sind schon geführt worden.
ach den Aussagen, die uns gegenüber von der Firmen-

eitung – nicht vom US-Mutterkonzern, sondern von
M Europe – gemacht worden sind, ist es auf jeden Fall
otwendig, dass die Restrukturierungsmaßnahmen einen
rbeitsplatzabbau beinhalten.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620704300

Eine letzte Nachfrage dazu stellt die Kollegin

ağdelen.


Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620704400

Vielen Dank, Herr Präsident. – Liebe Frau Wöhrl, ich

omme selbst aus Bochum und arbeite mit dem Be-
riebsrat der Opel-Werke in Bochum intensiv zusammen.
edenkt die Bundesregierung, die den vorliegenden
lan von GM Europe prüft und anschließend bewertet,

n der Zwischenzeit selbst einen Plan, ein Konzept zu er-
tellen, mit dem sie in die Verhandlungen mit General

otors Europe gehen kann? In der Vergangenheit wurde
esagt, die Bundesregierung habe Arbeitsgruppen einge-






(A) )



(B) )


Sevim DaðdelenSevim Dağdelen
richtet. Was ist das bisherige Ergebnis dieser Arbeits-
gruppen? Erwägt die Bundesregierung, ein eigenes Kon-
zept, einen eigenen Plan zu erstellen?

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1620704500


Die Bundesregierung wird kein eigenes Konzept er-
stellen; denn der Staat ist nicht der Unternehmer. Hier ist
das Unternehmen gefordert, uns ein Zukunftskonzept
vorzulegen, welches aufzeigt, dass Opel zukunftsfest ist
und dass auch die Arbeitsplätze erhalten werden können.
Der Plan, der momentan vorliegt, entbehrt dieser Grund-
lage. Es sind noch zu viele Fragen offen, als dass gesagt
werden könnte, hier wäre eine betriebwirtschaftliche und
förderfähige Basis gegeben.

Wir werden die offenen Fragen zusammenstellen,
auch mithilfe des Bürgschaftsausschusses, und werden
noch einmal an das Unternehmen herantreten mit dem
Ziel, dass die Fragen beantwortet werden. Um nur einige
zu erwähnen: Es ist vollständig offen, wie die Unterneh-
mensstrategie zukünftig, auch im Verbund, aussehen
soll. Es ist vollkommen offen, welche Mehrheitsbeteili-
gung die Mutter an der Tochter zukünftig haben möchte.

Wir werden also kein eigenes Konzept auf den Tisch
legen – das betrifft nicht nur Opel; das betrifft auch an-
dere Unternehmen –; das ist nämlich nicht unsere Auf-
gabe als Staat.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620704600

Danke schön. – Ich rufe die dringliche Frage 2 der

Kollegin Dückert auf:
Werden mögliche Hilfsmaßnahmen seitens der Bundesre-

gierung für die Adam Opel GmbH und GM Europe mit ande-
ren europäischen Staaten koordiniert und auf Europarechts-
konformität überprüft?

Frau Staatssekretärin, Sie haben weiterhin das Wort
zur Beantwortung.

D
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1620704700


Danke, Herr Präsident. – Ich beantworte die dringli-
che Frage 2 wie folgt: Die Bundesregierung wird, sobald
sich konkrete Maßnahmen zugunsten des Unternehmens
abzeichnen, mit der Europäischen Kommission offiziell
Kontakt aufnehmen, um sicherzustellen, dass eventuelle
Beihilfen auch europarechtskonform sind. Die Bundes-
regierung ist natürlich weiterhin im Gespräch mit den
Mitgliedstaaten, in denen es Produktionsstätten von Ge-
neral Motors Europe gibt. Der Minister hat sich persön-
lich mit den Ministerpräsidenten der einzelnen Länder
kurzgeschlossen – das vielleicht nur noch als Ergän-
zung –, und er wird jetzt bei seinem Besuch in Brüssel
dieses Thema noch einmal mit betroffenen Mitgliedstaa-
ten erörtern.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620704800

Kollegin Dückert, bitte.

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(C (D Ist es richtig, dass in den vorliegenden Zukunftsplä en an das Modell einer europäischen Aktiengesellschaft edacht ist? D Ich möchte jetzt nicht Details dazu nennen, was in dem apier vorgesehen ist. Fakt ist, dass wir EU-rechtlich betimmte Vorgaben zu beachten haben, gerade wenn es um ürgschaften gehen sollte. Wir haben natürlich zu prüfen, b die Voraussetzungen gegeben sind. Sie wissen, dass ie bis 2010 befristete Regelung für Bürgschaften am 7. Februar dieses Jahres genehmigt worden ist. Auch daür müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. as Unternehmen darf vor dem 1. Juli 2008 nicht in chwierigkeiten gewesen sein. Die Schwierigkeiten müsen durch die Finanzmarktkrise verursacht worden sein nd dürfen nicht struktureller Natur sein. Die Bank muss ereit sein, beim Kredit 10 Prozent der Haftung zu überehmen. Falls das nicht gegeben sein sollte, kommen die U-Regelungen für Rettungsund Umstrukturierungsaßnahmen zur Anwendung; dann brauchen wir eine inzelgenehmigung von Brüssel. Hinsichtlich eines Zusammenschlusses, wie Sie ihn ngesprochen haben, müssen noch Gespräche mit den inzelnen Ländern stattfinden, in denen es Standorte von eneral Motors Europe gibt. Diese Gespräche sind noch icht sehr weit gediehen. Eine weitere Nachfrage? Ich habe noch eine weitere Nachfrage. – Sie haben orhin zu Recht auf das gravierende Problem hingewieen, dass Opel im Moment überhaupt keine Patente beitzt, weil die in den USA liegen. Wenn man über eine rennung von General Motors nachdenkt, wird man einehen: Das ist für die zukünftige Ausrichtung von Opel atürlich problematisch. Sie haben auch darauf hingeiesen, dass die US-amerikanische Regierung diese Pa ente offenbar als eine Art Garantie beansprucht. chließe ich richtig, wenn ich sage, dass die Möglichkeit iner Rückübertragung der Patente nach Europa, zu Opel in damit ausgeschlossen ist bzw. dass Sie als Wirtchaftsministerium diese Lösung ablehnen, weil das naürlich etwas kostet? D Sie sprechen diese Problematik zu Recht an. Für uns äre es sehr wichtig, dass die Patente hier auch weiterin genutzt werden können. Vor zwei Jahren sind sie an ie Muttergesellschaft übertragen worden. Wir müssten atürlich auch ausschließen, dass die 3,3 Milliarden uro, die als notwendig erachtet werden, dafür verwenet werden, diese Patente zu bezahlen. Dann fände nämich ein Abfluss des Geldes nach Amerika statt, was wir ben nicht wollen. Wir wollen, dass das Geld hier bei ns eingesetzt wird. Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl Zusätzlich ist noch die Frage zu klären – das haben Sie zu Recht angesprochen –, wie man mit dem Problem der Absicherung umgeht. Die amerikanische Administration hat sich ja die Patente als Sicherheit abtreten lassen. Sie sehen, es gibt viele offene Fragen, die vom Unternehmen noch nicht zur Zufriedenheit beantwortet worden sind. Kollegin Dağdelen zu einer weiteren Nachfrage. Frau Wöhrl, wird sich die Bundesregierung bei der EU-Kommission, wenn diese das Beihilferecht eng auslegen will – Herr Verheugen hat ja bereits verlautbaren lassen, dass man das müsste –, dafür einsetzen, dass auch im Falle einer Hilfe für Opel in Form einer Staatshilfe oder einer Staatsbürgschaft durch die Bundesregierung das Beihilferecht wie beim Rettungsschirm für die Banken generös ausgelegt wird? D Ich glaube, es ist jetzt erst einmal wichtig, dass eine Bank gefunden wird. Es geht ja nicht nur darum, eine Bürgschaft zu übernehmen. Vielmehr brauchen Sie auch eine Bank, die das verbürgt. Es ist uns nicht bekannt, dass zurzeit irgendeine Bank bereit ist, einen Kredit zu gewähren. Auch mangelt es noch am Engagement des Unternehmens, sich um einen Investor zu kümmern. Das reicht bisher nicht aus. Es ist nicht Aufgabe des Staates, auf Investoroder Bankensuche zu gehen. Auch in diesen Fragen muss das Unternehmen erst selbst tätig werden. Danke schön, Frau Staatssekretärin. – Es gibt keine weiteren Nachfragen. Dann können wir jetzt zu den Fragen auf Drucksache 16/12074 in der üblichen Reihenfolge kommen. Die Fragen 1 und 2 der Kollegin Kirsten Tackmann werden schriftlich beantwortet. Damit kommen wir zur Frage 3 der Kollegin Inge Höger: In welchem Umfang sind Verträge für wehrtechnische Beschaffungen im Rahmen des Konjunkturpaketes II geplant bzw. wurden bereits abgeschlossen? Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär Christian Schmidt zur Verfügung. Bitte schön, Herr Staatssekretär. C Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Kollegin Höger, Ihre Frage beantworte ich wie folgt: Das Gesetz zur Sicherung von Beschäftigung und Stabilität in Deutsch l t S b B D e A w t l g m H E s d n s m u M s g w A S s s d t V s f f g b F l B f s d v 2 d M i l f (C (D and sieht die Errichtung eines Sondervermögens „Invesitionsund Tilgungsfonds“ vor. Innerhalb dieses ondervermögens sind 2 Milliarden Euro für unmittelare Bundesinvestitionen aller Ressorts, damit auch des undesministeriums der Verteidigung, vorgesehen. iese Gelder werden der Zweckbestimmung des hierzu rstellten Wirtschaftsplans entsprechend für Bauten, usrüstungen und die Ressortforschung des Bundes verendet. Der Anteil des BMVg für den Bereich des Investiionsund Ausstattungsbedarfs beläuft sich auf 226 Milionen Euro. Einen entsprechenden Überblick über die eplanten Maßnahmen – ich sage: geplanten Maßnahen – hat Staatssekretär Wolf den Berichterstattern des aushaltsausschusses des Deutschen Bundestages zum inzelplan 14 sowie den Obleuten des Verteidigungsauschusses bereits in einem Schreiben von Mitte Februar ieses Jahres bekannt gegeben. Diese Maßnahmen dieen der Zweckbestimmung des Gesetzes, namentlich der chnellen Umsetzbarkeit in den Jahren 2009 und 2010 it dem Ziel der Ankurbelung der Binnenkonjunktur nd der Sicherung heimischer Arbeitsplätze. Darüber hinaus berücksichtigen die identifizierten aßnahmen auch den Auftrag der Streitkräfte. Dement prechend sind unter anderem die Beschaffung weiterer eschützter Fahrzeuge, von Feldlagerkomponenten soie von Material für die Sanität im Einsatz vorgesehen. uf diese Weise werden die Lebensbedingungen unserer oldatinnen und Soldaten in den Einsatzgebieten verbesert und der Schutz, wo notwendig, verstärkt. Die Bechaffung weiterer geschützter Straßentankfahrzeuge ient darüber hinaus der Verbesserung der Einsatzlogisik. Ich weise allerdings darauf hin, dass diesbezügliche erträge noch nicht abgeschlossen sind und dass beabichtigt ist, nach Inkrafttreten des Gesetzes mit den erorderlichen Ausschreibungen zu beginnen. Kollegin Höger, Sie haben Gelegenheit zur Nach rage. Ich habe eine Nachfrage zu den Zahlen. Die von Ihnen enannten 226 Millionen Euro entsprechen den Angaen, die Herr Kossendey anlässlich meiner schriftlichen rage gemacht hat. Es existieren aber sehr widersprüch iche Zahlen. Mir liegt zum Beispiel eine Liste aus dem MVg vor, aus der hervorgeht, dass 256 Millionen Euro ür Beschaffung geplant sind. Gestern gab es eine Verantaltung der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik, auf er Staatssekretär Dr. Wichert gesagt hat, die Liste – ich ermute, er meinte die mir vorliegende Liste, nach der es 56 Millionen Euro sind – sei noch längst nicht vollstänig; weitere Beschaffungsprojekte könnten durch das inisterium angemeldet werden. Der für gewöhnlich gut nformierte Behörden-Spiegel schreibt gar, dass 1 Miliarde Euro für Beschaffung im Rüstungsbereich zur Verügung stehen. Was stimmt nun? C Frau Kollegin, ich darf erstens vorweg sagen, dass ich mich sehr darüber freue, dass mein Kollege Parlamentarischer Staatssekretär Kossendey, der heute seinen Geburtstag feiert, nun auch von Ihnen ein Geburtstagsgeschenk erhalten hat, nämlich indem Sie bestätigen, dass beide Staatssekretäre gleiche Zahlen nennen; denn das deutet doch auf eine gute Abstimmung im Bundesministerium der Verteidigung hin. (Jörg Tauss [SPD]: Das hätte ich nicht erwartet!)

Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620704900
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1620705000
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620705100
Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620705200
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1620705300




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620705400
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620705500
Dagmar G. Wöhrl (CSU):
Rede ID: ID1620705600
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620705700
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1620705800
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620705900
Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620706000




(A) )


(B) )

Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1620706100

Das werde ich ihm anschließend mit Ihrer Erlaubnis
auch gerne persönlich übermitteln.

Zum Zweiten will ich sagen, dass ich Ihre Frage nach-
vollziehen kann. Ich habe sie nicht zu bewerten; aber es
ist verständlich, dass solche Fragen gestellt werden.
Denn bei der Aufteilung der Mittel aus diesem Konjunk-
turprogramm werden sehr viele Dinge antizipiert und als
bereits entschieden angesehen. So sind wohl auch die
unterschiedlichen Zahlen zu verstehen, die aus den be-
kannten, gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen – die ab
und zu feststellen müssen, dass sie so gut gar nicht unter-
richtet sind, wie sie manchmal tun – kommen. Die
1 Milliarde Euro ist mit Sicherheit nicht zutreffend. Man
muss allerdings einbeziehen, dass im Rahmen der ener-
getischen Gebäudesanierung auch eine Ausdehnung des
Kasernensanierungsprogramms vorgesehen ist, und zwar
in einer erheblichen Größenordnung. Das ergibt dann
immer noch nicht 1 Milliarde Euro, aber insgesamt wohl
doch 250 Millionen Euro. Ich nenne nur die Größenord-
nung, konkrete Zahlen liegen mir im Augenblick nicht
vor; ich kann sie schriftlich nachliefern. Wenn solche
Vorhaben nicht einbezogen werden, kommt man auf an-
dere Zahlen, und dann ist es nachvollziehbar, dass es ein
unterschiedliches Verständnis gibt. Die Liste mit der
Übersicht der Vorhaben, die wir gegenwärtig in der Pla-
nung und Bewertung haben, die also noch nicht abge-
schlossen sind, weist in der Summe in der Tat
256 Millionen Euro aus. Ich weise aber darauf hin, dass
konkrete Zahlen erst dann genannt werden können,
wenn die Verträge wirklich geschlossen sind. Dazu wird
selbstverständlich eine frühzeitige Information der be-
treffenden Ausschüsse, insbesondere des Haushalts- und
des Verteidigungsausschusses, stattfinden.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620706200

Eine weitere Nachfrage?


Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620706300

Ich habe noch eine weitere Nachfrage. – Geben Sie

mir recht, dass es sich überwiegend um bereits geplante
Beschaffungsprojekte handelt, also um Projekte, die ei-
gentlich nicht der Intention des Konjunkturprogramms
entsprechen, und dass darüber hinaus Beschaffungspro-
jekte im Rüstungsetat in Höhe von über 25 Millionen
Euro dem Verteidigungs- und dem Haushaltsausschuss
vorgelegt werden müssen, sodass man hier den Eindruck
haben kann, dass die demokratische Willensbildung in
den Ausschüssen umgangen werden soll?

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(C (D C Dem letzten Eindruck kann ich nur widersprechen. ie demokratische Willensbildung soll nicht beeinträch igt werden. Das Haushaltsrecht ist in jedem Falle geährleistet. Allerdings liegt der Haushaltsvollzug, der ine Angelegenheit der Exekutive, des Ministeriums, ist, n unserer Zuständigkeit. Bei den angedachten Vorlagen ibt es zwei oder drei sogenannte 25-Millionen-Euroorlagen, die im Haushaltsausschuss noch einmal geondert beraten werden müssen. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Beschafung von Gerätschaften für die Marine sowie um die Bechaffung von Beobachtungsund Aufklärungsfahrzeuen. Es sind keine völlig neuen Überlegungen, die zu euen Programmen und zur Entwicklung neuer Produkte ühren. Die Entwicklungszyklen im militärischen Beeich sind derart lang, dass mit der Entwicklung neuer rodukte die Vorgabe des Konjunkturprogramms, näm ich schnell und sichtbar Arbeitsplätze und Investitionen n unserem Lande zu unterstützen, nicht erfüllt werden ann. Es handelt sich also nicht um neu zu entwickelnde, ondern um zusätzliche Projekte und Programme, bei enen es um die Deckung eines Mehrbedarfs oder die urchführung von längerfristig geplanten Vorhaben eht. Danke schön. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. er Parlamentarische Staatssekretär Hermann Kues teht zur Beantwortung der Fragen zur Verfügung. Ich rufe die Frage 4 des Kollegen Jörg Tauss auf: Ist es die Auffassung der Bundesregierung oder die Auf fassung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ, dass die Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages zu den technischen und rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen von Sperrverfügungen „einseitig ausgelegt und zudem interessegeleitet“ sei oder sogar als „unterirdisch“ zu bewerten sei, und aufgrund welcher Erkenntnisse kommt die Bundesregierung bzw. das BMFSFJ zu dieser Einschätzung? Dr Vielen Dank, Herr Präsident. – Ich möchte zunächst um gegenwärtigen Sachstand etwas sagen, bevor ich im inzelnen auf die Frage eingehe. Seit dem 23. Januar tagt unter Federführung des Bunesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und ugend eine Arbeitsgruppe, die aus Vertretern des Bunesinnenministeriums, des Bundeswirtschaftsministeiums, des Bundeskriminalamtes, des Bundesamtes für icherheit in der Informationstechnik und der acht groen deutschen Internetprovider sowie der Verbände ITKOM, eco und FSM besteht. Ziel und Auftrag der rbeitsgruppe ist es zunächst, einen Vertrag zwischen em Bundeskriminalamt und den Zugangsprovidern Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues über die Zusammenarbeit bei der Erschwerung des Zugangs zu kinderpornografischen Inhalten im Internet zu erarbeiten. In diesem Zusammenhang haben sich in den Medien wiederholt kritische Stimmen gemeldet, die sich zum Teil auf Aussagen im Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes – Sie sprechen in Ihrer Frage passenderweise von einer „Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes“ – zum Thema Sperrverfügungen gegen Internetprovider stützen. Dabei wird häufig übersehen, dass die in dem Gutachten geäußerten rechtlichen Bedenken nicht die derzeit angedachte Vorgehensweise in der Sache betreffen. Das Gutachten bezieht sich auf Sperrverfügungen gegen Internetprovider. Die derzeitigen Aktivitäten der beteiligten Bundesressorts sind hingegen auf den Abschluss freiwilliger vertraglicher Vereinbarungen zwischen den Internetprovidern und dem Bundeskriminalamt gerichtet. Das Gutachten ist somit – ungeachtet der nach Auffassung der beteiligten Bundesressorts teilweise unzutreffenden Feststellungen – im Hinblick auf das angestrebte Verfahren überwiegend nicht einschlägig und zielführend und somit auf den beschriebenen Sachverhalt nicht anwendbar. Sie kennen das Gutachten, Herr Kollege Tauss. Die Ministerin hat Ihnen angeboten, mit Ihnen im Einzelnen über die verschiedenen Zusammenhänge zu reden. Sie müssen das Angebot nur annehmen. Das Gutachten besteht aus 27 Seiten. Neun Seiten enthalten Begriffsbestimmungen. Es folgen eine umfängliche Darstellung der Geschichte des Internet und ein Hinweis auf mögliche chinesische Verhältnisse. Wir glauben, dass diese Darstellung dem Ziel nicht Rechnung trägt, dass die gegenwärtig geführte Debatte auf eine freiwillige Vereinbarung hinauslaufen soll und dass diejenigen, die solche Seiten betreiben, geächtet werden. Kollege Tauss, bitte. Herr Staatssekretär, ungeachtet der Tatsache, dass wir uns in der Bekämpfung von Kinderpornografie sicherlich einig sind, und ungeachtet der Frage, ob das von Ihrem Haus vorgeschlagene Verfahren technisch und rechtlich realisierbar ist, möchte ich hervorheben, dass sich meine Frage auf die Behauptung Ihres Hauses bezieht, dass die Studie „einseitig ausgelegt und zudem interessegeleitet“ sei. Ich frage als Parlamentarier – ganz egal, wer regiert –, ob es wirklich die Auffassung der Bundesregierung ist, dass der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages, der eine hohe Reputation hat, interessegeleitet ist. Von welchen Interessen reden Sie hier? Das ist der Gegenstand meiner Frage. Wenn Sie sagen würden, Sie nähmen dieses Urteil zurück, dann hielte ich das für gut. Wenn Sie sagen, dass die Bundesregierung der Auffassung sei, dass der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages inte r d P a B g z I s v B g s l h w O ü i B d D D g g w ß r D f k n w s b a I s (C (D essegeleitet sei, dann müssen wir darüber reden. Dies ist er Inhalt meiner Frage. Es geht nicht um die anderen unkte, die Sie angesprochen haben und über die wir an nderer Stelle diskutieren. Dr Es ist zunächst gut, dass wir uns in der Sache im Prinip einig sind. Übrigens, mit der Ministerin treffe ich mich jederzeit. ch möchte nur nicht das Ergebnis vorher in einer Presemitteilung lesen. Vielleicht könnten wir uns darauf erständigen. – Aber das nur am Rande. Dr Die Dinge entwickeln sich ja Gott sei Dank weiter. Inofern gibt es etwas Neues zu berichten. Die Entwickung ist sehr positiv – hoffentlich auch in Ihrem Sinne. Was das Gutachten angeht – Sie haben es mit Sichereit gelesen –: Es ist zwar im Januar 2009 veröffentlicht orden. Die gesamte Entwicklung jedoch, die es seit ktober/November des vergangenen Jahres gibt, wird berhaupt nicht aufgegriffen. Vor dem Hintergrund, dass mmerhin in fünf Ländern seit 2004 das Accesslocking angewandt wird, ist es schon ein Problem, dass iese Fragestellung überhaupt nicht aufgegriffen wird. eswegen glauben wir, dass dies eine sehr verkürzte arstellung ist, die für das, was wir vorhaben, nicht zielerichtet ist. Es ist aber die Basis für Pressemeldungen ewesen. Wir haben die Beobachtung gemacht, dass das, as wir vorhaben und was andere Länder längst mit groem Erfolg praktizieren, wehtut. Dahinter stehen Inteessen. Ich sage nicht, dass sie vom Wissenschaftlichen ienst bewusst aufgenommen worden sind; das liegt mir ern. Aber die Art der Darstellung ist zumindest verürzt. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht interessegeleitet?)

Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1620706400
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620706500
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620706600




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620706700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1620706800
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620706900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1620707000
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620707100


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620707200

Zweite Nachfrage.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1620707300

Wir können gerne über die Wirksamkeit dieser Maß-

ahme in anderen Ländern diskutieren. Ich halte dies für
eiße Salbe, die in Wirklichkeit verhindert, dass wir tat-

ächlich zu einer effektiven Bekämpfung des Miss-
rauchs von Kindern in diesem Bereich kommen. Das ist
ber ein anderer Punkt.

Sie sagen, das Gutachten sei interessegeleitet: Welche
nteressen vertritt nach Ihrer Auffassung der Wissen-
chaftliche Dienst des Deutschen Bundestages?






(A) )



(B) )

D
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620707400


Ich würde das dem Wissenschaftlichen Dienst in sei-
ner Gesamtheit nicht unterstellen.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Doch, haben Sie!)


Ich sage nur: Aufgrund dessen, wie das Gutachten for-
muliert ist, aufgrund der Tatsache, dass es den geringsten
Anforderungen nicht genügt – ich erwarte von einem
Gutachten zumindest, dass auch die Diskussion der letz-
ten Monate dargestellt wird –, dass wichtige Studien, die
es auf diesem Gebiet unstrittig gibt – Sie sind ja Fach-
mann auf diesem Gebiet –, nicht aufgegriffen werden
und man zu völlig falschen Schlussfolgerungen kommt,
fragt man sich schon, ob bestimmte Interessen eine viel
zu große Rolle gespielt haben, weil sie eben schief dar-
gestellt werden.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620707500

Eine weitere Nachfrage der Kollegin Stokar von

Neuforn.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Staatssekretär, ich habe versucht, im europäi-
schen Bereich eine Studie zu finden, die tatsächlich auf
einer wissenschaftlichen Grundlage beruht – wir alle
sind uns einig, dass wir uns auf einer guten wissen-
schaftlichen Grundlage schlaumachen bzw. informieren
sollten –, die belegt, ob es bisher in irgendeinem europäi-
schen Land aufgrund von Sperren einzelner Internetsei-
ten gelungen ist, die Verfügbarkeit von Kinderpornogra-
fie insgesamt zu verringern. Ich sage dies vor folgendem
Hintergrund: Ich habe mich in den letzten Tagen im Rah-
men der CeBIT nochmals bei Providern schlaugemacht.
Alle haben mir bestätigt, dass es nach wie vor innerhalb
von Sekunden möglich ist, eine gesperrte Seite – diese
Sperrung wird der Öffentlichkeit als Erfolg präsentiert –
auf anderem Wege wieder zur Verfügung zu stellen. Gibt
es eine Studie, die den Erfolg solcher Sperrungen be-
legt?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620707600


Sie wissen, dass wir dazu verschiedene Anfragen,
auch schriftlich, beantwortet haben, im Einzelnen bezo-
gen auf die Länder, die immer beispielhaft genannt wer-
den, unter anderem Norwegen, aber auch Dänemark,
Schweden, Finnland, Italien und Großbritannien.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 99 Prozent Fehlertreffer!)


Aufgrund der Aussagen auch der Polizei dieser Län-
der wissen wir, in welchem Umfange Zugriffe tatsäch-
lich gesperrt werden. Ich behaupte überhaupt nicht, dass
das Gesamtproblem damit gelöst wird; das sagt auch nie-
mand. Aber ich glaube schon, dass wir einen Zugriff er-
heblich erschweren. Nach den mir geläufigen Angaben
ist es so, dass 70 Prozent derjenigen, die auf diese Seiten

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(C (D ugreifen, keine Schwerstkriminellen sind. Diese wissen uch nicht ohne Weiteres, wie man diese Sperrungen mgehen kann. In diesen Fällen lohnt sich die Mühe, zuindest das zu tun, was andere Länder offenkundig er olgreich getan haben. Wir sind dabei in guten Gesprähen. Mich wundert die Schieflage in der gegenwärtigen öfentlichen Debatte. Dabei wird von vornherein gesagt: as könnt ihr aus technischen Gründen nicht. Außerdem uss man die rechtliche Seite im Auge behalten. – Desegen haben wir gesagt, dass wir in mehreren Schritten orgehen. Zunächst einmal muss darüber gesprochen erden, wie eine technische Lösung aussehen kann. Daei sollen die Provider mit überlegen, was sie auch tun. umindest sind sie alle der Auffassung gewesen, dass ine Lösung im Prinzip möglich ist. Die Verbände tun sich etwas schwerer. Das hat auch ine Anhörung in einem Fachausschuss ergeben. Zu dieer Anhörung waren interessanterweise nur die Verbände ingeladen. Diese sagen, dass eine Lösung möglich ist nd dass sie sie mit uns gemeinsam entwickeln. Wenn as gelingt, muss man parallel Eckpunkte für eine rechtiche Regelung erarbeiten. Natürlich muss man auch seen, dass es nicht zu Schadensersatzforderungen kommt. ber das ist eine Phantomdiskussion. Uns ist aus ande en Ländern nicht bekannt, dass es dort auch nur in eiem einzigen Fall eine Schadensersatzforderung gegeen hätte. Das haben wir Ihnen bereits mitgeteilt. Vor diesem Hintergrund ist es so: Wenn wir meinen, ass es Hebel gibt – meinetwegen auch nur beschränkte –, m hier anzusetzen, dann sollten wir diese zunächst nuten. Damit sind wir noch nicht am Ende, weil gegenwärig noch verhandelt wird. Aber wir sind auf einem guten ege. Wir kommen damit zur Frage 5 des Kollegen Tauss: Ist es die Auffassung der Bundesregierung oder die Auffassung des BMFSFJ, dass eine Sperrung von strafrechtlichen Inhalten, die auf ausländischen Servern bereitgehalten und nicht anders verfolgt werden können, aufgrund einer freiwilligen Vereinbarung zwischen dem Bundeskriminalamt und den Internetprovidern erfolgen könne, oder teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass dies allenfalls auf einer gesetzlichen Grundlage und in einem rechtsstaatlichen Verfahren denkbar ist? Bitte, Herr Staatssekretär. Dr Ich will noch einmal ausdrücklich sagen, dass man ich bei dem Spitzengespräch, das am 13. Januar dieses ahres zwischen Minister Schäuble, Ministerin von der eyen und Minister Glos und Vertretern der großen deutchen Internetanbieter stattgefunden hat, auf ein zweitufiges Verfahren geeinigt hat. Um zügig zu einer Sperung kinderpornografischer Inhalte im Internet zu elangen, soll die Sperrung zunächst auf der Grundlage on verbindlichen Vereinbarungen zwischen den Interetanbietern und dem Bundeskriminalamt erfolgen. Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues Dann soll in einem zweiten Schritt in einem klar zeitaufwendigeren Verfahren eine auf den Bereich Kinderpornografie bezogene, in der Wirkung allerdings zwingende gesetzliche Regelung gefunden werden. Der Vertrag ist so, wie er jetzt angedacht ist, weitaus mehr als eine Selbstverpflichtung. Es handelt sich vielmehr um eine verbindliche Vereinbarung zwischen jedem einzelnen Provider und dem Bundeskriminalamt. Nach Auffassung der an der Arbeitsgruppe beteiligten Ressorts ist die Sperrung kinderpornografischer Inhalte auf der Grundlage eines öffentlich-rechtlichen Vertrages in Verbindung mit den für die Vertragsbeziehungen der Internetanbieter mit ihren Kunden geltenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen möglich. Wie man diese Regelung einbezieht, wie man das handhabt, wie das künftig gesetzlich organisiert wird, ist derzeit noch offen und Teil der Verhandlungen. Kollege Tauss. Herr Staatssekretär, ungeachtet der Tatsache, dass die ses Gespräch und sein Ergebnis offensichtlich unterschiedlich interpretiert werden, möchte ich nachfragen. Es war übrigens nicht so, dass zu dieser Anhörung nur Fachverbände eingeladen waren, sondern es war in großem Umfang juristischer Sachverstand bis hin zum Bundeskriminalamt vertreten, damit man der Problematik gerecht werden konnte. Es war mit Ausnahme des BKA die einhellige Auffassung der Beteiligten, dass es einer gesetzlichen Grundlage bedürfe und dass eine rein vertragliche Gestaltung zur Lösung des Problems nicht ausreiche. Ich frage Sie: Ist es die Meinung der Bundesregierung, dass zur Lösung dieses Problems eine einfache Vertragsgestaltung genüge? Wenn ja: Warum wurde nicht das BMJ einbezogen, beispielsweise bei den Verhandlungen der Bundesregierung? Dr Ich habe Ihnen eben gesagt, welche Ressorts in erster Linie beteiligt waren, weil sie in erster Linie zuständig sind. Natürlich wird das BMJ bei allen rechtlich relevanten Sachverhalten einbezogen. Das ist auch gegenwärtig der Fall. Das würde im Endeffekt auch dann geschehen, wenn man eine vertragliche Regelung gefunden hätte. Teilt das BMJ die Auffassung, dass eine einfache ver tragliche Gestaltung genügt? Dr Ich äußere mich hier für die Bundesregierung und nicht für ein einzelnes Ressort. B B g s n w Z u N a l I w d w g n a V 1 r d d ü n e k t G v S B g A s r g w k w m (C (D Nun gut, aber zur Bundesregierung gehört ja auch das MJ. Dr Es ist normal, dass es im Laufe des Prozesses zwichen den einzelnen Ressorts immer wieder Diskussioen darüber gibt, wie die Dinge zu gewichten sind. Das ird auch hier der Fall sein. Danke. – Es gibt zwei weitere Nachfragen in diesem usammenhang. Zunächst Kollegin Stokar von Neuforn nd dann Kollege Ströbele. Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620707700
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620707800




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620707900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1620708000
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620708100
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1620708200
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620708300
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1620708400
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620708500
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620708600
Lassen Sie mich eine Vorbemerkung machen: Wir

lle sind uns darin einig, dass wir Kinder schützen wol-
en.


(Jörg Tauss [SPD]: Ja!)


ch sehe aber nicht, dass ein einziges Kind geschützt
ird, indem eine Seite im Internet gesperrt wird, wenn
ie Aufnahmen des Kindes weiterhin auf anderen Seiten
eltweit kursieren. Das ist eine Illusion.

Meine Frage an die Bundesregierung lautet – ich be-
rüße den Staatssekretär aus dem BMI –: Wir Abgeord-
ete bekommen zwar nicht alle Informationen, sie sind
ber im Internet frei verfügbar, so auch der Entwurf des
ertrages zwischen BKA und den Providern vom
9. Februar. Da das überhaupt nicht zum Aufgabenbe-
eich des BKA gehört, sondern zum Aufgabenbereich
es LKA, frage ich mich, auf welcher Rechtsgrundlage
as BKA einen Vertrag abschließen will. Das BKA ist
ber sieben Jahre alt und geschäftsfähig. Das kann aber
icht die Rechtsgrundlage für Grundrechtseingriffe sein.

Die nachfolgende Frage lautet: Selbst wenn das BKA
inen Vertrag außerhalb des BKA-Gesetzes abschließen
ann, was ich bezweifele, dann ist das BKA nicht leis-
ungsfähig, weil das BKA-Gesetz keine rechtliche
rundlage für die Erfüllung dieses Vertrages bietet. Ich
erstehe dieses merkwürdige Konstrukt nicht. Können
ie es mir erläutern?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620708700


Das ist kein merkwürdiges Konstrukt. Das ist eine
nlehnung an Regelungen, die es in anderen europäi-

chen Ländern gibt, was wir ansonsten auch tun. Da-
über müsste man im Einzelnen diskutieren. Ich habe an-
eboten, dass wir darüber im Detail reden können.

Wir haben uns im Ausland Informationen geholt. Ich
ill nicht verhehlen, dass die Frage, ob man das regeln
ann, in Deutschland viel zu lange negativ beantwortet
orden ist. Andere Länder haben uns gezeigt, dass dies
öglich ist. Das ist ganz offenkundig. Die Möglichkei-






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues
ten, die wir haben – wir werden im Einzelnen zu prüfen
haben, wie die Konstruktion auszusehen hat –, wollen
wir nutzen; denn die Zahlen, die uns über die verhinder-
ten Zugriffe in Ländern wie Norwegen vorliegen, sind
aussagekräftig. Wenn man diese Zahlen auf Deutschland
übertragen könnte – Sie können dann immer noch sagen,
dass das Problem dadurch weltweit betrachtet nicht ge-
löst wird; das ist ganz unstrittig –, wäre das eine erhebli-
che Irritation.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das beantwortet meine Frage nicht!)


Ich glaube vor allen Dingen, dass eine öffentliche De-
batte darüber absolut hilfreich wäre. Ich bestreite nicht,
dass wir das gleiche Anliegen haben. Wir müssen uns
aber genau überlegen, wie der rechtliche Rahmen auszu-
sehen hat. Das ist nicht unkompliziert.

Wir haben ein zweistufiges Verfahren vor. Wir wollen
erstens Absprachen treffen und mit den Internetprovidern
vertragliche Regelungen treffen, was sie bereits zuge-
standen haben. Sie haben auch eingestanden, dass das
ein Problem ist. Das ist schon eine ganze Menge. Im
nächsten Schritt soll – das ist wesentlich komplizierter;
das habe ich bereits dargelegt – der rechtliche Rahmen
für ein Verbot geschaffen werden. Das ist ein weites
Feld. Insofern kann ich die Frage zum jetzigen Zeitpunkt
nicht beantworten.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620708800

Nun Kollege Ströbele.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Staatssekretär, Sie beantworten die Fragen nicht.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Kann er ja auch nicht!)


Der Kollege Tauss und die Kollegin Stokar haben doch
eine klare Frage gestellt, nämlich: Beabsichtigt die Bun-
desregierung, diese freiwilligen Vereinbarungen zwi-
schen BKA und Providern auf eine gesetzliche Grund-
lage zu stellen? Ja oder nein? Wenn nein: Warum nicht?
Ist das nicht erforderlich? Das können Sie doch beant-
worten, oder Sie können sagen, dass Sie es nicht wissen.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620708900


Ich habe klar gesagt, dass wir zweistufig vorgehen.
Als Erstes schließen wir vertragliche Vereinbarungen.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Also nein?)


Da ist nicht von gesetzlichen Regelungen die Rede; das
habe ich auch klar gesagt.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Aha!)


Im zweiten Schritt geht es – weil es viel zeitaufwendiger
und komplizierter ist – um klare gesetzliche Regelungen.

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(C (D (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Kann das BKA jetzt ohne gesetzliche Grundlage agieren? Ist das Anarchie oder was?)



Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620709000

Es gibt zwei weitere Fragen. Kollegin Pau und dann

ollege Singhammer.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620709100

Ich komme auf die Frage der Kollegin Silke Stokar

on Neuforn zurück. Mir ist sehr wohl bekannt, dass in
nderen Ländern andere Rechtssysteme und andere Ge-
etze gelten. Sie hat aber nach der Grundlage des Ver-
rags des BKA mit den Internetprovidern gefragt. Ich
ürde gerne wissen, auf welcher Grundlage ein solcher
ertrag geschlossen wird. Hier sind – wenn überhaupt –
indeutig die Landeskriminalämter zuständig.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das BKA kann doch nicht am Parlament vorbei Verträge schließen!)


Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620709200


Wir können nur im Rahmen der gegenwärtigen recht-
ichen Regelungen eine Antwort finden. Ich habe ja ge-
agt, dass wir später über gesetzliche Regelungen nach-
enken werden. Es wird nicht so sein, dass wir jetzt
inen Vertrag schließen, für den es keine Rechtsgrund-
age gibt. Da können Sie ganz beruhigt sein.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620709300

Kollege Singhammer.


Johannes Singhammer (CSU):
Rede ID: ID1620709400

Herr Staatssekretär, stimmen Sie mir zu, dass alle

irksamen und technisch möglichen legalen Maßnah-
en ergriffen werden müssen, um die Kinderpornografie

m Internet zu bekämpfen


(Jörg Tauss [SPD]: Wieso nur im Internet?)


woanders auch, aber jetzt sind wir beim Internet –,
ass sich alle bisherigen Maßnahmen als wenig wirksam
erausgestellt haben und es deshalb an der Zeit ist, die
uten Erfahrungen anderer Staaten zu übernehmen, und
ass es kaum mehr jemand in Deutschland verstehen
ürde, wenn man mit Hinweis auf Bedenken, wie sie
ier vorgetragen worden sind, nichts unternehmen würde
nd letztlich als Staat mit der Botschaft, dass wir leider
ichts tun können, weil es ein globales Phänomen ist,
astehen würde?


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wir wollen etwas tun, aber nicht so!)


timmen Sie mir zu, dass dies der erste wirksame, effek-
ive und gangbare Weg ist, den wir beschreiten müssen?






(A) )



(B) )

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1620709500


Wir haben viele Jahre – auch auf internationalen Kon-
ferenzen – über dieses Problem diskutiert und es beklagt.
Es werden offenkundig – ich sage es ganz drastisch –
auch Kleinstkinder systematisch ausgebeutet und miss-
braucht. Wenn wir jetzt auch aufgrund der Erfahrungen
in anderen Ländern meinen, Hebel zu haben, und sagen,
dass wir jetzt das machen, was uns möglich ist, dann hat
das Unterstützung verdient. Man braucht keine gespens-
tische Diskussion darüber zu führen.

Über rechtliche Einzelheiten werden wir in Ruhe re-
den, wenn es so weit ist. Wir wollen aber zunächst ein-
mal etwas auf den Weg bringen, von dem wir meinen,
dass es unter den Bedingungen, die es bei uns gibt, mög-
lich ist. Wir sind da sehr zuversichtlich. Andere Länder
haben uns geraten, diesen Weg endlich zu beschreiten.
Nicht mehr und nicht weniger machen wir gegenwärtig.


Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620709600

Danke schön. – Wir kommen zum Geschäftsbereich

des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtent-
wicklung.

Die Frage 6 des Kollegen Peter Hettlich wird schrift-
lich beantwortet.

Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums für Arbeit und Soziales. Zur Beantwor-
tung der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekre-
tär Franz Thönnes zur Verfügung.

Ich rufe Frage 7 des Kollegen Seifert auf:
Welche Gründe gab es für die Bundesregierung, das Krite-

rium der Barrierefreiheit nicht als Voraussetzung für die Be-
reitstellung von Mitteln des Bundes für Investitionen zum
Ausbau der Infrastruktur und von Bildungseinrichtungen im
Rahmen des Konjunkturpaketes II vorzuschreiben, obwohl
dies – auch mit Blick auf die UN-Behindertenrechtskonven-
tion und den im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und
SPD festgeschriebenen „Paradigmenwechsel“ – nicht nur von
Behindertenorganisationen und der Fraktion Die Linke, son-
dern auch von sachkundigen Vertreterinnen der Koalition wie
der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behin-

(siehe Pressemitteilung vom 18. Dezember 2008)

Sprecherin der Fraktion der SPD, Silvia Schmidt (Eisleben)


(siehe Erklärung zur Abstimmung im Bundestag am 13. Februar 2009)


Bitte, Herr Staatssekretär.

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Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1620709700


Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Werter Kollege Seifert, ich beantworte die Frage wie
folgt: Die Bundesregierung hat von einer Festschreibung
des Kriteriums „Barrierefreiheit“ als Voraussetzung für
die Bereitstellung von Bundesmitteln für Investitionen in
Bildung und Infrastruktur abgesehen, weil dies auf Bun-
des- bzw. auf Landesebene im Wesentlichen bereits
durch entsprechende Regelungen zur Berücksichtigung
von Barrierefreiheit bei Neubauten und größeren Um-
bauten gewährleistet ist. Zusätzliche, überwiegend sich
doppelnde Regelungen für diesen Bereich wurden auch

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(C (D m Hinblick auf eine zügige Umsetzung der Maßnahmen ür nicht erforderlich gehalten. Im Übrigen sind innerhalb der geplanten Verkehrsnvestitionen des Konjunkturpaketes II im Programm Personenbahnhöfe“ Maßnahmen zur Herstellung der arrierefreiheit ausdrücklich genannt. Hierdurch sollen ezielt Investitionen an bestehenden Bahnhöfen zur Veresserung der Barrierefreiheit gefördert werden. Der und wird daher im Rahmen der ihm aufgrund der föde alen Finanzverfassung eingeräumten Kompetenzen öglichst weitgehend die barrierefreie Umsetzung der eschlossenen Verkehrsinvestitionen fördern. Kollege Seifert, bitte. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Sie wissen so gut ie ich, dass zwar in den Landesbauordnungen vorgechrieben ist, dass bei größeren Umbauten und bei Neuauten Barrierefreiheit herzustellen ist, dass diese Vorchrift aber oftmals nicht eingehalten wird. Da die urchführung infrastruktureller Maßnahmen durch das onjunkturprogramm II sogar noch beschleunigt wird, st die Gefahr, dass das Prinzip der Barrierefreiheit dabei ieder nicht berücksichtigt wird, sehr groß. Insofern ist s sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Barrierereiheit ein besonderes Kriterium der Nachhaltigkeit ist. in neu gebautes barrierefreies Gebäude wird schließ ich nicht so schnell wieder abgerissen. F Herr Kollege Seifert, in allen Bundesländern gibt es leichstellungsgesetze. Ich gehe davon aus, dass wir geeinsam mit den Verbänden der Menschen mit Behinde ungen und im Rahmen des politischen Diskurses, den ir führen, darauf achten, dass das Prinzip der Barriere reiheit überall dort, wo jetzt Investitionen getätigt weren, umgesetzt wird. Auch in den Papieren des Bundesverkehrsministerims zur Umsetzung des Konjunkturprogramms II wurde usdrücklich gefordert, dass die Prinzipien der Barrierereiheit bei den energetischen Investitionen, die in solchen ebieten, die sich außerhalb der Städtebauförderungsgeiete befinden, getätigt werden, Berücksichtigung finden ollen. Auch unser Haus hat Abgeordnete aufgefordert, ich in ihren Wahlkreisen dafür einzusetzen, dass die rinzipien der Barrierefreiheit bei der Umsetzung dieser aßnahmen mitberücksichtigt werden. Hier haben wir as gleiche Anliegen. Eine weitere Nachfrage? Ja. Ich habe noch eine Nachfrage, Herr Präsident. Bitte. Das, was Sie sagten, ist der springende Punkt: Wenn wir alle wirklich das gleiche Anliegen haben, dann verstehe ich nicht – vielleicht können Sie mich aufklären –, warum Sie die dringenden Warnungen Ihrer eigenen Behindertenbeauftragten und der behindertenpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion und, wenn die Ihnen nicht reichen, die Forderung des Landes Rheinland-Pfalz, dass die Barrierefreiheit im Hinblick auf das Konjunkturprogramm II als Kriterium gelten müsse, nicht zur Kenntnis nehmen. Offensichtlich ist es notwendig, den Verantwortlichen immer und immer wieder zu sagen: Ihr könnt nicht erst irgendetwas basteln und es hinterher umbauen bzw. die Barrierefreiheit sozusagen im Nachhinein einbauen, sondern ihr müsst die Prinzipien der Barrierefreiheit von vornherein berücksichtigen. – Darauf muss man immer wieder hinweisen, in der Hoffnung, dass dies eines Tages eine Selbstverständlichkeit ist. Dieser Tag scheint aber noch sehr weit entfernt zu sein. F Kollege Seifert, wir beide stehen auf der gleichen Seite, wenn es darum geht, bei der Umsetzung der Maßnahmen auch dafür Sorge zu tragen, dass durch die Investitionen, die getätigt werden, letztlich auch Barrierefreiheit hergestellt wird. Jeder spürt, wie ungeduldig die Kommunen auf Regeln warten, nach denen die Mittel vor Ort verwendet werden können. Wir haben vereinbart, auf diese Prinzipien hinzuweisen, aber keine doppelten Regelungen zu treffen. All das ist nämlich schon in den jeweiligen Bauvorschriften und Gleichstellungsgesetzen der Länder geregelt. Wir appellieren an die Verantwortlichen, die Prinzipien der Barrierefreiheit zu berücksichtigen. Das tun wir übrigens auch bei den Veranstaltungen, die wir im Rahmen der Umsetzung der UN-Behindertenkonvention unter anderem zum Thema Barrierefreiheit durchführen. Wir kommen zu Frage 8 des Kollegen Seifert: Welche Erkenntnisse und Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dem Gespräch der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit den Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Behindertenrates, DBR, am 10. Februar 2009 im Bundeskanzleramt? F Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Lieber Kollege Seifert, ich beantworte die Frage wie folgt: Im Mittelpunkt des Gesprächs der Bundeskanzlerin mit den Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Behindertenrates und der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen standen aktuelle behindertenpolitische Themen, unter anderem die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes, die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe, die Hilfsmittelversorgung und das UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. h d g w K S D i l s n d s B m b D d d s B G m s r m d m d i d V e t U m w r z i t f g a (C (D Die Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Beindertenrates haben die Gelegenheit genutzt, der Buneskanzlerin zu den verschiedenen Themen ihre Anlieen und ihre Erwartungen vorzutragen. Eine Erkenntnis ar dabei, dass in Deutschland der Anteil behinderter inder, die gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern die chule besuchen, im europäischen Vergleich gering ist. araus Schlussfolgerungen zu ziehen, obliegt allerdings n erster Linie den Bundesländern; sie sind für die schuische Bildung zuständig. Kollege Seifert. Wenn das Gespräch, wie Sie sagen, wichtig gewesen ei, kann ich nicht verstehen, wieso weder auf der Interetseite der Bundeskanzlerin noch auf den Internetseiten er Bundesregierung ein einziger Hinweis auf dieses Gepräch zu finden ist. Wenn man nachschaut, was die undeskanzlerin am 10. Februar gemacht hat, erfährt an, dass sie an einer Veranstaltung zum 50-jährigen Ju iläum des Vorlesewettbewerbs des Börsenvereins des eutschen Buchhandels teilgenommen hat, nicht aber, ass sie mit Vertretern der Behindertenorganisationen, ie sich im Deutschen Behindertenrat zusammengechlossen haben, über so wichtige Dinge wie die UNOehindertenrechtskonvention und die Umsetzung der leichstellungsgesetze gesprochen hat. Insofern muss an sich schon fragen, welchen Stellenwert dieses Ge präch für die Bundeskanzlerin und für die Bundesregieung insgesamt hat. F Es hat einen sehr hohen Stellenwert: Es weist nach, ass wir am Dialog mit den Verbänden der Menschen it Behinderung interessiert sind. Diesen Dialog führen ie Vertreterinnen und Vertreter unseres Hauses kontinuerlich, zu verschiedensten Zeiten und über die verschieensten Themen. Es obliegt dem jeweils zuständigen erantwortlichen, der die Gespräche führt, darüber zu ntscheiden – und zwar in Absprache mit den Beteiligen –, ob Veröffentlichungen über solche Gespräche und nterredungen erfolgen. Ich bin nicht darüber inforiert, welche Verabredungen in diesem Fall getroffen urden. Eine weitere Nachfrage? Es ging in meiner Frage auch um die Schlussfolge ungen, die die Bundesregierung aus diesem Gespräch ieht. Wir alle wissen, dass die Legislaturperiode endlich st. Deswegen die Frage: Was will die Bundesregierung un, um ein Aktionsprogramm zur Umsetzung der Anorderungen der UNO-Konvention auf den Weg zu brinen, bevor das deutsche Volk eine neue Regierung beuftragt? F Herr Kollege Seifert, ich habe am vergangenen Dienstag bei der UN in New York die von diesem Haus ratifizierte Urkunde der UN-Behindertenrechtskonvention überreicht. Sie tritt damit nach 30 Tagen in Kraft. Wir arbeiten bereits jetzt in Kontinuität daran, die Inhalte dieser Konvention in Deutschland bekannter zu machen, und zwar nicht nur bei denjenigen, die diese Konvention ursächlich angeht, nämlich bei den Menschen mit Behinderung. Wir brauchen einen Dialog von Politik und gesellschaftlichen Institutionen. In diesem Zusammenhang will ich die Initiative „inklusive Bildung“ nennen. Im Mai findet eine große Fachkonferenz statt, zu der der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz, eingeladen hat. Im Rahmen dieser Fachtagung wollen wir mit Wissenschaftlern, mit Vertretern der Bundesländer und mit Vertretern der Organisationen der Menschen mit Behinderung darüber sprechen: Wie sieht es in Deutschland aus? Was können wir für „inklusive Bildung“ tun? Was ist aufzuholen? Bei „inklusive Bildung“ geht es darum, dazu zu kommen, dass die Kinder im Prinzip von Anfang an gemeinsam aufwachsen und gemeinsam lernen. Sie sollen dadurch ein Miteinander erfahren, sollen Kompetenzen und Fähigkeiten erwerben. Es soll zu einer Selbstverständlichkeit werden, dass man gemeinsam aufwächst und lernt und damit auch das Leben gestaltet. Das ist ein zentraler Punkt. Ein zweiter Punkt sind die Fachkonferenzen, die von der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung durchgeführt werden. Es sind an die acht im ersten Halbjahr. Bis Ende März werden sie abgeschlossen sein. Dabei geht es auch darum, für das zu werben, was wir gerade im Bundestag beschlossen haben: unterstützte Beschäftigung. Wie bekommen wir es hin, dass junge Menschen aus Förderschulen in den ersten Arbeitsmarkt hineinkommen? Wie gestalten sich bei uns die Bedingungen für eine zwischen den Berufsbildungswerken und den Betrieben verzahnte Berufsausbildung? Wie setzen wir die Initiative „Jobs ohne Barrieren“ weiter um? Am Montag hat gerade eine Veranstaltung in Leipzig dazu stattgefunden; eine weitere Veranstaltung wird in etwa sechs Wochen stattfinden. Wir sind also permanent dabei, die Botschaften aus der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland flächendeckend zu vermitteln und dafür zu werben, dass das, was in dieser Konvention steht, von den Menschen aufgenommen wird. Wir beide wissen, dass es manchmal Barrieren im Kopf gibt, die es in unserem Land erschweren, eine Selbstverständlichkeit im Umgang mit Menschen mit Behinderungen zu erzeugen. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, diese Barrieren abzubauen. Ergänzend diskutieren wir darüber, ob uns ein Aktionsplan dabei helfen kann, der im ersten Halbjahr Fahrt aufnehmen, aber so konzipiert sein wird, dass er über die Bundestagswahl hinausreicht. Die Frage 9 der Kollegin Zimmermann zur Frist für die Ausstellung von Schwerbehindertenausweisen wird schriftlich beantwortet. Dasselbe gilt für die Fragen 10 u B t m c m a n b l E c E B m l d c s w R ü J ß p S h A c D d B l A g l t n A (C (D nd 11 der Kollegin Bunge zur Kohleveredlung in orna-Espenhain. – Herzlichen Dank, Herr Staatssekre är. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi herheit. Zur Beantwortung der Fragen steht die Parlaentarische Staatssekretärin Astrid Klug zur Verfügung. Ich rufe die Frage 12 des Kollegen Hans-Josef Fell uf: Hat die Bauverzögerung des EPR – neuer europäischer Kernreaktor – in Finnland zu sicherheitstechnischen Mängeln des Atomkraftwerks geführt, und welche Kostensteigerungen und Strafzahlungen zeichnen sich nach dem bisherigen Stand des Wissens bei dem Bauprojekt ab? Bitte schön, Frau Staatssekretärin. A Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Kollege Fell, ich eantworte Ihre Frage wie folgt: Der Bundesregierung iegen im Zusammenhang mit der Bauverzögerung des PR in Finnland keine offiziellen Informationen über siherheitstechnische Mängel des Kernkraftwerks vor. ine eigenständige Bewertung des Projekts durch die undesregierung ist allein aufgrund der Datenlage nicht öglich. Zu Kostensteigerungen des Bauprojekts und Strafzahungen hat die Bundesregierung keine Informationen, ie über das hinausgehen, was in allgemein zugänglihen Quellen wie der Presse bereits bekannt ist. Herr Kollege Fell. Frau Staatssekretärin, verzeihen Sie mir, wenn ich age, dass diese Antwort natürlich sehr ernüchternd ist, eil die Presse voll von den Problemen beim finnischen eaktor ist. So sind wohl eine Kostensteigerung von ber 2 Milliarden Euro und ein Bauverzug von über drei ahren zu erwarten. Auch sind Sicherheitsmängel in groen Mengen vorhanden. Beispielsweise soll die Bodenlatte nicht ordnungsgemäß betoniert sein, und es soll icherheitsmängel am Druckwasserbehälter geben. Daer frage ich nach, ob dies der Bundesregierung nicht nlass genug sein müsste, sich hier sachkundig zu ma hen. Immerhin handelt es sich bei diesem Europäischen ruckwasserreaktor um das Flaggschiff, aus dem man ie Renaissance der Atomenergie herleitet. Dieser erste au führt aber in Wirklichkeit schon zu einem finanziel en Desaster, wie man jetzt am Gewinneinbruch von reva sieht. Insofern bin ich erstaunt, dass die Bundesreierung diesen Fragen nicht nachgeht, zudem es in Teien der Bundesregierung immer noch heißt, es sei wichig, mit der Atomenergie weiterzumachen. A Es ist Aufgabe der finnischen und nicht der deutschen tomaufsichtsbehörden, diesen Fragen nachzugehen. Parl. Staatssekretärin Astrid Klug Dass es zu enormen Kostensteigerungen und Bauverzögerungen gekommen ist, hat offensichtlich auch etwas damit zu tun, dass Aufsichtsbehörden auf Sicherheitsmängel hinwiesen, die zu Nachbesserungen geführt haben. Diese Frage zu klären ist aber, wie gesagt, Aufgabe der finnischen und nicht der deutschen Behörden. Bitte. Frau Staatssekretärin, nach meiner Auffassung sind in hohem Maße deutsche Interessen berührt. Immerhin ist mit Areva auch die Firma Siemens dort beteiligt, weshalb Siemens ähnlich wie Areva wohl mit einem großen finanziellen Problem zu kämpfen hat. Zugleich ist die Bayerische Landesbank mit einem 2-Milliarden-Billigkredit beteiligt. Insofern ist die Frage für die Bundesregierung doch sicherlich relevant – zumal in einer Zeit, in der wir ohnehin mit wirtschaftlichen Nöten zu kämpfen haben –, ob hier nicht zusätzliche Belastungen auf die deutschen Steuerzahler, ein deutsches Unternehmen oder andere zukommen. Besteht also nicht doch ein hinreichendes Interesse für die Bundesregierung, sich hier sachkundig zu machen? A Herr Kollege Fell, Sie können sicher sein, dass die Bundesregierung die Entwicklung in Finnland mit Interesse beobachtet. Aber es ist das unternehmerische Risiko der Unternehmen, die sich beim Bau dieses Reaktors engagieren. Wenn es zu Verzögerungen und Strafzahlungen kommt, dann werden sie dieses unternehmerische Risiko tragen müssen. Sie wissen, dass zumindest ein Teil der Bundesregierung gerade auch aus den Entwicklungen in Finnland durchaus den Schluss zieht, dass ein weiterer Bau von Atomkraftwerken – gerade in Deutschland – nicht nur aufgrund des technischen Risikos, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen und wegen des finanziellen Risikos nicht verantwortbar ist. Wir kommen zur Frage 13 des Kollegen Hans-Josef Fell: Welche Konsequenzen hat der Verfall der CO2-Zertifikats preise für den Bundeshaushalt im Allgemeinen und die einzelnen aus dem Verkauf der CO2-Zertifikate gegenfinanzierten Förderprogramme im Besonderen? A Herr Kollege Fell, diese Frage beantworte ich wie folgt: Der Preis der Berechtigungen ist im Verlauf der letzten Monate deutlich gesunken. Im Jahr 2008 lag der Durchschnittspreis für CO2-Zertifikate bei 23,55 Euro. Dieser Preis ist insbesondere wegen des Rückgangs des Wirtschaftswachstums inzwischen deutlich gesunken. Anfang 2009 lag der Durchschnittskurs der verkauften Berechtigungen bei 11,30 Euro. Im vergangenen Haus h g z 9 s v d m d w B e M z d O U E s n d v b n K n w (C (D altsjahr hat der Bund aus dem Verkauf von Berechtiungen Einnahmen in Höhe von 932 Millionen Euro erielt. Im laufenden Haushalt sind die Einnahmen mit 00 Millionen Euro veranschlagt. Ob in dieser Höhe tatächlich Einnahmen erzielt werden können, ist abhängig on der weiteren Preisentwicklung. Auf die in 2009 laufenden Klimaschutzprogramme er Bundesregierung, die unter anderem mit den Einnahen aus dem Zertifikateverkauf finanziert werden, hat iese Entwicklung keine Auswirkungen. Die hierfür jeeils erforderlichen Ausgabeermächtigungen sind im undeshaushalt veranschlagt. Die derzeit niedrigen Preise sind im Übrigen primär ine Folge der Konjunkturkrise. Sie bilden nicht den aßstab für die weitere Entwicklung. Deshalb bin ich uversichtlich, dass sich die Einnahmen schon bald wieer erhöhen werden. Kollege Fell, bitte. Gestatten Sie mir noch eine klarstellende Nachfrage: bwohl viele der neuen Programme – vor allem des mweltministeriums – mit den Einnahmen aus dem missionshandel finanziert werden und die Mittel aufgetockt werden konnten, sagen Sie, dass es auch bei eiem Rückgang der Einnahmen keinerlei Abstriche bei en Ausgaben geben wird, die mit diesen Programmen erbunden sind. Alle Mittel für die Förderprogramme leiben also in ihrer ursprünglichen Höhe erhalten? A Das ist richtig. Das haben Sie richtig verstanden, ja. Danke schön. Damit kommen wir zur Frage 14 der Kollegin Sylvia otting-Uhl: Inwiefern teilt die Bundesregierung die Auffassung des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Sigmar Gabriel, die Bevölkerung dürfe gewiss sein, dass die Bundesregierung versuchen wird, die Energieversorgungsunternehmen von der moralischen Mitverpflichtung zu überzeugen, sich an den Kosten für die Sanierung und Schließung des Atommülllagers Asse II zu beteiligen (vergleiche Aussage des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Sigmar Gabriel, in der gemeinsamen Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am 16. September 2008)

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620709800
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620709900
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1620710000
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620710100
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620710200
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620710300




(A) )


(B) )

Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620710400
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1620710500
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620710600
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1620710700
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620710800
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620710900
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1620711000
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620711100
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620711200




(A) )


(B) )

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1620711300
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620711400
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620711500
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620711600
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620711700
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620711800




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620711900
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620712000
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620712100
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620712200
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620712300
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620712400
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620712500
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620712600
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1620712700
ist die Bundesregierung grundsätzlich der Auffassung, dass
sich die Energiewirtschaft an den Sanierungs- und Schlie-
ßungskosten des Atommülllagers Asse II beteiligen sollte?

Bitte schön, Frau Staatssekretärin.

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620712800


Sehr geehrte Frau Kotting-Uhl, diese Frage beant-
orte ich wie folgt: 20 Prozent der Abfallgebinde, die in






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Astrid Klug
der Schachtanlage Asse II eingelagert sind, stammen un-
mittelbar aus Atomkraftwerken der Energieversorgungs-
unternehmen. Das entspricht 3 Prozent des radioaktiven
Gesamtinventars. Ein großer Teil der in der Asse einge-
lagerten Abfälle stammt aus der Wiederaufarbeitungsan-
lage Karlsruhe, also aus einer öffentlichen Einrichtung.

90 Prozent des radioaktiven Inventars und knapp 50 Pro-
zent der eingelagerten Gebinde in der Asse stammen aus
dem Betrieb der WAK. In dieser ursprünglich als Pilot-
anlage für die kommerzielle Wiederaufarbeitung konzi-
pierten Anlage wurden in den Jahren 1971 bis 1991
überwiegend Brennelemente wiederaufbereitet, die zu
einem großen Teil aus Reaktoren der Energieversor-
gungsunternehmen stammten. Bei der Wiederaufarbei-
tung sind Betriebsabfälle, Arbeitsmaterialien, Hand-
schuhe und Ähnliches angefallen. Diese Sekundärabfälle
wurden von der WAK an die Asse abgeliefert. Damit ha-
ben etwa zwei Drittel der insgesamt in der Asse eingela-
gerten Aktivität ihren Ursprung in der Radioaktivität von
Brennelementen, die von Energieversorgungsunterneh-
men zur Wiederaufarbeitung an die WAK geliefert wur-
den. Einlieferer der Abfälle war aber die WAK und da-
mit eine öffentliche Einrichtung. Hinzu kommen die
Gebinde, die direkt von den Kernkraftwerken angeliefert
wurden. Das entspricht insgesamt etwa 40 Prozent der in
der Schachtanlage Asse II eingelagerten Gebinde.

Es ist in der Bundesregierung unstreitig, dass es keine
rechtliche Handhabe gibt, den Verursachern der in der
Asse eingelagerten Abfälle 30 Jahre später rückwirkend
neue Gebühren aufzuerlegen. Die Frage, ob sich die
EVUs wegen der beschriebenen Umstände an den Kos-
ten der Stilllegung der Asse beteiligen sollten, obwohl
sie rechtlich nicht dazu herangezogen werden können,
wird innerhalb der Bundesregierung unterschiedlich be-
urteilt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620712900

Nachfragen? – Frau Kollegin.


Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620713000

Frau Staatssekretärin Klug, vielen Dank für die Ant-

wort. Ich bin mit der Zahl, die Sie angegeben haben,
nicht ganz einverstanden, und ich glaube auch, dass sie
dem widerspricht, was wir schon dem in Plenardebatten
vielfach zitierten Inventarbericht von 2002 entnehmen
können. Sie haben gesagt, dass sich 40 Prozent des ra-
dioaktiven Potenzials – darum geht es schließlich; wie
viele Gebinde es sind, ist völlig nachrangig; es geht nicht
um das Volumen, sondern um das radioaktive Potenzial,
das in der Asse eingelagert ist – auf den Atommüll zu-
rückführen lassen, der von den Atomkraftwerken in die
Wiederaufarbeitungsanlage und von da aus in die Asse
gebracht wurde.

In dem Inventarbericht wird der Atommüll, der in die
WAK und von da aus in die Asse gebracht wurde, genau
aufgelistet. Das ist einer der wenigen Berichte, in dem
das wirklich dargelegt ist. Ansonsten haben wir Begleit-
scheine, die nicht allzu viel hergeben. Aus dem Inventar-
bericht lässt sich leicht errechnen, dass allein 70 Prozent
des letztendlich in der Asse vorhandenen radioaktiven

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(C (D otenzials aus dem AKW Obrigheim – mithin ursprüngich von dem heutigen Energieversorger EnBW – stam en. Minister Gabriel hat zum Beispiel gegenüber dem bgeordneten Christoph Pries geäußert: „Dass wir ver uchen werden, die EVU von der moralischen Mitverflichtung zu überzeugen, da dürfen Sie gewiss sein.“ abei geht es sicherlich auch um eine Kostenbeteiliung. Es gibt auch andere Zitate, die klarmachen, dass es inen politischen Willen gibt, die EVU an den Kosten zu eteiligen. Oft wird darauf verwiesen, dass es nach 30 Jahren icht mehr möglich ist, einen Anspruch zu begründen. 0 Jahre sind angesichts der Gefahren, die von Atomüll ausgehen, bei dem es um Zeitspannen von bis zu Million Jahre geht, in denen die öffentliche Hand die agerung überwachen muss, ein so lächerlich kurzer eitraum, dass wir es meiner Meinung nach nicht mora isch vertreten können, dass danach der Anspruch der öfentlichen Hand endet. Deshalb frage ich Sie, was Sie zu tun gedenken. Gibt s Bemühungen der Bundesregierung oder von Teilen er Bundesregierung, wenn es – wie bei AKW-Fragen llgemein üblich – unterschiedliche Auffassungen gibt, it den EVU ins Gespräch zu kommen und sie zu einer eteiligung zu bewegen? A Frau Kollegin Kotting-Uhl, wir müssen zwei Dinge nterscheiden: Das eine ist die rechtliche Situation und as andere die moralische Bewertung. Die rechtliche Siuation habe ich eben beschrieben. Es gibt keine rechtlihe Handhabe, Einlieferer der Asse nachträglich zu einer ostenbeteiligung heranzuziehen. Sie wissen, dass das undesumweltministerium und der Bundesumweltminisr sehr wohl die Frage bejahen, ob es eine moralische erpflichtung und Verantwortung der Energieversorungsunternehmen gibt, auf deren Brennelemente die bfälle zurückgehen, die in der Asse eingelagert wuren. Nicht die Brennelemente selbst wurden dort eingeagert, sondern Abfälle, die bei der Wiederaufarbeitung er Brennelemente entstanden sind, eingelagert von eier staatlichen Einrichtung. Nichtsdestotrotz geht die adioaktivität auf die Aktivität von bzw. auf Brenneleente aus kommerziell betriebenen Atomkraftwerken urück. Deshalb bejaht der Bundesumweltminister die oralische Verantwortung, und deshalb hat er mit den VUs Kontakt aufgenommen und diese Frage aufgewor en. Zur Klarstellung der Zahlen, die ich eben schon einal vorgetragen habe, will ich Anteile, wer was einge iefert hat, in Prozenten erläutern. Ich habe vorgetragen, ass 3 Prozent des radioaktiven Gesamtinventars direkt on Atomkraftwerken, von den Energieversorgern, und twas mehr als zwei Drittel des radioaktiven Inventars ber den Umweg der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsuhe eingeliefert wurden, sodass die Energieversorungsunternehmen und die Atomkraftwerke für etwa 0 Prozent des radioaktiven Inventars verantwortlich Parl. Staatssekretärin Astrid Klug sind. Das sind die Zahlen aus dem auch von Ihnen erwähnten Bericht. Weitere Nachfrage. Danke schön, Herr Präsident. – Frau Staatssekretärin Klug, ich spitze es ein bisschen provokativ zu, aber ich glaube, das hat in dieser Gemengelage seine Berechtigung. Was die AKW-Betreiber angeht, stelle ich noch einmal Obrigheim heraus; auch Gundremmingen hat sehr viel in die Wiederaufbereitungsanlage gebracht. Die WAK hat zehn Jahre lang keine Gebühren für die Einlagerung des Atommülls in der Asse verlangt. Drei Jahre waren die Gebühren sehr gering. Stimmen Sie mir zu – antworten Sie nicht nur mit Nein; ich bitte um eine etwas ausführlichere Antwort –, dass es sich hier um eine „Waschanlage“ für Atommüll der Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe handelte? Was halten Sie von diesem Begriff? A Entscheidend für die Bewertung, wer für die Abfälle in der Asse verantwortlich ist, ist die Frage, wer dort eingeliefert hat. Eingeliefert hat in diesem Fall die Wiederaufbereitungsanlage. Das Eigentum an den Brennelementen und den Abfällen, die bei der Wiederaufbereitung der Brennelemente in der Wiederaufbereitungsanlage entstanden sind, ist auf die Wiederaufbereitungsanlage übergegangen. Mit der Ablieferung der Abfälle ist das Eigentum an die Asse übergegangen. Deshalb gibt es keine rechtliche Möglichkeit, im Rückgriff diejenigen, die einst für die Abfälle verantwortlich waren, zu einer Kostenbeteiligung heranzuziehen. Das ist die rechtliche Bewertung dieser Frage. Diese ist in der Bundesregierung unstreitig. Jetzt hat die Kollegin Dorothée Menzner eine Frage. Danke. – Frau Staatssekretärin, Sie haben gerade aus geführt, dass die Energiewirtschaft aus Ihrer Sicht bzw. aus Sicht der Bundesregierung im Hinblick auf die Kosten der Abfälle, solange die Abfälle in der Asse sind, nicht weiter zur Rechenschaft gezogen werden kann. Wir alle warten auf den Optionenvergleich, um entscheiden zu können, ob eine teilweise oder vollständige Rückholung der Abfälle aus der Asse geboten ist. Wie stellt sich für die Bundesregierung im Fall einer teilweisen oder vollständigen Rückholung die Frage nach der Kostenbeteiligung der Energiewirtschaft dar? Werden auch diese möglichen Kosten komplett vom Steuerzahler zu tragen sein, oder ist aus Ihrer Sicht hier die Option gegeben, die Verursacher zur Kasse zu bitten? n c F v z d e A b t r s B z d u z e r l f K h g z e m i d b n d a K b s n E A r p n u G t w z w f (C (D A Ich kann mich nur wiederholen: Es gibt keine rechtlihe Handhabe, die Energieversorgungsunternehmen zur inanzierung der Stilllegung der Asse, unabhängig daon, welche Option am Ende umgesetzt wird, heranzuiehen. Das Bundesumweltministerium ist der Meinung, ass es eine moralische Verpflichtung gibt. Deshalb gibt s dazu Gespräche mit den Energieversorgern. Aber das tomgesetz, in dem diese Frage eindeutig geklärt ist, ietet nicht die Möglichkeit, die Energieversorgungsunernehmen zur Kostenbeteiligung heranzuziehen. Jetzt hat der Kollege Hans-Josef Fell eine Frage. Frau Staatssekretärin, wenn Sie sagen, es gebe keine echtliche Handhabe für die Bundesregierung, die Veruracher, also die Atomkonzerne, an der Finanzierung der eseitigung der Folgen des Desasters in der Grube Asse u beteiligen, dann kann ich das nachvollziehen, wenn in er Forschungseinrichtung alles so gewesen wäre, wie es rsprünglich gedacht war. Nun hatten aber die Atomkonerne großen Druck ausgeübt, dass die öffentliche Hand ine Forschungseinrichtung und damit die Wiederaufbeeitungsanlage finanziert, um sich dieser Lasten zu entedigen. Es ist ein unglaubliches Privileg, dass die öfentliche Hand über Jahrzehnte einem gut verdienenden onzern die Last, Forschung zu betreiben, abgenommen at. Zudem wurde Atommüll in der Einrichtung, die eientlich nur zu Forschungszwecken gedacht war, sousagen reingewaschen, um sich seiner kostengünstig zu ntledigen. Ist das nicht ein Sachverhalt, der über eine oralische Verpflichtung hinausgeht und im Nachhinein n eine Art Missbrauchstatbestand der Atomkonzerne, ie sich über Jahrzehnte eines billigen Entsorgungswegs edient haben, überführt werden könnte? A Herr Kollege Fell, man kann natürlich über die Frage iskutieren, ob diejenigen, die Nutznießer der Wiederufbereitungsanlage und der Forschungseinrichtung in arlsruhe waren, dann, wenn Jahrzehnte später Proleme auftreten, die auf ihre Abfälle zurückzuführen ind, zur Kostenbeteiligung herangezogen werden könen. Über diese Frage muss man politisch diskutieren. s gibt aber im Rahmen der Gebührenordnung für die sse keine Möglichkeit, solche Rückgriffe zu organisie en und jemanden finanziell heranzuziehen. Es ist eine olitische Frage, ob man die Energieversorgungsunterehmen, die Nutznießer solcher Einrichtungen waren nd die zurzeit mit abgeschriebenen Atomkraftwerken eld verdienen, dann, wenn der öffentlichen Hand Kos en entstehen, weil man bestimmte Risiken möglichereise unterschätzt hat, zur Kostenbeteiligung heran ieht. Das ist eine politische Frage, die zwar beantwortet erden muss, aber nicht durch eine Gebührenordnung ür die Asse gelöst werden kann. Danke schön. – Wir kommen jetzt zu Frage 15 der Kollegin Kotting-Uhl. Inwiefern kann die Bundesregierung die Aussage von Eckbert Duranowitsch bestätigen, seinem Exarbeitgeber und ehemaligen Betreiber des Atommülllagers Asse II – Helmholtz-Zentrum München, vormals GSF – seien im Zusammenhang mit der Arbeit im Atommülllager Asse II mindestens sechs Todesfälle unter den Mitarbeitern bekannt (vergleiche Meldung der Nachrichtenagentur epd vom 26. Februar 2009)

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620713100




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620713200
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620713300
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620713400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620713500
Dorothee Menzner (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620713600
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620713700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620713800
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620713900
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620714000




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620714100
nen liegen der Bundesregierung in diesen Fällen hinsichtlich
schwerer Erkrankungen bzw. möglicher Todesursachen vor?

A
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620714200


Frau Kollegin Kotting-Uhl, diese Frage beantworte
ich wie folgt:

Der Bundesregierung und dem Bundesamt für Strah-
lenschutz sind aus Zeitungsberichten mehrere Erkran-
kungsfälle ehemaliger Beschäftigter der Schachtanlage
Asse bekannt. Diese Erkrankungsfälle hat das BfS zum
Anlass genommen, ein „Gesundheitsmonitoring Asse“
zu starten. Mit dem Gesundheitsmonitoring sollen für
alle derzeitigen und für alle ehemaligen Beschäftigten
der Schachtanlage Asse II Strahlenexpositionsprofile er-
stellt werden. Diese und umfangreiche Arbeitsanamnesen
sind dann die Grundlage für gutachtliche Stellungnah-
men zur Verursachungswahrscheinlichkeit berufsbeding-
ter Erkrankungen.

Das BfS wird Auskünfte aus dem „Gesundheitsmoni-
toring Asse“ allen Betroffenen, den Unfallkassen bzw.
Berufsgenossenschaften und Ermittlungsbehörden unter
Beachtung datenschutzrechtlicher Bestimmungen ertei-
len.

Dem Bundesamt liegen derzeit keine Kenntnisse da-
rüber vor, dass frühere Mängel im Strahlenschutz in der
Asse zu Gefährdungen für die Gesundheit der Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter geführt haben. Eine Gesamt-
erhebung aller Erkrankungsdaten von ehemaligen und
derzeitigen Beschäftigten der Asse ist wegen der Zahl
der Beschäftigten und der aufgrund der Krebsstatistik in
Deutschland in dieser Gruppe zu erwartenden Fallzahlen
aus statistisch-epidemiologischen Gründen nicht sinn-
voll. Somit entfällt auch eine datenschutzrechtliche
Rechtfertigung zur Erhebung entsprechender Gesund-
heitsdaten.

Das „Gesundheitsmonitoring Asse“ ersetzt kein be-
rufsgenossenschaftliches Anerkennungsverfahren auf Be-
rufskrankheit. Dieses wird unabhängig vom „Gesund-
heitsmonitoring Asse“ auf Antrag von der zuständigen
Unfallkasse bzw. der Berufsgenossenschaft geführt.
Aber bei Bedarf und auf Antrag werden die Erkenntnisse
des BfS in diesen Verfahren natürlich zur Verfügung ge-
stellt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620714300

Nachfragen, Frau Kollegin Kotting-Uhl? – Bitte

schön.

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(C (D Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Staatssekretärin lug, kann die Bundesregierung mittlerweile Aussagen hemaliger Mitarbeiter dahin gehend, dass zum Beispiel n der Asse Lauge in Eimern weggetragen wurde oder ass man mit dem Boot zu bestimmten Messstellen über augensümpfe fahren musste, entweder bestätigen oder ntkräften? A Das sind alles Fragen, die im Zuge der Sichtung von kten derzeit vom Bundesamt für Strahlenschutz überrüft werden. Weitere Nachfrage? Ja. Danke schön. – Eine zweite Nachfrage: Hat die undesregierung den ehemaligen Asse-Betreiber über ie neu erlangten Informationen von ehemaligen Mitareitern informiert? Und wenn ja, welche Vorwürfe onnte der ehemalige Betreiber gegebenenfalls entkräfen? Welche hat er bestätigt? A Es finden derzeit Untersuchungen statt. Das Bundesmt für Strahlenschutz ist erst seit Anfang Januar Betreier der Asse. Die Unterlagen und Akten sind erst nach iesem Zeitpunkt dem Bundesamt für Strahlenschutz bergeben worden. Es werden derzeit Akten gesichtet nd überprüft. Ihre Frage nach konkreten Mitarbeitern kann ich Ihen nicht beantworten. Allerdings werden Befragungen on ehemaligen Mitarbeitern durchgeführt, um bestimmte achverhalte noch genauer aufzuklären. Diese Arbeiten erden derzeit vom BfS durchgeführt. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. – Wir kommen um Geschäftsbereich des Auswärtigen Amts. Zur Bentwortung steht zur Verfügung Herr Staatsminister r. Gernot Erler. Die Fragen 16 und 17 sollen schriftlich beantwortet erden. Wir kommen somit zu Frage 18 des Kollegen olfgang Gehrcke, der anwesend ist: Welche Haltung nimmt die Bundesregierung zur Forderung des US-Präsidenten Barack Obama, die Anzahl der in Afghanistan stationierten Soldaten bedeutend zu erhöhen, ein? Bitte schön, Herr Staatsminister. D Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Kollege Gehrcke, eine Antwort lautet wie folgt: Staatsminister Dr. h. c. Gernot Erler Die US-Regierung unter Präsident Barack Obama hat bislang keine konkreten Forderungen an die Bundesregierung gerichtet, die Anzahl der in Afghanistan stationierten Soldaten zu erhöhen. In der NATO wird derzeit über einen Truppenaufwuchs zur Absicherung der diesjährigen Präsidentschaftswahlen in Afghanistan diskutiert. Die Bundesregierung hat frühzeitig gemeinsam mit den Partnern in der Nordregion Afghanistans die Anforderungen geprüft und entsprechende Planungen in die Wege geleitet. Nachfragen? – Herr Gehrcke. Herr Staatsminister, wir hatten heute schon im Aus schuss die Gelegenheit, über diese Fragen zu reden. Ich möchte nachfragen: Der kommende NATO-Gipfel hat nicht nur eine Riesenbedeutung, weil einer 60-jährigen Geschichte gedacht werden soll. Ich finde, 60 Jahre sind zu viel; aber das ist meine Auffassung. Ist die Bundesregierung bereit, in einer Regierungserklärung vorzustellen, welche politischen und strategischen Fragen sie selbst auf dem NATO-Gipfel einbringen will? D Herr Kollege Gehrcke, diese Frage führt jetzt ziemlich weit von Afghanistan weg. Ich möchte Ihnen aber sagen, dass wir uns natürlich sehr konkret auf diesen NATO-Gipfel vorbereiten, nicht nur deshalb, weil er teilweise in Deutschland stattfindet, sondern auch, weil wir die Aufgabe, nach 60 Jahren ein neues strategisches Konzept für die NATO zu entwickeln, angesichts der aktuellen Herausforderungen, die es gibt, sehr ernst nehmen. Sie können sicher sein, dass wir auch unsere inhaltlichen Beiträge für die Formulierung dieses Mandates rechtzeitig erarbeiten werden. Zweite Nachfrage? – Bitte. Herr Staatsminister, so weit ist das gar nicht von Af ghanistan weg; denn im Zentrum des NATO-Gipfels werden das neue strategische Konzept und Afghanistan stehen. Deswegen, so finde ich, muss man dezidiert nachfragen, damit die Bundesregierung ihre Position hier im Parlament, das ein Mitspracherecht hat, öffentlich macht. Ich frage Sie also noch einmal: Gibt es derzeit in der Bundesregierung eigene Überlegungen, solche Fragen wie die Beendigung der Stationierung der amerikanischen Atomwaffen in Deutschland, wie die Erstschlagsdoktrin oder wie die Aufhebung des Bündnisfalles zur Debatte zu stellen? g g h e b S l z F d t g d g A n w s B l I W s 2 V h b E f u d d B l d d Ü u b d f t s (C (D D Herr Kollege, noch einmal: Natürlich wird auch Afhanistan auf der Tagesordnung des NATO-Gipfels steen. Aber Sie haben eben selber deutlich gemacht, dass s sich bei dem strategischen Konzept um eine sehr viel reitere Anlage handelt. Ich kann nur sagen: Sie sind der ouverän, Sie sind Abgeordneter, und Sie können natür ich jederzeit Fragen an die Bundesregierung richten, um Beispiel nach dem Konzept, was Sie aber in dieser ragestunde nicht gemacht haben. Sie können die Bunesregierung auffordern, hier im Hohen Haus ihre Posiion darzulegen. Ich bin ganz sicher, dass die Bundesreierung dieser Aufforderung auch nachkommen wird. Danke schön, Herr Staatsminister. Wir kommen dann zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums des Innern. Zur Beantwortung der Fraen steht der Parlamentarische Staatssekretär Peter ltmaier zur Verfügung. Ich rufe die Frage 19 des Kollegen Gehrcke auf: Ist die Bundesregierung bereit, sich für das Recht von De monstrantinnen und Demonstranten, ihren Protest gegen die Politik der NATO zeitund ortsnah während der Gipfelveranstaltungen in Baden-Baden und Straßburg zum Ausdruck zu bringen, einzusetzen? P Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Kollege Gehrcke, ie Sie sich denken können, geht die Bundesregierung elbstverständlich davon aus, dass die Bürgerinnen und ürger ihre verfassungsrechtlich verbürgten Versamm ungsund Demonstrationsrechte wahrnehmen können. ch muss allerdings erläuternd das Folgende hinzufügen: ie Sie als Mitglied des Hohen Hauses vermutlich elbst wissen, ist mit der Föderalismusreform vom 8. August 2006 die Gesetzgebungskompetenz für das ersammlungsrecht auf die Länder übergegangen. Das eißt, dass die Länder nunmehr sowohl für die Gesetzgeung als auch für den Gesetzesvollzug zuständig sind. s ist somit Aufgabe der Länder, die Voraussetzungen ür eine wirksame Verwirklichung der Versammlungsnd Demonstrationsfreiheit zu schaffen. Die Entscheiung, in welcher Weise und mit welchen Prioritäten iese Verfassungspostulate bei den Demonstrationen im undesland Baden-Württemberg zu erfüllen sind, ob iegt somit logischerweise den zuständigen Behörden es Landes Baden-Württemberg. Ich gehe davon aus, ass dort wie auch in allen anderen Bundesländern in bereinstimmung mit den grundgesetzlichen Vorgaben nd Verbürgungen verfahren wird. Soweit Sie sich auf die Versammlungen in Straßburg ezogen haben, ist zu sagen, dass diese natürlich nicht in en Schutzbereich des deutschen Versammlungsrechts allen; vielmehr ist über die Zulässigkeit von Demonsrationen nach französischem Recht von den französichen Behörden zu entscheiden. Eine Nachfrage des Kollegen Gehrcke. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was ist auf der Brücke? – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Demonstrieren Sie auch?)

Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620714400
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620714500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620714600
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620714700
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1620714800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620714900
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1620715000




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620715100
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620715200
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1620715300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620715400
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620715500
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1620715600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620715700
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620715800




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620715900


Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620716000

Meinen Sie mich? Ich, ja. Ich weiß nicht, ob der Herr

Staatssekretär auch demonstriert; aber das ist nicht die
Fragestellung.

Ich habe einen anderen Ausgangspunkt. Die rechtli-
che Lage ist klar. Die Bundesregierung müsste doch ein
großes Interesse daran haben, mit diesem NATO-Gipfel
– auch in Kooperation mit Frankreich – zu signalisieren,
dass man offen ist und dass man möchte, dass alle Men-
schen, die es wollen, sich friedlich, das heißt gewaltfrei,
versammeln können, und das nicht außerhalb der Städte,
sondern vor Ort. Eine Erklärung der Bundesregierung,
dass sie nicht nur das Recht der NATO, sich zu versam-
meln, achtet, sondern auch das Recht der Demonstran-
ten, gegen die NATO zu demonstrieren, würde ihre
Wirksamkeit nicht verfehlen. Ich frage Sie, ob Sie bereit
sind, eine solche Erklärung in der Öffentlichkeit abzuge-
ben.

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620716100


Wenn Sie eine solche Frage stellen, Herr Kollege
Gehrcke, dann müssen Sie eigentlich Anhaltspunkte da-
für haben, dass die Wahrnehmung des Versammlungs-
und Demonstrationsrechtes nicht gewährleistet ist. Die
Bundesregierung hat großes Vertrauen in die zuständi-
gen Behörden des Landes Baden-Württemberg, die eine
jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit diesen wich-
tigen Grundrechten haben. Deshalb haben wir weder
Weisungen noch Empfehlungen noch Erklärungen abzu-
geben; vielmehr gehen wir selbstverständlich davon aus
– ich wiederhole es –, dass das Versammlungs- und De-
monstrationsrecht der Bürgerinnen und Bürger gewähr-
leistet ist.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620716200

Eine weitere Nachfrage. Bitte, Herr Gehrcke.


Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620716300

Genau diese Kenntnis und diese Sorgen bringen mich

dazu, diese Fragen zu stellen. Ich habe gehört, dass in
Baden-Baden „Rote Zonen“ eingerichtet werden, also
Zonen, die demonstrationsfrei bleiben sollen, dass die
Brücke von Kehl nach Straßburg gesperrt und dass in
Straßburg jeglicher Personennahverkehr für drei Tage
eingestellt werden soll. Es wird ein sehr schwieriges
Klima geschaffen. Deswegen lege ich Wert darauf, dass
Sie mit einer solchen Erklärung die Situation entspannen
und dass Sie nicht zur Eskalation, zu gegenseitigen Ag-
gressionen beitragen.

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(C (D P Herr Kollege Gehrcke, nach den Informationen, die er Bundesregierung vorliegen, ist in den derzeitigen lanungen sehr sorgfältig abgewogen zwischen dem Deonstrationsrecht und der Notwendigkeit beispielsweise ie Brücke, die Sie angesprochen haben, für einen betimmten, zeitlich sehr eng begrenzten Zeitraum zu speren, wenn dort eine Veranstaltung stattfindet; ich komme arauf bei der Beantwortung der Frage Ihrer Kollegin öger zurück. Eine solche Sperrung ist im Übrigen auch ei früheren Anlässen geschehen, und sie geschieht lauend. Ich kann darin keine Einschränkung des Demonsrationsund Versammlungsrechts erkennen. Eine weitere Zusatzfrage stellt die Kollegin Dağdelen on der Fraktion Die Linke. Lieber Herr Altmaier, die Europäische Union und uch die Bundesregierung betonen immer wieder den ert der Freizügigkeit innerhalb der Europäischen nion. Wie hält es die Bundesregierung damit, dass das chengener Abkommen in diesem Fall ausgesetzt weren soll, dass die Grenze zwischen Kehl und Straßburg ozusagen geschlossen werden soll? Ist das das Bild der reizügigkeit, das die Bundesregierung, Frankreich und amit auch die Europäische Union uns, den Bürgerinnen nd Bürgern, vermitteln möchte? P Frau Kollegin Dağdelen, Sie haben völlig Recht, dass s durch das Schengener Abkommen sowie durch den insatz dieser Bundesregierung und ihrer Vorgängerreierungen gelungen ist, die Bewegungsfreiheit von Milionen von europäischen Bürgerinnen und Bürgern ganz rheblich auszuweiten. Die letzte Erweiterung liegt geade einmal etwas länger als ein Jahr zurück; damals urden die Kontrollen an den Grenzen zu den neuen itgliedstaaten der Europäischen Union im Wesentli hen aufgehoben, mit Ausnahme von Bulgarien, Rumäien und Zypern. Dies alles ist ein großer Erfolg für die ewegungsfreiheit in Europa. Da Sie im Innenausschuss häufiger Gelegenheit haen, darüber zu diskutieren, wissen Sie allerdings geauso gut wie ich, dass im Schengener Abkommen die öglichkeit vorgesehen ist, eine zeitlich befristete Wie ereinführung von Grenzkontrollen vorzunehmen. Daon wird in einem sparsamen Umfang, aber durchaus in und wieder Gebrauch gemacht. Eine solche Situation atten wir beispielsweise bei der Fußballweltmeisterchaft. Eine solche Situation hatten wir auch bei dem -8-Gipfel in Heiligendamm. Das hat mit dazu beigetraen, den gewaltfreien Ablauf von Demonstrationen und undgebungen wesentlich zu befördern. Inwieweit in em in Rede stehenden Fall von dieser Möglichkeit Gerauch gemacht wird, muss nach der Lage vor Ort entchieden werden. Es ist aber keinesfalls außergewöhnich, und es wäre auch nicht das erste Mal. Vielen Dank. – Ich rufe die Frage 20 der Kollegin Inge Höger auf: Ist die Bundesregierung bereit, sich dafür einzusetzen, dass die Europabrücke – E 52/B 28 – zwischen Kehl und Straßburg am Samstag, dem 4. April 2009, nicht geschlossen wird, um damit sicherzustellen, dass das Recht von aus Deutschland anreisenden Demonstrantinnen und Demonstranten, sich an der internationalen Großdemonstration gegen den NATO-Gipfel in Straßburg zu beteiligen, nicht eingeschränkt wird? P Das ist eine Frage, die sich nahtlos in diesen Kontext einfügt. Deshalb muss ich auch Ihnen sagen, dass die Streckenführung für angemeldete Demonstrationszüge und gegebenenfalls der Erlass behördlicher Auflagen dazu grundsätzlich dem einsatzführenden Land – damit dem Land Baden-Württemberg – obliegen. Sofern länderübergreifende Demonstrationszüge stattfinden werden, also mit Überschreiten der Grenze von Deutschland nach Straßburg, ist zusätzlich eine Abstimmung mit der französischen Präfektur angezeigt. Dem Bundesministerium des Innern liegen nach dem derzeitigen Sachstand keine Anhaltspunkte dafür vor, dass die Europabrücke aus einsatztaktischen Gründen grundsätzlich geschlossen werden soll. Eine Ausnahme bildet lediglich die temporär eng begrenzte Sperrung am Morgen des 4. April 2009 aus Sicherheitsgründen. Lassen Sie mich dazu das Folgende noch sagen: Während des Programmhöhepunktes – das ist das Überschreiten der gegenüber der Europabrücke liegenden Passerelle des deux Rives über den Rhein – haben die gastgebenden Länder Deutschland und Frankreich die Sicherheit der internationalen Staatsgäste aus über 30 Delegationen zu gewährleisten. Dazu ist unter anderem für einen eingeschränkten Zeitraum der Zugang zu der Europabrücke zu kontrollieren. Nach diesem Veranstaltungspunkt, der nach den derzeitigen Planungen etwa in der Zeit von 9 Uhr bis 10.30 Uhr stattfinden wird, werden Demonstrationszüge die Europabrücke voraussichtlich überschreiten können, wenn auch aus den obengenannten Gründen eben zeitversetzt. Nachfrage? Ja, ich habe eine Nachfrage. – Am 4. April soll auch ein Sonderzug aus Nordrhein-Westfalen nach Kehl fahren; die Menschen wollen sich dem Demonstrationszug über die Europabrücke anschließen. Denen, die den Zug anmieten wollen, ist von der Bahn gesagt worden, dass dieser Sonderzug schon vor Kehl, nämlich in Appenweier – das ist 16 Kilometer von Kehl entfernt –, gestoppt werden soll und nicht weiterfahren darf. Wissen Sie etwas davon, und werden Sie sich im Sinne des Demonstrationsrechts dafür einsetzen, dass dieser Zug bis nach Kehl fahren darf? n w g v B N i W d n B H m S z B c B d w b e n m m a d f p – (C (D P Diese Information ist mir zugegebenermaßen neu. Ich erde mich aber gern sachkundig machen und Ihnen geebenenfalls berichten. Weitere Nachfrage, Frau Höger? Nein. – Ich danke Ihnen und hoffe, noch einmal da on zu hören. Danke schön. – Haben Sie eine Nachfrage dazu? – itte, Herr Ströbele. (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er fragt, ob er das Fahrrad mitnehmen darf! – Gegenruf von der CDU/CSU: Aber nicht klauen lassen!)

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620716400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620716500
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620716600
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620716700




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620716800
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620716900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620717000
Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620717100
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620717200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620717300
Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620717400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620717500


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Danke, Herr Präsident. – Ich frage nicht danach, ob

ch mein Fahrrad mitnehmen darf, sondern ich frage Sie:
er ist nach Ihrer Auffassung für diese Brücke zustän-

ig, Deutschland oder Frankreich?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620717600


Das hängt vom genauen Verlauf der Grenze in diesem
ereich ab.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ja, eben!)


err Kollege Ströbele, da wir in diesem Abschnitt über
ehrere Hundert Kilometer Grenze verfügen, werden
ie es mir nachsehen, dass ich Ihnen nicht für jede ein-
elne Brücke sagen kann, ob die Grenze vor Beginn der
rücke, am Ende der Brücke oder in der Mitte der Brü-
ke verläuft. Ich bin aber überzeugt, dass die örtlichen
ehörden, sowohl die in Straßburg wie auch die in Kehl,
ies sehr genau wissen.

Im Übrigen entspricht es meiner Wahrnehmung, dass
ir in den letzten Jahren eine Kultur der Zusammenar-
eit der Sicherheitsbehörden über die Grenzen hinweg
ntwickelt haben, die in vielen Fällen auch über das hi-
ausgeht, was offiziell gefordert wird, und in deren Rah-
en man sich einfach abspricht und gegenseitig infor-
iert. Ich habe großes Vertrauen darin, dass dies gerade

uch in Kehl und in Straßburg funktionieren wird, weil
ieser Bereich seit vielen Jahren ein symbolischer Ort
ür die deutsch-französische Freundschaft und die euro-
äische Integration ist.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Vielleicht können Sie die Antwort in Bezug auf die Brücke nachliefern!)


Gern.






(A) )



(B) )


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620717700

Wir kommen zur Frage 21 des Kollegen Sarrazin:

Welche Verhandlungsposition vertritt die Bundesregierung
in den derzeit auf europäischer Ebene laufenden Verhandlun-
gen zu den praktischen Leitlinien für FRONTEX-Einsätze
bzw. zum Schengener Grenzkodex generell und insbesondere
im Hinblick auf die Geltung des Refoulement-Verbotes aus
Art. 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention und der
Genfer Flüchtlingskonvention auf hoher See?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620717800


Zu Ihrer Frage, Herr Kollege Sarrazin, kann ich Ihnen
sagen, dass die Bundesregierung ausdrücklich das Anlie-
gen der Kommission unterstützt, anerkannte Standards
des Völker- und Europarechts in die Leitlinien einzube-
ziehen und damit zu mehr Klarheit und Vorhersehbarkeit
bei gemeinsamen Einsatzmaßnahmen der Mitgliedstaa-
ten unter der Ägide von FRONTEX zu kommen. Die be-
absichtigten Regelungen müssen in Übereinstimmung
mit der Europäischen Menschenrechtskonvention und
der Genfer Flüchtlingskonvention stehen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620717900

Nachfrage? – Bitte.


Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620718000

Herr Staatssekretär, im Anschluss an Ihre Ausführun-

gen möchte ich fragen, wie die Bundesregierung derzeit
die Aussicht auf Erfolg des Komitologieverfahrens ein-
schätzt. Das ist ja Voraussetzung, damit wir zu solchen
einheitlichen Rechtsgrundlagen kommen.

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620718100


Sie wissen, dass dieses Verfahren relativ neu ist. Die
Kommission hat sich im Mai des Jahres 2007 erstmals
zur Überwachung der Seegrenzen geäußert. Damals hat
sie die Festlegung unverbindlicher Leitlinien vorge-
schlagen. Sie hat dann, nachdem es mehrere Experten-
treffen gegeben hat, ihre Auffassung geändert und beab-
sichtigt jetzt, bindende Regelungen zur Überwachung
der Seegrenzen in dem von Ihnen genannten Komitolo-
gieverfahren festzulegen. Dazu gab es am 23. und 24. Fe-
bruar eine konstituierende Ausschusssitzung. Bei dieser
Ausschusssitzung hat sich eine Reihe von Mitgliedstaa-
ten – es waren nach meiner Kenntnis insgesamt fünf –
gegen eine verbindliche Regelung ausgesprochen.
Deutschland hat die Kommission unterstützt, wie ich es
Ihnen eben auch schon mitgeteilt hatte. Es wird nun da-
rauf ankommen, in den nächsten Wochen und mögli-
cherweise Monaten die Bedenken dieser fünf Länder zu
überwinden. Deutschland hat vor, sich aktiv an der De-
batte zu beteiligen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620718200

Zweite Nachfrage? – Bitte.


Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1620718300

Ist es so, dass das Refoulement-Verbot aus Art. 3 der

Europäischen Menschenrechtskonvention und der Gen-
fer Flüchtlingskonvention auf hoher See einer der

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(C (D nackpunkte dieser Verhandlungen ist? Wie steht die undesregierung in den Verhandlungen einerseits zu ieser Regelung? Wie gedenkt die Bundesregierung anererseits im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen, as gemeinsame Ziel, nämlich europäische Rechtsrundlagen, die für alle gelten, trotzdem zu erreichen? P Ich habe Ihnen ja schon gesagt, dass wir möchten, ass unter anderem die Genfer Konvention in die verindlichen Leitlinien aufgenommen wird. Alles andere ürde keinen Sinn machen. Das bedeutet natürlich, dass an auch das Refoulement-Verbot aufnimmt und dort erankern muss. Davon unabhängig ist allerdings die Frage, die unter ölkerrechtsexperten sehr umstritten ist, nämlich inwieeit dieses Verbot auch eine exterritoriale Wirkung ent altet. Über diese Frage wird man möglicherweise auch m Rahmen des Komitologieverfahrens diskutieren. Ich ann Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, wie die ösung aussehen wird. Die Bundesregierung hat dazu llerdings immer eine klare Auffassung vertreten. Diese at sie auch im Europaausschuss und im Innenausschuss es Deutschen Bundestages dargelegt, auch wenn sie Ihen im Ergebnis wahrscheinlich nicht allzu viel Freude emacht hat. Wir werden diese Diskussionen mit allen itgliedstaaten der Europäischen Union führen. Ich offe, dass man zu einer entsprechenden Lösung kommt. Ich will der Klarheit halber noch einmal sagen: RONTEX-Operationen sind, wenn es denn zu diesen ommt, Operationen von nationalen Schiffen, nationalen ubschraubern usw. unter der Ägide von FRONTEX. edes Land, das sich an diesen Einsätzen beteiligt, also uch die Bundesrepublik Deutschland – sie hat ja beipielsweise einen Hubschrauber nach Malta geschickt –, uss dann in seinem Verantwortungsbereich völlig un bhängig von dem Zustandekommen einer verbindlichen uropäischen Leitlinie Sorge dafür tragen, dass die interationalen Übereinkommen, die es gezeichnet hat, voll nd ganz eingehalten werden. Dies kann ich für die Bunesregierung und für die Bundesrepublik Deutschland ür die Vergangenheit und auch für die Zukunft zusagen. as stand nie außer Zweifel. Im Übrigen sind alle Mitliedstaaten der Europäischen Union Signatarstaaten. ir haben dem Vorschlag der Kommission, dies nun och einmal in verbindlichen Leitlinien zu regeln, unter nderem auch deshalb zugestimmt, weil wir glauben, ass man damit einen Beitrag zu mehr Rechtsklarheit chaffen kann. Aber die Verpflichtungen bestehen schon eute und sind schon heute einzuhalten. Jetzt habe ich noch eine Frage der Kollegin Dağdelen. Lieber Herr Altmaier, Sie haben gerade von den Ex ertensitzungen gesprochen, die es zu dem Entwurf der eitlinien gegeben hat, insbesondere hinsichtlich der rage der exterritorialen Wirkung des Refoulement-Ver Sevim DaðdelenSevim Dağdelen bots der Genfer Flüchtlingskonvention. Weil in der Antwort der Bundesregierung auf die schriftliche Frage einer Kollegin von mir im Monat Februar – 2/48 – die Ergebnisse der Expertensitzungen aber nicht benannt werden, möchte ich gerne wissen: Was waren denn die Ergebnisse der Expertensitzungen? P Ich habe auf die Frage des Kollegen Sarrazin eben schon ausgeführt, dass wir in den Expertensitzungen am 23. und 24. Februar zunächst einmal darüber diskutiert haben, ob es gegebenenfalls eine verbindliche Regelung geben soll oder nicht. Wenn ja, soll sie im Schengener Grenzkodex verankert werden. Die Meinungen der Mitgliedstaaten sind bislang noch nicht auf einer Linie; fünf Mitgliedstaaten haben sich dagegen ausgesprochen. Diese Diskussion wird man erst einmal fortführen müssen, um zu einer möglichst breiten Übereinstimmung zu gelangen, zumal es ganz wichtig ist, dass in den notwendigen Konsens vor allen Dingen diejenigen Staaten eingebunden werden, die als Mittelmeeranrainer von den Flüchtlingsströmen besonders betroffen sind und sich an den FRONTEX-Operationen beteiligen. Nur dann macht eine solche gemeinsame Festlegung Sinn. Wir sind zwar fast am Ende der Zeit für die Frage stunde, ich lasse aber noch die nächsten zwei Fragen zu. Ich rufe die Frage 22 der Kollegin Silke Stokar von Neuforn auf: Welches Einsatzkonzept liegt bislang für die Auslandseinsatzhundertschaft der Bundespolizei in Sankt Augustin vor? Bitte, Herr Staatssekretär. P Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Kollegin, es liegt noch kein Einsatzkonzept vor. Dieses wird derzeit zwischen dem Bundesinnenministerium und dem Bundespolizeipräsidium abgestimmt. Zurzeit sind noch keine konkreten Einsätze festgelegt. Sie wissen ja, dass die Aufstellung dieser Einsatzhundertschaften Teil der Reform der Bundespolizei ist und dass wir diese Reform mit der notwendigen sozialen Rücksichtnahme schrittweise umgesetzt haben. Wir befinden uns immer noch in diesem Umsetzungsprozess. Nachfrage? – Bitte. Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620718400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620718500
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620718600




(A) )


(B) )

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620718700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620718800
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620718900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620719000

Herr Staatssekretär, im Intranet der Polizei gibt es be-
reits die Aufforderung an die Bundespolizei, sich auf
eine Auslandseinsatzhundertschaft zu bewerben, für die
es nach Ihren bisherigen Ausführungen kein Konzept
gibt. Stimmt meine Information, dass bei der Vorgabe

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(C (D er Konzepterstellung ausdrücklich gefordert wird, dass iese Auslandseinsatzhundertschaft auch im Rahmen soenannter robuster Mandate einsatzbereit sein und dann uch Teil eines europäischen Gendarmerieverbundes erden soll? P Einen europäischen Gendarmerieverbund gibt es dereit nicht. Es gibt eine Reihe von Staaten, die sich als inzelstaaten zur sogenannten EGF, European Gendarerie Force, zusammengeschlossen haben. (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe es nur auf Deutsch gesagt!)

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620719100

n diesem Zusammenschluss ist Deutschland, wie Sie
issen, nicht beteiligt. Das möchte ich der Klarstellung
alber sagen. In dem Statut dieser EGF ist festgelegt,
ass zur Teilnahme gehört, dass die entsprechenden Ver-
ände über einen militärischen Status verfügen.

Auch wenn die Einsatzkonzeption noch nicht endgül-
ig abgestimmt ist, kann ich Ihnen aber an dieser Stelle
chon sicher sagen, dass der Einsatz der Auslandsein-
atzhundertschaft nicht unter militärischem Kommando
rfolgen wird. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Es
ird dabei bleiben – das sage ich vorausschauend –, dass
ie Teilnahme dem Grundsatz der Freiwilligkeit unter-
iegen wird. Wir planen nach wie vor, diese Kräfte in
inem sicheren Umfeld einzusetzen. Das heißt, es geht
ei diesen Einsätzen insbesondere um Beratung, Anlei-
ung, Unterstützung, Trainingsunterstützung und natür-
ich um die Wahrnehmung exekutiver Aufgaben gemäß
en internationalen Mandaten. Das bedeutet, dass sich
ie Einsätze im Wesentlichen im bisherigen Rahmen be-
egen werden. Schon in der Vergangenheit war es im
inzelfall möglich, die von Ihnen angesprochenen Auf-
aben zu übernehmen. Dies geschah allerdings nicht im
ahmen eines militärischen Statutes.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620719200

Weitere Nachfrage?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Dass es nicht im Rahmen eines militärischen Statutes

öglich ist, ist eine Selbstverständlichkeit. Denn ich
ehe nicht davon aus, dass Sie verfassungswidrige Ein-
atzkonzepte erstellen.

Sie haben meine Frage nach dem robusten Mandat
icht direkt beantwortet. Neben dem Prinzip der Freiwil-
igkeit muss auch die Mandatierung beachtet werden.
eben die Beamten, die sich heute für einen Einsatz in
er Auslandseinsatzhundertschaft bewerben, eine Blan-
ozustimmung zu allen möglichen Einsätzen, oder kön-
en sie auf der Grundlage von Einsatzmandat und von
insatzgebiet selber neu über ihre Teilnahme an dem
insatz entscheiden?






(A) )



(B) )

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620719300


Es ist immer die Frage, was man unter einem robusten
Mandat versteht. Wenn Sie darunter Einsätze in einem
unsicheren Umfeld verstehen, dann sage ich Ihnen klar
und deutlich: Solche Einsätze sind nicht vorgesehen.
Wenn Sie darunter verstehen, dass überhaupt keine exe-
kutiven Aufgaben wahrgenommen werden können, dann
sage ich Ihnen genauso deutlich: Auch das ist nicht der
Fall. Im Rahmen internationaler Mandate wird auch die
Übernahme exekutiver Aufgaben zulässig sein, wie dies
auch schon in der Vergangenheit geschehen ist.

Der Grundsatz der Freiwilligkeit – das habe ich vor-
hin schon gesagt – bleibt weiterhin bestehen. Natürlich
muss man erwarten, dass jemand, der sich freiwillig für
die Teilnahme an einem bestimmten Einsatz meldet, da-
ran auch teilnimmt. In der Vergangenheit hat es diesbe-
züglich nie Probleme gegeben. Auftretende Schwierig-
keiten konnten zwischen den Vorgesetzten und den
betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelöst
werden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620719400

Eine weitere Frage der Kollegin Petra Pau.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1620719500

Herr Staatssekretär, mir ist die Organisationsform die-

ser Auslandseinsatzhundertschaft nicht ganz klar gewor-
den, obwohl Sie und der Bundesinnenminister sich in
den Jahren 2007 und 2008 sehr viel Mühe gegeben ha-
ben, meiner Kollegin Stokar von Neuforn, den anderen
Innenpolitikern und auch mir zu erklären, dass der im
Organisationskonzept Bundespolizei vorgesehene Aus-
landspool nur eine technische Zusammenfassung ist und
nicht etwa eine zusammengestellte Truppe von Polizei-
beamtinnen und Polizeibeamten bedeutet, die in einen
Auslandseinsatz geschickt werden.

Aus Ihren Ausführungen ist mir noch nicht klar ge-
worden, wie dieser Charakter und wie vor allen Dingen
die Grundsätze der Freiwilligkeit bezogen auf den ein-
zelnen Einsatz und nicht pauschal auf den Auslandsein-
satz, der von Ihnen bestimmt wird, und bezogen auf die
Rückkehr an den entsprechenden Dienstort – also entwe-
der bei der Bundespolizei oder bei den Polizeien der
Länder – gewahrt werden. Sie haben viel Mühe darauf
verwendet, uns gegenüber zu betonen, dass es nicht eine
geschlossene Einheit gibt, die für Auslandseinsätze vor-
gesehen ist.

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620719600


Das macht auch deshalb keinen Sinn, weil sich die be-
troffenen Beamtinnen und Beamten nicht permanent im
Auslandseinsatz befinden werden. Es wird vielmehr
punktuell Auslandseinsätze geben. Sie werden immer
wieder von diesen Auslandseinsätzen zurückkehren und
dann im Inland ihren Dienst tun.

Das haben wir bei der Aufstellung dieser Hundert-
schaften berücksichtigt. Sie sollen nämlich am Standort
Sankt Augustin aufgestellt werden. Dies ist deshalb

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(C (D ichtig, weil wir dort einen bedeutenden Bundespolizeitandort haben und es im Bereich Sankt Augustin ein usgesprochen breites Spektrum an Anschlussverwenungsmöglichkeiten für die betroffenen Bundespolizisinnen und Bundespolizisten gibt, sodass sie dann ihrer anz normalen Inlandsverwendung nachgehen können. Worin liegen der Vorteil und der Fortschritt im Verleich zur bisherigen Situation, den wir mit der Aufstelung der Auslandshundertschaften erstreben wollen? Das st ganz einfach: Wir haben damit einen Pool von Beaminnen und Beamten der Bundespolizei, die wir in der eit zwischen Auslandseinsätzen ganz gezielt auf diese uslandseinsätze vorbereiten können. Das betrifft die prachschulung. Das betrifft den Umgang mit Auslandsinsätzen im Hinblick auf Beratungsund Schulungstäigkeiten, die ausgeübt werden. Wir haben damit eine esentlich zielgenauere Vorbereitung, als dies bei dem isherigen Verfahren der Fall ist und möglich ist. Dann kommen wir zur Frage 23 der Kollegin Stokar on Neuforn: In welchen konkreten Krisengebieten sollen die Bundes polizisten eingesetzt werden, die sich auf die Ausschreibung für die Auslandseinsatzhundertschaft in Sankt Augustin bewerben? P Herr Präsident, ich bitte um Entschuldigung: Ich hatte as schon mit beantwortet. – Es sind zurzeit keine konreten Einsätze vorgesehen. Sobald sich dies ändert, erden wir Sie selbstverständlich darüber informieren. Die Frau Kollegin Stokar von Neuforn hätte die Gele enheit, noch zwei Nachfragen zu stellen. Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620719700
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620719800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620719900
Herr Präsident, danke. Ich möchte diese zwei Nach-

ragen auch stellen.

Afghanistan gilt für die Bundespolizei und die Poli-
eien der Länder als sicheres Einsatzgebiet. Bisher ist
ie Polizei dort nicht bewaffnet operativ eingesetzt.
eine Frage zielt auf das robuste Mandat. Wird diese
uslandseinsatzhundertschaft darauf vorbereitet, dass

ie in sicheren Einsatzgebieten wie Afghanistan bewaff-
et eingesetzt wird, das heißt, Teile der polizeilichen
ufgaben in Afghanistan wahrnehmen soll, die ja andere

ind als hier in Deutschland?

P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620720000


Frau Kollegin Stokar, ich habe vorhin gesagt, dass die
euen Auslandseinsatzhundertschaften im Rahmen in-
ernationaler Mandate selbstverständlich auch exekutive
ufgaben übernehmen können. Das bedeutet aber nicht,
ass solches im Hinblick auf Afghanistan vorgesehen
st. In Afghanistan sind wir in zweifacher Hinsicht enga-






(A) (C)



(B) )


Parl. Staatssekretär Peter Altmaier

giert. Zum einen nimmt Deutschland an der europäi-
schen Polizeimission EUPOL mit einer Reihe von Poli-
zistinnen und Polizisten des Bundes und der Länder teil.
Zum anderen führen wir in Afghanistan derzeit ein bila-
terales deutsches Polizeiausbildungsprojekt durch, bei
dem wir ebenfalls in erheblicher Weise personell enga-
giert sind. In beiden Fällen ist ein robustes Mandat nicht
vorgesehen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620720100

Weitere Nachfrage, bitte.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Diese Auslandseinsatzhundertschaft, die es noch
nicht gibt und an deren Einsatzkonzept Sie arbeiten, ist
ja ein Projekt des BMI, das in die Zukunft gerichtet ist.
Es gibt wohl vom Auswärtigen Amt die Zusage an Ame-
rika, dass Deutschland seine Polizeiaufbauarbeit in Af-
ghanistan intensivieren wird. Deswegen meine konkrete
Nachfrage: Müssen die Polizeibeamten, die sich heute
freiwillig melden, ohne dass ein Einsatzkonzept oder ein
Einsatzgebiet definiert ist, damit rechnen, dass sie in Af-
ghanistan unter anderen Einsatzbedingungen als heute
eingesetzt werden?

Nationen oder anderer internationaler Organisationen
richten wird. Dies bedeutet aber nicht, dass keine Lösun-
gen gefunden werden, wenn sich im Einzelfall Schwie-
rigkeiten ergeben und der betreffende Soldat aus dieser
Auslandseinsatzhundertschaft ausscheiden möchte.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das war ein wunderschöner Versprecher! Sie sagten „Soldat“! Danke schön!)


– Ach so, Entschuldigung. Ich meinte, der einzelne Poli-
zist oder die einzelne Polizistin.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1620720200

Vielen Dank, Herr Staatssekretär.

Wir haben jetzt die Fragestunde um annähernd zehn
Minuten überzogen.


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vielen Dank, Herr Präsident!)


Deswegen bitte ich die Kollegin Petra Pau um Verständ-
nis dafür, dass wir ihre beiden Fragen nicht mehr aufru-
fen können.

Die Fragestunde ist damit beendet. Die noch offenen
Fragen werden schriftlich beantwortet.
P
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1620720300


Wenn sich jemand für eine Auslandseinsatzhundert-
schaft meldet, dann müssen wir zunächst einmal davon
ausgehen, dass er sich bewusst ist, dass der konkrete Ein-
satz dieser Hundertschaft nicht für alle Zeiten im Voraus
zu bestimmen ist, sondern sich nach ganz konkreten Man-
daten im Rahmen der Europäischen Union, der Vereinten

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(D

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
rdnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, den 5. März 2009, 9 Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.