Protokoll:
16138

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 138

  • date_rangeDatum: 23. Januar 2008

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:48 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/138 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 16/7792,16/7820) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Feststellung des Statistischen Bundesamtes Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 3 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Überprüfung der Regelsätze in den Grund- sicherungssystemen durch die Bundesre- 14541 A 14541 B 14541 C 14541 D 14542 A 14545 A 14545 C 14546 B 14546 D 14547 B 14547 D 14548 B Deutscher B Stenografisch 138. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Erster Er- fahrungsbericht der Bundesregierung zum Soldatinnen- und Soldatengleichstellungs- gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ A F Z D K I C D E R s W l v f 14539 A 14539 B 14540 B 14540 C 14540 D 14541 A bezüglich Zunahme des Anteils der von Ar- mut bedrohten Bundesbürger und Schluss- folgerungen der Bundesregierung undestag er Bericht ung 23. Januar 2008 t : ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . ornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . na Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ringliche Frage 2 lke Reinke (DIE LINKE) entenpolitik der Bundesregierung ange- ichts von Warnungen der OECD vor einer iederkehr der Altersarmut und Feststel- ungen des Statistischen Bundesamtes zu on Armut bedrohten älteren Menschen im rüheren Bundesgebiet 14542 B 14542 C 14543 D 14544 A 14544 C gierung infolge von Feststellungen des Sta- tistischen Bundesamtes zu von Armut bedrohten Menschen II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 4 Dr. Axel Troost (DIE LINKE) Auswirkungen der weltweiten Börsenkrise auf Beschäftigung und Wachstum in Deutschland und gegensteuernde Maßnah- men der Bundesregierung Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Uwe Barth (FDP) Einrichtung einer Bundesbauanstalt mit ei- nem Bundesamt für Forschung und Ent- wicklung im Rahmen der Neuordnung der Bundesbauverwaltung; möglicher Standort in den neuen Bundesländern Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 15 Uwe Barth (FDP) Ansiedlung eines Bundesamtes für For- schung und Entwicklung in Weimar Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M B H d W V d d A K Z B D M U B t d l h A E Z U H H M S B k g d d b d S A M Z S 14548 B 14549 A 14550 A 14550 B 14550 D 14551 A 14551 C 14551 D 14552 C 14552 D 14553 B 14554 B 14554 C 14555 B 14555 C 14555 D 14556 A ündliche Frage 16 ettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zur Ankün- igung einer spürbaren Erhöhung des ohngeldes durch den Bundesminister für erkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie iesbezügliche Planungen zur Novellierung es Wohngeldrechts ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 1 te Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) isher fehlende Umsetzung der im Koali- ionsvertrag von 2005 vereinbarten Reform er Strukturen der deutschen Entwick- ungspolitik durch die Schaffung einer ein- eitlichen deutschen Entwicklungsagentur ntwort rich Stather, Staatssekretär BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen te Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 18 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) esetzung einer von der Strahlenschutz- ommission (SSK) geplanten Arbeits- ruppe zur Bewertung der Stellungnahme es Bundesamtes für Strahlenschutz über ie Studie zu Kinderkrebs in der Umge- ung von Kernkraftwerken (KiKK-Stu- ie) mit dem bisherigen Vorsitzenden der SK, Prof. Dr. Wolfgang-Ulrich Müller ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14556 C 14556 C 14557 B 14557 D 14558 A 14558 C 14558 C 14559 B 14559 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 III Mündliche Frage 19 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kenntnis der Bundesregierung über die Berufung von Epidemiologen in die von der Strahlenschutzkommission (SSK) ge- plante Arbeitsgruppe zur Bewertung der Stellungnahme des Bundesamtes für Strah- lenschutz über die Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken (KiKK-Studie) Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 20 Ina Lenke (FDP) Aufteilung der geplanten Fortbildungsini- tiative für 80 000 Personen auf Tagesmüt- ter und -väter bzw. Erzieherinnen und Er- zieher Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 21 Ina Lenke (FDP) Zeitliche und finanzielle Organisation der geplanten Fortbildungsinitiative für 80 000 Personen sowie Gewährleistung der Vertretung in kleineren Einrichtungen und im Rahmen der Tagespflege Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 25 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Veröffentlichung der zwischen Deutsch- land, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz abgestimmten Übersetzung des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sowie des Fakultativprotokolls; Haltung der Bundes- regierung zur fehlenden Einbeziehung der Behindertenverbände beim Übersetzungs- prozess A F Z M M M G f K m r A F Z M M D E o n V A F Z D J M M D N t n n s v A F Z D 14560 A 14560 B 14560 D 14561 A 14561 D ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 26 arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) rund für das Fehlen von Schlüsselbegrif- en in der offiziellen Übersetzung der UN- onvention über die Rechte von Menschen it Behinderungen und mögliche Ratifizie- ungsvorbehalte der Bundesländer ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 29 r. Heinrich L. Kolb (FDP) rlangung einer Gesamtaltersversorgung berhalb des Grundsicherungsniveaus ach dem SGB XII für Personen mit einem erdienst von 850 Euro brutto ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . örg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 30 r. Heinrich L. Kolb (FDP) otwendige Aufwendungen bei der priva- en Altersvorsorge zur Gewährleistung ei- er über dem Grundsicherungsniveau ach SGB XII liegenden Gesamtaltersver- orgung für Personen mit einem Verdienst on 850 Euro brutto ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 14562 B 14562 C 14563 A 14563 B 14564 A 14564 B 14565 A 14565 C 14565 D 14566 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 Mündliche Frage 31 Jörg Rohde (FDP) Wahrscheinlichkeit der späteren Inan- spruchnahme der Grundsicherung für Per- sonen mit 10 000 Euro Jahresverdienst durch Zeiten der Arbeitslosigkeit Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Energie- und Klimapaket der EU-Kommission . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Steffen Reiche (Cottbus) (SPD) . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Axel Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Fragen 2 und 3 Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Geplante Änderungen im Bundeswaldge- setz zur Erleichterung von Agroforstsyste- men vor dem Hintergrund des Kabinetts- beschlusses „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ vom 7. November 2007 sowie Vorlage eines entsprechenden Gesetzentwurfs A U A M H R B W K s A M d q r s A C A M D B d t V d k n s d z d a B A K A M H A a t A K 14566 B 14566 B 14566 D 14567 A 14567 D 14568 D 14569 C 14570 C 14571 C 14572 D 14574 A 14575 A 14575 D 14577 D 14579 A 14580 C 14581 A ntwort rsula Heinen, Parl. Staatssekretärin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Frage 4 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ichtigkeit der Schilderung des früheren undeswehr-Fallschirmjägers Achim ohlgethan in seinem Buch „Endstation abul“ über Einsätze außerhalb des deut- chen Einsatzgebietes in Afghanistan auf nweisung und in Kooperation mit dem ilitärischen Abschirmdienst (MAD) und eutschen Fernspähsoldaten sowie Konse- uenzen der Bundesregierung zur Wah- ung der räumlichen und rechtlichen Ein- atzgrenzen ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Fragen 5 und 6 r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eurteilung des Potenzials einer Erhöhung es Fahrrad- und Fußgängerverkehrsan- eils zur Senkung der CO2-Emissionen des erkehrsbereichs vor dem Hintergrund er Prognose der deutschlandweiten Ver- ehrsverflechtungen 2025 über eine Ab- ahme der Fahrradfahrten und Fußwege owie Vereinbarkeit dieser Prognose mit em Ziel des Nationalen Radverkehrsplans ur Erhöhung des Radverkehrsanteils und er Aussage der Bundesregierung zur be- bsichtigten Senkung der Pkw-Fahrten im ereich bis 6 Kilometer um 30 Prozent ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Fragen 7 und 8 ans-Michael Goldmann (FDP) usfall des Mehrzweckschiffes „Arkona“ ufgrund festgestellter Mängel an der An- riebsanlage ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14581 D 14582 C 14583 B 14583 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 V Anlage 6 Mündliche Fragen 9 und 10 Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) Gründe und Umfang des Kaufs von Ersatz- teilen für das Mehrzweckschiff „Arkona“ durch die Bundesregierung im Jahr 2007 vor dem Hintergrund der auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion erteilten Aus- kunft einer Übernahme sämtlicher Repa- raturkosten für die „Arkona“ durch die Lieferanten Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Frage 11 Jan Mücke (FDP) Kenntnis der Bundesregierung über die Einstellung der Podantriebsherstellung durch die Firma Schottel und Konsequen- zen für die mit diesen Antrieben ausgerüs- teten Schiffe „Arkona“ und „Maria S. Merian“ Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Fragen 12 und 13 Christian Ahrendt (FDP) Auswirkungen des Ausfalls des Mehr- zweckschiffes „Arkona“ auf die Notfallver- sorgung in der Ostsee sowie Zeitplan für die Herstellung der Wiedereinsatzfähig- keit des Schiffes Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 17 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorschlag der Bundesregierung für den Anteil erneuerbarer Energien in Deutsch- land im Jahre 2020 im Rahmen der Richt- linienerstellung bei der EU-Kommission Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M J E „ n A T A M D H c m g z d g d m A F A M V A d f j A F A M J H ß s R a g A F 14584 A 14584 B 14584 C 14584 D nlage 10 ündliche Frage 22 an Mücke (FDP) insatzfähigkeit des Forschungsschiffes Maria S. Merian“ sowie Termin für die ächste Forschungsfahrt ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 ündliche Fragen 23 und 24 r. Ilja Seifert (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zur öffentli- hen Kritik aus Betroffenenkreisen an der it anderen deutschsprachigen Staaten ab- estimmten offiziellen deutschen Überset- ung der UN-Konvention über die Rechte er Menschen mit Behinderungen; künfti- er Einbezug des Sachverstandes behin- erter Menschen bei den weiteren Abstim- ungen mit den Bundesländern ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 ündliche Fragen 27 und 28 olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) uswirkungen des neuen § 53 a SGB II auf en Arbeitslosenstatus von Leistungsemp- ängern ab dem vollendetem 58. Lebens- ahr ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 32 örg Rohde (FDP) altung der Bundesregierung zu den Äu- erungen Walter Riesters zum ökonomi- chen Nutzen des Abschlusses einer iester-Rente bei späterer Angewiesenheit uf die Grundsicherung im Alter laut Spie- el Online vom 17. Januar 2008 ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14585 A 14585 A 14585 C 14586 B VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 Anlage 14 Mündliche Fragen 33 und 34 Heinz-Peter Haustein (FDP) Pläne der Bundesregierung zur Einfüh- rung einer Abschlusspflicht für die Riester- Rente vor dem Hintergrund bestehender negativer Anreize für Geringverdiener; Haltung der Bundesregierung zu einer Teil- anrechnung der privaten Vorsorge von 100 Euro auf die Grundsicherung Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Mündliche Fragen 35 und 36 Heike Hänsel (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zum Stand des Verfassungsprozesses in Bolivien und zu den Autonomiebestrebungen in den öst- lichen Provinzen Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Anlage 16 Mündliche Fragen 37 und 38 Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gründe für die aktuellen Verzögerungen bei der Umsetzung der AU/UN-Hybrid- Operation in Darfur (UNAMID) sowie Maßnahmen der Bundesregierung zur Mi- nimierung dieser Verzögerungen ange- sichts der Nichterfüllung zugesagter Bei- träge Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Frage 39 Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Geplante Verwendung der für dieses Jahr angekündigten zusätzlichen 25 Millionen Euro für Afghanistan aus dem Afghanis- tan-Konzept der Bundesregierung Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . A M H O S 2 c t m g w A D A M W M M E B A T t c h s 5 s f B S w A D A M K N D d V d v M c d 2 A P 14586 C 14587 A 14587 B 14588 A nlage 18 ündliche Frage 40 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) rganisatorische und gesetzgeberische chlussfolgerungen angesichts einer seit 003 zunehmenden strategischen Überwa- hung internationaler Telekommunika- ionsvorgänge in den Bereichen Terroris- us, Proliferation und Drogenhandel bei leichzeitig sinkender Relevanz der über- achten Nachrichten ntwort r. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 19 ündliche Fragen 41 und 42 olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) edienberichte über das Anwenden von aßnahmen auf der Grundlage des in der rarbeitung befindlichen Gesetzes über die efugnisse des Bundeskriminalamtes zur bwehr von Gefahren des internationalen errorismus zum Einsatz technischer Mit- el in oder aus Wohnungen, zur Überwa- hung der Telekommunikation und zum eimlichen Zugriff auf informationstechni- che Systeme auch gegen den in §§ 53 und 3 a StPO genannten Personenkreis und chon bei Vorliegen einer abstrakten Ge- ahr; Einbringung dieses Gesetzes in den undestag sowie Unterschiede zum im ommer 2007 bekannt gewordenen Ent- urf ntwort r. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 20 ündliche Fragen 43 und 44 ornelia Möller (DIE LINKE) achfrage nach Personal im öffentlichen ienst in den nächsten Jahren aufgrund er Altersstruktur, insbesondere konkrete ereinbarungen der Bundesregierung mit er Deutschen Telekom zur Übernahme on verbeamteten Mitarbeiterinnen und itarbeitern der Telekom in den öffentli- hen Dienst auf Bundesebene zur Deckung es Personalbedarfs für den Zeitraum bis 010 sowie geplante Finanzierung ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14588 B 14588 D 14589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 VII Anlage 21 Mündliche Fragen 45 und 46 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur geplan- ten Verlegung des Europa-Hauptquartiers der US-Streitkräfte nach Wiesbaden-Er- benheim sowie damit verbundene Kosten für den deutschen Steuerzahler Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 22 Mündliche Frage 47 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Gründe für das unzureichende Eintreiben der wegen Schwarzarbeit festgesetzten Geldbußen sowie entsprechender Hand- lungsbedarf Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 23 Mündliche Frage 48 Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Wirksamkeit eines Abzugsverbots für Auf- wendungen im Zusammenhang mit steuer- freien Einnahmen zugunsten des Beendens einer Subventionierung von Arbeitsplatz- verlagerungen Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 24 Mündliche Fragen 49 und 50 Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Erkenntnisse der Bundesregierung über die positiven Auswirkungen von Subven- tionen auf die Sicherung von Arbeitsplät- zen sowie Untersuchungen zur langfristi- gen Wirkung von Subventionen Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M U H s Z B A H A M D B l E n S A H A M H H M ä n t N s S n A H A M S H L W A A H 14589 D 14590 B 14590 C 14590 D nlage 25 ündliche Fragen 51 und 52 lla Lötzer (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zur Werk- chließung von Nokia in Bochum sowie iele und Ergebnisse der Gespräche der undesregierung mit Nokia ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 26 ündliche Frage 53 r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ereitschaft der Bundesregierung zur Zah- ung von Subventionen an Nokia für den rhalt des Standortes Bochum sowie Maß- ahmen zur dauerhaften Sicherung dieses tandortes ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 27 ündliche Fragen 54 und 55 üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zu der von inisterpräsident Dr. Jürgen Rüttgers ge- ußerten Vermutung einer gezielten Mit- ahme unterschiedlicher Subventionsar- en als ein Grund für die Verlagerung des okia-Standortes Bochum nach Rumänien owie Maßnahmen zur Verhinderung einer tandortkonkurrenz um Fördergelder in- erhalb der EU ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 28 ündliche Fragen 56 und 57 evim Dağdelen (DIE LINKE) öhe der Fördermittel des Bundes und der andesregierung NRW für das Nokia- erk in Bochum sowie damit verbundene rbeitsplatzgarantien und Bindungsfristen ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14591 C 14591 C 14591 D 14592 B VIII Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 Anlage 29 Mündliche Fragen 58 und 59 Ulla Jelpke (DIE LINKE) Möglichkeiten zur Rückforderung der No- kia-Subventionen sowie Reformbedarf der Förderpolitik vor dem Hintergrund der Verlagerung von Produktionsstätten di- rekt nach Auslaufen der Bindungsfristen Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 30 Mündliche Frage 60 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Rückforderung öffentlicher Fördermittel von Unternehmen bei Nichteinhaltung der Verpflichtungen und Erfolg solcher Maß- nahmen in den letzten fünf Jahren Antwort Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 32 Mündliche Frage 62 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Höhe der Rückstellungen von Eon, RWE, EnBW und Vattenfall Europe für Atom- kraftwerke und atomare Abfälle Ende 2007 sowie Verwendung dieser Rückstel- lungen für den Erwerb von Anteilen ande- rer Unternehmen Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 33 Mündliche Frage 63 14593 A 14593 D 14594 C Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 31 Mündliche Frage 61 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Förderprogramme auf Bundesebene für Stadtwerke im Bereich der Energieeinspa- rung/-effizienz und der erneuerbaren Energien sowie Höhe des finanziellen Rah- mens dieser Programme I H r B d D 5 s g A H 14593 C rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zur Äuße- ung des Mittelstandsbeauftragten der undesregierung Hartmut Schauerte über en Fachkräfte- und Ingenieurmangel in eutschland in seiner Rede auf der 7. Jahresveranstaltung der Südwestfäli- chen Industrie- und Handelskammer Ha- en am 12. Dezember 2007 ntwort artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14594 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 14539 (A) ) (B) ) 138. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 14581 (A) ) (B) ) tagen“) – werden durch die gestiegene Nachfrage nachNešković, Wolfgang DIE LINKE 23.01.2008 Zu Frage 2: Flächen mit Agroforstsystemen – ebenso wie Flächen mit schnellwachsenden Baumarten („Kurzumtriebsplan- Merz, Friedrich CDU/CSU 23.01.2008 Mücke, Jan FDP 23.01.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A d d N u Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 23.01.2008* Barnett, Doris SPD 23.01.2008* Bluhm, Heidrun DIE LINKE 23.01.2008 Caspers-Merk, Marion SPD 23.01.2008 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 23.01.2008 Deittert, Hubert CDU/CSU 23.01.2008* Duin, Garrelt SPD 23.01.2008 Dzembritzki, Detlef SPD 23.01.2008* Ernst, Klaus DIE LINKE 23.01.2008 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 23.01.2008* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 23.01.2008 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 23.01.2008 Heynemann, Bernd CDU/CSU 23.01.2008 Höfer, Gerd SPD 23.01.2008* Hörster, Joachim CDU/CSU 23.01.2008* Dr. h. c. Kastner, Susanne SPD 23.01.2008 Dr. Keskin, Hakki DIE LINKE 23.01.2008* Knoche, Monika DIE LINKE 23.01.2008 Krummacher, Johann- Henrich CDU/CSU 23.01.2008 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.01.2008 Dr. Lauterbach, Karl SPD 23.01.2008 Lehn, Waltraud SPD 23.01.2008 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 23.01.2008* Lintner, Eduard CDU/CSU 23.01.2008* Lips, Patricia CDU/CSU 23.01.2008 N N P R R S D D S T T U D Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Antwort er Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen auf die Fragen er Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Fragen 2 nd 3): Welche Änderungen im Bundeswaldgesetz plant die Bun- desregierung zur Erleichterung von Agroforstsystemen, und wann ist mit einem Gesetzentwurf zu rechnen? Wie viel Prozent der Waldfläche entwickelt sich aktuell natürlich, und wie viel müsste aus der aktuellen Produktion herausgenommen werden, um der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ (Kabinettsbeschluss vom 7. November 2007) zu entsprechen? itzsche, Henry fraktionslos 23.01.2008 ouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.01.2008 oß, Joachim SPD 23.01.2008 iester, Walter SPD 23.01.2008* oth (Heringen), Michael SPD 23.01.2008 chily, Otto SPD 23.01.2008 r. Schui, Herbert DIE LINKE 23.01.2008 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 23.01.2008 trothmann, Lena CDU/CSU 23.01.2008 euchner, Jella SPD 23.01.2008 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.01.2008 lrich, Alexander DIE LINKE 23.01.2008* r. Wodarg, Wolfgang SPD 23.01.2008* apf, Uta SPD 23.01.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 14582 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 (A) ) (B) ) Bioenergieträgern künftig an Bedeutung gewinnen. Die rechtliche Einordnung von Agroforstsystemen und Kurz- umtriebsplantagen ist nicht eindeutig. Sie können derzeit sowohl der landwirtschaftlichen Nutzfläche als auch der Waldfläche zugeordnet werden – mit jeweils unter- schiedlichen Rechtsfolgen, zum Beispiel für eine spätere Wiederaufnahme einer landwirtschaftlichen Nutzung. Um der wachsenden Bedeutung dieser Systeme für den Anbau nachwachsender Rohstoffe gerecht zu werden, ist geplant, diese vom Geltungsbereich des Bundeswald- gesetzes auszunehmen. Diese Ausgrenzung der Kurzum- triebsplantagen und der Agroforstsysteme vom Waldbe- griff dient der Klarstellung und damit der erforderlichen Rechtseinheit und Rechtssicherheit. Mit der Zuleitung einer entsprechenden Gesetzesvorlage an den Deutschen Bundestag ist für das erste Halbjahr 2008 zu rechnen. Zu Frage 3: Exakte Zahlen dazu, wie viel Prozent der Waldfläche sich derzeit natürlich entwickeln und wie viel demnach aus der aktuellen Produktion genommen werden müsste, um das in der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt genannte Ziel von 5 Prozent Waldflächenanteil mit natürlicher Waldentwicklung bis 2020 zu erreichen, liegen der Bundesregierung derzeit nicht vor. Grund da- für ist insbesondere, dass die in den hierfür zuständigen Bundesländern vorliegenden Zahlen aufgrund unter- schiedlicher Definitionen und Schutzkategorien nicht ohne weiteres vergleichbar sind. Anhaltspunkte dazu, wie viel Prozent der Waldfläche sich derzeit natürlich entwickeln, können die folgenden Sachverhalte bieten: – In Deutschland unterliegt aktuell rund l Prozent der Waldfläche (circa 120 000 Hektar) einem strengen Nutzungsverbot. In diese Kategorie fallen zum Bei- spiel die Kernzonen der Nationalparke und Biosphä- renreservate sowie Naturwaldreservate. – In Nationalparken besteht bereits heute das Ziel, die sogenannten Kernzonen sukzessive zu erweitern und künftig mehr als drei Viertel der Nationalparkflächen einer natürlichen Entwicklung zu überlassen. – Daneben trägt die Bundesregierung mit der Siche- rung des Nationalen Naturerbes zur Zielerreichung bei. Insgesamt 125 000 Hektar naturschutzfachlich wert- volle Flächen des Bundes – circa zwei Drittel hiervon Waldflächen – werden den Ländern, Naturschutzver- bänden und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur langfristigen Sicherung für den Natur- schutz angeboten. Es wird davon ausgegangen, dass ein erheblicher Teil hiervon langfristig der natürli- chen Entwicklung überlassen wird. – Mindestens fünf Prozent der Forstbetriebsfläche vom Forest Stewardship Council (FSC) zertifizierten Bun- des- und Landeswald sowie von Forstbetrieben im größeren Körperschaftswald (ab l 000 Hektar) sind als Referenzflächen aus der Bewirtschaftung ausge- nommen. – A S d A d d N t V ü t d W l a l w z d A g w V g V K t ( c c t u ß s B z (C (D Daneben neigen derzeit viele Kleinprivatwaldbesitzer dazu, ihren Wald einer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Vor diesem Hintergrund ist die Bundesregierung der uffassung, dass das oben genannte Ziel der Nationalen trategie zur biologischen Vielfalt bis 2020 erreicht wer- en kann. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage es Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Frage 4): Inwieweit trifft die Schilderung des früheren Bundeswehr- Fallschirmjägers Achim Wohlgethan in seinem Buch „Endsta- tion Kabul“ zu, er habe in Afghanistan – unter anderem auf Geheiß eines Bundeswehr-Majors des militärischen Nachrich- tenwesens – mindestens 12-mal außerhalb des deutschen Ein- satzgebiets operiert, er sei mit deutschen Fernspähern zur nie- derländischen KCT-Spezialeinheit beordert worden, mit denen er im August 2002 bei Kabul der ungeklärten Erschie- ßung von 12 Afghanen beiwohnte und habe 2002 auf Veran- lassung des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) in Kabul zusammen mit uniformierten MAD- und deutschen Fernspäh- soldaten gegen angebliche Waffenhändler und Labors in Ka- bul aufgeklärt, und welche Konsequenzen zieht die Bundesre- gierung daraus, insbesondere um die räumlichen Einsatzgrenzen der Bundeswehr in Afghanistan zu wahren so- wie die Tätigkeit von MAD und militärischem Nachrichten- wesen in die entsprechenden rechtlichen Grenzen zurückzu- führen? Der Staatssekretär des Bundesministeriums der Ver- eidigung, Dr. Peter Wiehert, hat am 16. Januar 2008 den erteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages ber die Ergebnisse der Untersuchung im Bundesminis- erium der Verteidigung anlässlich der Veröffentlichung es Buches „Endstation Kabul“ des Autors Achim ohlgethan und seines Co-Autors Dirk Schultze münd- ich unterrichtet. Im Rahmen dieser Unterrichtung wurde uch zu Ihren Fragestellungen berichtet. Darüber hinaus iegen dem Bundesministerium der Verteidigung keine eiteren Erkenntnisse vor. Im Nachgang zu dieser Sit- ung wurde dieser Bericht dem Verteidigungsausschuss es Deutschen Bundestages als auch dem Auswärtigen usschuss des Deutschen Bundestages zur Verfügung estellt. Im Einzelnen: Zur Frage, ob Soldaten der Bundes- ehr in Afghanistan im Jahr 2002 „mit Wissen ihrer orgesetzten außerhalb des vorgeschriebenen Mandats- ebietes operiert“ haben, hat das Bundesministerium der erteidigung festgestellt: Der Einsatz deutscher ISAF- räfte im Jahr 2002 erfolgte im Rahmen des damals gel- enden Bundestagsmandates vom 22. Dezember 2001 Drucksache 14/7930 Ziffer 7; Fortschreibung Drucksa- he 14/9246). Danach war das Einsatzgebiet entspre- hend den Resolutionen des Sicherheitsrats der Verein- en Nationen 1386 (2001) und 1413 (2002) auf Kabul nd Umgebung – so hieß es im Mandat – begrenzt. Au- erhalb von Kabul und Umgebung konnten die deut- chen Kräfte nach den Regelungen des jeweils gültigen undestagsmandates im weiteren Gebiet Afghanistans ur Wahrnehmung des individuellen und kollektiven Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 14583 (A) ) (B) ) Selbstverteidigungsrechtes, des Nothilferechtes sowie zum Zwecke des Zugangs und der Logistik mit der erfor- derlichen Eigensicherung sowie für Abstimmungsge- spräche eingesetzt werden. Das Einsatzgebiet wurde durch eine grafische Darstellung, die im Laufe des Jah- res 2002 verändert wurde, konkretisiert. Deutsche Kräfte wurden nur im Rahmen dieser Ausnahmeregelung auch außerhalb von Kabul und Umgebung eingesetzt. Hervor- zuheben sind hier mehrere Operationen aus dem Jahr 2002, die zur Sicherstellung der Force-Protection unter anderem Patrouillentätigkeiten enthielten. Namentlich sei hier die ISAF-Operation „Galaxy“ genannt, die im Vorfeld der großen Ratsversammlung „Loya Jirga“ vom 10. bis 16. Juni 2002 durchgeführt wurde. Soweit sich im Rahmen solcher Operationen deutsche Soldaten zum Beispiel im Zuge von Patrouillentätigkeiten vorüberge- hend außerhalb des damaligen Mandatsgebietes aufhiel- ten, geschah dies zum Zwecke der Force-Protection und mithin in Ausübung des mandatierten Selbstverteidi- gungsrechts. Ein Fehlverhalten liegt hier nicht vor. Der Autor schildert angebliche Einsätze, die er im Rahmen der Zuordnung zu einer niederländischen Spezialeinheit durchgeführt haben will. Tatsächlich befand sich die an- gegebene niederländische Einheit in dem betreffenden Zeitraum im Jahr 2002 im Operationsgebiet. Eine Zu- sammenarbeit mit deutschen Kräften im Verantwortungs- bereich der Kabul Multinationalen Brigade (KMNB) im Rahmen des ISAF Einsatzes fand regelmäßig statt und ist in keiner Weise fragwürdig oder gar zu beanstanden. Der Autor schildert, während seines Aufenthaltes in Af- ghanistan im Jahre 2002 einen unmittelbaren Auftrag vom Militärischen Abschirmdienst erhalten zu haben. Hierzu sei angemerkt, dass der MAD bis zur Änderung des MAD-Gesetzes vom 8. März 2004 nicht im Ausland eingesetzt werden durfte und auch nicht wurde. Ledig- lich Soldaten mit MAD-Erfahrung wurden zum damali- gen Zeitpunkt auf solchen militärischen Dienstposten verwendet, die nachrichtendienstliche Kenntnisse erfor- derten. Diese Soldaten waren jedoch nicht Angehörige des MAD. Sie wurden von ihren Aufgaben im MAD ent- bunden und der Truppe unterstellt. Dieses Verfahren wurde der zuständigen Parlamentarischen Kontrollkom- mission 1996 vorgestellt. Es wurde dort ausdrücklich ge- billigt. Diese Soldaten hatten keine nachrichtendienstli- chen Befugnisse und haben keine Aufträge für den MAD erteilt. Ich gehe aber davon aus, dass im deutschen Kon- tingent bekannt war, dass es sich um Soldaten mit MAD- Hintergrund handelte. Dies wird zu dem Missverständ- nis aufseiten des Autors geführt haben. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Fragen 5 und 6): Wie beurteilt die Bundesregierung das Potenzial zur Sen- kung der CO2-Emissionen des Verkehrsbereichs durch Erhö- hung des Fahrrad- und Fußgängerverkehrsanteils, nachdem die Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025 (FE-Nr. 96.0857/2005) für die Zahl der Fahrradfahrten und der Fußwege eine Abnahme von 5,7 bzw. 7,1 Prozent d s d k H E s D i d d 2 g r R r a F k A d A s Z m k f u s s f s d (C (D prognostiziert hat, was eine Reduzierung am Verkehrsauf- kommen von 32 auf 29 Prozent und an der Verkehrsleistung von 5,9 auf 4,7 Prozent zur Folge hätte, und wie lässt sich die Prognose mit dem Ziel des Nationalen Radverkehrsplans der Erhöhung des Radverkehrsanteils vereinbaren? Inwieweit hält die Bundesregierung vor dem Hintergrund der Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025 ihre Aussage „Realistisch ist die Verringerung der Pkw- Fahrten im Bereich bis 6 km um 30 Prozent“ in der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN „Zwischenbilanz des Nationa- len Radverkehrsplans 2002 bis 2012“ (Drucksache 16/5255) aufrecht, und sieht die Bundesregierung die Notwendigkeit, zusätzliche Maßnahmen zur Förderung des Fahrradverkehrs zu ergreifen, um die Absenkung im Pkw-Bereich auch tat- sächlich zu erreichen? Im Rahmen der Verkehrsprognose 2025 wurden für die irekten CO2-Emissionen (der Kraftstoffe) die Emis- ionsfaktoren angesetzt, die seit 2004 vom Umweltbun- esamt verwendet werden. Sie belaufen sich: bei Otto- raftstoff auf 3,135 kg CO2 pro Kraftstoff (bei einem eizwert von 43,543 MJ pro kg Kraftstoff und einem missionsfaktor von 72,0 g CO2/MJ) und bei Dieselkraft- toff auf 3,179 kg CO2 pro kg Kraftstoff (42,960/74,0). iese Faktoren sind – abgesehen von Verfeinerungen bei hrer Berechnung – im Zeitablauf konstant und wurden aher auch für das Jahr 2025 herangezogen. Die Verkehrsprognose 2025 geht von einer Minderung er direkten CO2-Emissionen des Pkw-Verkehrs von 0,2 Prozent aus. Daher wird derzeit keine Veranlassung esehen, von den verkehrspolitischen Zielen der Bundes- egierung abzuweichen. Dies betrifft auch den nationalen adverkehrsplan. Unabhängig davon prüft die Bundes- egierung, inwieweit im Rahmen der Mittelverwendung us der Klimaschutzinitiative zum Beispiel Projekte zur örderung des Fuß- und Radverkehrs gefördert werden önnen. nlage 5 Antwort er Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen des bgeordneten Hans-Michael Goldmann (FDP) (Druck- ache 16/7792, Fragen 7 und 8): Wann hat der Germanische Lloyd beim Mehrzweckschiff „Arkona“ die ersten Mängel an der Antriebsanlage festge- stellt, und wie viele Wochen war das Schiff seitdem in Repa- ratur bzw. nicht einsatzbereit in seiner Funktion als Notfall- schlepper? Wann und warum hat der Germanische Lloyd der „Ar- kona“ die Klassifizierung entzogen? u Frage 7: Die „Arkona“ hatte im April 2006 erstmals Probleme it den Podantrieben. Trotz Ausfalls eines Podantriebs onnte die „Arkona“ ihren Aufgaben als Schadstoffun- all- und Brandbekämpfungsschiff, Schifffahrtspolizei nd Tonnenleger nachkommen. Das Schiff war insge- amt 16 Wochen in Reparatur (Werftaufenthalte ein- chließlich Wartezeiten auf freie Dockkapazität und ehlende Ersatzteile) sowie weitere 31 Wochen einge- chränkt in seiner Funktion als Notfallschlepper. Seit em 18. Januar 2008 ist das Schiff nach erfolgreich ver- 14584 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 (A) ) (B) ) laufener Erprobung auf See wieder uneingeschränkt ein- satzfähig. Zu Frage 8: Der Germanische Lloyd hat der „Arkona“ die Klassi- fizierung nicht entzogen, sondern für die Dauer des Aus- falls eines Podantriebs die Fahrterlaubnis für die Aufga- ben Eisbrechen und Notschleppen eingeschränkt. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) (Drucksache 16/7792, Fragen 9 und 10): Warum und in welchem Umfang hat die Bundesregierung 2007 für das Mehrzweckschiff „Arkona“ Ersatzbetriebsanla- gen, Ersatzteile und Propeller gekauft? Trifft in der Antwort der Bundesregierung auf Frage 6 der Kleinen Anfrage der Fraktion der FDP „Einsatzfähigkeit und Effizienz der bundeseigenen Schiffe“ (Bundestagsdrucksa- che 16/7084) die Aussage der Bundesregierung zu, dass die Reparaturen der „Arkona“ in vollem Umfang vom Lieferan- ten getragen werden und dass dies auch für sämtliche indirek- ten Kosten (Dockung, Werftaufenthalt, Liegeplatzgebühr, Per- sonal etc.) gilt, und wenn nicht, wie hoch sind diese indirekten Kosten? Zu Frage 9: Die Ersatzteile und Propeller für die Antriebe der „Arkona“ werden nicht in Serie gefertigt und unterliegen längeren Lieferfristen. Nur mit umgehender Verfügbar- keit dieser Ersatzteile kann bei möglichen Ausfällen der Antriebe die volle Einsatzbereitschaft des Fahrzeugs schnell wiederhergestellt werden. Daher ist die Liefe- rung dieser Ersatzteile separat beauftragt worden. Zu Frage 10: Die Aussage der Bundesregierung trifft zu. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des Abgeordneten Jan Mücke (FDP) (Drucksache 16/7792, Frage 11): Seit wann ist der Bundesregierung bekannt, dass die Firma Schottel, die sowohl die „Arkona“ als auch die „Maria S. Me- rian“ mit Podantrieben ausgerüstet hat, diese nicht mehr her- stellt (siehe HANSA International Maritime Journal 10/2007), und welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung hieraus für diese beiden Schiffe? Richtig ist, dass die Firma Schottel Podantriebe der Größe, wie sie bei den Schiffen „Arkona“ und „Maria S. Merian“ eingebaut wurden, nicht mehr bewirbt, vertreibt oder ohne Auftrag produziert. Dieses ist der Bundesre- gierung seit September 2007 bekannt. Gegenüber dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwick- lung hat Firma Schottel bekräftigt, auf Auftragsbasis entsprechende Podantriebe fertigen zu können. Die tech- n t A d A 1 Z d d A R a s „ u k d h d o z N e b Z r 2 A d d G K 2 d d z 1 g d (C (D ische Wartung der Podantriebe einschließlich Ersatz- eilbeschaffung ist für die nächsten Jahre gesichert. nlage 8 Antwort er Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen des bgeordneten Christian Ahrendt (FDP) (Drucksache 6/7792, Fragen 12 und 13): Wie beeinträchtigt der Ausfall des Mehrzweckschiffes „Arkona“ die Notfallvorsorge in der Ostsee? Wann rechnet die Bundesregierung mit der erneuten Ein- satzfähigkeit der „Arkona“ (insbesondere in ihrer Funktion als Notfallschlepper), und wie soll der Ausfall kompensiert wer- den? u Frage 12: Nach dem Notschleppkonzept der Bundesregierung ist er nördliche Teil der Kadetrinne als Einsatzbereich für as Mehrzweckschiff „Arkona“ vorgesehen. Kurzfristige usfälle (zum Beispiel Werftliegezeiten, Einsätze im ahmen von Abkommen) werden durch Verlagerung von nderen Schiffen (zum Beispiel Schlepper, Mehrzweck- chiffe) in diesem Gebiet aufgefangen. Der Ausfall der Arkona“ wurde nach dem Vorsorgekonzept der Wasser- nd Schifffahrtsverwaltung kompensiert. Das Vorsorge- onzept berücksichtigt von vornherein einen auch aus an- eren, planbaren Gründen (zum Beispiel Werftaufent- alte) bedingten vorübergehenden Ausfall eines der in er Ostsee stationierten Gewässerschutzschiffe „Arkona“ der „Scharhörn“. In Havariefällen stehen jeweils das weite Gewässerschutzschiff sowie drei fremdbereederte otschlepper zur Verfügung. Somit ist auch bei Ausfall ines Gewässerschutzschiffes ein schnelles Eingreifen ei Havarien sichergestellt. u Frage 13: Die „Arkona“ ist nach erfolgter Reparatur und erfolg- eich verlaufener Erprobung auf See seit dem 18. Januar 008 wieder uneingeschränkt einsatzfähig. nlage 9 Antwort es Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage es Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/7792, Frage 17): Für welchen Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland im Jahr 2020 setzt sich die Bundesregierung im Rahmen der Richtlinienerstellung derzeit bei der Europäischen Kommis- sion in Brüssel ein? Die Bundesregierung hat im Rahmen ihres nationalen lima- und Energieprogramms vom 23. und 24. August 007 anspruchsvolle Ziele bei erneuerbaren Energien für as Jahr 2020 beschlossen. Die Bundesregierung geht abei von einem Erneuerbaren-Anteil von 25 bis 30 Pro- ent im Strombereich, 14 Prozent im Wärmebereich und 7 Prozent bei Biokraftstoffen aus. Diese Zielvorstellun- en sind der Europäischen Kommission übermittelt wor- en. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 14585 (A) ) (B) ) Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage des Abgeordneten Jan Mücke (FDP) (Drucksache 16/7792, Frage 22): Ist das Forschungsschiff „Maria S. Merian“, wie in der Antwort der Bundesregierung auf Frage 2 der Kleinen An- frage der Fraktion der FDP (Drucksache 16/7084) in Aussicht gestellt, in diesem Monat wieder einsatzbereit, und wann kann es zur nächsten Forschungsfahrt ausfahren? Nach Abschluss der Generalüberholung und Ab- nahme der Podantriebe ist geplant, dass „Maria S. Me- rian“ am 10. Februar 2008 Rostock verlässt, um am 19. Februar 2008 in Las Palmas den Forschungsbetrieb wieder aufzunehmen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) (Drucksache 16/7792, Fragen 23 und 24): Wie bewertet die Bundesregierung die öffentliche Kritik aus Betroffenenkreisen an der nunmehr vorliegenden, mit den anderen deutschsprachigen Staaten abgestimmten „offiziel- len“ deutschen Übersetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (siehe „UN-Kon- vention: Übersetzung enthält eklatante Fehler“ in www.kobinet-nachrichten.org vom 11. Januar 2008)? Wie und mit welcher Verbindlichkeit will sich die Bundes- regierung bei den weiteren Abstimmungen mit den Bundes- ländern den Betroffenen- und Sprachsachverstand behinderter Menschen, die zum Beispiel vom Deutschen Behindertenrat legitimiert sind, einholen und deren Interpretationsvorschläge achten? Zu Frage 23: Die Bundesregierung hat die Verbände behinderter Menschen sowohl bei den Verhandlungen zum Über- einkommen über die Rechte von Menschen mit Behinde- rungen als auch bei den Arbeiten an der deutschen Übersetzung eng eingebunden. Die deutsche Arbeits- übersetzung des Bundesministeriums für Arbeit und So- ziales wurde den Verbänden behinderter Menschen früh- zeitig zur Verfügung gestellt, die sich dazu schriftlich und mündlich gegenüber dem Ministerium äußerten. Am 5. Juli 2007 wurde auf einer Fachkonferenz des Deut- schen Instituts für Menschenrechte mit Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Behindertenrates über Fra- gen der Übersetzung diskutiert. Die Anregungen des Deutschen Behindertenrates hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zusammen mit den Stellungnah- men der Bundesländer und der Ressorts in die Verhand- lungen mit den anderen deutschsprachigen Staaten bei der Übersetzungskonferenz am 4. und 5. September 2007 eingebracht. Die Verhandlungen fanden gemäß der Richtlinien des Auswärtigen Amtes für die Behandlung völkerrechtlicher Verträge mit dem Ziel statt, eine ein- heitliche deutsche Vertragssprache zu gewährleisten. Im Verhandlungsprozess konnte zum Beispiel eine Einigung auf die Übersetzung von „legal capacity“ mit „Rechts- und Handlungsfähigkeit“ und die durchgehende Verwen- d w s s S d g k w h a w V V n Z d G ( k b d h A b A d d ( Z n t v g i (C (D ung von „Menschen mit Behinderungen“ erreicht erden, für die sich der Deutsche Behindertenrat ausge- prochen hatte. Der nun vorliegende Text ist die abge- timmte Sprachfassung von Deutschland, Österreich, der chweiz und Liechtenstein und wird die Grundlage für as Ratifizierungsverfahren sein, welches die Bundesre- ierung derzeit vorbereitet. Die Kritik aus Betroffenen- reisen, dass eklatante Übersetzungsfehler begangen orden seien, ist aus Sicht der Bundesregierung nicht altbar. Die vorliegende deutsche Übersetzung basiert uf den fundierten Fachkenntnissen aller Beteiligten. Sie urde unter Berücksichtigung ihrer Interessen sowie des erlaufs und der Zielstellung der Verhandlungen bei den ereinten Nationen von den genannten Staaten ange- ommen. u Frage Nr. 24: Der Entwurf eines Ratifizierungsgesetzes wird von er Bundesregierung entsprechend den Regelungen der emeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien GGO) gefertigt. Eine frühzeitige Beteiligung der Fach- reise, Verbände und Organisationen am Gesetzge- ungsverfahren ist daher schon nach den Bestimmungen es § 47 Abs. 3 GGO vorgesehen. In diesem Zusammen- ang wird die Bundesregierung selbstverständlich die nmerkungen und Anregungen der Behindertenver- ände bei der Fertigung des Gesetzentwurfs prüfen. nlage 12 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen es Abgeordneten Volker Schneider (Saarbrücken) DIE LINKE) (Drucksache 16/7792, Fragen 27 und 28): Trifft es nach Auffassung der Bundesregierung zu, dass aufgrund der Schaffung des neuen § 53 a des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (SGB II), Personen, die die Voraussetzun- gen von § 53 a Abs. 1 SGB II, § 16 SGB III erfüllen und de- nen in den letzten zwölf Monaten nach Vollendung ihres 58. Lebensjahres seitens des Leistungsträgers oder der Agen- tur (Arbeitgeberservice) eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten wurde, auch weiterhin als arbeitslos gelten, und ergibt sich für die Bundesregierung daraus die Konsequenz, dass diejenigen, denen keine sozialversiche- rungspflichtige Beschäftigung angeboten wurde, automatisch nicht mehr als arbeitslos gelten und somit auch keine Förde- rungsleistungen seitens des Leistungsträgers oder der Agentur (Arbeitgeberservice) zusteht? Trifft es nach Auffassung der Bundesregierung zu, dass Personen, welche die Voraussetzungen des § 53 a Abs. 2 SGB II erfüllen und bereits vor dem 1. Januar 2008 das 59. Lebens- jahr vollendet haben, als nicht arbeitslos gelten, und, wenn ja, wie viele Personen wären nach Inkrafttreten des Siebten Ge- setzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze ab dem 1. Januar 2008 von der Regelung im neu geschaffenen § 53a Abs. 2 SGB II betroffen? u Frage 27: Es trifft zu, dass erwerbsfähige Hilfebedürftige auch ach Vollendung des 58. Lebensjahres und eines Leis- ungsbezuges in der Grundsicherung für Arbeitsuchende on mindestens zwölf Monaten künftig als arbeitslos elten, wenn ihnen in den vergangenen zwölf Monaten hres Leistungsbezuges eine sozialversicherungspflich- 14586 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 (A) ) (B) ) tige Beschäftigung durch den Leistungsträger angeboten wurde. Lediglich Personen, die seit Vollendung ihres 58. Lebensjahres und ab dem 1. Januar 2008 Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende von mindestens zwölf Monaten bezogen haben, ohne ein Angebot einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung erhalten zu haben, gelten nach § 53 a Abs. 2 SGB II für den je- weiligen Leistungsbezug nicht als arbeitslos. Diese Per- sonen haben jedoch weiterhin Anspruch auf Beratungs- sowie Förderungsleistungen seitens des Leistungsträ- gers. Dies wird nicht zuletzt durch die im Gesetzentwurf vorgesehene Ergänzung in § 3 SGB II bekräftigt. Zu Frage 28: § 53 a Abs. 2 trifft auch auf Personen zu, die vor dem 1. Januar 2008 das 58. Lebensjahr vollendet haben. Al- lerdings ist Voraussetzung, dass ein Leistungsbezug in der Grundsicherung für Arbeitsuchende von mindestens zwölf Monaten ab dem 1. Januar 2008 vorliegt. Daher sind zum 1. Januar 2008 keine Personen von § 53 a Abs. 2 betroffen. Erst ab dem 1. Januar 2009 können Personen die nötigen Voraussetzungen dieser Regelung erfüllen. Eine belastbare Abschätzung der Anzahl der betroffenen Personen im Jahr 2009 ist nicht möglich, da diese von der Art und dem Umfang des Angebotes so- zialversicherungspflichtiger Beschäftigung durch die Leistungsträger abhängt. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage des Abgeordneten Jörg Rohde (FDP) (Drucksache 16/7792, Frage 32): Stimmt die Bundesregierung der Aussage von Walter Riester zu „Wenn jemand im fortgeschrittenen Alter erkennen sollte, dass er nach der Pensionierung ganz sicher auf die Grundsicherung von 660 Euro im Monat angewiesen ist, dann macht es ökonomisch keinen Sinn, eine Riester-Rente abzu- schließen.“ (Spiegel Online vom 17. Januar 2008)? Der Aussage ist insoweit zuzustimmen, als die monat- liche Leistung aus einer zusätzlichen Altersvorsorge mit der Dauer der Ansparphase ansteigt. Dies gilt auch um- gekehrt. Es ist deshalb von großer Bedeutung, dass mit dem Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge möglichst frühzeitig begonnen wird. Wer wenige Jahre vor Renten- beginn über keine ausreichende Altersvorsorge verfügt, kann dies in der noch zur Verfügung stehenden Zeit nur unter Inkaufnahme hoher monatlicher bzw. jährlicher Vorsorgeaufwendungen ausgleichen. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass es kein gene- relles, also vom individuellen Einzelfall unabhängiges Grundsicherungsniveau in Höhe von 660 Euro gibt. Ob man im Alter auf Leistungen der Grundsicherung im Al- ter und bei Erwerbsminderung angewiesen ist, lässt sich kaum voraussagen. Auch deshalb, weil ein Anspruch von allen zur Verfügung stehenden Einkünften sowie dem vorhandenen Vermögen abhängig ist. Ferner sind Ein- kommen und Vermögen eines Ehegatten oder Lebens- partners zur berücksichtigen. A d d s Z R E A ü d b 1 e h s Z t 1 n G z 1 u z D d v s F k d u r d t r n s b B t v e r (C (D nlage 14 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen es Abgeordneten Heinz-Peter Haustein (FDP) (Druck- ache 16/7792, Fragen 33 und 34): Plant die Bundesregierung, um die nach bestehender Rechtslage negativen Anreize für Geringverdiener zum Ab- schluss einer Riester-Rente zu umgehen, eine Abschluss- pflicht (Obligatorium) für die Riester-Rente einzuführen? Wenn nur wenige Personen in die Problemlage kommen, dass ihre private Vorsorge von der Grundsicherung voll aufge- zehrt wird, warum stellt eine Teilanrechnung von 100 Euro dann nach Ansicht der Bundesregierung ein so großes Pro- blem dar? u Frage 33: Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, die Riester- ente zur Pflicht zu machen. Grundsätzlich muss gelten: in Obligatorium kann beim Aufbau einer zusätzlichen ltersversorgung nur die Ultima Ratio sein. Es kommt berhaupt nur in Betracht, wenn der freiwillige Aufbau er Zusatzrente nicht funktioniert. Die aktuellen Zahlen elegen aber das Gegenteil: Ende 2006 hatten rund 7,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte inen Betriebsrentenanspruch. Daneben wurden bis eute über 10 Millionen private „Riester-Verträge“ abge- chlossen. u Frage Nr. 34: Eine Begrenzung der Anrechnung von Alterseinkünf- en aus einer privaten Altersvorsorge auf beispielsweise 00 Euro würde dazu führen, dass ältere Menschen, die eben solchen Alterseinkünften auch Leistungen der rundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung be- iehen, ein verfügbares Einkommen erhalten, das um 00 Euro oberhalb des von der Sozialhife abzusichernden nd von den Sozialhilfeträgern (Kommunen) zu finan- ierenden soziokulturellen Existenzminimums liegt. ies wäre gleichbedeutend mit einer Erhöhung der Be- ürftigkeitsschwelle für ältere Menschen mit einer pri- aten Altersvorsorge um 100 Euro. Die Zahl der Grund- icherungsbezieher würde sich entsprechend erhöhen. erner führt eine reduzierte Anrechnung von Altersein- ünften aus privater Altersvorsorge zu Problemen bei er Abgrenzung, welche Alterseinkünfte darunterfallen nd welche nicht. Insbesondere ist nicht begründbar, wa- um die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung, ie in erheblichem Umfang auf vom Rentner geleiste- en Beitragsanteilen beruht, in vollem Umfang anzu- echnen ist, nicht aber Riester-Renten von Geringverdie- ern, die während der Erwerbsphase mit bis zu 90 Prozent teuerlich gefördert wurden. Deshalb wäre aus Gleich- ehandlungsgründen, aber auch um eine offensichtliche enachteiligung von Versicherten der gesetzlichen Ren- enversicherung zu vermeiden, auch eine Einbeziehung on gesetzlichen Renten in die verminderte Anrechnung rforderlich. Damit würde die Zahl der Grundsiche- ungsbezieher erheblich ansteigen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 14587 (A) ) (B) ) Anlage 15 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Fragen der Ab- geordneten Heike Hänsel (DIE LINKE) (Druck- sache 16/7792, Fragen 35 und 36): Wie bewertet die Bundesregierung den bisherigen Verlauf und den Stand des Verfassungsprozesses in Bolivien? Wie bewertet die Bundesregierung die Autonomiebestre- bungen in den reichen östlichen Provinzen Boliviens? Zu Frage 35: Die verfassungsgebende Versammlung in Bolivien tagte 16 Monate, um das Wahlversprechen von Staats- präsident Evo Morales der „Neugründung Boliviens“ durch Ausarbeitung einer neuen Verfassung umzusetzen. Ziel der Regierung war es unter anderem, die Rechte der indigenen Bevölkerungsgruppen stärker zu verankern, Landbesitz zu begrenzen und dem Staat größere Ein- flussmöglichkeiten in das Wirtschaftsgeschehen zu er- möglichen. In den 16 Monaten konnten die Regierungs- mehrheit und die Opposition keine Einigung erzielen. Am 9. Dezember 2007 haben die Delegierten der Regie- rungspartei „Movimiento al Socialismo“ in Abwesenheit der Opposition mit ihrer absoluten Mehrheit einen Ver- fassungsentwurf angenommen. Die im Einberufungsge- setz vorgesehene Zweidrittelmehrheit der Delegierten wurde jedoch nicht erreicht. Seit dem 7. Januar 2008 fin- den neue Gespräche zwischen dem Präsidenten und sämtlichen Präfekten der Provinzen statt. Die Bundes- regierung hofft, dass die internen Auseinandersetzungen friedlich verlaufen und zu einem von der breiten Mehr- heit der Bevölkerung getragenen Ergebnis führen. Zu Frage 36: Zeitgleich zu den Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung stimmte die Bevölkerung der vier östli- chen Departements Boliviens Beni, Pando, Santa Cruz und Tarija am 2. Juli 2006 in einem Referendum mehr- heitlich für ihre regionale Autonomie. Dieses Ergebnis wird von der bolivianischen Regierung akzeptiert, aller- dings muss die verfassungsrechtliche Grundlage für die Autonomie der Regionen im Rahmen der neuen Verfas- sung erst geschaffen werden. Die aktuelle Verfassung sieht die Möglichkeit zur regionalen Autonomie nicht vor. Die Bundesregierung unterstützt die Entwicklung Boliviens auf dem Weg zu einer dezentralisierteren und partizipativeren Verwaltungsstruktur. Anlage 16 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Fragen der Ab- geordneten Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/7792, Fragen 37 und 38): Was sind die Gründe für die aktuellen Verzögerungen bei der Umsetzung der African Union/United Nations (AU/UN)- Hybrid-Operation in Darfur (UNAMID), die viele Menschen das Leben kostet, und was hat die Bundesregierung innerhalb der EU und der UN unternommen, um diese Verzögerungen Z U h g f d r z z d t i g w b g D s u d D n I R m 2 p s D Z a t d Z t f A g A i e L d g w t W n d (C (D zur vollständigen Umsetzung der UN-Resolution 1769 (2007) zu minimieren? Wie soll nach Ansicht der Bundesregierung UNAMID wirksamer als die AU-Vorgängermission AMIS werden, wenn Staaten wie Norwegen und Schweden schon im Vorfeld ihre Beiträge zurückziehen und auch die Bundesregierung ihre Zu- sagen gemäß dem Bundestagsbeschluss vom 14. November 2007 noch nicht erfüllt hat? u Frage 37: Die gemeinsame Hybrid-Operation der Afrikanischen nion und der Vereinten Nationen in Darfur UNAMID at am 1. Januar 2008 planmäßig begonnen. Allerdings eht der Aufwuchs der Mission nur langsam voran. Da- ür gibt es eine Reihe von Gründen: Zum einen stehen ie Vereinten Nationen vor enormen logistischen He- ausforderungen, um vor Ort die Voraussetzungen für bis u 26 000 Soldaten und Polizisten sowie Tausende von ivilen Experten zu schaffen. Neben der Rekrutierung er Soldaten und Polizisten müssen auch deren Ausstat- ung und Verlegung organisiert werden. Dabei gibt es nsbesondere Schwierigkeiten, die von der Mission drin- end benötigten Hubschrauber bereitzustellen. Dies äre schon unter normalen Umständen schwierig. Besonders erschwert wird zum anderen die Situation ei UNAMID aber dadurch, dass die sudanesische Re- ierung bei vielen wichtigen Fragen nicht gut kooperiert. ies gilt zum Beispiel bei der Verhandlung des Truppen- tatuts, der Vergabe von Land für den Bau von Lagern nd bei der Aufhebung des Nachflugverbots. Insbeson- ere betrifft dies aber die Zusammensetzung der Truppe. ie Regierung in Khartum weigert sich bisher, wichtige ichtafrikanische Truppenkontingente zu akzeptieren. m EU-Rahmen hat die Bundesregierung daher die egierung in Khartum mehrmals zur besseren Zusam- enarbeit mit UNAMID aufgerufen. Vom 18. bis 7. Dezember 2007 hat die Bundesregierung den Trup- enaustausch eines gambischen und eines senegalesi- chen Kontingents von insgesamt 800 AMIS-Soldaten in arfur finanziert. Diese sind nun in UNAMID integriert. udem hat die Bundesregierung den Vereinten Nationen ngeboten, die Ausbildung von UNAMID-Polizeikon- ingenten finanziell und personell zu unterstützen, um eren anschließende Verlegung zu beschleunigen. u Frage 38: Die bereits genannten Probleme mit UNAMID berei- en uns Sorgen. Dennoch kann UNAMID durchaus ef- ektiver als die AMIS-Mission werden. Im Vergleich zu MIS verfügt UNAMID zum Beispiel über eine gere- elte Finanzierung, auch was die Soldzahlungen betrifft. uch die Ausrüstung und die Ausbildung des Personals st besser als bei AMIS. Die Kommandostrukturen sind benfalls verbessert worden. Weitere Truppen sollen im aufe des Jahres stationiert werden, so dass UNAMID ann auch kräftemäßig umfassender sein wird. Norwe- en und Schweden haben ihre Beiträge zurückgezogen, eil sie von der sudanesischen Regierung nicht akzep- iert wurden. Dies verzögert den Aufwuchs der Mission. ir hoffen, dass die Vereinten Nationen und die Afrika- ische Union die sudanesische Regierung in Khartum azu bewegen können, zukünftig weitere nichtafrikani- 14588 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 (A) ) (B) ) sche Einheiten zu akzeptieren. Die Bundesregierung be- müht sich weiterhin, im Rahmen ihrer Möglichkeiten und entsprechend den Entwicklungen vor Ort einen personellen Beitrag zu UNAMID zu leisten. Die Bun- desregierung steht mit den Vereinten Nationen in Kon- takt hinsichtlich der Abstellung einzelner deutscher Stabsoffiziere. Ein erster Offizier soll in wenigen Wo- chen ins UNAMID-Hauptquartier verlegt werden. Zu- dem wird die Möglichkeit zum Lufttransport von weite- ren UNAMID-Einheiten geprüft. Hier bleibt die Unsicherheit, dass der Sudan zunächst die entsprechen- den Kontingente akzeptieren muss, bevor die Transport- planungen beginnen können. Anlage 17 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Frage der Abge- ordneten Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Frage 39): Für welche Bereiche wird die Bundesregierung die für dieses Jahr angekündigten zusätzlichen 25 Millionen Euro für Afghanistan (vergleiche Afghanistan-Konzept der Bundes- regierung vom 5. September 2007) bereitstellen, und in wel- cher Höhe werden diese Gelder verwendet werden? Der Deutsche Bundestag hat mit dem Haushaltsgesetz 2008 eine Erhöhung der für den Wiederaufbau in Afgha- nistan im Vergleich zu 2007 zur Verfügung stehenden Mittel um 40,7 Millionen Euro beschlossen und damit die von der Bundesregierung angestrebte Erhöhung um 25 Millionen Euro noch einmal deutlich aufgestockt. Die zusätzlichen Mittel werden in erster Linie einer deutli- chen Stärkung unseres Engagements im Polizeibereich zugutekommen. Hier wird der Mitteleinsatz von bisher circa 12 Millionen Euro pro Jahr auf 35,7 Millionen Euro im Jahr 2008 steigen, was einer Erhöhung um 23,7 Millionen Euro (also Verdreifachung!) allein für diesen Bereich entspricht. Die restlichen 17 Millionen Euro aus dieser Mittelerhöhung werden für zivile Auf- bauprojekte im Rahmen des Stabilitätspaktes Afghanis- tan umgesetzt. Die Bundesregierung ist entschlossen, diese Gelder in voller Höhe zu verwenden. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Christoph Bergner auf die Frage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Frage 40): Wie erklärt die Bundesregierung, dass gemäß den Unter- richtungen des Deutschen Bundestages über die Zeiträume 1. Juli 2003 bis 30. Juni 2004, 1. Juli 2004 bis 31. Dezember 2005, 1. Januar bis 31. Dezember 2006 (Drucksachen 15/4897, 16/2551, 16/6880) die strategische Überwachung internatio- naler Telekommunikationsvorgänge stetig zunahm (bei Terro- rismus: 18 624/35 810/462 432; bei Proliferation: 40 286/ 160 719/885 771; bei Drogenhandel: 1 388/11 136/17 917), jedoch in allen drei Bereichen sowohl die nachrichtendienstli- che Relevanz der überwachten Nachrichten prozentual stark abnahm (Terrorismus: 27/35/9; Proliferation: 511/996/424; Drogenhandel: 27/8/4) wie auch die Relevanz bzw. Weitergabe w a B G g V v b d l c s g g T k k s q m i k f t w ü k B n f v s g D z a A d F N g (C (D für Strafverfolgungszwecke (Terrorismus: 5/1/0; Proliferation: 0/ 2/3; Drogenhandel: 0/1/0) nun weit unter die Promillegrenze sank, und welche organisatorischen oder gesetzgeberischen Schlussfolgerungen hält die Bundesregierung angesichts die- ses verschlechterten Verhältnisses zwischen Aufwand und Rechtseingriffen gegenüber den Erkenntnissen daraus für ge- boten? Ihre Frage betrifft die sogenannte strategische Über- achung internationaler Telekommunikationsverkehre uf der Grundlage des Gesetzes zur Beschränkung des rief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses, kurz Art.-10- esetz. Diese Überwachung findet mithilfe von Suchbe- riffen statt, die bei der Bekämpfung von Terrorismus, der erbreitung von Kriegswaffen oder des Drogenhandels on erheblicher Bedeutung sind. Die verwendeten Such- egriffe entsprechen lageangepasst den Erkenntnissen er Bundesregierung über die weltweite Gefährdungs- age. Verschiedene Prüf- und Filterverfahren stellen si- her, dass Beeinträchtigungen des Fernmeldegeheimnis- es auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben. Nicht ewollte Erfassungen werden weitgehend automatisiert elöscht, ohne dass es zu einer Einsichtnahme in die elekommunikationsverkehre geschützter Teilnehmer ommt. Der Anstieg der Zahlen der strategischen Tele- ommunikationsüberwachung, wie in der Frage darge- tellt, erklärt sich im Wesentlichen durch die großen uantitativen und qualitativen Veränderungen in unserer odernen Informations- und Telekommunikationswelt n den letzten Jahren. Über 90 Prozent der erfassten Ver- ehre sind beispielsweise „Spam“-Verkehre oder betref- en anderes Massenaufkommen. Hinzu kommen neue echnische Verfahren, um Telekommunikationsverkehre eltweit durch verstärkten Zusammenschluss von zu bermittelnden Daten noch effizienter abwickeln zu önnen (sogenannter paketvermittelter Verkehr). Die undesregierung sieht es als ständigen Auftrag an, die achrichtendienstliche Relevanz der überwachten Tele- onverkehre im Einklang mit dem Grundrechtsschutz zu erbessern. In organisatorischer Hinsicht steht sie in tändigem Dialog mit der G-10-Kommission. Anlass für esetzgeberisches Tätigwerden sieht sie zurzeit nicht. ie Bundesregierung ist gerne bereit, Einzelheiten im uständigen Parlamentarischen Kontrollgremium zu be- ntworten, dessen Mitglied Sie ja bekanntlich sind. nlage 19 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Christoph Bergner auf die ragen des Abgeordneten Wolfgang Wieland (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Fra- en 41 und 42): Treffen Medienberichte zu, wonach die im derzeit auf der Grundlage von Art. 73 Abs. 1 Nr. 9 a des Grundgesetzes (GG) in der Erarbeitung befindlichen Gesetze über die Befugnisse des Bundeskriminalamtes zur Abwehr von Gefahren des in- ternationalen Terrorismus vorgesehenen Maßnahmen zum Einsatz technischer Mittel in oder aus Wohnungen, zur Über- wachung der Telekommunikation und zum heimlichen Zugriff auf informationstechnische Systeme sich beim Vorliegen be- stimmter Gefahren auch gegen solche Personen richten kön- nen sollen, die in den §§ 53 und 53 a der Strafprozessordnung (StPO) genannt sind, und soll dies auch schon bei einer ab- strakten Gefahr gelten? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 14589 (A) ) (B) ) Wann ist mit der Einbringung des derzeit auf der Grund- lage von Art. l 73 Abs. 1 Nr. 9 a GG in der Erarbeitung be- findlichen Gesetzes über die Befugnisse des Bundeskriminal- amtes zur Abwehr von Gefahren des internationalen Terrorismus in den Deutschen Bundestag zu rechnen, und in welchen Punkten wird sich der Gesetzentwurf von dem im Sommer 2007 bekannt gewordenen Entwurf (Stand 8. August 2007) absehbar unterscheiden? Zu Frage 41: Es trifft zu, dass der aktuell in der Ressortabstimmung befindliche Entwurf eines Gesetzes zur Abwehr von Ge- fahren des internationalen Terrorismus durch das Bun- deskriminalamt Regelungen zum Schutz zeugnisverwei- gerungsberechtigter Personen und für bestimmte Fälle Ausnahmen hiervon vorsieht. Da die Ressortabstimmung insoweit noch nicht abgeschlossen ist, kann zu den Ein- zelheiten derzeit noch keine Auskunft gegeben werden. Zu Frage 42: In Anbetracht der Tatsache, dass sich der Entwurf derzeit in der Ressortabstimmung befindet, sind verbind- liche Aussagen weder hinsichtlich des Inhalts noch in Bezug auf einen Einbringungstermin möglich. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Fragen der Abgeordneten Kornelia Möller (DIE LINKE) (Drucksache 16/7792, Fragen 43 und 44): In welchen Dimensionen wird sich nach Auffassung der Bundesregierung in den nächsten Jahren die zu erwartende Nachfrage nach Personal im öffentlichen Dienst, insbesondere auf Bundesebene, infolge der vorhandenen Altersstruktur be- wegen, und beabsichtigt die Bundesregierung als Ersatz dafür auch Beamte der Deutsche Telekom AG einzusetzen, wofür es nach Agenturberichten in der Deutsche Telekom AG bereits umfangreiche Vorbereitungen gibt? Welche konkreten Vereinbarungen mit der Deutsche Tele- kom AG hat die Bundesregierung bezüglich des Übergangs von verbeamteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Deutsche Telekom AG in verschiedene Bereiche des öffentli- chen Dienstes auf Bundesebene für den Zeitraum bis 2010 ge- troffen, und in welcher Höhe soll die Finanzierung dieser Auf- stockung des öffentlichen Dienstes in den einzelnen Jahren bis 2010 erfolgen? Zu Frage 43: Die früher bei der Deutschen Bundespost tätigen Be- amtinnen und Beamten werden nach Art. 143 b Abs. 3 des Grundgesetzes unter Wahrung ihrer Rechtsstellung bei den privatisierten Postnachfolgeunternehmen beschäf- tigt. Mit dieser ausdrücklichen und bewussten Entschei- dung des verfassungsändernden Gesetzgebers wurde die Beschäftigungspflicht für diese Beamtinnen und Beam- ten den Postnachfolgeunternehmen übertragen. Um der besonderen Situation der Beamtinnen und Beamten in einem privatisierten Unternehmen gerecht zu werden, wurden darüber hinaus insbesondere mit dem Postperso- nalrechtsgesetz eine Vielzahl erforderlicher Sonderrege- lungen geschaffen, wie zu Beurlaubungs- und Zuwei- sungsmöglichkeiten und zur Arbeitszeit. Aufgrund der bestehenden Altersstruktur werden in der Bundesverwal- t n W o z S f d s a l Z D g A r in te le a M t e D z z ( r P B k v B l A n d p B m a A d d ( Z t (C (D ung von 2008 bis 2011 insgesamt circa 7 580 Beamtin- en und Beamte die gesetzliche Altersgrenze erreichen. elche Stellen mit einem kw-Vermerk versehen sind der nachbesetzt werden können, lässt sich nur im Ein- elfall feststellen. Auch in der Bundesverwaltung gibt es tellenabbaubereiche mit Personalüberhängen. Werden reiwerdende Stellen nachbesetzt, stehen diese auch für ie Besetzung mit Beamtinnen und Beamte der Deut- chen Telekom AG offen, soweit sie die Anforderungen n Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung erfül- en. u Frage 44: Das Bundesministerium der Finanzen hat bereits im ezember 2003 bzw. Januar 2004 mit den Postnachfol- eunternehmen Deutsche Telekom AG, Deutsche Post G und Deutsche Postbank AG jeweils eine Vereinba- ung über die Übernahme von Beamtinnen und Beamten die Bundesverwaltung getroffen. Die Postnachfolgeun- rnehmen haben sich verpflichtet, im Rahmen von Stel- nbesetzungsverfahren ausgewählte Beamtinnen und Be- mte zunächst an die jeweilige Bundesbehörde für sechs onate zur Erprobung ohne Erstattung von Personalkos- en abzuordnen. Bei einer anschließenden Versetzung ist in festgelegter Pauschalbetrag an den Bund zu zahlen. as Bundesministerium der Finanzen hat sich in Umset- ung der Vereinbarung bereit erklärt, im Haushaltsvoll- ug unter den Voraussetzungen des § 14 Abs. 2 HG 2004 und der entsprechenden Regelungen in den Folgejah- en) zusätzliche Planstellen zur Übernahme von bei den ostnachfolgeunternehmen beschäftigten Beamtinnen und eamten auszubringen. Die Planstellen werden durch w-Vermerk auf drei Jahre befristet. Erforderlich ist die erbindliche Erklärung der Ressorts, die übernommenen eamtinnen und Beamten nach Wegfall der kw-Planstel- en auf freie Planstellen zu übernehmen. Eine dauerhafte ufstockung des Planstellenbestandes erfolgt nicht. Da- eben wurden rechtliche Instrumente vorgesehen, wie en Vorruhestand nach dem Gesetz zur Verbesserung der ersonellen Struktur in den Unternehmen der Deutschen undespost, die Altersteilzeit und die Sonderurlaubs- öglichkeit mit Dienstbezügen, um den Übergang in ein nderes Dienst- oder Arbeitsverhältnis zu fördern. nlage 21 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Fragen es Abgeordneten Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Drucksache 16/7792, Fragen 45 und 46): Welche Haltung nimmt die Bundesregierung zu den Plä- nen ein, das Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte nach Wiesbaden-Erbenheim zu verlegen? Welche Kosten werden dem deutschen Steuerzahler mit der Verlegung des US-Hauptquartiers nach Wiesbaden-Erben- heim entstehen? u Frage 45: Zunächst zur Klarstellung: Für das Gesamthauptquar- ier der US-Streitkräfte in Europa (USEUCOM), das 14590 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 (A) ) (B) ) sich in Stuttgart befindet, gibt es keine Verlegungspläne. Lediglich für das Hauptquartier der US-Heeresverbände (US Army) in Europa (USAREUR) plant die US-Regie- rung eine Verlegung von Heidelberg nach Wiesbaden. Die US-Regierung befindet sich mitten in einer langwie- rigen Revision ihres weltweiten Konzepts für Truppen- standorte. Über mögliche Konsequenzen dieser Revision innerhalb Deutschlands wird die Bundesregierung regel- mäßig vorab unterrichtet. Gegen die aus US-Sicht struk- turell und logistisch sinnvoll erscheinende Verlegung des Hauptquartiers von USAREUR von Heidelberg nach Wiesbaden hat die Bundesregierung keine Bedenken. Die Bundesrepublik Deutschland wird ihren völkerrecht- lichen Verpflichtungen in diesem Zusammenhang nach- kommen. Zu Frage 46: Auf der Grundlage der völkerrechtlichen Vereinba- rungen trägt die Bundesrepublik Deutschland lediglich die Kosten des Grunderwerbs, der zur Deckung des Lie- genschaftsbedarfs der US-Streitkräfte in Deutschland erforderlich ist. Die übrigen im Zuge der Verlegung entstehenden Kosten, insbesondere die Kosten der Baumaßnahmen, liegen in der Finanzverantwortung der US-Streitkräfte. Der Bund steht zurzeit noch in Verhand- lungen mit dem Land Hessen als Eigentümer der von den USA benötigten Flächen in Wiesbaden-Erbenheim. Vor Abschluss dieser Verhandlungen kann noch keine Aussage zur Höhe der Grunderwerbskosten getroffen werden. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/7792, Frage 47): Warum gelingt es nur völlig unzureichend, die Geldbußen, die wegen Schwarzarbeit festgesetzt werden, auch einzutrei- ben, und was unternimmt die Bundesregierung, um die Schere zwischen festgesetzten Geldbußen und den eingenommenen Geldbußen zu schließen (Bericht des Bundesrechnungshofes über die Organisation und Arbeitsweise der Finanzkontrolle Schwarzarbeit)? Die Aussage, Geldbußen würden nur völlig unzurei- chend eingetrieben, kann nicht bestätigt werden. Der Bundesrechnungshof hat die in einem Jahr festgesetzten und im selben Zeitraum vom Bund vereinnahmten Geld- bußen gegenübergestellt. Die Diskrepanz dieser Daten beruht auf tatsächlichen und rechtlichen Entwicklungen des Verfahrens nach Festsetzung der Geldbuße durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit der Zollverwaltung (FKS). Insbesondere kann sich eine Diskrepanz in folgenden Fällen ergeben: Festsetzung, Rechtskraft und Zahlung beziehen sich auf unterschiedliche Jahre, Zahlungser- leichterungen (Stundung, Ratenzahlung) wurden bewil- ligt und Vollstreckung war nur zum Teil erfolgreich. Darüber hinaus ist zu beachten, dass im Rechtsbehelfs- verfahren das Verfahren an die Amtsgerichte abgegeben wird, sofern dem Einspruch nicht abgeholfen wird. Wird d r w ß g l F A d d D d f m s s t t A w d g E – v p d l c s M a D A d d D (C (D er Einspruch gegen den Bußgeldbescheid vor dem Ge- icht nicht zurückgenommen und nicht vom Gericht ver- orfen, fließen die vom Gericht festgesetzten Geldbu- en aus Verfahren der FKS der Landeskasse zu. Eine esonderte statistische Erfassung der von den Bundes- ändern vereinnahmten Bußgelder aus Verfahren der KS erfolgt nicht. nlage 23 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage er Abgeordneten Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Frage 48): Ist es nach Meinung der Bundesregierung möglich, mit ei- nem konsequenten Abzugsverbot für Aufwendungen (zum Beispiel Betriebsverlagerungen), die im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen (zum Beispiel im Ausland erzielten Einnahmen) entstehen, die Subventionierung von Arbeits- platzverlagerung zu beenden? Das geltende Steuerrecht enthält keine Regelungen, ie die Verlagerung von Arbeitsplätzen in das Ausland ördern oder subventionieren. Aufwendungen im Zusam- enhang mit Betriebsverlagerungen werden im Grund- atz nach dem Veranlassungszusammenhang abgegrenzt, odass bereits jetzt nur die durch die inländische Be- riebsstätte veranlassten Kosten in Deutschland als Be- riebsausgabe abziehbar sind. Soweit Betriebe in das usland verlagert und dabei Wirtschaftsgüter überführt erden, findet nach geltendem Recht eine Besteuerung er stillen Reserven vergleichbar einer Veräußerungs- ewinnbesteuerung statt (so genannte „Entstrickung“). ine Verschärfung des Betriebsausgabenabzugsverbots zum Beispiel im Zusammenhang mit steuerfreien Di- idenden aus dem Ausland – hätte nachteilige standort- olitische Wirkungen. Konzernzentralen würden sich ann überlegen, ob sie künftig ihren Sitz in Länder ver- egen, die günstigere Regelungen für die Geltendma- hung von Beteiligungsaufwendungen haben. Die Aus- chüttungen werden dann nicht mehr an eine deutsche uttergesellschaft geleistet, sondern fließen ins Ausland b. Über die Reinvestition würde dann nicht mehr in eutschland entschieden. nlage 24 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Fragen er Abgeordneten Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Fragen 49 und 50): Welche gesicherten Erkenntnisse liegen der Bundesregie- rung über die positiven Auswirkungen von Subventionen auf die Sicherung von Arbeitsplätzen in konkreten und belegba- ren Fällen vor, und mit welchen Mitteln gewährleistet die Bundesregierung, dass die Vergabe von Subventionen an die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen geknüpft ist? Welche Anstrengungen unternimmt die Bundesregierung, um statt über den Abfluss von Subventionen auch über die langfristige Wirkung von Subventionen informiert zu sein und den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern entsprechend fun- diert Rechenschaft abzulegen? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 14591 (A) ) (B) ) Zu Frage 49: Im Mittelpunkt der finanz- und wirtschaftspolitischen Strategie der Bundesregierung steht neben der Konsoli- dierung der Staatsfinanzen die Förderung von Wachstum und Beschäftigung. In diesem Rahmen trägt auch die Subventionspolitik zu mehr Beschäftigung bei. Subven- tionen können wirtschaftspolitisch sinnvoll sein – bei- spielsweise dann, wenn sie beim Aufbau neuer Märkte Anreize und Impulse geben. Dennoch bedürfen Subven- tionen stets einer besonderen Rechtfertigung und einer regelmäßigen Erfolgskontrolle. Bei einigen subventions- politischen Maßnahmen, etwa bei solchen, die regional- politischen Zielen dienen, sind die Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze direkter und einfacher mess- bar als bei anderen Maßnahmen, zum Beispiel wenn über die Förderung moderner Technologien die Erschlie- ßung neuer Märkte unterstützt werden soll. Eine Reihe von Subventionen verfolgt auch vorrangig andere – zum Beispiel umwelt- oder verteilungspolitische – Ziele. Ein konkreter Fall, in dem unmittelbare Auswirkungen auf Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen feststellbar und auch belegt sind, ist die Gemeinschaftsaufgabe „Ver- besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Bund und Länder führen hier gemeinsam eine wirksame, transparente und aussagefähige Erfolgskontrolle durch. Im Bereich der gewerblichen Wirtschaft konnten zwi- schen 2004 und 2006 rund 95 100 zusätzliche Dauerar- beitsplätze geschaffen und rund 213 000 Dauerarbeits- plätze gesichert werden. Im Rahmen der GRW besteht eine Bindungsfrist bezüglich der Arbeitsplatzzusagen von fünf Jahren nach Abschluss der Investition. Zu Frage 50: Die Bundesregierung orientiert ihre Subventionspoli- tik an Leitlinien, die der Erhöhung der Transparenz, des Rechtfertigungsdrucks und der Steuerungsmöglichkeiten dienen. Mit dem Beschluss dieser Leitlinien im März 2006 hat die Bundesregierung auch die Bedeutung von Erfolgskontrollen hervorgehoben. Auf der Grundlage von § 12 Abs. 2 des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes legt die Bundesregierung Bundestag und Bundesrat alle zwei Jahre zusammen mit dem Entwurf des Bundeshaus- haltsplans einen Subventionsbericht („Bericht über die Finanzhilfen des Bundes und die Steuervergünstigun- gen“) vor. Der 21. Subventionsbericht, mit dem die Bun- desregierung ihrer Rechenschaftspflicht nachkommt, die Maßnahmen zum Subventionsabbau erläutert und ihre Leitlinien für eine strenge und effiziente Subventions- kontrolle darstellt, wurde im August 2007 dem Deut- schen Bundestag vorgelegt. Der Subventionsbericht der Bundesregierung schafft Transparenz, indem er nicht nur über die zahlenmäßige Entwicklung der Subventionen berichtet, sondern auch für jede einzelne Subvention darlegt, inwieweit diese den Leitlinien der Bundesregie- rung genügt. Insbesondere wird auch dargelegt, ob und wie die Subventionen evaluiert werden. A d g ( n W V E r A d F N W u H u C e d A d g L (C (D nlage 25 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Fra- en der Abgeordneten Ulla Lötzer (DIE LINKE) Drucksache 16/7792, Fragen 51 und 52): Welche Haltung nimmt die Bundesregierung zum Be- schluss und zu den in der Öffentlichkeit geäußerten Gründen des Nokia-Aufsichtsrates ein, das Werk in Bochum zu schlie- ßen? Mit welchen Zielen führt die Bundesregierung Gespräche mit Nokia, und welche Ergebnisse wurden bisher erzielt? Die Bundesregierung steht in Kontakt mit der Unter- ehmensleitung von Nokia und dem Land Nordrhein- estfalen. In Bezug auf die Gespräche wurde strikte ertraulichkeit vereinbart. Um die Gespräche und deren rgebnisse nicht zu gefährden, kann die Bundesregie- ung zu Einzelheiten keine Angaben machen. nlage 26 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die rage der Abgeordneten Dr. Thea Dückert (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Frage 53): Ist die Aussage eines namentlich nicht genannten Staatsse- kretärs im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Der Tagesspiegel vom 17. Januar 2008 „Die Bundesregie- rung steht in ständigem Kontakt mit dem Unternehmen und steht für intensive Gespräche zur Verfügung.“ so zu verstehen, dass die Bundesregierung bereit ist, Nokia Subventionen für den Erhalt des Standortes Bochum zu bezahlen, und, falls ja, wie will die Bundesregierung diesmal sicherstellen, dass No- kia den Standort nicht nur kurzfristig weiter betreibt, um die Subventionen zu bekommen, sondern dauerhaft mit dem Standort Bochum plant? Am 18. Januar 2008 hat im Bundesministerium für irtschaft und Technologie ein mehrstündiges Gespräch nter Leitung des Parlamentarischen Staatssekretärs, artmut Schauerte, mit der Geschäftsleitung von Nokia nd der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin, hrista Theben, stattgefunden. Das Gespräch war der normen Bedeutung der Thematik angemessen. Über en Inhalt ist strikte Vertraulichkeit vereinbart worden. nlage 27 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Fra- en der Abgeordneten Hüseyin-Kenan Aydin (DIE INKE) (Drucksache 16/7792, Fragen 54 und 55): Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass es sich bei der Verlagerung des Nokia-Standortes Bochum nach Rumä- nien um eine gezielte Mitnahme von unterschiedlichen Sub- ventionsarten auf EU-, Bundes- und Landesebene handelt, wie der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers öffentlich gemutmaßt hat? Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, um der Standortkonkurrenz um Fördergelder innerhalb der EU entge- genzuwirken? 14592 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 (A) ) (B) ) Zu Frage 54: Standortentscheidungen fallen in die unternehmeri- sche Entscheidungsfreiheit. Die Bundesregierung kann nicht ausschließen, dass die Entscheidung der Firma Nokia, den Standort nach Rumänien zu verlegen, von ru- mänischen Subventionsangeboten beeinflusst ist. Die Europäische Kommission hat öffentlich verlautbart, dass Nokia für das Werk in Cluj keine Förderung aus den Strukturfonds erhalten hat. Unklar ist allerdings noch, inwiefern das Unternehmen indirekt von Vorbeitrittshil- fen für Rumänien profitiert hat. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Hartmut Schauerte, hat Kommissarin Hübner hierzu schriftlich um rasche Aufklärung gebe- ten. Zu Frage 55: Der europäische Rechtsrahmen für die Förderung von Unternehmensansiedlungen aus europäischen und natio- nalen Mitteln enthält bereits einige Sicherungen gegen die Förderungen von Standortverlagerungen innerhalb der Europäischen Union. Die Bundesregierung wird ge- meinsam mit der Europäischen Kommission prüfen, ob und ggf. wie diese Normen noch verschärft werden soll- ten. Insbesondere wird mit der Europäischen Kommis- sion zu diskutieren sein, ob das Genehmigungsverfahren für die Förderung von Investitionsprojekten aus den eu- ropäischen Strukturfonds geändert werden muss, um die Kontrollmöglichkeiten der europäische Kommission bei Verlagerungsfällen zu verbessern. Auch eine Stärkung der Informations- und Beteiligungsrechte von Mitglied- staaten, in denen das zu fördernde Unternehmen bereits Standorte unterhält, ist in Betracht zu ziehen. Ferner muss darüber nachgedacht werden, ob die jetzt maximal fünfjährige Verbleibensfrist für geförderte Investitionen verlängert werden sollte. Bei der Prüfung wird allerdings darauf zu achten sein, dass Europa daraus keinen einsei- tigen Standortnachteil erleidet. Insbesondere in struktur- schwachen Gebieten – wie in Deutschland in den neuen Bundesländern, aber auch in ausgewählten Regionen in den alten Bundesländern – ist die Förderung von Unter- nehmensinvestitionen ein wichtiges Instrument zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und um den wirtschaftli- chen Aufholprozess zu beschleunigen. Das darf bei der Überprüfung des Regelwerks nicht aus den Augen verlo- ren werden. Anlage 28 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Fra- gen der Abgeordneten Sevim Dağdelen (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Fragen 56 und 57): In welchem Zeitraum und welcher Höhe haben die Bun- desregierung und die Landesregierung Nordrhein-Westfalen das Nokia-Werk in Bochum gefördert? Mit welchen Förderinstrumenten wurde das Nokia-Werk in Bochum gefördert, und welche Arbeitsplatzgarantien und Z a n n g l a h F b K d e d R Z f s D j 1 1 Z J S A L n d S p t 2 A r B h s l D n l d F A V t E e d N E d (C (D Bindungsfristen waren mit den Fördermitteln des Bundes ver- bunden? u Frage 56: In der Frage der für Nokia gewährten Fördermittel us der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio- alen Wirtschaftsstruktur“ (GA) ist grundsätzlich zu- ächst festzuhalten, dass Bund und Länder regelmäßig emeinsam den Rahmen für die Regionalförderung fest- egen. Die Umsetzung der Regionalförderung liegt dabei ber in der alleinigen Kompetenz der Länder. Dazu ge- ören neben der Auswahl der Förderprojekte auch die estlegung über die Höhe der Förderung im Rahmen der eihilferechtlich möglichen Förderobergrenzen und die ontrolle darüber, ob die Mittel korrekt eingesetzt und ie Bindefristen einschließlich der Arbeitsplatzzusage ingehalten wurden. Nach Aussage des Landes hat NRW as Nokia-Werk Bochum aus der GA im Rahmen des egionalen Wirtschaftsförderungsprogramms NRW im eitraum 1988 bis 1999 mit rund 60 Millionen Euro ge- ördert. Entsprechend den Regeln der GA wurde der Zu- chuss jeweils zur Hälfte von Bund und Land getragen. arüber hinaus hat die Nokia GmbH im Wege der Pro- ektförderung aus dem Haushalt des BMBF im Zeitraum 997 bis 2007 FuE-Fördermittel in Höhe von rund 0 Millionen Euro erhalten. u Frage 57: In der GA betragen die Bindefristen generell fünf ahre. Solange muss das geförderte Wirtschaftsgut am tandort verbleiben und muss das damit verbundene rbeitsplatzziel eingehalten sein. Nach Auskunft des andes NRW ist die Bindefrist für die letzte Fördermaß- ahme für Nokia 2006 abgelaufen. Die Bindefrist für en Verbleib des geförderten Investitionsgutes am tandort wäre danach eingehalten worden. Allerdings rüft das Land NRW derzeit, ob auch das mit der Inves- itionsförderung verbundene Arbeitsplatzziel von rund 856 Arbeitsplätzen voll erfüllt wurde oder ob es hier nsatzpunkte für eine zumindest anteilige Rückforde- ung von GA-Mitteln gibt. Die Forschungsförderung des undes, soweit sie sich auch an die Wirtschaft richtet, at zum Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse und techni- che Entwicklung zügig in neue Produkte und Dienst- eistungen umzusetzen. Die Verwertung am Standort eutschland steht dabei im Mittelpunkt, auch wenn zu- ehmend Forschungsprojekte in internationaler vor al- em aber europäischer Kooperation durchgeführt wer- en. Die Pläne zur Verwertung der Ergebnisse von orschungsvorhaben müssen von den Unternehmen bei ntragstellung dargelegt werden. Diese beabsichtigte erwertung durch das Unternehmen bzw. das Konsor- ium ist ein wichtiges Kriterium für die Projektauswahl. rfolgt die Verwertung nicht, so verliert, abgesehen von ventuell Rückzahlungsforderungen, das Unternehmen as ausschließliche Nutzungsrecht. Dies ermöglicht die utzung der Ergebnisse durch andere (in Deutschland). ine konkrete Arbeitsplatzgarantie ist nicht Bestandteil er Verwertungspflicht. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 14593 (A) ) (B) ) Anlage 29 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Fra- gen der Abgeordneten Ulla Jelpke (DIE LINKE) (Drucksache 16/7792, Fragen 58 und 59): Wird die Bundesregierung die Nokia-Subventionen zu- rückfordern, und welche Möglichkeiten sieht sie dafür? Welchen Reformbedarf ihrer Förderpolitik sieht die Bun- desregierung angesichts der Tatsache, dass in den letzten Jah- ren in großem Umfang Produktionsstätten direkt nach Auslau- fen der Bindungsfristen verlagert wurden? Zu Frage 58: In der Frage der für Nokia gewährten Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) in Höhe von rund 60 Millio- nen Euro im Zeitraum 1988 bis 1999 ist grundsätzlich zu- nächst festzuhalten, dass Bund und Länder regelmäßig gemeinsam den Rahmen für die Regionalförderung fest- legen. Die Umsetzung der Regionalförderung liegt dabei in der alleinigen Kompetenz der Länder. Dazu gehören neben der Auswahl der Förderprojekte, der Festlegung über die Höhe der Förderung im Rahmen der beihilfe- rechtlich möglichen Förderobergrenzen sowie der Kon- trolle darüber, ob die Mittel korrekt eingesetzt und die Bindefristen einschließlich der Arbeitsplatzzusage einge- halten wurden, auch mögliche Rückforderungen bei ei- ner Fehlverwendung von Fördermitteln. Grundlage für Rückforderungen im Rahmen der GA bilden das GRW- Gesetz und der jeweils geltende Rahmenplan. Die Bindefristen im Rahmen der GA-Förderung betra- gen generell 5 Jahre. Nach Auskunft des Landes NRW ist die Bindefrist für die letzte Fördermaßnahme für Nokia 2006 abgelaufen. Die Bindefrist für den Verbleib des ge- förderten Investitionsgutes am Standort wäre danach eingehalten worden. Allerdings prüft das Land NRW derzeit, ob auch das mit der Investitionsförderung ver- bundene Arbeitsplatzziel voll erfüllt wurde oder ob es hier Ansatzpunkte für eine zumindest anteilige Rückfor- derung der GA-Mittel gibt. Darüber hinaus hat die Nokia GmbH rund 10 Millio- nen Euro Zuwendungen im Rahmen der Projektförde- rung des Bundes aus dem Haushalt des BMBF erhalten. Die Erfüllung der Auflagen aus den Zuwendungsbe- scheiden der entsprechenden Forschungsprojekte wird derzeit geprüft. Sofern gegen Auflagen verstoßen wurde, kommt nach den Regeln der Projektförderung gegebe- nenfalls ein Widerruf der Zuwendung in Betracht, mit der Folge, dass Fördermittel ganz oder teilweise zurück- gefordert werden. Zu Frage 58: Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse vor, dass in den letzten Jahren in nennenswertem Umfang Produktionsstätten direkt nach Auslaufen der Bindefris- ten verlagert wurden. Vor dem Hintergrund der großen regionalen Betroffenheit im Fall Nokia sieht das für das Regionalförderung im Bund zuständige BMWi aller- dings vor, die nationalen Förderregeln noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Geprüft werden muss, ob es in s l S b l o s g Z d A d F L B f n L p R g r A R m s s j V R k n d g a t A d F D m (C (D o bedeutenden Fällen wie Nokia Spielräume gibt, staat- ich geförderte Unternehmen stärker an die getroffene tandortentscheidung zu binden. Dabei ist allerdings zu eachten, dass eine einseitige Verschärfung der nationa- en Förderregeln nicht dazu führen darf, dass der Stand- rt Deutschland einen Wettbewerbsnachteil im europäi- chen und weltweiten Wettbewerb erleidet. Dies wird emeinsam mit den Ländern zu diskutieren sein, deren ustimmung zu Veränderungen der Förderregeln erfor- erlich ist. nlage 30 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die rage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE INKE) (Drucksache 16/7792, Frage 60): Was hat die Bundesregierung unternommen, um von Un- ternehmen, die öffentliche Fördermittel erhalten haben und dann ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sind, die Fördermittel zurückzufordern, und in welchen Fällen ist es der Bundesregierung in den letzten fünf Jahren gelungen, För- dermittel von Unternehmen, die ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sind, zurückzubekommen? Für die Regionalforderung gilt grundsätzlich, dass und und Länder regelmäßig gemeinsam den Rahmen ür die Förderung festlegen. Die Umsetzung der Regio- alförderung liegt dabei in der alleinigen Kompetenz der änder. Dazu gehören neben der Auswahl der Förder- rojekte, der Festlegung über die Höhe der Förderung im ahmen der beihilferechtlich möglichen Förderober- renzen sowie der Kontrolle darüber, ob die Mittel kor- ekt eingesetzt und die Bindefristen einschließlich der rbeitsplatzzusage eingehalten wurden, auch mögliche ückforderungen für die Fehlverwendung von Förder- itteln. Grundlage für Rückforderungen in der Gemein- chaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- chaftsstruktur“ (GA) bilden das GRW-Gesetz und der eweils geltende Rahmenplan. Die Länder kommen ihrer erpflichtung aus der Überprüfung der Fördermittel im ahmen der GA nach. Soweit es zu Rückforderungen ommt, fließen diese dem Bund entsprechend seinem Fi- anzierungsanteil hälftig zu. Seit 2005 stellt der Bund ie Rückeinnahmen den Ländern wieder für Neubewilli- ungen im Rahmen der GA zur Verfügung. Damit wird uch das Interesse der Länder an der Fördermittelkon- rolle gestärkt. nlage 31 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die rage der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Frage 61): Welche Fördertöpfe und -programme auf Bundesebene – einschließlich der KfW Bankengruppe und ähnliche Institu- tionen – können Stadtwerke im Bereich der Energieeinspa- rung/-effizienz und der erneuerbaren Energien nutzen, und wie hoch ist der finanzielle Rahmen dieser Programme? Stadtwerke, also mehrheitlich kommunale Unterneh- en, sind in folgenden KfW-Förderprogrammen an- 14594 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 (A) ) (B) ) tragsberechtigt: Kommunal Investieren, KfW-Umwelt- programm, Solarstrom Erzeugen und KfW-Programm Erneuerbare Energien. Im Programm „Kommunal Inves- tieren“ werden alle Investitionen kommunaler Unterneh- men in die kommunale oder soziale Infrastruktur geför- dert. Hierzu gehören auch die energetische Sanierung von Gebäuden oder die effiziente Energieerzeugung und die Nutzung erneuerbarer Energien. Eine finanzielle Rahmensetzung in Form einer Kontingentierung erfolgt für die Investitionen in Energieeffizenz und/oder erneu- erbare Energien nicht. Im KfW-Umweltprogramm wer- den alle Investitionen für den Umwelt- und Klimaschutz mitfinanziert. Antragsberechtigte sind sowohl private gewerbliche Unternehmen als auch Unternehmen, an de- nen Kommunen beteiligt sind. Auch hier erfolgt keine „Kontingentierung“ hinsichtlich des Umfangs der Inves- titionen (Energieeffizienz der erneuerbaren Energien) oder der Antragsteller (kommunale Unternehmen). Im Programm „Solarstrom Erzeugen“ werden alle Investi- tionen in Photovoltaikanlagen mit einem Kreditbedarf bis zu 50 000 Euro mitfinanziert. Antragsberechtigte sind neben Privatpersonen und privaten gewerblichen Unternehmen auch kommunale Unternehmen. Eine „Kontingentierung“ hinsichtlich der Antragsteller erfolgt nicht. Im KfW-Programm Erneuerbare Energien werden Investitionen in erneuerbare Energien zur Wärmenut- zung mitfinanziert. Antragsberechtigte sind neben priva- ten Unternehmen, kommunale Unternehmen und auch kommunale Gebietskörperschaften. Eine „Kontingentie- rung“ hinsichtlich der Antragsteller erfolgt nicht. Nach den Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen zur Nut- zung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt (Marktan- reizprogramm) können Anlagen zur Nutzung erneuerba- rer Energien gefördert werden. Auch Kommunen und Unternehmen, an denen Kommunen mehrheitlich betei- ligt sind, sind antragsberechtigt. Für die Förderung stehen im Jahr 2008 168,833 Millionen Euro zur Verfügung. Dieser Betrag kann aus Erlösen aus der Veräußerung von Berechtigungen gemäß Treibhausgasemissionshandels- gesetz bis auf 350 Millionen Euro aufgestockt werden. Darüber hinaus erfolgt die Förderung der Stromerzeu- gung aus erneuerbaren Energien in Deutschland in den Bereichen, in denen erneuerbare Energien noch nicht wirtschaftlich sind, durch das Erneuerbare-Energien-Ge- setz (EEG). Nach dem EEG-Erfahrungsbericht 2007 er- gaben sich 2006 für den eingespeisten Strom Differenz- kosten in Höhe von etwa 3,3 Milliarden Euro, die durch die EEG-Umlage an die Endverbraucher weitergegeben wurden. Stadtwerke können EEG-Anlagen zur Stromer- zeugung betreiben und tun dies auch bereits in erhebli- chem Umfang. Im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms (BMU- Programm zur Förderung von Investitionen mit De- monstrationscharakter zur Verminderung von Umwelt- belastungen – Pilotprojekte Inland) werden auch beson- ders innovative Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien und/oder zur Energieeinsparung/-effizienz ge- fördert. Auch Stadtwerke können eine Förderung aus diesem Programm erhalten, wenn die entsprechenden Kriterien erfüllt sind. Gegenwärtig läuft zum Beispiel ein Vorhaben der Stadtwerke Fürstenfeldbruck, bei dem auf dem Dach einer neuen Bio-Energiezentrale eine in- n F s g A d F N n n s d S a g U Z k A d F ( F n s w b g R L n r (C (D ovativ gestaltete Photovoltaikanlage installiert wird. ür Vorhaben aus dem Umweltinnovationsprogramm tehen derzeit für 2008 25,3 Millionen Euro zur Verfü- ung. nlage 32 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die rage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, Frage 62): Wie hoch waren Ende 2007 die Rückstellungen für Atom- kraftwerke und atomare Abfälle der Eon AG, der RWE AG, der EnBW AG sowie der Vattenfall Europe AG, und liegen der Bundesregierung Erkenntnisse darüber vor, ob mit Gel- dern aus diesen Rückstellungen Anteile anderer Unternehmen erworben wurden? Zum ersten Teil der Frage: Die Zahlen für 2007 liegen och nicht vor und sind erst im Sommer nach der unter- ehmensüblichen Beschlussfassung über die Jahresab- chlüsse öffentlich verfügbar. Die Zahlen für 2006 wur- en Ihnen zu Ihrer Schriftlichen Frage Nr. 157 mit chreiben vom 4. September 2007 mitgeteilt. Zum zweiten Teil der Frage: Nach Bilanzrecht stehen llen Posten der Passivseite, zu denen die Rückstellun- en gehören, alle Posten der Aktivseite, zu denen auch nternehmensbeteiligungen gehören, gegenüber. Eine uordnung von Aktivposten zu Passivposten und umge- ehrt findet nicht statt. nlage 33 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die rage der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/7792, rage 63): Wie beurteilt die Bundesregierung die Äußerung des Par- lamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Wirt- schaft und Technologie und Mittelstandsbeauftragten, Hartmut Schauerte, zum Fachkräfte- und Ingenieurmangel in Deutschland, der in seiner Rede auf der 57. Jahresveranstal- tung der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer Hagen (SIHK) am 12. Dezember 2007 wörtlich gesagt hat: „Deutschland hatte in der Vergangenheit so viele gute Inge- nieure, weil es zwei Weltkriege vorzubereiten hatte“ (Westfä- lische Rundschau vom 13. Dezember 2007), und welche Kon- sequenzen will sie aus dieser vermeintlichen Erkenntnis des Mittelstandsbeauftragten für die Bekämpfung des Ingenieur- mangels in Deutschland ziehen? Die Aussage ist in der Form, wie sie zitiert wurde, icht gesagt worden. Tatsächlich habe ich in diesem Zu- ammenhang erklärt: „Warum waren wir so gut? Ja, wir aren Ingenieure, weil wir zwei Kriege vorbereitet ha- en.“ Wenn wir mal darüber nachdenken. Da ist un- laublich viel Energie freigesetzt worden – in die falsche ichtung. Mit welcher Idee wollen wir jetzt die jungen eute faszinieren, damit sie sich für Technik und Inge- ieure interessieren? Und damit leite ich zu einem ande- en Thema über. Ich bin der festen Überzeugung, dass Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 138. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 14595 (A) (C) (B) (D) wir die Debatte über die Klimafragen der Welt vor allem mit Ingenieuren zu lösen haben. In diesem Teil meiner freigehaltenen Rede kam es mir darauf an, vor dem Hin- tergrund des Ingenieurmangels eine notwendige mo- derne Motivation für Technik- und Ingenieurberufe im Kampf zur Rettung des Klimas aufzuzeigen. Es muss neue Energie freigesetzt werden, in die richtige Rich- tung. 138. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. Januar 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31 Anlage 32 Anlage 33
Gesamtes Protokol
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613800000

Die Sitzung ist eröffnet.

Ich begrüße Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, und
wünsche uns eine erfolgreiche Sitzungswoche.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Erster Erfahrungsbericht
der Bundesregierung zum Soldatinnen- und Solda-
tengleichstellungsgesetz.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Franz Josef
Jung. – Bitte, Herr Minister.

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
gung:

Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben uns
in der heutigen Kabinettssitzung mit dem Ersten Erfah-
rungsbericht der Bundesregierung zum Soldatinnen- und
Soldatengleichstellungsgesetz beschäftigt. Dieser Erfah-
rungsbericht wird dem Deutschen Bundestag in den
nächsten Tagen zugehen. Als Bundesregierung sind wir

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Redet
verpflichtet, die Situation der Soldatinnen mit der der
Soldaten zu vergleichen und dem Parlament alle zwei
Jahre diesbezüglich zu berichten. Sie wissen, dass das
Gesetz 2005 in Kraft getreten ist und dass sich dieser
Bericht auf den Zeitraum 2005 bis 2006 bezieht. Das
heißt, bei diesem Bericht kann es sich nur um eine erste
Erfahrungseinschätzung handeln.

Ich will hier gegenüber dem Parlament sagen, dass
der zunehmende Anteil weiblicher Soldaten in der Bun-
deswehr zeigt, dass im Hinblick auf das innere Gefüge
unserer Streitkräfte die Fragen der Förderung und der
Verhinderung von Benachteiligungen von Bedeutung
sind. Die Dienstleistungen von Frauen in den Streitkräf-
ten sind seit 1975 schrittweise ausgedehnt w
nächst waren es nur approbierte Ärztinnen un
kerinnen. Im Jahr 2001 wurde die Bunde
Frauen geöffnet – auf freiwilliger Basis. 1985

(C (D ung 23. Januar 2008 0 Uhr iglich 0,04 Prozent aller Berufsund Zeitsoldaten rauen. Im Jahr 2006 waren es schon 7 Prozent. Um das n Zahlen auszudrücken: Mittlerweile sind über 5 000 Soldatinnen bei der Bundeswehr aktiv. Ich kann ur sagen: Das ist ein Gewinn für die Streitkräfte. Überll, wo ich hinkomme, kann ich feststellen, dass das ngagement unserer Soldatinnen – sei es im Auslandsinsatz, zum Beispiel in Afghanistan, auf den Fregatten or dem Horn von Afrika, sei es im Inlandseinsatz – eien besonderen Zugewinn für die Bundeswehr darstellt. Ich glaube, dass diese Zahl und die Anzahl der Beerberinnen zeigen, dass der Dienst attraktiv ist und wir ie Frage der Eignung und Befähigung ins Blickfeld rüken. Spezifische Probleme müssen aber deutlicher akentuiert werden. Im Klartext heißt das: Im Rahmen der orschrift „Innere Führung“ haben wir das Thema „Failie und Dienst“ stärker in den Blick genommen; denn e mehr Soldatinnen in der Bundeswehr tätig sind, umso äufiger steht dieses Thema auf der Tagesordnung. Dies eicht bis zur Kinderbetreuung. All diese Themen sind in iesem Zusammenhang von Bedeutung und werden vertärkt von uns behandelt. Ich will aber auch auf andere Themen zu sprechen ommen, über die teilweise kritisch diskutiert wird. Es urde die Frage gestellt, warum es bei den Dienstbe ext zeichnungen keine weiblichen Formen gibt. Hierzu will ich sagen: Es bleibt dabei, dass ein Hauptmann ein Hauptmann und nicht eine Hauptfrau ist. Das entspricht im Übrigen dem Wunsch unserer Soldatinnen und auch dem Wunsch unserer militärischen Gleichstellungsbeauftragten. Das Gesetz hätte zwar eine andere Regelung zugelassen, wir wollten diesbezüglich aber dem Wunsch der Soldatinnen entsprechen. Oft wird die Frage gestellt, wie sich die Situation im Hinblick auf Beförderungen in höhere Dienstgrade darstellt. Hierzu will ich Folgendes sagen: Natürlich ist es so – die Entwicklung begann mehr oder weniger erst im danach –, dass es einige Zeit dauert, bis sieht. Aber wir haben mittlerweile eine n Ulm, eine Pilotin, die Tornados fliegt, anderen höheren Dienstgraden. Diese orden. Zud Apotheswehr für waren le Jahre 2001 und man Ergebnisse Generalärztin i und Frauen in Bundesminister Dr. Franz Josef Jung Entwicklung vollzieht sich erst. Ich habe es schon gesagt: Dies ist letztlich ein Gewinn für die Bundeswehr. Für die Streitkräfte insgesamt haben wir einen Frauenanteil von 15 Prozent festgelegt. Beim Sanitätsdienst soll die Quote 50 Prozent betragen. Wir wollen dieses Gesetz weiterhin den Erfordernissen der Tagesaktualität entsprechend umsetzen. Es gibt eine gute Zusammenarbeit mit der militärischen Gleichstellungsbeauftragten. Das Thema „Familie und Dienst“, das ich schon angesprochen habe, umfasst natürlich auch Themen wie die Teilzeitarbeit und Telearbeitsplätze und erstreckt sich bis zu der Einrichtung von Familienbetreuungszentren. Hier hat der Generalinspekteur Mitte letzten Jahres die „Teilkonzeption Vereinbarkeit von Familie und Dienst in den Streitkräften“ erlassen. In ihr werden Handlungsfelder zur Verbesserung aufgezeigt: Personalführung, Organisation des Dienstes, Führungskompetenz, Dienstzeit sowie finanzielle und sonstige Leistungen für Frauen. Ich möchte einen letzten Gesichtspunkt ansprechen. Einen besonderen Stellenwert hat die Kinderbetreuung. Sie wissen, dass die Bundesregierung ein Programm zum Ausbau der Kinderbetreuung aufgelegt hat. Wir sind mit den kommunalen und kirchlichen Trägern vor Ort im Gespräch, um unser Angebot zu erweitern und damit auch diesen Kriterien innerhalb der Streitkräfte Rechnung zu tragen. Insgesamt würde ich mich freuen, wenn der Bericht der Bundesregierung trotz seines durchaus erheblichen Umfanges auf Ihr reges Interesse trifft und als ein Baustein dazu beiträgt, weiteres Engagement und Aufgeschlossenheit für die Belange der Streitkräfte zu wecken. Ich denke, unsere Soldatinnen und Soldaten haben dies verdient. Besten Dank. Herzlichen Dank, Herr Minister. – Ich bitte, zunächst Fragen zu dem Themenbereich zu stellen, über den soeben berichtet wurde. Das Wort hat die Kollegin Irmingard Schewe-Gerigk. Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





(A) )


(B) )


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613800100

Herr Minister Jung, recht herzlichen Dank für Ihren
Vortrag. Es hat ja schon im Vorfeld einige Berichterstat-
tungen dazu gegeben. Unter anderem gibt es einen Be-
richt der ddp. Dazu würde ich gern eine Frage an Sie
richten, nämlich die, ob auch die Bundesregierung die
Position vertritt, dass es im Ernstfall Probleme und
Schwierigkeiten mit Soldatinnen gibt. Ich zitiere jetzt,
aus welchem Grund es zu Schwierigkeiten kommen soll.
In der ddp-Meldung steht:

Es stellte sich heraus, dass die Männer in der Ge-
fahrenlage einen Beschützerinstinkt für die Kame-
radinnen entwickelten und mehr darauf achteten,
sie vor schlimmen Kriegsfolgen zu bewahren als
genau die Befehle zu befolgen. Aus diesem Grund

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(C (D sei schon manche Einheit an den Rand der Kampfunfähigkeit geraten, ist in Militärberichten nachzulesen. Vertreten auch Sie diese Position, und, wenn ja, welhe Konsequenzen ziehen Sie daraus? Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidiung: Frau Abgeordnete, ich vertrete diese Position nicht. eine Erfahrungen sind völlig anders. Ich habe gerade arauf hingewiesen: Immer wenn ich die Truppen im uslandseinsatz besuche – sei es am Horn von Afrika uf unseren Fregatten, wo auch unsere Soldatinnen ngagiert sind, sei es in Afghanistan oder im Kosovo –, ann ich eher das Gegenteil feststellen. Ich will allerdings Folgendes sagen: Wir müssen den ulturellen Situationen vor Ort ein Stück Rechnung traen. Ich denke beispielsweise an Afghanistan. Dort stellt ich die Frage, wo man Soldatinnen, wenn ein Kontakt it der Bevölkerung vorgesehen ist, einsetzen kann. Das st ein Punkt, den wir berücksichtigen. Aber insgesamt unterstreiche ich noch einmal, dass nsere Soldatinnen einen sehr positiven Beitrag zur Enticklung unserer Streitkräfte leisten und ihren Auftrag oll und ganz erfüllen, so wie ihn die Bundeswehr insgeamt für dieses Land zu leisten hat. (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ich habe später noch eine Nachfrage!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613800200

Die nächste Frage stellt erst einmal die Kollegin

enke.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1613800300

Herr Minister, auch ich kenne das Papier des General-

nspekteurs, das jetzt ein Jahr alt ist und viele Ideen be-
üglich der Vereinbarkeit von Familie und Dienst ent-
ält. Aber aus der Sicht der Truppe kann ich Ihnen
agen, dass die Realität sehr wenig mit dem Bericht zu
un hat. In einiger Zeit soll nun schon wieder ein Bericht
orgelegt werden, und es soll geprüft werden. Sie sollten
rst einmal dafür sorgen, dass in Ihrer Truppe Familie
nd Dienst wirklich vereinbart werden können. Wir alle
issen, dass Soldatenehepaare hier Schwierigkeiten ha-
en.

Da Sie bei der Kinderbetreuung wieder nur auf die
ommunen setzen, möchte ich Sie fragen, ob Sie bei
roßen Kasernen Möglichkeiten sehen, eine Kinderbe-
reuung zu organisieren. Es kann schließlich sein, dass
eide Ehepartner ins Manöver ziehen müssen. Sie kön-
en es einem kommunalen Kindergarten – das ist ähn-
ich wie an einer Hochschule – nicht zumuten, die Kin-
erbetreuung auch für die Nacht zu organisieren.

In dem Bericht lese ich: „Man soll …“, „Man
ann …“, „Es muss überlegt werden …“ Ich frage Sie:
ie wollen Sie die vielen guten Dinge, die in dem Be-






(A) )



(B) )


Ina Lenke
richt stehen, in diesem oder auch im nächsten Jahr zu-
mindest teilweise umsetzen?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
gung:

Der Generalinspekteur hat die Teilkonzeption be-
wusst erlassen, damit dies in die Praxis umgesetzt wird.
Ich bin mit unserer militärischen Gleichstellungsbeauf-
tragten diesbezüglich im Gespräch. Wir wissen, dass wir
auf unterschiedliche Herausforderungen Antworten fin-
den müssen. Wenn es beispielsweise vor Ort Möglich-
keiten gibt, kommunale Einrichtungen oder kirchliche
Träger zur Kinderbetreuung zu nutzen, dann ist es sinn-
voll, diesen Weg zu gehen. Aber es gibt im Hinblick auf
die Bundeswehr spezifische Fragen, auf die wir eigene
Antworten finden müssen. Das gilt für viele Bereiche;
ich darf das Thema Teilzeitarbeitsplätze und Telearbeits-
plätze ansprechen. Wir haben, um diesen Kriterien
Rechnung zu tragen, einen Prozess angestoßen, der sich
– das sage ich Ihnen ganz offen – erst noch entwickeln
muss.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613800400

Die nächste Frage stellt wiederum die Kollegin

Schewe-Gerigk. – Bitte.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Minister Jung, ich freue mich über Ihre positive
Einstellung zu den Soldatinnen. Ich habe auch nichts an-
deres erwartet. Aber ich habe Sie nicht nach der Rolle
der Soldatinnen, sondern nach der Rolle der Soldaten ge-
fragt, die, wie es in dem Bericht steht, aus dem ich zitiert
habe, statt ihre Befehle auszuführen, ihrem Beschützer-
instinkt gegenüber den Soldatinnen nachkommen. Wäre
da nicht von Ihrer Seite eine Klarstellung notwendig, da-
mit solche Sätze nicht mehr auftauchen?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidi-
gung:

Es gab in diesem Zusammenhang – das will ich hier
nicht verschweigen – durchaus Startschwierigkeiten. Sie
wissen, welche große öffentliche Diskussion teilweise
stattgefunden hat, als es darum ging, Frauen als Solda-
tinnen in der Bundeswehr zuzulassen; das will ich jetzt
nicht alles schildern. Aber ich muss Ihnen sagen: Die
Praxis und die Erfahrung sind völlig anders. Es gibt zwar
einzelne Dinge, zum Beispiel das, was Sie gerade ange-
sprochen haben. Dies werden wir aber korrigieren.

Meine Einstellung ist folgende – ich will dies hier im
Parlament ganz offen sagen –: Das Verhalten der Männer
hat sich in verschiedenster Hinsicht zum Positiven ge-
wendet, als die Frauen dazukamen. Auch das ist ein Ge-
winn für die Bundeswehr.


(Beifall der Abg. Petra Heß [SPD] – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Frauen sind immer ein Gewinn!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613800500

Die nächste Frage stellt die Kollegin Lenke.

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(C (D Herr Minister, in diesem Bericht gibt es wie üblich usammenfassungen und Schlussfolgerungen. Die letzen Sätze dieses Berichtes haben mich wirklich erstaunt; ls Verteidigungsminister segnen Sie diesen Bericht ja b. Wir wissen, dass der Anteil der Frauen bei den Teiltreitkräften 15 Prozent und bei den Sanitätern 50 Proent betragen soll. Das ist eine von der alten Regierung estgesetzte Größe. Zum Thema Quoten lassen Sie chreiben, Schätzungen, wann die Quoten erreicht würen, seien nur schwer möglich, da sich die Bewerbungsnd Einstellungslage vor dem Hintergrund der politichen/sicherheitspolitischen Situation, der Arbeitsmarktage und der demografischen Entwicklung verändern önne. Dann heißt es hier noch: Selbst bei anhaltend guer Bewerbungslage würden die gesetzlichen Quoten icht erreicht. Jetzt frage ich Sie: Welche Quoten wollen Sie erreihen? Diese Quote muss ja bei Teilstreitkräften unter 5 Prozent und bei den Sanitätern unter 50 Prozent beragen. Die Quote bei den Sanitätern ist kein großes Prolem, aber bleiben wir bei der Truppe und damit bei den eilstreitkräften. Welchen Prozentsatz meinen Sie in Iher Zeit als Minister zu erreichen? Das Schlusswort diees Berichtes erscheint mir sehr schlecht; denn es ist geade für die Soldatinnen sehr demotivierend, die sich on Ihnen mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Buneswehr erwartet haben. Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidiung: Zunächst einmal möchte ich noch einmal darauf hineisen, Frau Kollegin, dass das genannte Gesetz 2005 in raft getreten ist und dass dies nach einer relativ kurzen eit ein erster Erfahrungsbericht ist. Dass wir dieses Ziel rreichen wollen, ist klar; das ist vorgegeben. Es ist biser noch nicht erreicht worden; das haben Sie hier geade formuliert. Aber ich denke, wir kommen dorthin. Ich habe den Eindruck – das will ich klar und deutlich agen –, dass im Hinblick auf Eignung, Leistung und Fäigkeit Voraussetzungen dafür gegeben sind, das zu ereichen. Wir haben übrigens bei der Bewerberlage wenn ich es richtig im Kopf habe – ein Verhältnis von ins zu vier bei den Frauen und Männern, die zu uns ollen. Von daher bin ich durchaus optimistisch, dass ir diese Quote erreichen. Ich schaue jetzt in die Runde. Mir sind bisher keine eiteren Fragen zum Bericht des Ministers angezeigt orden. – Es scheint auch jetzt keine zu geben. Gibt es Fragen zu anderen Themen der heutigen Kainettssitzung? – Auch das ist nicht der Fall. Herzlichen Dank, Herr Minister. Ich beende die Befragung der Bundesregierung und nterbreche die Sitzung für zehn Minuten, bevor ich die ragestunde aufrufe, da die Kolleginnen und Kollegen, ie es betrifft, offensichtlich nicht damit gerechnet Vizepräsidentin Petra Pau haben, dass dieser umfängliche Bericht hier in so kurzer Zeit behandelt werden kann. (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das zeigt die Qualität des Berichts!)

Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1613800600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613800700




(A) )


(B) )



(Unterbrechung von 13.16 bis 13.25 Uhr)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613800800

Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf:

Fragestunde

– Drucksachen 16/7792, 16/7820 –

Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß Ziffer 10
Abs. 2 der Richtlinien für die Fragestunde die dringli-
chen Fragen auf Drucksache 16/7820 auf.

Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Arbeit und Soziales. Zur Beantwortung
der dringlichen Fragen steht der Parlamentarische
Staatssekretär Franz Thönnes zur Verfügung.

Ich rufe die dringliche Frage 1 der Kollegin
Dr. Dagmar Enkelmann auf:

Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus
der Feststellung des Statistischen Bundesamtes vom Montag,
dem 21. Januar 2008, dass im Jahr 2005 knapp 13 Prozent der
Bundesbürger von Armut bedroht gewesen seien und dieser
Anteil in den letzten Jahren deutlich zugenommen habe?

Bitte, Herr Staatssekretär.

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613800900


Frau Abgeordnete Dr. Enkelmann, das Statistische
Bundesamt berichtet in seiner Pressemitteilung vom
21. Januar 2008 nicht, dass der Anteil der von Armut be-
drohten Menschen in den letzten Jahren deutlich zuge-
nommen hat.

Die amtlichen Daten zeigen, dass das statistische Ri-
siko von Einkommensarmut von 2004 auf 2005 trotz der
wirtschaftlich angespannten Situation nur geringfügig
angestiegen ist, nämlich nur um rund 1 Prozentpunkt. In
der Pressemitteilung werden aktuelle Ergebnisse der Er-
hebung „Leben in Europa 2006“ vorgestellt. Die neue
Statistik wird mittlerweile in allen EU-Mitgliedstaaten
sowie in Norwegen und Island einheitlich erstellt und
liefert als einzige amtliche Quelle international ver-
gleichbare Informationen zu Einkommensverteilung,
Armut und Lebensbedingungen in Europa. Ausschlagge-
bend für die Armutsrisikoquote sind die erfragten Vor-
jahreseinkommen aus 2005. Auf dieser Grundlage hat
das Statistische Bundesamt für Deutschland eine Ar-
mutsrisikoquote von genau 12,7 Prozent ermittelt. Damit
liegt Deutschland deutlich unter dem EU-25-Schnitt von
16 Prozent und gehört zu den Staaten mit geringem Ar-
mutsrisiko. Lediglich die skandinavischen Länder,
Tschechien und Slowenien schneiden noch besser ab.

Im Übrigen ist inzwischen bereits der Dritte Armuts-
und Reichtumsbericht der Bundesregierung in Arbeit.
Dieser Bericht soll dem Kabinett im Frühjahr 2008 vor-
gelegt werden, da er nach einem Beschluss des Deut-

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(C (D chen Bundestages regelmäßig zur Mitte einer jeden Leislaturperiode vorzulegen ist. Daran schließt sich dann ie Behandlung im Parlament an. In diesem Bericht wird in umfassendes Bild der sozialen Lage in Deutschland eschrieben, das sich nicht nur auf die Analyse relativer inkommensarmut beschränkt; vielmehr werden dort eitere Teilhabeformen und die Lebenslagen ausgeählter Gruppen analysiert sowie die Maßnahmen der undesregierung zur Stärkung von Teilhabe und sozialer ntegration beschrieben. Nur auf der Basis einer derart mfassenden Betrachtung und Bewertung können entprechende Schlussfolgerungen gezogen werden. Frau Dr. Enkelmann, Sie haben das Wort zu Ihrer ers en Nachfrage. Eine kurze Vorbemerkung, Herr Staatssekretär: Ich inde es schon erschreckend, dass Sie es offenkundig icht als Problem begreifen, wenn 13 Prozent der Menchen von Armut bedroht sind. Ich komme zu meiner ersten Nachfrage: Inwieweit önnte ein gesetzlich garantierter Mindestlohn zur Arutsvermeidung beitragen? Ein Problem in diesem Land ist die Kinderarmut. ,6 Millionen Kinder in Deutschland leben in Armut; as ist ein Skandal. Dazu meine zweite Nachfrage: Was ill die Bundesregierung tun, welche konkreten Maßahmen plant die Bundesregierung, um Kinderarmut zu ermeiden? Das waren jetzt gleich beide möglichen Nachfragen. – itte, Herr Staatssekretär. F Frau Dr. Enkelmann, eine Anmerkung zu Ihrer Vorbe erkung: Damit befassen wir uns schon. Das macht Soren. Wir gehen mit diesem Thema sehr sorgfältig um. ies hat bereits die Vorgängerregierung im Jahre 2003 it der Einführung der Grundsicherung getan, und das ut die jetzige Koalition dadurch, dass sie die Armutsnd Reichtumsberichterstattung fortschreibt. Das ist im oalitionsvertrag so niedergelegt. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Es geht um Schlussfolgerungen! Der Bericht hilft den Betroffenen nicht!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613801000
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613801100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613801200
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613801300

Ich habe Ihnen gerade gesagt: Wir arbeiten daran.

Man kann sich dabei nicht einfach nur auf eine statis-
ische Erhebung und Bewertung konzentrieren, sondern
ir müssen auch darüber sprechen, wie es mit den Teil-
abechancen, der Bildung und der Arbeit aussieht. Im
ritten Armuts- und Reichtumsbericht wird ein umfas-

endes Bild beschrieben. Das zeigt, dass die Bundes-
egierung auch bei diesem Thema an entsprechenden
ntworten arbeitet.






(A) )



(B) )


P
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613801400
Es ist völlig klar, dass das Einkom-
men im Alter ein Spiegelbild des Einkommens in der Er-
werbsphase ist. Das heißt, wir müssen alles dafür tun,
dass es für die Menschen, die sich in der Erwerbsphase
befinden, Bildung und Arbeit zu fairen Bedingungen
gibt.

Deswegen hat diese Bundesregierung erstens einen
entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt. Dabei geht es
darum, wie wir beim Arbeitnehmer-Entsendegesetz mit
den Mindestlöhnen umgehen und anhand welcher Krite-
rien dieses Gebiet weiterentwickelt wird, sodass die Ta-
rifvertragsparteien Mindestlöhne für die Menschen und
Branchen regeln können, die wollen, dass dieses Gesetz
Anwendung für sie findet.

Zweitens haben wir eine Reform für das Gesetz über
die Festsetzung von Mindestarbeitsbedingungen vorge-
legt, um auch die Branchen zu erfassen – über einen
Ausschuss geregelt –, die nicht unter das Arbeiterneh-
mer-Entsendegesetz fallen, um zu gewährleisten, dass
die Menschen fair und anständig entlohnt werden.

Drittens halten wir weiterhin daran fest, konkrete Im-
pulse zu geben, damit Deutschland auf dem Wachstums-
pfad bleibt. Dies haben wir mit dem 25-Milliarden-Euro-
Investitionsprogramm getan, was mit dazu beiträgt, dass
Arbeit und Beschäftigung in den verschiedenen Investi-
tionsfeldern – Forschung und Entwicklung, Infrastruk-
tur, CO2-Gebäudesanierung – entstehen. Das sind nur ein
paar kleine Punkte.

Viertens hat diese Regierung in den letzten sechs bis
sieben Monaten Programme für den Bereich des Arbeits-
marktes beschlossen, die gut bis zu 400 000 Menschen
betreffen, die es aufgrund ihrer persönlichen Situation
und besonderer Vermittlungshemmnisse besonders schwer
haben, Arbeit zu bekommen. Das sind die bis zu
100 000 Menschen, die im Rahmen des Kommunal-
kombi-Programms entlohnt werden, das sind die bis zu
100 000 Menschen, bei denen es große Vermittlungs-
hemmnisse gibt, das sind die 100 000 Menschen, die
hinsichtlich der Ausbildung jetzt eine zweite Chance be-
kommen, das sind die 40 000 jungen Menschen, für die
wir zusätzliche Einstiegsqualifizierungsplätze entwickelt
haben, das sind die 23 000 Plätze für junge Menschen, bei
denen es hinsichtlich eines Ausbildungsplatzes schwere
Vermittlungshemmnisse gibt, das sind die 4 000 Men-
schen, die wir im Bereich der Behindertenpolitik fördern
– 500 Ausbildungsplätze, 1 000 Plätze für Menschen mit
besonderen Behinderungen und 2 500 Plätze für Integra-
tionsfälle –, usw.

Ich habe diese Zahlen nur deshalb genannt, damit
deutlich wird, dass diese Bundesregierung sehr viel Wert
darauf legt, Beschäftigung zu organisieren und auch de-
nen zu helfen, die besondere Schwierigkeiten haben,
damit sie in der Erwerbsphase Arbeit und ein gutes Ein-
kommen haben. Das ist die beste Sicherung gegen Al-
tersarmut.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Meine zweite Frage ist nicht beantwortet worden, – I i S E R k b g D K S v h t K n K d l z – S h r M a l w g d g S a D I G (C (D Frau Präsidentin! Es geht um die Kinderarmut!)


Dazu gehört auch der Bereich der Kinderarmut. Ich bin
hnen sehr dankbar, dass Sie auch daran noch einmal er-
nnern. Im Übrigen wird durch die Pressemitteilung des
tatistischen Bundesamtes sehr deutlich, dass gerade die
rwerbsfähigkeit und die Ausbildung ein ganz zentrales
isikopotenzial bergen. Wenn man keine Arbeit und
eine Ausbildung hat, dann ist das Risiko, arm zu sein,
esonders hoch.

Ich habe gerade etwas zu den Ausbildungsplätzen
esagt. Die Integration von Jugendlichen ist das eine.
as andere ist, mit den besonderen Vermittlungs- und
inderbetreuungsaktivitäten der Bundesregierung, der
chaffung von Ganztagsschulplätzen und der Schaffung
on Krippenplätzen dafür zu sorgen, dass Alleinerzie-
ende Arbeit finden, sodass auch die Kinder dieser El-
ern aus der Kinderarmut herauskommen.

Daneben arbeitet diese Bundesregierung an einem
onzept, die bisher schon herbeigeführte Regelung,
ach der 140 000 Kinder sozusagen über ihre Eltern vom
inderzuschlag profitieren, auszuweiten. Außerdem
enken wir über einen Erwerbstätigenzuschuss nach.

Es ist sehr kompliziert – auch der Komplex Arbeits-
osengeld II muss berücksichtigt werden –, dies jeweils
u berechnen. Unsere Absicht ist es, über diesen Weg
Kinderzuschlag und Erwerbstätigenzuschlag – die
chwelle ins Arbeitslosengeld II für diese Menschen er-
eblich zu erhöhen, sodass die Kinder aus der Armut he-
auskommen.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Schöne Versprechen!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613801500

Eine Nachfrage stellt nun die Kollegin Kornelia
öller.


Kornelia Möller (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613801600

Danke. – Herr Staatssekretär, erlauben Sie mir bitte

uch eine Vorbemerkung. Es ist, glaube ich, sehr frag-
ich, ob die von Ihnen benannten Kombilohnmodelle
irklich dazu beitragen, dass den betroffenen Menschen
eholfen wird, oder ob sie nicht vielmehr den betreffen-
en Unternehmen nützen. Darüber können wir uns aber
ern noch einmal im Ausschuss unterhalten.

Zu meiner Frage: Sie haben bereits angemerkt, dass
ie tätig werden wollen. Bundeskanzlerin Merkel sagte
m 28. November:

Wir wollen, dass niemand wegen der Kinder in die
Bedürftigkeit fällt.

ann sagte sie weiter:

Deshalb werden wir den Kinderzuschlag erhöhen
und vereinfachen.

ch möchte von Ihnen wissen, wann eine entsprechende
esetzesinitiative vorliegen wird.






(A) )



(B) )

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613801700


Frau Präsidentin, ich enthalte mich jetzt einer Vorbe-
merkung, weil wir hier keine Debatte führen, sondern in
der Fragestunde sind. Ich versuche daher, mich auf die
Frage zu konzentrieren.

Ich habe gerade ausgeführt, dass wir daran arbeiten.
Sie wissen, dass mehrere Häuser, das Bundesministe-
rium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und das
Finanzministerium, davon tangiert sind. Wir befinden
uns in einem Diskussionsprozess. Ich kann Ihnen hier
jetzt kein Datum nennen; aber wir arbeiten sehr zügig
daran, weil wir wissen, dass dies ein Thema ist, auf das
es zeitnah eine Antwort geben muss.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613801800

Die nächste Nachfrage stellt die Kollegin Lenke.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1613801900

Herr Staatssekretär, es geht um den Kinderzuschlag.

Meine Frage: Was hat die Bundesregierung bisher ge-
macht, und was will sie angesichts der Tatsache machen,
dass nur 12 Prozent aller Antragsteller, die auf einen
Kinderzuschlag hoffen, diesen Zuschlag gezahlt bekom-
men, während 88 Prozent aller Antragsteller eine Ableh-
nung erhalten? Außerdem haben wir von der Bundes-
regierung erfahren, dass 18 Prozent der Gesamtkosten,
die der Kinderzuschlag ausmacht, Verwaltungs- und Bü-
rokratiekosten sind. Was haben Sie gemacht, um beim
Kinderzuschlag die Bürokratiekosten zu senken, und
was haben Sie gemacht, um eine höhere Genehmigungs-
quote zu erreichen? – Das hat nichts mit der Entfristung
der Monate des Kinderzuschlags zu tun; nicht, dass Sie
auf meine Frage so antworten. Ich möchte von Ihnen
eine klare Antwort.

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613802000


Frau Kollegin Lenke, Sie wissen, dass die Frage nach
dem Verhältnis von Antragstellern und Bewilligungen
dann, wenn eine Ablehnungsquote von 88 Prozent be-
schrieben wird, nicht unbedingt auf einen prinzipiellen
Misserfolg des Gesamtleistungspotenzials hinausläuft.
Es geht hier auch darum, mit welcher Erwartung An-
träge gestellt werden und ob Anträge möglicherweise
auch dann gestellt werden, wenn von vornherein klar ist,
dass sie nicht positiv beschieden werden können. Ich
habe aber gerade bei Ihrer Vorfragerin ausgeführt, dass
genau diese Erfahrungen aus der Vergangenheit berück-
sichtigt werden müssen, wenn wir jetzt den Erwerbstäti-
gen- und Kinderzuschuss weiterentwickeln, und zwar
auch hinsichtlich der Frage, wie sich dies so regeln lässt,
dass Erwartungen entsprochen werden kann, dass mög-
lichst viele Kinder dabei erreicht werden und dass die
Menschen nicht in die Bedürftigkeit im Hinblick auf
Arbeitslosengeld II hineinfallen. Das gehört alles mit in
den Komplex hinein, nach dem Ihre Vorfragerin gerade
gefragt hat und zu dem ich gesagt habe, dass wir zeitnah
daran arbeiten und einen Abstimmungsprozess mit den
anderen Häusern zu organisieren versuchen, um hier
bald zu einer Lösung zu kommen.

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(C (D Die letzte Nachfrage zu dieser ersten dringlichen rage stellt die Kollegin Hirsch. – Bitte. Besten Dank. – Herr Staatssekretär, Sie haben gerade usgeführt, dass Sie zügig und zeitnah daran arbeiten. as Ganze stand als Vorhaben auch schon in der Koali ionsvereinbarung. Seither sind weit über zwei Jahre verangen. Was ist damit? Wir haben im November 2007 eine Kleine Anfrage an ie Bundesregierung gerichtet und zur Antwort bekomen, die Bundesregierung beabsichtige nicht, den Kin erzuschlag zu erhöhen. Wir sind da doch etwas verirrt. (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist öfters so bei euch!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613802100
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613802200

rst will man es zeitnah und zügig machen, wie es schon
n der Koalitionsvereinbarung steht, dann plötzlich wie-
er überhaupt nicht. Anschließend kommt die Ankündi-
ung der Kanzlerin. Was stimmt denn an dieser Stelle ei-
entlich?


(Zuruf von der CDU/CSU: Die Kanzlerin hat immer recht!)


F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613802300

So ist das eben mit der Fragerei und dem, was man hi-

eininterpretiert.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Es geht um die Antwort der Bundesregierung! – Gegenruf des Abg. Christian Lange [Backnang] [SPD]: Mäßigen Sie sich ein bisschen!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613802400

Ich bitte darum, die Antwort des Staatssekretärs erst

inmal anzuhören.

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613802500

Ich habe nicht von einer Erhöhung, sondern von einer

usweitung der bisherigen Regelung zum Kinderzu-
chlag gesprochen. Wir wollen den Kreis derjenigen, die
om Kinderzuschlag profitieren – zurzeit wird er für un-
efähr 140 000 Kinder gewährt –, erweitern. Ich habe
uch darauf hingewiesen, dass wir damit denjenigen hel-
en wollen, die sich hinsichtlich der Bedürftigkeit an der
chwelle zum Arbeitslosengeld II befinden. Wir wollen
erhindern, dass sie diese Schwelle überschreiten.

An dieser schwierigen Konstruktion, bei der es auch
m die Anrechnung des Einkommens und die Klärung
er Bedürftigkeit geht, arbeiten wir zurzeit, und zwar zü-
ig. Tun Sie mir deshalb den Gefallen, nichts in die be-
eits gegebenen klaren Antworten auf die Fragestellun-
en hineinzuinterpretieren. Von einer Erhöhung ist nicht
ie Rede gewesen.






(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613802600

Damit kommen wir zur dringlichen Frage 2 der Abge-

ordneten Elke Reinke:
Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus

der Feststellung des Statistischen Bundesamtes vom Montag,
dem 21. Januar 2008, dass Ältere – Menschen über 65 Jahre –
im früheren Bundesgebiet mit 14 Prozent überdurchschnitt-
lich von Armut betroffen sind, sowie aus den jüngsten War-
nungen der OECD vor einer Wiederkehr der Altersarmut für
ihre künftige Rentenpolitik?

Bitte, Herr Staatssekretär.

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Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613802700


Die Antwort lautet wie folgt: Die Armutsrisiko-
quote der Älteren liegt auf Basis der amtlichen Erhe-
bung EU-SILC von 2006 nicht unter dem Wert für die
Gesamtbevölkerung, sondern mit 13,1 Prozent in etwa
gleichauf. Ein Grund hierfür ist, dass in EU-SILC gegen-
wärtig selbstgenutztes Wohneigentum nicht als fiktives
Einkommen in die Berechnung miteinbezogen wird. Äl-
tere Haushalte weisen eine höhere Eigentumsquote und
geringere Hypothekenbelastungen auf.

Wie sich aus anderen Studien ergibt, führt eine Be-
rücksichtigung dieses Einkommensvorteils zu einer un-
ter der Gesamtquote für die Bevölkerung liegenden
Armutsrisikoquote Älterer. Voraussichtlich wird selbst-
genutztes Wohneigentum in die EU-SILC-Ergebnisse
für das Jahr 2007 eingehen.

Die Warnung vor einer Zunahme der Altersarmut be-
zieht sich auf die Ergebnisse der 2007 von der OECD
veröffentlichten Studie „Pensions at a Glance“. Diese
Publikation zeigt, dass Deutschland mit seinen Refor-
men im Bereich der Alterssicherung im internationalen
Vergleich bereits weit vorangekommen ist und die einge-
leiteten Maßnahmen angemessene Antworten auf die de-
mografischen und gesellschaftlichen Herausforderun-
gen sind.

Aus den Ergebnissen der OECD geht hervor, dass als
Folge der Reformen in Zukunft die gesetzliche Renten-
versicherung, die private Rentenversicherung und die
betriebliche Altersvorsorge gemeinsam dazu beitragen,
dass der Lebensstandard gewahrt werden kann. Dies gilt
auch für Geringverdiener, deren Renteneinkommen nach
den Berechnungen der OECD im Übrigen oberhalb der
Grundsicherung für Ältere liegen.

Die Berechnungen der OECD zeigen aber auch, dass
in Verbindung mit der geförderten zusätzlichen Alters-
vorsorge der Lebensstandard der Rentnerinnen und
Rentner auch in Zukunft auf dem heutigen Niveau gehal-
ten werden kann. Somit bestätigt die OECD den von der
Bundesregierung eingeschlagenen Kurs, bei Wahrung
der finanziellen Tragfähigkeit der Rentenversicherung
einen angemessenen Lebensstandard der Älteren durch
die Kombination von gesetzlicher Rentenversicherung
und staatlich geförderter zusätzlicher Altersvorsorge zu
sichern.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613802800

Sie haben das Wort zu Ihrer ersten Nachfrage, bitte.

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(C (D Meine erste kurze Nachfrage lautet: Welche weiteren rkenntnisse über die Zunahme von Altersarmut liegen er Bundesregierung vor? Bitte, Herr Staatssekretär. F Ich habe das eben erläutert. Wir werten zurzeit wei ere Untersuchungen aus, die in den Dritten Armutsund eichtumsbericht Eingang finden werden. Zu diesem erzeit laufenden Auswertungsprozess kann ich hier eine Daten nennen. Auch hierbei gilt, was ich in meiner ntwort auf die Frage von Frau Dr. Enkelmann ausge ührt habe: Wir arbeiten derzeit an dem Bericht, der im rühjahr in das parlamentarische Verfahren eintreten ird. Wir werden mit Sicherheit im Laufe des ersten albjahrs Gelegenheit haben, im Deutschen Bundestag arüber zu diskutieren. Sie haben die Möglichkeit zu einer zweiten Nach rage. Meine zweite Nachfrage lautet: Wie bewerten Sie die inschätzung des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtserbandes, dass bis 2020 der Anteil der von Altersarmut etroffenen auf bis zu 10 Prozent steigen könne? Wie ollen Sie diesen Trend stoppen? Die Variante Riesterente zieht wohl nicht mehr. F Die Bundesregierung hat sich bei den von ihr in den etzten Jahren eingeleiteten Schritten zur Sicherung des inkommens im Alter sehr stark darauf konzentriert, hancen und Gelegenheiten zum Aufbau einer zusätzlihen privaten und betrieblichen Altersvorsorge zu geen. Ich erinnere an die Renaissance der betrieblichen ltersvorsorge mit dem Recht auf Entgeltumwandlung. ch erinnere daran, dass wir noch vor kurzer Zeit im eutschen Bundestag entschieden haben, die Sozialver icherungsund die Steuerfreiheit für die hierfür aufgeendeten Beiträge fortzuführen. Ich erinnere daran, dass eute rund 17,3 Millionen Menschen einen Rechtsnspruch auf betriebliche Altersvorsorge haben. Ich erinere an den rasanten Anstieg der Zahl derjenigen, die inen Riester-Vertrag abgeschlossen haben. Das sind inwischen über 10 Millionen Menschen. Das alles trägt ur Sicherung des Einkommens im Alter bei. Das sollten ir bei der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen be ücksichtigen. Das Einkommen im Alter ist das Spiegelbild des Einommens in der Erwerbsphase. Faire Löhne, Mindestntlohnungsbedingungen und Mindestlöhne haben somit influss auf das Einkommen im Alter. Die beiden entprechenden Gesetzentwürfe hat Bundesarbeitsminister Parl. Staatssekretär Franz Thönnes Scholz hier vorgelegt. Des Weiteren müssen wir Beschäftigung organisieren. Das ist die gleiche Argumentation wie eben. Noch ein Hinweis. Heute sind rund 2 Prozent der über 65-Jährigen auf Grundsicherung im Alter angewiesen. Die Grundsicherung im Alter ist eine solidarische Leistung aller Steuerzahlerinnen und Steuerzahler für die Menschen, die im Alter kein ausreichendes Einkommen haben, egal aus welchen Gründen. Darunter sind viele Menschen, die keine Gelegenheit hatten, zu arbeiten, wie ältere Frauen, die nach dem Krieg Kinder erzogen haben. Darunter sind auch welche, die keine Arbeit gefunden haben oder einer Arbeit nachgegangen sind, die nicht sozialversicherungspflichtig gewesen ist. 2003 haben wir geregelt, auf den Unterhaltsrückgriff auf Familienmitglieder weitestgehend zu verzichten. Man muss also beim Sozialamt nichts offenlegen, sondern hat Anspruch auf Grundsicherung. Diese beträgt im Schnitt für die über 65-Jährigen 627 Euro. Damit sind auch Wohnungsund Heizungskosten abgedeckt. Das ist eine solidarische Leistung aller Steuerzahlerinnen und Steuerzahler für diejenigen, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigener Kraft bestreiten können. Rund 2 Prozent der über 65-Jährigen kommt diese gesetzliche Regelung zugute; das sind ungefähr 370 000 Männer und Frauen in Deutschland. Das ist eine gute Leistung. Man darf aber von den heutigen Bedingungen keine Rückschlüsse auf die Zukunft ziehen. Wenn jemand heute 800 Euro verdient, dann bedeutet das nicht, dass er in seiner 30-jährigen Erwerbsphase dauerhaft 800 Euro verdienen wird. Man kann nicht voraussagen, wann Phasen der Selbstständigkeit und der Arbeitslosigkeit eintreten. Damit Sie die ganze Komplexität deutlich wahrnehmen: Wir haben im Rentenversicherungsrecht zum Beispiel geregelt, dass es für Kindererziehungszeiten zusätzliche Entgeltpunkte gibt. Da Sie nicht alle biografischen Verläufe konkret voraussagen können, können Sie auch nicht behaupten, in 30 Jahren liege die Altersarmut bei 10 Prozent. Ich halte nichts davon, mit solchen Zahlen zu operieren. Wir stehen heute in der Verpflichtung, alles dafür zu tun, Arbeitsund Ausbildungsplätze zu schaffen sowie Menschen zu fairen und anständigen Löhnen in Beschäftigung zu bringen. Die erste Nachfrage stellt der Kollege Kolb. Herr Staatssekretär, geben Sie mir recht, dass das Ri siko der Altersarmut insofern steigt, als eine Senkung des Rentennettoniveaus vor Steuern im RV-Nachhaltigkeitsgesetz vorgesehen ist? Gerade in den neuen Bundesländern gibt es viele Personen, die Phasen längerer Erwerbslosigkeit zu verzeichnen haben. Insgesamt gibt es in unserem Land zudem einen Trend hin zu mehr Teilzeitarbeit. Nur noch zwei Drittel der Beschäftigten verfügen heutzutage über eine Vollzeitarbeitsstelle. Der Anteil der gesetzlichen Rente wird also deutlich rückläufig sein. Sieht die Bundesregierung vor diesem Hintergrund die Notwendigkeit, den Anreiz für Geringverdiener und Personen mit gebrochenen Erwerbsverläufen zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge zu verstärken? Heute b R r g m N l L M d a M ü R m F u F s B n r l 7 w k d e t ü d D u S s v t a s z (C (D esteht das Problem darin, dass ein Anspruch auf iester-Rente auf die Grundsicherung im Alter ange echnet wird. Ich glaube, die Frage ist deutlich geworden. Das führt aus unserer Sicht zu Fehlanreizen, die drin end beseitigt werden müssen. Sehen Sie das auch so? Herr Staatssekretär. F Ich könnte jetzt einfach sagen: Nein. – Ich will das ein gerne begründen, Kollege Kolb. Erstens müssen wir – das sage ich noch einmal deut ich – daran arbeiten, Arbeit und Beschäftigung zu fairen öhnen zu erreichen. Das heißt im Kern: Vollzeitarbeit. an muss dazu sagen, dass Menschen für die Zeiten, in enen sie in Teilzeit arbeiten, manchmal auch eigenverntwortlich und selbst entschieden, bei knapp 850 Euro onatseinkommen einen Rentenanspruch erwerben, der ber der Grundsicherung liegt, wenn man von der iester-Förderung Gebrauch macht. Bei einem Einkomen von 850 Euro und Inanspruchnahme von Riesterörderung erhält man im Alter mit gesetzlicher Rente nd Riester-Rente mehr als 627 Euro. Wir haben die örderbedingungen für die Riester-Rente so günstig getaltet, dass auch Phasen der Arbeitslosigkeit mit einem eitrag von 5 Euro im Monat überbrückt werden könen, sodass die Riester-Verträge weiterlaufen. Im Beeich der unteren Einkommen, insbesondere bei Famiien mit Kindern, werden teilweise Förderquoten von 0 bis zu 90 Prozent erreicht. Ich glaube, damit haben ir gute Voraussetzungen für ein angemessenes Einommen auch im Alter geschaffen. Ich wiederhole: Man sollte nicht davon ausgehen, ass dauerhaft in Teilzeit gearbeitet wird oder dass wir s überwiegend mit gebrochenen Erwerbsbiografien zu un haben. Ich glaube, dass eine vernünftige Abdeckung ber die ganze Wegstrecke gewährleistet sein kann. Wir haben noch zwei Nachfragen zu dieser zweiten ringlichen Frage. Als Erste hat die Kollegin r. Enkelmann das Wort. Herr Staatssekretär, da Sie auf konkrete Fragen sehr nkonkret sehr viel reden, versuche ich es noch einmal. tichwort Riester-Rente. Sie haben über Lebensstandardsicherung im Alter geprochen, unter anderem durch geförderte private Altersorsorge. Wie passt es zusammen, wenn dann bei Beroffenen, die Grundsicherung im Alter erhalten, das ngerechnet wird, was sie mit der Riester-Rente angepart haben? Sind Sie bereit, diese Anrechnung endlich u beenden? Herr Staatssekretär. F Frau Dr. Enkelmann, das passt wie folgt zusammen: § 2 des Sozialgesetzbuches XII beschreibt das Nachrangigkeitsprinzip der Sozialhilfe. Damit ist einfach Folgendes umschrieben: Das, was solidarisch von allen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern für jemanden aufgebracht wird, der aus eigener Kraft seine Existenz ökonomisch nicht sichern kann, wird erst aufgebracht, nachdem derjenige, sofern er eigenes Einkommen oder eigenes Vermögen hat, dieses eingesetzt hat. Erst dann kommen die Leistungen der Solidargemeinschaft, in dem Fall der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, zum Einsatz. Dieses Nachrangigkeitsprinzip zieht sich durch das ganze Sozialrecht. Darauf bitte ich immer sehr genau zu achten, Frau Dr. Enkelmann, weil wir an dieser Position Orientierung brauchen. Würde man hier eine Veränderung herbeiführen, käme sofort die nächste Frage: Wie behandeln wir in dem Zusammenhang die anderen Einkommensarten wie Rente, Lebensversicherung oder Vermögen, das möglicherweise aus Grundund Hauseigentum besteht? Wenn Sie bei der Grundsicherung das, was an Riester-Rente angespart worden ist, nicht verrechnen, stellt sich automatisch die Frage: Darf eine andere Rente möglicherweise auch nicht angerechnet werden? Ich sage ganz deutlich: Es ist nicht möglich, auf den Grundsicherungsanspruch quasi noch ein Plus oben drauf zu setzen, (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das haben Sie den Leuten aber vorgegaukelt!)

Elke Reinke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613802900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613803000
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613803100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613803200
Elke Reinke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613803300
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613803400




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613803500
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1613803600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613803700
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1613803800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613803900
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613804000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613804100
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613804200




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613804300
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613804400

sodass am Ende derjenige, der nur die Möglichkeit hatte,
sich eine geringe Rente zu erarbeiten, dadurch einen
Nachteil hätte.

Dieses Nachrangigkeitsprinzip müssen Sie beachten.
Ich glaube, es ist ein gutes Prinzip, dann zu helfen, wenn
jemand keine eigenen Einkommen hat und nichts Eige-
nes einbringen kann. Dann ist die Solidargemeinschaft
da. Ist es anders und kann Einkommen eingebracht wer-
den, dann muss dieses auch eingebracht werden. Daher
wird es keine Änderung an dieser Stelle geben.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Betrug!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613804500

Es drängt viele Kolleginnen und Kollegen, zu dieser

Frage nachzufragen. Ich will Nachfragen gerne zulassen,
appelliere aber an die Fragesteller, sich um präzise Fra-
gen zu bemühen, sodass es dem Staatssekretär möglich
ist, kurz zu antworten.


(Beifall des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


Das Wort hat der Kollege Rohde.


Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1613804600

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,

bei der Frage, die eben aufgeworfen wurde, geht es da-
rum, dass die Trennlinie zwischen gesetzlicher Ver-

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(C (D flichtung und Freiwilligkeit gezogen werden muss. enn bei den Vorsorgeformen, die Sie aufgeführt haben, reiwilligkeit herrscht, dann muss diese Freiwilligkeit eschützt werden. Meine Frage zielt auf Ihre Aussage, jemand mit eiem Einkommen von 850 Euro könne mit seinen Einahlungen in das gesetzliche Rentensystem und mit einer iester-Rente schon den Grundsicherungsbetrag erreihen. In der Anhörung, die wir am Montag hatten, wurde esagt, dass es die Möglichkeit gibt, dass genau jemand us diesem Personenkreis mit 63 Jahren im Falle der Areitslosigkeit vorzeitig mit Abschlägen in Rente gechickt werden kann. Die Abschläge bewegen sich circa wischen 7 und 14 Prozent. Dann gäbe es doch ein gröeres Problem gerade für die Bezieher niedriger Einommen. Hat die Bundesregierung vor diesem Hinterrund vielleicht nicht doch die Möglichkeit, die esetzeslücke zu schließen? F Kollege Rohde, wir haben gerade heute Morgen im usschuss darüber debattiert, wie mit dem Prinzip umegangen wird, dass man dann, wenn Rentenansprüche orhanden sind, von der Möglichkeit des vorzeitigen intritts in die Rente Gebrauch machen sollte. Wir haben eute Morgen auch darüber diskutiert, dass das auch etas mit dem Arbeitsplatzangebot zu tun hat. Ich glaube, ei den Erwerbsverläufen, die da sind, tritt an der Stelle ei denjenigen, über die wir heute sprechen, dieses Prolem nicht auf; denn diese haben in der Regel Erwerbshasen und, wenn sie arbeitslos waren, Anrechnungszeien in der Rentenversicherung, die über 42, 43, bis hin zu 5 Jahren gehen. Die nächste Nachfrage stellt der Kollege Dr. Troost. Herr Staatssekretär, haben Sie gestern den Kommen ar von Lucas Zeise in der Financial Times Deutschland it der Überschrift „Genug geriestert“ gelesen? Für eine Begriffe wird dort das Grundproblem völlig rich ig beschrieben. Die Riester-Förderung, die sehr viel eld kostet, wird bei denjenigen, die im unteren Einommenssegment arbeiten, letztlich nichts bewirken; sie st vielmehr für die Katz, weil diese Menschen sowieso ie Aufstockung bekommen. Diejenigen, die letztlich on der Riester-Förderung profitieren, sind die mit relativ ohen Einkommen. Da stellt sich die Frage, ob dieses Intrument überhaupt noch gebraucht wird. Ich glaube, dieer Kommentar – ich kann ihn auch allen Kolleginnen und ollegen empfehlen – bringt das Gesamtproblem auf den unkt. Vor dem Hintergrund muss die ganze Riester-Förerung für meine Begriffe neu überdacht werden. F Wenn das der Tenor des Artikels ist – zu Ihrer ersten rage: Ich habe ihn nicht gelesen –, dann teile ich die einung des Autors, so wie Sie sie wiedergegeben ha en, nicht. Ich wiederhole: Bei einer Einkommenshöhe on 850 Euro und einer Einzahlung in die Rentenver Parl. Staatssekretär Franz Thönnes sicherung lohnt sich die Riester-Rente. Alle Berechnungen, die angestellt werden und die besagen, die RiesterRente würde sich nicht lohnen, implizieren immer die Aussage: Du hast sowieso keine Chance, auf deiner langen Wegstrecke irgendwann ein gutes Einkommen oder eine richtige Vollzeitbeschäftigung zu bekommen. – Das ist nicht unser Weltbild. Wir wollen vielmehr dazu beitragen, dass Menschen Arbeit bzw. Beschäftigung und eine faire Entlohnung bekommen. Das ist im Kern bei dem Großteil der Fall. Es gibt einige Arbeitnehmer – sonst würden wir die politische Debatte über Mindestlöhne nicht führen –, bei denen das nicht der Fall ist. Wir müssen darüber reden, wie wir andere Risiken im Bereich des Arbeitslebens besser absichern können. Daraus zu schlussfolgern, ein RiesterVertrag würde sich nicht lohnen, würde dem widersprechen, was zum Beispiel die Stiftung Warentest in der Zeitschrift Finanztest bewiesen hat: Riester lohnt sich für die Menschen. Ich kann nur hinzufügen: Einen Vertrag über eine Riester-Rente abzuschließen, muss ein persönliches Präjudiz sein. Wir sind davon überzeugt; sonst wären wir auch nicht zu dem Ergebnis gekommen, über die Aktion „Altersvorsorge macht Schule“ zusammen mit den Volkshochschulen die Riester-Rente bekannter zu machen und deutlich zu machen, dass die gesetzliche Rentenversicherung, private und betriebliche Altersvorsorge dazu beitragen, ein angemessenes Auskommen im Alter zu haben. Die letzte Nachfrage zu dieser dringlichen Frage stellt der Kollege Haustein. Herr Staatssekretär, stimmen Sie mir zu, dass man 35 Jahre lang 1 850 Euro brutto braucht – so sind unsere Berechnungen –, um Grundsicherungsniveau zu erreichen? Wie kommen Sie darauf, dass man nur 800 Euro im Monat braucht, um dieses Niveau zu erreichen? (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das stimmt nie im Leben!)

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613804700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613804800
Dr. Axel Troost (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613804900
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613805000




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613805100
Heinz-Peter Haustein (FDP):
Rede ID: ID1613805200

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613805300


Die Rentenberechnungen sind im Kern darauf ausge-
legt: 45 Jahre und durchschnittliches Einkommen; das
durchschnittliche Jahreseinkommen im Jahr 2006 lag,
glaube ich, bei knapp 30 000 Euro. Es ist notwendig,
27 Jahre Rentenversicherungsbeiträge zu zahlen, um
eine Leistung oberhalb der Grundsicherung zu erhalten.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das ist doch realitätsfern! Das stimmt auch nicht! – Zuruf von der FDP: Moment mal! – Weitere Zurufe von FDP)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613805400

Wir kommen damit zur dringlichen Frage 3 der Kol-

legin Hirsch:
Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus

der Feststellung des Statistischen Bundesamtes vom Montag,


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(C (D dem 21. Januar 2008, dass Menschen, die 2005 781 Euro im Monat zur Verfügung hatten, als armutsgefährdet betrachtet werden müssen, für ihre Überprüfung der Regelsätze in den Grundsicherungssystemen? Liebe Kollegen aus der FDP-Fraktion, dieses Thema ag vertiefungswürdig sein, aber jetzt sind wir bei der ringlichen Frage 3 der Kollegin Hirsch, und das Wort at der Parlamentarische Staatssekretär. F Zwischen der Höhe des vom Statistischen Bundesamt rrechneten Werts und der Höhe der Eckregelsätze gibt s keinen Zusammenhang. Die vom Statistischen Bundesamt berechnete Armutsisikoquote bzw. die damit verbundene Schwelle sind tatistische Messzahlen zur Erfassung der Einkommenserteilung. Anders als bei den Eckregelsätzen bzw. dem rundsicherungsbedarf geht es bei dieser Statistik nicht arum, das gesellschaftlich notwendige Minimum an ateriellem Lebensstandard und Teilhabemöglichkeiten u definieren. In der Analyse des Statistischen Bundesamtes wird ie im Rahmen der Methode der offenen Koordinierung wischen den EU-Mitgliedstaaten vereinbarte Definition es Armutsrisikos zugrunde gelegt. Damit ist die mittere Einkommenssituation der Referenzpunkt. Dem isiko der Einkommensarmut unterliegt derjenige, des en Einkommen einen bestimmten Mindestabstand zum ittelwert in der Gesellschaft aufweist. Als Konvention urden dabei 60 Prozent des bedarfsgewichteten Median inkommens ausgewählt. Entscheidend ist, dass diese Armutsrisikogrenze nur ine statistische Kennziffer ist. Ihre Höhe hängt von verchiedenen normativen Festlegungen wie der Wahl eines ittelwerts oder der Festlegung eines Gewichtungs erfahrens für Mehrpersonenhaushalte ab. So hat zum eispiel das Land Nordrhein-Westfalen in seiner Arutsberichterstattung 50 Prozent des Durchschnittsein ommens als Schwelle definiert, wodurch der Wert dort eutlich niedriger ist. Die Armutsrisikoquote ist eine Messzahl, mit der ein spekt der Ungleichheit in der Einkommensverteilung tatistisch gemessen wird. Die Armutsrisikoquote stellt ur eine Zwischengröße hin zu dem Berechnungswert ar. Dass diese statistische Maßzahl nichts mit der landäufigen Vorstellung von Armut zu tun hat, zeigt auch olgendes Beispiel: Würden sich die Einkommen aller ersonen in Deutschland auf einen Schlag verdoppeln, o wäre auch die Armutsrisikogrenze, die ja in Relation um Mittelwert errechnet wird, doppelt so hoch. Die Arutsrisikoquote, also der Anteil der Personen mit einem inkommen unter dieser Grenze, bliebe also unveränert. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das ist eine starke Argumentation!)


(Anhaltende Zurufe von der FDP)

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613805500






(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613805600

Die Kollegin Hirsch hat das Wort zu einer Nachfrage.


Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613805700

Wir freuen uns zunächst einmal über Ihre fast schon

politische Forderung, dass sich die Einkommen der ab-
hängig Beschäftigten in Zukunft verdoppeln sollen. Ich
glaube, das ist ein guter Ansatzpunkt. Es würde viel-
leicht schon helfen, mit dem gesetzlichen Mindestlohn
zunächst einmal eine Untergrenze einzuziehen.

Aber nun zu meiner konkreten Nachfrage. Offensicht-
lich hängen die Regelsätze und die beschriebene Gefähr-
dung, in Armut hineinzufallen oder sich schon in Armut
zu befinden, irgendwie zusammen. Wir können ganz
deutlich feststellen, dass die aktuellen Regelsätze nicht
ausreichen. Wenn ich mir das beispielsweise aus der bil-
dungspolitischen Perspektive anschaue, komme ich zu
dem Schluss, dass das, was anhand des Regelsatzes be-
rechnet wird, nicht ausreichend ist, zum Beispiel das
Mittagessen in Ganztagsschulen zu bezahlen.

Meine Nachfrage lautet einfach, ob die Bundesregie-
rung diese Feststellung des Statistischen Bundesamts
zum Anlass nimmt, um vielleicht doch eine ganz deutli-
che Erhöhung der Regelsätze anzustoßen.

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613805800


Frau Kollegin Hirsch, es gibt hierzu einen gesetzli-
chen Rahmen, in dem wir uns bewegen – er ist von die-
sem Haus festgelegt worden und so auch mit den Län-
dern geregelt –, nach dem für die Festlegung der
Eckregelsätze die Einkommens- und Verbrauchsstich-
probe zugrunde gelegt wird. Diese Einkommens- und
Verbrauchsstichprobe wird alle fünf Jahre in der Gruppe
derjenigen in der Bevölkerung durchgeführt, die zu den
unteren 20 Prozent im Einkommensbereich gehören. In
der Vergangenheit wurden die Sozialhilfebezieher he-
rausgenommen, um diesen Personenkreis nicht mitzuer-
fassen. Wir wollen nämlich ein Bild von dem Ausgaben-
verhalten der unteren 20 Prozent erhalten, auf dessen
Basis das Statistische Bundesamt das soziokulturelle
Existenzminimum für diejenigen berechnet, die aus ei-
gener Kraft kein eigenes Einkommen erwirtschaften
können. Das Ergebnis dieser Berechnung unterliegt dann
noch den entsprechenden gesetzlichen Anpassungsvor-
schriften, gemäß denen die Eckregelsätze so wie die
Renten angepasst werden müssen. Auf dieser Basis liegt
der Betrag heute bei 347 Euro. Zusätzlich werden von
den Kommunen und für Arbeitslosengeld-II-Empfänger
auch anteilig vom Bund die Miet- und die Heizkosten
übernommen.

In den vergangenen Monaten haben wir nun eine Dis-
kussion in diesem Hause geführt, ob man aufgrund der
Preissteigerungen reagieren müsse, da die Eckregelsätze
ja schon vor etwas längerer Zeit festgelegt wurden. Die
Erhebungsbasis ist schon etwas älter. Zurzeit wird die
Erhebung des Jahres 2008 durchgeführt. Da nun ein lan-
ger Zeitraum zwischen den Erhebungen liegt und für die
Auswertung auch noch einmal zwei Jahre benötigt wer-
den, debattieren wir im Moment darüber, ob es möglich

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(C (D st, die Zeiträume zwischen den Erhebungen zu verküren oder die Auswertung zu beschleunigen. Eine weitere Frage ist, wie wir auf die Bedürfnisse on Kindern reagieren. Der Vorgänger von Bundesareitsminister Scholz, Franz Müntefering, hat hierzu in iner Debatte im Deutschen Bundestag sinngemäß geagt: Wir müssen darüber reden, ob wir bei den Kindern twas im Bereich des Mittagessens tun können, also wie ewährleistet werden kann, dass Kinder von Eltern, die on Grundsicherung, Arbeitslosengeld II leben, ein wares Mittagessen in der Schule bekommen. Wir haben weiterhin darüber nachgedacht und denken uch noch darüber nach – das wurde auch schon damals on Franz Müntefering angekündigt –, ob man auch etas zum Zeitpunkt der Einschulung machen kann, wenn chulranzen und andere Dinge gekauft werden müssen. Die Debatte hierüber führen wir zurzeit intern. Wir rbeiten daran. Um hierzu etwas vorlegen zu können, bearf es weiterer Abstimmungsprozesse. Das Thema steht lso weiterhin bei uns auf der Tagesordnung. Das alles ndert natürlich nichts an der Prozedur, wie bisher die egelsätze erhoben werden. Sie haben die Möglichkeit zu einer zweiten Nach rage. – Bitte. Kurze Vorbemerkung: Danke schön, dass Sie daran rbeiten und sich darüber Gedanken machen. Aber die enschen brauchen jetzt Lösungen und Antworten. Da ür sind gesetzliche Maßnahmen von Ihrer Seite nötig. anke schön auch, dass Sie noch einmal dargestellt haen, wie das Verfahren zur Festlegung der Eckregelsätze ussieht. Nun meine Nachfrage: Halten Sie das Verfahren zur estlegung der Eckregelsätze grundsätzlich für ein sinnolles Verfahren, wenn es dazu führt, wie wir vorhin geört haben, dass 13 Prozent der Bürgerinnen und Bürger n diesem Land von Armut bedroht sind? Daran wird och deutlich, dass irgendetwas mit diesem Verfahren icht stimmt. Man müsste deshalb doch darüber nachenken, ob es wirklich sinnvoll ist. Denkt die Bundesreierung also über Alternativen nach, um eine armutseste Grundsicherung zu gewährleisten? F Frau Kollegin Hirsch, bis 1988/89 lag der Erhebung in Warenkorbmodell zugrunde. Damals war man auf reiter politischer Front – Ministerpräsidenten und Deutcher Bundestag – der Meinung, dass dieses Modell icht ausreicht, das soziokulturelle Existenzminimum zu estimmen. Man ist zum Modell der Einkommensund erbrauchsstichprobe übergegangen. Ich glaube, dass ich dieses bislang bewährt hat. Angesichts der Dynamik ancher Entwicklungen wird kritisch hinterfragt, ob der eitraum von fünf Jahren zu lang ist, und überlegt, wie Parl. Staatssekretär Franz Thönnes der Auswertungsprozess beschleunigt werden kann. An beiden Punkten arbeiten wir. Ich wiederhole aber noch einmal, was ich schon in meinen vorherigen Antworten gesagt habe: Wir wollen nach Möglichkeit dafür sorgen, dass die Menschen nicht auf Grundsicherung und Arbeitslosengeld II angewiesen sind, weil Arbeit und Beschäftigung da ist. Deswegen diskutieren wir vor dem Hintergrund der hohen Zahlen an Aufstockern über Mindestlöhne. Deswegen debattieren wir darüber, wie Jugendliche, die die Schule ohne Abschluss verlassen haben, einen Hauptschulabschluss nachholen können, damit sie eine Chance auf einen Ausbildungsplatz haben. Deswegen haben wir Beschäftigungsprogramme aufgelegt. All das sind sozusagen Voraussetzungen dafür, um die Inanspruchnahme von Leistungen, die die Steuerzahlerinnen und -zahler finanzieren, im Bereich der Grundsicherung letzten Endes unnötig zu machen. In den Fällen, wo die Inanspruchnahme doch nötig wird, wollen wir, dass es sich dabei um einen möglichst kurzen Zeitraum handelt, indem wir den Menschen helfen, aus eigener Kraft wieder aus dieser Situation herauszukommen. Das Wort zu einer Nachfrage hat der Kollege Kolb. Herr Staatssekretär, würden Sie mir zustimmen, dass jemand, der 35 Jahre lang auf der Basis von 800 Euro brutto Rentenbeiträge gezahlt hat und am Schluss mit einer Rente von 300 Euro nach Hause geht, damit deutlich armutsgefährdet ist, dass jemand, der 45 Jahre 1 450 Euro brutto verdient und auf dieser Basis Beiträge gezahlt hat, am Ende eine Rente allenfalls auf Grundsicherungsniveau erzielt und dass in beiden Fällen der Abschluss eines privaten Riester-Vertrages keinen Sinn macht? (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: So ist es!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613805900
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613806000
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613806100




(A) )


(B) )


(Zurufe von der LINKEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613806200
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1613806300

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613806400


Ich kann die Zahlen und die Rechnungen, die Sie ge-
rade vorgetragen haben, an dieser Stelle so nicht bestäti-
gen; aber ich kann Ihnen sagen: 850 Euro und Riester-
Rente führen im Ergebnis dazu, dass man im Kern ober-
halb der Grundsicherung liegt.


(Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Und die Erde ist eine Scheibe!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613806500

Die nächste Nachfrage stellt die Kollegin

Dr. Enkelmann.


Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613806600

Herr Staatssekretär, Sie haben dankenswerterweise

daran erinnert, dass der Kollege Müntefering tatsächlich

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(C (D as warme Mittagessen für Kinder gefordert hat. Nur, er Kollege Müntefering ist nicht mehr in dieser Regieung. Wann also wird aus den vielen Ankündigungen der oalitionsvereinbarung von 2005 und den vielen Anündigungen von heute, etwas gegen Armut zu tun, endich konkrete Politik? F Frau Kollegin Enkelmann, Kollege Scholz setzt die rbeit, die Bundesarbeitsminister a. D. Franz üntefering eingeleitet hat, fort. Ich habe Ihnen gerade esagt: Wir arbeiten sehr intensiv an dem Abstimmungsrozess zwischen den Häusern, was den Kinderzuschlag nd den Erwerbstätigenzuschuss angeht. Ich habe Ihnen erade gesagt, dass wir Programme für bis zu 00 000 Menschen aufgelegt haben, damit sie in Ausbilung, Arbeit und Beschäftigung kommen können. benso habe ich Ihnen gerade gesagt, wie wir die iester-Rente fördern. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wann, war die Frage!)

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613806700

ch erinnere auch daran, dass wir hier gerade die Förder-
edingungen für Kinder erheblich verbessert haben.
ies passiert zeitnah.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Was heißt das?)


Sie wollen ein Datum wissen?


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Ja!)


Ich kann Ihnen an dieser Stelle kein Datum nennen.
ir arbeiten zügig daran.


(Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Liefern Sie es doch zügig nach!)


ch denke, dass wir Ihnen an dieser Stelle bald die Er-
ebnisse präsentieren können.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wir werden dranbleiben!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613806800

Die nächste Nachfrage stellt die Kollegin Reinke.


Elke Reinke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613806900

Ich möchte noch einmal nachfragen zu dem Wann.

as bedeutet für Sie „zeitnah“? Heißt das, im Sommer,
m Herbst, kurz vor den Bundestagswahlen? Auch das
ahr wäre nicht schlecht. Wir sind da hartnäckig; denn
ir müssen den Leuten ja auch etwas sagen können, zum
eispiel: Haltet noch ein bisschen durch! Die Bundesre-
ierung macht sich gerade einen Kopf. Zeitnah wird euer
unger gestillt.

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613807000

Frau Präsidentin, ich bitte um Nachsicht. Ich habe

iese Frage im Kern gerade zwei- oder dreimal beant-
ortet






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Franz Thönnes

(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Nein! Sie haben eben nicht geantwortet!)


und verweise auf das Protokoll.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613807100

Wir sind in der Fragestunde. Ich bitte darum, dass je-

weils Fragesteller wie auch Staatssekretäre aussprechen
können. – Herr Staatssekretär, waren Sie fertig? – Gut,
dann hat für die letzte Nachfrage zu dieser Frage der
Kollege Rohde das Wort.


Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1613807200

Herr Staatssekretär, ich bin sehr verwundert, dass Sie

die Frage des Kollegen Kolb eben mit Nichtwissen be-
antwortet haben.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wir auch!)


Wir haben im Oktober in einer Anfrage an die Bundesre-
gierung exakt diese Fragen formuliert und die Antworten
in der Form erhalten, wie Herr Kolb sie vorgetragen hat.
Das heißt, die Antwort der Bundesregierung war: Wenn
1 450 Euro brutto zugrunde gelegt werden, muss der
Beitragszahler 45 Jahre lang in das gesetzliche Renten-
versicherungssystem einzahlen, um das Grundsiche-
rungsniveau zu erreichen. Eine weitere Frage von uns
war: Wie viele der Riester-Sparer haben diese Einkom-
mensklasse? Ein Drittel der Riester-Sparer liegt unter-
halb von 1 450 Euro brutto, was bei 10 Millionen
Riester-Verträgen ungefähr 3 Millionen Verträge aus-
macht. Wir werden sicherlich einige Sonderfälle finden,
zum Beispiel wenn der Ehepartner mit berücksichtigt
wird, wo das nicht zutrifft. Aber es wird eine sehr große
Gruppe übrig bleiben, die davon bedroht ist, dass ihre
Riester-Rente komplett auf die Grundsicherung im Alter
angerechnet wird. Um diese Gruppe sollten wir uns
kümmern. Aufgrund dieser Ungerechtigkeit führen wir
die Diskussion mit der Regierung.

Die Frage an Sie ist: Würden Sie mir zustimmen,
dass, wenn die Bundesregierung uns das so sagt, die
Zahlen fundiert sein und sich nicht auf das Durch-
schnittsniveau beziehen sollten, das Sie eben ins Feld
geführt haben, sondern auf die Geringverdiener Bezug
nehmen sollten, die von dieser Problematik betroffen
sind?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613807300


Herr Rohde, in Ihrer Frage spiegelt sich die Auffas-
sung wider, dass diese Einkommensgrößen statisch
seien. Weil Sie wissen, wie die Berechnungen erfolgen,
haben Sie bemerkt, dass es nur sehr schwer ist, eine Pro-
gnose abzugeben, wie die Einkommenssituation im Al-
ter aussehen wird. Dafür sind viele Punkte entscheidend:
Wie sehen die persönlichen Lebensverhältnisse aus? Wie
hoch sind die gezahlten Kinderzulagen und die Entgelt-
punkte aus Kindererziehungszeiten? Ist eigenes Vermö-
gen vorhanden? Lebt man in einer Bedarfsgemeinschaft,
sodass noch jemand anderes herangezogen werden kann,
um das Existenzminimum zu gewährleisten?

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(C (D All diese Fragen können Sie nicht auf die Zukunft rojizieren, und Sie können daher nicht schon jetzt saen, ob jemand in Zukunft auf Grundsicherung angewieen ist und dementsprechend seine Riester-Förderung in eine Grundsicherung – in diesem Fall spricht man daon, dass sie angeblich umsonst gewesen ist – einbrinen muss. Dies lässt sich für den Einzelfall nicht genau orhersagen. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Eine Eierei!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613807400

Danke, Herr Staatssekretär.

Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bun-
esministeriums für Wirtschaft und Technologie. Zur
eantwortung der Frage steht der Parlamentarische
taatssekretär Hartmut Schauerte zur Verfügung.

Ich rufe die dringliche Frage 4 des Kollegen Dr. Axel
roost auf:

Wie bewertet die Bundesregierung die Auswirkungen der
um sich greifenden weltweiten Börsenkrise auf Beschäftigung
und Wachstum in der Bundesrepublik Deutschland, und mit
welchen Maßnahmen – wie zum Beispiel einem umfassenden
Konjunkturpaket auf den Gebieten Arbeit, Bildung, For-
schung und Infrastruktur – will die Bundesregierung gegen-
steuern?

Bitte, Herr Staatssekretär.

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1613807500


Herr Troost, die Antwort lautet: Die Schwankungen
er Börsenkurse sind wiederkehrende Ereignisse der Ka-
ital- und Finanzmärkte und in ihren Auswirkungen zu-
ächst auf Kapitalvermögenswerte beschränkt. Die Bun-
esregierung sieht deswegen keine Notwendigkeit,
ufgrund des jüngsten weltweiten Rückgangs der Ak-
ienkurse die Wachstumserwartungen, die wir heute im
ahreswirtschaftsbericht vorgestellt haben, von 1,7 Pro-
ent des Bruttoinlandsprodukts zu verändern.

Im Übrigen gilt, dass hektische Reaktionen der Politik
n solchen Situationen die bestehenden Unsicherheiten
her vergrößern als verkleinern. Wir planen kein Kon-
unkturprogramm.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613807600

Sie haben das Wort zu Ihrer ersten Nachfrage.


Dr. Axel Troost (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613807700

Von Hektik war gar keine Rede. Wir wissen jetzt

chon, dass die Finanzmarktturbulenzen dazu führen,
ass kleine und mittelständische Unternehmen Schwie-
igkeiten haben, Bankkredite zu bekommen. Wir können
etzt schon die Konsequenz absehen – wir diskutieren
arüber auch im Finanzausschuss –, dass es einen Wert-
erichtigungsbedarf bei deutschen Banken in der Grö-
enordnung von wahrscheinlich 15 Milliarden Euro gibt,
as zu Steuermindereinnahmen in der Größenordnung
on 5 Milliarden Euro – möglicherweise noch in diesem
ahr – führt. Diese Konsequenzen sind ja schon abseh-
ar.






(A) )



(B) )


Dr. Axel Troost
Die Frage ist: Sehen Sie nicht doch, ähnlich wie in
den USA, die Notwendigkeit, zumindest darüber nach-
zudenken, wie man versuchen kann, das Wachstum auf
einem solchen Niveau zu halten, dass es nicht bereits in
diesem Jahr zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit
kommt?

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1613807800


Ich bleibe bei meiner Bemerkung, dass hektische
Reaktionen schädlich sind. Ich halte es für erstaunlich,
dass Sie schon drei Tage nach den negativen Auswirkun-
gen an den Börsen von Erfahrungen sprechen können
und davon, welche Schäden der Realwirtschaft in
Deutschland dadurch zugefügt wurden. Meiner Meinung
nach gibt es Auswirkungen im psychologischen Bereich,
aber keine, die sich in den Fakten widerspiegeln. Wir se-
hen keine Kreditprobleme für den deutschen Mittel-
stand.

Deswegen bleibe ich dabei: Jetzt zu spekulieren, was
man alles tun könnte, verstärkt nur die Problematik. Wir
gehen davon aus, dass die Situation in Deutschland sta-
biler sein wird als in den Vereinigten Staaten von Ame-
rika, weil es in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren
in Deutschland in allen Bereichen unserer Wirtschaft
Gott sei Dank einige Fortschritte bei der Prosperität gab.
Unser Markt ist weniger finanzmarktgesteuert als angel-
sächsische Märkte. Wir sind Gott sei Dank näher an der
realen Wirtschaft geblieben.

Ich bleibe dabei: Jede Reaktion in der jetzigen Situa-
tion würde die Probleme nur vergrößern und nicht ver-
kleinern. Auch weiter gehende Spekulationen würden
diesen negativen Effekt haben. Deswegen beteilige ich
mich weder in meinen Antworten noch in der Kommen-
tierung von Sachverhalten an Spekulationen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613807900

Sie haben das Wort zu Ihrer zweiten Nachfrage.


Dr. Axel Troost (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613808000

Sie stimmen aber mit mir darin überein, dass das Pro-

blem der Finanzmarktturbulenzen nicht erst vor drei Ta-
gen begonnen hat, sondern dass wir schon seit August in
internationalen Finanzkrisen stecken. Die Entwicklun-
gen bei der IKB, der Sachsen LB und der West LB sind
gravierende Fälle. Ähnliches gilt auch für andere Ban-
ken. Insofern wird das natürlich Konsequenzen haben.
Was die Kreditvergabe angeht, liegen meiner Ansicht
nach durchaus Erfahrungen vor.

Ich bleibe dabei: Bei einem Wirtschaftswachstum,
das möglicherweise unterhalb der Beschäftigungs-
schwelle liegen wird, werden wir möglicherweise stei-
gende Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen haben.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Der Jahreswirtschaftsbericht sagt doch etwas anderes! Das haben doch alle Medien veröffentlicht!)


Ich warne davor, das durch Statistikmanipulationen zu
korrigieren, zum Beispiel, indem man künftig alle 58-Jäh-
rigen aus der Arbeitslosenstatistik herausnimmt.

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(C (D Ich stelle die Frage noch einmal: Sie meinen, man ist uf einem stabilen Kurs und es bedarf keinerlei Handungen? H Es gibt jedenfalls keinen Anlass, sich jetzt in Spekulaionen zu verlieren. Ich bleibe bei meiner Auffassung dann haben wir eben unterschiedliche Standpunkte –, ass jede hektische politische Reaktion jetzt eher schädich als nützlich wäre. Ich vertraue auf die Kraft des tandortes Deutschland und auf die Stabilitätserfolge, ie wir in der Vergangenheit erzielt haben. Ich glaube, ass sich Deutschland stabiler präsentieren kann als iele unserer internationalen Mitwettbewerber. Die nächste Nachfrage stellt die Kollegin r. Enkelmann. Diese Bundesregierung neigt offenkundig sowieso icht zur Hektik. – Ich hätte eine Nachfrage: Das Euroäische Parlament diskutiert gerade heute über Möglicheiten der Finanzmarktkontrolle. Was hält die Bundesegierung von möglichen Kontrollmechanismen? H Dass die Bundesregierung noch keine Meinung zu eier Diskussion haben kann, die heute im Europäischen arlament stattfindet, werden Sie nachvollziehen könen. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Sehr bedauerlich!)

Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1613808100

(Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Das stimmt!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613808200
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613808300
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1613808400

ass wir in der Vergangenheit eine sehr intensive Dis-
ussion über die Stabilität des Finanzmarktes Deutsch-
and geführt haben, können Sie daran ablesen, dass, so
ehaupte ich, trotz der engen Verflechtungen der interna-
ionalen Finanzmärkte der deutsche Finanzmarkt einer
er stabileren im Vergleich aller wichtigen Player ist.
eswegen haben wir keine Veranlassung, über bereits

ingeleitete Maßnahmen und getroffene Entscheidun-
en hinauszugehen und in Hektik zu verfallen. An den
tellen, wo wir in der Diskussion sind, werden wir in der
iskussion bleiben. Bezüglich Fragen, bei denen das
arlament zu fragen ist, werden wir in vernünftigen Zeit-
bständen mit dem Parlament gemeinsam überlegen, wie
ie eine oder andere Optimierung der Stabilität erreicht
erden kann.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613808500

Die nächste Frage stellt der Kollege Kolb.


Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1613808600

Herr Staatssekretär, die Börse hat seit Jahresbeginn

is zum gestrigen Tag 9 Prozent an Wert verloren. Nach-
em gestern erneut ein Verlust von 6 bis 7 Prozent zu






(A) )



(B) )


Dr. Heinrich L. Kolb
verzeichnen war, ist nun rund ein Sechstel der Markt-
kapitalisierung verloren gegangen. Mehr als 50 Milliar-
den Euro sind vernichtet worden. Glauben Sie wirklich,
dass das keinen Einfluss auf das Konsumklima in
Deutschland hat? Wie kann es sein, dass Sie sich in einer
Situation, wo andere Länder über Steuersenkungen dis-
kutieren bzw. die Zinsen senken, darauf beschränken,
Ihre Wachstumsprognosen zu reduzieren? Das kann
doch nicht die einzige Antwort der Bundesregierung
sein.

H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1613808700


Herr Kollege Kolb, ich habe auf die Frage der Linken,
die das entgegengesetzte Aktionsprogramm als Reaktion
auf die jetzige Lage erwartet, geantwortet, dass ich von
Schnellschüssen und hektischen Entscheidungen gar
nichts halte.


(Lachen bei der LINKEN)


Das gilt genauso für Hoffnungen auf Steuersenkungen
und ähnliche Gegenreaktionen. Wir bleiben auf Kurs.
Der Jahreswirtschaftsbericht, den das Kabinett heute be-
schlossen hat, fordert genau das: Kurs halten. Wir wer-
den die Veränderungen sorgfältig beobachten.

Wir haben auch nicht reagiert, als der DAX im Ver-
lauf des Jahres 2007 einen Zugewinn von 22 Prozent
verzeichnet hat. Wir halten das, was jetzt passiert, für
Toleranzen, für Schwankungen, die an Börsen möglich
sind, ohne dass die Politik deswegen sofort Kernfragen
stellen und beantworten müsste.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613808800

Die letzte Nachfrage stellt die Kollegin Koczy.


Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613808900

Herr Staatssekretär, es geht nicht um Hektik und auch

nicht um Spekulationen. Meinen Sie nicht, dass es nötig
ist, jetzt zu reagieren? Meinen Sie nicht, dass Hand-
lungsbedarf besteht? Meinen Sie nicht, dass sich die
Bundesregierung in der Diskussion, die schon seit Mo-
naten in der Welt ist, bei der es um Transparenz, um Re-
gulierungen, um Mechanismen und die Einbindung kla-
rerer Regeln geht, nicht zurückzulehnen und das
Problem aussitzen, sondern vorangehen sollte? Sollte sie
nicht sagen: „Diese Krise, die wir seit Monaten beglei-
ten, ist Anlass für einen echten Neuanfang in Richtung
Schutz der Kleinanleger“?


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Keine Hektik!)


H
Hartmut Schauerte (CDU):
Rede ID: ID1613809000


Ich bleibe dabei: Die Transparenzregeln, die wir in
Deutschland haben, sind weitgehend. Es wird darüber
diskutiert, ob sie optimiert werden können; aber das hat
mit der gegenwärtigen Krise und ihrer Bekämpfung
nichts zu tun.

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(C (D Die Ausgangsfrage, ob wir ein Konjunkturprogramm uflegen wollen, habe ich eindeutig beantwortet. Sie fraen ein neues Feld ab, nämlich ob es Überlegungen gibt, m Bereich des Finanzmarktes die Stabilität, die Transarenz und die Verlässlichkeit zu erhöhen. Das ist eine auerhafte Aufgabe. Da beraten die Finanzpolitiker über ine Reihe von Maßnahmen, was man zusätzlich tun önnte. Aber wir haben keine Veranlassung, die bisherien Beratungsergebnisse über Bord zu werfen und zu öllig anderen Ansätzen zu kommen. Diese Fragen weren vielmehr kontinuierlich weiterbearbeitet und sind, ie Sie ja wissen, nur noch sehr selten im engen Sinne ational zu beantworten. Denn kaum ein Markt ist so inernational aufgestellt wie der Finanzmarkt. Insoweit ist a sehr viel internationale Abstimmung erforderlich. uch hier gilt: Hektik schadet. (Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Genau! Keine Hektik!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613809100

Danke, Herr Staatssekretär.

Nachdem die dringlichen Fragen aufgerufen und be-
ntwortet worden sind,


(Zuruf von der FDP: Mehr oder weniger!)


ufe ich jetzt die Fragen auf Drucksache 16/7792 in der
blichen Reihenfolge auf.

Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Bundes-
inisteriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
ntwicklung. Zur Beantwortung steht Herr Staatssekre-

är Erich Stather zur Verfügung.

Wir kommen zu Frage 1 der Kollegin Ute Koczy.
itte, Herr Staatssekretär.

E
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613809200


Frau Präsidentin, nach meiner Information beantwor-
et das AA den ersten Teil der Frage.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613809300

Das ist mir nicht signalisiert worden. Steht denn je-

and aus der Bundesregierung zur Beantwortung zur
erfügung? Denn die Bundesregierung entscheidet ja,
er antwortet. – Ich bitte einen kleinen Moment um Ge-
uld.


(Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Keine Hektik! Diskutiert das zeitnah!)


ie Bundesregierung wird sich sicherlich abstimmen
önnen.

E
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613809400


Es sind zwei Fragen, die auf einem Blatt abgedruckt
ind. Die erste Frage beantwortet nach meiner Informa-
ion, da sie den Haushalt des AA betrifft, das AA. Die
weite Frage beantwortet das BMZ. Auf die bin ich vor-
ereitet.






(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613809500

Es ist zwar unüblich, ich gebe jetzt trotz alledem der

Bundesregierung die Chance, sich abzustimmen und uns
zu benachrichtigen, wer die Frage 1 der Kollegin Koczy
beantwortet. Ich bitte Sie, Kollegin Koczy, noch einmal
Platz zu nehmen.

Wir kommen in der Zwischenzeit zum Geschäftsbe-
reich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirt-
schaft und Verbraucherschutz.

Die Fragen 2 und 3 der Kollegin Kirsten Tackmann
werden schriftlich beantwortet.

Damit sind wir schon bim Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums der Verteidigung. Zur Beantwortung
hätte der Parlamentarische Staatssekretär Christian
Schmidt zur Verfügung gestanden. Aber die Frage 4 des
Kollegen Hans-Christian Ströbele soll ebenfalls schrift-
lich beantwortet werden.

Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Karin Roth steht
zur Beantwortung zur Verfügung.

Die Fragen 5 und 6 des Kollegen Dr. Anton Hofreiter
werden schriftlich beantwortet.

Damit rufe ich die Frage 7 des Kollegen Hans-
Michael Goldmann auf.


(Jörg Rohde [FDP]: Ebenfalls schriftlich, bitte!)


– Ich bitte, das vorher anzuzeigen. Unsere Regel besagt:
Wer nicht anwesend ist bei Aufruf, bekommt keine Ant-
wort.

Die Fragen 7 und 8 werden also schriftlich beantwor-
tet, die Fragen 9 und 10 der Kollegin Dr. Christel
Happach-Kasan ebenfalls sowie die Frage 11 des Kolle-
gen Mücke. Die Fragen 12 und 13 des Kollegen
Christian Ahrendt werden bitte auch schriftlich beant-
wortet.

Ich rufe die Frage 14 des Kollegen Uwe Barth auf:


(Beifall der Abg. Ina Lenke [FDP])

Denkt die Bundesregierung darüber nach, im Rahmen der

Neuordnung der Bundesbauverwaltung eine Bundesbauan-
stalt mit einem Bundesamt für Forschung und Entwicklung zu
errichten, und, wenn ja, soll das Bundesamt für Forschung
und Entwicklung in den neuen Bundesländern angesiedelt
werden?

Bitte, Frau Staatssekretärin.


(Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Zeitnah und zügig, bitte!)


K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613809600


Frau Präsidentin! Herr Kollege Barth, die Bundes-
regierung antwortet Ihnen wie folgt: Die beabsichtigte
Neuordnung der Bundesbauverwaltung hat zum Ziel,
das heute in Bonn und Berlin ansässige Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung in eine für operative
Bauaufgaben zuständige rechtsfähige Bundesanstalt öf-

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(C (D entlichen Rechts und in ein Bundesforschungsamt aufuteilen. Dieses Amt soll aus den vorhandenen beiden issenschaftlichen Abteilungen bestehen, in die ergän end das vom Bund finanzierte Institut für Erhaltung und odernisierung von Bauwerken e. V. Berlin integriert erden soll. Es handelt sich somit nicht um die Neu rrichtung einer Behörde, sondern lediglich um eine mstrukturierung. Deshalb geht es nicht darum, einen tandort für eine neue Behörde zu finden. Vielmehr steen die bisherigen Standorte Bonn und Berlin zur Verfüung. Einer Ansiedlung des Bundesamts in den neuen Länern, etwa in Weimar, steht auch das Gesetz zur Umsetung des Beschlusses des Deutschen Bundestages vom 0. Juni 1991 zur Vollendung der Einheit Deutschlands Berlin/Bonn-Gesetz vom 26. April 1994 – entgegen; enn der heutige wissenschaftliche Bereich des BBR urde 1998 aus der in Bonn ansässigen ehemaligen undesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumrdnung gebildet. Das Gesetz legte 1994 fest, dass die erliner Außenstelle der Bundesforschungsanstalt für andeskunde und Raumordnung nach Bonn zu verlagern ar. Vor diesem Hintergrund werden mit dem vorgeseenen Sitz in Berlin und in Bonn alle Spielräume ausgechöpft, die neuen Länder zu stärken. Sie haben das Wort zu Ihrer ersten Nachfrage, bitte. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatssekretä in, ich habe mir den Koalitionsvertrag herausgesucht; er st ja für die Nachwelt schwarz auf weiß abgedruckt. Im oalitionsvertrag heißt es wörtlich: Neue Bundeseinrichtungen sollen in den neuen Ländern angesiedelt werden. ürden Sie mir recht geben, dass es gemäß dem Sinn ieses Vorhabens weniger darum geht, neue Einrichtunen in den neuen Ländern anzusiedeln, sondern überaupt Einrichtungen des Bundes dort anzusiedeln, weil s um eine infrastrukturelle Unterstützung der neuen änder geht? Insofern ist es gar nicht wichtig, ob es neu u gründende, durch Umstrukturierungen neu entsteende oder vielleicht einfach nur umziehende Einrichungen sind, die in den neuen Ländern angesiedelt weren sollten, um dieses Ziel zu erreichen. Daher geht der erweis darauf, dass es sich hier nicht um eine Neugrünung handelt, möglicherweise nicht nur am Sinn und nhalt der Koalitionsvereinbarung, sondern auch am Vertändnis der Menschen, die von der Entscheidung betrofen sind – an dieser Stelle die Bürger der Stadt Weimar –, orbei. K Frau Präsidentin! Kollege Barth, es ist kein Zufall, ass in der Koalitionsvereinbarung „neue Bundeseinichtungen“ steht. Die Bundesregierung möchte nämlich einesfalls das Gesetz des Bundestages missachten. Sie können noch eine zweite Frage stellen. Jawohl, Frau Präsidentin, ich habe das verstanden und danke für diese Möglichkeit. Frau Staatssekretärin, Sie haben ausgeführt, dass nach dem Berlin/Bonn-Gesetz der Schwerpunkt der Einrichtung in Bonn bleiben müsse. Würden Sie mir darin zustimmen, dass es angesichts des voraussichtlichen Anteils derer, die nach Weimar hätten umziehen können – das wären 150, vielleicht 200 Mitarbeiter der etwa 1 200 Mitarbeiter gewesen –, durchaus möglich gewesen wäre, den Schwerpunkt der Einrichtung in Bonn zu belassen? K Frau Präsidentin! Herr Kollege Barth, wie schon gesagt, geht es nicht um die Frage „Was wäre, wenn?“, sondern um die Grundsatzfrage: Ist das eine neue Einrichtung, trifft hier das Berlin/Bonn-Gesetz zu oder nicht? Da es sich hier um keine neue Einrichtung handelt, gehen wir nach dem Berlin/Bonn-Gesetz so vor, wie ich es Ihnen beschrieben habe. Darüber hinaus will ich doch noch anmerken, dass eine Vielzahl von Einrichtungen im Geschäftsbereich unseres Ministeriums in den neuen Ländern angesiedelt wurde. Allerdings waren das auch vom Ziel her andere Institutionen, die dann schon dort waren. Ich verstehe, dass Sie gerne eine Ansiedelung in Weimar wollen. Aber wir haben Prinzipien einzuhalten, insbesondere den Bundestagsbeschluss, den ich zitiert habe. Zu einer weiteren Nachfrage hat der Kollege Bodo Ramelow das Wort. Wenn im Raume steht, dass das erlassene Gesetz ge ändert werden müsste, frage ich mich natürlich, warum die Bundesregierung den Bundestag in dieser Angelegenheit nicht gefragt hat, wie es mein Kollege Barth gerade in seiner Frage formuliert hat. Wir hätten hier im Plenum des Bundestages jederzeit darüber debattieren und dann die Entscheidung treffen können, diese sinnvolle Einrichtung in Weimar anzusiedeln, in Synergie zur Bauhaus-Universität, angesichts all der Traditionen, die gerade in Weimar existieren. Deswegen frage ich mich, warum Sie uns als Gesetzgebungsorgan überhaupt nicht gefragt haben. Wenn Sie sagen, es handele sich nicht um eine neue Einrichtung, sondern um eine Neustrukturierung, frage ich mich, warum dann nicht einfach eine Zweigstelle in Weimar errichtet wurde, mit dem gleichen Effekt. K Frau Präsidentin! Herr Abgeordneter Ramelow, es ist ganz einfach: Es geht um eine Steigerung der Effizienz d w n n s b n g w d s l n n s k t m n H r h d t t d i i w d a m d E – (C (D er Verwaltung, nicht um eine Ansiedlung an einem Ort ie Weimar oder Dresden oder einem anderen Ort in den euen Ländern. Es geht vielmehr darum, die vorhandeen Einrichtungen zu optimieren und deshalb neu zu trukturieren. Das ist für uns der entscheidende Punkt. Wenn der Bundestag das Berlin/Bonn-Gesetz aufheen will, dann wird die Bundesregierung das zur Kenntis nehmen; aber solche Initiativen kenne ich nicht. Eine letzte Nachfrage zu dieser Frage stellt die Kolle in Hirsch. Warum nehmen Sie den Koalitionsvertrag so ernst, enn es darum geht, dass explizit von einem neuen Amt ie Rede ist, und erfüllen ihn an anderer Stelle nicht, beipielsweise bei der Festlegung, dass im Laufe der Legisaturperiode eine Großforschungseinrichtung in den euen Bundesländern angesiedelt werden soll? Sind icht auch Sie der Ansicht, dass da der Eindruck entteht, dass die Bundesregierung die neuen Bundesländer ontinuierlich und in allen Politikbereichen hinten runerfallen lässt? (Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Das ist nichts Neues!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613809700
Uwe Barth (FDP):
Rede ID: ID1613809800
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613809900




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613810000
Uwe Barth (FDP):
Rede ID: ID1613810100
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613810200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613810300
Bodo Ramelow (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613810400
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613810500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613810600
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613810700

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613810800

Frau Präsidentin! Liebe Kollegin, die Frage nach ei-

er neuen Einrichtung muss natürlich immer vor dem
intergrund gestellt werden, an welchem Standort sie

ichtig, vernünftig und gut ist. Aber die neuen Länder
aben – das hat man in den letzten Jahren gesehen –
ort, wo es möglich ist, bei neuen Einrichtungen Priori-
ät. Insofern teile ich Ihre Meinung nicht.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613810900

Wir bleiben beim Geschäftsbereich des Bundesminis-

eriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Die bei-
en Fragen, die zu diesem Bereich gestellt sind, werde
ch jetzt aufrufen und beantworten lassen. Danach werde
ch zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für
irtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und
amit zur Frage 1 zurückkommen. Das nur als Hinweis
n die Kolleginnen und Kollegen.

Ich rufe die Frage 15 des Kollegen Uwe Barth auf:
Ist die Bundesregierung der Meinung, dass die Stadt Wei-

mar auch aufgrund der Bauhaus-Universität ideale Vorausset-
zungen für die Ansiedlung eines Bundesamtes für Forschung
und Entwicklung in dieser Stadt bietet?

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613811000

Ich kann Ihnen nur sagen: Das ist jetzt nicht entschei-

end.


(Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Doch!)


ntscheidend ist, dass der Standort, den wir vorsehen
Bonn und Berlin –, aufgrund der dargestellten Begrün-






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Karin Roth
dung gewählt worden ist. Wir sehen daher, bezogen auf
Weimar, keinen Handlungsbedarf.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613811100

Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage.


Uwe Barth (FDP):
Rede ID: ID1613811200

Vielen Dank, Frau Präsidentin! – Frau Staatssekretä-

rin, inwieweit haben andere Aspekte bei der Entschei-
dung eine Rolle gespielt? Wie bei der vorigen Frage
schon diskutiert, glaube ich nicht, dass hier tatsächlich
die explizite Festlegung auf eine neue Behörde den Aus-
schlag gibt.

Mir liegt ein Schreiben des Kollegen Carsten
Schneider vor, der ebenfalls der SPD-Fraktion angehört
und dort als haushaltspolitischer Sprecher eine heraus-
gehobene Stellung hat. In diesem Schreiben an den Thü-
ringer Bauminister macht er auch Haushaltsbedenken
geltend, da ein Umzug natürlich erhebliche Kosten ver-
ursachen würde. Deswegen möchte ich Sie fragen, ob
kalkuliert worden ist, wie hoch die Kosten dieses Um-
zugs wären und ob insbesondere berechnet worden ist, in
welcher Größenordnung sich der Unterschied zwischen
den Kosten eines Umzugs nach Berlin und den Kosten
eines Umzugs nach Weimar bewegt.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613811300

Frau Staatssekretärin, bitte.

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613811400


Frau Präsidentin! Herr Kollege Barth, da wir von dem
ausgehen, was ich gesagt habe – dass es sich um keine
neue Behörde, sondern um eine Umstrukturierung der
Behörde zur Verbesserung der Effizienz, um eine Bünde-
lung der Aufgaben an den jeweiligen Standorten Berlin
und Bonn handelt –, haben wir das nicht geprüft. Wir
handeln gesetzestreu, wir sind dem Berlin/Bonn-Gesetz
verpflichtet.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613811500

Ihre zweite Nachfrage, bitte.


Uwe Barth (FDP):
Rede ID: ID1613811600

Vielen Dank. – An dieser Stelle will ich nicht locker-

lassen; denn Haushaltsüberlegungen spielen immer eine
Rolle.

Wenn es zur Neugründung einer Behörde kommen
sollte, die, wenn es nach Effizienzgesichtspunkten ginge,
in Berlin angesiedelt werden müsste – ich konstruiere
diesen Fall einmal –, wie groß dürfte dann der Unter-
schied zwischen den Kosten einer Ansiedlung in den
neuen Ländern, ob in Weimar oder an einem anderen
Ort, Ihrer Einschätzung nach sein, damit man dem politi-
schen Willen, der im Koalitionsvertrag zum Ausdruck
kommt, gegenüber den strengen Effizienzüberlegungen
Ihres Hauses noch den Vorzug geben könnte?


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613811700

Bitte, Frau Staatssekretärin.

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K

(C (D K Die Frage, ob, wann und in welcher Weise neue Ein ichtungen in Berlin angesiedelt werden, wird im Einzelall geprüft, und zwar dann, wenn sie ansteht. Im Rahen der Reform der Bundesbauverwaltung steht diese rage nicht an. Die Frage „Was wäre, wenn?“ wird dann eantwortet, wenn es so weit ist. Damit kommen wir zur Frage 16 der Kollegin Bettina erlitzius: Wie beurteilt die Bundesregierung die Ankündigung des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfang Tiefensee, in der Süddeutschen Zeitung vom 16. Januar 2008, das Wohngeld spürbar zu erhöhen, und wie sehen die weiteren Planungen der Bundesregierung, insbesondere vor dem Hintergrund der einhelligen Meinung der Sachverständigen, dass es notwendig sei, das Wohngeld unter Einbeziehung der Heizkosten zu erhöhen und den vorliegenden Gesetzentwurf der Bundesregierung vor allem in den Bereichen Haushaltsbegriff, gesamtschuldnerische Haftung und Wegfall von Rechtsschutzmöglichkeiten zu überarbeiten, bezüglich einer Novellierung des Wohngeldrechts aus? Bitte schön, Frau Staatssekretärin. K Frau Kollegin Herlitzius, wir haben uns im Zuge der iskussionen über die Neuordnung des Niedriglohnektors, die heute schon eine Rolle spielte, mit den beteiigten Ressorts darauf verständigt, ein Gesamtkonzept zu ntwickeln, einschließlich des Wohngeldes. In diesem usammenhang ist auch über die Berücksichtigung der eizkosten zu diskutieren. Die hierzu notwendigen Ge präche werden derzeit geführt. Wir haben das also aufegriffen. Die in der Anhörung angesprochenen Themen, die ie im Einzelnen aufgeführt haben, können im parlaentarischen Verfahren berücksichtigt werden. Der ntsprechende Gesetzentwurf befindet sich im parlamenarischen Raum. Die Bundesregierung nimmt die Disussionen, die im Rahmen der Anhörung geführt urden, zur Kenntnis. Ich bin mir sicher, dass die Koali ionsfraktionen den einen oder anderen Hinweis, der in er Anhörung gemacht wurde, aufgreifen werden. Sie haben das Wort zu Ihrer ersten Nachfrage, bitte. Danke, Frau Präsidentin. – Jetzt muss ich genauer achfragen, Frau Staatssekretärin. Insbesondere von Kainettsmitgliedern wurden gegensätzliche Äußerungen emacht. Herr Tiefensee hat gesagt – ich habe seine ussage in meiner Frage erwähnt –, es bestehe die Notendigkeit, die Regelungen zum Wohngeld zu veränern und das Wohngeld zu erhöhen. Einen Tag später hat er Bundesfinanzminister eine ganz andere Meinung ertreten. Das glich eher der „Muppet Show“ als einer abinettsvorlage. Vor diesem Hintergrund frage ich Sie: Bettina Herlitzius Wie positionieren Sie sich? Welcher der beiden Minister hat denn nun recht? Schließlich gehören beide derselben Regierung an. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das hat nichts zu sagen!)

Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613811800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613811900
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613812000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613812100
Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613812200




(A) )


(B) )


K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613812300


Frau Präsidentin! Kollegin Herlitzius, das ist über-
haupt nicht die Frage. Es geht nicht darum, ob das
Wohngeld erhöht werden soll,


(Bettina Herlitzius [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch!)


sondern darum, wie das finanziert werden soll. Das war
die Frage, über die intern diskutiert wird, allerdings nicht
kontrovers. An dieser Stelle bitte ich Sie um ein bisschen
Geduld. Ich denke, dass wir hier bald einen Schritt vo-
rankommen werden.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613812400

Sie haben die Möglichkeit zu einer zweiten Nach-

frage, bitte.


Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613812500

Dann habe ich die Äußerungen von Herrn Steinbrück

anscheinend falsch verstanden. Das heißt also: Beide
Minister sind der Meinung – die Regierung ist der Mei-
nung –, dass das Wohngeld angehoben werden muss, sie
suchen jetzt nur nach Lösungen dafür. Dann wird der jet-
zige Gesetzentwurf, der das nicht beinhaltet, zurückge-
zogen, und wir können mit einer Neuvorlage rechnen.
Darf ich auch noch fragen, wann?


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613812600

Frau Staatssekretärin, bitte.

K
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613812700


Liebe Kollegin, im parlamentarischen Verfahren ist es
üblich, dass Gesetzentwürfe nach Anhörungen noch ver-
ändert werden; das zum Thema „wann“. Es ist vonseiten
der Bundesregierung nicht geplant, einen neuen Entwurf
einzubringen. Es wird zurzeit in den Koalitionsfraktio-
nen über dieses Thema diskutiert.

Was das angeht, was Herr Steinbrück gesagt hat,
möchte ich darauf verweisen, dass er sich in der Sache,
was eine Erhöhung des Wohngeldes anbetrifft, nicht ge-
äußert hat, sondern nur zur Frage der Abstimmung – und
die erfolgt.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613812800

Es gibt noch eine weitere Nachfrage. Die Kollegin

Dückert hat das Wort.


Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613812900

Frau Staatssekretärin, habe ich es gerade richtig ver-

standen, dass Sie mit Ihrer Antwort auf die Frage ange-
deutet haben, dass die Bundesregierung plant, im laufen-

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(C (D en Gesetzgebungsverfahren eine Wohngelderhöhung ufzunehmen? Bitte, Frau Staatssekretärin. K Frau Kollegin Dr. Dückert, die Bundesregierung hat inen Gesetzesvorschlag gemacht, der sich im parlamenarischen Raum befindet. Die Frage, ob und inwieweit m Rahmen dieses Gesetzgebungsverfahrens eine Wohnelderhöhung vorgesehen wird, wird geklärt. (Abg. Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer weiteren Nachfrage)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613813000
Karin Roth (SPD):
Rede ID: ID1613813100


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613813200

Frau Dückert, Sie haben nur die Möglichkeit zu einer

achfrage; es tut mir leid.

Damit sind wir am Ende des Geschäftsbereichs des
undesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwick-

ung. Herzlichen Dank, Frau Staatssekretärin!

Wir kommen zurück zum Geschäftsbereich des Bun-
esministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
nd Entwicklung.

Staatssekretär Erich Stather beantwortet die Frage 1
er Kollegin Ute Koczy:

Wie erklärt die Bundesregierung die Diskrepanz zwischen
der Aussage des Koalitionsvertrages – 2005 –: „Zur Steige-
rung der Effizienz und Verbesserung der Strukturen der deut-
schen Entwicklungspolitik sind weitere Straffungen notwen-
dig. Dies gilt insbesondere für eine bessere Verknüpfung von
Technischer und Finanzieller Zusammenarbeit“, die auch von
Staatssekretär Erich Stather laut FAZ-Interview vom 15. Ja-
nuar 2008 als „klare Verpflichtung“ zur Reform der entwick-
lungspolitischen Institutionenlandschaft in Deutschland inter-
pretiert wird, und der Tatsache, dass selbst nach Vorliegen
vielfältiger Empfehlungen und Gutachten und der durch die
Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, im Herbst 2006
angekündigten Verschmelzung von KfW Entwicklungsbank
und Deutscher Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit
zu einer neuen, schlagkräftigeren Organisation – vergleiche
oben zitierten FAZ-Artikel – seitdem keine konkreten Reform-
schritte in die Richtung einer einheitlichen deutschen Ent-
wicklungsagentur unternommen worden sind, und ist in die-
sem Jahr überhaupt noch damit zu rechnen, dass es eine
Reform der deutschen Institutionenlandschaft der Entwick-
lungszusammenarbeit in Richtung einer einheitlichen deut-
schen Entwicklungsagentur geben wird?

Bitte, Herr Staatssekretär.

E
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613813300


Frau Präsidentin, es tut mir leid, wenn ich ein biss-
hen Verwirrung gestiftet habe.

Frau Abgeordnete Koczy, ich möchte Ihre Frage wie
olgt beantworten: In der Koalitionsvereinbarung von
005 steht zu Recht, dass Straffungen der Strukturen der
eutschen Entwicklungspolitik notwendig sind. Daran
alten die Bundesregierung und die beteiligten Ministe-






(A) )



(B) )


Staatssekretär Erich Stather
rien unverändert fest. Die Bundesregierung hat in der
Vergangenheit bewiesen, dass Straffungen möglich und
umsetzbar sind; ich nenne nur als Beispiel InWEnt und
die DEG.

Die Bundesregierung lässt sich daran messen, was sie
im Rahmen dessen, was in der Koalitionsvereinbarung
steht, bis zum Ende der Legislaturperiode, 2009, um-
setzt. Auf der Basis zweier Gutachten von 2006 und
2007 ist die Bundesregierung dabei, einen Reformvor-
schlag zu entwickeln, mit dem das, was in der Koali-
tionsvereinbarung steht, umgesetzt wird. Dies wird, wie
bereits erwähnt, im Verlauf der restlichen Legislatur-
periode geschehen und entsprechende Handlungsschritte
beinhalten.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613813400

Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage.


Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613813500

Danke. – Das hört sich gut an. Ich will wie Sie, dass

die Zusammenführung der Entwicklungsdurchführungs-
organisationen ein Erfolg wird. Meine Frage ist deshalb:
Können Sie uns bestätigen, dass dies in diesem Jahr ge-
schehen wird?

E
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613813600


Frau Abgeordnete, ich kann Ihnen weder bestätigen,
dass dies in diesem Jahr geschehen wird, noch, dass es
im Frühjahr 2009 geschehen wird. Es wird, wie gesagt,
während der Restlaufzeit der Legislaturperiode gesche-
hen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613813700

Sie haben das Wort zu Ihrer zweiten Nachfrage.


Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613813800

Das stimmt mich sehr nachdenklich. Wir fragen seit

einem Jahr immer wieder nach, wann das passieren wird,
und werden immer wieder vertröstet. Stimmen Sie mir
zu, dass Sie das, wenn Sie es dieses Jahr nicht hinbe-
kommen, vermutlich auch 2009 nicht schaffen werden?


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613813900

Bitte, Herr Staatssekretär.

E
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613814000


Ich stimme Ihnen nicht zu, dass das nicht geschehen
wird. Sie wissen selbst: Bei der Vielzahl der Beteiligten
ist ein Zeitplan nicht immer einhaltbar. Ich bin deshalb
nicht in der Lage, zu sagen: Es ist der 15. Juli oder der
17. September. – Wir befinden uns mitten in diesem Pro-
zess, und ich glaube, dass wir auf einem erfolgreichen
Weg sind. Es gibt einen Grundkonsens; aber es gibt noch
keinen Endkonsens.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613814100

Zu einer weiteren Nachfrage hat der Kollege Hans-

Christian Ströbele das Wort.

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(C (D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Herr Staatssekretär Stather, geben Sie mir recht, wenn

ch Ihnen vorhalte, dass in der Vergangenheit – insbe-
ondere im letzten Jahr – bereits für Herbst 2007 eine
ntscheidung der Bundesregierung angekündigt bzw. in
ussicht gestellt worden ist und dass die Tatsache, dass
iese Entscheidung bisher offenbar nicht getroffen oder
edenfalls nicht bekannt gegeben worden ist, in den
urchführungsorganisationen zu erheblicher Verunsiche-

ung führt, weil sie nicht wissen, wie es weitergehen
ird – werden einzelne Durchführungsorganisationen

usammengelegt oder nicht und, wenn ja, nach welchen
odalitäten –, und dieser Schwebezustand für die Be-

roffenen auf die Dauer nur schwer erträglich ist?


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613814200

Bitte, Herr Staatssekretär.

E
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613814300


Herr Ströbele, ich bin durchaus zur Selbstkritik bereit.
enn wir uns darauf verständigen können, dass eine ent-

prechende Entscheidung in Aussicht gestellt, aber noch
icht angekündigt worden ist, dann stimme ich Ihnen zu.

Ich bedauere das selbst. Ich glaube, dass auch die
undesregierung bedauert, dass die Schritte etwas müh-

amer sind, als sie manchmal eingeschätzt werden. Ich
püre auch, dass es aufseiten der Mitarbeiter in allen
eteiligten Durchführungsorganisationen zwar keine
nruhe, aber doch den Wunsch nach konkreten Lö-

ungsvorschlägen gibt. Ich glaube aber nicht, dass es für
ie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer irgendeinen
rund zu Befürchtungen hinsichtlich ihrer Arbeitsplätze
der sonstiger entscheidender Veränderungen gibt.

Noch einmal: Ich stimme Ihnen zu. Bei einer Vielzahl
on Beteiligten ist der Prozess aber oftmals etwas müh-
amer, als er vom Grundsatz her angedacht ist.


(Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer weiteren Nachfrage)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613814400

Das geht nicht, Kollege Ströbele. Sie haben nur die
öglichkeit zu einer Nachfrage.

Die Kollegin Heike Hänsel stellt noch eine Nach-
rage.


Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613814500

Danke schön, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,

ch habe auch noch eine Nachfrage. Sie haben den
rundkonsens erwähnt, den es mittlerweile gibt. Wir ha-
en von Ihnen die sehr kostspielige Studie über die ver-
chiedenen Modelle von Pricewaterhouse-Coopers vor-
elegt bekommen. Mich würde interessieren, ob der
rundkonsens noch die Präferierung eines der Modelle,
ie in dieser Studie vorgeschlagen wurden, umfasst.
der gibt es jetzt ganz neue Vorstellungen?






(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613814600

Bitte, Herr Staatssekretär.

E
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1613814700


Frau Abgeordnete, gemäß dem Grundkonsens gibt es
ein Grundverständnis darüber, dass die Strukturen mit
Blick auf einen einheitlichen Auftritt der deutschen Ent-
wicklungspolitik – insbesondere nach außen – verändert
werden müssen. Inzwischen sind auf der Basis der Gut-
achten zusätzliche und, wie ich finde, auch umfassen-
dere Überlegungen hinzugekommen, die weitere Teile
der Durchführungsorganisationen betreffen; in der Ko-
alitionsvereinbarung wird ja eigentlich nur von der fi-
nanziellen und der technischen Zusammenarbeit gespro-
chen. Es gibt also ein Gesamtpaket, über das ein
Grundkonsens herrscht. Haben Sie aber bitte Verständnis
dafür, dass ich, solange noch kein Endkonsens besteht,
über Details hier nicht sprechen kann und möchte.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613814800

Danke, Herr Staatssekretär. – Wir sind damit am Ende

Ihres Geschäftsbereichs.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
auf. Zur Beantwortung der Fragen steht der Parlamenta-
rische Staatssekretär Michael Müller zur Verfügung.

Die Frage 17 des Kollegen Hans-Josef Fell wird
schriftlich beantwortet.

Ich rufe die Frage 18 der Kollegin Sylvia Kotting-Uhl
auf:

Ist es nach Erkenntnissen der Bundesregierung zutreffend,
dass eine von der Strahlenschutzkommission, SSK, geplante
Arbeitsgruppe zur Bewertung der Stellungnahme des Bundes-
amtes für Strahlenschutz über die epidemiologische Studie zu
Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken, KiKK-
Studie, vom bisherigen Vorsitzenden der Strahlenschutzkom-
mission, Professor Dr. Wolfgang-Ulrich Müller, geleitet werden
soll, der sofort nach Veröffentlichung der KiKK-Studie bekannt
gab, dass die darin festgestellte erhöhte Kinderkrebsrate nicht
auf atomare Strahlung zurückgeführt werden könne?

Bitte, Herr Staatssekretär.

M
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1613814900


Erstens. Die Bewertung der KiKK-Studie – so heißt
sie in der Kurzform – haben wir in Abstimmung mit der
Begleitkommission Herrn Professor Dr. Wolfgang-Ulrich
Müller von der Universität Essen übertragen. Dies ergibt
sich auch aufgrund seiner Funktion als Vorsitzender der
Strahlenschutzkommission, die er übrigens längere Zeit
bis Ende 2007 ausübte.

Zweitens. Die von Ihnen unterstellte Aussage ist von
Herrn Professor Müller so nicht getroffen worden, wie
Nachfragen ergeben haben. Sie hätten übrigens dasselbe
Ergebnis bekommen, wenn Sie die Nachfrage, die bei-
spielsweise im Interview von Stern-online veröffentlicht
wurde, nachgelesen hätten.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613815000

Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage.

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(C (D Herr Staatssekretär Müller, ich beziehe mich jetzt icht auf das Interview von Stern-online; es gibt auch ndere Interviews Ihres Namenskollegen Wolfganglrich Müller. Ich beziehe mich nun auf seine Aussagen n einem Interview der Frankfurter Rundschau vom 0. Dezember. Auf die Frage „Am heftigsten wird über ie Krebsfälle in der Elbmarsch bei Krümmel gestritten. st die dortige starke Häufung anders als mit Radioktivität zu erklären?“ antwortete Herr Müller: Es gibt derzeit keine Antwort. Der Krümmel-Dauerbetrieb kann die Ursache nicht sein. Und dass ein vertuschter Störfall der Grund ist, wie behauptet wird, halte ich für unwahrscheinlich. elchen anderen Schluss lässt das zu, als dass Herr üller die Radioaktivität als Ursache ausschließt? Ich gebe Ihnen noch ein zweites Beispiel. Auf eine weite Frage, bei der es um den Vergleich der Strahlenelastung durch Röntgen, Fliegen und AKW geht, antortet er, man könne dies nicht eins zu eins vergleichen. ann sagt er: Beim Röntgen und Fliegen ist die Einwirkungszeit kurz, bei den AKW ist es eine chronische Exposition. Letztere liegt aber so niedrig, dass dies für eine Krebsauslösung in dem von der Studie festgestellten Umfang nicht infrage kommt. elchen anderen Schluss lässt dies zu? Mic In dem von mir genannten Interview ist auf die Frage Scheidet Strahlung bei Ihnen also aus?“ von Herrn üller geantwortet worden: Nein, wir werden die Strahlung nicht ausschließen. Sie haben das Wort zu einer zweiten Nachfrage. Ich muss an dieser Stelle noch ein bisschen bohren. s mag ja sein, dass eine Aussage in einem Interview ein isschen vorsichtiger als eine Aussage in einem anderen nterview getroffen wird; nichtsdestoweniger negiert die ussage in dem einen Interview nicht die Aussage in em anderen. Ich gebe Ihnen ein weiteres Beispiel und rage Sie, ob das BMU die folgende Einschätzung teilt; enn das muss ich unterstellen, wenn Sie diesem Mann etzt eine so verantwortungsvolle Aufgabe geben. Auf ie Frage „Die internationale Strahlenschutzkommission at neue Richtlinien angekündigt. Es heißt, das Leukäierisiko bei Kindern wurde unterschätzt. Doch eine eue Bewertung?“ antwortet Herr Müller: Nein. Die Veränderungen sind minimal, denn es gibt keine sensationellen neuen Erkenntnisse. Die Bewertung verändert sich nicht substanziell. ch frage Sie: Teilt das BMU diese Einschätzung? Mi Ich weiß, dass Sie unsere Stellungnahme in der Aktuellen Stunde mitbekommen haben. Insofern erübrigt sich eigentlich Ihre Frage. Aber ich gebe den Ball einfach zurück: Herr Professor Müller ist unter dem Umweltminister Jürgen Trittin zum Vorsitzenden der Strahlenschutzkommission gemacht worden. Seine Amtszeit ist Ende 2007 ausgelaufen. Wenn Sie Ihre Frage so stellen, bezieht sie sich auf die gesamte Amtszeit. Sie wissen, dass wir die Strahlenschutzkommission sehr pluralistisch besetzt haben und dass diese Frage zumindest von einem Vertreter Ihrer Fraktion in der Vergangenheit nie gestellt worden ist. Wir kommen damit zur Frage 19 der Kollegin Sylvia Kotting-Uhl: Ist der Bundesregierung bekannt, welche Epidemiologen in die genannte Arbeitsgruppe berufen werden sollen? Bitte, Herr Staatssekretär. Mi Auf Ihre zweite Frage kann ich Ihnen sagen, dass drei Epidemiologen angefragt worden sind: Dr. Martin Röösli vom Institut für Sozialund Präventivmedizin der Universität Bern, Frau Dr. Tirmarche vom IRSN, einem französischen Institut, und Frau Sarah Darby aus Oxford, drei ausgewiesene Strahlenepidemiologen. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Danke schön, Frau Präsidentin. – Ich schicke voraus, dass die Berufung von Herrn Müller als Vorsitzenden der Strahlenschutzkommission durch den vormaligen Umweltminister diesen ehemaligen Umweltminister wahrscheinlich nicht davon abgehalten hätte, nach diesem Interview Herrn Müller nicht zum Vorsitzenden dieses neuen Expertengremiums zu machen. Aber wir können ihn ja gern einmal gemeinsam fragen. Nun meine Nachfrage zu den Epidemiologen: Was hat sie besonders ausgezeichnet, um in dieses Gremium berufen zu werden? Mi Unabhängig davon, dass die Meinung von Herrn Müller schon immer bekannt war – ich bin länger als Sie im Parlament und weiß, wie er auch in der Zeit der vorigen Bundesregierung bewertet wurde –, sollten wir hier nicht am Thema vorbeireden. Der entscheidende Punkt war in der Vergangenheit der Pluralismus, woran man sich gehalten hat. Wir werden darauf Wert legen, dass er auch in der Arbeitsgruppe eingehalten wird. Alle drei E G d a S m E d m h f d d a n – g d – f H t r d A m w (C (D pidemiologen haben konkrete Erfahrungen auf dem ebiet der Wirkung von radioaktiver Strahlung auf Kiner und Krankheitsbilder im Bereich von Krebs. Ihre zweite Nachfrage, bitte. Danke schön, Frau Präsidentin. – Ich beziehe mich uf den zweimal von Ihnen erwähnten Pluralismus in der trahlenschutzkommission. Hat die Strahlenschutzkomission keine eigenen Epidemiologen, die die gleichen rfahrungen mitbringen wie die ausländischen Experten, ie Sie jetzt berufen wollen? Mic Sicherlich gibt es die auch, aber ich weiß nicht, inwie ern das gegen die anderen Experten spricht. Ich sehe en Sinn Ihrer Frage nicht ganz. Was spricht dagegen, ass Experten mit sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet us einem anderen Land kommen? Sie müssten schon äher erläutern, was Sie konkret meinen. (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das darf ich, glaube ich, nicht mehr!)

Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613815100
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1613815200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613815300
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613815400




(A) )


(B) )

Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1613815500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613815600
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1613815700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613815800
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613815900
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1613816000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613816100
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613816200
Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1613816300

Sie hätten in Ihrer Frage angeben müssen, ob Sie ge-
en irgendjemanden etwas haben. Darüber kann man re-
en. Aber so geht es nicht.


(Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben das letzte Wort! Aber wir reden im Zwiegespräch noch einmal darüber!)


Okay.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613816400

Sie können das gerne bei anderer Gelegenheit vertie-

en.

Damit sind wir am Ende dieses Geschäftsbereichs.
err Staatssekretär, ich danke Ihnen für die Beantwor-

ung der Fragen.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
iums für Bildung und Forschung auf. Zur Beantwortung
er Fragen steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär
ndreas Storm zur Verfügung.

Wir kommen zu Frage 20 der Kollegin Ina Lenke:
Zu welchen Anteilen soll sich die geplante Fortbildungs-

initiative für 80 000 Personen auf Tagesmütter und -väter
bzw. Erzieherinnen und Erzieher erstrecken, und wie viele
von ihnen sollen im Rahmen der beruflichen Tätigkeit bzw.
bei Wiedereinstieg nach einer Erwerbsunterbrechung für diese
Fortbildungsinitiative gewonnen werden?

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1613816500

Frau Abgeordnete Lenke, ich beantworte Ihre Frage

ie folgt: Für den geplanten bedarfsgerechten Ausbau






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Andreas Storm
des Betreuungsangebots für Kinder unter drei Jahren
sind rund 50 000 Erzieherinnen und Erzieher sowie bei
einem Anteil der Tagespflege von rund 30 Prozent etwa
27 000 Tagespflegepersonen zusätzlich zu gewinnen.
Zur Unterstützung dieses Prozesses starten das Bundes-
ministerium für Bildung und Forschung sowie das Bun-
desministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend eine gemeinsame Qualifizierungsoffensive Kin-
derbetreuung mit einem Internetportal zur frühkindli-
chen Bildung.

Dieses Informations- und Weiterbildungsangebot
richtet sich sowohl an berufstätige als auch arbeitslose
Erzieherinnen und Erzieher sowie Tagesmütter und -vä-
ter, aber ebenso an Quereinsteiger mit beruflicher Bil-
dung. Es wird grundsätzlich allen offenstehen, die an
diesen Bildungsinhalten interessiert sind.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613816600

Haben Sie eine Nachfrage? – Bitte sehr.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1613816700

Herr Staatssekretär, ich finde es sehr erstaunlich, dass

Ihnen dazu nicht mehr als ein Internetportal eingefallen
ist. Ich glaube, dass die Erzieherinnen und Erzieher noch
andere Erwartungen an die Bundesregierung hatten. Ist
das alles, oder gibt es zusätzliche Angebote? Schließlich
stellen Sie viel Geld zur Verfügung.

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1613816800


Nein, Frau Abgeordnete Lenke, das ist nicht alles. Zu-
nächst zur Bedeutung des Internetportals: Es geht da-
rum, einen wichtigen Beitrag für die Verbesserung der
Qualifizierungsmöglichkeiten der Erzieherinnen und Er-
zieher durch Schaffung von Infrastruktur zu leisten. Es
wird beispielsweise darum gehen, Angebote zugänglich
zu machen, die über Tutorien oder Lerngruppen IT-Qua-
lifizierungsmaßnahmen begleiten.

Wie Sie wissen, sind im Hinblick auf die verfassungs-
rechtliche Zuständigkeit in diesem Bereich sehr stark die
Länder und Kommunen gefordert. Der Bund ist aber zur
Verbesserung der Qualifikation im Bereich der frühkind-
lichen Bildung auf weiteren Feldern aktiv, zum Beispiel
indem wir Forschung zu frühkindlicher Bildung fördern.

Ich nenne noch ein weiteres Beispiel. Wir leisten sei-
tens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
einen wichtigen finanziellen und organisatorischen Bei-
trag, um das „Haus der kleinen Forscher“ – dabei han-
delt es sich um eine Public-Private-Partnership zwischen
Wissenschaft und Wirtschaft zur Stärkung von naturwis-
senschaftlichen Kompetenzen im Bereich der frühkindli-
chen Bildung – in kurzer Zeit möglichst bundesweit zu
verbreiten.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613816900

Ihre zweite Frage, bitte.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1613817000

Zu dieser geplanten Fortbildungsinitiative in Form ei-

nes Internetportals habe ich folgende Frage: Ist das nur
ein Informationsportal, oder haben die Erzieher und Er-

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(C (D ieherinnen sowie die Tagesmütter und -väter die Mögichkeit, dort interaktiv eine Zertifikation zu bekommen? enn sie eine solche nicht haben, dann ist das Ganze nur on allgemeinem Interesse. Es gibt viele Internetportale, ie sich zum Beispiel mit Bildungsforschung bei unter echsjährigen befassen. Man kann sich vieles aus dem nternet besorgen. Ist das, was Sie anbieten, nur ein Inormationsportal? A Frau Abgeordnete Lenke, ich habe schon in der Ant ort auf Ihre erste Zusatzfrage deutlich gemacht, dass es ber die Bereitstellung der Infrastruktur mit diesem Inernetportal hinaus Aktivitäten gibt. Zuerst muss dieses nternetportal mit Inhalten durch die Anbieter gefüllt erden, die auch für die Bereitstellung von begleitenden ruppen sorgen sollten; das nennt man Blended Learing. Das heißt, es geht um Betreuung des E-Learning. in weiterer wichtiger Punkt ist: Es soll Möglichkeiten eben, die so erworbenen Fortbildungsinhalte nachzueisen und zertifizieren zu lassen. Dieses Internetportal ist also nur ein Element eines ündels zahlreicher Maßnahmen zur Stärkung der früen Bildung von Kindern und der Qualifizierung der Erieherinnen und Erzieher, der Tagesmütter und Tagesäter. Wir kommen zu Frage 21 der Kollegin Ina Lenke: Welcher zeitliche und finanzielle Umfang der Fortbildung ist für die einzelne Tagespflegeperson bzw. die Erzieherin bzw. den Erzieher jeweils für die einzelnen Weiterbildungsmodule und Präsenzangebote vorgesehen, und wie soll gerade in kleineren Einrichtungen und im Rahmen der Tagespflege die Vertretung gewährleistet werden? Herr Staatssekretär, bitte. A Frau Abgeordnete Lenke, diese Frage schließt unmit lbar an den ersten Sachverhalt an. Ich antworte wie olgt: Grundsätzlich obliegt es den Trägern der Einrichngen, den Kommunen und den Ländern unter Berück ichtigung der Bildungspläne der Länder die Modalitäten ur Weiterbildung des Personals in der Kindertagesbereuung festzulegen. Ziel der Initiative der Bundesregieung ist es, diesen Institutionen ebenso wie interessierten inzelpersonen den Zugang zu besten Standards, quali ätsgesicherter Weiterbildung und berufsbegleitender ualifizierung zu ermöglichen. Das Angebot von Quali izierungsmodulen über neue Medien in Kombination it Präsenzangeboten ermöglicht dabei ein hohes Maß n Flexibilität bei der individuellen Zeiteinteilung für die ortbildung. Zur Sicherstellung der Vertretung in Fehlzeiten des ersonals wird im Aktionsprogramm „Kindertagesflege“ in Abstimmung mit Ländern, Kommunen und rägern die Anbindung von Tagespflegepersonen an inrichtungen bzw. die Arbeit in Großpflegestellen geielt erprobt. Ihre Nachfrage, bitte. Herr Staatssekretär, nach diesen Antworten fallen mir dazu keine Fragen mehr ein. Die Frage 22 des Kollegen Jan Mücke wird schriftlich beantwortet. Damit sind wir am Ende des Geschäftsbereichs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Herr Staatssekretär, vielen Dank für die Beantwortung. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Für die Beantwortung der Fragen steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Franz Thönnes zur Verfügung. Die Fragen 23 und 24 des Kollegen Dr. Seifert werden schriftlich beantwortet. Damit rufe ich die Frage 25 des Kollegen Markus Kurth auf: Wann wird die zwischen Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz abgestimmte Übersetzung des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sowie des Fakultativprotokolls zugänglich gemacht, und wie geht die Bundesregierung mit dem Vorwurf um, die gute Zusammenarbeit zwischen der Bundesregierung und den Menschen mit Behinderungen und deren Verbänden im Vorfeld der Erarbeitung der UN-Konvention nicht auch im Zuge des Übersetzungsprozesses fortgesetzt zu haben? Herr Staatssekretär. F Herr Kollege Kurth, meine Antwort lautet wie folgt: Am 10. Januar 2007 hat die Bundesregierung die mit Österreich, der Schweiz und Liechtenstein abgestimmte deutsche Fassung des UN-Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und des dazugehörigen Fakultativprotokolls auf der Internetseite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales veröffentlicht. Die Bundesregierung wird auch die notwendigen Schritte einleiten, um Versionen des Übereinkommens und des Fakultativprotokolls in Gebärdensprache sowie in leichter Sprache erstellen zu lassen. Auch bei der Übersetzung des Übereinkommens hat die Bundesregierung die Verbände behinderter Menschen eng eingebunden. Die deutsche Arbeitsübersetzung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde den Verbänden behinderter Menschen frühzeitig zur Verfügung gestellt, die sich dazu schriftlich und mündlich gegenüber dem Ministerium äußerten. Am 5. Juli 2007 wurde auf einer Fachkonferenz des Deutschen Instituts für Menschenrechte mit Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Behindertenrates über Fragen der Übersetzung diskutiert. Die Anregungen des Deutschen Behindertenrates hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zusammen mit den Stellungnah m l d e Ü S i g n s c n s m m B „ h d d m a e u g B ß D f n B d w m V w t r t d L (C (D en der Bundesländer und der Ressorts in die Verhandungen mit den anderen deutschsprachigen Staaten bei er Übersetzungskonferenz am 4. und 5. September 2007 ingebracht. Die Abstimmung über eine einheitliche deutsche bersetzung des Übereinkommens zwischen diesen taaten war erforderlich, weil das Übereinkommen nur n den sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen ausefertigt wurde; das sind Englisch, Französisch, Spaisch, Russisch, Chinesisch und Arabisch. Haben Sie eine Nachfrage, Herr Kollege? – Bitte sehr. Ist es bei der Rücksprache mit den anderen deutsch prachigen Ländern etwa dazu gekommen, dass möglihe Empfehlungen des Deutschen Behindertenrates icht übernommen wurden? Haben die anderen deutschprachigen Länder Einwände erhoben? F Im Verlauf eines Prozesses im Rahmen der Konferenz it den Behindertenverbänden wurde seitens des ehindertenrates angeregt, das Wort „Inklusion“ für inclusion“ zu wählen. In dem ganzen Prozess hat sich erausgestellt, dass man sich sowohl mit den anderen eutschsprachigen Ländern als auch mit den Bundeslänern auf „integrativ“ verständigt hat, um zu einer geeinsamen Position zu kommen. Als ein Element hat uch die 1994 abgestimmte Salamanca-Erklärung dabei ine Rolle gespielt, die die Bereiche Bildung und Schule mfasst und in der auch immer wieder das Wort „interativ“ verwendet wird. Eine weitere Zusatzfrage? Nun besteht – das werden wir vermutlich auch bei der eantwortung der nächsten Frage noch sehen – ein groer Unterschied zwischen „Integration“ und „Inklusion“. as wissen Sie auch. Welche Möglichkeiten gibt es denn ür die Bundesrepublik Deutschland, die ja ein souveräer Staat ist, abweichend eine Übersetzung nur für die undesrepublik Deutschland vorzulegen, in der jene für en Behindertenrat wichtigen Punkte berücksichtigt erden? F Wir wollen jetzt den Ratifizierungsprozess einleiten. oraussetzung dafür ist diese gemeinsame Übersetzung, eil darin auch eine gemeinsame Sprache und Bewer ung zum Ausdruck kommt. Im Verlauf des Ratifizieungsprozesses werden wir hier im Deutschen Bundesag darüber beraten, und auch im Bundesrat muss arüber gesprochen werden, um die Zustimmung der änder zu bekommen. Von daher war es gut, schon in Parl. Staatssekretär Franz Thönnes den Vorbereitungsprozess alle mit einzubeziehen und auch die Positionen der Länder zu hören. Auf dieser ganzen Strecke haben sich alle an den Entscheidungen Beteiligten auf das Wort „integrativ“ verständigt, weil sie glauben, damit den Komplex abgedeckt zu haben, den wir in der gesamten Behindertenpolitik diskutieren. Wir wollen, dass die Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben, dass sie in die Gesellschaft integriert und eben nicht ausgeschlossen sind. Damit kommen wir zur Frage 26 des Kollegen Markus Kurth: Ist die Annahme richtig, dass bei der offiziellen Überset zung der UN-Konvention die Begriffe „Inklusion“, „selbstbestimmt leben“ und „Barrierefreiheit“ nicht vorkommen, und wie geht die Bundesregierung mit dem Vorwurf um, diese Begriffe genau deshalb nicht aufgenommen zu haben, da ansonsten die Bundesländer mit Vorbehalten bei der Ratifizierung drohen würden? F Die Antwort auf diese Frage lautet wie folgt: Die mit Österreich, der Schweiz und Liechtenstein abgestimmte Übersetzung des UN-Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und des dazugehörigen Fakultativprotokolls wird die Grundlage für das Gesetzgebungsverfahren zur Ratifizierung des UN-Übereinkommens sein, das die Bundesregierung derzeit vorbereitet. In dieser Übersetzung haben die Begriffe „Inklusion“, „selbstbestimmt leben“ und „Barrierefreiheit“ wörtlich keinen Eingang gefunden. Die Übersetzung von „independent living“ lautet in der deutschsprachigen Übersetzung „unabhängige Lebensführung“. Die Formulierung „selbstbestimmt leben“ wurde auf der Fachkonferenz des Deutschen Instituts für Menschenrechte von keiner Seite vorgeschlagen. Sie war daher auch nicht Gegenstand einer ausdrücklichen Erörterung auf der Übersetzungskonferenz mit den anderen deutschsprachigen Staaten Anfang September 2007. Mit diesen Staaten hat sich die Bundesregierung auf die Begriffe „integrativ“ und „Integration“ sowie durchgehend auf „zugänglich“ und „Zugänglichkeit“ geeinigt. Damit konnte eine für die deutschsprachigen Staaten einheitliche Sprachfassung erreicht werden. Die Bundesländer und die Kultusministerkonferenz wurden im Übrigen wie die Verbände behinderter Menschen vor der Übersetzungskonferenz mit den deutschsprachigen Staaten an den fachlichen Überlegungen zur Übersetzung beteiligt. Ihre Zusatzfrage, bitte. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich bei der Aushandlung dieser UN-Konvention in besonders starkem Maße eingebracht, namentlich auch der damalige Beauftragte der Bundesregierung für die Rechte der Menschen mit Behinderung, Karl Hermann Haack. Meines Wissens ist sehr viel Wert darauf gelegt worden, dass n t s k M B m d e d k m a S E d r b W d s B w L k h z M i d d f n s g s m s g P h 2 s m a b V h z (C (D icht der englische Begriff „integration“, also „Integraion“, im Vertragstext stand, sondern der Begriff „incluion“, den man ins Deutsche mit „Inklusion“ übersetzen ann und bei dessen Anwendung sich sehr weitreichende itbeteiligungsrechte – ich denke an den Bereich der eschulung – ergeben würden. Wie gehen Sie jetzt dait um? Sehen Sie unterschiedliche Rechtsfolgen durch en Begriff „Integration“ statt „Inklusion“? Wird das twa für die Bundesländer, was Beschulung anbelangt, azu führen, dass im Prinzip alles beim Alten bleiben ann? F Herr Kollege Kurth, wir gehen so damit um, dass wir uf der Basis eines zwischen allen deutschsprachigen taaten abgestimmten Übersetzungstextes, bei dessen rarbeitung die Bundesländer einbezogen gewesen sind, en Prozess der Ratifizierung einleiten. Das habe ich geade erläutert. Ich habe auch gesagt, dass eine der Areitsbasen, die wir haben und bei der auch immer auf die örter „Integration“ und „integrativ“ verwiesen wird, ie Salamanca-Erklärung von 1994 ist, die sich im Weentlichen mit Fragen der integrativen Erziehung und der eschulung befasst. Vor diesem Hintergrund besteht eiterhin das Postulat und auch die Erwartung bei den ändern, eine integrative Beschulung vorzunehmen und eine Trennung zwischen den jungen Menschen mit Beinderung und den jungen Menschen ohne Behinderung uzulassen, weil wir im Kern wollen, dass die jungen enschen gemeinsam aufwachsen und nicht frühzeitig n der Gesellschaft ein Auseinanderdividieren stattfinet. Das ist unser Anspruch, und der lässt sich auch aus em Wort „integrativ“ ableiten. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? Noch eine letzte Frage zu dem Begriff der Barriere reiheit, den ich gerne näher erläutert sähe. Alle Fraktioen dieses Hauses haben sich in den vergangenen Jahren ehr stark darum bemüht, den Begriff „behindertenerecht“ durch „barrierefrei“ zu ersetzen bzw. das Subtantiv „Barrierefreiheit“ zu benutzen, um deutlich zu achen, dass es hier nicht nur um die Gruppe der Men chen mit Behinderung geht, sondern um die Beseitiung von Hürden für alle Menschen, etwa auch für alte ersonen. Warum ist jetzt der Begriff der Barrierefreieit, den Sie noch in der Presseerklärung vom 30. März 007 hervorgehoben haben, nicht in der deutschen Überetzung der UN-Konvention? F Es ist so: Der Art. 9 des Übereinkommens trägt in der mtlichen englischen Fassung die Überschrift „Accessiility“. Festgelegt wird hier, welche Maßnahmen die ertragsstaaten treffen sollen, um für Menschen mit Beinderung unter anderem den gleichberechtigten Zugang u Transportmitteln, Gebäuden oder auch zu Kommuni Parl. Staatssekretär Franz Thönnes kationsmitteln zu gewährleisten. Die Bundesregierung hat sich gemeinsam mit den deutschsprachigen Staaten Österreich, Schweiz und Liechtenstein auf die Übersetzung mit dem Begriff „Zugänglichkeit“ verständigt. Dieser Begriff wird auf internationaler Ebene regelmäßig verwendet und findet auch in den deutschen Unterlagen der Europäischen Union seine Verwendung. Wir glauben, dass zusammen mit den anderen deutschsprachigen Staaten der Zielperspektive, die wir dabei haben, mit dem Wort „Zugänglichkeit“ entsprochen wird. Die Fragen 27 und 28 des Kollegen Volker Schneider Wir kommen dann zur Frage 29 des Kollegen Dr. Heinrich Kolb: Wie kann es nach Ansicht der Bundesregierung einer Person mit einem Verdienst von 850 Euro brutto gelingen, im Alter zu einer Gesamtaltersversorgung zu kommen, die über dem Grundsicherungsniveau nach dem SGB XII von 681 Euro monatlich liegt? F Die Antwort lautet wie folgt: Anders als in der Fragestellung angegeben, beträgt der durchschnittliche monatliche Bruttobedarf bei Grundsicherung im Alter für Personen ab 65 Jahre nach den zuletzt verfügbaren statistischen Daten nicht 681 Euro, sondern 627 Euro. Für alle Bezieher der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung beträgt der durchschnittliche monatliche Bedarf sogar nur 614 Euro. Rechnerisch erreicht ein Versicherter mit einem monatlichen Bruttoentgelt von 850 Euro nach 45 Beitragsjahren auf Basis heutiger Werte eine monatliche Bruttorente aus der gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von knapp 410 Euro. Werden darüber hinaus Beiträge in einen Riester-Vertrag eingezahlt, ergibt sich nach 45 Jahren eine zusätzliche Riester-Rente in Höhe von 260 Euro. Insgesamt liegt das Alterseinkommen dann also bei rund 670 Euro. Berücksichtigt man die von der Rentnerin oder dem Rentner zu zahlenden Krankenund Pflegeversicherungsbeiträge, beträgt das Nettoalterseinkommen gut 630 Euro und liegt damit über dem heutigen Grundsicherungsniveau. Herr Kollege Kolb. Herr Staatssekretär, ich kann aber nicht nachvollzie hen, wie man bei einem monatlichen Bruttoeinkommen von 850 Euro nach 45 Jahren auf eine Rente von 410 Euro kommen soll. 850 Euro entsprechen etwa einem Drittel des Durchschnittsverdienstes. Nach Adam Riese erreicht man dann nach 45 Jahren 15 Entgeltpunkte. Wenn man die 15 Entgeltpunkte mit 25 multipliziert – der entsprechende Wert beträgt nämlich jetzt knapp 25 Euro –, kommt man auf 375 Euro. W m m n s c z g R 9 r e l t j m i K m r g c t g F t I a h m g i R i w m F G e a 6 s (C (D ürden Sie mir zumindest in diesem Punkt schon einal recht geben wollen? F Ich kann einen anderen Vergleich anstellen. Bei ei em Bruttoeinkommen von 820 Euro im Monat ergibt ich eine Nettorente aus der gesetzlichen Rentenversiherung in der Größenordnung von 355 Euro. Wenn man usätzlich einen Riester-Vertrag hat, erhält man – dabei ehe ich von 4 Prozent Verzinsung aus – eine Riesterente von 250 Euro. Damit erreicht man ganz leicht 6 Prozent des von mir eben genannten Grundsicheungsbedarfs. (Kornelia Möller [DIE LINKE]: Warum antworten Sie nicht?)

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1613817100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613817200
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1613817300




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613817400
Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1613817500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613817600
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613817700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613817800
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613817900
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613818000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613818100
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613818200
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613818300




(A) )


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Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613818400
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613818500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613818600
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613818700
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613818800
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613818900
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613819000
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613819100




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613819200

(Saarbrücken) werden schriftlich beantwortet.

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613819300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613819400
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1613819500

(Kornelia Möller [DIE LINKE]: So ist es!)

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613819600


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613819700

Eine weitere Zusatzfrage.


Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1613819800

Würden Sie mir denn darin zustimmen, dass es doch

ine Ungerechtigkeit darstellt, wenn jemand 45 Jahre
ang riestern muss, um am Ende eine Leistung zu erhal-
en, die anderenfalls als Grundsicherung im Alter ohne
edes eigene Zutun gewährt wird?

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Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613819900

Nein, ich glaube nicht, dass das eine Ungerechtigkeit

st. Das Prinzip in unserer Gesellschaft ist, aus eigener
raft, mit eigener Leistung den Versuch zu unterneh-
en, in der Erwerbsphase ein gutes Einkommen zu er-

eichen. Wo das unter den Bedingungen, wie sie zurzeit
egeben sind, in Teilbereichen nicht möglich ist, versu-
hen wir – das habe ich schon vorhin bei der Beantwor-
ung der dringlichen Fragen gesagt –, über die Regelun-
en des Entsendegesetzes und des Gesetzes über die
estsetzung von Mindestarbeitsbedingungen dazu beizu-

ragen, dass es zu Mindestlöhnen kommt.

Ich glaube, dass die Menschen im Prinzip immer ein
nteresse daran haben, einen guten Verdienst zu erzielen,
uch die Möglichkeit zu haben, voll zu arbeiten. Von da-
er ist die Perspektive, 45 Jahre lang mit einem Einkom-
en von 850 Euro zu arbeiten, eine solche, von der ich

laube, dass sie in den meisten Fällen so nicht eintritt.

Die Frage, die Sie zur Ungerechtigkeit gestellt haben,
mpliziert ein Stück weit die Frage der Anrechnung der
iester-Rente beim Grundsicherungsbedarf. Hier muss

ch noch einmal auf das Prinzip der Nachrangigkeit hin-
eisen. Ich will das an einem Beispiel beschreiben, weil
an versuchen muss, beim Prinzip der Gerechtigkeit
olgendes im Auge zu haben:

Ich nehme ein einfaches Zahlenbeispiel. Bei einem
rundsicherungsbedarf von 600 Euro hätte jemand, der

ine gesetzliche Rente von 500 Euro erhält, Anspruch
uf Grundsicherung in Höhe von 100 Euro, um auf diese
00 Euro zu kommen. Bei einer anderen Person – Grund-
icherungsbedarf wieder 600 Euro –, die eine relativ






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Franz Thönnes
kleine gesetzliche Rente von 250 Euro bezieht und
250 Euro aus einem Riester-Vertrag erhält, ergäbe sich
die Situation, dass natürlich die gesetzliche Rente von
250 Euro angerechnet wird. Um nun auf den Grund-
sicherungsbedarf von 600 Euro zu kommen, müssten
350 Euro Grundsicherung draufgelegt werden. Jetzt füh-
ren wir einmal einen politischen Dialog: Sie fordern nun
eine Freistellung der Riester-Rente. Der Betreffende
hätte nun 600 Euro, bekäme seine 250 Euro, die er aus
der Riester-Rente hat, anrechnungsfrei dazu und hätte
insgesamt 850 Euro.

Ich glaube, das ist nicht zu vermitteln. Hier gilt, wie
ich schon vorhin sagte, das Nachrangigkeitsprinzip: Hast
du selbst etwas einzubringen, dann musst du es einbrin-
gen. – Stellt man die Riester-Rente nun anrechnungsfrei,
tritt automatisch die Fragestellung auf, wie mit anderen
erarbeiteten Rentenansprüchen, Erträgen aus Lebensver-
sicherungen oder sonstigen Anlageformen verfahren
werden soll.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613820000

Eine weitere Frage hat der Kollege Rohde.


Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1613820100

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,

um den politischen Dialog fortzuführen: Es stand ja
schon mehrmals die Thematik im Raum, dass dann,
wenn es einen Freibetrag gibt, dieser für alle Sparformen
und nicht nur für die Riester-Rente gelten muss. Die
Riester-Rente muss allerdings als Flaggschiff herhalten,
weil sie, wie von uns allen gemeinsam gewollt, sehr
populär ist.

In dem Fall eines Bruttoeinkommens von 850 Euro,
den Sie beschrieben haben, müsste sich der Betreffende
ja sehr staatsdienlich verhalten, wenn er sich die Riester-
Rente auszahlen ließe und damit eine geringere Grund-
sicherung in Anspruch nähme. Wenn er sich nun auf-
grund der Tatsache, dass sein Nachbar, der die gleichen
Voraussetzungen hatte, nicht gespart hat, entscheidet,
seinen ganzen Riester-Vertrag aufzulösen, alle staatli-
chen Zuschüsse, die er bisher erhalten hat, zurückzuzah-
len und nur das eingesetzte Kapital, das ja gesetzlich als
Schonvermögen behandelt wird, zu behalten, dann ver-
meidet er die Anrechnung auf die Grundsicherung und
der Staat muss mit höheren Grundsicherungszuschüssen
für seinen laufenden Unterhalt im Alter aufkommen. Der
Vorteil, den er sich durch seine eigene Entscheidung ver-
schafft hat, entspricht dann dem Vermögen, das er im
Riester-Vertrag angespart hat. Wir empfinden das natür-
lich als ungerecht; aber das ist legal. Möchte die Bundes-
regierung an diesem Umstand etwas ändern?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613820200


Man kann solche Berechnungen anstellen, aber man
sollte bedenken, dass uns viele Menschen zuhören. Das
Vermögen, das dort aufgebaut worden ist, ist auch dank
immenser staatlicher Förderung aufgebaut worden. Die
Förderquote liegt bei dem Beispiel, das ich in der Ant-
wort genannt habe, bei 38 Prozent. Der Versicherte er-

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(C (D ält eine Zulage von 154 Euro im Jahr, also knapp 3 Euro im Monat. Der Eigenbeitrag beläuft sich auf napp 21 Euro im Monat, also nicht ganz zwei Drittel er Gesamtsumme. Ich denke – da wiederhole ich mich –, dass auf einen erartigen Fall perspektivisch im Verlauf des Erwerbsleens nicht hingearbeitet wird, sondern immer versucht ird, im Schnitt mehr Einkommen zu verdienen. Es ist uch, wie vorhin erläutert, das Grundprinzip des Sozialtaates gemäß § 2 Sozialgesetzbuch XII zu beachten, geäß dem die solidarische Leistung aller Steuerzahlerin en und Steuerzahler nur dann eintritt, wenn keine igenen Einkommen eingesetzt werden können. Deshalb uss man sich auch bei der Entscheidung über die rage, ob man hier möglicherweise etwas freistellt, an iesem Prinzip orientieren. Wir sagen deshalb: Alles, as anrechenbar ist – dazu gehören in dem Fall auch inkommen aus einem Riester-Vertrag und anderen An agearten sowie vorhandenes Vermögen –, wird entsprehend angerechnet, weil sonst alle Steuerzahlerinnen nd Steuerzahler einspringen müssten. Dies entspricht icht dem Sozialstaatsprinzip der Nachrangigkeit, das ich im genannten § 2 findet. Eine weitere Frage dazu hat der Kollege Kurth. Herr Staatssekretär, ich teile Ihre grundsätzlichen usführungen zum Prinzip der Nachrangigkeit. Ihr Rehenbeispiel aber kann nicht überzeugen. Haben Sie bei ieser Berechnung überhaupt berücksichtigt, dass von em Endbetrag auch noch Beiträge zur gesetzlichen rankenversicherung und zur Pflegeversicherung ge ahlt werden müssen? Damit läge der Betrag ja noch einal um 10 Prozent und in 30 Jahren vielleicht sogar um och mehr als 10 Prozent niedriger. F Das ist insofern mitberücksichtigt, als man dann nicht edürftig ist. Wir bleiben bei der Thematik. Wir kommen zur rage 30 des Kollegen Dr. Heinrich Kolb: Welche Aufwendungen zur privaten Vorsorge, etwa einer Riester-Rente, wären dafür erforderlich, und welchen Verzinsungssatz legt die Bundesregierung ihrer Berechnung zugrunde? F Bei einem monatlichen Bruttolohn von 850 Euro be ragen die Beiträge zu einer Riester-Rente bei Inanpruchnahme der maximalen Förderung rund 34 Euro ro Monat; das sind 4 Prozent von 850 Euro. Zusammen it der Grundzulage von 154 Euro pro Jahr – auf den onat umgerechnet rund 13 Euro – verbleibt ein Eigen etrag von nur 21 Euro im Monat, die der Arbeitnehmer atsächlich aus seinem Lohn zu zahlen hat. Bei der Be Parl. Staatssekretär Franz Thönnes rechnung werden eine jährliche Verzinsung des eingezahlten Kapitals von 4 Prozent sowie Verwaltungskosten in Höhe von 10 Prozent unterstellt. Ihre Nachfrage, bitte. Herr Staatssekretär, würden Sie mir denn zustimmen, dass Ihr Berechnungsbeispiel, das Sie eben genannt haben, insofern hinkt, als der Geringverdiener keine 350 Euro Riester-Vorsorge aufbauen kann, weil die Förderung auf 4 Prozent des Bruttoverdienstes – Sie haben es gerade vorgetragen – begrenzt ist? Würden Sie mir also zustimmen, dass jemand, der 850 Euro brutto hat, nicht so viel Riester-Förderung erzielen kann, dass er tatsächlich am Ende über die Grundsicherung kommt? F Wie gesagt, er bekommt außerdem die Zulagen des Staates, und hinzu kommt die jährliche Verzinsung. Daraus ergibt sich bei diesem Rechenbeispiel das Ergebnis, das ich Ihnen genannt habe. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das bezweifle ich! Dann kommen wir an dieser Stelle nicht weiter, Frau Präsidentin!)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613820300
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613820400
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613820500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613820600
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613820700




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613820800
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1613820900
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613821000


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613821100

Dann rufe ich die Frage 31 des Kollegen Jörg Rohde

auf:
Sieht die Bundesregierung für Personen mit 10 000 Euro

Jahresverdienst nicht auch eine Gefahr, später Grundsiche-
rungsbezieher zu werden, wenn sie zum Beispiel auch einmal
Zeiten der Arbeitslosigkeit aufzuweisen haben?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613821200


Die Antwort lautet: Aus der momentanen Einkom-
menssituation einer erwerbstätigen Person lassen sich
keine Rückschlüsse auf das Einkommen während der ge-
samten Erwerbsphase und damit auch nicht auf die Höhe
der Alterseinkünfte ziehen. Die Ursachen für geringe Er-
werbseinkommen sind vielfältig. Dazu zählen zum Bei-
spiel Arbeitslosigkeit, Kindererziehung oder Ausbil-
dungszeiten. Diese Lebensphasen sind jedoch zeitlich
begrenzt und können deshalb nicht für die gesamte Er-
werbsphase unterstellt werden. Unstrittig ist jedoch, dass
Altersarmut bereits in der Erwerbsphase bekämpft wer-
den muss, da eine unzureichende Altersvorsorge im Al-
ter nicht mehr ausgeglichen werden kann. Deshalb sind
eine gute Beschäftigungssituation und ausreichende Ent-
gelte Voraussetzung für die Beitragszahlung zur gesetzli-
chen Rentenversicherung und zur Altersvorsorge.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613821300

Haben Sie eine Zusatzfrage, Herr Kollege?


Jörg Rohde (FDP):
Rede ID: ID1613821400

Ja. – Ich fasse mich kurz, weil wir darüber schon ei-

nen umfassenden Dialog geführt haben. Aber Sie haben

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(C (D ir einige Fragen noch nicht oder nur sehr unzureichend eantwortet, sodass wir große Lücken in der Argumentaion der Bundesregierung sehen. Die Antwort der Bunesregierung auf unsere Anfrage zeigte auch, dass im oment für 20 Prozent der Riester-Verträge ein Zu chuss gezahlt wird, für Personen, die weniger als 0 000 Euro Jahresverdienst haben. So wenig, wie Sie ezüglich der Erwerbsphasen annehmen können, dass in Betroffener zum Beispiel nicht durchgehend arbeitet, o wenig können Sie voraussetzen, dass er durchgehend rbeitet, dass es keine Zeiten gibt, in denen er arbeitslos st. Sie müssen beispielsweise auch den Umstand beücksichtigen, dass er aufgrund der gesetzlichen Vorgaen mit 63 Jahren vorzeitig in Rente geschickt werden ann, wodurch er große Abschläge in Kauf nehmen üsste, die eine Lücke hinterließen. Das heißt, Sie soll en zumindest sehen, dass hier eine sehr große Gruppe etroffen ist, um die wir uns kümmern müssen. F Herr Kollege Rohde, ich teile diese Einschätzung icht. Sie gehen – ich wiederhole es – in Ihrer Fragestelung von 10 000 Euro Jahresverdienst aus. Ein Jahreserdienst von 10 200 Euro bedeutet im Schnitt 850 Euro m Monat. Damit sind wir wieder bei dem Beispiel, das ch genannt habe. Bezüglich der Phasen der Kindererzieung wissen Sie, dass wir insbesondere bei denjenigen, ie Teilzeitarbeit leisten, eine erhebliche Höherbewerung des Einkommens unter Zugrundelegung des Durchchnittsentgeltes in Deutschland vornehmen. Sie wissen, ass pro Kind drei Entgeltpunkte hinzukommen. Phasen er Arbeitslosigkeit sind Phasen, durch die eine Ererbsbiografie unterbrochen wird. Ich habe gesagt, wir rbeiten daran, diese Phasen möglichst kurz zu halten. us den Unterbrechungen kann aber nicht geschlossen erden – das ist in dem Prozess beschrieben –, dass am nde des Arbeitslebens Grundsicherungsbedarf besteht. a kommt es auf die gesamten Einkommensverhältnisse n, auf die Lebensverhältnisse, auf die Bedarfsgemeinchaft. Das alles spielt dabei eine Rolle. Von daher habe ch diese negative Perspektive, die in Ihrer Frage impliiert ist, nicht. Möchten Sie eine weitere Zusatzfrage stellen? (Jörg Rohde [FDP]: Für den Moment gebe ich erst einmal auf!)

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1613821500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613821600

Damit sind wir am Ende der Fragestunde. Die restli-
hen Fragen werden schriftlich beantwortet.

Ich rufe nun den Zusatzpunkt 1 auf:

Aktuelle Stunde
auf Verlangen der Fraktionen der CDU/CSU und
SPD

Energie- und Klimapaket der EU-Kommission

Ich eröffne die Aussprache und erteile als erstem Red-
er dem Kollegen Marco Bülow das Wort für die SPD-
raktion.






(A) )



(B) )


Marco Bülow (SPD):
Rede ID: ID1613821700

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Das Er-

neuerbare-Energien-Gesetz ist eines der erfolgreichsten
Gesetze, das zur Förderung von erneuerbaren Energien
und zur Bekämpfung des Klimawandels verabschiedet
worden ist. Es ist wichtig, immer wieder auf die Rah-
mendaten hinzuweisen, die durch dieses Gesetz beein-
flusst werden.

Wir haben in Deutschland über 235 000 Arbeitsplätze
in dem Bereich der erneuerbaren Energien geschaffen. In
diesem Bereich wurde im letzten Jahr in Deutschland
110 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Der Anteil der er-
neuerbaren Energien an der Stromerzeugung liegt mitt-
lerweile bei über 14 Prozent und der Anteil am Gesamt-
energieverbrauch bei ungefähr 9 Prozent.

Wir haben in diesem Bereich die Technologieführer-
schaft übernommen und exportieren diese Technologien
in viele Länder dieser Welt. Es gibt immer mehr Befür-
worter der erneuerbaren Energien, die dieses Instrument
nach dem Vorbild Deutschland ausrichten. 40 Länder ha-
ben sich uns bereits angeschlossen. Erst vor kurzem hat
Hillary Clinton lobend erwähnt, wie vorbildlich das
deutsche System sei und dass auch sie nach einem ge-
wonnenen Wahlkampf es einführen werde. Ähnlich äu-
ßern sich weitere führende Politiker in den USA.

In Europa haben sich Gott sei Dank diejenigen durch-
gesetzt, die der Meinung sind, dass es in den National-
staaten möglich sein muss, erfolgreiche Einspeise-
systeme beizubehalten. Das bestätigt, was in den
Berichten der Europäischen Kommission immer wieder
stand, nämlich, dass das Einspeisegesetz das beste, das
wirtschaftlichste und das effizienteste ist. Ich denke, ge-
nau das ist der richtige Weg. Wir können aufatmen, dass
die Entscheidung in Europa entsprechend getroffen
wurde.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Ich bedanke mich in diesem Zusammenhang ganz herz-
lich bei der Bundesregierung und bei dem Minister, die-
sen Druck mit ausgeübt zu haben.

Ich will deutlich machen, warum es nicht nur für die
deutsche Wirtschaft, sondern insgesamt gesehen wichtig
ist, dass das System der erneuerbaren Energien nicht nur
weiterhin eine Chance hat, sondern die führende Rolle
spielen muss. Manche Länder sind Gott sei Dank auf un-
ser erfolgreiches System umgeschwenkt. Aber es gibt
immer noch Länder wie Großbritannien und Italien, die
das Mengensystem haben. Leider ist auch die FDP im-
mer noch Anhänger dieses Systems. Es wird gesagt, es
sei sehr viel ökonomischer und wirtschaftlicher. Schauen
wir uns doch einmal die Preise an.

In Großbritannien kostet eine Megawattstunde Strom-
energie aus Windkraft 120 Euro. In Italien sind es
162 Euro. In Deutschland kommen wir mit unserem Ein-
speisesystem auf einen Preis von 75 Euro. In Irland, wo
es noch mehr Wind gibt, liegt man schon bei 58 Euro.
Allein dieser Vergleich zeigt: Unser System ist das effi-
zienteste und das kostensparendste. Deswegen werden
wir daran festhalten.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


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(C (D Dieses System hat dazu geführt, dass die erneuerbaen Energien in Deutschland kontinuierlich ausgebaut urden. Die entsprechenden Anteile habe ich gerade geannt. In Großbritannien dümpelt man weiterhin bei eiem Anteil von 1,5 Prozent für die erneuerbaren Enerien herum – und das seit Jahren. Diejenigen, die an dem lten System in Großbritannien festhalten, werden irendwann sagen: Wir haben es versucht, aber wir könen die erneuerbaren Energien nicht ausbauen; desween müssen wir vielleicht auf Atomkraft setzen. – Genau as wollen wir nicht. Wir brauchen die erneuerbaren nergien und Energieeffizienz. Dann haben wir die roße Chance, die Atomenergie loszuwerden und die ücke zu kompensieren. Auch deshalb, aber nicht nur eshalb müssen wir an unserem System festhalten. Wir rauchen weiterhin das EEG. Es garantiert Versorgungsicherheit, weil die heimischen Energiequellen Sonne, ind usw. immer und überall zur Verfügung stehen, icht nur in Deutschland. Das Gesetz garantiert, dass ieser Bereich immer effizienter und die so gewonnene nergie immer günstiger wird. Ich glaube, wir haben das richtige Instrument. Die aßnahmen, die die Bundesregierung auf den Weg ebracht hat, über die wir in den nächsten Monaten im arlamentarischen Verfahren zu diskutieren haben, komlettieren diesen Ansatz. Die SPD-Bundestagsfraktion ird sich dafür einsetzen, dass die Beschlüsse der Regie ung umgesetzt werden, damit es zu einer Verbesserung ommt, damit wir unsere Klimaschutzziele, die jetzt uch von der Europäischen Union vorgegeben werden, icht nur erfüllen, sondern übertreffen können. Wir wolen Vorbild sein und Europa mitziehen. Wir hoffen, dass uropa insgesamt – das ist sehr wichtig – eine Reduzie ung der CO2-Emissionen um 30 Prozent erreicht. Ich laube, das ist der richtige Weg, weil wir so in der Lage ind, die anderen in der Welt mitzuziehen. So machen ir deutlich, dass man durch die Nutzung erneuerbarer nergien effizienter sein kann, wirtschaftlichen Gewinn rzielen und Klimaschutz realisieren kann. In diesem Sinne: Vielen Dank. Nächster Redner ist der Kollege Michael Kauch für ie FDP-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die DP unterstützt die Zielsetzungen des Europäischen Raes vom März 2007, nach denen bis zum Jahr 2020 minestens 20 Prozent Treibhausgase eingespart werden solen und der Anteil erneuerbarer Energien um 20 Prozent esteigert werden soll. Diese Zielsetzungen des Rates erden nun von der EU umgesetzt. Das ist wichtig für en Klimaschutz. Es kommt aber darauf an, auf welche Art und Weise ie richtigen Klimaschutzziele verfolgt werden, wie das esetzespaket der EU-Kommission umgesetzt wird. Die ommission hat aus unserer Sicht nicht ausreichend beacht, dass sie damit über den Wettbewerb auf den Michael Kauch Märkten, über die Arbeitsplätze in unserer Industrie und vor allem über die Belastung der Verbraucherinnen und Verbraucher entscheidet. Deshalb fordern wir als Liberale eine Überarbeitung dieses Gesetzespaketes. Das ist in den nächsten Monaten Aufgabe der Bundesregierung. Deutschland wird beim Emissionshandel benachteiligt. Es ist völlig unklar, warum das boomende Spanien einen Sonderzuschlag an Emissionsrechten braucht. Das ist eine Umverteilung zulasten Deutschlands. Das ist eine Umverteilung, die die Bundesregierung so nicht akzeptieren kann. Völlig inakzeptabel ist zudem, dass die EU Vorgaben für die Verwendung der Versteigerungserlöse machen will. Die FDP setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher vom Emissionshandel profitieren. Wenn wir die Emissionsrechte im Stromsektor vollständig versteigern, dann muss das Geld an die Verbraucher zurückgegeben werden, dann muss die Stromsteuer gesenkt werden. Das würde den Emissionshandel tatsächlich verbraucherfreundlich machen. Das ist genau der Punkt, den der Umweltminister in der vergangenen Woche erkannt hat. Darum hat er Sozialtarife für den Bezug von Strom gefordert und gesagt, es dürfe keine Energiearmut geben. Es war aber der deutsche Staat, der in Form von Steuern eine Last von 40 Prozent auf die Stromtarife draufgesattelt hat. Diese Bundesregierung hat das zu verantworten. Die Stromkonzerne sind dafür nicht allein verantwortlich. (Beifall bei der FDP – Zuruf von der CDU/ CSU: Das stimmt nicht!)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613821800
Michael Kauch (FDP):
Rede ID: ID1613821900




(A) )


(B) )


(Beifall bei der FDP)


Solange wir kein Kioto-Nachfolgeabkommen haben,
darf die deutsche Industrie ihre Wettbewerbsfähigkeit
nicht verlieren. Ob die geplante kostenlose Zuteilung
von Emissionsrechten an energieintensive Branchen der
Weisheit letzter Schluss ist, muss bezweifelt werden. Es
wäre möglich, sie in die Versteigerung einzubeziehen,
indem man das mit einem sinnvollen System, das die
Rückerstattung an die betroffenen Branchen regelt, ver-
bindet.

Geradezu schädlich für das Exportland Deutschland
sind die Überlegungen, die Herr Barroso heute in Brüs-
sel verkündet hat. Er überlegt, auf Importe aus Staaten,
die das Kioto-Protokoll nicht unterzeichnet haben, Zölle
zu erheben. Meine Damen und Herren, Sie glauben doch
nicht wirklich, dass das ohne Reaktion bleiben wird.
Diese Vorschläge von Herrn Barroso sind ein Anschlag
auf den Freihandel und gefährden die Exportwirtschaft
in Deutschland und damit Arbeitsplätze in unserem
Land.


(Beifall bei der FDP)


Wir müssen noch einmal die Frage aufwerfen, ob es
richtig ist, dass wir neben der Quote von 20 Prozent für
erneuerbare Energien eine Sonderquote von 10 Prozent
für Biokraftstoffe anstreben. Wenn wegen der vermeint-
lich guten Biokraftstoffpolitik in Europa die Regenwäl-
der in Asien und Afrika abgeholzt werden, dann haben

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(C (D ir dem Klimaschutz und der Artenvielfalt einen Bärenienst erwiesen. Die Nachhaltigkeitskriterien, die heute von der EUommission vorgeschlagen wurden, drohen ein Papier iger zu werden. Deshalb appelliere ich ganz eindeutig n die Koalition: Zunächst einmal müssen Zertifizieungssysteme nachgewiesen werden. Dann können wir ie Ziele für die Biokraftstoffe erhöhen. Wir dürfen nicht rst die Ziele erhöhen und die Regenwälder abholzen assen und anschließend die Nachhaltigkeitskriterien msetzen. Deutsche Sonderwege bei den erneuerbaren Energien achen keinen Sinn. Die FDP setzt sich dafür ein, dass eutschland beim europäischen Handel für erneuerbare nergien mitmacht. Wir glauben, dass dies langfristig der ünstigere Weg ist. Herr Bülow hat die Windenergiereise angesprochen. Aber was ist denn mit den anderen tromarten, die Sie hier beim Kostenvergleich nicht geannt haben? Ich finde ich es besonders skandalös – Frau ött wird ja gleich reden und hat sich heute schon in eier Presseerklärung geäußert –, dass die CDU/CSU, die n der Opposition das EEG massiv kritisiert hat, es jetzt it aller Kraft und um jeden Preis verteidigen will. (Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Nein! Nein!)


ch finde es unglaublich, wie Sie die Linie verlassen, die
ie einmal ordnungspolitisch für richtig gehalten haben.


(Beifall bei der FDP)


Wir Liberale werden Kurs halten. Kurs halten sollten
ir auch in der generellen Frage der Energiepolitik. Herr
lement hat zu Recht gesagt, dass das, was Herr Scheer
nd Frau Ypsilanti in Hessen planen, eine Geisterfahrt
ür den Industriestandort Deutschland ist. Ich frage
errn Gabriel, der hier die Linke dafür angreift, dass sie

m Bundestag die Kohlekraftwerke ablehnt und in Sach-
en-Anhalt befürwortet: Wann stoppen Sie endlich die
olitik von Frau Ypsilanti, die Ihrer Politik bezüglich
ohlekraftwerken in Deutschland völlig widerspricht?

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Tolles Ende für eine Klimarede: mehr Kohle!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613822000

Für die CDU/CSU-Fraktion hat nun das Wort die Kol-

egin Marie-Luise Dött.


Marie-Luise Dött (CDU):
Rede ID: ID1613822100

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Mit dem

etzt von der EU-Kommission vorgelegten Energie- und
limapaket sollen die im März 2007 von den Staats- und
egierungschefs der EU verabschiedeten Ziele zur euro-
äischen Klimapolitik umgesetzt werden. Das ist wich-
ig, um nach den ambitionierten Verhandlungen der Eu-
opäischen Union auf Bali international Motor der
limapolitik zu bleiben. Wichtige und richtige Ansätze

iner europäischen Klimapolitik sind nun von der Kom-






(A) )



(B) )


Marie-Luise Dött
mission eingeleitet worden. Konkret sind das die Auftei-
lung der Minderungsziele auf die Mitgliedstaaten, die
Regelungen zum Emissionshandel nach 2012, der Aus-
bau der erneuerbaren Energien durch Handel mit Zertifi-
katen sowie die Einführung von verbindlichen Regelun-
gen zum Ausfiltern und Einlagern von CO2.

Es ist heute noch zu früh, eine umfassende Aussage
zur Qualität des Gesamtpakets zu machen. Gleichwohl
zeigt bereits ein erster Blick auf die Vorschläge, dass
weitere Diskussionen und wohl auch Überarbeitungen
notwendig sind. So muss man noch einmal die Festle-
gung des Basisjahres 2005 für die Emissionsminderun-
gen hinterfragen. Mitgliedstaaten, die bis 2005 kaum An-
strengungen unternommen haben und von ihren eigenen
Klimazielen noch weit entfernt sind, würden dadurch be-
vorteilt. Länder, die bereits vor 2005 erhebliche Minde-
rungen erreicht haben – dazu gehört Deutschland –, wür-
den dagegen benachteiligt.

Auch über die Aufteilung der Minderungsvorgaben
auf die Mitgliedstaaten muss noch einmal diskutiert wer-
den. Die derzeit augenscheinliche Sonderbehandlung,
zum Beispiel von Portugal, Griechenland und Spanien,
muss gerade unter dem Aspekt einer fairen Lastenteilung
geprüft werden.

Wir brauchen bei der Versteigerung der Emissionszer-
tifikate Lösungen, die technologische Bedingungen und
die internationale Wettbewerbssituation gerade energiein-
tensiver Branchen berücksichtigen. Klimaschutz darf
nicht zur Abwanderung von Unternehmen und Arbeits-
plätzen in Drittländer führen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Die Einbeziehung der Aluminiumindustrie und von Tei-
len der chemischen Industrie in die Versteigerung ist ein
industriepolitischer Eingriff, den wir so nicht mittragen
werden.

Es ist auch nicht sinnvoll, funktionierende Instru-
mente der Klimapolitik durch neue, gegebenenfalls so-
gar teurere Instrument zu ersetzen. Ein Beispiel – hören
Sie jetzt genau zu, Herr Kauch – ist der Handel mit Zer-
tifikaten für die erneuerbaren Energien. Das Erneuer-
bare-Energien-Gesetz jetzt gegen einen europäischen
Zertifikatehandel auszutauschen, der voraussichtlich
teurer wird und anderen Staaten die Möglichkeit gibt,
sich von den eigenen Verpflichtungen zum Ausbau der
erneuerbaren Energien auf Kosten der Erreichung unse-
rer nationalen Ausbauziele freizukaufen – die Betonung
liegt auf nationalen Zielen, nicht auf Branchenzielen –,
kann nicht der richtige Weg sein.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Nationale Ziele müssen national kontrollierbar und be-
einflussbar bleiben. Nachweisbar funktionierende natio-
nale Instrumente müssen auch künftig genutzt werden
dürfen. Es ist deshalb zu begrüßen, dass die Kommission
nun anerkennt, dass eine Harmonisierung der Instru-
mente verfrüht ist.

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(C (D So wie wir in Deutschland daran arbeiten, die Enerieund Klimapolitik im Zieldreieck von Ökonomie, soialer Verantwortung und Klimapolitik zu justieren, so rwarten wir das auch bei den Vorschlägen aus Brüssel. ine Industriepolitik im grünen Mantel zulasten des tandorts Deutschland ist mit uns nicht machbar: nicht eim Automobilbau und schon gar nicht in der Energieolitik. ine ambitionierte Klimapolitik in Europa werden wir agegen uneingeschränkt unterstützen. Hier werden wir nsere Erfahrungen als europäischer und globaler Voreiter beim Klimaschutz und beim Ausbau der erneueraren Energien einbringen. Vielen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613822200

Nächste Rednerin ist die Kollegin Eva Bulling-

chröter für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Eva-Maria Bulling-Schröter (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1613822300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

enn jetzt nichts passiert, wird der Ausstoß von Treib-
ausgasen EU-weit bis 2020 höchstens um lächerliche
Prozent sinken. Das ist quasi ein Beitrag zur Erderwär-
ung, nicht zum Klimaschutz.

Jetzt ist die Frage: Kann uns das vorgelegte Paket
eiterhelfen? Wir, die Linke, haben da Zweifel. Das Kli-
apaket wurde zwar gelobt. Wir aber meinen, sein Kar-

inalfehler ist das niedrige Klimaschutzziel bis 2020.
arum dreht sich letztendlich alles. Der Ausstoß der
missionen soll lediglich um 20 Prozent gegenüber dem
usstoß von 1990 reduziert werden. Notwendig ist aber

eitens der EU eine Minderung um wenigstens 30 Pro-
ent. Ansonsten können wir das 2-Grad-Ziel vergessen;
as wissen wir alle.

Langsam wird deutlich, dass die 30-Prozent-Marke,
ie die Bundeskanzlerin im letzten Sommer mit dem EU-
atsbeschluss präsentierte, nie ernst gemeint war. Wir
einen, dies ist eine Mogelpackung. Die Kommission

at sich gar nicht erst die Mühe gemacht, ein 30-Prozent-
zenario aufzunehmen. Deshalb werden auch die Latten
ür den Emissionshandel ab 2012 sowie für die Nicht-
missionshandelsbereiche, wie Verkehr und die Haus-
alte, zu niedrig gehängt.

Gut ist, dass die Kommission nun die Emissions-
echte für die Stromwirtschaft ab 2013 vollständig ver-
teigern will. Doch was passiert bis dahin? Sollen tat-
ächlich so lange alle Stromkonzerne davon profitieren,
ass der Staat ihnen die wertvollen Rechte geschenkt
at? Wir fordern nach wie vor – das müssen Sie sich im-
er wieder anhören – eine Abschöpfungsteuer für die
ondergewinne, die aus der Einpreisung der Zertifikats-
arktpreise in den Strompreis herrühren.






(A) )



(B) )


Eva Bulling-Schröter

(Beifall bei der LINKEN – Franz Obermeier [CDU/CSU]: Verstaatlichen ist noch besser! VEB!)


– Warum regen sich die Herren von der CDU/CSU so
auf?


(Franz Obermeier [CDU/CSU]: Machen wir wieder VEB!)


Die Windfall-Profits sind der Grund, warum wir nicht
wollen, dass die Zertifikate ab 2013 an die Industrie wei-
terverschenkt werden.

Zum Thema Wettbewerb. Wenn der von der Kommis-
sion vorgeschlagene „Klimagaszoll“ kommt, können da-
mit europäische Firmen vor Ökodumping geschützt wer-
den, etwa vor US-Produkten, falls Washington weiter
querschießt. Ich halte das für sinnvoll.

Zu erwarten war, dass der deutsche EU-Kommissar
und Sozialdemokrat Günter Verheugen wieder einmal
den Cheflobbyisten für die Chemie-, Stahl- oder Alumi-
niumindustrie gibt. Im Klimapaket sieht er „wirtschaftli-
chen Selbstmord“; das lief heute über den Ticker. Ich
meine, wir sollten da aufpassen, und Sie sollten aufpas-
sen, was Sie den Beschäftigten hier erklären. Ich denke,
eine solche Politik ist sehr gefährlich.


(Beifall bei der LINKEN)


Dass aber Umweltminister Gabriel kürzlich in Bezug auf
die CO2-Vorgaben der Kommission im Fahrzeugbereich
einen Wettbewerbskrieg gegen die deutschen Autoher-
steller ausmacht, halte ich für starken Tobak. Anstatt
Angst vor höheren Belastungen der Wirtschaft durch den
Klimaschutz zu haben, sollte die SPD besser den großen
Versorgern auf die Finger klopfen.


(Beifall bei der LINKEN)


So fordert ja selbst der Chef der Monopolkommission,
ausschließlich den Konkurrenten von RWE, Eon, EnBW
und Vattenfall Genehmigungen für neue Kraftwerksbau-
ten zu erteilen. Wettbewerb belebt halt die Preisfindung.
Wenn dann noch die Netze in öffentliche Hand kommen,
dürfte sich das auch für die Endverbraucher lohnen.


(Beifall bei der LINKEN)


Deutschland soll nun den Anteil erneuerbarer Energie
am Primärenergieverbrauch bis 2020 auf 18 Prozent stei-
gern. Wir denken, auch dies ist nicht ambitioniert genug.
Wir meinen, 30 Prozent sind möglich und mit Blick auf
die Erderwärmung auch erforderlich.


(Beifall bei der LINKEN)


Zu den Agrokraftstoffen. Die angestrebte EU-Quote
von 10 Prozent ist viel zu hoch und niemals durch EU-
internen Anbau zu erfüllen. Sie muss auf ein realisti-
sches Maß gesenkt und auf alle Energien vom Acker
ausgeweitet werden. Gleiches gilt für das völlig unrealis-
tische Deutschlandziel der Bundesregierung von sogar
20 Prozent. Richtschnur muss sein, sämtliche Agroener-
gien durch nachhaltigen Anbau auf EU-Flächen zu er-
zeugen. Wir kennen die Zahlen, und wir wissen, was hier
passiert. Schon jetzt werden für Agrosprit Urwälder ge-
rodet und Kleinbauern in Brasilien oder Indonesien ver-

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(C (D rieben. Immer mehr Menschen in diesem Land befassen ich mit diesen Themen. Sie sollten dem endlich Rechung tragen. (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Michael Kauch [FDP])


Zum Schluss, Herr Gabriel: Wenn Sie ernst gemeint
aben, was Sie in Bali gesagt haben, dann sorgen Sie
itte dafür, dass die Richtlinien in einigen Punkten nach-
ebessert werden.


(Beifall bei der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613822400

Nun hat der Kollege Steffen Reiche für die SPD-Frak-

ion das Wort.


(Beifall bei der SPD)



Steffen Reiche (SPD):
Rede ID: ID1613822500

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

egen! Die Entscheidung der Kommission ist historisch;
ie schreibt Geschichte. Der größte Wirtschaftsraum der
rde macht ein einseitiges Angebot und ist bereit, es zu
rhöhen, wenn es ein internationales Abkommen gibt,
lso ein Nach-Kioto-Abkommen beschlossen wird. Bis-
er waren die beiden Hauptziele der EU: Frieden erhal-
en, Globalisierung gestalten. Jetzt kommt ein drittes
inzu: den Klimawandel stoppen.

Die EU zeigt: Wirtschaftliches Wachstum und um-
elt- und klimabewusstes Produzieren sind kein Wider-

pruch. Das ist ein langfristig gutes Investment; denn
Euro pro Woche und Bürger für das Handeln zu zah-

en, ist besser, als 30 Euro für das Nichthandeln zu zah-
en.


(Beifall bei der SPD)


limapolitische Schwarzfahrer müssen mehr bezahlen.

Ich vertrete den Wahlkreis, der von dieser Entschei-
ung vermutlich am stärksten betroffen ist: die Nieder-
ausitz. Dort sind knapp 5 000 Megawatt Leistung auf
raunkohlebasis installiert. Bisher haben wir knapp
0 Millionen Euro Mehrkosten; demnächst werden es
00 Millionen Euro Mehrkosten für den Zertifikatser-
erb sein. Mit dieser Entscheidung wird es weitere Stei-
erungen geben. Trotzdem trage ich dieses Paket mit. Wir
roduzieren fünfmal mehr Strom, als wir in Brandenburg
erbrauchen. In fünf Monaten werden wir das erste CO2-
rme Kraftwerk – mit einer Leistung von 30 Megawatt –
ns Netz gehen lassen.

Ich habe vier Kritikpunkte. Erstens. Die Verlegung
er Berechnungsbasis auf das Jahr 2005 ist zu überden-
en. Wer sich früh bewegt, darf dafür nicht bestraft wer-
en. Early Action muss sich lohnen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


ie Verlagerung der Berechnungsbasis trifft kein Land
o hart wie Deutschland. Das Basisjahr des Kioto-Proto-
olls, also 1990, sollte als Bezugsjahr beibehalten wer-
en.






(A) )



(B) )


Steffen Reiche (Cottbus)

Zweitens. Wichtige Bereiche wie die Stahl-, die Ze-
ment- und die Chemieindustrie auszuklammern, ist nur
eine Übergangsregelung. Was wir brauchen, ist eine
Border-Tax, einen Zoll für alle, die sich am Nach-Kioto-
Prozess nicht beteiligen;


(Beifall des Abg. Marco Bülow [SPD])


denn sonst kommt es zu einer klaren Wettbewerbs-
verzerrung. Hier brauchen wir eine Richtlinienfolgen-
abschätzung.


(Beifall bei der SPD sowie der Abg. Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE])


Die EU muss im Rahmen der Doha-Runde über die Ein-
führung von Border-Taxes diskutieren. Sie sollten ab
dem Jahre 2013 eingeführt werden. Dann könnten auch
Industriebereiche wie die Stahl- und Zementproduktion
berücksichtigt werden.

Drittens. Nur 25 Prozent der Zertifikate im Rahmen
von Joint-Implementation- und CDM-Projekten zuzulas-
sen, ist ein Fehler.


(Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Ja!)


Die Auslastung der CDM-Projekte beträgt schon jetzt
20 Prozent, und das bei Zertifikatekosten von nur
20 Cent. Die Kosten für die Zertifikate haben sich aber
auf 25 Euro verhundertfacht. JI und CDM sind die
klügsten Antworten auf ein globales Problem. Sie sind
Teil eines globalen Marshallplans. Mit optimalen Kosten
erreichen wir den maximalen Nutzen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Michael Kauch [FDP])


Die CDM-Zertifikate sind preiswerter als die auktio-
nierten Zertifikate und haben einen nachhaltigeren glo-
balen Nutzen. Der europäische Innovationsdruck bleibt
auch bei einem Anteil der CDM-Zertifikate in Höhe von
50 Prozent erhalten. Ich bitte deshalb zu prüfen, ob in
der Richtlinie der EU-Kommission nicht zumindest die
Möglichkeit eröffnet werden sollte, den Anteil der
CDM-Zertifikate gemeinsam mit dem Rat auf bis zu
50 Prozent zu erhöhen. Im Jahre 2013, also in fünf Jah-
ren, könnten wir dieses Sicherheitsventil auf diesem un-
ter hohem Druck stehenden Kessel dringend brauchen.

Mein vierter Kritikpunkt. Wer erneuerbare Energien
will, braucht effiziente Speicher, auch Pumpspeicher-
kraftwerke. Die Regulierungsbehörde hat, wie ich
denke, eine Fehlentscheidung getroffen, durch die der
Neubau dieser Kraftwerke und die Nutzung dieser vor-
handenen Technik zur Speicherung von Windenergie
massiv behindert werden. Die Braunkohle ist und bleibt
der wichtigste heimische Energieträger. Sie braucht nicht
nur im Hinblick auf die Sicherung der Arbeitsplätze,
sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Versorgungs-
sicherheit eine mittel- und langfristige Perspektive.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


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(C (D ie beim Zertifikatehandel anfallenden Gewinne müssen eshalb auch in den Aufbau neuer CO2-freier bzw. -armer raftwerke investiert werden. (Zuruf von der CDU/CSU: Was sagt denn Frau Ypsilanti dazu?)


Das Innovationslabor Deutschland kann nur bestehen,
enn wir wirtschaftlich stark bleiben; hier hat Günter
erheugen recht. Insofern besteht bei dieser Richtlinie
esprächs- und Änderungsbedarf.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613822600

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nun die

ollegin Renate Künast das Wort.


Renate Künast (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613822700

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! An die-

er Debatte wundert mich, wie sehr sich manche Leute
n die einzelnen Details „hineinfräsen“.


(Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Das sollten Sie auch einmal tun!)


Das habe ich schon lange vor Ihnen gemacht. Sie brau-
hen mich also nicht darauf hinzuweisen, dass ich mich
it Details beschäftigen muss.


(Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Aber nicht immer nur mit der großen Klatsche! Werden Sie einmal konkret!)


uch wenn Sie hier gerade, schick drapiert, über den
limaschutz geredet haben, muss man feststellen: Die
DU/CSU hat beim Klimaschutz keine Kompetenz. Das
at man auch an Ihrer Rede gemerkt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Andere halten das große Ganze für richtig. Am Ende
ird aber immer die Ideologie der Ausnahmen und
ricksereien propagiert. Ich glaube, man kann zum Vor-
chlag der Kommission nur sagen: Er geht zwar in die
ichtige Richtung, entspricht aber nicht dem 40-Prozent-
iel, von dem die Bundesregierung immer geredet hat.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Außerdem kann durch Umsetzung dieser Richtlinie
icht gewährleistet werden, dass die Erwärmung, die
tattfindet, nur 2 Grad betragen wird. Es gibt keinen An-
ass, das in den Himmel zu loben. Vielmehr muss man
azu, wie sich die Vertreter der Bundesregierung in den
etzten Wochen in Brüssel verhalten haben, feststellen:
iese Regierung predigt Klimaschutz, aber an allen
cken und Kanten bremst sie und sorgt für Ausnahme-

egelungen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


uf Bali haben Sie gefordert, dass die Industriestaaten
hre Emissionen bis 2020 um 25 bis 30 Prozent reduzie-
en. Jetzt – auch eine Vorlage dieser Bundesregierung –
st allenfalls noch von 20 Prozent die Rede. Da kann ich
ur sagen: Bei dieser Bundesregierung weiß man nicht,






(A) )



(B) )


Renate Künast
welche Rolle sie einnehmen will. Auf der internationa-
len Bühne spielen Sie den Retter des Weltklimas, wäh-
rend Sie in Brüssel, hinter verschlossenen Türen, eine
Lobbymarionette sind, die für Ausnahmen kämpft.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wir haben das beim Thema Auto gesehen. Sie haben
davon gesprochen, dass die Vorschläge der Europäischen
Kommission „eine Kriegserklärung an uns“ seien. Jetzt
kann man schon mit Abgasgrenzwerten jemandem den
Krieg erklären. Ich finde, das ist ein bisschen dick aufge-
tragen.

Auch in der Frage, ob man Netze und Stromproduk-
tion trennen soll, kämpfen Sie gegen die Europäische
Kommission, obwohl gerade hier Wettbewerb hilfreich
wäre, um niedrigere Preise für die Verbraucher durchzu-
setzen.

Beim Klimaschutz in der Landwirtschaft stehen Sie
ebenfalls auf der Bremse.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Einer der spannendsten Punkte und der am meisten zu
kritisierende Punkt in dieser Vorlage der Kommission ist
eine Sache, für die sich Herr Gabriel rühmt, und zwar
sind das die Ausnahmen für die energieintensive Indus-
trie. Wer bei der Versteigerung der Zertifikate die
energieintensive Industrie schützt, wer nicht einmal ei-
nen Prozentsatz festsetzt, damit der Zwang entsteht, effi-
zienter zu werden, wer einfach davon ausgeht, dass sich
diese Industrie schon modernisieren wird, der ist nicht
der Retter des Weltklimas, sondern jemand, der Politik
im Sinne der Lobby der alten Industriezweige macht. In-
dustriepolitisch ist das ein Fehler.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Gabriel redet immer von der dritten industriellen
Revolution. Dann muss man aber auch an alle ran. Dann
geht es nicht nur um die Stromerzeugung, dann geht es
auch um Stahl, Chemie und Aluminium. Dann muss man
ohne Wenn und Aber den Menschen Rückendeckung ge-
ben – für ihr Portemonnaie und für die Zukunft der Ar-
beitsplätze. Wir alle wissen doch, dass Energie in Zu-
kunft teurer werden wird. Da können Sie von der FDP
nicht weiter zwischen Export und Import unterscheiden
und sich das jeweils Schönere heraussuchen. Man kann
im Denken nicht bei den Vorschlägen und Beschlüssen
der Regierungskonferenz vom März 2007 bleiben, man
muss davon ausgehen, dass Energie endlich ist und im-
mer teurer wird.


(Michael Kauch [FDP]: Ohne Wenn und Aber!)


– Ohne Wenn und Aber. Deshalb müssen wir vom fossi-
len ins solare Zeitalter eintreten, wir müssen viel effi-
zienter werden.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Franz Obermeier [CDU/CSU]: Praxisfremd!)


Wir haben andere wirtschaftliche Interessen als die,
die jetzt in den Vorstandsetagen sitzen. Wir müssen die
Machtfrage stellen. Wir dürfen nicht immer und immer

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(C (D ieder vor den Lobbyisten in die Knie gehen. Wir müsen das Land modernisieren und dürfen keine Rücksicht arauf nehmen, wenn wieder einmal ein Industriezweig ruck macht. Wir müssen anders wohnen, anders produ ieren, anders transportieren. Das ist eine klare Absage n die Atomkraft. uch wenn die CDU/CSU und Teile der SPD im Euroäischen Parlament das anders sehen: Solche Schrotteiler wie Biblis und Brunsbüttel müssen endlich vom etz. Sie schützen weder das Klima, noch bringen sie iedrige Energiepreise. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Michael Brand [CDU/CSU]: Das ist Ideologie, Frau Künast!)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Das rufen die Ideologen immer dazwischen.

Wir wollen auch keine neuen Kohlekraftwerke.
enn, wie vorgeschlagen, die Emissionszertifikate zu

00 Prozent versteigert werden, wenn der Handel durch-
esetzt wird, gibt es nämlich nicht nur den guten Kli-
agrund, keine Kohlekraftwerke mehr zu bauen, son-

ern auch einen finanziellen Grund: Kohlekraftwerke
erden sich dann definitiv nicht mehr rechnen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Michael Kauch [FDP]: Aber das regelt der Markt und nicht Sie!)


s ist eine Fehlinvestition, wenn in Kohlekraftwerke in-
estiert wird, weil der Ausstoß von CO2 viel Geld kosten
ird. Die Kohlekraftwerke werden Milliardengräber.
ir müssen stattdessen in Wind-, Sonnen- und Wasser-

raft sowie in Effizienz investieren. All dies fehlt hier.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613822800

Frau Kollegin, Sie müssen zum Schluss kommen.


Renate Künast (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1613822900

Mein letzter Satz, Frau Präsidentin.

Die Bundesregierung muss die Kommission dazu be-
egen, sich ein Reduktionsziel von 40 Prozent zu set-

en. Die Bundesregierung muss damit aufhören, Lobby-
smus zu betreiben und Ausnahmen zu fordern, damit es
eine Fehlinvestitionen gibt. Ich sage Ihnen ganz klar:
ch möchte Vorschläge von Ihnen sehen statt Lobbypoli-
ik in Brüssel. Denn dieser Vorschlag der Kommission
ird definitiv nicht ausreichen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613823000

Nächster Redner ist nun der Kollege Dr. Georg

üßlein für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Georg Nüßlein (CSU):
Rede ID: ID1613823100

Frau Präsidentin! Meine Damen! Meine Herren! Kli-

aschutz ist natürlich ein europäisches Thema par






(A) )



(B) )


Dr. Georg Nüßlein
excellence. Es geht um die Erfolge, die man nur auf
europäischer Ebene erreichen kann, aber es geht auch
darum, dass wir einen hohen Harmonisierungsbedarf ha-
ben, weil das natürlich auch Einflüsse auf die Wettbe-
werbsfähigkeit hat, Frau Künast.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau deshalb! Dass Sie das auch schon merken, ist beachtlich, Herr Nüßlein!)


Damit bin ich bei dem Punkt, den Sie angesprochen
haben. Im Vorfeld dessen, was uns heute vorgestellt wor-
den ist, haben wir intensive Diskussionen erlebt, die für
die Politik der Europäischen Union exemplarisch sind.
Manche fahren nämlich nach Brüssel, um dort vorrangig
nationale Interessen zu vertreten. Wir müssen dagegen-
halten. Das hat diese Bundesregierung auch ganz ent-
schieden und richtig getan.

Insbesondere geht es dabei um die deutsche Automo-
bilindustrie. Sie können jetzt sagen, dass das Lobby-
bzw. Interessenpolitik ist. Ich sage Ihnen aber eines: Nur
dann, wenn es uns gelingt, auf der einen Seite das Klima
zu schützen und auf der anderen Seite wirtschaftlich vo-
ranzukommen und Wachstum zu sichern, wird das, was
wir politisch tun, von den Bürgerinnen und Bürgern dau-
erhaft akzeptiert werden. Wir brauchen für unsere Politik
doch die Bürgerinnen und Bürger. Wir wollen sie doch
mitnehmen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Es ist nun einmal Fakt, dass es in Deutschland Pre-
miumautomobilhersteller gibt, die mit dem, was man uns
vorgeben will, Probleme haben. Es ist entscheidend,
dass man diese besondere Ausgangslage berücksichtigt.
Herr Gabriel, an dieser Stelle müssen wir auf der euro-
päischen Bühne auch politisch weiterarbeiten.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bis wir wieder bei den Vorstandsgehältern sind!)


Allerdings haben wir auch erlebt, dass es an dieser
Stelle seitens der EU-Kommission Versuche gibt – das
ist exemplarisch für die europäische Politik –, Umset-
zungskompetenzen an sich zu ziehen. So weit darf es
nicht gehen. Dass wir die Ziele auf der europäischen
Ebene miteinander vereinbaren, ist richtig, dass man
aber, wie bei diesem unsäglich diskutierten Zertifika-
tehandel, so weit gehen will, den Nationalstaaten vorzu-
schreiben, wie das umgesetzt werden muss, ist falsch.
Wir brauchen doch den Wettbewerb der Systeme. Des-
halb müssen wir ganz deutlich machen, dass wir am Er-
folgsmodell EEG festhalten wollen. Alles andere wäre
ein falscher Weg.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Ich sage auch, dass die EU an dieser Stelle Kompe-
tenzen an sich ziehen will, die sie überhaupt nicht
braucht. Ich spreche die Charta der Rechte der Energie-
verbraucher an. Ich weiß, dass es den einen oder anderen
im Haus gibt, der sagt: Ein Sozialtarif wäre doch prima;
wenn er auf europäischer Ebene verordnet wird, dann ist
es umso besser. – Nein, so weit darf die europäische
Politik an dieser Stelle nicht gehen.

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(C (D Beim Thema Sanktionszahlungen im Automobilereich sprechen manche mittlerweile unverhohlen von U-Steuern. (Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: Unglaublich!)


(Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: So ist es!)


uch das ist nicht im Sinne eines nationalen Parlaments.

Wir müssen dafür sorgen, dass nicht die Kompeten-
en nach Brüssel gehen und die Verantwortung dafür bei
ns bleibt. Wir müssen unsere Kompetenzen und unsere
erantwortung auch wahren.

Ich spreche das Thema Biokraftstoffe an. Wenn wir
ier vorankommen wollen und wenn wir andere Ziele
orgegeben bekommen, dann heißt das in der Konse-
uenz, dass wir in diesem Parlament jetzt schnellstens
afür sorgen müssen, dass die Kapazitäten Deutsch-
ands, die wir aufgebaut haben, auch erhalten bleiben,
amit am Schluss nicht alles aus dem Ausland kommt.


(Beifall bei der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben Sie doch getan! Sie haben doch das mit dem Beimischungszwang gemacht!)


Liebe Frau Künast, das werden wir jetzt in Angriff
ehmen.

Wir werden das Thema erneuerbare Energien auswei-
en, und wir werden das EEG und das Erneuerbare-
nergien-Wärmegesetz im parlamentarischen Prozess
valuieren.

Aber – jetzt komme ich zu dem, was hier verschie-
entlich angesprochen worden ist – wenn wir im
ahre 2020 über die Ziele hinaus, die uns die EU vorge-
eben hat, bei einem Anteil der erneuerbaren Energien
on 30 Prozent liegen werden, dann bleibt die Frage of-
en, woher die anderen 70 Prozent kommen. Wenn man
egen Kohle und gegen die Kernenergie ist, dann kann
an diese Frage nicht beantworten. Es ist aber Pflicht

nd Aufgabe des Deutschen Bundestages, die Frage, wo-
er sie kommen, auch zu beantworten.


(Beifall bei der CDU/CSU und Abgeordneten der FDP)


Herr Kollege Reiche von der SPD, ich hätte mir ge-
ünscht, dass wenigstens der Kollege Scheer, der ja
och Mitglied dieses Parlaments ist und das im Übrigen
uch bleiben wird,


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, Herr Dr. Nüßlein!)


ier gewesen wäre und Ihre Rede zum Thema Kohle ge-
ört hätte. Das wäre doch spannend gewesen. Der Frau
psilanti schicken Sie nach Möglichkeit einen Abdruck
essen, was Sie hier heute gesagt haben.


(Zuruf von der CDU/CSU: Am besten vor den Wahlen!)


er Kollege Scheer kann und darf nicht so tun, als kä-
en wir in diesem Land in der absehbaren Zukunft ohne






(A) )



(B) )


Dr. Georg Nüßlein
Kohle und ohne Kernenergie aus. Das ist die Realität,
meine Damen und Herren. Politik beginnt jedenfalls bei
uns, bei der Union, mit dem Betrachten der Realitäten.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613823200

Nun hat das Wort Kollege Dr. Axel Berg für die SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Dr. Axel Berg (SPD):
Rede ID: ID1613823300

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Die Vorschläge der EU-Kommission sind im
Großen und Ganzen zu begrüßen. Mit den Entwürfen in
allen vier Bereichen – CO2-Minderung, Emissionshan-
del, erneuerbare Energien und Rechtsrahmen für CCS –
können wir so weit arbeiten. In der Vorlage der Kommis-
sion zur Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Ausbau-
ziele wird es den Mitgliedstaaten überlassen, mit wel-
chen Instrumenten sie ihre Ziele erreichen. Damit ist das
erfolgreiche deutsche EEG, das zigfach in vielen Län-
dern rund um die Welt kopiert wurde, eben nicht infrage
gestellt. Das ist konsequent und richtig von der Kommis-
sion. Schon 2005 hatte sie ja selbst bestätigt, dass das
EEG das effektivste und kosteneffizienteste Instrument
zur Einführung von erneuerbaren Energien ist.

Seit der Einführung des EEG im Jahr 2000 wurden in
der gesamten Branche 250 000 neue Arbeitsplätze ge-
schaffen – notabene in Zeiten, in denen in allen Bran-
chen aus vollen Rohren Personal gefeuert wurde, in Zei-
ten, in denen der letzte Handyhersteller Deutschland
verlässt. Ende 2007 machte der Anteil der erneuerbaren
Energien beim Strom schon 14 Prozent aus. Das sind
4 bis 5 Prozent des deutschen Gesamtenergieverbrauchs;
das ist deutlich mehr, als zwei Atomkraftwerke produ-
zieren, deren Betreiber leider immer noch die erneuer-
baren Energien bekämpfen, die sich selbst inzwischen
Klimaschützer nennen, aber weiter das Volk belügen und
der deutschen Volkswirtschaft schaden.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Das vorgegebene Ziel der Kommission für Deutschland,
bis 2020 auf 18 Prozent erneuerbare Energien am Ge-
samtenergieverbrauch zu kommen, ist ambitioniert.
Aber wir können es hinkriegen, wenn alle mitmachen
und wenn die vier Großen endlich aufhören zu mauern.

Lieber Dr. Nüßlein, Steffen Reiche sprach auch die
großen Energieverbraucher an. Ich denke ebenfalls wie
er, dass wir über Ausnahmen und Härtefallregelungen
für energieintensive Industrien noch einmal im Licht der
Kommissionsvorschläge diskutieren sollten.


(Beifall der Abg. Marie-Luise Dött [CDU/ CSU])


Warum sollte nicht an vielen Stellen auf sehr viel ener-
gieärmere Materialien gesetzt werden? Man kann Häu-
ser, Brücken oder Bundesgartenschauen energiearm und

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(C (D eich an Ästhetik auch mit Steinen oder Holz bauen. och die Härtefallregelung macht Zement attraktiv. Wie chaut es mit Aluminium aus? Alu ist ein großartiger ightechwerkstoff. Lasst uns doch langlebige Motoren us ihm bauen, aber nicht jede Aluhausfassade subvenionieren; der Metzger muss auch nicht jede Leberkäsemmel in Alupapier einwickeln. Hierfür gibt es doch lternativen. Deshalb kann eine kostenlose Zuteilung on Zertifikaten, von der ich eben hörte, dass sie die ommission verabschiedet habe, keine Lösung sein. asst uns lieber über eine Nachhaltigkeitszertifizierung achdenken wie bei der Biomasse. Hier hat Steffen eiche die Wahrheit gesprochen, lieber Dr. Nüßlein. Auch die vorgeschlagene Einbeziehung des Luftverehrs ist eine sinnvolle Erweiterung des Emissionshanels. Wir müssen, wenn wir ehrlich gemeinten Klimachutz wollen, Flugreisen zu Taxitarifen eindämmen. etztlich wird die Fliegerei wettbewerbsverzerrend geenüber Auto und Zug subventioniert. Eine Verteuerung er aktuell genutzten Treibstoffe durch den Emissionsandel wird hier sicherlich größere Forschungsanstrenungen mit sich bringen. Das wiederum ist auch drinend notwendig, wenn Airbus wettbewerbsfähig bleiben oll, weil Boeing wiederum schon die ersten Biospritrototypen in der Luft hat. Ein Umstieg auf biologische reibstoffe ist technisch vielleicht gar nicht so wild, wird ber von den europäischen Flugzeugbauern bisher noch icht einmal angedacht oder ernsthaft angegangen, weil erosin so billig ist. Das wollen wir ja verhindern. Die von uns geforderte einhundertprozentige Auktion ller Zertifikate ab 2013 ist von der Kommission aufgeommen worden. Die Einnahmen werden in den natioalen Haushalten landen, um für weitere Klimaschutzaßnahmen genutzt zu werden. Das ist der richtige Weg, er uns weiterbringt. Außerdem sollten die erneuerbaren Energien – das ist in wichtiger Punkt – Emissionszertifikate zugeteilt beommen. Ihnen sind doch die größten CO2-Reduktionen u verdanken. Erst dann kann man von einem ganzheitlihen, vernetzt gedachten, sinnvollen Mechanismus sprehen. Es müssen alle CO2-produzierenden und auch O2-vermeidenden Branchen einbezogen werden. Nur so kommen wir meines Erachtens zu einem Wettewerb, der diesen Namen auch verdient. So kommen ir zu sinkenden Preisen. Nur so kommen wir zu einer ukunftsfähigkeit unseres Landes ebenso wie der EU. Ich danke Ihnen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Zuruf des Abg. Michael Kauch [FDP])


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613823400

Nächster Redner ist für die CDU/CSU-Fraktion der

ollege Franz Obermeier.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Franz Obermeier (CSU):
Rede ID: ID1613823500

Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Zu-

nächst ist es zu begrüßen, dass die Europäische Kom-
mission ein umfassendes Energiepaket vorgelegt hat, mit
dem wir uns aber aus energie-, wirtschafts- und klima-
politischen Erwägungen intensiv auseinandersetzen
müssen.

Der Kommissionspräsident hat heute verkündet, dass
die CO2-Emissionen bezogen auf Fahrzeuge, Haushalte,
Gewerbe, Landwirtschaft und Abfälle um 14 Prozent ge-
senkt werden sollen. Interessant ist dabei, dass das
Jahr 2005 als Basisjahr gewählt wird. Hier setzt meine
Kritik an. Wir müssen sehr genau prüfen, ob wir dem
ohne Weiteres zustimmen können; denn bezogen auf un-
ser bisheriges Basisjahr 1990 bedeutet das im Grunde
genommen eine Reduzierung der CO2-Emissionen in
diesem Bereich um 33 oder 34 Prozent.

Welche Implikationen eine derartige Reduzierung hat,
ist durchaus erwägenswert. Die Erhöhung des Anteils er-
neuerbarer Energien auf 18 Prozent bezogen auf den ge-
samten Primärenergieverbrauch ist meines Erachtens
möglich, wenn wir klug handeln. Dies würde in etwa
eine Verdoppelung des jetzigen Bestandes bedeuten. Das
ist unter normalen Bedingungen hinzubekommen.

Interessanterweise lässt sich der Kommissionsprä-
sident auch über die Kostenverteilung aus. Er ist der
Meinung, die Kosten für die Reduzierung der CO2-Emis-
sionen würden im Jahre 2020 0,5 Prozent des Bruttoin-
landsprodukts entsprechen. Ich teile diese optimistische
Einschätzung nicht. Insgesamt ist ihm zuzustimmen; ge-
messen an den Kosten, die ohne eine entsprechende Kli-
mapolitik auf uns zukämen, ist das relativ günstig.

An den Ausführungen des Kommissionspräsidenten
finde ich auch interessant, dass er Klimawandel, Ener-
giepreise und Maßnahmen für die europäische Wirt-
schaft miteinander verknüpft. Das habe ich in der Form
noch nicht gehört und finde es sehr bemerkenswert, zu-
mal er in seinen weiteren Ausführungen eine kostenlose
Zuteilung an bestimmte Branchen wie die Stahl-, Alu-
und Kupferindustrie vorschlägt, solange diese Branchen
im internationalen Wettbewerb keinen ähnlichen Re-
striktionen hinsichtlich der CO2-Emissionen unterliegen.
Ich halte diese Verfahrensweise für angemessen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Wir müssen bedenken, dass es um Festsetzungen der
Europäischen Kommission und des Europäischen Parla-
ments geht. Deswegen müssen wir die gesamte Entwick-
lung besonders aufmerksam verfolgen. Ich sehe es äu-
ßerst kritisch, dass die Auktionserlöse dem EU-Haushalt
zugeführt werden sollen, statt in die Nationalstaaten zu-
rückzufließen. Damit müssen wir uns noch intensiv aus-
einandersetzen.

Interessant fand ich Ihre Bemerkungen zum Thema
Joint Implementation, Herr Reiche, und den Vorschlag,
den Anteil der CDM-Zertifikate auf bis zu 50 Prozent zu
erhöhen. Das ist eine Basis, über die sich durchaus reden
lässt; denn wir müssen die Preise im Rahmen halten.

Das, was Frau Künast hier vorgetragen hat, ist hane-
büchen.

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(C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


ie grüne Klimapolitik ist nicht von Kompetenz getra-
en. Sie ist alles andere als ausgewogen. Wir sagen zwar
a zur Klimapolitik, fordern aber auch eine Klimapolitik
nter Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen. Was
nserer Wirtschaft extrem schadet, müssen wir in diesem
ause mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen,
ermeiden.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Für die energieintensive Industrie Ausnahmen zu ma-
hen, bedeutet nicht Lobbypolitik, sondern Klimapolitik.
edenken Sie: Wenn die energieintensive Industrie ins
usland abwandert, dann wird die Produktion nicht zu
en günstigen und guten Bedingungen durchgeführt wie
n Deutschland. Frau Künast, Ihre Ideologie sorgt für
eniger Arbeit und mehr Arbeitslosigkeit in diesem
and.


(Beifall bei der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Umweltpolitik schafft Arbeitsplätze!)


n Ihrer siebenjährigen Regierungszeit ist die Arbeits-
osigkeit ständig gestiegen. Die Ursache sind eine völlig
erfehlte Wirtschaftspolitik und Klimapolitik.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613823600

Für die Bundesregierung erteile ich nun das Wort dem

errn Bundesminister Sigmar Gabriel.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
chutz und Reaktorsicherheit:

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Nach
er Aufwärmphase des Jahres 2007 kommen wir nun in
uropa und insbesondere in Deutschland zum Start des
arathonlaufs beim Klimaschutz. Das, was die

U-Kommission vorgelegt hat, ist aus unserer Sicht ein
usgezeichneter Vorschlag zur Erreichung der europäi-
chen Klimaschutzziele.

Um gleich mit ein paar Missverständnissen bei der
pposition aufzuräumen: Die EU-Kommission schlägt
icht vor, bis 2020 den Ausstoß der Treibhausgase um
0 Prozent zu reduzieren. Vielmehr soll Europa, wenn
ir zu einem internationalen Abkommen kommen, den
usstoß um 30 Prozent senken. Übrigens, Frau Künast,
ie Europäische Union hat niemals 40 Prozent verspro-
hen.


(Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es wäre aber nötig!)


Nein, das wäre nicht nötig. Das bestätigen auch inter-
ationale Wissenschaftler. Sie sprechen von 30 Prozent.






(A) )



(B) )


Bundesminister Sigmar Gabriel
Gleichzeitig zeigt die EU-Kommission auf, wie die
Stellschrauben aussehen müssen, um in der Zielsetzung
von 20 auf 30 Prozent zu erhöhen. Was die EU-Kommis-
sion macht, ist richtig.

Deutschland bleibt bei seinem Ziel, bis 2020 den Aus-
stoß um 40 Prozent zu senken, und gibt somit der Euro-
päischen Union faktisch die Möglichkeit, im Falle eines
internationalen Klimaschutzabkommens die Emissionen
um 30 Prozent zu senken. Da wir über den Zeitraum von
2013 bis 2020 in der EU reden, die internationalen Ver-
handlungen aber bereits im Jahr 2009 abgeschlossen
sein werden, braucht man die Kommission nicht zu kriti-
sieren, da sie für beide Ziele Maßnahmen vorschlägt.

Die EU-Kommission schafft endlich ein Emissions-
handelssystem – dafür haben viele im Haus lange gewor-
ben – mit einheitlichen Strukturen im Europa der 27 und
einer 100-prozentigen Auktionierung, dem Verkauf der
Verschmutzungsrechte. Durch den Emissionshandel
sinkt der Anteil der CO2-Emissionen, die in die Atmos-
phäre entweichen dürfen, deutlich.

Der Kollege hat völlig recht, Frau Künast: Was Sie
vorhin erzählt haben, ist hanebüchen. In Ihrer Regie-
rungszeit ist in der Landwirtschaftspolitik im Hinblick
auf den Klimaschutz gar nichts gemacht worden.


(Beifall bei der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lüge!)


Sie haben im Rahmen des Emissionshandels den CO2-
Ausstoß gerade einmal um 2 Millionen Tonnen gesenkt.
Wir sorgen nun für eine Senkung um 53 Millionen Ton-
nen. Jetzt schlägt die EU-Kommission eine weitere Sen-
kung um 78 Millionen Tonnen vor. Das sind insgesamt
131 Millionen Tonnen. Erzählen Sie also nicht, das EU-
Papier sei wenig ambitioniert! Sie haben nicht mehr
durchsetzen können. Nun läuft es Gott sei Dank anders.
Freuen Sie sich darüber, und kritisieren Sie nicht die
Europäische Union!


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Das Gleiche gilt beim Erneuerbare-Energien-Gesetz.
Sie dachten noch, ein 20-prozentiges Ausbauziel bei er-
neuerbaren Energien sei ambitioniert. Jetzt kommen wir
in Deutschland im Stromsektor auf 30 Prozent, und mit
dem Vorschlag der Kommission verdoppeln wir insge-
samt in Deutschland den Anteil der erneuerbaren Ener-
gien bis 2020. Das ist vernünftig.


(Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollen ja nicht einmal das EU-Ziel von 20 Prozent einhalten!)


– Das ist doch Unsinn. Herr Fell, Sie machen Volksver-
dummung.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Sie erzählen den Leuten, die Europäische Union hätte
gesagt, für jeden mache sie 20 Prozent erneuerbare Ener-
gien. Das ist doch Quatsch!


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind doch ein eingebildeter Schnösel! Ihr Verhalten hat sich verändert!)





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(C (D Sie fühlen sich getroffen. Das kann ich verstehen. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wissen Sie, wir wären doch weiter, wenn wir – –)


Ich verstehe das, Frau Künast. Ich würde an Ihrer
telle bei so viel Versagen und so wenig Detailkenntnis
ei dem Thema, über das wir hier reden, auch so reagie-
en, wie Sie reagieren. Sie haben wirklich keine Ahnung,
ovon Sie sprechen.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613823700

Herr Minister, darf ich Sie einen Moment unterbre-

hen! – Wenn ich es richtig gehört habe, ist gerade von
Volksverdummung“, aber auch von „Schnösel“ gespro-
hen worden.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, aber vorher von hanebüchenem Unsinn!)


ch denke, beides sollte aus unserem parlamentarischen
prachgebrauch gestrichen werden.

Herr Minister, bitte sehr.

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
chutz und Reaktorsicherheit:

Frau Präsidentin, vielen Dank für die Erinnerung an
en parlamentarischen Sprachgebrauch. Ich werde je-
enfalls für meinen Teil versuchen, mich daran zu hal-
en. Trotzdem stimmt, dass Frau Künast zu Recht gesagt
at, sie habe sich nicht mit Details befasst. Das, finde
ch, ist richtig.


(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


onst wüsste sie, dass es in dem Papier der Europäischen
ommission eine einzige Ausnahme gibt, und sonst
üsste sie vielleicht auch, dass sie in einigen Bereichen

us physikalischen Gründen CO2 nicht weiter senken
önnen, zum Beispiel in der europäischen Stahlindustrie.
s ist aber nicht schlimm, dass sie das nicht weiß; denn
s wird wohl kein Facharbeiter in der Stahlindustrie
rün wählen. Aber den Kolleginnen und Kollegen von
en Linken würde ich gern Folgendes sagen, weil es ja
efahren bei den Wahlen gibt: Ich werde mir die Frei-
eit nehmen, in ein paar Stahlunternehmen zu gehen und
ort den Betriebsräten zu sagen, dass Sie der Überzeu-
ung sind, es sei richtig, auch für die deutsche Stahlin-
ustrie zur Auktionierung der Emissionszertifikate zu
ommen, obwohl völlig klar ist, dass diese Unternehmen
ur durch eine einzige Maßnahme ihre Gichtgasemissio-
en senken können: durch den Abbau der europäischen
tahlproduktion, durch die Verlagerung in andere Län-
er.


(Franz Obermeier [CDU/CSU]: So ist es!)


er das fordert, der ist, ohne dass er es will, ein Klima-
iller und ein Jobkiller zugleich. Das ist das Ergebnis
essen, was Sie hier vortragen.






(A) )



(B) )


Bundesminister Sigmar Gabriel

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Als einzige Ausnahme sieht die Kommission bei den
Industriezweigen, die keine wirkliche Chance zur Sen-
kung der CO2-Emissionen haben, in denen die Unterneh-
men aber im internationalen Wettbewerb stehen mit Un-
ternehmen, die nicht den Stand der Technik haben, eine
hundertprozentige Zuteilung vor. Das ist eine kluge Ent-
scheidung. Das ist absolut richtig.

Ich finde, wir sollten den davon Betroffenen sagen:
Wir zeigen damit das, was die Entwicklungsländer und
viele Industrieländer sehen wollen. Wir zeigen, dass
zwei Dinge zusammenpassen: wirtschaftliche Leistungs-
fähigkeit, Arbeitsplätze und Wohlstand sichern und da-
bei den Klimaschutz erreichen, den wir nach den Er-
kenntnissen der internationalen Wissenschaft erreichen
müssen. Das ist der Beweis, den wir sehen wollen.

Die ganze Kritik an den Ausnahmen ist auch deshalb
nicht nachvollziehbar, weil wir doch gerade zeigen, dass
wir trotz dieser Sonderbehandlung für die Industrie-
zweige, die die Emissionen nicht senken können, die
ambitionierten Klimaschutzziele erreichen. Das haben
uns doch viele Entwicklungsländer nicht geglaubt. Die
Europäische Kommission zeigt, dass es möglich ist. Wir
werden über Details der Regelung zu reden haben, aber
diesen Beweis wollten wir antreten.

Wir sollten denjenigen in Deutschland, die manchmal
Sorge haben, dass Klimaschutz ihre Jobs bedroht, zei-
gen: Nein, das ist nicht so. – Was die Grünen und die
Linkspartei hier vorschlagen, würde in der Tat darauf hi-
nauslaufen, dass wir, sozusagen gegen die Physik, versu-
chen, CO2 zu senken. Es würde aber im Ergebnis zu ei-
nem Abbau der Produktion bei uns in einigen wenigen,
aber beschäftigungsintensiven Branchen und zur erhöh-
ten Klimabelastung in anderen Teilen der Welt führen
und wäre damit Klimakiller und Jobkiller zugleich. Ich
sage es noch einmal: Darüber werden wir öffentlich re-
den, meine Damen und Herren, damit die Leute wissen,
was Sie mit Ihrer Politik vorhaben.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/Die Grünen)


Nur einige wenige Bemerkungen zu den anderen Tei-
len. Beim Thema erneuerbare Energien sollten wir kriti-
sieren und nachbessern bei der Frage: Warum gilt eigent-
lich die Nachhaltigkeitsverordnung nach Vorstellungen
der Europäischen Union nur für Kraftstoffe? Herr
Kauch, ich glaube, wir sollten diese Verordnung kräfti-
gen, aber wir sollten sie für alle Biomassebereiche kräf-
tigen. Die EU sollte das tun, was Deutschland macht,
nämlich nur den Nettosenkungsbetrag von CO2 anrech-
nen, also den Anteil der CO2-Emissionen bei der Pro-
duktion von Biokraftstoffen und Biomasse abziehen, da-
mit wir uns nicht in die Tasche lügen. Ich finde, da
müssen wir noch nachbessern.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


An all diejenigen, die jetzt den Regenwald anführen,
richtet sich meine Bitte: Sagen Sie auch öffentlich, wo-
rin das Hauptproblem bei der Zerstörung des Regenwal-
des besteht! Das ist nach wie vor zu über 95 Prozent der

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(C (D ojaanbau. Die Sojaproduktion geht in die Futtermittelndustrie. Das ist ein Thema der Landwirtschaft. Ich ätte mich gefreut, wenn Sie, Frau Künast, in Ihrer Reierungszeit wenigstens einmal den Versuch unternomen hätten, das mit derselben Energie zu stoppen, mit er Sie heute gegen die Anwendung von Biokraftstoffen rotestieren. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Die Antwort verhindert jetzt die Präsidentin!)


a liegt das Hauptproblem bei der Abholzung des Re-
enwaldes. Der größte Importeur von Soja ist Europa, in
uropa ist der größte Importeur Deutschland. Da müssen
ir etwas ändern.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wissen doch nicht, wovon Sie reden!)


Letzte Bemerkung, Frau Präsidentin: Ich glaube, wo-
auf wir insbesondere Wert legen sollten, ist, dass wir
on der Kommission auch praktische Vorschläge zur
teigerung der Energieeffizienz einfordern. Auch das ist

m Europäischen Rat beschlossen worden. Dafür hat es
islang keine Vorschläge gegeben. Top-Runner-Modell,
ynamische Effizienzstandards – all das fehlt. Das müs-
en wir nachholen. Ich glaube, dass wir dann insgesamt
in gutes Paket auf den Weg bringen können. Ich jeden-
alls meine, dass die Kommission nicht nur den richtigen

eg eingeschlagen, sondern auch die richtigen Ziele ge-
etzt hat, nämlich im Ergebnis das 30-Prozent-Ziel.
eutschland wird mehr als ursprünglich gedacht über-
ehmen müssen. Das wollen wir tun. Aber dafür brau-
hen wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die
er Kollege Nüßlein angesprochen hat. Wir müssen si-
herstellen, dass die Grundstoffindustrie in Europa ihren
tandort behält, um die Kraft und am Ende die finanziel-

en Möglichkeiten zu haben, die Vorreiterrolle im Kli-
aschutz in Deutschland und Europa weiter spielen zu

önnen. Ich finde, es ist ein guter Vorschlag, den die
ommission vorgelegt hat. Insbesondere beim Emis-

ionshandel kommen wir endlich zu klaren Marktprei-
en. Diese regeln dann auch, welche Energieformen in
eutschland auf dem Markt angeboten werden. Der
ruck, CO2-frei oder CO2-arm zu produzieren, wird da-
urch deutlich steigen, auch durch die Einbeziehung von
CS.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613823800

Nächster Redner ist der Kollege Andreas Lämmel für

ie CDU/CSU-Fraktion.


Andreas G. Lämmel (CDU):
Rede ID: ID1613823900

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

erren! Nach der Verabschiedung des integrierten Ener-
ie- und Klimaschutzprogramms in Deutschland nach
er Weltklimakonferenz in Bali hat nun heute die Euro-
äische Kommission kräftig auf die Klimaschutzpauke






(A) )



(B) )


Andreas G. Lämmel
gehauen. Präsident Barroso hat heute im Europäischen
Parlament seine Vorschläge erstmalig vorgelegt und er-
läutert. Die Europäische Union will wieder einmal Vor-
reiter in der Welt werden. Das ist auch gut so; denn Kli-
maschutz geht letztendlich uns alle an.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Wir wollten immer eine europäische Klimaschutzpo-
litik, die die Lasten, aber auch die Gewinne des Klima-
schutzes gerecht für alle verteilt. Außerdem wollten wir
nicht, dass wir uns hier in Deutschland mit guten Geset-
zen abmühen und mit guten Aktionen glänzen, die ande-
ren aber mit verschränkten Armen im Kreise stehen und
zuschauen, ob Deutschland es denn schaffen wird.


(Beifall der Abg. Marie-Luise Dött [CDU/ CSU])


Insofern ist es heute ein guter Tag; denn Europa als Gan-
zes oder als fast Ganzes bekennt sich zu diesen ehrgeizi-
gen Zielen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Das war sicherlich auch der Grund, warum die Fraktio-
nen des Europäischen Parlaments sich überwiegend po-
sitiv zu diesem Paket geäußert haben.

Wir wissen aber auch, dass der Teufel bzw. die vielen
kleinen Teufelchen im Detail liegen. Deswegen ist die
strikte Einhaltung der EU-eigenen Vorgaben und Ziele
unabdingbar. Ich nenne erstens die Einhaltung der be-
schlossenen Ziele für alle Mitgliedstaaten. Man darf
wirklich gespannt sein, ob das funktioniert. Wir haben
eine Menge einschlägiger Erfahrungen mit solchen ge-
meinsamen Proklamationen gemacht, wo hinterher einige
Staaten versuchten, sich aus dem Programm zu verab-
schieden. Oftmals schon ist die EU als Löwe losgesprun-
gen und letztendlich als Papiertiger liegen geblieben.
Wird es denn Missbrauchs-, Ausschluss- oder Sanktions-
verfahren gegen Staaten geben, die sich nicht beteiligen?

Zweitens. Wir brauchen Fairness für alle Mitglied-
staaten. Die Verteilung der Lasten muss transparent dar-
stellbar sein. Das hat Barroso heute versprochen; wir
dürfen darauf sehr gespannt sein.


(Beifall der Abg. Marie-Luise Dött [CDU/ CSU])


Eine Berechnung nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf
oder Energieverbrauch pro Kopf wird die Industriestaa-
ten natürlich deutlich mehr belasten.

Drittens. Wir brauchen die Erhaltung der Wettbe-
werbsfähigkeit; verschiedene Redner haben das heute
schon deutlich gemacht. Das ist für mich übrigens auch
eines der wichtigsten Kriterien. Daran wird sich mittel-
und langfristig der Erfolg der Klimapolitik zeigen. Die
Weltwirtschaft ist globalisiert. Europa ist nur ein Drittel
der Weltwirtschaft; die anderen Zentren – Amerika und
Asien – müssen mitziehen.

Ein Weiteres ist beim Stichwort Wettbewerbsfähigkeit
zu nennen: der Energiemix. Selbst wenn wir noch 5 Pro-

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(C (D ent mehr erneuerbare Energien einsetzen, bleiben die ossilen Brennstoffe und die Kernenergie in Deutschland auptlieferanten für den Strom. Das wird auch noch ange Zeit so sein. (Beifall der Abg. Marie-Luise Dött [CDU/ CSU])


ir brauchen den Energiemix.

Sonne – wenn sie denn scheint – Wind und Wellen
ind zwar umsonst, aber die Spitzenkandidatin in Hessen
rrt, wenn sie glaubt, dass die Gewinnung dieser Ener-
ien umsonst sei. Die Gewinnung von regenerativen
nergien ist teurer als die Gewinnung von Energie aus

ossilen Brennstoffen oder von Atomenergie.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und wie viel kostet Öl? – Zuruf von der SPD: Kommen Sie mal nach Krümmel!)


eswegen brauchen wir für die Wettbewerbsfähigkeit
uch weiterhin den Energiemix in Deutschland und in
uropa.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Viertens. Die Vorschläge der EU-Kommission müs-
en in internationale Abkommen münden. Was nützt es,
enn wir in Europa wieder mehrere Schritte vorange-
en, aus Peking, Neu-Delhi oder Washington aber keine
eaktionen erfolgen? Das Vorangehen der Europäischen
nion muss gekoppelt sein mit Druck in den internatio-
alen Verhandlungen mit dem Ziel, hierbei voranzukom-
en.

Fünftens. Die Menge der globalen Emissionen – das
ängt mit dem vierten Punkt zusammen – muss halbiert
erden. Das muss das Ziel der Verhandlungsführer der
uropäischen Union sein. Klimaschutz in der Welt kann
ur dann wirklich zum Erfolg werden, wenn die Menge
er globalen Emissionen halbiert wird.

Die Kommission hat heute auch gleich die Rechnung
ür den Bürger präsentiert: 3 Euro pro Kopf. Für eine
ierköpfige Familie sind das knapp 50 Euro im Monat
der 600 Euro im Jahr – zusätzlich zu dem, was in
eutschland schon an Belastungen zu tragen ist. Das
eißt: Klimaschutz ist nicht zum Nulltarif zu bekommen.

Meine Damen und Herren, ich möchte zusammenfas-
en: Kopenhagen wird die nächste Station der Beratung
er Vorschläge sein. Ich kann nur hoffen, dass die wei-
ere Verhandlung über das heute vorgeschlagene Ener-
iepaket erfolgreich ist und dass wir in Deutschland
eine weiteren Benachteiligungen in diesem Bereich
innehmen müssen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613824000

Letzter Redner in dieser Debatte ist nun der Kollege

rank Schwabe für SPD-Fraktion.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Frank Schwabe (SPD):
Rede ID: ID1613824100

Frau Präsidentin! Verehrte Damen und Herren! Das

ist nun heute in der Tat eine Aktuelle Stunde im wahrs-
ten Sinne des Wortes. Das ist so aktuell, dass all das, was
da gedruckt wurde, noch gar nicht trocken ist. Es ist al-
lerdings eine Aktuelle Stunde zu den Vorschlägen der
EU-Kommission zu Energie und Klima. Es ist keine Ak-
tuelle Stunde zur Hessen-Wahl. So war das jedenfalls
nicht gedacht, Herr Dr. Nüßlein, Herr Kauch und Herr
Lämmel; Sie haben sich da ja auch noch eingeordnet. Es
muss einem der Allerwerteste schon ziemlich auf Grund-
eis gehen, wenn man versucht, das hier so umzufunktio-
nieren.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ich bin mir sicher: Die Wählerinnen und Wähler in Hes-
sen wollen den Atomausstieg und werden deshalb dafür
sorgen, dass Frau Ypsilanti Ministerpräsidentin wird.


(Beifall bei der SPD)


Ich will zum Paket der EU drei Dinge sagen:

Erstens. Ich habe überhaupt nicht verstanden, wieso
Sie von der geschätzten Opposition von Grünen und Lin-
ken eigentlich von 20 Prozent ausgehen. Entweder ha-
ben Sie die Vorschläge nicht richtig gelesen, oder Sie
machen hier in – Entschuldigung – sehr billigem Oppo-
sitionsstil ein Stück weit in Populismus.


(Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE]: Nie!)


Wir wollen 30 Prozent. Es ist ganz klar festgelegt,
dass es 30 Prozent dann sein werden, wenn es ein inter-
nationales Abkommen geben wird. Davon gehen wir alle
aus.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da redet mal einer nicht populistisch! Gut, dass Sie gekommen sind!)


Deswegen waren wir auf Bali. Deswegen verhandeln
wir in Kopenhagen. Wenn Europa auf 30 Prozent kommt
– so ist es auch ausgerichtet –, dann kommt Deutschland
auf mehr als 40 Prozent; das ist jedenfalls die Zielset-
zung.


(Beifall bei der SPD – Lutz Heilmann [DIE LINKE]: Das hört sich ganz anders an als bei Ihrem Minister!)


– Nein, das hört sich nicht anders an.

Der zweite Punkt: Deutschland hat im Vorfeld wich-
tige Positionen durchgesetzt, vor allem bezüglich der
Weitergeltung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, aber
auch bezüglich der Sicherstellung der Wettbewerbsfähig-
keit bestimmter Industriezweige. Insofern haben diejeni-
gen unrecht, die sagen – man konnte das ja heute zum
Teil lesen –, dass Deutschland für sein besonderes Enga-
gement, das der Kanzlerin und das des Umweltministers,
bestraft würde. Das Gegenteil ist der Fall. Unsere hohe

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s

(C (D laubwürdigkeit und unser starkes Engagement erlauben s uns, auf solche Vorlagen der Kommission schon im orfeld Einfluss zu nehmen, und das ist gut so. Als dritten Punkt möchte ich die Thematik CCS erähnen. Diese ist heute etwas zu kurz gekommen. Ich laube, dass die Vorschläge der Kommission neuen chwung in die Debatte bringen und den Sprung vom lauben zum Wissen ermöglichen, ob diese Technologie ealisiert werden kann. Ich denke, es ist richtig, wenn der Deutsche Bundesag das, was die Kommission heute vorgeschlagen hat, m Grundsatz begrüßt. Es war nämlich nicht einfach für ie Kommission, die Quadratur des Kreises hinzubeommen. Was nun zum Emissionshandel vorgelegt urde, ist wirklich wegweisend. Dass es jetzt EU-weit ine Obergrenze geben soll und zukünftig das Geschahere um die nationalen Allokationspläne aufhören wird, tellt einen riesigen Fortschritt dar. Es ist auch ein riesier Fortschritt, dass es zu einer 100-prozentigen Versteierung von Emissionsrechten für den Energiebereich ommen wird. Es ist auch ein Fortschritt, dass wir uns emnächst darauf verlassen können, dass im Industrieereich die besten verfügbaren Technologiestandards ingesetzt werden. Ich glaube, dass der Deutsche Bundestag – ich habe s hier schon einmal gesagt – sehr viel Selbstbewusstein an den Tag legen kann. Wir haben ein gutes Konept für die zweite Periode des Emissionshandels vorgeegt. Bezüglich der Frage der Versteigerungen haben wir uch eine wegweisende Funktion der Kommission geenüber ausgeübt. Ich meine, das hat sich auch konkret uf die Vorschläge für die dritte Handelsperiode ausgeirkt. Ich will es noch einmal sagen: Die Hoffnung einiger, ass wir uns jetzt europaweit und deutschlandweit von mbitionierten Zielen verabschieden würden, ist sehr rügerisch. Wir gehen in Deutschland nach wie vor von 0 Prozent aus. Wir müssen eher sogar die Latte noch etas höher legen, nämlich bei 42 Prozent, um gemäß den orschlägen der Kommission zukünftig europaweit das 0-Prozent-Ziel zu erreichen. Deswegen müssen wir ehr strikt das umsetzen, was wir uns im Rahmen von eseberg I und Meseberg II vorgenommen haben. Da über hinaus sind auch noch weiter gehende Maßnahmen otwendig. Die SPD wird dazu entsprechende Vorchläge machen. Zu diesen Vorschlägen wird im Übrien auch die Einführung eines Tempolimits gehören. as möchte ich an der Stelle noch einmal betonen. (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Josef Göppel [CDU/ CSU] – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich dachte, das sind Peanuts!)


Ja, so wird das sein. Kleinvieh macht auch Mist. Es
ind eben keine Peanuts.


(Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das habt ihr aber immer gesagt!)







(A) (C)



(B) (D)


Frank Schwabe

Dadurch sind durchaus maßgebliche Reduktionswerte zu
erreichen.

Als Letztes möchte ich noch etwas zum Thema Be-
zahlbarkeit sagen. Auch darauf ist Herr Lämmel ja ge-
rade noch einmal eingegangen. Ich finde es gut, dass die
Kommission ehrlicherweise sagt, Klimaschutz kostet
Geld. Die Frage ist nur, was es kosten würde, wenn wir
keinen ordentlichen Klimaschutz betrieben. Hierzu hat
Herr Barroso zu Recht gesagt: Wir können den Kopf
nicht in den Sand stecken. Wenn wir nicht handeln, wird
es zehnmal so teuer, als wenn wir handeln. – Das kann
sich niemand leisten, niemand in Deutschland und nie-
mand in Europa.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1613824200

Damit ist nun die Aktuelle Stunde beendet.

Wir sind am Schluss der heutigen Tagesordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
destages auf morgen, Donnerstag, 24. Januar, 9 Uhr, ein.

Ich schließe die Sitzung.