Protokoll:
16107

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 107

  • date_rangeDatum: 4. Juli 2007

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:36 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/107 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Dr. Werner Hoyer, Michael Link (Heilbronn), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Regierungskonferenz schnell zum Erfolg führen (Drucksache 16/5882) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 16/5854, 16/5874) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 2 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Änderungen bezüglich der Verbesserungen bei den Förderungen für Migranten im Zuge der geplanten BAföG-Novelle Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10987 C 10998 C 11000 A 11000 B Deutscher B Stenografisch 107. Sitz Berlin, Mittwoch, d I n h a l Wahl der Abgeordneten Ruprecht Polenz und Enak Ferlemann als ordentliche Mit- glieder und des Abgeordneten Steffen Kampeter als stellvertretendes Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Vizepräsidenten Dr. h. c. Wolfgang Thierse als neues stellvertretendes Mitglied im Kuratorium der Stiftung „Haus der Ge- schichte der Bundesrepublik Deutsch- land“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur vorgesehenen Än- derung der vertraglichen Grundlagen der EU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g S f d ( D M G A G A J M 10987 B 10987 B 10987 C Antrag der Abgeordneten Rainder Steenblock, Jürgen Trittin, Omid Nouripour, weiterer Ab- undestag er Bericht ung en 4. Juli 2007 t : eordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN: EU-Regierungskon- erenz – Für eine handlungsfähige und emokratische EU Drucksache 16/5888) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . arkus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . unther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . lexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . unther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . lexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . 10987 D 10987 D 10989 C 10991 B 10993 A 10994 C 10994 D 10995 B 10996 D Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11000 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Nachmeldung des deutschen „Aktionsplans für Energieeffizienz“ in Brüssel durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie Begründung für die Ver- zögerung Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 4 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Bilanz der verbrauchspolitischen Beschlüsse unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft sowie dabei erzielte Fortschritte für die deutschen Verbraucher Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 5 Ina Lenke (FDP) Zwischenergebnisse hinsichtlich der Be- wertung der 145 familienbezogenen Leis- tungen und Maßnahmen sowie Vorlage des Endberichts durch das Kompetenzzentrum Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 8 und 9 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) G A i M B t t A A Z D M V A Z 2 2 K A A Z V M V B A d T r g A A Z V R L M R A v m d A A 11001 A 11001 A 11001 B 11001 C 11001 D 11002 C 11003 C 11004 B 11004 C 11005 A 11005 C 11006 B esamthöhe der Investitionskosten und ufgabenträger beim Transrapid-Projekt n München sowie Träger für eventuelle ehrkosten; Finanzierungszusage der undesregierung und mögliche Umschich- ung der Mittel zugunsten einer verbesser- en Schienenverbindung ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 10 eronika Bellmann (CDU/CSU) nmeldung von Projekten bezüglich TEN- uschüsse für den Mehrjahreszeitraum 007 bis 2013 bzw. das Jahresprogramm 008 bis zum 20. Juli 2007 bei der EU- ommission ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen eronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ündliche Frage 11 eronika Bellmann (CDU/CSU) erücksichtigung der Weiterentwicklung der chse 22 Rostock–Berlin–Dresden–Prag bei er Anmeldung von Projekten bezüglich EN-Zuschüsse für den Mehrjahreszeit- aum 2007 bis 2013 bzw. das Jahrespro- ramm 2008 ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen eronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . utz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 12 ainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nmeldung von Verkehrsprojekten als orrangig zu fördernde Projekte im Rah- en der TEN-Projekte für die Förderperio- e 2007 bis 2013 ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11006 C 11006 D 11007 D 11008 A 11008 C 11008 C 11008 D 11009 B 11009 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 III Zusatzfrage Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 13 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Höhe des bei der EU beantragten Finanzie- rungsanteils bei Beantragung des Verkehrs- projekts feste Fehmarnbeltquerung Antwort Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 19 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Auswahlkriterien für die Einladung von Organisationen zum 2. Integrationsgipfel der Bundesregierung am 12. Juli 2007 Antwort Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 20 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Berücksichtigung des von den nach dem 1. Integrationsgipfel eingesetzten Arbeits- gruppen erarbeiteten Abschlussberichts im nationalen Aktionsplan Integration für die Vorstellung auf dem 2. Integrationsgipfel Antwort Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . M C G r Z t b p A F Z C L I D U S H M D H g A b A A F Z D C S I H M W E P d A P Z W I C 11009 D 11010 A 11010 B 11010 C 11010 D 11010 D 11011 C 11011 D 11012 C 11013 A 11013 B 11013 C 11013 C 11013 D 11014 A 11014 B 11014 B 11014 D ündliche Frage 21 ornelia Hirsch (DIE LINKE) ründe für eine Gesetzesinitiative zur Be- eitstellung von Ausbildungsplätzen durch uschüsse aus Steuermitteln vor dem Hin- ergrund der Zuständigkeit der Arbeitge- er für die Bereitstellung von Ausbildungs- lätzen ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . utz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 23 r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zur Festle- ung des Koalitionsausschusses bezüglich ufnahme von Branchen mit einer Tarif- indung von mindestens 50 Prozent in das rbeitnehmer-Entsendegesetz ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 32 olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) inbindung der Bundesregierung in die lanung der Sicherheitsmaßnahmen für en G-8-Gipfel in Heiligendamm ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 11015 B 11015 B 11016 B 11016 D 11017 B 11017 C 11017 D 11018 A 11018 B 11018 C 11019 A 11019 A 11019 B 11019 D 11020 B 11020 C 11021 A 11021 B IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 Zur Geschäftsordnung Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 34 Ulla Jelpke (DIE LINKE) Verantwortung der Bundesregierung für rechtsstaatskonforme Polizeimaßnahmen während des G-8-Gipfels sowie Bewertung der teilweise über 24 Stunden andauernden Unterbringung von Gefangenen in Käfi- gen während des G-8-Gipfels Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 35 Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gründe des Einsatzes von Spähpanzern in Heiligendamm anlässlich des G-8-Gipfels Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 36 Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Aufgaben der durch die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern angeforderten und eingesetzten Feldjäger anlässlich des G-8-Gipfels sowie Begründung des Einsat- zes der Feldjäger anstatt der Länderpoli- zeien oder der Bundespolizei für diese Auf- gaben Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zu der Antwort der Bundesregierung auf die Frage: Bundeswehreinsatz beim G-8-Gipfel . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C R U U W D H W G G C N A L A D H D K m F A r L t A C A M K G d d s q A A 11021 C 11021 D 11022 A 11022 C 11023 A 11023 C 11023 D 11023 D 11024 D hristian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . lrich Adam (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . elmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 ringliche Frage 1 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) enntnis der Bundesregierung über eine ögliche Verwendung von durch Tornado- lugzeuge, weitere Einheiten und Radar- ufklärungssatelliten der Bundeswehr be- eitgestellte Informationen für US-geführte uftangriffe in Afghanistan mit 300 getöte- en Zivilisten im Jahr 2007 ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Frage 1 ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) esetzgebungskompetenz des Bundes nach er Föderalismusreform für die angekün- igte Qualifizierungsoffensive zur ange- trebten Halbierung der Studienabbrecher- uote ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11026 C 11027 D 11028 D 11029 D 11031 A 11032 A 11033 A 11034 B 11035 D 11036 B 11037 A 11038 C 11039 A 11039 B 11039 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 V Anlage 4 Mündliche Frage 6 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Vertraglich vereinbarter Abgabetermin für die Ergebnisse des Forschungsprojektes „Die wirtschaftliche Entwicklung der neuen Länder im internationalen Standortver- gleich“ des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Mündliche Frage 7 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Durch Finanzierung von Weiterbildung und Abbau bürokratischer Schranken ent- wickelte Programme zur vom Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundes- länder, Bundesminister Wolfgang Tiefensee, angekündigten Unterstützung des bürger- schaftlichen Engagements in Ostdeutsch- land Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Frage 14 Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zu den vom Statistischen Bundesamt in der Pressemit- teilung vom 14. Juni 2007 verkündeten Rekordzahlen von Passagieren deutscher Flughäfen hinsichtlich Auswirkungen auf Umwelt und Klima Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Fragen 15 und 16 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Datum des Antrags des Energiekonzerns Vattenfall auf Strommengenübertragung vom Atomkraftwerk Krümmel auf das A r t k d d t A A A M C E B B g A B A M K E G k A F A M B Z m B i n d f S q A F 11040 A 11040 B 11040 C KW Brunsbüttel beim Bundesministe- ium für Umwelt, Naturschutz und Reak- orsicherheit, Datum der offiziellen In- enntnissetzung des Bundestages über iesen Antrag sowie weitere beim Bun- esumweltministerium vorliegende An- räge auf Strommengenübertragung ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 ündliche Frage 18 hristoph Waitz (FDP) insparungen der im Kabinettsentwurf des undeshaushalts 2007 für den Bereich des eauftragten für Kultur und Medien vor- esehenen globalen Minderausgabe ntwort ernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 9 ündliche Frage 22 ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ntwicklung konkreter Maßnahmen und esetzesinitiativen zum Schutz von Prakti- anten ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 ündliche Fragen 24 und 25 rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ahl der Stellen im Bereich der Arbeitsge- einschaften (Argen) mit sachgrundloser efristung ohne Umwandlungsmöglichkeit n ein dauerhaftes Beschäftigungsverhält- is, Datum der Befristungen sowie Anteil er Beschäftigten in den Argen; Lösungen ür solche im Jahr 2007/2008 auslaufenden tellen zur Verhinderung des Verlusts von ualifiziertem Personal ntwort ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11040 D 11041 C 11042 A 11042 B VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 Anlage 11 Mündliche Fragen 26 und 27 Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Den deutschen Behörden aus den Jahren 2001 bis 2006 bekannte Fälle einer verwei- gerten Einreise von deutschen Staatsbür- gern in die USA, einer frühzeitig veranlass- ten Rückkehr oder einer Inhaftierung durch die USA aufgrund von Visa-Verlet- zungen; Maßnahmen der Bundesregie- rung zur Sicherstellung der Einhaltung des Wiener Übereinkommens über Konsulari- sche Beziehungen (WÜK), insbesondere des Art. 36 Abs. 2, mit der Informations- pflicht der USA an zuständige deutsche Stellen bei der Verweigerung der Einreise von deutschen Staatsbürgern Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Frage 28 Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gründe für das Fehlen eines Militäratta- chés und eines Polizeiverbindungsbeamten in der Deutschen Botschaft im Libanon trotz intensiver Zusammenarbeit bei Poli- zei- und Militärausbildung Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 13 Mündliche Frage 29 Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gründe für die Uneinigkeit zwischen den Bundesministerien des Inneren und der Fi- nanzen bezüglich der finanziellen Absiche- rung eines Pilotprojektes zur Sicherung der libanesischen Nordgrenze trotz der ho- hen politischen Bedeutung und der Ge- spräche zwischen der Bundeskanzlerin und dem libanesischen Premierminister, Fuad Siniora Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M H G h w f A P A M V N G T A P A M J Z g P g K A P A M C D s B z u i d a t f z A 11043 A 11043 C 11043 D nlage 14 ündliche Fragen 30 und 31 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ültigkeit der laut Bundesregierung er- öhten Terrorgefahr auch für Atomkraft- erke sowie konkrete Hinweise für die Ge- ährdung von Atomkraftwerken ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 15 ündliche Frage 33 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) otwendigkeit von Tiefflügen der beim -8-Gipfel in Heiligendamm eingesetzten ornados ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 16 ündliche Frage 37 an Korte (DIE LINKE) ahl der seit Anfang 2006 unter Beteili- ung der Bundespolizei stattgefundenen olizeiübungen mit internationaler Beteili- ung in der Art der Übung von orschenbroich im Mai 2007 ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 17 ündliche Frage 38 hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) efinition von Steuertransparenz im Zu- ammenhang mit einem Schreiben des undesfinanzministers vom 10. Mai 2007 um Endbericht des Gutachtens „Erwerb nd Übernahme von Firmen durch Finanz- nvestoren“; geschätzte Steuerausfälle urch die Besteuerung von Erträgen aus n Personengesellschaften beteiligten Kapi- albeteiligungsunternehmen in der Rechts- orm der Kapitalgesellschaft in voller Höhe um individuellen Steuersatz beim privaten nteilseigner 11044 A 11044 B 11044 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 VII Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Frage 39 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Anzahl der ehemals gemeinnützigen Woh- nungsunternehmen mit einem vom Bun- desrat bezifferten und für die Belegung mit der Abgeltungsteuer im Jahressteuerge- setz 2008 vorgesehenen Eigenkapital 02 (EK 02) in Höhe von 98 Milliarden Euro sowie Haltung der Bundesregierung zu daraus laut Presse resultierenden Miet- erhöhungen, Unterlassungen von Instand- haltungen und Wohnungsverkäufen Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 19 Mündliche Fragen 40 und 41 Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorschläge zu Modellen der Mitarbeiterbe- teiligung im Sinne einer partnerschaftli- chen Unternehmenskultur Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 20 Mündliche Fragen 42 und 43 Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorlage eines Modells der Mitarbeiterbe- teiligung noch in dieser Legislaturperiode Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 21 Mündliche Frage 44 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Gesetzliche Realisierung der vorliegenden Konzepte der Koalitionspartner für eine stärkere Mitarbeiterbeteiligung sowie Aus- wirkungen auf die Tarifverhandlungen der Tarifpartner A D B A M I A B m f K r A C A M V A z G s A C A M U H g e d d P S A s A C A M J E B 11044 D 11045 B 11045 C 11046 A ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin MF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ündliche Fragen 45 und 46 nge Höger (DIE LINKE) usschluss der Verwendung von durch die undeswehr erstellten Aufnahmen von De- onstranten im Kontext des G-8-Gipfels ür die Identifizierung von Personen und ennzeichen sowie zukünftiges Zugriffs- echt auf diese Daten ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 23 ündliche Frage 47 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) uswirkungen des Einsatzes von Spähpan- ern, Tornados und Feldjägern beim G-8- ipfel in Heiligendamm auf die Demon- trationsteilnehmer ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 24 ündliche Frage 48 lla Jelpke (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zur alleini- en Prüfung auf die Verhältnismäßigkeit ines von einem Bundesland an die Bun- esregierung gestellten Amtshilfeersuchens urch das Bundesland laut Aussage des arlamentarischen Staatssekretärs Christian chmidt sowie Bewertung der Tornado- ufklärungsflüge beim G-8-Gipfel vor die- em Hintergrund ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 25 ündliche Fragen 49 und 50 erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ntstandene erstattungsfähige Kosten der undeswehr im Zusammenhang mit dem 11046 B 11046 C 11046 C 11047 A VIII Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 G-8-Gipfel sowie Träger der Kosten; Be- stätigung des durch die Vertreter des Bun- des gegenüber der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern erweckten Ein- drucks von entgegen der allgemeinen Rechtspraxis kostenloser Amtshilfe für Hilfeleistungen der Bundeswehr Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 26 Mündliche Frage 51 Jan Korte (DIE LINKE) Aufgaben der „Crowd and Riot Control“- Einheit der Bundeswehr (CRC) sowie Ein- satzgebiete Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11047 B 11047 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 10987 (A) ) (B) ) 107. Sitz Berlin, Mittwoch, d Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 11039 (A) ) (B) ) ausschließen kann, dass sich die Bundeswehr durch Tor- setzt werden. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die dring- liche Frage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5874, Frage 1): Kann die Bundesregierung ausschließen, dass sich die Bundeswehr durch Tornado-Flugzeuge oder andere Einheiten an den US-geführten Luftangriffen in Afghanistan beteiligt hat, bei denen allein am 30. Juni 2007 in Grischnik/Provinz Helmand 45 Zivilisten getötet worden sein sollen sowie bis- her 300 Zivilisten im Jahr 2007 gesamt, indem sie Fotoauf- nahmen, Zielmarkierungen oder andere Informationen über- mittelt hat, und kann die Bundesregierung ferner ausschließen, dass für diese Angriffe auch Informationen ver- wendet werden können, welche durch die ab Dezember 2006 ins All geschossene Radar-Aufklärungssatelliten „SAR-Lupe“ der Bundeswehr gewonnen worden sind? Auf Ihre erste Teilfrage, ob „die Bundesregierung n f d H b F t 3 d f d z s n D r w k s R w t d k A d d D d Z S n a n t t s S f l d S c A g d Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Gloser, Günter SPD 04.07.2007 Gruß, Miriam FDP 04.07.2007 Ibrügger, Lothar SPD 04.07.2007 Dr. Kolb, Heinrich L. FDP 04.07.2007 Laurischk, Sibylle FDP 04.07.2007 Merten, Ulrike SPD 04.07.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 04.07.2007 Reiche (Cottbus), Steffen SPD 04.07.2007 Roth (Esslingen), Karin SPD 04.07.2007 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.07.2007 Schily, Otto SPD 04.07.2007 Stübgen, Michael CDU/CSU 04.07.2007 Dr. Wiefelspütz, Dieter SPD 04.07.2007 Wistuba, Engelbert SPD 04.07.2007 Zöller, Wolfgang CDU/CSU 04.07.2007 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht ado-Flugzeuge oder andere Einheiten an den US-ge- ührten Luftangriffen in Afghanistan beteiligt hat, bei enen allein am 30. Juni 2007 in Grischnik/Provinz elmand 45 Zivilisten getötet worden sein sollen sowie isher 300 Zivilisten im Jahr 2007 gesamt, indem sie otoaufnahmen, Zielmarkierungen oder andere Informa- ionen übermittelt hat“, teile ich Ihnen mit: Da am 0. Juni 2007 keine Flugbewegungen deutscher Torna- os im besagten Gebiet in der Provinz Helmand stattge- unden haben, kann eine unmittelbare Beteiligung an iesem Luftangriff ausgeschlossen werden. Auf Ihre weite Teilfrage, ob „die Bundesregierung ferner aus- chließen kann, dass für diese Angriffe auch Informatio- en verwendet werden können, welche durch den ab ezember 2006 ins All geschossenen Radar-Aufklä- ungssatelliten ,SAR-Lupe‘ der Bundeswehr gewonnen orden sind“, teile ich Ihnen mit: Die Bundesregierung ann ausschließen, dass für Operationen gemäß Frage- tellung Informationen verwendet wurden, die durch den adar-Aufklärungssatelliten „SAR-Lupe“ der Bundes- ehr gewonnen wurden. Darüber hinaus können Auf- räge für solche Aufnahmen nur von den zuständigen eutschen Stellen für Nachrichtengewinnung und Auf- lärung erteilt werden. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage es Abgeordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Frage 1): Auf welcher Gesetzgebungskompetenz des Bundes nach der Föderalismusreform basiert die von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, angekün- digte Nationale Qualifizierungsoffensive („DIE WELT“, 22. Juni 2007) zur angestrebten Halbierung der Studienab- brecherquote, und bis wann genau ist mit konkreten Vorschlä- gen der Bundesregierung für eine Nationale Qualifizierungsof- fensive zu rechnen? Das Bundeskabinett hat am 18. April 2007 die Bun- esministerin für Bildung und Forschung beauftragt, in usammenarbeit mit dem Bundesminister für Arbeit und oziales, dem Bundesminister für Wirtschaft und Tech- ologie, dem Bundesminister des Innern und dem Be- uftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der euen Länder bis Herbst 2007 ein Konzept für eine Na- ionale Qualifizierungsinitiative vorzulegen. Die Initia- ive will den Auftakt bilden für eine gemeinsame An- trengung von Bund, Ländern, Wirtschaft, Verbänden, tiftungen und anderen Beteiligten zur mittel- bis lang- ristigen Sicherung der Fachkräfteangebots in Deutsch- and. In diesem Kontext werden auch die Themen „Re- uzierung der Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne chulabschluss sowie der Zahl der Ausbildungsabbre- her in manchen Bildungsbereichen“ eine Rolle spielen. ngestrebt sind gemeinsame Zielsetzungen und Strate- ien, die von Bund, Ländern und anderen Beteiligten in er jeweiligen Zuständigkeit und Verantwortung umge- 11040 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 (A) ) (B) ) Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/5854, Frage 6): Welche Abgabefrist ist für die Ergebnisse des Forschungs- projekts „Die wirtschaftliche Entwicklung der neuen Länder im internationalen Standortvergleich“ des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung vertraglich vereinbart worden, und falls es keine verbindliche Abgabefrist gibt, warum nicht? Wie in meinem Schreiben an Sie vom 20. Juni 2007 habe ich bereits dargelegt, dass das Forschungsprojekt „Die wirtschaftliche Entwicklung der neuen Länder im internationalen Standortvergleich“ bis zum Ende des Jahres abgeschlossen wird. Dabei wird der vorläufige Endbericht im Oktober vorliegen, der dann auf Vollstän- digkeit der Vertragserfüllung durch den Auftraggeber geprüft werden muss. Nach eventueller Nachlieferung durch den Auftragnehmer wird der endgültige Bericht bis Ende des Jahres (voraussichtlich Mitte Dezember) fertiggestellt sein. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/5854, Frage 7): Welche konkreten Programme werden für die vom Beauf- tragten der Bundesregierung für die neuen Länder, Bundes- óminister Wolfgang Tiefensee, verkündete Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger in Ostdeutschland bei ihrem freiwil- ligen bürgerschaftlichen Engagement durch die Finanzierung von Weiterbildung und den Abbau bürokratischer Schranken entwickelt, und welche Finanzmittel sind dafür im Einzelnen vorgesehen (vergleiche Pressemitteilung des Bundesministe- riums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Nummer 180/ 2007 vom 25. Juni 2007)? Vor dem Hintergrund der im Rahmen der in Deutsch- land geführten Bildungsdebatte sind informelle Lernpro- zesse als bislang vernachlässigte Dimension in den Fokus gerückt. Der Bildungsbericht 2006 greift erstmals das Thema „Informelles Lernen und Kompetenzerwerb“ durch freiwilliges Engagement auf. Die Bundesregie- rung unterstützt diesen Ansatz durch eigene Programme wie das Modellprogramm „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“ mit rund 50 zum Teil mehrgliedri- gen Projekten, die bis 2008 laufen. Darüber hinaus hat die Bundesregierung mit der Initiative „Zivilgesellschaft stärken – bürgerschaftliches Engagement fördern“ das „Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements“ beschlossen, das die Rahmenbedingun- gen für bürgerschaftliches Engagement erheblich ver- bessert. Damit wird das Gemeinnützigkeits- und Spen- denrecht neu organisiert. In diesem Kontext ist es eines der Kernanliegen, bestehende Bürokratie in diesem Be- reich abzubauen. Dies geschieht durch verschiedene Maßnahmen im Steuerrecht, die allesamt dazu führen, dass Übersichtlichkeit und Praktikabilität verbessert werden. A d A c v D b z l F d a n 2 Z M a f v d s e l b k n k w n u h t A d A G Z w a (C (D nlage 6 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage des bgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) (Drucksa- he 16/5854, Frage 14): Wie bewertet die Bundesregierung die vom Statistischen Bundesamt in der Pressemitteilung vom 14. Juni 2007 ver- kündeten Rekordzahlen von Passagieren deutscher Flughäfen (19,5 Millionen Passagiere im 1. Quartal 2007 = 7,2 Prozent mehr als im 1. Quartal 2006) mit Blick auf die Auswirkungen auf Umwelt und Klima? Die Bundesregierung ist sich bewusst, dass der Flug- erkehr so stark wächst wie kein anderes Verkehrsmittel. iese Entwicklung ist auch in der EU und weltweit zu eobachten. So nahm die Verkehrsleistung in der EU wischen 1990 und 2003 um etwa 70 Prozent oder jähr- ich um gut 4 Prozent zu. Das starke Wachstum, das der lugverkehr in der Vergangenheit zeigte, wird auch für ie Zukunft prognostiziert. So erwartet Airbus in seiner ktuellen Marktvorhersage bis 2015 eine weitere Zu- ahme der Verkehrsleistung um 5,3 Prozent und bis 025 um 4,4 Prozent. Dies entspricht einer jährlichen unahme von knapp 5 Prozent für die nächsten 20 Jahre. it diesem starken Wachstum der Verkehrsleistung, das us wirtschaftlicher Sicht für die Fluggesellschaften er- reulich ist, ist eine Zunahme der Umweltauswirkungen erbunden. So trägt der Flugverkehr zu der Erwärmung er Erdatmosphäre bei, durch den Ausstoß von Luft- chadstoffen wird die Luftqualität beeinträchtigt und es ntstehen Belastungen für die Bevölkerung durch Flug- ärm. Dabei ist von Bedeutung, dass die technischen Ver- esserungen die durch das starke Wachstum der Flugver- ehrsleistung entstehenden zusätzlichen Emissionen icht kompensieren können, absolut somit zunehmen. Es ommt für die Bundesregierung deswegen darauf an, irksame Maßnahmen zu ergreifen, um für die Umwelt achteilige Folgen zu vermeiden. Die Bundesregierung nterstützt seit Jahren national und international Bemü- ungen, die zu einer Verringerung der durch das Wachs- um entstehenden Umweltbelastungen führen. nlage 7 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Fragen der bgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/5854, Fragen 15 und 16): An welchem Tag ist der Antrag des Energiekonzerns Vattenfall auf Strommengenübertragung vom Atomkraftwerk Krümmel auf das AKW Brunsbüttel im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eingegangen, und wann wurde der Bundestag offiziell über diesen Antrag in Kenntnis gesetzt? Welche weiteren Anträge auf Strommengenübertragung von Atomkraftwerken liegen dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vor? u Frage 15: Mit Schreiben vom 22. Mai 2007 hat die Kernkraft- erk Brunsbüttel GmbH & Co OHG die Zustimmung uf Übertragung einer Elektrizitätsmenge von 15 Tera- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 11041 (A) (C) (B) ) wattstunden vom Kernkraftwerk Krümmel auf das Kern- kraftwerk Brunsbüttel gestellt. Der Antrag ging am 23. Mai 2007 im Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (BMU) ein. Eine offizielle Unterrichtung des Deutschen Bundes- tel GmbH & Co OHG hat mit Schreiben vom 6. März 2007 die Zustimmung auf Übertragung einer Elektrizi- tätsmenge von 15 Terawattstunden vom Kraftwerk Mül- heim-Kärlich auf das Kernkraftwerk Brunsbüttel bean- tragt. Am 22. Juni 2007 hat das BMU der Kernkraftwerk Brunsbüttel GmbH & Co OHG einen Ablehnungsbe- zur Übertragung von 46,9 Terawattstunden vom Kern- kraftwerk Neckarwestheim 2 auf das Kernkraftwerk Neckarwestheim l gestellt. Die Kernkraftwerk Brunsbüt- m c r – Sicherung, Erwerb und Rückführung von national we Kulturgut – Kulturstiftung des Bundes Von dieser Absenkung – aufgrund eines Beschlusses d haltsausschusses – diente jedoch nur ein Teil in H 1 645 000 Euro für die Auflösung der Globalen Minder der Rest wurde im parlamentarischen Verfahren auch a pensation für andere zusätzliche Etatisierungen herangez – Akademie der Künste – Erwerb zeitgenössischer Kunstwerke – Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH – Bundesarchiv – Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherhe tes der ehemaligen DDR (D alige Sondertatbestände, die nicht zu einer wesentli- hen Beeinträchtigung der Arbeit in den betroffenen Be- eichen führt. rtvollem Titel 681 11 – 407 000 Euro es Haus- öhe von ausgabe, ls Kom- ogen. Titel 685 17 – 300 000 Euro Titel 685 21 – 950 000 Euro Titel 820 51 – 200 000 Euro Titel 685 94 –194 000 Euro Kapitel 0406 – 1 500 000 Euro itsdiens- Kapitel 0408 – 4 000 000 Euro tages im Rahmen der Antragsprüfung ist nicht vorgese- hen. Das BMU unterrichtet die Öffentlichkeit jeweils über sein Prüfungsergebnis. Zu Frage 16: Neben dem Antrag der Kernkraftwerk Brunsbüttel GmbH & Co OHG auf Übertragung von Elektrizitäts- mengen vom Kernkraftwerk Krümmel auf das Kern- kraftwerk Brunsbüttel liegen dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) zurzeit vier weitere Anträge vor. Die RWE Power AG hat mit Schreiben vom 25. September 2006 die Zustim- mung auf Übertragung einer Elektrizitätsmenge von 30 TWh vom bereits stillgelegten Kernkraftwerk Mül- heim-Kärlich auf das Kernkraftwerk Biblis A beantragt. Hilfsweise hat die RWE die Zustimmung auf Übertra- gung der oben genannten Elektrizitätsmenge vom Kern- kraftwerk Emsland auf das Kernkraftwerk Biblis A be- antragt. Am 18. Mai 2007 hat das BMU den Hauptantrag abgelehnt. RWE hat mit Schreiben vom 21. Mai 2007 den Hilfsantrag in einen eigenständigen Antrag umge- wandelt. Die EnBW Kernkraft GmbH hat mit Schreiben vom 21. Dezember 2006 einen Antrag auf Zustimmung scheid zur Anhörung übersandt. Eine Stellungnahme zum Bescheidentwurf hat die Antragstellerin mit Schrei- ben vom 27. Juni 2007 beim BMU eingereicht. Diese wird zurzeit geprüft und bei der Erstellung des endgülti- gen Bescheides berücksichtigt. Anlage 8 Antwort des Staatsministers Bernd Neumann auf die Frage des Abgeordneten Christoph Waitz (FDP) (Drucksache 16/5854, Frage 18): In welchen Haushaltstiteln und jeweils in welcher Höhe wurden im parlamentarischen Verfahren Einsparungen in Höhe von 8,896 Millionen Euro zur Senkung der im Kabinetts- entwurf des Bundeshaushaltes 2007 für den Bereich des Be- auftragten für Kultur und Medien vorgesehenen globalen Minderausgabe in Höhe von 17,291 Millionen Euro erbracht? Die Einsparungen für die Globale Minderausgabe set- zen sich wie folgt zusammen (siehe Tabelle). Es handelt sich bei den meisten Absenkungen um ein- 11042 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 (A) ) (B) ) Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage des Abgeordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Frage 22): Hat die Bundesregierung zwischen ihren verschiedenen Ressorts mittlerweile Einigkeit darüber hergestellt, gesetzli- che Initiativen und konkrete Maßnahmen zum Schutz von Praktikantinnen und Praktikanten zu entwickeln, und bis wann wird die Bundesregierung darauf aufbauend konkrete Lösungsvorschläge vorlegen, nachdem seit der Anhörung des Petitionsausschusses des Bundestages zum Thema Generation Praktikum und der Veröffentlichung der Absolventenstudie der Hochschul-Informations-System GmbH mittlerweile mehr als drei Monate vergangen sind? Wie ich Ihnen am 25. April 2007 mitgeteilt habe, steht das zur Entscheidungsfindung benötigte repräsen- tative Datenmaterial, welches die tatsächliche Situation der Praktikanten darstellt, noch nicht in vollem Umfang zur Verfügung. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin führt derzeit ein breit angelegtes For- schungsvorhaben durch, das alle Personen im Alter von 18 bis 34 Jahren einbezieht, die eine abgeschlossene Be- rufsausbildung haben. Ergebnisse dieses Forschungsvor- habens werden im Spätherbst 2007 erwartet. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse dieses Forschungsvor- habens wird geprüft werden, ob und gegebenenfalls wie die Rechtslage für Praktikantenverhältnisse klarstellend geregelt werden kann. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen der Abgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Fragen 24 und 25): Wie viele der Stellen im Bereich der Arbeitsgemeinschaf- ten (ARGEn) mit sachgrundloser Befristung sind nicht für eine Umwandlung in ein dauerhaftes Beschäftigungsverhält- nis vorgesehen, und welchen Anteil machen sie unter den Be- schäftigten der ARGEn aus (bitte gestuft nach Anzahl der ARGEn, < 5 Prozent, < 10 Prozent, < 15 Prozent, < 20 Pro- zent, < 25 Prozent und > 25 Prozent ausführen)? Wann laufen diese befristeten Stellen aus, und welche kurz- und mittelfristigen Lösungen strebt die Bundesregie- rung für die Stellen mit sachgrundloser Befristung im Bereich der ARGEn an, die nach den bisherigen Planungen im Laufe der Jahre 2007 und 2008 auslaufen, um den Verlust von quali- fiziertem Personal zu verhindern? Zu Frage 24: Nach dem aktuellen Personalmonitoring der Bun- desagentur für Arbeit (BA) vom 20. Juni 2007 sind ins- gesamt 13 555 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BA, umgerechnet in Vollzeitäquivalente, befristet in den Ar- beitsgemeinschaften (ARGEn) und bei den Agenturen für Arbeit in getrennter Aufgabenwahrnehmung tätig. Dies entspricht einem Anteil von circa 24,5 Prozent am Gesamtpersonal der ARGEn bzw. Agenturen in getrenn- ter Aufgabenwahrnehmung. Eine differenzierte Erhe- bung danach, ob die Befristungen mit oder ohne einen Sachgrund erfolgt sind, bedürfte einer längeren Vorbe- reitung, als dies im Rahmen der Beantwortung dieser F t d a w S b r d d h g E t h z t s w f d i l a V s g r z Z e S b 2 g S f W s s h d f f P b l t a d t g A d g G (C (D rage möglich war. Ein beträchtlicher Teil der Beschäf- igten ist allerdings mit Sachgrund befristet beschäftigt, arunter 5 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ufgrund eines Vermerks im Haushalt der BA eingestellt urden. Weitere Arbeitsverhältnisse wurden mit anderen achgründen (zum Beispiel Erprobung oder Vertretungs- edarf) abgeschlossen (vergleiche Antwort der Bundes- egierung zu Frage 6 der Kleinen Anfrage der Fraktion ie LINKE, Bundestagsdrucksache 16/4935). Für ein auerhaftes Beschäftigungsverhältnis stehen im Haus- alt der BA für 2007 4 000 zusätzliche Stellen zur Verfü- ung. Diese wurden von der Bundesregierung bereits nde letzten Jahres zur Stabilisierung der Personalstruk- ur genehmigt. Im Jahr 2008 werden weitere 750 Stellen inzukommen. Von den 4 000 Stellen wurden zwischen- eitlich über 2 000 Stellen durch die ARGEn bzw. Agen- uren in getrennter Aufgabenwahrnehmung vor Ort be- etzt, weitere 2 000 können in nächster Zeit besetzt erden. Außerdem beabsichtigt das Bundesministerium ür Arbeit und Soziales im Einvernehmen mit dem Bun- esfinanzministerium der Verlängerung eines Vermerks m Haushalt der BA zuzustimmen. Dies soll die Grund- age bieten für die Weiterbeschäftigung von 5 000 Mit- rbeiterinnen und Mitarbeitern. Die BA kann jetzt die erlängerung der Arbeitsverträge vorbereiten. Nach Ein- chätzung der BA verbleiben damit circa 5 800 überwie- end ohne Sachgrund befristet Beschäftigte der BA, de- en Arbeitsverhältnisse längstens nach einer Dauer von wei Jahren enden. u Frage 25: Es ist Ziel der Bundesregierung, das qualifizierte und ngagierte Personal den ARGEn zu erhalten und so die tabilität der Durchführung der Grundsicherung für Ar- eitsuchende zu sichern. Deshalb wurden bereits für 007 4 000 und für 2008 weitere 750 zusätzliche Stellen enehmigt. Diese Stellen werden aktuell vor Ort besetzt. o werden in allernächster Zeit dauerhafte Perspektiven ür viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen. eitere wichtige Fragen der Stabilisierung der Personal- trukturen im Bereich der Grundsicherung für Arbeit- uchende werden im Rahmen der Aufstellung des Haus- alts der BA für das Jahr 2008 behandelt. Grundlage für ie Entscheidungen, an denen das Bundesministerium ür Arbeit und Soziales (BMAS) sowie das Bundes- inanzministerium (BMF) beteiligt sein werden, ist ein ersonalkonzept der BA für den SGB-Il-Bereich. Dieses etrifft die mittelfristige Personalplanung bis einschließ- ich 2010. Ziel wird es sein, den Anteil befristet Beschäf- igter weiter zu reduzieren. Allerdings ist im Hinblick uf Entwicklungen am Arbeitsmarkt in der Betreuung er Langzeitarbeitslosen ein Anteil befristet Beschäftig- er personalwirtschaftlich sinnvoll, um auf Schwankun- en flexibel reagieren zu können. nlage 11 Antwort es Staatsministers Gernot Erler auf die Fragen des Ab- eordneten Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/5854, Fragen 26 und 27): Welche Zahl an Fällen von deutschen Staatsbürgern, de- nen durch US-amerikanische Behörden die Einreise in die Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 11043 (A) ) (B) ) USA verweigert bzw. eine frühzeitige Rückkehr veranlasst oder die aufgrund von Visaverletzungen einer Inhaftierung unterzogen wurden, sind deutschen Behörden, insbesondere der deutschen Botschaft und den deutschen Konsulaten in den USA, jeweils in den Jahren 2001 bis 2006 bekannt? Welche Schritte unternimmt die Bundesregierung, insbe- sondere die Bundeskanzlerin, Dr. Angela Merkel, um die USA zur Einhaltung des Wiener Übereinkommens über Kon- sularische Beziehungen (WÜK), insbesondere des Art. 36 Abs. 2, zu bewegen und sicherzustellen, dass die USA zu- künftig ihren Verpflichtungen nachkommt, bei der Verweige- rung der Einreise von deutschen Staatsbürgern die zuständi- gen deutschen Stellen zu informieren? Zu Frage 26: Der Bundesregierung liegen keine Zahlen dazu vor, wie viele deutsche Staatsbürger in den Jahren 2001 bis 2006 an der Einreise in die USA gehindert, zu einer frühzeitigen Rückkehr veranlasst oder aufgrund der Ver- letzungen von Visabestimmungen festgenommen wur- den. Der Bundesregierung ist aber bekannt, dass die Ver- einigten Staaten von Amerika gelegentlich deutsche Staatsangehörige aus verschiedenen Gründen nicht ein- reisen lassen und zur Sicherung ihrer Rückreise vorüber- gehend festsetzen. Die deutschen Auslandsvertretungen in den USA erfahren in der Regel nur von Haftfällen, nicht aber von nur kurzzeitig festgehaltenen Personen, es sei denn, diese melden sich von sich aus bei den Konsu- laten. Zu Frage 27: Die Verweigerung der Einreise von ausländischen Staatsbürgern durch Behörden des Besuchslandes sowie Befragung und Abschiebung mit dem nächstmöglichen Rückflug stellt für sich genommmen keine freiheitsent- ziehende Maßnahme dar. Letztere ist Voraussetzung für die konsularische Unterrichtungspflicht nach Art. 36 Abs. 1 b des Wiener Übereinkommens über konsulari- sche Beziehungen (WÜK), nämlich die Unterrichtung der zuständigen konsularischen Vertretung durch die Be- hörden des Gastlandes sowie die Unterrichtung des Be- troffenen über sein Recht, jederzeit mit dem zuständigen Konsulat seines Heimatstaates in Verbindung zu treten. Festzustellen ist allerdings: Auch in Fällen, in denen die genannte Unterrichtungspflicht besteht, kommen die US-Einwanderungsbehörden dieser Verpflichtung häufig nicht nach, da sie die Ansicht vertreten, dass diese Fälle nicht dem WÜK unterliegen. Derartige Verstöße gegen das WÜK werden von den deutschen Auslandsvertretun- gen, soweit sie bekannt werden, gegenüber den US-Be- hörden gerügt. Anlage 12 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Frage des Abge- ordneten Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Frage 28): Warum verfügt die deutsche Botschaft im Libanon trotz 110 Stellen für Militärattachés weltweit über keinen Militär- attaché, obwohl im Rahmen von UNIFIL dort deutsche Solda- ten stationiert sind, die Bundesrepublik Deutschland bilateral die Ausbildung der Marine des Libanon betreibt und die Bun- p L D s w s B b l d d s m B a e r s d a d A d A G s w A n b h i d u F n G m t S I t l w (C (D desregierung beabsichtigt, dieses Mandat fortzusetzen, und warum verfügt die Botschaft über keinen Polizeiverbindungs- beamten, obwohl die Zusammenarbeit zum Aufbau eines funktionierenden Grenzpolizeiregimes im Libanon zu den Prioritäten der Hilfe für den Libanon zählt? Die Aufgaben der Vertretung der deutschen militär- olitischen und militärischen Interessen gegenüber dem ibanon werden durch den Verteidigungsattaché der eutschen Botschaft in Damaskus, der bei der libanesi- chen Regierung in Nebenakkreditierung angemeldet ist, ahrgenommen. Dies beinhaltet eine regelmäßige Prä- enz in Beirut. Die fachliche Beratung der Deutschen otschaft Beirut und die enge Koordinierung mit den li- anesischen Stellen im Zusammenhang mit der bilatera- en Ausbildungsunterstützung der Deutschen Marine für ie Marine des Libanons werden darüber hinaus durch ie Präsenz eines Verbindungsstabsoffiziers an der Deut- chen Botschaft Beirut für die Dauer der Ausbildungs- aßnahmen sichergestellt. An die Deutsche Botschaft in eirut ist ein Polizeibeamter des Bundeskriminalamtes ls Verbindungsbeamter entsandt. Für die Entsendung ines weiteren Polizeiverbindungsbeamten besteht da- über hinaus kein Bedarf. Die Beratung der libanesi- chen Behörden in Fragen der Grenzsicherheit obliegt er gemischten Beratungsmission aus derzeit fünf Be- mten der Bundespolizei sowie drei Beamten des Zolls, ie sich seit 7. September 2006 im Libanon aufhält. nlage 13 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage des bgeordneten Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/5854, Frage 29): Warum ist die finanzielle Absicherung der Zusage zum Start eines Pilotprojekts zur Sicherung der libanesischen Nordgrenze trotz der hohen politischen Bedeutung der Unter- bindung von Schmuggelaktivitäten sowie der Gespräche zwi- schen der Bundeskanzlerin, Dr. Angela Merkel, und dem Premierminister der Libanesischen Republik, Fuad Siniora, bis heute zwischen den Bundesministerien des Innern und der Finanzen strittig? Die Bundesregierung misst einer nachhaltigen Stabili- ierung des Libanon hohe politische Bedeutung bei und ird ein deutsches Engagement durch Ausbildungs- und usstattungshilfe weiterhin fortsetzen. Als Ergebnis ei- er Evaluierung der mit Grenzschutz- und Zollaufgaben etrauten unterschiedlichen libanesischen Sicherheitsbe- örden und Teilen der Armee ist daher ein Pilotprojekt m Nordlibanon entwickelt worden, das zur Optimierung er zwischenbehördlichen Kooperation, Koordination nd Kommunikation beitragen soll. Zunächst musste die inanzierung eines zur Umsetzung des Pilotprojektes otwendigen Projektmanagements über die Deutsche esellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) bH geklärt werden, die hierfür nunmehr über einen Be- rag in Höhe von rund 2 Millionen Euro aus Mitteln des tabilitätsinstruments der Europäischen Union verfügt. nzwischen liegt auch die Aufstellung für die Ausstat- ungshilfe dieses Pilotprojektes in 2007 vor. Die kalku- ierten Kosten belaufen sich auf 4 453 924 Euro. Derzeit ird mit dem BMF noch der allein haushaltsrechtliche 11044 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 (A) ) (B) ) Aspekt geklärt, an welchen Haushaltsstellen die Kosten des Projektes Gegenzufinanzieren sind oder ob die Mit- tel zusätzlich vom BMF zur Verfügung gestellt werden. Mit einem Ergebnis ist zeitnah zu rechnen. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Fragen des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Fragen 30 und 31): Ist die laut Bundesregierung erhöhte Terrorgefahr auch grundsätzlich für Atomkraftwerke gegeben? Liegen der Bundesregierung konkrete Hinweise für die Terrorgefährdung von Atomkraftwerken vor? Zu Frage 30: Ein Anschlag auf kerntechnische Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland wird durch die Bundes- regierung als eine mögliche terroristische Option ange- sehen. Insofern können Einrichtungen der kritischen In- frastruktur von Änderungen der Sicherheitslage in der Bundesrepublik Deutschland nicht grundsätzlich ausge- nommen werden. Die Wahrscheinlichkeit eines Anschla- ges auf ein Kernkraftwerk wird aber insgesamt als ge- ring betrachtet. Zu Frage 31: Nein. Den Sicherheitsbehörden des Bundes liegen aus den Phänomenbereichen der politisch motivierten Kri- minalität aktuell keine Erkenntnisse vor, die auf eine konkrete Gefährdung kerntechnischer Einrichtungen in Deutschland hindeuten. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage des Abgeordneten Voker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Frage 33): Welche für die Durchführung des Polizeieinsatzes im Rah- men des G-8-Gipfels in Heiligendamm als erforderlich ange- sehenen Erkenntnisse konnten nur dadurch gewonnen werden, dass die Tornados in geringer Höhe (500 Fuß und darunter) die Demonstranten überflogen? Im Verlauf der Aufklärungsmissionen wurden Luft- bilder sowohl mit Infrarot- als auch optischen Kameras aufgenommen, die für den von BAO KAVALA identifi- zierten Aufklärungsbedarf, nämlich für die Erkennung möglicher Erddepots sowie die Erfassung von Manipula- tionen an wichtigen Straßenzügen, geeignet sind. Auf- grund der für den 5. Juni vorhergesagten Wetterbedin- gungen (insbesondere Wolkenuntergrenzen) wurde eine Mindestflughöhe von 500 Fuß beauftragt. Die Infrarot- kamera liefert in der in Deutschland erlaubten Mindest- flughöhe von 500 Fuß über Grund für die beantragten Ziele die beste Auflösung. Die zeitgleiche Durchführung von optischen und Infrarotaufnahmen ermöglicht im Gegensatz zu den technischen Möglichkeiten der Poli- zeihubschrauber eine vergleichende Auswertung. Die w d z d p l M g d A d A 1 l u d u r A d F D m a H E s s P v F d m s z f (C (D etterbedingte Unterschreitung der beauftragten Min- estflughöhe 500 Fuß am 5. Juni wurde von der Besat- ung sowohl aus Gründen der Auftragserfüllung als auch er Sicherheit im Flugbetrieb getroffen. Zu der Frage der olizeispezifischen Erforderlichkeit der Unterstützungs- eistungen der Bundeswehr für den Einsatz des Landes ecklenburg-Vorpommern nimmt die Bundesregierung rundsätzlich keine Stellung, da hier die Zuständigkeit es Landes betroffen ist. nlage 16 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage des bgeordneten Jan Korte (DIE LINKE) (Drucksache 6/5854, Frage 37): Wie viele Polizeiübungen mit welcher internationaler Be- teiligung in der Art der Übung von Korschenbroich im Mai 2007 fanden seit Anfang 2006 unter Beteiligung der Bundes- polizei statt? Seit 2006 haben zwei Wasserwerfer-Verwendungs- ehrgänge bei der Bundespolizeiabteilung St. Augustin nter Beteiligung von Polizeikräften aus den Niederlan- en und Belgien stattgefunden. Die Durchführung einer Übung in Korschenbroich nter Beteiligung der Bundespolizei ist der Bundesregie- ung nicht bekannt. nlage 17 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage der Abgeordneten Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Frage 38): Was versteht die Bundesregierung unter sogenannter Steu- ertransparenz (Schreiben des Bundesministers der Finanzen, Peer Steinbrück, vom 10. Mai 2007 an die Gutachter der TU München zum Endbericht des Gutachtens „Erwerb und Über- nahme von Firmen durch Finanzinvestoren“), und wie hoch schätzt die Bundesregierung die Steuerausfälle, wenn die Er- träge aus an Personengesellschaften beteiligten Kapitalbeteili- gungsunternehmen in der Rechtsform der Kapitalgesellschaft in voller Höhe zum individuellen Steuersatz beim privaten Anteilseigner besteuert werden würden? In seinem Antwortschreiben bezieht sich Bundes- inister Peer Steinbrück auf einen Vorschlag der Gut- chter der TU München. Die Gutachter schlagen die erstellung einer steuerlichen Transparenz für Private- quity-Fonds sowohl in der Rechtsform der Kapitalge- ellschaft als auch in der Rechtsform der Personengesell- chaft durch folgende Maßnahmen vor: Befreiung der rivate-Equity-Fonds von der Körperschaftsteuer und on der Gewerbesteuer und generelle Einordnung der ondstätigkeit als Vermögensverwaltung. Der Vorschlag er TU München zur Steuertransparenz führt zu Steuer- indereinnahmen von rund 12,5 Milliarden Euro. Und nun zum zweiten Teil Ihrer Frage, der sich offen- ichtlich nicht auf den Vorschlag der TU München be- ieht: Unter der Voraussetzung, dass der gestellten Frage olgende Annahmen, nämlich die Befreiung des Kapital- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 11045 (A) ) (B) ) beteiligungsunternehmens von der Körperschaftsteuer, keine Anwendung des Halbeinkünfte- (Teileinkünfte-) Verfahrens oder der Abgeltungsteuer auf Ebene der An- teilseigner, zugrunde liegen, kommt es bei inländischen Anlegern nicht zu steuerlichen Mindereinnahmen. Das Modell ist vielmehr aufgrund der nicht möglichen Ge- währung der Steuerermäßigung bei Einkünften aus Ge- werbebetrieb (untechnisch: Gewerbesteueranrechnung) nach § 35 Einkommensteuergesetz für inländische Anle- ger sogar nachteiliger als eine direkte Beteiligung des Anlegers an der Personengesellschaft und der Besteue- rung der anteiligen Gewinne bei den Einkünften aus Ge- werbebetrieb. Bei ausländischen Anteilseignern stellt sich die steuerliche Beurteilung hingegen völlig anders dar. Hier würde das Modell ein erhebliches Steuerspar- potenzial eröffnen, da es sich bei den Einkünften aus dem Kapitalbeteiligungsunternehmen weiterhin um Dividendeneinkünfte handeln würde, die je nach Ausge- staltung des maßgeblichen Doppelbesteuerungsabkom- mens mit maximal 15 Prozent zu besteuern wären. Die hieraus resultierenden Steuermindereinnahmen wären erheblich, sind jedoch nicht konkret bezifferbar. Anlage 18 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Christine Scheel (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Frage 39): Auf wie viele ehemals gemeinnützige Wohnungsunterneh- men verteilen sich die vom Bundesrat mit 98 Milliarden Euro be- zifferten Bestände an Eigenkapital 02 (Bundesratsdrucksache 220/07), welche die Bundesregierung im Jahressteuergesetz 2008 mit einer ausschüttungsunabhängigen Abgeltungsteuer belegen will, und wie schätzt die Bundesregierung die bereits in den Medien diskutierten Befürchtungen ein, dass deshalb „die Gesellschaften Mieten erhöhen, Instandhaltungen unter- lassen oder Wohnungen an Finanzhaie verkaufen“ müssten („tz“ vom 10. Mai 2007)? Amtliche statistische Daten zur Anzahl der betroffe- nen Wohnungsunternehmen sind nicht vorhanden. Eine Abfrage bei den obersten Finanzbehörden der Länder er- gab, dass im Veranlagungszeitraum 2003 rund 98 Mil- liarden Euro an EK-02-Beständen vorhanden waren und sich auf rund 63 000 Unternehmen verteilten. Von den 38 Milliarden Euro entfielen rund 78 Milliarden Euro auf ehemals gemeinnützige Wohnungsunternehmen: Nach Angaben des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. verteilen sich diese 78 Milliarden Euro nahezu vollständig auf rund 1 800 Wohnungsunternehmen, die ihren Sitz in den alten Bundesländern haben. Eine weitere Untergliede- rung liegt der Bundesregierung nicht vor. Bei einer abgeltenden Besteuerung des so genannten EK 02 (= un- versteuertes Eigenkapital aus der Zeit des körperschaft- steuerlichen Anrechnungsverfahrens) werden die finan- ziellen Interessen der betroffenen Unternehmen durch die Festlegung der Höhe des abgeltenden Prozentsatzes mit 3 Prozent des Bestands und durch die Verteilung der Zahlung über zehn Jahre berücksichtigt. In den Medien diskutierte Befürchtungen sind daher gegenstandslos. A d F N u Z E s r k d s a ( m E g A V V 3 M L t Z d r g m u v k m t A d F N g (C (D nlage 19 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die ragen der Abgeordneten Dr. Thea Dückert (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Fragen 40 nd 41): Mit welchen Vorschlägen will die Bundesregierung ge- währleisten, dass Modelle der Mitarbeiterbeteiligung im Sinne einer partnerschaftlichen Unternehmenskultur auch tat- sächlich zu mehr echter Teilhabe der Beschäftigten an ihrem Unternehmen führen? Welche Formen der Mitarbeiterbeteiligung will die Bun- desregierung über die bereits gewährten Mittel aus § 19 a EStG und des Vermögensbildungsgesetzes hinaus zusätzlich durch Steuerfreibeträge und Befreiung von den Sozialabgaben subventionieren, und in welcher Höhe soll dies geschehen? u Frage 40: Die Beteiligung von Mitarbeitern am wirtschaftlichen rfolg der Unternehmen ist aus verschiedenen Gründen innvoll und wünschenswert. Zunächst sind hier die Ta- ifpartner gefordert, zu einvernehmlichen Lösungen zu ommen, die im beiderseitigen Interesse liegen. Aufgabe es Staates ist es, geeignete Rahmenbedingungen zu chaffen und allenfalls ergänzend staatliche Förderung nzubieten. Mit dem Fünften Vermögensbildungsgesetz Förderung der Anlage vermögenswirksamer Leistungen it der Arbeitnehmer-Sparzulage bis zu bestimmten inkommensgrenzen) und dem § 19 a EStG (steuerbe- ünstigte Überlassung von Vermögensbeteiligungen an rbeitnehmer) stehen bereits heute zwei Instrumente zur erfügung. Neben einer staatlichen Förderung, deren olumen allein an Steuerausfällen sich aktuell auf rund 50 Millionen Euro beläuft, wurde den Tarifpartnern die öglichkeit gegeben, die Anlage vermögenswirksamer eistungen unter anderem auf Beteiligungen zu konzen- rieren. u Frage 41: Die Bundesregierung hat derzeit noch keine Entschei- ung zur künftigen Ausgestaltung der staatlichen Förde- ung nach § 19 a EStG sowie nach dem Fünften Vermö- ensbildungsgesetz getroffen. Entsprechende Vorschläge üssen mit den Festlegungen zum Subventionsabbau nd mit dem Konsolidierungskurs der Bundesregierung ereinbar sein. Sie müssen zudem auf ihre Umsetzbar- eit und Kompatibilität zu bestehenden Förderinstru- enten im Bereich der betrieblichen und privaten Al- ersvorsorge überprüft werden. nlage 20 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die ragen der Abgeordneten Kerstin Andreae (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Fra- en 42 und 43): Warum ist der Ausbau der Förderung von Mitarbeiter- modellen nicht in die mittelfristige Finanzplanung des Bundes bis 2011 aufgenommen, die das Kabinett in dieser Woche mit 11046 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 (A) ) (B) ) dem Haushalt 2008 beschließt (Quelle: „Beck will Arbeiter zu Kapitalisten machen“, „FAZ“.net, 26. Juni 2007)? Ist noch für diese Legislaturperiode geplant, ein Modell der Mitarbeiterbeteiligung auf den Weg zu bringen, und wenn ja, wie ist der weitere Zeitplan? Zu Frage 42: Bei den angesprochenen Vorschlägen handelt es sich um ein Konzept, zu dem noch kein Beschluss der Bun- desregierung vorliegt. Die entsprechenden Vorschläge sind nicht etatreif, daher besteht keine Notwendigkeit ei- ner Berücksichtigung im Rahmen der Finanzplanung. Zu Frage 43: Derzeit sind noch keine Entscheidungen der Bundes- regierung für ein neues Konzept zur Förderung von Mit- arbeiterbeteiligungen getroffen worden. Deshalb kann ein Zeitplan nicht genannt werden. Anlage 21 Antwort der Parl. Staatssekretärs Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) (Drucksache 16/5854, Frage 44): In welchem Zeitraum will die Bundesregierung die jetzt vorgelegten Konzepte der Koalitionspartner zu einer stärkeren Mitarbeiterbeteiligung – für „Betriebliche Bündnisse und So- ziale Kapitalpartnerschaften“ der Union einerseits sowie des „Deutschlandfonds“ der SPD andererseits – gesetzlich reali- sieren, und welche Auswirkungen wird diese Umsetzung auf die Tarifverhandlungen der Tarifpartner haben? Zu den vorliegenden Konzepten zur stärkeren Mit- arbeiterbeteiligung hat die Bundesregierung noch keine Entscheidungen getroffen, da diese Konzepte zunächst eingehend geprüft werden müssen. Ob und in welchem Ausmaß sich gegebenenfalls Auswirkungen auf die Tarifverhandlungen der Tarifpartner ergeben, hängt in erster Linie von der Bereitschaft der Tarifpartner ab, Mitarbeiterbeteiligungen ein stärkeres Gewicht zu ver- leihen. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Fra- gen der Abgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) (Drucksache 16/5854, Fragen 45 und 46): Kann die Bundesregierung definitiv ausschließen, dass auf Aufnahmen, die durch Bundeswehrangehörige bzw. Bundes- wehrgerät (Tornados, Fenneks, Hubschrauber etc.) von Demonstrantinnen und Demonstranten rund um Heiligen- damm und Rostock im Kontext des G-8-Gipfels gemacht wur- den, die Identifizierung von Personen und Kennzeichen mög- lich ist (bei optimaler Auflösung und unter Zuhilfenahme aller technischen Möglichkeiten zur Nachbearbeitung der Aufnah- men)? Wer hat zukünftig Zugriff auf die Daten, die bei Bundes- wehreinsätzen im Kontext des G-8-Gipfels gesammelt wurden (mithilfe von Tornados, Hubschraubern und Fenneks etc.)? Z r s R e p L m g l Z Z D B d A d d D d A G z t E b d t l A d d c (C (D u Frage 45: Auf den von den Tornados mit den genutzten Kame- as gefertigten Bildern ist eine Identifizierung von Per- onen oder KFZ nicht möglich. Die in Amtshilfe im ahmen der Unterstützungsleistung der Bundeswehr ingesetzten Aufklärungssysteme Fennek sowie Trans- orthubschrauber sind ausrüstungstechnisch nicht in der age, Bildmaterial aufzuzeichnen. Im Übrigen verweise ich auf den Bericht des Bundes- inisteriums der Verteidigung zu Unterstützungsleistun- en der Bundeswehr im Rahmen der Amtshilfe anläss- ich des G-8-Gipfels in Heiligendamm. u Frage 46: Die im Rahmen der Amtshilfe oder zu dienstlichen wecken erfolgten und nicht an die Polizei übergebenen atenaufzeichnungen verbleiben bei der Bundeswehr. undeswehr externe Stellen haben keinen Zugriff auf iese Dateien. nlage 23 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage es Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Frage 47): War sich die Bundesregierung bewusst, dass durch den Einsatz von Spähpanzern, Tornados und Feldjägern beim G-8- Gipfel in Heiligendamm bei den Demonstrationsteilnehmern fast zwangsläufig der Eindruck einer hoheitlichen Macht- demonstration durch die Bundeswehr entstehen musste und so bei zivilen Demonstranten ein Gefühl der Bedrohung hervor- gerufen wurde? Mit der technisch-logistischen Unterstützungsleistung er Bundeswehr für den G-8-Gipfel im Rahmen der mtshilfe auf der Grundlage des Artikel 35 Abs. l des rundgesetzes war weder die Absicht oder die Zielset- ung einer Machtdemonstration verbunden. Das subjek- ive Empfinden oder die subjektive Wahrnehmung von inzelpersonen ist durch die Bundesregierung nicht zu ewerten. Zudem verweise ich auf den Bericht des Bun- esministeriums der Verteidigung zu Unterstützungsleis- ungen der Bundeswehr im Rahmen der Amtshilfe an- ässlich des G-8-Gipfels in Heiligendamm. nlage 24 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage er Abgeordneten Ulla Jelpke (DIE LINKE) (Drucksa- he 16/5854, Frage 48): Teilt die Bundesregierung die Ansicht, wie sie der Parla- mentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidi- gung, Christian Schmidt, im Innenausschuss vertreten hat, dass die Prüfung eines Amtshilfeersuchens, das ein Land an die Bundesregierung stellt, im Hinblick auf die Verhältnismä- ßigkeit allein dem Land überlassen bleibt und der Bund von dieser Prüfung entbunden ist, und wie bewertet sie vor diesem Hintergrund die Aufklärungsflüge der Tornados beim G-8- Gipfel? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 11047 (A) (C) (B) ) Für die polizeiliche Gefahrenabwehr oder Gefahren- vorsorge sind nach der Aufgabenverteilung des Grund- gesetzes grundsätzlich die Länder zuständig. Das bedeu- tet, dass die Länder sowohl für die polizeiliche Lageanalyse verantwortlich sind als auch für die Frage, welche Mittel erforderlich sind, um den erkannten Ge- fahren in geeigneter Weise zu begegnen Dies schließt auch die Frage der Verhältnismäßigkeit der Mittel ein. Bei einem Amtshilfeersuchen eines Landes um Unter- stützungsleistungen des Bundes bei der polizeilichen Gefahrenvorsorge sind Notwendigkeit und Zweckmä- ßigkeit der Anforderung vom ersuchenden Land zu prü- fen. Dem Bund fehlen hierfür nicht nur die Kenntnisse vor Ort, sondern dafür ist er von Verfassungs wegen nicht zuständig. Der Bund prüft aber, ob die verfas- sungsmäßigen Voraussetzungen der Amtshilfe gegeben sind. Im Übrigen verweise ich auf den Bericht des Bun- desministeriums der Verteidigung zu Unterstützungsleis- tungen der Bundeswehr im Rahmen der Amtshilfe an- der Verwaltungsvereinbarung zwischen der Bundesrepu- blik Deutschland und dem Land Mecklenburg-Vorpom- mern vom 14. Dezember 2006 unterstützt der Bund das Land bei der Erfüllung seiner Aufgaben im Zusammen- hang mit der Durchführung des G-8-Gipfels in Heiligen- damm durch Verzicht auf die Erstattung der Kosten der Bundesbehörden sowie verschiedener Sachkosten. Im Sinne dieser Vereinbarung wird auf die Erstattung der Kosten für Unterstützungsleistungen der Bundeswehr verzichtet; sämtliche von der Bundeswehr erbrachten Unterstützungsleistungen werden aus dem Einzelplan 14 finanziert. Zu Frage 50: Die Frage der Kostenerstattung wurde in Vorberei- tung auf den G-8-Gipfel mit einer entsprechenden Ver- waltungsvereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Mecklenburg-Vorpommern lässlich des G-8-Gipfels in Heiligendamm. Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Fra- gen des Abgeordneten Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5854, Fragen 49 und 50): Welche erstattungsfähigen Kosten sind der Bundeswehr im Zusammenhang mit dem G-8-Gipfel durch die Vorberei- tung, Bereitstellung und den Einsatz von Fahrzeugen, Mate- rial und Personal entstanden, und wer trägt letztendlich diese Kosten? Haben die Vertreter des Bundes gegenüber der Landesre- gierung Mecklenburg-Vorpommern den Eindruck erweckt, dass Hilfeleistungen der Bundeswehr entgegen der allgemei- nen Rechtspraxis bei der Amtshilfe vollkommen kostenfrei erfolgen könnten? Zu Frage 49: Die Unterstützungsleistungen der Bundeswehr wer- den nach Abschluss aller Maßnahmen nach Vollkosten und Amtshilfesatz berechnet. Ein belastbares Ergebnis liegt frühestens Ende September 2007 vor. Entsprechend v A d d c R Ü M i a s B s i d R H (D om 14. Dezember 2006 geregelt. nlage 26 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage es Abgeordneten Jan Korte (DIE LINKE) (Drucksa- he 16/5854, Frage 51): Welche Aufgaben hatte die „Crowd and Riot Control“- Einheit (CRC) der Bundeswehr, und wo war sie genau einge- setzt? Feldjägerkräfte mit einer sogenannten „Crowd and iot Control“-Befähigung – also der Befähigung zur berwachung und Kontrolle potenziell gewalttätiger enschenmengen – wurden während des G-8-Gipfels m Rahmen des Eigenschutzes der Bundeswehr in lage- bhängig wechselnder Stärke und an wechselnden Ein- atzorten ausschließlich zur Unterstützung militärischer edarfsträger im Bereich militärisch genutzter Liegen- chaften eingesetzt. Für weitere Informationen verweise ch auf den Bericht des Bundesministeriums der Vertei- igung zu Unterstützungsleistungen der Bundeswehr im ahmen der Amtshilfe anlässlich des G-8-Gipfels in eiligendamm. 107. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 4. Juli 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26
Gesamtes Protokol
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610700000

Die Sitzung ist eröffnet. Guten Tag, liebe Kolleginnen

und Kollegen!

Interfraktionell ist vereinbart worden, in der laufen-
den Sitzungswoche keine Befragung der Bundesregie-
rung durchzuführen. Stattdessen soll als erster Punkt der
heutigen Tagesordnung eine vereinbarte Debatte zur vor-
gesehenen Änderung der vertraglichen Grundlagen der
EU durchgeführt werden. Für die Beratung ist eine
Stunde vorgesehen. Dazu liegen Anträge der Fraktion
der FDP auf Drucksache 16/5882 und der Fraktion des
Bündnisses 90/Die Grünen auf Drucksache 16/5888 vor,
die an die Ausschüsse überwiesen werden sollen. An-
schließend folgen die Fragestunde und eine Aktuelle
Stunde. Sind Sie mit diesen Vereinbarungen einverstan-
den? – Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist das so be-
schlossen.

Bevor wir in die Tagesordnung eintreten können,
müssen wir zwei Wahlen zu Gremien durchführen. Die
Fraktion der CDU/CSU hat mitgeteilt, dass die Kollegen
Dr. Reinhard Göhner und Thomas Kossendey als ordent-
liche Mitglieder aus dem Gemeinsamen Ausschuss nach
Art. 53 a des Grundgesetzes ausscheiden. Als Nachfol-
ger werden der Kollege Ruprecht Polenz, der bisher
stellvertretendes Mitglied war, und der Kollege Enak
Ferlemann vorgeschlagen. Neues stellvertretendes Mit-

Z

Z

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Redet
glied soll der Kollege Steffen Kampeter werden. Sind
Sie damit einverstanden? – Ich höre keinen Wider-
spruch. Dann sind die Kollegen Ruprecht Polenz und
Enak Ferlemann zu ordentlichen Mitgliedern und der
Kollege Steffen Kampeter zum stellvertretenden Mit-
glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des
Grundgesetzes gewählt.

Die Fraktion der SPD hat vorgeschlagen, den Vizeprä-
sidenten Dr. h. c. Wolfgang Thierse als Nachfolger des
Kollegen Eike Hovermann zum neuen stellvertretenden
Mitglied im Kuratorium der Stiftung „Haus der Ge-
schichte der Bundesrepublik Deutschland“ zu wählen.
Sind Sie damit einverstanden? – Ich höre auch dazu kei-
nen Widerspruch. Dann ist der Kollege Dr. h. c
Thierse zum stellvertretenden Mitglied im K
der Stiftung „Haus der Geschichte der Bund
Deutschland“ gewählt.

(C (D ung en 4. Juli 2007 0 Uhr Ich rufe die Zusatzpunkte 1 bis 3 auf: P 1 Vereinbarte Debatte zur vorgesehenen Änderung der vertraglichen Grundlagen der EU P 2 Beratung des Antrags der Abgeordneten Markus Löning, Dr. Werner Hoyer, Michael Link (Heilbronn)

der FDP

EU-Regierungskonferenz schnell zum Erfolg
führen

– Drucksache 16/5882 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union (f)

Auswärtiger Ausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie

P 3 Beratung des Antrags der Abgeordneten Rainder
Steenblock, Jürgen Trittin, Omid Nouripour, wei-
terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜND-
NISSES 90/DIE GRÜNEN

EU-Regierungskonferenz – Für eine hand-
lungsfähige und demokratische EU

– Drucksache 16/5888 –

ext
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Stunde vorgesehen. – Ich höre keinen
Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Kolle-
gin Dr. Angelica Schwall-Düren für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD sowie der Abg. Veronika Bellmann [CDU/CSU])



Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD):
Rede ID: ID1610700100

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle-

ne ungewöhnliche Zeit für eine Debatte
htiges Thema wie das Ergebnis des EU-
tragsänderung. Ich freue mich deswegen
ass Sie, Frau Bundeskanzlerin, Herr
. Wolfgang
uratorium
esrepublik

gen! Das ist ei
über ein so wic
Gipfels zur Ver
umso mehr, d






(A) )



(B) )


Dr. Angelica Schwall-Düren
Vizekanzler und Herr Außenminister, an dieser Debatte
teilnehmen.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Iris Gleicke [SPD]: Der Wichtigkeit des Themas angemessen!)


Das unterstreicht die Wichtigkeit des Themas, über das
wir heute noch einmal sprechen wollen, obwohl die Er-
gebnisse des Gipfels in der Öffentlichkeit offensichtlich
schon wieder etwas in den Hintergrund getreten sind.

Wir erinnern uns, dass die Aussprache zur Regie-
rungserklärung vor dem Regierungsgipfel von Zweifel
und Bangen geprägt war. Wir haben uns gefragt, ob die-
ser Gipfel wirklich zum Erfolg führen kann. Natürlich
hatten wir Hoffnung, aber die Gipfeldramatik hat uns
zwischendurch erneut zittern lassen.

Eines müssen wir festhalten: In einer Hinsicht ist der
Gipfel gescheitert. Es gibt keine europäische Verfassung.
Dies wussten wir allerdings schon vor dem Gipfel. Das,
was wir mit einer Verfassung verbunden hätten, nämlich
den Enthusiasmus für die Europäische Union zu stei-
gern, den Zusammenhalt zu stärken und die politische
Vertiefung in einer größeren EU zustande zu bringen,
können wir jetzt nicht auf diesem Wege, also nicht mit-
hilfe einer Verfassung, voranbringen. Dennoch dürfen
wir sagen, dass dieser Gipfel ein großer Erfolg gewesen
ist. Denn er bedeutet Aufbruch. Die Blockade ist durch
das Mandat für die Regierungskonferenz zur Vertrags-
änderung aufgelöst.

Übrigens möchte ich daran erinnern, dass die gesamte
deutsche EU-Ratspräsidentschaft aus unserer Sicht ein
großer Erfolg gewesen ist.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Dafür möchten wir Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, dan-
ken, aber auch allen Ministern und Ministerinnen des
Kabinetts; ich kann sie nicht alle aufzählen.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Warum nicht?)


Sie werden verstehen, dass ich nur ein paar Einzelne
nenne.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Wir wollen sie alle hören! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Fangen Sie mit Michel Glos an!)


– Ich meinte, ich kann nicht alle Minister und deren Er-
folge, die sie im Rahmen der deutschen Ratspräsident-
schaft erreicht haben, aufzählen.

Mir ist es wichtig, an ein paar wenige Punkte zu erin-
nern, zum Beispiel daran, dass die Justizministerin
Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher erreicht hat,
beispielsweise in Fragen des grenzüberschreitenden
Schadensersatzes. Es war wichtig, dass der Wirtschafts-
minister die Senkung der Handygebühren erreicht hat.


(Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Sehr gut!)


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(C (D er Klimaschutz hat einen ganz entscheidenden Schub ekommen durch die Vereinbarungen, die in Zusammenrbeit zwischen Umwelt-, Wirtschaftsminister und Buneskanzlerin erreicht worden sind. Mir ist auch sehr ichtig, dass auf der europäischen Ebene die Debatten ber die soziale Dimension durch die Aktivitäten unsees Arbeitsund Sozialministers Franz Müntefering vertärkt worden sind. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ie Thematisierung des europäischen Wirtschafts- und
ozialmodells, der guten Arbeit, der Teilhabe der Men-
chen, vor allen Dingen auch der benachteiligten, ist hier
anz besonders zu erwähnen. Nicht zuletzt möchte ich
nseren Außenminister nennen, der unter anderem er-
eicht hat, dass das Nahostquartett reaktiviert worden ist


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


nd dass die Zentralasienstrategie auf die Agenda ge-
etzt wurde. Ich möchte hier jetzt nicht alles im Einzel-
en schildern. Er hat auch sehr viel Arbeit im Hinter-
rund dafür geleistet, dass dieser Gipfel letztendlich zum
rfolg geführt hat.

Damit will ich zur Vertragsreform zurückkommen.
anz entscheidend ist – ich meine, wir müssen das noch

inmal unterstreichen – die Stärkung der Handlungs-
ähigkeit der Europäischen Union durch einen Rats-
räsidenten, der über zweieinhalb Jahre die Leitung der
uropäischen Union übernimmt. Es gibt eine weitere
tärkung durch den EU-Außenminister; ich nenne ihn
o, auch wenn er diesen Namen nicht bekommt. Durch
einen Doppelhut stellt er eine enge Verbindung zwi-
chen Rat und Kommission her und ist eine Vorausset-
ung – keine Garantie, aber eine Voraussetzung – dafür,
ass wir mit der Gemeinsamen Außen- und Sicherheits-
olitik vorankommen.

Selbstverständlich ist uns das Mehr an Demokratie,
as wir durch diese Vertragsreform erreichen können,
anz besonders wichtig. Das Europäische Parlament
ird gestärkt, wir bekommen ein europäisches Bürger-
egehren, und auch die nationalen Parlamente werden
estärkt. Das ist deshalb wichtig, weil durch die Ver-
ragsreform die Transparenz eher gemindert worden ist;
ie Komplexität des Textes schafft wenig Durchschau-
arkeit. Deswegen brauchen wir die nationalen Parla-
ente. Sie sind nicht nur als Frühwarnsysteme und zur
ubsidiaritätskontrolle wichtig, sondern sie können auch
azu beitragen, dass die europäische Politik von der na-
ionalen Ebene aus mitgestaltet wird.


(Beifall bei der SPD)


Liebe Kolleginnen und Kollegen, uns in der SPD-
undestagsfraktion war besonders wichtig, auch formell
as Einvernehmen mit der Regierung hinsichtlich der
inberufung einer Regierungskonferenz festzustellen.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gut, dass ihr die Opposition habt!)







(A) )



(B) )


Dr. Angelica Schwall-Düren
Nun müssen wir das auf eine Sitzung im Herbst ver-
schieben. Aber wir wollen schon heute anmelden: Es ist
uns sehr wichtig, dass der Bundestag eingebunden wird
und dass wir unsere Rechte in Anspruch nehmen kön-
nen.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Aufgabe des Bundestages und der nationalen Parla-
mente insgesamt ist es, über jeden einzelnen Recht-
setzungsakt und seine Auswirkungen einen Dialog bzw.
eine Auseinandersetzung zu führen. Das bringt Europa
den Bürgern näher und macht Europa greifbarer. Aber
ich glaube, dass wir auch in unseren eigenen Reihen und
mit unseren Kollegen aus den anderen Parlamenten über
die Gesamtrichtung der Europäischen Union diskutieren
müssen. Wir brauchen eine größere Bereitschaft, Europa
zu gestalten. Erneute Versuche, unsere Gemeinsamkeit
zu verhindern, brauchen wir nicht.

Der Erfolg ist noch nicht gesichert. Aber ich denke,
dass das enge Mandat für die portugiesische Ratspräsi-
dentschaft eine gute Voraussetzung ist, um dafür zu sor-
gen, dass der Text letztendlich beschlossen werden kann.
Allerdings steht noch viel Detailarbeit an. Wir können
uns nicht sicher sein, dass einzelne Mitgliedstaaten – ob
Großbritannien oder Polen – nicht erneut den Versuch
unternehmen werden, Veränderungen des Textes herbei-
zuführen.

Ich möchte insbesondere in Richtung unseres großen
polnischen Nachbarn sagen: Wir brauchen ein selbstbe-
wusstes Polen, das zu konstruktiver Mitarbeit bereit und
nicht von fortlaufendem Misstrauen gegenüber der Euro-
päischen Union geprägt ist. Dieses Misstrauen steht
übrigens nicht im Einklang mit der Auffassung der pol-
nischen Bevölkerung, die heute in einem Ausmaß wie
nie zuvor, nämlich zu fast 90 Prozent, hinter der Euro-
päischen Union und ihrer vertraglichen Weiterentwick-
lung steht.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Ich bin froh, dass viele dabei geholfen haben, dieses
Mandat über diese Hürde zu heben. An dieser Stelle
möchte ich Italien, vor allen Dingen aber Frankreich er-
wähnen, das auf der europäischen Bühne zurück ist. Ich
hoffe, dass das Weimarer Dreieck auch in Zukunft ein
Format sein wird, mit dem wir die EU in einem positiven
Sinne weiterentwickeln.

Die Ratifizierung muss gelingen. Die kommenden
Monate werden darüber entscheiden, welchen Weg die
EU gehen wird: ob es ein Europa der unterschiedlichen
Geschwindigkeiten oder ob es ein gemeinsames und
starkes Europa geben wird, das einen positiven Beitrag
dazu leisten kann, dass die Konflikte in der Welt gelöst
und die großen Herausforderungen, zum Beispiel im Be-
reich des Klimaschutzes, wirklich angegangen werden.

Europa kann und muss als Chance begriffen werden.
In diesem Sinne wünschen wir der portugiesischen Rats-
präsidentschaft von dieser Stelle aus alles Gute für das
Gelingen der Regierungskonferenz und der Ratspräsi-
dentschaft insgesamt.

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(C (D Herzlichen Dank. Das Wort hat der Kollege Markus Löning für die DP-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle en! Ich will zu Beginn das aufnehmen, was Sie, Frau chwall-Düren, hier zur Beteiligung des Deutschen undestages gesagt haben. Ich muss sagen, es ist schon eschämend für den Deutschen Bundestag, dass wir antelle der Befragung der Bundesregierung eine vereinbarte ebatte führen müssen. Ich hätte es für eine politische elbstverständlichkeit gehalten, dass nach Abschluss der eutschen EU-Ratspräsidentschaft, nach Abschluss des uropäischen Rates die Bundeskanzlerin und der Auenminister vor dem Deutschen Bundestag eine Regieungserklärung abgeben und sich der Debatte stellen. Ich erstehe das nicht. (Beifall bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610700200

(Beifall bei der FDP)

Markus Löning (FDP):
Rede ID: ID1610700300

n dieser Stelle rede ich von einer politischen Selbstver-
tändlichkeit, noch nicht einmal von der Vereinbarung,
ie wir getroffen haben.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Auf die trifft es auch nicht zu!)


Lieber Herr Kauder, es trifft sehr wohl auf die Verein-
arung zu.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Nein, überhaupt nicht!)


Ich bin in der Schlussphase an den Verhandlungen über
iese Vereinbarung beteiligt gewesen. Herr Kauder, aus
hrer Fraktion kam das dringende Anliegen, dass in jeder
rage der Vertragsänderung und in jeder Frage der euro-
äischen Erweiterung vorher der Deutsche Bundestag
efasst wird,


(Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Informiert wird!)


nd er wird nicht befasst in diesem Fall.


(Beifall bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


ch verstehe das nicht. Ich verstehe auch nicht das Parla-
entsverständnis, das dahinter steht, dass der Deutsche
undestag vorher nicht damit befasst wird. Wir haben
in Ergebnis der deutschen Ratspräsidentschaft, wir ha-
en ein Mandat,


(Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Zu was reden Sie?)


nd wir würden diesem Mandat zustimmen; wir sind ja
afür, dass die Regierungskonferenz durchgeführt wird.
ch verstehe nicht, warum die Vereinbarung, die mit viel






(A) )



(B) )


Markus Löning
Mühe verhandelt worden ist und die dem Deutschen
Bundestag auf europäischer Ebene mehr als Informa-
tionsrechte, nämlich echte Mitwirkungsrechte gegeben
hätte, hier und heute in die Tonne getreten wird. Ich halte
das für inakzeptabel.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Kommen Sie einmal zur Sache!)


Diese Vereinbarung war dazu gedacht, die demokrati-
schen Rechte der Abgeordneten zu stärken, die Mitspra-
che des Deutschen Bundestages zu stärken; aber sie war
auch dazu gedacht, dass mehr Transparenz in die euro-
päische Debatte kommt, Herr Kauder,


(Ernst Burgbacher [FDP]: Jawohl!)


dass wir hier öffentlich debattieren, was in Europa pas-
siert, um zu verhindern, dass – wie sonst immer – in
Brüssel hinter verschlossenen Türen debattiert wird und
die Bürger nicht nachvollziehen können, was passiert.
Wir wollen die Debatten hier im Plenum führen, vor den
Augen der deutschen Öffentlichkeit. An dieser Stelle
verweigert die Bundesregierung die Erfüllung der Ver-
einbarung. Das finde ich nicht nur schade, das ist eine
Schande, das ist ein Schlag ins Gesicht des deutschen
Parlamentes.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Lassen Sie mich zu den Inhalten dessen, was der Eu-
ropäische Rat vereinbart hat, einiges sagen: Wir begrü-
ßen außerordentlich, dass diese Einigung erreicht worden
ist. Es ist gut, dass es dieses Mandat gibt; das steht außer
Zweifel. Wir haben uns dadurch, dass wir mit unseren in-
ternen Angelegenheiten nicht zu Potte gekommen sind,
zum Gespött der Bürger und auch zum Gespött unserer
Partner in Übersee gemacht. Frau Kanzlerin, ich möchte
wiederholen, was ich gerade im Ausschuss gesagt habe:
Ich finde es sehr wichtig, dass diese Einigung gemeinsam
erreicht worden ist, mit allen 27 Mitgliedern; dass nie-
mand von Bord gegangen ist; dass niemand am Rande
stehen gelassen wurde. Das ist immer der Geist gewesen,
der die EU geprägt hat. Das war mit 6 oder 9 oder 12 ein-
fach, das ist mit 27 selbstverständlich viel schwieriger.
Aber wir erkennen an, dass es Ihnen und den anderen Re-
gierungschefs gelungen ist, alle 27 an Bord zu halten.
Das ist ein Wert an sich.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich möchte nun auf den einen oder anderen Wermuts-
tropfen hinweisen. Der faire und unverfälschte Wett-
bewerb ist auf Wunsch von Herrn Sarkozy aus den Zie-
len der Europäischen Union gestrichen worden. Nun ist
ja bekannt, dass Frankreich das sozialistischste aller so-
zialistischen Länder ist, egal wer da regiert.


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das können Sie Sarkozy nicht nachsagen!)


– Ja. Aber was das Staatsverständnis angeht, ist das
durchaus so, Herr Trittin; da hilft keine Wortklauberei,
der Wettbewerb sei nur ein Instrument zur Sicherstellung

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(C (D sw. – Ich glaube, dass wir hier ein Stück vor einem Paadigmenwechsel stehen. (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: „Ein Stück vor einem Paradigmenwechsel“?)


as Wort „Marktwirtschaft“ tauchte schon in der Berli-
er Erklärung nicht auf. Doch die Marktwirtschaft ist ein
ernelement der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft
nd der Europäischen Union gewesen. Der Wettbewerb
at dafür gesorgt, dass immer mehr Bürger Zugang zu
euen Dienstleistungen und neuem Wohlstand erlangt
aben. Es war ein konstitutives Element der europäi-
chen Einigung, dass wir unsere Märkte geöffnet haben.
ätten wir die Kommission, die den Zielen der Union
erpflichtet ist, in den letzten Jahren nicht als Hüterin
er Verträge gehabt, dann würden wir hier – auch da-
über müssen wir uns klar sein – immer noch mit Telefo-
en mit Drehscheiben telefonieren.


(Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Wir nicht!)


Sie vielleicht nicht. Ich weiß nicht, wie Sie zu Hause
elefonieren. Mir würde da einiges einfallen.

Es ist aus unserer Sicht ein schwerer Fehler, dass das
estrichen worden ist. Wir wünschen uns und werden in
ukunft darauf dringen, dass die Europäische Union
uch weiterhin eine marktwirtschaftliche Union ist. Ge-
ade in der Sicherstellung des Wettbewerbs zugunsten
er Verbraucher sehen wir ein wichtiges Element der so-
ialen Dimension der Europäischen Union.

Das Europäische Parlament wird einige Rechte mehr
rhalten. Wir haben heute erlebt, dass sich die nationalen
arlamente ihre Rechte werden erkämpfen müssen. Im
ergleich zum Verfassungsvertrag wird die Subsidiari-

ätskontrolle künftig etwas anders aussehen. Wir brau-
hen ein größeres Quorum. Statt wie vorgesehen sechs
ochen, haben wir jetzt zwar acht Wochen Zeit, aber
ir müssen die Hälfte der Parlamente – das sind 14 – da-
on überzeugen, diese Einrede zu erheben. Ich weiß
icht, ob ich das als eine Stärkung der nationalen Parla-
ente im Bereich der Subsidiarität ansehen kann.

Auf jeden Fall müssen wir Parlamentarier – das ist
öllig unabhängig von diesem Reformvertrag – unsere
egierung bei dem, was sie im Ministerrat tut, deutlich

trenger kontrollieren. Wir müssen der Regierung von
ier aus mehr Berichte und klarere Stellungnahmen ab-
ordern, ihr die Hände auch ein Stück weit binden und
ichtungen dafür vorgeben, wie verhandelt werden soll.
as ist allerdings keine Frage des Vertrages, sondern

ine Frage des Selbstbewusstseins dieses Hauses.

Das Prinzip der doppelten Mehrheit wird erst 2014
ingeführt. Darüber kann man nun Tränen vergießen. Ich
ätte dies gerne früher erreicht; denn damit wird endlich
in wichtiges Element in die Verträge eingeführt, das un-
erem Demokratieverständnis entspricht, nämlich das
erhältnis One Person, One Vote. Wir sind noch nicht
anz am Ziel, aber wir gehen zumindest in diese Rich-
ung. Wir sagen, dass die Union nicht nur eine Union der
taaten, sondern auch der Bürger ist. Deshalb ist es






(A) )



(B) )


Markus Löning
selbstverständlich, dass es zumindest annäherungsweise
in diese Richtung geht.

Es ist schade, dass das noch nicht erreicht wurde, aber
ich denke, es ist auch durchaus verständlich, dass Polen
an dieser Stelle für sein eigenes Anliegen gekämpft hat.
Das kann man hier mit Häme übergießen, man kann das
aber auch lassen. Ich glaube, es ist wichtig zu erkennen,
dass die Polen für ihr Anliegen gekämpft haben. Über
die Mittel kann man streiten. Für uns Deutsche ist es
wichtig, dass die Polen an Bord geblieben sind. Am
Ende des Tages kommt es darauf an, dass wir unser Ver-
hältnis zu Polen wieder auf die Reihe bekommen. Das
sind unsere Nachbarn, und sie werden es auch noch sein,
wenn die Kaczynskis längst nicht mehr an der Macht
sind.

Zum Schluss noch eine Bemerkung: Der Zeitplan ist
sehr ambitioniert, es ist aber unerlässlich, dass er einge-
halten wird. Wir brauchen 2009, wenn das Europäische
Parlament gewählt wird, eine neue Grundlage. Der
nächste Kommissionspräsident soll vom Europäischen
Parlament gewählt werden. Das wäre ein sichtbares Zei-
chen nach außen, dass es gelungen ist, Europa zu refor-
mieren.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610700400

Für die Unionsfraktion hat nun der Kollege Gunther

Krichbaum das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gunther Krichbaum (CDU):
Rede ID: ID1610700500

Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

und Kollegen! Erlauben Sie mir, dass ich hier zunächst
einmal das aufgreife, was Herr Kollege Löning eingangs
gesagt hat.

Herr Kollege Löning, lassen Sie die Kirche doch ein-
mal hübsch im Dorf. Wir wurden seitens der Bundesre-
gierung beispielsweise dadurch unterrichtet, dass Herr
Außenminister Steinmeier kürzlich – unmittelbar vor der
Ratssitzung – bei uns im Ausschuss war. Unmittelbar da-
nach wurden wir ebenfalls von Herrn Außenminister
Steinmeier durch einen Brief an Herrn Bundestagspräsi-
denten Dr. Lammert informiert. Sie haben vorhin er-
wähnt, was Sie im Ausschuss gesagt haben. Sie hätten
aber ruhig hinzufügen können, dass auch unsere Bundes-
kanzlerin an der Ausschusssitzung teilgenommen und
auf alle Fragen Rede und Antwort gestanden hat.


(Markus Löning [FDP]: Dafür sind Sie ja da!)


Insofern sind wir alle zuversichtlich, dass diese vertrau-
ensvolle Arbeit fortgesetzt werden kann. Alle gegentei-
ligen Vermutungen sind, glaube ich, völlig fehl am Platz.
Ich denke, dass gerade die jetzige Bundesregierung unter
Beweis gestellt hat, wie eng das Verhältnis zwischen Re-
gierung und Parlament sein kann. Ich hätte mir ge-
wünscht, dass das auch in den vergangenen Jahren der
Fall gewesen wäre.

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(C (D (Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Mit der heutigen Debatte zu den vorgesehenen Ände-
ungen der vertraglichen Grundlagen der EU wird zu-
ächst die Frage nach den Chancen, Ausblicken und Per-
pektiven Europas insgesamt aufgeworfen. Verkürzt
ieße sich feststellen, dass wir immer die Perspektiven
aben, die wir uns selber geben und dass sich diese Per-
pektiven aus Visionen entwickeln. Eine dieser Visionen
ar unzweifelhaft die einer europäischen Verfassung.

Nach Monaten zäher Verhandlungen im Konvent
urde schließlich ein Kompromiss gefunden, den im
brigen damals alle Staats- und Regierungschefs unter-

eichnet und mitgetragen haben, der aber in der Folge-
eit mehr und mehr infrage gestellt wurde. Er wurde so
ehr infrage gestellt, dass wir letzten Endes erhebliche
chwierigkeiten hatten.

An dieser Stelle müssen wir uns in Erinnerung rufen,
o wir noch vor einem halben Jahr standen. Alle Posi-

ionen gingen auseinander. Auf die deutsche Ratspräsi-
entschaft kam eine Herkulesaufgabe zu. Ich denke, dass
eitdem unglaublich viel gelungen ist, und zwar deshalb,
eil die Bundesregierung – auch im Umgang mit kleine-

en Mitgliedstaaten – konsequent, besonnen und mit Be-
acht gehandelt hat. An dieser Stelle sei vor allem den
ahlreichen Mitarbeitern im Bundeskanzleramt und im
uswärtigen Amt gedankt, die daran Anteil hatten.

Die Bundesregierung hatte die Aufgabe – auch das
arf man in Erinnerung rufen –, einen Fahrplan vorzule-
en. Sie hatte dabei den Ehrgeiz, sich sozusagen nicht al-
eine mit den Abfahrtszeiten der Züge zufriedenzugeben;
ie wollte vielmehr klären, wohin die Reise tatsächlich
eht. So konnte am Ende der deutschen EU-Ratspräsi-
entschaft ein Konzept vorgelegt werden, das die Hin-
ernisse aus dem Weg geräumt hat. Ich würde sagen,
0 Prozent der Aufgaben sind gelöst. Aber wir sind si-
herlich alle zuversichtlich, dass die portugiesische
atspräsidentschaft mit Engagement auch die letzten
0 Prozent – dabei wird der Teufel im Detail liegen – lö-
en wird.

Erlauben Sie mir, als Parlamentarier den Blick zurück-
chweifen zu lassen. Ja, wir wollten eine Verfassung. Wir
aben zwar letztlich keine Verfassung bekommen; es ist
ber doch deutlich mehr als eine Gebrauchsanweisung
ür Europa. Denn ohne das Ergebnis, das wir letzten En-
es erzielt haben, wäre Europa handlungsunfähig gewe-
en. Es ist das Verdienst dieser Bundesregierung, dass
ir die Europäische Union, die in diesem Punkt auf der
telle trat, aus dieser Lähmung befreien konnten und
ieder eine Perspektive haben, wie es weitergehen soll.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Zu einer Verfassung hätte auch eine Präambel gehört,
n der ein Wertekanon für die Europäische Union zusam-
engefasst ist. Symbole wie eine Flagge und eine
ymne hätte ich persönlich ebenfalls sehr begrüßt, aber
ies scheiterte am Widerstand anderer, die die Entste-
ung eines europäischen Superstaats befürchteten.






(A) )



(B) )


Gunther Krichbaum
Letztlich ist es aber gelungen, einen wesentlichen Teil
zu integrieren, der zunächst auf der Kippe gestanden
hatte. Wir konnten nämlich das Element der Grund-
rechtecharta und damit die Substanz dessen, was wir
für unabdingbar halten, retten.

Frau Bundeskanzlerin, ich denke, vieles ist Ihrem per-
sönlichen Einsatz zu verdanken, ohne den wir es mit Si-
cherheit nicht geschafft hätten.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


An die Konsequenzen, die sich aus einem Scheitern er-
geben hätten, wollen wir besser nicht denken.

Lassen Sie mich auf einige Neuerungen eingehen,
die der Kompromiss, der Grundlagenvertrag, wie er
wahrscheinlich heißen wird, bringen wird. Wir bekom-
men die doppelte Mehrheit. Es ist ein kluger Kompro-
miss, dass in Zukunft 55 Prozent der Mitgliedstaaten, die
65 Prozent der Bevölkerung repräsentieren müssen, aus-
reichen, um eine Entscheidung zu treffen. Damit ist
Europa handlungsfähiger geworden. Die Bürger wollen
nicht, dass Blockaden aufgebaut werden, sondern dass
wir in der Behandlung ihrer Probleme weiterkommen.
Wir haben Erfolge in den zentralen Bereichen Justiz und
Inneres erzielen können, eine Domäne nationaler Souve-
ränität. Auch hier ist es gelungen, die übrigen Mitglied-
staaten davon zu überzeugen, dass dann, wenn die Pro-
bleme internationaler werden, auch die Lösungsansätze
internationaler werden müssen, dass das Zeitalter der
Globalisierung, in dem wir leben, globalisierte Bedro-
hungslagen zur Folge hat und dass wir auf Fragen betref-
fend den internationalen Terrorismus nicht mehr national
reagieren können.

Das wird in Zukunft der Leitfaden in Europa sein:
Europa wird sich mehr denn je um die Dinge kümmern,
die über die Kraft der einzelnen Nationalstaaten hinaus-
gehen – hier ist Europa mehr denn je gefordert. Aber ge-
treu dem Subsidiaritätsprinzip müssen wir das, was die
Mitgliedstaaten und die Regionen selbst lösen können,
in deren Hand belassen. Das schafft Vertrauen bei den
Bürgern, aber auch die notwendige Handlungsfähigkeit
bei unseren Institutionen.

Auch die nationalen Parlamente wurden aufgewer-
tet. Schließlich ist es in Zukunft möglich, dass dann,
wenn 50 Prozent der nationalen Parlamente der Mit-
gliedstaaten Kommissionsvorschläge, mit denen sie
nicht einverstanden sind, infrage stellen, die Kommis-
sion ihren eigenen Vorschlag überprüfen, notfalls be-
gründen oder sogar zurückziehen muss, wenn das Euro-
päische Parlament einen entsprechenden Beschluss fasst.
Das zeigt: Die Rechte der Parlamentarier insgesamt wer-
den durch den neuen Grundlagenvertrag deutlich ge-
stärkt; das ist das Erfreuliche. Das sollten wir nicht
kleinreden; denn bei alledem, was nicht berücksichtigt
werden konnte, dürfen wir nicht in einen Minimalismus
verfallen. Es ist viel gelungen, mehr, als wir zu träumen
gewagt haben.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Markus Löning [FDP]: Langweilige Träume, die Sie haben!)


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(C (D Es liegt in der Tat nun an uns, das mit Leben zu fülen; denn wenn die nationalen Parlamente mehr Einfluss ekommen, dann müssen sie sich auch dieser Herausforerung stellen. Das heißt, nicht nur das Frühwarnsystem ommt auf uns zu. Vielmehr haben wir es in Zukunft in er Hand, zu vielen Angelegenheiten nicht nur Stellung u nehmen. Wir müssen in Zukunft unsere Aufgaben eutlich früher wahrnehmen. Deswegen ist es wichtig, ass sich die europäischen Institutionen, der Bundestag nd das Europäische Parlament deutlich stärker mitinander verzahnen. Europa wäre aber nicht komplett, wenn wir uns nur it den Fragen hinsichtlich der Institutionen aufhielten. eswegen bin ich persönlich sehr froh, dass wir am nde den Grundlagenvertrag haben werden und wir uns ieder den Problemen, die die Bürger bewegen, zuwenen können. Die Globalisierung wirft viele Fragen auf, erade im Hinblick auf unsere Arbeitnehmerinnen und rbeitnehmer, Herr Müntefering. Wir müssen aber an ieser Stelle deutlich machen, dass wir als exportorienierte Nation überproportional profitieren, wenn neue ärkte entstehen, namentlich in Osteuropa. Auch hier arten gewaltige Herausforderungen auf uns. Zu diesem chluss komme ich, wenn ich beispielsweise an die onfliktherde denke, die Sie, Herr Außenminister teinmeier, jüngst im Europaausschuss thematisierten. ch denke speziell an die Kosovoproblematik. Wir haben in großes Interesse daran, dass hier stabile Strukturen eschaffen werden, die über den Tag hinaus halten; denn lles andere – es ist schon genügend Fragilität vorhanden – ird uns eines Tages in Deutschland einholen. Wir müs en uns genau deswegen als Europäer in diesen Fragetellungen engagieren und dürfen es nicht alleine unseen amerikanischen Freunden und Partnern überlassen, enauso wenig wie unseren russischen Partnern; denn ir werden von diesen Dingen ganz anders betroffen ein. Wir stehen vor Herausforderungen im Bereich der nergiekooperation. Auch das bewegt die Menschen, nd auch an der Stelle können wir sehen, dass in Europa tsächlich Solidarität gefordert ist. Diese Solidarität darf nser Nachbarland Polen gegenwärtig spüren. Wir wissen m die Werte der Europäischen Union und werben dafür, eil Solidarität natürlich auch keine Einbahnstraße ist. enn das politische Europa an dieser Stelle zusammen leibt, dann werden wir eine der Sternstunden Europas erben, weil wir immer dann erfolgreich sind und sein weren, wenn wir mit einer Stimme sprechen. Das zeigte sich uletzt, Frau Bundeskanzlerin, beim G-8-Treffen in Heiliendamm. Es wäre nicht gelungen, die Klimaschutzziele egenüber den USA durchzusetzen – auch hier darf man ich daran erinnern, wo wir vor Heiligendamm standen –, enn wir nicht mit einer Stimme gesprochen hätten. enn Europa mit einer Stimme spricht, wird es nicht nur laubwürdig, sondern es wird gestärkt im Wettbewerb it den USA und unseren südostasiatischen Wirtschafts artnern. Und last, not least, weil ich gerade von der Wirtschaft esprochen habe: In der Wirtschaftspolitik wird es ichtiger denn je sein, dass wir uns richtig positionieren ganz nebenbei: auch im Ausschuss für die Angelegen Gunther Krichbaum heiten der Europäischen Union –, weil hier noch große Chancen auf uns warten, Stichwort: transatlantische Wirtschaftspartnerschaft. Wenn wir es schaffen, hier zu einheitlichen Standards zu gelangen, dann werden gerade wir in Deutschland davon wiederum überproportional profitieren. Es gibt noch eine Menge zu tun. Wir wünschen Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, und der ganzen Bundesregierung alles Gute bei den weiteren Verhandlungen, die Sie sicherlich auch in der vertrauten Partnerschaft mit dem Deutschen Bundestag führen werden. Wir alle sind weiterhin davon überzeugt, dass unsere Zukunft in Europa liegt. Vielen Dank. Das Wort hat der Kollege Alexander Ulrich für die Fraktion Die Linke. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die deutsche Ratspräsidentschaft stand unter dem Motto „Europa gelingt gemeinsam“. Zum Ende der Ratspräsidentschaft müssen wir nun leider feststellen, dass „gemeinsam“ nicht bedeutet, dass man auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Noch viel schlimmer für Deutschland ist aber, dass man noch nicht einmal das Parlament beteiligen will. Ich möchte auf die Vereinbarung aufmerksam machen, die Herr Löning von der FDP vollkommen zu Recht schon erwähnt hat und die in einer Zeit verabredet wurde, als Sie, Frau Bundeskanzlerin, noch Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU waren, also zu Ihren Oppositionszeiten. Herr Kauder kennt diese Vereinbarung auch. Jeder hier im Hause kennt den Geist der Vereinbarung und weiß, dass im Vorfeld von solch wichtigen Entscheidungen der Bundestag natürlich beteiligt werden soll. Ich finde es merkwürdig, dass man zwar überall Pressekonferenzen gibt und zum Ende der Ratspräsidentschaft auch vor dem Europäischen Parlament in Brüssel ein Resümee zieht, aber hier im Bundestag keine Regierungserklärung abgibt und auch kein Einvernehmen anstrebt. Ich sage an dieser Stelle: Das ist nicht der Umgang, wie der Bundestag in die Europapolitik einbezogen werden soll. (Beifall bei der LINKEN sowie bei der Abg. Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])





(A) )


(B) )


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610700600

(Beifall bei der LINKEN)

Alexander Ulrich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610700700

Einen solchen Umgang sollten wir als Parlamentarier
nicht durchgehen lassen. Mir erscheint es auch ein biss-
chen merkwürdig, dass heute zwar die Mitglieder der
Bundesregierung sehr zahlreich hier erschienen sind,
dass sich die Regierung aber einer Debatte verweigert,
dass sie noch nicht einmal Stellung nimmt und auch jetzt
wieder in eine Regierungskonferenz gehen will, ohne
den Bundestag zu beteiligen.


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(C (D Wir haben auf vielen europäischen Konferenzen Herr Krichbaum, Sie wissen das auch – immer wieder erade diese Vereinbarung des Deutschen Bundestages ls nachahmenswertes Beispiel auch für andere Staaten rwähnt. Wir müssen jetzt eigentlich Abbitte leisten, eil die Bundesregierung schon beim ersten Mal, wo die ereinbarung greifen könnte, einmal mehr macht, was ie will. Herr Krichbaum, ich verstehe nicht, warum Sie ich hier hinstellen und die Bundesregierung verteidien, obwohl Sie heute Morgen bei den Obleuten noch ine ganz andere Auffassung vertreten haben. (Beifall bei der LINKEN – Abg. Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Das stimmt ja nicht!)


Hinsichtlich der Bewertung der deutschen Ratsprä-
identschaft werden wir uns auch nicht den vielen
obeshymnen anschließen, die heute Morgen im Aus-
chuss angestimmt worden sind. Die Geschichte wird
eigen, dass die deutsche Ratspräsidentschaft einmal
ehr dafür steht, dass Europa auch weiterhin in der
rise bleibt. Denn halten wir einmal fest: Der Gipfel im
ärz war von der Diskussion über den Klimaschutz ge-

rägt. Wir wissen, dass nichts dabei herausgekommen ist
ußer Absichtserklärungen. Es ist bis heute noch nicht
lar, wie Europa und die einzelnen Staaten diese Klima-
chutzziele erreichen wollen. Gerade Deutschland ist
egativ belastet. Wenn alle geplanten Kohlekraftwerke
ebaut werden, kann Deutschland die Klimaschutzziele
icht erreichen. Somit ist die Aufgabe des Klimaschut-
es auf zukünftige Generationen verschoben worden. Es
ibt nicht mehr als eine Absichtserklärung.


(Beifall bei der LINKEN – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Darüber sollten Sie einmal mit Roland Claus reden!)


Wir stellen fest: Der EU-Russland-Gipfel ist ge-
cheitert. Auch das bleibt zum Ende der Ratspräsident-
chaft festzuhalten. Wir wissen, dass Europa in der
rage der Raketenabwehrsysteme in den osteuropäi-
chen Staaten auseinanderdriftet. Auch da hat es die
eutsche Bundesregierung nicht verstanden, deutlich zu
achen, dass Europa mit einer Stimme sprechen muss.
etztendlich ist man auch bei der Verfassungsfrage ge-
cheitert. Man spricht von dem EU-Gipfel als einem gro-
en Erfolg, während nahezu alle Medien davon berichtet
aben, dass man einem Totalschaden gerade noch ent-
ommen ist. Ich glaube, dass es nicht hilfreich ist, eine
arstellung zu wählen, die weit von der Wirklichkeit der
enschen entfernt ist.

Ich muss an dieser Stelle auch sagen: Die Bürgerin-
en und Bürger Europas, die dieses Wochenende mitbe-
ommen haben, haben eher resigniert und sich von der
olitik entfernt.


(Veronika Bellmann [CDU/CSU]: Da haben Sie offensichtlich geschlafen!)


ieses Geschachere um Stimmrechte und die Tatsache,
ass gedroht worden ist, dass man in Europa ohne Polen
eitermachen will, ist kein Fortschritt für die europäi-

che Idee; man hat vielmehr einmal mehr versucht, die






(A) )



(B) )


Alexander Ulrich
Position des Stärkeren gegenüber Schwächeren auszu-
spielen.


(Beifall bei der LINKEN)


Wir sollten auch nicht den Fehler begehen, Polen alleine
verantwortlich zu machen. Es gibt genug Länder, die
auch dort waren und sich darüber gefreut haben, dass
Polen diese Rolle übernommen hat. Gewisse Länder ha-
ben ein Interesse daran, dass die Stimmrechte anders
verteilt werden.


(Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Sie haben sich durch Herrn Kaczyński vertreten gefühlt?)


Wie oft sind schon Ausnahmen für England gemacht
worden? Die Rhetorik der Polen ist sicherlich nicht ak-
zeptabel, aber die Erpressungsversuche waren auch nicht
akzeptabel; denn die Polen haben nichts anderes ge-
macht, als ein Recht zu nutzen, das ihnen die bestehen-
den Verträge lassen.


(Beifall bei der LINKEN)


Deshalb, glaube ich, kann man so nicht mit Polen umge-
hen. Es wäre die Aufgabe der Bundesregierung, für Ent-
spannung zu sorgen.

Einmal mehr muss man aber auch festhalten: Europa
hat Angst vor den Bürgerinnen und Bürgern. Die ge-
scheiterte EU-Verfassung soll jetzt unter anderem Na-
men als Vertrag in einer Regierungskonferenz beschlos-
sen werden. Man hat den Ausdruck „Verfassung“
gestrichen, um damit den Weg dafür freizumachen, dass
in möglichst vielen Ländern diesem Vertrag nur noch per
Parlamentsabstimmung zugestimmt zu werden braucht
und er damit gerettet werden kann.


(Zuruf von der SPD: Was heißt „nur“?)


Es wird wenige Ausnahmen geben, wahrscheinlich eine
für Irland. Ich glaube, dass das der falsche Weg ist.
Wenn die Substanz einer gescheiterten Verfassung nun
in einem Vertrag ihren Niederschlag finden soll, dann
wird versucht, etwas Gescheitertes an den Bürgerinnen
und Bürgern vorbei durchzusetzen. Deshalb bleiben wir
die einzige Fraktion im Deutschen Bundestag, die eine
europäische Volksabstimmung fordert; denn nur so ist
Europa den Bürgerinnen und Bürgern näherzubringen.


(Beifall bei der LINKEN)


Herr Löning, auch wenn Sie der Auffassung sind,
dass Frankreich ein sozialistisches Land ist,


(Markus Löning [FDP]: Vom Staatsverständnis her auf jeden Fall!)


würde ich das nicht unterschreiben, auch wenn wir nicht
unglücklich darüber sind, dass Sarkozy teilweise Vor-
schläge macht, die bedenkenswert sind, dass er zum Bei-
spiel von einer Wirtschaftsregierung und einer Demo-
kratisierung der EZB redet, dass er davon redet, dass die
Politik der EZB auf mehr Wachstum und Beschäftigung
ausgerichtet werden müsste. Ich glaube, diese Forderun-
gen könnten wir unterschreiben. Die spannende Frage
wird sein, wie die hochgepriesene deutsch-französische
Partnerschaft damit umgeht; denn aus Deutschland ka-

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(C (D en sofort die Reflexe des Außenministers und des Bunesfinanzministers, dass man diese Politik ablehne. iese wäre aber notwendig; denn eines haben wir auch esehen: Es ist einmal davon geredet worden, dass uropa ein soziales und menschliches Antlitz brauche nd zu dem Vertrag eine Dokumentation eines sozialen uropas hinzukomme. Was haben wir jetzt? Jetzt haben ir zwar den freien und unverfälschten Wettbewerb als iel gestrichen, gleichzeitig aber mit einer Protokollotiz diesen wieder festgeschrieben. So werden die Bürerinnen und Bürger leider kein soziales Europa erleben. uropa bleibt in der Krise. Die deutsche Bundesregie ung hat alles dazu beigetragen, damit das auf absehbare eit so bleibt. Vielen Dank. Zu einer Kurzintervention hat der Kollege Krichbaum as Wort. Herr Kollege Ulrich, Sie haben vorhin behauptet, ich ätte beim heutigen Treffen der Obleute eine andere einung vertreten. Das weise ich zurück. Ich glaube, es urde sehr deutlich – das gilt auch für die Ausführungen n der heutigen Ausschusssitzung; Frau Bundeskanzlerin erkel hat daran teilgenommen –, dass die Bundesregie ung ein großes Interesse daran hat, mit dem Bundestag eiterhin sehr konstruktiv zusammenzuarbeiten. Ich bleibe dabei: Es gab einen Brief von Herrn ußenminister Steinmeier an uns, den Ausschuss. Verreter der Bundesregierung haben dem Ausschuss mehr als Rede und Antwort gestanden. Ich habe keinen weifel daran, dass das auch in Zukunft so sein wird. Es eschieht im Geiste der Vereinbarung über eine Zusamenarbeit zwischen Bundestag und Bundesregie ung. Sie sollten hier keinen Gegensatz konstruieren, wo es ar keinen gibt. Wir, Bundestag und Europaausschuss, erden die Regierungskonferenzen begleiten. Natürlich ehen wir davon aus – wir haben da keinen Anlass zum weifel –, dass sich die Bundesregierung um das Einverehmen mit dem Deutschen Bundestag bemühen wird. (Beifall des Abg. Manfred Grund [CDU/ CSU])


(Beifall bei der LINKEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610700800
Gunther Krichbaum (CDU):
Rede ID: ID1610700900


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610701000

Kollege Ulrich, Sie haben die Möglichkeit zur Erwi-

erung.


Alexander Ulrich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610701100

Herr Krichbaum, ich habe sehr viel Respekt davor,

ass Sie vor kurzem zum Ausschussvorsitzenden ge-
ählt worden sind. Sicherlich spielt bei Ihrer Wortwahl
ier noch ein wenig Dankbarkeit mit.

Auch Sie haben heute Morgen gesagt – Sie haben
etzte Woche an einer Reise des Ausschusses teilgenom-
en; wir haben darüber beim heutigen Treffen der Ob-

eute geredet –, dass Sie an diesem Punkt ein bisschen






(A) )



(B) )


Alexander Ulrich
diplomatisch sein müssen – das kann man nachvollzie-
hen –, obwohl Sie eigentlich der Auffassung sind, dass
das nicht im Geiste der Vereinbarung ist. Herr
Krichbaum, ich möchte noch einmal sagen: Ich erwarte
von Ihnen als Ausschussvorsitzenden – es geht hier nicht
um Fraktionen; es geht auch nicht um politische Rich-
tungen; es geht hier um die Rechte des Parlaments –,
der den Weg, der zu dieser Vereinbarung geführt hat, mit
beschritten hat, dass Sie gerade jetzt, wo es losgeht, da-
rauf dringen, dass die Bundesregierung ihre Verpflich-
tungen einhält.

Ich sage an dieser Stelle noch einmal – die FDP und
Bündnis 90/Die Grünen sehen das ebenso; auch die SPD
hat diesen Standpunkt heute Morgen geteilt –: Das, was
da gemacht worden ist, entspricht nicht dem Geiste die-
ser Vereinbarung.


(Beifall bei der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Ein solcher Unsinn!)


Ich appelliere an Sie als Ausschussvorsitzenden, sich
als Parlamentarier zu begreifen und nicht als jemanden,
dessen Aufgabe es ist, die Politik der Bundesregierung
umzusetzen. Wenn Sie das nicht tun, dann sind Sie, was
den Ausschussvorsitz angeht, fehl am Platze.


(Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Das ist Blödsinn!)


Versuchen Sie nicht, die Rechte des Parlaments durch
falsche Aussagen zu schwächen! Unsere Einschätzung
der Ergebnisse dieser Regierungskonferenz, für die es
eine große Mehrheit geben könnte, wird von der Bun-
desregierung leider falsch verstanden. In Zukunft wird
man wieder sagen: Der Bundestag ist erst am Schluss der
Debatten zu beteiligen. Ich wiederhole: Man sollte von
Anfang an deutlich machen, dass das Parlament in euro-
päische Angelegenheiten anders involviert werden muss,
als es heute der Fall ist.


(Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Es ist doch beteiligt! Mehr denn je! Das Parlament war noch nie in dem Umfang beteiligt wie heute! Nehmen Sie das auch einmal zur Kenntnis!)


Notwendig wären diese Woche eine Regierungserklä-
rung und eine Abstimmung über einen Entschließungs-
antrag dazu. Aber so wie jetzt geht es nicht. Ich erwarte
von Ihnen als Ausschussvorsitzenden, dass Sie entspre-
chend handeln.

Noch einmal: Einvernehmen bedeutet nach unserer
Auffassung nicht, dass die Bundeskanzlerin an einer
Ausschusssitzung teilnimmt.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610701200

Das Wort hat der Kollege Jürgen Trittin für die Frak-

tion des Bündnisses 90/Die Grünen.


Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1610701300

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wenn

man über die Präsidentschaft Deutschlands spricht, dann

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(C (D ann man natürlich ganz viel auflisten. Liebe Frau Kolegin Schwall-Düren, Sie haben versucht, hier eine erste ilanz zu ziehen. Machen Sie sich einmal die Mühe, ich die Papiere anzuschauen, die die einzelnen Minister u Beginn der Präsidentschaft vorgelegt haben, und verleichen Sie es mit dem, was am Ende herausgekommen t. In diesem Zusammenhang müssen wir zum Beispiel ber das Projekt Galileo, über den gescheiterten Plan des izekanzlers, die Übertragbarkeit von Betriebsrenten ustande zu bringen, usw. reden. Die Bilanz in den Fachereichen ist also nicht so – um mich einmal höflich ausudrücken –, dass man von einem durchgehenden Erfolg prechen kann. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Herbert Schui [DIE LINKE])


Es ist der Bundeskanzlerin jedoch gelungen, den Still-
tand in der Frage der Verfassung der Europäischen
nion zu überwinden. Das wird bleiben – bei aller Kritik

m Einzelnen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


Ich habe gesagt, dass ein Schritt dazu gelungen ist,
ie sogenannte Denkpause zu beenden und Maßnahmen
u ergreifen, um die Europäische Union auf eine neue
rundlage zu stellen. Da muss ich umso mehr fragen,

iebe Kolleginnen und Kollegen – ich schaue gerade
anz intensiv in Richtung der Union –, was das Herum-
ezicke soll, wenn es darum geht, darüber eine öffentli-
he Debatte im Bundestag zu führen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der FDP und der LINKEN – Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Die haben wir doch gerade!)


Wir haben Sie nachdrücklich dazu genötigt. Wir re-
en hier über die gemeinsame Vereinbarung, die Sie
it formuliert und mit unterschrieben haben. Darin

teht: Verhandlungen zur Veränderung von Verträgen der
uropäischen Union – damit auch die Regierungskonfe-

enz – sind Vorhaben im Sinne dieser Vereinbarung. In
em Fall soll vor dem Beschluss des Rates


(Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Informiert werden!)


nein! – das Einvernehmen mit dem Deutschen Bundes-
ag gesucht werden.


(Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Sie haben es nicht gelesen, Herr Kollege!)


as Einvernehmen stellen Sie nicht durch eine Beratung
usschließlich im Ausschuss her.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Wenn Sie das für zu spitzfindig halten, dann diskutie-
en wir das doch einmal politisch durch! Wir haben als






(A) )



(B) )


Jürgen Trittin
Europapolitiker gemeinsam immer kritisiert, dass
Europa ein Legitimationsdefizit hat, weil dieses Europa
nicht hinreichend transparent ist. Sie sagen jetzt auch:
Wir wollen die EU auf eine neue vertragliche Grundlage
stellen. Wir wollen, dass dabei die nationalen Parla-
mente gestärkt werden. – Das steht übrigens in dem
neuen Grundlagenvertrag. – Aber die Verabredung mit
der Bundesregierung soll hinter den geschlossenen Tü-
ren des Europaausschusses stattfinden. Europa ist mehr,
als in der Kompetenz des Europaausschusses liegt. Der
Deutsche Bundestag ist ein öffentliches Forum. Hier hat
die Bundesregierung das Einvernehmen herzustellen. –
Das ist mein Verständnis von Europapolitik.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Das ist auch so unnötig gewesen; denn in der Sache
sind wir doch gar nicht weit auseinander.


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Na ja!)


Es ist gelungen, Grundlagen dieses Verfassungsvertrages
zu erhalten. Die Stärkung der Demokratie ist in diesem
Vertrag vorgesehen. Künftig gibt es weniger Einstim-
migkeitsentscheidungen. Das heißt, künftig spielt das di-
rekt gewählte Europäische Parlament eine größere Rolle.
Es gibt verbesserte Möglichkeiten für die nationalen Par-
lamente. All dies sind Dinge, von denen ich nicht
möchte, dass sie versteckt werden, wodurch solch fal-
schen Anwürfen an die Verfassung, wie sie eben wieder
zu hören waren, Raum gegeben wird. Es ist unklug, wie
hier vorgegangen wird.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Selbstverständlich hat es dabei auch Kröten zu schlu-
cken gegeben, etwa die Ausnahmeregelung für die
Grundrechtecharta. Aber wir müssen festhalten: Die
Grundrechte bleiben, was europäisches Recht angeht,
Bestandteil der Verfassung, und wir alle können uns da-
rauf berufen.

Natürlich ist es problematisch, dass die doppelte
Mehrheit erst ab einem späteren Zeitpunkt gilt.

Genauso wie ich gesagt habe, die Frau Bundeskanzle-
rin habe hier etwas erreicht, habe ich auch überhaupt
kein Problem damit, lieber Herr Löning, Herrn Sarkozy
zu loben. Herr Sarkozy hat auf einen Fehler hingewie-
sen, und der Fehler ist beseitigt worden. Es ist nicht so,
dass unverfälschter Wettbewerb ein Ziel Europas ist.
Das ist es nie gewesen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Warum hat man damals als ersten Schritt die Montan-
union gegründet? Doch nicht wegen des Wettbewerbs!
Man hatte begriffen, dass wirtschaftliche Kooperation
im Wettbewerb ein Mittel ist, den Frieden in Europa zu
sichern. Das war das Verständnis von Monnet und all
denjenigen, die in der Geburtsstunde der Europäischen
Union dabei gewesen sind. Dass wir das wieder klarge-
stellt haben, ist kein Fehler, sondern eine richtige Kor-

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(C (D ektur an dem Verfassungsvertragsentwurf. – So vertehe ich Europa. Letzte Bemerkung. Ich höre mit Sorge, dass diejenien, die in Brüssel zu diesem Auftrag für die Regieungskonferenz ihr Ja gegeben haben, schon wieder azu übergehen, das, was sie selbst gesagt haben, zu veressen und dagegen zu opponieren. Es wird nicht leicht erden. Aber ich glaube, dass wir als Deutscher Bundes ag hier mit allem Nachdruck darauf dringen müssen, ass die Regierungskonferenz schnell – das heißt, mögichst unter der portugiesischen Präsidentschaft – zu inem Ergebnis kommt. Ich schaue da gar nicht zu unseen polnischen Nachbarn. Ich habe sehr wohl registriert, n welch geschickter Art und Weise sich Großbritannien die britische Vorstellung von Europa ist die eines ündnisses von Staaten in einer Freihandelszone – hin er dem rabulistischen Vorgehen Polens versteckt hat. Ich glaube, dass wir sehr schnell zu Ergebnissen komen müssen, und zwar aus ganz zwingenden Gründen. an kann zum Beispiel sagen, dass sich Europa beim hema Kosovo bisher nicht gut aufgestellt hat, weil wir u sehr auf die Russen vertraut haben. Aber eines müsen wir doch sicherstellen: Wir dürfen uns in dieser rage vor unserer Haustür nicht erneut in einer Weise palten lassen, wie das gerade in der Diskussion um die aketenabwehr geschehen ist. Selbstverständlich wird das, was bisher nur als Aufrag formuliert ist, in der Regierungskonferenz auszuforulieren sein. Europa muss in eigenem Handeln und mit igener Zielsetzung eine Antwort auf die globale Heausforderung schlechthin geben, nämlich auf die Frage es Klimawandels und wie wir künftig effizient und soliarisch an Energie kommen. In diesem Sinne wünsche ich der Regierungskonfeenz viel Erfolg. Verstecken Sie das, was Sie da machen, icht. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610701400

Das Wort hat der Kollege Michael Roth für die SPD-

raktion.


(Beifall bei der SPD)



Michael Roth (SPD):
Rede ID: ID1610701500

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

rau Bundeskanzlerin, Sie sind eine gute Gipfelstürme-
in. Ich richte meinen Dank an die Bundesregierung als
anzes, die eine hervorragende Teamarbeit abgeliefert
at; das kann man gar nicht anders sagen. Es wäre si-
herlich auch wert gewesen, diese gute Teamarbeit in ei-
er Regierungserklärung zum Ausdruck zu bringen
nd darüber noch einmal gegenüber dem gesamten
eutschen Bundestag Rechenschaft abzulegen, zumal
ie vier Erwartungen, die der Deutsche Bundestag in
inem Entschließungsantrag formuliert hat, erfüllt wor-






(A) )



(B) )


Michael Roth (Heringen)

den sind: die Rechtspersönlichkeit der Europäischen
Union – erfüllt; die Überwindung der Pfeilerstruktur der
Europäischen Union – erfüllt; die Rechtsverbindlichkeit
und Einklagbarkeit der Grundrechtecharta – erfüllt; das
weitgehende Festhalten am Institutionenkompromiss –
erfüllt. Das verdient Lob und Anerkennung.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Dennoch, wir wären nicht verantwortungsvoll, wenn
wir nicht auch den Finger in die europäische Wunde leg-
ten. Ich beklage – das werfe ich Ihnen und der Bundes-
regierung als Allerletztes vor –, dass das gemeinsame
Fundament an Überzeugungen innerhalb der Europäi-
schen Union brüchig geworden ist. Dabei kritisiere ich
nicht, dass man zockt. Ich kritisiere nicht, dass man kon-
trovers verhandelt. Ich kritisiere auch nicht, dass man
Scheinkonflikte etwas aufbauscht. Ich kritisiere auch
nicht, dass man noch einmal über die Institutionen redet.
Ich kritisiere aber, dass beispielsweise bei der Grund-
rechtecharta etwas, was selbstverständlich sein sollte,
nicht mehr selbstverständlich ist: dass diese Grund-
rechtecharta überall, für alle Bürgerinnen und Bürger der
Europäischen Union, gilt. Mit stolz geschwellter Brust
ziehen wir durch die Welt und sagen: Wir sind eine Wer-
tegemeinschaft. Im Hinblick auf die Grundrechtecharta
müssen wir jedoch sagen: Diese gilt für alle, mit Aus-
nahme der Briten. Natürlich wird der Europäische Ge-
richtshof das zu heilen versuchen, das können wir nur
hoffen. Aber was für ein Symbol ist das, wenn wir mit
den Staaten in einen kontroversen Dialog eintreten, in
denen die Menschenrechte, die Grundrechte, die Frei-
heitsrechte mit Füßen getreten werden? Das ist peinlich
und beschämend. Das muss man auch an einem solchen
Tag ansprechen dürfen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP und der LINKEN)


Ebenso ist das Mandat – auch das werfe ich Ihnen
nicht vor – von einem Geist der Abwehr geprägt. Wenn
man beispielsweise hineinschreibt, dass die Kompeten-
zen, über die die Europäische Union gegenwärtig ver-
fügt, wieder auf die nationale Ebene zurückgeholt
werden können, dann ist das nichts anderes als eine
Selbstverständlichkeit. Aber wo wird deutlich, dass mit
der Europäischen Union Chancen verbunden sind und
dass wir gerade dann handeln wollen und müssen, wenn
der Nationalstaat alter Prägung nicht mehr so entschei-
den kann, wie das die Bürgerinnen und Bürger von der
Politik erwarten? Dieses Modell der Einhegung, dieses
Kleinmachen des europäischen Integrationsgedankens,
finde ich traurig.

Mich hat auch enttäuscht, dass wir mit den Bürgerin-
nen und Bürgern nicht ehrlich umgehen. Ein Vorteil des
Verfassungsvertrages bestand ja gerade in seiner Klar-
heit: Selbstverständlich setzt die Europäische Union
Recht. Deswegen wird eine Verordnung zukünftig nicht
mehr Verordnung genannt, sondern Gesetz. Deswegen
wird eine Richtlinie zukünftig nicht mehr Richtlinie ge-
nannt, sondern Rahmengesetz. Das hätte auch deutlich
gemacht: Die Europäische Union hat selbstverständlich
etwas mit Staatlichkeit zu tun. Wir wollen das überhaupt

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(C (D icht verstecken; vielmehr wollen wir es den Menschen rklären, und wir sollten selbstbewusst dazu stehen. Ebenso finde ich es merkwürdig, dass im Europäichen Rat über ein Politikfeld gestritten wurde, zu dem s seitens der Bürgerinnen und Bürger aller 27 Mitliedstaaten, auch der in Großbritannien, ein hohes Maß n Zustimmung gibt: Ich meine die Gemeinsame Außennd Sicherheitspolitik. Dass hier einige Staaten versucht aben, nationale Reservate zu retten, wird der Erwarungshaltung der Bürgerinnen und Bürger nicht gerecht. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


Dass die Symbole wegfallen, wurde schon mehr oder
eniger häufig gesagt. Ich habe heute Morgen in der
eitung gelesen, dass der Bundestagspräsident den Ab-
eordneten genehmigt, auf Bundestagskosten in ihren
üros eine Nationalflagge aufzustellen.


(Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Das war die Zeitung von vorgestern!)


ch würde mich darüber freuen, wenn es dem einen oder
nderen Kollegen ermöglicht würde, auch die Europafahne
uf Kosten des Bundestages zu bekommen.


(Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Wir nehmen eigenes Geld dafür!)


as wäre ein schönes Symbol in unseren Büros. Das
ürde deutlich machen: Wir sind Europäerinnen und
uropäer und stehen zu dieser Flagge.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


Sicherlich ist auch Skepsis gegenüber der Regie-
ungskonferenz erlaubt: Keine Tricksereien mehr auf
egierungskonferenzen! Wir können nur den Kollegin-
en und Kollegen in Portugal alles Gute wünschen. Ich
in über die bisherigen Signale sehr erfreut. Portugal
ird unter Beweis stellen, dass sich die Größe eines
taates in der Europäischen Union nicht ausschließlich
m Bruttoinlandsprodukt und an der Zahl der Bürgerin-
en und Bürger bemisst. Die Größe eines Staates kommt
ielmehr durch Haltung, durch Geist, durch konstrukti-
es Miteinander und durch gelebte Solidarität zum Aus-
ruck. Luxemburg ist deshalb ein großes europäisches
and. Das ist ein Land, das Europa vorangebracht hat,
uch wenn es nur etwa 500 000 Einwohner hat. Schlimm
n den polnischen Forderungen fand ich es, dass hier
ine Hürde zwischen den vermeintlich kleinen und den
ermeintlich großen Staaten aufgebaut wurde. Nein, die
irklich großen Staaten sind auch die kleinen Mitglied-

taaten der Europäischen Union. Deutschland ist stets
ut damit gefahren, sich als Sachwalter der Interessen
er kleinen Mitgliedstaaten zu positionieren.


(Zuruf des Abg. Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU])


u dieser Tradition haben wir uns immer wieder be-
annt. Auch das möchte ich hier bemerken.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Bundeskanzle-
in hat zu Recht darauf hingewiesen, dass die verstärkte






(A) )



(B) )


Michael Roth (Heringen)

Zusammenarbeit nicht das Allheilmittel ist, um Europa
voranzubringen. Die mangelhafte parlamentarische Le-
gitimation der Europäischen Union ist heute im Europa-
Ausschuss angesprochen worden. Ich sehe das ähnlich
wie die Kolleginnen und Kollegen. Angesichts des brü-
chigen Fundaments an Gemeinsamkeiten frage ich mich
jedoch, wie die 27 Mitgliedstaaten gemeinsam voran-
kommen können. Dabei wäre es wichtig, gegenüber der
Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen: Wir sind hand-
lungsfähig nach innen und nach außen. Ich habe dafür,
wie das funktionieren könnte, noch kein Patentrezept.
Aber wir werden uns hier im Bundestag noch einmal da-
rüber zu unterhalten haben, wie wir der Entsolidarisie-
rung auf der europäischen Ebene sinnvoll begegnen kön-
nen.

In diesem Zusammenhang, lieber Kollege Löning,
halte ich es für absolut notwendig, zu einem Paradig-
menwechsel bei der Europäischen Union zu kommen.
Wir brauchen diesen Paradigmenwechsel: Wir müssen
weg von der einseitigen Konzentration auf Wirtschafts-
fragen. Wir brauchen mehr gelebte Solidarität und auch
wieder mehr Gemeinsamkeit. Ich hoffe, dass mit der
deutschen Ratspräsidentschaft Anstöße hin zu einem sol-
chen Paradigmenwechsel geliefert werden konnten.

Der verfassungsgebende Prozess wird selbstver-
ständlich auch mit der portugiesischen Präsidentschaft
nicht zu einem Abschluss gebracht. Es wird weitergehen
müssen, weil – das spüren wir ja alle – die entscheiden-
den Regelungen, die jetzt im Grundlagenvertrag veran-
kert wurden, wahrscheinlich nicht ausreichen werden,
um die EU zu demokratisieren und für die nächsten
zehn, 15 bzw. 20 Jahre fit zu machen.

Aber, Frau Bundeskanzlerin, Ihnen sollte stets klar
sein, dass das Parlament mehr Verantwortung überneh-
men will und wir Ihnen unsere Partnerschaft anbieten.
Dabei ist es für mich weniger wichtig, ob die Parlamente
die Einhaltung der Subsidiarität auf EU-Ebene kontrol-
lieren können. Für mich ist viel wichtiger, welche Rolle
die nationalen Parlamente innerstaatlich wahrnehmen,
wie wir uns in den europäischen Integrationsprozess ein-
bringen. Ich hätte erwartet, dass man die Vereinbarung
zwischen Bundesrat und Bundestag so interpretiert, wie
wir das fraktions- und parteiübergreifend in dem Gre-
mium, in dem auch Kolleginnen und Kollegen aus der
Bundesregierung vertreten waren, festgestellt haben. Ich
hoffe, dass wir so schnell wie irgend möglich zu dem
fraktions- und parteiübergreifenden Konsens zurückfin-
den.

Ich wünsche der portugiesischen Präsidentschaft alles
Gute. – Die deutsche Präsidentschaft hat eine gute Ar-
beit geleistet. Hoffentlich trägt uns dieser gute Geist in
den nächsten Monaten.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


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(C (D Das Wort hat der Kollege Thomas Silberhorn für die nionsfraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Dazu, dass die Opposition diese Debatte nutzt, m mit scharfen Worten darauf aufmerksam zu machen, ass sie die Bundesregierung gerne noch viel ausführliher für den Erfolg der Ratpräsidentschaft gelobt hätte nd gerne noch mehr selbst an dem Erfolg teilhätte, kann ch nur sagen: Anschaulicher könnte man nicht dokuentieren, welch glänzender Erfolg diese deutsche Rats räsidentschaft im vergangenen halben Jahr gewesen ist. Die gesamte Bundesregierung hat mit ihrem Einsatz ährend des zurückliegenden halben Jahres dazu beige ragen, dass unser Land in der Europäischen Union und eit darüber hinaus eine wachsende Wertschätzung geießt. Dafür sage ich allen beteiligten Mitgliedern der undesregierung meinen herzlichen Dank. Ich möchte besonders der Bundeskanzlerin Dr. Angela erkel danken, die erneut ein außerordentliches Ver andlungsgeschick unter Beweis gestellt hat. Die Kanzlerin hat mit vollem Einsatz gekämpft, ist ein hohes Risiko gegangen und hat gewonnen. Das verdient Respekt und Anerkennung. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610701600
Thomas Silberhorn (CSU):
Rede ID: ID1610701700

(Beifall bei der CDU/CSU)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Hierzu, meine Damen und Herren von der Fraktion
er Grünen, hätte ich mir auch Ihnen Applaus ge-
ünscht. Denn diese Worte stammen nicht von mir, son-
ern von Ihrem ehemaligen Außenminister Joseph
ischer, der das in einem Namensartikel in der „Süd-
eutschen Zeitung“ vom 26. Juni so veröffentlicht hat.


(Volker Kauder [CDU/CSU], zum BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewandt: Der Applaus kann nachgeholt werden! Bitte! – Beifall des Abg. Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Ich möchte aber doch nicht versäumen, darauf hinzu-
eisen, dass bereits der Frühjahrsgipfel vom März ein

ußerordentlicher Erfolg gewesen ist, nicht nur was die
enkung von Bürokratiekosten und die Ziele zur Stär-
ung der Energiesicherheit, sondern auch was die ehr-
eizige Klimaschutzpolitik angeht, die die Europäische
nion dort vereinbart hat. Ich kann es nicht hinnehmen,
ass das hier als bloße Absichtserklärung abgetan wird.
ie Europäische Union hat damit eine weltweite Vorrei-

errolle eingenommen, und die Fortschritte, die anschlie-
end in der Klimaschutzpolitik beim G-8-Gipfel erzielt
orden sind, wären ohne diesen Frühjahrsgipfel über-
aupt nicht denkbar gewesen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)







(A) )



(B) )


Thomas Silberhorn
Die Europäische Union hat bereits bei diesem Früh-
jahrsgipfel, für den auch unserem Bundeswirtschafts-
minister Michael Glos ausdrücklich Dank gebührt, unter
Beweis gestellt, dass sie die zentralen Fragen anpackt,
auf die unsere Bürger auch europäische Antworten er-
warten.

Der Gipfel in Brüssel hat nun den Weg zu einem
neuen Reformvertrag geebnet. Zu Beginn des Jahres
2007 hat noch niemand erwartet, dass wir über einen
bloßen Zeitplan hinauskommen werden. Nun haben wir
ein vollständiges Mandat für eine Regierungskonferenz
vorliegen, das alle inhaltlichen Fragen bereits mitbehan-
delt. Das ist deutlich mehr, als zu erwarten war. Die Bun-
desregierung hat dieses enge Zeitfenster also optimal ge-
nutzt.

Ich begrüße insbesondere, dass die institutionellen
Reformen im Wesentlichen gelungen sind. Es gibt keine
substanziellen Abstriche, allerdings einige zeitliche Ver-
zögerungen. Dass der Rat nun im Regelfall mit qualifi-
zierter Mehrheit entscheidet, dass das Prinzip der dop-
pelten Mehrheit, also einer Mehrheit der Mitgliedstaaten
und der Bevölkerungszahl, eingeführt wird, dass die
Stellung des Kommissionspräsidenten gestärkt wird,
dass der Hohe Vertreter für die Außen- und Sicherheits-
politik mit einem Doppelhut, also als Mitglied des Rates
und als Vizepräsident der Kommission, agiert, das alles
stärkt die Handlungsfähigkeit der Europäischen Union
nach innen und außen. Damit ist ein wesentliches Ziel
dieses Reformvertrages und des Verhandlungsprozesses
der letzten Jahre erreicht worden.

Ich halte es auch für begrüßenswert, dass die Zustän-
digkeiten zwischen der Europäischen Union und den
Mitgliedstaaten noch besser abgegrenzt werden als bis-
her. Allein die Klarstellung, dass die Europäische Union
ausschließlich innerhalb der ihr übertragenen Kompeten-
zen tätig werden darf, verdient Beachtung. Nach meiner
Einschätzung wäre unter dieser Prämisse manche Recht-
sprechung des Europäischen Gerichtshofs aus den letz-
ten Jahren nicht mehr möglich.

Hinzu kommt, dass die Mitgliedstaaten im Falle ge-
teilter Zuständigkeiten ihre Kompetenzen wieder wahr-
nehmen können, soweit die Europäische Union sie nicht
mehr ausübt. Es kann gar nicht hoch genug eingeschätzt
werden, dass die Flexibilitätsklausel, die in den zurück-
liegenden Jahren immer wieder für unangemessene
Kompetenzerweiterungen missbraucht worden ist, keine
Rechtsgrundlage für faktische Vertragsänderungen mehr
darstellen darf. Im Gegenteil: Vertragsänderungen müs-
sen förmlich erfolgen. Wenn man das ernst nimmt – da-
rum bitte ich auch die Bundesregierung –, dann müsste
die Kommission ihre Praxis im Vorschlagsrecht deutlich
ändern.

All diese Vorschriften zur Kompetenzordnung ein-
schließlich der ausdrücklich aufgeführten Möglichkeit,
Kompetenzen wieder zurückverlagern zu können, schaf-
fen insgesamt mehr Transparenz und damit auch mehr
Akzeptanz bei den Bürgern, weil sie nun erkennen kön-
nen, wer wofür zuständig ist und wer Verantwortung
trägt.

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(C (D Dieser Reformvertrag wird schließlich auch mehr ürgernähe schaffen. Nicht nur die Grundrechtecharta, ie für rechtsverbindlich erklärt wird und die den Uninsbürgern ermöglicht, sich auf ihre Grundrechte gegenber den Organen der Europäischen Union zu berufen, ondern auch die Möglichkeit eines Volksentscheids und ie Stärkung der Rechte des Europäischen Parlaments nd der nationalen Parlamente schaffen insgesamt mehr ürgernähe. Ich will nicht verhehlen, dass ich die Fortschritte hinichtlich einer besseren Beteiligung der nationalen arlamente für eher bescheiden halte. Aber ich sehe och die Chance, dass die Subsidiaritätskontrolle etwas ffizienter ausgeübt werden kann als bisher. Dies gilt nsbesondere deswegen, weil Subsidiaritätsrügen nun icht mehr folgenlos bleiben müssen und ein Kommisionsvorschlag sogar verworfen werden kann, wenn eine ehrheit im Europäischen Parlament und im Europäi chen Rat einen Subsidiaritätsverstoß annimmt. Ich meine, dass die nationalen Parlamente, insbesonere der Deutsche Bundestag, in diesem Verhandlungsrozess eine konstruktive Rolle gespielt haben. Wir sind ereit, dem Mandat der Regierungskonferenz fraktionsbergreifend unser Einvernehmen auszusprechen. Desegen appelliere ich an die Bundesregierung, sich um ieses Einvernehmen nicht erst dann zu bemühen, wenn ich Widerspruch erhebt. Denn sonst müssten wir uns ingeladen fühlen, Widerspruch zu erheben, was ersichtich niemand will. (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD – Michael Roth [Heringen] [SPD]: Das war jetzt gelebte Zivilcourage!)


Ich bitte also darum, dass die Bundesregierung den
undestag aktiv mit einbezieht. Die parlamentarische
iplomatie ist bisweilen hilfreich, wenn es um Verhand-

ungen im Europäischen Rat geht. Der Bundestag hat
iele Kontakte gerade zu Abgeordneten aus Frankreich,
us den Niederlanden, auch aus Tschechien und Groß-
ritannien – also gerade aus den Ländern, die am stärks-
en Kritik am europäischen Verfassungsvertrag geübt ha-
en – in den letzten Jahren genutzt. Ich denke, das hat
en Verhandlungsprozess insgesamt erleichtert.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Michael Roth [Heringen] [SPD]: Dafür kriegst du Applaus!)


Diese Präsidentschaft ist ein glanzvoller Erfolg gewe-
en. Es könnte jetzt so weitergehen. Aber zu meinem Be-
auern wird erst mit dem Reformvertrag die Vorschrift
ingeführt, dass die Präsidentschaft im Europäischen Rat
uf zweieinhalb Jahre verlängert wird. So bleibt uns
ichts anderes übrig, als den Stab an die Portugiesen
eiterzugeben, denen ich viel Erfolg und alles Gute im
ächsten halben Jahr wünsche.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Zustimmung des Abg. Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])







(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610701800

Ich schließe die Aussprache.

Interfraktionell wird Überweisung der Vorlagen auf
den Drucksachen 16/5882 und 16/5888 an die in der Ta-
gesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen.
Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der Fall. Dann
sind die Überweisungen so beschlossen.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 2 auf:

Fragestunde

– Drucksachen 16/5854, 16/5874 –

Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß Nr. 10
Abs. 2 der Richtlinien für die Fragestunde die dringli-
che Frage auf Drucksache 16/5874 auf.

Die dringliche Frage des Kollegen Hans-Christian
Ströbele an das Bundesministerium für Verteidigung soll
schriftlich beantwortet werden.

Damit rufe ich jetzt die Fragen auf Drucksache 16/5854
in der üblichen Reihenfolge auf.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Bildung und Forschung. Zur Beantwor-
tung steht der Parlamentarische Staatssekretär Andreas
Storm zur Verfügung.

Die Frage 1 des Kollegen Kai Gehring soll schriftlich
beantwortet werden.

Damit rufe ich die Frage 2 der Kollegin Cornelia
Hirsch auf:

Plant die Bundesregierung im Zuge der Verschiebung und
bei aktuell diskutierten Änderungen an der geplanten BAföG-
Novelle auch Änderungen bezüglich der bisher vorgesehenen
Verbesserungen bei der Förderung von Migrantinnen und Mi-
granten, und, wenn ja, welche?

Bitte, Herr Staatssekretär.

A
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1610701900


Frau Präsidentin, die Frage der Abgeordneten Hirsch
beantworte ich wie folgt: Nein, die Bundesregierung hat
nicht die Absicht, auf materielle Veränderungen der nach
dem Stand des Regierungsentwurfs für das 22. BAföG-
Änderungsgesetz vorgesehenen Neuregelungen zur För-
derung von Migrantinnen und Migranten nach § 8 BAföG
und § 63 SGB III im Verlaufe des parlamentarischen
Verfahrens hinzuwirken.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610702000

Sie haben die Möglichkeit zur ersten Nachfrage.


Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610702100

Danke schön, Herr Staatssekretär. – Nichtsdestotrotz

werden ja jetzt die schon für das kommende Winter-
semester vorgesehenen Regelungen, die den Zugang für
Migrantinnen und Migranten erleichtert hätten, auf jeden
Fall weiter nach hinten verschoben. Wir haben heute
Morgen auch im Ausschuss darüber diskutiert. Da mein-
ten Sie, dass eine Beschlussfassung frühestens im Herbst
in irgendeiner Form erfolgen könnte. Dann würde das

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(C (D anze frühestens für das Sommersemester in Kraft treen. Meine Frage lautet jetzt, wie Sie im Hinblick auf das roblem, dass man beim Zugang von Migrantinnen und igranten zu den Hochschulen kurzzeitig nichts ändern ird, vorgehen wollen, um gerade all diejenigen Betrof enen, die vielleicht schon geplant hatten, im kommenen Semester ein Studium aufzunehmen, zu unterstützen nd ihnen einen entsprechenden Zugang zu ermöglihen. A Frau Abgeordnete Hirsch, wie Sie selber zu Recht ge agt haben, habe ich heute im Ausschuss im Zusammenang mit dem Zeitplan hinsichtlich der BAföG-Novelle eutlich gemacht, dass wir zeitnah zur Verabschiedung es Bundeshaushaltes für das Jahr 2008 in diesem erbst die BAföG-Novelle verabschieden wollen, soass dann ein Inkrafttreten zum Wintersemester 2008/ 009 möglich wird. Inwieweit ein vorgezogenes Inkraftreten einzelner Regelungen, etwa zur Verbesserung der örderung von Migrantinnen und Migranten, denkbar st, ist derzeit noch nicht entschieden. Ihre zweite Frage. Meine zweite Nachfrage bezieht sich auf Folgendes: as Problem des Ausschlusses von Migrantinnen und igranten stellt sich zurzeit aufgrund der Tatsache, dass esagt wird: Diejenigen, die ein Studium aufgenommen aben, haben einen BAföG-Anspruch und deshalb eientlich keinen Anspruch auf eine Förderung nach dem GB II. – Da sich dieses Problem jetzt sofort und ganz onkret stellt und Sie gerade gesagt haben, dass Sie noch icht wissen, inwieweit einzelne Teile vorgezogen weren können, könnte man überlegen, inwieweit man verucht, Migrantinnen und Migranten schon im kommenen Semester unter eine Härtefallregelung, die es ja im GB II gibt, fallen zu lassen, um ihnen sofort einen Zuang zu ermöglichen. Gibt es Überlegungen in dieser ichtung in der Bundesregierung? A Frau Abgeordnete Hirsch, wie Ihnen durch die parla entarischen Beratungen im Ausschuss für Bildung, orschung und Technikfolgenabschätzung bekannt ist, esteht keine Möglichkeit mehr, ein rechtzeitiges Inrafttreten zum Wintersemester 2007/2008 zu erreichen. on daher ist eine Regelung, die bereits in diesem Win ersemester gelten könnte, nicht mehr machbar. Die rage, ob eine Regelung in der Zeit bis zum Winterseester 2008/2009 gefunden werden kann, wird derzeit och geprüft. Das Wort zu einer Nachfrage hat die Kollegin Jelpke. Herr Staatssekretär, Sie wissen ja sicherlich, dass in manchen Bundesländern Jugendliche und Kinder keinen Zugang zu Schulen haben. Ich würde gerne wissen, wie sich die Bundesregierung dazu stellt, ob eine gesetzliche Initiative bzw. Maßnahmen dagegen geplant sind. Denn Bildung ist ja ein Grundrecht. Da müsste die Regierung doch eigentlich einschreiten. In meiner Frage geht es um das beschränkte Aufenthaltsrecht, um die Regelung hinsichtlich des Aufenthaltsrechts. A Frau Abgeordnete, die Kompetenzen für den schulischen Bereich liegen eindeutig bei den Ländern. Im Übrigen sieht die Bundesregierung keinen Zusammenhang zwischen dem von Ihnen angesprochenen Themenkomplex und der Frage der Abgeordneten Hirsch nach den Regelungen beim BAföG. Die Nachfrage muss aber mit diesem Themenkomplex in Zusammenhang stehen. Eine weitere Nachfrage, diesmal der Kollegin Enkelmann. Herr Staatssekretär, die im Zuge der Novelle geplan ten Einschränkungen bei der Förderung des zweiten Bildungsweges stehen besonders in der Kritik. Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus der diesbezüglichen Kritik der Sachverständigen? A Die Bundesregierung hat die Anhörung zur geplanten BAföG-Novelle, die im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im Mai durchgeführt worden ist, sehr sorgfältig ausgewertet. Wir überlegen zurzeit insbesondere, ob im Entwurf Änderungen bei der Förderung des zweiten Bildungsweges – Stichwort: Kollegiaten – vorgenommen werden sollen. Die Entscheidung darüber soll zusammen mit der Entscheidung über eine Anpassung der Bedarfssätze und der Freigrenzen als Gesamtpaket im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens bis zum Herbst dieses Jahres fallen. Die letzte mir angezeigte Nachfrage zu dieser Frage stellt die Kollegin Dağdelen. Sehr geehrter Herr Staatssekretär, die Ergebnisse der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes haben wieder einmal auf die Auswirkungen der sozialen Ungleichheit auf den Zugang zu Hochschulen hingewiesen. Welche über die BAföG-Novelle hinausgehenden Maßnahmen plant die Bundesregierung, um dem Problem, das in dieser Sozialerhebung zum Ausdruck gekommen ist, entgegenzuwirken? m i m g Z 4 d z z g d B P m d w s D E n d d S t m w w m w d h w l Z n r (C (D A Die Bundesregierung hat gemeinsam mit den Ländern n den vergangenen Monaten eine Reihe von Maßnahen eingeleitet, um das Ziel, die Zahl der Studienanfän er zu erhöhen, erreichen zu können. Die angestrebte ielmarke liegt bei einer Studienanfängerquote von 0 Prozent eines Jahrgangs. Einen wesentlichen Beitrag azu wird der von Bund und Ländern im Juni untereichnete Hochschulpakt leisten. Dadurch werden bis um Jahr 2010 90 000 zusätzliche Studienanfängerplätze eschaffen. Danke, Herr Staatssekretär. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Zur eantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär eter Hintze zur Verfügung. Ich rufe die Frage 3 der Kollegin Bärbel Höhn auf: Wann wird das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie den deutschen Aktionsplan für Energieeffizienz nach Brüssel nachmelden, und warum kommt es zu dieser Verzögerung? Bitte, Herr Staatssekretär. P Danke, Frau Präsidentin. – Ich beantworte die Frage er Frau Kollegin Höhn wie folgt: Die Bundesregierung ird den Aktionsplan für Energieeffizienz der Europäi chen Kommission in Brüssel Anfang Oktober vorlegen. ie Bundesregierung hat eine vorbereitende Studie zum nergieeffizienzaktionsplan vergeben, deren Endergebisse Ende August, Anfang September vorliegen weren. Auf dieser Grundlage wird das Maßnahmengerüst es Aktionsplans vervollständigt. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Herr Staatssekretär, Sie haben deutlich gemacht, dass ie die Ergebnisse einer Studie brauchen, um diesen Akionsplan aufstellen und in der Bundesregierung abstimen zu können. Wann genau ist diese Studie, die für das eitere Vorgehen notwendig ist, in Auftrag gegeben orden? P Die Studie ist im August 2006 in Auftrag gegeben orden. Sie konnte nicht früher in Auftrag gegeben weren, weil wir, wie Sie sich vielleicht erinnern, eine Hausaltssperre hatten. Für die Studie ist ein Jahr angesetzt orden. Sie wird Ende August, also nach einem Jahr, ge iefert werden. Wenn die Endergebnisse vorliegen – die wischenergebnisse haben wir schon –, wird das Maßahmengerüst endgültig festgelegt, in der Bundesregieung abgestimmt und nach Brüssel gemeldet werden. Ich Parl. Staatssekretär Peter Hintze denke, wir können die Meldung an die EU-Kommission in Brüssel Ende September, Anfang Oktober vornehmen. Sie haben das Wort zur zweiten Nachfrage. Herr Staatssekretär, Sie haben eben gesagt, dass Sie die Studie im August 2006 in Auftrag gegeben haben und dass die Studie nach einem Jahr, also Ende August 2007, abgegeben werden soll. Auf die Anfrage des Abgeordneten Loske vom 18. April, ob der 30. Juni 2007 als Termin gehalten werden kann – bis zu diesem Datum müssen Sie den Aktionsplan an die EU melden –, haben Sie geantwortet: Die Bundesregierung ist bemüht, diese Frist einzuhalten. Nach Ihren eigenen Bekundungen wussten Sie schon Ende April, dass das Gutachten, das Grundlage für diesen Aktionsplan sein würde, gar nicht bis Ende Juni vorliegt. Warum haben Sie dem Abgeordneten Loske nicht ganz wahrheitsgemäß geantwortet? P Der Schluss, den Sie, Frau Kollegin, hier gezogen haben, ist unzulässig. Es war nicht von Anfang an klar, dass man für die Studie ein Jahr benötigt. Das hat sich erst im Verlauf herausgestellt. Zum Zeitpunkt der Beantwortung dieser Frage war die Bundesregierung noch bemüht, den vorgesehenen Zeitrahmen (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie ist immer bemüht!)

Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1610702200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610702300
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610702400
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1610702500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610702600




(A) )


(B) )

Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610702700
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1610702800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610702900
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610703000
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1610703100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610703200
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610703300
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1610703400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610703500
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1610703600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610703700
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1610703800
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1610703900




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610704000
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1610704100
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1610704200

und den Termin 30. Juni 2007 einzuhalten.

Ich darf Ihnen, obwohl Sie nicht danach gefragt ha-
ben, noch sagen, dass von den 27 Mitgliedstaaten der
Europäischen Union nur zwei diesen Termin eingehalten
haben. Aufgrund der Komplexität der Aufgabenstellung
waren am 2. Juni 24 andere Staaten in derselben Situa-
tion wie wir.


(Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist aber keine Entschuldigung, oder?)


– Ich erläutere Ihnen das.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610704300

Liebe Kollegin, wir sind in der Fragestunde, nicht in

der Debatte.

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1610704400


Ich wollte der Kollegin den Gesamtzusammenhang
erläutern.

Selbstverständlich bemüht sich die Bundesregierung
immer, in Europa vereinbarte Zeitpunkte einzuhalten,
selbst wenn deren Verstreichung nicht sanktionsbewehrt
ist, wie es bei dem Termin 30. Juni und dieser Richtlinie
der Fall ist. Aber für uns – Frau Präsidentin, wenn ich

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(C (D as noch sagen darf – geht die Qualität vor der Gechwindigkeit. Herzlichen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verraucherschutz. Zur Beantwortung steht der Parlamentaische Staatssekretär Dr. Gerd Müller zur Verfügung. Ich rufe die Frage 4 der Kollegin Höhn auf: Welche verbraucherpolitischen Beschlüsse wurden unter der deutschen EU-Präsidentschaft gefasst, und welche konkreten Fortschritte wurden dabei für die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher erzielt? Bitte, Herr Staatssekretär. Dr. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die ntwort auf diese Frage ist etwas umfassender, weil wir ehr erfolgreich waren und auch im Bereich des Verbrauherschutzes eine sehr erfolgreiche Ratspräsidentschaft orweisen können. Deshalb darf ich wie folgt antworten: Erstens. Der Rat hat sich unter deutscher Präsidentchaft zur verbraucherpolitischen Strategie 2007 bis 013 der Kommission positioniert und dazu eine umfasende Ratsentschließung verabschiedet. Insbesondere eht es dabei um die Markttransparenz, die Stärkung der unktionsfähigkeit des Binnenmarktes und eine Reihe eiterer Punkte, auf die ich hier im Einzelnen nicht einehe. Ich möchte einige weitere Punkte ansprechen. Wir aben darüber hinaus, neben dieser verbraucherpolitichen Strategie, der Notwendigkeit, Verbraucherrecht im igitalen Zeitalter fortzuentwickeln, Rechnung getragen nd auf dem Verbraucherrat am 31. Mai 2007 die Charta Verbrauchersouveränität in der digitalen Welt“ vorgetellt. Zweitens. Des Weiteren wird mit dem Beschluss der oaming-Verordnung das Telefonieren mit dem Handy m europäischen Ausland wesentlich billiger. Die Verrdnung ist unmittelbar mit ihrer Veröffentlichung vor enigen Tagen, am 30. Juni 2007, also passend zum Beinn der Urlaubssaison, in Kraft getreten. Alle Verbrauherinnen und Verbraucher profitieren davon. Drittens. Während der deutschen Präsidentschaft urden im Rahmen unserer Tätigkeit hinsichtlich des erbraucherschutzes die Kundenrechte im Eisenbahnerkehr mit der Verabschiedung des dritten Eisenbahnaketes deutlich gestärkt. Künftig gibt es europaweite egelungen zur Verspätungsentschädigung. Auch das ist ngesichts der derzeitigen Situation bei der Bahn topktuell. Es gibt also europaweite Regelungen zur Verpätungsentschädigung, zur Haftung, zu Informationsflichten und zu den Rechten der in der Mobilität ingeschränkten Personen. Viertens. Unter deutscher Präsidentschaft hat der Rat ine Einigung über die Verbraucherkreditrichtlinie erielt. Frau Kollegin Höhn, Kolleginnen und Kollegen, Parl. Staatssekretär Dr. Gerd Müller wir konnten eine jahrelange Diskussion hier in diesem Plenum im Rahmen der erfolgreichen Ratspräsidentschaft zu Ende bringen. Wird die Richtlinie vom Europäischen Parlament gebilligt – davon gehen wir aus –, werden die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher in Zukunft leichter das für sie günstigste Kreditangebot ermitteln können. Ein weiterer Erfolg der deutschen Präsidentschaft ist der Erhalt bewährter nationaler Verbraucherschutzregeln – auch das ist im Rahmen dieser Richtlinie geregelt – wie des Schriftformerfordernisses für den Verbraucherkreditvertrag. Das heißt, per Handy ist auch künftig keine Kreditaufnahme möglich; das ist ausgesprochen wichtig. Fünftens. Die Verhandlungen über die Zahlungsdiensterichtlinie konnten zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher können sich darüber freuen, dass Überweisungen nach Umsetzung dieser Richtlinie schon am nächsten Geschäftstag auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben werden müssen. Sechstens. Unter deutscher Präsidentschaft wurde im Rat die allgemeine Ausrichtung – der General Approach – der Vorschläge zu den drei Verordnungen über Lebensmittelzusatzstoffe, Lebensmittelenzyme und ein einheitliches Verfahren der Zulassung von Zusatzstoffen, Enzymen und Aromen beschlossen. Ich mache es kurz: Durch die genannten Verordnungen wird der Schutz der Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher auf hohem Niveau gewährleistet. Siebtens. Die Prävention und die Förderung gesunder Lebensstile bildeten einen Schwerpunkt der deutschen Ratspräsidentschaft. So hat der Rat für Gesundheit und Verbraucherschutz am 31. Mai 2007 Schlussfolgerungen zur Stärkung von Gesundheitsförderung und gesundheitlicher Prävention durch ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung beschlossen. Ich wiederhole: Es wurde nicht nur darüber diskutiert, sondern es wurden Schlussfolgerungen beschlossen. Achtens. Im Nachgang zur EU-Tierschutzkonferenz vom 28. März 2007 mit dem Titel „Tierschutz – Verbesserung durch Kennzeichnung?“ verabschiedete der Agrarrat Schlussfolgerungen. Darin wird die Kommission aufgefordert, die Grundlage dafür zu schaffen, dass aus Sicht der Verbraucher ausführliche Diskussionen über die Einführung eines EU-Tierschutzlabels geführt werden. Meine sehr verehrten Damen und Herren, das waren acht Kernpunkte, Beschlüsse und Erfolge der deutschen Ratspräsidentschaft im Bereich des Verbraucherschutzes. Ich bin für diese Frage ausgesprochen dankbar; denn sie bot mir die Gelegenheit, einige Punkte anzusprechen, über die in der Öffentlichkeit bisher noch nicht ausführlich diskutiert wurde. Diese Fragestunde lohnt sich also auch für die Öffentlichkeit. Ich nehme an, dass Ihnen die Kollegin Höhn durch zwei Nachfragen die Möglichkeit gibt, noch mehr darzustellen. – Bitte, Kollegin Höhn. g Z e V w h g l p d h s i „ g m c h d c g h s D N n a z m a d n g s h B r 5 U d g i h k s g g (C (D Herr Staatssekretär Müller, der erste Punkt, den Sie enannt haben, betraf den digitalen Verbraucherschutz. u diesem Thema hat meines Wissens einzig und allein ine Konferenz stattgefunden. Dadurch ist der digitale erbraucherschutz für die Menschen nicht verbessert orden. Der zweite wichtige Aspekt, den Sie angesprochen aben, betraf die Roaminggebühren. Halten Sie das Erebnis, dass die Mobilfunkkonzerne drei weitere Jahre ang überhöhte Roaminggebühren in Höhe von 49 Cent ro Minute verlangen dürfen, wirklich für einen Erfolg er deutschen Ratspräsidentschaft? Das EU-Parlament atte Roaminggebühren von 40 Cent pro Minute bechlossen, und Minister Glos ist mit 60 Cent pro Minute n die Verhandlungen gegangen. Ist dieser fragwürdige Erfolg“ überhöhter Roaminggebühren nicht sogar noch egen Minister Glos erzielt worden? Dr. Darauf gehe ich gerne ein. Ich möchte auch alle Zu örerinnen und Zuhörer bitten, ihre Handyrechnungen er Monate Juni und Juli 2007 miteinander zu vergleihen. Nachdem diese Verordnung in Kraft getreten ist, ibt es einen Eurotarif, der für getätigte Gespräche öchstens 49 Cent pro Minute und für eingehende Gepräche höchstens 24 Cent pro Minute betragen darf. as ist eine wesentliche Senkung der bisherigen Tarife. atürlich kann man fragen: Warum wurden die Kosten icht noch stärker gesenkt, und – diese Forderung würde m weitesten gehen – warum kann man in Europa nicht um Nulltarif mit dem Handy telefonieren? 27 Staaten üssen sich auf einen gemeinsamen Tarif einigen, der uch aus Sicht der Anbieter kostendeckend sein muss. Ich möchte noch präziser werden. Zum einen werden ie Kosten innerhalb von zwei Jahren in zwei Stufen och weiter sinken, nämlich auf 43 Cent pro Minute für etätigte und auf 19 Cent pro Minute für eingehende Gepräche, zum anderen liegen die Tarife heute wesentlich öher. Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen: isher kostete ein vierminütiges Gespräch von Frank eich nach Deutschland zwischen 2,76 Euro und ,12 Euro. Diese Gebühren konnten wir in erheblichem mfang senken, nämlich um ein Viertel bis ein Drittel; as werden Sie bei einem Blick auf Ihre Handyrechnunen feststellen. Das ist ein Erfolg, der nicht wegzureden st. Sie haben das Wort zu einer zweiten Nachfrage. Herr Staatssekretär, im letzten Jahr, am 24. Juli 2006, at Minister Seehofer dem „Handelsblatt“ gegenüber erlärt, er rechne bis Herbst mit einem Entwurf eines Geetzes zur Entschädigung von Fahrgästen bei Verspätunen ihres Zuges. Halten Sie die Regelung, die jetzt efunden worden ist – ab einer Stunde Verspätung be Bärbel Höhn kommt man 25 Prozent des Fahrpreises zurück, ab zwei Stunden Verspätung 50 Prozent –, wirklich für einen großen Erfolg? Dr Bei einer Stunde Verspätung eine Erstattung von 25 Prozent, bei zwei Stunden von 50 Prozent hätte den Berlinerinnen und Berlinern in den letzten Tagen um einiges geholfen. (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Denen hätte es noch nicht einmal geholfen, den kompletten Fahrpreis erstattet zu bekommen! Die hätten lieber pünktliche Züge gehabt!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610704500
Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1610704600




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610704700
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1610704800
Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1610704900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610705000
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1610705100




(A) )


(B) )

Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1610705200

Ich glaube, es ist ein wichtiges Signal, dass europa-
weit bei einer Stunde Verspätung 25 Prozent des Fahr-
preises erstattet werden sollen und bei zwei Stunden
50 Prozent. Unabhängig davon wird die Bundesregie-
rung mit der Deutschen Bahn AG in den nächsten Wo-
chen Gespräche über mögliche Ausnahmen von den Re-
gelungen der Verordnung führen – Termine dafür sind
bereits fixiert –, um national, auch was die Terminlage
anbetrifft, ein Stück weit vorauszugehen. Wir gehen da-
von aus, dass sich die Deutsche Bahn AG und die ande-
ren Anbieter in Deutschland diesen europäischen Kom-
promiss zu eigen machen und nicht auf die nationale
Umsetzung europäischen Rechts warten, sondern von
sich aus entsprechend reagieren.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610705300

Das Wort zu einer Nachfrage hat der Kollege Fuchtel.


Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1610705400

Herr Staatssekretär, Sie haben hier eine Reihe von Er-

folgen der Bundesregierung aufgeführt. Können Sie et-
was zu der weiteren Entwicklung in den einzelnen Berei-
chen sagen? Was hat sich die Regierung vorgenommen,
um einerseits zu kontrollieren, dass die Beschlüsse auf
europäischer Ebene auch umgesetzt werden, und ande-
rerseits die Umsetzung im nationalen Rahmen zu betrei-
ben? Gibt es da ein Timing und Vorgaben?

Dr
Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1610705500


Herr Abgeordneter Fuchtel, ich habe acht Punkte ge-
nannt. Ich glaube, die allerwenigsten waren der deut-
schen Öffentlichkeit bisher bekannt, vielleicht auch weil
wir manchmal zu viel arbeiten. Im Rahmen unserer
Ratspräsidentschaft war konkrete Gesetzesarbeit ange-
sagt und keine Pressearbeit.

Die konkreten Ergebnisse, die ich vorgestellt habe,
gelten zum Teil bereits jetzt, seit Anfang Juli, oder ab
August europaweit, und zwar in Form einer unmittelbar
geltenden Verordnung, die nicht erst in nationales Recht
umzusetzen ist; bei den Richtlinien ist es dagegen in der
Tat eine Frage der nationalen Umsetzung. Was uns in der
politischen Arbeit ein Stück weit stolz macht, ist, dass

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(C (D ir nicht über Grünbücher und Weißbücher diskutiert aben und was es sonst noch alles an Willensbekundunen der Europäischen Union gibt, sondern dass wir den tapel der Verordnungen, der Vorschläge, die über Jahre inweg diskutiert worden sind, abgearbeitet haben. Ich rinnere noch einmal an die Verbraucherkreditrichtliien, über die wir drei, vier, fünf Jahre diskutiert haben. ir haben sie unter der Präsidentschaft von Minister eehofer abgearbeitet, indem Kompromisspakete zuammengebunden wurden. Doch es bleibt, wie es immer st: Wie der Bauer die Kuh am nächsten Tag wieder melen muss, so geht das Geschäft in der Politik Tag für Tag eiter. Wir haben viele Themen auf der Tagesordnung. Ich nenne in diesem Zusammenhang den von mir zurst genannten Bereich, den Beschluss einer verbrauherpolitischen Strategie für den Zeitraum von 2007 bis 013, in dem circa 20 Punkte angesprochen werden, bei enen die EU und die nationalen Regierungen in den ächsten drei bis fünf Jahren tätig werden. Ich sage an ieser Stelle aber auch sehr deutlich: Es kommt nicht nur arauf an, viel über Europa auf den Weg zu bringen. anchmal kommt es auch darauf an, das eine oder an ere eben nicht auf diesen Weg zu bringen, sondern naional zu regeln. Masse ist nicht unbedingt Klasse. Aber ch glaube, die Dinge, die wir verabschiedet haben, sind uch qualitativ gut. Die nächste Nachfrage stellt der Kollege Steenblock. Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610705600
Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,

ch möchte das Thema Roaming gern noch einmal auf-
reifen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber normale
eutsche Verbraucherinnen und Verbraucher müssen
uch Mehrwertsteuer zahlen. Das heißt, dass sich die
on Ihnen genannten 49 Cent für die Verbraucherinnen
nd Verbraucher auf 58,3 Cent erhöhen. Sie haben ge-
agt, dass man für ein vierminütiges Gespräch aus
rankreich nach Deutschland mindestens 2,76 Euro zah-

en muss. Nach der neuen Regelung muss man ungefähr
,35 Euro zahlen. Ist der Erfolg, den Sie gerade prokla-
iert haben, vor dem Hintergrund dieser Zahlen nicht

usgesprochen bescheiden ausgefallen, und wäre es
icht im Interesse der Verbraucherinnen und Verbrau-
her, hier zu größeren Einsparungen zu kommen? Die
onzerne verdienen schließlich enorm viel durch die ho-
en Gebühren für Auslandsgespräche.

Dr.
Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1610705700

Wir waren und sind mit Ihnen der Meinung, dass die

ebühren für Auslandsgespräche im oberen Preissektor
ngesiedelt waren. Deshalb war dieses Thema in Europa
ängst regelungsbedürftig. Wirtschaftsminister Glos, der
ederführend verhandelt hat, hat hier einen Erfolg erzielt.
ie haben gerade dargestellt, dass man, wenn man die
ehrwertsteuer hinzurechnet, je nach Anbieter auf

,10 Euro bis 3,15 Euro kommt. Im Augenblick zahlt






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Gerd Müller
man bis zu 5,12 Euro; in anderen europäischen Staaten
geht es sogar noch darüber hinaus. Das heißt: Wenn Sie
heute einen günstigen Anbieter wählen – im Hinblick
auf die Verbraucher muss ich sagen: Nutzen Sie die Be-
ratung in den Verbraucherzentralen; es gibt entspre-
chende Angebote und Programme! –, können Sie die
Gebühren für Auslandsgespräche nach der neuen Rege-
lung halbieren, wenn Sie vorher einen teuren Anbieter
hatten.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610705800

Herzlichen Dank, Herr Staatssekretär.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staats-
sekretär Dr. Hermann Kues zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 5 der Kollegin Ina Lenke auf:
Welche Zwischenergebnisse liegen der Bundesregierung

hinsichtlich der Bewertung der 145 familienbezogenen Leis-
tungen und Maßnahmen, die mit 184 Milliarden Euro bezif-
fert werden, durch das Kompetenzzentrum vor, und zu wel-
chem Termin wird das Kompetenzzentrum den Endbericht
vorlegen?

Bitte, Herr Staatssekretär.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1610705900


Der Schwerpunkt der bisherigen Arbeit lag auf der
Analyse und Bewertung der Förderung von Familien mit
Kindern in der Kleinkindphase sowie der frühen Bildung
und Förderung von Kindern, also auf dem, worüber wir
auch in der Öffentlichkeit höchst intensiv diskutieren.
Die Ergebnisse dieser Schwerpunktarbeit sind unmittel-
bar in die Ermittlung des Bedarfs und der Kosten für den
Ausbau der Betreuungsangebote sowie in die Klärung
und Ausgestaltung der Finanzierung bzw. der Finanzie-
rungswege für den Ausbau der Betreuung eingegangen.
Das waren wichtige Informationen, um politische Ent-
scheidungen rational treffen zu können; denn es gab bis-
lang ein Erkenntnisdefizit. Man braucht gemeinsame
Einschätzungen der Ausgangssituation mit den unter-
schiedlichen Gesprächspartnern, um zu vernünftigen
politischen Ergebnissen zu kommen.

Beim zweiten Bereich, der bearbeitet worden ist, ging
es um die Klärung der Methodik zur Systematisierung
und Bilanzierung familienbezogener Leistungen. Das
war immer strittig und wird auch weiterhin erörtert wer-
den müssen. Hier sind Studien im nationalen und im in-
ternationalen Kontext angefertigt worden. Daneben
wurde eine Systematisierung zur Unterscheidung von
Familienförderung, verfassungsrechtlich gebundenen
Maßnahmen und allgemeinen Maßnahmen des Fami-
lienlastenausgleichs ausgearbeitet.

In der zweiten Hälfte dieses Jahres wird sich das
Kompetenzzentrum verstärkt mit der Förderung von Fa-
milien mit drei und mehr Kindern befassen. Es wird da-
rum gehen, ein Konzept für eine Wirkungsanalyse des
Gefüges familienbezogener Leistungen und Maßnahmen
zu erstellen, die sich am Lebensverlauf ausrichten und

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(C (D uf Familien mit drei und mehr Kindern beziehen. Nach age der Dinge wird das Kompetenzzentrum, wie seierzeit angegeben, zum 31. März 2008 seinen Bericht orlegen. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Herr Staatssekretär, eine Vorlage des Berichts am 1. März 2008 ist viel zu spät. Die Bundeskanzlerin hat ie Familienministerin vor einigen Monaten aufgeforert, schneller zu Bewertungen zu kommen. Es mag war richtig sein, dass die Analysen vorbereitet werden üssen. Aber was die Finanzierung der Krippen angeht, st es unseres Erachtens sehr wichtig, dass Sie Herrn teinbrück eine Antwort geben, der Teile der 4 Milliaren Euro für die Krippenbetreuung aus der Bündelung er familienbezogenen Leistungen aufbringen will. Dait können Sie nicht warten, weil jetzt der Haushalt für as Jahr 2008 aufgestellt wird. Ich frage Sie in diesem usammenhang, zu welchen Ergebnissen Sie bei der ündelung kommen: Welche Leistungen können weg allen oder müssen zusätzlich ausgebaut werden? Dr Ihre erste Bemerkung war eine Bewertung. Diese teile ch ausdrücklich nicht. Was Ihre Frage angeht, habe ich darauf hingewiesen, ass wir uns insbesondere um die Bewertung der Fördeung von Familien mit Kindern in der Kleinkindphase ekümmert haben, da wir diese Daten für Gespräche mit em Finanzministerium, innerhalb der Bundesregierung, ber auch mit den Ländern und den kommunalen Spitenverbänden benötigt haben. Diese Daten werden insoern teilweise politisch kommuniziert. Das war zunächst as Wichtigste, das wir uns vorgenommen hatten. Ich abe auch erläutert, was wir in der zweiten Hälfte dieses ahres vorhaben. Aus diesem Arbeitsprogramm ergibt ich logischerweise, dass wir frühestens Anfang 2008 eien abschließenden Bericht vorlegen können. Zu einzelnen Punkten ist Auskunft gegeben worden. as heißt, was an Fakten vorliegt, fließt jeweils auch in en politischen Diskussionsprozess ein. Sie haben das Wort zu einer zweiten Frage. Herr Staatssekretär, Familienministerin von der Leyen at gestern bei Ihrem Treffen mit den Landesministern in Betreuungsgutscheinmodell vorgeschlagen. Auch araus ist nichts geworden. Das war der x-te Betreungsgipfel, bei dem kein Ergebnis erzielt wurde. Die inisterin muss doch etwas angeboten haben. Woher ommt das Geld für die Betreuungsgutscheine? Das hat uch etwas mit der Bündelung der Familienleistungen zu un. Es müssen doch Ergebnisse vorliegen. Ohne Ergeb Ina Lenke nisse hätte Ministerin von der Leyen kein Betreuungsgutscheinmodell vorschlagen können. Ich bitte Sie, bei der Beantwortung dieser Frage auch auszuführen, was die Ministerin mit dem Betreuungsgutscheinmodell meint. Dr Erstens stelle ich noch einmal ausdrücklich fest, dass ich die von Ihnen vorgenommene Bewertung nicht teile. Sie verfolgen offenkundig Presseberichte, die in sich völlig widersprüchlich sind. Mir liegt zufällig ein Auszug aus der Berichterstattung vor. Darin lautet die Überschrift eines Artikels: „Bund und Länder nähern sich an“. Ein anderer Artikel auf der Seite trägt den Titel „Finanzierung wieder offen“. Zweitens. Sie definieren die Diskussionen als Gipfel. Das ist Ihre Interpretation. Arbeitsgespräche müssen mehrfach stattfinden; das ist ein Prozess. Wir haben im Februar dieses Jahres angefangen. Jetzt ist gerade Juli. Wir haben fest vor, das Ganze zum 1. Januar 2008 auf den Weg zu bringen. Lassen Sie sich überraschen. Sie werden feststellen, dass dies gelingen wird. Im Übrigen werden unterschiedliche Finanzierungswege diskutiert. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage berücksichtigt, ob Gutscheine hilfreich sein können. Dass man dies erörtern muss, weil es Vorund Nachteile gibt, ist völlig klar. Dass diejenigen, die diese Unterstützung leisten – die Finanzierung soll durch den Bund, die Länder und die Kommunen erfolgen –, unterschiedliche Vorstellungen haben, ist völlig normal; denn bei der bundesweiten Einführung eines Gutscheinmodells handelt es sich um ein neues Verfahren. Das setzt einen Diskussionsprozess voraus. Wir sind völlig im Zeitplan, kluge Wege zu entwickeln, die allgemein Zustimmung finden. Das Wort zu einer Nachfrage hat der Kollege Burgbacher. Herr Staatssekretär, „Lassen Sie sich überraschen“ bedeutet im Klartext: Lassen Sie sich vor vollendete Tatsachen stellen. Deshalb frage ich noch einmal: Können wir in absehbarer Zeit mit Zwischenergebnissen rechnen, oder ist es vorgesehen, dass Ganze erst zum Schluss zu präsentieren? Wann können wir mit Zwischenergebnissen rechnen? Dr Wenn die vorbereitenden Gespräche mit den Ländern abgeschlossen sind, wird die Bundesregierung einen Gesetzentwurf vorlegen. Zum Zeitverlauf, was das Inkrafttreten des Vorhabens angeht, habe ich mich bereits geäußert. Der Gesetzentwurf wird auf parlamentarischer E t g 2 d D s w a d K s j u e g M t N ü t V o e r H N g z d (C (D bene zwischen Bundestag und Bundesrat intensiv beraen. Das wird in der zweiten Hälfte dieses Jahres erfolen müssen, wenn der eben genannte Termin 1. Januar 008 stimmt. Danke, Herr Staatssekretär. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. er Parlamentarische Staatssekretär Achim Großmann teht zur Beantwortung der Fragen zur Verfügung. Die Fragen 6 und 7 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch erden schriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 8 des Kollegen Dr. Anton Hofreiter uf: Wer ist nach Auffassung der Bundesregierung Aufgabenträger beim Transrapidprojekt in München und hat damit auch für die Kostenmehrung bei der Investition originär aufzukommen, und welche Gesamthöhe der Investitionskosten, zu bestreiten durch die öffentliche Hand, hält die Bundesregierung für vertretbar? Bitte, Herr Staatssekretär. A Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Sehr geehrter Herr ollege Dr. Hofreiter, die Deutsche Bahn AG bedient ich der DB Magnetbahn GmbH, um das Transrapidproekt in München eigenwirtschaftlich zu planen, zu bauen nd zu betreiben. Das Transrapidprojekt in München ist in Nahverkehrsprojekt. Gleichwohl ist die Bundesreierung der Auffassung, dass das Transrapidprojekt in ünchen nicht nur verkehrlichen Belangen Rechnung rägt, sondern auch einen hohen industriepolitischen utzen aufweist. Daher ist sie mit dem Freistaat Bayern bereingekommen, sich an der Finanzierung des Projekes zu beteiligen. Es werden derzeit Gespräche mit ertretern des Freistaates Bayern sowie der DB AG zu ffenen Fragen hinsichtlich der Gesamtfinanzierung und iner Verteilung der Risikotragung im Falle der Realisieung des Projektes geführt. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage, Herr ofreiter. Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610706000
Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1610706100
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1610706200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610706300
Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1610706400




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1610706500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610706600
Ernst Burgbacher (FDP):
Rede ID: ID1610706700
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1610706800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610706900
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610707000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610707100
Könnte der Herr Staatssekretär meine zweite Frage

leich mitbeantworten, weil sie in einem engen System-
usammenhang mit der ersten steht?


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610707200

Wenn auch der Herr Staatssekretär das so sieht.

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610707300


Gerne.






(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610707400

Dann rufe ich die Frage 9 des Kollegen Dr. Anton

Hofreiter auf:
Wie lange hält die Bundesregierung ihre Finanzierungszu-

sage für das Transrapidprojekt in München aufrecht, und kann
sich die Bundesregierung eine Umschichtung der im Haushalt
für das Transrapidprojekt in München veranschlagten Mittel
für eine Verbesserung der Schienenverbindung zwischen
München Hauptbahnhof und Flughafen München vorstellen?

Bitte, Herr Staatssekretär.

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610707500


Die Bundesregierung geht davon aus, Herr Kollege
Hofreiter, dass die laufenden Gespräche mit dem Frei-
staat Bayern und der DB AG zeitnah zu einem Ab-
schluss gebracht werden können. Haushaltsrelevante
Schlussfolgerungen oder sogar haushaltsrechtliche Fest-
legungen sind nach Abschluss der Gespräche möglich.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610707600

Kollege Hofreiter, Sie haben die Möglichkeit zu ins-

gesamt vier Nachfragen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Vielen Dank, Herr Staatssekretär, für die wortreiche
Nichtbeantwortung meiner Fragen. Ich habe in der
Frage 8 nach dem Aufgabenträger und nach den maxi-
malen Zuschüssen für das Konzept gefragt, die der Bund
für gerechtfertigt hält. Beide Fragen haben Sie gar nicht
beantwortet. Wer ist letztendlich der Aufgabenträger: der
Bund oder Bayern? Dabei geht es darum, wer die zu er-
wartenden Mehrkosten trägt. Eine weitere Frage ist, wie
viel der Bund maximal trägt. Hier geht es um Zahlen.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Das waren alle vier Fragen auf einmal!)


A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610707700


Herr Kollege Hofreiter, ich habe Ihre Fragen sehr
wohl beantwortet. Wenn man andere Antworten erwartet
hat, kann man sicherlich der Meinung sein, dass ich gar
nicht geantwortet habe.

Der Aufgabenträger, also derjenige, der das Projekt
plant, baut und betreibt, ist die DB Magnetbahn GmbH,
eine Tochter der Deutschen Bahn AG. Ich habe klarge-
macht, dass wir gemeinsam mit dem Freistaat Bayern
die Finanzierung sicherstellen wollen, weil das sowohl
für Bayern als auch für uns ein wichtiges Nahverkehrs-
projekt ist und daher eine gemeinsame Finanzverantwor-
tung besteht und weil wir darin einen industriepoliti-
schen Nutzen für den Bund sehen. Das ist die Grundlage
für die Gespräche, die wir zurzeit führen.

Wenn Gespräche noch laufen, kann ich Ihnen Fragen
zu genauen Summen schlechterdings nicht beantworten.
Das werden Sie sicherlich einsehen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610707800

Ich gebe Ihnen die Möglichkeit, noch eine Frage zu

formulieren, Herr Hofreiter.

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(C (D (Manfred Grund [CDU/CSU]: Großzügig, Frau Präsidentin!)



(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Herr Staatssekretär, ich sehe selbstverständlich ein,

ass Sie mir keine Summe nennen können, die Sie zah-
en werden. Vielmehr ist die entscheidende Frage, wel-
hes maximale Angebot an Bayern Sie sich vorstellen
önnen. Darauf kann man durchaus mit einer Zahl ant-
orten, es sei denn, Sie wissen keine.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610707900

Herr Staatssekretär, Sie entscheiden, was Sie antwor-

en.

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610708000


Ich antworte gerne. – Herr Dr. Hofreiter, Sie werden
ir in der Sommerpause fehlen, weil ich dann keine Fra-

en zum Transrapid beantworten darf. Sie kennen doch
lle Zahlen in- und auswendig. Ich weiß nicht, ob Sie da-
it rechnen, dass ich einen Blackout habe und andere
ahlen nenne. Wie Sie wissen, stehen 1,85 Milliarden
uro in Rede. Es gibt zudem einen Beschluss des Deut-
chen Bundestages – dieser manifestiert sich im Haus-
altsgesetz –, wonach wir uns mit maximal 50 Prozent
n den Kosten beteiligen. Ich weiß nicht, welche neuen
ahlen Sie aus mir herauslocken wollen. Es gibt jeden-

alls keine.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610708100

Ich befürchte, dass Sie Ihre Sommerplanungen koor-

inieren müssen, um sich zu begegnen und vielleicht
euigkeiten auszutauschen. Erst einmal herzlichen
ank für die Beantwortung dieser beiden Fragen.
Wir kommen zur Frage 10 der Kollegin Veronika

ellmann:
Welche Projekte beabsichtigt die Bundesregierung bezüg-

lich der TEN-Zuschüsse für den Mehrjahreszeitraum 2007 bis
2013 bzw. das Jahresprogramm 2008 bis zum 20. Juli 2007
bei der EU-Kommission anzumelden?

Bitte, Herr Staatssekretär.

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610708200


Vielen Dank. – Frau Kollegin Bellmann, durch die
B Netz AG werden Anträge auf den höchstmöglichen
EN-Zuschuss über das Bundesministerium für Verkehr,
au und Stadtentwicklung für das Mehrjahresprogramm
007 bis 2013 gestellt. Die Anträge der DB Netz AG lie-
en jedoch noch nicht vor, sodass über die konkreten
rojekte noch keine Aussagen getroffen werden können.
m Rahmen des Mehrjahresprogramms werden Anträge
ür die umweltfreundlichen Schienenprojekte gestellt.

Für andere Verkehrsträger, wie zum Beispiel die Stra-
en, können im Rahmen von Jahresprogrammen An-
räge gestellt werden. Für das Jahresprogramm 2008
önnen noch keine Anträge gestellt werden, lediglich für
as Jahresprogramm 2007. Auch hier liegen Anträge
och nicht vor.






(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610708300

Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage.


Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1610708400

Sie haben gesagt, es liegen noch keine Anträge vor.

Gibt es denn einen Willensbildungsprozess aufseiten der
Bundesregierung, was die möglichen Anträge betrifft?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610708500


Ich will Ihnen noch etwas zur Datenlage sagen. Die
Verordnung datiert vom Mai. Das heißt, die Europäische
Kommission hat etwas länger gebraucht, um auch im
Kontakt mit dem Europaparlament die entsprechenden
Grundlagen zu schaffen. Wir haben gerade die Antrags-
formulare bekommen. Sie wissen, dass die Anträge, die
wir bei der EU stellen, zunächst von den Verkehrsträgern
bei uns gestellt werden müssen. Wir haben eine Frist bis
zum 10. Juli gesetzt, Abgabefrist in Brüssel ist der
20. Juli. Wir halten also den zeitlichen Rahmen ein.

Der Verkehrsausschuss wurde heute über eine ent-
sprechende Liste informiert. Wenn ich mich recht erin-
nere, sind Sie ordentliches Mitglied des Verkehrsaus-
schusses. Ich kann sie Ihnen noch einmal vorlesen. Falls
Sie die Liste nicht gelesen haben, könnten wir uns auch
darauf einigen, uns auf das Projekt zu beschränken, das
Sie meinen. – Wir haben den Ausschuss heute infor-
miert. Damit ist zumindest offenkundig, bei welchen
Projekten wir mit Anträgen rechnen. Aber wie viele An-
träge tatsächlich gestellt werden, kann ich Ihnen noch
nicht sagen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610708600

Sie haben das Wort zur zweiten Nachfrage.


Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1610708700

Ich muss Sie leider etwas korrigieren, Herr Staats-

sekretär: Ich bin nur stellvertretendes Mitglied im Ver-
kehrsausschuss und habe heute an der zeitgleich stattfin-
denden Sitzung des Europa-Ausschusses teilgenommen,
in dem ich ordentliches Mitglied bin. Deshalb wäre es
günstig, wenn Sie zu dem Projekt, zu dem ich meine
Frage gestellt habe, doch noch eine Aussage träfen. An-
dernfalls könnte ich die Liste sicherlich auch über den
Verkehrsausschuss erhalten.

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610708800


In Ihrer nächsten Frage, der Frage 11, geht es um die
Achse Athen–Sofia–Budapest–Wien–Prag–Nürnberg–
Dresden. Wenn Sie einverstanden sind, würde ich zu-
nächst die Antwort auf diese Frage geben. Anschließend
können wir uns weiter darüber unterhalten.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610708900

Dann rufe ich nun die Frage 11 auf:

Gehört die Weiterentwicklung der Achse 22 Rostock–
Berlin–Dresden–Prag dazu, wenn nein, warum nicht?

Nach Ihrer Antwort kann die Kollegin Bellmann
exakt drei Nachfragen stellen.

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(C (D A Eine Achse 22 existiert in der Form, wie Sie sie foruliert haben, nicht. Es gibt eine vorrangige Achse 22 then–Sofia–Budapest–Wien–Prag–Nürnberg–Dresden. ür die erste Ausbaustufe der Strecke Rostock–Berlin iegt der EU-Kommission für die laufende Förderperiode in EFRE-Antrag, also ein Antrag für den Europäischen onds für regionale Entwicklung, vor. Dieser Antrag ist inwischen genehmigungsreif. Für die neue Förderperiode ist ine Antragstellung für die Strecken Rostock–Berlin und erlin–Dresden vorgesehen. Sie sehen daran, dass die Bundesregierung versucht, ie Fördermöglichkeiten sehr flexibel zu nutzen. Wenn ine Linie nicht als TEN-Projekt angemeldet ist, besteht ie in diesem Fall die Möglichkeit, einen weiteren euroäischen Fördertopf in Anspruch zu nehmen. Bitte. Ich habe zu dem Komplex nur eine Nachfrage. Dieses hema stand auch auf der Tagesordnung der Ministerräsidentenkonferenz Ost in der vorigen Woche. Inwieern finden die Ergebnisse dieser Konferenz Eingang in hre Beschlusslage? A Zur Erläuterung muss ich ein bisschen ausholen. Es ibt eine Liste vorrangiger Projekte, die in Anhang 3 der emeinschaftlichen Leitlinien für den Aufbau eines ranseuropäischen Verkehrsnetzes dargestellt sind. In ieser Liste sind 30 Projekte aufgeführt. Wenn ein neues rojekt aufgenommen werden soll, müssen wir in die ächste Phase gehen. Das bedeutet, dass eine Verändeung frühestens anlässlich der für 2010 geplanten Reviion der Leitlinien möglich ist. Wir müssen also ein forelles Verfahren einhalten und eine Veränderung bei der ommission beantragen. Hier hat auch das Europäische arlament ein Mitwirkungsrecht. Von daher können wir icht von Jahr zu Jahr neue Linien anmelden. Dasselbe Problem haben wir bei der Küstenautobahn 22. Wir müssen hier ein Beantragungsprozedere auf uropäischer Ebene berücksichtigen. Die Möglichkeit ibt es 2010. Eine Nachfrage hat der Kollege Steenblock. Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610709000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610709100
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1610709200
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610709300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610709400
Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,

ch möchte Sie bitten, die Aussage zu den Projekten
ich habe ähnliche Fragen gestellt – zu präzisieren. Sie

aben gerade die prioritären TEN-Projekte angespro-
hen. Es sind 30. Soweit ich weiß, sind davon vier deut-
che. Kann sich die Bundesregierung vorstellen – es ist
icht mehr so lange hin bis zum 20. Juli –, für diese vier






(A) )



(B) )


Rainder Steenblock
Projekte, die jetzt bei den TENs dabei sind, Zuschüsse
zu beantragen? Welche Projekte sind der Bundesregie-
rung bekannt, die bis zum 20. Juli vielleicht doch noch
in das Antragsverfahren kommen könnten?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610709500


Herr Abgeordneter Steenblock, es gibt aus meiner
Sicht keine vorrangigen Projekte, sondern vorrangige
Vorhaben. Diese sind auf Achsen beschrieben. Wir ha-
ben heute Morgen im Ausschuss gehört, dass die Mittei-
lung, die ich dem Ausschussvorsitzenden, Herrn
Dr. Lippold, zugestellt habe, bei einem Teil der Abge-
ordneten schon angekommen ist, aber noch nicht bei al-
len. Wir rechnen damit, dass beispielsweise für das vor-
rangige Vorhaben Achse 1 – das ist die Eisenbahnachse
Berlin–Verona–Mailand–Bologna–Neapel–Messina–Pa-
lermo – Anträge für verschiedene Streckenabschnitte ge-
stellt werden. Dasselbe gilt für die vorrangige Achse 2
– das ist Aachen–Köln – und für das vorrangige Vorha-
ben Achse 4, das ist die Hochgeschwindigkeitsachse
Ost-West, also Saarbrücken–Ludwigshafen. Es geht fer-
ner um die Achse 17 – das ist die Eisenbahnachse
Paris–Straßburg–Stuttgart–Wien–Bratislava –, es geht
um Kehl–Appenweier, um Stuttgart 21, um Stutt-
gart–Ulm, um Augsburg–Mehring–Olching, um Mün-
chen–Mühldorf–Freilassing. Dann geht es um das vor-
rangige Vorhaben Achse 20 – das ist die Eisenbahnachse
Fehmarnbelt – und die Achse 24, die Eisenbahnachse
Lyon– Genua–Basel–Duisburg–Rotterdam–Antwerpen.


(Vorsitz: Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt)


Es geht schließlich um das dritte und vierte Gleis der
Rheintalbahn – das wissen Sie – und Emmerich–Duis-
burg und Frankfurt–Mannheim.

Das sind mehr als vier Projekte. Wir rechnen damit,
dass zu allen vorrangigen Vorhaben Anträge vom Ver-
kehrsträger DB AG gestellt werden.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610709600

Eine weitere Frage hat der Kollege Heilmann.


Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610709700

Herr Staatssekretär, ich frage Sie, warum die Medien

schon von der Liste in Kenntnis gesetzt waren, offen-
sichtlich aber ein Teil der ordentlichen Ausschussmit-
glieder des Verkehrsausschusses, zu denen ich zähle, die
Liste noch nicht hat. Wie können Sie mir erklären, dass
es dazu kommt, dass ich als Parlamentarier davon aus
den Medien erfahren muss?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610709800


Das kann ich mir überhaupt nicht erklären, weil es
diese Liste nicht gibt. Ich zitiere einen Entwurf einer
Übersicht über Vorhaben. Ich habe Ihnen vorher erklärt,
dass wir den Verkehrsträgern eine Frist bis zum 10. Juli
gesetzt und noch keinen Antrag im Hause vorliegen ha-
ben. Ich habe allerdings im Ausschuss sehr offen da-
rüber gesprochen, dass die „üblichen Verdächtigen“ an-

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(C (D emeldet werden. Im Grunde genommen kann jeder bgeordnete, der Kenntnis von den vorrangigen Vorhaen hat, ohne Gefahr zu laufen, dass er durch die wirklihe Antragslage widerlegt wird, das jetzt schon kommuizieren. Das ist wohl in dem einen oder anderen Fall on Kolleginnen und Kollegen gemacht worden. Wir haben keine Liste. Die können wir erst erstellen, enn die Antragsfrist abgelaufen ist und wir die Anträge ennen. Wir haben einfach einmal zusammengestellt, elche Vorhaben es gibt. Das ist keine neue Liste. Diese orrangigen Vorhaben sind dem Deutschen Bundestag eit mehreren Jahren bekannt. Da war offenbar jemand ehr clever und schnell. Ich rufe die Frage 12 des Kollegen Rainder teenblock auf: Welche Verkehrsprojekte wird die Bundesregierung bei der EU als vorrangig zu fördernde Projekte im Rahmen der TEN-Projekte – transeuropäische Netze – für die Förderperiode 2007 bis 2013 beantragen? A Herr Kollege Steenblock, meine Antwort ist teilweise edundant, aber das werden Sie verstehen. Durch die B Netz AG werden Anträge für die Förderperiode 007 bis 2013 über das Bundesministerium für Verkehr, au und Stadtentwicklung gestellt. Die Anträge der B Netz AG liegen jedoch noch nicht vor, sodass über ie konkreten Projekte noch keine Aussagen getroffen erden können. Ihre Nachfrage, bitte. Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610709900
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610710000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610710100
Herr Staatssekretär, Sie haben gerade die Liste der

öglichen Projekte für eine Bezuschussung angespro-
hen. Sind der Bundesregierung aus dem bisherigen An-
ragsverfahren Fälle bekannt, in denen der Maximalwert
ür Zuschüsse – 20 bzw. 30 Prozent, je nach Struktur –
ezahlt worden ist? Anders formuliert: Ist der Bundes-
egierung bekannt, in welcher Höhe Zuschüsse zu den
EN-Projekten zurzeit gezahlt werden?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610710200


Was die Vergangenheit angeht, muss ich die Antwort
uf Ihre Frage schuldig bleiben, weil ich nicht im Detail
eiß, ob jeweils die maximale Zuschusshöhe gezahlt
orden ist. Ich würde sie Ihnen gern schriftlich beant-
orten.

Die jetzige Lösung sieht vor, dass grenzüberschrei-
ende TEN-Projekte mit bis zu 30 Prozent bezuschusst
erden sollen.


(Rainder Steenblock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Können!)







(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Achim Großmann
– „Können“, da haben Sie völlig recht. – Die anderen
Zuschusshöhen liegen bei 20 und bei 10 Prozent. Dort,
wo es um Planung geht, liegen sie, glaube ich, bei bis zu
50 Prozent.

Angesichts der Fülle der angemeldeten Vorhaben ei-
nerseits und der zur Verfügung stehenden Mittel anderer-
seits gehe ich davon aus, dass die maximale Förderhöhe
nur bei ganz prioritären Maßnahmen erreicht wird. So-
wohl das Europäische Parlament als auch die Europäi-
sche Kommission müssen sie für sehr prioritär halten.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610710300

Haben Sie keine weitere Zusatzfrage? – Nein.

Dann rufe ich die Frage 13 des Kollegen Rainder
Steenblock auf:

Wie hoch ist im Falle der Beantragung des Verkehrspro-
jekts „feste Fehmarnbeltquerung“ für die Förderperiode 2007
bis 2013 der Finanzierungsanteil, den die Bundesregierung
bei der EU beantragt?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610710400


Deutschland und Dänemark wollen für das Querungs-
bauwerk der festen Fehmarnbeltquerung einen gemein-
samen Antrag und für die Hinterlandverbindungen
Anträge auf Zahlung von EU-Mitteln bis zur Höchstför-
derungsgrenze des TEN-Projekts der EU stellen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610710500

Herr Kollege, eine Zusatzfrage.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Staatssekretär, ist die Ratifizierung des Staats-
vertrags zwischen Deutschland und Dänemark über die-
ses Projekt Voraussetzung für eine Antragstellung?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610710600


Die Ratifizierung ist nicht Voraussetzung für eine An-
tragstellung.

Auch bei anderen Projekten, deren Realisierung wir
vor Augen haben, nehmen wir eine Anmeldung vor, ob-
wohl bestimmte Planungsschritte oder die Baureife feh-
len. Wie Sie wissen, sieht die Europäische Kommission
die Fehmarnbeltquerung – Herr Barrot hat das mehrfach
unterstrichen – als sehr prioritäres Projekt an. Ich gehe
davon aus, dass daraus keine Probleme resultieren.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610710700

Haben Sie eine weitere Zusatzfrage?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ja, ich möchte eine zweite Zusatzfrage stellen. – Herr
Staatssekretär, Sie haben gerade gesagt, es werde einen
gemeinsamen Antrag zum Bau der Brücke geben. Für
die beiden Hinterlandanbindungen Deutschlands sind
Projekte in Höhe von ungefähr 800 Millionen Euro im

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(C (D espräch. Wird es eine gemeinsame Beantragung dieser rojekte geben, oder wird jedes Land einen eigenen An rag stellen? Auch wenn Sie noch nicht alle Projekte der B AG kennen, sind Sie über den Gang der Entscheiungen in etwa informiert. A Ich habe an den Verhandlungen – sie haben letzte Wohe Freitag stattgefunden – nicht persönlich teilgenomen. Ich weiß jetzt nicht, ob ein gemeinsamer Antrag uch dafür vorgesehen ist. Ich könnte mir vorstellen, ass es Sinn macht, diese eindeutig national begründeten rojekte auch national zu beantragen. Auch dazu würde ch Ihnen die vollständige Antwort gern schriftlich geen. Ich habe sie jetzt nicht parat. Eine weitere Nachfrage zu diesem Themenkomplex öchte der Kollege Heilmann stellen. Herr Staatssekretär, ist es richtig, dass nach 25-jähri er Refinanzierung einer festen Fehmarnbeltquerung eiterhin Mautgebühren in einer Höhe von mindestens 0 Euro erhoben werden, die nicht allein dem dänischen taat zufließen? A Ich kann Ihnen nur sagen: Wir haben das Verhandungsergebnis erzielt, dass die Fehmarnbeltquerung von änischer Seite geplant, gebaut und betrieben wird. Das eißt, das volle Risiko übernimmt Dänemark. Eine weitere Frage hat die Kollegin Hirsch. Danke schön, Frau Präsidentin. – Wird in irgendeiner orm über einen maximalen Zeitraum diskutiert, in dem s Mautzahlungen überhaupt geben darf? Gibt es irgendelche Verhandlungen über Festlegungen? A Ich habe in der Beantwortung der Frage von Herrn eilmann schon darauf hingewiesen, dass dieses Projekt n alleiniger Verantwortung des Königreichs Dänemark urchgeführt wird. Deshalb kann ich diese Frage nicht eantworten. Der Herr Kollege Storjohann hat noch eine Nach rage. Herzlichen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staats ekretär, ich habe eine Frage zur Förderung. In der Reion Ostholstein wird behauptet, dass nicht die Gesamt Gero Storjohann kosten des Brückenbauwerks Grundlage der Förderung seitens der EU sind, sondern nur der Anteil der Schienenmaßnahme auf der Brücke. Was ist nun richtig? A Auch das würde ich gern erst dann beantworten, wenn die Anträge der Projektträger vorliegen. Ich habe Ihnen bei der Antwort auf die Frage zu den TEN-Vorhaben – es ging darum, welche Vorhaben voraussichtlich angemeldet werden – gesagt, dass Schienenprojekte als vorrangige Vorhaben gefördert werden sollen. Von daher gehe ich davon aus, dass das auch auf die Brücke zutrifft. Auf der anderen Seite ist es ein grenzüberschreitendes Verkehrsprojekt. Weil wir in dem Fall auch Anträge für Straßenbaumaßnahmen stellen können, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es zu einer gemischten Beantragung kommt. Wie gesagt, die Verhandlungen sind gerade erst abgeschlossen worden. Es gibt noch nicht einmal eine Information in Form eines Vermerks für das Haus selber. Ich würde Ihnen die präzise Antwort gern dann geben, wenn der Informationsstand etwas gesicherter ist. Sie wissen, dass man sich bei solchen Gesprächen auf etwas einigt, dass dann aber noch vielfältige Detailarbeit notwendig ist. Sie haben davon gehört, dass wir Staatsverträge vorbereiten müssen. Das heißt, es kommt zu einem Gesetzgebungsverfahren des Deutschen Bundestages. Das alles müssen wir jetzt seriös abarbeiten, um dann auf der sicheren Seite zu sein. Bis zum 20. Juli werden wir uns mit den Dänen sicherlich darüber geeinigt haben, wie viele Mittel wir für die Fehmarnbeltquerung beantragen. Ich darf vielleicht noch darauf hinweisen, dass wir nicht die gesamten Kosten für den Förderzeitraum 2007 bis 2013 anmelden werden; es wird sozusagen nur eine erste Tranche sein. Die TEN-Mittel laufen 2013 aus. Dann gibt es eine neue finanzielle Vorausschau. Darin wird neu festgelegt, welche Mittel für weitere TEN-Projekte zur Verfügung stehen. Die Dänen rechnen damit, dass 2018 die Fertigstellung erfolgt. Das bedeutet, dass der weitaus größere Bauabschnitt – damit auch die Beantragung der Mittel – in den nächsten Förderzeitraum fallen wird. Wir haben also genug Möglichkeiten, bei der Anmeldung sehr flexibel zu reagieren. Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen zu Fragen zu diesem Geschäftsbereich mehr. – Herr Staatssekretär, ich danke Ihnen für die Beantwortung der Fragen. Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Die Frage 14 des Kollegen Dr. Ilja Seifert sowie die Fragen 15 und 16 der Kollegin Sylvia KottingUhl werden schriftlich beantwortet. Wir kommen dann zum Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes. Die Frage 17 d d s G D a k g d w t s r d t u b D W w b d B F h r F r r S a z d g s h v t r w I p m s I f r (C (D es Kollegen Wolfgang Wieland ist zurückgezogen woren. Die Frage 18 des Kollegen Christoph Waitz wird chriftlich beantwortet. Zur Beantwortung der weiteren Fragen aus diesem eschäftsbereich steht die Staatsministerin Professor r. Maria Böhmer zur Verfügung. Ich rufe die Frage 19 der Kollegin Sevim Dağdelen uf: Welche Organisationen wurden/werden nach welchen Gesichtspunkten zum zweiten Integrationsgipfel der Bundesregierung am 12. Juli 2007 eingeladen? D Ich beantworte die Frage wie folgt: Zum zweiten Interationsgipfel werden dieselben Organisationen eingelaen, die auch beim ersten Integrationsgipfel vertreten aren. Am ersten Integrationsgipfel nahmen teil: Vertre erinnen und Vertreter von Migrantenorganisationen owie Einzelpersönlichkeiten, die zuständigen Ministeinnen und Minister des Bundes, von der Ministerpräsientenkonferenz benannte Vertreter der Länder, Vertreerinnen und Vertreter der kommunalen Spitzenverbände nd ausgewählter Kommunen sowie von Wirtschaftsveränden, außerdem Vertreterinnen und Vertreter des eutschen Gewerkschaftsbundes, der Kirchen, der ohlfahrtsverbände, der Medien, der Kultur, ausgeählter Stiftungen, sonstiger bundesweit tätiger Verände und Vereine, der Wissenschaft, von Einrichtungen er praktischen Integrationsarbeit. Für den Deutschen undestag wurden Vertreterinnen und Vertreter der raktionsvorstände eingeladen. In diesem Zusammenang verweise ich auch auf die Antwort der Bundesegierung auf Frage 6 der Kleinen Anfrage der FDPraktion zum Thema Integrationsgipfel und Islamkonfeenz der Bundesregierung vom 7. Dezember 2006. Eine Nachfrage bitte, Frau Kollegin. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatsministe in Böhmer, meine erste Frage bezieht sich auf das, was ie am Ende Ihrer Antwort im Hinblick auf die Antwort uf die Kleine Anfrage der FDP-Fraktion vom 7. Deember 2006 gesagt haben. Ist die Vermutung richtig, ass die Bundesregierung vor dem ersten Integrationsipfel letztes Jahr kritische Nachfragen zu konkreten Zuammensetzungen der eingesetzten Arbeitsgruppen verindern wollte oder dass sie diese Fragen immer noch erhindern will? Das frage ich in Anbetracht der Situaion, dass bezüglich des Antwortverhaltens der Bundesegierung eine permanente Verweigerungshaltung nacheisbar ist, was die Auflistung der Personen bzw. der nstitutionen angeht, die in den jeweiligen Arbeitsgrupen zur Erarbeitung eines Nationalen Integrationsplans it eingebunden sind bzw. die letztes Jahr und auch die es Jahr zu dem Integrationsgipfel eingeladen wurden. ch möchte daran erinnern, dass es auch eine Kleine Anrage der Fraktion Die Linke gab, die von der Bundesegierung am 14. November 2006 beantwortet wurde. In Sevim DaðdelenSevim Dağdelen ihrer Antwort teilte die Bundesregierung mit, dass eine Übermittlung von Personendaten im Rahmen der Antwort auf eine Kleine Anfrage angeblich nicht möglich ist. Die FDP-Fraktion erhielt auf ihre Kleine Anfrage die Antwort, dass man die Institutionen und Personen nicht in der Antwort auf die Kleine Anfrage auflisten könne, weil die gesetzlichen Vorschriften zur informationellen Selbstbestimmung dies verbieten würden. Frau Kollegin, darf ich Sie bitten, sich ein bisschen kürzer zu fassen, damit der Inhalt der Frage wirklich erfasst werden kann. Mache ich. – Ist in Anbetracht dessen, dass die Listen mit den Namen der Personen und auch der Institutionen und Organisationen, die teilgenommen haben, online verfügbar sind, nachvollziehbar, dass die Vermutung naheliegt, die Bundesregierung habe kritische Nachfragen behindern oder auch verhindern wollen, indem sie keine Antworten gegeben hat? D Frau Kollegin, Ihre Vermutung ist schlichtweg falsch. Haben Sie eine weitere Nachfrage? Habe ich, Frau Präsidentin. – Die zweite Nachfrage ergibt sich aus Tickermeldungen des vergangenen Tages. Gibt es Verbände oder Personen, Frau Staatsministerin, die mit Verweis auf die Novellierung des Zuwanderungsgesetzes und auch auf die Novellierung des Staatsangehörigkeitsgesetzes im Rahmen der elf EU-Richtlinien, die umgesetzt worden sind, eine Einladung ausgeschlagen haben oder ihre Teilnahme abgesagt haben? Ich frage dies, weil es gestern Tickermeldungen von AFP und auch von epd gab, dass der Integrationsgipfel wegen neuer Ausländergesetze zu scheitern drohe und Verbände ihre Teilnahme infrage stellten. D Frau Kollegin, wenn Sie die neuen Tickermeldungen von heute verfolgen, dann stellen Sie fest, dass die von gestern überholt sind. Eine Nachfrage hat nun die Kollegin Hirsch. (Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Entschuldigen Sie mal bitte, Frau Staatsministerin! Das war keine Antwort!)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610710800
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610710900
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610711000
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610711100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610711200
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610711300
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610711400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610711500
Gero Storjohann (CDU):
Rede ID: ID1610711600




(A) )


(B) )

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1610711700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610711800
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610711900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610712000
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610712100




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610712200
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610712300
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610712400
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610712500
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610712600
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610712700
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610712800

D
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610712900


Ich kann Ihnen an dieser Stelle gerne noch mehr sa-
gen. Sie haben es gestern ja auch verfolgt: DITIB hat

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(C (D ich öffentlich geäußert, auch in einer Pressekonferenz. ch habe gestern mit einem Vertreter von DITIB persönich gesprochen und habe ihm Sachverhalte erläutert. ir sind in einem guten Kontakt. Ich wiederhole hier erne, dass alle, die wir eingeladen haben, herzlich willommen sind. Wir haben einen gemeinsamen Integraionsprozess begonnen, der den neuen Weg beschreibt: ir reden nicht mehr über die Migranten, sondern wir eden mit ihnen. Das möchten wir gerne fortsetzen. Daei ist es auch wichtig, dass alle, die an den Arbeitsgrupen des ersten Integrationsgipfels beteiligt waren, diese rbeit fortsetzen; denn wenn der Nationale Integrationslan vorliegt, kommen wir in die außerordentlich spanende Phase der Umsetzung. Diese Arbeit dient den vieen Menschen in unserem Land, die zugewandert sind – llein 2,5 Millionen Menschen in Deutschland sind türischstämmig. Ich bin mir sicher, dass die Migrantenrganisationen um ihre Verantwortung an dieser Stelle issen und sie auch entsprechend wahrnehmen werden. Das Wort zu einer weiteren Frage hat nun die Kolle in Hirsch. (Sevim Dağdelen [DIE LINKE]: Sie hat aber nicht geantwortet!)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610713000

Natürlich hat sie geantwortet.

Frau Kollegin Hirsch, bitte.


Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610713100

Es gab von über 20 Organisationen, die am Integra-

ionsgipfel beteiligt sind, einen offenen Protestbrief.
arin heißt es, dass mit dem EU-Richtlinien-Umset-

ungsgesetz – ich zitiere – „Sinn und Zweck des Integra-
ionsgipfels“ infrage stehen. Mich würde interessieren,
b aufgrund dieser scharfen Kritik in irgendeiner Form
onsequenzen gezogen wurden bzw. ob sie Auswirkun-
en hatte. Gab es also zum einen Organisationen oder
uch Einzelpersonen, die in irgendeiner Form im Rah-
en dieses Prozesses aus Arbeitsgruppen ausgestiegen

ind? Gibt es zum anderen dazu eine Stellungnahme von
hnen oder vielleicht sogar direkt von der Bundeskanzle-
in?

D
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610713200


Es hat eine sehr erfreuliche, intensive Zusammenar-
eit in allen Arbeitsgruppen stattgefunden. Höchst er-
reulich, Frau Kollegin, ist, dass neben dieser intensiven
usammenarbeit im Zuge dieses Prozesses gerade von-
eiten der Migrantenorganisationen zahlreiche Selbst-
erpflichtungen bei der Erarbeitung des Nationalen Inte-
rationsplans eingegangen wurden. Dies ist hoch
nzuerkennen und zeigt, dass das gemeinsame Verständ-
is von Integration, an dem wir arbeiten, wirklich tragfä-
ig sein wird.

Dass es Kritik an einzelnen Punkten des Richtlinien-
msetzungsgesetzes gibt, ist uns bekannt. Wir sind hier

uch im Gespräch. Die Sichtweise, die ich an dieser
telle einnehme, ist ganz eindeutig: In diesem Gesetz
ind viele Punkte enthalten, die die Integration befördern
erden.






(A) )



(B) )


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610713300

Eine weitere Nachfrage hat Frau Kollegin Jelpke.


Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610713400

Frau Staatsministerin, ich würde gerne wissen, ob sol-

che nichtstaatlichen Organisationen wie Flüchtlingsini-
tiativen und -verbände, die ja kritisieren, dass der Fokus
der Integrationsbemühungen auch auf die illegal in
Deutschland lebenden Menschen gerichtet werden
müsse, eingeladen waren und, wenn nicht, warum nicht.

D
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610713500


Wir haben die gleichen Organisationen wie beim letz-
ten Mal eingeladen. Darüber hinaus konnten im Rahmen
der Integrationsforen auch weitere hinzukommen. Sie
wissen, dass das Thema Illegalität in der weiteren parla-
mentarischen Diskussion eine Rolle spielt. Wir haben
den Schwerpunkt auf die 15 Millionen Menschen mit
Migrationshintergrund gelegt, die in unserem Land le-
ben, daneben aber natürlich auch solche Fragen behan-
delt. Zugleich haben wir auch klare Verabredungen zwi-
schen gesetzlichen Initiativen und dem Nationalen
Integrationsplan getroffen. Wir müssen nämlich sehr
wohl sehen, dass Integration über weite Strecken eine
gesellschaftspolitische Aufgabe ist.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610713600

Nun hat das Wort zu einer weiteren Nachfrage der

Kollege Heilmann.


Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610713700

Frau Staatsministerin, Sie sagten, dass die Tickermel-

dung von gestern mittlerweile veraltet sei.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist immer so!)


Deswegen frage ich Sie, ob Sie Kenntnis von der dpa-
Meldung von 13.48 Uhr haben, in der DITIB mit dem
Rückzug droht.

D
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610713800


Ich habe die Meldung so verstanden – es wäre viel-
leicht ganz gut, wenn wir die im Raum stehenden Mel-
dungen einmal wechselseitig austauschten –, dass DITIB
noch überlegt, aber noch keine Entscheidung getroffen
ist.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610713900

Damit kommen wir zur Frage 20 der Kollegin Sevim

Dağdelen:
Auf welche Weise und in welchem Umfang flossen die in

den Abschlussberichten der nach dem ersten Integrationsgip-
fel eingesetzten Arbeitsgruppen bzw. deren Unterarbeitsgrup-
pen dokumentierten Feststellungen und Vorschläge in den Na-
tionalen Aktionsplan Integration ein, der am 12. Juli 2007
beim zweiten Integrationsgipfel vorgestellt werden wird?

Frau Staatsministerin, bitte.

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(C (D D Die Abschlussberichte der Arbeitsgruppen und Unterrbeitsgruppen werden als Teil des Nationalen Integraionsplans unverändert wiedergegeben. Ihre Nachfrage, bitte. Das ist sehr schön, dass all das unverändert wieder egeben wird. Inwiefern wurden die Abschlussberichte er Unterarbeitsgruppen und der Arbeitsgruppen verffentlicht bzw. warum werden bzw. wurden sie nicht der nur zum Teil veröffentlicht? Planen Sie noch, diese bschlussberichte komplett zu veröffentlichen? Wenn icht, warum nicht? D Frau Kollegin, ich habe eben gesagt, dass die Abchlussberichte der Arbeitsgruppen und Unterarbeitsruppen zu allen Themenfeldern als Teil des Nationalen ntegrationsplanes veröffentlicht werden. Die Veröffentichung findet mit dem Integrationsgipfel am 12. Juli tatt, und sie werden dort eins zu eins dokumentiert weren. Ihre weitere Nachfrage, bitte. Ich bitte Sie, etwas zu dem Verdacht zu sagen, dass laut Berichten von Teilnehmerinnen und Teilnehmern er Arbeitsgruppen – im Nationalen Integrationsplan ohehin nur diejenigen Vorschläge der Arbeitsgruppen aufenommen werden, die in dem Gesetzgebungsverfahren ur Umsetzung der EU-Richtlinien den Vorstellungen ntsprechen. D Frau Kollegin, alles was in den Arbeitsgruppen als rgebnis der Arbeit festgehalten wird, wird auch in dieer Form veröffentlicht, und zwar, wie gesagt, eins zu ins. Es gibt zu diesem Themenkomplex noch mehrere achfragen. Zuerst die Kollegin Enkelmann. In ihren Antworten auf Kleine Anfragen der Fraktion ie Linke hat sich die Bundesregierung geweigert, die usammensetzung der Arbeitsgruppen des Integrationsipfels zu benennen. Könnte das damit zusammenhänen, dass dann aufgefallen wäre, dass zwar Vertreter der oalitionsfraktionen des Bundestages vertreten sind, ber nicht der Oppositionsfraktionen? D Frau Kollegin, ich weise Ihre Unterstellung deutlich zurück. Eine weitere Nachfrage des Kollegen Heilmann. Frau Staatsministerin, können der Integrationsgipfel und der Nationale Integrationsplan überhaupt noch glaubwürdig sein, nachdem im Namen der Integration die Rechte von Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlingen durch das EU-Richtlinien-Umsetzungsgesetz massiv beschnitten wurden, etwa durch die Beschränkung des Rechts auf Ehegattennachzug, die auch nach Aussage vieler Sozialdemokraten bzw. nach Andeutung des Innenausschussvorsitzenden Edathy hier im Plenum verfassungswidrig sein dürfte? D Herr Kollege, zum einen gehe ich davon aus, dass ein Gesetz, das vom Innenministerium, welches besonders der Verfassungsgemäßheit und deren Prüfung verpflichtet ist, erarbeitet worden ist, der Verfassung genügt. (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist gefährlich!)

Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610714000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610714100
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610714200
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610714300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610714400
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610714500
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610714600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610714700
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610714800




(A) )


(B) )

Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610714900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610715000
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610715100
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610715200

Zum anderen unterstützt dieses Gesetz in vielen Punkten
deutlich die Integration; der frühe Erwerb der deutschen
Sprache ist für eine schnelle Integration außerordentlich
hilfreich.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610715300

Das Wort zu einer weiteren Nachfrage hat nun die

Kollegin Höger.


Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610715400

Ich denke, dass mit dem Integrationsgipfel und dem

Nationalen Integrationsplan unterschiedliche Zielsetzun-
gen verfolgt werden. Wie kommen Sie auf die Idee, den
Nationalen Integrationsplan, welcher Ziele der Integra-
tionspolitik, konkrete Maßnahmen und Selbstverpflich-
tungen enthalten soll, mit der gesetzlich vorgesehenen
Vorlage eines Berichtes über die Lage von Ausländerin-
nen und Ausländern in Deutschland zu verbinden?

D
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610715500


Frau Kollegin, Sie haben selbst einen Antrag gestellt,
der morgen im Deutschen Bundestag behandelt werden
wird. Wir werden uns dann dieser Thematik zuwenden.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610715600

Nächste Fragestellerin ist nun die Kollegin Jelpke.


Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610715700

Frau Staatsministerin, im Abschlussbericht der Ar-

beitsgruppe 4 heißt es einleitend, dass die Teilnehmerin-

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(C (D en und Teilnehmer der nichtstaatlichen Organisationen as Ausklammern ausländerrechtlicher Fragestellungen iederholt kritisiert hätten. Insbesondere hätte erörtert erden müssen, wie Geduldete und Illegalisierte in ein ntegrationskonzept mit einbezogen werden können, was as EU-Richtlinien-Umsetzungsgesetz erfordert, schreibt iese Gruppe. Ich frage Sie, inwieweit das Mandat, also ie Themenbereiche der Arbeitsgruppen, beschränkbar st – Ausklammerung von Flüchtlingen, Illegalisierten, usländerrechtlichen Fragestellungen, Wahlrecht – und nwieweit sich Arbeitsgruppen über welche Vorgaben inweggesetzt haben. D Frau Kollegin, wir achten sehr die Arbeit des Deutchen Bundestages. Hier sind zwei parallele Prozesse bgelaufen. Das eine ist der Gesetzgebungsprozess zur msetzung der EU-Richtlinien, das andere ist der Pro ess zur Erarbeitung des Nationalen Integrationsplanes. ier gab es die Verabredung – das wurde auch allgemein kzeptiert –, dass sich auf der einen Seite der Deutsche undestag um die Gesetzgebung kümmert und dass auf er anderen Seite das große Feld der gesellschaftspolitichen Entwicklung seinen Platz im Nationalen Integraionsplan haben wird. Ich darf Ihnen sagen, dass sich Integration nicht allein n gesetzgeberischen Maßnahmen erschöpft. Der neue eg, den wir hier beschreiten, nämlich in der gesamten reite der Gesellschaft auf Integration hinzuwirken, ird sehr erfolgreich sein. Nächste Fragestellerin ist die Kollegin Hirsch. Besten Dank. – Meine Nachfrage bezieht sich auf Ihre ntwort, die Sie gerade auf die Nachfrage meiner Kollein Dagmar Enkelmann gegeben haben. Sie sagten, es ei sozusagen eine Unterstellung, zu behaupten, dass ertreterinnen und Vertreter der Oppositionsfraktionen icht ausreichend beteiligt gewesen seien. Meine Nachrage an dieser Stelle ist: Welche Vertreterinnen und Verreter aus den Oppositionsfraktionen des Bundestages aren beteiligt? Wenn Sie mir darauf keine Antwort geen können, dann möchte ich Sie darum bitten, Ihre Antort auf die Nachfrage der Kollegin Enkelmann zu beründen. D Frau Kollegin, der Gesamtprozess des Nationalen Inegrationsplanes hat zum einen die Arbeitsgruppen und um anderen die Integrationsforen umfasst. Die Integraionsforen haben wir so eingerichtet, dass sich möglichst iele Interessierte daran beteiligen konnten. Deshalb haen wir Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktionen des eutschen Bundestages eingeladen. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Ich hatte nach den Arbeitsgruppen gefragt!)

Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610715800
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610715900
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610716000
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1610716100






(A) )



(B) )


Staatsministerin Dr. Maria Böhmer
Diese Einladung ist auch auf unterschiedliche Art und
Weise wahrgenommen worden. Ich glaube, es bestand
eine gute Möglichkeit, sich in diesen Prozess einzuklin-
ken.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Es war die Frage nach den Arbeitsgruppen!)


Ganz davon abgesehen, haben wir uns – das hat mich
sehr gefreut – wiederholt in verschiedenen Ausschüssen
des Deutschen Bundestages zu diesen Themen verstän-
digt. Ich bin davon überzeugt, dass der Bundestag der
passende Ort ist, an dem sich Bundesregierung und Ab-
geordnete in diesen Fragen verständigen und zu Lösun-
gen kommen müssen.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Frage nicht beantwortet!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610716200

Frau Staatsministerin, ich danke Ihnen für die Beant-

wortung dieser Fragen.

Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Arbeit und Soziales. Für die Beantwor-
tung der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekre-
tär Franz Thönnes zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 21 der Kollegin Cornelia Hirsch
auf:

Wie kommt die Bundesregierung vor dem Hintergrund,
dass Arbeitgeber für die Bereitstellung von Ausbildungsplät-
zen zuständig sind, zu einer Gesetzesinitiative, die Zuschüsse
aus Steuermitteln für die Bereitstellung von Ausbildungsplät-
zen verspricht, anstatt die Verantwortung der Unternehmen
einzufordern?

F
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610716300


Werte Frau Hirsch, ich beantworte Ihre Frage wie
folgt: Der Deutsche Bundestag hat sich am 22. Juni 2007
auf Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD
– das ist die Drucksache 16/5730 – unter dem Titel
„Junge Menschen fördern – Ausbildung schaffen und
Qualifizierung sichern“ zur Situation und Zukunft der
betrieblichen Ausbildung geäußert. Die Bundesregie-
rung wurde unter anderem aufgefordert, zu prüfen, ob
Unternehmen begünstigt werden können, die über
Durchschnittsbedarf junge Menschen ausbilden.

Die Prüfung bezieht sich konkret auf die Frage, ob
diejenigen Unternehmen, die über Durchschnittsbedarf
ausbilden, eine Vergünstigung in Form einer Reduzie-
rung der Arbeitgeberbeiträge zur Arbeitslosenversiche-
rung erhalten können. Die Prüfung durch die Bundes-
regierung ist hierbei noch nicht abgeschlossen. Eine
Gesetzesinitiative liegt aus diesem Grund noch nicht vor.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610716400

Frau Kollegin, Ihre Nachfrage.


Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610716500

Besten Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,

erst einmal ein Dankeschön an dieser Stelle für die aus-
führliche Beantwortung. Es ist richtig, dass es sich bis-

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(C (D er um einen Prüfauftrag an die Bundesregierung hanelt. Da dieser Prüfauftrag noch nicht abgeschlossen ist, ist eine Frage: Wird vonseiten der Bundesregierung über egt, inwieweit man Unternehmen, die ausbilden, in rgendeiner Form finanziell unterstützen kann – eine Reuzierung der Arbeitgeberbeiträge ist quasi eine finanielle Unterstützung – und inwieweit es andere Möglicheiten der finanziellen Unterstützung gibt? Man könnte in diesem Zusammenhang das Konzept iner Ausbildungsplatzumlage in die Diskussion brinen, das beide Teile beinhaltet. Auf der einen Seite soll lso derjenige, der nicht ausbildet, zahlen. Auf der andeen Seite soll derjenige, der ausbildet – das ist das Konept, für das es zurzeit einen Prüfauftrag gibt –, darin unerstützt werden. F Frau Kollegin Hirsch, wir sind ja bei den Aktivitäten er vergangenen Jahre, die das Ziel hatten, die Wirtchaft mit einzubinden und sie zu ihrer Verantwortung ür die Berufsausbildung und zu Investitionen in junge enschen zu ermahnen und anzuhalten, nicht ganz unerolgreich gewesen. Im Jahr 2006 ist die Zahl der Ausbilungsplätze um rund 26 000 auf circa 576 000 gestieen. Das war eine Steigerungsrate von 4,7 Prozent. usätzlich jährlich 30 000 Ausbildungsplätze waren daals im Ausbildungspakt verabredet. Es sind real 67 900 eworden. Zwischenzeitlich wurden 41 800 Einstiegsqualifizieungsplätze geschaffen. 36 800 Arbeitsverhältnisse wuren bereits begonnen. Auch das gibt jungen Menschen ine Chance. Wir wollen das fortsetzen und diese Zahl uf 40 000 erhöhen. Wir sind sehr erfreut über die Zahl erjenigen, die nachher in eine Berufsausbildung einsteien konnten: Es waren 62,7 Prozent der Beteiligten; das st eine gute Rate. Die Wirtschaft hat sich gleichzeitig azu bereit erklärt, jährlich zusätzlich 60 000 Ausbilungsplätze zu schaffen und 30 000 neue Betriebe zu geinnen, die sich an der wichtigen Aufgabe der Berufs usbildung beteiligen. Ich glaube, dass wir vor diesem Hintergrund gemeinam die Kraftanstrengung unternehmen sollten, diese ahlen auch zu erreichen, bevor wir über andere Instruente nachdenken. Wir gehen dem Prüfauftrag, den uns er Deutsche Bundestag gegeben hat, nach. Wir werden inzelne Kriterien formulieren, die Ergebnisse nachher uswerten und dann schauen, ob dies – so lautete ja die ormulierung – umsetzbar ist. Haben Sie eine weitere Nachfrage? Ja, ich habe eine weitere Nachfrage. – Ich bin immer ieder etwas überrascht, dass die Bundesregierung, enn man in der Fragestunde über bestimmte Ausbilungszahlen diskutiert, in der Tendenz immer den Cornelia Hirsch Schwerpunkt auf vermeintlich positive Zahlen legt. Eine Zahl hat mich dabei sehr erschreckt – sie ist von Ihnen überhaupt nicht genannt worden –: Dabei geht es um die Frage, wie hoch mittlerweile der Anteil derjenigen ist, die als sogenannte Altbewerberinnen und Altbewerber schon seit mindestens einem und häufig schon seit mehreren Jahren auf einen Ausbildungsplatz warten. Diese Zahl ist Ihnen bekannt; sie liegt mittlerweile bei knapp über der Hälfte derjenigen, die einen Ausbildungsplatz suchen. In diesem Zusammenhang lautet meine Frage, ob die Bundesregierung vor diesem Hintergrund wirklich der Auffassung ist, dass sie in den letzten Jahren eine erfolgreiche Berufsbildungspolitik betrieben hat, was sie vor allen Dingen konkret vorhat und welche Maßnahmen sie plant, um gerade auch hier entgegenzuwirken und den sogenannten Altbewerberinnen und Altbewerbern eine Chance auf einen qualifizierten Berufsabschluss zu geben. F Sie sprechen einen wichtigen Komplex an. Es gibt viele junge Menschen, die sich in den vergangenen Jahren vergebens darum bemüht haben, einen Berufsausbildungsplatz zu bekommen. Sie sind bei denjenigen in den Arbeitsagenturen in guter Hand, die versuchen, auch diesen Nachfragern zu einem Ausbildungsplatz zu verhelfen. Bis Mitte Januar dieses Jahres lag die Zahl der Bewerber, die noch aus dem vergangenen Jahr übrig geblieben sind, bei einer Größenordnung von 17 400. Es gab gut 1 700 unbesetzte Ausbildungsstellen, sodass wir hier eine offene Lücke von 15 700 haben. Das befriedigt auf gar keinen Fall. Wir alle sind ernsthaft aufgefordert, alle Kraftanstrengungen zu unternehmen, dass diese jungen Menschen eine Ausbildung oder eine Einstiegsqualifizierung erhalten. Ich habe Ihnen gerade gesagt, was die Bundesregierung mit der Wirtschaft im Zusammenhang mit dem Ausbildungspakt abgesprochen hat. Es soll eine Aufstockung der Zahl der EQJ-Plätze von 25 000 auf konkret 40 000 geben. Die Wirtschaft zeigt die Bereitschaft, statt bislang 30 000 Ausbildungsplätze 60 000 zu schaffen. Zudem sollen 30 000 neue Ausbildungsbetriebe gewonnen werden. Ich glaube, das zeigt, dass alle verstanden haben, dass es jetzt darauf ankommt, für diese jungen Menschen eine Brücke aus der Arbeitslosigkeit in die Berufsausbildung und für diejenigen, die aus der Schule kommen, eine Brücke in die Berufsausbildung zu bauen. Die von mir genannten Zahlen ermöglichen ein ganz gutes Angebot. Eine weitere Frage hat der Kollege Heilmann. Ist die Bundesregie rung der Auffassung, dass mit dem Qualifizierungszuschuss an Arbeitgeber Jugendlichen wirklich geholfen wird, und haben sie danach einen Berufsabschluss, oder w d m d j s f Q D u d s C g D d w A s n g m t w 1 d g z h s k t n I D a G l s w M s b t n d (C (D erden sie dauerhaft in den Niedriglohnbereich abgerängt? F Wir werden in dieser Woche im Deutschen Bundestag arüber beraten, was wir insbesondere für diejenigen ungen Menschen tun, die seit längerer Zeit arbeitslos ind. Hier ist sozusagen ein Modell zu finden, das Qualiizierung und Arbeit miteinander verbindet. Es ist ein ualifizierungszuschuss von 15 Prozent vorgesehen. amit soll den jungen Menschen eine Chance auf Arbeit nd begleitende Qualifizierung gegeben werden. Wenn es uns gelingt, das Ganze zum 1. Oktober auf en Weg zu bringen – am Freitag werden wir im Deutchen Bundestag darüber debattieren –, ist das eine gute hance. Die Bundesagentur für Arbeit und die Arbeitsemeinschaften stehen bereit, um konkret zu helfen. em Einzelnen bleibt es überlassen, wie er sich nach ieser Beschäftigung weiterqualifiziert. Uns scheint es ichtig zu sein, die jungen Menschen erst einmal aus der rbeitslosigkeit herauszubringen und ihnen eine Per pektive zu geben. Der eine wird vielleicht sagen: Ich utze diese Möglichkeit. Der andere wird vielleicht saen: Ich versuche, zusätzlich eine Berufsausbildung zu achen. Ich würde in diesem Zusammenhang nicht ohne Weieres vom sogenannten Niedriglohnbereich sprechen, eil es um ein Entgelt in Höhe von, wie ich glaube, 000 Euro geht. Ich sehe darin eine große Chance für iese Menschen. Diese Chance und die dafür zur Verfüung stehenden finanziellen Mittel sollten wir jetzt nuten. Alle anderen Aktivitäten, die ich gerade genannt abe, die im Bereich der Berufsausbildung angesiedelt ind, bleiben unabhängig davon bestehen. Auch davon önnen diese jungen Menschen profitieren. Wir erweiern das Angebot sozusagen. Es gilt, diese Chance zu utzen. Die gute konjunkturelle Situation kann hilfreich sein. ch gehe davon aus, dass sie sich positiv auswirken wird. ie Arbeitslosenquote in bestimmten Bereichen ver nlasst die Arbeitgeber zunehmend, sich ernsthaft edanken über Facharbeitermangel und Fragen der Qua ifizierung der Beschäftigten zu machen. In diesem Zuammenhang kann man nur sagen: Wenn du wettbeerbsfähig bleiben willst, musst du in die jungen enschen investieren, Ausbildungsplätze zur Verfügung tellen, junge Menschen einstellen und sie in den Betrieen qualifizieren. Das ist eine Investition in die Leisungsfähigkeit der Gesellschaft, von der auch die Unterehmen profitieren. Eine weitere Frage hat die Kollegin Höger. Wie wollen Sie sicherstellen, dass die Maßnahmen, ie Sie jetzt planen, insbesondere benachteiligten Ju Inge Höger gendlichen zugutekommen, dass sie die Chance auf eine Ausbildung erhalten und es nicht nur zu Mitnahmeeffekten seitens der Unternehmen kommt? F Ich glaube, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Arbeitsgemeinschaften und der Bundesagentur für Arbeit sehr umsichtig vorgehen. Sie kennen die jungen Menschen in ihren Dateien, bei denen eine Vermittlung bislang trotz aller Bemühungen nicht erfolgreich war, sehr genau. Wir haben Kriterien formuliert: Mindestens zwei Vermittlungshemmnisse müssen vorliegen. In Deutschland verlässt eine Vielzahl junger Menschen die Schule ohne Abschluss. Damit dürfen wir uns nicht abfinden. Wir müssen erwarten – das ist insbesondere Aufgabe der Länder –, dass die jungen Menschen für eine Berufsausbildung qualifiziert sind, wenn sie aus der Schule kommen. Lamentieren hilft aber nicht; wir müssen den jungen Menschen helfen, und dazu sind unsere Angebote da. Ich glaube, dass die Vermittler in der Arbeitsagentur und den Arbeitsgemeinschaften aufgrund unserer Empfehlung zum Betreuungsverhältnis – wir wollen als Orientierungswert ein Verhältnis von 1 : 75 zwischen Betreuer und Betreuten – in der Lage sind, sich intensiv um die Betroffenen zu kümmern. Ich glaube ferner, dass die Betreuer wissen, welche Arbeitgeber in der Region zuverlässig sind und welche es nur auf Mitnahmeeffekte abgesehen haben. Ich meine, dass diese Unternehmen eine vernünftige Integration nicht gewährleisten können und dementsprechend nicht infrage kommen. Die Fachund Sachkompetenz sowie die Ortskenntnis der Betreuer wird, so denke ich, das gewährleisten. Zu einer weiteren Frage hat nun die Kollegin Enkelmann das Wort. Aus guten Gründen beteiligen sich die Gewerkschaf ten nicht am sogenannten Ausbildungspakt. Früher wurde auch seitens der SPD eine Ausbildungsplatzumlage gefordert. Die Gewerkschaften halten nach wie vor daran fest. Meine Frage lautet: Welche Auswirkungen hat die Tatsache, dass die Gewerkschaften am Ausbildungspakt nicht beteiligt sind, auf andere Fragen der Ausbildung, zum Beispiel auf die Frage des Jugendarbeitsschutzes? F Frau Dr. Enkelmann, ich kann im Moment keinen direkten Zusammenhang mit dem Jugendarbeitsschutz erkennen. Persönlich hätte ich es begrüßt, wenn die Gewerkschaften dabei gewesen wären. Ich weiß aber, dass die Gewerkschaften Fragen der Berufsausbildung gemeinsam mit den Arbeitgebern in mehreren Tarifverträgen geregelt haben. Ich weiß, dass sie zum Beispiel in der chemischen Industrie einen Weg gefunden haben, w n d m F u n m b D d r e s b t Ü d s d I E r i d e g d g g k m – A ü ü B B k z r g (C (D ie die zusätzlich entwickelten Ausbildungsplätze zu eiem positiven Gesamtergebnis beitragen können. Von ieser Seite kommt also Unterstützung. Schade, dass an nicht dabei ist. Das wäre nicht schlecht gewesen. Eine weitere Frage hat nun die Kollegin Jelpke. Herr Staatssekretär, wird die Bundesregierung die orderung nach einem Berufsbildungs-PISA aufgreifen, m die Ausbildung zu verbessern? Wenn nein, warum icht? F Sie müssen zugestehen – Frau Jelpke, das ist Ihnen ekannt –, dass es eine klare Geschäftsaufteilung gibt. ie Frage ressortiert jetzt ein Stück weit in den Bereich es Bildungsministeriums und nicht des Arbeitsministeiums. Ich glaube – wir in der Bundesregierung haben in iner Vielzahl von Bereichen zwischenzeitlich gemeinam an der Modernisierung der Berufsausbildung geareitet –, dass wir für junge Menschen neue Möglichkeien geschaffen haben, sich nach der Schule für den bergang in die Arbeitswelt zu qualifizieren. Ich denke, ass in der Zukunft bei der einen oder anderen Diskusion über die Modernisierung der Berufsausbildung auch ieser Aspekt einbezogen werden kann. Aber ich kann hnen jetzt keine konkrete Zusage machen. Eine weitere Frage hat nun die Kollegin Dağdelen. Vielen Dank. – Herr Staatssekretär, bezüglich des ntwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Qualifizieung und Beschäftigungschancen von Jüngeren möchte ch Sie gerne fragen: Welche Änderungen wurden nach er Anhörung am Montag noch in den Gesetzesentwurf ingearbeitet? Ich möchte in diesem Zusammenhang anz konkret monieren, dass es im mitberatenden Bilungsausschuss überhaupt gar keine Debatte darüber geeben hat. Hat man sich also nach der Anhörung genüend Debattenzeit eingeräumt? Welche Kritik wurde onkret geäußert? F Werte Kollegin, wir haben heute Morgen im Vorfeld der Vorsitzende des Vorstands der Bundesagentur für rbeit, Herr Weise, war anwesend – sehr ausführlich ber die Arbeitsmarktpolitik diskutiert und anschließend ber diese Gesetzesvorhaben beraten. Wir haben in dem ereich, der die über 25-Jährigen betrifft, für die wir die eschäftigungschancen verbessern wollen, die Möglicheit geschaffen, auch die Alterskategorie unter 25 Jahre u bedienen. Es hat in verschiedenen Bereichen Ändeungen gegeben. Ich muss Ihnen an dieser Stelle ehrlich sagen: Ich bin erne bereit, Ihnen diese Änderungen gleich in schriftli Parl. Staatssekretär Franz Thönnes cher Form zu übermitteln. Denn sie sind jetzt auch in Anträgen formuliert worden. Ich habe sie hier im Moment nicht im Einzelnen parat. Ich glaube aber, dass wir an dieser Stelle einen breiten Fächer von Möglichkeiten haben, wie jungen Menschen jetzt konkret vor Ort geholfen werden kann. Die Kollegin Hänsel hat noch eine Zusatzfrage. Danke schön, Frau Präsidentin. – Ich habe eine Frage bezüglich der Einstiegsqualifizierung – dazu gab es jede Menge Kritik –, die ja ausgeweitet werden soll. Wurden die verschiedenen Kritikpunkte berücksichtigt, also zum Beispiel dass die ursprüngliche Zielgruppe nicht exakt getroffen wird? Haben Sie diese Kritik in Ihre Überlegungen hinsichtlich der Ausweitungen einbezogen? F Werte Frau Kollegin, Sie wissen, dass die Einstiegsqualifizierung gerade für die Jugendlichen vorgesehen ist, die aufgrund bestehender Vermittlungshemmnisse Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Zum Beispiel fehlt diesen Jugendlichen der Hauptschulabschluss, oder es liegt ein Hauptschulabschluss vor, der sich nicht gerade im oberen Leistungsbereich befindet. Es kann auch die Situation bestehen, dass junge Menschen den Hauptschulabschluss haben, aber durch den Test, der in vielen Betrieben stattfindet, durchgefallen sind. Alle diese Aspekte spielen dabei eine Rolle. Die Zahl der Plätze für Einstiegsqualifizierungen für diese Zielgruppe ist, wie gesagt, auf 40 000 erhöht worden. Ich glaube, dass die Kriterien, die dazu formuliert worden sind, den jungen Menschen, die ich gerade als Zielgruppe beschrieben habe, den Zugang dazu ermöglichen. Wir kommen nun zu den weiteren Fragen. Die Frage 22 des Kollegen Kai Gehring wird schriftlich beantwortet. Damit kommen wir zur Frage 23 der Kollegin Dr. Dagmar Enkelmann: Interpretiert die Bundesregierung die Festlegung des Koalitionsausschusses, laut der Branchen mit einer Tarifbindung von mindestens 50 Prozent das Angebot erhalten, in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen zu werden, dahin gehend, dass diese Tarifbindung auf jeden Fall bundesweit mindestens die Hälfte der Beschäftigten der jeweiligen Branche erfassen muss, oder werden mit dieser Festlegung auch Branchen erfasst, die nur in bestimmten Regionen eine mindestens 50-prozentige Tarifbindung erreichen, in anderen Regionen aber nicht? F Werte Frau Dr. Enkelmann, die Antwort, die ich Ihnen gebe, lautet: Die im Koalitionsausschuss getroffene V B f e n t s s i g t d m d k T D z n d A d u c a t a B d w m s c H F J te le B B (C (D ereinbarung sieht bei der Frage der Aufnahme einer ranche in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz keine Dif erenzierung nach Regionen vor. Ihre Nachfrage, bitte. Diese Frage hat schon in der letzten Sitzungswoche ine Rolle gespielt. Da ist gesagt worden, dass ein Unterehmen, in dem mindestens 50 Prozent der Beschäftigen tarifgebunden sind, zumindest die Möglichkeit haben oll, den Antrag auf Aufnahme in das Entsendegesetz zu tellen. Das könnte in der Konsequenz bedeuten, dass es nnerhalb einer Branche Beschäftigte zweier Klassen ibt. Meine Frage lautet: Ist das geplant, und was bedeuet das für die Gleichbehandlung der Unternehmen und er Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? F Frau Dr. Enkelmann, ich weiß nicht, wo und wie iese Frage erörtert worden ist. Hier darf man allerdings einem Missverständnis erliegen: Was die 50-prozentige arifbindung betrifft, so ist auf die gesamte Branche in eutschland abzustellen. Die Voraussetzung der 50-pro entigen Tarifbindung ist erfüllt, wenn die tarifgebundeen Arbeitgeber einer Branche mindestens 50 Prozent er in dieser Branche tätigen Arbeitnehmerinnen und rbeitnehmer beschäftigen. Dabei sind alle Tarifverträge er Branche zu berücksichtigen, die Flächentarifverträge nd die Haustarifverträge. Haben Sie eine weitere Zusatzfrage? Ja, ich habe eine weitere Zusatzfrage. – In dieser Wo he ist bekannt geworden, dass nach Rheinland-Pfalz uch die Länder Bremen und Berlin eine Bundesratsiniiative zur Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns uf den Weg gebracht haben. Wie passen die Pläne der undesregierung zu einer solchen Bundesratsinitiative, ie von der SPD zumindest verbal immer unterstützt orden ist? F Frau Dr. Enkelmann, wir haben im Koalitionsaus chuss eine Verabredung zur Einbeziehung weiterer Branhen in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz getroffen. inzu kommt eine Veränderung des Gesetzes über die estsetzung von Mindestarbeitsbedingungen aus dem ahre 1952. Dieser Arbeit geht man im Moment im Minisrium nach. Das, was Sie gerade beschrieben haben, sind diglich Meldungen, die gemacht worden sind. Es ist im undesrat noch keine Diskussion erfolgt, und es wurde im undesrat noch keine Entscheidung getroffen. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Aber die Vorlagen sind da!)

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610716600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610716700
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610716800




(A) )


(B) )

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610716900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610717000
Lutz Heilmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610717100
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1610717200
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610717300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610717400




(A) )


(B) )

Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610717500
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610717600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610717700
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610717800
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610717900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610718000
Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610718100
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610718200
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610718300
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610718400




(A) )


(B) )

Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610718500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610718600
Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610718700
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610718800
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610718900
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610719000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610719100
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610719200
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610719300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610719400
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610719500






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Franz Thönnes
Die Bundesregierung wird sich dann zu diesem Thema
verhalten, wenn es sich im Bundesrat im Verfahren be-
findet.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Da sind wir aber gespannt!)



Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610719600

Das Wort zu einer weiteren Frage hat die Kollegin

Hirsch.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610719700

Besten Dank, Frau Präsidentin. – Noch einmal zum

Entsendegesetz: Mich würde interessieren, wie Sie die
aktuellen Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten bewer-
ten und ob, wenn es zu einer Ausweitung des Entsende-
gesetzes kommt, geplant ist, in irgendeiner Form Ände-
rungen vorzunehmen, um es weiter zu verbessern.

F
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610719800


Wir wollen die Kontrolle, wie es auch bisher der Fall
war, bei der Zollverwaltung belassen.


Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610719900

Eine weitere Frage hat die Kollegin Dağdelen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610720000

Herr Staatssekretär, in Ihrer Antwort auf die erste

Nachfrage meiner Kollegin Enkelmann haben Sie auf
die Branchen hingewiesen. Ich möchte gerne wissen: In
welchen Branchen könnte es aus Ihrer Sicht zutreffen,
dass mindestens 50 Prozent der Beschäftigten tarifge-
bunden sind?

F
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610720100


Es ist schwierig, das einzuschätzen. Das kann man
nicht auf die Zahl genau voneinander abgrenzen; hier
bitte ich um Verständnis.


(Zuruf der Abg. Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE])


– Nicht so ungeduldig. Ich versuche schlichtweg, zu be-
schreiben, dass man nicht sagen kann: Es sind so und so
viele Tausend.

Nach ersten Einschätzungen wird das wahrscheinlich
in den Bereichen des Bewachungsgewerbes, der Entsor-
gungswirtschaft, der Leiharbeit oder der Post der Fall
sein. In Grenzbereiche kommt man wahrscheinlich beim
Friseurhandwerk, beim Hotel- und Gaststättengewerbe
und beim Einzelhandel; hier wird das genauer zu unter-
suchen sein.


Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610720200

Zu einer weiteren Frage erteile ich nun das Wort der

Kollegin Höger.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610720300

Haben Sie bei den Planungen zur Ausweitung des Ar-

beitnehmer-Entsendegesetzes Vorstellungen, in welcher

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(C (D öhe in Zukunft so eine Art Mindestlohn eingezogen erden soll? Ist es nicht doch sehr kompliziert, das alles uf Branchen abzustellen? Wäre nicht ein richtiger geetzlicher Mindestlohn viel sinnvoller, wenn man das iel hat, dass die Menschen von ihrer Arbeit leben könen sollen? F Sehen Sie, werte Frau Kollegin Höger: Jetzt wird ge egelt, dass die Branchen mit einer Tarifbindung von indestens 50 Prozent das Angebot erhalten, in das Ar eitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen zu werden nd tarifliche Mindestlöhne zu vereinbaren. Damit wird in ganz wichtiger Punkt der Tarifautonomie gewahrt: ass die Branchen – also Gewerkschafter und Arbeitgeer der Branche – dies für sich, für ihren Bereich, mit iher Sachund Fachkenntnis, mit ihrer Kompetenz festleen. Die Voraussetzung, um aufgenommen zu werden, ird ein gemeinsamer Antrag der Tarifvertragsparteien is zum 31. März 2008 sein; eine spätere Aufnahme ist abei nicht ausgeschlossen. So glaube ich, dass die Frage nach der Höhe schlichteg bei denen zu verorten ist, die die Tarifverhandlunen führen – wie wir das auch in vielen anderen Bereihen haben. Ich glaube, dass auf diesem Weg die beste ösung gefunden werden kann, auch was die Größenrdnung einer fairen Entlohnung angeht, mit der die jeeilige Branche wirtschaftlich vernünftig und zukunfts est leben kann. Die Frau Kollegin Hänsel hat eine weitere Zusatz rage. Danke schön, Frau Präsidentin. – Mich würde interes ieren, wie Sie die Arbeitsbedingungen sowie die Qualiätsstandards im ganzen Bereich der Pflege bewerten; as ist ja ein sehr sensibler Bereich. Haben Sie Überleungen, für diesen Bereich Mindeststandards zu entickeln und auch in Richtung eines Mindestlohns zu geen? F Sehen Sie, werte Kollegin: Wenn dieser Fragenkom lex auftritt und dieser Bereich unter die Konditionen ällt, die ich gerade genannt habe, dann ist das ein Komlex, der, was die Arbeitsbedingungen und die Entlohungsbedingungen ganz konkret angeht, von den Tarifertragsparteien in dem Sinne formuliert werden muss, ie ich das gerade gesagt habe. Das Zweite ist: Wenn es an der 50-prozentigen Tarifindung fehlen sollte – das wäre sozusagen einer der soenannten weißen Flecken –, würde in diesem Bereich ie Regelung aus dem reformierten Gesetz über die Festetzung von Mindestarbeitsbedingungen von 1952 inrage kommen: dass ein Hauptausschuss eingerichtet ird, der mit der Unterstützung eines Fachausschusses )

Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610720400
Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610720500
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610720600
Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610720700




(A) )


Parl. Staatssekretär Franz Thönnes
für die jeweilige Branche festlegt, wie hoch der Mindest-
lohn im konkreten Fall sein soll. In diesem Fachaus-
schuss wären die Experten, die Gewerkschaften und die
Arbeitgeber des jeweiligen Bereiches – im Fall Ihrer
Frage: aus dem Pflegebereich – vertreten und könnten
ihren Erfahrungshintergrund einbringen.


Franz Thönnes (SPD):
Rede ID: ID1610720800

Die Fragen 24 und 25 der Kollegin Brigitte Pothmer

werden schriftlich beantwortet.

Damit darf ich Ihnen, Herr Staatssekretär, für die Be-
antwortung der Fragen, die in Ihren Geschäftsbereich
fielen, herzlich danken.

Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Auswär-
tigen Amtes. Für die Beantwortung der Fragen sollte
Herr Staatsminister Gernot Erler zur Verfügung stehen.


(Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin: Die Fragen sind alle weg!)


– Die Fragen 26 und 27 des Kollegen Bonde und die
Frage 28 des Kollegen Trittin werden schriftlich beant-
wortet.

Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums des Innern. Zur Beantwortung der Fra-
gen steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Peter
Altmaier zur Verfügung.

Die Frage 29 des Kollegen Trittin und die Fragen 30
und 31 des Kollegen Fell werden schriftlich beantwortet.

Damit rufe ich die Frage 32 des Kollegen Wolfgang
Wieland auf:

In welcher Form war die Bundesregierung in die Planung
der Sicherheitsmaßnahmen für den G-8-Gipfel in Heiligen-
damm eingebunden, und wie waren Vertreter der Bundes-
regierung in die Zusammenarbeit während des Einsatzes, ins-
besondere in die Arbeit der Einsatzzentrale Kavala,
eingebunden?

P
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610720900


Vielen Dank, Frau Präsidentin.

Herr Kollege Wieland, das Bundeskriminalamt und
die Bundespolizei haben zunächst einmal im Rahmen ih-
rer originären Zuständigkeiten, die es für Heiligendamm
ja gab, eigene Sicherheitskonzepte entwickelt. Diese
Konzepte sind dann zwischen den Stäben und den
besonderen Aufbauorganisationen aller beteiligten Si-
cherheitsbehörden und damit auch der BAO Kavala des
Landes Mecklenburg-Vorpommern erörtert und insbe-
sondere an den Schnittstellen der jeweils geplanten Maß-
nahmen angepasst worden.

Darüber hinaus waren auf Anforderungen des Landes
Mecklenburg-Vorpommern das BKA mit sechs und die
Bundespolizei mit drei Polizeivollzugsbeamten als Ver-
bindungsbeamten in dem Führungsstab der BAO Kavala
des Landes Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Diese
Verbindungsbeamten haben beim Führungsstab der
BAO Kavala auf die Zusammenarbeit mit ihren Stamm-
dienststellen bezogene Informations- und Koordinie-
rungsaufgaben wahrgenommen.

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(C (D Soweit es den Bereich der Bundeswehr betrifft, wuren darüber hinaus Besprechungen durch die verantortlichen Dienststellen des Landes Mecklenburgorpommern unter ebenengerechter Beteiligung von ertretern der Bundeswehr durchgeführt. Die Bundesehr war ausschließlich durch Koordinierung und Ab timmung der im Rahmen der Amtshilfe beantragten nterstützungsleistungen betroffen. Während des G-8ipfels war die Bundeswehr bei der BAO Kavala mit erbindungselementen im Führungsstab sowie in den Einatzabschnitten 8 – das war Luftsicherheit – und 9 – das ar Seesicherheit – vertreten. Herr Kollege, haben Sie eine Nachfrage? Ja. – Herr Staatssekretär, die Frage ist ja, wer eigent ich auf die Idee kam, dort Tornados einzusetzen. Wurde as dem Land Mecklenburg-Vorpommern bei diesen Errterungen angeboten, oder hat das Land Mecklenburgorpommern vor dem förmlichen Amtshilfeersuchen elbst die Idee gehabt, dass Tornados genommen werden önnten, was mir relativ unwahrscheinlich erscheint? ch will ja nicht, wie Bismarck, behaupten, dass in dieem Land alles 100 Jahre später geschieht, aber ich telle doch die Frage: Hat man angeboten, zuzugreifen, der hat Mecklenburg-Vorpommern auf Tornados betanden? P Herr Kollege Wieland, da die Tornados vom Land ecklenburg-Vorpommern angefordert worden sind, üssten Sie dort im Landtag die Frage stellen, wie man uf die Idee gekommen ist. Haben Sie eine weitere Nachfrage? Ja, ich habe eine weitere Nachfrage. – Herr Staats ekretär, das förmliche Rechtshilfeersuchen wurde von ecklenburg-Vorpommern gestellt; so weit, so banal. eine Frage war ja, ob man ihnen vorher ein Angebot emacht und gesagt hat: Das alles haben wir hier im offer, ihr könnt zugreifen. Nun frage ich aber etwas anderes: Gab es an irgendiner Stelle eine rechtliche Prüfung, ob diese Art des undeswehreinsatzes mit der Verfassung kompatibel ist nd welche Grenzen man beachten muss? War Ihr Haus eteiligt? War das Bundesjustizministerium beteiligt? an hat bei den Spürpanzern beispielsweise die Kano en demontiert. Irgendjemand muss doch beraten haben, ie man so etwas macht. Oder sagen Sie auch hier, dass as dem mecklenburg-vorpommerschen Genie zu veranken ist und dass die das von alleine so gemacht haen? P Weil Sie ja an der Klärung der Zuständigkeiten interessiert sind: Das Bundesinnenministerium hat die Tornados weder angefordert noch bewilligt. Es war bekannt – das war auch kein Geheimnis –, dass die Bundeswehr im Rahmen ihrer Zuständigkeit nach Art. 35 Grundgesetz technisch-logistische Amtshilfe leisten würde. Das hatte ich in Ihrer Anwesenheit damals auch im Innenausschuss ausgeführt. Es gab im Bundesinnenministerium keinerlei Zweifel daran, dass die Bundesregierung und die Bundeswehr die Grenzen der Amtshilfe einhalten werden. Wenn ich das richtig gesehen habe, haben sich die Kollegin Höger und die Kollegin Hirsch für je eine Nachfrage gemeldet. – Frau Höger, bitte. In der Frage geht es um die Zusammenarbeit der Bun desministerien mit der Einsatzzentrale Kavala. Inzwischen haben der Innenausschuss und der Verteidigungsausschuss lange beraten, und es wurde die Auskunft gegeben, dass die Tornados nur für Aufklärungsarbeit eingesetzt werden sollten, um Veränderungen an Straßen und auf Erdhügeln festzustellen. Dafür waren zwei Einsatzflüge genehmigt worden. Es hat aber sehr viel mehr Flüge gegeben, und zwei Drittel der Aufnahmen zeigen die Camps. Insofern frage ich mich, wie die Zusammenarbeit zwischen Kavala und den Bundesministerien verlaufen ist. P Ich kann nur noch einmal unterstreichen, was ich bereits auf die Frage des Kollegen Wieland geantwortet habe. Nach allen mir vorliegenden Informationen haben die entsandten Vertreter der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes lediglich im Rahmen ihrer Zuständigkeiten Informationstätigkeiten wahrgenommen und die Verbindung zwischen ihren jeweiligen Heimateinheiten – dem Bundeskriminalamt und der Bundespolizei – und der Polizei des Landes Mecklenburg-Vorpommern gewährleistet. Die Kollegin Hirsch zu einer weiteren Frage. Danke schön. – Ich möchte von dem Tornado-Einsatz wegkommen. Es gibt zu der gesamten G-8-Woche durchaus noch mehr Fragestellungen hinsichtlich einer möglichen Verantwortung der Bundesregierung. Mich interessiert das gesamte Konzept der Öffentlichkeitsarbeit. Das erscheint zunächst bei weitem nicht so dramatisch wie ein Tornado-Einsatz, aber mit Pressemitteilungen, die Clownsarmee schieße mit Säure auf Polizeibeamte, und Ähnlichem ist eine Stimmung erzeugt worden, die auf Demonstrationen und bei Blockaden sehr stark zur Eskalation beigetragen hat. Insofern f W k m i h p k A K G w F n N w z S R n m s J m d n a p K s W s g S n o (C (D rage ich Sie nach dem Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. elche Verantwortung trägt dabei die Bundesregierung onkret? P Soweit mir bekannt ist, hat die Öffentlichkeitsarbeit m Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Behörden – das eißt im Zuständigkeitsbereich von Mecklenburg-Vorommern für die dortigen Vorgänge und im Zuständigeitsbereich der Bundesregierung für unsere eigenen ufgaben – stattgefunden. Das Wort zur Geschäftsordnung hat nun die Kollegin urth. Undine Kurth RÜNEN)

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610721000
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610721100
Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1610721200
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610721300
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610721400

(B)





(A) )


(B) )

Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1610721500
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610721600
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610721700
Inge Höger-Neuling (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610721800
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610721900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610722000
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610722100
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610722200
Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Da trotz der beant-

orteten Nachfragen unserer Meinung nach unsere
rage nicht hinlänglich beantwortet ist, beantragen wir
ach § 106 unserer Geschäftsordnung und Anlage 5
r. 1 b eine Aktuelle Stunde unter dem Titel „Bundes-
ehreinsatz beim G-8-Gipfel“.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610722300

Die Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen hat be-

üglich der Antwort auf die Frage 32 eine Aktuelle
tunde beantragt. Das entspricht auch der Nr. 1 b der
ichtlinien für Aussprachen zu Themen von allgemei-
em aktuellen Interesse. Die Aktuelle Stunde wird in un-
ittelbarem Anschluss an die Fragestunde stattfinden.

Die Frage 33 des Kollegen Volker Beck (Köln) soll
chriftlich beantwortet werden.

Wir kommen dann zu Frage 34 der Kollegin Ulla
elpke:

Sieht sich die Bundesregierung als Einladerin des G-8-
Gipfels auch in der Verantwortung dafür, dass Polizeimaßnah-
men rechtsstaatskonform ablaufen, und wie bewertet sie vor
diesem Hintergrund die zum Teil über 24 Stunden andauernde
Unterbringung von Gefangenen in Käfigen, wie sie während
des Gipfels stattgefunden hat?

P
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610722400

Ich kann auf die Frage antworten, dass die Einladung

er Bundesregierung zu diesem Gipfel nichts an der in-
erstaatlichen Verteilung der Zuständigkeiten und Ver-
ntwortlichkeiten ändert, die im Bereich der allgemeinen
olizeilichen Gefahrenabwehr nach der föderativen
ompetenzordnung des Grundgesetzes, wie Sie inzwi-

chen auch wissen, bei den Ländern liegen.

Zu den Sicherheitsmaßnahmen anlässlich des G-8-
eltwirtschaftsgipfels in Heiligendamm, die in der Zu-

tändigkeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern lie-
en, nimmt die Bundesregierung grundsätzlich keine
tellung, da die parlamentarische Kontrolle dieser Maß-
ahmen dem Landtag von Mecklenburg-Vorpommern
bliegt.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Peter Altmaier
Ich kann allerdings hinzufügen, dass nach dem hiesi-
gen Kenntnisstand – das können wir aber nicht aus eige-
ner Zuständigkeit beurteilen – die Gefangenensammel-
stellen, auf die Sie sich beziehen, auch von einer NGO,
die im Menschenrechtsbereich tätig ist, begutachtet wur-
den und für menschenrechtskonform befunden wurden,
und zwar vor Beginn des Gipfels.


Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610722500

Ihre Nachfrage, bitte, Frau Kollegin.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610722600

Herr Staatssekretär, wir haben schon öfter gehört,

dass die Bundesregierung bzw. das Innenministerium al-
les auf Mecklenburg-Vorpommern schiebt. Aber es wa-
ren mehr als 2 000 Polizisten der Bundespolizei dort im
Einsatz. Daher sollte die Bundesregierung eine Meinung
zu den Vorwürfen haben, dass Menschen in Käfigen un-
tergebracht wurden, dass Anwälte nicht zu ihnen gelas-
sen wurden, dass die Menschen zum Teil die ganze
Nacht mit Neonlampen bestrahlt wurden und dass sich
mehr als 20 Menschen auf 25 Quadratmetern aufhalten
mussten.

P
Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610722700


Frau Kollegin Jelpke, ich gehe als Vertreter der Bun-
desregierung davon aus, dass polizeiliche Maßnahmen,
die in der Zuständigkeit von Bundesländern ergriffen
werden, den rechtsstaatlichen und den gesetzlichen An-
forderungen in unserem Land entsprechen. Sofern dies
bezweifelt oder bestritten wird, gibt es dafür Rechts-
wege. Diese Rechtswege müssen von den Betroffenen
beschritten werden. Dann liegt die Entscheidung bei den
zuständigen Verwaltungsinstanzen bzw. in letzter In-
stanz bei den Gerichten.


Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610722800

Ihre zweite Zusatzfrage.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610722900

Meine zweite Zusatzfrage bezieht sich darauf, dass

wir gemeinsam mit einigen Mitgliedern des Innenaus-
schusses zwei Wochen vor dem G-8-Gipfel unter Ihrer
Schirmherrschaft die Polizeibehörden vor Ort besucht
haben. Damals war immer davon die Rede, dass es einen
gemeinsamen Polizeistab aus Bundespolizei, Landespo-
lizeien und Bundeswehr geben wird. Wollen Sie mir al-
len Ernstes erzählen, dass dort nichts gemeinsam koordi-
niert und ausgewertet wurde?

P
Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610723000


Ich habe auf die Frage des Kollegen Wieland genau
geschildert, wie es war. Es gab unter der Verantwortung
des Landes Mecklenburg-Vorpommern die BAO Ka-
vala; das ist hinlänglich bekannt.


(Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Die war auch in dem Stab!)


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(C (D n diese BAO haben wir zusammen mit den beteiligten ehörden Verbindungsbeamte entsandt, weil es selbsterständlich Koordinierungsbedarf im Hinblick auf die ort eingesetzten 2 000 Bundespolizisten und auf die undeswehrsoldaten gab. Diese Koordinierung hat auch tattgefunden – das habe ich eben in aller Ausführlicheit dargelegt –, aber immer im Hinblick auf die Fragen nd Aufgaben, die die Bundespolizei und die Bundesehr sowie das Bundeskriminalamt in ihren Zuständigeitsbereichen betroffen haben. Zu einer weiteren Frage erteile ich nun das Wort der ollegin Hirsch. Danke schön, Frau Präsidentin. – Für mich passt Fol endes trotzdem nicht zusammen: Sie haben in der ersen Antwort, die Sie gerade gegeben haben, deutlich geacht, dass Sie nicht der Auffassung sind, dass sich die undesregierung zu dem positionieren muss, was bei en Protesten vor Ort konkret passiert ist, obwohl die inladung vonseiten der Bundesregierung zu dem G-8ipfel ausgesprochen wurde, sondern dass das haupt ächlich in der Verantwortung des Landes Mecklenburgorpommern lag. Ich verstehe aber nicht, dass wir es in er G-8-Woche mit einer massiven Einschränkung der emonstrationsrechte zu tun hatten und dass dies vor en Gerichten gerade damit begründet wurde – das war in zentraler Punkt –, es werde sonst der Bundesregieung auf die Füße fallen, weil das das Bild der Bundesreublik Deutschland im Ausland beschädige, beispielseise wenn Bush nicht so hätte landen können, wie er ich das vorgestellt hatte, oder wenn Journalistinnen und ournalisten nicht hätten durchkommen und berichten önnen. Das passt doch nicht zusammen. Auf der einen eite sagen Sie, dass die Bundesregierung damit nichts u tun habe. Auf der anderen Seite begründen Sie das it bundesweiten Kompetenzen. P Frau Kollegin Hirsch, Sie vergleichen hier Äpfel mit irnen. Die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern haen etwa im Hinblick auf die Ausübung des Versammungsrechts Entscheidungen getroffen. Diese Entscheiungen wurden gerichtlich angefochten. Sie wurden im ndergebnis von den Gerichten im Wesentlichen bestä igt. Dies hat die Bundesregierung nicht zu kommentieen. Das ist im Übrigen ein Nachweis dafür, dass unser echtsstaat funktioniert und dass die Entscheidungen ach Recht und Gesetz zustande kamen. Ich rufe nun die Frage 35 der Kollegin Silke Stokar on Neuforn auf: Welche Ergebnisse konnte und sollte der Einsatz von Spähpanzern in Heiligendamm bringen, die nicht auch mit anderen – der Polizei normalerweise zur Verfügung stehenden – Mitteln hätten gewonnen werden können? P Vielen Dank, Frau Präsidentin. Frau Kollegin Stokar, durch das Innenministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurden mit Antrag vom 13. März 2007 unter anderem neun Aufklärungssysteme Fennek zur Geländeaufklärung außerhalb militärischer Anlagen beantragt. Im Einzelnen waren dies drei Spähtrupps Fennek im Einsatzabschnitt Heiligendamm innerhalb der gesicherten Zone vom 30. Mai bis 8. Juni 2007, drei Spähtrupps Fennek im Einsatzraum „Raumschutz für den stationären Einsatz“ in der Zeit vom 29. Mai bis 8. Juni 2007 sowie drei Spähtrupps Fennek zur Überwachung von Geländeteilen um den Flughafen Rostock-Laage in der Zeit vom 1. Juni bis 9. Juni 2007. Nach interner Prüfung einschließlich rechtlicher Möglichkeiten zum Konzept hat das BMVg am 4. Juni 2007 die vom Land beantragte Unterstützung mit insgesamt neun Aufklärungssystemen Fennek außerhalb umschlossener militärischer Anlagen unter folgenden Auflagen gebilligt: Erstens: Einsatz an Übersichtspunkten zur Überwachung von Räumen und Straßen sowie der Anflugrouten von Teilnehmern des Gipfels. Zweitens: kein Einsatz an Brennpunkten. Drittens: Schutz durch Polizeikräfte. Die Fähigkeiten des Aufklärungssystems Fennek ermöglichten eine schnelle und frühzeitige Verdichtung des Lagebildes in Geländeabschnitten, insbesondere in der Nacht. Die technische Ausstattung des Aufklärungssystems Fennek zur Aufklärung erlaubt dabei besonders das Überwachen nicht einsehbarer Räume, von Räumen großer Ausdehnung sowie über große Entfernungen. Zu den in der Frage angesprochenen der Polizei für das Land Mecklenburg-Vorpommern normalerweise zur Verfügung stehenden Mitteln nimmt die Bundesregierung grundsätzlich keine Stellung, da hier die Zuständigkeit des Landes betroffen ist. Für den Fall, dass Sie nachfragen, ob denn die Bundespolizei entsprechende Einsatzmittel gehabt hätte, kann ich Ihnen sagen, dass die Bundespolizei ein den Leistungsmöglichkeiten des Aufklärungssystems Fennek entsprechendes Gerät, insbesondere zur Überwachung nicht einsehbarer Räume, nicht hat. Sie verfügt lediglich über handgehaltene Wärmebildgeräte und in Kraftfahrzeuge eingebaute Wärmebildsichtanlagen. Frau Kollegin, haben Sie eine Nachfrage? Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610723100
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610723200
Cornelia Hirsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610723300
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610723400




(A) )


(B) )

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610723500
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610723600

Nein.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610723700

Dann kommen wir zu Ihrer Frage 36:

Für welche Aufgaben wurden Feldjäger von der Landes-
regierung Mecklenburg-Vorpommern für den Einsatz im Rah-
men des G-8-Gipfels in Heiligendamm angefordert und einge-
setzt, und warum hätten diese Aufgaben nicht durch

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(C (D Polizistinnen und Polizisten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der anderen Länderpolizeien oder der Bundespolizei ausgeführt werden können? Herr Staatssekretär. P Was die Frage des Einsatzes von Feldjägerkräften an eht, kann ich sagen: Amtshilfeersuchen zum Einsatz on Feldjägerkräften lagen nicht vor. Anträge auf Untertützung an das zuständige Wehrbereichskommando I üste in Kiel wurden nur durch militärische Dienststel en gestellt und durch das Streitkräfteunterstützungsommando in Köln, Wehrbereichskommando I Küste in iel, gebilligt. Dies waren im Einzelnen der Kasernenommandant des Flugplatzes Laage, der Kasernenkomandant der Hanse-Kaserne Rostock, der Kasernenkomandant des Marinestützpunktes Warnemünde „Hohe üne“ sowie das Sanitätskommando I für die Absiche ung der modularen San-Einrichtung in Hohenfelde bei ad Doberan. Die Absicherung militärischer Liegen chaften und Objekte ist Aufgabe der Bundeswehr. Haben Sie eine Nachfrage? Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610723800
Peter Altmaier (CDU):
Rede ID: ID1610723900
Nein.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610724000

Wir sind damit am Ende der Fragestunde, da wir den

eitlichen Rahmen voll ausgeschöpft haben. Die noch
icht beantworteten Fragen werden nach unserer Ge-
chäftsordnung schriftlich beantwortet.

Die Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen hat zur
ntwort der Bundesregierung auf die Frage 32, in der es
m den Bundeswehreinsatz beim G-8-Gipfel ging, eine
ktuelle Stunde verlangt. Das entspricht Nr. 1 b der
ichtlinien für die Aktuelle Stunde, wie wir vorhin fest-
estellt haben.

Ich rufe daher nun Zusatzpunkt 5 auf:

Aktuelle Stunde
auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNIS-
SES 90/DIE GRÜNEN

Bundeswehreinsatz beim G-8-Gipfel

Ich eröffne die Aussprache und erteile der Kollegin
ilke Stokar von Neuforn von der Fraktion des
ündnisses 90/Die Grünen das Wort.


(BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Da don-

ern Tornados über Protestcamps, in denen sich haupt-
ächlich Jugendliche aufhalten – nicht einmal, nicht
weimal. Wir wissen trotz zahlreicher Anfragen im In-
enausschuss und im Verteidigungsausschuss bis heute
icht genau, wie viele Tornado-Flüge es gegeben hat, um






(A) )



(B) )


Silke Stokar von Neuforn
aufzuklären, was in diesen Protestcamps geschieht. Ges-
tern haben wir erfahren, dass außer den Tornados auch
Eurofighter und Phantom-Jets über Heiligendamm ge-
flogen sind. Der Staatssekretär des Bundesinnenministe-
riums versucht ernsthaft, mir weiszumachen, dass die
Fähigkeiten der Bundespolizei und der Polizeien der
Länder nicht ausreichend sind, um Demonstrationsver-
läufe aufzuklären. Spähpanzer mit Fennek-Technik und
Satellitentelefonen werden im Rahmen des Versamm-
lungsrechts eingesetzt, um militärische Lagebilder über
Demonstrationen in Deutschland zu erstellen. Ein Späh-
panzer – das haben Sie hier nicht ausdrücklich gesagt –
wird als Objektschutz für einen Genacker abgestellt.

Seit Tagen versucht diese Bundesregierung, uns weis-
zumachen, dass das alles ganz normal in Deutschland ist.
Ich sage Ihnen: Diese Form von militärischer Amtshilfe,


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Nicht militärische! Technische Amtshilfe!)


deren Ausmaß hier nur scheibchenweise in Form täglich
neuer Meldungen an das Licht der Öffentlichkeit dringt,
war verfassungswidrig. Das ist mein erster Vorwurf.

Der zweite Vorwurf – deswegen habe ich in der Fra-
gestunde keine weiteren Fragen gestellt – lautet: Bis
heute, bis zu diesem Zeitpunkt der Aktuellen Stunde hat
die Bundesregierung das Parlament belogen. Unsere
Fragen sind nicht wahrheitsgemäß beantwortet worden.
Man kann im Großen und Ganzen sagen: Zugegeben
wurde im Laufe der letzten Tage immer nur das, was
vorher in den Magazinen und in den Onlinenachrichten
zu lesen war.

Das sind die beiden Vorwürfe, die ich mache, nämlich
den verfassungswidrigen Einsatz der Bundeswehr im In-
nern angeordnet zu haben und gleichzeitig dem Parla-
ment über diese Vorgänge nicht die Wahrheit zu sagen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der FDP und der LINKEN)


Mein Eindruck von diesen ganzen Abläufen in Heili-
gendamm ist, dass Bundesinnenminister Schäuble, auf
dessen Wunschliste der Einsatz der Bundeswehr im In-
nern schon lange ganz oben steht, dem Land Mecklen-
burg-Vorpommern ein Lockangebot gemacht hat. Er ist
zu seinem Parteifreund in Mecklenburg-Vorpommern
gegangen und hat gesagt: Beantragt mal ordentlich die
Amtshilfe der Bundeswehr! –


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Jetzt bringen Sie aber alles durcheinander!)


Das war bisher überhaupt noch nie der Fall. Die Amts-
hilfe der Bundeswehr wurde zum ersten Mal einem Bun-
desland zum Nulltarif zur Verfügung gestellt.

Das, was ich als weiteren politischen Skandal emp-
finde – ich habe mir das Protokoll des Innenausschusses
des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern angese-
hen –, ist, dass sowohl die Bundesregierung als auch das
Land Mecklenburg-Vorpommern sich weigern, für die-
sen skandalösen Einsatz der Bundeswehr im Innern die
politische Verantwortung zu übernehmen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D an kann hier nur zu dem Schluss kommen, dass – und as wäre ein unerhörter Vorgang – die politisch Verntwortlichen, der Bundesinnenminister und der Lanesinnenminister von Mecklenburg-Vorpommern, die insatzgeräte der Bundeswehr der Polizei, dieser merkürdigen besonderen Aufbauorganisation Kavala, zur erfügung gestellt haben und dass es im Ermessen der olizei lag, wie Militär eingesetzt wird. Lassen Sie mich eines zum Schluss sagen: Was glauen Sie denn, wie es auf junge, friedliche Demonstranten irkt, wenn abends die Bundeskanzlerin im Fernsehen agt, sie begrüße friedliche Demonstrationen und friedlihe Proteste, und diese Jugendlichen – zwischen 16 und 0 Jahren waren die meisten – am nächsten Tag erleben üssen, wie Tornados bei sogenannten Übungsflügen in eängstigend niedriger Höhe über sie hinwegdonnern nd sie den ganzen Tag über Spähpanzern und bewaffneen Feldjägern – wir haben eben gehört, ohne Auftrag – egegnen? Das war der Versuch, mit einer militärischen achtdemonstration in die Versammlungsfreiheit einzu reifen. (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Ein Rückfall in ganz alte Zeiten bei Ihnen!)


an hat versucht, friedliche Demonstrationsteilnehmer
it militärischen Mitteln einzuschüchtern, und das ist

erfassungswidrig.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610724100

Für die Bundesregierung erteile ich nun das Wort dem

arlamentarischen Staatssekretär Christian Schmidt.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


C
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610724200


Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-
egen! Frau Kollegin Stokar von Neuforn, irgendwie bin
ch nun versucht, Kraut und Rüben – Sie haben uns das
erade auf den Tisch gelegt – zu sortieren.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sortieren Sie lieber Ihre Panzer!)


Den Mitgliedern der Linkspartei, die so viel Unge-
ach wittern – Ihre Kenntnis ist da in der Tat nur peri-

her –, würde ich empfehlen, konsistent zu bleiben. Sie
aben gerade in der Fragestunde eine Beteiligung der
undeswehr an dieser Maßnahme im Rahmen einer
mtshilfe nach Art. 35 Abs. 1 des Grundgesetzes funda-
entalistisch kritisiert, obwohl diese Anforderung von

iner Landesregierung gestellt worden ist, der Sie ange-
ört haben. Wie kann das sein?


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


b Sie dieser Landesregierung als Linkspartei, als PDS
der was auch immer angehört haben, das weiß ich nicht
ehr; Sie wechseln Ihren Namen ja häufiger.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Christian Schmidt

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der LINKEN)


– Frau Präsidentin, ich bitte Sie darum, für Ruhe zu sor-
gen. Die sollen einmal zuhören.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Keine Ahnung! – Hans-Kurt Hill [DIE LINKE]: Sie wissen doch, wer jetzt in Mecklenburg regiert, oder?)


– Ich habe im Internet nachgeschaut und gesehen: Sie
haben dort einmal mitregiert.


(Hans-Kurt Hill [DIE LINKE]: Aber wir haben das doch nicht veranlasst!)


– Doch.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Doch! Sie waren dabei! In Ihrer Zeit war die Anforderung! – Hans-Kurt Hill [DIE LINKE]: Das war nachher! – Weitere Zurufe von der LINKEN)


– Die tumultartigen Szenen weisen nur darauf hin, dass
die Unkenntnis der PDS hier auf die Spitze getrieben
wird. Es war die rot-rote Landesregierung, sehr geehrte
Damen und Herren Kollegen, die am 21. März 2006 den
Bundesminister der Verteidigung unter Verweis auf eine
Zusage des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard
Schröder um Unterstützung durch die Bundeswehr gebe-
ten hat – Punkt!


(Zurufe von der CDU/CSU: Hört! Hört! – Hans-Kurt Hill [DIE LINKE]: Aber doch nicht um Tonardos!)


Ich wäre schon sehr dankbar, wenn Sie anders als Ihr
Parteivorsitzender nicht anfangen würden, die Tätigkei-
ten der Bundeswehr in die Nähe von Ungesetzlichkeiten
zu rücken. Sie haben erst gestern aus Karlsruhe erfahren,
wie weit man gehen kann und wie weit man nicht gehen
kann.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Frau Kollegin Stokar von Neuforn, mir liegt der Be-
richt vor, der die Grundlage für die dpa-, ddp- und sons-
tigen Meldungen – Sie haben insinuiert, täglich kämen
neue – ist. In diesem Bericht ist von den Eurofighters
und den Phantom-Kampfjets die Rede. Sie haben mit der
Überwachung der Bodenbeschaffenheit aber gar nichts
zu tun gehabt. Das fand im Rahmen des Normalen statt.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das waren weitere Übungsflüge!)


– Lesen Sie den Bericht bitte.

Eine der wenigen Aufgaben, die die Bundeswehr zur
Wahrung der Sicherheit unseres Landes – verfassungs-
mäßig abgesichert – seit langer Zeit erfüllt, ist, wie Sie
wissen, das Air-Policing. Diese Aufgabe hat die Bundes-
wehr in diesem Fall wahrgenommen. Ich erinnere hier
daran, dass die NATO-AWACS-Flugzeuge beim Besuch
des Papstes, bei den Olympischen Spielen in Griechen-
land und bei anderen Ereignissen eingesetzt worden
sind.

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(C (D Was den Einsatz der Tornados im Rahmen der Amtsilfe betrifft, möchte ich in aller Höflichkeit darauf hineisen: Diese Tornados stehen genauso zur Verfügung, enn Hochwasser ist oder wenn es darum geht, ver chwundene Personen zu finden. (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch etwas völlig anderes! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hochwasser ist doch keine Demonstration! Sagen Sie mal was zum Versammlungsrecht!)


m Namen derer, die diesen Einsatz durchgeführt haben,
ehre ich mich dagegen, dass Sie den Eindruck erwe-

ken, hier sei in irgendeiner Weise Ungesetzlichkeit ge-
eben.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Versammlungsrecht! Wir reden über Militär im Versammlungsrecht!)


Wir reden nicht über Militär im Versammlungsrecht,
ondern über Amtshilfeanträge des Landes Mecklen-
urg-Vorpommern.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch, darüber reden wir! Genau darüber reden wir! – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein Blick in die Verfassung könnte helfen! – Gegenrufe von der CDU/CSU: Ja, gucken Sie mal hinein! – Nur zu!)


Nun wollen wir einmal miteinander reden, wie wir es
uch im Innenausschuss getan haben.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Artikel 87 a!)


Das hat mit Art. 87 a des Grundgesetzes gar nichts zu
un, Herr Kollege Wieland.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch!)


ie haben leider die falsche Seite des Grundgesetztextes
ufgeschlagen; es geht nämlich um Art. 35 GG.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich!)


Das Land Mecklenburg-Vorpommern sah sich mit
em G-8-Gipfel in Heiligendamm an die Grenze seiner
icherheitsfähigkeit gebracht.

Es ist die schiere Pflicht aller Behörden dieses Lan-
es, dann, wenn solch eine Situation auftritt und zu er-
arten ist, dass man im Rahmen der gesetzlichen und
erfassungsmäßigen Vorgaben zur Amtshilfe Unterstüt-
ung leisten kann, einem solchen Bedarf eines Landes zu
ntsprechen.

Die Fennek-Fahrzeuge – der Kollege Altmaier hat das
n der Fragestunde bereits beantwortet – wurden nicht

it hoheitlichem Anspruch eingesetzt, sondern sind le-
iglich zur technischen Unterstützung der Polizei – über-
iegend der mecklenburg-vorpommerschen Polizei,






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Christian Schmidt
verstärkt durch andere Polizeikräfte – herangezogen
worden.

Was die technisch-logistischen Unterstützungsleistun-
gen durch Flüge, durch die Nutzung des Aufklärungssys-
tems Tornado zum Zweck der Beobachtung der Boden-
beschaffenheit angeht – die Bilder stehen zur Verfügung –,
muss noch einmal gesagt werden, dass es diese Bilder
und Überwachungen gegeben hat, dass diese aber in kei-
ner Weise die Erkennung einzelner Personen zulassen.

Tiefflüge von militärischem Gerät der Streitkräfte
über Camps von Bürgerinnen und Bürgern können das
Grundrecht der Versammlungsfreiheit nach Art. 8
Grundgesetz beeinträchtigen,


(Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aha! – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein bisschen lauter bitte!)


wenn diese Überflüge – so das Bundesverfassungsge-
richt in seiner Entscheidung im 69. Band Seite 315 und
Seite 349 – das Merkmal exzessiver Observation und
Registrierung erfüllen bzw. wenn dadurch der staats-
freie, unreglementierte Charakter der Versammlung ver-
ändert würde.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Staatsfrei war das da nicht! Staatsfrei mit Panzern?)


Ein solcher Grundrechtseingriff liegt indessen beim
Einsatz des Aufklärungssystems Tornado im Rahmen
des G-8-Gipfels nicht vor.

Allerdings wurden die Tiefflugbestimmungen in ei-
nem Fall verletzt. Hierzu sind Untersuchungen eingeleitet
worden. Für eine Minute und 22 Sekunden wurde die
Mindesthöhe wetterbedingt unterschritten, aber sie wurde
unterschritten. Das ist unbestreitbar eine nicht unerhebli-
che Lärmbelästigung für die in den betroffenen Camps
Versammelten, die aber wegen ihrer Kurzzeitigkeit und
Einmaligkeit noch keinen Eingriff in das Grundrecht der
Versammlungsfreiheit begründet.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Meinen Sie! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Meinen Sie! Wer hat Ihnen das aufgeschrieben? Unglaublich!)


Dennoch möchte ich bei den Bürgerinnen und Bür-
gern, auch bei denen, die friedlich demonstriert haben
und ihr Grundrecht wahrgenommen haben, für die ent-
standene Belästigung um Verständnis bitten und mich
für diesen zu tiefen Flug entschuldigen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Zurufe vom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Aha! – Helmut Brandt [CDU/ CSU]: Das muss aber auch genügen!)


Es ist die Frage, wie wir miteinander umgehen. Es ist
kein gesetzwidriger Angriff von irgendjemandem gegen
irgendjemanden geführt worden. Es war ein äußerst er-
folgreiches politisches Gipfeltreffen, das ein Stück Auf-
merksamkeit der Weltöffentlichkeit auf unser Land ge-

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(C (D ogen hat. Wir haben unseren Beitrag dazu geleistet, ass dies friedlich sein konnte. (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Mit Militär! Bravo! – Gegenruf von der CDU/CSU: Die da waren, muss man fragen, wer da die Auslöser waren, die Chaoten oder das Militär!)


Vielleicht ist der größte Erfolg aller Sicherheitskräfte,
ie da waren und sich beteiligt haben, der, dass wir, von
inigen Hunderten leichteren Verletzungen und einigen
chwereren Verletzungen abgesehen – letztere waren
ott sei Dank nicht so schwer, dass sie zu dauerhaften
chäden führen –, einen friedlichen Gipfel hatten. Die
undeswehr wird im Rahmen der Amtshilfe auch zu-
ünftig auf Anforderung ihre entsprechenden Beiträge
eisten.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1610724300

Nächster Redner ist der Kollege Christian Ahrendt für

DP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610724400

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

erren! Da mein Vorredner eben von Kraut und Rüben
esprochen hat, möchte ich sagen: Angesichts des Be-
ichtes, den das Verteidigungsministerium vorgelegt hat,
nd angesichts dessen, was in der letzten Woche im In-
enausschuss und was heute im Verteidigungsausschuss
argeboten worden ist, hat eigentlich Ihr Ministerium
ie Aufgabe, Kraut und Rüben zu sortieren.


(Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


assen Sie mich das einmal ein Stück weit für Sie hier
un.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Das ist aber nett!)


In der Innenausschusssitzung am 23. Mai habe ich
ir erlaubt, den Staatssekretär Altmaier zu fragen, in
elchem Umfang die Bundeswehr eingesetzt wird. Ich
abe mir vorsorglich das Protokoll mitgebracht. Herr
ltmaier hat uns gesagt – ich zitiere –: „Einzig zu logis-

ischen Zwecken, so wie Transporte von Delegationen
um Veranstaltungsort.“ Das ist der Umfang des Bun-
eswehreinsatzes, der uns geschildert worden ist.

Die Kollegin Jelpke hat ebenfalls eine Anfrage ge-
tellt, um diese Frage aufzuklären. Auch die Antwort auf
iese Anfrage enthielt keinen Hinweis auf Tornados und
einen Hinweis auf Fennek-Panzer. Am 23. Mai haben
ir von Herrn Altmaier ebenfalls nichts zu dieser Frage
ehört.

Angesichts dessen, dass Sie eben gesagt haben, das
nnenministerium von Mecklenburg-Vorpommern habe
chon im Jahr 2006 um Amtshilfe gebeten, müssen wir






(A) )



(B) )


Christian Ahrendt
also feststellen, dass Sie das Parlament bis zum G-8-
Gipfel vorsätzlich in Unkenntnis gelassen haben.


(Beifall bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Sehr diplomatisch ausgedrückt!)


Ich habe auch heute Morgen in der Sitzung des Ver-
teidigungsausschusses Ihren Kollegen Herrn Wichert ge-
fragt, wann denn das Innenministerium vom Einsatz der
Bundeswehr und vom Einsatzumfang unterrichtet wor-
den sei. Die Frage ist mir nicht beantwortet worden. Die
Kollegin Hoff hat die Frage noch einmal gestellt. Es
wurde dann zugesagt, dass sie schriftlich beantwortet
wird. Auch das zeigt – was ich verwunderlich finde –,
dass es hier relativ viel aufzuklären gibt. Ich persönlich
kann mir nicht vorstellen, dass bei den Informationsbe-
dürfnissen, die im Innenministerium ansonsten in vieler-
lei Dingen vorherrschen, ausgerechnet vergessen wird,
sich über den Umfang des Bundeswehreinsatzes genau
zu informieren.

Das zweite Thema, das ich ansprechen will, ist die
Amtshilfe. Es gibt zwei Tornado-Flüge, die genehmigt
worden sind, und es gibt vier Tornado-Flüge, die nicht
genehmigt worden sind.


(Zurufe vom Bündnis 90/Die Grünen: Aha!)


Wenn man Ihren Bericht liest, wird man feststellen, dass
diese Tornado-Flüge auf Anforderung der Kavala, also
der Einheit, die mit der Einsatzführung zum G-8-Gipfel
betraut war, im Grunde genommen per Anruf abgerufen
werden konnten.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Selbstbedienungsladen! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da kann ja jeder Einsatzleiter Tornados anfordern, wenn er Lust hat, oder wie?)


Das hat meines Erachtens nichts mehr mit Amtshilfe zu
tun; denn Amtshilfe würde zumindest förmlich voraus-
setzen, dass Sie eine konkrete Anfrage in Ihrem Ministe-
rium haben, diese bearbeiten und dann entscheiden, ob
Sie die Tornados zur Verfügung stellen.

Drittens. Wenn ein Tornado im Tiefflug – auch wenn
Sie sich entschuldigt haben – über ein Camp donnert,
dann mag das für denjenigen, der unten steht, durchaus
den Eindruck erwecken, als ob eine gewisse militärische
Qualität erreicht wird. Wir wissen seit der Verfassungs-
gerichtsentscheidung aus dem letzten Jahr, dass sich
Bundeswehreinsätze im Inneren ausdrücklich einer mili-
tärischen Bewaffnung zu enthalten haben. Ich glaube,
dass man hier nicht feinsinnig damit argumentieren kann
– wie Sie das in Ihrem Bericht getan haben –, dass man
die Flugzeuge wenigstens nicht aufmunitioniert habe.
Ich glaube, es ist unstreitig, dass man vom Boden aus
schwer erkennen kann, ob ein Flugzeug Munition trägt
oder nicht.


(Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Helmut Brandt [CDU/CSU]: Die Tatsache ist eindeutig!)


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(C (D Im Ergebnis muss man deswegen festhalten, dass die mtshilfegrenzen hier bei weitem überschritten worden ind. Man muss hinsichtlich der vier nicht genehmigten ornado-Flüge feststellen, dass es hier einen offenen erfassungsbruch gegeben hat. Dieser Verfassungsbruch aart sich damit, dass das Parlament vorsätzlich nicht nterrichtet worden ist. Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, das st schon ein relativ starkes Stück. (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Es kann nämlich nicht sein – das ist das eigentliche
hema, um das es hier geht –, dass die Bundeswehrein-
ätze im Grunde genommen über die kalte Küche einge-
ührt werden und die Bundeskanzlerin dann irgendwann
agt: Nun stellen wir fest, dass innere und äußere Sicher-
eit eng miteinander verwoben sind. Der Rest wird dann
icht ausgesprochen: Die Bundeswehr hat ja schon in
er Vergangenheit gezeigt, wie effektiv sie im Inland
ingesetzt werden kann. Dann haben wir die Rechtferti-
ungsgrundlage für die Einsätze der Bundeswehr im In-
eren. Dieser Weg ist falsch, und diesen Weg werden wir
icht mitgehen.


(Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Es kann auch nicht sein, dass wir zunehmend erleben,
ass die Innenminister der Länder ihre Polizeikräfte ab-
auen und immer dann, wenn es Großveranstaltungen
ibt, die Forderung nach Einsätzen der Bundeswehr laut
ird. Die Bundeswehr ist keine Ersatzpolizei. Diese
ufgabe hat sie nicht; auch die Fähigkeiten dazu hat sie
icht. Man darf auch nicht das Ziel verfolgen, die Solda-
innen und Soldaten der Bundeswehr zu Hilfssheriffs
on Innenministern zu machen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Christian Ahrendt (FDP):
Rede ID: ID1610724500

Nun hat das Wort der Kollege Rainer Arnold für die

PD-Fraktion.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610724600

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

er sozialdemokratische Bundeskanzler Helmut Schmidt
at den G-8-Gipfel dereinst erfunden – ein herausragen-
es Ereignis der Staatengemeinschaft und diesmal auch
ür unser Land. Natürlich ist es zunächst einmal richtig,
ass alle Organe des Bundes und der Länder eng koope-
ieren, um solch einen Gipfel zum Erfolg zu bringen.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Wohl wahr!)


as ist das eine.

Das andere ist: Es wurden 25 Anträge auf Amtshilfe
estellt, von denen 22 aus meiner Sicht völlig außerhalb
er Diskussion sind, weil sie richtig und notwendig






(A) )



(B) )


Rainer Arnold
gewesen sind und sich exakt im Rahmen der Bestim-
mungen des Art. 35 bewegt haben. Es gibt aber drei Vor-
gänge, die wir, wie ich glaube, kritisch hinterfragen
sollten. Das Ministerium hat heute meiner Meinung nach
sehr seriös und ausführlich informiert. Dafür danken wir.
Das Ministerium hat sich heute auch für Versäumnisse
entschuldigt. Auch das ist ein wichtiger Schritt. Die er-
haltenen Informationen versetzen uns in die Lage, eine
politische Bewertung vorzunehmen. Lassen Sie mich
deshalb zu den drei kritischen Vorgängen etwas sagen.

Erster Vorgang: Der Minister hat zwei Tornado-Flüge
zur flächigen Aufklärung am Boden genehmigt, und
zwar einen einige Zeit vor dem Gipfel und einen unmit-
telbar vor dem Beginn des Gipfels. Spannend ist es, an-
hand dieser Aufnahmen festzustellen, was sich in der
Zwischenzeit verändert hat. Das halte ich für einen kor-
rekten Auftrag.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


Aus diesem korrekten Auftrag mit zwei Flügen wurden
dann allerdings sieben Flüge. Statt Aufklärung aus ver-
nünftiger Höhe, die es der Bundeswehr gestattet, sich dis-
kret zurückzuhalten, gab es einen Tiefflug, der außerdem
auch noch luftrechtlich zu beanstanden ist. Und vor allen
Dingen gab es – das ist für mich das Gravierendste – nicht
nur Aufklärung im breiten Gelände, sondern es wurden
gezielt Aufnahmen der aufwachsenden Camps der De-
monstranten gemacht. Das hat der Minister nicht geneh-
migt; das wurde aber gemacht. Deshalb ist das nicht in
Ordnung. Der Minister tut gut daran – das hat er auch an-
gekündigt –, in seinem Haus dafür zu sorgen, dass sich so
etwas nicht wiederholt.

Der zweite Vorgang ist: Der Einsatz der Fennek-
Spähpanzer bei internationalen Großereignissen besitzt
schon ein Stück weit eine neue Qualität. Ich halte ihn
deshalb für problematisch, weil die Fenneks selbst ja
nicht über Speichermedien für ihre Daten verfügen, son-
dern ihre Aufklärung nur dann Sinn macht, wenn sie
zeitgleich mit den Aufklärungsmitteln der Polizei über
Funk verknüpft wird.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Satellitentelefone!)


Das heißt, die Fenneks sind in ein Aufklärungssystem
der Polizei eingebunden. Ich glaube, dass diese Schnitt-
stelle zu nahe bei der Polizei lag und es besser gewesen
wäre, dieses Amtshilfeersuchen abzulehnen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Clemens Binninger [CDU/ CSU]: Was wäre die Alternative?)


– Die Alternative? Das ist eine gute Frage, Herr Kollege.
Heute Morgen hat ein Kollege von Ihnen im Verteidi-
gungsausschuss gesagt: Die Fenneks waren nur deshalb
so wichtig, weil sie 1 000 Polizisten ersetzt haben. Das
ist keine ausreichende Legitimation für Amtshilfe. Die
Bundeswehr ist in der Tat nicht dafür da, Polizisten ein-
zusparen.

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(C (D (Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


ch habe die Aussagen eines Fachpolitikers aus Ihren
eihen, des Kollegen Hans Raidel, aus der heutigen Sit-
ung des Verteidigungsausschusses zitiert.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Was ist die Alternative?)


Der dritte Vorgang, den wir kritisch bewerten, ist der
insatz der Feldjäger zum Objektschutz. Die Bundes-
ehr darf Objektschutz im Bereich von militärischen Si-

herheitszonen betreiben, und zwar aus diesen Sicher-
eitszonen heraus. Das heißt, sie muss sich in diesen
onen befinden. Für den Objektschutz eines Kranken-
auses durch die Bundeswehr, in dem zwar die Bundes-
ehr während des Gipfels teilweise das Hausrecht hatte,
as aber nicht zur militärischen Sicherheitszone erklärt
urde, erkenne ich keine eindeutige Rechtsgrundlage.
eshalb halte ich auch dies für einen Fehler.

Lassen Sie mich zum Schluss sehr offen reden: Die
ffentlichkeit und wir alle wissen ja, dass in der Großen
oalition auch unterschiedliche Positionen vorhanden

ind. Das gilt verstärkt in der Frage, ob die Bundeswehr
unehmend Polizeiaufgaben übernehmen soll, ob Inne-
es und Äußeres verschmolzen werden sollen. Die Bun-
eskanzlerin hat sich vor wenigen Tagen dazu geäußert,
ass es normal ist, wenn es in einer Koalition unter-
chiedliche Grundpositionen gibt. Aber gerade weil wir
ozialdemokraten dafür stehen, dass die Bundeswehr
eine Polizeiaufgaben übernimmt, ist das für uns natür-
ich ein hochsensibles Thema. Um es deutlich zu sagen:

ir wollen und werden auch in Zukunft nicht zulassen,
ass Art. 35 Abs. 1 unserer Verfassung auch nur ein
tück weit gedehnt wird und möglicherweise schlei-
hende Prozesse eintreten.

Deshalb sollten wir miteinander in dieser Koalition
afür sorgen, dass die Spielregeln noch einmal deutlich
emacht werden, auch für die Landesinnenminister, die
n dieser Hinsicht erst gar keine Forderungen stellen dür-
en, die wir nicht erfüllen wollen. Das Klarmachen der
pielregeln kann dazu beitragen, dass einzelne Fehler,
ie von einigen, die Entscheidungen getroffen haben,
bjektiv gemacht wurden, in Zukunft vermieden werden
önnen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der SPD)



Rainer Arnold (SPD):
Rede ID: ID1610724700

Nächste Rednerin ist die Kollegin Ulla Jelpke für die

raktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610724800

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

err Staatssekretär Schmidt, wenn Sie hier schon den
orwurf erheben, dass Die Linke angeblich ein Amtshil-

eersuchen mit gestellt habe, dann hätten Sie auch die
anze Wahrheit sagen müssen. Das war nämlich ein






(A) )



(B) )


Ulla Jelpke
Alleingang des ehemaligen SPD-Innenministers von
Mecklenburg-Vorpommern, Herrn Timm, der im Übri-
gen zu einer heftigen Auseinandersetzung in der Koali-
tion geführt hat. Um das noch einmal ganz deutlich zu
sagen: Wenn wir das gewusst hätten, wäre dieser Antrag
keineswegs mit unseren Stimmen durchgekommen.


(Beifall bei der LINKEN – Clemens Binninger [CDU/CSU]: Sie haben es doch gewusst! – Jürgen Herrmann [CDU/CSU]: Da muss man auch mal Konsequenzen ziehen!)


Ihr Vorwurf passt im Übrigen zu dem, was die Bun-
desregierung hier seit Wochen tut, nämlich den Bundes-
wehreinsatz beim Gipfel zu verschleiern. Es soll ver-
tuscht werden, dass hier ein massiver Verfassungsbruch
stattgefunden hat. Das ist in einigen Reden schon sehr
deutlich geworden.

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage von mir hat
die Bundesregierung noch Ende April den Eindruck er-
weckt, sie werde nur in der zweiten Reihe stehen und un-
auffällig Hilfeleistung erbringen, ähnlich wie bei der
Fußballweltmeisterschaft. Kein Wort von Spähpanzern
oder Tornados, und das, obwohl die entsprechenden
Amtshilfeersuchen bereits gestellt bzw. genehmigt wa-
ren.

Noch etwas: In den Antworten auf entsprechende An-
fragen war immer die Rede davon, dass 1 100 Soldaten
im Einsatz sein würden. Tatsächlich waren es 2 450, da-
von 641 zum Teil schwerbewaffnete Feldjäger mit G36-
Maschinengewehren, wie sie in Afghanistan benutzt
werden. Die Kommandanten der Spähpanzer waren mit
Pistolen bewaffnet. Das können wir alles beweisen.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Lieber nicht! – Jürgen Herrmann [CDU/CSU]: Das gehört bei Soldaten dazu!)


Auch das wurde bisher verschwiegen. Was wäre wohl
passiert, wenn sich Demonstranten diesen Panzern genä-
hert hätten?

Die Tornado-Flüge wurden wochenlang geleugnet.
Heute ist klar – Entschuldigung hin oder her –: Die Pro-
testcamps wurden systematisch ausspioniert. Die Bun-
desregierung behauptet, diese Bilder seien nicht zu iden-
tifizieren. Aber ich habe Kopien von diesen Bildern
gesehen. Es fehlt nicht viel, dass man auf diesen Kopien
sehr deutlich einzelne Gesichter voneinander unterschei-
den kann. Dass Personen auf den Bildern nicht identifi-
ziert werden könnten, ist also eine weitere Unwahrheit,
die sich in viele Unwahrheiten einreiht, die wir hier be-
reits gehört haben


(Beifall bei der LINKEN)


und die von der Bundesregierung in Antworten auf An-
fragen niedergeschrieben wurden. Ich glaube der Regie-
rung einfach nicht, wenn sie sagt, dass diese ominösen
Tiefflüge, zum Beispiel über den Camps, rein zufällig
stattgefunden haben.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, im offiziellen Be-
richt steht, die Luftbilder des Camps Reddelich und
Wichmannsdorf wurden ausschließlich im Auftrag der
BAO Kavala gefertigt. Die Bundesregierung behauptet
nun, von den zusätzlichen Flügen nichts gewusst zu ha-

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(C (D en. Sie behauptet praktisch, dass niedere Militärbeehlshaber nach Gutdünken Kampfflugzeuge gegen Deonstranten einsetzen konnten, wenn ebenso niedere olizeichargen sie am Telefon darum gebeten hätten. er’s glaubt, wird selig! Ich glaube wirklich kein Wort, as diese Regierung hier von sich gibt. Dieses Spiel wird ie Linksfraktion jedenfalls nicht mitmachen. Die Bundesregierung selbst gibt zu, dass die einzig enkbare Rechtsgrundlage Art. 35 Abs. 1 des Grundgeetzes wäre, also eine technisch-logistische Amtshilfe. ie behauptet, die Grenze zwischen Amtshilfe und Einatz sei eingehalten worden, weil die Bundeswehr nur eholfen habe, aber nicht selbst hoheitliche Aufgaben bernommen habe. Aber diese Rechtsauffassung ist nach einer Meinung falsch. Es kommt nicht darauf an, ob ie Bundeswehr selbst hoheitlich tätig wird und zum eispiel Demonstrationszüge aufhält. Es genügt, wenn ie die Polizei in die Lage versetzt, ihrerseits unmittelbar oheitlich tätig zu werden, also Zwangsmittel einzuseten. Genau das ist geschehen. Bundeswehrhubschrauber nd Marineboote haben Polizisten zu ihren Einsatzorten ebracht. Spähpanzer und Flugzeuge haben nach Deonstrationen Ausschau gehalten und der Polizei die ntsprechenden Bilder übergeben, damit diese dann tätig ird. Das ist keine Amtshilfe mehr, sondern ein regel echter Militäreinsatz. as sagen auch renommierte Juristen wie etwa Herr han, Völkerrechtler der Universität der Bundeswehr in ünchen. Er sagte schon am 13. Juni, dass die Verfas ung einen solchen Einsatz nicht deckt. Die Bundesregierung setzt offenbar darauf, Fakten zu chaffen und per Salamitaktik eine Militarisierung in der nnenpolitik zu erreichen. Die Bundeskanzlerin und weiere Unionspolitiker wollen den Verfassungsbruch vereigen und fordern schon weitere Bundeswehreinsätze. Frau Kollegin, kommen Sie bitte zum Schluss. Mein letzter Satz: Sich dem entgegenzustemmen, üsste Aufgabe des gesamten Parlaments sein. Danke schön. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)

Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610724900
Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610725000


Ulla Jelpke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610725100

Nun erteile ich für die CDU/CSU-Fraktion das Wort

em Kollegen Ulrich Adam.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610725200

Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

egen! Meine Damen und Herren! Die von den Grünen






(A) )



(B) )


Ulrich Adam
verlangte Aktuelle Stunde geht völlig an den Tatsachen
vorbei.


(Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach ja!)


Die von der Bundeswehr erbrachten Leistungen während
des Gipfels sind und waren nach Art. 35 Abs. 1 des
Grundgesetzes rechtmäßig. Dies hat insbesondere der
schon erwähnte detaillierte Bericht am heutigen Morgen
im Verteidigungsausschuss gezeigt.

Die Bundeskanzlerin und die Bundesregierung kön-
nen neben der erfolgreichen Ratspräsidentschaft auch ei-
nen ebenso erfolgreichen G-8-Gipfel in Heiligendamm
verbuchen. Die Ministerin Wieczorek-Zeul hat das Er-
gebnis als Erfolg für die Menschen in Afrika bezeichnet.
Im Bereich der Klimapolitik wird der Kollege Gabriel
auf die Einsichten der USA, dass eine aktive Klimapoli-
tik notwendig ist, aufbauen können. Die Einigung der
wichtigsten Industriestaaten ist ein richtungsweisendes
Signal für die Stärkung der Klimapolitik im Rahmen der
Vereinten Nationen, so der Umweltminister nach dem
Gipfel.

Wir sind uns doch sicherlich alle dessen bewusst, dass
ein derartiger Gipfel mit seiner notwendigen Logistik
und Sicherheit nicht binnen weniger Wochen geplant
und durchgeführt werden kann.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sagt doch auch niemand!)


Es wurde schon erwähnt, dass es die ehemalige rot-rote
Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern war,
die das Amtshilfeersuchen gestellt hat.


(Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Der Innenminister, von der SPD!)


Die Behauptung, dass die Linke, die damals noch PDS
hieß, davon nichts gewusst habe, ist schlicht Unsinn.
Denn die damalige Landesregierung hat finanzielle Mit-
tel für den Gipfel eingestellt; das ist nun einmal erwie-
sen. Deswegen kann man sich jetzt nicht hier hinstellen
und so tun, als hätte man nichts gewusst.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das hat mit dem Bundeswehreinsatz nichts zu tun!)


Natürlich haben die Planer auch die Erfahrungen ver-
gangener Gipfel einfließen lassen. Zu den notwendigen
Vorbereitungen gehörten die sanitätsdienstliche Versor-
gung der eingesetzten Polizisten und Helfer sowie die
Gewinnung von Aufklärungsdaten durch die Polizei.
Angesichts der Tatsache, dass die benötigten Mittel in
Deutschland und Europa bei keiner Polizei vorhanden
sind, lag es natürlich nahe, ein Amtshilfeersuchen in gro-
ßem Umfang an das Verteidigungsministerium zu rich-
ten.

Angefragt und bereitgestellt wurden: Unterbringung
und Verpflegung, Personentransport mit Hubschraubern
und Seetransport, medizinische Betreuung, Aufklärungs-
und Radartechnik sowie Aufklärungsflüge, die Nutzung

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(C (D es Flugplatzes Laage sowie die Versorgung mit Beriebsstoffen und Gerät. Wie anders als durch die Tornado-Aufklärung hätten odenveränderungen festgestellt werden sollen? (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


ereits bei den vergangenen Flutkatastrophen wurden
ierzu Tornados erfolgreich eingesetzt. Um Veränderun-
en festzustellen, musste man mindestens zweimal flie-
en. Von den sieben durchgeführten Flügen waren ledig-
ich drei erfolgreich. Die anderen wurden wegen
echnischer Schwierigkeiten abgebrochen bzw. waren
ufgrund der Witterung nicht möglich. Lediglich beim
lug am 5. Juni – das wurde schon gesagt – wurde die
indestflughöhe von 500 Fuß für eine Minute und

2 Sekunden unterschritten – auch dies nur aufgrund der
itterung. Dennoch wird diese Abweichung natürlich

ntersucht und gegebenenfalls zu Disziplinarmaßnah-
en führen.

Aufgrund der massiven Gewalt zu Beginn des Gipfels
nd der fortgesetzten Störungen hat sich das Konzept je-
och nicht nur als notwendig erwiesen; es war auch in
einer Weise überzogen. Der professionelle Einsatz des
chwarzen Blocks hat gezeigt, dass eine große Anzahl
on Polizeibeamten erforderlich war. Diese Gewalttäter
atten systematisch Steine und anderes Material gesam-
elt. Ihr Ziel waren Gewalt und die Verletzung von Poli-

isten. Selbst vor friedlichen Demonstranten machten sie
ei ihren Gewaltexzessen keinen Halt.


(Zuruf von der CDU/CSU: Das hat doch wohl jeder gesehen!)


ie positiv der Gipfel von den Menschen in und um
eiligendamm aufgenommen wurde, zeigt unter ande-

em die spontane Versorgung von Polizeieinheiten mit
uchen.

Abschließend möchte ich der Bundeskanzlerin für
hre unermüdlichen Bemühungen, diesen Gipfel zum Er-
olg zu führen, danken. Landesinnenminister Caffier
anke ich für die gute Vorbereitung und das konsequente
andeln zur Erhaltung des sicheren Ablaufs des Gipfels

n Heiligendamm.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich!)


en vielen ungenannten Polizistinnen und Polizisten,
oldatinnen und Soldaten, Helfern vom DRK, THW und
on der Feuerwehr sowie allen zivilen Helfern danke ich
ür die geleistete Arbeit. Ohne sie wäre dieser G-8-Gip-
el weder möglich noch ein Erfolg geworden.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Ulrich Adam (CDU):
Rede ID: ID1610725300

Nächster Redner ist nun der Kollege Wolfgang
ieland für die Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen.






(A) )



(B) )


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610725400

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich weiß

nicht, ob jemand hier im Saal noch weiß, wer Willi
Weyer war – vielleicht Frau Piltz. Er war einmal Innen-
minister in Nordrhein-Westfalen. Von ihm ist der schöne
Satz überliefert – das war zu Beginn der Zeit des Terrors
der RAF –: „Wir müssen die Bürger an Polizisten mit
Maschinenpistolen so wie an das Steuernzahlen gewöh-
nen.“ Was jetzt in Heiligendamm geschehen ist, erinnert
mich an diese Melodie: Wir müssen die Bürgerinnen und
Bürger insbesondere bei Großereignissen an den Einsatz
der Bundeswehr so wie an das Steuernzahlen gewöhnen.

Was insbesondere der Bundesinnenminister, der uns
alle seit Monaten mit seiner – wie Kollege Edathy sagte –
Obsession hinsichtlich des Einsatzes der Bundeswehr im
Inneren genervt hat, bisher nicht durch eine Grund-
gesetzänderung oder einzelgesetzlich erreicht hat, soll
jetzt offenbar durch die normative Kraft des Faktischen
erzielt werden.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Von uns erwartet man, dass wir das alles, was hier ge-
schehen ist, für Zufall halten, geboren aus einem Amts-
hilfebedürfnis des Innenministers von Mecklenburg-
Vorpommern, den – bei allem Respekt – vor dem Gipfel
in Heiligendamm nun wahrlich niemand kannte. Hier ist
eine gezielte Strategie angewendet worden.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Kollege Arnold hat die kritischen Punkte aufgezählt.
Auch der Hubschraubereinsatz gehört nach unserer Mei-
nung zu den klärungsbedürftigen Punkten. Man muss
wirklich deutlich sagen: Wenn die Bundeswehr bisher
bei Großereignissen eingesetzt wurde, haben wir von ei-
nem Agieren hinter den Kulissen gesprochen. Wir Grü-
nen haben zur Fußballweltmeisterschaft gesagt: Wir
schlucken sogar den Einsatz der AWACS, wenn dies
denn einen Sinn macht, wenn mit ihnen aufgeklärt wer-
den kann, ob Raketen auf Stadien gerichtet sind. Das war
aber etwas anderes als das, was in Heiligendamm ge-
schehen ist. Hier war die Bundeswehr integraler Be-
standteil der staatlichen Machtausübung. So ist sie auf-
getreten. Das sollte so sein, und das lehnen wir auf das
Schärfste ab.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Wir fragen auch hier nach der Beteiligung des Bun-
destages. Wenn die Bundeswehr zehn Militärbeobachter
nach Afrika entsendet, dann wird im Bundestag zu Recht
darüber debattiert und zu Recht in der Regel namentlich
darüber abgestimmt. Aber was ist, wenn die Bundeswehr
im Inneren eingesetzt wird? Und das war ohne jede
Frage ein Einsatz!


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich fand es sehr ehrenwert, dass sich der Herr Staats-
sekretär hier für das eine Flugzeug, das zu tief geflogen
ist, entschuldigt hat. Für uns ist das aber nur ein Teil des

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(C (D roblems. Dass die Camps überhaupt systematisch ausespäht und erfasst wurden, ist doch infrage zu stellen, uch wenn es aus der zulässigen Mindestflughöhe von 00 Metern geschah. Darüber muss man doch genauso eden. Ohne diesen Ausrutscher wäre das Ganze nicht esser gewesen. Das Ganze geht noch weiter – Schäubles Virus ist ofenbar ansteckend –: Der Bundeskanzlerin fiel auf die rage, was an ihrem Grundsatzprogramm noch konserativ sei, ein: Dass wir den Bundeswehreinsatz im Inern wollen. Ein gewisser Herr Schünemann, Inneninister in Niedersachsen, sagte vorgestern lassen Sie sich den folgenden Satz einmal auf der unge zergehen –: Was im Ausland für die Bundeswehr möglich ist, muss auch im eigenen Land möglich sein. n Heiligendamm hat man dafür schon einmal geübt. as ist doch die Realität. So sehe ich das. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Zurufe von der CDU/CSU: Guter Mann!)


Herr Schäuble hat gestern im Rahmen der vom „Han-
elsblatt“ veranstalteten Sicherheitskonferenz gesagt
ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich das gele-

en habe –, die Unterscheidung zwischen Völkerrecht im
rieden und Völkerrecht im Krieg passe nicht mehr auf
ie neuen Bedrohungen. Man müsse auch die Frage nach
er Eliminierung von Topterroristen wie Osama Bin
aden stellen. Wörtlich sagte er: „Alte Formen der klas-
ischen Unterscheidungen“ von Krieg und Frieden seien
icht länger haltbar. – Was soll denn das heißen? Er will
icht nur – wie bisher – den Unterschied zwischen Mili-
är und Polizei einebnen; er will auch gleich den Unter-
chied zwischen Krieg und Frieden einebnen. Dazu sage
ch ganz bewusst: Einen solchen Quatsch habe ich in
iesem Land das letzte Mal von Gefangenen aus der
AF gehört, die uns erzählen wollten, dass in den Me-

ropolen Krieg herrsche, sie Kriegsgefangene seien und
ach der Genfer Konvention zu behandeln seien.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Clemens Binninger [CDU/CSU]: Sie vergleichen den Innenminister mit der RAF? Sind Sie denn noch zu retten?)


o soll das denn hinführen? Dann haben wir permanent
en Kriegszustand, Herr Binninger. Gerade Sie als Ex-
olizist müssten am schärfsten widersprechen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Clemens Binninger [CDU/CSU]: Ich widerspreche Ihnen!)


chwarze Blöcke, von denen Ihr Kollege gesprochen
at, sind eine Aufgabe für eine professionelle Polizei
nd nicht für das Militär. Ein solches Denken, das alle
egriffe verwischt und alle Grenzen einreißt, führt nach






(A) )



(B) )


Wolfgang Wieland
Guantánamo. Das wollen wir aber nicht. Dazu muss man
scharf Nein sagen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])



Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1610725500

Nun hat das Wort der Kollege Hans-Peter Bartels für

die SPD-Fraktion.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610725600

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Damit

wir nicht die Maßstäbe verlieren, will ich nicht bei
Guantánamo anknüpfen. Ich will eine Vorbemerkung
machen: Dass alles gut gegangen ist – unter Sicherheits-
aspekten ist der Gipfel letztlich gut abgelaufen; die Pro-
bleme, die man im Vorfeld erkannt hat, konnte man im
Griff behalten –, ist auch denjenigen zu verdanken, die
für die innere Sicherheit verantwortlich waren. Das wa-
ren in erster Linie die Polizeibeamtinnen und Polizei-
beamten,


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


aber auch diejenigen, die diese Arbeit im Wege der
Amtshilfe – das war nicht nur die Bundeswehr – unter-
stützt haben.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Das Problem ist doch, dass Sicherheit nicht selbstver-
ständlich ist in einer Zeit, in der Terroristen jeden Bürger
bedrohen können – das haben wir jetzt wieder in Eng-
land gesehen –, sie selbstverständlich auch solche Ereig-
nisse stören können und es gewaltbereite Autonome
gibt, wie sie sich auch in Heiligendamm bemerkbar ge-
macht haben. Insofern war nicht alles paletti und ganz
einfach. Diese schwierige Lage musste man im Griff ha-
ben.

Nun komme ich zu dem, über das wir als Parlament
diskutieren müssen. Wo sonst sollen wir darüber reden,
wie die staatlichen Instrumente eingesetzt werden und in
welchem Verhältnis sie zueinander stehen? Amtshilfe ist
prinzipiell absolut richtig. Rainer Arnold hat darauf hin-
gewiesen, dass wir in fast allen Fällen kein Problem da-
mit haben. Aber wir haben ein Problem damit, dass zur
Absicherung des Hausrechts Feldjäger eingesetzt wer-
den. Das ist nicht deren Job. Feldjäger sind zur Absiche-
rung militärischer Sicherheitsbereiche da. Für das Haus-
recht ist zunächst einmal der Hausherr zuständig und
dann, wenn das nicht reicht, die Polizei. Das kann nicht
die Bundeswehr machen.

Zwei Tornado-Einsätze wurden beantragt und sind ge-
nehmigt worden. Das ist korrekt; das finden wir in Ord-
nung. Mit den Aufklärungsmitteln, die die Bundeswehr
hat, also mit den Tornados, kann man Veränderungen im
Straßenbild erkennen und daraus Schlüsse ziehen, ob es
Manipulationen gegeben hat, die möglicherweise Ge-
fährdungen mit sich bringen. Dass dann sieben Flüge
stattgefunden haben, mag ja erklärlich sein. Aber man
muss diese beantragen, sie müssen genehmigt werden,

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(C (D nd dann muss auch die Öffentlichkeit darüber inforiert werden. Denn hierbei handelt es sich nicht um ei en einzelnen Polizisten, der eine Straße überwacht. Torados sind ein militärisches Mittel und werden auch so ahrgenommen. Im Übrigen erfordert es großen Aufand, sie einzusetzen. Hier beziehe ich mich nicht da auf, dass die Kosten so hoch sind, sondern darauf, dass ir nur ein einziges Geschwader haben, das über diese ähigkeiten verfügt, die, wie wir sehen, bei militärischen insätzen im Ausland sehr gefragt sind. Wenn ein solcher Einsatz im Inland notwendig ist, andelt es sich um keine Kleinigkeit. Darüber muss der inister Bescheid wissen, und er muss ihn genehmigen. enn der Einsatz stattgefunden hat, muss ihm das geeldet werden. Herr Staatssekretär, die Informationen, ie wir heute im Verteidigungsausschuss bekommen haen, fand ich sehr umfassend, sehr korrekt und auch hinichtlich der Punkte, die für die Führung des Ministeiums unangenehm sein können, offen im Umgang. Wir aben dem Bericht entnommen, dass Defizite abgestellt erden müssen. Die Befehlsund Meldewege im Verteiigungsministerium müssen klar sein. Ich habe keinen weifel daran, dass das jetzt in Angriff genommen wird. (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Das hat nichts mit der Verfassung zu tun!)


Das hat nichts mit der Verfassung zu tun, sondern mit
er konkreten Ausgestaltung von Abläufen im Ministe-
ium.

Hier wurde angesprochen, Eurofighter und Phantom
eien eingesetzt worden. Das ist ein ganz anderer Punkt.
abei handelt es sich um die Dauereinsatzaufgabe „Si-

herung des deutschen Luftraums“, den die Luftwaffe
mmer hat. Wenn solche Großereignisse stattfinden, wird
twas mehr getan als im Normalfall. Aber es sind die
leichen Alarmrotten; es ist die gleiche Einsatzphiloso-
hie. Es fliegen Flugzeuge über den deutschen Luftraum,
ie die Sicherheit – das Airpolicing, wie man sagt – ge-
ährleisten sollen; natürlich auch in einem solchen Fall.
s wäre aberwitzig, wenn die Luftwaffe diese Aufgabe
erade dann nicht übernehmen würde oder könnte.

Zum Tornado-Überflug über das Camp, unabhängig
avon, ob er gemeldet war oder nicht: Dass ein Tornado
m Tiefflug über ein Camp mit Demonstranten brettert,
st nicht akzeptabel. Das hätte sicher auch nicht geneh-

igt werden können, wenn es so beantragt worden wäre.
s ist ja nicht genehmigt worden. Offenbar geschah dies
uf dem kleinen Dienstweg. Dann gab es vielleicht noch
in besonderes Engagement des Piloten, das aber so
icht akzeptabel ist. Demonstrationscamps müssen nicht
otografiert werden, und man muss sie auch nicht zur
emonstration möglicher Macht überfliegen. Das kann
an einfach abstellen. Ich habe dem Bericht auch ent-

ommen, dass in diesem Zusammenhang disziplinäre
rmittlungen eingeleitet worden sind.


(Zuruf von der CDU/CSU: Völlig korrekt!)


as ist richtig. Genau so muss man mit solchen Fällen
mgehen, wenn sie bekannt werden. Das Ministerium
at jetzt die Entscheidung getroffen, dass es bekannt
ird.






(A) )



(B) )


Dr. Hans-Peter Bartels
Letzter Punkt. Wir können diese Debatte nicht im
luftleeren Raum führen, sondern es geht immer darum,
dass wir klarmachen, wo die Grenzen sind. Wir wollen
nicht, dass Fakten geschaffen werden, dass schleichend
etwas verändert wird, das sich bewährt hat. Bewährt hat
sich die Arbeitsteilung bezüglich der Aufgaben der Poli-
zei im Inland und der Aufgaben, die die Bundeswehr in
anderen Fällen im Ausland und in Amtshilfe – das ist
klar definiert – im Inland ausüben kann. An dieser klaren
Aufgabenteilung halten wir fest.

Schönen Dank.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Hans-Peter Bartels (SPD):
Rede ID: ID1610725700

Für die CDU/CSU-Fraktion hat nun das Wort der

Kollege Helmut Brandt.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610725800

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen

und Kollegen! Über den G-8-Gipfel zu diskutieren,
heißt, zunächst herauszustellen, dass der Gipfel erstens
durch den außerordentlichen Einsatz und das Geschick
der Bundeskanzlerin zum Erfolg geführt wurde und dass
zweitens den Chaoten, die die friedlichen Demonstratio-
nen für ihre Zwecke missbraucht haben, durch den er-
folgreichen Einsatz der Polizei Einhalt geboten wurde.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Unser Dank dafür gilt an erster Stelle der Bundeskanzle-
rin bzw. der Bundesregierung insgesamt, aber auch allen
während des Gipfels eingesetzten Sicherheitskräften.

Nun wurde vonseiten der Fraktion des Bündnisses 90/
Die Grünen eine Aktuelle Stunde mit den Behauptungen
verlangt, es sei Kritik am Fehlen der verfassungsrechtli-
chen Grundlagen für den Einsatz der Bundeswehr gegen
die Demonstrantinnen und Demonstranten zu üben, und
es gebe hierzu widersprüchliche Aussagen der Bundes-
regierung gegenüber dem Bundestag.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Das ist auch so!)


Zunächst weise ich die Formulierung, der Einsatz
habe sich gegen die Demonstrantinnen und Demonstran-
ten gerichtet, entschieden zurück.


(Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Gegen wen denn sonst? – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gegen wen denn? Etwa gegen die Kühe?)


– Frau Jelpke, der Einsatz aller Sicherheitskräfte ein-
schließlich der in Amtshilfe handelnden Bundeswehr
diente allein der Sicherheit des Gipfels und der Sicher-
heit der Demonstrantinnen und Demonstranten. Er
diente ausschließlich der Gewährleistung des Versamm-
lungsrechts sowie des Demonstrationsrechts und richtete
sich gegen die Rechtsbrecher, die sich unter die De-
monstrantinnen und Demonstranten gemischt hatten –
sonst gar nichts.


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(C (D (Beifall bei der CDU/CSU – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gleich dreht sich mir der Magen um! – Zuruf der Abg. Ulla Jelpke [DIE LINKE])


Möglicherweise waren Sie dabei, Frau Jelpke; das ha-
en Sie selbst zu verantworten.

Eine Bemerkung am Rande: Die Veranstalter solcher
roßdemonstrationen – Frau Jelpke, das sollten Sie viel-

eicht weitergeben – sollten aus den Vorkommnissen ge-
ernt haben, sich künftig inhaltlich wie räumlich deutlich
on den Chaoten zu distanzieren.

Vom Fehlen einer verfassungsrechtlichen Grundlage
ür den Bundeswehreinsatz kann keine Rede sein.
rt. 35 Abs. 1 des Grundgesetzes ist insoweit eindeutig.
lle Behörden des Bundes und der Länder leisten sich
egenseitig Rechts- und Amtshilfe. Das allein zustän-
ige Innenministerium des Landes Mecklenburg-Vor-
ommern hat diese Amtshilfe auf der Grundlage von
rt. 35 Abs. 1 des Grundgesetzes erbeten und sie im
ahmen der vom Bundesverfassungsgericht gemachten
orgaben erhalten. Dies gilt nicht nur für die logisti-
chen Hilfestellungen, sondern auch für den Einsatz des
epanzerten Aufklärungssystems Fennek sowie für die
ufklärungsflüge mit Tornado-Flugzeugen. Beide Sys-

eme waren unbewaffnet. Sie wurden ausschließlich zur
nterstützung der polizeilichen Arbeit vor Ort genutzt,
a die technische Ausstattung der Polizei insoweit nicht
usreicht bzw. eine solche Ausstattung nicht vorhanden
t.

Zudem kamen Tornado-Flugzeuge auch in Gleneagles
it dem gleichen Auftrag zum Einsatz. Die damals

ewonnenen Erkenntnisse wurden vom Land Mecklen-
urg-Vorpommern zum Anlass genommen, diese Auf-
lärungsmittel zur Sicherung des G-8-Gipfels in Heili-
endamm ebenfalls in Anspruch zu nehmen. Eine solche
mtshilfe ist von Art. 35 Abs. 1 des Grundgesetzes ein-
eutig gedeckt.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


Meine Damen und Herren, bei vielen Großeinsätzen,
eispielsweise beim Papstbesuch oder beim Weltjugend-
ag, werden vergleichbare Amtshilfen in Anspruch ge-
ommen. In diesen Fällen würde niemand die Behaup-
ung aufstellen wollen, dass von den dort versammelten
ugendlichen oder gar vom Papst eine Gefahr ausginge.
ie Aufklärung ist in diesen Fällen nur erforderlich, um
on außen einwirkende Störer zu erkennen und entspre-
hende Handlungen zu unterbinden. Wenn diese Aufklä-
ungsarbeit bei Veranstaltungen rechtens ist, von denen
elbst keine Gefahr ausgeht, dann müssen diese Einsätze
och erst recht gerechtfertigt sein, wenn von der Veran-
taltung selbst, beispielsweise durch Missbrauch des De-
onstrationsrechts, Gefahren ausgehen. Dann muss das

och erst recht gelten.


(Beifall bei der CDU/CSU)


ithin frage ich die Antragsteller dieser Aktuellen
tunde, weshalb dies ihrer Auffassung nach ausgerech-
et in diesem Fall nicht so sein sollte.






(A) )



(B) )


Helmut Brandt
Anders als sich der Kollege Wiefelspütz – leider ist er
heute nicht da – im Innenausschusse geäußert hat, bin
ich nicht der Auffassung, dass der eine Tiefflug eine
Zwangswirkung auf die Demonstranten hatte. Jedenfalls
war eine solche Wirkung nicht beabsichtigt. Heute ist
dieser Vorfall auch entschuldigt worden.

Mithin gilt: Veranlasser des Bundeswehreinsatzes war
das Land Mecklenburg-Vorpommern. Der Einsatz findet
seine verfassungsrechtliche Grundlage in Art. 35 Abs. 1
des Grundgesetzes. Er war rechtens, notwendig und an-
gemessen.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alles nicht! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da war nichts mehr verhältnismäßig! Gar nichts!)


Zum Schluss möchte ich noch auf die Behauptung
eingehen, die Bundesregierung habe unterschiedliche
Auskünfte erteilt. Heute ist mehrfach deutlich geworden,
dass die Bundesregierung stets offen und vollständig in-
formiert hat, sogar noch in der heutigen Sitzung des Ver-
teidigungsausschusses. Es ist bedauerlich, dass die
Durchführung eines Treffens von demokratisch gewähl-
ten Staatsführern heutzutage offensichtlich nur noch mit
solch immensem personellen und sachlichen Aufwand
gewährleistet werden kann. Der Erfolg des G-8-Gipfels
und der Beweis dafür, dass unser demokratischer
Rechtsstaat nicht erpressbar ist, haben diesen Einsatz ge-
rechtfertigt.

Ich danke Ihnen.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Helmut Brandt (CDU):
Rede ID: ID1610725900

Das Wort hat nun der Kollege Wolfgang Gunkel für

die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610726000

Meine Damen und Herren! Nachdem hier über den

Einsatz der Bundeswehr beim G-8-Gipfel schon reich-
lich debattiert worden ist, will ich doch noch einmal ei-
nen Blick darauf richten, welche Möglichkeiten die Poli-
zeikräfte haben. Ich will damit darstellen, dass hier
keineswegs ein polizeilicher Notstand oder Ähnliches
vorlag.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die können ja nicht einmal eine Demo aufklären!)


– Ich will ja gerade darstellen, was für Möglichkeiten es
gibt. Lassen Sie mich das bitte in aller Ruhe machen,
Frau Stokar; dann kommen wir vielleicht zu dem, was
Sie gerne hören möchten!


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir sind gespannt!)


Zunächst einmal ist festzustellen, dass die Polizei bei
Großeinsätzen aller Art – die Fußballweltmeisterschaft
hat das bewiesen – zu Wasser, zu Lande und in der Luft

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(C (D ederzeit in der Lage ist, Aufklärung zu betreiben, ohne ilfsmittel der Bundeswehr einzusetzen. (Beifall der Abg. Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


azu ist die Bundespolizei sehr wohl in der Lage: Sie
erfügt über Hubschrauber, die sogar mit Wärmebild-
ameras ausgerüstet sind und jederzeit, bei Tage und bei
acht, Aufklärungsergebnisse liefern können. Auch an-
ere Aufklärung, auf dem Lande nämlich, durch Polizei-
räfte, die man mit Nachtsichtgeräten ausrüsten kann, ist
urchaus möglich und erbringt beste Aufklärungsergeb-
isse, die in die polizeiliche Lagebeurteilung einfließen.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die können auch Grenzen überwachen, auch nachts!)


ll das hätte man machen können und aus meiner Sicht
achen müssen. Ich kann nicht verstehen, weshalb extra

u diesem Zwecke die Bundeswehr eingesetzt worden
st. Da liegt natürlich eines nahe: dass man es in gewis-
er Weise testen wollte, die Bundeswehr mit ihren Flug-
eugen die Aufklärungsarbeit machen zu lassen.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


Soweit ich aus den Berichten weiß, sind die beiden
lüge vor Beginn des Gipfels beantragt und auch so ge-
ehmigt worden, wegen der Geländebeschaffenheit und
hnlichem. Die Dinge, die geschehen sind, als das
amp belegt war, sind keineswegs genehmigt worden,

ondern in eigener Zuständigkeit durchgeführt worden –
er das im Einzelnen zu verantworten hatte, wird noch

u prüfen sein; derjenige wird sich dafür sicherlich noch
u verantworten haben. Insgesamt war dieser Einsatz
ach meiner Einschätzung nicht erforderlich, und das
and Mecklenburg-Vorpommern hätte – das hat es
chließlich und endlich auch bewiesen – diesen Einsatz
uch ohne die Hilfe der Bundeswehr in dieser Form
urchführen können.

Wer hier immer wieder Amtshilfe reklamiert, weiß
enau, dass es bei der Amtshilfe rechtlich so ist, dass sie
icht nur vom Anfordernden zu prüfen ist, sondern auch
on demjenigen, der sie leistet. Da spielt der Grundsatz
er Verhältnismäßigkeit eine wesentliche Rolle.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


m Polizeirecht und in den rechtlichen Gegebenheiten,
ie für derartige Einsätze gelten, hat das Verfassungs-
ang. Ich glaube, das ist bei der Durchführung dieses
insatzes vergessen worden; denn es ist nicht verhältnis-
äßig, wenn man im Tiefflug über Menschen hinweg-

liegt zu einem Zweck, der für denjenigen, der davon be-
roffen ist, nicht ohne Weiteres zu erkennen ist. Das wäre
ermeidbar gewesen; insofern glaube ich nicht, dass es
otwendig war.

Zu dem Einsatz, den Sie immer wieder beschreiben,
st zu sagen: Ich danke natürlich den Polizeibeamten, die
s trotz der Schwierigkeiten ermöglicht haben, diesen
insatz zu einem Erfolg zu machen. Das wäre aber auch






(A) )



(B) )


Wolfgang Gunkel
ohne Unterstützung der Bundeswehr möglich gewesen.
Angesichts dessen, was heute in der Presse steht, und
wenn das Gespräch jetzt wiederum auf diesen Einsatz
kommt und er – jetzt auch von der Bundeskanzlerin – als
Anlass genommen wird, erneut zu fordern, die Bundes-
wehr künftig auch im Innern einzusetzen und die klassi-
sche Trennung zwischen innerer und äußerer Sicherheit
aufzuheben – das sei nicht mehr modern –, müssen wir
den Schluss ziehen: Diese Trennung ist hochmodern.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Das ist in der Verfassung so vorgeschrieben, und unser
Grundgesetz ist kein Gemischtwarenladen, kein Ge-
müseladen, den man ständig neu bestücken kann.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Nicht die Augen vor der Realität verschließen, Herr Kollege!)


– Herr Kollege Binninger, es ist doch vollkommen klar,
dass das, was im Grundgesetz vorgesehen ist, durch die
Bundeswehr geleistet werden muss; das haben wir nie
infrage gestellt.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Doch! Das tun Sie gerade, in diesem Moment!)


Aber das, was hier gemacht wird, ist Einsatzunterstüt-
zung für die Polizei, hilfsweise für die Polizei tätig wer-
den; das ist eben nicht durch Art. 35 Abs. 1 des Grund-
gesetzes abgedeckt.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Amtshilfe!)


Sie wissen ganz genau – aus der Diskussion über das
Luftsicherheitsgesetz –, dass wir deutlich gesagt haben:
Selbstverständlich muss nach dem Urteil des Bundesver-
fassungsgerichts darüber nachgedacht werden, wie man
einen solchen Fall in der Verfassung absichert. Auch
darüber diskutieren wir mit Ihnen schon lange. Wir sind
auch bereit, mit Ihnen darüber weiter zu sprechen. Wir
sind aber nicht bereit, zu akzeptieren, dass hier eine Sa-
che unterlaufen wird, was Sie mit Amtshilfe verbrämen
und letztendlich darauf hinausläuft, dass die Bundes-
wehr im Innern eingesetzt werden kann.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Helmut Brandt [CDU/CSU]: Wir wollen nicht verbrämen!)


Das ist auch nicht für den Objektschutz notwendig,
der heute wieder eingefordert wurde. Die armen Bundes-
wehrsoldaten sollen als Hiwis vor irgendwelche Objekte
gestellt werden. Ich sage einmal: Man muss auch die
Soldaten verstehen. Einige müssten sich dafür zu schade
sein. Wenn Sie die Soldaten einmal fragen, dann werden
Sie erfahren, dass sie sich dafür auch zu schade sind. Die
Bundeswehr selbst lässt ihre Objekte, die ebenfalls be-
droht sind, durch den zivilen Objektschutz, also durch
Privatfirmen, schützen. Andererseits soll sie aber vor öf-
fentlichen Gebäuden stehen und dort Objektschutz be-
treiben. Ich glaube nicht, dass man das vermitteln kann.
Das kann auch nicht Sinn und Zweck sein.


(Beifall der Abg. Sibylle Laurischk [FDP])


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(C (D Da Sie immer die Terrorismusdebatte führen, müssen ie mir erklären, wofür die Bundeswehr sonst noch einesetzt werden soll, wenn nicht zu diesen Zwecken. (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Beim G-8-Treffen!)


Sicher. Ich bin aber der Auffassung, dass dies in die-
em Fall überzogen worden ist. – Ich bin der Letzte, der
iesen Gipfel gefährden wollte; das wissen Sie ganz ge-
au. Sie wissen genau, dass ich eher bereit bin, Dinge zu
olerieren, die vielleicht gerade noch am Rande der Le-
alität sind.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Herr Kollege! Weitere Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


as, was Sie uns verkaufen wollen, hat mit dem Rand
er Legalität aber nichts zu tun; das ist rechtswidrig.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Wolfgang Gunkel (SPD):
Rede ID: ID1610726100

Herr Kollege, Sie müssen zum Schluss kommen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610726200

Ich komme zum Schluss. – Diese kurze Retrospek-

ive, die ich gebracht habe, dient einzig und allein dazu,
ines für meine Fraktion noch einmal festzustellen: Wir
erden die innere und die äußere Sicherheit weiterhin

rennen. Die innere Sicherheit ist Aufgabe der Polizei,
ie äußere Sicherheit ist Aufgabe der Bundeswehr. Da-
ei soll es bleiben.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Wolfgang Gunkel (SPD):
Rede ID: ID1610726300

Nächster Redner ist der Kollege Gert Winkelmeier.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610726400

Frau Präsidentin! Sehr geehrten Damen und Herren!

ch möchte hier einmal dem Gebrauch des Begriffs
mtshilfe klar widersprechen.


(Helmut Brandt [CDU/CSU]: Aha!)


s handelt sich hier nicht um Amtshilfe. Die Bundes-
ehr wurde im Innern eingesetzt, und das war grundge-

etzwidrig.

Sie können nicht mit Art. 35 Abs. 1 Grundgesetz ar-
umentieren.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Warum denn nicht?)


Herr Kollege, Sie müssen weiterlesen. Sie müssen sich
uch den Abs. 2 durchlesen. Dies sage ich auch an die
dresse der Zuschauer, die das zu Hause im Grundge-

etz einmal nachlesen können. In Abs. 2 wird nämlich
lar geregelt, was Amtshilfe bedeutet. Amtshilfe bedeu-
et – ich zitiere aus dem Grundgesetz –:

Zur Hilfe bei einer Naturkatastrophe oder bei einem
besonders schweren Unglücksfall kann ein Land






(A) )



(B) )


Gert Winkelmeier
Polizeikräfte anderer Länder, Kräfte und Einrich-
tungen anderer Verwaltungen sowie des Bundes-
grenzschutzes und der Streitkräfte anfordern.

Herr Kollege, das ist hier klar geregelt. Sie hätten sich
das vorher durchlesen müssen.

Von daher komme ich zu ganz anderen Schlüssen. Bei
diesem Einsatz ging es darum, auszutesten, inwieweit
die Bundeswehr heute schon im Innern eingesetzt wer-
den kann; denn die Demonstrationen zum G-8-Gipfel
waren weder eine Naturkatastrophe noch ein besonders
schwerer Unglücksfall. Es ging um das Austesten der
Möglichkeiten.

Das passt auch genau in folgende Situation: Nachdem
wir jahrelang über die Militarisierung der Außenpolitik
geredet haben, geht es jetzt darum, eine Diskussion über
die Militarisierung der Innenpolitik zu führen, die Sie
mit Ihrem Herrn Schäuble ja scheinbar erreichen wollen.
Es ist verhängnisvoll, dass auch die Bundeskanzlerin in
genau dieselbe Kerbe schlägt und befürwortet, dass sich
die Grenzen verwischen und die Bundeswehr im Innern
eingesetzt werden kann. Die Linke wird hier entschei-
denden Widerstand leisten, damit dies nicht passieren
wird.

Nun noch ein Gedanke zu den Tiefflügen. Man muss
sich das einmal vorstellen – das sage ich an die Adresse
der Zuschauer –: Ein Tornado jagte in Mindestflughöhe,
das heißt, in 500 Fuß – das sind 150 Meter –, über die
Köpfe der Leute hinweg. Diese Mindestflughöhe wurde
um noch einmal 119 Fuß unterschritten. Das heißt, wir
reden über 120 Meter. Der Tacho des Tornados zeigte
eine Geschwindigkeit von ungefähr 1 000 Stundenkilo-
metern an, und davon fühlten sich die Demonstranten
bedroht. Das ist der Anfang der Einschüchterung wie
auch einer Einschränkung der Demonstrationsfreiheit.


(Beifall bei der LINKEN)


Das ist der Dissens, der zwischen uns besteht: Wäh-
rend Sie alles verharmlosen wollen, zeigen wir klar auf,
wohin nach Ihrer Ansicht die Reise gehen soll, nämlich
hin zu einer Militarisierung der Innenpolitik. Dagegen
werden wir Widerstand leisten.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN)



Gert Winkelmeier (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1610726500

Nächste Rednerin ist die Kollegin Gabriele

Fograscher für die SPD-Fraktion.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610726600

Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

gen! Wer immer wieder gebetsmühlenartig und stereotyp
den Bundeswehreinsatz im Inneren fordert, der muss
sich auch gefallen lassen, dass man sorgfältig darauf
achtet, was die Bundeswehr im Einsatz – zum Beispiel
beim G-8-Gipfel – tut.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn er denn stattfindet!)


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(C (D Die gebetsmühlenartigen Wiederholungen von Herrn chäuble, Frau Merkel, Herrn Beckstein heute und andeen CDU-Ministern führen zu dem Verdacht, dass Faken geschaffen und Grenzen ausgedehnt werden sollen. (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Was ist denn mit Herrn Ringstorff? Was ist mit dem Kabinett in Mecklenburg-Vorpommern?)


22 der 25 angeforderten Amtshilfeleistungen der
undeswehr sind völlig unstrittig. Die drei Elemente
ieser Amtshilfe, die heute schon genannt wurden – der
insatz der Tornados, die Ausweitung der Flüge auf die
amps und der Tiefflug –, werden aufgearbeitet. Wir
erlassen uns dabei auf die Aussagen des BMVg.

Es geht um die gepanzerten Fahrzeuge, deren Fähig-
eiten nur in sehr enger Kooperation mit der Polizei zu
iner Lagebewertung führen können. Auch das sehen
ir kritisch. Es geht des Weiteren um die hohe Zahl der

ingesetzten Feldjäger, aber auch um den Objektschutz
ines Krankenhauses, in dem die Bundeswehr zwar
ausrecht hatte, das aber keine militärische Sicherheits-

one war.

Ich glaube, dass die heutige Diskussion gezeigt hat,
ass wir die Einsätze im Hinblick auf die Notwendigkeit
nd Verhältnismäßigkeit dieser Amtshilfeleistungen be-
erten müssen.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und der Geeignetheit!)


eshalb müssen wir mit dem Koalitionspartner an die
ufgabe herangehen, Art. 35 des Grundgesetzes, der die
mtshilfe regelt, eventuell zu konkretisieren, aber auch
ie Grenzen aufzuzeigen.

Für die SPD-Bundestagsfraktion sage ich: Wir wollen
einen Bundeswehreinsatz im Inneren. Wir werden
rt. 87 a des Grundgesetzes, der den Verteidigungsfall

egelt, nicht angehen.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und was ist mit Art. 35?)


Das habe ich gerade gesagt. Wir sind bereit, Art. 35 zu
onkretisieren, aber auch die Grenzen deutlich zu ma-
hen. Wir sind aber nicht bereit, über die Ausweitung
es Verteidigungsfalls und den generellen Einsatz der
undeswehr im Inneren zu reden.

Wir glauben, dass sich die Sicherheitsarchitektur in
nserem Land bewährt hat. Die Polizei ist gut ausgebil-
et. Dort, wo sie nicht mehr den Erfordernissen entspre-
hend ausgestattet ist, ist es Sache der Länder, eine ange-
essene Ausstattung zu gewährleisten. Die Bundeswehr

st für andere Aufgaben ausgebildet und ausgestattet.
ir sehen keine Notwendigkeit, die Aufgaben der Poli-

ei und der Bundeswehr zu vermischen.

Ich glaube, dass wir gut daran tun, die Bundeswehr
icht zu einer Hilfspolizei in unserem Land werden zu
assen. Die Diskussionen und die Aussagen vonseiten
er Bundeswehr und der Polizei zeigen, dass die CDU/
SU mit ihren Forderungen zu diesem Thema ziemlich

soliert ist.






(A) )



(B) )


Gabriele Fograscher

(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Was ist denn mit Herrn Ringstorff und seinem Kabinett? Sagen Sie doch mal etwas dazu!)


Deshalb ist es, glaube ich, an der Zeit, über die wirkli-
chen Erfordernisse unter den bestehenden Bedrohungs-
szenarien zu diskutieren und uns darauf einzustellen,
aber ohne das provokative Wiederholen der Forderung
nach dem Bundeswehreinsatz im Inneren.

Danke schön.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Gabriele Fograscher (SPD):
Rede ID: ID1610726700

Letzter Redner in dieser Debatte ist nun der Kollege

Clemens Binninger für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610726800

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

und Kollegen! Gestatten Sie mir vor meinem Beitrag,
mich auf die Ausführungen des Kollegen Wieland zu be-
ziehen.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich fürchte, meine Ausführungen haben Sie wieder nicht verstanden!)


Bei aller Wertschätzung, Herr Kollege Wieland, eines
geht nicht: dass Sie sich hierherstellen und eine Inter-
viewaussage des Innenministers mit einer Aussage der
RAF gleichsetzen; das ist eine Entgleisung. Ich bitte Sie,
das zurückzunehmen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wenn Sie die Debatte sachgerecht führen wollen, emp-
fehle ich Ihnen, verbal deutlich abzurüsten.

Wenn wir heute Nachmittag über G 8 gesprochen ha-
ben, kann man eindeutig sagen, es war technische Amts-
hilfe, und sie war umfassend von Art. 35 Abs. 1 des
Grundgesetzes gedeckt. Dort heißt es:

Alle Behörden des Bundes und der Länder leisten
sich gegenseitig Rechts- und Amtshilfe.

Diese ist sowohl in personeller als auch in technischer
Hinsicht möglich. So gab es personelle Amtshilfe im Be-
reich des Sanitätswesens. Aber hier war vor allem tech-
nische Amtshilfe notwendig. Sie wurde übrigens – um
die Scheinheiligkeit mancher Beiträge zu entlarven –
von einer rot-roten Landesregierung angefordert. Die
SPD würde in Teilen bis an die Grenze der Legalität ge-
hen, haben wir gehört. Und die Ausführungen der Grü-
nen habe ich schon kommentiert. Ich bitte doch sehr da-
rum, dass wir uns an der Verfassungslage orientieren.
Das heißt, dieser Einsatz war von der Verfassung ge-
deckt.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Es war klassische technische Amtshilfe. Man sollte
sich vor Augen führen, weshalb sie notwendig war. Die
Polizei wäre technisch gar nicht in der Lage gewesen,

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(C (D it einer vergleichbaren Fototechnik großflächige Aufahmen von einem großen Gelände zu machen und festustellen, ob es Veränderungen an der Bodenbeschaffeneit oder ob es Manipulationen beispielsweise am ahrbahnbelag gibt. Dazu wäre die Polizei technisch icht in der Lage. Die Polizei wäre genauso wenig techisch in der Lage gewesen, ein großes Areal wie das in eiligendamm mit Aufklärungstechnik zu überwachen. as kann die Polizei technisch nicht, und sie wäre zuem nicht in der Lage gewesen, für technischen Schutz n der Seeseite zu sorgen. Wenn die Polizei von Meckenburg-Vorpommern – es geht hier übrigens nicht um en Bundesinnenminister – zu dem Ergebnis gelangt: Wir können diesen Einsatz nur dann ordnungsgemäß urchführen und die Sicherheit gewährleisten, wenn wir echnische Amtshilfe anfordern“, dann ist das in keinem inzigen Punkt zu beanstanden. Ich glaube, wir sollten in der Diskussion ehrlich sein nd auch die Fälle nennen, in denen technisch Amtshilfe chon durchgeführt wurde, ohne dass es von irgendjeandem beanstandet wurde. Zum Beispiel bei der Fuß all-WM: Aufklärung aus der Luft; zum Beispiel beim esuch des Papstes und den damit verbundenen Schutzaßnahmen: Aufklärung aus der Luft; zum Beispiel eim Weltkirchentag zum Schutz der Veranstaltung: ufklärung aus der Luft. Nicht in einem dieser Fälle urde dies beanstandet. (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie reden um den heißen Brei herum! Kommen Sie doch einmal zu den Punkten, die schwierig sind!)


Auch in Heiligendamm ging es um Aufklärung aus
er Luft mit einer Technik, die der Polizei nicht zur Ver-
ügung steht. Deshalb ist es von Art. 35 Abs. 1 Grundge-
etz gedeckt. Es mag Ihnen nicht gefallen, aber der
insatz ist verfassungsrechtlich auf einer stabilen, ein-
andfreien Grundlage.

Etwas anderes ist es, wenn man sich einmal die wahre
otivation der Grünen für die Beantragung dieser Aktu-

llen Stunde ansieht. Es fällt auf, dass die Flüge, die von
hnen so vehement beanstandet werden – Sie versuchen,
ie zu dramatisieren –, am 5. Juni von niemandem bean-
tandet wurden, genauso wenig wie am Tag danach. Erst
ls Sie auf der verzweifelten Suche nach Argumenten,
m etwas an dem G-8-Einsatz schlechtzureden, nichts
ehr gefunden haben, fiel Ihnen mit fünf Tagen Verspä-

ung ein, dass Sie diesen Einsatz noch einmal thematisie-
en könnten. Was Sie hier gemacht haben, ist wenig
laubwürdig.


(Beifall bei der CDU/CSU – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist absolut unglaublich!)


enauso war es. Am Tag selber und am Tag danach gab
s gar keine Kritikpunkte.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil die Bundesregierung gelogen hat! – Weitere Zurufe vom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







(A) (C)



(B) (D)


Clemens Binninger

Erst mit fünf Tagen Verspätung haben Sie erkannt, dass
man hier etwas kritisieren könnte. Deshalb ist Ihr Antrag
wenig glaubhaft.


(Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es wurde von der Bundesregierung abgestritten!)


Nach den Krawallen in Rostock werden Sie doch
nicht ernsthaft infrage stellen, dass die Polizei eines Lan-
des wie Mecklenburg-Vorpommern und der Innenminis-
ter von Mecklenburg-Vorpommern, der alles dafür tun
muss, dass diese Veranstaltung und die Demonstrationen
sicher ablaufen können, auch technische Möglichkeiten
ausschöpfen müssen, wenn gesagt wird, dass sonst die
Sicherheit nicht gewährleistet werden kann. Deshalb war
es notwendig.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber doch nicht mit Tornados! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür war die Bundespolizei da!)


Sie versuchen hier, mit der Sicherheit unseres Landes
zu spielen, um ein paar Aufmerksamkeitspunkte auf der

politischen Richterskala einzuheimsen. Das ist das Ein-
zige, Sie werden kein Beben auslösen, Sie werden bes-
tenfalls etwas heiße Luft produzieren – aber mehr am
Ende nicht –, weil der Einsatz rechtlich und technisch
einwandfrei war.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das werden wir noch sehen! Das, was Mecklenburg-Vorpommern nicht kann, das kann die Berliner Polizei!)



Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1610726900

Die Aktuelle Stunde ist damit beendet.

Wir sind am Schluss unserer heutigen Tagesordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
destages auf morgen, Donnerstag, den 5. Juli 2007,
9 Uhr, ein.

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.

Die Sitzung ist geschlossen.

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1610727000