Protokoll:
16062

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 62

  • date_rangeDatum: 8. November 2006

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:52 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/62 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Krogmann (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin BK . . . . Zusatzfragen Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 5 Heike Hänsel (DIE LINKE) Entscheidungsgrundlage für die Tatsache der Vermischung ziviler und militärischer Präsenz in Afghanistan Antwort Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6055 D 6056 A 6056 C 6056 D 6056 D 6057 B 6057 B 6057 B 6057 D 6057 D 6058 C 6058 D 6059 D 6060 B Deutscher B Stenografisch 62. Sitz Berlin, Mittwoch, den 8 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: ID 2010 – Politik der Bundesregierung für digitale Information und Kommunikation . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Dobrindt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ T F ( M S A s m a M d F k A 6053 A 6053 B 6054 C 6054 D 6055 A 6055 A 6055 C 6055 C Rita Pawelski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6058 A 6058 B undestag er Bericht ung . November 2006 t : agesordnungspunkt 2: ragestunde Drucksache 16/3230) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 3 evim Dagdelen (DIE LINKE) bsprachen zu Deutsch-Vorbereitungskur- en in der Türkei beim Treffen der Staats- inisterin im Bundeskanzleramt und Be- uftragten der Bundesregierung für igration, Flüchtlinge und Integration mit er türkischen Staatsministerin für rauen, Kinder und Soziales im Bundes- anzleramt am 26. Oktober 2006 ntwort 6058 B Zusatzfragen Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6060 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. November 2006 Mündliche Frage 6 Heike Hänsel (DIE LINKE) Maßnahmen zur Vermeidung der Vermi- schung ziviler und militärischer Präsenz in Afghanistan Antwort Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 7 und 8 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Planung eines Tunnels unter der Elbe für die geplante A 20 als Mautprojekt; Finan- zierung bei Realisierung als Nicht-Maut- projekt Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 13 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Auswirkungen der Aufnahme von Avigdor Lieberman in die israelische Regierung auf den angestrebten Friedensprozess im Na- hen Osten Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Verletzung des Waffenstillstands und der UNO-Resolution 1701 durch ungenehmigte israelische Militärflüge über libanesisches Territorium Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Mündliche Frage 15 Alexander Ulrich (DIE LINKE) Maßnahmen der Bundesregierung zur Vorantreibung des Nahost-Friedensprozes- ses während ihrer EU-Ratspräsidentschaft A G Z A M A K b p A G Z A M D D z l n d A G Z D M D A H r r A G Z D M S A V P S l A G Z S 6061 B 6061 B 6061 D 6062 A 6063 C 6063 C 6064 A 6064 B ntwort ünter Gloser, Staatsminister für Europa . . . usatzfragen lexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ündliche Frage 16 lexander Ulrich (DIE LINKE) enntnis der Presse vom Entwurf des Ar- eitsprogramms der deutschen EU-Rats- räsidentschaft ntwort ünter Gloser, Staatsminister für Europa . . . usatzfragen lexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ündliche Frage 17 r. Norman Paech (DIE LINKE) urchführung eines Trainingsprogramms ur Schulung der Präsidentengarde der pa- ästinensischen Autonomiebehörde für ei- en bewaffneten Kampf gegen die Hamas urch die USA ntwort ünter Gloser, Staatsminister für Europa . . . usatzfragen r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ündliche Frage 18 r. Norman Paech (DIE LINKE) uswirkungen der Isolierung der von der amas geführten palästinensischen Regie- ung auf die Nahostpolitik der Bundes- egierung ntwort ünter Gloser, Staatsminister für Europa . . . usatzfragen r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ündliche Frage 19 evim Dagdelen (DIE LINKE) uswirkungen der Absprachen zu Deutsch- orbereitungskursen in der Türkei auf die raxis der Visumerteilung für türkische taatsangehörige im Rahmen von Fami- ienzusammenführung ntwort ünter Gloser, Staatsminister für Europa . . . usatzfrage evim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6064 C 6064 D 6065 B 6065 B 6065 D 6066 A 6066 B 6066 C 6067 A 6067 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. November 2006 III Mündliche Frage 21 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Veränderung der Interessenlage ausländi- scher Finanzinvestoren bezüglich der Übernahme deutscher Unternehmen in Abhängigkeit von deren Größe, der Höhe ihrer Substanzwerte in Immobilien und ihrer Gesellschaftsform durch die so ge- nannte Exit-Tax Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 22 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) Kostenentwicklung für Unterkunft, Hei- zung, Energie und Warmwasserbereitung seit 2004 sowie Auswirkungen dieser Kos- tenentwicklung und der Anhebung der Mehrwertsteuer im Jahre 2007 auf die Höhe des Existenzminimums Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) Entwicklung des Existenzminimums für Erwachsene und Kinder in den Jahren 2007, 2008 und 2009 sowie Ursachen für unterschiedliche Berechnungen des Exis- tenzminimums vom Bundesfinanzministe- rium und dem Bundesministerium für Fa- milie, Senioren, Frauen und Jugend Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 24 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Strategie hinsichtlich der zu schaffenden Vorreitermärkte für den Wärmemarkt bei e s A A Z H M H E s S w A A Z H S M S V h d A A Z S H M B F w f w A A Z B 6067 D 6068 B 6069 A 6069 B 6069 D 6070 A rneuerbaren Energien angesichts der Ver- chiebung eines Wärmegesetzes ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . usatzfragen ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 25 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ntwicklung der CCS-Technik (CO2-Ab- cheidung und -speicherung) ab 2020 zum tandard für alle neuen fossilen Kraft- erke ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . usatzfragen ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 26 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) erwirklichung des Wechsels vom Erdöl in zu nachwachsenden Rohstoffen auch in er Chemie- und Kunststoffindustrie ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . usatzfragen ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 28 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) estlegung von neuen ökologischen Grenz- erten im Rahmen des „Memorandums ür einen ‚New Deal‘ von Wirtschaft, Um- elt und Beschäftigung“ ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . usatzfragen ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6070 C 6070 D 6071 C 6071 D 6072 C 6073 B 6073 B 6074 A 6074 B 6074 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. November 2006 Mündliche Frage 29 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Maßnahmen bei Nichteinhaltung der Selbstverpflichtung der Automobilindustrie zur Senkung der CO2-Emissionen Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktio- nen der CDU/CSU und der SPD: Neue Ent- wicklung am Arbeitsmarkt: Deutlicher Rückgang der Erwerbslosenzahl, mehr Be- schäftigung und Entlastung der öffentli- chen Haushalte Franz Müntefering, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Hermann Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Rauen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Silvia Schmidt (Eisleben) (SPD) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . A M C F q A A A M D U M B s A K A M C A l u s v A P A M D S 2 s b A G A M D E r 6075 B 6075 C 6076 B 6076 D 6078 C 6080 A 6081 B 6082 A 6083 B 6084 B 6086 A 6086 D 6088 B 6089 C 6090 C 6091 C 6092 D 6093 A nlage 2 ündliche Frage 1 ornelia Hirsch (DIE LINKE) örderung einer höheren Studierenden- uote durch ein gebührenfreies Studium ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Frage 2 r. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nterstützung von Maßnahmen für die alariabekämpfung in Tansania durch das undesministerium für wirtschaftliche Zu- ammenarbeit und Entwicklung ntwort arin Kortmann, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 4 ornelia Hirsch (DIE LINKE) nstieg der Auswanderungszahlen in den etzten Jahren, Zusammenhang mit den nsicheren Perspektiven beim Berufsein- tieg, insbesondere von Hochschulabsol- enten ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 9 r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) chlussfolgerungen aus dem am 23. Juni 006 vom Ombudsrat vorgelegten Ab- chlussbericht „Grundsicherung für Ar- eitslose“ ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Frage 10 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) rwerbslosigkeit der jüdischen Zuwande- er mit Hochschulabschluss in Deutschland 6093 C 6093 D 6094 A 6094 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. November 2006 V und den USA, Zusammenhang zwischen der Nicht-Anerkennung der Hochschulab- schlüsse der Zuwanderer aus der ehemali- gen UdSSR und der hohen Erwerbslosig- keit Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Fragen 11 und 12 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorgehen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hinsichtlich der Software A2LL, Kosten; Schadenssumme und zusätzlicher Personalaufwand für Fehler mit A2LL Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 20 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Verhinderung von schlechteren Kreditbe- dingungen für ärmere Menschen durch private Banken Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 27 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Stärkung des Substitutionsanreizes für Un- ternehmen durch Erteilung einer nur be- fristeten Zulassung gefährlicher Chemika- lien sowie durch verpflichtenden Ersatz gefährlicher Stoffe Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . 6095 B 6095 C 6096 A 6096 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. November 2006 6053 (A) ) (B) ) 62. Sitz Berlin, Mittwoch, den 8 Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. November 2006 6093 (A) ) (B) ) Gesundheitsdienste im Rahmen des deutschen Gesund-Waltraud Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A d A s t d f a k s H Z d j L d b d A d d G m s T l l B „ d r s h s t B d t w Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Annen, Niels SPD 08.11.2006 Bartsch, Dietmar DIE LINKE 08.11.2006 Blumentritt, Volker SPD 08.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 08.11.2006 Friedhoff, Paul K. FDP 08.11.2006 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 08.11.2006 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.11.2006 Griese, Kerstin SPD 08.11.2006 Gröhe, Hermann CDU/CSU 08.11.2006 Haibach, Holger CDU/CSU 08.11.2006 Hill, Hans-Kurt DIE LINKE 08.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.11.2006 Landgraf, Katharina CDU/CSU 08.11.2006 Link (Heilbronn), Michael FDP 08.11.2006 Löning, Markus FDP 08.11.2006 Merten, Ulrike SPD 08.11.2006 Müller (Düsseldorf), Michael SPD 08.11.2006 Paula, Heinz SPD 08.11.2006 Raidel, Hans CDU/CSU 08.11.2006 Röspel, René SPD 08.11.2006 Schily, Otto SPD 08.11.2006 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 08.11.2006 Steppuhn, Andreas SPD 08.11.2006 Weinberg, Marcus CDU/CSU 08.11.2006 Weißgerber, Gunter SPD 08.11.2006 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 08.11.2006 Wolff (Wolmirstedt), SPD 08.11.2006 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage der bgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) (Druck- ache 16/3230, Frage 1): Wie bewertet die Bundesregierung den Einbruch bei den Studienanfängerzahlen in Nordrhein-Westfalen, und zieht sie daraus die Konsequenz, in den Verhandlungen mit den Bun- desländern zum Hochschulpakt 2020 auf die Sicherung eines gebührenfreien Studiums in den Ländern hinzuwirken, um un- ter anderem ihr Ziel einer höheren Studierendenquote nicht zu verfehlen? Für das Studienjahr 2006/2007 liegen noch keine sta- istisch verlässlichen Angaben über die Zahl der Stu- ienanfänger vor. Ein Rückgang der Zahl der Studienan- änger kann verschiedene Ursachen haben, unter nderem die Tatsache, dass für bestimmte Fächer ein lo- aler Numerus Clausus eingeführt wurde. Mit dem ange- trebten Hochschulpakt 2020 wird das Ziel verfolgt, die ochschulen in die Lage zu versetzen, eine wachsende ahl von Studienanfänger auszubilden. Für die Entschei- ung darüber, ob und inwieweit Studiengebühren an den eweiligen Hochschulen eingeführt werden, sind die änder zuständig. Die Bundesregierung geht davon aus, ass die Länder bei der Ausgestaltung ihrer Studienge- ührensysteme die Vorgaben, die sich insbesondere aus er Verfassung ergeben, beachten. nlage 3 Antwort er Parl. Staatssekretärin Karin Kortmann auf die Frage er Abgeordneten Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/3230, Frage 2): Welche Maßnahmen für die Malariabekämpfung in Tansa- nia unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und Entwicklung und in welchem Umfang? Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusam- enarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt keine pezifischen Maßnahmen zur Malariabekämpfung in ansania. Die Schwerpunkte der deutschen Entwick- ungszusammenarbeit (EZ) in Tansania sind „Entwick- ung des Gesundheitssektors, inklusive HIV/AIDS- ekämpfung“, „Entwicklung des Wassersektors“ und Unterstützung lokaler Regierungsführung“. Im Sinne er „Paris Declaration on Aid Effectiveness“ und der da- in angestrebten Arbeitsteilung der Geber konzentriert ich die deutsche EZ bewusst im Rahmen ihres Gesund- eitsschwerpunktes auf die Themen HIV/AIDS, Ge- undheitsfinanzierung und „Human Resources“ und un- erstützt die Malariabekämpfung nicht direkt. Die ehandlung und Verhütung von Malaria gehört aber zu em so genannten Essential Health Package, das priori- är in allen Gesundheitsdiensten in Tansania angeboten ird. Daher tragen Maßnahmen zur Verbesserung der 6094 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. November 2006 (A) ) (B) ) heitsschwerpunktes indirekt zur Malariabekämpfung bei. Das Programm der tansanischen Regierung zur Ma- lariabekämpfung wird mit erheblichen Mitteln von ande- ren Gebern gefördert. Zu diesen Gebern gehören die Schweiz, die Niederlande, Japan, Großbritannien, Irland und die USA. Der „Global Fund to fight AIDS, Malaria and Tuberculosis“, zu dessen Finanzierung Deutschland im Zeitraum 2002 bis 2006 mit einem Anteil von 4,7 Prozent beigetragen hat (Stand 31. Oktober 2006), unterstützt das Malariabekämpfungsprogramm in Tansa- nia mit 75 Millionen US-Dollar. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) (Druck- sache 16/3230, Frage 4): Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes die Zahl der Men- schen, die aus der Bundesrepublik Deutschland auswandern, in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist, und inwieweit müssen aus ihrer Sicht insbesondere die unsicheren Perspekti- ven beim Berufseinstieg, die unter anderem für immer mehr Hochschulabsolventen durch mehrjährige Praktika-Schleifen gekennzeichnet sind, für diese Entwicklung verantwortlich gemacht werden? Die Gesamtstatistik der Menschen – deutsche und ausländische Staatsbürger –, die aus Deutschland fort- gezogen sind, hat sich nach den offiziellen Zahlen des Statistischen Bundesamts in den letzten Jahren insge- samt nicht wesentlich geändert. Zugenommen hat aller- dings in letzter Zeit die Zahl der Fortzüge Deutscher ins Ausland. Hinsichtlich der Einschätzung dieser Entwick- lung wird auf die Große Anfrage der Abgeordneten Sibylle Laurischk, Rainer Brüderle und anderen sowie der Fraktion der FDP vom 30. Oktober 2006 – Bundes- tagsdrucksache 16/3210 – zur „Auswanderung Hochqualifizierter aus Deutschland“ hingewiesen, de- ren ausführliche Beantwortung vorbereitet wird. Die Bundesregierung nimmt dieses Thema sehr ernst und beleuchtet es aus arbeitsmarkt-, wirtschafts- und migra- tionspolitischer Sichtweise. Zur Frage, inwiefern Pers- pektiven beim Berufseinstieg eine Rolle für die Zahl der Fortzüge aus Deutschland gespielt haben, liegen derzeit keine statistischen Daten vor. Hierzu wird eben- falls auf die oben angeführte Große Anfrage vom 30. Oktober 2006 hingewiesen. Eine quantitative Aussage zur Beschäftigung von Hochschulabsolventen in Prakti- kantenverhältnissen ist derzeit ebenfalls noch nicht möglich. Eine Sonderauswertung der vom Hochschulin- formationssystem durchgeführten repräsentativen Längs- schnittuntersuchung für Studienabsolventen des Jahr- gangs 2005 wird voraussichtlich Anfang 2007 vorliegen. Im Übrigen hat die Bundesregierung bereits mehrfach deutlich gemacht, dass sie eine missbräuch- liche Ausnutzung von Praktikantenverhältnissen nicht toleriert. A d A ( s c f d g m s f R a d w e s b s s e s t b l s d g d w d f m m d M i h s m V h c n B d z s l O A G r (C (D nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Gert Andres auf die Frage der bgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Drucksache 16/3230, Frage 9): Welche Schlussfolgerungen hat die Bundesregierung aus dem am 23. Juni 2006 vom Ombudsrat vorgelegten Ab- schlussbericht „Grundsicherung für Arbeitslose“ gezogen? Die Bundesregierung geht davon aus, dass die ge- tellte Frage sich auf die „Grundsicherung für Arbeitsu- hende“ bezieht. Der Ombudsrat hat im Wesentlichen zu olgenden Fragen Empfehlungen gegeben: Personal in en Arbeitsgemeinschaften, Organisation in den Arbeits- emeinschaften, Bürgernähe, Steuerung und Arbeitsver- ittlung von SGB-Il-Leistungsempfängern. Die Organi- ationsformen für die Bewältigung der Grundsicherung ür Arbeitsuchende beruhen – worauf der Ombudsrat zu echt hinweist – auf Empfehlungen des Vermittlungs- usschusses. Soweit der Ombudsrat Empfehlungen zu en Arbeitsgemeinschaften macht, sind sie nicht ohne eiteres umsetzbar. Der Ombudsrat empfiehlt nämlich inerseits, die Arbeitsgemeinschaften als weitgehend elbstständige Organisationen der Bundesagentur für Ar- eit mit weitgehendem Ermessensspielraum auszuge- talten. Er empfiehlt aber andererseits, die Bundesländer tärker und umfassender in die Rechts- und Fachaufsicht inzubeziehen. Das erscheint im Hinblick auf das verfas- ungsrechtliche Verbot der Mischverwaltung problema- isch. Zur Frage, ob die Arbeitsgemeinschaften in der estehenden Ausgestaltung Mischverwaltungen sind, iegt dem Bundesverfassungsgericht eine Verfassungsbe- chwerde vor. Die Bundesregierung wird die Entschei- ung des Bundesverfassungsgerichtes abwarten. Ich ehe davon aus, dass das Bundesverfassungsgericht über ie Verfassungsbeschwerde Anfang 2007 entscheiden ird. Nach Auffassung der Bundesregierung kommt es arauf an, die Effizienz der bestehenden Organisations- ormen zu verbessern. Dies ist Thema der von Bundes- inister Müntefering geleiteten Arbeitsgruppe „Arbeits- arkt“. Dabei wird es auch darauf ankommen, die Rolle er Beteiligten zu klären, um Reibungsverluste und issverständnisse zu vermeiden. Soweit der Ombudsrat Entscheidungen anmahnt, die nsbesondere den befristet Beschäftigten Rechtssicher- eit hinsichtlich ihres Arbeitsverhältnisses gibt, beab- ichtigt die Bundesagentur für Arbeit in enger Abstim- ung mit der Bundesregierung, die haushaltsrechtlichen oraussetzungen für zusätzliche Stellen in ihren Haus- alt für 2007 zu schaffen. Die vom Ombudsrat angespro- henen arbeits-, dienst- und tarifrechtlichen Fragen kön- en teilweise nur von den Ländern geregelt werden. undesminister Müntefering hat sich beispielsweise an ie Länder mit dem Anliegen gewandt, die Vorausset- ungen für Personalvertretungen in den Arbeitsgemein- chaften zu schaffen. Hinsichtlich der Arbeitsvermitt- ung von SGB-II-Leistungsempfängern wird die vom mbudsrat vorgeschlagene starke Segmentierung des rbeitsmarktes abgelehnt. Sie läuft den Zielen der rundsicherung für Arbeit zuwider und kann dazu füh- en, dass insbesondere Langzeitarbeitslose in den struk- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. November 2006 6095 (A) ) (B) ) turschwachen Regionen von den persönlichen Ansprech- partnern oder Fallmanagern ausschließlich auf öffentlich geförderte Beschäftigungsmaßnahmen verwiesen wer- den und das Ziel der Eingliederung in den regulären Ar- beitsmarkt aufgegeben wird. Öffentlich gefördete Be- schäftigung und insbesondere die Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante sind „ultima ratio“ und bil- den die erste Stufe einer (Wieder-)Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Diese Systematik darf auch dann nicht in- frage gestellt werden, wenn zum Beispiel Angebote auf dem Arbeitsmarkt für gering qualifizierte Arbeitnehmer derzeit nicht in dem erforderlichen Umfang vorhanden sind. Diese Problematik hat der Ombudsrat zwar grund- sätzlich zutreffend analysiert. Allerdings verkennt er an dieser Stelle die breite Differenziertheit der Gründe, die zur Hilfebedürftigkeit führen können. Um zwei Bei- spiele zu nennen: Es beziehen ja auch Personen Arbeits- losengeld II, die bereits sozialversicherungspflichtig be- schäftigt sind. Ebenso gehören hierzu Alleinerziehende, die häufig durchaus gut qualifiziert und gut vermittelbar sind, die aber wegen der Erziehung ihres Kindes keine Arbeit aufnehmen können. Die Forderung nach Sonder- regelungen zur längerfristigen öffentlich geförderten Beschäftigung („gesellschaftlich anerkannte Tätigkeits- felder“) wird derzeit ebenfalls unter Vorsitz von Bundes- minister Franz Müntefering in der von der Bundesregie- rung eingesetzten Arbeitsgruppe „Arbeitsmarkt“ unter dem Themenkomplex „3. Arbeitsmarkt“ mit Experten diskutiert. Die entsprechenden Vorschläge sollten wir abwarten. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/3230, Frage 10): Ist der Bundesregierung bekannt, dass 40 Prozent der jüdi- schen Zuwanderer mit Hochschulabschluss in unserem Land erwerbslos sind und in den USA nur 3 Prozent, und sieht die Bundesregierung einen Zusammenhang zwischen der Nicht- anerkennung der Hochschulabschlüsse der Zuwanderer aus der Ex-UdSSR und der hohen Erwerbslosigkeit (vergleiche „Berliner Zeitung“ vom 2. November 2006)? Die Religionszugehörigkeit von Arbeitslosen und Ar- beitssuchenden wird nicht statistisch erfasst. Insofern liegen weder Daten über die Anzahl arbeitsloser jüdi- scher Zuwanderer, noch über deren Bildungsabschlüsse vor. Aussagen, ob ein Zusammenhang zwischen der Nicht-Anerkennung von Hochschulabschlüssen dieses Personenkreises und einer hohen Erwerbslosigkeit be- steht, können daher nicht getroffen werden. Die Erfah- rungen der Otto Benecke Stiftung e. V. (OBS) aus der Beratung von Zugewanderten und aus der Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen im Rahmen des Akademikerprogramms zur beruflichen Eingliederung bestimmter Personengruppen mit Hochschulabschluss, das seit 1985 mit Mitteln des BMBF durchgeführt wird, bestätigen allerdings, dass die Praxis der Anerkennung der Abschlüsse in vielen Fällen ein erhebliches Hinder- nis für die berufliche Eingliederung von zugewanderten H D d a H B w Z B k n t E s t t A d A G Z d S L r d s t B d A b m r e k s A A w z b e t (C (D ochschulabsolventinnen und -absolventen darstellt. as gilt insbesondere für Abschlüsse von solchen Stu- iengängen, die in Deutschland mit einem Staatsexamen bgeschlossen werden. Die Anerkennung ausländischer ochschulabschlüsse liegt nicht in der Zuständigkeit des undes, sondern fällt in den Kompetenzbereich des je- eiligen Landes, in dem eine Zugewanderte oder ein ugewanderter den Wohnsitz hat. Gleichwohl hat der und großes Interesse daran, dass die Praxis der Aner- ennung ausländischer Bildungsabschlüsse nicht zu ei- er vermeidbaren Erschwerung der beruflichen Integra- ion Zugewanderter führt. Ein Vorschlag für die rörterung des Problems in der Arbeitsgruppe Wissen- chaft des Integrationsgipfels liegt vor. Ziel des Integra- ionsgipfels ist die Vorlage eines Nationalen Integra- ionsplans im Sommer 2007. nlage 7 Antwort es Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen der bgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/3230, Fragen 11 und 12): Was hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mittlerweile hinsichtlich des weiteren Vorgehens mit der Soft- ware A2LL entschieden, und mit welchen zusätzlichen Kos- ten ist durch diese Vorgehensweise zu rechnen (vergleiche hierzu die Antworten der Bundesregierung auf die Kleine An- frage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN [Fragen 13 bis 15] auf Bundestagsdrucksache 16/1469)? Wie hoch beziffert die Bundesagentur für Arbeit aktuell (November 2006) die Schadenssumme und den zusätzlichen Personalaufwand, die im Zusammenhang mit Fehlern von A2LL aufgetreten sind? u Frage 11: Die Bundesagentur für Arbeit ist der Aufforderung es Bundesministeriums für Arbeit und Soziales mit chreiben vom 5. September 2006 nachgekommen, als eistungsträger über die Zukunft der Software zur Be- echnung der Leistungen nach dem SGB II zu entschei- en. Die Bundesagentur für Arbeit hat mitgeteilt, dass ie sich für eine zentrale Computersoftware zur Leis- ungsgewährung entschieden hat. Gleichzeitig hat die undesagentur für Arbeit ein Verfahren aufgesetzt, mit em die Tragfähigkeit, Flexibilität, Zuverlässigkeit, usbaufähigkeit und Wartbarkeit der Software A2LL ewertet werden soll. Hierzu wurden dem Auftragneh- er T-Systems Enterprise Services (TSES) ein umfang- eicher Fragenkatalog vorgelegt. Außerdem soll auch ein xterner Gutachter eingeschaltet werden, um eine Risi- obewertung zu ermöglichen. Von dem Ergebnis der Ri- ikobewertung wird es abhängen, für welchen Zeitraum 2LL fortgeführt wird und zu welchem Zeitpunkt eine usschreibung für die Entwicklung einer neuen Soft- are erfolgt. Das Bundesministerium für Arbeit und So- iales hat keine Einwände gegen die Entscheidung erho- en und das aufgesetzte Verfahren akzeptiert. Da die ndgültige Entscheidung noch offen ist, können die Kos- en gegenwärtig noch nicht beziffert werden. 6096 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 8. November 2006 (A) (C) (B) ) Zu Frage 12: Im März 2005 hat die Bundesagentur für Arbeit den im Zusammenhang mit Fehlern oder durch fehlende Funktionalitäten von A2LL entstandenen Schaden auf knapp 28 Millionen Euro beziffert. Aktuellere Zahlen wurden bisher nicht erhoben, da bereits damit die ver- tragliche Haftungshöchstgrenze von 5 Millionen Euro überschritten ist. Gegenwärtig prüft die Bundesagentur für Arbeit allerdings, in welcher Höhe darüber hinausge- hend im Haftungs- oder Kulanzwege weiterer Schadens- ersatz erlangt werden kann. Im Übrigen wird auf die Antworten der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (Fragen 16 und 18) auf Bun- destagsdrucksache 16/1559 und auf die Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (Frage 4) auf Bundestags- drucksache 16/2316) verwiesen. Bankkrediten an ärmere Kunden vor. Für Kredite an Pri- vatkunden gilt nach den neuen Risikoregelungen der Bankenaufsicht ausdrücklich eine Ausnahme von dem ansonsten geltenden Prinzip der Risikoeinstufung in Ab- hängigkeit von der Zahlungsfähigkeit und den übrigen relevanten Risikokomponenten im Einzelfall. Vorgese- hen ist eine Sonderbehandlung für das Massenkreditge- schäft mit einer pauschalen und zudem günstigen Risi- koeinstufung. Anlage 9 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/3230, Frage 27): Anlage 8 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/3230, Frage 20): Was hat die Bundesregierung unternommen, um zu ver- hindern, dass private Banken ärmeren Menschen schlechtere Kreditbedingungen gewähren als reicheren Menschen (ver- gleiche „Süddeutsche Zeitung“ vom 21. Oktober 2006)? Die Aussage, private Banken gewährten ärmeren Menschen schlechtere Kreditbedingungen als reicheren Menschen, kann auf der Grundlage der Erkenntnisse, über die die Bundesregierung verfügt, nicht bestätigt werden. Nach vorliegenden Informationen entspricht es im Übrigen nicht der generellen Praxis der Kreditinsti- tute, die Kreditkonditionen allein in Abhängigkeit von den Eigenkommensverhältnissen der Kreditnehmer fest- zulegen. Vielmehr sind auch andere Faktoren, wie etwa die Modalitäten für die Auszahlung des Kreditbetrages und dessen Tilgung sowie die Kreditlaufzeit, von Bedeu- tung. Auch zählt es nicht zu den Aufgaben der Bundes- regierung, auf die Vereinbarung der Kreditbedingungen zwischen Kreditinstitut und Kunde unmittelbar Einfluss zu nehmen. Soweit die bankaufsichtrechtlichen Risiko- vorschriften nach dem Kreditwesengesetz angesprochen sind, so sehen diese keine Schlechterbehandlung von d m s r S b n k a v d d e r f I s (D Bedeutet die vom Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit in seinem „Memorandum für ei- nen ,New Deal’ von Wirtschaft, Umwelt und Beschäftigung“ geäußerte Absicht mit einer innovationsorientierten Umwelt- politik dazu beitragen zu wollen, eine doppelte Dividende für Umwelt und Wirtschaft zu erzielen, dass sich die Bundesre- gierung bei den europäischen Beratungen zur Neugestaltung der europäischen Chemikalienpolitik (REACH) dafür einset- zen wird, den Substitutionsanreiz für Unternehmen zu stär- ken, indem eine Zulassung gefährlicher Chemikalien nur be- fristet erteilt wird sowie der verpflichtende Ersatz gefährlicher Stoffe vorgeschrieben wird? Nein. Die Bundesregierung unterstützt hinsichtlich er Ausgestaltung des Zulassungsverfahrens den Ge- einsamen Standpunkt des Rates vom Juni 2006. Dieser ieht ein Regelungssystem vor, von dem zum einen An- eize zur Substitution besonders Besorgnis erregender toffe ausgehen und das zum anderen den Belangen der etroffenen Industrie hinreichend Rechnung trägt. Zu ennen sind hier unter anderem die Liste der Zulassungs- andidatenstoffe, der Rechtsanspruch auf Zulassung bei däquat kontrolliertem Risiko, die vom Antragsteller erpflichtend durchzuführende Substitutionsanalyse und ie regelmäßige Überprüfung der Zulassungsentschei- ungen nach einer an den Umständen des Einzelfalls ori- ntierten Frist. Die Ausgestaltung des Zulassungsverfah- ens wird zu einer steigenden Nachfrage nach Stoffen ühren, die nicht zulassungsbedürftig sind. Daher können nnovationen in diesem Bereich für Unternehmen wirt- chaftlich interessant sein. 62. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 8. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9
Gesamtes Protokol
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606200000

Grüß Gott, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen

Kabinettssitzung mitgeteilt: ID 2010 – Politik der Bun-
desregierung für digitale Information und Kommu-
nikation.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie,
Michael Glos.

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Der Innovationspolitik kommt im Zusammen-
hang mit Wachstum und Beschäftigung nach unserer
Auffassung sehr große Bedeutung zu. Wir wissen, dass
die Informations- und Kommunikationstechnologien
eine sehr große Rolle spielen.

Bezogen auf die Bruttowertschöpfung haben die In-
formations- und Kommunikationstechnologien inzwi-
schen den Maschinenbau und den Automobilbau über-

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Redet
holt. Als Schlüsseltechnologien einer zunehmend
wissensorientierten Wirtschaft wirken die – ich kürze
jetzt ab, weil ich mich an die fünfminütige Redezeit hal-
ten soll – IKT als Wachstumsbeschleuniger für viele an-
dere Bereiche.

Derzeit können etwa 40 Prozent des gesamtwirt-
schaftlichen Wachstums auf den Einsatz dieser Techno-
logien zurückgeführt werden, wenn wir den Berechnun-
gen der Boston Consulting Group Glauben schenken
dürfen. Die IKT-Branche zählt mit einem Umsatz von
rund 135 Milliarden Euro zu den größten Branchen in
Deutschland. 750 000 Menschen werden in diesem Be-
reich beschäftigt. Weitere 650 000 Spezialist
in den Anwenderbereichen.

Vor diesem Hintergrund hat das Bundeskab
ein neues Aktionsprogramm „Informationsg

(C (D ung . November 2006 0 Uhr eutschland 2010“, kurz: „ID 2010“, beschlossen. Dait stellt sich die Bundesregierung auf die so genannte weite Generation des Internets und die neuen technichen Möglichkeiten, die die Konvergenz bietet, ein. Ich öchte meinen Kollegen – ganz besonders Frau Kolle in Schavan und dem Innenminister, Herrn Kollegen r. Schäuble – für die konstruktive Mitarbeit ihrer Häu er an der Erarbeitung dieses Programms danken. Wir haben vier Herausforderungen für die IKT-Politik dentifiziert: Erstens. Die Informationsgesellschaft steht derzeit or einem weiteren großen Sprung. Anbieter aus eheals getrennten Märkten stehen im globalen Wettbeerb um den Zugang zum Kunden. Dieser zunehmenden onvergenz der elektronischen Medien müssen die echtlichen und technischen Rahmenbedingungen Rechung tragen. Wir brauchen deshalb einfache, schnelle nd diskriminierungsfreie Zugänge zu den Frequenzen. or allen Dingen brauchen wir einen Ausbau des Schutes geistigen Eigentums und eine bessere technische erzahnung der unterschiedlichen Übertragungsund erätetechniken. Damit wollen wir eine bessere wirt chaftliche Nutzung öffentlicher Informationen, zum eispiel seitens des Mittelstandes, erreichen. Die Bunesregierung gibt mit 25 regionalen Kompetenzzentren ext Hilfestellung bei der Anwendung des E-Business in Mittelstand, Handwerk und Tourismus. Zweitens. Informationsund Kommunikationstechnologien sind ein wichtiger Bestandteil der Verwaltungsmodernisierung. Sie helfen, Bürokratie und Kosten in Verwaltung und Wirtschaft niedrig zu halten. Gleichzeitig werden neue Wachstumschancen für Anbieter geschaffen. Deshalb werden wir in den kommenden Jahren das E-Government-Angebot ausbauen und die Vernetzung von Wirtschaft und Staat verbessern. Hinzu kommt die Einführung des elektronischen Personalausweises. Weitere Schwerpunkte bei der Integration des Staates in die Informationsgesellschaft sind die Verkehrsund Ge tik sowie die Digitalisierung von Kultursind die elektronische Gesundheitskarte ite der Kultur das Projekt „Europäische hek“. en arbeiten inett heute esellschaft sundheitstelema gut. Beispiele und auf der Se Digitale Bibliot Bundesminister Michael Glos Drittens. Weltweit steigen die Nutzung der und damit auch die Abhängigkeit von der Informationstechnologie. Hier stellt unser Land selbstverständlich keine Ausnahme dar. Angesichts der Vernetzung von Systemen der Informationstechnologie kann es in kürzester Zeit zu globalen IT-Sicherheitsvorfällen kommen. Enorme finanzielle Schäden für unsere Gesellschaft könnten die Folge sein. Deshalb müssen die vorhandenen IT-Infrastrukturen an die immer ausgefeilteren Angriffe durch Viren und andere Schadprogramme angepasst und neue Sicherheitstechnologien zur Anwendung gebracht werden. Viertens. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, die Spitzenstellung Deutschlands im IKT-Bereich zu festigen und auszubauen. Die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes soll durch den Einsatz von IKT gesichert und erhöht werden. Das gilt für viele Branchen, in denen IKT angewendet wird, gleichermaßen, zum Beispiel für den Maschinenund Anlagenbau, die Automobilindustrie oder die Telekommunikation. Auch im IKT-Bereich ist die Situation im Hinblick auf die Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktreife Produkte und Verfahren nach wie vor unbefriedigend. Die Erhöhung der Fördermittel allein reicht nicht aus. Verbesserungsmöglichkeiten liegen in der gezielten Förderung von Verbundvorhaben zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, in der mittelstandsorientierten Kompetenzund Clusterbildung und in der Unterstützung von Existenzgründungen, die häufig einen direkten Technologietransfer realisieren. Multimediatechnologien bilden die zentrale Grundlage für neue elektronische Anwendungen und Dienstleistungen in Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und privaten Haushalten. Insgesamt dienen die Hightechstrategie, die die Bundesregierung eingeschlagen hat, und die Erhöhung der Mittel für Forschung und Entwicklung in den nächsten sechs Jahren – – (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Was? So lange wollen Sie dranbleiben? Noch sechs Jahre?)





(A) )


(B) )


– Ich meinte: in den vier Jahren dieser Legislaturperiode;
jetzt sind es also noch drei Jahre. Herr Kollege, um Ihren
Zwischenruf aufzugreifen: Wir bleiben noch länger dran.
Wir wissen nur noch nicht, mit wem wir regieren wer-
den.


(Iris Gleicke [SPD]: Na, na, na!)


Aber die Union wird auf jeden Fall weiter große Verant-
wortung tragen.

In den verbleibenden drei Jahren dieser Legislaturpe-
riode werden wir, zurückgerechnet auf das erste Jahr, zu-
sätzlich 6 Milliarden Euro für Forschung und Entwick-
lung bereitstellen. Das hilft auch der Informations- und
Kommunikationstechnologie.

Danke schön.

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(C (D Vielen Dank, Herr Minister. – Ich bitte, zunächst Fra en zu dem Themenbereich zu stellen, über den soeben erichtet wurde. Das Wort hat der Kollege Dobrindt. Vielen Dank. – Herr Minister, Sie haben deutlich ge acht, dass mit dem Programm „ID 2010“ zusätzliche ittel und Angebote für den weiteren Ausbau der Inforationstechnologie bereitgestellt werden sollen. Die wei Schwerpunkte dieses Programms haben Sie angeprochen: Es geht darum, den Bereich E-Government uszubauen – das ist ein wichtiger Ansatzpunkt – und ie Nutzung der Gesundheitstelematik deutlich zu vertärken. Wir Politiker werden im alltäglichen Geschäft vor Ort mmer wieder auf das Problem hingewiesen, dass diese echnologien für einen beachtlichen Teil unserer Mitürger nicht zugangsfrei sind. Das betrifft vor allem älere Leute, von denen man behauptet, sie würden mit iesen Technologien nicht mehr zurechtkommen, und ehinderte, denen der Zugang zu diesen Technologien ftmals verschlossen ist. Ist im Programm „ID 2010“ vorgesehen, dass für älere Mitbürger und für Behinderte zusätzliche Leistunen angeboten werden, damit auch diese Gruppen Erfahungen mit dieser Technologie sammeln können, die wir n Deutschland dringend weiterentwickeln müssen? Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und echnologie: Herr Kollege Dobrindt, Sie haben eine Reihe von Prolemen angesprochen. Im Hinblick auf das E-Governent laufen sehr viele Versuche bereits in der Praxis. unächst sollen die entsprechenden Verfahren natürlich ls Insellösungen eingeführt werden. Ich kann mir vortellen, dass es sehr angenehm wäre, zum Beispiel die ulassung des eigenen Autos von zu Hause aus auf elek ronischem Wege erledigen zu können. Für das E-Goernment ist allerdings in allererster Linie der Bundesinenminister zuständig. Auch die Gesundheitskarte haben Sie erwähnt. Die uständigkeit für dieses Thema hat das Bundesgesundeitsministerium. Ich hatte gestern Gelegenheit, mich bei der nitiative D21 zu informieren, die noch von dem früheen Bundeskanzler Gerhard Schröder ins Leben gerufen orden ist – vielleicht steht etwas darüber in seinen Meoiren –, um vor allen Dingen das Bewusstsein dafür zu ecken, dass wir im Zeitalter der Informationsgesell chaft leben. Inzwischen ist unsere Gesellschaft in dieser insicht weit durchdrungen. Die Jüngeren und auch die eute in Ihrem Alter – bis fast an die Schwelle meines lters – sind inzwischen firm in der Nutzung des Interets und der elektronischen Möglichkeiten. Bei den Äleren gibt es allerdings noch Probleme. Deshalb möchte an diese Dinge durch mehr Benutzerfreundlichkeit uch den älteren Menschen näher bringen; gerade für sie önnen diese Möglichkeiten eine große Hilfe bedeuten. Bundesminister Michael Glos Das trifft auch für Behinderte zu. Hier gibt es Modellversuche und viele Möglichkeiten, die es künftig zu nutzen gilt. Herr Kollege Zeil, bitte. Herr Bundesminister, Sie haben die Schwerpunkte der Verbesserung der technologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Nutzung der Informationsund Kommunikationstechnologien unterstrichen. Vor diesem Hintergrund habe ich die Frage: Haben Sie oder hat die Bundesregierung ihre Möglichkeiten genutzt, Einfluss zu nehmen auf die Ministerpräsidenten? Die Ministerpräsidenten haben die Nutzung der technischen Möglichkeiten damit, dass künftig auch auf Internetrechner und Mobiltelefone GEZ-Gebühren anfallen sollen, nicht gerade befördert. Sehen nicht auch Sie einen Rückschlag für das von Ihnen gerade erwähnte E-Government? Sie wissen, dass es bei der Versorgung des ländlichen Raums, der kleinen Gemeinden, mit Breitbandinternetanschlüssen große Probleme gibt. Was ist Ihre konkrete Strategie, um hier schnell Verbesserungen zu erreichen? Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie: Sie haben zu zwei Komplexen gefragt; ich versuche, der Reihe nach zu antworten. Erstens. Die Ministerpräsidenten der Länder haben beschlossen, dass in Zukunft auch für internetfähige Geräte Rundfunkund Fernsehgebühren entrichtet werden müssen; das bedauere ich sehr. Allerdings ist die Gebühr für Dual-Use-Geräte wie PCs oder Handys, mit denen man auch Rundfunkprogramm empfangen kann, abgesenkt worden. Aber es ist nun einmal so, dass alle, die Zugang zu dem Angebot der öffentlich-rechtlichen Kanäle haben, Gebühren zahlen müssen. Es ist nach Meinung der Ministerpräsidenten schwierig, diesen Benutzerkreis außen vor zu lassen. Immerhin hat man sich entschieden, die entsprechende Gebühr abzusenken. Die Ministerpräsidenten sagen – ich habe mich an den Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz gewandt, die zuständig ist, an Herrn Kurt Beck –, man muss übergangsweise so verfahren, jedenfalls so lange, bis man zu einer anderen Art von Benutzergebühr kommt. Zweitens. In die Nutzbarmachung der Breitbandtechnologie auf dem so genannten flachen Land ist, wie ich meine, gerade was den schnellen Zugang über VDSL angeht, bisher zu wenig investiert worden – die Investitionen beschränken sich stark auf die Ballungsgebiete. Was die Breitbandnutzung im Allgemeinen anbelangt, haben wir in Deutschland mittlerweile eine Durchdringung von 93 Prozent. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, in zwei, drei Jahren auf 98 Prozent zu kommen. Bei der Breitbandnutzung müssen wir allerdings unterscheiden zwischen herkömmlichen Anschlüssen und dem, was unter dem Stichwort VDSL läuft. Sie geben mir Gelegenheit – damit möchte ich meinen Beitrag abschließen –, den Marktführer auf diesem G n s m b F N g e a p I m E k T d d S w i m s w C i k n q R s s g e s l z n v (C (D ebiet noch einmal aufzufordern, diese Investitionen icht nur in den großen Städten und Ballungszentren, ondern auch in den kleinen Städten und ländlichen Räuen zu tätigen. Herr Kollege Obermeier, bitte. Herr Minister, Sie haben das, was das Kabinett heute eschlossen hat, sehr eindrucksvoll vorgestellt. (Grietje Bettin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, sehr eindrucksvoll!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606200100
Alexander Dobrindt (CSU):
Rede ID: ID1606200200




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606200300
Martin Zeil (FDP):
Rede ID: ID1606200400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606200500
Franz Obermeier (CSU):
Rede ID: ID1606200600

In diesem Zusammenhang stellt sich für mich die
rage nach den internationalen Rankings hinsichtlich der
utzung dieser neuen Technologieformen. International
ibt es hier sehr große Unterschiede. Sogar in unserem
igenen Land gibt es sie. Meine Frage bezieht sich aber
uf die internationale Ebene. Wie wollen Sie die Rats-
räsidentschaft im nächsten halben Jahr nutzen, um den
KT-Bereich, den Bereich der Informations- und Kom-
unikationstechnologie, voranzubringen, damit wir in
uropa mit der weltweiten Entwicklung Schritt halten
önnen?

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
echnologie:

Herr Kollege Obermeier, wir werden die Ratspräsi-
entschaft Deutschlands in der Europäischen Union
azu nutzen, um auf diesem Gebiet zu einheitlicheren
tandards und Regelungen zu kommen, durch die diese
ichtige Nutzung künftig erleichtert wird. Europa will

mmer stärker regulieren. Ich meine, man sollte erst ein-
al zu möglichst gleichen Standards kommen.

Durch die Vergabe von neuen Frequenzen ergeben
ich sehr viele neue Tätigkeitsfelder, die vorangebracht
erden müssen. Das bringt auch ungeheuer viele neue
hancen mit sich, die darin bestehen, dass zur Produkt-

dentifikation viel mehr Elektronik angewandt werden
ann. Die Produkte können in der Verpackung mit klei-
en Sendern ausgestattet werden, die im Niedrigfre-
uenzbereich funktionieren. Von der Speicherung und
egistrierung der Waren, um zu sehen, welche Artikel

ich noch in den Regalen befinden, bis hin zur elektroni-
chen Kasse werden sich viele neue Geschäftsfelder er-
eben.

Für all das muss eine gemeinsame und marktfähige
uropäische Lösung gefunden werden, damit selbstver-
tändlich auch eine grenzüberschreitende Nutzung mög-
ich ist.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606200700

Frau Kollegin Bettin, bitte.


Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606200800

Herr Minister, mich würde interessieren, was das spe-

ifisch Neue an Ihrem Aktionsplan ist; denn die elektro-
ische Gesundheitskarte usw. ist ja nichts Hochinnovati-
es.






(A) )



(B) )


Grietje Bettin
Daran anschließend frage ich Sie, welchen Beitrag
Sie zur Entwicklung der internationalen Informationsge-
sellschaft leisten wollen. Ein Stichwort war hier bei-
spielsweise der Internationale Solidaritätsfonds. Haben
Sie in Ihrem Aktionsplan eine Unterstützung dafür vor-
gesehen?

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

In allererster Linie wollen wir die immer stärker nach
vorne drängende neue Technologie in einen vernünftigen
Rechtsrahmen stellen, die Vernetzung fördern und damit
vor allen Dingen neue Nutzerkreise und Arbeitsplätze in
der IuK-Technologie erschließen. Gerade im Bereich der
IKT befinden wir uns in einem starken Wettbewerb mit
anderen Ländern, in dem wir bisher sehr gut aufgestellt
sind.

Die von mir vorhin angesprochenen zusätzlichen Mit-
tel für Forschung und Entwicklung fließen zum Teil na-
türlich in diesen Bereich. Das alles soll am 18. Dezem-
ber 2006 gemeinsam mit der anwendenden Industrie auf
einer großen ressortübergreifenden Konferenz zusam-
mengefasst werden, für die die Bundeskanzlerin die
Schirmherrschaft übernommen hat. Hier wird in Zusam-
menarbeit mit der Industrie der weitere Rahmen abge-
steckt. Dabei wollen wir von der Industrie wissen: Was
können wir zusätzlich tun, um zu modernen Arbeitsplät-
zen in Deutschland beizutragen?

Was darüber hinaus international stärker geregelt wer-
den muss, ist der Kampf gegen Computerviren. In die-
sem Zusammenhang ist auch das so genannte Spam zu
nennen, die Zusendung von unerwünschten E-Mails.
Hier brauchen wir eine stärkere internationale Zusam-
menarbeit.

Als weiteren wichtigen Punkt – das fällt ebenfalls in
den Bereich der Technologie – möchte ich Folgendes an-
führen: Während unserer Ratspräsidentschaft wollen wir
zu einer Absenkung der so genannten Roaming-Gebüh-
ren bei der Nutzung von Handys kommen. Bisher gibt es
oft große Überraschungen, wenn man aufgrund von An-
rufen auf sein Handy im Ausland, etwa im Urlaub, eine
sehr hohe Rechnung erhält, obwohl man selbst sein
Handy sehr wenig genutzt hat. Das muss zugunsten der
Verbraucher geändert werden. Gerade auf diesem Gebiet
drängen wir auf internationaler Ebene, insbesondere in
der Europäischen Union, auf eine Regelung. Es gibt An-
zeichen, dass es unter der deutschen Ratspräsidentschaft
gelingen könnte, hier zu einer vernünftigen Lösung zu
kommen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606200900

Herr Minister, Sie gestatten sicherlich eine Nach-

frage.


Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606201000

Herr Minister, in meiner Frage ging es mir – Stich-

wort Afrika – um die digitale Spaltung der Gesellschaft.
Roaming ist sicherlich ein wichtiges Thema. Uns aber
geht es um die gesellschaftspolitische Dimension der In-
formationsgesellschaft. Die Förderung der Wirtschaft


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(C (D das unterstützen wir – ist in Ihrem Ministerium angeiedelt. Aber wir tragen auch international Verantworung. Darum drehte sich meine Frage. Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und echnologie: Ich sehe eine große Chance darin, dass man heute von ast jedem Punkt der Welt über das Internet an Informaionen gelangen kann. Das gilt – allerdings mehr in den entren – gerade auch für Afrika. Dabei geht es um In ormationen, die man früher nie hätte bekommen könen, weder durch Reisen noch durch lebenslanges Leren. All das ist den Menschen heute zugänglich. Die Frage, was wir hier vonseiten der Bundesregieung tun, müssen Sie an die Adresse der Entwicklungsinisterin richten. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob dafür m Haushalt der Bundesministerin für wirtschaftliche usammenarbeit und Entwicklung Mittel vorgesehen ind. Meine Aufgabe als Wirtschaftsund Technologieinister – das haben Sie richtig bemerkt – umfasst in al ererster Linie das, was unserer Wirtschaft und damit den enschen in unserem Lande dient, sowie die europäi che Zusammenarbeit. Frau Kollegin Krogmann, bitte. Herr Minister, Sie haben völlig zu Recht auf die über agende Bedeutung der IKT-Branche für unsere Volksirtschaft hingewiesen. Deshalb begrüße ich es, dass die undesregierung für diesen gesamten Bereich zum ers en Mal mit der Hightechstrategie und „ID 2010“ eine trategische Ausrichtung entwickelt hat. Bestandteil dieer neuen Gesamtstrategie ist der IT-Gipfel am 8. Dezember dieses Jahres. Welche Erwartungen haben ie besonders im Hinblick auf die Unternehmen an dieen Gipfel? Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und echnologie: Wir wollen das Ganze noch besser koordinieren, ohne abei den notwendigen Wettbewerb zu gefährden. Wir üssen natürlich auch aufpassen, dass wir in bestimm en Sektoren nicht auf einen oder ganz wenige Anbieter ngewiesen sind. Die sich hier abzeichnenden Konzenrationsprozesse machen uns Sorgen. Wir wollen von der irtschaft hören, welche Schnittstellen wir noch besser ernetzen können. Wir wollen vor allen Dingen die Poteniale, die sich hier mittelständischen Firmen bieten, geau so wie die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft eiter fördern. Herr Kollege Otto, bitte. Lieber Herr Minister Glos, angesichts der bevorste enden EU-Ratspräsidentschaft – Sie haben sie mehrach erwähnt – ist es besonders bemerkenswert, dass die Hans-Joachim Otto Konflikte zwischen der Wirtschaftspolitik unseres Landes und der der EU-Kommission zurzeit erheblich zunehmen. Zu dem Streit über die Europarechtswidrigkeit des neuen Telekommunikationsgesetzes wird meine Kollegin Kopp noch eine kluge Frage stellen. (Michael Glos, Bundesminister: Sie machen mich neugierig!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606201100
Dr. Martina Krogmann (CDU):
Rede ID: ID1606201200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606201300
Hans-Joachim Otto (FDP):
Rede ID: ID1606201400




(A) )


(B) )


– Sie stellt nur kluge Fragen; ich weiß das.

Ich möchte mich auf etwas anderes beziehen. Staats-
sekretär Bernd Pfaffenbach hat laut einem Bericht in der
„Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ festgestellt, dass es
einen grundsätzlichen Dissens zwischen Ihrem Hause,
der Bundesregierung und der EU-Kommission über die
Ausrichtung der Telekommunikationspolitik gebe. Ich
zitiere aus dem Artikel:

Die Bundesregierung tendiert dazu, die sektorspezi-
fische Regulierung so schnell und weitgehend wie
möglich zugunsten der allgemeinen Wettbewerbs-
aufsicht zurückzufahren. Die Kommission hinge-
gen neige zu der Auffassung, „daß im Zweifel ein
Mehr an Regulierung auch zu einem Mehr an Wett-
bewerb führt und dies wiederum zu höheren Inves-
titionen“, heißt es in der Stellungnahme der Bun-
desregierung.

Meine konkrete Frage an Sie lautet: Plant die Bundes-
regierung tatsächlich – wie es Herr Pfaffenbach öffent-
lich erklärt hat – eine Wende in der Regulierungspolitik?

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

Wenn Herr Staatssekretär Pfaffenbach das so gesagt
hat, dann ist es sicherlich ernst zu nehmen. Im Übrigen
kann nach meiner Kenntnis in den Bereichen, in denen
der Wettbewerb bereits sehr stark ist, die nationale Regu-
lierung zurückgenommen werden. Das gilt selbstver-
ständlich nicht für Produkte, bei denen der Wettbewerb
noch nicht ausreichend entwickelt ist.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606201500

Herr Kollege Rupprecht, bitte.


Albert Rupprecht (CSU):
Rede ID: ID1606201600

Herr Minister, die IT-Branche ist sehr stark internatio-

nal ausgerichtet. Die Unternehmen in dieser Branche
siedeln sich dort an, wo die Know-how-Träger anzutref-
fen sind. Deswegen frage ich, ob wir in Deutschland aus-
reichend IT-Fachkräfte bzw. Know-how-Träger haben,
zumal in Asien bekanntlich hunderttausende neu ausge-
bildete Kräfte auf den Arbeitsmarkt drängen?

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

Herr Kollege Rupprecht, Sie sprechen eine Sorge an,
die derzeit in der Industrie immer stärker artikuliert
wird, nämlich dass sich bei uns zu wenige talentierte
junge Menschen für ein Ingenieur- oder Technikstudium
und die entsprechenden Ausbildungsgänge entscheiden.
Davon hängt aber unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit
ab.

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(C (D Allerdings kann die Industrie nicht oft genug aufgeordert werden, die Tatsache zu nutzen, dass aufgrund er geburtenstarken Jahrgänge noch viele junge Menchen auf den Arbeitsmarkt drängen, und für Ausbilungsberufe jenseits eines Universitätsstudiums zu weren. Ich glaube, wer in diesem Bereich jetzt nicht usbildet, der verschläft die Zukunft. ir als Politiker müssen dafür werben – das ist auch eier der Gründe für das im Dezember geplante Gipfeltrefen mit der Branche – und den jungen Menschen klar achen, dass darin eine große Bedeutung für die Zu unft liegt. Erlauben Sie mir an dieser Stelle einen Hinweis. Ich alte es für außerordentlich wichtig, dass die Schulen ntsprechend ausgestattet werden – das wird in unserem and leider noch sehr unterschiedlich gehandhabt – und ass die Menschen bereits in sehr jungen Jahren an die utzung der IT-Technik und die damit verbundenen hancen herangeführt werden. Dadurch kann ein ver tärktes Interesse entstehen, was später möglicherweise u einem Studium oder einem Beruf in dieser Fachrichung führt. Frau Kollegin Kopp, bitte. (Zuruf von der FDP: Jetzt kommt die kluge Frage! – Gegenruf des Bundesministers Glos: Bisher gab es nur kluge Fragen!)


(Iris Gleicke [SPD]: Wohl wahr!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606201700


Gudrun Kopp (FDP):
Rede ID: ID1606201800

Vielen Dank. Bisher gab es nur die Ankündigung ei-

er klugen Frage.

Herr Minister, wir sind uns sicherlich darin einig, dass
ettbewerb die beste Voraussetzung für Innovationen

st. Sie haben eben sehr vorsichtig und dezent darauf
ingewiesen, dass der Marktführer – Sie meinten wahr-
cheinlich die Deutsche Telekom – im Bereich der Breit-
anddurchdringung – Stichwort: VDSL – eigentlich
chon hätte weiter sein können. Heißt das, dass wir von
iner Änderung des § 9 a des TKG dahin gehend auszu-
ehen haben, dass dem Marktführer keine Regulierungs-
erien gewährt werden? Oder planen Sie hier Änderun-
en, die sogar eine Verschärfung bedeuten? Damit
ingen Sie schon zu Beginn der deutschen EU-Ratsprä-
identschaft voll auf Konfrontationskurs zur EU-Kom-
ission. Das interessiert mich sehr.

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
echnologie:

Verehrte Frau Kollegin, der derzeitige Stand ist, dass
ie Bundesregierung den von ihr erarbeiteten Gesetzent-
urf dem Parlament und dem Bundesrat zugeleitet hat.

m Moment ist das Parlament am Zug. Entweder tritt das
esetz so in Kraft, wie wir es konzipiert haben, oder das
arlament und der Bundesrat haben in eigener Zustän-
igkeit Änderungen vorgenommen. Was geschehen
ird, weiß ich nicht. Ich bin schließlich kein Prophet.






(A) )



(B) )


Bundesminister Michael Glos
Nach unserer festen Überzeugung ist das Gesetz, das
als Entwurf von der Regierung beschlossen wurde, EU-
tauglich. Wir planen keine Lex Telekom, um den Namen
aufzugreifen, den Sie in die Debatte getragen haben. Der
vorübergehende Umstand, dass die Regulierung hier
nicht so stark ist – das bleibt Sache der Bundesnetzagen-
tur –, betrifft aber selbstverständlich alle, die investieren.
In meinen Augen investiert nicht nur der Marktführer zu
wenig, sondern auch andere Firmen. Ich kann nur auffor-
dern und einladen, sehr breit zu investieren; denn die
Nutzung des VDSL-Netzes, also des raschen Netzzu-
gangs, kommt der Wirtschaftskraft unseres ganzen Lan-
des zugute.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606201900

Frau Kollegin Pawelski, bitte.


Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1606202000

Herr Minister, Sie haben vorhin ganz kurz die Versor-

gung Deutschlands mit dem Breitband angesprochen.
Das ist ein eminent wichtiger Punkt; denn für viele Un-
ternehmen ist der Zugang zum Breitband ein wichtiger
Standortfaktor. Weil wir das Breitband insbesondere in
der Telematik und im Gesundheitswesen brauchen, frage
ich: Gibt es genügend Breitband in Deutschland und
wenn nein, was kann die Politik tun, um den Ausbau zu
forcieren?

Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und
Technologie:

Es gibt in Deutschland eigentlich viel Breitband. Es
fehlt aber an einer ausreichenden Zahl an ganz schnellen
Zugängen über VDSL, und zwar nicht über Kupferkabel,
sondern über Glasfaserkabel, was gerade in den von
Ihnen angesprochenen Bereichen notwendig ist. Da die
öffentliche Hand kein Geld hat, das zu fördern und zu in-
vestieren, haben wir die angesprochene Gesetzesinitia-
tive auf den Weg gebracht, und zwar – ich betone das
noch einmal – nicht gezielt für den Marktführer. Viel-
mehr stellt sie eine Einladung an alle dar, dort endlich zu
investieren. Die Aussichten, dass es einen Return of In-
vestment gibt – das müssen alle Aktiengesellschaften ih-
ren Aktionären beweisen, wenn sie investieren wollen;
Aktiengesellschaften sind schließlich keine karitativen
Organisationen –, sollen durch das von uns konzipierte
Gesetz etwas hoffnungsfroher erscheinen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606202100

Weitere Fragen liegen nicht vor. Gibt es Fragen zu an-

deren Themen der heutigen Kabinettssitzung? – Das ist
nicht der Fall. Damit beende ich die Themenbereiche der
heutigen Kabinettssitzung. Herr Minister, vielen Dank
für die Beantwortung der Fragen.

Gibt es sonstige Fragen an die Bundesregierung? –
Das ist nicht der Fall. Dann beende ich die Regierungs-
befragung.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf:

Fragestunde

– Drucksache 16/3230 –

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(C (D Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Bildung und Forschung. Die Frage 1 er Kollegin Cornelia Hirsch wird schriftlich beantworet. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und ntwicklung. Die Frage 2 der Kollegin Dr. Uschi Eid ird ebenfalls schriftlich beantwortet. Ich rufe den Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin nd des Bundeskanzleramtes auf. Die Fragen beantworet Frau Staatsministerin Professor Dr. Maria Böhmer. Ich rufe die Frage 3 der Kollegin Sevim Dagdelen uf: Welche konkreten Absprachen zu Deutschvorbereitungskursen in der Türkei wurden beim Treffen der Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Professor Dr. Maria Böhmer, mit der türkischen Staatsministerin für Frauen, Kinder und Soziales der Republik Türkei, Nimet Çubukçu, im Bundeskanzleramt am 26. Oktober 2006 getroffen (siehe Presseerklärung der Staatsministerin Professor Dr. Maria Böhmer vom 26. Oktober 2006)


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Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1606202200


Frau Kollegin Abgeordnete, ich beantworte Ihre
rage wie folgt: Bei meinem Gespräch mit dem türki-
chen Erziehungsminister Celik in Ankara hat er mir das
ngebot unterbreitet, Vorbereitungskurse in der Türkei
urchzuführen, um insbesondere jungen Frauen, die im
ahmen des Familiennachzugs nach Deutschland kom-
en, die Integration zu erleichtern. Bei den anschließen-

en Gesprächen mit Staatsministerin Çubukçu sowohl in
nkara als auch später in Berlin wurde von deren Seite
it Nachdruck die Notwendigkeit eines frühen Erwerbs

er deutschen Sprache schon vor Einreise nach Deutsch-
and betont und der Vorschlag für Vorbereitungskurse er-
rtert.

Die Durchführung von Vorbereitungskursen in der
ürkei wurde auch bei jüngsten Gesprächen zwischen
inisterpräsident Erdogan und Bundeskanzlerin Merkel

hematisiert. Bei ihrem Besuch im Bundeskanzleramt
at Staatsministerin Çubukçu mich darüber informiert,
ass Ministerpräsident Erdogan Erziehungsminister
elik angewiesen habe, die Vorbereitungskurse auf den
eg zu bringen. Nähere Details zur Konzeption und

raktischen Ausgestaltung der Kurse wurden in den Ge-
prächen mit der türkischen Seite nicht erörtert. Dafür
erden weitere Gespräche erforderlich sein.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606202300

Frau Kollegin, Ihre Zusatzfragen.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1606202400

Vielen Dank. – Frau Staatsministerin, laut Pressemel-

ungen der letzten Tage haben sich die Koalitionspartner
arüber geeinigt, dass das Beherrschen der deutschen
prache als eine neue Einreisevoraussetzung im Rahmen
es Ehegattennachzugs einzuführen sei. Meines Wissens
urden diese Meldungen bis heute nicht dementiert.
anz im Gegenteil, vom Kollegen Wiefelspütz von der






(A) )



(B) )


Sevim Dagdelen
SPD-Fraktion wurde das sogar bestätigt. Ich möchte
wissen, ob die Vermutung stimmt, dass das Angebot der-
artiger Deutschkurse in der Türkei – wenn dem so ist –
der Rechtfertigung dieser geplanten Neuregelung dienen
soll und ob es bei Ihnen diesbezüglich verfassungsrecht-
liche Bedenken gibt; denn in einer Ausarbeitung des
Wissenschaftlichen Dienstes vom 3. April 2006 gibt es
eine Schlussfolgerung – ich zitiere –: Gegen den Nach-
weis von Deutschkenntnissen als generelle Vorausset-
zung für den Nachzug von ausländischen Ehegatten zu
ihrem in Deutschland lebenden ausländischen Ehepart-
ner bestehen erhebliche verfassungsrechtliche Beden-
ken.

Ich möchte wissen, ob Sie sich diesen Bedenken an-
schließen oder ob Sie juristisch begründen können, dass
der Familiennachzug von dem Stand der Sprachkennt-
nisse abhängig gemacht werden soll.

D
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1606202500


Frau Kollegin, Sie wissen, die Beratungen dauern
derzeit an. Bei Regelungen, die den Familiennachzug
betreffen, gehe ich davon aus, dass die federführenden
Ministerien die beabsichtigten Regelungen sowohl in eu-
roparechtlicher als auch in verfassungsrechtlicher Hin-
sicht überprüft haben. Wenn es zu solchen Regelungen
kommt, ist davon auszugehen, dass entsprechende Här-
tefallregelungen vorgesehen werden.

Im Übrigen darf ich Ihnen sagen, dass es hier von
ganz entscheidender Bedeutung ist, dass wir nicht nur
eine nachholende Integration durchführen, sondern dass
es, gerade wenn es um die Situation der Frauen geht,
darauf ankommen wird, eine vorbereitende Integration
auf den Weg zu bringen. Diese Überlegungen stehen hin-
ter der derzeit erörterten rechtlichen Regelung. Diese
Überlegungen sind auch tragend für den Vorschlag, den
ich von türkischer Seite erhalten habe. Sowohl der Bil-
dungsminister als auch die Frauenministerin haben mir
in meinen Gesprächen – es war nicht nur ein Gespräch –
wiederholt gesagt, wie wichtig sie das Beherrschen der
Sprache oder zumindest einfache Sprachkenntnisse hal-
ten, damit der Übergang nach Deutschland besser ge-
lingt. Deshalb trete ich persönlich nachdrücklich dafür
ein, dass wir eine solche vorbereitende Integration errei-
chen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606202600

Sie haben noch eine Zusatzfrage, Frau Kollegin.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1606202700

Nochmals herzlichen Dank. – Es gibt seit In-Kraft-

Treten des Zuwanderungsgesetzes am 1. Januar 2005 die
Integrationskurse. Ich habe heute in einer Tickermel-
dung gelesen – das möchte ich ausdrücklich hier an die-
ser Stelle begrüßen –, dass auch der niedersächsische In-
nenminister – er ist von der CDU – das fordert, was wir
hier seit Monaten auch in den Haushaltsberatungen for-
dern, nämlich dass die Stundenzahl für Integrationskurse
von 600 auf 900 angehoben wird. Soweit ich mich erin-

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(C (D ern kann, ist die Erhöhung auch Ihrer Meinung nach, rau Ministerin, wünschenswert. Ist es nicht vielmehr eine Auslagerung im Vorfeld? ie schätzen Sie das ein? Es ist zu begrüßen, dass man ich auf das Land vorbereitet, in dem man Fuß fassen öchte und für das man sich als neue Heimat entschie en hat. Man kann Neuzuwanderinnen und Neuzuwanerern Immigrationskurse in Verbindung mit Sprachkuren in Deutschland anbieten. Ist es nicht eher so, dass ie die Verantwortung in das Herkunftsland verlagern, ndem Sie die Teilnahme an den dortigen Sprachkursen ur Bedingung für die Einreise in unser Land machen? Sie sprachen von Härtefallregelungen und Einzelfallrüfungen. Wie möchten Sie die korrekte Umsetzung Ihes Vorhabens konkret gewährleisten, obwohl es jurisisch höchst bedenklich ist? Die Bedenken gegenüber ieser Regelung – der Familiennachzug soll von den prachkenntnissen der Neuzuwanderinnen und Neuzuanderer abhängig gemacht werden – werden auch in iner Studie des Wissenschaftlichen Dienstes vom 3. März 2006 geäußert und sie werden von vielen Jurisinnen und Juristen geteilt. D Ihre Frage enthält mehrere Ansatzpunkte. Die Frage ach der Verfassungsmäßigkeit habe ich eben schon bentwortet. Ich verweise darauf. Es besteht ein Zusammenhang zwischen den Integraionskursen in unserem Land, die durch das Zuwandeungsgesetz rechtlich geregelt sind, und der neuen Enticklung, dass man sich auf den Umzug nach eutschland durch den Erwerb von Sprachkenntnissen orbereitet: Beides ergänzt sich. Wir haben es hier zum inen mit den Integrationskursen zu tun, die im Bereich er nachholenden Integration angesiedelt sind. Hinzu ommt der Ansatz der vorbereitenden Integration. Ich glaube, dass es für all diejenigen, die in unser and kommen, außerordentlich hilfreich sein wird, erste prachkenntnisse schon zu besitzen; denn dann gelingt s viel leichter, den Spracherwerb hier in Deutschland ortzusetzen. Gerade für Frauen bedeutet das, dass sie ich hier sehr viel schneller integrieren können. Wir alle iteinander wissen, dass dies gerade für Frauen von öchster Bedeutung ist, damit sie zu einer gleichberechigten Teilhabe in unserem Land kommen können. Frau Kollegin Hänsel, eine Zusatzfrage, bitte. Mich interessiert konkret, wie diese Sprachkurse vor rt, also in ländlichen Regionen wie Anatolien, gewähreistet werden sollen? D Bei Ihrer Frage geht es darum, wie die türkische Seite iese Sprachkurse durchführt. Mir liegen Informationen Staatsministerin Dr. Maria Böhmer darüber vor, dass der türkische Bildungsminister derzeit ein Konzept für diese Sprachkurse erarbeiten lässt. Das ist ein wichtiger Punkt, über den wir uns mit der türkischen Regierung austauschen werden. Es ist Aufgabe der türkischen Regierung, diese Vorbereitungskurse anzubieten. Vielen Dank, Frau Staatsministerin, für die Beantwor tung der Fragen. Ich schließe diesen Geschäftsbereich. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern auf. Die Frage 4 der Kollegin Cornelia Hirsch wird schriftlich beantwortet. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung auf. Die Fragen beantwortet Herr Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Kossendey. Ich rufe die Frage 5 der Abgeordneten Heike Hänsel auf: Auf welcher Entscheidung beruht es, dass, wie Entwicklungsorganisationen vor Ort kritisieren und Oberstleutnant Norbert Falkowski auf der Anhörung des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zur zivilmilitärischen Zusammenarbeit am 25. Oktober 2006 bestätigte und auf Kostengründe zurückführte, sich Bundeswehreinheiten mit zivilen Fahrzeugen – weißen Jeeps ohne ausreichende Kennzeichnung – in Kunduz und Kabul bewegen und damit das Risiko der Verwechslung und Vermischung von ziviler und militärischer Präsenz provozieren? T Frau Hänsel, zunächst eine grundlegende Bemerkung zu Ihrer Frage. Es gibt keine rechtliche Verpflichtung zur Kennzeichnung militärischer Fahrzeuge, die in Afghanistan eingesetzt werden. Die von unseren Bundeswehreinheiten in Afghanistan genutzten Fahrzeuge sind grundsätzlich eindeutig als militärische Fahrzeuge gekennzeichnet. In Einzelfällen stehen den Soldaten aber auch zivile Fahrzeuge zur Verfügung. Eine Verwechslungsgefahr kann ich da nicht sehen, weil die deutschen Soldaten, wenn sie die Fahrzeuge benutzen, Uniform tragen. Darüber hinaus gibt es ungeschützte zivile Fahrzeuge. Die kommen aber grundsätzlich nur innerhalb der Einsatzliegenschaften zum Einsatz, gehen also sozusagen nicht nach draußen. Für diese Fahrzeuge ist daher auch keine Kennzeichnung notwendig. Ihre Zusatzfragen, bitte. Danke schön. – Ich wurde darauf hingewiesen, dass ich Ihnen zum Amtsantritt gratulieren soll. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, vor allem im Hinblick auf eine konstruktive Zusammenarbeit auch mit der Opposition. n s t g w d v e t a b d H F f O t A e d H g f m s n z t m E a m V ü r l d A e n s E g g (C (D Es gibt sehr viele Beschwerden von Hilfsorganisatioen, die vor Ort real erleben, dass eine Gefährdung beteht, weil es bezüglich der Fahrzeuge ein eindeutig gerenntes Auftreten nicht gibt und weil vor allem die leichen Jeeps wie bei Hilfsorganisationen verwendet erden. Es wurde gesagt, das geschehe aus Kostengrünen. Nun zu meiner Frage. Es wird in Afghanistan sehr iel Geld ausgegeben. Wieso ist es nicht möglich, dort ntsprechende Fahrzeuge zu besorgen? Ist die Motivaion nicht zum Teil auch die, dass man, wenn man zivil uftritt, sich mit zivilen Fahrzeugen über weite Strecken ewegt, weniger gefährdet ist? T Frau Kollegin, Sie sprechen mir geradezu aus dem erzen. Auch wir hätten gern mehr Geld für geschützte ahrzeuge im Einsatz in Afghanistan. Das scheitert häuig an den sehr intensiven Diskussionen, die wir mit der pposition zum Beispiel über die Ausweitung des Ver eidigungshaushalts zu führen haben. Zweiter Punkt. Gerade das Konzept, das wir in fghanistan verfolgen, das Konzept mit den PRTs, ist in ressortübergreifendes Konzept. Unsere Soldaten sind a, um den zivilen Aufbau sowie die Helferinnen und elfer aus den Hilfsorganisationen dort zu schützen und egebenenfalls konstruktiv mitzuarbeiten. Von daher inde ich es zunächst nicht sehr einleuchtend, dass das it unterschiedlich gekennzeichneten Fahrzeugen ge chehen soll. Außerdem sind alle diejenigen, die in den icht als militärisch zu identifizierenden Fahrzeugen siten, als Soldaten daran erkennbar, dass sie eine Uniform ragen. Ich finde, das reicht. Wir haben grundsätzlich – das will ich gern noch einal betonen – militärisch gekennzeichnete Fahrzeuge im insatz. Aber in Einzelfällen greifen wir auch deswegen uf Zivilfahrzeuge zurück, weil zum Beispiel nicht imer militärische Fahrzeuge in ausreichender Anzahl zur erfügung stehen. Dritter Punkt. Von Beschwerden der Organisationen ber eine mögliche Verwechslung ist uns im Ministeium nichts bekannt. Sie haben noch eine Zusatzfrage, Frau Kollegin. Danke schön. – Bezüglich der Kosten gäbe es natür ich auch die Möglichkeit, das Mandat zu beenden und ann die Finanzmittel direkt in die zivile Aufbauhilfe in fghanistan zu investieren. Würden auch Sie das als ine Möglichkeit ansehen? Natürlich gibt es Beschwerden von vielen Hilfsorgaisationen. In unserem Ausschuss wurde das sogar chriftlich festgehalten. Es ist schon ein Problem, dass ntwicklungshelfer – einige wurden angegriffen und soar getötet – ganz konkret gefährdet sind, wenn sie nicht anz klar getrennt von einer militärischen Präsenz in Heike Hänsel Afghanistan wahrgenommen werden. Die Truppen dort sind Besatzungstruppen und werden von der Bevölkerung auch so wahrgenommen. Von daher möchte ich nachfragen: Wie wollen Sie gewährleisten, dass es durch die Truppenpräsenz keinerlei Gefährdung für den zivilen Wiederaufbau und die Entwicklungsorganisationen vor Ort gibt? T Das Konzept, das wir in Afghanistan haben, das dem Parlament gerade vor zweieinhalb Monaten noch einmal als Dokument der Bundesregierung zugänglich gemacht worden ist, sagt sehr deutlich, dass die militärische Komponente nur eine von vielen ist, mit denen wir Afghanistan helfen wollen. Der Bundesinnenminister, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und das Auswärtige Amt arbeiten mit dem Verteidigungsministerium an diesem Aufbau. Das Zurückziehen des Militärs aus diesem Konzept würde dazu führen, dass all diejenigen, die am zivilen Aufbau mitarbeiten, das ungeschützt tun müssten. Das war von Anfang an nicht das Ziel der Arbeit der Bundesregierung und das ist auch nach wie vor nicht der Wunsch der zivilen Hilfsorganisationen. Ich rufe die Frage 6 der Kollegin Heike Hänsel auf: Was wird das Bundesministerium der Verteidigung unternehmen, damit es zukünftig keine Vermischung ziviler und militärischer Präsenz in Afghanistan gibt und Bundeswehreinheiten sich nur in eindeutig gekennzeichneten Fahrzeugen bewegen? T Die Antwort auf die Frage 6, Frau Kollegin Hänsel, ergibt sich eigentlich aus dem, was wir gerade besprochen haben. Seitens des Bundesministeriums der Verteidigung sind keine zusätzlichen Maßnahmen beabsichtigt. Wir sehen eigentlich keine Verwechslungsgefahr, da auch in den zivilen Fahrzeugen die Soldaten mit ihrer Uniform als Soldaten erkennbar sind. Haben Sie dazu noch Zusatzfragen? Ja. – Wird es auch in Zukunft gängige Praxis sein, dass das Militär in der Region dort weiße Jeeps, wie sie häufig auch von Entwicklungshilfeorganisationen gefahren werden, benutzt? T Ich wiederhole, was ich gesagt habe: Grundsätzlich fahren die Soldaten als Militärfahrzeuge erkennbare und gekennzeichnete Fahrzeuge. Wenn militärische Fahrzeuge nicht in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen, kann es in Ausnahmefällen dazu kommen, dass wir zivile Fahrzeuge, die eben nicht als Militärfahrzeuge ge k s G i z W V d d a z s a w w t G B d a m d b m s w d s (C (D ennzeichnet sind, benutzen müssen. Das ergibt sich chlichtweg aus unserem Auftrag. Deswegen sage ich: rundsätzlich nutzen wir militärische Fahrzeuge, aber m Ausnahmefall kann es auch dazu kommen, dass wir ivile Fahrzeuge benutzen. Ich hätte noch eine Frage zu den Ausnahmefällen. ie hoch beziffern Sie den Anteil von zivilen Jeeps im erhältnis zu militärischen bzw. wie oft kommt es vor, ass zivile Jeeps benutzt werden? T Angesichts der Lage in Afghanistan, die mittlerweile uch im Norden nicht mehr so ruhig ist wie noch vor wei Jahren, legen auch die Soldaten selbst Wert darauf, ich in militärischen, das heißt geschützten Fahrzeugen ußerhalb der Einsatzlager zu bewegen. Von daher ist es irklich die Ausnahme, dass zivile Fahrzeuge benutzt erden. Vielen Dank, Herr Staatssekretär, für die Beantwor ung der Fragen. Ich schließe diesen Geschäftsbereich und rufe den eschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, au und Stadtentwicklung auf. Die Fragen beantwortet er Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kasparick. Ich rufe die Frage 7 des Kollegen Rainder Steenblock uf: Unter welchen Bedingungen würde die Bundesregierung von ihren Plänen abweichen, einen Tunnel unter der Elbe für die geplante Autobahn 20 als Mautprojekt – F-Modell – zu planen, und, wenn das Projekt nicht als Mautprojekt realisiert wird, wie soll die Haushaltsfinanzierung für dieses Projekt gesichert werden? U Lieber Kollege Steenblock, ich schlage vor, die bei en Fragen, die Sie gestellt haben, zusammen zu beareiten. Dann rufe ich auch die Frage 8 auf: Ist es zutreffend, dass eine Haushaltsfinanzierung zulasten der Länderquoten an den Bedarfsplanmaßnahmen der beteiligten Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen gehen würde und damit entsprechend weniger Geld für die Fertigstellung anderer Projekte des Vordringlichen Bedarfs zur Verfügung stünde, und, wenn ja, welche Projekte wären davon betroffen? U Die A 20 ist insgesamt wichtig für die Verkehrser chließung des Nordens. Um ein solch großes Projekt ie einen zusätzlichen Elbtunnel in Hamburg als F-Moell umzusetzen, bedarf es einer Vielzahl von Vorunteruchungen. Erste Vorbedingung dafür ist der positive Parl. Staatssekretär Ulrich Kasparick Ausgang einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, also ob sich dieses Projekt als F-Modell überhaupt wirtschaftlich darstellen lässt. Zweite Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Vergabeverfahren. Wenn sich bei den Untersuchungen herausstellen sollte, dass eine Umsetzung im Rahmen eines F-Modells nicht infrage kommt, bleibt zur Finanzierung eines solchen Projektes die Haushaltsfinanzierung übrig. In dem ganz konkreten Fall wäre dann der Deutsche Bundestag gefordert, weil dieser ja beschließen müsste, dem Verkehrsministerium entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen. Das hätte natürlich sofort auch Auswirkungen auf die Gespräche, die mit den Ländern über die Quoten geführt werden und die in der Regel jährlich stattfinden. Die entsprechenden Ministerien stehen darüber ja in ständigem Kontakt. Herr Kollege, Sie haben jetzt vier Zusatzfragen. Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1606202800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606202900
Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606203000
Dr. Maria Böhmer (CDU):
Rede ID: ID1606203100




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606203200
Thomas Kossendey (CDU):
Rede ID: ID1606203300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606203400
Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606203500
Thomas Kossendey (CDU):
Rede ID: ID1606203600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606203700
Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606203800




(A) )


(B) )

Thomas Kossendey (CDU):
Rede ID: ID1606203900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606204000
Thomas Kossendey (CDU):
Rede ID: ID1606204100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606204200
Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606204300
Thomas Kossendey (CDU):
Rede ID: ID1606204400
Heike Hänsel (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606204500
Thomas Kossendey (CDU):
Rede ID: ID1606204600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606204700
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1606204800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606204900
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1606205000




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606205100

Vielen Dank. – Herr Staatssekretär, gestatten Sie mir
zunächst einmal eine Richtigstellung: Dieser Tunnel soll
nicht in Hamburg, sondern in Schleswig-Holstein gebaut
werden. Das ist jedenfalls mein Kenntnisstand.

Bezüglich der Finanzierung, die Sie ja schon ange-
sprochen haben, hätte ich als Erstes eine Nachfrage zu
dem Finanzierungskonzept. Das ursprüngliche Finanzie-
rungskonzept ging von Kosten in Höhe von ungefähr
380 Millionen Euro aus. Diese Zahl wurde der Öffent-
lichkeit vor Jahren auch bekannt gegeben. Mittlerweile
belaufen sich die Baukosten nach Aussagen der Landes-
regierung von Schleswig-Holstein auf 740 Millionen
Euro, sie haben sich also fast verdoppelt. Wird ange-
sichts dieser Kostenexplosion ein neues Finanzierungs-
konzept von der Bundesregierung in Zusammenarbeit
mit dem Land Schleswig-Holstein vorgelegt und zu wel-
chem Zeitpunkt soll das geschehen?

U
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1606205200


Vorab noch einmal der Hinweis auf das, was ich eben
gesagt habe: Es sind bei diesem Projekt bestimmte Vo-
raussetzungen zu erfüllen. Zunächst untersuchen wir die
Frage, ob der Tunnel überhaupt geeignet ist, im Rahmen
eines F-Modells finanziert zu werden. Das Ergebnis die-
ser Untersuchung wird uns im ersten Quartal nächsten
Jahres vorliegen. Dann folgt ein zweiter Schritt: Im Rah-
men einer Machbarkeitsstudie wird geprüft, ob man die-
ses Projekt als F-Modell wirtschaftlich darstellen kann.
Das Ergebnis dieser Studie erwarten wir zum Herbst
nächsten Jahres.

Ihre Frage bezüglich der Kostenstruktur bezieht sich
insbesondere auf Sachverhalte dieser zweiten Untersu-
chung, also ob man das Projekt als F-Modell wirtschaft-
lich darstellen kann. Wenn die entsprechenden Ergeb-
nisse vorliegen und es um die konkrete Umsetzung geht,
wird man in einen intensiven Dialog mit den Landesre-
gierungen und, wie ich vermute, auch mit dem Deut-

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(C (D chen Bundestag eintreten; denn dann haben wir die nöigen Grundlagen, um entscheiden zu können, auf elche Weise dieses Projekt finanziell dargestellt weren kann. Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Herr Staatssekretär, dieser Tunnel ist in den Bundes-

erkehrswegeplan ja als F-Modell eingestellt worden.
at die damalige Bundesregierung dieses Modell dort in
ölliger Unkenntnis von Finanzierungs- oder Eignungs-
otwendigkeiten eingestellt oder welche neuen Erkennt-
isse tauchen jetzt auf, das F-Modell an dieser Stelle in-
rage zu stellen?

U
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1606205300

Wir stellen das Projekt nicht als F-Modell infrage,

ondern wir wollen, da es sich um ein sehr großes Pro-
ekt handelt, die Voruntersuchungen möglichst sorgfältig
urchführen. Deswegen dieses zweistufige Verfahren.

Wir sind ja in Deutschland noch Lernende, was die
rivatfinanzierung von Verkehrsprojekten anbetrifft. Die
eschichte dieses Tunnelprojektes reicht bis 1987 zu-

ück; damals hat man mit der Planung begonnen. Des-
egen ist der Weg, den wir jetzt vorschlagen, vernünf-

ig: Wir wollen schauen, ob das Projekt als F-Modell
eeignet ist – das ist die erste Stufe, die im ersten Quar-
al nächsten Jahres umgesetzt wird –, und dann anhand
iner Wirtschaftlichkeitsüberprüfung klären, ob es sich
ls F-Modell wirtschaftlich darstellen lässt. Die Umset-
ung dieser zweiten Stufe erwarten wir für Ende nächs-
en Jahres.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606205400

Sie haben noch zwei Zusatzfragen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Welche Auswirkungen hätten denn diese neuen, zu-

ätzlichen Untersuchungen auf den bisherigen Zeitplan
ezüglich der Fertigstellung dieses Querungsbauwer-
es, insbesondere vor dem Hintergrund, dass in Nieder-
achsen die Fortführung der A 20 nicht im Vordring-
ichen Bedarf steht?

U
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1606205500

Uns geht Gründlichkeit immer vor Schnelligkeit, weil

ie Projekte sonst möglicherweise nicht gut durchdacht
ind. Deswegen haben wir dieses Verfahren vorgeschla-
en. Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass, wenn
an in einem solchen Voruntersuchungsprozess auf
chwierigkeiten stößt, sich daraus Verzögerungen erge-
en. Bei großen Verkehrsprojekten wie der A 20 oder
nderen Autobahnen ist es ohnehin so, dass man die
rojekte in Abschnitte unterteilt und sie abschnittsweise
ealisiert. Was konkret den Tunnel anbetrifft, sind wir,
enke ich, auf dem richtigen Weg, wenn wir sehr sorg-
ältig zweistufig vorgehen.






(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606205600

Sie haben noch eine Zusatzfrage.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Meine letzte Frage ist: Können Sie die im Augenblick
zirkulierende Zahl von 740 Millionen Euro als Kosten-
rahmen für das Querungsbauwerk bestätigen – ist das ein
Erkenntnisstand, auf den sich die Bundesregierung beru-
fen will – oder wird es, bevor die Wirtschaftlichkeitsun-
tersuchung startet – man muss ja, wenn man über Maut-
höhen redet, auch wissen, was das Bauwerk kosten soll –,
noch eine neue Kostenschätzung geben?

U
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1606205700


Wenn man zu der Erkenntnis kommt, dass das Projekt
als F-Modell geeignet ist und sich wirtschaftlich darstel-
len lässt, dann muss man in dem Zusammenhang bei-
spielsweise die Frage nach der Tunnellänge beantwor-
ten. Da gibt es unterschiedliche Denkansätze und
Untersuchungsansätze. Von dieser technischen Voraus-
setzung hängen die Kosten ab. Das ist der erste Punkt.
Das heißt, die Frage, wie hoch die Kosten am Ende tat-
sächlich sein werden, wird sich im Zuge der Untersu-
chungen zeigen.

Das Zweite. Sie sind lange genug Verkehrspolitiker,
um zu wissen, dass Projekte selten billiger werden, als
sie geplant wurden. Das ist ein gängiger Erfahrungswert.
Deswegen kann man realistischerweise davon ausgehen,
dass wir noch gewisse Spielräume haben, wenn es um
die Frage geht, mit welcher Endsumme wir kalkulieren
müssen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606205800

Vielen Dank, Herr Staatssekretär, für die Beantwor-

tung der Fragen.

Zu diesem Geschäftsbereich liegen keine weiteren
Fragen vor. Deswegen schließe ich ihn.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeri-
ums für Arbeit und Soziales auf.

Die Frage 9 der Kollegin Dr. Dagmar Enkelmann
wird aufgrund von Nr. 2 Abs. 2 der Richtlinien schrift-
lich beantwortet.

Die Frage 10 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch wird
ebenfalls schriftlich beantwortet.

Auch die Fragen 11 und 12 der Kollegin Brigitte
Pothmer werden schriftlich beantwortet.

Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Aus-
wärtigen Amtes. Die Fragen beantwortet Herr Staatsmi-
nister Günter Gloser.

Ich rufe die Frage 13 des Kollegen Wolfgang Gehrcke
auf:

Welche Auswirkungen auf den angestrebten Friedenspro-
zess im Nahen Osten sieht die Bundesregierung durch die
Aufnahme von Avigdor Lieberman in die israelische Regie-
rung, die von dem zurückgetretenen Minister Ofir Pines-Pas

(vergleiche „dda“ vom 30. Oktober 2006)


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(C (D Ich darf wie folgt antworten: Die Richtlinien der 1. israelischen Regierung unter Premierminister Olmert aben sich durch den Beitritt der Partei „Yisrael Beienu“ unter Lieberman nicht geändert. Im Übrigen, Herr ollege, darf ich Ihnen sagen, dass die Bundesregierung u Regierungsumbildungen in anderen Staaten keine tellung nimmt. Ihre Zusatzfragen, Herr Kollege. Herr Staatsminister, ist die Bundesregierung darauf ingestellt, dass sich durch die Aufnahme von Herrn ieberman in die israelische Regierung der Konflikt wischen Israel und den Palästinensern dramatisch verchärfen kann? Ich will einmal zitieren, was Herr ieberman unter anderem gesagt hat: Wir müssen die Motivation der Palästinenser vernichten. Wenn es nach mir ginge, würde ich ihnen mitteilen, dass wir ab morgen früh um zehn die Geschäftszentren in ihren Städten und drei Stunden später alle Tankstellen bombardieren. lauben Sie nicht, dass die Aufnahme von Herrn ieberman in die israelische Regierung zu weiteren chärferen Auseinandersetzungen führen wird? Herr Kollege Gehrcke, natürlich ist sich die Bundes egierung dessen bewusst, wie schwierig gegenwärtig as Verhältnis zwischen Palästinensern und Israelis ist. ch komme auf meine erste Bewertung zurück, nämlich ass die Richtlinien der israelischen Politik durch Herrn lmert bestimmt werden und nicht durch Herrn Lieberman. ch darf auch darauf hinweisen – das ist der Kenntnistand der Bundesregierung –, dass auch innerhalb der isaelischen Regierung Kritik an den Äußerungen von errn Lieberman laut geworden ist. Ich denke daher, es st klar, dass seine Äußerungen nicht der offizielle Kurs er israelischen Regierung sind. Ihre weitere Zusatzfrage. Herr Staatsminister, ausgerechnet Herr Lieberman ist ls Minister für strategische Fragen für die Behandlung es Konflikts mit dem Iran verantwortlich. Meinen Sie aher nicht auch, dass das auf der iranischen Seite zu euen Ängsten, Sorgen und Verhärtungen führen kann? Herr Kollege Gehrcke, Sie wissen genauso gut wie ch, dass wir keinen Einfluss auf die Besetzung von Miisterposten in ausländischen Regierungen haben. Die israelische Regierung ist sicherlich darüber unterichtet, wie stark die drei EU-Staaten Großbritannien, rankreich und Deutschland im Benehmen mit den Staatsminister Günter Gloser Vereinigten Staaten von Amerika, Russland und China an einer Lösung arbeiten, um eine Bedrohung Israels auszuschließen. Ich kann also keinen Grund für eine negative Entwicklung sehen. Ich rufe die Frage 14 des Kollegen Wolfgang Gehrcke auf: Sieht die Bundesregierung in den ungenehmigten israeli schen Militärflügen über libanesisches Territorium eine Verletzung des Waffenstillstands und der UNO-Resolution 1701? Ich darf wie folgt Stellung nehmen: Der Generalse kretär der Vereinten Nationen unterstreicht in seinem jüngsten Bericht vom 19. Oktober 2006 zur Umsetzung der Resolution 1559 seine Erwartung, dass diese Flüge, die eine Verletzung der libanesischen Souveränität darstellen und im Widerspruch zu den Resolutionen 425, 1559 und 1701 des Sicherheitsrates stehen, vollständig eingestellt werden. Aus Sicht der Bundesregierung ist die vollständige Umsetzung und Respektierung der VNResolution 1701 unabdingbare Grundlage zur Stabilisierung der Lage im Libanon. Ihre Zusatzfragen, bitte. Ich kann nur ausdrücklich das bekräftigen, was der Generalsekretär der Vereinten Nationen gesagt hat. Hat Herr Minister Jung, der als letzter Minister direkte Gespräche mit der israelischen Regierung geführt hat, den Protest der Bundesregierung, die an UNIFIL beteiligt ist, gegen diese Flüge der israelischen Regierung direkt übermittelt? Die Bundesregierung hat gerade in den letzten Wo chen immer deutlich gemacht, dass es im Hinblick auf die Waffenruhe, die glücklicherweise mithilfe der Resolution der Vereinten Nationen geschaffen werden konnte, engste Gespräche und auch den Austausch von Informationen geben muss, um mögliche Missverständnisse zwischen Israel und den Vereinten Nationen, insbesondere den Ländern, die an der Mission UNIFIL beteiligt sind, auszuräumen. Ihre weitere Zusatzfrage. Herr Staatsminister, Sie haben auf eine Frage geant wortet, die ich überhaupt nicht gestellt habe. Ich versuche es also noch einmal: Ich möchte wissen, ob die Bundesregierung als Teil dieser Mission ihren Protest der israelischen Regierung direkt übermittelt hat. d e h N d a B d n u d l d e d g w d l L d f d t N s w g g g e k h m r E b j D q (C (D Herr Kollege Gehrcke, ich möchte darauf hinweisen, ass die Bundeswehr nur ein Teil dieser Mission der Verinten Nationen ist. Wie Kofi Annan schon dargelegt at, verletzten diese Flüge die Resolution der Vereinten ationen. Es muss daher alles Mögliche getan werden, amit es nicht zu neuen Konflikten kommt. Ich rufe die Frage 15 des Kollegen Alexander Ulrich uf: Mit welchen konkreten Maßnahmen plant die Bundes regierung während ihrer EU-Ratspräsidentschaft den Nahostfriedensprozess voranzutreiben? Herr Kollege Ulrich, ich darf wie folgt antworten: Die undesregierung wird gemeinsam mit den Partnern in er Europäischen Union und im Nahostquartett intensiv ach Möglichkeiten suchen, den Nahostkonflikt einer mfassenden Friedenslösung näher zu bringen. Der Bunesminister des Auswärtigen hat sich für die Wiederbeebung und mögliche Erweiterung des Aufgabenbereichs es Nahostquartetts ausgesprochen. Gegenwärtig führt r mit den Partnern des Quartetts Gespräche, in denen ie in der Quartetterklärung vom 20. September 2006 eäußerte Bereitschaft thematisiert wird, über eine Ereiterung des Aufgabenbereiches nachzudenken, und ies nicht nur beschränkt auf den Kernkonflikt Israel-Paästina, sondern auch die Regionalkonflikte in Bezug auf ibanon und Syrien einbeziehend. In Gesprächen mit en Partnern hat der Bundesminister des Auswärtigen ür diese Haltung geworben. Ihre Zusatzfragen, bitte. Herr Staatsminister, gibt es im Rahmen der Ratspräsi entschaft und damit als Teil des Kleeblatts eine Initiaive der Bundesregierung, auf die Durchführung einer ahostfriedenskonferenz zu drängen? Herr Kollege Ulrich, nach Verabschiedung der ent prechenden Resolution in den Vereinten Nationen urde deutlich gemacht, dass wir nicht nur Entscheidunen, sondern endlich auch eine politische Lösung benötien. Angesichts der Entwicklung haben wir vorgeschlaen, den Bereich Libanon und Syrien mit einzubeziehen. Ich glaube, Sie werden mir darin zustimmen, dass ine solche Konferenz zum Erfolg führen muss. Wir önnen nicht wieder eine Niederlage gebrauchen. Desalb führt die Bundesregierung derzeit in Abstimmung it der finnischen Ratspräsidentschaft Gespräche da über. Wir werden dieses Thema während der deutschen U-Ratspräsidentschaft auf die Agenda setzen. Aber ich itte um Nachsicht, dass wir ein solch umfassendes Proekt nicht von heute auf morgen in Gang setzen können. azu bedarf es der Abstimmung im Rahmen des Nahostuartetts, aber auch der Einbeziehung der Konfliktpar Staatsminister Günter Gloser teien. Ob dazu sechs Monate ausreichen werden, bezweifle ich. Aber dieses Thema steht während der deutschen Ratspräsidentschaft ganz oben auf der Tagesordnung. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Herr Staatsminister, wie beurteilt dann die Bundesre gierung die Debatte im Europaparlament, dass das EUParlament selbst initiativ werden und Abgeordnete der Konfliktparteien zu Beratungen einladen will? Herr Kollege Ulrich, natürlich hat die Bundesregie rung vor dem Europäischen Parlament Respekt. Wir sind nicht dazu da, diese Initiativen zu kommentieren. Natürlich muss es entsprechende Gespräche geben. In der Europäischen Union haben wir uns aber zum einen darauf verständigt, dass in der jetzigen Phase eine Reihe von Kontakten notwendig ist und mit den Bündnispartnern, im Nahostquartett – ich wiederhole das – und natürlich auch mit den Vereinten Nationen die Situation ausgelotet werden muss. Zum anderen müssen wir sehen, wie die Konfliktparteien in einen solchen Prozess einbezogen werden können. Darüber hinausgehende Initiativen liegen in der Autonomie der jeweiligen Bereiche, im konkreten Fall in der des Europaparlaments. Ich rufe die Frage 16 des Kollegen Ulrich auf: Wie erklärt die Bundesregierung die Tatsache, dass der Presse Arbeitsprogramms der deutschen EU-Ratspräsidentschaft bekannt ist und den Abgeordneten und Mitgliedern des EU-Ausschusses, die täglich damit arbeiten müssten, nicht? Den Abgeordneten des Deutschen Bundestages wird das Programm der deutschen EU-Präsidentschaft nach Billigung durch das Bundeskabinett, die voraussichtlich Ende November erfolgen wird, übermittelt. Dem Vorsitzenden des Europaausschusses wurde aufgrund dessen hervorgehobener Stellung in EU-Angelegenheiten bereits ein Entwurf des Arbeitsprogramms nach Kenntnisnahme durch das Kabinett zur persönlichen Unterrichtung und vertraulichen Behandlung übersandt. Herr Kollege, Ihre Fragen bitte. Wäre es vor dem Hintergrund der Tatsache, dass schon eher Informationen aus dem Ministerium an die Presse weitergeleitet wurden, nicht notwendig, von diesem Zeitplan abzuweichen und dieses Haus über die Maßnahmen und Pläne zu informieren? Q P d e w g n n i r d R b W v d g p m t S d s g p o A U E K r t a s B n (C (D Herr Kollege Ulrich, wir wissen nicht, aus welcher uelle – ich stelle hier keine Vermutungen an – die resse diese Informationen erhalten hat. Ich wiederhole ie Bewertung der Bundesregierung, die ich bereits in iner früheren Fragestunde dargestellt habe: Bis jetzt urde kein Beschluss zum Präsidentschaftsprogramm efasst. Dies geschah zum einen deshalb, weil immer och abgewartet werden muss, wie die Entwicklung inerhalb der Europäischen Union verläuft und was aktuell n das Programm einbezogen werden muss. Zum andeen warnen wir vor einer zu frühen Bekanntgabe, nicht eswegen, weil wir nicht informieren wollen, sondern in espekt vor der finnischen Präsidentschaft. Vergleichare EU-Staaten haben ihr Programm circa vier, fünf ochen vor Beginn ihrer Präsidentschaft vorgestellt. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Können wir als Abgeordnete aufgrund dieser negati en Erfahrung davon ausgehen, dass die zwischen Bunestag und Bundesregierung in diesem Zusammenhang etroffene Vereinbarung gerade im Vorfeld der EU-Ratsräsidentschaft offensiv gelebt wird? Sie wissen um unsere Debatte aufgrund einer einstim ig beschlossenen Vereinbarung des Deutschen Bundesages mit der Bundesregierung. Ich bin überzeugt, dass ie von allen Ressorts und der Bundesregierung früh in en Prozess einbezogen werden. Ich bitte aber um Rückichtnahme, da es bisher keinen Beschluss der Bundesreierung gibt. Es macht schließlich keinen Sinn, ein Paier, das jede Woche verändert wird, der Öffentlichkeit der auch den Parlamentariern zu unterbreiten. Die Bundeskanzlerin hat vor wenigen Wochen im usschuss für die Angelegenheiten der Europäischen nion die Schwerpunkte dargestellt, an denen sich die U-Ratspräsidentschaft orientieren wird. Wenn wir im abinett entsprechende Beschlüsse gefasst haben – vo aussichtlich Ende November –, werden sie Ihnen unmitelbar zugeleitet. Ich rufe die Frage 17 des Kollegen Dr. Norman Paech uf: Ist der Bundesregierung bekannt, dass die US-Regierung in einem Militärlager in Jericho im Westjordanland ein Trainingsprogramm durchführt, mit dem die Präsidentengarde der palästinensischen Autonomiebehörde für einen bewaffneten Kampf gegen die Hamas gerüstet werden soll (vergleiche „Haaretz“ vom 31. Oktober 2006)

Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606205900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606206000
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606206100
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606206200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606206300
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606206400
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606206500




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606206600
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606206700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606206800
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606206900
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606207000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606207100
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606207200
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606207300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606207400
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606207500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606207600
Alexander Ulrich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606207700
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606207800




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606207900
Alexander Ulrich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606208000
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606208100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606208200
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606208300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606208400
Alexander Ulrich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606208500
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606208600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606208700
Alexander Ulrich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606208800
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606208900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606209000
desregierung dies für einen konstruktiven Beitrag zu einer
Friedensregelung im Nahen Osten?


Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606209100

Herr Kollege Paech, der Bundesregierung sind ent-

prechende Presseberichte bekannt. Nach Kenntnis der
undesregierung trifft es nicht zu, dass in Jericho Trai-
ingsmaßnahmen durchgeführt werden, mit denen die






(A) )



(B) )


Staatsminister Günter Gloser
dem Präsidenten der palästinensischen Autonomiebe-
hörde unterstehenden Sicherheitskräfte für einen bewaff-
neten Kampf gegen die Hamas gerüstet werden.

Bekannt ist der Bundesregierung, dass es im Rahmen
der Mission des US-Sicherheitskoordinators General-
leutnant Dayton konkrete Überlegungen gibt, die Präsi-
dialgarde für Einsätze an Grenzübergängen auszubilden.
Nach Kenntnis der Bundesregierung ist mit entsprechen-
den Ausbildungsmaßnahmen nicht vor Beginn des
nächsten Jahres zu rechnen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606209200

Ihre Zusatzfrage, bitte.


Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606209300

Herr Staatssekretär, dann ist Ihnen wohl auch be-

kannt, dass nach Presseberichten, ähnliche Lager im
Gazastreifen eingerichtet werden sollen?


Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606209400

Herr Kollege Dr. Paech, es gibt Pressemeldungen,

aber eine solche Situation ist der Bundesregierung nicht
bekannt.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606209500

Sie haben noch eine Zusatzfrage.


Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606209600

Das ist insofern etwas seltsam, als mir diese Berichte

von der Deutschen Botschaft in Tel Aviv zugesandt wor-
den sind. Kann ich davon ausgehen, dass Sie diesen
Berichten intensiv nachgehen werden und uns dann,
eventuell auch schriftlich, über Ihre Konsequenzen in-
formieren?


Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606209700

Selbstverständlich. Sollte es ein solches Dokument

geben, werde ich dem nachgehen und Sie dann entspre-
chend unterrichten.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606209800

Ich rufe die Frage 18 des Kollegen Dr. Norman Paech

auf:
Ist der Bundesregierung die Einschätzung der US-Regie-

rung bekannt, wonach die Isolierung der von der Hamas ge-
führten palästinensischen Regierung zu einer bewaffneten
Auseinandersetzung zwischen der Hamas und der Fatah füh-
ren werde (vergleiche „Haaretz“ vom 31. Oktober 2006), und,
wenn ja, welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung
daraus für ihre eigene Nahostpolitik?


Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606209900

Der Bundesregierung sind entsprechende Pressebe-

richte bekannt. Vor dem Hintergrund der Bemühungen
von Präsident Abbas zur Bildung einer palästinensischen
Regierung auf der Grundlage seiner eigenen Friedens-
agenda bereiten gerade die jüngsten bewaffneten Aus-
einandersetzungen zwischen Fatah-nahen und Hamas-
nahen Milizen der Bundesregierung Sorge. Bedauerli-
cherweise finden diese Auseinandersetzungen zwischen
Mitgliedern der Fatah und der Hamas bereits seit Grün-

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(C (D ung der Hamas statt. Die Bundesregierung teilt daher icht die Einschätzung, dass Ursache dieser Auseinanersetzungen die Isolierung der Hamas-geführten Regieung ist. Ihre erste Zusatzfrage. Sie gehen aber ebenfalls davon aus, dass die Aus inandersetzungen zwischen Hamas und Fatah militäisch geführt werden. Meine Frage dazu: Was gedenkt ie Bundesregierung im Rahmen einer neuen Strategie ur Friedenslösung zu unternehmen? Ist sie bereit, die lockade gegenüber der Hamas aufzugeben und sich mit er gewählten Regierung, dem gewählten Parlament in ezug auf eine Friedenslösung auseinander zu setzen? Herr Kollege, Sie wissen, dass es diesbezüglich von nfang an eine Position der Europäischen Union gegeen hat. Voraussetzung für die Aufnahme der Kontakte wischen der Europäischen Union – damit auch die jeeils bilateralen Kontakte – und der Hamas-geführten egierung war ein deutliches Signal. Die Bedingungen aren: die Anerkennung des Staates Israel, das Eintreten n die Roadmap und der Verzicht jeglicher Gewalt. – enn ich die jüngsten Meldungen richtig deute, gibt es ewegung zwischen den beiden Parteien, der Hamas nd der Fatah, innerhalb Palästinas. Es ist zu hoffen, ass es hier letztendlich zu einer Lösung kommt und ein eutliches Signal ausgesendet wird, dass die Bedingunen erfüllt sind, damit die Kontakte zwischen der Euroäischen Union und der Hamas-geführten Regierung in en palästinensischen Gebieten aufgenommen werden önnen. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Nach jüngsten Meldungen – entsprechende Meldun en gab es auch heute Morgen – hat die israelische Reierung heftige militärische Interventionen im Gazastreien unternommen, verbunden mit vielen Zerstörungen nd vielen Toten. Ist die Bundesregierung bereit, um den riedensprozess zu fördern, intensiv auf die israelische egierung einzuwirken, um diese militärischen Aktioen im Gazastreifen zu beenden? Kollege Paech, Sie kennen den Ausgangspunkt: Die onflikte zwischen Israelis und Palästinensern haben ich wiederum verschärft. Bis heute haben wir noch keies der Probleme gelöst. Die entführten israelischen Solaten wurden noch nicht freigelassen. Es wird deutlich gemacht, dass sich die Situation icht weiter verschärfen darf. Wir nehmen Einfluss und achen deutlich: Es gibt gewisse Rechte, auch das elbstverteidigungsrecht des israelischen Staates; bei iher Durchsetzung ist aber auf die Verhältnismäßigkeit er Mittel zu achten. Ich rufe die Frage 19 der Kollegin Sevim Dagdelen auf: Werden die getroffenen Absprachen Auswirkungen auf die Praxis der Visumerteilung für türkische Staatsangehörige im Rahmen von Familienzusammenführung haben und, wenn ja, welche? Sehr geehrte Frau Kollegin, wenn ich es richtig ver standen habe, wurde ein Teil Ihrer Frage von Frau Staatsministerin Böhmer schon beantwortet. Auch ich gebe Ihnen aber gern eine Antwort. Die Gespräche zwischen der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und der türkischen Seite bezogen sich allein auf den Bereich des Ehegattennachzugs, also nicht auf den umfassenden Familiennachzug nach Deutschland. Auswirkungen des angedachten Kooperationsansatzes auf den Ehegattennachzug können sich ergeben, wenn das geltende Aufenthaltsgesetz die Erteilung des Visums bzw. der Aufenthaltserlaubnis von Kenntnissen der deutschen Sprache des Nachziehenden abhängig macht. Beim Ehegattennachzug zu in Deutschland lebenden Ausländern sind Kenntnisse der deutschen Sprache nach geltender Rechtslage grundsätzlich keine Nachzugsvoraussetzung. Etwas anderes gilt lediglich, wenn der in Deutschland lebende Ehegatte seit weniger als zwei Jahren im Besitz einer Aufenthaltserlaubnis ist und die Ehe erst nach ihrer Erteilung geschlossen wurde. In diesen Fällen wird auf dem Ermessenswege über den Ehegattennachzug entschieden. Insoweit können – ich hoffe, wir sind uns darüber einig – Sprachkenntnisse des nachziehenden Ehegatten als Ermessensgesichtspunkt bei der Visumserteilung Berücksichtigung finden. In diesen Fällen sind positive Auswirkungen durch vorbereitende Sprachkurse im Hinblick auf die Erteilung eines Visums zu erwarten. Ihre Zusatzfrage, bitte. Herr Staatsminister, danke für die teilweise Beant wortung meiner Frage. – Sie meinten, dass Sprachkenntnisse aller Voraussicht nach entscheidend im Rahmen der Ermessensentscheidung bei der Visumserteilung werden könnten. Etwa 55 000 Menschen, rund ein Viertel davon aus der Türkei, sind im vergangenen Jahr über den so genannten Familiennachzug – Sie haben zwischen Ehegattennachzug und Familiennachzug unterschieden – hierher gekommen. Ich möchte wissen, was die bestimmten Voraussetzungen sind. Inwieweit können Sie vor dem Hintergrund, dass die Familienzusammenführung und entsprechend der Ehegattennachzug nach Art. 6 Grundgesetz geschützt sind, dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit gerecht werden? Frau Kollegin, ich habe gerade in meiner Antwort ausdrücklich gesagt, dass die Teilnahme an Sprachkursen keine Voraussetzung für den Ehegattennachzug ist. I F Ü v I w m a – V d u l s S B f g n d u U l w z t v w t d d r a f in z (C (D ch weise hierbei noch einmal auf die Ausführungen von rau Kollegin Böhmer hin. Wenn es davon abweichende berlegungen gäbe, müssten die europarechtlichen und erfassungsrechtlichen Aspekte berücksichtigt werden. n diesem Fall ist aber noch keine Richtlinie umgesetzt orden. Man befindet sich hierbei in einer Debatte. Wir üssen die Debatte, auch hier im Deutschen Bundestag, bwarten. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Sie haben also keine Zusatzfrage mehr. Damit sind wir am Ende dieses Geschäftsbereiches. ielen Dank, Herr Staatsminister, für die Beantwortung er Fragen. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministerims der Finanzen auf. Die Fragen beantwortet Frau Paramentarische Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks. Die Frage 20 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch wird chriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 21 des Kollegen Dr. Gerhard chick auf: Wie verändert sich durch die so genannte Exit-Tax, mit der die Einbringung von Immobilien in REITs erleichtert werden soll, die Interessenlage ausländischer Finanzinvestoren bezüglich der Übernahme deutscher Unternehmen in Abhängigkeit von deren Größe, der Höhe ihrer Substanzwerte in Immobilien und deren Gesellschaftsform, zum Beispiel börsennotierte bzw. nicht börsennotierte Aktiengesellschaft, GmbH etc.? D Herr Kollege Schick, völlig unabhängig von der Ein ührung deutscher REITs und der steuerlichen Begünstiung durch die Exit-Tax können inund ausländische Fianzinvestoren deutsche Unternehmen übernehmen, um iese später in einzelne Unternehmensteile aufzuspalten nd einzeln zu verkaufen. Durch die Exit-Tax kann ein nternehmensteil, nämlich die Immobilien, steuerer eichtert an REITs und offene Immobilienfonds verkauft erden. Gleichwohl erscheint es unwahrscheinlich, dass die eitlich befristete Exit-Tax die Gefahr für deutsche Unernehmen erhöht, von inund ausländischen Finanzinestoren mit dem Ziel der Zerschlagung übernommen zu erden. Die Interessenlage inund ausländischer Finanzinvesoren bezüglich der Übernahme deutscher Unternehmen ürfte, unabhängig von ihrer Rechtsform und Größe, urch die Möglichkeit der steuerbegünstigten Veräußeung der Unternehmensimmobilien durch die Exit-Tax us folgenden Gründen in keinem nennenswerten Umang beeinflusst werden: Die Investitionsentscheidung internationaler Finanzvestoren hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, um Beispiel von der wirtschaftlichen Lage des Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks Portfoliounternehmens, von stillen Reserven in den einzelnen Wirtschaftsgütern, einschließlich Grund und Boden sowie Gebäuden, oder von Belastungen der Grundstücke mit Grundpfandrechten. Daher dürfte eine einzelne steuerliche Regelung wie der vorgesehene § 3 Nr. 70 des Einkommensteuergesetzes nicht den Ausschlag für die Entscheidung solcher Investoren geben. Ein Finanzinvestor mit Zerschlagungsinteresse wird ein Unternehmen nur dann kaufen, wenn die Unternehmensteile einzeln mehr wert sind als in der Gesamtheit. Hierbei wird es auf den Wert des jeweiligen operativen Geschäftsfeldes, zum Beispiel Finanzen oder Maschinenbau, ankommen. Der Wert des Immobilienbesitzes sollte gegenüber dem Wert des Geschäftes eher eine Randgröße sein. Dementsprechend ist die Frage der Verwertungsmöglichkeiten von Immobilien zwar ein, jedoch nicht der maßgebliche Aspekt bei der Entscheidung, ob ein Finanzinvestor ein Unternehmen kauft oder nicht. Eine Exit-Tax dürfte zwar bei Unternehmen, in deren Besitz sich Immobilien mit stillen Reserven befinden, grundsätzlich wertsteigernd wirken; von dieser Wertsteigerung profitieren aber nur die aktuellen Eigentümer und nicht die potenziellen Erwerber, da die Wertsteigerung bei den zu erzielenden Verkaufserlösen naturgemäß eingepreist werden müsste. Vor allem bereits jetzt marktgängige, veräußerungsfähige und damit für Finanzinvestoren interessante Unternehmensimmobilien weisen stille Reserven auf und fallen damit unter den Anwendungsbereich der Exit-Tax. Unternehmensspezifische Immobilien werden lediglich dann Verkehrswerte über den Buchwerten aufweisen, wenn von einer langfristigen Nutzung gleichbedeutend mit einer langfristigen Betriebsfortführung ausgegangen werden kann. Wertsteigerungen bei Unvermietbarkeit der Immobilien erscheinen nicht plausibel. Bislang unattraktive Immobilien werden für Finanzinvestoren auch durch die Exit-Tax nicht attraktiv. Ihre Zusatzfrage, bitte. Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606210000
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606210100
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606210200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606210300
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606210400
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606210500




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606210600
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606210700
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606210800
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1606210900
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1606211000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606211100

(Sevim Dagdelen [DIE LINKE]: Nein, danke!)

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606211200




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606211300

Frau Staatssekretärin, verstehe ich Sie richtig, dass
Sie nicht ausschließen können, dass Finanzinvestoren
von der erleichterten Veräußerung von Immobilien und
deren Einbringen in REITs Gebrauch machen und inso-
weit von der Steuervergünstigung, die die Exit-Tax dar-
stellt, profitieren?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606211400


Es ist selbstverständlich nicht auszuschließen, dass Fi-
nanzinvestoren ein Unternehmen erwerben und anschlie-
ßend Immobilien veräußern. Ihre Frage richtete sich aber
darauf, ob Finanzinvestoren durch die Exit-Tax angeregt
würden, vermehrt Unternehmensbesitz in Deutschland
zu erwerben. Das ist aufgrund des eben von mir Darge-
stellten eher unwahrscheinlich.

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(C (D Sie haben noch eine Zusatzfrage. Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606211500
Zwischen der Zielsetzung der Exit-Tax, dass Firmen-

mmobilien leichter an die Börse gebracht werden
önnen, und der Zielsetzung von Unternehmensüberneh-
ern, Substanzwerte aus einem Unternehmen herauszu-

iehen und an den Kapitalmärkten zu vermarkten, be-
teht eine gewisse Parallelität. Diese Parallelität – darauf
ielte meine Frage – würden Sie nicht ausschließen?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606211600

Herr Kollege, ich muss noch einmal differenzieren.

um einen gibt es bestehende Unternehmen, die in ihren
ortfolios stille Reserven in Form von Immobilien ha-
en, die dem Betriebsvermögen zwar zugeordnet sind,
ie aber nicht mit dem gemeinen Wert, sondern mit dem
uchwert bewertet sind. Ein bestehendes Unternehmen,
elches auch immer, kann seine Immobilien unter den
ünstigeren Bedingungen der Exit-Tax veräußern, wenn
er Rechtsrahmen das im Laufe des nächsten Jahres er-
öglicht. Damit würde das Unternehmen aber seine Ka-

italisierung stärken, weil die Finanzmittel dann zum ge-
einen Wert als Eigenkapital verbucht würden. Das
igenkapital würde durch die Veräußerung der eigenen

mmobilien also in Höhe der Differenz zwischen dem
isherigen Buchwert der Immobilien und deren Kapital-
ert gestärkt. Für Finanzinvestoren ist es zunächst ein-
al schwieriger, ein solches Unternehmen zu überneh-
en, weil die Höhe des Eigenkapitals gestiegen ist.

Für sie stellt das also keine Erleichterung dar, sondern
her ein Hindernis. Denn das Eigenkapital müsste, wie
ch schon sagte, in den Kaufpreis eingepreist werden.
arüber hinaus fragten Sie, ob Finanzinvestoren durch
ie Exit-Tax angezogen werden. Nach meinem Dafür-
alten ist das eher unwahrscheinlich.

Eine andere Frage, die Sie gestellt haben, lautet:
enn ein Finanzinvestor ein deutsches Unternehmen er-
orben hat, kann dann solch ein neuer Besitzer zum Bei-

piel die Immobilien des Unternehmens veräußern? Ja,
as ist nicht ausgeschlossen. Handelt es sich aber um
mmobilien, die für die Fortführung des Unternehmens
otwendig sind, so müsste auch ein neuer Besitzer die
mmobilien wieder zurückmieten, um seinen Betrieb
berhaupt fortführen zu können; das hätte allerdings
uch für den vorherigen Besitzer gegolten.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606211700

Ich rufe die Frage 22 der Kollegin Dr. Barbara Höll

uf:
Wie haben sich seit 2004 die Kosten der Unterkunft, Heiz-

und Energiekosten, Kosten der Warmwasserbereitung in den
einzelnen Jahren entwickelt und wie müssen sich nach An-
sicht der Bundesregierung diese Kostenentwicklungen sowie
die Anhebung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte in
2007 auf die Höhe des Existenzminimums für Erwachsene
und Kinder auswirken?






(A) )



(B)

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606211800


Frau Kollegin Höll, die vom Statistischen Bundesamt
im Rahmen der Verbraucherpreisstatistik veröffentlich-
ten Indizes bilden lediglich die Preisentwicklung ab. Sie
liefern aber keine Aussagen über tatsächlich anfallende
Ausgaben. So steht beispielsweise kein separater Index
zur Entwicklung der Heizkosten zur Verfügung.

Nach dem Beschluss des Deutschen Bundestages vom
2. Juni 1995 berichtet die Bundesregierung regelmäßig,
alle zwei Jahre, im Rahmen einer Prognoserechnung
über die Entwicklung des von der Einkommensteuer zu
verschonenden Existenzminimums von Erwachsenen
und Kindern. Mit Schreiben vom 31. Oktober 2006
wurde dem Präsidenten des Deutschen Bundestages und
dem Vorsitzenden des Finanzausschusses des Deutschen
Bundestages der Sechste Existenzminimumbericht, der
das Berichtsjahr 2008 betrifft, zugeleitet.

Ergebnis dieses Berichts ist, dass die steuerlichen
Freibeträge nach derzeitigem Sachstand noch bis ein-
schließlich 2008 ausreichend bemessen sind. Bei der Er-
mittlung der steuerfrei zu stellenden Beträge für die
Komponenten der Sozialhilfe – Regelsatz sowie Unter-
kunfts- und Heizkosten – werden feststehende Erhö-
hungsfaktoren berücksichtigt. Die Prognose zur Ent-
wicklung der Unterkunfts- und Heizkosten umfasst
daher auch die Erhöhung des allgemeinen Umsatzsteuer-
satzes ab dem 1. Januar 2007. Ob und in welcher Höhe
eine Überwälzung der Umsatzsteuererhöhung auf die
Verbrauchsausgaben erfolgt, lässt sich zurzeit nicht ab-
schätzen.

Im Übrigen ist im Hinblick auf die Erhöhung der Um-
satzsteuer zu berücksichtigen, dass ab dem 1. Janu-
ar 2007 nur der allgemeine, nicht aber der ermäßigte Um-
satzsteuersatz angehoben wird. Daher erhöht sich die
Umsatzsteuer, die auf eine Reihe von Gütern und Dienst-
leistungen, die zum notwendigen Bedarf gehören, gezahlt
werden muss, nicht. Das gilt zum Beispiel für Lebensmit-
tel, den Personennahverkehr, Bücher und Zeitschriften.
Die tatsächlichen Auswirkungen der Umsatzsteuer-
erhöhung und anderer Preisveränderungen auf die Ver-
brauchsausgaben fließen in die Einkommens- und Ver-
brauchsstichprobe 2008 ein, sodass diese dann bei der
Neubemessung der Regelsätze berücksichtigt werden.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606211900

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606212000

Danke, Frau Staatssekretärin. – Wir haben gestern zur

Kenntnis nehmen können, dass in einem Urteil des Bun-
dessozialgerichts angeordnet wurde, die regionalen Un-
terschiede der Wohn- und Heizkosten im Hinblick auf
ALG II und Grundsicherung zukünftig stärker zu be-
rücksichtigen. Inwieweit wird sich das auf die Berech-
nungsgrundlagen der Höhe des steuerfreien Existenzmi-
nimums auswirken?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606212100


Frau Kollegin Höll, zur Umsetzung dieses Urteils des
Bundessozialgerichts kann ich noch keine abschließen-

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(C (D en Aussagen treffen. Dies fällt in die Zuständigkeit des undesministeriums für Arbeit und Soziales. Selbstver tändlich wird die höchstrichterliche Rechtsprechung in iesem Zusammenhang Berücksichtigung finden. Wie nd auf welche Weise dies der Fall sein wird, dazu verag ich heute noch keine Ausführungen zu machen. Al erdings ist nach den Vorgaben des Bundesverfassungserichts, vor deren Hintergrund wir dem Parlament den xistenzminimumbericht zuleiten, keine Regionalisie ung der Kosten, was das steuerliche Existenzminimum nbelangt, vorgesehen. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Frau sowohl gesetzliche als auch tatistische, unter anderem die Wohngeldstatistik des ahres 2004, die bis 2008 und sogar darüber hinaus forteschrieben wird. Inwieweit wurden diese Berechnungsrundlagen in der Vergangenheit mit der realen Entwickung daraufhin abgeglichen, ob die angenommene teigerung, die Sie zugrunde gelegt haben, tatsächlich er Realität entsprach? Inwiefern wird dies in der Zuunft geschehen? Oder basiert die Berechnung auschließlich auf der Wohngeldstatistik? D Nein, die Basierung erfolgt nicht nur auf der Wohn eldstatistik, sondern auch auf der Einkommensund erbrauchsstichprobe, also nach einem umfassenden nsatz, bei dem neben den Wohnkosten und den Wohnebenkosten selbstverständlich auch die Entwicklung er Kosten aller erdenklichen Güter des täglichen Bearfs berücksichtigt wird. Die Modalitäten für die Beechnung des Existenzminimums sind vom Bundesverassungsgericht bereits als nicht zu beanstanden bewertet orden. Ich rufe die Frage 23 der Kollegin Dr. Barbara Höll uf: Wie wird sich nach Berechnungen der Bundesregierung in den Jahren 2007, 2008 und 2009 das Existenzminimum für Erwachsene und Kinder entwickeln und wo liegen die Ursachen für die – laut Presseberichten – unterschiedlichen Berechnungen des Existenzminimums seitens des Bundesministeriums der Finanzen einerseits und seitens des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend andererseits? D Wie bereits ausgeführt, hat die Bundesregierung aktu ll den Sechsten Existenzminimumbericht, der im Einernehmen mit allen Ressorts erstellt wurde, vorgelegt. emnach ergibt sich für das Berichtsjahr 2008 kein Bearf, die Steuerfreibeträge für das Existenzminimum von )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606212200
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606212300
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1606212400
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606212500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606212600
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606212700






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks
Erwachsenen und Kindern zu erhöhen. Nach derzeiti-
gem Stand ist allerdings mit einer Anpassung des Kin-
derfreibetrags ab 2009 zu rechnen. In welchem Umfang
eine Erhöhung erforderlich wird, ist rechtzeitig – im
vierten Quartal 2007, also in einem Jahr – anhand aktu-
alisierter Werte abzuschätzen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606212800

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606212900

Danke. – Bei der Festlegung des Steuerfreibetrags für

das Existenzminimum von Kindern haben wir neben den
Sachkosten weitere Kosten zu berücksichtigen, die Kin-
der verursachen. In der typisierenden Betrachtung gibt
es nur eine Gruppe: Kinder von 0 bis 18 Jahren. Jugend-
liche über 18 Jahren, die ALG II beziehen, können nach
der Änderung von diesem Jahr nicht mehr aus dem elter-
lichen Haushalt ausziehen und eine eigene Bedarfsge-
meinschaft bilden. Halten Sie es vor diesem Hintergrund
für gerechtfertigt, sie weiter wie Kinder einzustufen?
Müsste hier nicht die Typisierung verändert werden?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1606213000


Nein, Frau Kollegin Höll. Es ist richtig: Die jungen
Menschen, denen der Einstieg ins Berufsleben bisher
noch nicht geglückt ist und die infolgedessen weiter bei
ihren Eltern leben, haben, solange sie unter 25 Jahre alt
sind, keinen Anspruch mehr auf Arbeitslosengeld II in
einem eigenen Haushalt. Doch auch bei den jungen
Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, die sich in Aus-
bildung befinden und für die die Eltern Kindergeld be-
ziehen, sind wir mit der Typisierung zufrieden. Was für
diejenigen gilt, die in Ausbildung sind, kann genauso
gelten für diejenigen, die den Einstieg ins Berufsleben
leider noch nicht gefunden haben.


Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606213100

Das reicht mir; danke.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606213200

Frau Staatssekretärin, vielen Dank für die Beantwor-

tung der Fragen.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
auf. Die Fragen beantwortet Frau Parlamentarische
Staatssekretärin Astrid Klug.

Ich rufe die Frage 24 des Kollegen Hans-Josef Fell
auf:

Welche Strategie hat die Bundesregierung im Sinne des
durch den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit, Sigmar Gabriel, in seiner Rede „Innovativ
für Wirtschaft und Umwelt“ am 30. Oktober 2006 vorge-
brachten Ziels, „Vorreitermärkte zu schaffen“, für den Wär-
memarkt bei erneuerbaren Energien, nachdem Bundesminis-
ter Sigmar Gabriel noch am gleichen Tag ein Wärmegesetz
aus Kostengründen auf unabsehbare Zeit verschoben hat?

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(C (D Ast Sehr geehrter Herr Kollege Fell, Ihre Frage nach dem orreitermarkt Wärme im Bereich der erneuerbaren nergien beantworte ich wie folgt: Die Bundesregierung at mit dem Marktanreizprogramm ein bewährtes Instruent, mit dem sowohl der Ausbau der erneuerbaren nergien im Wärmemarkt als auch die Entwicklung von nnovativen Technologien in diesem Bereich wirksam efördert werden. Seit dem Jahr 2000 wurde mit der örderung ein Investitionsvolumen von insgesamt ,8 Milliarden Euro ausgelöst. Die Bundesregierung hat it dem Wärmemarkt somit bereits einen wichtigen Vor eitermarkt im Sinne der Rede von Minister Gabriel, auf ie Sie sich beziehen, geschaffen. Sie beabsichtigt, dieen durch eine Neuausrichtung des Marktanreizproramms weiter auszubauen. Die Absage von Minister Gabriel an ein Wärmegesetz ezieht sich dagegen lediglich auf ein konkretes Instruent, das eine Finanzierung über die Verbraucher im ege des Umlageverfahrens nach dem Vorbild des EGs vorsieht. Eine solche zusätzliche Belastung kann ngesichts der ohnehin schon hohen Kosten für Heiznergie und der Belastungen durch die Erhöhung der ehrwertsteuer den Bürgerinnen und Bürgern nicht zu emutet werden. Das bedeutet aber nicht, dass sich der taat aus seinem Engagement für den Ausbau der erneurbaren Energien im Wärmemarkt zurückzieht. Ganz im egenteil, wir wollen den Ausbau der erneuerbaren nergien im Wärmemarkt über das Marktanreizproramm weiter ermöglichen und damit den Vorreiterarkt im Wärmebereich weiter ausbauen. Ihre Zusatzfragen, bitte. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. – Ich teile Ihre inschätzung, dass das Marktanreizprogramm ein beährtes Instrument ist. Allerdings wissen Sie genauso ut wie wir, dass es in diesem Bereich seit Mitte dieses ahres eine Haushaltssperre gibt, weil entsprechend der achfrage nicht genügend Mittel bereitgestellt werden önnen. Die momentane Haushaltsberatung lässt beürchten, dass diese Mittel sogar noch gekürzt werden. ir hatten im Ausschuss gerade Gelegenheit, gemeinam darüber zu debattieren. Insofern frage ich Sie erneut, warum ausgerechnet bei iesem, wie Sie selbst sagen, innovativen Instrument geürzt werden soll; denn der Markt verträgt das nicht. Daeben will Bundesminister Gabriel auch kein neues Geetz auf den Weg bringen, obwohl es Diskussionen arüber gibt, in einem solchen Gesetz eben keine Umage nach dem Vorbild des Erneuerbare-Energien-Gesetes vorzusehen, sondern andere Möglichkeiten zu eröffen. Eine klare Absage an ein Wärmegesetz an sich lässt iese Option nicht mehr zu. As Herr Kollege Fell, Sie haben in Ihren Ausführungen deutlich gemacht, dass die Nachfrage nach dem Marktanreizprogramm riesengroß ist. Das heißt, es ist ein bewährtes Instrument, das von denjenigen angenommen wird, die sich in den Bereichen der erneuerbaren Energien und der Wärmetechnik engagieren und in diese investieren wollen. In diesem Jahr gab es 65 000 Anträge mehr, als wir aufgrund des Finanzvolumens, das für das Marktanreizprogramm zur Verfügung steht, bewilligen konnten. Das zeigt, dass das ein sinnvolles und nachgefragtes Instrument ist. Sie wissen, dass es derzeit Verhandlungen mit dem Haushaltsausschuss darüber gibt, die Mittel für das nächste Jahr aufzustocken, um die Anträge, die in diesem Jahr nicht abgewickelt werden konnten, in das nächste Jahr übernehmen und nachträglich bescheiden zu können und um genügend finanziellen Spielraum zu haben, damit die Nachfrage im nächsten Jahr befriedigt werden kann. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Fra Sonnenkollektoren, Holzpelletsheizungen und einige andere mehr. Gerade im Wärmemarkt gibt es aber auch Optionen für zukünftige innovative Technologien. Bundesminister Gabriel betont immer wieder, dass er genau dafür Anreize schaffen will. Welche Möglichkeiten sehen Sie angesichts des Rückgangs der Mittel und eines nicht in Angriff genommenen Wärmegesetzes, neue Technologien auf den Markt zu bringen? Die Unternehmen harren seit Jahren und sind technologisch so weit. Wenn es nicht mehr Mittel und kein Wärmegesetz gibt, dann sehe ich keine Chance dafür, hier voranzukommen. As Herr Kollege Fell, ich habe eben betont, dass wir derzeit intensiv daran arbeiten, das Marktanreizprogramm finanziell auszubauen, um mehr Mittel zur Verfügung zu haben, und die Förderkriterien weiterzuentwickeln, damit über das Marktanreizprogramm Anreize für die Entwicklung neuer und innovativer Technologien gesetzt werden. Sie wissen, dass wir für dieses Programm auch Mittel aus dem Bereich Forschung und Entwicklung zur Verfügung stellen. In der Rede des Ministers auf der Konferenz, die Sie in Ihrer Frage angesprochen haben, war es ein ganz wichtiges Thema, dass wir in diesen Bereichen neuen Technologien mit einem intelligenten Mix aus Innovationsförderung und Markteinführungsprogrammen bis hin zur Forschungsund Exportförderung, flankiert d z a m h I e d F C a n r u R w u E B a e k d i m h m h u E K B d E z d p V M g (C (D urch das Ordnungsrecht und regulierende Maßnahmen, um Durchbruch verhelfen wollen. Ich rufe die Frage 25 des Kollegen Hans-Josef Fell uf: Welche konkreten Maßnahmen beabsichtigt die Bundesre gierung, um die CCS-Technik – CO2-Abscheidung und -Speicherung – spätestens ab 2020 zum Standard für alle neuen fossilen Kraftwerke zu machen, wie dies im „Memorandum für einen ,New Deal’ von Wirtschaft, Umwelt und Beschäftigung“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefordert wird, und sind damit auch die neuen Kraftwerke gemeint, die bis 2020 gebaut werden? Ast Herr Kollege Fell, Sie fragen nach der CCS-Technik. ch beantworte Ihre Frage wie folgt: Die Bundesregierung hält die CCS-Technologie für ine interessante Option. Es geht um die CO2-Abscheiung und -Speicherung. Deswegen ist sie Bestandteil der orschungsprogramme des Bundes. Ob und wann die CS-Technologie marktreif werden kann, kann derzeit llerdings noch nicht beantwortet werden. Hierfür ist och eine Vielzahl von Fragen zu klären, die unter andeem im Rahmen der Forschungsprogramme des Bundes ntersucht werden. Ihre Zusatzfragen, bitte. Frau Staatssekretärin, Ihre Antwort ging nicht ganz in ichtung meiner Frage; denn ich habe deutlich gefragt, elche Maßnahmen die Bundesregierung ergreifen will, m die CCS-Technik ab 2020 zum Standard zu machen. in solcher Standard ist notwendig – das wurde von der undesregierung in verschiedenen Veröffentlichungen uch dokumentiert –, weil ansonsten die Kohlendioxidmissionen aufgrund der steigenden Anzahl an Kohleraftwerken weiterhin zunehmen. Momentan gibt es leiglich die Hoffnung, dass diese CCS-Technik rgendwann einmal zum Standard wird. Welche Maßnahen wollen Sie ergreifen, um die Unternehmen schon eute dazu zu bringen, wenigstens bis 2020 nachzurüsten? Ast Herr Kollege Fell, ich ergänze meine Antwort gerne m konkrete Angaben. Die Bundesregierung fördert die rforschung der CCS-Technik sowohl in der Frage der raftwerkstechnologie – diese Aufgabe übernimmt das undeswirtschaftsministerium – als auch in der Frage er sicheren Speicherung. Diese Mittel werden aus dem tat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ur Verfügung gestellt. Derzeit sind in Deutschland auf em Gebiet des CO2-freien Kraftwerks zwei Pilotrojekte avisiert: ein 30-Megawatt-Kraftwerk von attenfall, das 2008 in Betrieb gehen soll, sowie ein 450egawatt-Großkraftwerk von RWE, das 2014 ans Netz ehen soll. Parl. Staatssekretärin Astrid Klug Darüber hinaus – das darf ich noch ergänzen – engagiert sich Deutschland auch auf europäischer Ebene auf dem Gebiet der Erforschung und Weiterentwicklung dieser Technologie. Die von der EU-Kommission unterstützte Plattform „Zero Emission“ ist ein Zusammenschluss der beteiligten Akteure in Europa, welche das Ziel verfolgt, das CO2-freie Kohlekraftwerk bis 2020 EU-weit als Standard zu etablieren. Auch diese Arbeit findet unsere volle Unterstützung. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, gestatten Sie mir, erneut darauf hinzuweisen, dass es mir nicht, wie Sie gerade ausgeführt haben, um Pilotprojekte und Fördermaßnahmen geht, sondern darum – wie dies auch in dem „Memorandum für einen ‚New Deal’ von Wirtschaft, Umwelt und Beschäftigung“ durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefordert wird –, schon heute Standards dafür festzulegen, die CCS-Technologie spätestens ab 2020 zu implementieren? Das ist eine andere Maßnahme als die Unterstützung von Forschung, Entwicklung und Pilotprojekten. Wenn man glaubt, dass diese Technologie kommen wird, ist es wichtig, Kraftwerksbetreiber schon heute darauf hinzuweisen, ihre Anlagen nachzurüsten. Eine andere Möglichkeit ist es, Genehmigungen für neue Kraftwerke daran zu binden, dass die Anlagen mit dieser Technologie, sofern sie dann vorhanden ist, tatsächlich ausgestattet werden. Das vermisse ich in Ihrer Antwort; denn genau darum geht es in meiner Frage. As Herr Kollege, ich glaube, ich habe ziemlich deutlich gemacht, dass bei der CCS-Technik noch sehr viele offene Fragen erforscht werden müssen. Schließlich geht es nicht nur um die Frage der Abscheidung, sondern es geht auch um die Frage der Speicherung. Eine der offenen Fragen ist, wo eine Speicherung erfolgen kann. Sie wissen, dass die Bundesregierung die Speicherung in der Tiefsee aus ökologischen Gründen ablehnt. Also muss hier investiert und geforscht werden, um zu alternativen Lösungen zu kommen und diese Technologie anwendungsreif zu machen. Wenn diese Fragen beantwortet sind, dann werden wir uns über die Standards und den Zeitpunkt ihrer Einführung sowohl für neue Kraftwerke als auch für die Nachrüstung unterhalten können. In einem Punkt sind wir uns völlig einig: Wir brauchen diese Technologie. Wir haben im Bereich des Klimaschutzes das Zwei-Grad-Ziel vor Augen und verfolgen in diesem Zusammenhang sehr ambitioniert eine Doppelstrategie: die Förderung der erneuerbaren Energien und die Einführung von Effizienztechnologien. Trotzdem werden wir auch in der Zukunft national wie international auf die Nutzung der Kohle angewiesen s c g d d K m d k U S r n k h l D v i w b g i a h t s n N g s g d i d e s w d q E n T s n (C (D ein. Also brauchen wir in diesem Bereich eine entsprehende Technologie. Wir unterstützen alle Anstrengunen, diese Technologie im Bereich der CO2-Abscheiung anwendungsund marktreif zu machen, um sie ann in neuen Kraftwerken einsetzen zu können. (Zuruf des Abg. Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606213300
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606213400
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606213500




(A) )


(B) )

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606213600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606213700
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606213800
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1606213900
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606214000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606214100
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606214200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606214300
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606214400
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606214500




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606214600
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606214700
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606214800


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606214900

Hierzu eine weitere Zusatzfrage der Kollegin

otting-Uhl.


Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606215000

Ich möchte zuerst von meinem Kollegen Fell über-

itteln, dass er mit der Antwort nicht ganz einverstan-
en ist. Aber ich glaube, diese Frage müssen Sie bilateral
lären.

Ich möchte dieses Thema noch weiter vorantreiben.
ns geht es auch um die Frage der Genehmigungspraxis.
ie haben eben selber ausgeführt, dass es nicht nur da-
um gehen kann, ob die Technologie funktioniert oder
icht, sondern es wird vor allem auch um die Möglich-
eit der Speicherung, also um ein sicheres Endlager ge-
en.

Sie haben sicherlich genauso wie ich von der aktuel-
en Studie der Forscher der Universität Austin gehört.
arin wurde festgestellt, dass die 1 600 Tonnen CO2, die
or zwei Jahren vor der Küste von Texas unter das Meer
n Sandsteinformationen geleerter Ölfelder gepumpt
urden – das war eine der Optionen –, dazu geführt ha-
en, dass der pH-Wert in den fraglichen Reservoirs in
anz kurzer Zeit von nahezu neutralen 6,5 auf 3 gefallen
st. Die Zeitschrift „New Scientist“ schreibt, das sei so,
ls wenn Milch zu Essig werde. Konsequenz sind unge-
eure ökologische Folgeschäden.

Ich will damit sagen: Sie als Bundesregierung ver-
rauen sehr stark auf eine Technologie, die zu einem be-
timmten Zeitpunkt einsatzfähig sein soll, wobei aber
och nicht feststeht, ob sie – auch im Sinne ökologischer
achhaltigkeit – jemals einsatzfähig sein wird. Ich
laube, wir sind uns darin einig, dass wir die ökologi-
che Nachhaltigkeit an dieser Stelle nicht vernachlässi-
en dürfen.

Vor dem Hintergrund, dass wir noch nicht wissen, ob
ie Technologie tatsächlich einsatzfähig sein wird, frage
ch Sie: Werden Genehmigungen mit der Auflage erteilt,
ass 2020 die Nachrüstung auf diese neue Technologie
rfolgt – so habe ich Herrn Bundesminister Gabriel ver-
tanden –, oder wird die Genehmigung nur dann erteilt,
enn die Technologie bereits einsatzfähig ist? Das wäre
er nächste Schritt, der aber meiner Ansicht nach konse-
uent wäre, wenn man es mit dem Vermeiden weiterer
missionssteigerungen ernst meint. Werden dann nur
och Kohlekraftwerke genehmigt, die bereits mit dieser
echnologie ausgestattet und damit garantiert CO2-frei
ind, statt Genehmigungen im Hinblick auf eine derzeit
och völlig in den Sternen stehende Option zu erteilen?






(A) )



(B) )

As
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606215100


Um eine Technologie zum Gegenstand eines Geneh-
migungsverfahrens zu machen, muss man über diese
Technologie verfügen und sie muss verantwortbar sein.
Wir vertrauen in diese Technologie, aber wir haben sie
noch nicht. Wir sind der Meinung, dass alle Anstrengun-
gen unternommen werden müssen, um eine Lösung im
Sinne von Clean Coal zu finden, weil wir genau wissen,
dass wir nicht nur bei uns in Deutschland, sondern vor
allem auch weltweit zumindest mittelfristig auf die Nut-
zung der Kohle angewiesen sein werden. Wir brauchen
dafür saubere Kohletechnologien und deshalb engagie-
ren wir uns in diesem Bereich. Aber man kann, wie ge-
sagt, diese Technologie erst dann zum Gegenstand kon-
kreter Genehmigungsverfahren machen, wenn man
darüber verfügt und wenn sie verantwortbar ist.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606215200

Ich rufe die Frage 26 der Kollegin Sylvia Kotting-Uhl

auf:
Wird sich die Bundesregierung nach der Vorlage des „Me-

morandums für einen ,New Deal‘ von Wirtschaft, Umwelt
und Beschäftigung“ durch das Bundesministerium für Um-
welt, Naturschutz und Reaktorsicherheit dafür einsetzen, dass
auch in der Chemie- und Kunststoffindustrie der Wechsel vom
Erdöl hin zu nachwachsenden Rohstoffen vollzogen wird, und
welche Maßnahmen sind konkret dazu geplant?

As
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606215300


Ihre Frage, die sich auf die nachwachsenden Roh-
stoffe im Bereich der Chemie- und Kunststoffindustrie
bezieht, beantworte ich wie folgt: Selbstverständlich
wird sich die Bundesregierung weiterhin dafür einset-
zen, dass auch in der Chemieindustrie in zunehmendem
Maße nachwachsende Rohstoffe als Grundstoffbasis die-
nen. Dazu soll die notwendige Grundlagenforschung
weiter gefördert werden, um neben den bekannten ökolo-
gischen Vorteilen der CO2-Neutralität und der potenziell
besseren Energieeffizienz auch die Ablösung risikorei-
cher herkömmlicher Basischemikalien durch neuartige
Synthesen zu erreichen.

Weiterhin sollen die Bedingungen für die nachhaltige
Bereitstellung von Biomasse – das heißt für die sichere
Verfügbarkeit großer Mengen zur Herstellung von neuen
Massengrundstoffen – wissenschaftlich geklärt werden.
Dazu hat das BMU unter anderem im September 2006,
also vor kurzem, ein wissenschaftliches Fachgespräch
durchgeführt und die erste Internationale IUPAC-Tagung
für grüne und nachhaltige Chemie vom 10. bis 15. Sep-
tember dieses Jahres in Dresden finanziell gefördert.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606215400

Ihre Zusatzfragen, bitte.


Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606215500

Danke schön, Frau Staatssekretärin. – Das ist das eine

Standbein, aber uns geht es auch um das andere, nämlich
um konkrete Maßnahmen. Ich zitiere den Herrn Bundes-

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(C (D inister, der in dem relativ kurzen Absatz über Bioplasik und Bioraffinerie feststellt: Die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA schätzt, dass kompostierbares Bioplastik bis zu 94 Prozent jene Plastikprodukte der Endkonsumenten vermindern könnte, die heute noch im Abfall landen. Insofern scheinen auch das Kreislaufwirtschaftsund bfallgesetz und die Verpackungsverordnung eine Rolle u spielen. Gibt es konkrete Überlegungen in Bezug auf ntsprechende Änderungen, damit die Biokunststoffe ine reelle Chance erhalten? Ast Auch in diesem Bereich investieren wir in die For chung. Das ist einer der von uns identifizierten Zuunftsmärkte. Wir haben das Memorandum „Ökologiche Industriepolitik“ vorgelegt, weil wir in diesem ereich Handlungsbedarf und enorme Potenziale auch ür die hiesige Wirtschaft – gerade der Chemieund der unststoffindustrie – sehen. Mit diesem Memorandum geben wir eine erste Antort. Darauf aufbauend wollen wir die Leitmärkte der ukunft ausbauen und herausfinden, in welchen Bereihen wir welche Antwort geben müssen. Diese reichen om Ordnungsrecht und entsprechenden Gesetzesändeungen über Anreize im Bereich Top Runner bzw. der arkteinführung bis hin zum Ausbau von Forschung nd Entwicklung. In diesem Zusammenhang haben wir it der Hightechstrategie der Bundesregierung für viele ereiche bereits eine Antwort gegeben, wohl wissend, ass es die erste Antwort ist. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Danke schön, Frau Präsidentin. – Frau Staatssekretä in, ich danke Ihnen und Ihrem Ministerium für diese nitiative. Aber um beim Abfallgesetz bzw. der Verpakungsverordnung zu bleiben, deren Novellierung demächst ansteht: Wird zum Beispiel daran gedacht, die erpackungsverordnung dahin gehend zu ändern, dass um einen Verpackungen auf Basis nachwachsender ohstoffe wie Biokunststoffe in Zukunft einen fairen arktzugang bekommen und zum anderen die Verwen ung nachwachsender Rohstoffe für Verpackungskunsttoffe als eine Form der Produktverantwortung ausrücklich anerkannt wird? Eine zweite Möglichkeit – als Zusatz, nicht als Alterative gedacht – wäre, neben der Verpackungsverordung die Biomasseverordnung und die Düngemittelverrdnung so zu überarbeiten, dass biologisch abbaubare iokunststoffe über die Biotonne entsorgt und verwertet erden können. Die bisherigen gesetzlichen Defizite erhindern, dass Biokunststoffe zur Marktreife oder reiten Marktanwendung kommen. Ist an solche Maßahmen gedacht? As Das sind Fragen, über die wir gerne diskutieren können. Sie wissen, dass es bei der nun anstehenden Änderung der Verpackungsverordnung um eine andere Frage geht, nämlich wie wir Trittbrettfahrer ausschalten können. Diese Frage werden wir mit der nun anstehenden Änderung der Verpackungsverordnung beantworten. Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Fell. Frau Staatssekretärin, wenn die Verpackungsverord nung novelliert wird, um Trittbrettfahrer auszuschließen, ist das, denke ich, eine gute Gelegenheit, weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen zu implementieren. Das darf nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden. Vor diesem Hintergrund möchte ich Sie fragen, ob die mühsam erreichten Vorteile der Verpackungsverordnung, zum Beispiel die Befreiung der Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen von den DSD-Gebühren, durch die Novelle gefährdet sind. As Ich beantworte Ihnen Ihre Frage wie folgt ganz deutlich: Wir haben im Bereich der haushaltsnahen Erfassung von Wertstoffen ein Problem mit Trittbrettfahrern. Dieses Problem wird mit der nun anstehenden Novellierung der Verpackungsverordnung gelöst. Wir haben schon genug damit zu tun, dafür einen vernünftigen, mehrheitsfähigen Vorschlag vorzulegen; daran arbeiten wir. Darauf wird es eine Antwort geben. Die Frage 27 der Kollegin Sylvia Kotting-Uhl wird aufgrund Nr. 2 Abs. 2 der Richtlinien für die Fragestunde und für die schriftlichen Einzelfragen schriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 28 der Kollegin Bärbel Höhn auf: In welchen Bereichen plant die Bundesregierung konkret die Festlegung von neuen ökologischen Grenzwerten, um die vom Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Sigmar Gabriel, in seinem „Memorandum für einen ,New Deal‘ von Wirtschaft, Umwelt und Beschäftigung“ formulierte Zielvorgabe umzusetzen, mit „ambitionierten Grenzwerten ... gezielt Innovationsanreize“ auszulösen, und bis wann ist mit der Festsetung dieser Grenzwerte jeweils zu rechnen? Bitte, Frau Staatssekretärin Klug. As Frau Höhn, Ihre Frage nach ambitionierten Grenzwerten als Innovationsanreize beantworte ich wie folgt: Umweltpolitik ist eine hochgradig europäisch integrierte P D a s r l e d I d „ U e a i z m h d e s n G n G t w e t l w i n S u d u r d p c t d S D N B s g g (C (D olitik. Nahezu sämtliche Bereiche der Umweltpolitik in eutschland werden heute europäisch beeinflusst, also uch die Grenzwerte. Das gilt insbesondere für ökologiche Grenzwerte und Standards. Die Politik der Bundesegierung zielt deshalb darauf, ihre politischen Vorstelungen in den Prozess der europäischen Gesetzgebung rfolgreich einzubringen und umzusetzen. Ihre Zusatzfrage, bitte, Frau Höhn. Bundesminister Gabriel hat konkret gesagt, dass er ie Grenzwerte auch deshalb hochsetzen will, um mehr nnovation zu erreichen. Nun höre ich, dass eigentlich ie EU dafür zuständig ist. Das heißt, er hat in seinem Memorandum für einen ,New Deal‘ von Wirtschaft, mwelt und Beschäftigung“ etwas festgeschrieben, was r gar nicht tun kann. In welchen Bereichen wollen Sie uf EU-Ebene Initiativen ergreifen, um die Grenzwerte m Sinne des Bundesministers und seines „New Deals“ u verschärfen und damit mehr Innovation zu erreichen? Ast Frau Kollegin Höhn, ich möchte darauf hinweisen, ass Deutschland Mitglied der EU ist und dass wir die uropäische Politik beeinflussen und mitgestalten, insbeondere im Hinblick auf unsere Ratspräsidentschaft im ächsten Jahr. Ich möchte betonen, dass wir in den renzwerten sehr wohl ein wichtiges Instrument für Inovationsanreize sehen. Deutschland ist nicht ohne rund Weltmarktführer in vielen Bereichen der Umwelt echnologien. Das hat unter anderem damit zu tun, dass ir in den letzten Jahrzehnten und Jahren in Deutschland ine sehr ambitionierte Umweltpolitik mit ambitionieren Grenzwerten verfolgt haben. Dadurch sind Technoogien entstanden, die wir weltweit anbieten können, eil andere Länder ähnliche Probleme haben. Wir sehen n den Grenzwerten einen wichtigen Innovationsanreiz, icht nur um unsere umweltpolitische und ökologische ituation in Deutschland zu verbessern, sondern auch m Technologien zu entwickeln, die auf dem Weltmarkt, em Leitmarkt Umwelt, eine Chance haben. Wir bringen ns daher auf europäischer Ebene sehr konkret und diekt ein. Ich will das an einem Beispiel deutlich machen. Wir iskutieren zurzeit über die Weiterentwicklung der euroäischen Abgasnormen für PKWs und LKWs. Wir mahen uns in den Bereichen Euro 5 und Euro 6 für ambiionierte Grenzwerte für PKWs stark. Dabei geht es arum, die Feinstaubgrenzwerte und insbesondere die tickoxidgrenzwerte ambitioniert weiterzuentwickeln. as Gleiche gilt für die neuen Grenzwerte für schwere utzfahrzeuge im Euro-6-Bereich. Das ist ein konkretes eispiel für einen Bereich, für den wir uns auf europäi cher Ebene stark machen. Darin sehen wir einen wichtien Innovationsanreiz, weil sich daraus neue Technoloien für den Kraftfahrzeugbereich entwickeln. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, darf ich Ihre Antwort so verste hen, dass sich die groß angekündigte Aussage des Ministers, mit ambitionierten Grenzwerten – rechtzeitig und planungssicher angekündigt – löse die Politik gezielt Innovationsanreize aus, allein auf die europäische Ebene und allein auf den Verkehrsbereich bezieht oder gibt es konkrete weitere Pläne? As Frau Kollegin Höhn, Sie vermitteln den Eindruck, als ob Grenzwerte etwas Neues wären. Wir haben seit vielen Jahren Grenzwerte. Es geht darum, dass wir dieses Instrument auch in der Zukunft nutzen. Sie wissen, dass diese Debatte im Umweltbereich in erster Linie auf europäischer Ebene geführt werden muss, weil von dort die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien ausgehen, die wir dann national umsetzen müssen. Genau dort bringen wir uns in diese Diskussion ein. Deutschland war bei der Weiterentwicklung von Grenzwerten immer ein Motor. Der Verkehrsbereich ist dafür nur ein Beispiel. Ich rufe die Frage 29 der Kollegin Bärbel Höhn auf: Welche Maßnahmen bereitet die Bundesregierung in Umsetzung des „Memorandums für einen ,New Deal‘ von Wirtschaft, Umwelt und Beschäftigung“ für den Fall vor, dass die Automobilindustrie das Ziel ihrer Selbstverpflichtung, die CO2-Emissionen von neu zugelassenen PKW bis 2008 auf höchstens 140 Gramm pro Kilometer zu senken, verfehlt? As Ich beantworte Ihre Frage nach der Selbstverpflichtung im Bereich der CO2-Emissionen der Automobilindustrie wie folgt: Bei der von Ihnen angesprochenen Selbstverpflichtung handelt es sich um eine Vereinbarung der Dachverbände der internationalen Automobilindustrie mit der EU-Kommission. Ziel der bisherigen Selbstverpflichtung ist die Senkung der CO2-Emissionen aller Neuwagen im Mittel auf 140 Gramm pro Kilometer. Die EU-Kommission hat angekündigt, bis Ende dieses Jahres eine Mitteilung an den EU-Rat vorzulegen, die sich mit dem weiteren Vorgehen bei der CO2-Minderung der PKW in der EU auseinander setzt. Die Bundesregierung wird sich im Rat dafür einsetzen, dass die CO2-Emissionen von PKW weiter reduziert werden und dass sichergestellt ist, dass dieses Ziel tatsächlich erreicht wird. National ist es das Ziel der Bundesregierung, durch Umstellung der Kfz-Besteuerung die Einführung verbrauchsarmer PKW zu fördern. v d g z e i N g l d r z m h E d w d E W d e w G m S g d m b d i c A s f t d A g n 2 w d Z n (C (D Ihre Zusatzfragen, bitte. Frau Staatssekretärin, wir wissen, dass diese Selbst erpflichtung der Automobilhersteller bisher de facto an iesem Ziel weit vorbei geht. Es bedürfte schon einer roßen Kraftanstrengung, um das in den letzten Jährchen u erreichen. Anstatt der Reduktion um 25 Prozent gibt s im Moment nur eine Reduktion von 12,4 Prozent. Das st gerade einmal die Hälfte dessen, was angestrebt wird. un hat der Umweltkommissar Stavros Dimas vor wenien Tagen angekündigt, dass er eine gesetzliche Regeung vorlegen wird, weil die Selbstverpflichtung nach en jetzigen Zahlen nicht greift. Wird die Bundesregieung diesen Vorstoß des Umweltkommissars unterstüten? Ast Ich habe eben gesagt, dass die EU-Kommission zum nde dieses Jahres eine Mitteilung angekündigt hat, in er genau diese Frage beantwortet werden soll, nämlich ie es mit der Verringerung weitergehen soll und was ie europäische Strategie bei der Verringerung der CO2missionen, die aus dem Verkehr resultieren, sein soll. ir haben immer gesagt, dass wir von der Automobilin ustrie erwarten, dass sie die Selbstverpflichtung, die sie ingegangen ist, einhält. Das ist sie ihrer eigenen Glaubürdigkeit schuldig und wir sind es unserer politischen laubwürdigkeit schuldig, dass wir mit anderen Instruenten reagieren, wenn die Automobilindustrie ihre elbstverpflichtung nicht einhält. Kommissar Dimas hat enauso wie Kommissar Verheugen mehrfach angekünigt, dass die EU-Kommission darauf antworten wird, an aber der Automobilindustrie die Zeit geben muss, is zum Auslaufen der Frist, die sie hat, nämlich 2008, as Ziel zu erreichen. Wir erwarten von der Automobilndustrie, dass sie allen Ehrgeiz entwickelt, das Versprehen, das sie gegeben hat, einzuhalten. Wir werden eine ntwort geben, wenn die Automobilindustrie das nicht chafft. Frau Kollegin Höhn, Sie haben noch eine Zusatz rage. Gerne, danke schön. – Frau Staatssekretärin, die Au omobilindustrie gibt an, dass immer größere Autos auf em Markt seien und deshalb dieses Ziel durch den utomobilbestand konterkariert werde. Man hat aufrund dieser Aussagen den Eindruck, dass sie selber icht mehr daran glaubt, dass sie das Reduktionsziel bis 008 noch erreicht. Deshalb würde mich interessieren, ie die Bundesregierung das einschätzt. Glaubt die Bunesregierung daran, dass die Automobilindustrie dieses iel erreicht? Ich bitte um eine klare Antwort: Ja oder ein? As Wir erwarten von der Automobilindustrie, dass sie dieses Ziel erreicht und ihr Versprechen einhält. Wir sehen an den aktuell vorliegenden Zahlen natürlich, dass es Automobilunternehmen gibt, die ganz gut im Rennen liegen, ihr Versprechen einzuhalten, und dass es andere gibt, die von dem Erreichen dieses Ziels noch ziemlich weit weg sind. Wir erwarten von der Automobilindustrie, dass sie alle Anstrengungen unternimmt, dieses Ziel über entsprechende technologische Innovationen zu erreichen. Sie haben Recht: Es gibt einen Trend hin zu großen, schweren Fahrzeugen. Das erleichtert es der Automobilindustrie nicht, diesen Weg erfolgreich zu beschreiten. An das Versprechen, das die Automobilindustrie gegeben hat, war keinerlei Bedingung geknüpft; es hieß nicht, man könne dieses Ziel nur erreichen, wenn irgendwelche Voraussetzungen erfüllt seien. Wir erwarten also, dass sie auch auf die mit diesem Trend verbundenen Fragen eine entsprechende technologische Antwort geben kann. Wir arbeiten parallel an der Umstellung der KfzSteuer auf eine Steuer auf CO2-Basis, um auch über dieses Instrument für die Automobilindustrie und insbesondere für den Verbraucher Innovationsanreize zu geben, sich für verbrauchsarme und damit weniger CO2-emittierende Fahrzeuge zu entscheiden. Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Fell. Frau Staatssekretärin, aufgrund der neuesten Meldun gen von Klimaforschern über die Klimaentwicklung ist ein Grenzwert von 140 Gramm pro Kilometer – wenn er überhaupt erreicht wird – eigentlich ein Wert, durch den noch viel zu viele CO2-Emissionen in die Atmosphäre zugelassen werden. Ich möchte Sie deswegen fragen, ob die Bundesregierung a)

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606215600
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606215700
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606215800




(A) )


(B) )

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606215900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606216000
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606216100
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606216200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606216300
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606216400
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606216500
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606216600
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606216700




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606216800
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606216900
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606217000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606217100
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606217200
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606217300
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606217400
Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606217500
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606217600
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606217700




(A) )


(B) )

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606217800
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606217900
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606218000
darauf abzielen, diesen Grenzwert deutlich weiter zu
senken, und ob die Bundesregierung b) auch Technolo-
gien unterstützt, die Autos ohne jeglichen CO2-Ausstoß
ermöglichen.

Japanische Firmen – ich erwähne ausdrücklich Toyo-
ta – arbeiten an diesem Konzept und werden bald mit
entsprechenden Automobilen auf den Markt kommen.
Ich weiß, dass die deutsche Automobilindustrie daran
nicht arbeitet, abgesehen von einem Wasserstoffauto,
das irgendwann einmal – vielleicht 2020 – auf den Markt
kommen soll. Aber es gibt in Deutschland kein Bestre-
ben, Nullemissionsautos, beispielsweise mit den neuen,
bald auf den Markt kommenden Batterien, zu entwi-
ckeln. Deswegen meine Frage an die Bundesregierung:
Haben Sie vor, politische Strategien zu verfolgen, die
darauf abzielen, die deutsche Automobilindustrie dahin
gehend zu beeinflussen, dass sie diesen Weg endlich
geht?

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(C (D Ast Herr Kollege Fell, Sie wissen, dass wir auch im Be eich Forschung und Entwicklung engagiert sind, um missionsarme und möglichst emissionsneutrale Techologien zu fördern. Sie wissen auch, dass man EU-weit as Vorhaben verfolgt, über das 140-Gramm-Ziel hiauszugehen: Das Ziel ist, bis zum Jahr 2012, bezogen uf die PKW-Neufahrzeuge, durchschnittlich 120 Gramm O2-Emissionen pro Kilometer zu erreichen. Daran wird ich die Strategie der EU-Kommission orientieren. Sie ird im Rahmen unserer Präsidentschaft entsprechend iskutiert werden. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin für die engagierte eantwortung der Fragen. Wir sind damit am Ende der Fragestunde. Ich unterbreche die Sitzung des Deutschen Bundestaes bis zum Beginn der Aktuellen Stunde um 15.30 Uhr. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich eröffne die un erbrochene Sitzung wieder. Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD Neue Entwicklung am Arbeitsmarkt: Deutlicher Rückgang der Erwerbslosenzahl, mehr Beschäftigung und Entlastung der öffentlichen Haushalte Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem undesminister für Arbeit und Soziales, Herrn Franz üntefering. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Das Interesse an der Showveranstaltung scheint gering zu sein!)

Astrid Klug (SPD):
Rede ID: ID1606218100
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1606218200

(Unterbrechung von 15.03 bis 15.30 Uhr)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606218300

Franz Müntefering, Bundesminister für Arbeit und
oziales:

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
ls wir mit dieser Koalition begonnen haben, haben wir
ns entschieden, 2006 einen Weg zu gehen, den nicht
lle erwartet hatten. Wir haben nämlich nicht weiter an
er Sparspirale gedreht, sondern haben in die Zukunfts-
ähigkeit des Landes investiert.

Wir haben, aufsetzend auf den Änderungen im Steu-
rrecht der vergangenen Jahre, ein 25-Milliarden-Euro-
rogramm angeschoben, das von erheblicher Bedeutung
ür den privaten investiven Bereich sein sollte. Diese Er-
artungen sind in Erfüllung gegangen: Die Menschen

nvestieren auf dem Gebiet der energetischen Gebäude-
anierung, der Modernisierung und der Verbesserung
on Wohnungen und Häusern. Sie investieren so viel,






(A) )



(B) )


Bundesminister Franz Müntefering
dass wir haben nachlegen müssen. Das konnten wir auch
leisten. Der Bundesfinanzminister hat im Vorgriff auf
das kommende Jahr schon in diesem Jahr zusätzlich
360 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, damit diese
Investitionen weitergeführt werden können. Das ist et-
was, was ganz besonders dem Handwerk, den kleinen
und mittleren Unternehmen vor Ort zugute kommt. Es
kann schnell ausgeschrieben werden. Es muss nicht eu-
ropäisch ausgeschrieben werden. Das ist etwas, das den
kleinen Firmen ganz besonders gut tut.

Dies ist einer der Aspekte gewesen – wir wissen, es
war nicht der einzige; der Export war auch sehr gut; der
Maschinenbau lief sehr, sehr gut –, die im Verlaufe des
Jahres dazu geführt haben, dass sich die Dinge deutlich
zum Guten gewandt haben.

Wir haben heute das Gutachten vom Sachverständi-
genrat bekommen. Ich habe dort zurückgefragt: Was war
denn eigentlich die Schätzung vor einem Jahr? Was
wurde uns für dieses Jahr prognostiziert und was ist da-
raus geworden? – Darauf hat der Sachverständigenrat
geantwortet, man habe nicht voraussehen können, wie
gut es laufen würde. Auch wir konnten es nicht voraus-
sehen, aber wir haben darauf gehofft und wir haben als
Koalition dafür gearbeitet. Dieses Jahr hat sich gelohnt.

Wir haben in der Koalition auf eines abgestellt, näm-
lich darauf, etwas für den Arbeitsmarkt zu tun, weil wir
wissen: Das ist die entscheidende Voraussetzung dafür,
dass die Menschen mehr Zuversicht gewinnen, dass sie
mehr Sicherheit für die Zukunft bekommen, dass mehr
Geld in die Steuerkasse und in die Kassen der sozialen
Sicherungssysteme fließt. Dieses Ergebnis am Arbeits-
markt, das wir heute haben, ist ein Erfolg. Ein Jahr große
Koalition – darauf sind wir miteinander stolz.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Das Ergebnis der letzten Zählung war: Es gibt
471 000 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Das
sind 10,3 Prozent weniger.


(Dirk Niebel [FDP]: Wer hat denn vor einem Jahr regiert?)


Das ist eine kleine Großstadt oder eine große Kleinstadt.
Daran kommt auch die FDP nicht vorbei.


(Dirk Niebel [FDP]: Sie haben auch vor einem Jahr schon regiert!)


Ganz viele Menschen in Deutschland, die vor einem Jahr
keine Arbeit hatten, haben jetzt Arbeit.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Zum ersten Mal seit vielen Jahren liegt die Quote
wieder unter 10 Prozent. Es sind 4,085 Millionen Ar-
beitslose. Es sind zu viele; dazu sage ich gleich noch ein
Wort. Wir geben uns damit nicht zufrieden. Aber Tatsa-
che ist: Zum Beispiel 101 000 unter 25-Jährige weniger
sind arbeitslos. 86 000 Ältere, über 50-Jährige, weniger
sind arbeitslos. Das ist auch ein Zeichen dafür, dass das
insgesamt in den Generationen gut verteilt ist. Ost-
deutschland ist im Übrigen ganz ordentlich mit dabei.

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(C (D Was noch interessant ist: In den letzten beiden Monaen sind zum ersten Mal in nennenswertem Umfang – im etzten Monat waren es 82 000 – Menschen, die rbeitslosengeld II bezogen haben, in Beschäftigung geommen. Das sind solche, die bei der Zahlung des rbeitslosengeldes I herausgefallen sind und dann rbeitslosengeld II erhalten, die meist lange arbeitslos ewesen sind. Sie haben jetzt wieder eine Chance, im rbeitsmarkt anzukommen. Darauf richtet sich unser emühen natürlich in ganz besonderer Weise. Die Bundesagentur hat Anfang des Jahres, im Feruar, angedeutet, sie könne in diesem Jahr vielleicht ein lus machen. Das wäre dann zum ersten Mal seit 1987 er Fall. Seit 1988 hat man da in jedem Jahr einen Zuchuss gebraucht. (Dirk Niebel [FDP]: Die verdienen jetzt richtig Geld!)


m Februar hat uns die Bundesagentur gesagt, sie werde
n diesem Jahr 1,8 Milliarden Euro übrig behalten. Das
ird sich tatsächlich auf rund 9,8 Milliarden Euro belau-

en. Niemand weiß es ganz genau. Das wird in der Grö-
enordnung von 9 bis 10 Milliarden Euro liegen.

Die Frage ist: Wie kommt das? Natürlich spielt die
3. Zahlung der Beiträge eine Rolle, die man hier nicht
ertieft zu erläutern braucht. Aber wichtig ist vor allen
ingen: Es werden weniger Menschen arbeitslos und
ie, die arbeitslos sind, kommen schneller wieder in Ar-
eit. Die Bundesagentur nimmt bei den Arbeitslosenver-
icherungsbeiträgen zusätzliches Geld ein. Es sind mehr

enschen beschäftigt. Es wird mehr Lohn gezahlt. Es
ibt mehr Beiträge, übrigens nicht nur bei der Arbeitslo-
enversicherung, sondern auch bei der Krankenversiche-
ung und der Rentenversicherung.

Für die Rentenversicherung gibt es zum ersten Mal
ieder eine positive Perspektive. So können wir hoffen,
ass wir für sie im Jahr 2008 keine zusätzlichen Anstren-
ungen im Bundeshaushalt unternehmen müssen und
ass auch die Beiträge stabil bleiben. Angesichts dieser
erspektive schlafe ich ein wenig ruhiger als noch vor
inem Dreivierteljahr.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


ch hoffe, dass wir diese positive Entwicklung fort-
chreiben können.

Wir haben ja inzwischen entschieden, dass der Bei-
ragssatz zur Bundesagentur von 6,5 Prozent auf
,2 Prozent sinkt.


(Dirk Niebel [FDP]: Inklusive Merkelsteuer!)


as macht ein Volumen von 16,6 bis 17 Milliarden Euro
us, jeweils hälftig zugunsten von Arbeitnehmern und
rbeitgebern. Durch das Senken des Beitragssatzes zur
rbeitslosenversicherung wird eine Entlastung von
,3 bis 8,5 Milliarden Euro bei den Arbeitnehmern aus-
elöst.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Nachdem ihr vorher erhöht habt!)







(A) )



(B) )


Bundesminister Franz Müntefering
Ehrlicherweise muss man die Erhöhungen, die in ande-
ren Bereichen vorgenommen werden, gegenrechnen.
Aber das, was am 1. Januar nächsten Jahres stattfindet,
stellt eine deutliche Entlastung für die Arbeitnehmer dar.
Das kann außerdem auch dazu beitragen, dass neue
Kaufkraft entsteht und es zusätzlich neue Impulse gibt.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Der Sachverständigenrat hat am heutigen Tag den
Blick nach vorne gerichtet, über den 1. Januar 2007 hi-
naus. Entgegen dem, was uns viele kluge Leute in den
vergangenen Monaten gesagt haben, sagt er nun: Die ne-
gativen Folgen der Mehrwertsteuererhöhung, die die
FDP und andere immer wieder beschrien haben, könnten
doch etwas geringer ausfallen.


(Dirk Niebel [FDP]: Nennen Sie es Merkelsteuer!)


Die FDP wurde natürlich nicht explizit erwähnt; ich kam
darauf, weil ich, während ich das sagte, zu Herrn Niebel
schaute. Gerade Ihnen, Herr Niebel, möchte ich sagen:
Alle, die Katastrophen prophezeit haben, werden erle-
ben, dass wir relativ ruhig über den 1. Januar kommen
und auch im nächsten Jahr ein relativ hohes Wachstum
haben werden. Damit wird es uns gelingen, die Arbeits-
losigkeit noch weiter zu reduzieren.

Eines hat sich die Koalition nämlich fest vorgenom-
men: Wir wollen den Menschen mehr Chancen auf dem
Arbeitsmarkt eröffnen und insbesondere den Jungen eine
Chance auf Ausbildung geben, damit sie in das Erwerbs-
leben hereinwachsen können. Bei all dem, was wir tun,
haben wir genau dies als oberstes Ziel im Blick. Wir wis-
sen nämlich ganz genau – dieses Jahr beweist das –:
Wenn man die Arbeitslosigkeit in Deutschland verrin-
gert, gibt man damit einen entscheidenden Impuls zur
Lösung all der Probleme, die wir haben.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


– Da klatscht die FDP mit; wir tun aber etwas dafür,


(Zuruf von der FDP: Man muss es bloß richtig machen!)


zum Beispiel mit der Mehrwertsteuererhöhung, die Sie
nicht wollen. Von den 3 Prozentpunkten Erhöhung fließt
1 Prozentpunkt unmittelbar an die Menschen zurück,
nämlich dank der Senkung der Beiträge zur Arbeitslo-
senversicherung. 1 Prozentpunkt fließt in die Kasse des
Bundes und 1 Prozentpunkt in die Kasse der Länder.


(Dirk Niebel [FDP]: Es war etwas anderes versprochen!)


Nun kommt es darauf an, ob wir mit diesem Geld etwas
Vernünftiges machen. Das tun wir, indem wir unser
25-Milliarden-Euro-Programm fortsetzen. Hiervon wer-
den auch im Jahr 2007 wieder etwa 6 bis 6,5 Milliarden
Euro zur Verfügung stehen, um kleine und mittlere In-
vestitionen vor Ort, in den Häusern und an Grundstü-
cken, weiterhin anzustoßen.

Alles in allem kann man zwar angesichts der derzeiti-
gen Situation nicht jubeln, weil es, wie wir wissen, noch

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(C (D iel Arbeit gibt – da sind wir nicht blauäugig –, aber es ibt guten Grund, sich über die 471 000 Menschen, die icht mehr arbeitslos sind, zu freuen. Ein bisschen stolz ürfen wir als Koalition darauf doch wohl sein. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Das Wort hat nun der Kollege Dirk Niebel, FDP raktion. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Ich möchte es von vornherein klarstellen: Wir reuen uns über jeden Menschen, der in diesem Land icht mehr arbeitslos ist. Aber die Bürgerinnen und Bürer, die diese Aktuelle Stunde verfolgen, sollten ungeähr einordnen können, welcher Zweck mir ihr verbunen ist. Hans-Ulrich Jörges hat es in seinem öchentlichen Zwischenruf im „Stern“ sehr deutlich auf en Punkt gebracht. (Klaus Brandner [SPD]: Das hat er heute schon einmal erzählt! Herr Niebel erzählt immer dasselbe! Das ist typisch FDP!)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606218400

(Beifall bei der FDP – Zurufe von der SPD)

Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1606218500

Herr Brandner, das war im Ausschuss, also nicht öf-
entlich. – Man sollte es schon richtig einordnen, was die
egierung hier macht. Im „Stern“ von morgen steht fol-
ender Ausspruch von Jörges:

Die Koalition feiert „Wohlfühlwochen“ im Stile ei-
ner Hamburger-Braterei – und das Volk kotzt ab.

ch zitiere weiter:

Die Patienten,

damit sind Sie von der Bundesregierung gemeint –

die keinen Arzt an sich heranlassen, sind kenntlich
durch chronisch verzückte Minen und eine Wende-
rethorik, die Glück für alle verheißt.

o weit der „Stern“ morgen.


(Klaus Brandner [SPD]: Kriegen Sie Geld dafür, dass morgen der „Stern“ gekauft wird?)


as zeigt: Diese Aktuelle Stunde hat nur einen einzigen
intergrund, nämlich eine populistische Selbstbeweih-

äucherung.

Vielmehr ist es doch so, dass es die Wirtschaft trotz
ittlerweile acht Jahren rot-grüner Politik in Deutsch-

and geschafft hat, ein kleines Jobwunder zustande zu
ringen, welches aber noch lange nicht ausreicht, um die
robleme der Menschen in Deutschland zu lösen.


(Beifall bei der FDP)


Fakt ist, dass immer noch über 4 Millionen Menschen
rbeit suchen. Fakt ist, dass diese Bundesregierung im-
er noch vor allem auf Abkassieren setzt statt darauf,

en Menschen das Geld zurückzugeben. Das konnte
an heute deutlich in der Sitzung des Ausschusses für






(A) )



(B) )


Dirk Niebel
Arbeit und Soziales merken, als der Kollege Weiß von
der CDU/CSU sagte: Die schlechte Nachricht für die
Bürger war die Erhöhung der Rentenversicherungsbei-
träge auf 19,9 Punkte. Die gute Nachricht ist, dass wir
einen „Beitragssenkungsspielraum“ haben und auf
19,7 Punkte kommen könnten. Aber weil wir die Leute
nicht verunsichern wollen, nutzen wir diesen Beitrags-
senkungsspielraum nicht, damit sie nicht auf die Idee
kommen, es könnte irgendwann einmal wieder nach
oben gehen.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Planungssicherheit nennt man das! – Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Vollständig zitieren wäre besser!)


Das ist eine Art von Politik, die genau das Prinzip,
das der Kollege Müntefering im Zusammenhang mit sei-
nem Investitionsprogramm genannt hat, widerspiegelt:
Man nimmt den Menschen das selbst verdiente Geld
weg, katalysiert es durch einen teuren Verwaltungsappa-
rat, zieht die Verwaltungskosten ab und gibt es den Men-
schen quasi wie einem Taschengeldempfänger und vor-
zugsweise auch noch zweckgebunden an anderer Stelle
wieder zurück. Das ist nicht unsere Vorstellung vom
mündigen Bürger. Die Menschen können mit dem Geld,
das sie selbst verdienen, Besseres machen als Sie in Ihrer
großen Koalition.


(Beifall bei der FDP)


Sie haben davon gesprochen, wie schön alles sei. Die
Bundeskanzlerin hat vor knapp einem Jahr ihre Regie-
rungserklärung unter die Überschrift „Freiheit wagen“
gesetzt. Welche Freiheit meinen Sie eigentlich? Sie stel-
len fest, dass – das finde ich einen bemerkenswerten
Lernfortschritt – Steuermehreinnahmen dazu dienen
können, die Haushalte zu konsolidieren. Das ist gut; das
ist auch unsere Ansicht. Aber Sie haben nicht festge-
stellt, dass die Steuermehreinnahmen nicht das Ergebnis
staatsorientierter Politik, sondern das Ergebnis einer
wachstumsorientierten Wirtschaftspolitik gewesen sind,
die unter der letzten Bundesregierung ihren Ausdruck in
einem Steuersenkungskonzept gefunden hat, das ohne
das Zutun der FDP im Land Rheinland-Pfalz im Bundes-
rat niemals Gesetz geworden wäre.


(Lachen bei der SPD und der CDU/CSU)


– Es wäre nicht durchgekommen; es wäre an der Blocka-
dehaltung der Union im Bundesrat gescheitert. Die
Rheinland-Pfälzer unter Ihnen wissen das.

Das zeigt eines ganz deutlich: Ein wachstumsorien-
tierter wirtschaftspolitischer Pfad, eine Steuersenkungs-
politik, die Menschen und Betrieben in diesem Land
mehr vom selbst Verdienten übrig lässt, ist immer noch
besser als staatsdirigistische Programme. Insofern müs-
sen wir einfordern, was die Bundeskanzlerin gesagt hat:
mehr Freiheit wagen! Das ist das Entscheidende.

Sie tun so, als wenn die Bundesagentur jetzt richtig
Geld verdienen würde und als sei es ein Goodwill seitens
der Bundesregierung, den Bürgern von diesem zu viel
weggenommenen Geld etwas zurückzugeben. Die Bun-
desagentur kann alles Mögliche, aber Überschüsse er-

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(C (D irtschaften kann sie bestimmt nicht; sie kann gar nichts rwirtschaften. Alles, was sie zu viel hat, hat sie Arbeitehmern und Arbeitgebern weggenommen. Es ist nur loisch, dass man es diesen zurückgibt. Aber dann seien Sie doch auch hier konsequent, Herr üntefering. (Bundesminister Franz Müntefering unterhält sich auf der Regierungsbank mit Staatssekretär Gerd Andres)


(Beifall bei der FDP)


Frau Präsidentin, was ist denn das für ein Parlaments-
erständnis?


(Heiterkeit)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606218600

Der Herr Minister hört Ihnen zu.


Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1606218700

Der Kollege Müntefering ist offenkundig nicht in der

age, die Ergebnisse des Evaluierungsberichts seiner ei-
enen Bundesregierung zur Kenntnis zu nehmen, die
chon Mitte des Jahres deutlich gemacht haben, welche
rbeitsmarktpolitischen Instrumente nicht zur Integra-
ion in den ersten Arbeitsmarkt dienen, sondern pure
eldverschwendung sind. Aber das sind Ihre sozialde-
okratischen Steckenpferde, die Sie weiter reiten mö-

en. Optisch möge man sich das einmal vorstellen;
ahrscheinlich brechen Sie sich dann das nächste Bein,
enn Sie das tatsächlich bis zum Ende durchführen.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Pfui! Peinlicher Mensch!)


Der Kollege hat „Schwein“ zu mir gesagt. Ich halte das
icht für parlamentarisch, aber das ändert nichts. Es ord-
et Sie ungefähr da ein, wo Sie politisch hingehören. Sie
aben sich da selbst ein Zeugnis ausgestellt.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Sie sind peinlich! Nicht parlamentarisch!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606218800

Herr Kollege, Ihre Redezeit ist zu Ende.


Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1606218900

Ja, Frau Präsidentin. – Nutzen Sie die Beitragssen-

ungsspielräume, die sich bieten, indem Sie eine ver-
ünftige Arbeitsmarktpolitik durchführen und den Men-
chen das Geld zurückgeben, das ihnen unnötigerweise
eggenommen worden ist, damit sie die Chance haben,
itmachen zu dürfen. Außerdem überlegen Sie sich, ob

s vielleicht hilfreich und sinnvoll wäre, das Parlament
rgendwann einmal zur Kenntnis zu nehmen, oder ob die
rroganz der Macht sich in ihren „Wohlfühlwochen“

ingenistet hat, sodass Herr Jörges im Endeffekt wahr-
cheinlich doch Recht hat.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP)







(A) )



(B) )


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606219000

Das Wort hat nun der Kollege Dr. Ralf Brauksiepe für

die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Ralf Brauksiepe (CDU):
Rede ID: ID1606219100

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Der Oktober 2005 war der letzte Monat vor der Wahl
von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin. Aktuell liegen
die Arbeitsmarktzahlen für den Oktober 2006 vor. Das
ist eine gute Gelegenheit, Bilanz zu ziehen. Was ist pas-
siert, seit die Wählerinnen und Wähler die CDU/CSU
zur stärksten und die Grünen zur schwächsten Kraft in
diesem Hohen Hause gewählt haben?


(Heiterkeit bei der CDU/CSU)


Ein paar Ergebnisse in Stichworten: 471 000 Arbeits-
lose weniger als vor einem Jahr. Erstmals seit vier Jahren
liegt die Arbeitslosenquote unter 10 Prozent. Was hätten
Sie von den Grünen darum gegeben, wenn Sie solche
Zahlen hätten präsentieren können! Das ist ein Erfolg
der großen Koalition.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich fahre fort: 153 000 Arbeitslose weniger als im
September. 82 000 Menschen aus dem Bereich des
Arbeitslosengeldes II sind wieder in Beschäftigung ge-
kommen. Das letzte Hilfsargument der Opposition war,
die Langzeitarbeitslosigkeit sei gestiegen. Es ist in der
Tat richtig: Die Kurzzeitarbeitslosigkeit abzubauen ist
einfacher. Wenn die Kurzzeitarbeitslosigkeit stark und
die Langzeitarbeitslosigkeit nicht ganz so stark abgebaut
werden, dann ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen hö-
her. Aber nehmen Sie zur Kenntnis: Auch im Bereich
des Arbeitslosengeldes II haben wir Erfolge. Denn auch
die Langzeitarbeitslosigkeit geht in Deutschland zurück.
Auch das ist ein Erfolg der großen Koalition.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäf-
tigten nimmt unverändert zu. Zuvor war sie jahrelang ra-
pide gesunken. Heute gibt es 258 000 sozialversiche-
rungspflichtig Beschäftigte mehr als vor einem Jahr. Wir
liegen wieder bei fast 27 Millionen sozialversicherungs-
pflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Das ist gut für
das Land und für die Wirtschaft und ein Riesenerfolg für
die große Koalition.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Nächstes Thema: Zahl der offenen Stellen. Die BA
hat bekannt gegeben, dass bei ihr 626 000 offene Stellen
gemeldet sind. Nimmt man noch die Stellen von privaten
Arbeitsvermittlern und von Internetstellenbörsen hinzu,
kommt man sogar auf 825 000 offene Stellen. Jeder
weiß: Nicht jede offene Stelle ist tatsächlich gemeldet.
Wir können davon ausgehen, dass wir über 1 Million of-
fene Stellen haben, die zu besetzen sind. Das spornt uns
an, mit unserer Arbeitsmarktpolitik weiterzumachen und

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(C (D afür zu sorgen, dass sich das wirtschaftliche Wachstum, as wir zurzeit haben, in neue Arbeitsplätze niederchlägt und dass arbeitslose Menschen in diese Stellen ermittelt werden. Wir werden uns weiterhin darum ümmern, dass dieses Potenzial genutzt wird. Auch iese große Zahl an offenen Stellen ist ein Riesenerfolg ieser Koalition. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Auch in den neuen Ländern ist die Situation deutlich
esser geworden. Dort ist die Zahl der offenen Stellen
egenüber dem Vorjahr um 45 000 auf 153 000 angestie-
en. Wir werden mit den Instrumenten, die wir entwi-
kelt haben, weitermachen und wir werden weiter daran
rbeiten, dass sich wirtschaftliches Wachstum verstärkt
n Arbeitsplätze umsetzen lässt. Wir sind dabei noch
ange nicht am Ziel. Aber nach einem Jahr kann man sa-
en, dass wir eine hervorragende Zwischenbilanz für
en Arbeitsmarkt vorlegen können.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Diese Erfolge schlagen sich auch in einer Verbesse-
ung der Lage für die Sozialversicherungssysteme nie-
er. Erinnern wir uns daran, wie die Situation der Ren-
enversicherung vor einem Jahr war. Erstmals in der
eschichte unseres Landes brauchte die Rentenversiche-

ung einen Kassenkredit des Bundesfinanzministers, um
ber die Runden zu kommen. Die Lage ist immer noch
ngespannt; das ist wahr. Aber wir haben die Rentenfi-
anzen konsolidiert und stabilisiert. Wir werden auf die-
em Weg weitergehen. Das ist ein großer Fortschritt ge-
enüber der Situation vor zwölf Monaten und ein
iesenerfolg der großen Koalition und der Bundesregie-

ung.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: 13 Beiträge!)


Was wir an Steuermehreinnahmen und an Beitrags-
ehreinnahmen haben, geben wir an die Menschen wei-

er. Der Minister hat entsprechende Beitragssenkungen
ngekündigt.

Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang noch sa-
en: Die Grünen hatten ursprünglich eine Aktuelle
tunde beantragt, in der das „Infragestellen der Sozial-
ersicherungsreformen“ behandelt werden sollte. Als sie
rfahren haben, dass diese Aktuelle Stunde erst am Frei-
agnachmittag auf die Tagesordnung kommt, war ihnen
ieses Thema nicht mehr so wichtig. Aber diese Aktu-
lle Stunde wäre auch in der Sache unsinnig gewesen.


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie einmal etwas zu Herrn Rüttgers!)


Seien Sie ganz unbesorgt: Uns von der CDU/CSU lie-
en Menschen mit einer großen Lebensleistung und ei-
er großen Beitragsleistung sehr am Herzen. Das ist
ichts Neues. Solche Lebens- und Beitragsleistungen zu
ürdigen, ist uns ein Anliegen.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Dr. Ralf Brauksiepe
Das gilt für die Rentenversicherung: Wir werden bei
der Rente bis 67 Jahre Ausnahmen für Menschen, die
eine entsprechend lange Zeit Beiträge geleistet haben,
einführen. Wir werden auch bei der Arbeitslosenversi-
cherung darüber reden, wie man eine lange Zeit der Bei-
tragsleistung entsprechend berücksichtigen kann.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606219200

Herr Kollege, denken Sie bitte an die Redezeit.


Dr. Ralf Brauksiepe (CDU):
Rede ID: ID1606219300

Sie können auch in diesem Punkt unbesorgt sein – wir

haben heute einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt –:
Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung sinkt auf
4,2 Prozent. Wir senken die Beiträge weiter, nachdem
die zuvor beschlossene Senkung noch nicht einmal in
Kraft getreten ist. Das ist ein Rekordtempo. Wir sind auf
dem richtigen Weg. Nörgeln Sie nicht! Gehen Sie auf
diesem Weg mit!

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606219400

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Axel Troost für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Axel Troost (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1606219500

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir le-

ben in einem Wirtschaftssystem – die einen nennen es
„Marktwirtschaft“, die anderen „Kapitalismus“ –, das
seit 150 Jahren nach zyklischen Entwicklungen verläuft.
In der Tat, nach Jahren der Stagnation haben wir 2006
das erste Mal seit langem wieder wirtschaftliches
Wachstum. Ein Wachstum von 2,2 bis 2,4 Prozent führt
zu einem deutlichen Beschäftigungszuwachs.

Schauen wir einmal, woher die Wachstumsbeiträge
kommen. Das ist zum einen der Außenbeitrag und da
sind zum anderen die privaten Investitionen festzustel-
len, die nach Jahren der Stagnation endlich angesprun-
gen sind. Dies ist im Wesentlichen auf Nachholbedarf
zurückzuführen. Dabei handelt es sich nicht um Erweite-
rungs-, sondern in erster Linie um Rationalisierungsin-
vestitionen. Es gibt keinen Beitrag vom Staat


(Ortwin Runde [SPD]: Degressive AfA!)


und so gut wie keinen Beitrag durch den privaten Kon-
sum zum Wachstum. Das ist auch nicht verwunderlich,
wenn man sich die Entwicklung der Verteilung der Ein-
kommen in den letzten Jahren anschaut: Fast der ge-
samte Zuwachs der Einkommen stammt aus Unterneh-
mertätigkeit und Vermögen.

Neben dem Export und den Ausrüstungsinvestitionen
ist sonst nichts vorhanden, was zum Wachstum beiträgt.
Insofern kann man sagen: In diesem Jahr hat die große
Koalition mit ihrer Politik nicht zum Aufschwung beige-
tragen.

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(C (D (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


ber sie hat ihn auch nicht verhindert.

Das wird in 2007 in der Tat ganz anders aussehen.


(Dirk Niebel [FDP]: Merkelsteuer!)


eben der Erhöhung der Mehrwert- und der Versiche-
ungsteuer gibt es Kürzungen bei der Beschäftigung im
ffentlichen Dienst und bei Hartz IV, die Streichung der
igenheimzulage, die Versteuerung von Abfindungen,
ürzungen beim Kindergeld und bei der Pendlerpau-

chale, die Halbierung des Sparerfreibetrages und die
inschränkung der steuerlichen Abzugsfähigkeit des
äuslichen Arbeitszimmers. Alles in allem summiert
ich dies – so hat das Institut für Makroökonomie und
onjunkturforschung herausgefunden – im nächsten

ahr auf eine Wachstumsbremse von über 28 Milliarden
uro.

Dies ist die größte Konjunkturbremse, die es jemals in
er Geschichte der Bundesrepublik gegeben hat. Da der
rivate Verbrauch und der Staat keinen Beitrag leisten
erden, gehe ich davon aus, dass wir im nächsten Jahr

in Wachstum haben werden, das so gering ist, dass es
ieder zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit kommen
ird.

Auf dem Arbeitsmarkt ist derzeit ein Rückgang der
ahl der registrierten Arbeitslosen um 470 000 zu ver-
eichnen. Es gibt erstmals wieder einen Zuwachs bei den
ozialversicherungspflichtig Beschäftigten und den Mi-
ijobs. Trotz allem wird es im Jahresdurchschnitt weiter-
in 4,8 Millionen registrierte Arbeitslose geben und die
eschäftigungslücke wird von 6,33 Millionen fehlenden
rbeitsplätzen nur auf 6,2 Millionen sinken. Gleichzei-

ig stellen wir während des derzeitigen Aufschwungs
ine Erhöhung und Verfestigung der Langzeitarbeitslo-
igkeit fest.

Kurzum, wir haben einen zyklischen Aufschwung.
as führt zu einer Verbesserung der Situation auf dem
rbeitsmarkt. Aber das ist keine Wende im Bereich der
rbeitsmarktentwicklung. Wir werden vielmehr stei-
ende Probleme mit Massen- und Langzeitarbeitslosig-
eit haben.

Es kommt noch viel schlimmer: Seit Jahrzehnten gab
s den gesellschaftlichen Konsens, dass, wenn man es
chon nicht schafft, wesentlich zum Abbau der Arbeits-
osigkeit beizutragen, zumindest eine aktive Arbeits-
arktpolitik betrieben und gesagt wird: Wir wollen ge-
einwohlorientierte Arbeit statt Arbeitslosigkeit. Mit

iesem Konsens haben Sie gebrochen. Mit der Hartz-
esetzgebung sind faktisch alle Instrumente der aktiven
rbeitsmarktpolitik abgeschafft worden. Es gab einmal

nstrumente wie den § 249 h AFG und SAM, um Arbeit
tatt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Jetzt gibt es nur
och die 1-Euro-Jobs. Das ist perspektivlos und ohne ir-
endwelche Chancen für die davon Betroffenen.

Insofern hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt
us meiner Sicht drastisch verändert. Arbeitslos zu sein,
ührt zu Ausgrenzung und zu einer Verstärkung der Ar-
ut. Ich war in der letzten Woche auf einer großen






(A) )



(B) )


Dr. Axel Troost
Arbeitsmarktkonferenz in Erfurt. Einer meiner Mitrefe-
renten hat nur gesagt: Die Exportwirtschaft hat kein Inte-
resse am Abbau der Arbeitslosigkeit. Dazu kann ich nur
sagen: wie wahr. Die Exportwirtschaft nutzt eine hohe
Arbeitslosenquote aufgrund der Schwächung der Ge-
werkschaften zur Senkung der Lohnstückkosten.


(Beifall bei der LINKEN)


Für sie ist dies die beste Basis für eine weitere Expan-
sion. Für die Menschen in diesem Lande ist dies keine
gute Basis. Insofern gibt es nichts zu beschönigen. Wir
brauchen eine andere Politik, eine Politik, die wirklich
zum Abbau der Massenarbeitslosigkeit beiträgt.

Danke schön.


(Beifall bei der LINKEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606219600

Nächster Redner ist der Kollege Klaus Brandner für

die SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Zuruf von der FDP: Das Schönreden geht weiter!)



Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1606219700

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine lieben Kolle-

ginnen und Kollegen! Die SPD hat es sich zum Ziel ge-
setzt, mehr Menschen in Arbeit zu bringen. Der Bundes-
minister hat die eindrucksvollen Zahlen genannt: Wir
haben einen kontinuierlichen Rückgang der Arbeitslo-
senzahl und eine kontinuierliche Zunahme der Erwerbs-
tätigkeit zu verzeichnen. Die Zahl der offenen Stellen hat
zugenommen; sie liegt mittlerweile bei mehr als
800 000. Besonders erfreulich aber ist, dass die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im August
dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr um mehr als
258 000 gestiegen ist. Auch die Zahl der Langzeitar-
beitslosen ist zurückgegangen; im Oktober dieses Jahres
waren, verglichen mit dem Vorjahr, 122 000 Menschen
weniger langzeitarbeitslos. – Diese Zahlen machen deut-
lich, dass die Chancen für die Menschen in diesem Land
besser geworden sind.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


122 000 ehemalige Langzeitarbeitslose haben wieder
Boden unter den Füßen. Sie haben wieder Chancen für
sich und ihre Familien. Das ist aller Ehren wert.

Uns, der großen Koalition, ist das – wie in der Ver-
gangenheit auch der rot-grünen Koalition – nicht genug.
Es ist aber ermutigend, dass die Arbeitsmarktzahlen
deutlich besser sind; das muss uns ein Ansporn sein.
Diese Entwicklung zeigt im Übrigen, dass die Politik,
die wir verfolgen, richtig ist und wirkt.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


Die Opposition mag sagen, dass in dieser Aktuellen
Stunde nur ein Schulterklopfen stattfindet.


(Zuruf von der FDP: Richtig!)


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(C (D ür mich ist dies kein Schulterklopfen angesichts der atsache, dass innerhalb von zwei Jahren mehr als 00 000 Menschen aus der Arbeitslosigkeit in Arbeit geührt wurden. Herr Niebel, Sie haben von einer populisischen Selbstbeweihräucherung gesprochen. Ich finde, s ist eine Schande, dass Sie vor dem Hintergrund, dass iele Menschen wieder eine Chance erhalten haben, mit olchen Worten in diesem Parlament auftreten. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Ach Gott! Mir blutet das Herz!)


Wir haben aufgrund des Wirtschaftswachstums, das
ir auch in den kommenden Jahren erwarten, größere
hancen, das Beschäftigungsniveau zu stabilisieren.
rotz des hohen Ölpreises werden Verbesserungen am
rbeitsmarkt sichtbar werden, werden mehr Menschen

ine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Diese Chance
aben sie wegen einer verlässlichen Politik.

In diesem Zusammenhang möchte ich, an meinen
ollegen Brauksiepe gerichtet, sagen, dass wir nicht
ollen, dass die Verunsicherung in diesem Land durch
ozialpopulimus ein Stück weit vergrößert wird.


(Dirk Niebel [FDP]: Sie dürfen „Populismus“ sagen, aber ich darf das nicht!)


as Herr Rüttgers seit einigen Wochen betreibt, ist So-
ialpopulismus. Es ist derselbe Sozialpopulismus, den
ir gerade von der Linksfraktion gehört haben, die be-

treitet, dass die Arbeitsmarktpolitik auf hohem Niveau
ortgesetzt worden ist.


(Beifall bei der SPD – Dirk Niebel [FDP]: Ich finde, es ist eine Schande, wenn Sie so reden!)


Ich will klar sagen: Wir wollen keine Politik für Äl-
ere auf dem Rücken der Jüngeren.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


as spaltet die Gesellschaft. Wir haben das Risiko „Al-
er“ bei der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes berück-
ichtigt, indem diejenigen, die 55 Jahre oder älter sind,
8 Monate Arbeitslosengeld erhalten. Wir wollen kein
bschieben in die Arbeitslosigkeit. Wir wollen einen
entalitätswechsel in den Betrieben und in der Gesell-

chaft. Wir wollen keinen Rückschritt in die Frühverren-
ung.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ir nehmen die Sorgen der Menschen ernst. Wir wollen
eine Politik der Verunsicherung; das habe ich deutlich
emacht. In diesem Zusammenhang ist für uns eine Ver-
ängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes um
echs Monate bei einer durchgängigen Beitragszahlung
ber 40 Jahre nicht banal. Was die Menschen aber tat-
ächlich brauchen, ist Beschäftigung. Die gibt es nicht
urch größere Verunsicherung in diesem Land.


(Beifall bei der SPD)


Es bleibt dabei: Arbeitslosen ist nicht geholfen, wenn
ie möglichst lang Lohnersatzleistungen erhalten. Die






(A) )



(B) )


Klaus Brandner
Vorstellung, dies würde helfen, geht an der Realität vor-
bei. Je länger man aus dem Erwerbsleben raus ist, desto
schwieriger ist es, in das Erwerbsleben wieder einzustei-
gen. Unser erster Grundsatz lautet – dafür stehen wir ge-
meinsam –: Wir setzen auf die schnelle Vermittlung in
Arbeit.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Es hat lang genug gedauert, bis ihr das kapiert habt!)


Im Gegensatz zu Ihnen, Herr Kolb, wollen wir nicht,
dass der Vorschlag von Herrn Rüttgers umgesetzt wird:
Er möchte die Kinder für die langzeitarbeitslosen Eltern
in Haftung nehmen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist ja verkehrte Welt, was Sie hier machen!)


Wir wollen nicht, dass diejenigen, die sich im Alter von
etwa 30 Jahren in der Aufbauphase befinden, die eine
Familie gründen und Geld für den Bau eines Eigenheims
zurücklegen, zu Leistungen für ihre Eltern verpflichtet
werden, wenn diese im Alter von vielleicht 55 Jahren
langzeitarbeitslos werden.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Wir wollen ein Miteinander, nicht ein Gegeneinander der
Generationen.

Wir müssen über den Kündigungsschutz reden. Wir
müssen auch einen Trend am Arbeitsmarkt im Blick
behalten: Trotz der positiven Arbeitsmarktentwicklung
gibt es nach wie vor einige Hunderttausend Menschen,
die dauerhaft keine Chance auf dem so genannten ersten
Arbeitsmarkt haben. Diese Menschen dürfen nicht aus-
geschlossen werden. Sie brauchen eine Chance auf Teil-
habe. Wir werden sie nicht abschieben. Deshalb treten
wir für eine öffentlich geförderte Beschäftigung ein; das
ist Programm der SPD.


(Beifall bei der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606219800

Nächste Rednerin ist die Kollegin Dr. Thea Dückert

für die Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen.


Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606219900

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen

von den Koalitionsfraktionen, herzlichen Glückwunsch
zu Ihrer Inszenierung eines Eigenlobs in dieser Aktuel-
len Stunde!


(Beifall bei der FDP)


Sie scheinen das nötig zu haben – ich verstehe das –,
weil die Bevölkerung nach einem Jahr Schwarz-Rot sehr
enttäuscht ist; das schlägt sich in den Umfragewerten
nieder.

Nicht nur die Bevölkerung, sondern auch der Sach-
verständigenrat ist enttäuscht. Er spricht im heute veröf-

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(C (D entlichten Jahresgutachten 2006/07 von einem „Zickack-Kurs“, umschreibt die Streitkultur und geht auf die Selbstblockade“ ein. Er hat deutlich gemacht, dass die ute wirtschaftliche Entwicklung mit einer schlechten egierung gepaart ist. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


Wir haben einen Aufschwung. Das ist gut. Ich sage
hnen für die Grünen: Wir wissen, dass dieser Auf-
chwung zum einen mit der positiven Weltkonjunktur zu
un hat, zum anderen aber auch eine Frucht vieler müh-
amer Reformen von Rot-Grün in der Vergangenheit ist.

ir freuen uns, dass die Arbeitslosigkeit im Oktober un-
er 10 Prozent gesunken ist. Das ist für jeden Arbeits-
osen, der eine Beschäftigung gefunden hat, gut.

Sie müssen aber genau hinschauen. Im Oktober gab
s 470 000 Arbeitslose weniger, aber 60 000 Langzeit-
rbeitslose mehr als im selben Monat des Vorjahres. –
ch sehe, dass wieder mit dem Kopf geschüttelt wird. Ich
enne aber die realen Zahlen; das hat mit Relativität
ichts zu tun. In der Tat schreitet eine Entwicklung
oran, bei der die Langzeitarbeitslosigkeit langsam ab-
ebaut wird.

Sie von der Koalition fahren aber ein hohes Risiko;
as wird von vielen bestätigt. In 53 Tagen wird die
ehrwertsteuererhöhung kommen. Sie wird mit dem

ickzackkurs, den Sie vorgelegt haben, gepaart. Sie dür-
en Ihre Augen vor dem Problem der Langzeitarbeits-
osigkeit nicht verschließen; Sie müssen die Langzeit-
rbeitslosen fördern. Sie müssen endlich auf das, was
or Ort passiert, reagieren: Beispielsweise werden die
ür die Förderung von Langzeitarbeitslosen zur Verfü-
ung gestellten Mittel von den Arbeitsagenturen nicht
usgeschöpft. Wir müssen eine Debatte darüber voran-
reiben, wie man das ändern kann.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


ine solche Debatte muss im Vordergrund stehen, nicht
ie populistische sozialpolitische Debatte, die Sie, Herr
rauksiepe, in dieses Haus hineingetragen haben.

Herr Rüttgers hat eine billige Sozialpopulismusde-
atte vom Zaune gebrochen. Auf seinem Paket steht
war „Gerechtigkeit“, es enthält aber soziale Unver-
chämtheiten.


(Zuruf von der SPD: Das ist wahr!)


ch werde Ihnen belegen, dass dieses Paket die Älteren
ieder in die Frühverrentung führen würde und dass es
anz klar gegen die Jüngeren gerichtet ist.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ich habe gestern ein Machtwort der Kanzlerin ver-
isst. Sie hatte die Chance, vor den Vertretern der BDA

inem sich am Horizont abzeichnenden Kurs Einhalt zu
ebieten, der wieder zu mehr Frühverrentungen in
eutschland führen kann. In den 90er-Jahren waren wir

chon einmal auf dieser schiefen Bahn. Die geringe Er-
erbsquote älterer Menschen am Arbeitsmarkt – das ist

in Desaster – und die hohe Quote langzeitarbeitsloser
lterer Erwerbspersonen sind auf diese miserable Früh-
errentungspraxis zurückzuführen. Und Sie reden ihr
as Wort!






(A) )



(B) )


Dr. Thea Dückert
Es wird noch schlimmer. Wenn man sich diesen ar-
beitsmarktpolitischen Irrweg zu Gemüte führt, stellt man
fest, dass er nicht nur – heuchlerisch – gegen die Alten
gerichtet ist. Ein 55-Jähriger muss nach den Plänen von
Rüttgers mehr als 15 Jahre gearbeitet haben, um das zu
erhalten, was er heute nach drei Jahren Beschäftigung
erhält, nämlich 18 Monate Arbeitslosengeld.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Nach diesen Vorschlägen müsste man zehn Jahre arbei-
ten, um ein Jahr lang Arbeitslosengeld zu bekommen.
Nach geltendem Recht muss man nur zwei Jahre dafür
arbeiten. Diese Regelung trifft die Jungen, die Frauen
und diejenigen, die diskontinuierliche Erwerbsbiogra-
fien haben. Diese Regelung ist in hohem Maße sozial
ungerecht und arbeitsmarktpolitisch problematisch, weil
auf unserem Arbeitsmarkt diskontinuierliche Erwerbs-
biografien vorausgesetzt werden.

Herr Glos will auch noch den Kündigungsschutz lo-
ckern. Auch das trifft die jungen Leute aus der so ge-
nannten Praktikumsgeneration, die gar keine Chance ha-
ben, früh in den Arbeitsmarkt zu kommen. Sie sind
doppelt betroffen, weil sie gleichzeitig für ihre Eltern
aufkommen sollen, wenn sie arbeitslos werden.

Hören Sie auf, die Langzeitarbeitslosigkeit wegzure-
den! Kümmern Sie sich darum! Fördern Sie! Hören Sie
auf, die Weichen für eine Arbeitsmarktpolitik zu stellen,
die Arbeitsplätze für ältere Arbeitnehmerinnen und Ar-
beitnehmer gefährdet, die wieder zu mehr Frühverren-
tungen führt, die uns ins Desaster führt!


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606220000

Frau Kollegin, Sie müssen zum Schluss kommen.


Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1606220100

Ich komme zum Schluss. – Nehmen Sie die Senkung

der Lohnnebenkosten, die Sie zum Beispiel im Bereich
der Arbeitslosenversicherung vorhaben, zum Anlass, um
die Lohnnebenkosten für gering Qualifizierte und für die
Bezieher kleiner Einkommen zu senken. Damit tun Sie
etwas für den Arbeitsmarkt! Hören Sie auf, den konjunk-
turellen Aufwärtstrend durch Maßnahmen wie die Mehr-
wertsteuererhöhung oder einen Zickzackkurs bei den So-
zialreformen zu bremsen!

Danke schön.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606220200

Das Wort hat nun der Kollege Stefan Müller für die

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Stefan Müller (CSU):
Rede ID: ID1606220300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die bisherigen Reden der Vertreter der Oppositionsfrak-
tionen waren auf der einen Seite geprägt von einem ge-

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(C (D issen Maß an Realitätsverweigerung, von dem Kumer, nicht in der Regierung zu sein, und auf der anderen eite von dem Kummer, nicht mehr in der Regierung zu ein. (Dirk Niebel [FDP]: So ein Glück, dass jetzt nur noch die Koalition reden darf! – Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und Sie haben den Kummer der Regierung!)


nders kann ich die Reden, die Sie hier gehalten haben,
irklich nicht interpretieren.


(Dirk Niebel [FDP]: Sie können jetzt ja 35 Minuten lang erklären, warum alles gut wird!)


Liebe Frau Kollegin Dückert, ich habe mir während
hrer Rede überlegt, welche Rede Sie wohl gehalten hät-
en, wenn Sie noch in der Regierungsverantwortung
tünden. Welche Zahlen hätten Sie präsentiert? Welche
rklärung hätten Sie dafür vorgelegt?


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wie fanden Sie die Rede von Herrn Brandner?)


m Zweifel hätten Sie gesagt: Die Zahlen sind so gut,
eil die Grünen mit in der Regierung sind. Sie haben

hre Ausführungen zu einem guten Maße dazu genutzt,
ie Aktuelle Stunde, die Sie beantragt, aber wieder zu-
ückgezogen haben, hierher zu verlegen. Sie werden
ber gestatten, dass ich auf das eigentliche Thema dieser
ktuellen Stunde zu sprechen komme.

Manchmal, insbesondere bei der Opposition, hat man
en Eindruck, in den vergangenen zwölf Monaten wäre
ichts passiert, wir hätten zwölf Monate lang Däumchen
edreht.


(Dirk Niebel [FDP]: Das wäre die bessere Variante gewesen!)


ch will auf das hinweisen, was in den vergangenen
wölf Monaten tatsächlich passiert ist. Ich erinnere an
ie Föderalismusreform, die wir unter einer anderen Re-
ierungskoalition unter Umständen gar nicht zustande
ebracht hätten. Wir haben unser Staatswesen neu ge-
rdnet. Wir haben es wieder vom Kopf auf die Füße ge-
tellt und dafür gesorgt, dass der Bund größere Hand-
ungsfähigkeit bekommt. Ich finde, das ist ein Gewinn
ür unser Land.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Wir haben nicht nur über Bürokratieabbau geredet,
ondern wir haben damit begonnen, Bürokratieabbau zu
etreiben. Wir haben ein erstes Mittelstands-Entlas-
ungs-Gesetz auf den Weg gebracht, ein zweites ist in
orbereitung. Und wir haben einen Normenkontrollrat
ingerichtet. Nach vielen Jahren des Redens über den
ürokratieabbau wird jetzt endlich etwas getan.

Nun zur Arbeitsmarktpolitik. Wir haben Fehlentwick-
ungen bei Hartz IV korrigiert. Wir haben drei Reform-
esetze auf den Weg gebracht, um zum einen Einsparun-
en zu erzielen und zum anderen die nach wie vor
nappen finanziellen Ressourcen denjenigen zukommen






(A) )



(B) )


Stefan Müller (Erlangen)

zu lassen, die wirklich hilfsbedürftig sind, nicht aber
denjenigen, die es nicht sind.

Die Zahlen – sie sind schon angesprochen worden –
sprechen eine eindeutige Sprache: Die Zahl der Unter-
nehmensinsolvenzen ging zurück. Die Arbeitsmarktda-
ten haben sich verbessert. Im EU-Herbstgutachten wird
vorhergesagt, dass Deutschland das Defizitkriterium
spätestens im Jahr 2008 weit unterschreiten kann und
dann wahrscheinlich eine Verschuldung in Höhe von nur
noch 1,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aufweist.


(Dirk Niebel [FDP]: Das ist die Neuverschuldung, Herr Kollege, nicht die Verschuldung!)


Das gibt wirklich Anlass zur Freude.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Wenn ich mir die Ergebnisse des Ifo-Konjunkturtests
ansehe, stelle ich fest, dass sich auch die Einschätzung
der Betriebe verbessert hat. All das wird dazu beitragen,
dass zum Beispiel die Auswirkungen der Mehrwertsteu-
ererhöhung nicht in der Art und Weise eintreten werden,
wie Sie sie vorhergesagt haben. Das Ifo-Institut jeden-
falls geht davon aus, dass die dämpfenden Wirkungen
der Mehrwertsteuererhöhung nicht in dem Maße stattfin-
den werden, wie Sie es vermuten.


(Dirk Niebel [FDP]: In welchem Maße finden sie denn dann statt? Sagen Sie uns das doch mal bitte!)


– Herr Niebel, ich möchte einmal wissen, wo Sie Ihre
Glaskugel versteckt haben. Sie nehmen für sich in An-
spruch, genau vorhersagen zu können, wie die wirt-
schaftliche Entwicklung im nächsten Jahr verlaufen
wird.


(Dirk Niebel [FDP]: Herr Müntefering hat das doch im letzten Wahlkampf genau beschrieben! Es ist zwar nicht schön, daran zu erinnern, aber die Merkel-Steuer kommt von Ihnen! Mit dem, was er gesagt hat, hat er völlig Recht gehabt!)


Vielleicht warten wir einfach einmal ab, wie sich die Si-
tuation im nächsten Jahr tatsächlich darstellt.

Wir sind froh darüber, dass die positive wirtschaftli-
che Entwicklung auch den Arbeitsmarkt erreicht; diese
Daten sind schon angesprochen worden. Natürlich hat
der deutliche Rückgang der Arbeitslosigkeit etwas damit
zu tun, dass die wirtschaftliche Dynamik zugenommen
hat. Allerdings hat sich auch die Vermittlungstätigkeit
der Bundesagentur für Arbeit verbessert.


(Dr. Rainer Stinner [FDP]: Wie bitte? Ach Gott!)


Deshalb verstehe ich auch Ihre Initiativen nicht, die da-
rauf zielen, die Bundesagentur jetzt, da wir den Eindruck
haben und es tatsächlich so ist, dass sich ihre Vermitt-
lungstätigkeit verbessert


(Dirk Niebel [FDP]: Ja, ja! Und richtig Geld verdient sie auch noch, nicht wahr?)



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(C (D nein –, aufzulösen. Von tatsächlicher Innovationsfähigeit und neuen Ideen zeugt dieser Vorschlag weiß Gott icht. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat auch
ückwirkungen auf die Finanzlage der Bundesagentur.

ch gebe Ihnen Recht, dass die BA kein Geld erwirt-
chaftet hat.


(Klaus Brandner [SPD]: Das behauptet doch überhaupt keiner!)


ielmehr nimmt sie von den Beitragszahlern mehr Geld
in und gibt, weil sich die Vermittlung verbessert hat,
eniger Geld aus. Ich bin sofort bei Ihnen, wenn es da-

um geht, dass dieses Geld den Menschen zurückgege-
en werden muss, die es zuvor aufgebracht haben, näm-
ich den Beitragszahlern.

In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinwei-
en, dass wir uns heute früh in der Sitzung des Arbeits-
nd Sozialausschusses darauf geeinigt haben, den Bei-
ragssatz zur Arbeitslosenversicherung nicht nur um
Prozentpunkte zu senken, wie wir es im Übrigen schon

eschlossen hatten, sondern um 2,3 Prozentpunkte.
enn die Sozialabgaben sind in diesem Land ein wesent-

iches Einstellungshemmnis.


(Dirk Niebel [FDP]: Ach so! Deswegen machen Sie das mit der Rente!)


ch finde, wir sind auf einem guten Weg.

Weil Sie ständig unterschiedliche Rechnungen aufma-
hen, will ich eines festhalten: Selbst wenn man alle Er-
öhungen, die an anderen Stellen durchgeführt werden,
egenrechnet, wird am 1. Januar 2007 eine Senkung der
ohnnebenkosten bzw. der Sozialabgaben zu verzeich-
en sein.


(Dirk Niebel [FDP]: Sie haben die Gesundheitsreform vergessen! – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Da kommt auch noch eine Gesundheitsreform auf uns zu!)


ch bitte Sie, das zur Kenntnis zu nehmen.

Die Daten zur wirtschaftlichen und finanziellen Ent-
icklung machen erstens deutlich, dass eine Wende zum
esseren erkennbar ist.


(Dirk Niebel [FDP]: Komisch, dass das Volk das ganz anders sieht! Wie erklären Sie sich das?)


weitens können wir ein Jahr nach dem Regierungs-
echsel feststellen, dass die Richtung, die die große Ko-

lition eingeschlagen hat, stimmt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht schlecht! So eine Rede bei so einem Zickzackkurs! Wer läuft bei Ihnen eigentlich in welche Richtung?)







(A) )



(B) )


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606220400

Nun hat für die SPD-Fraktion der Kollege

Dr. Hermann Scheer das Wort.


(Beifall bei der SPD)



Dr. Hermann Scheer (SPD):
Rede ID: ID1606220500

Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

gen! Wir sind es gewohnt, im Zusammenhang mit der
Arbeitsmarktpolitik fast nur noch über Konjunkturpoli-
tik und Arbeitsmarktorganisation zu reden. Beides ist
sicher wichtig. Aber ich denke, das Augenmerk sollte in
sehr viel stärkerem Maße auf die strukturpolitischen Ef-
fekte gelenkt werden. Denn auf dem Gebiet der Struktur-
politik haben wir in den letzten Jahren sehr wichtige
Grundlagen geschaffen, die nun zur Entfaltung kommen.
Ich bin mir relativ sicher, dass vieles an der Wende auf
dem Arbeitsmarkt weniger auf die Aktivitäten von Glo-
balplayern zurückgeht – deutschen Globalplayern – als
auf die Stimulierung der Aktivitäten von Regional-
playern.

Das, was in den letzten Jahren unter Rot-Grün begon-
nen worden ist, verspricht nun von der großen Koalition
fortgesetzt zu werden. Dies ist vor allem bei der Mobili-
sierung des neuen Industriezweiges der Energietechno-
logien und hier insbesondere auf dem Gebiet der erneu-
erbaren Energien der Fall. Wir hatten und haben hier
jährliche Wachstumsraten von 30 Prozent, immer noch.
Das Investitionsaufkommen geht überwiegend in bin-
nenwirtschaftliche Aktivitäten und ist allein auf dem
Stromsektor mittlerweile größer als das Investitionsauf-
kommen der vier großen deutschen Stromkonzerne zu-
sammen. Neue Industriezweige entstehen und sind auf
dem Weg, große Exportchancen zu nutzen. Auf dem
Sektor der Anlagentechnologien haben wir die Chance,
zum Weltmarktführer zu werden.

Das heißt, hierin stecken Chancen, wie sie vor vielen
Jahrzehnten von dem berühmten Ökonomen Kondratjew
beschrieben worden sind. Er sprach von langen Wellen
einer neuen Konjunktur, die strukturpolitisch ausgelöst
worden ist. Eine solche lange Welle kam etwa durch die
Eisenbahn zustande, durch die Elektrifizierung, durch
das Automobil, durch das Fernsehen, durch die Weiße
Ware. Eine ähnliche Entwicklung, nur nicht mit Arbeits-
platzeffekten in weltweitem Maßstab – denn wir müssen
in der Kategorie einer fortgeschrittenen Industrienation
denken –, haben wir auf dem Gebiet der Informa-
tionstechnologien. Mit den vorigen langen Wellen ver-
gleichbare Arbeitsplatzeffekte gehen mit diesen Techno-
logien allerdings nicht einher. Das liegt daran, dass ihr
Charakter – ohne dass dies gegen sie spräche – in einem
umfassenden Strukturwandel besteht, der mit Arbeits-
platzabbau, im Dienstleistungsbereich und im Produk-
tionsbereich, verbunden ist. Konjunktureffekte haben
diese Technologien durchaus, aber eben keine entspre-
chenden Arbeitsplatzeffekte.

Doch auf dem Gebiet der Energietechnologien haben
wir wieder die Chance auf Arbeitsplatzeffekte. Wenn wir
diesen Kurs halten und uns nicht selber bremsen, wenn
wir nicht zu viel Bedenkenträgerei zeigen, können hier
Industriezweige entstehen, können Technologien herge-

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(C (D tellt werden, die gleichzeitig helfen, die Umwelt zu saieren und Sozialund Umweltfolgen negativer Art zu ermeiden. Diese Industriezweige können so groß weren wie heute die Automobilindustrie. Vor allem können ie traditionelle Energiezweige wieder befruchten, etwa ie Stahlindustrie. Die Automobilindustrie werden sie efruchten müssen. Wenn die Automobilindustrie diesen eg nicht kompetent und mutig mitgeht, bestehen große efahren für unsere Volkswirtschaft. Denn jeder weiß, elche Rolle die Automobilindustrie spielt und nur spie en kann, wenn sie diese technologische Entwicklung, ie eine tiefe ökologische und soziale Komponente hat, ederführend mitgestaltet. Das sind die Ansätze. Wenn wir die Wende auf dem rbeitsmarkt, die spürbaren Aktivitäten im zurücklieenden Jahr betrachten, sehen wir, dass die größte Rolle pielt, was wir mit der Vervierfachung der Mittel für das rogramm für die ökologische Altbausanierung erreicht aben. Ich wundere mich, dass das so selten genannt ird. Die Summe der neu geschaffenen Arbeitsplätze wurde tatistisch noch nicht genau erfasst. Angesichts der Inestitionsmittel, die hier geflossen sind – sie haben sich ervierfacht –, können wir damit rechnen, dass alleine in iesem Sektor im letzten Jahr eine sechsstellige Zahl an euen Arbeitsplätzen geschaffen werden konnte. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606220600

Herr Kollege, ich muss Sie an Ihre Redezeit erinnern.


Dr. Hermann Scheer (SPD):
Rede ID: ID1606220700

Ich glaube, durch die verstärkte Aufmerksamkeit da-

auf wurden zusätzliche politische Aktivitäten stimuliert
nd manche letztlich fruchtlosen Auseinandersetzungen
ber diese Frage zum Wohle von uns allen beendet.

Danke schön.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606220800

Das Wort hat nun der Kollege Laurenz Meyer für die

DU/CSU.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Laurenz Meyer (CDU):
Rede ID: ID1606220900

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

ie Zahlen und Ergebnisse, die vor uns liegen und über
ie wir heute sprechen, sind sicher allemal viel besser,
ls wir sie uns für dieses Jahr erhofft haben.

Ich muss ganz offen sagen, dass ich es zu Beginn die-
es Jahres nicht für möglich gehalten habe, dass wir in-
erhalb eines Jahres den Prozess, in dem über Jahre hin-
eg 400 000 bis 500 000 sozialversicherungspflichtige
rbeitsplätze verloren gegangen sind,


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: 1,5 Millionen seit 2001!)







(A) )



(B) )


Laurenz Meyer (Hamm)

umdrehen und 200 000 und mehr zusätzliche sozialversi-
cherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse schaffen
können. Ich habe es für eine wirklich sehr anspruchsvolle
und ambitionierte Zielsetzung gehalten, als das in den
Koalitionsverhandlungen besprochen worden ist.

Dass uns das in diesem Jahr gelungen ist, ist Voraus-
setzung für vieles, über das wir zurzeit diskutieren. Das
ist allerdings auch das Ergebnis der Regierungspolitik.
Herr Müntefering hat zu Recht auf das 25-Milliarden-
Euro-Programm hingewiesen, das eben kein Investi-
tionsprogramm im alten schmidtschen Sinne, sondern
zielgerichtet ist. Denken Sie nur an die mit der Effizienz-
steigerung in den Häusern verbundene Senkung des
CO2-Ausstoßes. Dies ist der günstigste Weg, um eine
CO2-Minderung zu erreichen – viel günstiger, als ir-
gendwo auf dem platten Land noch zusätzliche Windrä-
der zu subventionieren.


(Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Genau! – Zuruf von der SPD: Beides!)


Das ist die Situation.

Das, was Herr Scheer eben gesagt hat, ist völlig rich-
tig, aber wir müssen uns auf die Teilbereiche konzentrie-
ren, in denen das wirklich etwas bringt. Mit der An-
schubfinanzierung für die Offshore-Anlagen gemäß dem
Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz und Ähnli-
chem mehr haben wir das jetzt wieder getan. Das muss
dort geschehen, wo das Sinn macht.

Bei den Menschen in Deutschland hat sich auch viel
getan. Vor wenigen Wochen war ich bei Rolls-Royce in
Brandenburg,


(Klaus Brandner [SPD]: Schon wieder ein neues Auto gekauft!)


wo ich mir die Produktion der Flugzeugturbinen angese-
hen habe. Ein weiterer Teil der Produktion von Flug-
zeugturbinen für Airbus wird jetzt nach Deutschland
verlegt.


(Zuruf des Abg. Dirk Niebel [FDP])


– Herr Niebel, hören Sie jetzt gut zu: Es tut sich hier
viel. Das müsste Sie eigentlich freuen und das müssten
auch Sie bejubeln. – Das haben übrigens auch die Ar-
beitnehmer bewirkt. Es geht nicht nur um die Fertigung
der Turbinen, sondern auch um das neue Instandhal-
tungswerk, das jetzt in Thüringen gebaut wird.

Zum Schluss gab es einen Wettbewerb zwischen Arn-
stadt in Thüringen und Tschechien. Nach Meinung der
Verantwortlichen in Großbritannien, die den Auftrag
nach Thüringen gegeben haben, wurde der Wettbewerb
dadurch entschieden, dass die Menschen in Thüringen
bei den Abmachungen über die Arbeitszeiten flexibler
waren als die Menschen in Tschechien. Das war auch
notwendig: Wenn eine Turbine zur Überholung angelie-
fert wird, dann muss gearbeitet werden, wenn keine da
ist, dann vielleicht nicht. Die thüringischen Arbeitneh-
mer waren flexibler und haben sich darauf eingelassen.
Dass der Auftrag nach Thüringen vergeben wurde, ist
bei einem Gehaltsgefüge, das unverändert gegen Thürin-
gen gesprochen hätte, bemerkenswert und zeigt die Ver-

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(C (D nderung in den Köpfen. Die Flexibilität in den Betrieen ist größer geworden. Das wurde sicherlich auch urch viele politische Diskussionen bewirkt, bei denen ie Kollegen von der SPD sich zunächst übrigens relativ chwer getan haben. (Dirk Niebel [FDP]: Das spricht für betriebliche Bündnisse!)


Das, was Frau Dückert angesprochen hat, halte ich für
in ernstes Thema. Gerade in diesen Wochen beschäfti-
en wir uns – Herr Müntefering, genau das machen wir
erade – mit dem harten Kern der Arbeitslosen. Die
rage ist: Was können wir für die weniger Qualifizierten

un, die selbst in dieser Phase der Strukturveränderun-
en, in der zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, keinen
rbeitsplatz finden, weil diese Arbeitsplätze aufgrund
er Produktivität und des Lohngefüges in Deutschland
aum noch angeboten werden? Das ist der Punkt. Da
üssen wir ansetzen. Sie werden das nie einsehen. Des-
egen werde ich nicht weiter darauf eingehen. Wir müs-

en uns um diejenigen kümmern, die anders keinen
euen Arbeitsplatz finden. Das werden wir auch tun. Sie
erden sehen: Wir kümmern uns auch um diejenigen,
ie unter normalen wirtschaftlichen Bedingungen keine
eue Stelle finden.

Herr Brandner, lassen Sie mich auf einen Punkt ein-
ehen, damit das ganz klar ist. Ich sage Ihnen ganz of-
en: Mit der Diskussion um links, rechts und Populismus
ann ich überhaupt nichts anfangen. Es wird Sie fürch-
erlich enttäuschen, wenn ich Ihnen sage, dass ich die
orderung von Jürgen Rüttgers in den entsprechenden
ntrag für den Düsseldorfer Parteitag hineingeschrieben
abe. Spätestens jetzt müssten Sie die Sache mit dem
inkspopulismus vergessen. Ich sehe das ganz anders.


(Klaus Brandner [SPD]: „Sozialpopulismus“ habe ich gesagt!)


Lassen Sie mich doch wenigstens ausreden. – Es geht
icht nur um das Gerechtigkeitsgefühl der Menschen.
ch finde es besser, sich nach der Lebensarbeitszeit zu
ichten, und zwar auch in der Rente, als nach dem Alter.


(Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In der Rente?)


ur das Alter zu nehmen, halte ich für das falsche Krite-
ium. Die Arbeitslosenversicherung ist auch heute keine
eine Schadensfallversicherung. Für junge Menschen
der solche, die nur ganz kurz gearbeitet haben, gilt eine
ndere Regelung als für diejenigen, die schon viele Jahre
earbeitet haben. Für die älteren Menschen gilt wie-
erum eine andere Regelung. Dass das stringent ist, kann
eute keiner behaupten. Darüber sollte man in Ruhe re-
en.

Einen anderen Punkt halte ich aber für noch viel
ichtiger. Den Ausdruck „Schonvermögen bei Renten-

rsparnissen“ finde ich falsch.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606221000

Herr Kollege, bitte denken Sie an Ihre Redezeit.






(A) )



(B) )


Laurenz Meyer (CDU):
Rede ID: ID1606221100

Ich bin beim letzten Punkt und möchte dazu nur noch

zwei Sätze sagen. – Es ist nämlich so, dass der Staat je-
den Euro, den er in Zeiten von Arbeitslosengeld II ein-
spart, hinterher erneut zahlen muss, wenn die Menschen
im Alter in Rente gehen.


(Klaus Brandner [SPD]: Herr Meyer, wie lange sind Sie denn schon im Parlament? Sie haben das in der Vergangenheit abgelehnt!)


– Nein, das habe ich in der Vergangenheit nie abgelehnt. –
Hier kann es ausschließlich um Beiträge gehen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606221200

Herr Kollege, Ihre Redezeit ist überschritten.


Laurenz Meyer (CDU):
Rede ID: ID1606221300

Ich komme kaum dazu, meinen Satz zu Ende zu brin-

gen.


Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606221400

Das hilft aber leider nichts.


(Ulrich Maurer [DIE LINKE]: Sternstunde der Koalition! Lassen Sie ihn weitermachen!)



Laurenz Meyer (CDU):
Rede ID: ID1606221500

Es geht ausschließlich um Rentenansprüche, nicht um

eine Lebensversicherung, also um Beiträge, die mit
65 Jahren ausgezahlt werden.


(Klaus Brandner [SPD]: Die sind alle sicher! Sie sind nicht auf dem Laufenden!)


Das sollten wir in Erinnerung behalten. Das werden wir
in aller Ruhe miteinander besprechen, und zwar so, wie
es die Menschen von uns erwarten.


(Beifall bei der CDU/CSU – Klaus Brandner [SPD]: Die Rente ist schon heute gesichert! – Dirk Niebel [FDP]: Trefft euch doch einmal zum Kaffee!)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606221600

Das Wort hat nun die Kollegin Doris Barnett für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Doris Barnett (SPD):
Rede ID: ID1606221700

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Eigentlich dreht sich doch die Debatte um die Wende am
Arbeitsmarkt. Da können wir uns seit langer Zeit wieder
freuen: Wir haben etwas erreicht. Lassen Sie uns das
doch nicht wieder mit tausend Nichtigkeiten aus anderen
Ressorts kleinreden.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Wir freuen uns darüber, dass es wieder mehr Arbeits-
plätze gibt. Die Menschen sind wieder zuversichtlich
und können für sich und ihre Familien den Lebensunter-
halt verdienen.

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(C (D Ich komme zu diesen „tollen“ Statistiken, die es manhen Leuten angetan haben. Aber sie sind in Wirklicheit wie Wegweiser für einen Betrunkenen: Er weiß den eg, aber er geht ihn nicht. Deswegen sind die Wegwei er hin und wieder falsch. – Schauen wir uns einmal die tatistiken zum Wirtschaftswachstum an, die immer ieder vorgetragen werden. Vor ganz kurzer Zeit hat uns ie OECD noch gesagt, dass das Wirtschaftswachstum n diesem Jahr 1,8 und im nächsten Jahr 1,2 Prozent beragen wird. Der Sachverständigenrat hat am 2. Novemer, also zwei Monate später, von einem Wachstum von ,3 in diesem und von 1,4 Prozent im nächsten Jahr geprochen. Die Bundesregierung geht mittlerweile etwas uversichtlicher von einem Wirtschaftswachstum von in iesem Jahr 2,4 und im nächsten Jahr von 1,5 Prozent us. (Dirk Niebel [FDP]: Wem sollen wir jetzt glauben?)


Ich würde sagen: Es ist an der Zeit, dass wir uns auf-
rund dieser kurzen Halbwertszeiten der Statistiken eher
it den echten Zahlen befassen und uns über diese Ent-
icklung freuen.


(Dirk Niebel [FDP]: Die finden Sie doch alle in Statistiken wieder! Das ist doch das Blöde!)


as gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass uns
rognostiziert worden ist, wir würden erst im nächsten
ahr die kritische Marke von 10 Prozent Arbeitslosigkeit
nterschreiten. Jetzt haben wir es schon im Oktober ge-
chafft.


(Dirk Niebel [FDP]: Das sagt eine Statistikerin!)


Dabei muss man auch berücksichtigen, von welcher
age wir ausgegangen sind. Wir haben es geschafft, die
ahl der 5,2 Millionen Leistungsempfänger um 1,2 Mil-

ionen Menschen – darunter mehr als 600 000 Sozialhil-
eempfänger – zu senken.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU] – Dirk Niebel [FDP]: Sie haben es geschafft, sie aus dem Leistungsbezug herauszukriegen!)


Die Zahl der Selbstständigen – das freut mich, weil
ir auch darauf immer wieder drängen – hat sich allein

m dritten Quartal dieses Jahres um 40 000 erhöht. Das
st doch ein Erfolg. Dieses Jobwunder hat seine Ursa-
hen und es hat auch eine relativ lange Vorlaufzeit ge-
abt. Aufbauend auf der Lissabonstrategie, die wir im
ahr 2000 vereinbart haben, haben wir vor einigen Jah-
en die Agenda 2010 mit vielen Gesetzen beschlossen,
ie dazu geführt haben, dass wir allmählich die Ernte un-
eres Erfolges einfahren können.


(Widerspruch des Abg. Dr. Axel Troost [DIE LINKE])


Wir haben auch den Mittelstand gefördert und eine
nternehmensteuerreform vorgelegt. Das alles wird sich

ntsprechend auswirken.

An dieser Stelle sollten wir auch dankbar zur Kennt-
is nehmen – ich freue mich sehr darüber –, dass die






(A) )



(B) )


Doris Barnett
Arbeitnehmerschaft und allen voran ihre Gewerkschaf-
ten über Jahre mit moderaten Lohnabschlüssen dafür ge-
sorgt haben, dass der Standort Deutschland wieder inte-
ressant wird. Heute Morgen hat uns der Kollege
Hofbauer von der CSU im Ausschuss mitgeteilt, dass ein
Betrieb aus seinem Wahlkreis, der über die Grenze nach
Tschechien verlagert worden ist, wieder nach Deutsch-
land zurückkehrt, weil die Arbeitsbedingungen insbe-
sondere für qualifizierte Kräfte in seinem Wahlkreis bes-
ser sind.


(Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Weil Bayern so gut regiert wird!)


Angesichts des Mangels an Fachkräften gibt das Anlass
zur Hoffnung und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg
sind.

Herr Meyer, Sie haben zu Recht darauf hingewiesen,
dass wir zum Beispiel mit dem KfW-Programm mit ei-
nem Volumen von 1,4 Milliarden Euro viel angestoßen
haben. Die Mittel aus diesem Programm, mit dessen
Hilfe zum Beispiel Häuser energetisch saniert werden
können, waren schon im Mai ausgeschöpft. Das hat sich
auch auf das Handwerk ausgewirkt: Zurzeit sind unter
anderem 21 000 Elektrikerstellen, 18 000 Schlosserstel-
len, 14 000 Installateurstellen, je 8 000 Maurer- und Ma-
lerstellen sowie je 6 000 Zimmerer- und Dachdeckerstel-
len offen. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen Wirkung
haben. Jetzt brauchen wir Menschen, die diese Arbeiten
verrichten können. Den Handwerker, der das eigene
Häuschen sanieren soll, sucht man nicht mit einer euro-
paweiten Ausschreibung; den sucht man sich vor Ort
und man braucht ihn auch vor Ort.

Insofern besteht ein entsprechender Bedarf an Aus-
und Weiterbildung. Deutschland ist ein attraktiver Stand-
ort. Hier kann Geld verdient werden und es wird viel
Geld verdient. Die Wirtschaft hat sich auf den Weg ge-
macht, und zwar so erfolgreich, dass viele Tausend neue
Arbeitsplätze geschaffen wurden. Diese Entwicklung
soll auch im Januar 2007 anhalten. Insofern ist noch gar
nicht gesagt, dass der durch die Mehrwertsteuererhö-
hung befürchtete Knick tatsächlich eintritt.


(Dirk Niebel [FDP]: Wie war denn das im Wahlkampf, Frau Barnett?)


Vielleicht geht er wie ein laues Lüftchen an uns vorbei.
Drücken Sie uns besser die Daumen, statt alles mies zu
machen!


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


Es geht um die Menschen, die wir vertreten. Wir kön-
nen doch nicht so tun, als wäre alles schlecht, was hier
gemacht wird. Wir machen es schließlich für die Men-
schen in unseren Wahlkreisen.


(Dirk Niebel [FDP]: Haben Sie nicht in Ludwigshafen die Merkelsteuer plakatiert? Ich habe das Plakat doch vor Ihrem Haus gesehen!)


Deswegen wäre es wichtig, dass wir zusammenarbeiten
und alles unternehmen, um die Arbeitsbedingungen für

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(C (D ie Menschen weiter zu verbessern, statt sie mies zu mahen. Ich hoffe, dass es künftig zu mehr Einstellungen ommt, dass die Entlassungswelle endlich gebremst ird und dass wir vielleicht zu der Einsicht kommen, ass es hin und wieder zu Managementfehlern kommt, ie insbesondere für die Existenz der Arbeitnehmer weentlich gravierender sind als das Kündigungsschutzgeetz, das zwar vielleicht die eine oder andere Einstellung erhindern mag, aber letztlich ein Segen für die Menchen in unserem Land ist. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Ich glaube, mit den Managementfehlern hat Frau Barnett diese Regierung gemeint! – Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist eigentlich Herr Glos?)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606221800

Nun hat der Kollege Peter Rauen für die CDU/CSU-

raktion das Wort.


Peter Rauen (CDU):
Rede ID: ID1606221900

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

rau Barnett hat Recht: Man sollte hier gelegentlich
uch über gute Nachrichten sprechen; denn bei dem, was
ich im Land entwickelt, spielt die Psychologie ebenfalls
ine große Rolle.

Es steht außer Frage: Die Steuerschätzungen dieses
erbstes und die Arbeitsmarktzahlen im Oktober waren
ute Nachrichten. Das wird sich meiner Meinung nach
ortsetzen. Deutlicher als mit den Arbeitsmarktzahlen
ässt sich die stattgefundene Trendwende nicht beschrei-
en. Deshalb möchte ich auf diese Zahlen genauer ein-
ehen.

Wir hatten im September 2000 mit über 28 Millionen
ozialversicherungspflichtig Beschäftigten den Höchst-
tand und im Februar dieses Jahres den Tiefstpunkt – da-
als gab es im Vergleich zu 2000 rund 2,5 Millionen

ozialversicherungspflichtig Beschäftigte weniger – er-
eicht. Im Jahresschnitt haben wir von 2000 bis 2005
und 1,7 Millionen bis 1,8 Millionen ordentliche Be-
chäftigungsverhältnisse verloren. Bedenken Sie: Fünf-
inhalb Jahre, 65 Monate hintereinander, war die Zahl
er Beschäftigten, die Beiträge zahlen, geringer als im
orjahresmonat.

Dieser Trend wurde im April dieses Jahres mit einem
lus von 18 204 ordentlich Beschäftigten endgültig ge-
rochen. Im Mai gab es ein Plus von rund 104 000, im
uni ein Plus von rund 153 000, im Juli ein Plus von
33 896 und im August ein Plus von 258 016. Der Auf-
uchs ist zwar langsam, aber sehr stabil. Er findet aus-
ahmslos in allen Bundesländern statt. In den neuen
undesländern ist der Zuwachs prozentual sogar etwas

tärker als in den alten Bundesländern; das ist aus meiner
icht sehr erfreulich. Ich gehe davon aus, dass sich diese
ntwicklung im September und im Oktober dieses Jah-

es fortgesetzt hat – die entsprechenden Zahlen werden
ir erst zwei Monate später erhalten – und dass es darü-
er hinaus weitergeht.






(A) )



(B) )


Peter Rauen
Die positive Entwicklung der Zahl der ordentlich Be-
schäftigten und der Anstieg bei den Steuereinnahmen
sind für mich zwei Seiten ein und derselben Medaille.
Das eine hängt mit dem anderen zusammen. Wenn im
Schnitt – wie in den letzten fünf Jahren geschehen –
1,8 Millionen sozialversicherungspflichtige Stellen ab-
gebaut werden und wenn wir von einem Durchschnitts-
verdienst in Höhe von 2 500 Euro im Monat ausgehen,
dann bedeutet das, dass den Sozialkassen 24 Milliarden
Euro im Jahr fehlen, dass die dadurch verursachte Ar-
beitslosigkeit den Staat – unterstellt, dass das durch-
schnittliche Arbeitslosengeld bei 1 000 Euro liegt – rund
23 Milliarden Euro kostet und dass dem Fiskus – unter-
stellt, dass bei einem Durchschnittsverdienst von
2 500 Euro rund 200 Euro Steuern im Monat gezahlt
werden – 4,5 Milliarden Euro fehlen, genauso wie den
Sozialkassen. Das heißt, allein dieser Rückgang macht
50 Milliarden Euro pro Jahr aus. Nun haben wir endlich
die Trendwende geschafft; das ist unglaublich wichtig.
Es ist daher richtig, darüber zu sprechen. Diese Aktuelle
Stunde ist keine Showveranstaltung.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich bin fest überzeugt davon: Damit die positive Ent-
wicklung auf dem Arbeitsmarkt anhält, ist es zwingend
geboten, dass zu viel gezahlte Beiträge an die Arbeitneh-
mer und die Firmen zurückgezahlt werden. Die von der
Regierung beschlossene Senkung des Arbeitslosenversi-
cherungsbeitrags um 2,3 Prozentpunkte ist daher richtig,
genauso wie die Entscheidung, die Steuermehreinnah-
men für eine Verringerung der Nettokreditaufnahme und
für einen Einstieg in die Steuerfinanzierung der Kran-
kenversicherung zu nutzen, um die Beiträge zu stabili-
sieren.


(Klaus Brandner [SPD]: Richtig!)


Ich bin überzeugt, dass wir, wenn wir diesen Weg
konsequent weitergehen – indem wir jeden Spielraum,
der durch mehr Leistung entsteht, nutzen, um die Lohn-
nebenkosten zu reduzieren mit dem Ziel, dass die Men-
schen, die Arbeit haben, netto mehr in der Tasche haben
und dass die Arbeitskosten sinken –, erfolgreich sein
werden und so mehr sozialversicherungspflichtige Be-
schäftigung schaffen werden. Nur so werden wir letzt-
endlich die Probleme auf dem Arbeitsmarkt lösen kön-
nen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Diesen Weg konsequent weiterzugehen und nicht
neuen sozialen Populismus zu betreiben, ist für den Ar-
beitsmarkt wesentlich wichtiger, als wir uns alle vorstel-
len. Das Ganze dient dem Wohl unserer Gesellschaft,
dem Funktionieren der sozialen Sicherungssysteme und
letztlich der Sanierung der Staatsfinanzen und ist daher
im Sinne unserer Kinder und Enkel.

Schönen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


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(C (D Nun hat das Wort die Kollegin Silvia Schmidt für die PD-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Gestatten Sie mir, für die ständigen Schwarzeher und Jammerer vom Dienst deutliche Zahlen zu ennen, die wir mit unserer positiven, aktiv betriebenen irtschaftsund Arbeitsmarktpolitik insbesondere in en neuen Bundesländern erreicht haben. Diese Zahlen ann niemand leugnen. Wir sehen, die Arbeitsmarktsituation in Deutschland at sich deutlich verbessert, ganz besonders in den neuen undesländern, nur redet keiner darüber. Über den anderen Punkt redet auch niemand – der ird immer verdrängt –: Wirtschaft schafft Arbeitslätze, Politik kann nur Rahmenbedingungen setzen. Die atsache, dass sich bereits 56 000 Menschen weniger in er Arbeitslosigkeit befinden, ist ein positives Zeichen. as sollte man verdammt noch einmal zur Kenntnis nehen. Wir haben in die neuen Länder investiert und das ahlt sich nun aus. Der Bund hat für die Gemeinschaftsufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstrukur“ in den neuen Ländern von 2003 bis 2005 ,2 Milliarden Euro bereitgestellt. Mit den Fördermitteln urde ein Investitionsvolumen von rund 24 Milliarden uro angestoßen. Die gewerbliche Wirtschaft konnte so 6 000 zusätzliche Dauerarbeitsplätze in den neuen Bunesländern schaffen. 189 000 Arbeitsplätze wurden llein dadurch gesichert. Kleine und mittlere Unternehen haben hiervon profitiert, zum Beispiel die Meyen urger Möbel GmbH in Brandenburg. Da sind es 69 Arbeitsplätze und 13 Ausbildungsplätze. Das ist die ine Seite der Medaille. Die andere Seite ist natürlich die aktive Arbeitsmarktolitik seit dem Jahr 2005. 5,9 Milliarden Euro wurden on der Bundesagentur für Arbeit allein in die neuen änder investiert. Trotz des Rückgangs von Maßnahmen er aktiven Arbeitsförderung in den letzten Jahren, der n den neuen Ländern um die 20 Prozent betrug, ist die rbeitsmarktpolitik auf einem hohen Niveau weiterge ührt worden. Ich nenne Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation nd zur beruflichen Weiterbildung. Es gab insgesamt 00 000 Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nd das waren nicht nur solche zur Schaffung von 1-Euroobs. Es ist richtig, in die Zukunft, also in junge Menchen zu investieren. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606222000

(Beifall bei der SPD)

Silvia Schmidt (SPD):
Rede ID: ID1606222100

(Zuruf von der SPD: Doch!)


(Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: 1-Euro-Jobs!)


ie haben jetzt einen Rechtsanspruch. Für diese Integra-
ion wurden alleine seit 2005 rund 5,1 Milliarden Euro






(A) )



(B) )


Silvia Schmidt (Eisleben)

ausgegeben, davon 2,1 Milliarden Euro in den neuen
Bundesländern. Das sind alleine schon 40 Prozent. Bun-
desweit wurden über 600 000 Jugendliche unterstützt,
260 000 in den neuen Ländern. Das am 1. September ge-
startete Bund-Länder-Programm im Rahmen des Ausbil-
dungspaktes verpflichtet den Bund, bis 2009 zusätzlich
88 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.

Das Ergebnis all dieser Maßnahmen ist: Die Zahl der
Arbeitslosen im Alter von 15 bis 24 Jahren in den neuen
Ländern ist um über 24 000 Personen gesunken. Das
sind immerhin 13 Prozent. Das ist gut, wir kennen aber
durchaus noch die Zahlen der jugendlichen Arbeitslosen.
Wir haben dafür gesorgt, dass sich die jungen Leute qua-
lifizieren können. Das ist gerade in den neuen Bundes-
ländern wichtig; denn hier herrscht ein akuter Fachkräf-
temangel.

Wir haben auch noch folgende Programme für Lang-
zeitarbeitslose bzw. für die älteren Arbeitslosen gerade
in den neuen Bundesländern angeschoben: Das Bundes-
programm „Perspektive 50 plus – Beschäftigungspakte
für Ältere in den Regionen“ fördert 62 Regionalprojekte,
davon allein 23 Regionalprojekte in den neuen Bundes-
ländern. Das sind immerhin 40 Prozent der zur Verfü-
gung stehenden Mittel. Das heißt, hier wurden zusätzlich
über 1 100 Arbeitsplätze geschaffen. Daran kann man
nicht vorbeigehen. Das muss man einfach wahrnehmen.
Sonst fragt man sich, wie Arbeitsmarktpolitik in Zukunft
noch aussehen soll. Mit dem Projekt „30 000 Zusatzjobs
für Ältere ab 58 Jahren“ wurden weitere 7 300 Men-
schen in den neuen Ländern gefördert.


(Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Wir haben 1,6 Millionen Arbeitslose in den neuen Bundesländern!)


Das sind Ergebnisse, die sich sehen lassen können.
Ich fordere alle auf, besonders die Linkspartei, das zur
Kenntnis zu nehmen und zu sagen: Ja, das ist ein Schritt
in die richtige Richtung.


(Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Aber zu wenig!)


Rund 19 400 ältere Arbeitslose weniger in den neuen
Bundesländern – das ist ein Zeichen. Das sind immerhin
5 Prozent. Der Arbeitsmarkt in den neuen Ländern ist
ein guter Indikator für einen stabilen und nachhaltigen
Aufschwung. 47 000 neue sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse gibt es jetzt in den neuen
Bundesländern. Das ist genau wie in den alten Bundes-
ländern ein Zuwachs um 1 Prozent. Dieses Zeichen soll-
ten wir nicht missachten.

Wir verschließen die Augen vor den noch anstehen-
den Problemen nicht. Wir kennen die bedrückenden
Zahlen und wir werden auch reagieren. Das zeigen wir
– Klaus Brandner hat es vorhin deutlich gemacht –: Wir
wollen den dritten Arbeitsmarkt entwickeln.


(Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Wann denn?)


Aber verschließen Sie die Augen vor der Trendwende
nicht! Sie wollen Hoffnungslosigkeit pflegen. Das passt

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(C (D u Ihrem Image; das ist Ihr Weltbild. Sie wollen Stilltand, aber die Welt dreht sich weiter. Vielen Dank. Als letzter Redner in dieser Debatte hat nun der Kol ege Norbert Barthle für die CDU/CSU-Fraktion das ort. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606222200


Norbert Barthle (CDU):
Rede ID: ID1606222300

Sehr verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

nd Kollegen! Die heutige Aktuelle Stunde beschäftigt
ich auch mit dem Zusammenhang zwischen der Situa-
ion auf dem Arbeitsmarkt und den öffentlichen Haus-
alten. Lassen Sie mich auf diesen Aspekt noch etwas
ingehen.

Ich will zuallererst sagen: Die Wende auf dem Ar-
eitsmarkt wirkt sich auf die Situation unserer öffentli-
hen Haushalte ausgesprochen positiv aus. Das tut uns
llen gut.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Wie gut uns das tut, will ich denjenigen, die immer
on „Schönreden“ sprechen – Herr Kollege Niebel von
er FDP, Frau Dückert von den Grünen, Linke sowieso –,
urz vor Augen führen, indem ich einen kurzen Blick auf
ie Situation vor eineinhalb Jahren werfe. Noch im
ahre 2005 haben wir jeden Tag 1 000 sozialversiche-
ungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse verloren, Frau
ückert. Im Sommer des Jahres 2005 wurde ein Bundes-
aushalt für das Jahr 2006 aufgestellt, der das Bundes-
abinett vor ein finanzielles Desaster gestellt hat. Dieser
aushalt sah so schlimm aus, dass das Kabinett ihn noch
icht einmal zur Kenntnis genommen hat.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Die heutige Situation ist fundamental anders und
wohl wahr – ein Grund zur Freude.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


n dieser Situation besteht tatsächlich die Perspektive auf
ine nachhaltig positive Entwicklung. In diesen Tagen
ar in der „Stuttgarter Zeitung“ ein Kommentar zu le-

en, der in etwa lautete: Wäre Altbundeskanzler
chröder noch im Kanzleramt, würde er dort mit Sicher-
eit jede Woche ein Feuerwerk zünden. Das ist wohl
ahr.

Es ist richtig – ich stimme Minister Müntefering voll
nd ganz zu –: Der Schlüssel für die Sanierung unserer
aushalte, für die Konsolidierung des Bundeshaushalts,

ür die Aufrechterhaltung unserer sozialen Sicherungs-
ysteme ist der Arbeitsmarkt.


(Dirk Niebel [FDP]: Das haben wir immer gesagt! Das ist völlig richtig!)







(A) (C)



(B) )


Norbert Barthle

Wenn es uns gelingt, dafür zu sorgen, dass diese positive
Entwicklung anhält, dann werden alle unsere Probleme
wesentlich leichter zu lösen sein.


(Dirk Niebel [FDP]: Unstreitig! Klatscht mal! – Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Der beste Beleg dafür ist tatsächlich die Steuerschät-
zung, die uns vor wenigen Tagen vorgelegt wurde. Diese
Steuerschätzung verspricht uns für die Jahre 2006 und
2007 Steuermehreinnahmen von nahezu 40 Milliarden
Euro. Das ist der größte Anstieg seit der deutschen Wie-
dervereinigung. Das versetzt uns in die gute Situation,

Branding, das neue Markenzeichen dieser Koalition
wird,


(Dirk Niebel [FDP]: Großartig!)


dann haben wir Großartiges geleistet. Es ist ein Riesen-
erfolg für diese Koalition.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dirk Niebel [FDP]: Was müssen die Arbeitslosen zu solchen Worten sagen!)


Wie wichtig das ist, wissen wir nicht nur deshalb,
weil ein konsolidierter Bundeshaushalt Voraussetzung
ist für solide Politik, für einen handlungsfähigen Staat
beim Haushalt 2006 – wie wir immer sagen, ein Über-

gangshaushalt – deutlich nachsteuern zu können.

Auch wenn von den annähernd 40 Milliarden nur
knapp 19 Milliarden Euro beim Bund ankommen – vom
Rest profitieren Gott sei Dank die Länder und die Ge-
meinden, die somit wieder mehr investieren können –, so
muss man festhalten, dass wir den größten Teil der fast
9 Milliarden Euro Mehreinnahmen für das Jahr 2006
dazu verwenden, die Nettokreditaufnahme deutlich ab-
zusenken: Statt 38,3 Milliarden Euro werden wir bei
etwa 30 Milliarden Euro landen, vielleicht sogar darun-
ter. Das wäre trotz dieser hohen Kreditaufnahme immer-
hin ein positives Zeichen. Wir würden die Maastrichtkri-
terien dann nicht mehr reißen, sondern bei 2,2 Prozent
landen. Damit würden wir einen Konsolidierungspfad
einschlagen, den wir hoffentlich weiterhin beschreiten
können.

Wie sieht die Situation im Jahr 2007 aus? Gerade jetzt
führen wir im Haushaltsausschuss die abschließenden
Beratungen zum Haushalt 2007 durch. Wir werden auch
dort die knapp 9 Milliarden Euro Steuermehreinnahmen
sinnvoll verwenden. 3 Milliarden Euro davon sind schon
etatisiert. Von den restlichen 6 Milliarden Euro fließen
etwa 4 Milliarden Euro in den Bereich Haushaltsrisiken
auf dem Gebiet des Arbeitsmarktes. Die restlichen gut
2 Milliarden Euro werden wir zur Absenkung der Netto-
kreditaufnahme verwenden. Das heißt, wir senken die
Neuverschuldung, und zwar auf voraussichtlich etwa
19,6 Milliarden Euro. Das wäre die geringste Neuver-
schuldung seit der deutschen Wiedervereinigung.

Wenn als Botschaft aus dieser Aktuellen Stunde und
aus den Beratungen im Hohen Hause in diesen Tagen
von uns nach außen getragen wird, dass die große Koali-
tion, die Koalition aus SPD und CDU/CSU, ein Syno-
nym für Haushaltskonsolidierung ist, dass dies das neue

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(D nd auch für die immer wichtiger werdende Generatioengerechtigkeit. Das, Kollegin Dückert, ist auch Nachaltigkeit im besten Sinne des Wortes. Sie hätten lange enug Zeit gehabt, das zu realisieren. Jetzt dürfen Sie es enigstens beklatschen. (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollen von mir beklatscht werden? Dann müssen Sie was Besseres vorbringen!)


Wie wichtig das ist, vermittle ich meinen Wählerin-
en und Wählern im Wahlkreis immer so: Nur 1 Milli-
rde neue Schulden bedeuten 30 Millionen neue Zinsen
ahr für Jahr. 30 Millionen Zinsen bedeuten: Eine Orts-
mfahrung im Wahlkreis kann nicht gebaut werden. Das
ilt Jahr für Jahr. Bei 20 Milliarden neuen Schulden sind
s Jahr für Jahr 20 Ortsumfahrungen, die nicht gebaut
erden können. Deshalb müssen wir gemeinsam diesen
eg weiter beschreiten.

Diese große Koalition hat die Kraft, die Neuverschul-
ung noch weiter herunterzufahren. Die Situation auf
em Arbeitsmarkt gibt uns dazu die notwendigen Vo-
aussetzungen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Gerda Hasselfeldt (CSU):
Rede ID: ID1606222400

Die Aktuelle Stunde ist damit beendet.

Wir sind am Schluss unserer heutigen Tagesordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bundes-
ges auf morgen, Donnerstag, den 9. November 2006,
Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.