Protokoll:
16007

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 7

  • date_rangeDatum: 14. Dezember 2005

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:56 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/7 (Drucksachen 16/162, 16/220) . . . . . . . . . c) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Arbeitszeitgesetzes (… Arbeitszeitänderungsgesetz – … ArbZÄG) (Drucksache 16/219) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Wahlen zu Gremien a) – Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Einsetzung des Gremiums gemäß § 4 a des Bundeswertpapierverwal- tungsgesetzes (Drucksache 16/175) . . . . . . . . . . . . . . – Wahl der Mitglieder des Gremiums gemäß § 4 a des Bundeswertpapier- verwaltungsgesetzes (Drucksachen 16/176, 16/177, 16/178, 16/179, 16/180) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) – Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung des Vertrauensgremiums 355 B 355 C 356 D 356 D 357 A 361 D Deutscher B Stenografisch 7. Sitzu Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: a) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Unterstützung der Überwachungsmission AMIS der Afri- kanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) und 1564 (2004) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksache 16/100) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch W E b 355 A 355 B Abs. 4 des Gesetzes über die parla- mentarische Kontrolle nachrichten- dienstlicher Tätigkeit des Bundes undestag er Bericht ng 4. Dezember 2005 t : (Kontrollgremiumgesetz – PKGrG) (Drucksache 16/169) . . . . . . . . . . . . . . – Wahl der Mitglieder des Parlamen- tarischen Kontrollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Kontrollgremiumge- setz – PKGrG) (Drucksachen 16/170, 16/171, 16/172, 16/173, 16/174) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) – Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: 356 A 356 B 356 D 361 C gemäß § 10 a Abs. 2 der Bundes- haushaltsordnung (Drucksache 16/181) . . . . . . . . . . . . . . 357 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Wahl der Mitglieder des Vertrauens- gremiums gemäß § 10 a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksachen 16/182, 16/183, 16/184, 16/185, 16/186) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Befragung der Bundesregierung: Entwurf ei- nes Gesetzes zur Stärkung der Rückgewin- nungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten; Einführung eines elektroni- schen Handels-, Genossenschafts- und Un- ternehmensregisters; Gesetzentwurf zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Hildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Fragestunde (Drucksache 16/157) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 2 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Erhöhung der kommunalen Inverstitions- quote nach starkem Rückgang zwischen 1995 und 2004 Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . M H G d E m s d A D Z H M H S A A U Z H M D Q b g A G Z D K S D M B D A w d A G Z B D 357 B 357 C 365 A 357 C 358 D 359 A 359 C 359 C 360 A 360 B 360 D 360 D 361 A 361 B 362 A 362 B 362 D ündliche Frage 3 ellmut Königshaus (FDP) ründe für die Umbenennung des Bun- esministeriums für Verbraucherschutz, rnährung und Landwirtschaft in Bundes- inisterium für Ernährung, Landwirt- chaft und Verbraucherschutz und da- urch entstehende Kosten ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 4 ellmut Königshaus (FDP) chall- und Erschütterungsschutz an der nhalter Bahn ntwort lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 12 r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) ualifizierungs- und Beschäftigungsange- ote an Empfänger von Arbeitslosen- eld II, Bearbeitungszeiten für Anträge ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . usatzfragen r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . ornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 13 rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) uszahlungszeitpunkt der nach dem Ent- urf zum SGB-II-Änderungsgesetz geän- erten Regelleistung in den neuen Ländern ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . usatzfrage rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 363 C 363 D 364 A 364 B 365 B 365 D 366 B 366 C 367 A 367 C 367 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 III Mündliche Frage 14 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Schadensumfang durch die der Bundes- agentur für Arbeit gelieferte Software A2LL Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . Zusatzfragen Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 15 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Umzugsaufforderungen durch die kommu- nalen Kostenträger aufgrund nicht ange- messener Unterbringungskosten seit Ende Juni 2005 Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . Zusatzfragen Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 16 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verstöße der Kommunen in Angelegenhei- ten der Wohnkosten gegen die Vorschriften des SGB II Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . Zusatzfrage Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Dr. Rainer Stinner (FDP) Kenntnisse der Bundesregierung über das Festhalten von Personen ohne Anklage und Prozess im Militärcamp Bondsteel im Kosovo Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 24 Dr. Rainer Stinner (FDP) Militärcamp Bondsteel als militärisches Gefängnis der KFOR? Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . M P M b t A G Z P M P E g u A G Z P M D M S P d F b F A C Z D P M D M S C d k A C Z D W 368 A 368 B 368 C 368 D 369 B 369 C 369 D 370 A 370 C 370 C ündliche Frage 25 aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) aßnahmen der Bundesregierung im Hin- lick auf die Zustände im US-KFOR-Mili- ärcamp Bondsteel im Kosovo ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfragen aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . ündliche Frage 26 aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) rkenntnisse der Bundesregierung über efangen genommene „Nordafrikaner“ nd deren weitere Behandlung ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . usatzfrage aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . ündliche Frage 55 r. Norman Paech (DIE LINKE) aßnahmen der Bundesregierung zur icherstellung der Nichtbeteiligung von ersonen bzw. Bundeswehrangehörigen, ie im Rahmen der Operation Enduring reedom tätig sind, an Folterung oder Ver- ringung von Gefangenen in Staaten mit olterpraxis ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . ündliche Frage 56 r. Norman Paech (DIE LINKE) aßnahmen der Bundesregierung zur icherstellung der Nichtbeteiligung von im ENTCOM-Hauptquartier tätigen Bun- eswehrangehörigen an der Planung völ- errechtlicher Maßnahmen ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 371 A 371 B 371 C 371 C 372 B 372 D 373 B 373 B 373 C 374 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: Berichte über angebli- che Gefangenentransporte sowie die Ver- bringung deutscher und anderer Staatsan- gehöriger durch US-Stellen und das Verhalten von Bundesdienststellen in die- sem Zusammenhang Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut- schen Bundestages, die an der Wahl der Mit- glieder des Parlamentarischen Kontrollgre- miums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrich- tendienstlicher Tätigkeit des Bundes teilge- nommen haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A N s M B n A N s g A n A M D H 1 d n m K A D A M A E s t R A U A M M E r f J A H 374 C 377 D 379 C 380 D 382 C 384 B 385 C 386 D 388 C 389 A 390 A 390 D 391 B 392 A 392 D 393 B 393 B 394 B 394 D 395 A 395 B nlage 3 amensverzeichnis der Mitglieder des Deut- chen Bundestages, die an der Wahl der itglieder des Gremiums gemäß § 4 a des undeswertpapierverwaltungsgesetzes teilge- ommen haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 amensverzeichnis der Mitglieder des Deut- chen Bundestages, die an der Wahl der Mit- lieder des Vertrauensgremiums gemäß § 10 a bs. 2 der Bundeshaushaltsordnung teilge- ommen haben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 1 r. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) öhe der für 2002 bis 2005 in den Tabellen 8 und 19 im Finanzbericht 2005 des Bun- esfinanzministeriums nicht ausgewiese- en veranschlagten Steuermindereinnah- en durch Steuervergünstigungen in der ulturpolitik ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Frage 5 lexander Ulrich (DIE LINKE) ventuelle Kenntnis der rheinland-pfälzi- chen Regierung von den Gefangenen- ransporten der CIA von der US-Airbase amstein ntwort lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Frage 6 ichael Leutert (DIE LINKE) ventuelle Unterrichtung des Parlamenta- ischen Kontrollgremiums über den Ent- ührungsfall el-Masri bereits 2004 bzw. im anuar 2005 ntwort ildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . . 398 A 400 A 402 B 404 A 404 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 V Anlage 8 Mündliche Fragen 7 und 8 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Eventuelle Absprachen zwischen syrischen und bundesdeutschen Regierungsstellen bezüglich der Vernehmung des deutschen Staatsbürgers Z. in Syrien sowie eventuelle Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Sicherheitsbehörden bezüglich des deut- schen Staatsbürgers el-Masri Antwort Hildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 9 Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zuständigkeit des Deutschen Bundestages sowie seiner Ausschüsse für eine Auf- klärung von Tätigkeiten fremder Ge- heimdienste in Deutschland gemäß § 1 Kontrollgremiumgesetz angesichts der ent- gegengesetzten Aussage der Bundeskanzle- rin am 5. Dezember 2005 Antwort Hildegard Müller, Staatsministerin BK. . . . . . Anlage 10 Mündliche Fragen 10 und 11 Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) Vorlage der statistischen Beschreibung der sozialen Sicherungssysteme im Rahmen des Sozialberichts Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . Anlage 11 Mündliche Frage 17 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zahl der durch US-amerikanische Regie- rungsstellen festgehaltenen und entgegen geltendem Völkerrecht behandelten deut- schen Staatsbürger Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . A M H D E B t E K A G A M W Ü U d d H f A G A M A E v A G A M S D S d a A G A M D S s u D A G 404 B 404 C 405 A 405 B nlage 12 ündliche Frage 18 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) rgebnisse der Gespräche zwischen der undeskanzlerin und der US-Außenminis- erin am 7. Dezember 2005 bezüglich der ntführung des deutschen Staatsbürgers haled el-Masri durch die CIA ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Fragen 19 und 20 olfgang Gehrcke (DIE LINKE) berprüfung der Verträge zwischen den SA und der Bundesrepublik Deutschland, ie die militärische Präsenz der USA auf eutschem Territorium betreffen, vor dem intergrund angeblicher CIA-Geheim- lüge über dem Bundesgebiet ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Frage 21 lexander Ulrich (DIE LINKE) ventuelle Gefangenentransporte der CIA on der US-Airbase Ramstein ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . nlage 15 ündliche Frage 22 ilke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) icherstellung der Information der Bun- esregierung über Gefangenentransporte us, über oder durch Deutschland ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . nlage 16 ündliche Frage 27 r. Hakki Keskin (DIE LINKE) icherstellung der Einhaltung der deut- chen Souveränität, der Menschenrechte nd des Völkerrechts in den US-Basen in eutschland ntwort ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 405 C 405 D 406 A 406 B 406 B VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Anlage 17 Mündliche Frage 28 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zahl und Behandlung der von US-ameri- kanischen Regierungsstellen eventuell ohne richterlichen Beschluss außerhalb der USA festgehaltenen deutschen Staatsbürger Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Fragen 29 und 30 Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) Zweck von Bewegungen und Landungen getarnter CIA-Flugzeuge in Deutschland; Maßnahmen nach Kenntnis von Vorwür- fen hinsichtlich Entführung und Misshand- lung des Deutschen el-Masri Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Anlage 19 Mündliche Frage 31 Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Sicherstellung der Beachtung völkerrecht- licher Vorgaben jedenfalls bei deutschen Gefangenen der USA Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Anlage 20 Mündliche Frage 32 Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Bewertung der amerikanischen Rechtsauf- fassung über Rechte nach den Zusatzpro- tokollen zur Genfer Konvention für Un- lawful Combatants Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Anlage 21 Mündliche Frage 33 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Schutz jedenfalls deutscher Staatsbürger vor jahrelanger Inhaftierung wie zum Bei- spiel in Guantanamo Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . A M M W a A P A M J R V r A P A M J D A s s F A P A M P V s n t d A P A M P W s o h A P 406 C 406 D 407 B 407 C 407 C nlage 22 ündliche Frage 34 onika Knoche (DIE LINKE) eitergabe von Daten über Khaled el-Masri n die USA ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . nlage 23 ündliche Fragen 35 und 36 an Korte (DIE LINKE) eise einer Delegation zum Zwecke der ernehmung von H. Z. nach Syrien und de- en Ergebnisse ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . nlage 24 ündliche Frage 37 osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) ktenvermerke über von US-Regierungs- tellen etwa erhaltene Informationen hin- ichtlich el-Masri oder ähnlich gelagerter älle, Vertraulichkeitseinstufung ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . nlage 25 ündliche Frage 38 etra Pau (DIE LINKE) ereinbarkeit des Verschwiegenheitsver- prechens des ehemaligen Bundesinnenmi- isters Schily gegenüber dem US-Botschaf- er über die Entführung von el-Masri urch den CIA mit seinem Amtseid ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . nlage 26 ündliche Frage 39 etra Pau (DIE LINKE) eitergabe von Daten über dem islamisti- chen/internationalen Terrorismus zuge- rdnete Personen durch deutsche Sicher- eitsbehörden an die USA ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . 407 D 408 A 408 B 408 B 408 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 VII Anlage 27 Mündliche Fragen 40 und 41 Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) Unterbindung der Verschleppung von Per- sonen durch die CIA von deutschem Terri- torium und über deutschem Luftraum; Zurückhaltung der Informationen im Fall el-Masri gegenüber der Staatsanwaltschaft München Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . Anlage 28 Mündliche Frage 42 Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Information des ehemaligen Bundesinnen- ministers Schily über das Ersuchen der Staatsanwaltschaft München an das BKA zur Mithilfe an der Aufklärung des Falles el-Masri und Weitergabe des Kenntnis- standes an das BKA oder die Staatsanwalt- schaft München Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . Anlage 29 Mündliche Fragen 43 und 44 Ulla Jelpke (DIE LINKE) Übermittlung der Ergebnisse von Verhören durch syrische Stellen an deutsche Behör- den; Protokolle der Vernehmung von H. Z. durch BKA, BND und BfV in Syrien Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . Anlage 30 Mündliche Frage 45 Monika Knoche (DIE LINKE) Weitergabe von Daten über ein Ermitt- lungsverfahren gegen el-Masri durch deut- sche Strafverfolgungsbehörden an die USA Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ Anlage 31 Mündliche Frage 46 Michael Leutert (DIE LINKE) Vereinbarkeit von Zwangsverschleppun- gen durch die CIA mit deutschem Recht und Völkerrecht Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ A M H B F S K A A A M H R S A A A M S D R t g A A A M V D V g r s E A A A M I D R s d U A A 408 C 409 A 409 B 409 B 409 C nlage 32 ündliche Frage 47 eike Hänsel (DIE LINKE) efragung der ehemaligen Minister ischer und Schily sowie des damaligen taatssekretärs Steinmeier über ihre enntnisse im Fall el-Masri ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ nlage 33 ündliche Frage 48 eike Hänsel (DIE LINKE) echtliche Unterstützung des deutschen taatsbürgers el-Masri gegenüber den USA ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ nlage 34 ündliche Frage 49 ilke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) echte der USA auf/über deutschem Terri- orium hinsichtlich der Behandlung Gefan- ener ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ nlage 35 ündliche Fragen 50 und 51 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) ernehmung der von anderen Staaten ille- al festgehaltenen deutschen Staatsangehö- igen durch deutsche Bundesbedienstete owie Verwendung der dabei gewonnenen rkenntnisse ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ nlage 36 ündliche Frage 52 rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) echtswidrigkeit von Festnahmen deut- cher Staatsangehöriger durch US-Behör- en außerhalb des Hoheitsgebietes der SA und außerhalb von Kriegsgebieten ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ 409 D 410 A 410 B 410 C 410 D VIII Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Anlage 37 Mündliche Fragen 53 und 54 Jürgen Koppelin (FDP) Kosten für den Umbau eines Gebäudes für den Stab Einsatzflottille im Marinestütz- punkt Kiel; Kenntnis von den Umbaukos- ten bei der Entscheidung zur Auflösung des Marinestandorts Olpenitz Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg schlossenen Reduzierung der Datenanfor- derungen für den Bereich von 1 bis 10 t/a; Bewertung der Beschlüsse des Europäi- schen Parlaments zur europäischen Che- mikalienverordnung (REACH) hinsichtlich einer Reduzierung der Kosten im Gesund- heitswesen Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . Anlage 41 411 A 411 D Anlage 38 Mündliche Frage 57 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Vom EU-Parlament im Zusammenhang mit der neuen europäischen Chemikalien- verordnung (REACH) beschlossene befris- tete Zulassung von gefährlichen Stoffen, Auswirkungen auf den Schutz der Ver- braucher Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . Anlage 39 Mündliche Frage 58 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Auswirkungen der vom Europäischen Par- lament in erster Lesung beschlossenen Notifizierungspflicht für besonders gefähr- liche Stoffe in Produkten auf Verbesserun- gen beim Verbraucherschutz Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . Anlage 40 Mündliche Fragen 59 und 60 Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Berücksichtigung des Schutzes der Ge- sundheit der im Entwurf zur europäischen Chemikalienverordnung (REACH) be- M S D A l f v C h A A A M S D E d A A A M G D A C l a A A 411 B 411 C ündliche Frage 61 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) uswirkungen der vom Europäischen Par- ament in erster Lesung beschlossenen An- orderungen für eine Produktionsmenge on 1 bis 10 t/a auf eine Verbesserung der hemikaliensicherheit für bislang weitge- end ungeprüfte Altstoffe ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . nlage 42 ündliche Frage 62 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) ventuelle Überlastung der zu schaffen- en europäischen Chemikalienagentur ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . nlage 43 ündliche Fragen 63 und 64 erhard Schick (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) uswirkungen der neuen europäischen hemikalienverordnung (REACH) bezüg- ich Registrierung von Stoffen vor allem uf mittelständische Unternehmen ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . 412 A 412 A 412 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 355 (A) ) (B) ) 7. Sitzu Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 395 (A) ) (B) ) Otto Bernhardt Georg Brunnhuber Dirk Fischer (Hamburg) Peter Götz Clemens Binninger Gitta Connemann Dr. Maria Flachsbarth Dr. Wolfgang Götzer Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Michael Brand Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Monika Brüning Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Eberhard Gienger Ralf Göbel Dr. Reinhard Göhner Josef Göppel Hempelmann, Rolf SPD 14.12.2005 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.12.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.12.2005 Kopp, Gudrun FDP 14.12.2005 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 14.12.2005 Lötzer, Ursula DIE LINKE 14.12.2005 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.12.2005 S U W W W W Z Anlage 2 Verzeich der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der trollgremiums gemäß §§ 4 und 5 Abs. 4 des Gesetzes ü dienstlicher Tätigkeit des Bundes teilgenommen haben CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Albach Peter Altmaier Norbert Barthle Dr. Wolf Bauer Günter Baumann Carl-Eduard von Bismarck Renate Blank Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Klaus Brähmig L H A T M M A G I (D teppuhn, Andreas SPD 14.12.2005 hl, Hans-Jürgen SPD 14.12.2005 ächter, Gerhard CDU/CSU 14.12.2005 ieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 14.12.2005 öhrl, Dagmar CDU/CSU 14.12.2005 olf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.12.2005 öllmer, Manfred Helmut SPD 14.12.2005 nis Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kon- ber die parlamentarische Kontrolle nachrichten- eo Dautzenberg ubert Deittert lexander Dobrindt homas Dörflinger arie-Luise Dött aria Eichhorn nke Eymer (Lübeck) eorg Fahrenschon lse Falk Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.12.2005 Gradistanac, Renate SPD 14.12.2005 Großmann, Achim SPD 14.12.2005 Schily, Otto SPD 14.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 14.12.2005 Seehofer, Horst CDU/CSU 14.12.2005 Anlage 1 Abgeordnete(r) Bodewig, Kurt SPD Ernst, Klaus DIE L Ernstberger, Petra SPD Liste der entschuldigt entschuldigt bis einschließlich 14.12.2005 INKE 14.12.2005 14.12.2005 D R A Anlagen zum Ste en Abgeordneten r. Reimann, Carola SPD oth (Augsburg), Claudia BÜN DIE G bgeordnete(r) (Cnografischen Bericht 14.12.2005 DNIS 90/ RÜNEN 14.12.2005 entschuldigt bis einschließlich 396 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 (A) ) (B) ) Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Markus Grübel Manfred Grund Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Holger Haibach Gerda Hasselfeldt Ursula Heinen Uda Carmen Freia Heller Michael Hennrich Jürgen Herrmann Bernd Heynemann Ernst Hinsken Peter Hintze Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Anette Hübinger Hubert Hüppe Susanne Jaffke Dr. Peter Jahr Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Andreas Jung (Konstanz) Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Eckart von Klaeden Jürgen Klimke Julia Klöckner Jens Koeppen Kristina Köhler (Wiesbaden) Manfred Kolbe Norbert Königshofen Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Dr. Martina Krogmann Johann-Henrich Krummacher Dr. Hermann Kues Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Dr. Maximilian Lehmer Paul Lehrieder Ingbert Liebing Eduard Lintner Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) Patricia Lips Dr. Michael Luther Dorothee Mantel Stephan Mayer (Altötting) Wolfgang Meckelburg D D F L M H P D M D H C S B B H M D F E H R D U D S D B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A D H D D K N G B C A In D D B W K B T J r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk ans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller ildegard Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ernd Neumann (Bremen) enry Nitzsche ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble artmut Schauerte r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Richard Schiewerling orbert Schindler eorg Schirmbeck ernd Schmidbauer hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mühlheim) go Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte ilhelm Josef Sebastian urt Segner ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer J E C G A M L M A D A V A M K M P G I K A K W E M W W S D G G N I R E D D K S D U K D U P L V C G D K W B E M U M D C M D D K M D ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger ena Strothmann ichael Stübgen ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) ngo Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker atthias Wissmann olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann erd Andres iels Annen ngrid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert r. Herta Däubler-Gmelin arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel E G D S S H G K A E G R G D P S M Ir G A D M K G W W H B K A M N H R D G P G S P G Ir F E K C L B J J J U D U C A D W F K R A E N V D A (C (D lvira Drobinski-Weiß arrelt Duin etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel ernot Erler arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke ünter Gloser ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn erstin Griese abriele Groneberg olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ichael Hartmann (Wackernheim) ina Hauer ubertus Heil einhold Hemker r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer is Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger runhilde Irber ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 397 (A) (C) (B) ) Jürgen Kucharczyk Helga Kühn-Mengel Ute Kumpf Dr. Angelica Schwall-Düren Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Dr. Werner Hoyer Michael Kauch Dr. Heinrich L. Kolb Katrin Kunert Oskar Lafontaine Dr. Uwe Küster Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Waltraud Lehn Helga Lopez Gabriele Lösekrug-Möller Dirk Manzewski Lothar Mark Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Petra Merkel (Berlin) Ulrike Merten Dr. Matthias Miersch Ursula Mogg Marko Mühlstein Detlef Müller (Chemnitz) Michael Müller (Düsseldorf) Gesine Multhaupt Franz Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Thomas Oppermann Holger Ortel Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Christoph Pries Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Mechthild Rawert Steffen Reiche (Cottbus) Maik Reichel Gerold Reichenbach Christel Riemann- Hanewinckel Walter Riester Sönke Rix René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Ortwin Runde Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Bernd Scheelen Dr. Hermann Scheer Marianne Schieder Dr. Frank Schmidt Ulla Schmidt (Aachen) Silvia Schmidt (Eisleben) Heinz Schmitt (Landau) Carsten Schneider (Erfurt) Olaf Scholz Ottmar Schreiner Reinhard Schultz (Everswinkel) Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe R W D J D L R C D J D J J W J F R S J D H A P G G D L D A D E D W H U B F J D C D U R A E P M J U O P H D H M J D H E B ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner olfgang Thierse örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Rainer Wend ydia Westrich r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks hristian Ahrendt aniel Bahr (Münster) we Barth ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach tto Fricke aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann iriam Gruß oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein lke Hoff irgit Homburger H J H S H I S M M H P J B D H D C G J F D M D D D C F C D D D H M D H K D H E D R S D W D W D D H L H C I D U D D K M J ellmut Königshaus ürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht na Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger ichael Link arkus Löning orst Meierhofer atrick Meinhardt an Mücke urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz örg Rohde rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms r. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) artin Zeil IE LINKE üseyin-Kenan Aydin arin Binder r. Lothar Bisky eidrun Bluhm va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dagdelen r. Diether Dehm erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann olfgang Gehrcke-Reymann iana Golze r. Gregor Gysi eike Hänsel utz Heilmann ans-Kurt Hill ornelia Hirsch nge Höger-Neuling r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen r. Hakki Keskin atja Kipping onika Knoche an Korte M D U D K K W D P B E P V D D F D D A G J B D K M V C B G A E D D K A B W P P D U S R M U M A J W B K E C Ir G R S H D J J (D ichael Leutert r. Gesine Lötzsch lrich Maurer orothee Menzner ornelia Möller ersten Naumann olfgang Neskovic r. Norman Paech etra Pau odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) r. Herbert Schui r. Ilja Seifert rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich ert Winkelmeier örn Wunderlich ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender rietje Bettin lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ai Boris Gehring nja Hajduk ritta Haßelmann infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) r. Anton Hofreiter te Koczy ylvia Kotting-Uhl enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann erzy Montag infried Nachtwei rigitte Pothmer rista Sager lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk erhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn ans-Christian Ströbele r. Harald Frank Terpe ürgen Trittin osef Philip Winkler 398 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 (A) ) (B) ) Ralf Göbel Dr. Norbert Lammert Dr. Wolfgang Schäuble Uwe Beckmeyer Dr. Reinhard Göhner Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Katharina Landgraf Dr. Maximilian Lehmer Paul Lehrieder Ingbert Liebing Eduard Lintner Hartmut Schauerte Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Richard Schiewerling Norbert Schindler Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Petra Bierwirth Lothar Binding (Heidelberg) Anlage 3 der Mitglieder des Deutsch des Bundeswertpapierverw CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Albach Peter Altmaier Norbert Barthle Dr. Wolf Bauer Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Otto Bernhardt Clemens Binninger Carl-Eduard von Bismarck Renate Blank Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Klaus Brähmig Michael Brand Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Monika Brüning Georg Brunnhuber Gitta Connemann Leo Dautzenberg Hubert Deittert Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Maria Eichhorn Anke Eymer (Lübeck) Georg Fahrenschon Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger R H M M M M K O H G U U M J B E P R K F J A H S D D D A B H S A B V S E J J J K M N D H T M G D D J D A Verzeich en Bundestages, die an der altungsgesetzes teilgenomm einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters arl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt rsula Heinen da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken eter Hintze obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ens Koeppen ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann ohann-Henrich Krummacher r. Hermann Kues ndreas G. Lämmel D P D D S W D D F L M H P D M D H C S B B H M D F E H R D U D S D B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A nis Wahl der Mitglieder des Gr en haben r. Klaus W. Lippold (Offenbach) atricia Lips r. Michael Luther orothee Mantel tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk ans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller ildegard Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ernd Neumann (Bremen) enry Nitzsche ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) G B C A In D D B U W K B T J J E C G A M L M A D A V A M K M P G In K A K W E M W W S D G G N In R E D D S D (C (D emiums gemäß § 4 a eorg Schirmbeck ernd Schmidbauer hristian Schmidt (Fürth) ndreas Schmidt (Mühlheim) go Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian urt Segner ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger ena Strothmann ichael Stübgen ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker atthias Wissmann olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann erd Andres iels Annen grid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels abine Bätzing irk Becker Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 399 (A) ) (B) ) Volker Blumentritt Clemens Bollen Gerd Bollmann Dr. Gerhard Botz Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Martin Burkert Dr. Michael Bürsch Christian Carstensen Marion Caspers-Merk Dr. Peter Danckert Dr. Herta Däubler-Gmelin Karl Diller Martin Dörmann Dr. Carl-Christian Dressel Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Detlef Dzembritzki Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel Gernot Erler Karin Evers-Meyer Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Günter Gloser Angelika Graf (Rosenheim) Dieter Grasedieck Monika Griefahn Kerstin Griese Gabriele Groneberg Wolfgang Grotthaus Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Alfred Hartenbach Michael Hartmann (Wackernheim) Nina Hauer Hubertus Heil Reinhold Hemker Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Gabriele Hiller-Ohm Stephan Hilsberg Petra Hinz (Essen) Gerd Höfer Iris Hoffmann (Wismar) Frank Hofmann (Volkach) Eike Hovermann Klaas Hübner Christel Humme Lothar Ibrügger B J J J U D U C D W F K R A E N V D A J H U D C C D W H G D L C K H M P U D U M D M G F D A T H H J J C D F M S M G C W S R D K M O runhilde Irber ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles homas Oppermann olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) aik Reichel erold Reichenbach hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde M A A B D M D U S H C O O R S E F D D R R W D J D L R C D J D J J W J F R S J D H A P G G D L D A D E D W H U B F J D C D U R arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder r. Frank Schmidt lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner olfgang Thierse örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Rainer Wend ydia Westrich r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks hristian Ahrendt aniel Bahr (Münster) we Barth ainer Brüderle A E P M J U O P H D H M J D H E B D M D H J H S H In S M M H P J B D H D C G J F D M D D D C F C D D D H M D H K D H E D R S D W D (C (D ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach tto Fricke aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen ans-Michael Goldmann iriam Gruß oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus ürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger ichael Link arkus Löning orst Meierhofer atrick Meinhardt an Mücke urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz örg Rohde rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms r. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) artin Zeil IE LINKE üseyin-Kenan Aydin arin Binder r. Lothar Bisky eidrun Bluhm va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dagdelen r. Diether Dehm erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann 400 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 (A) ) (B) ) Dr. Christoph Bergner (Hof) Anette Hübinger Paul Lehrieder Clemens Binninger Carl-Eduard von Bismarck Renate Blank Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Klaus Brähmig Michael Brand Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Monika Brüning Georg Brunnhuber Gitta Connemann Leo Dautzenberg Hubert Deittert Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Maria Eichhorn Anke Eymer (Lübeck) D H D D N E R D J P D U R H M M M M K O H G r. Michael Fuchs ans-Joachim Fuchtel r. Peter Gauweiler r. Jürgen Gehb orbert Geis berhard Gienger alf Göbel r. Reinhard Göhner osef Göppel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters arl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt S D D D A B H S A B V S E J J J K M N D H T usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ens Koeppen ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey E D P D D S W D D F L M H P D M D H C S B duard Lintner r. Klaus W. Lippold (Offenbach) atricia Lips r. Michael Luther orothee Mantel tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk ans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller ildegard Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) Otto Bernhardt Jochen-Konrad Fromme Hubert Hüppe Ingbert Liebing Peter Altmaier Norbert Barthle Dr. Wolf Bauer Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Veronika Bellmann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich Bernd Heynemann Ernst Hinsken Peter Hintze Robert Hochbaum Klaus Hofbauer Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Johann-Henrich Krummacher Dr. Hermann Kues Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Dr. Maximilian Lehmer Wolfgang Gehrcke-Reymann Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger-Neuling Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Oskar Lafontaine Michael Leutert Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothee Menzner K K W D P B E P V D D D F D D A G J S Anlage 4 der Mitglieder des Deutsc gemäß § 10 a Abs. 2 der Bu CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Albach G Il D E ornelia Möller ersten Naumann olfgang Neskovic r. Norman Paech etra Pau odo Ramelow lke Reinke aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) r. Herbert Schui r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich ert Winkelmeier örn Wunderlich abine Zimmermann B D K M V C B M G A E D D H K A B W P P D Verzeich hen Bundestages, die an de ndeshaushaltsordnung teilg eorg Fahrenschon se Falk r. Hans Georg Faust nak Ferlemann U U M J ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) olker Beck (Köln) ornelia Behm irgitt Bender atthias Berninger rietje Bettin lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans Josef Fell ai Boris Gehring nja Hajduk ritta Haßelmann infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) r. Anton Hofreiter U S R M U M A J W B K E C Ir G R S H D J W J nis r Wahl der Mitglieder des enommen haben rsula Heinen da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann M G D D (C (D te Koczy ylvia Kotting-Uhl enate Künast arkus Kurth ndine Kurth (Quedlinburg) onika Lazar nna Lührmann erzy Montag infried Nachtwei rigitte Pothmer rista Sager lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk erhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn ans-Christian Ströbele r. Harald Frank Terpe ürgen Trittin olfgang Wieland osef Philip Winkler Vertrauensgremiums ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 401 (A) ) (B) ) Bernd Neumann (Bremen) Henry Nitzsche Michaela Noll Dr. Georg Nüßlein Franz Obermeier Eduard Oswald Henning Otte Rita Pawelski Dr. Peter Paziorek Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Dr. Friedbert Pflüger Beatrix Philipp Ronald Pofalla Ruprecht Polenz Daniela Raab Thomas Rachel Hans Raidel Dr. Peter Ramsauer Peter Rauen Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Klaus Riegert Dr. Heinz Riesenhuber Franz Romer Johannes Röring Kurt J. Rossmanith Dr. Norbert Röttgen Dr. Christian Ruck Albert Rupprecht (Weiden) Peter Rzepka Dr. Wolfgang Schäuble Hartmut Schauerte Dr. Annette Schavan Dr. Andreas Scheuer Karl Richard Schiewerling Norbert Schindler Georg Schirmbeck Bernd Schmidbauer Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mühlheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Ole Schröder Bernhard Schulte-Drüggelte Uwe Schummer Wilhelm Josef Sebastian Kurt Segner Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Jens Spahn Erika Steinbach Christian Freiherr von Stetten Gero Storjohann Andreas Storm Max Straubinger Lena Strothmann Michael Stübgen Antje Tillmann Dr. Hans-Peter Uhl Arnold Vaatz Volkmar Uwe Vogel Andrea Astrid Voßhoff Marco Wanderwitz Kai Wegner Marcus Weinberg Peter Weiß (Emmendingen) Gerald Weiß (Groß-Gerau) In K A K W E M W W S D G G N In R E D D S D U K D U P L V C G D K W B E M U M D C M D D K M D E G D S S H G K A E G R G D P S M Ir G A D M go Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker atthias Wissmann olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann erd Andres iels Annen grid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer laus Uwe Benneter r. Axel Berg te Berg etra Bierwirth othar Binding (Heidelberg) olker Blumentritt lemens Bollen erd Bollmann r. Gerhard Botz laus Brandner illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert r. Michael Bürsch hristian Carstensen arion Caspers-Merk r. Peter Danckert r. Herta Däubler-Gmelin arl Diller artin Dörmann r. Carl-Christian Dressel lvira Drobinski-Weiß arrelt Duin etlef Dzembritzki ebastian Edathy iegmund Ehrmann ans Eichel ernot Erler arin Evers-Meyer nnette Faße lke Ferner abriele Fograscher ainer Fornahl abriele Frechen agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel artin Gerster is Gleicke ünter Gloser ngelika Graf (Rosenheim) ieter Grasedieck onika Griefahn K G W W H B K A M N H R D G P G S P G I F E K C L B J J J U D U C A D W F K R A E N V D A J H U D C C D W H G D L C K H M P U D U M D M G F erstin Griese abriele Groneberg olfgang Grotthaus olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann lfred Hartenbach ichael Hartmann (Wackernheim) ina Hauer ubertus Heil einhold Hemker r. Barbara Hendricks ustav Herzog etra Heß abriele Hiller-Ohm tephan Hilsberg etra Hinz (Essen) erd Höfer ris Hoffmann (Wismar) rank Hofmann (Volkach) ike Hovermann laas Hübner hristel Humme othar Ibrügger runhilde Irber ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper arin Kortmann olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering D A T H H J J C D F M S M G C W S R D K M O M A A D M D U S H C O O R S E F D D R R W D J D L R C D J D J J W J F R S J D H A P G G D (C (D r. Rolf Mützenich ndrea Nahles homas Oppermann olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) aik Reichel erold Reichenbach hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) r. Hermann Scheer arianne Schieder r. Frank Schmidt lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner olfgang Thierse örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Rainer Wend 402 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 (A) ) (B) ) Mechthild Dyckmans Jörg van Essen Florian Toncar Christoph Waitz Dr. Norman Paech Bodo Ramelow Undine Kurth (Quedlinburg) Otto Fricke Paul K. Friedhoff Horst Friedrich (Bayreuth) Dr. Edmund Peter Geisen Hans-Michael Goldmann Miriam Gruß Joachim Günther (Plauen) Dr. Christel Happach-Kasan Heinz-Peter Haustein Elke Hoff Birgit Homburger Dr. Werner Hoyer Michael Kauch Hellmut Königshaus Gudrun Kopp Jürgen Koppelin Heinz Lanfermann Sibylle Laurischk Harald Leibrecht D D H M D H K D H E D R S D W D W Anlage 5 Antwor der Parl. Staatssekretärin Dr. B Frage der Abgeordneten Dr. U DIE GRÜNEN) (Drucksache 1 Wie hoch veranschlagt die raum von 2002 bis 2005 die n im Finanzbericht 2005 des Bu ausgewiesenen Steuermindere tigungen in den beiden Gebi sche Kulturpolitik bzw. auswä tik)? Neben der direkten Förderu durch Ausgaben auf dem Gebie den Tabellen 18 und 19 in de fentlicht werden, tragen auch S Unterstützung und Förderung Rahmen der Subventionsberich r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) artin Zeil IE LINKE üseyin-Kenan Aydin arin Binder r. Lothar Bisky eidrun Bluhm va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dagdelen r. Diether Dehm erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann olfgang Gehrcke-Reymann P V D D D F D D A G J S B D K M t arbara Hendricks auf die schi Eid (BÜNDNIS 90/ 6/157, Frage 1): Bundesregierung für den Zeit- icht in den Tabellen 18 und 19 ndesministeriums der Finanzen innahmen durch Steuervergüns- eten der Kulturpolitik (inländi- rtige Kultur- und Bildungspoli- ng der Bundesregierung t der Kulturpolitik, die in n Finanzberichten veröf- teuervergünstigungen zur der Kulturpolitik bei. Im terstattung veröffentlicht d s m 6 E g r E n U t k Z h u m Z d aul Schäfer (Köln) olker Schneider (Saarbrücken) r. Herbert Schui r. Ilja Seifert r. Petra Sitte rank Spieth r. Kirsten Tackmann r. Axel Troost lexander Ulrich ert Winkelmeier örn Wunderlich abine Zimmermann ÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN erstin Andreae arieluise Beck (Bremen) D A J W B K E C Ir G R S H D J W J ie Bundesregierung für steue onstige steuerliche Regelung en in den Jahren von 2002 bi Milliarden Euro (vergleiche A rmittlung dieser Steuerminder en auf der Grundlage statistis und 1,3 Milliarden Euro (2002 uro) haben dabei die steue ach § 12 Umsatzsteuergesetz msatzsteuersatz für kulturelle ungen den größten Anteil. Au ommensteuerrechts wird di wecke steuerlich begünstigt. altung und Wiederherstellung nd Bodendenkmälern im Rah ensteuergesetz als Sonderau uwendungen an Stiftungen ge erausgabenabzugs höhere Abz (D r. Reinhard Loske nna Lührmann erzy Montag infried Nachtwei rigitte Pothmer rista Sager lisabeth Scharfenberg hristine Scheel mingard Schewe-Gerigk erhard Schick ainder Steenblock ilke Stokar von Neuforn ans-Christian Ströbele r. Harald Frank Terpe ürgen Trittin olfgang Wieland osef Philip Winkler rliche Subventionen und en Steuermindereinnah- s 2005 in Höhe von rund nlage). Dabei beruht die einnahmen auf Schätzun- cher Daten. Mit jährlich bis 2005: 5,2 Milliarden rlichen Vergünstigungen durch den ermäßigten und unterhaltende Leis- ch im Rahmen des Ein- e Förderung kultureller So sind Spenden zur Er- von anerkannten Bau- men des § 10 b Einkom- sgaben abzugsfähig. Für lten im Rahmen des Son- ugsbeträge. Ulrike Flach Dr. Guido Westerwelle Elke Reinke Monika Lazar Lydia Westrich Dr. Margrit Wetzel Andrea Wicklein Dr. Dieter Wiefelspütz Engelbert Wistuba Dr. Wolfgang Wodarg Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Heidi Wright Uta Zapf Brigitte Zypries FDP Jens Ackermann Dr. Karl Addicks Christian Ahrendt Daniel Bahr (Münster) Uwe Barth Rainer Brüderle Angelika Brunkhorst Ernst Burgbacher Patrick Döring Ina Lenke Sabine Leutheusser- Schnarrenberger Michael Link Markus Löning Horst Meierhofer Patrick Meinhardt Jan Mücke Burkhardt Müller-Sönksen Dirk Niebel Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Detlef Parr Cornelia Pieper Gisela Piltz Jörg Rohde Frank Schäffler Dr. Konrad Schily Marina Schuster Dr. Hermann Otto Solms Dr. Max Stadler Dr. Rainer Stinner Carl-Ludwig Thiele D D H L H C I D U D D K M J K O M D U D K K W (Ciana Golze r. Gregor Gysi eike Hänsel utz Heilmann ans-Kurt Hill ornelia Hirsch nge Höger-Neuling r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen r. Hakki Keskin atja Kipping onika Knoche an Korte atrin Kunert skar Lafontaine ichael Leutert r. Gesine Lötzsch lrich Maurer orothee Menzner ornelia Möller ersten Naumann olfgang Neskovic Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Matthias Berninger Grietje Bettin Alexander Bonde Ekin Deligöz Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans Josef Fell Kai Boris Gehring Anja Hajduk Britta Haßelmann Winfried Hermann Peter Hettlich Priska Hinz (Herborn) Dr. Anton Hofreiter Ute Koczy Sylvia Kotting-Uhl Renate Künast Markus Kurth Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 403 (A) ) (B) ) (C (D Übersicht über im Subventionsbericht der Bundesregierung ausgewiesene Steuervergünstigungen und sonstige steuerliche Regelungen auf dem Gebiet der inländischen Kulturpolitik und der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik Anmerkungen: 1) Quelle für 2002: 19. Subventionsbericht; für 2003 bis 2005 vorläufige Schätzung für den Entwurf des 20. Subventionsberichts – Stand: August 2005 2) Steuermindereinnahmen sind in der lfd. Nr. 2b enthalten. Eine Aufteilung ist mangels statistischer Daten nicht möglich. 3) Genauere Berechnung der Steuermindereinnahmen wegen unzureichenden Datenmaterials bzw. wegen besonderer Schwierigkeiten bei der Schätzung nicht möglich. 4) Steuermindereinnahmen sind in der lfd. Nr. 7b enthalten. Eine Aufteilung ist mangels statistischer Daten nicht möglich. Lfd. Nr. Maßnahme Aufteilung Gebietskörper- schaft Steuermindereinnahmen in Mio. €1) 2002 2003 2004 2005 1 § 10 Abs. 1 Nr. 9 EStG Begrenzter Sonderausgabenabzug für Schuldgeldzahlungen an private Schulen Insg. Bund Länder/Gemeinden 23 10 13 23 10 13 23 10 13 23 10 13 2a § 10 b EStG/§ 9 KStG/§§ 8 und 9 GewStG2) Steuerbegünstigung für Ausgaben (Spenden) für kulturelle = gemeinnüt- zige Zwecke Insg. Bund Länder/Gemeinden . . . . . . . . . . . . 2b nachrichtlich: Steuerbegünstigung für Ausgaben für mildtätige, kirchliche religiöse, wissen- schaftliche und als besonders förde- rungswürdig anerkannte gemeinnützige (z. B. kulturelle) Zwecke Insg. Bund Länder/Gemeinden 1 438 552 886 1 120 442 678 1 130 446 684 1 125 442 683 3 § 10 g EStG Steuerbegünstigung für schutzwürdige Kulturgüter, die weder zur Einkunftser- zielung noch zu eigenen Wohnzwecken genutzt werden, in Höhe von jährlich bis zu 9 v. H. der begünstigten Aufwendun- gen (bis 2003: bis zu 10 v. H.) Insg. Bund Länder/Gemeinden . . . . . . . . . . . . 4 § 4 Nrn. 20 und 22 UStG Befreiung kultureller Einrichtungen insbesondere Theater, Orchester, Chöre, Museen, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien sowie Volkshochschulen Insg. Bund Länder/Gemeinden 100 51 49 100 51 49 100 51 49 110 58 52 5 § 4 Nr. 23 bis 25 UStG3) Befreiung jugendfördernder Einrichtungen, insbesondere Jugendbildungsstätten Insg. Bund Länder/Gemeinden . . . . . . . . . . . . 6 § 12 Abs. 2 UStG Ermäßigter Steuersatz für kulturelle und unterhaltende Leistungen Insg. Bund Länder/Gemeinden 1 330 684 646 1 340 689 651 1 350 694 656 1 360 721 639 7a § 12 Abs. 2 Nr. 8 UStG4) Ermäßigter Steuersatz für Leistungen von gemeinnützigen z. B. kulturellen Einrichtungen Insg. Bund Länder/Gemeinden . . . . . . . . . . . . 7b nachrichtlich: Ermäßigter Steuersatz für Leistungen gemeinnütziger, mildtätiger und kirchli- cher Einrichtungen sowie von Personen- vereinigungen und Gemeinschaften dieser Einrichtungen insgesamt Insg. Bund Länder/Gemeinden 65 33 32 70 36 34 70 36 34 75 40 35 5 Gesamtsumme ohne nachrichtlich dargestellte Steuermindereinnahmen (lfd. Nr. 2b und 7b) Insg. Bund Länder/Gemeinden + 1 453 + 745 + 708 + 1 463 + 750 + 713 + 1 473 + 755 + 718 + 1 493 + 789 + 704 404 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 (A) ) (B) ) Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Frage des Abgeordneten Alexander Ulrich (DIE LINKE) (Drucksache 16/157, Frage 5): Verfügte nach Kenntnis der Bundesregierung die rhein- land-pfälzische Landesregierung über Informationen zu Ge- fangenentransporten der CIA von der US-Airbase Ramstein, und wenn ja, über welche? Der Bundesregierung ist nicht bekannt, welchen Kenntnisstand die rheinland-pfälzische Landesregie- rung hat. Anlage 7 Antwort der Staatsministerin Hildegard Müller auf die Frage des Abgeordneten Michael Leutert (DIE LINKE) (Druck- sache 16/157, Frage 6): Trifft es zu, dass im Januar 2005 bzw. nach anderen Mel- dungen bereits im Jahr 2004 das Parlamentarische Kontroll- gremium (PKGr) über den Entführungsfall Khaled el-Masri in- formiert wurde? Die Bundesregierung informierte das Parlamentari- sche Kontrollgremium erstmals am 16. Februar 2005 über die Angelegenheit. Anlage 8 Antwort der Staatsministerin Hildegard Müller auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/157, Fragen 7 und 8): Trifft es zu, dass nach den Absprachen im Bundeskanzler- amt im Sommer 2002 zwischen Vertretern syrischer und bun- desdeutscher hoher Regierungsstellen, in denen unter ande- rem bundesdeutschen Sicherheitsbehörden der Zugang zu dem deutschen Staatsbürger Z. in Syrien zugesichert worden war, eine Delegation aus Vertretern des Bundeskriminalamtes (BKA), des Bundesnachrichtendienstes (BND) und des Bun- desamtes für Verfassungsschutz (BfV) nach Syrien gereist ist, um die Vernehmung von H. Z. vorzubereiten, und wenn ja, wer gab ihr den Auftrag für diese Reise (vergleiche „Der Spiegel“ 47/2005)? Haben bundesdeutsche Sicherheitsbehörden US-amerikani- schen Sicherheitsbehörden im Herbst 2001 den Flugtermin von H. Z. nach Casablanca mitgeteilt, und haben bundesdeut- sche Sicherheitsbehörden US-amerikanischen Sicherheitsbe- hörden ebenso den Reisetermin des deutschen Staatsbürgers Khaled el-Masri nach Mazedonien mitgeteilt (vergleiche „Der Spiegel“ 47/2005)? Zu Frage 7: Über den Fall Z. ist heute der Innenausschuss in ge- heimer Sitzung unterrichtet worden. Die Frage berührt auch die Tätigkeit der Nachrichtendienste. Über diese Sachverhalte unterrichtet die Bundesregierung aus- schließlich das dafür zuständige Parlamentarische Kon- trollgremium. Es wird um Verständnis gebeten, dass hierüber keine Aussagen in der Öffentlichkeit getroffen w f o Z s F Ü r s d t g m A d A G K ( d K m r h B t s d m R d r g t (C (D erden können. Damit ist keine Aussage darüber getrof- en, ob die der Frage zugrunde liegenden Annahmen der Vermutungen zutreffen oder nicht. u Frage 8: Über die Fälle Z. und el-Masri ist heute der Innenaus- chuss in geheimer Sitzung unterrichtet worden. Die rage berührt auch die Tätigkeit der Nachrichtendienste. ber diese Sachverhalte unterrichtet die Bundesregie- ung ausschließlich das dafür zuständige Parlamentari- che Kontrollgremium. Es wird um Verständnis gebeten, ass hierüber keine Aussagen in der Öffentlichkeit ge- roffen werden können. Damit ist keine Aussage darüber etroffen, ob die der Frage zugrunde liegenden Annah- en oder Vermutungen zutreffen oder nicht. nlage 9 Antwort er Staatsministerin Hildegard Müller auf die Frage des bgeordneten Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 9): Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, dass ange- sichts des eindeutigen Wortlauts des § 1 des Kontrollgre- miumsgesetzes („Die Bundesregierung unterliegt hinsichtlich der Tätigkeit des Bundesamtes für Verfassungsschutz, des Militärischen Abschirmdienstes und des Bundesnachrichten- dienstes der Kontrolle durch das Parlamentarische Kontroll- gremium. Die Rechte des Deutschen Bundestages, seiner Ausschüsse und der Kommission nach dem Gesetz zu Art. 10 Grundgesetz bleiben unberührt.“) das Gremium nicht – oder allenfalls bei etwaiger Beteiligung der genannten Behörden nur insoweit – zuständig ist für eine Aufklärung von Tätigkei- ten fremder Geheimdienste in Deutschland bzw. bezüglich Deutschlands, sondern der gesamte Deutsche Bundestag so- wie seine Ausschüsse, und worauf beruht die dieser gesetzli- chen Regelung entgegengesetzte Ankündigung der Bundes- kanzlerin vom 5. Dezember 2005, über bestimmte angebliche Aktivitäten der CIA – etwa bei der Entführung des Deutschen Khaled el-Masri – wolle die Bundesregierung allein dem Par- lamentarischen Kontrollgremium berichten, nicht aber dem Plenum des Deutschen Bundestages sowie seinen Ausschüs- sen? Gemäß § 1 des Gesetzes über die parlamentarische ontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes PKGrG) unterliegt die Bundesregierung hinsichtlich er Tätigkeit der Nachrichtendienste des Bundes der ontrolle durch das Parlamentarische Kontrollgre- ium. Dementsprechend unterrichtet die Bundesregie- ung umfassend über die Tätigkeit der genannten Be- örden und über die Vorgänge von besonderer edeutung. Auf Verlangen des Parlamentarischen Kon- rollgremiums berichtet die Bundesregierung auch über onstige Vorgänge. Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus ist ie Zusammenarbeit der deutschen Nachrichtendienste it den Nachrichtendiensten anderer demokratischer echtsstaaten eine unverzichtbare Notwendigkeit. Für ie Kontrolle dieser Zusammenarbeit ist das Parlamenta- ische Kontrollgremium ebenso zuständig wie für die Er- ebnisse nachrichtendienstlicher Aufklärung der Aktivi- äten fremder Dienste auf dem deutschen Hoheitsgebiet. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 405 (A) ) (B) ) Die Erklärung der Bundeskanzlerin vom 6. Dezember 2005 steht damit im Einklang. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) (Druck- sache 16/157, Fragen 10 und 11): Trifft es zu, dass die ausführliche statistische Beschrei- bung der sozialen Sicherungssysteme im Rahmen des Sozial- berichts 2005 mit dem Teil B (Sozialbudget), der mittelfristi- gen Prognose der Sozialleistungen und dem Materialband, die jede Legislaturperiode vorzulegen sind, für die 15. Legislatur- periode endgültig nicht mehr vorgelegt werden, und was ist der Grund dafür? Trifft es zu, dass die nächste, in Frage 10 angesprochene, ausführliche statistische Beschreibung der sozialen Siche- rungssysteme erst 2008 vorgelegt wird und bis dahin diese Daten nicht öffentlich einsehbar sein werden? Zu Frage 10: Bedingt durch die Verkürzung der 15. Legislatur- periode musste auf den Teil B des Sozialberichts – das Sozialbudget – verzichtet werden. Bis zur Verab- schiedung des Sozialberichts im Bundeskabinett am 10. August 2005 lagen für das Jahr 2004 noch keine end- gültigen Daten für den Großteil der sozialen Sicherungs- systeme vor, so dass eine Vorausschätzung für das Jahr 2005 und eine mittelfristige Prognose für das Jahr 2009 nicht verlässlich durchgeführt werden konnten. Aus die- sem Grund wurden die Daten des Sozialbudgets nur für den Zeitraum bis 2003 im Teil A des Sozialberichts ver- öffentlicht. Der entfallene Berichtsteil B des Sozialbud- gets wird nachträglich nicht vorgelegt werden. Zu Frage 11: Die Daten des Sozialbudgets werden jährlich aktuali- siert und können jederzeit öffentlich im Internet als Ta- bellenauszug eingesehen werden. Detailliertere Tabellen des Materialbandes können – wie in der Vergangenheit auch – auf Anforderung geliefert werden. Der nächste Sozialbericht einschließlich Teil B mit Sozialbudget und mittelfristiger Prognose der Sozialleistungen wird den gesetzgebenden Körperschaften in der 16. Legislatur- periode vorgelegt. Ein endgültiger Termin steht derzeit noch nicht fest. Anlage 11 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Frage des Abge- ordneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 17): Haben US-amerikanische Regierungsstellen bzw. auf de- ren Veranlassung hin Dritte seit 1990 nach Kenntnis der Bun- desregierung jemals festgehaltene deutsche Staatsbürger oder deutsche Einwohner entgegen geltendem Völkerrecht – insbe- sondere entgegen den Genfer Zusatzprotokollen sowie dem Verbot von Folter und menschenrechtswidriger Behandlung Gefangener – behandelt, und, wenn ja, welche Kenntnis hat d k g w A d o G s t d t v h A K w l F r a t A d g s (C (D die Bundesregierung jeweils über Sistierungsanlässe, Zahl, Identitäten sowie Behandlung der Betroffenen? Die Bundesregierung bittet um Verständnis, dass sie ie Frage in ihrer Allgemeinheit ohne Bezug zu einem onkreten Sachverhalt und ohne nähere Eingrenzung des egebenenfalls betroffenen Personenkreises nicht beant- orten kann. nlage 12 Antwort es Staatsministers Gernot Erler auf die Frage des Abge- rdneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 18): Mit welchem Ergebnis hat die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 7. Dezember 2005 über den Fall des – angeblich unter Mitwirkung der CIA – entführten und in Af- ghanistan nach eigener Aussage misshandelten deutschen Staatsbürgers Khaled el-Masri konferiert, und ist die Erklä- rung der Bundeskanzlerin an jenem Tag, diese Entführung sei „von der Regierung der Vereinigten Staaten natürlich auch als ein Fehler akzeptiert worden“ (vergleiche Berliner Zeitung, 7. Dezember 2005, Seite 2) dahin gehend zu verstehen, dass die US-Außenministerin Condoleezza Rice oder eine andere autorisierte Stelle der US-Regierung eine Beteiligung an die- ser Entführung eingeräumt hat? Im Gespräch der Bundeskanzlerin mit der amerikani- chen Außenministerin am 6. Dezember hat diese be- ont, dass die Regierung der Vereinigten Staaten sich bei er Bekämpfung des Terrorismus an US-Recht und in- ernationale Verpflichtungen, insbesondere an die Kon- ention gegen Folter, gebunden fühle. Im Zusammen- ang mit dem Fall el-Masri hat die amerikanische ußenministerin darüber hinaus eingeräumt, dass im ampf gegen den Terrorismus auch Fehler gemacht ürden. Sie hat erklärt, dass die Vereinigten Staaten al- es in ihrer Macht stehende tun würden, um eventuelle ehler zu korrigieren. Im Übrigen wird auf die Ausfüh- ungen der Bundeskanzlerin vor der Presse im Anschluss n die Begegnung mit der amerikanischen Außenminis- erin verwiesen. nlage 13 Antwort es Staatsministers Gernot Erler auf die Fragen des Ab- eordneten Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) (Druck- ache 16/157, Fragen 19 und 20): Aufgrund welcher Informationen und Kriterien hat die Bundesregierung entschieden, die CIA-Geheimflüge entwe- der als nichtgenehmigungspflichtige NATO-Einsätze oder als nichtgenehmigungspflichtige Einsätze anderer Art zu klassifi- zieren, da nach Art. 57 Abs. 1 des Zusatzabkommens zum Truppenstatut von 1994 die US-Streitkräfte der Genehmigung der Bundesregierung bedürfen, wenn sie nach Deutschland „einreisen oder sich in und über dem Bundesgebiet bewegen“ und dabei nicht im Rahmen der NATO unterwegs sind? Werden künftig die Verträge zwischen den USA und der Bundesrepublik Deutschland, die die militärische Präsenz der USA auf deutschem Territorium betreffen, einer Überprüfung durch die Bundesregierung unterzogen, sollten sich die Ver- schleppungsmaßnahmen durch die CIA als erwiesen heraus- stellen? 406 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 (A) ) (B) ) Zu Frage 19: Die Bundesregierung hat keine Entscheidung über eine Klassifizierung angeblicher „CIA-Geheimflüge“, über die in den Medien berichtet wird, getroffen. Gene- rell gilt, dass die US-Streitkräfte nach den Bestimmun- gen des Aufenthaltsvertrags von 1954 (Art. 1 Abs. 4) und des Zusatzabkommens zum NATO-Truppenstatut (Art. 57 Abs. 1) berechtigt sind, mit Luftfahrzeugen in die Bundesrepublik Deutschland einzureisen sowie sich in und über dem Bundesgebiet zu bewegen. Die USA sind im Besitz einer entsprechenden Dauergenehmigung für ihre Militärluftfahrzeuge. Zu Frage 20: Die Bundesregierung beantwortet keine hypotheti- schen Fragen. Anlage 14 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Frage des Abge- ordneten Alexander Ulrich (DIE LINKE) (Druck- sache 16/157, Frage 21): Gab es Gefangenentransporte der CIA von der US-Air- base Ramstein, und wenn ja, wie viele? Der Bundesregierung ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Zweibrücken gegen Unbekannt be- kannt, in dem es um die angebliche Entführung eines ägyptischen Staatsangehörigen in Italien geht, der von US-Stellen über den Militärflughafen Ramstein nach Ägypten verbracht worden sein soll. Zu laufenden Er- mittlungsverfahren nimmt die Bundesregierung keine Stellung. Anlage 15 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Frage der Abge- ordneten Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 22): Wie wird die Bundesregierung künftig sicherstellen, über Gefangenentransporte auf Veranlassung ausländischer Stellen aus, über oder durch Deutschland informiert zu werden? Die Durchlieferung bzw. Durchbeförderung von Per- sonen im Gewahrsam eines ausländischen Staates durch Deutschland im Bereich der strafrechtlichen Rechtshilfe bedarf in jedem Einzelfall der Bewilligung durch die Bundesregierung. Grundlage hierfür sind die multilate- ralen und bilateralen völkerrechtlichen Verträge über die Rechtshilfe in Strafsachen sowie das Gesetz über die In- ternationale Rechtshilfe in Strafsachen (IRG). Anlage 16 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Frage des Abge- ordneten Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) (Druck- sache 16/157, Frage 27): D M B A d o ( d k g w A d g s Z d D g n u a g g l (C (D Wie wird die Bundesregierung künftig sicherstellen, dass die deutsche Souveränität, die Menschenrechte und das Völ- kerrecht in den US-Basen in Deutschland eingehalten wer- den? Die generelle Unterstellung, in den US-Basen in eutschland würden die deutsche Souveränität, die enschenrechte und das Völkerrecht verletzt, weist die undesregierung zurück. nlage 17 Antwort es Staatsministers Gernot Erler auf die Frage des Abge- rdneten Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Drucksache 16/157, Frage 28): Ist der Bundesregierung bekannt, dass US-amerikanische Regierungsstellen bzw. auf deren Veranlassung hin Dritte seit 1990 außerhalb der USA – insbesondere in Deutschland selbst – jemals deutsche Staatsbürger oder deutsche Einwoh- ner festgenommen und/oder ohne richterlichen Beschluss festgehalten haben, und wenn ja, welche Kenntnis hat die Bundesregierung über Sistierungsanlässe, Zahl, Identitäten sowie Behandlung der Betroffenen? Die Bundesregierung bittet um Verständnis, dass sie ie Frage in ihrer Allgemeinheit ohne Bezug zu einem onkreten Sachverhalt und ohne nähere Eingrenzung des egebenenfalls betroffenen Personenkreises nicht beant- orten kann. nlage 18 Antwort es Staatsministers Gernot Erler auf die Fragen des Ab- eordneten Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) (Druck- ache 16/157, Fragen 29 und 30): Kann die Bundesregierung Auskunft über den Zweck von Bewegungen und Landungen getarnter CIA-Flugzeuge in Deutschland (Beispiele: Flug vom 28. April 2003 N168BK, Hawker, von Edinburgh (Großbritannien) nach Hamburg und Flug vom 11. Februar 2005 N35NK, LJ35, von Nürnberg nach Billund (Dänemark)) geben, wovon es laut „Der Spie- gel“ vom 5. Dezember 2005 laut der Deutschen Flugsiche- rung mindestens 437 gegeben haben soll und der Verdacht besteht, dass mit diesen Flugzeugen völkerrechtswidrig Ter- rorverdächtige entführt und in geheime Lager verbracht wur- den? Welche Schritte unternahm die Bundesregierung, nach- dem sie über die der CIA gemachten Vorwürfe zur Entführung und Misshandlung des deutschen Staatsbürgers Khaled el-Masri informiert worden war? u Frage 29: Die Bundesregierung weist darauf hin, dass für Flüge urch den deutschen Luftraum in allen Fällen bei der FS Deutsche Flugsicherung GmbH ein Flugplan aufzu- eben ist. Die Flugpläne enthalten neben den allgemei- en Angaben zum Luftfahrzeug, zum Status des Fluges nd zur Streckenführung Angaben über die Anzahl der n Bord befindlichen Personen, nicht jedoch Auflistun- en der einzelnen Passagiere. Rückschlüsse auf Auftrag- eber und Zweckbestimmung der Flüge sind nicht mög- ich. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 407 (A) ) (B) ) Zu Frage 30: Das Bundeskanzleramt und das Auswärtige Amt er- hielten am 8. Juni 2004 durch ein Schreiben des Anwalts von Herrn el-Masri Kenntnis von dem Vorfall. Der Ver- bindungsbeamte des Bundeskriminalamts im Auswärti- gen Amt unterrichtete am 10. Juni 2004 das BKA, das wiederum die zuständigen Landespolizeibehörden in Kenntnis setzte. Daraufhin wurde Herr el-Masri als Zeuge in einem auf der Grundlage des Anwaltsschrei- bens vom 8. Juni 2004 an das Auswärtige Amt eingelei- teten Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt vernom- men. Die Sicherheitsbehörden des Bundes wurden um Übermittlung der ihnen gegebenenfalls zum Fall vorlie- genden Erkenntnisse an die ermittelnde Dienststelle ge- beten. Ein vom Polizeipräsidium Schwaben am 24. August 2004 dem Bundeskanzleramt, Bundesministerium des Innern, Bundesministerium der Verteidigung und Aus- wärtigen Amt mit der Bitte um Weiterleitung übermittel- ter Fragenkatalog wurde an die seitens des Polizeipräsi- diums genannten Dienststellen in Deutschland sowie von den deutschen Botschaften in Mazedonien, Alba- nien, Afghanistan und den USA den Behörden im jewei- ligen Gastland übergeben. Das Bundesministerium der Justiz übersandte am 20. Juni 2005 im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt ein Rechtshilfeersuchen der bayerischen Justiz an das amerikanische Justizministe- rium, entsprechende Rechtshilfeersuchen wurden auch am 17. August 2005 durch die deutsche Botschaft Skopje und am 22. September 2005 durch die deutsche Botschaft Tirana übergeben. Anlage 19 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Frage des Abge- ordneten Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 31): Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung darüber, ob und gegebenenfalls in welchen Drittstaaten die US-Regierung Gefangene unterbringen ließ oder lässt, und wie versucht die Bundesregierung, jedenfalls hinsichtlich deutscher Gefange- ner, bei deren Behandlung die Beachtung völkerrechtlicher Vorgaben sicherzustellen? Die Frage erlaubt weder eine zeitliche noch eine sta- tusrechtliche Eingrenzung des gegebenenfalls betroffe- nen Personenkreises. Die Bundesregierung bittet um Verständnis, dass sie eine derart allgemein formulierte Frage nicht beantworten kann. Im Übrigen gilt, dass deutsche Häftlinge von den deutschen Auslandsvertretungen nach Maßgabe des Konsulargesetzes und des Wiener Übereinkommens über konsularische Beziehungen betreut werden. Wenn dazu Anlass besteht, fordert die deutsche Auslandsver- tretung von der betreffenden Regierung die Einhaltung der völkerrechtlich verbindlichen Standards für die Be- handlung von Häftlingen ein. A d o D u B u G d V A k h G f d d A d o ( a R A d A s r (C (D nlage 20 Antwort es Staatsministers Gernot Erler auf die Frage der Abge- rdneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 32): Wie beurteilt die Bundesregierung die Rechtsauffassung der USA, dass so genannten Unlawful Combatants nicht die Rechte nach den Zusatzprotokollen zur Genfer Konvention zustehen? Der Status der Gefangenen der USA in Guantanamo nd an anderen Orten ist bekanntlich umstritten. Die undesregierung ist nach wie vor der Auffassung, dass nabhängig von einer späteren Statusdefinition diese efangenen wie Kriegsgefangene zu behandeln sind, as heißt in Übereinstimmung mit dem humanitären ölkerrecht. Dazu gehört: Menschliche Behandlung, chtung der Person und Ehre, Schutz vor Gewalttätig- eiten und Einschüchterung, Anspruch auf ärztliche Be- andlung und bei Gerichtsverfahren rechtsstaatliche arantien. Die Bundesregierung hält auch an ihrer Auf- assung fest, dass der völkerrechtlich umstrittene Status er Gefangenen einer Klärung und raschen Lösung be- arf. nlage 21 Antwort es Staatsminsters Gernot Erler auf die Frage des Abge- rdneten Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Drucksache 16/157, Frage 33): Hält die Bundesregierung an der Auffassung der Vorgän- gerregierung fest, dass die jahrelange Inhaftierung von Men- schen wie zum Beispiel in Guantanamo Bay, in Gefängnissen in Afghanistan und an weiteren unbekannten Orten ohne eine unabhängige gerichtliche Entscheidung über die Freiheitsent- ziehung ohne Verteidigungsmöglichkeiten, ohne anwaltlichen Beistand und ohne ein unabhängiges Gerichtsverfahren mit den anerkannten Regeln des Völkerrechts und internationalen Pakten, denen auch die USA beigetreten sind, unvereinbar ist und was wird die Bundesregierung unternehmen, um jeden- falls deutsche Staatsbürger vor solcher Inhaftierung und Be- handlung zu schützen? Die Haltung der Bundesregierung in den von Ihnen ngesprochenen Fragen ist unverändert. Sie ist auch der egierung der USA bekannt. nlage 22 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage der bgeordneten Monika Knoche (DIE LINKE) (Druck- ache 16/157, Frage 34): Hat es nach Kenntnis der Bundesregierung vor der den US-Geheimdiensten vorgeworfenen Verschleppung von Khaled el-Masri eine Beobachtung und Ausforschung von Khaled el-Masri durch das Bundesamt für Verfassungsschutz oder das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz gege- ben, und wenn ja, sind diesbezügliche Daten an US-Behörden weitergegeben worden? Die Bundesregierung beantwortet Fragen zu nach- ichtendienstlichen Zusammenhängen nur in den dafür 408 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 (A) ) (B) ) vorgesehenen Gremien des Deutschen Bundestages. Da- mit ist keine Aussage darüber getroffen, ob die der je- weiligen Frage zugrunde liegenden Annahmen oder Ver- mutungen zutreffen oder nicht. Fragen zu Tätigkeiten des bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz sind durch die bayerische Staatsregierung zu beantworten. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Fragen des Abgeordneten Jan Korte (DIE LINKE) (Druck- sache 16/157, Fragen 35 und 36): Trifft es zu, dass sich eine Delegation aus je zwei Beamten des Bundeskriminalamtes, des Bundesnachrichtendienstes und des Bundesamtes für Verfassungsschutz am 20. Novem- ber 2002 zum Zwecke einer Vernehmung von H. Z. nach Sy- rien begeben hat? Wie wurden die Ergebnisse der Vernehmung von H. Z. durch die beteiligten deutschen Stellen eingeschätzt und be- wertet? Über den Fall Z. ist heute der Innenausschuss in ver- traulicher Sitzung unterrichtet worden. Ich bitte um Ver- ständnis, dass ich darüber hinaus nicht in öffentlicher Sitzung Aussagen treffen kann. Im Übrigen war auch das Parlamentarische Kontrollgremium mit diesem Fall befasst. Anlage 24 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage des Abgeordneten Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 37): Haben Mitglieder der Bundesregierung, wie zum Beispiel der ehemalige Bundesminister des Innern, Otto Schily, über den US-Regierungsstellen etwa erhaltene Informationen hin- sichtlich Khaled el-Masris oder ähnlich gelagerter Fälle Aktenvermerke gefertigt, und, wenn ja, in welchen Fällen wurden diese Aktenvermerke als Verschlusssache eingestuft bzw. ein Sperrvermerk „zum Wohle des Bundes“ entspre- chend § 96 der Strafprozessordnung angebracht? Nein. Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage der Abgeordneten Petra Pau (DIE LINKE) (Druck- sache 16/157, Frage 38): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass das Ver- schwiegenheitsversprechen des damaligen Bundesministers des Innern, Otto Schily, gegenüber dem US-Botschafter Daniel R. Coats über die Entführung von Khaled el-Masri durch die CIA und die damit verbundene stillschweigende Hinnahme der Entführung eines deutschen Staatsbürgers nicht mit seinem Amtseid zu vereinbaren ist? Nein. Die mit der Frage verbundene Unterstellung ei- ner stillschweigenden Hinnahme der Entführung eines deutschen Staatsbürgers wird zurückgewiesen. A d A s e c n D z g ic n d lu g a s A d d ( Z f g f u l U Z d a p B a t (C (D nlage 26 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage der bgeordneten Petra Pau (DIE LINKE) (Druck- ache 16/157, Frage 39): Über wie viele Personen, die von bundesdeutschen Sicher- heitsbehörden dem islamistischen und/oder internationalen Terrorismus – auch verdachtsweise – zugeordnet wurden, ha- ben bundesdeutsche Sicherheitsbehörden Datensätze/Akten seit dem 11. September 2001 bis heute an amerikanische Stel- len übermittelt, und gegen wie viele dieser Personen lief in der Bundesrepublik Deutschland ein Ermittlungsverfahren? Die Sicherheitsbehörden des Bundes führen keine ntsprechende Statistik. Eine Auswertung aller entspre- henden Akten und Unterlagen ist weder kurzfristig och mit einem vertretbaren Arbeitsaufwand leistbar. ie Weitergabe von Informationen an ausländische oder wischenstaatliche Stellen erfolgt in Beachtung der maß- eblichen Rechtsvorschriften. Zu Ihrer Information kann h Ihnen die Gesamtzahl der Ermittlungsverfahren nen- en. Seit dem 11. September 2001 sind seitens des Bun- eskriminalamtes und der Länder insgesamt 290 Ermitt- ngsverfahren im Bereich des islamistischen Terrorismus eführt wurden, davon 137 durch das Bundeskriminal- mt und 153 durch die Länder. 104 Verfahren sind abge- chlossen. nlage 27 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Fragen es Abgeordneten Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) Drucksache 16/157, Fragen 40 und 41): Welche Schritte gedenkt die Bundesregierung einzuleiten, um in Zukunft die Verschleppung von Personen durch die CIA von deutschem Territorium und über deutschen Luftraum hinweg zu unterbinden? Warum leitete die Bundesregierung keine Informationen an die ermittelnde Staatsanwaltschaft in München weiter, ob- gleich der Bundesminister des Innern, Otto Schily, bereits vor einem Jahr über die Entführung und Misshandlung des deut- schen Staatsbürgers Khaled el-Masri durch den US-Geheim- dienst informiert war? u Frage 40: Wenn Verstöße gegen die deutsche Rechtsordnung estgestellt werden oder drohen, ergreifen die zuständi- en deutschen Behörden die nach deutschem Recht er- orderlichen Maßnahmen, um die Verstöße zu beseitigen nd gegebenenfalls zu verhindern. Über die erforder- ichen Maßnahmen wird unter Berücksichtigung der mstände des jeweiligen Einzelfalls entschieden. u Frage 41: Am 31. Mai 2004 ist der damalige Bundesminister es Innern Schily vom damaligen US-Botschafter Coats uf diesen Fall angesprochen worden. Zu diesem Zeit- unkt war Herr el-Masri bereits wieder auf freiem Fuß. undesinnenminister Schily hatte US-Botschafter Coats uf dessen ausdrücklichen Wunsch damals strenge Ver- raulichkeit zugesichert und sieht sich noch heute an Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 409 (A) ) (B) ) diese Vertraulichkeit gebunden. Darüber hinaus legt er Wert auf die Feststellung, dass er die US-Seite gebeten hat, die deutschen Behörden bei ihren Ermittlungen zu unterstützen, wenn sie darum bitten. Anlage 28 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 42): Wurde der ehemalige Bundesminister des Innern, Otto Schily, von dem Ersuchen der Staatsanwaltschaft München an das Bundeskriminalamt zur Mithilfe an der Aufklärung des Falles Khaled el-Masri informiert, und wann hat der Bundes- minister des Innern, Otto Schily, dem Bundeskriminalamt oder der Staatsanwaltschaft München seinen diesbezüglichen Kenntnisstand mitgeteilt? Ein Ersuchen der Staatsanwaltschaft München ist beim Bundeskriminalamt nicht eingegangen. Eingegangen ist jedoch eine Erkenntnisanfrage des Polizeipräsidiums Schwaben. Diese Erkenntnisanfrage hat das BKA über das Bundesinnenministerium an das Bundesamt für Verfassungsschutz und die Bundespoli- zeidirektion (damals: Bundesgrenzschutzdirektion) wei- tergeleitet. Aus den Akten ergibt sich nicht, ob in diesem Zusammenhang eine persönliche Kenntnisnahme durch Bundesminister a. D. Schily erfolgt ist. Ergänzend ver- weise ich auf meine Antwort zu Frage 38. Anlage 29 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Fragen der Abgeordneten Ulla Jelpke (DIE LINKE) (Druck- sache 16/157, Fragen 43 und 44): Trifft es zu, dass bundesdeutschen Behörden eine Zusam- menfassung der Ergebnisse von Verhören übermittelt wurde, die durch syrische Stellen durchgeführt wurden, und wenn ja, aufgrund welcher Umstände und/oder Absprachen haben bun- desdeutsche Behörden diese Unterlagen erhalten? Sind Protokolle von Vernehmungen von H. Z. durch BKA, BND und BfV vom 20. bis 23. November 2002 in Syrien (ver- gleiche „Der Spiegel“ 47/2005) in der Ermittlungsakte, und, wenn nein, wieso werden sie unter Verschluss gehalten? Hier gilt das zu den Fragen 33 und 34 Gesagte: Über den Fall Z. ist heute der Innenausschuss in vertraulicher Sitzung unterrichtet worden, sodass ich zu diesem Fall nicht in öffentlicher Sitzung Stellung nehmen kann. Im Übrigen war auch das Parlamentarische Kontroll- gremium mit diesem Fall befasst. Anlage 30 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage der Abgeordneten Monika Knoche (DIE LINKE) (Drucksache 16/157, Frage 45): Hat es nach Kenntnis der Bundesregierung vor der den US-Geheimdiensten vorgeworfenen Verschleppung von f K f r A d d ( g s c b i ( d l D s b d k e v V g A d d ( d d s s a d g t (C (D Khaled el-Masri ein Ermittlungsverfahren einer deutschen Strafverfolgungsbehörde gegen ihn gegeben, und wenn ja, wurden diesbezüglich Daten an US-amerikanische Behörden weitergegeben? Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof ührte und führt kein Ermittlungsverfahren gegen haled el-Masri. Ob in den Ländern ein Ermittlungsver- ahren gegen ihn anhängig war oder ist, ist der Bundes- egierung nicht bekannt. nlage 31 Antwort es Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage es Abgeordneten Michael Leutert (DIE LINKE) Drucksache 16/157, Frage 46): Ist es nach Auffassung der Bundesregierung mit dem deut- schen und dem Völkerrecht vereinbar, wenn die CIA ohne Auslieferungsverfahren und ohne Folgeprozess Menschen zwangsverschleppt? Die Bundesregierung nimmt keine Stellung zu Vor- ängen, die Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens ind bzw. sein könnten. Grundsätzlich können bei sol- hen Fallgestaltungen die Straftatbestände der Freiheits- eraubung (§ 239 StGB) und der Nötigung (§ 240 StGB) nfrage kommen, soweit das deutsche Strafrecht gilt §§ 3 bis 9 StGB). Das deutsche Strafrecht gilt insbeson- ere für im Inland begangene Taten (§ 3 StGB); zum In- and gehört das Staatsgebiet der Bundesrepublik eutschland einschließlich des über dem Territorium amt Küstengewässer befindlichen Luftraums. Das Ver- ringen einer Person gegen ihren Willen in einen frem- en Staat ist grundsätzlich völkerrechtswidrig, wenn eine Zustimmung des jeweiligen Gebietsstaats oder ine andere völkerrechtliche Ermächtigungsgrundlage orliegt. Solange die Person in Gewahrsam ist, sind die erfahrensgarantien des Internationalen Paktes über bür- erliche und politische Rechte anwendbar. nlage 32 Antwort es Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage er Abgeordneten Heike Hänsel (DIE LINKE) Drucksache 16/157, Frage 47): Wird die Bundesregierung den ehemaligen Bundesminis- ter des Auswärtigen, Joseph Fischer, den ehemaligen Bundes- minister des Innern, Otto Schily, und den ehemaligen Staats- sekretär im Bundeskanzleramt, Dr. Frank-Walter Steinmeier, über ihre Kenntnisse im Fall Khaled el-Masri befragen und sie gegebenenfalls wegen unterlassener rechtlicher Schritte zur Verantwortung ziehen? Es ist mittlerweile bekannt, dass der damalige Bun- esminister des Innern Schily am 31. Mai 2004 von dem amaligen US-Botschafter Coats auf diesen Fall ange- prochen worden ist. Die betreffende Person war zu die- em Zeitpunkt bereits auf freiem Fuß. Bundesminister . D. Schily hatte US-Botschafter Coats auf dessen aus- rücklichen Wunsch damals strenge Vertraulichkeit zu- esichert und sieht sich auch heute noch an diese Ver- raulichkeit gebunden. Bundesminister a. D. Schily legt 410 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 (A) ) (B) ) Wert auf die Feststellung, dass er die US-Seite gebeten habe, die deutschen Behörden bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Der damalige Staatssekretär Dr. Frank-Walter Steinmeier und der damalige Bundesminister des Aus- wärtigen, Joschka Fischer, haben, wie mittlerweile eben- falls bekannt ist, durch Schreiben des Rechtsanwalts von Khaled el-Masri an das Bundeskanzleramt und an das Auswärtige Amt vom 8. Juni 2004 von dem Vorgang er- fahren. Auf der Grundlage dieser als Strafanzeige zu wertenden Schreiben wurden die Strafverfolgungsbehör- den mit dem Vorgang befasst. Vor diesem Hintergrund besteht für die Bundesregierung kein Grund zur Befra- gung der früheren Bundesminister Schily und Fischer oder des heutigen Bundesministers des Auswärtigen Dr. Steinmeier. Anlage 33 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage der Abgeordneten Heike Hänsel (DIE LINKE) (Drucksache 16/157, Frage 48): Was wird die Bundesregierung unternehmen, um den deutschen Staatsbürger Khaled el-Masri in der rechtlichen Untersuchung und Wiedergutmachung seines Falls in den USA zu unterstützen? Khaled el-Masri ist nach Kenntnis der Bundesregie- rung anwaltlich vertreten. Wenn eine konkrete Bitte um Unterstützung an die Bundesregierung gerichtet werden sollte, wird die Bundesregierung diese im Rahmen ihrer rechtlichen Möglichkeiten prüfen. Anlage 34 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage der Abgeordneten Silke Stokar von Neuforn (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 49): Welche Rechte haben die USA auf/über deutschem Terri- torium hinsichtlich der Behandlung Gefangener, und welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung gegebenenfalls, dass die USA diese Rechte jenseits völkerrechtlicher Vorgaben wahrgenommen haben? Grundsätzlich ist es unter bestimmten Voraussetzun- gen möglich, den Vereinigten Staaten von Amerika zu gestatten, eine in ihrem Gewahrsam befindliche Person über deutsches Hoheitsgebiet zu befördern. Dies gilt bei- spielsweise für die Durchlieferung einer Person, die zur Strafverfolgung oder zur Strafvollstreckung von einem ausländischen Staat in die Vereinigten Staaten von Ame- rika ausgeliefert und deren Auslieferung über deutsches Hoheitsgebiet vollzogen wird (Art. 26 des Ausliefe- rungsvertrages vom 20. Juni 1978 zwischen der Bundes- republik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika, US-AusIV) oder für die so genannte Durchbe- förderung einer Person, die sich in einem ausländischen Staat in Haft befindet und die in den Vereinigten Staaten von Amerika als Zeuge benötigt wird (§ 64 IRG). Durchlieferung und Durchbeförderung setzen ein aus- d w p A u U z A d g N u Z o w r g a s a h r d B c s w Z F A d d N s s v (C (D rückliches Ersuchen voraus, das einer förmlichen Be- illigung bedarf. Anlässlich ihrer kürzlichen Euro- areise hat US-Außenministerin Rice versichert, dass ktivitäten im Ausland im Einklang mit US-Gesetzen nd internationalen Verpflichtungen der USA stehen, die SA aber bereit seien, eventuelle Fehler gegebenenfalls u berichtigen. nlage 35 Antwort es Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Fra- en des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Fragen 50 nd 51): Sind Befragungen, die von deutschen Bundesbediensteten an illegal von anderen Staaten festgehaltenen deutschen Staatsangehörigen außerhalb Deutschlands durchgeführt wer- den, rechtswidrig und/oder zu missbilligen, und was wird die Bundesregierung gegen die Verwertung/Verwendung von da- bei gewonnenen Erkenntnissen tun? Wenn solche Befragungen durchgeführt worden sein soll- ten, was wird die Bundesregierung dann gegen die daran Be- teiligten unternehmen? u Frage 50: Diese Frage lässt sich in dieser Allgemeinheit und hne Bezug zu einem konkreten Sachverhalt nicht beant- orten. Das ist auch der Grund dafür, dass die Bundes- egierung zu hypothetisch geschilderten Sachverhalten rundsätzlich keine Stellung nimmt. Ich möchte deshalb uch lediglich darauf hinweisen, dass allein der Um- tand, dass ein deutscher Staatsangehöriger in einem usländischen Staat – möglicherweise illegal – festge- alten wird, für sich genommen noch keine Rechtswid- igkeit seiner Befragung durch deutsche Amtsträger oder ie Unzulässigkeit einer Verwendung der aufgrund der efragung erlangten Erkenntnisse begründet. Eine sol- he Befragung kann zum Beispiel im Rahmen einer kon- ularischen Betreuung der festgehaltenen Person not- endig und geboten sein. u Frage 51: Hierzu verweise ich auf die Antwort zur vorherigen rage. nlage 36 Antwort es Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage er Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 52): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass Festnah- men deutscher Staatsangehöriger durch US-Behörden außer- halb des Hoheitsgebiets der USA und außerhalb von Kriegs- gebieten rechtswidrig sind, und, falls nein, warum nicht? Festnahmen außerhalb des eigenen Hoheitsgebietes ind grundsätzlich völkerrechtswidrig, wenn keine Zu- timmung des jeweiligen Gebietsstaates oder eine andere ölkerrechtliche Ermächtigungsgrundlage vorliegt. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 411 (A) ) (B) ) Anlage 37 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Fra- gen des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Druck- sache 16/157, Fragen 53 und 54): Wie hoch sind die Kosten für die Baumaßnahmen zum Umbau eines Gebäudes für den Stab Einsatzflottille im Mari- nestützpunkt Kiel? Waren die Kosten für die Baumaßnahmen bei der Ent- scheidung zur Auflösung des Marinestandortes Olpenitz be- reits bekannt? Zu Frage 53: Gemäß Ressortentscheidung vom l. November 2004 wird der Stab der Einsatzflottille l in Kiel stationiert. Der Stab muss bis 30. Juni 2006 voll arbeitsfähig sein, um die Aufgaben der bisherigen Typflottillen – unter ande- rem der Flottille der Minenstreitkräfte am aufzulösenden Standort Kappeln – zu übernehmen. Da eine Zielstatio- nierung bis zu diesem Zeitpunkt nicht möglich ist, wird der Stab zunächst im Block B der ehemaligen Techni- schen Marineschule zwischenuntergebracht. Zur Ziel- unterbringung des Stabes der Einsatzflottille l werden derzeit unter anderem mithilfe einer Wirtschaftlichkeits- berechnung die Varianten Neubau im Marinestützpunkt versus Sanierung des Gebäudes der ehemaligen Bundes- wehrfachschule in Kiel-Wik untersucht. Dabei ist zu be- rücksichtigen, dass eine zusätzliche, neu aufzustellende Dienststelle – ein Centre of Excellence „Operations in Confined and Shallow Waters“ – aus funktionalen Grün- den im gleichen Gebäude unterzubringen ist. Zurzeit werden die investiven Kosten für die Unterbringung bei- der Stäbe auf rund 4 Millionen Euro bis 6 Millionen Euro je nach Variante eingeschätzt. Die endgültigen Kosten für die Zielunterbringung können erst nach Ab- schluss der Untersuchungen genannt werden. Zu Frage 54: Die Herrichtung eines Stabsgebäudes für die Auf- nahme eines Flottillenstabes in Kiel wurde im Rahmen der wirtschaftlichen Bewertung der Stationierungsoptio- nen berücksichtigt. Gleichwohl waren Dienstpostenum- fang und Struktur des Stabes zum Zeitpunkt der Ent- scheidung noch in der Grobplanung. Somit konnten auch nur geschätzte Kosten von rund 3 Millionen Euro für die Stationierung eines Flottillenstabes in die Bewertung einfließen. Anlage 38 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage des Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/157, Frage 57): Wie beurteilt die Bundesregierung die vom EU-Parlament im Zusammenhang mit der neuen europäischen Chemikalien- verordnung (REACH) beschlossene befristete Zulassung von gefährlichen Stoffen und die Vorgabe, die Zulassungen an die Vorlage von Substitutionsplänen zu binden, und teilt sie die Auffassung, dass dies einen Anreiz darstellt, dass für Mensch s w r Z g D A d A N R b D f f s A d A G a e t a c h h A d m d (C (D und Umwelt ungefährliche Alternativen entwickelt werden und sich der Schutz der Verbraucher dadurch maßgeblich ver- bessert? Die Bundesregierung unterstützt den von der briti- chen Ratspräsidentschaft gewählten Ansatz einer im je- eiligen Einzelfall festgelegten Überprüfungs- und Be- ichtsfrist. Nach Ablauf dieser Frist ist zu prüfen, ob die ulassungsvoraussetzungen weiterhin bestehen und ob ge- ebenenfalls Substitutionsmöglichkeiten verfügbar sind. ie zweite Frage wird mit Ja beantwortet. nlage 39 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der bgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 16/157, Frage 58): Wie beurteilt die Bundesregierung die vom EU-Parlament in erster Lesung beschlossene Notifizierungspflicht für beson- ders gefährliche Stoffe in Produkten hinsichtlich der zu erwar- tenden Verbesserungen beim Verbraucherschutz, und wird sich die Bundesregierung im EU-Ministerrat für weitere Ver- besserungen hinsichtlich von Chemikalien in Verbraucherpro- dukten einsetzen? Die Bundesregierung unterstützt den Vorschlag der atspräsidentschaft, der eine Notifizierungspflicht für esonders gefährliche Stoffe in Erzeugnissen vorsieht. iese wird zu Verbesserungen beim Verbraucherschutz ühren. Die Bundesregierung hält die im Ministerrat ge- undene Kompromisslinie hinsichtlich der Verbraucher- chutzaspekte für tragfähig. nlage 40 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Fragen der bgeordneten Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/157, Fragen 59 und 60): Hält die Bundesregierung die vom Europäischen Parla- ment in erster Lesung im Entwurf zur europäischen Chemika- lienverordnung, REACH, beschlossene Reduzierung von Da- tenanforderungen für den Bereich von 1 bis 10 Tonnen pro Jahr in Bezug auf den Schutz der menschlichen Gesundheit für ausreichend? Hält die Bundesregierung diese Beschlüsse des Europäi- schen Parlaments insbesondere dafür geeignet, Kosten, die dem Gesundheitswesen jährlich durch den Kontakt von Men- schen mit gefährlichen Chemikalien entstehen, zu reduzieren? Bei den EP-Beschlüssen zur Reduzierung der Daten- nforderungen in diesem Bereich handelt es sich um inen Kompromiss, der von der Bundesregierung mitge- ragen werden kann, da die deutsche chemische Industrie ufgrund einer Selbstverpflichtung über eine ausrei- hende Datengrundlage verfügt. Unbeschadet dessen ält die Bundesregierung weitergehende Prüfungen im öhertonnagigen Bereich für erforderlich und vertretbar. us diesem Grund kann REACH auch dazu beitragen, ie Kosten im Gesundheitswesen, die durch den Kontakt it gefährlichen Chemikalien verursacht werden, zu re- uzieren. 412 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 (A) (C) (B) ) Anlage 41 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 61): Hält die Bundesregierung im Zusammenhang mit der neuen europäischen Chemikalienverordnung, REACH, die vom EU-Parlament in erster Lesung beschlossenen Anforde- rungen für den Bereich einer Produktionsmenge von 1 bis 10 Tonnen pro Jahr als geeignet, um eine Verbesserung der Chemikaliensicherheit für die bislang geschätzten circa 100 000 weitgehend ungeprüften Altstoffe zu gewährleisten, und wie beurteilt sie die beschlossenen Anforderungen in Bezug auf die Anmeldung von Neustoffen vor dem Hintergrund der derzeit gültigen Rechtslage zur Anmeldung von Neustoffen? Anlage 43 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Fragen des Abgeordneten Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Fragen 63 und 64): Teilt die Bundesregierung im Zusammenhang mit der neuen europäischen Chemikalienverordnung, REACH, die Auffassung, dass die Vorgabe, jeden Stoff nur einmal zu regis- trieren, das geeignete Mittel ist, um die Registrierungskosten für Unternehmen deutlich zu reduzieren, und wie beurteilt die Bundesregierung in diesem Zusammenhang die vom EU-Par- lament in erster Lesung beschlossenen Regelungen, insbeson- dere vor dem Hintergrund, dass ein Abweichen von der An- forderung „Ein Stoff, ein Dossier“ vor allem zulasten von Hinsichtlich der Altstoffe, die circa 97 Prozent des Marktvolumens ausmachen, wird die Datenlage erheb- lich verbessert Die Bundesregierung hält es für vertret- bar, dass bei den Neustoffen, die zahlenmäßig von gerin- gerer Bedeutung sind, Anforderungen gesenkt werden, um Innovationen in diesem Bereich zu fördern. Anlage 42 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/157, Frage 62): Wie beurteilt die Bundesregierung im Zusammenhang mit der neuen europäischen Chemikalienverordnung, REACH, Befürchtungen, dass ein risikobasierter Ansatz für die Regis- trierung von Chemikalien die Beweislast weiter bei den Be- hörden belässt, anstatt sie auf die Unternehmen zu übertragen, und wie beurteilt die Bundesregierung in diesem Zusammen- hang Einschätzungen, dass nach derzeitigem Stand des Ge- setzgebungsverfahrens die zu schaffende europäische Chemi- kalienagentur mit den ihr zugedachten Aufgaben überlastet sein wird? Elemente eines risiko- und expositionsbasierten An- satzes für die Registrierung sind aus Sicht der Bundes- regierung grundsätzlich sinnvoll und wurden deshalb in den Ratsberatungen unterstützt. Der vorliegende Kom- promissentwurf der britischen Ratspräsidentschaft wird gleichwohl nichts daran ändern, dass die Verantwortung für die Herstellung sicherer Produkte bei den Herstellern liegt und sie einen Verzicht auf weitergehende Prüfun- gen risikobasiert rechtfertigen müssen (so genanntes Waiving). Z e g i t g Z A d i m s a d k g w (D kleinen und mittelständischen Unternehmen gehen wird? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die euro- päische chemische Industrie sich mit der Entwicklung für Mensch und Umwelt ungefährlicher Chemikalien internatio- nal einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann, und wie beur- teilt die Bundesregierung in diesem Zusammenhang Befürch- tungen, dass ein risikobasierter und expositionsbezogener Ansatz bei der Registrierung von Chemikalien im Zusammen- hang mit der neuen europäischen Chemikalienverordnung, REACH, vor allem zulasten der meist kleinen und mittelstän- dischen weiterverarbeitenden Unternehmen geht, da ja nur diese in der Regel die tatsächlichen Expositionen kennen? u Frage 63: Die Bundesregierung hält das Prinzip „ein Stoff – ine Registrierung“ für ein geeignetes Mittel, um die Re- istrierungskosten zu senken. Von diesem Prinzip kann n begründeten Fällen (zum Beispiel Schutz von Be- riebs- und Geschäftsgeheimnissen, hohe Kosten einer emeinsamen Registrierung) abgewichen werden. u Frage 64: Ja. Elemente eines risiko- und expositionsbasierten nsatzes für die Registrierung sind aus Sicht der Bun- esregierung grundsätzlich sinnvoll und wurden deshalb n den Ratsberatungen unterstützt. Unabhängig davon uss nach dem Kompromissentwurf der Ratspräsident- chaft ein registrierendes Unternehmen grundsätzlich lle ihm bekannten Verwendungen, die ihm auch von en weiterverarbeitenden Betrieben mitgeteilt werden önnen, bei seiner Sicherheitsbeurteilung berücksichti- en, sofern der fragliche Stoff weiterhin für diese Ver- endung geliefert werden soll. 7. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31 Anlage 32 Anlage 33 Anlage 34 Anlage 35 Anlage 36 Anlage 37 Anlage 38 Anlage 39 Anlage 40 Anlage 41 Anlage 42 Anlage 43
Gesamtes Protokol
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600700000

Die Sitzung ist eröffnet. Ich begrüße Sie alle herzlich.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Fraktionen ha-
ben vereinbart, heute um 16 Uhr, im Anschluss an die
Fragestunde, eine Debatte zu Berichten über angebliche
Gefangenentransporte sowie die Verbringung deutscher
und anderer Staatsangehöriger durch US-Stellen und das
Verhalten von Bundesdienststellen in diesem Zusam-
menhang durchzuführen. Für diese Beratung sind an-
derthalb Stunden vorgesehen. Sind Sie mit dieser Erwei-
terung der Tagesordnung einverstanden? – Ich höre
keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich weise schon jetzt auf die Implikationen dieser
Vereinbarung für die Durchführung der Fragestunde hin.
Darauf kommen wir nachher zurück.

Ich rufe jetzt die Tagesordnungspunkte 22 a bis 22 c
auf:

a) Beratung des Antrags der Bundesregierung

Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deut-
scher Streitkräfte zur Unterstützung der
Überwachungsmission AMIS der Afrikani-
schen Union (AU) in Darfur/Sudan auf
Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) und

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d
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Redet
1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten
Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September
2004

– Drucksache 16/100 –
Überweisungsvorschlag:
Auswärtiger Ausschuss (f)

Rechtsausschuss
Verteidigungsausschuss
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung
Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

b) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
gebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur
Änderung des Zweiten Buches So
buch

– Drucksachen 16/162, 16/220 –

(C (D ng 4. Dezember 2005 2 Uhr Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Arbeit und Soziales Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 GO c)

Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Ar-

(… Arbeitszeitänderungsgesetz – … ArbZÄG)


– Drucksache 16/219 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

Innenausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Gesundheit
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung

Hier handelt es sich um Überweisungen im verein-
achten Verfahren ohne Debatte.

Interfraktionell wird vorgeschlagen, die Vorlagen an
ie in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse zu über-
eisen. Zum Gesetzentwurf auf Drucksache 16/162 zum
agesordnungspunkt 22 b liegt zwischenzeitlich die Ge-
enäußerung der Bundesregierung auf Drucksache 16/220

ext
vor, die wie der Gesetzentwurf überwiesen werden soll.
Die Vorlage zu Tagesordnungspunkt 22 c auf Drucksache
16/219 soll zusätzlich an den Ausschuss für Bildung, For-
schung und Technikfolgenabschätzung überwiesen wer-
den. Sind Sie auch damit einverstanden? – Das scheint so.
Dann sind die Überweisungen so beschlossen.

Wir kommen nun zu den Tagesordnungspunkten 1 a
bis 1 c, Wahlen zu Gremien. Es geht um die Einsetzung
von drei Gremien sowie um die Wahlen der Mitglieder
dieser Gremien. Die Wahlen führen wir mit Stimmkarten
und Wahlausweisen in getrennten Wahlgängen durch.
Dabei handelt es sich um die Wahlen der Mitglieder zu

mien: Parlamentarisches Kontrollgre-
gemäß § 4 a des Bundeswertpapierver-

es, das Vertrauensgremium gemäß § 10 a
eshaushaltsordnung.
zialgesetz- folgenden Gremium, Gremium
waltungsgesetz
Abs. 2 der Bund

356 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )


Präsident Dr. Norbert Lammert
Ich bitte Sie um Ihre Aufmerksamkeit für einige not-
wendige Hinweise zu den Wahlen: Die Stimmkarten in
den Farben Blau, Gelb und Weiß werden unmittelbar vor
der jeweils durchzuführenden Wahl im Saal verteilt bzw.
sie sind offenkundig zu einem großen Teil bereits ver-
teilt. Sie benötigen außerdem Ihre Wahlausweise in den
Farben Blau, Gelb und Weiß, die Sie bitte, soweit noch
nicht geschehen, in bewährter Weise Ihrem Stimmkar-
tenfach in der Lobby entnehmen. Bitte achten Sie darauf,
dass die Wahlausweise tatsächlich Ihren Namen tragen.

Bevor Sie die entsprechende Stimmkarte in eine der
Wahlurnen werfen, übergeben Sie bitte Ihren dazugehö-
renden Wahlausweis einem der Schriftführer an den
Wahlurnen. Der Nachweis der Teilnahme an der Wahl
kann nur durch Abgabe des Wahlausweises erbracht
werden. Die Schriftführerinnen und Schriftführer bitte
ich, darauf zu achten, dass der Wahlausweis vor der
Stimmabgabe tatsächlich übergeben wird.

Die Wahlen finden offen statt. Sie können die Stimm-
karten also an Ihrem Platz ankreuzen.

Das Verfahren ist damit hoffentlich klar geworden.

Wir kommen zunächst zu Tagesordnungspunkt 1 a:

– Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/
CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des
BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN

Einsetzung des Parlamentarischen Kontroll-
gremiums gemäß § § 4 und 5 Abs. 4 des Geset-
zes über die parlamentarische Kontrolle nach-
richtendienstlicher Tätigkeit des Bundes

(Kontrollgremiumgesetz – PKGrG)


– Drucksache 16/169 –

– Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen
Kontrollgremiums gemäß § § 4 und 5 Abs. 4
des Gesetzes über die parlamentarische Kon-
trolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des
Bundes (Kontrollgremiumgesetz – PKGrG)


– Drucksachen 16/170, 16/171, 16/172, 16/173,
16/174 –

Wir kommen sofort zur Abstimmung über den ge-
meinsamen Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, der
SPD, der FDP, der Linken und des Bündnisses 90/Die
Grünen auf Drucksache 16/169. Wer stimmt für diesen
Antrag? – Möchte jemand dagegen stimmen? – Möchte
sich jemand der Stimme enthalten? – Das ist nicht der
Fall. Dann ist der Antrag einstimmig angenommen. Da-
mit ist das Parlamentarische Kontrollgremium eingesetzt
und die Zahl seiner Mitglieder auf neun festgelegt.

Bevor wir jetzt zur Wahl der Mitglieder des Parla-
mentarischen Kontrollgremiums kommen, bitte ich Sie
noch für einen weiteren Hinweis um Ihre Aufmerksam-
keit: Nach § 4 Abs. 3 des Gesetzes über die parlamenta-
rische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des
Bundes ist gewählt, wer die Stimmen der Mehrheit der
Mitglieder des Bundestages auf sich vereint, das heißt,
wer mindestens 308 Stimmen erhält.

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(C (D Die blauen Stimmkarten wurden im Saal verteilt. ollten Sie noch keine Stimmkarte haben, besteht jetzt och die Möglichkeit, eine solche von den Plenarassisenten zu erhalten. Auf der blauen Stimmkarte können ie neun Namensvorschläge ankreuzen. Ungültig sind ie immer – – Da es bei solchen Wahlgängen erstaunlicherweise imer wieder ungültige Stimmen gibt, sind die scheinbar elbstverständlichen Hinweise zur Gültigkeit von Stimmetteln oder Stimmkarten nicht gänzlich unbeachtlich. (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Anscheinend! Nicht „scheinbar“!)


(Unruhe)


eswegen gebe ich Ihnen den sensationellen Hinweis,
ass auch in diesem Fall solche Stimmkarten ungültig
ind, die andere Namen oder Zusätze enthalten.


(Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Aha! Jetzt habe ich es verstanden!)


amit erledigt sich fast der zusätzliche Hinweis, dass
erjenige, der sich der Stimme enthalten will, am besten
eine Eintragung macht; denn dann hätte er sich der
timme enthalten, ohne die Stimmkarte ungültig zu ma-
hen.

Diese Wahl findet, wie auch die beiden folgenden
ahlen, offen statt. Sie können Ihre Stimmkarten also an

hrem Platz ankreuzen, bevor Sie die blaue Stimmkarte
n eine der Wahlurnen werfen. Denken Sie daran, Ihren

ahlausweis abzugeben, da nur er Ihre Teilnahme an der
ahl belegt.

Ich bitte nun die Schriftführerinnen und Schriftführer,
ie vorgesehenen Plätze einzunehmen. Sind alle Wahlur-
en besetzt? – Das scheint der Fall zu sein. Dann eröffne
ch die Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kon-
rollgremiums.

Ist noch ein Mitglied des Hauses anwesend, das seine
timmkarte nicht abgegeben hat? – Ich habe den Ein-
ruck, dass alle anwesenden Mitglieder des Deutschen
undestages von ihrem Wahlrecht haben Gebrauch ma-
hen können. Ich schließe damit die Wahl und bitte die
chriftführerinnen und Schriftführer, mit der Auszäh-

ung zu beginnen. Das Ergebnis der Wahl geben wir spä-
er bekannt.

Wir kommen zu Tagesordnungspunkt 1 b:

– Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/
CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des
BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN

Einsetzung des Gremiums gemäß § 4 a des
Bundeswertpapierverwaltungsgesetzes

– Drucksache 16/175 –

– Wahl der Mitglieder des Gremiums gemäß
§ 4 a des Bundeswertpapierverwaltungsgeset-
zes

– Drucksachen 16/176, 16/177, 16/178, 16/179,
16/180 –

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 357


(A) )



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Präsident Dr. Norbert Lammert
Wir stimmen sofort über den gemeinsamen Antrag al-
ler Fraktionen auf Drucksache 16/175 ab. Wer stimmt
für diesen Antrag? – Wer stimmt dagegen? – Enthält sich
jemand der Stimme? – Dann ist auch dieser Antrag ein-
stimmig angenommen. Damit ist das Gremium gemäß
§ 4 a des Bundeswertpapierverwaltungsgesetzes mit der
Bezeichnung „Gremium zu Fragen der Kreditfinanzie-
rung des Bundes“ eingesetzt und die Mitgliederzahl wie-
derum auf neun festgelegt.

Für diesen Wahlgang gelten die gleichen Regelungen,
die ich vorhin vorgetragen habe. Auch in diesem Fall ist
also nur gewählt, wer die Stimmen der Mehrheit der
Mitglieder des Bundestages auf sich vereint, das heißt,
wer mindestens 308 Stimmen erhält.

Die gelben Stimmkarten sind im Saal verteilt. Sollten
Sie noch keine Stimmkarte haben, besteht die Möglich-
keit, eine solche Karte von den Plenarassistenten zu er-
halten. Auf der gelben Stimmkarte können Sie neun Na-
mensvorschläge ankreuzen. Ich gebe noch einmal den
Hinweis, dass Zusätze oder andere Namen die Stimm-
karte ungültig machen. Wer sich der Stimme enthalten
will, macht bitte keine Eintragung auf der Stimmkarte.
Übergeben Sie bitte auch bei dieser Wahl Ihre Stimm-
ausweise den Schriftführerinnen und Schriftführern an
den Wahlurnen.

Offenkundig sind alle Wahlurnen besetzt. Dann er-
öffne ich hiermit den zweiten Wahlgang, die Wahl der
Mitglieder des Gremiums gemäß § 4 a Bundeswert-
papierverwaltungsgesetz.

Darf ich fragen, ob es Mitglieder des Hauses gibt, die
ihre Stimmkarte noch nicht abgegeben haben? Ich hoffe,
es hat sich in der Zwischenzeit herumgesprochen, dass
das Präsidium zwar niemanden daran hindern kann,
parallel zum Plenum private oder auch Ausschusstreffen
durchzuführen, dass wir aber niemandem helfen können,
der erst nach Schluss des Wahlgangs mit seiner Stimm-
karte kommt.

Ich sehe niemanden, der noch eine Stimmkarte in der
Hand hält, und schließe damit auch diesen Wahlgang.
Auch hier lassen wir die Stimmen auszählen und geben
das Ergebnis später bekannt.

Nachdem wir inzwischen neue Wahlurnen haben,
können wir den nächsten Wahlgang einleiten.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 c auf:

– Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/
CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des
BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN

Einsetzung des Vertrauensgremiums gemäß
§ 10 a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung

– Drucksache 16/181 –

– Wahl der Mitglieder des Vertrauensgremiums
gemäß § 10 a Abs. 2 der Bundeshaushaltsord-
nung

– Drucksachen 16/182, 16/183, 16/184, 16/185,
16/186 –

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(C (D Wir stimmen zunächst über den gemeinsamen Antrag ller Fraktionen auf Drucksache 16/181 ab. Wer stimmt ür diesen Antrag? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält ich der Stimme? – Dann ist unter Berücksichtigung all erjenigen, die sich an der Abstimmung beteiligt haben, uch dieses Gremium einstimmig eingesetzt und die itgliederzahl auf neun festgelegt. Das Verfahren ist das gleiche wie bisher. Auch hier ist ewählt, wer mindestens 308 Stimmen auf sich vereint. ngültig sind Stimmkarten, die andere Namen oder Zu ätze enthalten. Werfen Sie bitte die weiße Stimmkarte n eine der Wahlurnen und geben Sie gleichzeitig Ihren eißen Wahlausweis bei den Schriftführern ab. Sind wieder alle Wahlurnen von Schriftführerinnen nd Schriftführern besetzt? – Das scheint der Fall zu ein. Dann eröffne ich die dritte Wahl, die zum Vertraunsgremium. Der Wahlgang ist eröffnet. Gibt es noch jemanden im Saal, der seine Stimmkarte icht abgegeben hat? – Das scheint nicht der Fall. Dann chließe ich auch diesen Wahlgang. Ich nutze aber noch einmal die Gelegenheit, darauf inzuweisen, dass Sie nicht nur dem Präsidium die Areit erleichtern, sondern auch sich selbst manche unnötien Frustrationen ersparen, wenn Sie eher in zeitlicher ähe zum Beginn solcher Abstimmungen als kurz nach eren Beendigung mit Ihren Wahlausweisen erscheinen. Ich rufe nun Tagesordnungspunkt 2 auf: Befragung der Bundesregierung Ich bitte darum, dass die Kolleginnen und Kollegen, ie wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht an der efragung der Bundesregierung teilnehmen können oder ollen, den Plenarsaal zu verlassen, damit sie mit der otwendigen Konzentration auf die Sache erfolgen kann. ie Bundesregierung hat als Thema der heutigen Kabiettssitzung mitgeteilt: Entwurf eines Gesetzes zur tärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermöensabschöpfung bei Straftaten. Das Wort für den einleitenden Kurzbericht hat der arlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium er Justiz, Alfred Hartenbach. A Herr Präsident! Ich bedanke mich sehr herzlich, dass ie mir das Wort erteilen, und hoffe, dass meine Stimme urchdringend genug ist, um allgemeines Interesse zu rwecken. Sie gestatten, dass ich – ergänzend zu dem Entwurf ines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe nd der Vermögensabschöpfung bei Straftaten – noch etas zu einem weiteren Thema sage, das heute von unse er Seite im Kabinett vorgetragen und beschlossen urde, nämlich zur Einführung eines elektronischen andels-, Genossenschaftsund Unternehmensregisters. Ich beginne mit dem Gesetz zur Stärkung der Rückewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei traftaten. Dieses Gesetz war überfällig. Zwar sahen 358 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Parl. Staatssekretär Alfred Hartenbach bereits bisher die einschlägigen Vorschriften des Strafgesetzbuches und der Strafprozessordnung die Möglichkeit der Geltendmachung von Ansprüchen auf aus Straftaten erlangtes Vermögen durch die Geschädigten vor. Der Staat konnte dann das Vermögen aber nicht abschöpfen, wenn sich kein Geschädigter fand. Aber es hat sich herausgestellt, dass es hier noch Regelungslücken gab, die in Folgendem bestanden: Die Frist zur Geltendmachung von Ansprüchen Geschädigter lag nach der Verurteilung des Täters bei drei Monaten. Teilweise wussten die Geschädigten nichts von ihren Ansprüchen. Teilweise genügte dieser Zeitraum nicht – das war oft der Fall –, um einen Anspruch geltend zu machen. Darüber hinaus war es in der großen Zahl der Strafverfahren nur eine theoretische Möglichkeit, dass ein Anspruch bestand, sodass für den Staat eine Verfallserklärung nicht mehr möglich war. Das führte dann zu dem wenig erfreulichen Ergebnis, dass einem Straftäter der aus einer Straftat erlangte Vermögensvorteil wieder gewährt werden musste. Es gab also einerseits eine Gerechtigkeitslücke und andererseits eine Lücke zuungunsten der Geschädigten. Das neue Gesetz gibt mehr Spielraum. Die Frist zur Geltendmachung von Ansprüchen auf beschlagnahmtes Vermögen wird auf drei Jahre ausgedehnt, sodass die Geschädigten ausreichend Zeit haben, ihre Ansprüche geltend zu machen und durchzusetzen. Des Weiteren kann nun der Staat immer dann, wenn ein Schadenersatzanspruch nicht geltend gemacht wird, ein aus rechtswidrigen Taten erlangtes Vermögen nach Ablauf von drei Jahren zugunsten der Staatskasse bzw. der Landesjustizkassen einziehen. Zum einen glauben wir, dass dies ein weiterer Baustein im Werk zur Stärkung der Rechte von Opfern von Straftaten ist. Die 1982 mit dem ersten Opferentschädigungsgesetz begonnene Stärkung der Opferrechte findet damit eine weitere, vorläufige Ergänzung. Zum anderen glauben wir, dass dies gegenüber der rechtstreuen Bevölkerung durchaus akzeptabel und richtig ist. Wir haben in Umsetzung einer EU-Richtlinie einen Beschluss zur Einführung eines elektronischen Handels-, Genossenschaftsund Unternehmensregisters gefasst. Das heißt, künftig, und zwar ab dem 1. Januar 2007 – so fordert es die EU-Richtlinie –, werden Anmeldungen und Ergänzungen, aber auch Eintragungen in das Handelsregister grundsätzlich nur noch auf elektronischem Wege erfolgen. Das Gleiche gilt für das Genossenschaftsregister. Um nun interessierten Anlegern und Geschäftsleuten, aber auch Privatleuten die Möglichkeit zu geben, eine umfassende Auskunft über alle in Deutschland ansässigen Kapitalgesellschaften und Personengesellschaft zu erhalten, werden wir außerdem ein elektronisches Unternehmensregister einführen, welches zum gleichen Zeitpunkt in Kraft tritt. Man muss also nicht mehr mühsam suchen, wo es eine Firma gibt, wie diese heißt und was sie macht. Man kann vielmehr durch einen einzigen Abruf bei dem elektronischen Unternehmensregister feststellen, dass es eine bestimmte Firma in Deutschland gibt, wo sie registriert ist und welche Gesellschaftsverhältnisse herrschen. w b z U n H E W d M n w i t B g d d n W z u o k d f b B i V r s r e t R A S i k R d (C (D Das Handelsregister und das Genossenschaftsregister erden nach wie vor bei den Amtsgerichten geführt. Daei bleibt es den Ländern überlassen, ob sie das hier konentrieren, was teilweise heute schon gemacht wird. Das nternehmensregister wird bei einem beliehenen Unterehmen geführt werden. Die elektronische Führung des andelsregisters hat mehrere Vorteile: Erstens. Wir sind überzeugt, dass Eintragungen und rgänzungen sehr zügig durchgeführt werden können. ir gehen davon aus, dass die Eintragungen ins Han elsregister innerhalb von fünf Tagen – das ist unsere arge – erfolgen können. Das ist vor allem für Unter ehmensgründungen und für Unternehmensänderungen ichtig. Zweitens. Es wird eine erhebliche Kosteneinsparung nsbesondere für die kleinen und mittelständischen Unernehmen geben. Bisher müssen alle Eintragungen im undesanzeiger und in mindestens einer örtlichen Taeszeitung veröffentlicht werden. Je nach Region kann as um die 200 Euro, aber auch bis zu 600 Euro kosten. Herr Kollege. A Ein Satz noch. – Dadurch, dass wir das alles elektroisch machen wollen, haben wir uns nicht unbedingt das ohlwollen der deutschen Zeitungsunternehmer zuge ogen. Deswegen kommen wir den Ländern entgegen nd gestatten den Ländern, dass sie durch Ausnahmeverrdnungen für einzelne Regionen ihres Landes anordnen önnen, dass bis Ende 2009 die Veröffentlichungen binend auch noch in einer Tageszeitung in Papierform erolgen müssen. Danke, dass Sie mir die eine Minute noch gegönnt haen. So sind wir. Wir bedanken uns für den Bericht. Gibt es Fragen zu dem vorgetragenen Sachverhalt? – itte schön, Herr Kollege Montag. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, ch habe eine Frage an Sie zu dem Gesetzentwurf zur ermögensabschöpfung in Strafsachen. Sie haben in Ih en einführenden Worten wörtlich von den „theoretichen“ Fällen gesprochen, in denen Straftätern nach iher rechtskräftigen Verurteilung ihre aus ihren Straftaten rzielten Gewinne nicht weggenommen werden können. Das wollten Sie jetzt ändern. Nachdem das geltende echt selbstverständlich schon jetzt die Möglichkeit der bschöpfung von Verbrechensgewinnen vorsieht und ie von „theoretischen“ Fällen gesprochen haben, bitte ch Sie, dass Sie noch einmal darüber aufklären, welche onkreten Fälle Sie meinen, die jetzt noch durch das aster fallen und daher eine Gesetzesänderung erforern. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 359 A Herr Kollege Montag, § 73 Abs. 1 Satz 2 Strafgesetzbuch sieht vor, dass ein Verfall und eine Einziehung nicht möglich sind, wenn es Schadenersatzansprüche Dritter gibt. Diese Schadenersatzansprüche Dritter gibt es in nahezu allen Fällen, in allen Betrugsfällen, in allen Raubfällen und in allen Fällen von Vermögensdelikten. Es gibt sie nicht – deswegen ist das Gesetz damals eingeführt worden – bei den Gewinnen aus Straftaten, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Da gibt es eigentlich keinen Geschädigten und da war es sehr einfach. Heute ist es so, dass immer dann, wenn ein solcher Schadenersatzanspruch besteht, der Staat das zu Unrecht erworbene Vermögen, also den Gewinn aus der Straftat, nicht für verfallen erklären kann. Das steht in der Vorschrift, die ich eben genannt habe. Es gibt aber Fälle, in denen ein Geschädigter aufgrund der kurzen Frist seinen Anspruch nicht geltend gemacht hat. Noch eklatanter sind die Fälle – dafür gibt es im Moment ein ganz aktuelles Beispiel –, in denen der Schaden für die Opfer – ich darf das einmal so sagen – relativ gering, der Gewinn für den Täter aber sehr groß ist. Da kann es sein, dass überhaupt keine Ansprüche geltend gemacht werden, obwohl diese vorhanden sind. Ganz aktuell sind die Fälle mit dem vergammelten Fleisch. Dabei spiegeln die Täter den Menschen durch Umetikettierungen vor, dass das Fleisch, das verdorben ist und eigentlich nicht mehr verkauft werden dürfte, genießbar ist. Durch den Verkauf dieses Fleisches werden sehr hohe Gewinne erzielt. Der einzelne Geschädigte hat aber gar kein Interesse daran, ein Verfahren auf Rückzahlung des Kaufpreises, der sich häufig nur auf 1,50 Euro beläuft, anzustrengen. Das heißt, nach der bisherigen Gesetzeslage müsste der beschlagnahmte Gewinn aus der Straftat dem Täter zurückgegeben werden. Ein weiteres Beispiel sind die betrügerischen Machenschaften mit den 0190er-Nummern. Dabei wird ein Anruf in eine Warteschleife gelegt. Damit verdient der Täter sehr gut, während sich der Einzelne zwar über die Kosten ärgert, aber keine Schadenersatzansprüche geltend macht. Nach einer Sicherstellung muss das Geld eventuell an den Täter zurückgegeben werden. Außerdem gibt es Fälle, wo die Geschädigten gar nicht wussten, dass durch Straftaten – also unrechtmäßig – erworbenes Vermögen gesichert worden war – sie wussten noch nicht einmal, dass ein Ermittlungsverfahren anhängig war. Drei Monate nach Verurteilung des Täters musste dieses Vermögen herausgegeben werden. Die Dreijahresfrist ermöglicht es – gesetzlich vorgeschrieben ist die Mitteilung im elektronischen Bundesanzeiger, dass Vermögen beschlagnahmt worden ist –, die Geschädigten über die Medien darauf hinzuweisen, dass sie einen Anspruch geltend machen können. Die Auszahlung kann natürlich erst erfolgen – es gibt bekanntermaßen einen Arrest –, wenn der Geschädigte sich einen zivilrechtlichen Titel beschafft hat. Wenn diese drei Jahre abgelaufen sind – diesen Fall habe ich eben geschildert –, kann der Staat unrechtmäßig e g n d v s L b T ü r v D s w g d d r w d d a d s U w i n s D i l e f ö n d I f W z k e t M (C (D rworbenes Vermögen überall dort, wo keine oder nur eringe Ansprüche geltend gemacht worden sind, aber och ein Teil dieses Vermögens vorhanden ist, im Wege es Auffangrechtserwerbs zugunsten der Staatskasse ereinnahmen. Eine Zusatzfrage, Herr Kollege Ramelow. Herr Staatssekretär, Sie sprachen eben das elektroni che Handelsregister an und verwiesen darauf, dass den ändern durch Ermächtigung gestattet werden soll, noch is 2009 die Veröffentlichung der Eintragungen in einer ageszeitung zuzulassen. Wenn die Bundesregierung berzeugt ist, dass das elektronische Handelsregister der ichtige Weg ist – ich glaube, es ist der richtige Weg; ergleichbar ist es bei Insolvenzanzeigen und ähnlichen ingen; auch dort muss man endlich den Weg des Fort chritts gehen, wie er in der Wirtschaftswelt üblich ist –, ieso gestattet man den Ländern dann, eine solche Reelung für die mittelständischen Betriebe zu erlassen? Wie erklärt man den Wettbewerbsnachteil der Firmen, ie ihren Sitz in einem solchen Gebiet haben, gegenüber en Firmen mit Sitz in Gebieten, wo der von Ihnen geade erläuterte Weg per Bundesgesetz möglich gemacht orden ist? A Herr Kollege Ramelow, wir sind natürlich überzeugt, ass es der bessere Weg ist, wenn alle Anmeldungen und uch die Veröffentlichungen über das elektronische Hanelsregister vorgenommen werden; denn das geht chneller und ist kostengünstiger. Nun wissen wir aber, dass es in dieser Republik noch nternehmungen gibt – die Gegenvorschläge, die teileise in den Ländern gemacht worden sind, haben darin hre Ursache –, die an die elektronischen Netze immer och nicht angeschlossen sind, sodass wir nicht sichertellen können, dass alle gleichermaßen informiert sind. ies ist der Grund dafür, dass man den Bundesländern, n denen dies anscheinend noch nicht der Fall ist, die Geegenheit einräumt, für das gesamte Land oder aber für inzelne Gebiete anzuordnen, dass für eine Übergangsrist von längstens drei Jahren noch zusätzlich eine Verffentlichung in einer Tageszeitung – wohlgemerkt: icht mehr im Bundesanzeiger; die Veröffentlichung ort fällt weg – zu erfolgen hat. Zu Ihrer zweiten Frage. Dabei muss man abwägen. ch habe gesagt: In manchen Regionen kostet die Veröfentlichung etwa 200 Euro. Das wird sich vermindern. enn die Kosten für die Veröffentlichung im Bundesaneiger wegfallen, sind es vielleicht noch 100 Euro. Ich omme aus einem ländlichen Gebiet und weiß, dass dort ine Handelsregisterveröffentlichung in der Tageszeiung etwa 100 Euro kostet. Jetzt zurück zu Ihrer Frage zum Wettbewerbsnachteil. an muss eben abwägen, ob die Information für alle 360 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Parl. Staatssekretär Alfred Hartenbach ausreichend ist. Wenn das nicht der Fall ist, dann muss man, denke ich, in Kauf nehmen, dass in einzelnen Regionen ein – finanziell sicherlich überschaubarer – Wettbewerbsnachteil – ich möchte das in Anführungsstriche setzen – besteht. Für eine bestimmte Übergangszeit ist der Informationsvorteil wichtiger als 100 oder 150 Euro Nachteil, die der Einzelne womöglich hat. Zusatzfrage, Herr Kollege Grosse-Brömer. Vielen Dank, Herr Präsident. Sehr geehrter Herr Staatssekretär, auch meine Fragen beziehen sich auf das elektronische Handelsregister. Erstens. Ist es geplant, bei der Einführung zumindest bundesweit, gegebenenfalls sogar europaweit ein einheitliches Portal zu gestalten? Nur dann würde eine Richtlinie wahrscheinlich Sinn machen. Die zweite Frage. Halten Sie, auf die Bundesrepublik Deutschland bezogen, die Führung eines solchen elektronischen Handelsregisters zwangsläufig für eine hoheitliche Aufgabe oder könnten Sie sich vorstellen – das ist eine Diskussion, die wir ansatzweise schon einmal geführt haben –, dass beispielsweise die Industrieund Handelskammern, die ohnehin in vielfältiger Hinsicht mit Unternehmensgründungen, Fortbildungen usw. befasst sind, in der Lage sein könnten, diese Aufgabe zu übernehmen, und dadurch vielleicht auch zur Entbürokratisierung, die wir ja immer vollmundig fordern, beitragen könnten? (Jörg van Essen [FDP]: Sehr vernünftige Frage!)

Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1600700100

(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600700200
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1600700300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600700400
Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600700500

(A) )


(B) )

Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1600700600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600700700
Bodo Ramelow (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600700800
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1600700900

(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600701000
Michael Grosse-Brömer (CDU):
Rede ID: ID1600701100

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1600701200


Wir haben ein einheitliches Portal, Herr Kollege
Grosse-Brömer, und zwar ist dies das Unternehmensre-
gister. Über das Unternehmensregister finden Sie das
einheitliche Portal für die elektronischen Handelsregister
und Genossenschaftsregister in den jeweiligen Ländern.
Das ist der richtige und auch vernünftige Weg, auf den
wir uns mit den Ländern geeinigt haben.

Wenn wir von Entbürokratisierung reden, müssen wir
uns darauf verständigen, was das überhaupt ist. Ich ver-
stehe unter Entbürokratisierung in erster Linie eine Ver-
einfachung und in zweiter Linie eine Übertragung staat-
licher Aufgaben auf Private. Wenn man eine Aufgabe
wie die Führung des Handelsregisters auf die Industrie-
und Handelskammern überträgt, überträgt man das wie-
der auf eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und
damit von einer staatlichen Regie in eine andere. Zudem
sind wir der Ansicht, dass gerade die Publizität des Han-
delsregisters, also die Glaubwürdigkeit und die Verläss-
lichkeit des Handelsregisters in Bezug auf das, was darin
steht, das Amtsgericht, das Handelsregistergericht als
die richtige Stelle ausweist.

Dazu kommt noch, dass später bei diesen Gerichten
gegebenenfalls auch Rechtsmittel gegen Eintragungen
verhandelt werden müssen. Es ist schon richtig und sinn-

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(C (D oll, wenn das in einer Einheit bleibt, also dort die Einragung und auch die Überprüfung erfolgen. Ich halte as nach wie vor für die bessere Lösung. Zum anderen verfügen die meisten Bundesländer beeits jetzt über das elektronische Handelsregister – es ibt, glaube ich, nur noch ein Bundesland oder zwei undesländer, die diesen Weg noch nicht gegangen ind –; dort muss nur noch die Vernetzung mit dem Unernehmensregister erfolgen und sie wird auch erfolgen. iese Bundesländer haben bereits hervorragende Erfah ungen damit gemacht, auch hinsichtlich der Beschleuniung der Verfahren. Mir ist bekannt, dass die Eintragung n einem Gerichtsbezirk – ich weiß allerdings nicht ehr, welches Gericht mir das mitgeteilt hat – mittlereile innerhalb von fünf Tagen nach der Anmeldung er olgt. Das ist ein hervorragendes Ergebnis, das von den ndustrieund Handelskammern nicht getoppt werden ann. Zudem müsste eine große Verschiebung von Mitrbeiterinnen und Mitarbeitern der Amtsgerichte, die das elernt haben, an die Industrieund Handelskammern rfolgen. Ich weiß nicht, ob das im Sinne des Erfinders äre. Außerdem können die Gerichte in diesem Fall – was it Blick auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofes, ass Gebühren an den Gerichten nur kostendeckend sein nd nicht zu Gewinnen führen dürfen, eine Rolle spielt – ndlich einmal kostendeckend arbeiten. Das sollte man icht unbedingt zerschlagen. Frau Kollegin Dyckmans. Herr Staatssekretär, meine Frage bezieht sich auf den ntwurf des Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Strafaten. Ich möchte erstens gerne wissen, ob die Bundesegierung ihren Gesetzentwurf vor dem Hintergrund, ass bei den Strafverfolgungsbehörden und den Gerichen ein erhöhter Vollzugsaufwand zu erwarten ist, mit en Bundesländern abgestimmt hat. Als Zweites möchte ch gerne wissen, wie die Bundesregierung zu Überleungen steht, auf einen alleinigen Auffangrechtserwerb es Staates zu verzichten und zusätzlich Opferschutzoranisationen an dem sichergestellten Vermögen zu beteiigen. A Zu Frage eins. Natürlich ist der Gesetzentwurf, wie es ich gehört, mit den Ländern abgesprochen und vereinart. Wir haben hier auch eine große Einigkeit mit den ändern erzielt, Frau Dyckmans. Der Vollzugsaufwand ird sicherlich größer sein, als er heute ist. Aber die öglichkeit der Länderjustizkassen, sichergestelltes, aus traftaten erlangtes Vermögen einzuziehen, ist sehr viel rößer. Die Länder haben kein bisschen gezuckt, als wir hnen das angeboten haben. Dagegen gewehrt haben sich ie Strafverteidigervereinigungen, die BRAK und der AV. Ich denke, das mussten sie im Interesse derer, die ie verteidigen, tun. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 361 Parl. Staatssekretär Alfred Hartenbach Zweitens. Es mag den Ländern obliegen, zu entscheiden, ob sie das sichergestellte und eingezogene Vermögen in diesem Falle an Opferorganisationen weitergeben. Wir, die wir hier sitzen und dieses Geschäft schon etwas länger machen, haben – nicht wahr, Herr Montag – mit einem Gesetzentwurf, der noch nicht einmal bis in die Endberatung gekommen ist, den verzweifelten Versuch unternommen, 5 Prozent der Einnahmen durch Geldstrafen für Opferverbände abzuzweigen, und sind dabei an dem einheitlichen Widerstand aller Bundesländer gescheitert. Vielleicht gelingt es uns ja in der großen Koalition mit Unterstützung der FDP, hier gemeinsam einen Weg zu finden. Ich persönlich würde einen solchen Weg durchaus mitgehen können. Weitere Fragen zu diesem Themenbereich sind nicht angemeldet. Gibt es Fragen zu anderen Themen der heutigen Kabinettssitzung? – Herr Kollege Thiele. Ich habe eine Frage an die Bundesregierung. Ur sprünglich war auf der Tagesordnung der Kabinettssitzung der Gesetzentwurf zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung vorgesehen. In diesem Gesetzentwurf scheint vorgesehen zu sein, dass zur besseren Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Beruf erwerbsbedingte Betreuungskosten ab dem ersten Euro bis zu einem Betrag von 1 000 Euro je Kind wie Betriebsausgaben oder Werbungskosten berücksichtigt werden können. Das ist der positive Teil. Der negative Teil ist, dass die bisherige Regelung, dass entsprechende Gelder in der Größenordnung bis 1 548 Euro abgesetzt werden können, gestrichen wird. Meine Frage: Wie entwickelt sich das weiter und wie kann ein Gesetzentwurf Familien fördern, wenn er vorsieht, die derzeitige Förderung zu reduzieren? Frau Staatsministerin Müller. H Herr Thiele, das Thema war nicht formal auf der Tagesordnung. Es handelte sich um eine Nachmeldung. In dieser Angelegenheit gibt es noch Abstimmungsbedarf zwischen den Häusern. Dieses Thema wird schnellstmöglich auf einer der nächsten Kabinettssitzungen aufgerufen werden. Kurze Nachfrage. Ist es denn richtig, dass mit diesem Entwurf eine Schlechterstellung beabsichtigt werden soll? H Da es sich um einen nicht abgestimmten Entwurf handelt, bitte ich um Verständnis, dass ich dazu keine weitere Stellungnahme abgeben kann. Das Thema ist, wie gesagt, im Kabinett formal noch nicht behandelt worden. r – k d c s S D E z n r W m g D S 4 J 5 W u d r M M w l d D M K s 1 d e § b 1)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600701300
Mechthild Dyckmans (FDP):
Rede ID: ID1600701400
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1600701500

(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600701600
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1600701700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600701800
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1600701900
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1600702000
Hildegard Müller (CDU):
Rede ID: ID1600702100
(C


(D Gibt es jetzt noch weitere Fragen an die Bundesregie ung? Das scheint im Allgemeinen ausgeprägter als im Konreten zu sein. Damit beende ich die Befragung der Bunesregierung. Ich schlage vor, dass wir die Sitzung kurz unterbrehen, nachdem wir das erste Wahlergebnis, das dank der chnellen Auszählung durch die Schriftführerinnen und chriftführer jetzt vorliegt, bekannt gegeben haben. enn es sind noch nicht alle Fragesteller anwesend. inige haben möglicherweise mit einem etwas größeren eitlichen Verzug durch den vorhergehenden Tagesordungspunkt gerechnet. Ich gebe Ihnen also zunächst das von den Schriftfüherinnen und Schriftführern ermittelte Ergebnis der ahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgreiums bekannt. Abgegebene Stimmkarten 564, davon ültig 564. Von den gültigen Stimmen entfielen auf r. Norbert Röttgen 524 Stimmen, auf Bernd chmidbauer 505 Stimmen, auf Dr. Hans-Peter Uhl 97 Stimmen, auf Olaf Scholz 521 Stimmen, auf oachim Stünker 516 Stimmen, auf Fritz Rudolf Körper 21 Stimmen, auf Dr. Max Stadler 531 Stimmen, auf olfgang Neskovic 415 Stimmen nd auf Hans-Christian Ströbele 435 Stimmen.1)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600702200

(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Stundenlang!)


(Beifall bei der LINKEN)



(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


Diese neun Abgeordneten haben die nach § 4 Abs. 3
es Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nach-
ichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes erforderliche

ehrheit von 308 Stimmen erreicht. Sie sind damit als
itglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums ge-
ählt.

Die Abstimmungsergebnisse der beiden übrigen Wah-
en geben wir dann später bekannt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich schlage vor,
ass wir nun die Sitzung für zehn Minuten unterbrechen.
as gibt den Parlamentarischen Geschäftsführern die
öglichkeit, sich zu vergewissern, wer von den eigenen
ollegen eine Frage gestellt hat, aber noch nicht anwe-

end ist. Wir beginnen mit der Fragestunde um
4.15 Uhr.


(Unterbrechung von 14.03 bis 14.15 Uhr)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600702300

Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.

Bevor wir in der Tagesordnung fortfahren, gebe ich
as Ergebnis der zweiten Wahl bekannt. Dabei handelt
s sich um die Wahl der Mitglieder des Gremiums gemäß
4 a des Bundeswertpapierverwaltungsgesetzes. Abgege-
ene Stimmkarten 571, davon gültig 571, Enthaltungen 1.

Anlage 2

362 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )


Präsident Dr. Norbert Lammert
Von den gültigen Stimmen entfielen auf Jochen-Konrad
Fromme 534 Stimmen, auf Bartholomäus Kalb ebenfalls
534 Stimmen, auf Steffen Kampeter 529 Stimmen, auf
Bernhard Brinkmann 538 Stimmen, auf Klaas Hübner
536 Stimmen, auf Carsten Schneider 540 Stimmen, auf
Otto Fricke 541 Stimmen, auf Dr. Gesine Lötzsch 512
Stimmen und auf Anja Hajduk 530 Stimmen. Diese neun
Abgeordneten haben die erforderliche Mehrheit von 308
Stimmen erreicht. Sie sind damit als Mitglieder des Gre-
miums gemäß § 4 a des Bundeswertpapierverwaltungs-
gesetzes gewählt.1)

Ich rufe nunmehr Tagesordnungspunkt 3 auf:

Fragestunde

– Drucksache 16/157 –

Die Geschäftsbereiche werden in der schriftlich vor-
liegenden Reihenfolge aufgerufen. Wir kommen zu-
nächst zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums
der Finanzen. Für die Beantwortung der Fragen steht die
Parlamentarische Staatssekretärin Frau Dr. Hendricks
zur Verfügung. Die Frage 1 der Kollegin Dr. Uschi Eid
wird schriftlich beantwortet.

Ich rufe Frage 2 der Kollegin Dr. Dagmar Enkelmann
auf:

Trifft es zu, dass zwischen den Jahren 1995 und 2004 ein
starker Rückgang der kommunalen Investitionsquote von 18,9
auf 13,2 Prozent, insbesondere bei den kommunalen Sachin-
vestitionen, und davon ausgehend „mittel- bis längerfristig
eine erhebliche Gefährdung für den Wirtschaftsstandort
Deutschland“ festzustellen ist – siehe KfW-Bankengruppe,
„Wirtschafts-Observer online“, „Öffentliche Infrastruktur und
kommunale Finanzen in Deutschland“, Nr. 5, November 2005 –,
und was will die Bundesregierung tun, um die kommunalen In-
vestitionen wieder auf das für die Entwicklung von Wirtschaft
und kommunaler Infrastruktur nötige Maß zu erhöhen?

D
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1600702400


Frau Kollegin Enkelmann, Ziel der Politik der Bun-
desregierung sind starke und handlungsfähige Kommu-
nen. Die Entwicklung der kommunalen Investitionen
war in den vergangenen Jahren nicht zufriedenstellend.
Es kam, wie in Ihrer Frage dargestellt, zu einem Rück-
gang der Sachinvestitionsausgaben von 18,9 Prozent im
Jahr 1995 auf 13,2 Prozent im Jahr 2004, bezogen auf
die kommunalen Haushalte. Eine Gefährdung für den
Wirtschaftsstandort Deutschland ergibt sich nicht, auch
nicht für die Zukunft.

Die Bundesregierung hat bereits in der 15. Legislatur-
periode durch die erfolgreiche Reform der Gewerbe-
steuer und die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und
Sozialhilfe nachhaltige Beiträge zur Stärkung der Kom-
munalfinanzen geleistet. So erhöhten sich im Jahr 2004
die Gewerbesteuereinnahmen gegenüber 2003 netto um
über 30 Prozent. Zusätzlich wird die kommunale Ebene
nach den jüngsten Entscheidungen auf der Ausgaben-
seite aufgrund der Zusammenlegung von Arbeitslosen-
und Sozialhilfe um mehr als die zugesagten 2,5 Milliar-
den Euro entlastet.

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w1) Anlage 3

(C (D Aufgrund der Maßnahmen des Bundes hat die komunale Ebene Handlungsspielräume auch im investiven ereich zurückgewonnen. Der Koalitionsvertrag von DU, CSU und SPD sichert die strukturelle Handlungs ähigkeit der Kommunen. Die Neugestaltung der föderaen Rahmenbedingungen, Maßnahmen zur Stärkung des irtschaftlichen Wachstums und einer zielgerichteten onsolidierung der öffentlichen Haushalte verbessern uch die finanzielle Situation der Kommunen. Die Kolitionsvereinbarung greift zahlreiche kommunale Anlieen auf, damit die Kommunalfinanzen auch zukünftig uf einer soliden Basis stehen. Dies wird von den kommunalen Spitzenverbänden nerkannt. So verlautbarte zum Beispiel der Deutsche tädteund Gemeindebund: Die Konsolidierung des Bundeshaushaltes und das Bekenntnis, dass es keine Spielräume für weitere Steuersenkungen bzw. zusätzliche staatliche Leistungen gibt, liegen auch im Interesse der Kommunen. eiter heißt es: Deshalb wäre es falsch, … eine ablehnende Generalkritik an dem Koalitionsvertrag zu üben. Auch in den Jahren 2005 und 2006 werden sich die ommunalen Steuereinnahmen nach den Ergebnissen er Steuerschätzung vom November 2005 deutlich beser entwickeln als die Steuereinnahmen von Bund und ändern. Die Gewerbesteuereinnahmen netto werden ich nach der Steuerschätzung, ausgehend vom bisherien Allzeithoch des Jahres 2004, um etwa 9,4 Prozent in iesem Jahr erhöhen. Für 2006 wird eine weitere Steigeung in Höhe von 5,3 Prozent angenommen. Ihre Zusatzfrage. Ich habe zwei Zusatzfragen, Herr Präsident. Meine erste Zusatzfrage, Frau Staatssekretärin. Ausehend davon, dass in dem Bericht für die KfW-Bankenruppe, auf den ich mich beziehe, unter anderem die ussage enthalten ist – mit Ihrer gütigen Erlaubnis, Herr räsident, möchte ich gerne zitieren –, dass von diesem tarken Rückgang der kommunalen Sachinvestitionen mittelbis längerfristig eine erhebliche Gefährdung für en Wirtschaftstandort Deutschland“ ausgeht, frage ich Halten Sie mit Blick auf die ntwicklung der regionalen Wirtschaft eine Investitionsuote in den Kommunen von 13 Prozent tatsächlich für esund? D Nein, Frau Kollegin Enkelmann. In der Tat wäre es it Blick auf die Entwicklung der regionalen Wirtschaft rstrebenswert, wenn die kommunale Investitionsquote ieder ansteigen würde. Ich hatte Ihnen zu Beginn der Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 363 Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks Beantwortung der Frage ja auch gesagt, dass diese Entwicklung nicht zufriedenstellend war. Aber die Bundesregierung ist natürlich nur in der Lage, die Einnahmesituation der Kommunen zu verbessern, was sie – das habe ich Ihnen gerade umfänglich dargestellt – schon seit geraumer Zeit mit Erfolg tut und natürlich erfolgreich fortsetzen wird. Damit wird den Kommunen die Möglichkeit an die Hand gegeben, im investiven Bereich den Nachholbedarf, der objektiv in vielen Kommunen – wenn auch nicht in allen – entstanden ist, auszugleichen. Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass wir auf der Ausgabenseite eine Entlastung von über 2,5 Milliarden Euro herbeiführen, dass wir in 2004 die höchsten Gewerbesteuereinnahmen überhaupt hatten, dass diese in diesem Jahr um mehr als 9 Prozent steigen werden und für das nächste Jahr eine weitere Steigerung von über 5 Prozent angenommen wird. Insgesamt werden sich damit die Steuereinnahmen der Kommunen deutlich positiver entwickeln als die des Bundes und der Länder. Damit werden die Kommunen in die Lage versetzt, den in vielen Kommunen tatsächlich aufgelaufenen Nachholbedarf abzubauen. Zweite Zusatzfrage. Frau Staatssekretär, ich komme jetzt auf die Einnah mesituation der Kommunen zu sprechen. Unabhängig davon, dass die Gewerbesteuern tatsächlich partiell gestiegen sind, gibt es nach wie vor ein erhebliches Defizit zwischen Einnahmen und Ausgaben der Kommunen, das in diesem Jahr bei über 5 Milliarden Euro liegen wird. Daher frage ich: Was will die Bundesregierung tatsächlich tun, um die Finanzausstattung der Kommunen auf stabile Füße zu setzen? Was ist zum Beispiel mit der Beteiligung der Kommunen an der Umsatzsteuer? D Frau Kollegin Enkelmann, die Kommunen sind schon an der Umsatzsteuer beteiligt, und zwar mit einer Quote von 2,2 Prozent am gesamten Umsatzsteueraufkommen. Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, diesen kommunalen Anteil zu erhöhen. Denn dies würde selbstverständlich zulasten der anderen Anteilseigner – sprich: des Bundes oder der Länder – gehen. Da die Steuereinnahmeentwicklung der Kommunen aber, wie ich Ihnen gerade dargestellt habe, bei weitem positiver ist als die des Bundes oder der Länder, gibt es für die Gebietskörperschaften, die tendenziell schlechter dastehen als die Gesamtheit der Kommunen, keinerlei Veranlassung, einen weiteren Verzicht zugunsten der Kommunen zu üben. Weitere Fragen zu diesem Komplex liegen nicht vor. Dann kommen wir nun zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und V l a m c d g s v t B t u m a K r n s g t s m c G D b g g b s a m d d (C (D erbraucherschutz. Hier steht zur Beantwortung der Paramentarische Staatssekretär Gerd Müller zur Verfügung. Ich rufe Frage 3 des Kollegen Hellmut Königshaus uf: Weshalb war die Umbenennung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft in Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz notwendig, und welche Kosten sind damit verbunden? Dr. Herr Kollege Königshaus, Umbenennungen von Bun esministerien werden im Rahmen von Aufgabenverlaerungen oder Aufgabenneubestimmungen nach politichen Zielsetzungen im Rahmen der Regierungsbildung orgenommen. Sie machen die fachlichen Zuständigkeien und die politisch-strategischen Zielstellungen der undesministerien für die Bürgerinnen und Bürger ransparent. Durch die Anordnung der Politikfelder in nserem Haus in alphabetischer Reihenfolge wird nunehr die gleichrangige Bedeutung aller Politikfelder usgedrückt. Im Rahmen der Umbenennung sind bisher osten in Höhe von circa 7 500 Euro angefallen. Ab echnungen über weitere beauftragte Maßnahmen stehen och aus. Insgesamt können die Gesamtkosten vorausichtlich circa 15 000 Euro betragen. Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, bedeutet das, dass die Bundesre ierung nicht in der Lage gewesen wäre, die Gleichwerigkeit dieser Bereiche deutlich zu machen, ohne eine olch kostspielige Umbenennung vorzunehmen? Dr. Ich habe eine Begründung gegeben. Wir sehen die leichwertigkeit dieser drei Bereiche nebeneinander. ie Umbenennung ist sinnvoll und wurde – wir Schwaen sind besonders bekannt dafür – äußerst sparsam umesetzt. Allein dadurch, dass wir auf das weitere Herauseben einer Broschüre verzichten, wurden diese Kosten ereits im laufenden Etat eingespart. Zweite Zusatzfrage. Dass Sie, Herr Staatssekretär, eine offenbar überflüs ige Broschüre nicht länger herausgeben, begrüßen wir ls Opposition natürlich. Allerdings hätten wir es noch ehr begrüßt, wenn Sie die überflüssigen Ausgaben für ie Umbenennung des Ministeriums ebenfalls vermieen hätten. Sehen Sie das nicht genauso? 364 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Dr Hier muss man weiter in die Vergangenheit zurückgehen. Die Umbenennung des Hauses hat die Vorgängerregierung zu verantworten. Wir haben diesen Beschluss sinnvollerweise korrigiert. Weitere Zusatzfragen liegen nicht vor. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf. Zur Beantwortung der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kasparick zur Verfügung. Zunächst zu Frage 4 des Kollegen Königshaus: Sind der neuen Bundesregierung die Probleme im Zusam menhang mit dem Schallund Erschütterungsschutz an der Anhalter Bahn bekannt und ist sie im Gegensatz zur vorangegangenen Bundesregierung bereit – vergleiche zum Beispiel die Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr, Bauund Wohnungswesen, Angelika Mertens, auf meine Frage 58 in der Fragestunde am 15. Dezember 2005, Plenarprotokoll 15/147, Seite 13753 D –, den betroffenen Anwohnern den ihnen zustehenden Schutz auch ohne Inanspruchnahme der Gerichte zu gewähren? U Herr Kollege Königshaus, Sie stellen zu Beginn dieser Legislaturperiode die Frage, ob der neuen Bundesregierung die Probleme im Zusammenhang mit dem Schallund Erschütterungsschutz an der Anhalter Bahn bekannt sind. Ich darf Ihnen versichern: Wir stehen in großer Kontinuität zur Vorgängerregierung und sind mit diesen Problemen vertraut. Auch darf ich Ihnen versichern, dass die Antworten auf Ihre Anfragen zu diesem Thema, die ja eine lange Geschichte haben, nach wie vor gültig sind. Ich darf Sie aufmerksam machen auf die Antworten von Frau Kollegin Angelika Mertens vom 15. Juni 2005 und von Kollegin Iris Gleicke vom 19. Januar 2005. Darüber hinaus haben Sie am 15. Dezember 2004 eine Antwort von der Kollegin Angelika Mertens bekommen, am 1. Dezember 2004 von der Kollegin Iris Gleicke sowie am 10. November 2004 vom Kollegen Achim Großmann. Beim Aktenstudium habe ich, wenn es denn erfolgreich war, die Erkenntnis gewonnen, dass die Antworten auf Ihre Fragen eine sehr große Kontinuität aufweisen. An diesem Sachstand hat sich nichts geändert. Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, bedeutet dies, dass die in der Ko alitionsvereinbarung getroffene Aussage, wonach es in diesem Bereich zu einer Trendwende kommen soll und die Lärmminderungsprogramme insbesondere an bestehenden Schienenwegen weiterentwickelt werden sollen, nicht in die Tat umgesetzt wird? Denn Sie wollen ja in Kontinuität zur bisherigen, der Koalitionsvereinbarung z r m d a F d S s d d c i m v e e d r h d k t a h b G d d t r d m h E B e (C (D ufolge offenkundig unzureichenden Situation verharen. U Kollege Königshaus, Sie können davon ausgehen, ass wir alles daransetzen, die Koalitionsvereinbarung uch umzusetzen. Zweite Zusatzfrage. Ich möchte zunächst einmal darum bitten, dass meine rage beantwortet wird: Kann ich mich darauf verlassen, ass die Koalitionsvereinbarung umgesetzt wird? Denn ie, Herr Kollege, haben gerade erklärt, dass sie in dieem Bereich offenkundig nicht umgesetzt werden soll, a man in der bisherigen Situation verharren will. Weren die Lärmminderungsprogramme nun weiterentwikelt oder nicht? Das ist die Frage, die zu beantworten ch Sie bitte. U Meine Antwort auf Ihre Frage lautet: Sie können da on ausgehen, dass diese Regierung die Koalitionsverinbarung umsetzen wird. Bei großzügiger Interpretation haben Sie jetzt noch ine weitere Zusatzfrage. Ich bedanke mich für Ihre Großzügigkeit, Herr Präsi ent. – Ich nehme zur Kenntnis, was die Bundesregieung offenkundig von ihrer eigenen Koalitionsaussage ält. Nun könnten Sie aber noch etwas zu der doch eher ynamischen Betrachtungsweise der früheren Staatsseretärin Mertens sagen, die mit Blick auf das Verwalungsverfahrensgesetz eine Feststellung getroffen hat, uf die meine Frage – wenn Sie sie genau gelesen hätten, ätten Sie das bemerkt – eigentlich abzielt: Müssen die etroffenen Bürger zunächst ein Gerichtsverfahren in ang setzen – die Staatssekretärin selbst ging offenbar avon aus, dass sie es auch gewinnen würden – oder ist ie Bundesregierung vor dem Hintergrund der Koaliionsvereinbarung geneigt, im Interesse der Bürger daauf zu verzichten und sofort von sich aus tätig zu weren? U Herr Königshaus, wir beide sind mit dem Sachver alt, um den es hier geht, vertraut. Sie versuchen, eine inzelfallentscheidung auf die Ebene des Deutschen undestages zu stellen. Deswegen sage ich Ihnen noch inmal in aller Deutlichkeit: Die Antworten der Bundes Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 365 Parl. Staatssekretär Ulrich Kasparick regierung auf Ihre Anfragen haben von ihrer Gültigkeit nichts verloren. Die Frage 5 des Kollegen Alexander Ulrich wird schriftlich beantwortet. Das gibt mir Anlass, darauf hinzuweisen, dass eine ganze Reihe von Fragen, die zur heutigen Fragestunde eingereicht wurden, aufgrund unserer Richtlinien deshalb schriftlich beantwortet werden, weil es zu unseren Vereinbarungen gehört, dass Fragen, die einen Tagesordnungspunkt der laufenden Sitzungswoche betreffen, schriftlich beantwortet werden. Das ist durch die vorhin einvernehmlich erfolgte Vereinbarung der Aufsetzung des nächsten Debattenpunktes insoweit ebenfalls einvernehmlich erfolgt. Bevor ich den nächsten Geschäftsbereich aufrufe, kann ich Ihnen das Ergebnis des dritten Wahlganges bekannt geben; hier handelt es sich um die Wahl der Mitglieder des Vertrauensgremiums gemäß § 10 a Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung. Abgegebene Stimmkarten 571; alle gültig. Von diesen Stimmen entfielen auf Herbert Frankenhauser 535, auf Steffen Kampeter 526, auf Dr. Michael Luther 536, auf Bettina Hagedorn 543, auf Dr. Petra Merkel 541, auf Carsten Schneider ebenfalls 541, auf Jürgen Koppelin 532, auf Dr. Gesine Lötzsch 522 und auf Alexander Bonde 528 Stimmen.1)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600702500
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600702600
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1600702700
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1600702800

(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600702900
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600703000
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1600703100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600703200
Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1600703300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600703400
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1600703500
Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1600703600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600703700
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1600703800

(A) )


(B) )

Dr. Gerd Müller (CSU):
Rede ID: ID1600703900
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600704000
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1600704100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600704200
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1600704300
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1600704400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600704500
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1600704600
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1600704700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600704800
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1600704900
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1600705000

(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600705100
Damit sind diese neun Abgeordneten nach § 10 a Abs. 2
der Bundeshaushaltsordnung in Verbindung mit
§ 4 Abs. 3 des Gesetzes über die parlamentarische Kon-
trolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes mit
der erforderlichen Mehrheit von 308 Stimmen – oder
mehr, versteht sich – gewählt. Ich gratuliere allen in die
vorhin genannten Gremien Gewählten und kehre zurück
zur Fragestunde.

Aus dem Geschäftsbereich des Bundeskanzleramtes
gibt es keine mündlich zu beantwortenden Fragen mehr.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministeri-
ums für Arbeit und Soziales auf. Der Kollege Parlamen-
tarischer Staatssekretär Andres steht zur Beantwortung
zur Verfügung.

Der Kollege Kolb ist nicht da, hat aber beantragt, dass
seine Fragen 10 und 11 schriftlich beantwortet werden.

Ich rufe die Frage 12 der Kollegin Dr. Dagmar
Enkelmann auf:

Trifft es zu, dass bisher nicht einmal jedem zehnten Emp-
fänger von Arbeitslosengeld II, ALG II, Qualifizierungs- und
Beschäftigungsmaßnahmen angeboten wurden und dass die
Bearbeitungsfristen für Anträge regelmäßig über vier Wochen
liegen – siehe repräsentative Umfrage in „Finanztest“ 11/2005 –,
und welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung
aus den in der Untersuchung aufgezeigten Mängeln beim
ALG II?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600705200


Frau Abgeordnete Enkelmann, es trifft nicht zu, dass
weniger als 10 Prozent der Empfänger von Arbeitslosen-
geld II eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme angeboten

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1) Anlage 4

(C (D urde. Von rund 4,93 Millionen Empfängern von rbeitslosengeld II kommen nur 2,79 Millionen für areitsmarktpolitische Maßnahmen in Betracht. Die übrien sind aus unterschiedlichen Gründen derzeit nicht ktivierbar. Im November 2005 gab es 432 000 Teilneher an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Richtig ist, dass die Anträge auf Leistung der Grundicherung für Arbeitssuchende in der Anlaufphase nicht o schnell wie gewünscht abgearbeitet werden konnten. aten zur Dauer der Antragsbearbeitung werden noch icht erhoben, sodass verlässliche Aussagen nicht mögich sind. Die Stiftung Warentest hat in diesem Zusam enhang eingeräumt, dass ihre Erhebung, die bei 4 400 on bundesweit 4,88 Millionen Empfängern von ALG II rfolgt ist, nicht repräsentativ ist. Die Arbeitsgemeinschaften sollen zukünftig mehr erantwortung bekommen, im Gegenzug müssen sie ich bereit erklären, an der Controlling-Berichterstattung nd einem Benchmarking teilzunehmen sowie betimmte Mindeststandards zu erfüllen. Dazu gehört auch ie Überwachung und gegebenenfalls Korrektur der Berbeitungszeiten. Zudem wird der Personalstock in den rbeitsgemeinschaften im Jahre 2006 nochmals um 500 Stellen angehoben. Zusatzfrage? Herr Staatssekretär, ich beziehe mich nicht nur auf die mfrage, die in der Zeitschrift „Finanztest“ im ovember 2005 veröffentlicht worden ist, sondern auch uf Gespräche mit der örtlichen Arbeitsagentur. Danach st bekannt, dass auch ein großer Teil von jugendlichen LG-II-Empfängern unter 25 Jahren bisher kein Angeot bekommen haben. Wie will die Bundesregierung die ntsprechenden Regelungen, dass jugendliche Leisungsbezieher unter 25 Jahren ein Angebot der Arbeitsaentur bekommen, tatsächlich durchsetzen? G Frau Kollegin, nach meinem Kenntnisstand haben ju endliche Leistungsbezieher unter 25 Jahren einen echtsanspruch darauf, eine Maßnahme angeboten zu ekommen. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Eben, Herr Staatssekretär!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600705300
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600705400
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600705500

Ich bin Ihrer Meinung.

Wenn es einen Rechtsanspruch gibt, kann man ihn
uch durchsetzen. Das, was Sie hier so allgemein be-
aupten, dass es viele Jugendliche gäbe, die keine Ange-
ote bekämen, kann ich zunächst nur so zur Kenntnis
ehmen. Ob das tatsächlich der Fall ist, weiß ich nicht.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Dann empfehle ich einen Besuch in den Arbeitsagenturen!)


366 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Gerd Andres
– Ich bedanke mich für den Hinweis, Frau Kollegin.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600705600

Zweite Zusatzfrage.


Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600705700

Herr Staatssekretär, wie ernst nimmt die Bundesregie-

rung den Hinweis aus der bereits zitierten Untersuchung,
dass viele Betroffene ihren Fallmanager bislang nicht
kennen?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600705800


Sehr ernst.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600705900

Wir kommen zur Frage der Kollegin Brigitte

Pothmer – –


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Es gibt hier Zusatzfragen!)


– Wo waren die angemeldet?


(Kornelia Möller [DIE LINKE]: Ich hätte eine Zusatzfrage!)


– Das nehme ich gerne und mit Respekt zur Kenntnis. Es
wäre aber schön, wenn kenntlich würde, dass Sie Fragen
haben. Ich kann nur diejenigen aufrufen, deren Meldung
ich auch gesehen habe.

Bitte schön.


Kornelia Möller (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600706000

Ich hatte mich vorhin gemeldet und bitte das zu ent-

schuldigen. Auch ich bin hier neu.

Herr Staatssekretär Andres, stimmen Sie mir darin zu,
dass für die Durchführung von Hausdurchsuchungen bei
Menschen, die ALG II bekommen, konkrete Gründe im
Einzelfall gegeben sein müssen, und stimmen Sie mir
ebenfalls darin zu, dass es sich bei Hausdurchsuchungen
um hoheitliche Aufgaben handelt, die nicht an private
Unternehmen übertragen werden können? Ganz konkret:
Mir ist zur Kenntnis gebracht worden, dass private Un-
ternehmen zusammen mit dem Zoll Hausdurchsuchun-
gen bei Menschen durchführen, die ALG II bekommen.

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600706100


Nein, ich stimme Ihnen nicht zu.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600706200

Bevor wir zu der Frage von Frau Zimmermann kom-

men, möchte ich noch Folgendes sagen, weil es offen-
kundig leichte Irritationen gegeben hat. Fragen in der
Fragestunde müssen natürlich nicht wie Wortmeldungen
vorne beim Präsidium angemeldet werden. Es reicht völ-
lig, wenn man sich in einer für den amtierenden Präsi-
denten nachvollziehbaren Weise zu Wort gemeldet hat.
Wenn wir einmal etwas übersehen – auch das kann vor-

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(C (D ommen –, wird das, wenn es vor Sitzungsende passiert, n der Regel korrigiert. Ich denke aber, dass sich das ales einspielen wird. G Herr Präsident, darf ich vielleicht noch darauf hinwei en und Ihrem wohlgefälligen Ohr mitteilen, dass Zuatzfragen, die gestellt werden, etwas mit der ursprüngich gestellten Frage zu tun haben sollten und nicht mit inem Thema, das einem gerade einfällt. Herr Staatssekretär, ich empfehle Ihnen, da nicht in ine Diskussion mit dem Präsidenten einzutreten, (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Gerd Andres, Parl. Staatssekretär: Hatte ich nicht vor!)

Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600706300

(Beifall bei Abgeordneten der FDP)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600706400

eil ich sonst der Vollständigkeit halber darauf hinwei-
en müsste, dass auch die Antworten der Bundesregie-
ung sich in der Nähe der Fragen bewegen sollten.


(Heiterkeit und Beifall bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Gerd Andres, Parl. Staatssekretär: Hatten Sie irgendetwas zu kritisieren, Herr Präsident?)


Bitte schön, Frau Kollegin Zimmermann.


Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600706500

Herr Präsident, wir alle üben noch und werden uns

emühen.

S
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600706600
Stimmen Sie zu,
ass es in den Arbeitsgemeinschaften nicht nur ein struk-
urelles Problem gibt, sondern dass darüber hinaus beim
ersonal Qualifikationsprobleme erkennbar sind? Die
rbeitsgemeinschaften setzen sich zum einen aus Perso-
al der Agenturen und zum anderen aus Personal der
ommunen zusammen, das teilweise aus artfremden Be-

eichen kommt. Die Bundesagentur hat für eine Quali-
ikation von Fallmanagern gesorgt, schließlich legt sie
roßes Augenmerk auf eine gute Vermittlung. Ich frage
ie: Wie wollen Sie hinsichtlich der Fallmanager das
roblem bei den kommunalen Beschäftigten lösen und
iese Qualifizierungslücke schließen?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600706700

Im ersten Teil stimme ich Ihnen zu.

Im zweiten Teil verweise ich darauf, dass sich die
undesagentur und die Arbeitsgemeinschaften kräftig
arum bemühen, Qualifizierungen für das beschäftigte
ersonal anzubieten.

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 367


(A) )



(B) )


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600706800

Es ist immer nur eine Zusatzfrage möglich, wenn man

die Frage nicht selber eingereicht hat.

Frau Kollegin Golze, bitte schön.


Diana Golze (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600706900

Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär!

Auch ich nehme Bezug auf die Frage von Frau
Enkelmann. Selbst wenn die Umfrage von „Finanztest“
nicht repräsentativ ist, so ist es doch so, dass zahlreiche
Bescheide nach wie vor fehlerhaft sind. Wäre es vor die-
sem Hintergrund nicht sinnvoll, die aufschiebende Wir-
kung von Widersprüchen wieder einzuführen, um so-
ziale Härten zu verhindern?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600707000


Nein.


Diana Golze (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600707100

Warum?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600707200


Entschuldigen Sie, Sie haben mich gefragt, ob es
sinnvoll ist. Das kann ich mit Ja oder Nein beantworten.
Ich bin der Meinung, dass die Frage damit ausreichend
beantwortet ist. Ich beziehe mich hierbei übrigens auf
das, was der Präsident vorhin gesagt hat. Wenn Sie mich
so fragen, bekommen Sie eine solche Antwort.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600707300

Da die zweite Zusatzfrage nicht mehr zulässig war,

hätte sie auch gar nicht beantwortet werden müssen.


(Heiterkeit bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


Insofern erübrigt sich die Aufregung auf beiden Seiten.

Weitere Wortmeldungen für Zusatzfragen habe ich
nicht gesehen. Habe ich jemanden übersehen? – Das ist
offenkundig nicht der Fall.

Die Fragen 13 und 14 der Kollegin Pothmer und die
Fragen 15 und 16 des Kollegen Kurth sollen schriftlich
beantwortet werden.


(Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Wir sind leibhaftig anwesend!)


– Dann gilt das, was ich gerade gesagt habe: So etwas
korrigieren wir gerne in Echtzeit. Wir hatten die entspre-
chende Bitte hier aber so protokolliert.

Ich rufe die Frage 13 der Kollegin Pothmer auf:
Wann rechnet die Bundesregierung damit, dass die Agen-

turen für Arbeit die nach dem Entwurf zum SGB-II-Ände-
rungsgesetz geänderte Regelleistung in den neuen Ländern in
der neuen Höhe von 345 Euro an die Anspruchsberechtigten
ausbezahlen können, und wie kompensiert die Bundesregie-
rung die Differenz zwischen tatsächlich ausbezahlter Leistung
und neuer Regelleistung für die Anspruchsberechtigten, wenn
In-Kraft-Treten des Gesetzes und Auszahlung der Regelleis-
tung in neuer Höhe zeitlich auseinander fallen?

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(C (D G Frau Abgeordnete, nach Angaben der Bundesagentur ür Arbeit wird die angeglichene Regelleistung in den euen Bundesländern ab dem Zeitraum zwischen dem . Mai und dem 1. Juli 2006 IT-technisch unterstützt usgezahlt werden können. Daher soll die Neuregelung ach Auffassung der Bundesregierung zwar so schnell ie möglich, aber voraussichtlich nicht vor dem 1. Mai 006 und keinesfalls nach dem 1. Juli 2006 in Kraft treen. Auf diese Weise soll ein Auseinanderfallen von Inraft-Treten und Umsetzung vermieden werden. Zusatzfrage. Wenn Sie diese Entscheidung getroffen haben, wie ann ich dann die Tatsache verstehen, dass das Kabinett och am 29. November ein In-Kraft-Treten zum . Januar 2006 beschlossen hat? G Ich muss Ihnen sagen, von einem solchen Beschluss st mir nichts bekannt. Von einem solchen Beschluss ist Ihnen nichts be annt? G Nein. Ihnen ist also nicht bekannt, dass das Kabinett am 9. November 2005 ein In-Kraft-Treten zum 1. Januar 006 beschlossen hat? G Nein. Gut. – Dann schlage ich vor, dass wir beide bezüglich ieser Frage noch einmal recherchieren und uns die Erebnisse gegenseitig mitteilen werden. G Ja. Die Fragestunde wird noch zum Ort gemeinsamer pontaner Vereinbarungen. Das schließt unsere Gechäftsordnung nicht ausdrücklich aus. Insofern stehe ch dem nicht im Wege. 368 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Präsident Dr. Norbert Lammert Ich rufe Frage 14 auf: Wie hoch beziffert die Bundesregierung den Schaden, der dem Bund aus den Funktionsmängeln der von der Firma T-Systems gelieferten Software A2LL zur Bearbeitung der Leistungsansprüche im SGB II bisher entstanden ist, und wie wird sichergestellt, dass die Bundesagentur für Arbeit möglichst bald und ohne zusätzliche finanzielle Belastungen der Steuerund Beitragszahler eine funktionstüchtige Software für den Bereich SGB II zur Verfügung hat? G Die Bundesagentur für Arbeit beziffert den im Zusammenhang mit der Software A2LL zur Umsetzung des SGB II entstandenen Mehraufwand auf insgesamt circa 28 Millionen Euro. Daher wurden an T-Systems bisher nur erste Beträge für Konzept, Lizenz, den Betrieb und den Test der Software gezahlt. Im Übrigen werden die Schadensersatzforderungen so weit wie möglich aufgerechnet. Die Sicherstellung einer funktionstüchtigen Software zur Umsetzung des SGB II hat oberste Priorität. Dies wurde auch in einem Workshop zur A2LL mit Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, der Bundesagentur für Arbeit und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit am 12. Oktober 2005 bekräftigt. Nach Angaben des Auftragnehmers, T-Systems, wird A2LL im Jahre 2006 weitgehend fertig gestellt sein. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat die Bundesagentur für Arbeit aufgefordert, einen Bericht mit den weiteren Schritten zur Fertigstellung zu erstellen. Zusatzfrage. Rechnen Sie denn damit, dass dieses System über haupt irgendwann einmal wunschgemäß funktionsfähig sein wird? G Ja. Zweite Zusatzfrage. Ist die Information richtig, dass es gleichwohl Ver handlungen mit T-Systems darüber gibt, dieses System grundsätzlich auszutauschen, und wenn diese Information also richtig ist, wie viel Mehrkosten werden damit voraussichtlich verbunden sein? G Über den Austausch oder den Ersatz des Systems wird gegenwärtig diskutiert. Entscheidungen darüber sind überhaupt noch nicht getroffen worden, sodass ich erstens nicht sagen kann, ob ausgetauscht wird; das ist das erste Problem. Da das nicht entschieden ist, kann ich z d m s d k n g K l A V o r J d m s m s f I r s s g m o g m a E l (C (D weitens auch überhaupt nichts über Kosten sagen; denn as würde ja voraussetzen, dass man ersetzt. Mehr Fragen habe ich leider nicht. Mehr dürften Sie jetzt auch gar nicht stellen. Ich rufe Frage 15 des Kollegen Kurth auf: Welche Informationen liegen der Bundesregierung da rüber vor, wie viele Umzugsaufforderungen durch die kommunalen Kostenträger aufgrund nicht angemessener Unterbringungskosten seit Ende Juni 2005 ausgesprochen wurden? G Kollege Kurth, im Rahmen der zweigeteilten Träger chaft in der Grundsicherung für Arbeitsuchende sind ie kommunalen Träger für die Leistungen für Unterunft und Heizung zuständig. Die gesamten Leistungen ach § 22 Zweites Buch Sozialgesetzbuch werden in oriinärer Trägerschaft von den kreisfreien Städten und reisen erbracht. Im Rahmen dieser Trägerschaft unter iegen die kommunalen Träger keiner Weisung oder ufsichtsrechten des Bundes. Die Aufsicht über den ollzug von § 22 SGB II durch die kommunalen Träger bliegt ausschließlich den Ländern. Der Bundesregieung liegen daher keine Daten zur Anzahl der seit Ende uni 2005 ausgesprochenen Aufforderung zur Senkung er Unterkunftskosten vor. Wenn Sie gestatten, möchte ich die Frage 16 gleich it beantworten, weil sie zu diesem Thema gehört. Ich möchte gerne zu dieser Frage direkt meine Zu atzfragen stellen, Herr Andres. G Gut, kein Problem. Hält es die Bundesregierung politisch für sinnvoll, ich einen umfassenden Überblick über die Umzugsauforderungen der Kommunen zu verschaffen und über das nstrument der Rechtsverordnung, das der Bundesregieung in diesem Zusammenhang durchaus zur Verfügung teht, steuernd einzugreifen, falls sich herausstellen ollte, dass die Zahl der Umzugsaufforderungen einen ewissen Umfang übersteigt? G Der Bund hat bisher davon abgesehen, von der Ver rdnungsermächtigung Gebrauch zu machen, weil wir lauben, dass das komplizierte Geflecht zwischen Komunen auf der einen Seite und Arbeitsagenturen auf der nderen Seite nicht durch unmittelbare Steuerung oder ingriffe in kommunales Leistungsrecht zusätzlich be astet werden soll. Wenn wir zu dem Ergebnis kommen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 369 Parl. Staatssekretär Gerd Andres sollten, dass es, so wie Sie es unterstellen, massenhaft zu Umzugsaufforderungen gekommen ist, muss man die Frage erneut diskutieren. Aber das sehen wir gegenwärtig nicht. Ich unterstelle gar nicht, dass es massenhaft zu Um zugsaufforderungen gekommen ist. Ich frage noch einmal abschließend: Die Bundesregierung beabsichtigt also nicht, zu diesem Punkt eine zentrale Datenerhebung durchzuführen? G Noch einmal: Sie haben nach zwei unterschiedlichen Dingen gefragt. Ihre erste Frage zielt darauf ab, ob wir von der Verordnungsermächtigung Gebrauch machen. Das ist etwas anderes. Ihre zweite Frage nach der Datenerhebung, um sich einen Überblick zu verschaffen, beinhaltet etwas, was im Interesse der Bundesregierung liegt. Aber wir haben nicht unmittelbar den Zugang oder die Möglichkeit, die kommunalen Träger in diesem Zusammenhang zu Auskünften zu „zwingen“. Es finden eine ganze Reihe von Gesprächen auch mit den kommunalen Spitzenverbänden statt, um einen umfassenden Überblick zu bekommen. Daran arbeiten wir selbstverständlich. Dann rufen wir nun die Frage 16 auf: Welche Erkenntnisse liegen der Bundesregierung über Praktiken einzelner Kommunen vor, zur Reduzierung ihrer Unterkunftskosten Umzugsaufforderungen ohne Übergangsregelung auszusprechen oder ALG-II-Empfängerinnen und -Empfänger dazu zu veranlassen, überhöhte Wohnkosten aus ihrem Regelsatz zu begleichen, und welche Maßnahmen sieht die Bundesregierung gegen Kommunen vor, die in Angelegenheiten der Wohnkosten nicht nach den Vorschriften des SGB II verfahren? G Der Bundesregierung ist nicht bekannt, dass die kommunalen Träger Aufforderungen zur Senkung der unangemessenen Unterkunftskosten ohne die Einräumung eines angemessenen Übergangszeitraums aussprechen. Es liegen auch keine Erkenntnisse darüber vor, ob die zuständigen Leistungsträger die Betroffenen darauf verweisen, unangemessene Unterkunftskosten aus der Regelleistung zu bestreiten. Die Bundesregierung weist darauf hin, dass der kommunale Träger sowohl bei der Prüfung der Angemessenheit der Unterkunftskosten als auch bei der Festsetzung eines Zeitraums der Übernahme von unangemessenen Unterkunftskosten das örtliche Mietniveau und die Gegebenheiten des örtlichen Wohnungsmarktes zu beachten hat. Die in § 22 Abs. 1 Satz 2 SGB II genannte sechsmonatige Übergangsfrist stellt daher für den kommunalen Träger eine Regelhöchstfrist dar, die bei entsprechender Lage auf dem örtlichen Wohnungsmarkt verkürzt werden kann. u d s w d g v n m i d m t m s a t R t s H t D v f S w m d S (C (D Wie in der Antwort zu Frage 15 bereits ausgeführt, nterliegen die kommunalen Träger bei der Gewährung er Leistung für Unterkunft und Heizung keinen Weiungen und Aufsichtsrechten des Bundes. Eine Zusatzfrage. Halten Sie es dann für rechtmäßig, enn eine Kommune eine festgestellte Überschreitung er angemessenen Wohnkosten um den Betrag von – saen wir einmal – 20 Euro mit der Regelleistung einfach errechnet und sich dies von den Hilfebedürftigen auch och abzeichnen lässt? G Das kann ich Ihnen so nicht beantworten. Ich müsste m Einzelnen prüfen, ob das rechtmäßig ist oder nicht; as war ja Ihre Frage. Bevor ich etwas Falsches sage, öchte ich das gerne prüfen. Zweite Frage? Keine weiteren Zusatzfragen. Damit sind wir am Ende dieses Geschäftsbereichs. Ich rufe den Geschäftsbereich des Auswärtigen Ames auf. Zur Beantwortung der Fragen steht der Staatsinister Gernot Erler zur Verfügung. Die Fragen 17 bis 22 werden wegen der vorhin dargetellten Regelung schriftlich beantwortet. Ich rufe die Frage 23 des Kollegen Dr. Rainer Stinner uf: Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung seit wann darüber – vergleiche „Spiegel Online“ vom 9. Dezember 2005 –, dass im Militärcamp Bondsteel im Kosovo Personen über längere Zeiträume ohne Anklage und Prozess festgehalten wurden? Herr Kollege Dr. Stinner, von Beginn an war die mili ärische Sicherheitskräftepräsenz im Kosovo durch die esolution 1244 des Sicherheitsrates der Vereinten Na ionen ermächtigt, in Erfüllung ihres Auftrages auch Peronen in Gewahrsam zu nehmen. Die entsprechenden aftrichtlinien wurden durch den KFOR-Kommandan en erlassen. Nach der derzeit gültigen Richtlinie, der Detention irective vom 12. Juli 2004, dürfen Personen nur dann erhaftet werden, wenn sie eine Gefahr für KFOR oder ür ein sicheres Umfeld im Kosovo darstellen und zivile tellen nicht in der Lage oder unwillig sind, die Verantortung bei diesen Sicherheitsproblemen zu übernehen. Diese Regelung trägt auch der Tatsache Rechnung, ass UNMIK mittlerweile eine provisorische zivile trafjustiz im Kosovo eingeführt hat. 370 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Staatsminister Gernot Erler Die generelle Linie ist, Personen so schnell wie möglich wieder freizulassen. Die bereits erwähnte Detention Directive vom 12. Juli letzten Jahres sieht bei Festnahmen grundsätzlich nur eine Haftzeit von 72 Stunden vor. Nur der KFOR-Kommandant selbst kann eine darüber hinausgehende Haftzeit von bis zu 30 Tagen anordnen und diese, wenn ihm das notwendig erscheint, um jeweils weitere 30 Tage verlängern. Eine unbegrenzte Inhaftierung ist nicht vorzusehen. Vielleicht interessiert es Sie auch, dass zurzeit – also mit Stand vom 13. Dezember dieses Jahres – im Rahmen der Nutzung des Camps Bondsteel als Sitz einer KFOR-Hafteinrichtung keine Personen inhaftiert sind. Ihre Zusatzfragen. Herr Staatsminister, wie beurteilen Sie die Aussage des Europaratskommissars Alvaro Gil-Robles, dass es im Camp Bondsteel wie in Guantánamo aussehe und dass dort widerrechtlich Gefangene festgehalten würden? Ich komme auch noch einmal auf meine Frage zurück: Wusste die Bundesregierung von der Existenz des Camps Bondsteel? Ich habe eben ausgeführt, dass die Existenz des Camps Bondsteel bekannt ist, weil es auch von KFOR, zu der auch ein deutsches Kontingent gehört, als Hafteinrichtung genutzt wird. Ihre Zusatzfrage wird gleich ausführlich beantwortet. Ich kann aber schon jetzt feststellen, dass wir den Bericht von Herrn Gil-Robles aus dem Jahr 2002 kennen, dass er die Situation in diesem Camp aber auch durchaus anders beurteilt. Vor kurzem hat er noch einmal deutlich gemacht, dass seine damaligen Vorschläge umgesetzt worden sind. Ihre zweite Zusatzfrage. Wie beurteilen Sie eine Meldung des Magazins „Re port“, dass sich wiederholt auch deutsche Soldaten im Camp Bondsteel aufgehalten haben, und was haben sie – wenn dies zutrifft – dort gemacht? Haben sie an Verhören teilgenommen? Es ist völlig klar, dass auch das deutsche KFOR-Kon tingent in die Nutzung von Camp Bondsteel als Hafteinrichtung einbezogen ist. Das gehört mit zu den Aufgaben des deutschen Kontingents der KFOR. Ich rufe die Frage 24 des Kollegen Dr. Rainer Stinner auf: Handelt es sich bei Bondsteel offiziell um ein militärisches Gefängnis der KFOR, der Kosovo Force? U r n v s w e m w g d d g r s t b n d a g C e a b g s ß w t a G (C (D Herr Kollege Dr. Stinner, gemäß der Resolution des N-Sicherheitsrats 1244 Nr. 9 d hat KFOR unter andeem die Aufgabe, die öffentliche Sicherheit und Ordung zu gewährleisten, bis UNMIK diese Verantwortung ollständig übernehmen kann. Mit Beginn der militärichen Sicherheitspräsenz im Kosovo im Juni 1999 urde in Camp Bondsteel eine Hafteinrichtung – eine ntsprechende Detention Facility – für die US-geführte ultinationale Brigade Ost eingerichtet. Seit Mitte 2001 ird diese Einrichtung auch als KFOR-Hafteinrichtung enutzt. Ihre Zusatzfragen. Herr Staatsminister, wie beurteilen Sie die Aussage es bekannten Juraprofessors Nolte, der auch Mitglied er zuständigen Kommission des Europarates ist, es ebe im KFOR-Gefängnis Bondsteel keine unabhängige ichterliche Überprüfung von Inhaftierungen? Die Regelungen sind anders, als Herr Nolte es darge tellt hat. Es gibt umfangreiche Rechte der dort Inhafierten auf Widerspruch und auf Einholung eines Rechtseistands. Das gehört zu ihren verbrieften Rechten. Herr Staatsminister, kann ich Ihren Antworten ent ehmen, dass die Bundesregierung das Verfahren bzw. ie Situation in Bondsteel für völlig in Ordnung hält und uch in Zukunft genauso verfahren würde? Die Bundesregierung stellt erst einmal fest, dass ir endein Zusammenhang zwischen dieser Einrichtung in amp Bondsteel und den Berichten über illegale Haftinrichtungen nicht besteht. Die Bundesregierung ist ußerdem sehr zufrieden darüber, dass Herr Gil-Robles estätigt hat, dass es einen solchen Zusammenhang nicht ibt. Die Bundesregierung ist aber selbstverständlich ehr bemüht, Hinweisen auf irgendwelche Unregelmäigkeiten bei der Arbeit von KFOR nachzugehen; denn ir wissen, dass die Art und Weise, wie hier mit Inhaf ierten umgegangen wird, für die Atmosphäre und damit uch für die Erfüllung der Aufgaben der internationalen emeinschaft im Kosovo außerordentlich wichtig ist. Ich rufe die Frage 25 des Kollegen Paul Schäfer auf: Welche Maßnahmen unternahm die Bundesregierung im Hinblick auf die Zustände im US-KFOR-Militärcamp Bondsteel im Kosovo – Serbien und Montenegro –, die der Menschenrechtsbeauftragte des Europarates, Alvaro GilRobles, im Jahr 2002 in seinem offiziellen Bericht an den Europarat als menschenrechtsverletzend charakterisierte? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 371 Herr Kollege Schäfer, in seinem Bericht an die Parla mentarische Versammlung und das Ministerkomitee des Europarats zur Menschenrechtssituation im Kosovo und zu dem Schicksal von dort heimatvertriebenen Menschen vom 16. Oktober 2002 – dieser Bericht ist schon angesprochen worden – erklärte der Menschenrechtskommissar Alvaro Gil-Robles, dass die Behandlung festgehaltener Personen in KFOR-Gewahrsam internationalen Menschenrechtsstandards genügen müsse. In diesem Zusammenhang bezeichnete er die von ihm persönlich besuchten Hafteinrichtungen in Cap Bondsteel ausdrücklich als „ziemlich zufriedenstellend“, auf Englisch „quite satisfactory“. Sein Bericht an den Europarat wurde als Aufforderung an die Vereinten Nationen verstanden, im Kosovo insgesamt dringend rechtsstaatliche Standards einzuführen bzw. zu gewährleisten. Dies wurde von der Bundesregierung durchgehend unterstützt sowie von UNMIK und den provisorischen Institutionen der Selbstregierung in die Tat umgesetzt. Gil-Robles hat eine wesentliche Verbesserung in einem Spiegel-OnlineInterview vom 5. Dezember dieses Jahres zugestanden. Wörtlich hat er dort ausgeführt: Man muss hier demokratische, rechtsstaatliche Standards einführen. Und das ist inzwischen ja auch passiert. Bitte schön, Herr Schäfer. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatsminister, ich habe ebenfalls zur Kenntnis genommen, dass Gil-Robles angemerkt hat, dass nun die Zustände dort eher zufriedenstellend seien. Aber er hat Klage geführt, dass darüber im September 2002 im Plenum des Europarates nicht diskutiert worden ist. Ich frage deshalb: Hat sich die Bundesregierung bemüht, dass im Plenum des Europarates über den Robles-Bericht diskutiert wird, und, wenn nein, warum nicht? Herr Kollege Schäfer, mir ist nicht bekannt, ob es sol che Bemühungen der Bundesregierung gegeben hat. Aber offensichtlich hat es – das haben Sie selber eben zugestanden – eine Verbesserung der dortigen Situation gegeben. Insofern ist das Notwendige veranlasst worden. Zweite Zusatzfrage. Aber offensichtlich erst nach gehörigem Zeitverzug. Da die Bundesrepublik Truppensteller bei KFOR war, ist die Frage zu stellen: Wurden die von Gil-Robles monierten Zustände im Rahmen der NATO zum Thema gemacht, und, wenn ja, wann? T i B e b r 1 w a H h w z v e S s s d „ w b d E N k B (C (D Mir ist nicht bekannt, ob der Bericht von 2002 auch hema bei irgendwelchen NATO-Institutionen gewesen st. Aber ich weise noch einmal darauf hin, dass dieser ericht offensichtlich eine Wirkung hatte. Sonst wäre ine Verbesserung der Situation, die Gil-Robles selber estätigt, nicht möglich gewesen. Ich rufe die Frage 26 des Kollegen Paul Schäfer auf: Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber, ob die in dem Robles-Bericht erwähnten „Nordafrikaner“ in der serbischen Provinz Kosovo – Mudschahedin – oder außerhalb des Landes gefangen genommen wurden, um anschließend in die Bundesrepublik Jugoslawien – Kosovo – transportiert zu werden? Herr Kollege Schäfer, in dem in Rede stehenden Be icht von Herrn Gil-Robles an den Europarat vom 6. Oktober 2002, aus dem hier schon mehrfach zitiert orden ist, werden die von Ihnen angesprochenen Nord frikaner an keiner Stelle erwähnt. Ihre Zusatzfragen, Herr Schäfer. Herr Staatsminister, heißt das, Ihnen liegen keinerlei inweise darauf vor, wo und in welchem Zusammenang die vom Europaratsbeauftragten Gil-Robles erähnten Gefangenen aufgegriffen wurden? Herr Kollege Schäfer, ich bin bereit, Ihnen behilflich u sein. Ich hatte schon festgestellt, dass in dem Bericht om Oktober 2002 ein Hinweis auf Nordafrikaner nicht nthalten ist. Aber tatsächlich hat Gil-Robles in einem piegel-Online-Interview am 5. Dezember dieses Jahres olche Gefangenen erwähnt. Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse zu olchen Gefangenen vor. Ich weise aber auch darauf hin, ass Gil-Robles in einem Interview mit der Tageszeitung Le Monde“ am 25. November ausdrücklich erklärt hat, as ich eben schon erwähnt habe, dass keine Querverindungen zwischen dieser Black-Sites-Diskussion und er Situation in Bondsteel zu ziehen sind. (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)

Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600707400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600707500
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600707600
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600707700
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600707800
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600707900
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600708000
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600708100
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600708200
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600708300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600708400

(A) )


(B) )

Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600708500
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600708600
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600708700
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600708800
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600708900
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600709000
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600709100
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600709200
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600709300
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600709400
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600709500
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600709600
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600709700
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600709800

(A) )


(B) )

Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600709900
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600710000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600710100
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600710200
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600710300
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1600710400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600710500
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600710600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600710700
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600710800

(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600710900
Dr. Rainer Stinner (FDP):
Rede ID: ID1600711000
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600711100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600711200
Dr. Rainer Stinner (FDP):
Rede ID: ID1600711300
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600711400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600711500
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600711600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600711700
Dr. Rainer Stinner (FDP):
Rede ID: ID1600711800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600711900
Dr. Rainer Stinner (FDP):
Rede ID: ID1600712000
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600712100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600712200

(A) )


(B) )

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600712300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600712400
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600712500
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600712600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600712700
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600712800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600712900
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600713000
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600713100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1600713200
Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600713300
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1600713400

r hat in einem Interview mit „Spiegel online“, was die
ordafrikaner betrifft, ausdrücklich erklärt, dass es
eine Geheimnisse in dieser Einrichtung von KFOR in
ondsteel gibt.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600713500

Sie haben noch eine Zusatzfrage, Herr Kollege.


(Paul Schäfer [Köln] [DIE LINKE]: Nein, danke!)


372 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Dann rufe ich die Frage 27 des Kollegen Dr. Hakki
Keskin auf. Die Frage wird aufgrund von Nr. 2 Abs. 2
der Richtlinien schriftlich beantwortet. Dann rufe ich die
Frage 28 des Abgeordneten Jerzy Montag auf. Die Frage
wird ebenfalls aufgrund von Nr. 2 Abs. 2 der Richtlinien
schriftlich beantwortet, ebenso die Fragen 29 und 30 des
Kollegen Dr. Diether Dehm. Die Frage 31 des Kollegen
Josef Philip Winkler wird nach denselben Kriterien
ebenfalls schriftlich beantwortet, ebenso wie die
Frage 32 der Kollegin Irmingard Schewe-Gerigk und die
Frage 33 des Kollegen Jerzy Montag.

Wir sind damit am Ende des Geschäftsbereichs des
Auswärtigen Amtes. Herr Staatsminister, ich bedanke
mich sehr herzlich für die Beantwortung der Fragen.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums des Innern auf. Die Frage 34 der Kollegin Monika
Knoche wird aufgrund von Nr. 2 Abs. 2 der Richtlinien
schriftlich beantwortet, ebenso die Fragen 35 und 36 des
Kollegen Jan Korte. Das gilt auch für die Frage 37 des
Abgeordneten Josef Philip Winkler. Die Fragen 38 und
39 der Kollegin Petra Pau werden ebenfalls so beantwor-
tet, ebenso die Fragen 40 und 41 der Kollegin Hüseyin-
Kenan Aydin. Die Frage 42 des Kollegen Wolfgang
Wieland und die Fragen 43 und 44 der Kollegin Ulla
Jelpke werden ebenfalls aufgrund von Nr. 2 Abs. 2 der
Richtlinien schriftlich beantwortet.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums der Justiz auf. Die Frage 45 der Kollegin Monika
Knoche, die Frage 46 des Kollegen Michael Leutert, die
Fragen 47 und 48 der Kollegin Heike Hänsel und die
Frage 49 der Kollegin Silke Stokar von Neuforn werden
ebenfalls nach denselben Kriterien schriftlich beantwor-
tet. Das gilt auch für die Fragen 50 und 51 des Kollegen
Volker Beck (Köln) und die Frage 52 der Kollegin
Irmingard Schewe-Gerigk.

Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums der Verteidigung auf. Zur Beantwortung der Fragen
steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Christian
Schmidt bereit.

Die Fragen 53 und 54 des Kollegen Jürgen Koppelin
werden schriftlich beantwortet.

Ich rufe die Frage 55 des Kollegen Dr. Norman Paech
auf:

Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen,
um sicherzustellen, dass Personen, die im Rahmen des Man-
dats für die deutsche Beteiligung an der Operation Enduring
Freedom, OEF, das den Auftrag einschließt, „Führungs- und
Ausbildungseinrichtungen von Terroristen auszuschalten, Ter-
roristen zu bekämpfen, gefangen zu nehmen und vor Gericht
zu stellen sowie Dritte dauerhaft von der Unterstützung terro-
ristischer Aktivitäten abzuhalten“ – Bundestagsdrucksache
14/7296 –, unter direkter oder indirekter Beteiligung bewaff-
neter deutscher Streitkräfte festgesetzt wurden oder werden,
nicht von der CIA oder anderen US-Regierungsstellen gefol-
tert oder in Staaten gebracht wurden oder werden, wo die Fol-
ter praktiziert wird?

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1600713600


Lieber Kollege Paech, ich beantworte Ihre Frage wie
folgt: Die bei der Operation Enduring Freedom einge-

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(C (D etzten deutschen Kräfte leisten ihre Beiträge zur Aufragserfüllung auf der rechtlichen Grundlage des Art. 51 er Charta der Vereinten Nationen – Recht auf individulle und kollektive Selbstverteidigung –, des Art. 5 des ATO-Vertrags – Beistandspflicht im Rahmen eines erlärten Bündnisfalls – sowie der Resolutionen des Siherheitsrats der Vereinten Nationen 1368 373 Die Resolution 1373 en der Vereinten Nationen die Verpflichtung fest, „die rforderlichen Maßnahmen ehung terroristischer Handlungen zu verhüten“, und sicher(zu)stellen …, dass alle Personen, die an der Fianzierung, Planung, Vorbereitung oder Begehung terroistischer Handlungen oder an deren Umsetzung mitwiren, vor Gericht gestellt werden …“. Die Bundeswehr eachtet selbstverständlich die völkerrechtlichen Verflichtungen einschließlich des humanitären Völkerechts und der menschenrechtlichen Mindeststandards owie die Wertentscheidungen des Grundgesetzes. Das ilt auch für den Einsatz der Spezialkräfte im Rahmen er Operation Enduring Freedom in Afghanistan. Zur Schaffung von Handlungssicherheit im Zusamenhang mit dem Festhalten oder Festsetzen von Perso en wurde eine Handlungsanweisung erlassen. Sie sah eine Überstellung an die US-Seite vor. Hierüber würde as Parlament in den entsprechenden Gremien zeitnah nterrichtet. Ihre erste Zusatzfrage, bitte, Herr Kollege. Mir sind die rechtlichen Grundlagen durchaus be annt. Wenn es so ist, dass die Bundeswehr Gefangene den SA nicht überstellt hat, damit sie irgendwohin gebracht erden, so ist dennoch bekannt geworden, dass ein ürke, der in Bremen geboren ist, Murat Kurnaz, in uantanamo illegal festgehalten wurde und dass er von umindest einem deutschen Beamten vernommen urde. Hat die Bundesregierung den Zugang zu Guantaamo durch einen deutschen Beamten benutzt, um auf ie menschenrechtsunwürdige Behandlung hinzuweisen nd zu versuchen, ihn aus diesem Gefängnis wieder heruszuholen? C Herr Kollege, der von Ihnen geschilderte Sachverhalt st mir nicht bekannt. Deswegen kann ich auf Ihre Frage eine Antwort geben. Die Bundesregierung wird aber mmer auf die Einhaltung der völkerrechtlichen und enschenrechtlichen Standards, zu denen wir uns verflichtet haben, hinwirken. Ihre zweite Zusatzfrage. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 373 Ich darf Sie dann darauf hinweisen, dass dies bereits in der vergangenen Woche in der „Zeit“ umfangreich dargelegt worden ist und dass darauf heute auch von der dpa Bezug genommen wird. Der Rechtsanwalt dieses Gefangenen, Bernhard Docke aus Bremen, hat das Auswärtige Amt und die Bundesregierung wiederholt aufgefordert, ihm bei der Verteidigung und dem Zugang zu dem Gefangenen behilflich zu sein. Die Bundesregierung hat immer gesagt, sie habe dazu gar keine Möglichkeit. Ist Ihnen das bekannt? C Frau Präsidentin, wenn ich den Rahmen dieser Frage richtig interpretiere, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass das eine Angelegenheit ist, die die Nachrichtendienste mit betrifft. Diese Frage ist daher im Parlamentarischen Kontrollgremium zu verhandeln und zu beantworten. Ich würde anregen, diese Frage in das entsprechende Gremium zu verlagern. (Dr. Norman Paech [DIE LINKE]: Leider darf ich keine dritte Zusatzfrage stellen!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600713700
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600713800
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1600713900
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600714000

(A) )


(B) )

Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600714100
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1600714200


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600714300

Ja, Sie dürfen keine dritte Zusatzfrage stellen. Aber

Ihr Kollege Schäfer hat nun das Wort zu einer Zusatz-
frage.


Paul Schäfer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600714400

Herr Staatssekretär, Sie haben gesagt, die Bundes-

wehr habe die Anweisung, keine Überstellungen an
US-Streitkräfte vorzunehmen. Gilt das auch für die
Überstellung von Gefangenen an die afghanische Regie-
rung?

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1600714500


Diese Handlungsanweisung betrifft Überstellungen
an die US-Streitkräfte. Über weiter gehende Anweisun-
gen sind die entsprechenden Gremien des Deutschen
Bundestages in Vertraulichkeit unterrichtet worden. –
Das ist meine Antwort auf diese Frage.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600714600

Dann rufe ich die Frage 56 des Kollegen Dr. Norman

Paech auf:
Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen,

um sicherzustellen, dass Bundeswehrangehörige, die nach
Angaben des US-Zentralkommandos, CENTCOM, zur Koor-
dination der OEF im CENTCOM-Hauptquartier in Tampa,
Florida, vertreten sind, nicht direkt oder indirekt an der Pla-
nung völkerrechtswidriger Maßnahmen wie der Entführung,
Verschleppung oder Verbringung von Gefangenen in Staaten
mit Folterpraxis beteiligt sind?

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1600714700


Herr Kollege Paech, auf Ihre Frage antworte ich wie
folgt: Die Angehörigen des deutschen Verbindungskom-

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(C (D andos sind nicht in den Stab von CENTCOM integriert nd daher nicht an US-Planungen beteiligt. Sie vertreten nnerhalb der Koalition der an der Operation Enduring reedom beteiligten Nationen die nationalen Interessen eutschlands, so wie sie im Bundestagsmandat, das wir n diesem Hause zuletzt am 8. November 2005 verlänert haben, beschrieben sind. Das umreißt auch ihre Zutändigkeit und ihre Aufgabe. Ihre erste Zusatzfrage, bitte. Seitens der USA, aber auch seitens anderer – das ha en wir heute im Auswärtigen Ausschuss gehört – gibt s Pläne, die Operation Enduring Freedom und ISAF, lso den Einsatz in Afghanistan, zu verbinden. Was halen Sie von der Vermischung zweier sehr unterschiedliher Aktivitäten? Können Sie dafür garantieren, dass die Aufgabe der SAF, nämlich die Stabilisierung des Landes – in diesem ahmen sind die deutschen Truppen eingesetzt –, nicht it dem Kampf gegen den Terror verbunden wird? C Herr Kollege Paech, diese Zusatzfrage, die weit über ie von Ihnen gestellte Frage hinausgreift, stellt in der erspektive zur Diskussion, inwieweit man zwei im gleihen Land stattfindende Operationen militärischer Art it unterschiedlichen Zielsetzungen in einen synergeti chen Einklang bringen kann. Es gibt hierzu verschieene Vorschläge. Zuletzt haben sich die NATO-Verteidiungsminister bei ihrem informellen Treffen mit dieser rage beschäftigt. Sie haben hierüber aber keine Entcheidung getroffen. Es gibt graduell unterschiedliche ositionen, die sich aber alle in dem Willen treffen, eine öglichst hohe Synergie im Hinblick auf die Sicherheit er eingesetzten Kräfte und im Hinblick auf die Erreihung der Ziele jeder Operation in ihrem Bereich zu beirken. Sie haben noch eine Zusatzfrage. Der Staatsminister und auch der Dienst habende Ge eral haben heute im Auswärtigen Ausschuss gesagt, ass derzeit keine KSK-Kräfte in Afghanistan eingesetzt erden. Meine Frage: Sind Planungen im Gange, in der ächsten Zukunft wieder KSK-Kräfte in Afghanistan inzusetzen? C Herr Kollege, wir haben für solche Fragen ein Greium, das im Parlamentsbeteiligungsgesetz verankert st. Dort ist eine klassifizierte Unterrichtung der Obleute es Verteidigungsund des Auswärtigen Ausschusses 374 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Parl. Staatssekretär Christian Schmidt geregelt, die im Hinblick auf den hohen Grad des Sicherheitsbedürfnisses für die eingesetzten Soldaten auch strikt eingehalten werden muss. Ich darf Sie auf diese Informationsstränge verweisen. Wir sind damit am Ende des Geschäftsbereichs des Bundesministeriums der Verteidigung. (Abg. Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE] meldet sich zu einer Zusatzfrage)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600714800
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600714900
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1600715000
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600715100
Dr. Norman Paech (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600715200
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1600715300

(A) )


(B) )

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600715400

– Ihre Wortmeldung habe ich leider übersehen oder sie
kam zu spät. Herr Kollege, noch eine weitere Zusatz-
frage.


Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600715500

Gehen wir einmal davon aus, dass die Wortmeldung

zu spät kam, Frau Präsidentin.

Herr Staatssekretär, könnten Sie uns erläutern, wie
der von Ihnen benutzte Begriff „Synergieeffekte“ zu ver-
stehen ist? Handelt es sich um Synergieeffekte in der
Planung gemeinsamer Operationen, in der Ausrüstung,
in der Versorgung? In welchem Sinne benutzen Sie den
Begriff „Synergieeffekte“?

C
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1600715600


Herr Kollege Gehrcke, wir hatten lange die Möglich-
keit, uns im Auswärtigen Ausschuss über solche Fragen
auszutauschen; wenn ich mich recht entsinne, haben wir
in dieser Zeit auch bereits darüber diskutiert. „Synergie“
ist zu verstehen nicht im pekuniären Sinne, sondern im
Sinne der Sicherheit der eingesetzten Soldaten. Wir müs-
sen der Verantwortung gegenüber den Soldaten, die wir
in solche Einsätze schicken, im Rahmen unserer Fürsor-
gepflicht auch dadurch Rechnung tragen, dass wir – lei-
der nie auszuschließende und immer wieder stattfin-
dende – Angriffe auf diese Kräfte in höchstmöglichem
Maße verhindern. Dazu gehört auch die gegenseitige In-
formation über das, was man tut und wo man etwas tut.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Varianten der Zu-
sammenarbeit, die sich dann am Einzelfall auszurichten
haben. „Synergie“ ist in diesem Fall positiv und mit „Si-
cherheit“ zu übersetzen.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600715700

Jetzt gibt es wirklich keine Wortmeldung zu Zusatz-

fragen mehr. Wir sind damit am Ende des Geschäftsbe-
reiches des Bundesministeriums der Verteidigung. Herr
Staatssekretär, vielen Dank für die Beantwortung der
Fragen.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi-
cherheit. Die Fragen 57 bis 64 der Kolleginnen Bärbel
Höhn, Birgitt Bender, Sylvia Kotting-Uhl und des Kolle-
gen Gerhard Schick werden aufgrund von Nr. 2 Abs. 2
der Richtlinien schriftlich beantwortet.

Wir sind damit am Ende der heutigen Fragestunde.

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(C (D Die vereinbarte Debatte wird nach einer interfraktioellen Verabredung auf 16 Uhr angesetzt. Ich unterbreche deshalb die Sitzung des Deutschen undestages bis 16 Uhr. Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. Ich rufe Zusatzpunkt 1 auf: Vereinbarte Debatte Berichte über angebliche Gefangenentransporte sowie die Verbringung deutscher und anderer Staatsangehöriger durch US-Stellen und das Verhalten von Bundesdienststellen in diesem Zusammenhang Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für ie Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. – Ich öre keinen Widerspruch. Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Herr undesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier. Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des uswärtigen: Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zwei Grund ntscheidungen haben in den letzten Jahren aus meiner icht unser Verhältnis zu den Vereinigten Staaten gerägt: Wir haben nach dem 11. September 2001 uneingechränkte Solidarität und Unterstützung im Kampf geen den Terrorismus zugesagt und die deutsche egierung – das war die zweite Entscheidung – hat sich 003 nicht trotz, sondern wegen unseres gemeinsamen ampfes gegen den internationalen Terrorismus gegen ine militärische Intervention im Irak ausgesprochen. Wenn heute von manchem versucht wird, einen Wierspruch zwischen diesen beiden Entscheidungen zu onstruieren oder die eine Entscheidung gegen die anere auszuspielen, dann muss ich dem mit Nachdruck nd Entschiedenheit widersprechen. eide Entscheidungen folgen nämlich demselben Prinip von Verantwortung, einer Verantwortung für die Siherheit der Menschen in unserem Land und für die icherheit unserer Freunde und Partner. Beide Entscheiungen gründen in unserer Verantwortung für eine Weltrdnung, die dem Völkerrecht verpflichtet bleibt. Und eil es in den letzten Tagen vielfach zu lesen war: Diese ntscheidungen reiften auch nicht in irgendwelchen anoymen Schattenreichen. Vielmehr waren und sind dies ntscheidungen und Abwägungen, die belastbaren Rat, erantwortungsbereitschaft und persönlichen Mut rauchten. Nun werden Sie sagen, meine Damen und Herren, das elte immer in der Politik; das sei Alltag. Gleichwohl age ich Ihnen: Ja, es gibt sie, die weniger glitzernden eiten der Macht jenseits von Medienevents und Talkhows. Ich habe, ganz offen gesagt, solche Situationen in Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 375 Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier den letzten sieben Jahren häufiger erlebt, als mir lieb war, Situationen, in denen das Telefongespräch, die Geschäftsordnung und der runde Tisch als ritualisierte Form der Konfliktlösung versagt haben. Meine Amtszeit als Chef des Bundeskanzleramtes begann mit dem Fall Hofer im Iran, meine Amtszeit als Außenminister bedauerlicherweise mit der Geiselnahme im Irak. Dazwischen lagen Geiselnahmen in Algerien und auf den Philippinen, ungewisse Sicherheitslagen nach dem 11. September 2001, die Anthrax-Hysterie, der vereitelte Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt und die folgenreiche Frage nach der Existenz von Massenvernichtungsmitteln im Irak. Keine dieser Situationen war durch noch so wortgewaltige Resolutionen zu lösen. Vielmehr waren verantwortliches und entschiedenes Verhalten, Augenmaß und Vernunft gefragt. Das Verhalten war immer gestützt auf Erfahrung und Professionalität von Krisenstäben, des BKA und – das sage ich ganz deutlich – auch der Dienste. Wir haben bisher alles in allem Glück gehabt. Katastrophen sind uns erspart geblieben; Schaden für Menschen konnten wir abwenden. Was ebenso wichtig war, meine Damen und Herren: Wo in solchen Situationen die Politik gefordert war, waren Entscheidungen zwar nie einfach, selten ohne Risiko und manchmal auch nur unter Ausschöpfung des rechtlich Möglichen zu treffen. Aber wir sollten dem Herrgott dafür dankbar sein, dass wir bei alldem nie in solche Grenzsituationen geraten sind, wie sie frühere Krisenstäbe etwa 1977 – ich erinnere an die Stichworte Schleyer und Mogadischu – durchlebt und durchlitten haben. Ich hatte jedenfalls keine Entscheidung zu treffen, in der Leben gegen Leben stand oder der Schutz von Leben und Gesundheit deutscher Staatsbürger uns in die äußersten Grenzbereiche unserer Rechtsordnung oder gar darüber hinaus geführt hätte. Dies sage ich auch mit Blick auf all diejenigen verantwortungslosen Spekulationen und Verdächtigungen, die rund um den so genannten Fall el-Masri gegen mich oder andere Verantwortliche der früheren Bundesregierung erhoben werden. In aller Deutlichkeit: Die Bundesregierung, der BND, das BKA und das BfV haben keine Beihilfe zur Verschleppung des deutschen Staatsbürgers el-Masri geleistet. Ebenso deutlich sei wiederholt: Von der Tatsache der Verschleppung haben der frühere Innenminister und der frühere Außenminister ebenso wie ich erst nach der Freilassung des Betroffenen erfahren. Wenn es schon notwendig ist, das zu versichern, dann lassen Sie mich aber auch hinzufügen, dass mich manche Veröffentlichungen der letzten Tage – sehr vorsichtig gesagt – schon sehr befremdet haben. Es waren Veröffentlichungen, die mehr oder weniger offen suggerieren: Wenn wir, die Deutschen, verdächtige Islamisten schon nicht selbst foltern dürfen, dann geben wir den anderen die passenden Informationen mit dem Ziel, dass diese den Mann abgreifen und die erwünschte Wahrheit aus ihm herausprügeln. Ich frage Sie: Wie infam und wie maßlos muss man eigentlich sein, um solche Vorwürfe gegen diejenigen zu erheben, die dieses Land – ich f Z B H T 1 b u s t d g m s E ü l m l S s d s m i z z h S u d – h s h r d h w e t v d r P ü e w i w b g (C (D inde – auch in schwierigen Zeiten auf einem Kurs von ivilität und Rechtsstaatlichkeit gehalten haben? Dieser Kurs heißt nicht und hieß nie weltabgewandte eschaulichkeit, abseits von allen Bedrohungen und eimsuchungen einer neuen Qualität des weltweiten errorismus. Auch uns hat sich mit und nach dem 1. September die brutale Erkenntnis aufgedrängt, dass lutige Attentate dieser Größenordnung nicht außerhalb nseres Kulturkreises geplant und vorbereitet werden, ondern dass die Täter, zumindest einige von ihnen, miten unter uns leben. Es war unsere Aufgabe – ich meine, sogar mehr als as, unsere Pflicht und Verantwortung –, Wiederholunen auszuschließen und alle Anstrengungen zu unternehen, um auch unsere deutschen Staatsbürger davor zu chützen, selbst zum Opfer solcher Attentate zu werden. benso deutlich sei gesagt: Ohne vertiefte Kenntnisse ber die islamistische Szene wäre diese Arbeit nicht zu eisten gewesen. Ich selbst habe – und ich stehe dazu – in unserer daals täglich, später wöchentlich tagenden Sicherheits age forciert, dass wir nach dem 11. September die truktur dieser Szene in Deutschland systematisch unteruchen. In diesem Projekt, von dem ich rede, arbeiteten ie Sicherheitsbehörden des Bundes mit dem Ziel zuammen, ein Bild von den Hotspots der deutschen Islaistenszene zu gewinnen, die zentralen Figuren zu dentifizieren, die Wanderungen zwischen den Zentren u beobachten und die Unterstützernetzwerke ausfindig u machen. Dieses Projekt liefert aus meiner Sicht bis eute die unverzichtbare Grundlage für die Arbeit der icherheitsbehörden; es wird deshalb fortgeschrieben nd aktualisiert. Es liefert vor allem die Basiserkenntnis, ass wir von einer hohen Mobilität der Beobachteten national wie international – ausgehen müssen. Dennoch meinen einige, dass wir Erkenntnisse der ier zitierten Art hätten für uns behalten müssen. Andere agen, dass aus der Perspektive und mit dem Wissen von eute zumindest die Amerikaner keinen Anteil an unseen Erkenntnissen hätten haben dürfen und dass bereits er Austausch von Informationen täterschaftliche Beiilfe zu unrechtmäßigem Tun sei. Ich teile diese Sichteise ausdrücklich nicht. Ich frage eher umgekehrt, ob s angesichts der Tätergruppen von New York, Washingon, Madrid, Riad, Djerba, Bali oder London eigentlich erantwortbar gewesen wäre, vorhandenes Wissen mit en Partnern nicht auszutauschen. Wäre eine Verweigeung eigener Kenntnisse verantwortbar gewesen um den reis, dass uns auch die anderen nicht in den Austausch ber Bewegungen in der internationalen Terrorszene inbeziehen? Entscheidend aus meiner Sicht ist: Wie ürden wir diese Diskussion wohl nach einem Anschlag n Deutschland führen, bei dem sich herausstellen ürde, dass wir uns der internationalen Zusammenarbeit ei der Bekämpfung des Terrorismus im Vorfeld verweiert haben? (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


(Unterbrechung von 15.14 bis 16.00 Uhr)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600715800

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


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(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


376 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )


Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wer mich und andere – gleichgültig ob aus der Vorgän-
gerregierung oder der aktuellen Regierung – wegen des
Informationsaustausches mit Großbritannien, Frank-
reich, Italien, Spanien, aber auch mit den USA kritisiert,
muss sich diese Fragen stellen und sie beantworten.

Klar ist – das sei ebenso deutlich gesagt –: Der Aus-
tausch von Informationen bedeutet niemals eine auch
wie immer geartete Billigung oder gar Rechtfertigung
der Verschleppung deutscher Staatsbürger.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Im Gegenteil, die Bundesregierung hat immer deutlich
gemacht, dass eine Zusammenarbeit auf der Basis gel-
tenden Rechts erfolgt und erfolgen muss.

Das gilt auch und in besonderer Weise für den Fall
el-Masri. Ob überhaupt und, wenn ja, in welchem Um-
fange Informationen und Erkenntnisse aus Deutschland
von fremden Behörden benutzt worden sind, ist unklar.
Aber ich sage: Wir haben nach allen zumutbaren Nach-
forschungen, die wir angestellt haben, keine Anhalts-
punkte dafür gefunden, dass Mitteilungen zur Person
el-Masris durch Sicherheitsbehörden des Bundes weiter-
gegeben worden sind.

Bundeskanzleramt und Auswärtiges Amt wurden
erstmals durch den Brief des Rechtsanwaltes von Herrn
el-Masri vom 8. Juni 2004 informiert. In diesem Schrei-
ben betont der Anwalt – einen Auszug daraus möchte ich
zitieren –:

Bevor die Medien eingeschaltet werden, sollte der
Vortrag meines Mandanten geprüft und dessen Er-
kenntnisse und Wahrnehmungen so gesichert wer-
den, dass sie verwertet werden können.

Genau das hat die Bundesregierung getan. Sie hat zur
Prüfung der Angaben von Herrn el-Masri und zur Siche-
rung gerichtsfester Erkenntnisse sofort und ohne Zögern
die Ermittlungsbehörden eingeschaltet und diese in ihrer
Arbeit unterstützt, ohne – auch das sei gesagt – ihre Ar-
beit ersetzen zu können. Denn Ermittlungen zu führen ist
Aufgabe von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Die Bundesregierung hat aber unverzüglich, nachdem
dieses Schreiben einging, über die Verbindungsbeamten
in den Ministerien die Nachrichtendienste, die Polizei-
dienststellen auf Bundes- und Landesebene sowie die di-
plomatischen Vertretungen um ihren Beitrag zur Aufklä-
rung des Geschehens gebeten. Der Sachverhalt wurde
des Weiteren wegen der infrage stehenden Vorwürfe un-
verzüglich zum Gegenstand der Besprechung in der so
genannten nachrichtendienstlichen Lage bei uns im
Kanzleramt.

Dank dieses Vorgehens hat das Bundeskriminalamt
bereits am 10. Juni, also zwei Tage danach – nur damit
Sie wissen, wie schnell das ging –, die örtlich zuständige
Polizeidienststelle unterrichtet. Der Generalbundes-
anwalt wurde am 14. Juni informiert und es wurde um-
gehend ein Ermittlungsverfahren eröffnet, in dem Herr
el-Masri bereits am 17. und 18. Juni als Zeuge ausgesagt
hat. Seit Juli 2004 hat die Staatsanwaltschaft München

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(C (D ieses Verfahren übernommen und geleitet. Mitarbeiter on mir im Bundeskanzleramt haben am 30. Juni 2004 unächst mündlich direkten Kontakt mit dem Anwalt ufgenommen, um ihm einen ersten schriftlichen Becheid anzukündigen. Die Bundesregierung hat die Ermittlungsführer, das eißt die Staatsanwaltschaft und die Polizei, bei der weieren Aufklärung des Sachverhaltes und besonders bei er Beschaffung von gerichtsfesten, belastbaren Inforationen, wie ich finde, in vielfältiger Weise unterstützt. as gilt auf der einen Seite für die Feststellung der eiseroute von Herrn el-Masri, die aufgeklärt wurde, nd das bezieht sich vor allen Dingen auch auf die Frage er Identität des so genannten Sam, dessen Name jetzt äufig in Zeitungsberichten auftauchte, wobei wir nicht eststellen können, dass er in irgendeinem Zusammenang mit deutschen Sicherheitsbehörden steht. An diesen Nachfragen beteiligt waren die Dienste, as Bundeskriminalamt sowie die diplomatischen Verretungen der Bundesrepublik. Wir haben die Aufkläung in allen den Sachverhalt berührenden Ländern berieben: in Albanien, in Afghanistan, auch in den ereinigten Staaten und natürlich in Mazedonien. Um Ihnen etwas holzschnittartig einen Überblick ber die Bemühungen auf Bundesebene zu geben: Es ab in den ersten vier Monaten weit über 30 einzelne emühungen von einem halben Dutzend Bundesbehören, um den ermittelnden Landesbehörden bei deren ufgabe soweit wie möglich zu helfen. Diese Bemühunen – das sei hinzugefügt – haben in der Zwischenzeit icht nachgelassen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Alein das Bundeskriminalamt hat von September 2004 bis anuar 2005 rund ein halbes Dutzend Mal bei den zutändigen Stellen in den USA nachgefragt, auf Antwort edrängt und gemahnt. Das Thema war mehrfach Geenstand in der ND-Lage und nach der Berichterstattung n den USA im Januar auch mehrfach Gegenstand im uständigen Parlamentarischen Kontrollgremium. ie Bundesregierung hat Rechtshilfeersuchen gegenüber azedonien, Albanien und den USA gestellt, hat schrift ich und mündlich bei den Behörden der betroffenen änder nachgefragt und sich auch diplomatisch bemüht. Ich schildere dies in Auszügen, weil es ein Ausweis essen ist, was ein Rechtsstaat leisten kann und – seien ie dessen versichert – aus meiner Sicht auch leisten oll, wenn Anhaltspunkte vorliegen, dass einer seiner ürger einer Straftat zum Opfer gefallen ist. Es ist nicht an mir, einen Zwischenstand der Ermittungen zu geben; das ist Sache der Ermittlungsbehörden. as ich Ihnen aber mitteilen kann, ist ein Zwischenstand er Bemühungen der Bundesregierung und der Bemüungen auf diplomatischer, nachrichtendienstlicher und undespolizeilicher Ebene. Der Ermittlungsstand ist, ass alle von den infrage stehenden Vorgängen betroffeen Länder und Dienste wussten, dass wir, Deutschland, ufklärung über die Vorgänge wollten und wollen und ass wir die Schilderungen von el-Masri ernst genomen haben. Der ehemalige Bundesinnenminister Schily hat die merikanische Seite mehrfach aufgefordert, den deut Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 377 Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier schen Ermittlungsbehörden gegenüber klar Auskunft zu geben. Auf die Nachfragen der Bundesregierung hin wurde ihr erstmals im November 2005 signalisiert, der Vorgang sei in den Händen der zuständigen Behörden. Das ist nur die Einleitung zu dem nächsten Satz in Bezug auf die jüngste Entwicklung. Neu ist nämlich, dass, nachdem Herrn el-Masri noch in der vorvergangenen Woche die Einreise in die USA verweigert worden ist, Frau Rice letzte Woche zugesichert hat, dass ihm die Einreise ermöglicht wird und dass er mit seinem Anwalt vom amerikanischen Boden aus Rechtsschutzmöglichkeiten suchen kann. (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Kommt er denn dann auch wieder zurück?)


(A) )


(B) )


Das Thema „CIA-Flüge und vermeintliche Ge-
heimgefängnisse“ hat in den letzten Wochen – das kann
ich Ihnen aufgrund meiner Erfahrung auf der NATO-
Außenministerratstagung sagen – überall in Europa und,
wie Sie lesen können, selbstverständlich auch in den
Vereinigten Staaten zu heftigen Kontroversen geführt.
Wir haben es heute Morgen auch im Auswärtigen Aus-
schuss erlebt: Es sind in der Tat noch viele Fragen offen.
Sie kennen die Bemühung des Europarates, an der wir
uns aktiv beteiligen, weil wir das Aufklärungsinteresse
teilen. Bei meinen Gesprächen, die ich mit der amerika-
nischen Außenministerin und dem NSC geführt habe,
haben diese Themen breiten Raum eingenommen. Ich
habe nach dieser Reihe von Gesprächen den Eindruck
gewonnen, dass auch die amerikanische Regierung zu-
nehmend erkennt, dass sie die Besorgnisse ihrer europäi-
schen Partner nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.

Nun bin ich der Letzte, der nicht Verständnis dafür
hätte, dass nicht jede Operation der Sicherheitsbehörden
öffentlich behandelt und bewertet werden kann. Umso
wichtiger ist es aber, dass die gemeinsame Vertrauensba-
sis erhalten bleibt. Mit anderen Worten: Wir müssen uns
fest darauf verlassen können, dass unsere amerikani-
schen Partner bilaterale Verträge ebenso achten wie die
Regeln des Völkerrechts und die Menschenrechte.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Ich begrüße es deshalb ausdrücklich, dass die ameri-
kanische Außenministerin dies jüngst noch einmal be-
kräftigt hat. Erst recht begrüße ich die Klarstellung, dass
die Anti-Folter-Konvention uneingeschränkt für alle
Gefangenen gilt. Dennoch sehe ich natürlich – auch das
ist heute Morgen im Ausschuss behandelt worden –
nicht ohne Sorge, dass aus der Bedrohung durch den in-
ternationalen Terrorismus in Europa und in den USA
durchaus unterschiedliche Schlussfolgerungen für die
gesetzliche Basis gezogen werden. Die jüngste inner-
amerikanische Debatte über die Auslegung des Folter-
verbots ist dafür ein Beispiel.

Ich hoffe sehr, dass am Ende dieser Debatte eine Ent-
scheidung stehen wird, die Europa und die Vereinigten
Staaten in dieser fundamentalen Frage unserer Rechts-
ordnung nicht auseinander driften lässt. Ich hoffe eben-
falls sehr, dass die normative Gemeinsamkeit rechts-

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(C (D taatlicher Prinzipien Europa und die Vereinigten taaten weiter verbindet. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Wir wissen: Eines der wichtigsten Ziele der Terroris-
en ist es, die Rechtsstaatlichkeit und die Zivilität der of-
enen Gesellschaft zu zerstören. Dies darf ihnen nicht
elingen!


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Petra Pau [DIE LINKE])


Die Achtung von Recht und Gesetz ist der Kitt, der
nsere Gesellschaften zusammenhält, und sie ist die
rundlage für unsere Überlegenheit über alle Feinde der
reiheit. Das gilt ausdrücklich auch für den Bereich der
icherheitsbehörden. Diese Achtung von Recht und Ge-
etz war der Maßstab meines Handelns in den letzten
ahren.

Meine Damen und Herren, man kann bei der einen
der anderen Abwägungsfrage zu anderen Wertungen
ommen, als ich es getan habe. Das mag sein. Ich stehe
edoch zu den Entscheidungen, die ich in meinem Ver-
ntwortungsbereich als Chef des Bundeskanzleramtes
nd auch als Beauftragter für die Nachrichtendienste zu
reffen hatte. Ich stehe zu den Entscheidungen, getroffen
us der Achtung von Recht und Gesetz und für die Si-
herheit der Menschen in unserem Land.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600715900

Das Wort hat der Kollege Dr. Max Stadler, FDP-Frak-

ion.

(Beifall bei Abgeordneten der FDP)



Dr. Max Stadler (FDP):
Rede ID: ID1600716000

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

erren! Wenn man die Darstellung von Minister
teinmeier zu den vielfältigen Aktivitäten – sie wurden

m Detail geschildert – gehört hat, die ergriffen wurden,
achdem sich der Anwalt von Herrn el-Masri an die
undesregierung gewandt hatte, stellt man sich umso
ehr die Frage, warum die Bundesregierung uns so

ange Zeit darauf vertrösten wollte, dass derlei aus-
chließlich in einem geheim tagenden Gremium des
eutschen Bundestags zu erörtern sei. Das ist schlicht-
eg unverständlich.


(Beifall bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Diese Debatte ist aber in Wahrheit keine Auseinan-
ersetzung zwischen Opposition und Regierung im her-
ömmlichen Sinne; diese Debatte ist ein gemeinsames
emühen des gesamten Parlaments um den Rechtsstaat.
enn das ist der Kern der Themen, die uns bewegen:
ie bewältigen wir die Abwehr terroristischer Bedro-

ungen, ohne den bewährten Rechtsstaat des Grundge-
etzes preiszugeben? Um diese Frage geht es.


(Beifall bei der FDP)


378 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )


Dr. Max Stadler
Wenn wir das Thema so angehen, dann verfolgen wir
dasselbe Ziel wie diejenigen in der amerikanischen
Gesellschaft und im Kongress, die ebenfalls anstreben,
ausschließlich mit rechtsstaatlichen Methoden in der
Terrorismusabwehr zu arbeiten. Dies zeigt die begrü-
ßenswerte Initiative von Senator McCain.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Diese Bestrebungen in den USA sind deshalb für uns
so wichtig, weil wir selbstverständlich die weitere Zu-
sammenarbeit mit den amerikanischen Behörden ge-
rade auch in diesem Bereich brauchen, weil wir sie wol-
len und weil wir den Informationsaustausch zwischen
den Geheimdiensten zur Abwehr terroristischer Gefah-
ren benötigen.


(Dr. Peter Struck [SPD]: Sehr richtig!)


Aber wir sagen auch klipp und klar, was dabei nicht
geht: Verschleppung und Folter sind als Methoden der
Gefahrenabwehr absolut nicht hinnehmbar.


(Beifall im ganzen Hause)


Deshalb, Herr Minister Steinmeier, war es mir zu we-
nig, als ich neulich die Äußerung von Ihnen gelesen
habe, die Bundesregierung habe bei den ganzen Vorgän-
gen gegen keinerlei Vorschrift verstoßen. Das reicht
manchmal nicht aus; manchmal muss man im privaten
Leben, aber auch in der Politik mehr tun, als nur nicht
gegen Vorschriften zu verstoßen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Ob die alte Bundesregierung in diesem Sinne im kon-
kreten Fall el-Masri genug getan hat, können wir auch
nach der heutigen Information nicht abschließend be-
werten. Die Darlegungen in den Ausschüssen waren von
Zeitnot geprägt; dort konnten nicht alle Fragen ange-
sprochen werden. Sie haben jetzt im Plenum Ausführun-
gen gemacht, die aber in einem gewissen Widerspruch
zu den Klagen stehen, die man aus der Münchener
Staatsanwaltschaft hört, wo es noch gestern hieß, dass
man von den Bundesbehörden immer nur höre, sie wüss-
ten auch nichts.

Es gibt noch viele offene Detailfragen. Wenn man ge-
nau hinhört, erkennt man, dass immer vom Verhalten der
Bundesbehörden die Rede ist, die keine Informationen
nach außen gegeben hätten. Was war denn mit den Lan-
desbehörden? Neu-Ulm liegt bekanntlich in einem Bun-
desland,


(Ute Kumpf [SPD]: Bayern!)


einem sehr schönen noch dazu. Da muss man nachfra-
gen. Wieso stellt die angesehene „Washington Post“ den
Zeitablauf anders dar, als es der ehemalige Minister
Schily getan hat? Manches ist einem nach wie vor rätsel-
haft. Wieso soll es fünf Monate gedauert haben, bis eine
angebliche Personenverwechslung aufgedeckt und auf-
geklärt worden ist? Gab es in diesen fünf Monaten Rück-
fragen bei den deutschen Behörden, wer denn el-Masri

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(C (D ei? Warum wurde jemand, der monatelang verschwunen ist, von niemandem als vermisst gemeldet? (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Auch von Ihnen nicht! Auch Sie haben ihn nicht als vermisst gemeldet, Herr Stadler!)


as sind ganz einfache Fragen, die man stellen muss.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Das sind Detailfragen, die uns aber nicht vom Kern
es Problems ablenken. Denn vom damaligen Bundesin-
enminister Schily selber wird berichtet, dass er im
ebruar 2005 erfolglos bei amerikanischen Behörden in-

erveniert habe; erfolglos in dem Sinne, dass er keine
usicherung erhalten hat, dass sich eine solche Ver-
chleppung nicht wiederholen wird.


(Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Sehr wichtige Frage! Ja, genau so!)


a stellt sich natürlich die Frage: Wie ist denn eine sol-
he Reise eines Bundesministers zu einem so brisanten
hema in der alten Bundesregierung vorbereitet wor-
en? Was war die Linie des Auswärtigen Amtes und des
amaligen Bundesaußenministers, der in der heutigen
ebatte leider nicht anwesend ist? Wie ist über die er-

olglose Mission berichtet worden und welche Folgerun-
en hat man daraus gezogen, was man zu tun hat, damit
ich solche Rechtsverletzungen nicht wiederholen?


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Wir müssen uns noch einmal klar machen: Es ging
ier um massive Rechtsverstöße. Jeder, der verhaftet
ird, hat gewisse Rechte. Er darf einen Anwalt wählen.
r darf Kontakt zu seiner Familie aufnehmen, wenigs-

ens brieflich. Wenn er im Ausland inhaftiert wird, kann
r konsularischen Schutz durch die Bundesregierung
eanspruchen. Im konkreten Fall el-Masri war es so,
ass ein deutscher Staatsangehöriger über Monate recht-
os gestellt worden ist.

Jetzt komme ich zu meinem Ausgangsgedanken zu-
ück. Es reicht eben nicht, nicht gegen Rechtsvorschrif-
en zu verstoßen.


(Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Sehr richtig!)


an muss eine öffentliche Debatte beginnen, die einem
olchen Vorgang ganz klar widerspricht.


(Beifall bei der FDP und der LINKEN)


enn jede stillschweigende Hinnahme von Verschlep-
ung und Folter würde dazu beitragen, dass unser
rundkonsens in Gefahr geriete, den wir alle in diesem
arlament haben, nämlich dass wir uns bei der Bekämp-
ung terroristischer Gefahren strikt an das Grundgesetz
nd an die Grundrechte halten.


(Beifall bei der FDP)


Ich sage Ihnen Folgendes: Bei unseren Auseinander-
etzungen um Schily I und Schily II, die wir hier im Ple-
um ausgetragen haben, ging es um Abwägungsfragen.

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 379


(A) )



(B) )


Dr. Max Stadler
Aber wir als FDP haben immer entschieden widerspro-
chen, wenn beim Thema Folter in öffentlicher Debatte
plötzlich keine Prinzipienfestigkeit mehr zu spüren war;
übrigens gibt es Staatsrechtler, die Folter wieder für zu-
lässig halten. Wir haben – auch im Parlament – entschie-
den widersprochen,


(Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Wem werfen Sie das vor?)


wenn Vorschläge wie die Einführung einer verfassungs-
widrigen Sicherungshaft gemacht wurden. Wir haben
ganz klar widersprochen, wenn die These vom Feind-
strafrecht aufgetischt wurde, nach der man in einer sol-
chen Situation die normalen Rechtsregeln außer Kraft
setzen müsse, um der jeweiligen Gefahr zu begegnen.

Das Entscheidende ist: Wir müssen die Debatten über
Einzelfälle wie Guantanamo und die dortigen Verneh-
mungen sowie über den Fall el-Masri dazu nutzen, den
Grundkonsens zu bekräftigen, dass in einem Rechtsstaat
wie der Bundesrepublik Deutschland, auch wenn es um
die Abwehr von Gefahren geht, in jedem Fall die Grund-
rechte eingehalten werden.


(Dr. Peter Struck [SPD]: Das stellt doch niemand infrage!)


Darin sind wir uns einig.


(Beifall bei der FDP – Klaus Uwe Benneter [SPD]: Ja! Genau das hat der Außenminister auch getan!)


Daran dürfen wir keinen Zweifel aufkommen lassen, –


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Daran hat doch niemand Zweifel!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600716100

Herr Kollege, denken Sie bitte an Ihre Redezeit.


Dr. Max Stadler (FDP):
Rede ID: ID1600716200

– indem wir zum Beispiel bei Vorgängen, die nicht er-

träglich sind, schweigen. Das Entscheidende an dieser
Debatte ist also, dass wir diesen Grundkonsens bekräfti-
gen.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Ja!)


Für die Beantwortung der Einzelfragen brauchen wir
noch weitere Informationen. Daher tagen die Aus-
schüsse auf unseren Wunsch und auf den Wunsch ande-
rer morgen weiter. Wir als FDP behalten uns alle parla-
mentarischen Schritte vor, die notwendig sind, um diese
Fragen zu klären.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600716300

Das Wort hat der Kollege Eduard Lintner, CDU/CSU-

Fraktion.

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(C (D Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und ollegen! Lieber Kollege Dr. Stadler, wir sind uns einig, enn Sie sagen, dass Regierung und Parlament diesen organg in einer gemeinsamen Anstrengung aufklären üssen. Deshalb finde ich es sehr sachgerecht und be rüßenswert, dass sich alle Fraktionen dieses Hohen auses darauf verständigt haben, sich mit diesem sen iblen und brisanten Thema im Rahmen einer vereinbaren Debatte, nicht aber in einer hektischen Aktuellen tunde zu befassen. Wir sind uns auch darin einig, dass dadurch am ehesen die von uns angestrebte und unterstützte notwendige, ngemessene und umfassende Aufklärung gewährleistet erden kann. Dadurch haben wir die Möglichkeit ge chaffen, der erschreckten Öffentlichkeit das beruhiende Signal zu geben, dass Regierung und Parlament en Vorgang im Griff haben. Das ist für diejenigen, die ich für diesen Fall interessieren, wichtig. Wir werden uns also gemeinsam um die bestmögliche ufklärung kümmern. Das tun wir in aller Öffentlicheit, wenn es zum Beispiel um den Schutz unserer Bürer geht. Über die vertraulichen Aspekte, die mit diesem all verbunden sind – der Außenminister hat darauf hinewiesen –, werden wir im nicht öffentlichen Kontrollremium des Parlaments unterrichtet, in dem die Wahung geheimdienstlicher Verschwiegenheit aufgrund nserer eigenen Sicherheitsinteressen oder der Sichereitsinteressen unserer Partnerländer unverzichtbar ist. afür müssen wir uns – auch hier gebe ich Ihnen echt – die notwendige Zeit nehmen. Deshalb werden ich auch die Fachausschüsse noch lange Zeit mit dieser ngelegenheit zu befassen haben. Ich glaube, dass gerade die detaillierten und sehr achgerechten Ausführungen des neuen Außenministers in guter Auftakt und ein sehr beruhigendes Beispiel daür sind, wie man mit einem solchen Vorgang richtig umeht und wie solche Sachverhalte künftig in aller Ruhe, n aller Offenheit und in ihrem gesamten Umfang aufgelärt werden sollten. Die Aufklärung des Falls el-Masri „liegt in der Hand er Regierung“ – so wurde Reinhard Bütikofer von den rünen in den letzten Tagen in einer Zeitung zitiert. Na ürlich ist das nicht falsch. Aber wenn man die stattliche iste von Fragen, die die Kolleginnen und Kollegen von en Grünen zur Beantwortung eingereicht haben, sieht, ann könnte man fast den Eindruck gewinnen, dass diees Geschehen an den Grünen völlig vorübergegangen st. ie tun so, als hätte es nie eine maßgebliche Beteiligung n der Regierung und damit eine Verantwortung grüner pitzenpolitiker just zu der Zeit, als sich all das ereignet at, gegeben. Etwas verwundert liest man in den beiden Kleinen nfragen der Grünen zu diesem Thema Fragen wie zum eispiel: 380 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 Eduard Lintner Inwieweit ist der Bundesregierung ferner bekannt bzw. kann sie Medienberichte bestätigen, dass … K. el-M. laut einem dem Auswärtigen Amt schon seit Juni 2004 vorliegenden Bericht an Bord einer CIA-Maschine misshandelt worden ist …? Weiter heißt es: Was hat die Bundesregierung – man könnte auch hinzufügen: der Bundesaußenminister – seither unternommen, um … diese Sachverhalte aufzuklären …? Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Grünen-Fraktion, für den Fall, dass Sie es verdrängt haben: Der Außenminister hieß damals Joschka Fischer. Er war zudem Vizekanzler und Ihr höchster Mann hier in Berlin. Warum fragen Sie ihn also der Einfachheit halber nicht selbst? (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)

Eduard Lintner (CSU):
Rede ID: ID1600716400

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(A) )


(B) )


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Teilen Sie uns dann mit, was er gesagt hat! Wir wissen es
nämlich auch nicht und es wäre interessant, das einmal
zu hören.

Natürlich verlangen auch wir eine umfassende und
plausible Aufklärung des Falles el-Masri und wollen
Vergleichbares für die Zukunft ausgeschlossen wissen.
Aber im Gegensatz zu Ihnen, liebe Kolleginnen und
Kollegen von der Grünen-Fraktion, die Sie damals mit
an den Schalthebeln der Regierung waren, trifft uns eben
keine Verantwortung für diese Vorgänge. Deshalb rate
ich Ihnen, alle Polemik und Selbstgefälligkeit in diesem
Fall abzulegen und ehrlich bereit zu sein, daran mitzu-
arbeiten, das Geschehen rückhaltlos aufzuklären.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Dazu hätte einer von Ihnen sehr viel beitragen können,
wenn er heute da gewesen wäre, nämlich Ihr früherer
Außenminister Joschka Fischer.


(Dirk Niebel [FDP]: Der ist zusammen mit Schily in der Toskana!)


Meine Damen und Herren, es ist wichtig – nicht nur
für uns, sondern auch für die ganze Welt –, dass es ein
paar allgemein anerkannte und befolgte Regeln für den
Umgang von Staaten mit Menschen gibt. Zwar haben
wir, wie wir alle wissen und bedauern, diesen Idealzu-
stand noch längst nicht erreicht, aber zumindest diejeni-
gen, die dieses hohe Ziel einfordern, müssen sich selbst
ohne Wenn und Aber daran halten; sonst ist der Kampf
dafür unglaubwürdig und wir können ihn gleich aufge-
ben. Dass so menschenverachtende und grausame Ex-
zesse wie gnadenloser Terrorismus dazu führen, dass
Diskussionen entstehen, zum Beispiel darüber, ob das
Folterverbot allzeit gültig sein muss – worum es ja in
den USA zurzeit geht –, ist verständlich. Aber unsere

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(C (D ufgabe als Politiker demokratischer Staaten muss es ein, abzuwägen und besonnen zu bleiben. Doch nicht nur aus eigener – moralisch, religiös oder ein humanistisch begründeter – Überzeugung müssen ir dafür sein, dass Menschenrechte, elementare Prin ipien des Rechtsstaats und der Demokratie, immer nd überall gelten. Es gibt auch hochrangige, feierlich in ölkerrechtlich verbindlicher Form eingegangene Verflichtungen, sich so zu verhalten. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


ch will nur drei davon nennen: die Menschenrechts- und
ie Anti-Folter-Konvention der UNO, die Europäische
enschenrechtskonvention und auch den Grundrechte-

atalog in unserem Grundgesetz oder in Verfassungen
nderer Staaten.

Wenn man auf Dauer friedlich und gedeihlich aus-
ommen will, dann muss sich jeder darauf verlassen
önnen, dass diese elementaren Grundregeln stets gel-
en, dass Verstöße dagegen nicht geduldet, sondern ver-
olgt und dass mögliche Fehler in Zukunft abgestellt
erden.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Das hat, soweit es nach amerikanischem Recht offen-
ar vertretbar ist, die amerikanische Außenministerin
ondoleezza Rice bei ihrem Besuch hier in Deutschland

a auch zugesagt und deutlich gemacht. Ich finde, das
ar ein guter und in diesem Zusammenhang sehr wichti-
er Auftakterfolg der neuen Regierung bei der Bewälti-
ung dieser nicht einfachen Probleme.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


it unserer klaren und kalkulierbaren Position helfen
ir ihr und anderen in den USA dabei, diese Grundsätze
egenüber der heimischen Öffentlichkeit in den USA zu
ertreten und schließlich auch durchzusetzen.

Damit hat diese Debatte bereits ein respektables Er-
ebnis gezeigt. Wenn wir im gleichen guten Stil weiter-
achen, werden wir überzeugen und in der Zukunft
utes für die Geltung und Durchsetzung der Menschen-

echte in der ganzen Welt bewirken können.

Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600716500

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Gregor Gysi,

raktion Die Linke.


Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600716600

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

n seiner Rede hat Kollege Stadler, und zwar zu Recht,
ie Rolle des Parlamentes und auch der Bundesregierung
n diesem Zusammenhang aufgeworfen, wozu es vieler
rklärungen bedarf.

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 381


(A) )



(B) )


Dr. Gregor Gysi
Unsere Zeit ist geprägt durch verschiedene, auch tra-
gische Ereignisse. Kriege und Terrorismus, das alles hat
zugenommen. Ich weiß auch, dass eine gewisse Hilf-
losigkeit entstanden ist. Es gibt aber ein Mittel, um dage-
gen wirksam vorzugehen, und zwar die Einhaltung des
Völkerrechts.


(Beifall bei der LINKEN)


Das Völkerrecht ist aber immer stärker verletzt wor-
den.

Ich darf daran erinnern – das sage ich ohne jede Pole-
mik –: Vor längerer Zeit stand ich in diesem Haus ziem-
lich alleine da, als ich darauf hinwies, dass der Jugosla-
wienkrieg völkerrechtswidrig ist, weil der Sicherheitsrat
nicht einbezogen worden ist.


(Stephan Hilsberg [SPD]: Das kann man aber überhaupt nicht vergleichen!)


Es gab für ihn zwar Argumente moralischer und anderer
Art, den Sicherheitsrat aber hat man nicht einbezogen.
Das war übrigens ein Grund für die USA, beim Irakkrieg
den Sicherheitsrat ebenso zu ignorieren; denn das war
schließlich auch schon vorher geschehen. Wenn man
Völkerrecht verletzt, muss man immer wissen, dass man
es damit zerstört, dass es in der alten Form nicht wieder-
kommt.

Das gilt erst recht für die Vorgänge, von denen wir
jetzt erfahren. Sie, Herr Außenminister Steinmeier, ha-
ben sich gegen Vorwürfe verteidigt, die ich gar nicht ge-
hört habe. In diesem Hause hat doch niemand der Bun-
desregierung vorgeworfen, Gefangene irgendwohin zu
schicken, damit sie gefoltert werden.

Nein, es geht um etwas ganz anderes: Die USA haben
im Kampf gegen den Terrorismus bestimmte Normen
weltweit außer Kraft gesetzt.


(Beifall bei der LINKEN)


Verstehen Sie, die Regierung der USA will diesbezüg-
lich ihr eigenes Recht nicht. Die USA scheuen die USA;
das muss man sich einmal vorstellen. Sie bringen ihre
Gefangenen nicht in die USA, lassen weder ihre Ge-
richte noch ihre Rechtsanwälte zu. Dafür nehmen sie den
Teil Kubas, den sie innehaben und wo kein Recht
herrscht. In Guantanamo sitzen Menschen seit vier Jah-
ren ohne alle Rechte ein. Die USA sagen, sie sind keine
Kriegsgefangenen, entsprechende Rechte haben sie
nicht; sie sind keine Untersuchungshäftlinge, entspre-
chende Rechte haben sie nicht. Diese Menschen sind seit
fast vier Jahren rechtlos. Das ist doch nicht hinnehmbar!
Wir müssen auch im Interesse der Rechtsstaatlichkeit,
im Interesse eines zivilisatorischen und kulturellen Fort-
schritts in Europa sagen: Nein, so etwas darf nicht ge-
macht werden, hier ziehen wir eine Grenze, auch und ge-
rade bei einem Verbündeten.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Von den Vorgängen in diesem Teil Kubas wusste ich.
Jetzt kommen Informationen über Geheimgefängnisse
der USA in anderen Ländern, zum Beispiel in Ost-
europa, zutage. Es wird Sie nicht wundern: Ich bin da-

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(C (D über wirklich entsetzt. Ich muss hören, dass es Gefanene in Syrien gibt. Ich bitte Sie, Syrien! Herr Bundesußenminister, die USA erklären, das sei ein Schurkentaat, dort gebe es Folter, sie drohen einen Militärschlag n, sagen aber gleichzeitig, man könne dort Gefangene ut vernehmen, deswegen schicke man sie dorthin. Das st doch indiskutabel! Dazu müssen wir klar Nein sagen. o etwas darf man nicht machen. Gerade auch bei reunden muss man Nein sagen. (Beifall bei der LINKEN, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Es gibt einzelne Punkte, die der Aufklärung bedürfen.
ch tue ja gar nicht so, als ob ich es weiß. Aber ich lese
n der „Washington Post“ von einem anderen Zeitpunkt,
u dem Minister Schily informiert worden ist. Übrigens
st Herr Schily auch nicht hier. Wenn Sie schon kritisie-
en, dass Herr Fischer nicht anwesend ist, hätten Sie er-
ähnen müssen, dass Herr Schily auch nicht hier ist.
enn schon, dann muss man das Bild vollständig zeich-

en.


(Beifall bei der LINKEN und der FDP)


Ich lese, er habe vor der Freilassung davon erfahren.
on ihm hören wir, er habe diese Information zwei Tage
anach bekommen. Die einfache Logik spricht natürlich
afür, dass er es vorher erfahren hat; denn die US-Regie-
ung war doch daran interessiert, ihn dafür zu gewinnen,
ass das möglichst nicht bekannt wird. Das macht natür-
ich nur dann Sinn, wenn man es ihm vorher gesagt hat.
enau weiß ich es aber nicht, schließlich war ich nicht
abei. Aber ich finde, diesbezüglich können wir Aufklä-
ung verlangen.

Es gibt einen Punkt, über den wir uns verständigen
üssen. Herr Außenminister Steinmeier, Otto Schily hat

a gesagt, er habe die Staatsanwaltschaft nicht infor-
iert, weil er kein Gehilfe der Staatsanwaltschaft sei.
as ist in einem von ihm autorisierten Interview nachzu-

esen. Ich bitte Sie! Er stützt sich dabei auch auf § 98 der
tPO und sagt: Das ist zum Wohle der Bundesrepublik.
ürfen wir dann bitte einmal über das Wohl der Bundes-

epublik diskutieren?

Dass die Entführung zum Wohl der Bundesrepublik
st, wird niemand behaupten. Also stellt sich die Frage,
b die Geheimhaltung dessen zum Wohle der Bundesre-
ublik ist. Ich bestreite das ganz energisch und sage:
ier ist eine kulturelle Grenze überschritten worden, an
er wir klar und öffentlich Nein sagen müssen, wenn wir
as für die Zukunft ausschließen wollen. Verstehen Sie,
enn wir der US-Regierung sagen, dass wir immer die
lappe halten, wenn wir so etwas erfahren, dann tun wir
as Gegenteil von dem, was wir brauchen und was auch
nternational nötig ist.


(Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Auch beim internationalen Recht gilt immer: Ent-
eder es gilt für alle Staaten oder es gilt für keinen. Was
ir von den USA nicht verlangen, können wir auch von
ganda nicht verlangen. Was hätte Herr Schily denn

382 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )


Dr. Gregor Gysi
gesagt, wenn der ugandische Botschafter ihm so etwas
mitgeteilt hätte? Sie glauben doch nicht im Ernst, dass er
gesagt hätte, darüber zu schweigen. Er hätte völlig an-
ders reagiert. Ich hätte mir gewünscht, dass er auch ge-
genüber dem amerikanischen Botschafter so reagiert
hätte, wie er dort reagiert hätte, und dass er gesagt hätte:
Das kann ich nicht.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Hat er den Bundeskanzler nun informiert oder nicht?
Ich erfahre es nicht. Hat er den Bundesaußenminister in-
formiert oder nicht? Das wäre doch ein Ding! Wenn der
Kanzler einen Innenminister gehabt hätte, der informiert
wurde, ihm als Kanzler aber nichts gesagt hätte, dann
müsste er sich jetzt beschweren. Hat er den Außenminis-
ter informiert oder hat er es nicht getan? Ich will wissen:
War das eine Sache der Regierung oder war das die Sa-
che einer Einzelperson? Das wird man doch noch erfah-
ren dürfen.

Das hat übrigens auch gar nichts mit Geheimnissen
der Geheimdienste zu tun. Es geht um die Aufklärung
schwerer Straftaten. Der Mann ist entführt worden. Es
gab keinen Haftbefehl. Die deutschen Behörden sind
nicht informiert worden. Was ist das denn für eine
Freundschaft zwischen den USA und Deutschland? Die
USA haben Verdachtsmomente gegen einen Mann. Wa-
rum können sie nicht unsere Behörden informieren und
sagen, das sind die Verdachtsmomente, vernehmt ihn,
wir hätten gerne Informationen? Nein, sie entführen ihn
nach Mazedonien. Fünf Monate später sollen sie dann
einen Satz dazu gesagt haben. Was ist das denn für eine
Freundschaft? Ich bin völlig weg. Ich kann das über-
haupt nicht verstehen.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


Ich finde, dagegen muss man sich wehren. Man muss
auch den amerikanischen Freunden sagen, dass das nicht
geht, und zwar unter anderem deshalb nicht – lassen Sie
mich das sagen –, weil die Überwindung des Ost-West-
Konflikts mit einem großen moralischen Anspruch ge-
lungen ist. Man hat gesagt: Weg mit Diktatur, her mit
Demokratie, her mit Rechtsstaatlichkeit!

Ich sage Ihnen: Wir alle haben die schlimmen Ereig-
nisse vom 11. September 2001 in Erinnerung. Das war
eine Katastrophe. Man kann es gar nicht anders bezeich-
nen. Trotzdem und gerade deshalb sage ich: Wenn auch
wir die Rechtstaatlichkeit aufgeben und die USA plötz-
lich Gefangene in irgendwelche Länder bringen – ich
lese jetzt von Nordafrika –, welcher Staat entspricht dort
dann noch unseren demokratischen und rechtsstaatlichen
Vorstellungen? Man erfährt ja nichts Genaueres.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600716700

Herr Kollege Gysi, Sie reden im Augenblick auf Kos-

ten Ihrer Kollegen.


Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600716800

Ich bin sofort fertig, Frau Präsidentin. –

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(C (D Wenn auch wir die Rechtstaatlichkeit aufgeben und enn auch wir sagen, keine Rechte für diese Leute, die echtsstaatlichkeit und die Rechte der betroffenen Per onen interessieren uns nicht – – Wenn die USA-Regierung das sagt, dann dürfen wir azu nicht schweigen, sondern dann müssen wir im Inteesse der Zivilisation, der europäischen Kultur und unseer eigenen Rechtstaatlichkeit dagegen auftreten. Darum eht es. Nächste Rednerin ist die Kollegin Renate Künast, ündnis 90/Die Grünen. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Über as reden wir heute? Ich kann einigen Vorrednern nur eipflichten: Es geht natürlich um das große Problem es internationalen Terrorismus. Es geht um Vorfälle, die ier schon bezeichnet worden sind, nämlich um den 1. September, um die Anschläge in London und Madrid nd um die Frage, wie wir mit der Art und Weise, wie ie Länder an dieser Stelle versuchen, Aufklärung zu bereiben, umgehen. Was heißt das für uns selbst? Eines will ich ganz klar sagen: Wir wissen, dass wir s hier mit einer Existenzbedrohung zu tun haben und ass man auf dieser Ebene, auf der es um die Art und eise geht, wie zum Beispiel al-Qaida arbeitet – auch renzüberschreitend mit allen Finessen und Tricks –, auf ines nicht verzichten kann, nämlich auf Geheimdienste. eutschland kann sich – unsere Aufgabe ist es, hier im and für Sicherheit zu sorgen – aus dem Informationsustausch nicht ausklinken; denn wenn andere internaional agieren, dann brauchen wir den Informationsausausch, um die Menschen bei uns und in anderen ändern zu schützen. Das ist der erste Punkt. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


(Ute Berg [SPD]: Das tut doch niemand!)


(Beifall bei der LINKEN)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600716900
Renate Künast (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600717000

Eines ist ganz klar: Für uns gilt an dieser Stelle immer
ie Selbstbindung an das Recht. Darüber kann nichts
tehen. Wer Terrorismus bekämpfen will, muss immer
lar sagen: Wir halten uns an das Recht, und zwar an das
ationale, das internationale und an das Völkerrecht.
ber diese Debatte geht gar nichts.


(Beifall im ganzen Hause)


Unser wirkliches Problem ist, dass wir von einer
ransatlantischen Wertegemeinschaft reden, aber an die-
er Stelle feststellen, dass unsere Werte in Kernpunkten
icht übereinstimmen. Das ist der Kern des Problems.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Ich sage ganz klar: Die Todesstrafe ist für uns in Eu-
opa nicht akzeptabel. Folter ist für uns in Europa nicht

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 383


(A) )



(B) )


Renate Künast
akzeptabel. Menschen zu verschleppen oder fliegende
Gefängnisse zu unterhalten ist für uns nicht akzeptabel.
Darin unterscheiden wir uns von den USA. Genau darin
liegt das Problem, über das wir reden müssen, und zwar
gerade wegen unserer freundschaftlichen Beziehungen.
Das gehört dazu.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Ich erinnere an das, was in den letzten Wochen pas-
siert ist. Frank Steinmeier hat hier gerade über Condo-
leezza Rice und das Gespräch der Bundeskanzlerin mit
Condoleezza Rice gesprochen, das meines Erachtens ein
Fehlstart war. Sie haben gesagt, Frau Rice habe einen
Fehler eingestanden. Frau Rice hat erklärt: Mitnichten
habe ich einen Fehler zugegeben. Da geht das Problem
schon los. Es reicht uns nicht, dass Frau Rice zusagt: Wir
halten uns an das internationale Recht. Aber sich an das
internationale Recht zu halten macht nur dann Sinn und
ist nur dann greifbar, wenn das Gefängnis in Guanta-
namo geschlossen wird. Das muss die Antwort auf ihre
Zusage sein.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


Auch die USA müssen zusagen, keine Menschen
mehr von einem Land in ein anderes zu verschleppen,
weil ihnen das dortige Recht mehr Möglichkeiten gibt
und sie sie so der US-Gerichtsbarkeit entziehen, die ih-
nen sonst in die Quere kommen könnte. All das gehört
dazu, wenn wir von der Selbstbindung an das Recht
sprechen.

Genau an dieser Stelle werden wir die Diskussion mit
den USA weiter führen müssen, weil wir nur dann
glaubwürdig sind. Nur dann kann man sich legitim mit
dem Terrorismus auseinander setzen. Nur dann kann
man islamischen Ländern zu vermitteln versuchen, dass
ein demokratisches, rechtsstaatliches System, das die
Würde der Menschen akzeptiert, Sinn macht. Ansonsten
führen wir uns selbst ad absurdum und gießen am Ende
noch Öl ins Feuer des Terrorismus.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


Trotz der guten Beziehungen, die wir zu den USA un-
terhalten, gibt es nie im Leben einen Grund, zum Thema
Guantanamo oder el-Masri schlicht und einfach – ich
sage es einmal salopp – die Schnauze zu halten.

Weil es hier um eine öffentliche Diskussion geht
– auch Herr Stadler hat es angesprochen –, will ich Fol-
gendes sagen: Lieber Herr Stadler, diesen öffentlichen
Diskurs hätten Sie mit uns schon vor Jahren führen kön-
nen. Wir haben angefangen, diese Debatte zu führen, als
wir uns mit dem Irakkrieg auseinander gesetzt haben.
Dabei haben wir darauf hingewiesen, dass es für diesen
Krieg keine Gründe gibt, dass die Argumente von
George Bush nicht stimmen und, wie wir heute lesen
konnten, auf angeblichen Fakten basieren, die durch Fol-

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(C (D er erpresst worden sind. Zu diesem Zeitpunkt hätten wir erne mit der FDP und auch der CDU/CSU eine Debatte eführt. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das ist aber eine andere Richtung! Sie gucken in die völlig falsche Richtung!)


An diesem Punkt hätten wir den öffentlichen Diskurs
nfangen müssen. Wir hätten uns gewünscht, dass Sie
ns in diesen rechtlichen Fragen zu einem frühen Zeit-
unkt unterstützt hätten. Wenn man wie bei dem Fall el-
asri etwas herausfinden will, kann man gerne darüber

treiten – das sage ich auch zur PDS –, ob nach dem
rief des Anwalts – Herr Steinmeier hat hierzu einige
larstellungen getroffen; auch in den Ausschüssen hat

s dazu Informationen gegeben – die notwendigen
chritte unternommen worden sind. Das habe ich heute
orgen aus den Ausschüssen gehört. Natürlich kann
an darüber streiten – das gebe ich zu –, ob man die De-

atten dazu öffentlich oder nicht öffentlich führt, wo
an mehr darüber erfährt und was strategisch klüger ist.
arüber können wir diskutieren. Aber ich versichere Ih-
en – so viel Zeit muss sein –: Die hiesigen Behörden
aben sich bemüht, herauszufinden, ob die Vorwürfe zu-
reffen, und sie haben auch versucht, die Staatsanwalt-
chaft zu unterstützen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie des Abg. Eduard Lintner [CDU/CSU])


Wir haben in diesem Zusammenhang noch jede
enge Fragen. Ich freue mich, dass dies auch für die

DP gilt. Sie hätten aber schon im Januar dieses Jahres
ntensiv über diese Fragen diskutieren können.


(Zuruf von der FDP: Das haben wir probiert!)


Mit Verlaub: Damals haben manche in diesem Hause
ei jeder Kritik an den USA auf die transatlantische
reundschaft hingewiesen; sie meinten, das Verhältnis
u den USA müsse verbessert werden. Wegen der Ausei-
andersetzung mit Rot-Grün im Wahlkampf wollten Sie
ich dieser Debatte nicht stellen. Das ist Ihr Menschen-
echtsverständnis in diesem Zusammenhang, lieber Herr

esterwelle.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN – Lachen bei der FDP)


ndernfalls hätten Sie als Hansdampf in allen Gassen
iese Debatte im Januar längst aufgenommen.


(Dr. Max Stadler [FDP]: Das ist sehr putzig, Frau Künast! – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Sie waren doch im Kabinett!)


Es geht also nicht um eine Show; vielmehr müssen
ie USA deutlich aufgefordert werden, rechtswidrige
raktiken zu unterlassen. Es muss uns auch darum ge-
en, den Ablauf aufzuklären.


(Dirk Niebel [FDP]: Fragen Sie doch mal Herrn Fischer! – Dr. Max Stadler [FDP]: Was hat denn Fischer gemacht?)


384 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )


Renate Künast
Heute wurde im Ausschuss einiges an Fakten darge-
legt. Wir wollen und werden die Aufklärung fortsetzen.
Wir wollen wissen, welche Kontakte und Auseinander-
setzungen es bei den Sicherheitsbehörden und welche
konsularischen Bemühungen um deutsche Staatsbürger
es gab. Was den Auswärtigen Ausschuss angeht, haben
wir deutlich gemacht, dass heute nicht alle Fragen hin-
reichend beantwortet wurden. Insofern muss – nicht nur
im Parlamentarischen Kontrollgremium, sondern auch in
den anderen Ausschüssen, zumindest im Auswärtigen
Ausschuss – in dieser Angelegenheit weiter recherchiert
werden.

Ich glaube – das richte ich an alle, auch an die jetzige
Bundesregierung –, derzeit ist die Verwirrung in der Öf-
fentlichkeit so groß, dass wir alle gut beraten sind, ge-
meinsam eine möglichst transparente, öffentliche De-
batte zu führen, weil wir nicht zulassen können, dass die
Medien ein Durcheinander schaffen, in dem wir uns
nicht vernünftig äußern können. Es muss uns daran gele-
gen sein, dass in der Debatte Transparenz herrscht und
über die Wahrheit öffentlich diskutiert wird, wenn es um
die Frage geht: Wer hat was wann gemacht?

Lassen Sie mich noch eines anmerken, weil wir
schließlich dem Prinzip der „Checks and Balances“ ge-
recht werden müssen: Wir haben die Aufgabe, hier und
andernorts Sicherheit zu schaffen und Terrorismus zu
bekämpfen. Wir haben die Aufgabe, klar zu machen,
dass wir uns zu jedem Zeitpunkt an das Recht gebunden
fühlen. Das ist unsere Verpflichtung, und zwar aus guten
Gründen, und wir halten uns daran.

Fazit unserer Bemühungen sollte nicht nur die natio-
nale Aufklärung über Flüge, fliegende Gefängnisse und
Folter sein. Wir sollten auch die internationale Ebene
nutzen. Das gilt auch für das bevorstehende Treffen der
Regierungschefs, Frau Merkel. Europa muss ein Zeichen
setzen, dass so etwas in keinem der 25 Mitgliedstaaten
der Europäischen Union passieren darf, weil unser euro-
päisches Recht Folter verbietet. Wenn es dazu kommt,
engagieren wir uns für alle unsere Staatsbürger.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600717100

Das Wort hat der Kollege Walter Kolbow, SPD-Frak-

tion.


Walter Kolbow (SPD):
Rede ID: ID1600717200

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Meine Damen und Herren! Ich denke, dass nach den
Auskünften in den heutigen Ausschusssitzungen und
insbesondere nach den Darlegungen des Herrn Außen-
ministers eben im Plenum deutlich geworden ist, dass
sich die Bundesregierung sowohl im Fall el-Masri als
auch im Zusammenhang mit den CIA-Flügen nicht nur
rechtlich einwandfrei, sondern auch – das gilt insbeson-
dere für Sie, Herr Außenminister, in Ihrer früheren
Funktion als Chef des Bundeskanzleramts – politisch
richtig verhalten hat.

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(C (D (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Eduard Lintner [CDU/CSU] – Zuruf von der FDP: Das ist doch ohne Beweise!)


Sie können sich auch an den Anwalt von Herrn el-
asri wenden, der sich selbst öffentlich geäußert und

eutlich gemacht hat, dass sich die Bundesregierung wie
uch die beteiligten Dienststellen auf Bundesebene rasch
nd intensiv um den Fall gekümmert haben. Es geht
icht an, Herr Stadler und Herr Gysi, den handelnden
kteuren der damaligen Bundesregierung zu unterstel-

en, sie hätten stillschweigend Folter oder Verschlep-
ung hinnehmen wollen.

Ganz im Gegenteil: Die überzeugende Darlegung des
ußenministers, was getan worden ist, relativiert dies
icht nur, sondern stellt das klar in Abrede.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Ich denke, es ist deutlich geworden, dass die Ge-
ährleistung der Freiheit und der Unversehrtheit
nserer Bürgerinnen und Bürger ein Grundanliegen
icht nur dieses Parlaments ist. Frau Kollegin Künast,
ch füge hinzu: Jawohl, es bestand bereits seit Januar
005 die Chance, dies auch im Parlament zu beraten,
ich abzusprechen und sich dazu zu verhalten. Ich stelle
as nur für mich selbstkritisch fest. Ich meine aber, dass
ier alle angesprochen sind, ausgenommen – das räume
ch ein – Sie von der Fraktion Die Linke.

Vier wesentliche Punkte müssen herausgestellt wer-
en: Erstens. Wir hatten und haben keinen Anlass, daran
u zweifeln, dass sich diese Bundesregierung an Recht
nd Gesetz gehalten hat.

Zweitens. Wir haben klare Auskunft bekommen, dass
eine deutsche Stelle in irgendeiner Form an der Entfüh-
ung eines deutschen Staatsbürgers beteiligt war.

Drittens. Nach den bisherigen Informationen – wir
ahren ja morgen fort, um die Fragen, die Ihrer Meinung
ach offen geblieben sind, zu beantworten – schlussfol-
ere ich, dass die Forderung nach Einsetzung eines Un-
ersuchungsausschusses nicht berechtigt ist.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das wissen Sie schon jetzt?)


ie Bundesregierung hat nichts zu verbergen und hat of-
en und ausführlich – lesen Sie intensiv nach, was der
ußenminister gesagt hat! – über die Fakten berichtet.


(Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das weiß er schon jetzt!)


Viertens. Wir setzen darauf – ich hoffe, dass wir uns
umindest darin einig sind –, dass sich Europa und die
SA in den Fragen betreffend das allgemeine Folter-
erbot und die universellen Menschenrechte wieder
nnähern.

Das, was Jeffrey Gedmin in der heutigen Ausgabe der
Frankfurter Rundschau“ schreibt – er ruft nach einer
npassung des Rechtes, um ein „richtiges“ Vorgehen
egen den internationalen Terrorismus zu ermög-
ichen –, fordert uns heraus. Wir wollen, ja müssen da-

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 385


(A) )



(B) )


Walter Kolbow
rüber eine Debatte mit unseren amerikanischen Freun-
den führen. Eine solche Debatte ist in Amerika bereits
im Gange. Die Initiativen von Senator McCain verdie-
nen jedwede Unterstützung; denn er will – mit Chance
auf eine große Mehrheit – nicht nur Folter, sondern auch
die erniedrigende Behandlung von Gefangenen generell
ausschließen. Das ist auch unser parlamentarischer Auf-
trag. Wir sollten daher die Bundesregierung in ihrem
Anliegen unterstützen, dass in der Tat niemand Folter
oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Be-
handlung bzw. Strafe ausgesetzt werden darf.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Dies gehört zur Rechtskultur der Europäer, also auch
der Deutschen. Das ist nicht anpassbar. Deswegen begin-
nen wir, in diesem Parlament eine intensive Debatte in
Richtung der Verantwortlichen jenseits des Atlantiks zu
führen.

Im Hinblick auf den Fall el-Masri sollte in dieser
Debatte noch einmal unterstrichen werden, dass wir er-
warten, dass sich unser amerikanischer Partner mit dem
Betroffenen ins Benehmen setzt und mit ihm das Not-
wendige verantwortlich abklärt. Die Erlaubnis für Herrn
el-Masri zur Einreise nach Amerika ist ein erster Schritt
in die richtige Richtung. Wir gehen davon aus, dass sich
die Bundesregierung im Sinne einer nachträglichen Für-
sorge weiterhin intensiv um den Fall el-Masri kümmert
und in den anderen Fällen, über die wir heute zwar nicht
im Plenum, wohl aber in den Ausschüssen gesprochen
haben, ähnlich initiativ wird. Es wäre richtig, wenn un-
ser amerikanischer Partner das genauso handhabte.

Da in der öffentlichen Debatte Zweifel an der Position
zum Irakkrieg geäußert worden sind und weil hier Ver-
mengungen stattgefunden haben, die meines Erachtens
unzulässig sind, will ich für meine Fraktion sagen: Die
klare Position, die Deutschland zum Irakkrieg einge-
nommen hat, gilt weiter, ebenso wie unsere konstruktive
Haltung zum Wiederaufbau des Iraks, der für die Men-
schen in diesem Land und die Stabilisierung der Region
wichtig ist, und zwar unabhängig von unterschiedlichen
Einschätzungen in dieser Frage.

Der Außenminister hat richtigerweise ausgeführt,
dass das Aufklärungsinteresse der Bundesregierung auch
das Aufklärungsinteresse des Parlaments ist, was die
CIA-Flüge und die Unterstützung der Initiativen des
Europarates angeht. Ich denke auch, dass die Initiative
zu einer Untersuchung im Europäischen Parlament
durchaus begleitet werden kann.

Die grundsätzliche deutsche Position zur Terroris-
musbekämpfung ist mit dieser Beschreibung und durch
das, was der Kollege Lintner gesagt hat, aber auch durch
das, was von anderen Rednern eingebracht worden ist,
klar: Terrorismus ist mit demokratischen Mitteln, einem
Höchstmaß an internationaler Zusammenarbeit und un-
ter Bindung an unser Recht und an das Völkerrecht zu
bekämpfen. Parlamentarisches Engagement ist notwen-
dig, um hierbei Rechtssicherheit zu erzielen.

Ich danke für das Zuhören.

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(C (D Das Wort hat der Kollege Dr. Werner Hoyer, FDP raktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! ch kann der Versuchung nicht widerstehen, zunächst urz auf die beiden Vorredner einzugehen. Kollege olbow, wenn Sie jetzt schon wissen, dass es kein weite es Aufklärungsbedürfnis gibt, das einen Unteruchungsausschuss erforderlich macht, dann wissen Sie ehr, als uns heute mitgeteilt worden ist. Das sollten Sie ns dann auch sagen. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600717300
Dr. Werner Hoyer (FDP):
Rede ID: ID1600717400

ch halte diese Frage für völlig offen. Es besteht über-
aupt keine Notwendigkeit, sie jetzt unter Druck zu ent-
cheiden. Wir wollen Aufklärung. Wenn wir sie bekom-
en, dann ist es gut, und wenn wir sie nicht bekommen,
üssen wir uns alle Optionen offen halten.


(Dr. Max Stadler [FDP]: Richtig!)


Zweiter Punkt. Sie haben lautstark einen Vorwurf zu-
ückgewiesen, den niemand erhoben hat. Niemand, zu-
indest was unsere Seite des Hauses angeht, hat der frü-

eren oder der jetzigen Regierung vorgeworfen, sie
ürde Gefangene irgendwohin schicken, damit sie dort
efoltert und umso besser befragt werden können. Die-
en Vorwurf hat kein Mensch erhoben. Ihre Argumenta-
ion erinnerte mich an das lustvolle Erschlagen eines
appkameraden. Mit der Realität hat das nichts zu tun.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Frau Kollegin Künast, ich weiß eigentlich gar nicht,
o Sie in den letzten Jahren Ihre Planstelle gehabt ha-
en. Die meisten Fragen hätten Sie innerhalb der Bun-
esregierung und mit Ihren Kollegen von der Bundes-
egierung klären können.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Die war in der Verbraucherzentrale! – Dirk Niebel [FDP]: Vielleicht hatte sie keine Planstelle!)


Mir drängt sich der Verdacht auf, dass Frau Bundes-
anzlerin Merkel und Herr Minister Steinmeier von der
orgängerregierung eine ganz schön problematische
rblast übernommen haben, was das deutsch-amerika-
ische Verhältnis angeht. Die Problematik hatte auch
ie letzte Bundesregierung erkannt und sie hat sich zum
chluss bemüht, das Verhältnis wieder ins Lot zu brin-
en. Angesichts des Porzellans, das vorher zerdeppert
orden war, war die alte Bundesregierung offenbar nicht
ehr frei, das mit der notwendigen Klarheit und Konse-

uenz anzusprechen, was unter rechtsstaatlichen Ge-
ichtspunkten zwischen Freunden offen angesprochen
erden muss.


(Beifall bei der FDP)


386 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )


Dr. Werner Hoyer
Es geht hier um die Erwartung des Bürgers und den
berechtigten Anspruch unserer Bürger, vom Staat ge-
schützt zu werden, auch vor dem willkürlichen Zugriff
fremder Sicherheitsorgane und erst recht vor der Ge-
fahr, möglicherweise gefoltert oder in einem unerträgli-
chen Maße schlecht behandelt zu werden. Es geht auch
darum, was in einem ganz konkreten Fall geschehen ist
oder unterlassen worden ist und wer was wann wusste.

Zum anderen geht es in der heutigen Debatte – Herr
Steinmeier, da haben Sie völlig Recht – schon um die
Frage unserer Haltung zum Kampf gegen den welt-
weiten internationalen Terrorismus und die oftmals
schwierige Abwägung zwischen Freiheit und Sicher-
heit.

Die Amerikaner befinden sich seit dem 11. Sep-
tember 2001 im Kriegszustand. Wir als Europäer mögen
das manchmal nicht recht nachvollziehen können, aber
wir sollten uns schon klar machen, dass die Anschläge in
Madrid und London und mancher verhinderter Anschlag
– da haben Sie auch Recht, Herr Steinmeier – deutlich
machen, dass wir alle potenzielle Opfer des internationa-
len Terrorismus sind.


(Beifall bei der FDP sowie des Abg. Ruprecht Polenz [CDU/CSU])


Deswegen darf es bei der Frage des Kampfes gegen den
Terrorismus auf europäischer und speziell auf deutscher
Seite auch keine Realitätsverweigerung und erst recht
keine Heuchelei geben. Meine persönliche Auffassung
ist übrigens, dass man an der Grenze dieses Vorwurfs
sein kann, wenn man sehr kritisch zu Guantánamo Bay
Stellung nimmt – wir haben das im Deutschen Bundes-
tag, wenn ich mich recht erinnere, einstimmig interfrak-
tionell getan –, dann aber die Möglichkeiten nutzt, weil
die Leute nun einmal so praktisch festgehalten werden,
dort aufgrund von Vorgaben Befragungen vorzunehmen,
die bei einer Polizeibehörde dann ja von der Staatsan-
waltschaft oder der Regierung kommen müssen. Dieses
Thema bietet sich übrigens nicht zur Behandlung in ei-
nem geheimen Gremium an; vielmehr haben wir den
Anspruch, darüber im Innenausschuss oder in einem ver-
gleichbaren Gremium offen informiert zu werden.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Verschiedene Kollegen – insbesondere Kollege
Stadler hat einen eindrucksvollen Beitrag geleistet – ha-
ben diejenigen Fragen gestellt, die im Kern unbeantwor-
tet sind. Ich hoffe, dass wir noch mehr Informationen be-
kommen. Eines ist völlig klar: Die Debatte, die in den
Vereinigten Staaten über das Thema Folter stattfindet,
steht der Debatte in Deutschland und in Europa weder
intellektuell noch im Hinblick auf die notwendige Klar-
heit nach. Was da stattfindet, ist sehr eindrucksvoll.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


Die Begründung Senator McCains für sein Amend-
ment ist dieselbe, die auch unserer Argumentation zu-
grunde liegt:

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(C (D Erstens. Unter Folter gewonnene Ermittlungsergebisse sind kaum von Wert. Zweitens. Wer selbst foltert, muss damit rechnen, ass auch eigene Soldaten eines Tages in Gefangenchaft gefoltert werden. Drittens – dieser Punkt ist der wichtigste, wie ich inde –: Im Kampf der Ideen dürfen wir die eigenen berzeugungen nicht aufgeben; denn sonst hätten wir iesen Kampf schon verloren. Amerika ist in einen sicherlich schmerzhaften und ühsamen Diskussionsprozess eingetreten. Als gute reunde und Partner sollten wir uns daran durchaus be eiligen. Aber wir dürfen nicht infrage stellen, dass wir m Kampf gegen den internationalen Terrorismus zuammenstehen, dass wir auf die Arbeit und die Zusamenarbeit unserer Dienste angewiesen sind und dass wir uf keinen Fall zulassen dürfen, dass ein Keil in die estliche Wertegemeinschaft getrieben wird; denn ann hätten die Terroristen eines ihrer wichtigsten Ziele rreicht. Danke. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der LINKEN)


(Beifall im ganzen Hause)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600717500

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Hans-Peter Uhl,

DU/CSU-Fraktion.


Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1600717600

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine verehrten Kol-

eginnen und Kollegen! Nach Art. 20 unseres Grund-
esetzes sind in der Bundesrepublik Deutschland die
esetzgebung an die verfassungsmäßige Ordnung, die
ollziehende Gewalt und die Rechtsprechung an Gesetz
nd Recht gebunden. Das gilt für alle Behörden. Damit
aben auch alle Bürger das Recht auf den Schutz durch
ie deutschen Behörden. Lassen Sie mich deswegen
leich zu Beginn festhalten: Sollte dieses Rechtsstaats-
ebot in irgendeiner Form verletzt worden sein, muss
ies lückenlos aufgeklärt werden. Die zuständigen Gre-
ien dieses Hohen Hauses – Ausschüsse und Plenum –
aren und sind damit heute befasst. Das ist gut so.

Wir müssen diesen Fall so behandeln, wie unsere
pielregeln es vorschreiben. Das heißt, sämtliche zu prü-
enden nachrichtendienstlichen Aktivitäten müssen
m zuständigen Parlamentarischen Kontrollgremium be-
andelt werden. Alles andere kann in diesem Haus öf-
entlich besprochen werden.

Wenn wir so vorgehen – wir sind dabei, das Ganze in
ller Ausführlichkeit zu behandeln; morgen tagen so-
ohl der Auswärtige Ausschuss als auch der Innenaus-

chuss noch einmal –, dann werden wir Licht ins Dunkel
ringen. Ich kann mir nicht vorstellen, was dann ein Un-
ersuchungsausschuss mit dieser Causa zur Wahrheits-
indung noch mehr soll beitragen können.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/ CSU – Widerspruch bei der FDP)


Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 387


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Dr. Hans-Peter Uhl
Was speziell die Grünen anbelangt: Was man über
diese Sache von Exaußenminister Fischer bisher noch
nicht erfahren konnte, wird man auch in einem Untersu-
chungsausschuss nicht erfahren können.


(Dirk Niebel [FDP]: Das wissen Sie aus Erfahrung!)


Ich spreche hier aus leidvoller persönlicher Erfahrung.


(Heiterkeit und Beifall)


Denn dieser Herr kann sich, wenn es sein muss,
15 Stunden lang ununterbrochen an nichts erinnern. So
viel zu diesem Herrn.


(Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das sind aber kleine Brötchen!)


Nun zum Sachverhalt. Der Fall el-Masri ist von
Herrn Minister Steinmeier hier eigentlich schon in aller
Deutlichkeit dargestellt worden.

Er wurde glücklicherweise und richtigerweise vom
Verfassungsschutz fortlaufend beobachtet. Das Multi-
kulturhaus in Neu-Ulm war ein Treffpunkt auch von ra-
dikalen Islamisten. Deswegen musste hier alles getan
werden, um diese Szene zu durchleuchten. Die Nähe von
el-Masri zu möglicherweise in terroristische Anschläge
verwickelten anderen Islamisten ist bekannt. Dies war
der Grund dafür, dass er unter Beobachtung des Verfas-
sungsschutzes stand.

Die Erklärung der deutschen Behörden, sie hätten ihn
nicht an die CIA übermittelt, ist deshalb zwar nicht
zwingend, aber zumindest schlüssig; denn er war eine
Randfigur, aber keine zentrale Figur der Beobachtung.
Einiges spricht sogar dafür, dass es sich um eine Ver-
wechslung handelt. Letzteres kann aber nur im Parla-
mentarischen Kontrollgremium geklärt werden; denn
nur dort werden nachrichtendienstliche Aktivitäten wei-
ter behandelt.

Seit Juni 2004 ermittelt die Staatsanwaltschaft Mün-
chen wegen Freiheitsberaubung gegen Unbekannt. Eine
Fülle von Maßnahmen wurde auf Bundes- und Landes-
ebene von allen Behörden vorgenommen. Dies alles auf-
zuzeigen würde den Rahmen hier sprengen. Ich weiß üb-
rigens nichts, Herr Kollege Stadler, von Beschwerden
der Staatsanwaltschaft in München über mangelnde Un-
terstützung durch Bundesbehörden


(Dr. Max Stadler [FDP]: Steht in der Zeitung! Oberstaatsanwalt Stern gestern, 18.27 Uhr!)


und habe ja jüngst noch einmal Kontakt aufgenommen.
Im Gegenteil: Die Maschinerie der Ministerien hat funk-
tioniert. Selbst das Außenministerium hat in dem Fall
funktioniert;


(Heiterkeit bei der CDU/CSU und bei der FDP)


ohne Zutun des Ministers möglicherweise, aber der Ap-
parat hat funktioniert.

Was nicht funktioniert hat – das muss man zugeben –,
war die Unterrichtung des Parlaments. Weder im Aus-
wärtigen Ausschuss noch im Innenausschuss, auch nicht

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(C (D m Parlamentarischen Kontrollgremium – das sickert imer mehr durch – wurde von der Regierung über diesen risanten Fall zur richtigen Zeit in der richtigen Form ericht erstattet. (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Das ist ein gravierender Sachverhalt!)


Das ist ein Sachverhalt, dem wir nachgehen, zum ers-
en Mal heute Abend, wenn, wie ich höre, das neue Par-
amentarische Kontrollgremium tagen wird.

Den Vorwurf, deutsche Behörden hätten sich an der
erschleppung el-Masris gar aktiv beteiligt, halte ich für
bwegig; den würde ich nicht weiter erheben wollen.

Bei allem, was es bei der Behandlung el-Masris durch
ie USA möglicherweise zu kritisieren gibt, dürfen wir
ines nicht aus dem Auge verlieren: Die Nachrichten-
ienste müssen weltweit zusammenarbeiten können.
ie Nachrichtendienste Deutschlands und Europas müs-

en mit denen der USA zusammenarbeiten. Bei allem,
as wir hier an Aufklärungsbemühungen an den Tag le-
en: Diese Kreise so zu stören, dass eine konstruktive,
ruchtbare Zusammenarbeit im Kampf gegen den Ter-
orismus gestört wird, halte ich für unverantwortlich.


(Dirk Niebel [FDP]: Aber es darf doch keinen rechtsfreien Raum geben!)


er diese Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden aus
arteitaktischen Gründen oder aus welchen Gründen
uch immer stört, der handelt unverantwortlich. Er scha-
et den Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik
eutschland.

Das Verhältnis der Bundesrepublik zu Amerika ist in
er jüngsten Zeit weiß Gott nicht gerade ungetrübt ge-
esen. Das heißt, es muss unser Interesse sein, dass das
eutsch-amerikanische Verhältnis nicht noch mehr
erschlechtert wird, sondern, im Gegenteil, sich verbes-
ert. Deswegen war die Art und Weise des Umgangs mit
iesem Thema durch die Bundeskanzlerin beim Besuch
on Frau Condoleezza Rice die Sprache, die gesprochen
erden musste.

Selbstverständlich ist, dass unsere rechtsstaatlichen
rundsätze, die wir nach dem Zweiten Weltkrieg – üb-

igens mit Unterstützung der USA – in Deutschland wie-
er zur Geltung bringen konnten, in der Bundesrepublik
ewahrt werden. Selbstverständlich muss auch die Wahl
er Mittel im Kampf gegen den Terrorismus demokrati-
chen Prinzipien entsprechen. Selbstverständlich müs-
en diese auch unseren Verbündeten, wenn es denn sein
uss, vorgehalten werden.

Was ist nun zum Verhalten der Mitglieder der Bundes-
egierung zu sagen? Von Otto Schily in seiner damaligen
unktion als Bundesinnenminister wissen wir, dass er
rstmals durch das Gespräch mit Daniel Coats am
1. Mai mit der Angelegenheit befasst wurde. Hierüber
at er Vertraulichkeit zugesagt. Vom seinerzeitigen
anzleramtsminister Steinmeier wissen wir, dass alle
undesbehörden in der richtigen Art und Weise aktiv
urden, nachdem der Brief des Rechtsanwalts am 8. Juni
ort eingegangen war.

388 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



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Dr. Hans-Peter Uhl
Nach alledem ist eine vorwerfbare Untätigkeit der al-
ten Bundesregierung nicht festzustellen.


(Zuruf von der LINKEN: Woher wissen Sie das?)


Die etwas ungewöhnliche und apodiktische Äußerung
von Herrn Schily, er sei nicht der Ermittlungsgehilfe der
Staatsanwaltschaft, will ich nicht weiter kommentieren.
Sie entspricht wohl mehr seinem sattsam bekannten
Selbstverständnis als politischer Solitär, der sich in keine
Maschinerie einspannen lassen will. Vielleicht sprach
hier auch mehr der frühere RAF-Verteidiger als der spä-
tere Verfassungsschutzminister Schily.


(Widerspruch bei der SPD – Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach du liebe Zeit!)


Wir wollen ihn nicht weiter quälen, zumal diese etwas
elitäre Attitüde strafrechtlich ohne jede Relevanz und
politisch von geringer Bedeutung ist.

Die noch offenen Fragen aus geheimhaltungsbedürfti-
gen Erkenntnissen müssen selbstverständlich in dem
rechtlich hierfür vorgesehenen Parlamentarischen
Kontrollgremium erörtert werden. Das werden wir
heute Abend tun. Sollte sich dabei herausstellen, dass die
Rechte und Kontrollmöglichkeiten unzureichend sind,
müssen wir diese Fähigkeiten stärken. Ich habe den Ein-
druck, dass das Parlamentarische Kontrollgremium in
den letzten Monaten durch die rot-grüne Regierung nicht
in gehöriger Form unterrichtet wurde.

Zum Schluss möchte ich noch eine ganz andere Frage
ansprechen. Der Fall el-Masri – el-Masri wurde 1995
eingebürgert – wirft einige Fragen auf. Nicht, dass wir
der Einbürgerungsbehörde irgendwelche Vorwürfe zu
machen hätten; aber der Fall zeigt, wie richtig es ist, bei
einer Einbürgerung eine Regelanfrage beim Verfas-
sungsschutz zu stellen, ob gegen den Einzubürgernden
irgendwelche Erkenntnisse zum Beispiel über islamisti-
sche Aktivitäten vorliegen. Das wird in Bayern schon
seit 1975 praktiziert. Was war es für ein jahrelanger
Kampf, bis wir das nach den Terroranschlägen vom
11. September 2001 endlich bundesweit durchsetzen
konnten! Diese Regelanfrage muss sein, wenn wir einen
Menschen einbürgern und ihm einen deutschen Pass ge-
ben wollen.

Der Fall zeigt auch, dass es ganz wichtig ist, dass die
Sicherheitsbehörden zusammenarbeiten, um solche An-
fragen wahrheitsgetreu und richtig beantworten zu kön-
nen. Aus diesem Grunde ist es ein unverzichtbares hohes
Gut in unserem Lande, dass die Sicherheitsorgane ihre
Arbeit machen und vom Parlament begleitet und kon-
trolliert werden. So können sie dazu beitragen, dass die
Sicherheit in unserem Lande aufrechterhalten werden
kann.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das war aber ein bisschen dünn bei der SPD! So geht das nicht! Genossen, wo war der Beifall?)


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(C (D Das Wort zu einer Kurzintervention gebe ich dem ollegen Ströbele. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600717700
Danke, Frau Präsidentin. – Der Kollege Uhl und auch

ndere Redner haben die Arbeit des Parlamentari-
chen Kontrollgremiums angesprochen, dem ich in den
etzten Jahren anzugehören die Ehre hatte. Dieses Parla-

entarische Kontrollgremium ist ja etwas in die öffentli-
he Diskussion gekommen. Ich will zur Wahrung der In-
eressen – fast möchte ich sagen: der Ehre – dieses
arlamentarischen Kontrollgremiums hier folgende
rage in den Raum stellen, weil ich mir bewusst bin,
ass ich aus dem Parlamentarischen Kontrollgremium in
er Öffentlichkeit hier im Plenum leider nicht berichten
arf.

Ich will an die Frau Bundeskanzlerin und an den Mi-
ister Steinmeier die Frage richten:


(Ute Kumpf [SPD]: Das geht aber nicht!)


ind Sie mit mir der Auffassung, dass das Parlamentari-
che Kontrollgremium – –


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600717800

Herr Kollege Ströbele, Sie machen eine Kurzinter-

ention zu dem Debattenbeitrag vom Kollegen Uhl und
aben jetzt nicht die Möglichkeit, eine Frage an die Bun-
eskanzlerin oder an den Außenminister zu stellen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)



(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Gut. Dann dürfen die Bundeskanzlerin und der Minis-

er zuhören. – Wenn es zutrifft, dass das Parlamentari-
che Kontrollgremium in der Sache el-Masri unvollstän-
ig und wahrheitswidrig informiert worden ist, muss das
onsequenzen haben. Diese Konsequenzen mahne ich
ei der Bundeskanzlerin und dem früher zuständigen
inister an.


(Dr. Peter Struck [SPD]: Das ist doch eine Behauptung, die Sie überhaupt nicht belegen können!)


ie Frage,


(Dr. Peter Struck [SPD]: Das ist nicht zulässig!)


n welchem Punkt im Parlamentarischen Kontrollgre-
ium – es gibt ja hier einige Kollegen, die dort auch an-
esend waren – die Unwahrheit gesagt worden ist, wer-
en wir im Anschluss an diese Sitzung heute Abend
lären.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 389


(A) )



(B) )


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600717900

Herr Kollege Uhl, Sie können antworten, wenn Sie

wollen. – Nein. Dann erteile ich der Kollegin Petra Pau,
Fraktion Die Linke, das Wort.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600718000

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Es ist leider ein Gemeinplatz, wenn ich sage: Die USA
mit ihrem Krieg gegen den Terrorismus sind auch auf
dem Kriegspfad gegen Bürgerrechte, gegen Menschen-
rechte, gegen das Völkerrecht und gegen die Zivilisa-
tion.


(Beifall bei der LINKEN)


Sie berufen sich dabei auf eine höhere Moral. Präsident
Bush folgt sogar einer göttlichen Eingebung. Ich halte
das für Gotteslästerung und für unmoralisch.


(Beifall bei der LINKEN)


Nun geht es heute nicht um die USA, jedenfalls nicht
vordergründig. Es geht um die Fragen: War die deutsche
Regierung Mitwisser? Waren deutsche Dienste Nutznie-
ßer? Was haben eigentlich deutsche Minister getan? In
diesem Zusammenhang erinnere ich an ein aktuelles Ur-
teil des Bundesgerichtshofs. Es hat festgestellt: Wer in-
direkt an einem völkerrechtswidrigen Krieg teilnimmt,
ist auch Teilhaber am Krieg und Teilhaber am Völker-
rechtsbruch. Gemeint war der Krieg gegen den Irak und
gemeint war die Bundesrepublik.

Derselbe Maßstab gilt natürlich auch im aktuellen
CIA-Fall. Es gibt mehr als einen Anfangsverdacht. Der
Ermittler der EU hat erst gestern Abend bekräftigt, dass
er viele Anhaltspunkte bestätigt sieht. Mit anderen Wor-
ten: Die CIA hat in der EU illegale Lager unterhalten;
sie hat Menschen gekidnappt und über EU-Flughäfen
verschleppt, auch über deutsche. Da stellt sich natürlich
auch die Frage nach deutscher Mittäterschaft im Sinne
dieses aktuellen Gerichtsurteils.


(Beifall bei der LINKEN)


Nun habe ich am Sonntagabend ganz erstaunt gehört,
wie der Kollege Wiefelspütz in einem Interview meinte:
Die offenen Fragen werden schnell aufgeklärt werden,
zumal die Bundesregierung – die alte wie die neue – da-
ran ein großes Eigeninteresse habe. Kollege
Wiefelspütz, ich muss sagen, ich teile Ihren Optimismus
nicht. Ich darf Sie einmal daran erinnern: Die PDS im
Bundestag – genauer: meine Kollegin Gesine Lötzsch –
hat bereits im Juni gefragt, was die Bundesregierung
über CIA-Flüge wisse. Die Antwort war lapidar. Es gab
vielleicht ein Eigeninteresse innerhalb der Bundesregie-
rung, aber mit Aufklärung hat das bis zum heutigen Tag
überhaupt nichts zu tun.

Über den Fall el-Masri wurde heute schon viel ge-
sprochen. Er ist deutscher Staatsbürger; er wurde von der
CIA nach Afghanistan verschleppt und dort gefoltert.
Wir wissen inzwischen, dass der damalige Bundesinnen-
minister vom Botschafter der USA danach ins Bild ge-
setzt wurde und dass Otto Schily trotz dieser Ungeheuer-
lichkeit Stillschweigen gelobte. Die Kollegen von der

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(C (D DP wundern sich darüber. Ich muss zugeben, ich nicht ehr. Erinnern wir uns einmal: Unmittelbar nach den erroranschlägen vom 11. September in den USA sprach tto Schily bereits von einem „grauen Krieg“, der nun u führen sei. Ich habe das damals schon als Aufkündiung der Verfassung verstanden. Genau darum geht es, enn die Linksfraktion nun Aufklärung verlangt. Nehmen wir ein zweites Beispiel. Syrien wurde von en USA zum Schurkenstaat erkoren, was die USA alerdings nicht daran hindert, die dort übliche Folterprais als Dienstleistung zu nutzen. Der deutsche Islamist ohammed Zammar, so schreibt zumindest der „Spie el“, ist einer der vielen dort vergessenen und massarierten Gefangenen. Aber ganz so vergessen war er ofenbar nicht. Denn das BKA, der BND und der Verfasungsschutz schickten offensichtlich eine hochrangige bordnung in die syrische Folterkammer, um eigene Erenntnisse über Zammar zu sammeln. Der damalige Präident des BND ist übrigens nunmehr Staatssekretär im nnenministerium. Ich finde, auch das ruft nach Aufkläung. Vorausgegangen war – ich zitiere wieder aus dem Spiegel“ – ein Deal zwischen dem Kanzleramt und der egierung Syriens. Demnach stellte die Bundesrepublik inen Prozess gegen einen angeklagten Syrer ein und Syien versprach im Gegenzug, seine Geheimdienste in eutschland zu mäßigen. Ich finde, dieser Fall hat noch mehr unappetitliche Faetten. Aber in jedem Fall führt er zu der nahe liegenden rage: Soll Außenminister Joseph Fischer von all dem irklich gar nichts gewusst haben und, wenn ja, warum chweigt er, anstatt jetzt zur Aufklärung beizutragen? (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Eduard Lintner [CDU/CSU])


(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


Ein letzter Punkt. Beim jüngsten Staatsbesuch der
S-Außenministerin in Deutschland wurde spekuliert:
as hat Frau Rice nun wirklich gesagt? Hat sie einen

ehler der USA eingeräumt oder nicht? Ich halte das al-
es für diplomatisches Schattenboxen. Es geht darum,
ass Bürgerrechte und Menschenrechte universell und
nteilbar sind, dass jeder und jede einen Anspruch da-
auf hat und dass niemand aus Gutdünken, egal wo und
urch wen, verschleppt und gefoltert werden darf.


(Beifall bei der LINKEN)


Deshalb finde ich es richtig, wenn sich die EU und
einetwegen auch die UNO mit dieser Angelegenheit

efassen. Eines geht allerdings nicht: dass ausgerechnet
ir uns nicht tief greifend damit befassen.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600718100

Das Wort hat der Bundesinnenminister Dr. Wolfgang

chäuble.

390 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )

Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des In-
nern:

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Zunächst will ich eines klarstellen, Frau Kolle-
gin Pau: Ich finde es nicht ganz in Ordnung – denn ich
habe heute im Innenausschuss, soweit die Zeit gereicht
hat, informiert –, dass Sie hier den Eindruck erwecken,
als hätte mein Amtsvorgänger, der Kollege Schily, ge-
wusst, was Sie ihm hier unterstellt haben, nämlich dass
Herr el-Masri nach Afghanistan verbracht und dort ge-
foltert worden sei. Er hatte davon keinerlei Kenntnis. Ich
habe Ihnen das heute ausführlich vorgetragen. Sie soll-
ten das dann ein paar Stunden später in der Öffentlich-
keit nicht völlig anders darstellen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist jetzt die Geheimhaltung aufgehoben, Herr Schäuble? Das war heute Morgen noch geheim!)


– Die Geheimhaltung, Herr Kollege Wieland, kann nicht
dazu dienen, dass man in geheimer Sitzung richtig infor-
miert und Sie dann öffentlich die Unwahrheit sagen. Das
geht nun wirklich nicht.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber auch nicht umgekehrt!)


– Frau Kollegin Künast, Sie sind gleich an der Reihe.

Deswegen heben wir die Geheimhaltung in diesem
Fall auf.

Ich habe heute Morgen im Ausschuss um Geheimhal-
tung gebeten, weil der Kollege Schily mich gebeten hat,
die von ihm zugesagte Vertraulichkeit einzuhalten. Wir
haben über den Fall Zammar nicht sprechen können
– übrigens, Frau Pau, nicht völlig im Einvernehmen – ,
weil ich dazu gesagt habe: Was ich dazu darzulegen
habe, will ich nicht in dieser Sitzung sagen. Denn über
die Arbeit der Nachrichtendienste des Bundes kann ich
nicht im Innenausschuss, sondern nur im Parlamentari-
schen Kontrollgremium informieren. Im Innenaus-
schuss habe ich um Geheimhaltung nur deswegen – und
aus keinem anderen Grund – gebeten, um die Vertrau-
lichkeit, die Herr Schily zugesagt hatte, einhalten zu
können.

Weil das nun so ist, will ich gleich hinzufügen: Ich
habe Ihnen heute im Innenausschuss auch vorgetragen,
dass die Information des amerikanischen Botschafters an
Herrn Schily am Pfingstmontag des Jahres 2004 unter
anderem nicht das Wort „Afghanistan“ und nicht den
Zeitraum, in dem der Betreffende von der amerikani-
schen Seite festgehalten worden war, beinhaltet habe
und dass im Übrigen gesagt worden sei, man habe sich
bei dem Betreffenden entschuldigt, mit ihm Stillschwei-
gen vereinbart und ihm einen Geldbetrag gezahlt.

Das passt im Übrigen gut zu dem Satz, den Herr Kol-
lege Steinmeier vorhin vorgetragen hat. Er hat aus dem
Schreiben des Anwalts von Herrn el-Masri vom 8. Juni
zitiert. Diesen Auszug will ich noch einmal – denn das
Gedächtnis ist kurz – vorlesen – ich zitiere – :

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(C (D Bevor die Medien eingeschaltet werden, sollte der Vortrag meines Mandanten geprüft und dessen Erkenntnisse und Wahrnehmungen so gesichert werden, dass sie verwertet werden können. Das klingt doch wesentlich anders. Sie aber tun hier o, als habe der Herr Schily in Kenntnis von Folterunen, Verschleppungen und Ähnlichem nichts getan. Ich inde, es ist gerade angesichts des Ernstes der Lage anemessen, dass wir damit vernünftig, wahrheitsgemäß nd verantwortlich umgehen. Meine zweite Bemerkung ist – das sage ich mit dem anzen Ernst, den man haben muss, wenn man die Ehre at, Bundesminister des Innern zu sein –: Wir stehen anesichts des internationalen Terrorismus vor einer roßen Herausforderung; das wissen wir alle. Es gibt war keine konkrete Gefahrenlage, aber eine abstrakt ohe. Es kann auch uns betreffen. Der Weltsicherheitsrat at beschlossen – da hier gerade vom Völkerrecht die ede war –, dass nach Art. 51 der Charta der Vereinten ationen am 11. September 2001 ein Angriff auf die ereinigten Staaten von Amerika stattgefunden hat, mit iner erheblichen Gefahr für den Weltfrieden. Herr Minister, gestatten Sie eine Zwischenfrage des ollegen Maurer? Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Inern: Ich würde diesen Satz gerne zu Ende führen. Haben ie bitte ein klein wenig Geduld, Herr Kollege Maurer. Kurz darauf hat die NATO zum ersten Mal in ihrer eschichte – bisher auch zum einzigen Mal – nach rt. 5 des NATO-Vertrages den Beistandsfall beschlos en. Wir sollten dies bei unseren Beratungen nicht außer cht lassen. In genau dieser Lage befinden wir uns; es eht um den Kampf gegen den Terrorismus. Man kann nun unterschiedlicher Meinung darüber ein, wie man das machen soll, ob die Amerikaner alles ichtig machen oder nicht. Bevor man sich aber mit aneren streitet, sollte man deren Argumentation zuminest einmal nachvollziehen. Außerdem hat Deutschland itgewirkt, und zwar – das hat der Herr Bundeskanzler ußer Diensten in diesem Hause vorgetragen – mit ustimmung der damaligen Oppositionsfraktionen; auch ch habe gegen meine Gewohnheit heftig geklatscht. – itte sehr. Herr Minister, wir müssen kurz zurückgehen. Wenn s so ist, dass sich der Kollege Schily Ihnen gegenüber ahin gehend eingelassen hat, dass er von den Umstänen der Entführung des Herrn el-Masri nichts gewusst at, wie erklären Sie sich dann die öffentliche Aussage on Herrn Schily, dass er kein Erfüllungsgehilfe der taatsanwaltschaft sei? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 391 Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Innern: Über die Eigenarten des Kollegen Schily können diejenigen, die mehr mit ihm zu tun haben, Auskunft geben. Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun. Frau Kollegin Künast, ich habe bei jedem meiner Besuche als Mitglied einer Oppositionsfraktion seit dem 11. September 2001 in Washington immer wieder gesagt, dass ich nicht erkennen kann, dass Guantanamo unserem Rechtsverständnis entspricht. Ich kann aber nicht glauben, dass Sie als ehemaliges Mitglied der Bundesregierung erst jetzt davon erfahren haben wollen. Ich vermute, dass die Menschen in Guantanamo nicht freiwillig, ob geschwommen oder mit Booten, dorthin gelangt sind. Sie sind irgendwie dorthin gebracht worden. Sie sagen jetzt mit Emphase, Guantanamo müsse geschlossen werden. Ich hätte eigentlich erwartet, dass Sie und der damalige Außenminister, der auch Ihrer Partei angehört, dies schon früher gesagt hätten. Das habe ich aber nicht gehört. (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600718200
Ulrich Maurer (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600718300

(A) )


(B) )


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Ich kritisiere das ja gar nicht. Ich möchte nur nicht, Herr
Kollege Trittin, dass man uns jetzt das vorwirft, was Sie
nicht getan haben. Das macht keinen rechten Sinn. Nicht
mehr und nicht weniger! So gehen wir mit dieser Ge-
schichte besser um.

Machen Sie die Arbeit unserer Nachrichtendienste
nicht unmöglich und schränken Sie die Fähigkeit unserer
Nachrichtendienste zum Austausch von Informationen
und zur Zusammenarbeit nicht vollends ein! Ich be-
fürchte, wir würden dies sonst mit einer Verschärfung
der Gefahrenlage und einer Verringerung unserer Chan-
cen, Gefahren abzuwehren, bezahlen. Diesen Preis
möchte ich nicht zahlen; wir alle dürfen ihn nicht zahlen.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600718400

Herr Minister, die Frau Kollegin Künast hätte gerne

eine Zwischenfrage gestellt.

Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des In-
nern:

Bitte.


Renate Künast (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600718500

Herr Schäuble, abgesehen davon, dass ich Sie persön-

lich deswegen gar nicht angesprochen habe –

Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des In-
nern:

Aber ich Sie!


Renate Künast (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1600718600

– genau, so ist es im Parlament – , möchte ich Sie fra-

gen, ob Sie bereit sind, zur Kenntnis zu nehmen, dass

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(C (D ich der ehemalige Außenminister Joschka Fischer soohl in internen Gesprächen als auch öffentlich oft geug zum Thema Guantanamo geäußert hat, auch gegenber Kollegen in den USA. Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Inern: Wenn Sie das sagen, wird es auch so sein. Ich nehme as dann zur Kenntnis. Ich habe nur gesagt, dass Guantaamo noch nicht geschlossen ist. Ich möchte keine Poleik, sondern, dass wir alle unserer Verantwortung beusst sind. Das bringt mich aber zum nächsten Punkt. Herr Kolege Hoyer hat gesagt, dass wir, wenn wir dagegen sind, ie Früchte nicht nutzen dürften. Dazu will ich in aller larheit sagen: Wenn ich richtig informiert bin, ist in uantanamo eine Person befragt worden, auch von deut chen Sicherheitsbehörden, nicht aber von Mitarbeitern es Bundeskriminalamts; darauf lege ich großen Wert. (Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Das stimmt! Aber in Syrien war auch das BKA!)


Wenn Sie wollen, können wir gleich darauf kommen.
eute hat uns im Innenausschuss die Zeit gefehlt; wir

etzen die Sitzung aber morgen fort.


(Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das ist eine neue Information!)


Doch. Das habe ich mitgeteilt. – Das ist jedenfalls das
rgebnis meiner sorgfältigen Nachfragen.

Ich glaube, wir sollten einen Unterschied machen
ich will mich in Zukunft dafür einsetzen, dass dies

berall geschieht – zwischen der Zusammenarbeit von
achrichtendiensten, die wir brauchen und deren Infor-
ationen wir nutzen müssen, und den Tätigkeiten, bei

enen wir uns im Bereich der Strafprozessordnung be-
egen. Deshalb gibt es Unterschiede. Wenn wir uns da-

auf verständigen können, haben wir einen wichtigen
unkt erreicht.

Ich habe bei verschiedenen Gelegenheiten gesagt
darüber sind wir uns, wenn ich es richtig sehe, alle in

iesem Haus einig –: Auch wenn es im Zweifel ganz
chwierige Entscheidungen gibt – es gab in Deutschland
inen Fall, bei dem wir diese Diskussion geführt haben –,
st und bleibt meine persönliche Überzeugung, dass wir
nter gar keinen Umständen gegen das Folterverbot ver-
toßen dürfen.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Ich möchte die Argumente von Senator McCain in der
mgekehrten Reihenfolge nutzen. Ich finde, das Ent-
cheidende ist: Wir verteidigen und schützen die Sicher-
eit der Menschen unseres Landes mit den Mitteln des
echtsstaats. Wenn wir die fundamentalen Prinzipien
nserer freiheitlichen Verfassungsordnung aufgäben,
ürde es keinen rechten Sinn machen, sie zu verteidigen.


(Beifall des Abg. Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD])


392 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) )



(B) )


Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble
Wenn man erst einmal anfängt, die rote Linie zu über-
schreiten, sind die letzten Dinge schlimmer als die ers-
ten.


(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600718700

Herr Minister, gestatten Sie eine Zwischenfrage des

Kollegen Ströbele?

Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des In-
nern:

Bitte sehr. Ich wollte zwar gerade meinen letzten Satz
sagen, aber so dauert meine Rede eben ein wenig länger.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Minister Schäuble, auch ich habe gerade zu Ih-
rem Satz, dass Folter auf gar keinen Fall geduldet oder
angewendet werden darf, geklatscht. Was sagen Sie aber
zu dem Fall Zammar, von dem in der Presse berichtet
wurde? Zammar soll gegen seinen Willen von Marokko
nach Syrien verschleppt worden sein, wo ihn deutsche
Beamte in einem Gefängnis – man kann davon ausge-
hen, dass er dort gefoltert worden ist – aufgesucht und
vernommen haben. Anschließend sind die Verneh-
mungs- oder Befragungsprotokolle nach Deutschland
gebracht worden und können hier möglicherweise Ver-
wendung finden. Halten Sie den Vorwurf, dass man da-
mit möglicherweise die Früchte der Folter erntet, ohne
sich die Hände schmutzig zu machen, für berechtigt?

Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des In-
nern:

Nach meinem Erkenntnisstand halte ich den Vorwurf,
um das Ende der Antwort vorwegzunehmen, nicht für
berechtigt. Es ist zutreffend – wir werden darüber wahr-
scheinlich auch im Parlamentarischen Kontrollgremium
und mit Sicherheit morgen im Innenausschuss reden,
und zwar nicht in geheimer Sitzung; das war der Grund,
warum wir heute entgegen anderen öffentlichen Äuße-
rungen nach der Ausschusssitzung nicht dazu gekom-
men sind –, dass ihn Beamte des Bundeskriminalamtes
vernommen haben. Ich bin nicht ganz sicher, ob er als
Beschuldigter in einem gegen ihn gerichteten Ermitt-
lungsverfahren oder als Zeuge vernommen wurde. Auf
jeden Fall ist er aber vernommen worden.

Der Mann hatte übrigens, wenn ich es richtig weiß,
die deutsche und die syrische Staatsangehörigkeit, so-
dass er der konsularischen Betreuung in Syrien nicht zu-
gänglich war.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Das ist Herrn Ströbele heute auch gesagt worden!)


Wenn ich mich an die Aktenlage richtig erinnere, so hat
er überhaupt nicht behauptet, dass er in Syrien gefoltert
worden sei. Die Frage, wie er nach Syrien gekommen
ist, war nicht Gegenstand der Befragung.

Es gab in diesem Fall eine unmittelbare Zusammenar-
beit zwischen Syrien und der Bundesrepublik Deutsch-

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(C (D and. Ich sage ganz leise und vorsichtig: Meine Bemerung, dass ich in der Zukunft noch strenger auf die rennung zwischen BKA und Nachrichtendiensten ach en werde, hat ein wenig mit meinem Studium genau ieses Falles zu tun. Ich glaube, dass wir im Bereich der achrichtendienstlichen Zusammenarbeit inzwischen esser sind. Das ist ausdrücklich keine Kritik. Mein enntnisstand ist, dass sich die Mitarbeiter des Bundesriminalamtes korrekt verhalten haben. Jetzt weiß ich nicht mehr, was mein letzter Satz weren sollte. Herr Minister, bevor Sie Ihren letzten Satz sagen: Ge tatten Sie noch eine Zwischenfrage des Kollegen esterwelle? Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Inern: Bitte sehr, diese gestatte ich sowieso. Vielleicht fällt ir dann auch mein letzter Satz wieder ein. So macht die Opposition Sinn, Herr Minister. Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Inern: Die macht überhaupt Sinn. Wir brauchen eine starke pposition. Das ist mein Verständnis von Demokratie. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600718800
Dr. Guido Westerwelle (FDP):
Rede ID: ID1600718900


Dr. Guido Westerwelle (FDP):
Rede ID: ID1600719000

Heute herrscht so viel Einigkeit im Haus. – Herr
inister Schäuble, mit Ernst noch einmal auf den Punkt

ebracht: Sie haben hier in Ihrer Rede einige sehr präzise
nd für uns auch wichtige Informationen gegeben, je-
enfalls für diejenigen, die heute in den Ausschüssen
icht dabei gewesen sind. Sie selber waren im fraglichen
eitraum nicht Bundesminister des Innern. Sie sind es

etzt seit wenigen Wochen.

Deswegen möchte ich Folgendes als Frage formulie-
en: Haben Sie schon Erkenntnisse oder sehen Sie sich in
er Lage, sich jetzt in dieser Debatte zu dem einzulassen,
as Herr Kollege Ströbele in seiner Kurzintervention
erade gesagt hat? Er hat erklärt, dass das Parlamentari-
che Kontrollgremium nicht richtig, nämlich nicht wahr-
eitsgemäß, und auch nicht vollständig informiert
urde. Da der Kollege Ströbele nach meinem Kenntnis-

tand in der letzten Legislaturperiode Mitglied der Parla-
entarischen Kontrollkommission, des jetzigen Parla-
entarischen Kontrollgremiums, war, ist es natürlich

on erheblicher Bedeutung, wenn er hier erklärt, dass
iese parlamentarische Kontrolle durch Unwahrheiten
icht möglich war. Haben Sie darüber Kenntnis? Er hat
a sogar ausdrücklich die Bundeskanzlerin zu Konse-
uenzen aufgefordert. Können Sie sich schon dazu ein-
assen? Ansonsten ist es erforderlich, dass das in den
usschüssen entsprechend beantwortet wird.

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005 393


(A) )



(B) )

Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des In-
nern:

Ich habe keinerlei Kenntnis von dem Vorwurf, weder
positive noch negative. Es ist auch nicht meine Sache,
davon Kenntnisse zu haben. Wir haben nachher eine Sit-
zung des Parlamentarischen Kontrollgremiums. Die
Bundesregierung wird diesem Vorwurf sicherlich nach-
gehen. Meine Antwort lautet: Ich habe – jedenfalls zum
jetzigen Zeitpunkt – keine Kenntnisse. Ich werde versu-
chen, mir welche zu verschaffen.

Meine Bitte ist, dass wir die Arbeit des Parlamentari-
schen Kontrollgremiums auch in Zukunft so gestalten,
dass die Leistungsfähigkeit unserer Dienste und auch die
Fähigkeit unserer Dienste zu Informationsaustausch und
Zusammenarbeit bei der Beschaffung von Informationen
nicht beschädigt werden. Das heißt im Übrigen, dass im
Parlamentarischen Kontrollgremium nur dann offen in-
formiert werden kann, wenn die Vertraulichkeit gewahrt
wird.

Verehrte Kolleginnen und Kollegen, meine letzten
Sätze: Lassen Sie uns bitte die Verteidigung unseres
Rechtsstaats und unserer grundlegenden Prinzipien sehr
ernst nehmen. Lassen Sie uns gegenseitig nicht daran
zweifeln; lassen Sie uns nicht so tun, als wollte der eine
den anderen dabei übertreffen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Aber lassen Sie uns auch ernst nehmen, dass wir mit-
einander die Voraussetzungen dafür schaffen und erhal-
ten müssen, dass unsere für die Sicherheit verantwortli-
chen Dienste und Behörden in der Lage sind, dieses
Land und seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600719100

Ich rufe jetzt eine Kurzintervention der Kollegin Petra

Pau auf. Bitte schön.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600719200

Herr Bundesminister, Sie haben behauptet, ich hätte

gesagt, dass der ehemalige Bundesinnenminister Schily
vor Ablauf der Entführung und der Freilassung el-Masris
Kenntnis von diesen Vorgängen gehabt habe. Das ist
nicht richtig. Ich habe ausgeführt:

Wir wissen inzwischen, dass der damalige Bundes-
innenminister vom Botschafter der USA danach ins
Bild gesetzt wurde und dass Otto Schily trotz dieser
Ungeheuerlichkeit Stillschweigen gelobte.

Mit „Ungeheuerlichkeit“ war die Entführung des Bun-
desbürgers el-Masri gemeint. Mit „Ungeheuerlichkeit“
war die fünfmonatige Dauer seines Aufenthaltes in Af-
ghanistan mit allem, was damit zusammenhängt, ge-
meint. Allerdings gebe ich zu: Mit „Ungeheuerlichkeit“
war auch – aus meiner Sicht – das Versprechen der Ver-
schwiegenheit gemeint. Denn ich persönlich halte es
nach wie vor für nicht hinnehmbar, dass der Verfas-

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(C (D ungsminister ewiges Schweigen gelobt, wenn er Kenntis von Straftaten erlangt. Eine zweite Richtigstellung: Es ist richtig, dass im usschuss heute die Zeit fehlte, den Fall Zammar überaupt zu würdigen. Diese Fragen bleiben bis morgen ofen; hoffentlich nur bis morgen. Deshalb musste ich ich auf die Informationen, die jedem hier im Haus zu änglich waren, stützen und habe auf dieser Grundlage eine Rede gehalten. Ohne über den Inhalt der vertraulichen Sitzung des nnenausschusses reden zu müssen, kann ich feststellen, ass allein zwischen dem Ablauf der Vorgänge, wie sie m Innenausschuss dargestellt worden sind, und dem ier vom Außenminister geschilderten Ablauf der Voränge mindestens drei Widersprüche bestehen, die wir emeinsam aufklären müssen. Das habe ich mit meiner eststellung gemeint, dass wir heute keine Klarheit, die ns von der Forderung nach weiterer Aufklärung abhalen könnte, erlangt haben. Gestatten Sie mir eine letzte Bemerkung. Ich hatte die öglichkeit, eine Stunde an der Debatte des Rechtsaus chusses teilzunehmen. Dort gab es von Ihnen und vom ußenminister erneut widersprüchliche Äußerungen. (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Das stimmt doch gar nicht! Das ist doch schlicht und einfach gelogen!)


(Beifall bei der LINKEN)


ch denke, jetzt sollte man all die unterschiedlichen Dar-
tellungen einmal übereinander legen und versuchen, ein
esamtbild zu entwerfen.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Das stimmt doch gar nicht! Ich war nun wirklich in beiden Sitzungen! Sie behaupten hier, etwas aus geheimen Sitzungen zu wissen, was man Ihnen nicht widerlegen kann!)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600719300

Frau Kollegin Pau, sind Sie mit Ihrer Kurzinterven-

ion fertig?


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1600719400

Sie brauchen sich gar nicht so aufzuregen, Herr

enneter. Es ging mir nur um die zeitlichen Abläufe und
m unterschiedliche Daten.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600719500

Herr Minister, Sie haben die Möglichkeit zu einer

ntwort.

Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des In-
ern:

Frau Kollegin Pau, zunächst einmal bestätige ich Ih-
en: Sie haben in Ihrer Rede nicht ausdrücklich gesagt,
ass Herr Schily Kenntnis von der angeblichen oder tat-
ächlichen Verschleppung – wie auch immer Sie das nen-
en wollen – und davon gehabt habe, dass Herr el-Masri
efoltert worden sei. Aber so, wie auch Sie selbst Ihre
usführungen zitiert haben, musste natürlich genau

394 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 7. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Dezember 2005


(A) (C)



(B) )


Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble

dieser Eindruck entstehen; denn bevor Sie diese Aussage
machten, sprachen Sie genau diese beiden Punkte an.
Dann haben Sie gesagt, dass Herr Schily trotz dieser Un-
geheuerlichkeit nichts unternommen habe. Dadurch ha-
ben Sie mich gezwungen, klarzustellen, dass Sie das
nicht so gesagt haben. Nicht mehr und nicht weniger
habe ich getan.

nicht eingetreten wäre, was ich selbst nicht für möglich
gehalten hätte: dass der Bundesinnenminister zumin-
dest erfährt, wer es gewesen ist! Dann hätten die auf-
wendigen Ermittlungen, die Sie, der Bundesnachrichten-
dienst und das BKA haben durchführen lassen, mit
diesem Wissen stattfinden können.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


Das schien mir allerdings notwendig zu sein.

Ich will Sie auf noch etwas hinweisen, was Sie öffent-
lich in Ordnung bringen sollten: Sie müssen sagen, in
welchem Punkt die Darstellung des Herrn Bundesaußen-
ministers, die er in der heutigen Debatte gegeben hat, im
Widerspruch zu dem steht, was ich im Innenausschuss
gesagt habe.


(Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: In zeitlichem! – Clemens Binninger [CDU/CSU]: Ach! In keinem!)


– Genau, in keinem Punkt; darauf lege ich schon großen
Wert. Wir haben uns schließlich auch ein wenig mit den
verschiedenen Ressorts abgestimmt.

Angesichts der Kompliziertheit dieses Vorgangs und
angesichts der beiden etwas gegenläufigen Gesichts-
punkte, die beachtet werden müssen, ist meine Bitte an
Sie: Wenn wir ein gemeinsames Interesse daran haben,
dieses Thema seriös zu behandeln, dann seien Sie ein
bisschen zurückhaltender, bevor Sie den Eindruck er-
wecken, irgendjemand habe sich nicht an Recht und Ge-
setz bzw. an die Wahrheit gehalten!


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600719600

Nächster Redner ist der Kollege Jürgen Trittin,

Bündnis 90/Die Grünen.


Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
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Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich will

dem Bundesaußenminister ausdrücklich bescheinigen,
dass er hier dargelegt hat, welche Mühen er und sein
Amtsvorgänger sich gemacht haben, um das Schicksal
von Herrn el-Masri, nachdem sich sein Anwalt gemeldet
hatte, aufzuklären. Ich finde, es gehört zur Oppositions-
arbeit dazu, das anzuerkennen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Aber ich will auch auf Folgendes hinweisen – das
sage ich durchaus auch aus eigener Betroffenheit –: Wie
viel Arbeit hätten Sie sich, hätten sich die Geheim-
dienste und hätte sich das BKA sparen können, wenn

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(D Ich sage Ihnen in aller Deutlichkeit: Auch als Mitglied ieser Regierung hätte ich mir nicht träumen lassen, dass er Innenminister, der zum damaligen Zeitpunkt ja mein ollege war, den zuständigen Geheimdienstkoordinator es Bundeskanzleramtes nicht an seinem Wissen teilhaen lässt. Das ist etwas, was mich, ehrlich gesagt, zuiefst erschüttert. Meine zweite Bemerkung. Sie haben zum Ausdruck ebracht, dass es unabhängig von der Frage der „unlawul combatants“ unstrittig sei, dass auch für solche Geangenen die Grundrechte der entsprechenden Konvenionen zu gelten hätten. Lassen Sie uns hier gemeinsame nstrengungen unternehmen! Eine der Erfahrungen aus ieser Affäre ist doch, dass man als Regierung selbst von ündnispartnern ziemlich im Regen stehen gelassen erden kann – um das einmal so einfach zu sagen. Nun aben wir doch schon eine gemeinsame Basis: dass wir eine „unkonventionellen“ Vernehmungsmethoden toleieren können, dass Schläge ins Gesicht oder in den Maen nicht mit den Grundrechten, nicht mit dem Foltererbot vereinbar sind. Wenn die Grundrechte demnach uch für diese Gefangenen gelten, dann ist doch die rage: Wie erreichen wir als Deutscher Bundestag, zuammen mit dieser Regierung, dass diejenigen, die in iesen Lagern, zum Beispiel in Guantanamo, einsitzen, ach rechtsstaatlichen Grundsätzen behandelt werden nd sie entweder vor Gericht gestellt werden, wo ihr ichter sie der Gerechtigkeit zuführt, oder am Ende freielassen werden? Ich finde, das ist unser aller Anstrenungen wert. Vielleicht hat diese Affäre die Chance erffnet, gemeinsam zu einer solchen nach vorne erichteten Politik zu kommen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1600719800

Ich schließe die Aussprache.

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
rdnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Donnerstag, den 15. Dezember
005, 9 Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.