Protokoll:
15183

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 183

  • date_rangeDatum: 29. Juni 2005

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 15:53 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/183 Zusatzfragen Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 5 Eckart von Klaeden (CDU/CSU) Maßnahmen des Bundeskanzleramts gegen die unerlaubte Einreise in das Schengen- Gebiet mittels erschlichener Sichtvermerke (Touristenvisa) zum Zwecke der Arbeits- aufnahme hauptsächlich in Spanien und Portugal roparecht Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . Zusatzfragen Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Klaus Hofbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volkmar Uwe Vogel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 8 Uwe Schummer (CDU/CSU) Widerspruch des Staatssekretärs im Bun- deswirtschaftsministerium Adamowitsch zu 17266 A 17266 D 17267 A 17267 C 17267 C 17268 B 17268 D 17273 C 17273 D 17274 A 17274 C 17275 A 17275 C Deutscher B Stenografisch 183. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde (Drucksache 15/5818) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 3 und 4 Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) Verbreitung von Streichholzschachteln durch das Bundesumweltministerium mit Auf- drucken zur Atomkraft und zum Atommüll vor dem Hintergrund der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu staat- lichen Informationen; Kosten der Aktion Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung Antwort Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z E R H D C S M D M M M V t n 17265 A 17265 D Antwort Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . . . . . . . . 17269 A undestag er Bericht ung n 29. Juni 2005 t : usatzfragen ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . iegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . r. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . ichael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . ündliche Frage 7 ichael Kretschmer (CDU/CSU) ereinbarkeit einer Eindämmung des Tank- ourismus mithilfe von Tankzuschüssen ei- er öffentlich-rechtlichen Stiftung mit Eu- 17269 C 17270 D 17271 A 17271 B 17271 C 17272 B 17272 C 17273 A 17273 B den Vorgaben des Gesetzgebers für eine verstärkte Stufenausbildung zugunsten des nachgeordneten Anrechnungsmodells II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 9 Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) Mögliche Absenkung des ALG II im Herbst 2005 Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . Zusatzfragen Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 10 Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) Notwendigkeit des Wohnungswechsels in- folge von ALG-II-Bezug Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . Zusatzfrage Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 12 Jens Spahn (CDU/CSU) Ausscheiden des Projektleiters für das Mo- dellprojekt zur heroingestützten Behand- lung Opiatabhängiger Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 13 Jens Spahn (CDU/CSU) Ergebnisse der ersten Zwischenauswer- tung nach Beendigung des ersten Studien- jahres bei der heroingestützten Behand- lung Opiatabhängiger Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . M V U r D S A I Z V M V V S s A I Z V M P M a g A K Z P M P E t s l A U Z P D M G U s B B 17275 D 17276 A 17276 C 17276 C 17277 B 17277 C 17277 D 17278 C 17278 D 17279 C 17279 D ündliche Frage 16 olkmar Uwe Vogel (CDU/CSU) nterzeichnung der dritten Teilfinanzie- ungsvereinbarung zum Ausbau der Mitte- eutschland-Verbindung, unter anderem treckenabschnitt Gera–Gößnitz ntwort ris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage olkmar Uwe Vogel (CDU/CSU) . . . . . . . . . ündliche Frage 17 olkmar Uwe Vogel (CDU/CSU) orlage einer Planungsvereinbarung für die traßenüberführung L 1385 über die Sach- enmagistrale in Gößnitz ntwort ris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage olkmar Uwe Vogel (CDU/CSU) . . . . . . . . . ündliche Frage 24 etra Pau (fraktionslos) ögliches Zugeständnis der US-Regierung n den Iran hinsichtlich einer geringfügi- en Anreicherung von Uran ntwort erstin Müller, Staatsministerin AA . . . . . . . usatzfrage etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 25 etra Pau (fraktionslos) instufung der „Vereinigung der Verfolg- en des Naziregimes – Bund der Antifa- chistinnen und Antifaschisten e. V.“ als inksextreme Organisation ntwort te Vogt, Parl. Staatssekretärin BMI . . . . . . . usatzfragen etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . ündliche Frage 26 ünter Baumann (CDU/CSU) mwandlung des Arbeitsvertrags des Prä- identen der Bundeszentrale für politische ildung in einen Lebenszeitvertrag durch undesminister Schily 17280 C 17280 C 17281 A 17281 A 17282 A 17282 A 17282 C 17282 C 17282 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 III Antwort Ute Vogt, Parl. Staatssekretärin BMI . . . . . . . Zusatzfrage Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Steu- erliche Positionen der FDP vor dem Hinter- grund von Berichten über eigene Finanz- transaktionen Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Simone Violka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . Dr. Uwe Küster (SPD) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung telekommunikationsrechtlicher Vorschrif- ten (181. Sitzung, Tagesordnungspunkt 24) Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Fragen 1 und 2 Gitta Connemann (CDU/CSU) A n N u u A D A M D V b ü V b A A A M H A a A G A M D E n s A M A M A E R G H n K 17283 B 17283 C 17284 A 17284 D 17286 A 17287 A 17288 D 17289 C 17290 C 17291 D 17293 B 17294 C 17295 C 17297 A 17297 A ussagen der Studie „Sektorale und regio- ale Strukturen der Nutztierhaltung in iedersachsen“ zur Legehennenhaltung nd zur Aufrechterhaltung der Qualitäts- nd Sicherheitsstandards ntwort r. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 6 r. Egon Jüttner (CDU/CSU) orlage eines Gesetzentwurfs zur Aufhe- ung des § 1 Abs. 1 Satz 3 des Gesetzes ber die Aufhebung rechtsstaatswidriger erwaltungsentscheidungen im Beitrittsge- iet (VwRehaG) ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 11 artmut Koschyk (CDU/CSU) nteil nicht deutscher Staatsangehöriger n den Arbeitslosenzahlen in Deutschland ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Fragen 14 und 15 r. Hans Georg Faust (CDU/CSU) rweiterung des § 26 SGB V bezüglich Auf- ahme zusätzlicher Früherkennungsunter- uchungen bei Kindern ntwort arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Fragen 20 und 21 lbert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) insetzung einer deutsch-tschechischen aumordnungskommission; Vergabe von enehmigungen zum Bau so genannter ypermärkte im tschechischen Grenzraum ur im Einvernehmen mit den deutschen ommissionsvertretern 17298 A 17299 A 17299 D 17300 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 Antwort Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Fragen 22 und 23 Matthias Sehling (CDU/CSU) Visavergabe an mafiöse Kreise durch einen Mitarbeiter der deutschen Visastelle in No- wosibirsk Antwort Kerstin Müller, Staatsministerin AA . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 27 Hartmut Koschyk (CDU/CSU) Zahl der in Deutschland lebenden nicht deutschen Staatsangehörigen und Bewer- tung dieser Zahl im europäischen Vergleich Antwort Ute Vogt, Parl. Staatssekretärin BMI . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Frage 28 Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) Genehmigung der Veräußerung von Grund- stücken im Gebiet der ehemaligen DDR ge- mäß Grundstücksverkehrsordnung Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . Anlage 11 Mündliche Fragen 29 und 30 Klaus Hofbauer (CDU/CSU) Auswirkungen der beabsichtigten Reduzie- rung der Haushaltsmittel für die Finanzie- rungsperiode 2007 bis 2013 auf die Struk- turförderziele 1, 2 und 3; spezielle Fördermaßnahmen für Gebiete an den ehemaligen deutschen Außengrenzen der EU Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . 17301 B 17301 D 17302 A 17302 B 17302 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 17265 (A) ) (B) ) 183. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 17297 (A) ) (B) ) Vielleicht liegt es ja daran, dass Bündnis 90/Die Grünen ausschuss deutlich geworden: Kürzen, Streichen und Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung telekommunikationsrechtlicher Vor- schriften (182. Sitzung, Tagesordnungspunkt 24) Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der Telefonmarkt ist eine Zukunftsbranche mit dynamischen Entwicklungschancen für Wirtschaft und Arbeitsplätze – und er wird in seiner Entwicklung von uns unterstützt. Aber der Grundstein für diesen neuen Markt ist das Ver- trauen der Verbraucher. Und jeder Markt braucht Leit- planken. Die Praxis zeigt, nicht alle Geschäftsideen ha- ben einen seriösen Hintergrund. Telefonische Dienste können auch undurchsichtig, verbraucherfeindlich und missbrauchsanfällig sein. Vor allem schnell wechselnde Preise, unverständliche Tarifpakete, unbekannte Vertrags- texte im SMS-Geschäft, trügerische Sicherheitskon- zepte, immer neue Abzockertricks und überhöhte Tele- fonrechnungen machen dem Markt zu schaffen. Mit dem Artikelgesetz zur Änderung telekommunikationsrechtli- cher Regelungen sind wir einen weiteren großen Schritt für Verbraucher und seriöse Unternehmen vorangekom- men. Missbräuche werden damit noch besser abgestellt, verbraucherschützende Informationsregeln werden deut- lich ausgebaut. Die Interessen behinderter Menschen werden besonders berücksichtigt. Insbesondere ist ein Vermittlungsdienst für gehörlose und hörgeschädigte Menschen unter Berücksichtigung ihrer besonderen Be- dürfnisse einzurichten. Verbessert wird vor allem aber auch die Transparenz zugunsten des Telefonkunden. Der Verbraucher soll vor Vertragsschluss Informationen über Preis und Qualität der Telekommunikationsleistung er- halten. Nur informierte Kunden können von ihrer Wahl- freiheit Gebrauch machen und eine gute Entscheidung treffen. Nur wer Vertrauen in den Telefonmarkt hat, wird ihn verstärkt nutzen. Vor allem in der Werbung müssen die Preisinformationen gut lesbar, deutlich sichtbar und zeitlich ebenso lang wie die Rufnummernanzeige sein. e V B r b k P s m 0 d h t b w p c n e f z u c K 2 k G a D d f t w u R i e d a U v b i d b W 2 c U l u v k s Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Kolbe, Manfred CDU/CSU 29.06.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 29.06.2005 Thiele, Carl-Ludwig FDP 29.06.2005 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 29.06.2005 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht in besonders offenes Ohr für die Alltagsprobleme von erbrauchern haben, jedenfalls haben wir vor allem in ezug auf die Fernsehwerbung und undurchsichtige Ta- ife viele Beschwerden bekommen. Diese Anliegen ha- en wir jetzt berücksichtigt. Wir wollen deshalb, dass immer, wenn der Telefon- unde vor einem Gespräch eine Kennzahl wählt, eine reisinformation gegeben wird. Verbindliche Preisan- agen vor der Inanspruchnahme von so genannten Pre- iumdiensten – früher sagte man Mehrwertdienste oder 190er-Nummern – und für alle Call-by-Call-Verbin- ungen im Festnetzbereich schaffen umfassende Klar- eit ab dem ersten Cent. Das entspricht auch den Erwar- ungen der Verbraucher: 80 Prozent der Festnetznutzer ewerten eine Preisansage vor Gesprächsbeginn als ichtig oder sehr wichtig. Dies ist das Ergebnis einer re- räsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbrau- herzentrale Bundesverbands. Auch für die anderen Ruf- ummernbereiche wollen wir Transparenz. Die inzelnen Märkte sollen genau beobachtet werden, um lexibel über die zu treffenden Maßnahmen entscheiden u können. Was macht Sinn, was schafft Transparenz nd wie erreichen wir den Ausgleich zwischen Verbrau- her- und Unternehmerinteressen? Die Preisansage für urzwahl- und Auskunftsdienste ab einem Preis von Euro ist ein angemessener Kompromiss angesichts omplizierter Tarifmodelle und noch nicht ausgereifter eschäftsmodelle. Bei SMS-Diensten müssen Anbieter uf die Kosten ab einem Preis von 1 Euro hinweisen. ies sind vertrauensbildende Vorgaben in einem Markt, er sich einerseits sehr innovativ, aber nicht immer in- ormationssymmetrisch und andererseits geschäftstüch- ig, aber nicht immer zum Vorteil des Verbrauchers ent- ickelt. Insbesondere mit Blick auf jugendliche Verbraucher nd der „Schuldenfalle Handy“ brauchen wir klare egeln bei der Inanspruchnahme von Kurzwahldiensten m Mobilfunk, zum Beispiel Handy-Logos, Klingeltöne tc. Zwischen 1999 und 2002 erhöhte sich die Zahl er 20- bis 24-Jährigen beim Schuldnerregister Schufa uf rund 174 000, vor allem wegen Handy-Rechnungen. nternehmen müssen dem Verbraucher vor Abschluss on Mobilfunk-Abonnementverträgen, zum Beispiel eim Kauf von Klingeltönen, die Vertragsbedingungen n einer SMS mitteilen. Erst mit der Bestätigung kommt er Vertrag zustande, der darüber hinaus jederzeit künd- ar ist. Eine besondere Informationspflicht in Form einer arn-SMS besteht bei Erreichen einer Summe von 0 Euro pro Monat. Uns ist mit dem Gesetz ein verbrau- herfreundlicher Rahmen gelungen, der den seriösen nternehmen genügend Spielraum für Entwicklung ässt. Wer hier das Gegenteil behauptet, soll erst einmal nter Beweis stellen, dass er einen besseren Ausgleich on Verbraucher- und Unternehmerinteressen schaffen ann. Was CDU und FDP zum Thema Verbraucher- chutz zu bieten haben, ist jedenfalls im Vermittlungs- 17298 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 (A) ) (B) ) Verhindern. Den besten Verbraucherschutz gibt es nur mit den Grünen. Wir fordern CDU/CSU und FDP auf, dem Gesetz im Bundesrat zuzustimmen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerald Thalheim auf die Fragen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (Drucksache 15/5818, Fragen 1 und 2): Sind der Bundesregierung die Erkenntnisse der Studie „Sektorale und regionale Strukturen der Nutztierhaltung in Niedersachsen“ vom Institut für Strukturforschung und Pla- nung in agrarischen Intensivgebieten (ISPA) der Hochschule Vechta bekannt, wonach die Legehennenhaltung in Zukunft an Bedeutung verliert, wenn es beim Verbot der ausgestalteten Käfige oder Kleinvolieren bleibt (vergleiche DGS-intern vom 18. Juni 2005), und wie beurteilt sie vor diesem Hintergrund die Zukunft der Legehennenhaltung? Teilt die Bundesregierung die in dieser Studie geäußerte Ansicht, dass neben den wirtschaftlichen Kriterien auch zu berücksichtigen ist, dass das Angewiesensein auf Eierimporte aus Drittstaaten wahrscheinlich dazu führen wird, dass die ho- hen Qualitäts- und Sicherheitsstandards nicht gehalten werden können (vergleiche DGS-intern vom 18. Juni 2005), und wie begründet sie ihre Haltung? Zu Frage 1: Die in der Studie „Sektorale und regionale Strukturen der Nutztierhaltung in Niedersachsen“ formulierte These, dass das Verbot der Legehennenhaltung in ausge- stalteten Käfigen und Kleinvolieren zu einem Rückgang der Bedeutung dieses Zweiges der Geflügelhaltung führt, ist im BMVEL bekannt. Das herausgebende Insti- tut hat bereits verschiedentlich in Wort und Schrift diese und ähnliche Thesen formuliert. Dabei liegt der Argu- mentationsschwerpunkt meist allein auf einer wirtschaft- lichen Betrachtungsweise. Im Sinne der Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes muss jedoch ein Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Tierhalter und den Verhaltensansprüchen der Tiere herbeigeführt werden. Deshalb wurden die spezifischen Tierschutzan- forderungen an das Halten von Legehennen in der Tier- schutz-Nutztierhaltungsverordnung geregelt; sie wurden durch die Erste Verordnung zur Änderung der Tier- schutz-Nutztierhaltungsverordnung eingefügt. Um die Vorgabe erhöhter Anforderungen an das Halten von Le- gehennen zu flankieren, wurden folgende Maßnahmen ergriffen: Investitionsförderung zur Umstellung auf al- ternative Haltungsformen für Legehennen; Förderung verschiedener Forschungsprojekte zur tiergerechten Le- gehennenhaltung, um eine Fortentwicklung der Lege- hennenhaltung auf der Basis wissenschaftlicher Erkennt- nisse zu ermöglichen und seit dem 1. Januar 2004 obligatorische Kennzeichnung der Eier der Güteklasse A mit Angaben zur Haltungsform und Herkunft, um dem Verbraucher eine bewusste Kaufentscheidung zugunsten tiergerechter Haltungsformen zu ermöglichen. Von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft wurde als Diskussionsgrundlage ein Haltungsverfahren mit zwei Ebenen dargestellt, das im Vergleich zum aus- gestalteten Käfig die erforderliche bessere Trennung der F 6 t t h v d S r t W d k E d s t t K – c t Z e d m K s z L s V m f k A m d w m N t t D v m g N d s s E s f m L a s (C (D unktionsbereiche gewährleistet. Das BMVEL hat am . Oktober 2004 der Agrarministerkonferenz (AMK) un- er anderem vorgeschlagen, die Tierschutz-Nutztierhal- ungsverordnung um Anforderungen an die Legehennen- altung in Kleinvolieren zu ergänzen. Die vom BMVEL orgelegten Eckpunkte entsprechen im Wesentlichen em von der FAL dargestellten Modell mit zwei Ebenen. ie ermöglichen eine Haltung von Legehennen mit aus- eichender Trennung der Funktionsbereiche, die einen ragfähigen Ausgleich zwischen Tiergerechtheit und irtschaftlichkeit darstellt. Die AMK hat den Bericht es BMVEL lediglich zur Kenntnis genommen. Die Zu- unft der Legehennenhaltung hängt deshalb von einer ntscheidung für ein tragfähiges Modell ab, das sowohl en Anforderungen des Tierschutzes als auch der Wirt- chaftlichkeit entspricht. Zudem spielt das Kaufverhal- en der Verbraucherinnen und Verbraucher eine bedeu- ende Rolle. Die jüngste europäische Studie zum aufverhalten europäischer Bürgerinnen und Bürger Eurobarometer – unterstreicht, dass diese ein erhebli- hes Interesse an der Art der Herstellung und tiergerech- en Haltungsformen haben. u Frage 2: Die Bundesregierung ist nicht der Auffassung, dass ine etwaige Zunahme von Eierimporten aus Drittlän- ern dazu fuhren wird, dass das Niveau der Lebens- ittelsicherheit bei Eiern sinken wird. Grundsätzliches onzept der EU bei der Einfuhr von Erzeugnissen tieri- chen Ursprungs aus Drittländern ist es, dass diese Er- eugnisse den in der EU geltenden Anforderungen an die ebensmittelsicherheit und Lebensmittelhygiene ent- prechen müssen. Dementsprechend regelt Art. 11 der erordnung (EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parla- ents und des Rates, dass in die Gemeinschaft einge- ührte Lebensmittel, die in der Gemeinschaft in den Ver- ehr gebracht werden sollen, die entsprechenden nforderungen des Lebensmittelrechts oder von der Ge- einschaft als zumindest gleichwertig anerkannte Be- ingungen erfüllen müssen. Diese Anforderungen erden ergänzt durch die Regelungen des neuen ge- einschaftlichen Hygienerechts (Verordnungen (EG) r. 852/2004 und 853/2004 im Hinblick auf die Einhal- ung von Hygienestandards die Gleichwertigkeit von un- er anderem auch Erzeugnissen tierischer Herkunft aus rittländern vorschreiben. Die Kontrolle der Einfuhr on Erzeugnissen tierischen Ursprungs ist ebenfalls ge- einschaftlich geregelt und unterliegt den Bestimmun- en der Richtlinie 97/78/EG sowie der Verordnung (EG) r. 882/2004 über amtliche Kontrollen zur Überprüfung er Einhaltung des Lebensmittel- und Futtermittelrechts owie der Bestimmungen über Tiergesundheit und Tier- chutz. Nach den Bestimmungen der Richtlinie 97/78/ G ist bei der Einfuhr von Lebensmitteln tierischen Ur- prungs eine Dokumentenprüfung, Nämlichkeitsprü- ung und Warenuntersuchung vorgeschrieben. Im Rah- en der Warenuntersuchung werden unter anderem auch aboruntersuchungen durchgeführt, die zum Beispiel uch Rückstandsuntersuchungen beinhalten. Im Übrigen tellt die seit dem 1. Januar 2004 EU-weit einheitliche Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 17299 (A) ) (B) ) obligatorische Kennzeichnung der Eier der Güteklasse A gemäß der Verordnung (EWG) Nr. 1907/90 des Rates über Bestimmte Vermarktungsnormen für Eier eine Rückverfolgbarkeit bis in den Legebetrieb sicher. Auch eingeführte Eier aus Drittstaaten müssen mit Angabe der Haltungsform und des Herkunftslandes gekennzeichnet werden. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) (Drucksache 15/5818, Frage 16): Warum hat die Bundesregierung seit mehr als drei Jahren keinen Gesetzentwurf eingebracht, um den Gesetzgeber zu veranlassen, § 1 Abs. 1 Satz 3 des Gesetzes über die Aufhe- bung rechtsstaatswidriger Verwaltungsentscheidungen im Beitrittsgebiet und die daran anknüpfenden Folgeansprüche (VwRehaG) aufzuheben, obwohl mit der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts vom 21. Februar 2002 feststeht, dass die in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) von deut- schen behördlichen Stellen politisch Verfolgten, denen dabei als Nebenfolge (BVerwG 3 C 39/00; ZOV 01, 427) eine Sache konfisziert wurde, tatbestandsmäßig unter das VwRehaG fal- len, das aber durch die genannte Norm für sie versperrt ist (BVerwG 3 C 16.01; ZOV 02, 178), was zur Folge hat, dass ihre durch die Verfolgung verletzte Menschenwürde (BVerfG 1 BvL 6/00; ZOV 01, 388) nicht wiederhergestellt wird, da die Verfolgungsakte nicht aufgehoben bzw. für rechtsstaats- widrig erklärt werden, und die Verfolgten die konfiszierten Sachen im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland nicht wiederbekommen? Der Ausschluss der Rückgabe von Vermögenswer- ten, die zwischen 1945 und 1949 in der sowjetisch be- setzten Zone enteignet worden sind, war bereits Gegen- stand Ihrer schriftlichen Fragen vom 24. August 2004 und vom 27. Oktober 2004. Auf die Antwort der Bun- desregierung vom 7. September 2004 (Bundestags- drucksache 15/3694) und vom 4. November 2004 (Bundestagsdrucksache 15/4120) verweise ich daher vorab. Ergänzend hierzu bemerke ich: Der Gesetzgeber hat bewusst die Anwendung des Verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes (VwRehaG) für die Fallgrup- pen des § 1 Abs. 8 des Vermögensgesetzes (VermG) – das heißt unter anderem für Enteignungen von Vermö- genswerten auf besatzungsrechtlicher oder besatzungs- hoheitlicher Grundlage – ausgeschlossen. In der Begrün- dung des Regierungsentwurfs aus dem Jahre 1993 wird zu § 1 Abs. 1 Satz 3 VwRehaG unter anderem aus- geführt (vergleiche Bundestagsdrucksache 12/4994, S. 23 Ziff. 8), dass der Anwendungsausschluss entscheidend auf die Haltung der Sowjetunion zurückzuführen sei, nach der die unter ihrer Besatzungshoheit (1945 bis 1949) durchgeführten Enteignungsmaßnahmen völker- rechtlich nicht zur Disposition der beiden Deutschen Staaten stünden und als solche unangetastet bleiben müssten. Dies sei auch im Rahmen des VwRehaG zu beachten. Mit dieser klarstellenden Regelung hat der Gesetzgeber zugleich Art. 41 Abs. 3 des Einigungsver- trages (EV) Rechnung getragen, wonach die Bundes- r w B s R w E r m A i d t F s b l ( g F K 1 r f R w b d A d A s g m a D D D D w g e S g (C (D epublik Deutschland keine Rechtsvorschriften erlassen ird, die der durch Art. 41 Abs. 1 EV als Anlage III zum estandteil des Einigungsvertrages erhobenen Gemein- amen Erklärung der beiden deutschen Regierungen zur egelung offener Vermögensfragen vom 15. Juni 1990 idersprechen. Nach dem Eckwert Nr. 1 der Gemeinsamen rklärung sind sämtliche Enteignungen auf besatzungs- echtlicher bzw. besatzungshoheitlicher Grundlage nicht ehr rückgängig zu machen. Die Regelung des § 1 bs. 1 Satz 3 VwRehaG hat mithin zur Folge, dass der n § 1 Abs. 8 Buchstabe a VermG angeordnete Anwen- ungsausschluss nicht auf dem Weg über eine verwal- ungsrechtliche Rehabilitierung umgangen werden kann. ür diese Fälle ist die Entschädigung im Gesetz über taatliche Ausgleichsleistungen für Enteignungen auf esatzungsrechtlicher oder besatzungshoheitlicher Grund- age, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können Ausgleichsleistungsgesetz vom 27. September 1994), eregelt. Entgegen der verkürzten Darstellung in der ragestellung hat das Bundesverfassungsgericht in seinem ammerbeschluss vom 9. Januar 2001 – 1 BvL 6/00, BvL 7/00 – darauf hingewiesen, dass mit der Gewäh- ung von Ausgleichsleistungen dem Interesse der Betrof- enen an einer moralischen Rehabilitierung hinreichend echnung getragen sein dürfte. Für die Bundesregierung ar und ist kein Grund ersichtlich, diese vom Gesetzge- er beabsichtigte, höchstrichterlich bestätigte und seit em 1. Juli 1994 bestehende Rechtslage zu ändern. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage des bgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Druck- ache 15/5818, Frage 11): Wie hoch ist nach Kenntnis der Bundesregierung der An- teil nicht deutscher Staatsangehöriger an den Arbeitslosenzah- len in Deutschland – bitte aufgeschlüsselt nach EU-25-Bür- gern und Drittstaatlern in absoluten Zahlen und Prozent sowie ins Verhältnis gesetzt zur jeweiligen Gruppe – und wie stellen sich diese Zahlen nach Kenntnis der Bundesregierung im europäischen Vergleich (EU 25) dar, also wie hoch ist im europäischen Durchschnitt der Anteil von Menschen, die nicht die Staatsangehörigkeit des jeweiligen Aufenthaltsstaa- tes besitzen, an den Arbeitslosenzahlen der EU-Staaten – bitte aufgeschlüsselt nach EU-25-Bürgern und Drittstaatlern in ab- soluten Zahlen, in Prozent sowie ins Verhältnis gesetzt zur je- weiligen Gruppe? Ich habe das zuständige Fachreferat in meinem Hause ebeten, Ihnen die gewünschten Zahlenangaben zusam- enzustellen. Sie erhalten von mir die Bestandszahlen n Arbeitslosen aus den weiteren 24 EU-Staaten sowie rittstaatlern in Relation zu ihrem Bevölkerungsanteil in eutschland jeweils zum Stichtag 31. Dezember 2004. er Bundesregierung liegen die von Ihnen erbetenen aten ausländischer arbeitsloser Arbeitnehmer in den eiteren Mitgliedstaaten der Europäischen Union ge- enwärtig noch nicht vor. Diese werden derzeit durch ine gezielte und zeitaufwendige Nachfrage ermittelt. obald diese hier vorliegen, reiche ich Ihnen die Daten erne nach. 17300 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 (A) ) (B) ) (D Quelle: Ausländerzentralregister, Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen Dänemark 17 965 0,27 558 3,10 Estland 3 775 0,06 233 6,17 Finnland 13 110 0,20 475 3,62 Frankreich 100 464 1,50 5 034 5,01 Griechenland 315 989 4,70 22 890 7,24 Großbritannien/ Nordirland 94 586 1,40 4 652 4,91 Irland 9 989 0,15 395 3,95 Italien 548 194 8,16 45 988 8,39 Lettland 8 844 0,13 844 9,54 Litauen 14 713 0,22 914 6,21 Luxemburg 6 841 0,10 174 2,54 Malta 332 0,005 29 8,73 Niederlande 114 087 1,70 4 749 4,16 Österreich 174 047 2,59 7 716 4,43 Polen 292 109 4,35 20 156 6,90 Portugal 116 730 1,74 8 134 6,97 Schweden 16 172 0,24 536 3,31 Slowakische Rep. 20 244 0,30 765 3,78 Slowenien 21 034 0,31 1 401 6,66 Spanien 108 276 1,61 5 761 5,32 Tschechische Rep. 30 301 0,45 2 178 7,19 ehem. CSFR 8 498 0,13 nicht erfasst nicht erfasst Ungarn 47 808 0,71 2 772 5,80 Zypern 788 0,01 24 3,05 Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Hans Georg Faust (CDU/ CSU) (Drucksache 15/5818, Fragen 14 und 15): Teilt die Bundesregierung die Auffassung des Präsidenten des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Dr. Wolfram Hartmann, zur Notwendigkeit von zusätzlichen Früherkennungs-Untersuchungen U7a, U10, U11 und J2, weil die derzeit von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlten üb- lichen Vorsorgen (U1 bis U9 sowie J1) den medizinisch-dia- gnostischen Möglichkeiten hinterherhinken und Fehlentwick- lungen in der kindlichen Entwicklung dadurch erst häufig zu spät diagnostiziert würden, und wie bewertet die Bundesre- gierung in diesem Zusammenhang die durch die Kinder- und Jugendärzte angebotenen, von Eltern jedoch überwiegend selbst zu zahlenden, zusätzlichen Früherkennungs-Untersu- chungen U7a, U10, U11 und J2 (vergleiche hierzu auch „Ärzte- Zeitung“ vom 23. Juni 2005)? Ist die Bundesregierung dazu bereit, den § 26 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) dahin gehend zu ändern, dass zusätzliche Früherkennungs-Untersuchungen, wie zum Beispiel die vom Präsidenten des BVKJ, Dr. Wolfram Hart- mann, vorgeschlagenen Untersuchungen U7a, U10, U11 und J2, über die gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet werden können, bzw. ist die Bundesregierung dazu bereit, entspre- chende Modellvorhaben zur Erprobung von zusätzlichen Früherkennungs-Untersuchungen zuzulassen (vergleiche hierzu auch „Ärzte-Zeitung“ vom 23. Juni 2005)? Ausländische Bevölkerung und arbeitslose Ausländer zum Staatsangehörigkeit Bevölkerung absolut Anteil in Pro allen Auslä Insgesamt 6 717 115 1 davon: Drittstaats- angehörige 4 610 428 68, Europäische Union insgesamt 2 106 687 31 darunter: Belgien 21 791 0, (C 31. Dezember 2004 zent an ndern Arbeitslose Ausländer Anteil der Arbeits- losen in Prozent zur Bevölkerung 00 554 312 8,25 63 416 793 9,04 ,4 137 519 6,52 32 1 141 5,24 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 17301 (A) ) (B) ) Es ist erklärtes Ziel der Bundesregierung, dass in Deutschland Prävention Schritt für Schritt zu einer ei- genständigen Säule im Gesundheitswesen ausgebaut wird. Von unverändert großer Bedeutung sind dabei die bewährten Leistungen zur Früherkennung von Krankhei- ten, insbesondere auch die Kinderuntersuchungen nach § 26 SGB V. Die stetige Fortentwicklung dieses Früh- erkennungsprogramms und der hierzu vom Gemeinsamen Bundesausschuss erlassenen Kinder-Richtlinien sind ein wichtiges Anliegen, dem durch das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung große Aufmerk- samkeit geschenkt wird. So verfolgt das Bundesministe- rium für Gesundheit und Soziale Sicherung seit gerau- mer Zeit intensiv auch Konzepte für ergänzende U- Untersuchungen (so genannte U7a, U10, U12 und J2). Modellvorhaben zur Erprobung neuer Früherkennungs- konzepte und sich daran gegebenenfalls anschließende Änderungen des § 26 SGB V können nur auf der Grund- lage wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse bzw. evi- denzbasierter Ergebnisse erfolgen. Daher hat im Zusam- menhang mit einer grundsätzlichen Überarbeitung der Kinder-Richtlinen der für die Ausgestaltung der Kinder- untersuchungen nach § 26 SGB V zuständige Gemein- same Bundesausschuss eine umfassende Analyse des Kinderfrüherkennungsprogramms eingeleitet. In diesen Prozess und die sich daraus ergebenden Schlussfolge- rungen für ein weiterentwickeltes Kinderfrüherken- nungsprogramm werden auch die Erkenntnisse des Be- rufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte hinsichtlich der Erprobung und wissenschaftlichen Begleitung neuer Untersuchungsmodule einfließen. Als Ergebnis dieses vom Gemeinsamen Bundesausschuss getragenen Pro- zesses werden dann belastbare Daten vorliegen, auf deren Grundlage über die Einleitung von Gesetzesinitia- tiven ggf. in Zwischenschritten auch über die Durchfüh- rung von weiteren Modellmaßnahmen entschieden wer- den kann. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des Abgeordneten Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) (Drucksache 15/5818, Fragen 20 und 21): Wann wird die geplante Deutsch-Tschechische Raumord- nungskommission eingesetzt, und wie soll diese Kommission von deutscher Seite besetzt werden? Inwieweit wird die Bundesregierung dafür Sorge tragen, dass die Vergabe von Genehmigungen zum Bau so genannter Hypermärkte im tschechischen Grenzraum, durch die dem Einzelhandel im deutschen Grenzraum Kunden abgeworben werden, in den Kompetenzbereich der zukünftigen Deutsch- Tschechischen Raumordnungskommission fällt, und dass sol- che Baugenehmigungen nur im Einvernehmen mit den deut- schen Vertretern in der Kommission vergeben werden? Zu Frage 20: Die konstituierende Sitzung der zwischen dem Bun- desministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und dem tschechischen Ministerium für Regionalent- wicklung verabredeten deutsch-tschechischen Arbeits- g R 2 V u w d u Z n g o M s t G g E R c t s t s b B d s s d g t A d A s d r P F a s s l n (C (D ruppe für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der aumentwicklung ist für die zweite Hälfte des Jahres 005 geplant. Von deutscher Seite ist eine Besetzung mit ertretern des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- nd Wohnungswesen, des Bundesministeriums für Um- elt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie der Län- er Sachsen, Thüringen, Bayern, Sachsen-Anhalt, Berlin nd Brandenburg vorgesehen. u Frage 21: Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Woh- ungswesen beabsichtigt, dieses Thema in der Arbeits- ruppe anzusprechen. Nach § 16 des deutschen Raum- rdnungsgesetzes sind raumbedeutsame Planungen und aßnahmen, die erhebliche Auswirkungen auf Nachbar- taaten haben können, mit den betroffenen Nachbarstaa- en nach den Grundsätzen der Gegenseitigkeit und leichwertigkeit abzustimmen. Eine entsprechende Re- elung gibt es auf der tschechischen Seite bisher nicht. in Ziel der Arbeitsgruppe sollte es sein, eine dem aumordnungsgesetz adäquate Regelung in der Tsche- hischen Republik anzuregen. Einen wesentlichen Bei- rag für Lösungsansätze zur grenzüberschreitenden Ab- timmung von Einzelhandels Großvorhaben können ransnationale Projekte im Rahmen der EU-Gemein- chaftsinitiative INTERREG III B leisten. Beispielge- end ist hier das vom Bundesministerium für Verkehr, au- und Wohnungswesen im Rahmen seiner Förderung er transnationalen Zusammenarbeit finanziell unter- tützte Projekt „VITAL CITIES“ im mittelsüdosteuropäi- chen Kooperationsraum CADSES, das auf eine Ein- ämmung neuer Einkaufszentren auf der grünen Wiese erichtet ist und in dem unter anderen deutsche und schechische Partner eng zusammenwirken. nlage 8 Antwort er Staatsministerin Kerstin Müller auf die Fragen des bgeordneten Matthias Sehling (CDU/CSU) (Druck- ache 15/5818, Fragen 22 und 23): Trifft es zu, dass ein Mitarbeiter der deutschen Visastelle in Nowosibirsk, Russland, wissentlich Visa an Personen aus mafiösen Kreisen vergeben hat und mit der Zuführung von Frauen „bezahlt“ wurde, und wenn ja, wie viele deutsche Visa sind durch diesen Mitarbeiter vergeben worden? Wenn die vorangegangene Frage mit „Ja“ beantwortet wurde, was hat das Auswärtige Amt (AA) nach Bekanntwer- den dieses Falles getan, und ist der Mitarbeiter nach wie vor im AA beschäftigt, bzw. wann wurde das Arbeitsverhältnis beendet? Es trifft nach Kenntnis der Bundesregierung nicht zu, ass ein Mitarbeiter der Visastelle des deutschen Gene- alkonsulats Nowosibirsk für die Vergabe von Visa an ersonen aus mafiösen Kreisen mit der „Zuführung von rauen“ entlohnt worden wäre. Der Bundesregierung ist llerdings ein Vorgang bekannt, in dem es wegen Erpres- ung eines Mitarbeiters der Visastelle des Generalkon- ulats Nowosibirsk zur Visaerteilung in zwei Einzelfäl- en gekommen ist. Der betreffende Mitarbeiter hat sich ach weiteren Erpressungsversuchen dem Dienstherren 17302 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 (A) ) (B) ) eröffnet. Daraufhin wurde ein Disziplinarverfahren ein- geleitet, welches inzwischen mit der Verhängung einer Disziplinarstrafe rechtskräftig abgeschlossenen ist. Der Mitarbeiter ist nicht mehr in der Region eingesetzt. Anlage 9 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ute Vogt auf die Frage des Ab- geordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Druck- sache 15/5818, Frage 27): Wie viele nicht deutsche Staatsangehörige leben nach Kenntnis der Bundesregierung derzeit in Deutschland – bitte aufgeschlüsselt nach EU-25-Bürgern und Drittstaatlern in ab- soluten Zahlen und Prozent – und wie stellen sich diese Zah- len nach Kenntnis der Bundesregierung im europäischen Ver- gleich (EU 25) dar, also wie viele Menschen leben im europäischen Durchschnitt in den Staaten der Europäischen Union, ohne die Staatsangehörigkeit des jeweiligen Aufent- haltsstaates zu besitzen – bitte ebenfalls aufgeschlüsselt nach EU-25-Bürgern und Drittstaatlern in absoluten Zahlen und in Prozent? Zum 31. Dezember 2003 (Stichtag für aktuelle EU- Daten, siehe unten) waren im Ausländerzentralregister 7 334 765 Personen (8,9 Prozent Anteil an der Gesamt- bevölkerung) als in Deutschland aufhältig gespeichert. Darunter waren 2 344 716 Ausländer mit der Staatsange- hörigkeit eines EU-Mitgliedstaates (32,0 Prozent) und 4 990 049 Drittstaatsangehörige (68,0 Prozent). Hinweis: Aufgrund der Ende 2004 im Wesentlichen abgeschlosse- nen Bereinigung der Daten des Ausländerzentralregis- ters (AZR) mit den Daten der Ausländerbehörden und des BAMF sind zum Stichtag 31. Dezember 2004 im AZR nur noch 6 717 115 Ausländer als in Deutschland aufhältig gespeichert – ca. 618 000 weniger als ein Jahr zuvor. Darunter sind 2 106 687 EU-Bürger (31,4 Pro- zent) und 4 610 428 Drittstaatsangehörige (68,6 Pro- zent). Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Mai 2005 auf Grundlage von EUROSTAT-Daten (teil- weise Schätzungen bzw. zuletzt verfügbarer Stand) leb- ten zum 1. Januar 2004 in den 25 Staaten der Europäi- schen Union insgesamt 456,5 Millionen Einwohner. Eine Auswertung der bei der EUROSTAT-Onlinedaten- bank aktuell verfügbaren Daten zum Stichtag 1. Januar 2004 ergab einen Anteil der Ausländer an der jeweiligen Gesamtbevölkerung in der EU 25 von etwa 4,5 Prozent (gut 20 Millionen Ausländer). Der Anteil der Ausländer in den einzelnen EU-Staaten variiert stark (zum Beispiel: Luxemburg 39 Prozent, Estland 18 Prozent, Zypern 10 Prozent, Österreich 9 Prozent). Eine Differenzierung der Ausländer in der Europäischen Union nach EU- und Drittstaatsangehörigen ist aufgrund der unzureichenden Datenlage bei EUROSTAT nicht möglich. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) (Druck- sache 15/5818, Frage 28): Ist der Bundesregierung bekannt, dass die Veräußerung von Grundstücken auf dem Gebiet der ehemaligen DDR laut r D l d a G e n e s s k A g s G s l d d n D E D g d A d A s Z s h p 3 8 d (C (D Grundstücksverkehrsordnung (GVO) der Genehmigung be- darf und dass dies auch für Grundstücke gilt, die in der „De- mokratischen Bodenreform“ von deutschen behördlichen Stellen der Länder der SBZ konfisziert wurden und im Eigen- tum öffentlicher Hände sind und diese Genehmigungen erteilt werden, auch wenn der Verfolgte bzw. dessen Rechtsnachfol- ger nicht zugestimmt hat, und wenn ja, was unternimmt sie, um derartige Genehmigungen zu verhindern? Der Bundesregierung ist bekannt, dass zur Veräuße- ung eines Grundstücks auf dem Gebiet der ehemaligen DR eine Grundstücksverkehrsgenehmigung erforder- ich ist. Dies gilt grundsätzlich für alle Grundstücke und amit auch für diejenigen, die zwischen 1945 und 1949 uf besatzungsrechtlicher oder besatzungshoheitlicher rundlage enteignet wurden. Zweck dieses Verfahrens ist s, die Restitutionsansprüche der durch Enteignungsmaß- ahmen Geschädigten zu schützen. Dieser Schutzzweck ntfällt, wenn von vornherein feststeht, dass ein Grund- tück nicht restituiert werden kann. Nach der Grund- tücksverkehrsordnung haben die Behörden die Möglich- eit, eine Genehmigung dann zu erteilen, wenn der ntrag nach dem Vermögensgesetz offensichtlich unbe- ründet erscheint. Als ein Regelbeispiel für einen offen- ichtlich unbegründet erscheinenden Antrag nennt das esetz Restitutionsanträge zu Grundstücken, die auf be- atzungsrechtlicher oder besatzungshoheitlicher Grund- age enteignet wurden. Der Grund besteht darin, dass in iesen Fällen eine Restitution ausgeschlossen ist, weil as Vermögensgesetz auf die genannten Enteignungen icht anzuwenden ist (§ l Abs. 8 Buchstabe a VermG). abei ist es ohne Bedeutung, ob sich das Grundstück im igentum Privater oder der öffentlichen Hand befindet. er Versuch, die Erteilung einer derartigen Genehmigung rundsätzlich zu verhindern, wäre rechtswidrig und wird aher von der Bundesregierung auch nicht unternommen. nlage 11 Antwort es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des bgeordneten Klaus Hofbauer (CDU/CSU) (Druck- ache 15/5818, Fragen 29 und 30): Welche Auswirkungen hat die beabsichtigte Reduzierung der Haushaltsmittel für die Finanzierungsperiode 2007 bis 2013, wie auf dem EU-Gipfel vom 16. und 17. Juni 2005 in Luxemburg geplant, hinsichtlich der zukünftigen Strukturför- derziele 1, 2 und 3? Konnte die Bundesregierung bei den Verhandlungen auf dem EU-Gipfel über den langfristigen EU-Haushalt für die Jahre 2007 bis 2013 erreichen, dass für die ehemaligen deut- schen Außengrenzen der EU, entsprechend dem Kommis- sionsvorschlag einer Strukturfondsgrundverordnung (KOM (2004) 492 endg.), eine spezielle Förderung erfolgt? u Frage 29: Die letzte Verhandlungsbox der luxemburgischen Prä- identschaft wurde am 17. Juni 2005 vorgelegt. Danach ätte für die Strukturpolitik in der nächsten Förder- eriode (2007 bis 2013) insgesamt ein Betrag von rund 09,6 Milliarden Euro zur Verfügung gestanden. 2,3 Prozent dieser Mittel, das heißt rund 254,8 Milliar- en Euro entfielen auf Ziel l, 15,3 Prozent, das heißt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 183. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 17303 (A) (C) (B) (D) rund 47,3 Milliarden Euro auf Ziel 2 und 2,4 Prozent, das heißt 7,5 Milliarden Euro auf Ziel 3. Demgegenüber sah die Kommission in ihrem Verordnungsvorschlag einer neuen Grundverordnung im Bereich der Struktur- politik von Juli 2004 ein Gesamtvolumen von 336,1 Mil- liarden Euro für die europäische Strukturpolitik vor. 78,5 Prozent dieser Mittel, das heißt rund 264 Milliarden Euro, entfielen auf Ziel l, 17,2 Prozent, das heißt rund 57,9 Milliarden Euro, auf Ziel 2 und 3,9 Prozent, das heißt rund 13,2 Milliarden Euro, auf Ziel 3. Gegenüber dem Kommissionsvorschlag waren somit eine Reduzie- rung der Mittel für die europäische Strukturpolitik um rund 26,5 Milliarden Euro sowie eine etwas stärkere Konzentration auf die bedürftigsten Regionen (Ziel 1) festzustellen. Zu Frage 30: Der Kommissionsvorschlag einer neuen Grundver- ordnung sieht keine besondere finanzielle Förderung der deutschen Außengrenzen vor. Lediglich die Beteili- gungssätze des Europäischen Regionalfonds (EFRE) sollen im Rahmen des Ziels 2 um 5 Prozent von 50 auf 55 Prozent hinaufgesetzt werden, soweit es um die För- derung von Gegenden geht, die bis zum 30. April 2004 Außengrenze waren. Der letzte Präsidentschaftsvor- schlag wollte hieran festhalten. Besondere Finanzzuwei- sungen wären mit einer entsprechenden Regel nicht ver- bunden. Der letzte Vorschlag der Präsidentschaft sah zudem eine Erhöhung der Förderintensität im Rahmen des Ziels 3 für Gebiete an den neuen Binnengrenzen der EU vor. Diese Gebiete hätten 50 Prozent mehr Mittel be- kommen, als für sie zuvor vorgesehen waren. Von einer entsprechenden Regelung hätten daher auch die ehemali- gen deutschen Außengrenzen zu Polen und Tschechien profitiert. Da es zu keiner Einigung gekommen ist, wird die Berücksichtigung regionaler Besonderheiten wie zum Beispiel der ehemaligen Außengrenzen der Ge- meinschaft Thema der weiteren Verhandlungen bleiben. 183. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. Juni 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11
Gesamtes Protokol
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518300000

Die Sitzung ist eröffnet.
Ich begrüße Sie alle herzlich und wünsche uns für die

letzten drei Plenartage vor der parlamentarischen Som-
merpause gute, konzentrierte Beratungen und, soweit
eben möglich, konstruktive Debatten.

Wir beginnen mit Tagesordnungspunkt 1:
Fragestunde
– Drucksache 15/5818 (neu)

Die Reihenfolge der Fragen bzw. der dafür zuständi-
gen Ressorts ist Ihnen mitgeteilt worden.

Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft. Ich rufe auf – –


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Herr Präsident, die Fragen zu diesem Geschäftsbereich sollen schriftlich beantwortet werden!)


– Ihr Zuruf entspricht meinen Unterlagen. Ich bestätige
gerne, dass die Fragen 1 und 2 der Kollegin Connemann
schriftlich beantwortet werden.

Wir kommen somit gleich zum Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und

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h
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h

Redet
Reaktorsicherheit. Für die Beantwortung der Fragen
steht die Parlamentarische Staatssekretärin Frau Wolf
zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 3 des Kollegen Fromme auf:
Wie rechtfertigt das Bundesministerium für Umwelt, Na-

turschutz und Reaktorsicherheit die Aufdrucke auf den von
ihm verbreiteten Streichholzschachteln „Der Bundesumwelt-
minister: Atomkraft kann tödlich sein“ – Vorderseite – und
„Der Bundesumweltminister: Atommüll bürdet Ihnen und Ih-
ren Nachkommen strahlende Lasten auf“ – Rückseite –, ins-
besondere vor dem Hintergrund der Rechtsprechung des Bun-
desverfassungsgerichts, BVerfG, wonach – auch bei
zutreffendem Inhalt eine staatliche Information in der Form
weder unsachlich noch herabsetzend sein darf und die Bun-
desregierung aufgrund ihrer Aufgabe der Staatsleitung überall
dort zur Informationsarbeit berechtigt ist, wo ihr
staatliche Verantwortung zukommt, die mithilfe
tionen wahrgenommen werden kann, sowie das
gabe der Staatsleitung der Regierung g
rechtzeitige Informationen die Bewältigung von

(C (D ung n 29. Juni 2005 0 Uhr Staat und Gesellschaft zu erleichtern, auf Krisen schnell und sachgerecht zu reagieren sowie den Bürgern zu Orientierungen zu verhelfen – Pressemitteilung des BVerfG Nr. 67/2002 vom 30. Juli 2002 zum Beschluss vom 26. Juni 2002, 1 BvR 558/91 und 1 BvR 1428/91, abgedruckt in der „Neuen Zeitung für Verwaltungsrecht“ 2002, 1088? Ma Herzlichen Dank, Herr Präsident. – Lieber Herr Kol ege Fromme, wenn Sie erlauben, würde ich gerne die ragen 3 und 4 im Zusammenhang beantworten. Dann rufe ich auch die Frage 4 des Kollegen Fromme uf: Wie hoch sind die Kosten für diese Aktion und welche Reaktionen soll sie bei den Verbrauchern hervorrufen angesichts des Umstandes, dass die offensichtlich als Vorbild dienenden Warnhinweise der EG-Gesundheitsminister auf den Zigarettenschachteln den Konsumenten zu einer von ihm selbst zu treffenden Veränderung seines Konsumverhaltens veranlassen sollen? Ma ext Zu Ihrer ersten Frage: Die Nutzung der Atomenergie ist, wie Sie wissen, mit vielfältigen Risiken verbunden. Ich nenne nur das Problem der Entsorgung des Atommülls und die verheerenden Unfälle. Windscale 1957, Harrisburg 1979, Tschernobyl 1986 und der jüngste Störfall in der Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield, bei dem 20 Tonnen eines hoch radioaktiven Uran-Plutonium-Gemisches aus einem Tank in der Anlage ausgelaufen sind, stehen für das Risikopotenzial dieser Technologie; ich denke, das ist unstreitig. Der Inhalt der Information, auf den Sie sich beziehen, ist zutreffend. Ihre Form ist weder unsachlich noch herabsetzend. Der Bundesumweltminister sieht die auf chteln aufgebrachten Aufdrucke als eine rbraucherinformation an, hält diese für laubt nicht, dass sie im Gegensatz zur des Bundesverfassungsgerichts steht. eine gesamt von Informas es zur Aufehört, durch Konflikten in Streichholzscha notwendige Ve zulässig und g Rechtsprechung Parl Die Ausgaben für die Produktion der Streichholzschachteln betrugen 5 841,03 Euro. Die Aufdrucke auf den Streichholzschachteln zielen auf die Sensibilisierung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Fragen der energiepolitischen Alternativen. Sollte damit eine unmittelbare Änderung des Verbraucherverhaltens verbunden sein, zum Beispiel durch den Wechsel des Strombezugs hin zu Anbietern von Strom aus erneuerbaren Energiequellen, so ist diese Veränderung des Konsumverhaltens erwünscht. Ihre Zusatzfragen, Herr Kollege Fromme. Frau Staatssekretärin, könnten Sie mir erklären, ob es sich dabei um eine Information im Sinne der Rechtsprechung oder um Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung handelt? Ma Herr Kollege Fromme, diese Aktion steht im Einklang mit dem von diesem Hause im Jahre 2001 verabschiedeten Atomausstiegsgesetz. Danach soll die Nutzung der Kernenergie zur gewerblichen Stromerzeugung aufgrund der mit ihr verbundenen Risiken nur noch für einen begrenzten Zeitraum hingenommen werden. Da die Vorsorge gegen mögliche Schäden durch den Betrieb der Anlagen laut Atomausstiegsgesetz nur nach dem jeweiligen Stand von Wissenschaft und Technik getroffen werden kann, lässt sich die Möglichkeit von Unfällen mit großen Freisetzungen nicht völlig ausschließen. Von daher ist das, was das Bundesumweltministerium herausgegeben hat, eine Information. Frau Staatssekretärin, halten Sie es für sinnvoll, eine Information über etwas Negatives an einen Verbraucherkreis zu geben, den Sie ebenfalls für negativ halten? Denn Sie wollen das Rauchen durch die Tabaksteuer bekämpfen und jetzt nutzen Sie die Raucher sozusagen, um eine andere Kategorie zu bekämpfen. Halten Sie das für sinnvoll? Ma Sehr geehrter Herr Kollege Fromme, man kann Streichhölzer nicht nur zum Anzünden von Zigaretten verwenden. Man kann sie in dieser warmen Jahreszeit auch zum Anzünden von Grills verwenden, man kann sie in romantischen Situationen zum Anzünden von Kerzen verwenden. Ihnen sind vermutlich zahlreiche weitere Möglichkeiten bekannt, wie man Streichhölzer zur Anwendung bringen kann. Dass Sie zum Abschied eine Kerze anzünden, das kann ich ja noch verstehen. Aber meine Frage ist: Welcher Informationswert soll mit einem solchen Aufdruck f d n b m h d b a i b O c s t h d d 3 m h h n s S w O z h u l E s m v r d s d (C (D ür die Bürger verbunden sein? Wir haben doch auch auf en Zigarettenpackungen Hinweise und sehen, dass geauso geraucht wird, dass dieser Aufdruck also nichts ewirkt. Ma Ich glaube, das sieht die Europäische Kommission an ers, Herr Kollege Fromme. Der Sachverhalt „Atommüll ürdet Ihnen und Ihren Nachkommen strahlende Lasten uf“, ist, glaube ich, unzweifelhaft. Sonst hätte es nicht n den USA jüngst ein Urteil eines Bundesgerichts gegeen, wonach die Lagerzeit von 10 000 Jahren an einem rt, an dem Atommüll gelagert werden soll, als unzureihend angesehen würde. Es ist also gerichtlich festgetellt, dass die Information, die hinten auf den Schacheln steht, durchaus den Tatsachen entspricht. Frau Staatssekretärin, wenn Sie dies für so dringlich alten, können Sie mir dann einmal erklären, warum Sie urch die Neuerkundung von Endlagerstandorten und urch neue Verfahren, die erfahrungsgemäß über 0 Jahre dauern, die Einlagerung verzögern? Ma Sehr geehrter Herr Kollege Fromme, Sie wissen, wir aben einen Entwurf eines Gesetzes zur Suche nach eiem Endlager vorgelegt. Ich weiß, dass Sie sich auschließlich auf Gorleben konzentrieren, aber ich möchte ie darauf aufmerksam machen, dass wir uns ähnlich ie im Fall des Flughafens Schönefeld durchaus die ption offen halten müssen, im Zweifel zwei Standorte um Vergleich zu haben. Ich halte im Übrigen den Flugafen Schönefeld, bei dem die Form der Suche, die mit nserer Endlagerstandortsuche vergleichbar ist, gerichtich gewählt wird, für nicht so problematisch wie das ndlager Gorleben, das Sie favorisieren. Wenn das so dringend ist, warum legen Sie den Ge etzentwurf dann zu einem Zeitpunkt vor, wo Sie nicht ehr handlungsfähig sind? Dies ist leider keine zulässige Zusatzfrage mehr; die ier zulässigen Fragen sind gestellt und beantwortet waen. – Als Nächster hat der Kollege Binninger das Wort. Frau Staatssekretärin, einmal davon abgesehen, dass as nicht die erste Aktion des Ministers ist, bei der man ich fragen muss, wofür Steuergelder aufgewandt weren, (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ausstiegsparty!)

Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518300100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518300200
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518300300




(A) )


(B) )

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1518300400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518300500
Jochen-Konrad Fromme (CDU):
Rede ID: ID1518300600
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518300700
Jochen-Konrad Fromme (CDU):
Rede ID: ID1518300800
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518300900
Jochen-Konrad Fromme (CDU):
Rede ID: ID1518301000
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518301100
Jochen-Konrad Fromme (CDU):
Rede ID: ID1518301200
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518301300
Jochen-Konrad Fromme (CDU):
Rede ID: ID1518301400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518301500
Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1518301600






(A) )



(B) )


Clemens Binninger

haben Sie gesagt, es handele sich hierbei um eine Ver-
braucherinformation, die dazu führen soll, dass der Ver-
braucher sein Verhalten ändert. Die Information lautet:
„Atommüll bürdet Ihnen und Ihren Nachkommen strah-
lende Lasten auf.“ Jetzt frage ich Sie: Welche Schlüsse
soll der Verbraucher daraus für sich ziehen? Wie soll er
sein Verhalten ändern? Soll er weniger Atommüll kaufen
oder was steckt dahinter?

Ma
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518301700


Herr Kollege, ich habe das vorhin schon ausgeführt:
Es ist durchaus gewünscht, wenn der Verbraucher für
sich daraus die Schlussfolgerung zieht, einen anderen
Stromanbieter zu wählen – Sie wissen, man kann den
Stromanbieter frei wählen –, nämlich einen Stromanbie-
ter, der seinen Strom vornehmlich aus erneuerbaren
Energien gewinnt.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Schreiben Sie das doch drauf! – Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Welcher ist das?)


– „Lichtblick“ zum Beispiel in Berlin; es gibt zahlreiche
Stromanbieter, die das machen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518301800

Herr Kollege Scheuer.


Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1518301900

Frau Staatssekretärin, ich kann mir durchaus die

Romantik vorstellen, wenn dieses Briefchen neben einer
Kerze liegt. Nun hat der Kollege Fromme ja darauf ver-
wiesen, dass das eigentlich zum Zigarettenkonsum an-
regt. Von daher frage ich Sie: Ist diese Aktion eigentlich
mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung – sie
ist ja anwesend – abgestimmt?

Ma
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518302000


Herr Kollege, die Antwort auf unsere Fragen stimmen
wir grundsätzlich innerhalb der Bundesregierung ab.
Aber ich muss Ihnen sagen: Als ich das Heftchen gese-
hen habe, bin ich nicht auf „Zigarettenschachtel“ ge-
kommen. Sie verfügen offensichtlich über einen hohen
Grad an Fantasie.


(Dr. Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Wir sind eben kreativ!)


– Es ist wunderbar, wenn Sie kreativ sind.

(Dr. Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Deswegen kommen wir auch an die Regierung!)

Dann hätte man ja etwas anderes hinten draufschrei-

ben müssen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518302100

Herr Kollege von Klaeden.

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(C (D Frau Staatssekretärin, welches sind denn die Stroman ieter, die ihren Strom nach Ansicht der Bundesregieung nicht an Verbraucher liefern sollten bzw. die von erbrauchern nicht bevorzugt werden sollten? Ma Wir bevorzugen keine Anbieter. Sie wissen vielleicht, ass wir uns als Bundesregierung unter den Häusern daauf verständigt haben – vor dem Hintergrund, dass wir en Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen haben –, ornehmlich Stromanbieter zu wählen, die einen hohen rozentsatz ihres Stroms aus erneuerbaren Energien ereugen. Das Bundesumweltministerium zum Beispiel at einen Vertrag mit einem Anbieter, der nur Strom aus rneuerbaren Energien anbietet. Es gibt zahlreiche Anieter in der Republik, die dies tun. Es gibt auch zahlreihe Anbieter, die auf einen Energiemix setzen. Das ist ie Realität in unserem freien Energiemarkt. Jetzt der Herr Kollege Grindel. Verzeihen Sie, Frau Staatssekretärin, ich möchte die rage des Kollegen von Klaeden gerne konkretisieren; enn Verbraucherinformationen müssen ja konkret sein. ennen Sie bitte konkret, welche Anbieter der Nutzer ieser Streichholzheftchen wählen und welche er nicht ählen sollte. Ma Ich habe vorhin ausführlich dargestellt, dass dieses treichholzheftchen dazu dienen soll, den Verbraucher afür zu sensibilisieren, dass die Atomkraft mit zahlreihen Problemen verbunden ist. Sie gehören doch zu der raktion, die immer gern auf Eigenverantwortung und igenständigkeit der Verbraucherinnen und Verbraucher etzt. Ich denke nicht, dass die Informationen der Bunesregierung darauf abzielen sollten, dem Verbraucher onkret zu sagen, welchen Stromanbieter er wählen soll. s ist vielmehr, wie ich schon ausführte, durchaus erünscht, wenn der Verbraucher aus dieser Information ie Schlussfolgerung zieht, dass er einen anderen Stromnbieter wählen sollte. – Ich antworte Ihnen gerne, aber ur, wenn Sie mir auch zuhören. (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Nein, nein, ich höre zu!)

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1518302200
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518302300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518302400
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1518302500
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518302600

s wird begrüßt, wenn sich der Verbraucher mit der
rage beschäftigt, woher der Strom, den er bezieht, ei-
entlich kommt. Diese Initiative des Verbrauchers führt
u mehr Mündigkeit.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Es waren zwei Fragen! Deshalb darf ich eine weitere Nachfrage stellen!)







(A) )



(B) )



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518302700

Weil es vor der Sommerpause nicht mehr sehr viele

Möglichkeiten gibt, will ich das einmal so interpretieren.


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1518302800

Herr Präsident, ich glaube, dass es unserer Geschäfts-

ordnung auch dann entspräche, wenn es noch ganz viele
Gelegenheiten gäbe.

Frau Staatssekretärin, würde es denn dem Hinweis
auf dem Heftchen entsprechen, Strom von EnBW zu be-
ziehen?

Ma
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518302900


Das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen, weil ich den
Energiemix von EnBW nicht kenne.

Natürlich kann jeder Strom beziehen, von wem er
will.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Sie haben doch gerade das Gegenteil gesagt!)


– Ich habe gesagt, dass wir den Verbraucher sensibilisie-
ren wollen, sich darum zu kümmern. Das ist kein Aufruf
an den Verbraucher, zu EnBW, zu Lichtblick oder zu
Eon zu wechseln. Es ist, wie ich schon sagte, ein Instru-
ment, mit dem der Verbraucher angeregt werden soll,
sich kundig zu machen. Wenn er zu dem Ergebnis
kommt, zu einem Anbieter von Strom aus erneuerbaren
Energien zu wechseln, dann begrüßen wir das, wie Sie
sich vorstellen können, durchaus.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518303000

Kollegin Wolff.

(Ute Kumpf [SPD]: Jetzt kommen die Frauen dran, die bei der CDU/CSU heute anscheinend nichts zu sagen haben!)



Waltraud Wolff (SPD):
Rede ID: ID1518303100

Nebenbei gesagt: Die Diskussion hier finde ich ein

bisschen unsäglich, weil wir den Atomausstieg beschlos-
sen haben.


(Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Warum verlängern Sie sie dann?)


Frau Staatssekretärin, können Sie mir bestätigen,

(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Ja!)


dass die Masse der deutschen Bevölkerung diesen Atom-
ausstieg befürwortet, und können Sie vielleicht noch ein-
mal erklären, wie die Verbraucheraufklärung an dieser
Stelle funktioniert? Ich weiß aus meinem Bereich, dass
die Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend fra-
gen, nicht nur, wie sich die Lebensmittel zusammenset-
zen, sondern auch bezüglich des Stroms, den sie zu
Hause erhalten. Sie fragen, welchen Mix es da gibt und
wie sie dazu beitragen können, die erneuerbaren Ener-
gien mit zu befördern.

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(C (D (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das passt nicht alles auf das Heftchen! – Clemens Binninger [CDU/CSU]: Das steht nicht drauf!)


Zu den Heftchen: Ich glaube, dass zur Verbraucher-
ufklärung auch Kampagnen gehören. Vielleicht könn-
en Sie einmal ein bisschen breiter ausführen, welche
ampagnen es auch in anderen Bereichen seitens Ihres
inisteriums gibt, mit denen man den Bürgerinnen und
ürger hilfreich zur Verfügung steht.

Ma
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518303200

Sehr geehrte Frau Kollegin, es ist richtig, dass wir den
tomausstieg beschlossen haben. Wir haben auch das
esetz zur Förderung der erneuerbaren Energien in die-
em Hause beschlossen, was durchaus auch mit Unter-
tützung Ihrer Fraktion geschah, Herr Kollege Fromme.
ch begegne auf Veranstaltungen relativ häufig Vertrete-
innen und Vertretern Ihrer Fraktion, die sehr aktiv sind,
as das Thema „Erzeugung und Netzeinspeisung von
trom aus Biomasse“ angeht. Es wird in diesen Kreisen
ehr dafür geworben, deutlich zu machen, dass man zum
eispiel auch aus Biomasse Strom erzeugen kann. Das
eiß nicht jede oder jeder. Das kleine Heftchen kann
ielleicht wirklich dazu dienen, sich mit dieser Frage
inmal zu beschäftigen. Das wäre im Interesse der Ener-
iewirte in Niedersachsen, in Nordrhein-Westfalen und
uch Hessen, woher ich komme.
Von daher freue ich mich auf eine hoffentlich intensiv

eführte Debatte darüber, wie wir mit diesem Erneuer-
are-Energien-Gesetz weiter verfahren wollen: Wollen
ir es puschen oder wollen wir zur Verunsicherung bei-
ragen? Wie halten wir es mit dem Atommüll und dem
tomgesetz? – Ich glaube, diese Fragen werden uns in
en nächsten Monaten noch intensiv beschäftigen. Der
erbraucher und die Verbraucherin, Frau Kollegin
olff, werden diese Debatten sicherlich ausgesprochen
erne und angeregt verfolgen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518303300

Bitte schön.


Dr. Volker Wissing (FDP):
Rede ID: ID1518303400

Fr
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1518303500
Bezieht die Bundesregierung Energie aus Atom-
trom und, wenn ja, in welchem Umfang?

Ma
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518303600

Ich verfüge, wie Sie sich vielleicht denken können,

icht über die Kenntnis der Vertragspartner aller Häuser.
ch kann Ihnen nur sagen, dass unser Vertragspartner,
lso der des BMU, den Strom nicht aus Atomenergie ge-
eriert.


(Hellmut Königshaus [FDP]: Können Sie das ausschließen? – Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Ist der teurer?)







(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf

Es ist schon einmal abgefragt worden, wer welchen

Stromanbieter hat. In Kooperation mit den anderen Häu-
sern kann ich Ihnen dazu gerne eine schriftliche Antwort
nachreichen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518303700

Damit sind wir am Ende der angemeldeten Zusatzfra-

gen zu den hierzu eingereichten Fragen. Ich bedanke
mich bei der Parlamentarischen Staatssekretärin.

Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes-
kanzlers. Zur Beantwortung steht der Staatsminister Rolf
Schwanitz zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 5 des Kollegen von Klaeden auf:
Was wurde im Bundeskanzleramt aufgrund der Unterrich-

tung des Bundeskanzlers, Gerhard Schröder, am 16. August
2001 anlässlich seiner Sommerreise durch die neuen Bundes-
länder in Eisenhüttenstadt über das Phänomen der unerlaubten
Einreise in das Schengen-Gebiet mittels erschlichener Sicht-
vermerke – Touristenvisa – zum Zwecke der Arbeitsaufnahme
hauptsächlich in Spanien und Portugal als ein besonderes Phä-
nomen der Einschleusung von Ausländern veranlasst?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518303800

Herr von Klaeden, ich beantworte Ihre Frage wie

folgt: Nach den Unterlagen des Bundeskanzleramtes
fand keine spezielle Unterrichtung des Bundeskanzlers
statt. Der Bundeskanzler traf anlässlich seiner Sommer-
reise 2001 unter anderem auch mit BGS-Beamten in
Eisenhüttenstadt zu einem Gespräch zusammen. Das
Gespräch fand nach den Unterlagen während eines
Rundgangs auf der BGS-Liegenschaft statt. Es war öf-
fentlich, im Beisein zahlreicher Journalisten. Ausweis-
lich der Unterlagen berichtete der BGS über eine Viel-
zahl von Themen, auch über beamtenrechtliche Fragen
und über die Aufgaben am Standort Oder-Grenze. Von
einer Unterrichtung des Bundeskanzlers kann daher
nicht gesprochen werden.


(Hellmut Königshaus [FDP]: Was?)

Dies wäre angesichts des Formats der Sommerreise auch
unüblich gewesen.

Nach dem Redekonzept des zuständigen BGS-Beam-
ten wurde der Bundeskanzler unter anderem über das
Lagebild an der deutsch-polnischen Grenze und die Ge-
genmaßnahmen des BGS informiert. Kurz erwähnt
wurde dabei auch die Zunahme von illegalen Grenzüber-
tritten mittels gefälschter Visa und durch Erschleichen
von Visa. Es war aber ausweislich der Unterlagen in kei-
ner Weise von der deutschen Visapolitik, geschweige
denn von der deutschen Auslandsvertretung in der
Ukraine die Rede. Auch ukrainische Staatsbürger wur-
den ausweislich des Vortragsentwurfs nicht angespro-
chen.

Für das Bundeskanzleramt bestand mit Blick auf den
Vortrag und die Ressortzuständigkeit keinerlei Veranlas-
sung, tätig zu werden. Die Notwendigkeit wurde auch
deshalb nicht gesehen, weil die BGS-Beamten insbeson-
dere die Erfolge ihrer polizeilichen Arbeit präsentierten.
Von mangelndem Rückhalt durch die zuständigen Res-
sorts war nicht die Rede. Ganz im Gegenteil: Man hatte
den Eindruck, dass die zuständigen Behörden die Pro-

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(C (D leme, die sicherlich vorhanden sind, kennen und im riff haben. Zusatzfrage, Herr Kollege von Klaeden. Ich fasse also zusammen, Herr Schwanitz: Der Bun eskanzler ist über diese neue Kriminalitätsform – so hat s der Zeuge im Untersuchungsausschuss ausgesagt – er Schleusung mittels erschlichener Sichtvermerke, die egendierte Schleusung, informiert worden. Sie meinen, as sei keine Unterrichtung gewesen. Ich kann die Diffeenzierung zwischen einer Information und einer Unterichtung ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, aber lassen ir es dabei. Er ist informiert worden und hat danach ichts veranlasst. Herr von Klaeden, ich will gern auf den Unterschied ingehen. Auch die Zeugenaussage, die im Untersuhungsausschuss abgegeben worden ist und die damit ffentlich vorliegt, hat deutlich gemacht, dass selbst der amals dort berichtende Beamte aus seiner Erinnerung der Vorgang liegt mehrere Jahre zurück – nicht mehr em Wortlaut gemäß darstellen konnte, was dort berichet worden ist. Das geht anderen Teilnehmern an dieser eranstaltung natürlich ähnlich, (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Die Abteilung hat Gedächtnislücken!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518303900
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1518304000
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518304100

ber es gibt klare Signale. Das Kanzleramt verfügt über
in Redekonzept – ich habe es hier und bin gerne bereit,
hnen im Anschluss an diese Frage eine Kopie dieses
onzeptes zu überlassen – des vortragenden BGS-Be-
mten. Das Konzept hat einen Umfang von ungefähr
wei Seiten. In diesem Konzept sind zu diesen angespro-
henen Visamissbrauchsvorgängen zwei Sätze enthalten.
s sind keine Hinweise, wie ich das bereits in meiner
ntwort ausgeführt habe, bezogen auf Staatsbürger der
kraine enthalten.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1518304200

Das hat ja niemand behauptet.


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518304300

Dazu, denke ich, ermittelt aber vor allen Dingen der
ntersuchungsausschuss.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Eben gerade nicht!)


or dem Hintergrund vermute ich – –


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1518304400

Das ist falsch.


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518304500

Entschuldigung, in Ihrer Frage wird speziell auf

hänomene aufmerksam gemacht, die schon einen






(A) )



(B) )


Staatsminister Rolf Schwanitz

klaren Sachzusammenhang mit diesem Thema deutlich
machen.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Wo steht das Wort „Ukraine“?)



Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1518304600

Spanien und Portugal sind genannt.

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518304700

Man kann das in der Tat nicht eine Unterrichtung des

Bundeskanzlers nennen. Es sind zwei Sätze auf zwei
Seiten und, was ich bei dieser Gelegenheit auch darstel-
len möchte, es ist in dieser Antwort ausdrücklich – übri-
gens auch in dem Redekonzept – auf die beim BGS ein-
geleiteten Ermittlungsverfahren verwiesen worden,
sodass in den zwei Sätzen klar wurde, dass das kein Vor-
gang ist, der nicht in Bearbeitung ist, sondern ein Vor-
gang, dem der BGS nachgeht.

Im Übrigen – das habe ich in meiner Antwort bereits
dargestellt – hat die Reisestation, um die es dort konkret
geht, unter zeitlich eingeschränkten Bedingungen statt-
gefunden; sie wurde kurzfristig, am Vortag, zeitlich um-
disponiert. Der Gesamtvorgang entsprach – ich erwähne
das deswegen ausführlich, weil zwischenzeitlich Zei-
tungsmeldungen erschienen sind, in denen ein anderer
Ablauf dargestellt worden ist – nicht in vollem Umfang
der ursprünglichen Planung. Er musste umgeplant wer-
den und war somit zeitlich reduziert. Man kann davon
ausgehen, dass über den Umfang der zwei Sätze aus dem
Redekonzept hinaus mit Sicherheit nichts angesprochen
wurde.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518304800

Zweite Zusatzfrage.

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1518304900

Ich fasse noch einmal zusammen: Er ist unterrichtet

worden und hat nichts veranlasst.

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518305000

Nein, er ist nicht unterrichtet worden, Herr von

Klaeden.

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1518305100

Er ist informiert worden und hat nichts veranlasst. Sie

waren nicht in der Lage, den Unterschied zwischen „in-
formiert werden“ und „unterrichten“ zu erläutern, ob-
wohl Sie das gesagt haben.

Meine Frage ist jetzt: Welchen Nutzen haben eigent-
lich solche Sommerreisen, wenn der Bundeskanzler auf
Probleme und Phänomene hingewiesen wird und den Sa-
chen dann nicht nachgegangen wird? Ist das eine PR-
Maßnahme?


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Eine Lustreise!)


Der „Spiegel“ hat über eine Expedition in ein fremdes
Land berichtet. Die Äußerung „Besorg mir mal ne Fla-
sche Bier“ auf dieser Sommerreise ist auch legendär ge-

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(C (D orden. Gibt es noch andere Früchte, die aus dieser ommerreise resultieren, außer diesen bemerkensweren Mitteilungen? (Ute Kumpf [SPD]: Etwas mehr Respekt vor dem Amt, Herr von Klaeden!)



Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518305200

Herr von Klaeden, ich habe ausdrücklich in meiner
ntwort darauf hingewiesen, dass es keinen Termin in
isenhüttenstadt gab, bei dem der Bundeskanzler eine
pezielle Unterrichtung zu diesen Phänomenen erfahren
at. Ich habe Ihnen deutlich gemacht, dass es eine um-
angreiche zweiseitige Rededisposition gibt, in der auf
ieses neue Phänomen mit zwei Sätzen ohne Bezug auf
ie Ukraine – das ist nachlesbar – eingegangen worden
st, und dass dieser Termin in Abweichung von der ur-
prünglichen Planung auch noch zeitlich begrenzt war.
on einer Unterrichtung des Bundeskanzlers kann man
icht sprechen.
Für mich stellt sich die Frage, inwieweit ich mich auf

hre polemischen Kommentare zu dieser Reise einlassen
oll.
Sie können davon ausgehen, dass der Bundeskanzler

enau wie seine Amtsvorgänger selbstverständlich auch
ie Möglichkeit von Vor-Ort-Terminen nutzt. Ein wichti-
es Anliegen dieser Sommerreise – ich habe sie in enge-
em Sinne mit vorbereitet; deswegen will ich ausdrück-
ich darauf hinweisen – war die Würdigung der
egionen und der Leistungen der Menschen vor Ort.
as hat übrigens auch die Resonanz auf diese Reise ge-
eigt. Die Begegnungen mit dem Bundeskanzler, bei de-
en es vor allen Dingen um die Würdigung und Aus-
eichnung der Menschen in den Regionen ging, waren
ehr positiv und durch Herzlichkeit geprägt.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518305300

Herr Kollege Grindel.


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1518305400

Herr Staatsminister, Sie haben selber an dieser Reise

eilgenommen. Der Zeuge hat uns im Ausschuss gesagt,
ass der Besuch eineinhalb Stunden gedauert hat. Ich
öchte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen,
ass es zwar lange zurückliegt – vier Jahre, das ist zu-
reffend –, dass es aber in Bezug auf die Information des
undeskanzlers über das schwere Zerwürfnis zwischen
en Ministern Fischer und Schily wegen des Fischer-Er-
asses nur um ein Jahr geht. Er wusste, dass der Bundes-
nnenminister die Sorge hatte, dass diese Erlasslage zu
uständen führt, wie sie ihm dann in Frankfurt/Oder
orgestellt worden sind.
Meine Frage: Hätte vor dem Hintergrund der Ausei-

andersetzung zwischen den Ministern Fischer und
chily die Information in Frankfurt/Oder den Bundes-
anzler nicht sofort dazu bewegen müssen, nachzufra-
en, ob sich insofern die Befürchtungen des Ministers
chily realisiert haben und man diese Angelegenheit
vor allen Dingen die Erlasslage – näher betrachten
uss?






(A) )



(B) )



Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518305500

Herr Kollege Grindel, aus der Kenntnis der beiden

Sätze aus dem Redekonzept, die ich bereits erwähnt
habe, kann ich dies klar verneinen. Die Erlasslage wurde
nicht erwähnt.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518305600

Herr Kollege Königshaus.

Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1518305700

Herr Staatsminister, ist es richtig, dass auch Staatsse-

kretär Körper anwesend war und dass er zu diesem Zeit-
punkt über alle Probleme, die vom BKA, vom BGS und
von anderen Seiten im Zusammenhang mit legendierter
Schleusung – insbesondere im Zusammenhang mit dem
Fischer-Erlass, wie wir ihn jetzt nennen sollen, und den
Vorgängererlassen vom Herbst 1999 – berichtet wurden,
informiert war? Sollen wir aus Ihrer Antwort wirklich
den Schluss ziehen, dass die Anwesenheit des Staatssek-
retärs aus dem Innenministerium nicht zur Folge hatte,
dass er, wenn dieses Thema angesprochen wurde, von
sich aus den Bundeskanzler auf die Problemlage hinge-
wiesen hat?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518305800

Der Kollege Körper hat an diesem Termin nicht teil-

genommen. Ich weiß nicht, woher diese Information
stammt.


(Hellmut Königshaus [FDP]: Das wurde im Ausschuss so berichtet!)


Diese Information ist falsch.
Ohnehin wird bei der Zeugenaussage deutlich – das

ist kein Vorwurf –, dass es nach einem so langen Zeit-
raum in der Tat schwierig ist, die Dauer und die einzel-
nen Abläufe dieses Ereignisses hundertprozentig exakt
aus dem Gedächtnis zu reproduzieren. Das begann – be-
zogen auf die Zeugenaussage im Untersuchungsaus-
schuss – auch bei anderen Fragen, insbesondere bei den
großen Spannbreiten, was die Dauer dieses Termins be-
trifft. Deswegen entziehen sich die nachfolgenden Fra-
gen, die Sie damit verbunden haben, der Möglichkeit der
Beantwortung.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518305900

Frau Kollegin Kofler.

Dr. Bärbel Kofler (SPD):
Rede ID: ID1518306000

Herr Staatsminister, sind Sie nicht auch der Meinung,

dass diese Fragen – auch in ihrer Polemik – besser im
Visa-Untersuchungsausschuss aufgehoben wären, statt
sie im Plenum zu stellen?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518306100

Das sehe ich genauso. Unabhängig davon hat das

Kanzleramt, wenn nach einem konkreten Reisetermin
gefragt wird, die Verpflichtung, hier zu antworten. Dem
bin ich nachgekommen.

Ich will in diesem Zusammenhang noch einmal beto-
nen – Kollege Grindel fragte ausdrücklich danach –,

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(C (D ass es dabei bleibt, dass der Bundeskanzler erstmals im usammenhang mit dem Kölner Schleuserprozess enntnis von den konkreten Problemen im Zusammenang mit der Visaerteilungspraxis an einigen Auslandsertretungen erlangt hat. (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das fällt Ihnen aber spät ein!)


aran ändert dieser Termin nichts. Aber auch das ist,
enke ich, im Untersuchungsausschuss intensiv bespro-
hen worden. Dazu gibt es außerdem entsprechende Un-
erlagen, über die der Untersuchungsausschuss verfügt.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518306200

Herr Kollege Binninger.


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1518306300

Herr Staatsminister, entscheidend ist ja nicht, ob es

ich um eine Unterrichtung, eine Information oder eine
enntnisnahme, wie Sie es versucht haben darzustellen,
ehandelt hat. Entscheidend ist vielmehr, dass der Bun-
eskanzler – das haben Sie nicht bestritten; das hat auch
er Zeuge in der letzten Woche im Untersuchungsaus-
chuss gesagt – seit 2001 über ein neues Kriminalitäts-
hänomen informiert war. Er wusste also Bescheid; das
st entscheidend. Wenn Sie ständig auf das Redekonzept
it angeblich nur zwei Sätzen zu dieser Problematik ab-
eben, dann möchte ich nur darauf hinweisen: Der
euge hat nach meiner Erinnerung im Untersuchungs-
usschuss sinngemäß gesagt, der Termin mit dem Kanz-
er sei über insgesamt 90 Minuten gegangen. Es war also
usreichend Zeit, dieses Thema anzusprechen.
Meine Frage an Sie lautet: Der Bundeskanzler, der

ehört hat und informiert war, dass es hier ein neues Kri-
inalitätsphänomen mit illegalen Schleusungen über die
eutschen Grenzen in den Schengen-Raum gibt, wird ja
on einem großen Tross begleitet, dem Sie selber mögli-
herweise bei diesem Termin angehört haben. Ist nie-
and in diesem Tross dafür zuständig, bestimmte The-
enfelder, die an den Kanzler herangetragen werden,
itzuzeichnen, nachzuberichten und nachzubereiten?
ar jemand in diesem Tross dabei, der für die Themen
Sicherheit“, „BGS“ und „Kriminalität“ zuständig war,
nd, wenn ja, hat der Betreffende mitgezeichnet und
achberichtet?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518306400

Auf allen Reisen, die der Bundeskanzler unternimmt,

ind selbstverständlich Mitarbeiter dabei, die Probleme
ufnehmen, so sie denn in entsprechender Quantität und
ualität vorgetragen werden. Diesen Problemen wird
davon können Sie ausgehen – intensiv nachgegangen.
Ihre Frage ist für mich allerdings Anlass, die Vorstel-

ung auszuräumen, es habe sich dabei um einen 90-mi-
ütigen Unterrichtungstermin oder Ähnliches gehan-
elt. Dem war nicht so. Der Termin hat insgesamt etwa
5 Minuten gedauert. Er ist geändert worden. Es hat
eine Unterrichtung des Bundeskanzlers an Bord eines
atrouillenbootes oder in einem geschlossenen Raum
egeben. Vielmehr ist dieser Termin aufgrund der






(A) )



(B) )


Staatsminister Rolf Schwanitz

Umstellungen in der Vormittagsdisposition, der Abläufe
der Termine, auf 45 Minuten und auf einen Rundgang
des Bundeskanzlers in Begleitung der BGS-Beamten am
Standort reduziert worden. Natürlich wurden dabei bei
Kontrollen und anderen Tätigkeiten beschlagnahmte Ge-
genstände in Augenschein genommen. Während dieses
Rundgangs hat es einen mündlichen Vortrag gegeben.

Das ist ein zeitlich wesentlich eingeschränkteres For-
mat als das, was Sie gerade beschrieben haben.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Der Zeuge hat es gesagt!)


In dem vorhin von mir angesprochenen Redekonzept,
das für den vollständigen Termin ausgelegt war, finden
sich zur Beschreibung des Gesamtvorgangs nur die
Worte „Erschleichen von Visa nach Deutschland“. Das
ist übrigens ausdrücklich mit dem Hinweis verbunden,
dass bereits Ermittlungsverfahren eingeleitet sind.

Noch zwei Sätze: Ich glaube nicht, dass man vor die-
sem Hintergrund – Sie können das alles nachlesen, ich
bin gern bereit, Ihnen meine Unterlagen zur Verfügung
zu stellen; ich hatte das ja schon ausgeführt – das kon-
struieren kann, was in Ihrer Frage angelegt ist,


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Meine Frage war, ob jemand für diesen Bereich zuständig war!)


nämlich dem Bundeskanzler zu unterstellen, er habe be-
reits im Sommer 2001 eine vollständige Unterrichtung
über dieses Phänomen erhalten und er habe es unterlas-
sen, entsprechende Aktivitäten infolge dieser Unterrich-
tung auszulösen. Ich sage ausdrücklich: Eine solche Un-
terrichtung hat nicht stattgefunden. Ich finde, es wäre
einfach auch ein Akt der Redlichkeit, das einmal zur
Kenntnis zu nehmen.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Herr Präsident, mit Verlaub, ich habe gefragt, ob zu diesem Tross jemand gehörte, der für den Bereich Sicherheit verantwortlich ist! Diese Frage wurde nicht beantwortet!)


– Das habe ich beantwortet.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518306500

Unsere Geschäftsordnung sieht vor, dass jeder fragen

kann, was er will. Andererseits kann auch jeder antwor-
ten, was er will.

Herr Kollege Kauder, bitte.

Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/
CSU):

Herr Staatsminister, auch wenn ich um die Gefahr
weiß, dass jeder antworten kann, was er will, erlaube ich
mir, eine Frage zu stellen. Es gibt einen Vertrag zur Be-
kämpfung der organisierten Kriminalität, des Menschen-
handels und der Schleusertätigkeit auf UN-Ebene aus
dem Jahr 2000. Dieser Vertrag ist von 147 Staaten der
Welt unterzeichnet worden, von Deutschland bisher
noch nicht. Ist dieser Vertrag einmal Gegenstand eines
Gesprächs in der Regierung gewesen? Ist Ihnen bewusst,

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(C (D ass in diesem Vertragswerk – diesen Donnerstag wird m Bundestag darüber debattiert – kein Wort von „in ubio pro libertate“ steht? Vielmehr gilt dort das Prinzip in dubio pro securitate“, was mehr Kontrollen an den renzen bedeutet. Ist Ihnen auch bekannt, dass die rage, ob eine Lockerung der Visapolitik die Schleuserätigkeit begünstigt, in diesem Vertragswerk überhaupt icht angesprochen wird, da man das bei einem Konrolldelikt als selbstverständlich unterstellen kann? Kollege Kauder, ich kann nicht erkennen, dass diese eitreichende Frage noch in einem Sachzusammenhang u der eingereichten Frage steht. (Ute Kumpf [SPD]: Wir sind hier nicht im Ausschuss, Herr Kauder! – Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD]: Keinerlei Zusammenhang!)

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518306600


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518306700

Herr Kollege Hartmann, bitte.


Michael Hartmann (SPD):
Rede ID: ID1518306800

Herr Staatsminister, können Sie uns etwas darüber sa-

en, ob der BGS bei diesem – wie Sie überzeugend dar-
elegt haben –


(Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)

echt kurzen Rundgang und bei dieser kurzen Unterrich-
ung nicht nur dargestellt hat, welche Probleme es gibt,
ondern auch, was er tut, um diese Probleme zu lösen,
nd welche Erfolge er dabei erzielt hat? Können Sie uns
twas darüber sagen, ob die Frage „Erlasse/Visapolitik“
m Gespräch mit dem BGS zumindest gestreift wurde?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518306900

Ich will ausdrücklich sagen – das habe ich schon in
einer Antwort auf die eingereichte Frage zum Aus-
ruck gebracht –, dass die Visapolitik nicht Gegenstand
es Redekonzepts gewesen ist. Die Erfolge des BGS ha-
en in diesem Gespräch eine ganz große Rolle gespielt.
abei ist natürlich nicht nur die Lage im Bereich der
eutsch-polnischen Grenze zum damaligen Zeitpunkt
argestellt worden, sondern auch, welche Ermittlungs-
rfolge, welche Kontrollerfolge der Bundesgrenzschutz
n diesem Bereich zu verzeichnen hat.
Wenn die Opposition an dieser Stelle unbedingt eine

ewisse kritische Distanz zur Regierung pflegen möchte:
s gab eine Reihe von unmittelbar Beteiligten an diesem
ermin, beispielsweise Journalisten, die darüber im An-
chluss öffentlich berichteten. Ich habe hier einen Arti-
el vom 20. August 2001 aus der „Welt“, in dem über
iesen Termin berichtet worden ist. Darin ist über diese
rage „Erlasse/Visapolitik“ ebenfalls kein einziges Wort
u finden.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518307000

Herr Kollege Scheuer, bitte.






(A) )



(B) )



Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1518307100

Herr Staatsminister, auch wenn der Kollege Hartmann

gesagt hat, dass Ihre Ausführungen überzeugend waren
– wir sehen das anders –, will ich einen weiteren Versuch
starten, für Klarheit zu sorgen – ich greife die Frage des
Kollegen Binninger auf –: Wer in dieser Delegation war
für den Themenblock Sicherheit zuständig? Waren Sie
dies vielleicht?


(Ute Kumpf [SPD]: Natürlich wurde der Bundeskanzler abgesichert durch seine Bodyguards!)



Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518307200

Was meinen Sie mit „Sicherheit“?


Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1518307300

Wer war für die Nachbereitung der Themen, die mit

Sicherheit zu tun haben, zuständig?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518307400

Dieser Termin ist mit den zuständigen Behörden, ins-

besondere mit dem Bundesgrenzschutz, selbstverständ-
lich eng abgestimmt worden. Das hat auch zur Konse-
quenz gehabt – daran erkennen Sie die sorgfältige
Vorbereitung –,


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Nein, die Nachbereitung ist entscheidend, nicht die Vorbereitung!)


dass das Redekonzept des vortragenden BGS-Beamten
dem Kanzleramt auch in schriftlicher Form zur Verfü-
gung gestellt worden ist.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Seit wann?)

So gehört sich das auch bei anderen Kanzlerterminen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518307500

Eine Zusatzfrage, Herr Kollege Kretschmer.


Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1518307600

He
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1518307700
Wer war dafür zuständig – war wo-
möglich kein zuständiger Mitarbeiter dabei? –, diesen
Themenblock im Nachhinein zu bearbeiten und zu eruie-
ren: „Was ist da Sache?“? Wer war das? Waren Sie es?
War es jemand anders? Gab es niemanden? Warum ist
das untergegangen?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1518307800

Selbstverständlich sind bei jedem Kanzlertermin

mehrere Mitarbeiter, Beamte aus dem Bundeskanzleramt
anwesend. Wenn die Berichterstattung von der Art ge-
wesen wäre, dass es eine spezielle Unterrichtung des
Bundeskanzlers zu den von Ihnen in der Frage angespro-
chenen Sachverhalten und Phänomenen gegeben hätte,
dann wäre dem auch nachgegangen worden.

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(C (D Weitere Zusatzfragen gibt es nicht. – Wir schließen iesen Geschäftsbereich mit einem Dank an den Staatsinister. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums der Justiz. Die Frage 6 des Kollegen üttner wird schriftlich beantwortet. Das war auch für die Frage 7 angekündigt, hat sich ber durch Anwesenheit des Kollegen Kretschmer offenundig erledigt. Wir kommen also zum Geschäftsbereich es Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Zur eantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär erd Andres zur Verfügung. Ich rufe die Frage 7 des Kollegen Michael retschmer auf: Inwieweit sind die Vorschläge des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, zur Eindämmung des Tanktourismus mithilfe von Tankzuschüssen einer öffentlich-rechtlichen Stiftung mit Europarecht vereinbar? G Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kol ege, nach Ansicht der Spezialisten, die das so genannte tiftungsmodell erarbeitet haben, vermeidet es unter anerem die Kollision mit solchen europarechtlichen Reelungen, die dem lange Zeit diskutierten italienischen odell entgegenstehen. Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, Sie wenden sich kurz vor der ahl einer sehr sensiblen Frage zu, die Sie über Jahre icht gelöst haben. Das nährt den Verdacht, dass es sich ier um Wahlkampf handelt. Ich möchte deswegen ganz onkret fragen: Mit wem in der Europäischen Kommision ist dieses Modell besprochen worden? Anders foruliert: Ist es richtig, dass es über diesen Vorschlag eine Abstimmung mit der europäischen Ebene gab? G Es ist ein Vorschlag, den Bundesminister Clement ntwickelt hat. Wir haben von Fachleuten prüfen lassen, nwieweit der Vorschlag in bestimmten Bereichen mit uropäischem Recht übereinstimmt. Sie hatten die Frage gestellt, inwieweit die Vorschläge m Zusammenhang mit einer öffentlich-rechtlichen Stifung mit dem Europarecht vereinbar sind. Das ist entprechend geklärt worden. Die europarechtlichen Fraen, die bei dem italienischen Modell eine Rolle spielen, tellen sich beim Stiftungsmodell nicht. Weitere Zusatzfrage. )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518307900
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518308000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518308100
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1518308200
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518308300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518308400





(B) )



Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1518308500

Es geht nicht um das italienische Modell, sondern um

den Vorschlag des Bundeswirtschaftsministers. Für uns
stellt sich die Frage, ob das, was Sie vorgeschlagen ha-
ben, rechtlich überhaupt durchsetzbar ist. Deswegen
möchte ich wissen, welche konkreten Schritte zur Um-
setzung seit der öffentlichen Ankündigung bereits unter-
nommen wurden.

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518308600


Nach unserer Auffassung vermeidet das Modell mit
der Stiftung eine Reihe von Hemmnissen steuerrechtli-
cher, kartellrechtlicher und wettbewerbsrechtlicher
Art. Zur Umsetzung und Durchsetzung dieses Modells
sind natürlich entsprechende Initiativen, insbesondere
des Finanzministeriums und des Justizministeriums, not-
wendig.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518308700

Herr Kollege Scheuer.

Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1518308800

Her
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1518308900
Straßen, Modell zur Eindämmung
von Tanktourismus usw. Wenn auf dem Gebiet fünf
Jahre nichts passiert und vom Bundeswirtschaftsminister
alles abgeblockt wird, ist schon die Frage, warum man
damit ein paar Wochen vor einer möglichen Neuwahl
kommt. Es ist ja grundsätzlich zu begrüßen, aber die
Frage ist eben: Wie ist der Zeitplan für die Umsetzung
des Modells? Was haben Sie da in petto? Ist das schon
mit dem Bundesfinanzministerium abgesprochen? Da
hört man ja auch andere Stimmen. Wie wird der Zeitplan
für die nächsten Schritte sein, auch um einige Punkte des
Modells, die sicherlich noch offen sind, mit der europäi-
schen Ebene abzustimmen?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518309000


Es ist ganz wichtig – das will ich zunächst einmal
unterstreichen –, dass der Bundeswirtschaftsminister in
Furth im Wald war, dort gesprochen hat und sich mit den
Problemen der Region auseinander gesetzt hat.


(Dr. Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Wenn es nur Ankündigungen sind, nützt es der Region nicht!)


Wir alle wissen – Sie wahrscheinlich auch –, dass der
Tanktourismus ein Problem ist, das insbesondere die
Grenzregionen quält. Deswegen hat man sich mit der
Frage auseinander gesetzt, wie man mit diesem Problem
umgehen kann.

Eine Möglichkeit wäre gewesen, sich sozusagen dem
anzuschließen, was die Italiener schon über viele Jahre
praktizieren. Das ging aber aus europarechtlichen Grün-
den nicht. Der Bundeswirtschaftsminister hat prüfen las-
sen, ob es andere Modelle und Möglichkeiten gibt. Diese
Modelle und Möglichkeiten müssen mit anderen Res-
sorts noch abgestimmt werden. Wir sind in diesem Ab-

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(C (D timmungsprozess, sodass ich Ihnen zu dem konkreten eitplan nichts sagen kann. Herr Kollege Hofbauer. Herr Staatssekretär, diese schöne Grenzstadt Furth im ald liegt in meinem Wahlkreis. (Gerd Andres, Parl. Staatssekretär: Das ist sehr gut!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518309100
Klaus Hofbauer (CSU):
Rede ID: ID1518309200

ch bin dankbar – das sage ich ohne Umschweife –, dass
in Minister in diese Region kommt und sich mit ent-
prechenden Themen beschäftigt. Der Herr Minister hat
ber nicht nur gesprochen, sondern er hat auch sehr viel
ersprochen. Wir müssen feststellen, dass viele dieser
ersprechungen in den letzten Jahren nicht gehalten
urden. Zum Tanktourismus hat er unter anderem klar
nd deutlich gesagt: Es kommt eine Lösung und es
ommt notfalls auch eine nationale Lösung. Wie kann
olch eine nationale Lösung aussehen, die der Herr
inister in Furth im Wald versprochen hat?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518309300

Ich kann es Ihnen nicht sagen, weil ich in Furth im
ald nicht dabei war. Sie haben ja nicht gefragt, was in
urth im Wald alles gesagt wurde. Wenn Sie aber die
edien verfolgen, dann wissen Sie, dass die Frage des
anktourismus in der Tat ein Problem ist, und zwar nicht
ur in Furth im Wald. Das Problem haben wir auch in
nderen Regionen.


(Dr. Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Das haben Sie immer abgestritten!)


eshalb muss man sich mit der Frage auseinander set-
en, ob es irgendwelche Möglichkeiten gibt, wie man
iesem Tanktourismus Einhalt gebieten kann.


(Dr. Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Sie veräppeln doch die Leute! Das haben Sie immer abgestritten!)


as ist anhand von mehreren Modellen geprüft worden;
as habe ich hier schon dreimal gesagt. Ich kann es
erne wiederholen. Ich erläutere Ihnen auch gerne das
tiftungsmodell und die europarechtlichen Vorteile, die
s hat. Andere Modelle sind nämlich aus steuer-, kartell-
nd beihilferechtlichen Gründen in Europa nicht mög-
ich.
Ich habe schon in der Antwort auf die Frage des Kol-

egen, der sich eben so ereifert hat und der vor Ihnen
itzt, gesagt, dass wir in den Ressorts entsprechende Ge-
präche führen. Der Vorschlag, den Minister Clement
emacht hat, ist ein Vorschlag seinerseits. Er ist auch
ntsprechend untermauert worden. Man muss schauen,
ie das Ganze weitergeht. Dazu ist eine entsprechende
lärung innerhalb der Ressorts notwendig.


(Dr. Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Armselige Antwort!)


(A)







(A) )



(B) )



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518309400

Herr Kollege Vogel.


Volkmar Uwe Vogel (CDU):
Rede ID: ID1518309500

Herr Staatssekretär, können Sie mir ganz kurz die

Eckdaten des eben vorgeschlagenen Stiftungsmodells er-
klären?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518309600


Das kann ich gerne tun. Man gründet eine Stiftung.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518309700

Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass für die

Fragestunde insgesamt zwei Stunden vorgesehen sind.

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518309800


Herr Präsident, das Schöne ist auch, dass diese Frage
mit der eigentlichen Frage nichts mehr zu tun hat.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518309900

Sie haben es nur leichtsinnigerweise gerade selber an-

geboten.

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518310000


Ja, ich habe es angeboten. – Also, man gründet eine
Stiftung.


(Volkmar Uwe Vogel [CDU/CSU]: Herr Staatssekretär, Sie haben eben auch gesagt, dass Sie gerne bereit sind, die Eckdaten zu erläutern!)


– Ich mache das gerne. Der Präsident hat ja nur darauf
hingewiesen, dass für die Fragestunde nur zwei Stunden
zur Verfügung stehen.

Man gründet also eine Stiftung. Diese Stiftung ge-
währt in Grenzregionen ansässigen Privatpersonen
Tankzuschüsse, wenn sie auf unnötige Tankfahrten in
preiswertere Nachbarländer verzichten. Der Bürger fährt
zu einer Tankstelle im deutschen Grenzgebiet, legt eine
Chipkarte vor, die er zuvor erhalten hat, und zahlt einen
Preis, der in etwa dem Kraftstoffpreis des Nachbarlandes
entspricht. Die Alternative, eine direkte Auszahlung
durch den Bund vornehmen zu lassen, wie das beispiels-
weise in Italien geschieht, ist in Deutschland keine Op-
tion, denn dann würde man ja mit direkten staatlichen
Zahlungen Bürger fördern, was die Gefahr in sich birgt,
gegen beihilferechtliche Regelungen der EU zu versto-
ßen. Das italienische Modell ist auch aus steuerrechtli-
chen Gründen nicht möglich; das habe ich eben schon
einmal dargestellt.

Über die Frage, wie das mit einer solchen Stiftung
funktioniert, wer, wie und wo beteiligt sein muss, um das
sozusagen wasserdicht zu machen, gibt es eine Reihe
von Vorstellungen. Über diese Vorstellungen ist es aller-
dings noch nicht zu einer Abstimmung innerhalb der
Bundesregierung gekommen. Dazu sind entsprechende
Prozesse notwendig, die noch im Gange sind.

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(C (D Herr Kollege Spahn. Herr Staatssekretär, wenn man den Vorschlag so hört, öchte man meinen, man sollte einfach etwas in der teuerpolitik tun, denn dadurch könnte das Ganze draatisch vereinfacht werden. (Gerd Andres, Parl. Staatssekretär: Mit dem Bierdeckel!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518310100
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1518310200

Unabhängig davon möchte ich fragen, ob es denn
chon Gespräche mit dem Bundesfinanzministerium und
em Bundesjustizministerium gegeben hat, wenn nicht,
ann die stattfinden sollen und ob wir damit noch vor
er Sommerpause oder in der Sommerpause rechnen
önnen.
G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518310300

Es hat schon Gespräche gegeben.


(Lachen bei der CDU/CSU)

Das ist doch eine klare Antwort. Wenn nicht – –

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518310400

Sie wollen das doch nicht zurückholen!
G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518310500

Nein, will ich nicht.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518310600

Dann lassen wir das so stehen.
Ich rufe die Frage 8 des Kollegen Uwe Schummer

uf:
Mit welcher Begründung widerspricht der Staatssekretär

im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Georg-
Wilhelm Adamowitsch, den Vorgaben des Gesetzgebers
– Quelle: Rede bei der Mitgliederversammlung des Kurato-
riums der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung am 6. April
2005, www.kwb-berufsbildung.de – für eine verstärkte Stu-
fenausbildung zugunsten des nachgeordneten Anrechnungs-
modells?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518310700

Herr Kollege Schummer, Herr Staatssekretär
damowitsch hat sich nicht gegen gestufte Ausbil-
ungsgänge ausgesprochen. Gestufte Ausbildungsgänge
tellen gerade für praktisch begabte Jugendliche ein gu-
es Angebot für einen Einstieg in eine Berufsausbildung
ar. Herr Staatssekretär Adamowitsch hat vielmehr auf
ie Problematik hingewiesen, dass die ausbildende Wirt-
chaft in vielen Fällen keinen Bedarf an formaler Stufen-
usbildung hat und bei mangelnder Alternative eher auf
ie Ausbildung verzichten würde. Das Berufsbildungs-
esetz schreibt vor, dass bei der Erarbeitung einer Aus-
ildungsordnung zu prüfen ist, ob Stufenausbildung oder
nrechnungsmodell sinnvoll und möglich sind. Beide
lternativen werden vom Gesetzgeber als gleichwertig
nerkannt.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Gerd Andres

Um die Ziele des Ausbildungspaktes und die Auffor-

derung des Bundestages aus dem Entschließungsantrag
der Fraktionen der SPD, der CDU/CSU und des Bünd-
nisses 90/Die Grünen zum Gesetzentwurf der Bundesre-
gierung „Entwurf eines Gesetzes zur Reform der berufli-
chen Bildung“ zu erfüllen, ist es daher erforderlich, je
nach Beruf und Branche zusammen mit den Sozialpart-
nern nach der besten Lösung für die Neuordnung oder
Modernisierung eines Ausbildungsberufes zu suchen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518310800

Zusatzfragen.


Uwe Schummer (CDU):
Rede ID: ID1518310900

Nach dem Redemanuskript von Herrn Staatssekretär

Adamowitsch, das mir vorliegt, wird der Vertrag über
die dreijährige Ausbildung, die formal als Stufenausbil-
dung angesehen wird, als potenziell ausbildungshem-
mend bezeichnet. Nun stellt die Stufenausbildung ja
auch eine Alternative – die aufgewertet werden sollte –
zur normalen dreijährigen Ausbildung mit einer obliga-
torischen Zwischenprüfung dar. Hält die Bundesregie-
rung denn generell Verträge über dreijährige Ausbildun-
gen für ausbildungshemmend?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518311000


Nein.


Uwe Schummer (CDU):
Rede ID: ID1518311100

Ist denn der Auftrag, den wir hier im Deutschen Bun-

destag gemeinsam in einer Resolution beschlossen
haben, nämlich dass der Hauptausschuss des Berufsbil-
dungsinstitutes in Bonn alle vorhandenen 360 Berufs-
bilder dahin gehend überprüft, ob sie stufenweise orga-
nisiert werden können, umgesetzt worden und, wenn ja,
in welchem Zeitrahmen werden Ergebnisse von Ihnen
präsentiert werden können?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518311200


Der Auftrag wird Zug um Zug erledigt. Sie wissen,
dass wir unterschiedlich an der Modernisierung von
Ausbildungsordnungen arbeiten. Hier sind auch die So-
zialpartner gefordert. Überall da, wo eine Modernisie-
rung erfolgt, wird diese Frage geprüft. Wir können das
nicht für alle über 300 Ausbildungsordnungen gleichzei-
tig angehen, sondern arbeiten das für jede Ausbildungs-
ordnung einzeln ab.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518311300

Ich rufe die Frage 9 der Kollegin Gesine Lötzsch auf:

Trifft es zu – „Märkische Allgemeine“ vom 17. Juni 2005 –,
dass nach Auswertung der Einkommens- und Verbrauchs-
stichprobe im Herbst dieses Jahres eine Absenkung des
Arbeitslosengeldes II möglich wäre, und wird die Bundesre-
gierung von dieser Möglichkeit Gebrauch machen?

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(C (D G Liebe Frau Abgeordnete Dr. Lötzsch, die für die egelsatzbemessung notwendigen Daten zum gesamten rivaten Verbrauch der Einkommensund Verbrauchstichprobe 2003 werden laut Statistischem Bundesamt oraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2005 vorlieen. Erst nach Auswertung dieser Daten wird sich zeien, ob und gegebenenfalls welche Änderungen sich ereben können. Dies gilt insbesondere für die Frage, ob nd gegebenenfalls welche Veränderungen bei den Reelleistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch rforderlich werden. Zusatzfragen, bitte schön. Vielen Dank, Herr Präsident! – Vielen Dank, Herr taatssekretär. Es ist ja, denke ich, in der Öffentlichkeit icht unbekannt, dass wir als PDS von Anfang an die artz-IV-Gesetze scharf kritisiert haben und insbesonere scharfe Kritik an der Tatsache geübt haben, dass der ahlbetrag des Arbeitslosengeldes II im Osten 14 Euro iedriger ist als im Westen. Wenn man jetzt die Diskusion der letzten Tage verfolgt hat, hat man den Eindruck, ass niemand in diesem Hause die unterschiedlichen Reelsätze beschlossen hat. In Talkshows äußern sich Mitlieder der Bundesregierung und auch Mitglieder des undesrates dahin gehend, dass es dafür keine Begrünung gäbe. Nun haben wir alle der Presse entnehmen önnen, dass Mitglieder von SPD, CDU und Grünen der uffassung sind, das Arbeitslosengeld II Ost solle an das rbeitslosengeld II West angeglichen werden. Wenn das o wäre, wäre das sehr schön. Ich möchte ganz konkret wissen: Planen die Bundes egierung oder auch die Fraktionen – Sie gehören als taatssekretär ja auch der Fraktion an –, dem Bundestag inen entsprechenden Gesetzentwurf noch vor der Somerpause bzw. in absehbarer Zeit zuzuleiten? G Die Frage, ob das noch vor der Sommerpause ge chieht, kann ich mit Nein beantworten. Je nachdem wie ie „absehbare Zeit“ definieren, kann ich auch diese rage mit Nein beantworten. Wir müssen einmal darüber eden, was Sie darunter verstehen. Das könnten Sie jetzt in einer zweiten Zusatzfrage erdeutlichen, Frau Kollegin. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, hnen ist sicherlich aus Briefen und Gesprächen bekannt, ass es für Menschen, die mit dem Arbeitslosengeld II uskommen müssen, sehr schwierig ist, ihren Lebensunerhalt zu bestreiten. Daher möchte ich gerne wissen, ob ie der Auffassung sind, dass es Ihnen noch in diesem ahr gelingen wird, dem Parlament einen Gesetzentwurf Dr. Gesine Lötzsch zuzuleiten, der ein einheitliches Arbeitslosengeld II in Ost und West vorsieht, und darüber eine Beschlussfassung herbeizuführen. G Die Bundesregierung hat die unterschiedlichen Regelsätze im SGB II für Ost und West nach der Einkommensund Verbrauchsstatistik früherer Jahre festgesetzt. Dies lag auch dem Gesetzgebungsund Vermittlungsverfahren zugrunde, im Rahmen derer die großen Volksparteien diese Ecksätze gemeinsam beschlossen haben. Ich möchte noch einmal ausdrücklich betonen, dass diese Regelung mit sehr breiter Mehrheit im Deutschen Bundestag beschlossen worden ist und von einer großen Mehrheit für richtig gehalten wurde. Wir haben immer gesagt, dass wir die Regelsätze neu festlegen, wenn die Auswertung der neuen Einkommensund Verbrauchsstatistik ergibt, dass es hier Veränderungen gegeben hat. Nun haben Sie sicherlich registriert, dass die Vorbereitungen für den Wahlkampf in diesem Lande bereits angelaufen sind; die Parteien positionieren sich schon entsprechend. Ob er allerdings stattfindet, weiß man gegenwärtig noch nicht. Heute hat der für Hartz IV zuständige Ombudsrat getagt und einen Zwischenbericht veröffentlicht. In diesem Zwischenbericht empfiehlt der Ombudsrat, zu prüfen, ob diese Sätze angepasst werden können. Da es bisher immer die Position der Bundesregierung war, sowohl den Empfehlungen des Ombudsrates zu folgen als auch Veränderungen in der Einkommensund Verbrauchsstatistik zu berücksichtigen, würde ich vermuten, dass es noch in diesem Jahr zu einer Anpassung kommen könnte. Das hängt aber davon ab, ob es Neuwahlen gibt und wie diese ausgehen. Daher kann ich Ihre letzte Frage, ob das noch in diesem Jahr stattfinden wird, nicht verbindlich beantworten. Frau Kollegin Pau. Herr Staatssekretär, wie Sie schon zutreffend bemerk ten, weiß in diesem Hause keiner, ob es in diesem Jahr Neuwahlen gibt. Insofern interessiert mich, ob die derzeitige Bundesregierung bereit ist, in der Zeit – mag sie nun länger oder kürzer sein –, in der sie noch die Verantwortung hat, hier eine Korrektur vorzunehmen. Immerhin haben Mitglieder der Bundesregierung quer durch beide Regierungsparteien in den letzten vier Wochen den Wählerinnen und Wählern eine Angleichung versprochen. Sie wollen doch sicherlich dem Eindruck entgegentreten, dass es nur Wahlkampfgetöse ist und dass die Versprechen am Tag nach der Wahl wieder kassiert werden. G Mir ist nicht bekannt, dass die Bundesregierung eine Angleichung versprochen hat. Da wissen Sie mehr als ich. I P W b w s h n e „ „ a m d n k n t e c F S c m I I d e m u w (C (D (Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos]: Mitglieder der Bundesregierung!)

Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518311400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518311500
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
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Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518311700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
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Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1518311900




(A) )


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Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518312000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518312100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1518312200
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518312300

ch kann Ihnen nur sagen, dass die Bundesregierung in
erson des Wirtschafts- und Arbeitsministers erklärt hat:
enn die Auswertung der Einkommens- und Ver-
rauchsstatistik andere Tatsachen zutage fördern würde,
ürde man sicherlich anpassen. Das ist mein Kenntnis-
tand.
Im Übrigen verweise ich auf die Antwort, die ich vor-

in auf die Frage der Kollegin Lötzsch gegeben habe,
ämlich dass ich nicht in der Lage bin, zu erklären, dass
s die Veränderungen noch vor der Sommerpause oder in
absehbarer Zeit“ geben wird, da ich nicht weiß, wie sie
absehbare Zeit“ definiert.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518312400

Ich rufe die Frage 10 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch

uf:
Wie viele Arbeitslosengeld-II-Empfänger werden nach

Schätzungen der Bundesregierung in diesem Jahr ihre Woh-
nung wechseln müssen?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518312500

Frau Lötzsch, der Bundesregierung liegen die Daten,

ie für die Beantwortung der Frage erforderlich wären,
icht vor. Die Bewilligung von Leistungen für Unter-
unft und Heizung fällt in die Zuständigkeit der kommu-
alen Träger. Die Aufsicht wird insoweit von den obers-
en Landesbehörden ausgeübt.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518312600

Zusatzfrage.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1518312700

Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär,

rst einmal möchte ich eine persönliche Bemerkung ma-
hen. Da Sie mich in Ihrer Antwort auf meine erste
rage als „liebe Kollegin“ bezeichnet haben, möchte ich
ie darum bitten, meinen Nachnamen richtig auszuspre-
hen, nämlich mit langem ö. Danke schön.

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518312800

Ich bitte um Verzeihung. Das tue ich gerne.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1518312900

Das ist gut.
Jetzt zur Frage: Sie haben gesagt, Ihnen lägen keine

nformationen vor, es werde Sie aber sehr beschäftigen,
nformationen zu bekommen. Welche Aktivitäten hat
enn die Bundesregierung unternommen, um aus den
inzelnen Bundesländern und von den einzelnen Kom-
unen Informationen darüber zu bekommen, welche
nd wie viele Arbeitslosengeld-II-Empfänger höchst-
ahrscheinlich umziehen müssen?






(A) )



(B) )


Ge
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518313000

Keine.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518313100

Eine weitere Zusatzfrage.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1518313200

Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär,

auch wenn Sie keine Bemühungen unternommen haben,
um Informationen zu bekommen, gehe ich doch davon
aus, dass sich die Bundesregierung zumindest Gedanken
über die Auswirkungen eines Gesetzes macht, das sie
hier in den Deutschen Bundestag eingebracht und in der
vom Vermittlungsausschuss veränderten Form mit be-
schlossen hat. Sieht die Bundesregierung die Gefahr,
dass aufgrund des hohen Wohnungsleerstandes in Ost-
deutschland und aufgrund der fehlenden Wohnungen in
Westdeutschland mehr Arbeitslosengeld-II-Empfänger
in den neuen Ländern umziehen müssen bzw. von Kom-
munen oder Ländern zum Umzug gedrängt werden, als
es in den alten Bundesländern der Fall ist?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1518313300


Sehr verehrte, liebe Frau Kollegin Dr. Lötzsch, ich
bilde mir ein, mich insbesondere mit den Gesetzen aus-
zukennen, die mein Ressort in dieses Haus einbringt. Ich
habe schon darauf hingewiesen, dass nach der im Gesetz
enthaltenen Aufteilung für die Frage der Unterkunfts-
und Heizkosten die kommunale Seite zuständig ist. Im
Gesetz steht, wie Sie sicherlich wissen, eine Verord-
nungsermächtigung für den Bund, die angemessenen
Mietkosten und ähnliche Fragen per Verordnung regeln
zu können. Davon hat der Bund bisher ganz absichtlich
Abstand genommen, weil man bei der neuen Konstruk-
tion des SGB II und den dort geregelten Zuständigkeiten
nach unserem Verständnis sehr genau darauf achten
muss, dass man in Bereiche, die der kommunalen Selbst-
verwaltung obliegen und für die ausschließlich und aus-
drücklich die Kommunen zuständig sind – dies habe ich
bereits zu beantworten versucht –, nicht hineinregiert.


(Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)


Zum dritten Teil Ihrer Frage: Ich glaube nicht, dass
besonders viele Menschen in den neuen Bundesländern
umziehen müssen, weil dort so viel Leerstand zu ver-
zeichnen ist. Dies hat mit dem Leerstand zunächst ein-
mal gar nichts zu tun. Vielmehr hat es etwas damit zu
tun, ob man der Meinung ist, dass Menschen, die Leis-
tungen nach dem SGB II beziehen, überwiegend in an-
gemessenem Wohnraum wohnen oder nicht. Diese Frage
muss man erst einmal definieren; dann muss man sagen,
was man an Kosten für Wohnraum pro Person, für die
Bedarfsgemeinschaft, beispielsweise für eine mehrköp-
fige Familie, und Ähnliches zugrunde legt. Hier gibt es
unterschiedliche Aussagen, wie Sie wissen. Das muss
man sich im Einzelnen anschauen. Aber ich habe eben
schon die Antwort gegeben, dass wir dem gegenwärtig
nicht nachgehen, weil wir nicht der Auffassung sind,

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(C (D ass es ein so großes Massenphänomen ist, dass man teuernd eingreifen müsste. Es handelt sich um eine Zutändigkeit der Kommunen; daher müssen sich die bersten Landesbehörden damit auseinander setzen. Keine Nachfragen. – Die Frage 11 soll schriftlich be ntwortet werden. – Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Zur eantwortung steht die Parlamentarische Staatssekretäin Marion Caspers-Merk zur Verfügung. Ich rufe die Frage 12 des Kollegen Jens Spahn auf: Trifft es zu, dass der Projektleiter für das Modellprojekt zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger ausgeschieden ist, und, wenn ja, was waren die Gründe hierfür? M Herr Präsident! Herr Kollege Spahn, Sie fragen nach em Modellprojekt heroingestützte Behandlung Opiatbhängiger, das wir derzeit in sieben Städten auf ausrücklichen Wunsch der Städte und der beteiligten Läner durchführen. Zutreffend ist, dass die Person des rojektleiters gewechselt hat. Der Wechsel liegt aber beeits einige Zeit zurück. Der bisherige Leiter des Modellrojekts hat das Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforchung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf um 30. September 2003 auf eigenen Wunsch verlassen, m neue berufliche Perspektiven wahrnehmen zu könen. Wir haben über diesen Personalwechsel damals uch die beteiligten Städte und Länder informiert. Die hohe wissenschaftliche Qualität dieser klinischen tudie, die nach einem festgelegten Prüfplan durchgeührt wird – es gibt einen wissenschaftlichen Beirat und iele weitere Beteiligte –, ist durch den Wechsel in der ührung in keinster Weise beeinträchtigt worden. Bitte schön, Ihre Nachfrage. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. – Da ich weder uf kommunaler noch auf Landesebene tätig bin, war ir diese Information so noch nicht zugänglich. Ich öchte fragen, ob tatsächlich ausschließlich der Wunsch ach einem beruflichen Wechsel des Studienleiters oder b nicht auch persönliches Fehlverhalten und Vorwürfe, ie erhoben wurden, zu diesem Wechsel geführt haben. M Der Beteiligte, Herr Professor Kraus, hat uns in einem rief vom 4. September 2003 darüber informiert, dass er efragt worden sei, ob er sich als Staatssekretär beim Seator für Wissenschaft in Berlin bewerben wolle. Er hat ns mitgeteilt, dass er einen Wechsel möchte und desalb von seinen Aufgaben als Studienleiter entbunden erden möchte. Erst im Nachgang zu dieser Bewerbung m ein öffentliches Amt wurden in der Öffentlichkeit Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk Vorwürfe laut – es ging dabei um Ereignisse, die weit zurücklagen –, er solle für pharmazeutische Unternehmen Studien, die nicht deklariert worden sind, erarbeitet haben. Das geschah aber zu einem Zeitpunkt, zu dem schon klar war, dass er sein Amt niederlegt, und zu dem die Nachfolgeregelung schon längst getroffen worden war. Zweite Nachfrage, bitte. Auf die Nachfolge möchte ich kurz eingehen. Wie ist der Nachfolger gefunden worden? Wer ist es und ist sichergestellt, dass er nicht auch ein Stück weit ähnlich voreingenommen ist wie der vorherige Projektleiter, der schon vor Beendigung dieser Studie in Interviews den möglichen Ausgang, dass nämlich am Ende Heroin auf Rezept zu erhalten ist, dargestellt hat? Ist sichergestellt, dass der neue Projektleiter nicht so voreingenommen ist? M Zunächst einmal weiß ich nicht, auf welche Äußerung Sie sich beziehen. Wir jedenfalls haben festgelegt, dass es eine klinische Arzneimittelstudie mit einem offenen Ausgang sein wird. Wir werden dann prüfen, ob die Abgabe von Heroin in klinischer Form in speziell ausgewiesenen Studienzentren unter hohen Sicherheitsauflagen dazu führt, dass die Zahl der Drogentodesfälle zurückgeht und dass diejenigen, die behandelt werden, eine größere Überlebenschance haben. Ich glaube, wir sind uns alle darin einig, dass es angesichts von 120 000 Heroinabhängigen in Deutschland oberstes Ziel sein muss, den Ausstieg aus der Sucht zu ermöglichen, das Überleben zu sichern und alle Maßnahmen zu ergreifen, um den Gesundheitszustand zu verbessern. Ich erinnere an die in der Vergangenheit erfolgte Ausbreitung übertragbarer Krankheiten wie HIV/ Aids durch gemeinsame Nadelbenutzung. Wir haben viele Bausteine von Hilfen geschaffen. Einer dieser Bausteine ist das Modellprojekt zur kontrollierten heroingestützten Behandlung. Auch der neue Leiter kommt vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Er ist ein ausgewiesener Suchtforscher. Ich habe ausdrücklich darum gebeten, dass sich die Studienleiter mit öffentlichen Aussagen zurückhalten, solange die Studie läuft. Wenn eine Studie abgeschlossen ist, hat jeder Wissenschaftler das Recht, die Ergebnisse zu bewerten. Ich gehe davon aus – Sie werden in der Öffentlichkeit von dem neuen Leiter nichts gehört haben, was gegenteiliger Art wäre –, dass er sich an diese Verabredung hält. Ich will an dieser Stelle sagen: Ob die Vorwürfe, die in der Öffentlichkeit gegen Herrn Professor Kraus erhoben wurden, zutreffen oder nicht, ist nicht klar. Es handelte sich um anonyme Anschuldigungen. Wir beide wissen: Wer im Rampenlicht steht, muss damit rechnen, dass er anonymen Vorwürfen ausgesetzt ist. Ob die zutreffen oder nicht, muss dann seitens der Staatsanwalt s a f s l w f w B l S g S u w s P w S o T h p e d S z e t 2 z d n r F d w O M B s e (C (D chaft geklärt werden. Dieses Verfahren ist noch nicht bgeschlossen. Insofern kann ich nur sagen: Ich bin sehr roh, dass für die Bereiche, in denen wir eine Schnitttelle hatten, schon mit seiner Bewerbung der Studieneiterwechsel klar war. Dass die Studie völlig problemlos eitergeführt wurde, sehen Sie daran, dass sie in der Öfentlichkeit seit dem 4. September 2003 nie ein Thema ar. Dann kommen wir zur Frage 13 des Kollegen Spahn: Welche Ergebnisse hat die erste Zwischenauswertung nach Beendigung des ersten Studienjahres bei der heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger geliefert? M Sie haben gefragt, ob uns schon erste Ergebnisse vor iegen. Ich führe dazu aus: Die erste Phase der klinischen tudie wurde prüfplangemäß Ende Dezember 2004 abeschlossen. Es handelt sich dabei um eine klinische tudie mit 1 000 Probanden. Ich möchte Ihnen erklären, m welche Auswertungsdichte es dabei genau geht. Es erden über 250 000 so genannte Case Report Forms ertellt. Es muss täglich über den Gesundheitszustand der robanden und über Strukturveränderungen berichtet erden. Es muss geklärt werden, ob die Abgabe des toffs oder der Beikonsum reduziert werden können und b die Leute bereit sind, in eine abstinenzorientierte herapie oder in Methadonprogramme zu wechseln. Die 250 000 Files sind noch nicht ausgewertet. Des alb kann ich Ihnen auch noch keine Zwischenergebnisse räsentieren. Wir rechnen damit, dass die Zwischenrgebnisse zwischen August und Oktober vorgelegt weren. Zunächst einmal werden sie mit den betroffenen tädten diskutiert und anschließend der Öffentlichkeit ugänglich gemacht. Nachfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, Sie hatten in der Antwort auf ine Kleine Anfrage, die meine Fraktion im Juli des letzen Jahres gestellt hat, die Ergebnisse für den Sommer 005 – nun kann man, wenn man mag, den Sommer bis um Oktober ausdehnen – in Aussicht gestellt. Ich hoffe, ass die Ergebnisse bald vorliegen. Dennoch möchte ich och eine Frage stellen: Wie bewertet die Bundesregieung den Umstand, dass die Bundesärztekammer bereits achgremien zur Erarbeitung von Richtlinien – zuminest ist meines Wissens dazu Ende März eingeladen orden – zur Behandlung von Heroinabhängigen durch riginalstoffabgabe einlädt, bevor das entsprechende odellprojekt abgeschlossen ist? M Ich halte das für ein sehr seriöses Vorgehen. Sie wis en, dass die Bundesärztekammer in das Studiendesign inbezogen war und dass die Studie wissenschaftlich Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk begleitet wird. Niemand kann ein Interesse daran haben, dass ein Zeitverzug aufgrund der relativ spät erfolgten Beantragung entsteht. Ein solcher Zeitverzug hätte zur Folge, dass wir die Gruppe, die sich jetzt zum Ausstieg bereit erklärt hat und bereit ist, in Methadonund anderen Programmen weiterzumachen, verlieren würden. Die vorbereitenden Arbeiten müssen unabhängig davon, ob später ein Antrag gestellt wird oder nicht, geleistet werden. Wir wollen nicht in die Situation kommen, dass ein Teil der Studienteilnehmer wieder auf „Straßenheroin“ umsteigt. Das kann niemand politisch verantworten. Insofern müssen wir dafür sorgen, dass alles rechtzeitig vorbereitet ist. Zu dem Zeitpunkt, an dem die Auswertung vorliegt, wird politisch zu entscheiden sein, ob ein Antrag gestellt wird oder nicht. Ihre zweite Nachfrage. Kurz nachgefragt: Sie glauben also nicht, dass auf grund der Tatsache, dass sich die Bundesärztekammer und andere möglicherweise Betroffene schon auf eine Originalstoffabgabe einstellen und diese vorbereiten, in gewisser Weise ein Präjudiz geschaffen wird? M Herr Kollege Spahn, da es sich um eine klinische Arzneimittelstudie handelt und ich weiß, dass das ein Thema ist, das eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit genießt, möchte ich, dass damit sehr sorgfältig umgegangen wird. Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, dass es bei den betroffenen Städten zu Unsicherheit kommt. Natürlich gibt es vorab die Kommunikation mit den Städten. Ich kenne die Zwischenberichte aus Karlsruhe und Bonn. Beide sprechen von einer hohen Haltequote, das heißt, niemand steigt vorher aus dem Modellprogramm aus; das ist ein Erfolg. Daneben ist eine deutliche Verbesserung des Gesundheitszustands der Gruppe zu verzeichnen. Diese Schilderungen liegen uns vor, dabei handelt es sich aber nicht um eine wissenschaftliche Auswertung einer Arzneimittelstudie. Diese positiven Zwischenmeldungen führen dazu, dass man sich Gedanken über vorbereitende Maßnahmen macht, damit man auf jeden Fall auf der sicheren Seite ist. Diese Maßnahmen werden getroffen, aber die Entscheidung darüber, ob und, wenn ja, in welcher Form es weitergehen wird, wird erst getroffen, wenn validierte Ergebnisse vorliegen. Die Fragen 14 und 15 werden schriftlich beantwortet. Wir kommen dann zum Geschäftsbereich des Bun desministeriums für Verkehr, Bauund Wohnungswesen. Zur Beantwortung der Fragen steht die Parlamentarische Staatssekretärin Iris Gleicke zur Verfügung. U m d g c t k n B e s e v s M a m i d w h M B s b (C (D Ich rufe zunächst die Frage 16 des Kollegen Volkmar we Vogel auf: Bis wann wird die Bundesregierung die dritte Teilfinanzierungsvereinbarung zum Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung – unter anderem Streckenabschnitt Gera–Gößnitz – unterzeichnen, damit sichergestellt ist, dass die dringend erforderliche Bahninfrastruktur – besonders im Bereich der DB Station & Service – rechtzeitig zum Beginn der Bundesgartenschau 2007 zur Verfügung steht? I Sehr geehrter Herr Kollege Vogel, der Bund wird die ritte Teilfinanzierungsvereinbarung zum Ausbau der so enannten Mitte-Deutschland-Verbindung – Ausbaustreke Paderborn–Chemnitz – voraussichtlich in den nächsen Tagen unterzeichnen. Ihre Nachfrage. Vielen Dank, Herr Präsident, und vielen Dank für Ihre onkrete Antwort. – In diesem Zusammenhang habe ich ur noch eine Nachfrage: Die Zeit, die bis zur UGA 2007 für die notwendigen Maßnahmen, die jetzt ntlang der Bahnstrecke erforderlich sind, zur Verfügung teht, ist ja recht knapp bemessen. Ist für den Fall, dass s bei der Unterzeichnung der dritten Teilfinanzierungsereinbarung doch noch zu Verzögerungen kommen ollte, damit zu rechnen, dass die Bundesregierung die ittel für einzelne, konkret notwendige Maßnahmen uch vorab freigeben wird? I Kollege Vogel, der Antrag auf Entsperrung der Mittel st gestellt. Sobald das BMF diese Mittel entsperrt, wird ie Teilfinanzierungsvereinbarung unterschrieben. Das urde auf der Fachebene bereits geklärt. Ich erwarte daer keine Verzögerungen, auch nicht hinsichtlich des aßnahmenbündels, das im Zusammenhang mit der undesgartenschau abzuarbeiten ist. Ich bin sehr zuverichtlich, dass wir das bis zu diesem Termin erledigt haen werden. Vielen Dank. Dann kommen wir zur Frage 17 des Kollegen Vogel: Wird die Bundesregierung nach Maßgabe des Gesprächs am 10. Mai 2005 – unter anderem mit thüringischen Abgeordneten der Fraktion der SPD – die Fixierung eines Sondertitels für die Finanzierung der Planungen vornehmen sowie dafür Sorge tragen, dass die DB Netz AG für die Straßenüberführung Landstraße L 1358 über die Sachsenmagistrale in Gößnitz die notwendigen technischen Parameter bis zum 30. Juni 2005 mitteilt und die notwendige Planungsvereinbarung gemäß den §§ 3 und 12 Nr. 1 des Eisenbahnkreuzungsgesetzes bis zum 30. Juni 2005 vorlegt? Ir Lieber Kollege Vogel, die DB Netz AG erhält die Pla nungsmittel über eine Planungskostenpauschale, die nach Auffassung des Bundes grundsätzlich auskömmlich ist. Die DB Netz AG verausgabt diese Planungsmittel allerdings nach Maßgabe eigener unternehmerischer Prioritätensetzung. Bei der Straßenüberführung der Landstraße L 1358 über die so genannte Sachsenmagistrale in Gößnitz handelt es sich um eine Straßenbrücke im Zuge einer im Eigentum des Landes Thüringen stehenden Straße. Ein Zusammenhang zu den vom Bund geförderten Investitionen in die Sachsenmagistrale ist nicht erkennbar. Sofern der Straßenbaulastträger, das Land Thüringen, eine Erneuerung der Brücke vornehmen möchte, ist nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz eine Kreuzungsvereinbarung mit der DB AG zu schließen. Frau Staatssekretärin, die heutige diesbezügliche Fra gestunde hätten wir uns zwar sparen können, wenn der von mir vorgeschlagene Besprechungstermin – entweder in Ihrem Hause oder an einem anderen Ort – hätte stattfinden können. Aber ich möchte an dieser Stelle noch eine Nachfrage zu den notwendigen Finanzierungen einer Planungsvereinbarung stellen, die nach meinem Kenntnisstand schon vorliegt, aber natürlich noch nicht unterzeichnet ist: Stehen Sie in Kontakt mit der Deutschen Bahn AG und empfehlen Sie ihr, diese Planungsvereinbarung zu unterzeichnen und die ihr, wie Sie eben geschildert haben, pauschal zur Verfügung stehenden Mittel dafür einzusetzen? I Herr Kollege Vogel, Sie wissen, dass ich insbesondere den Kolleginnen und Kollegen der Opposition gerne Gesprächstermine einräume. An dieser Stelle ist es uns nicht gelungen, einen passenden Termin zu finden. Aber ich freue mich immer, Sie in der Fragestunde zu treffen. (Volkmar Uwe Vogel [CDU/CSU]: Ich freue mich auch!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518313400
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1518313500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518313600
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1518313700
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1518313800




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518313900
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1518314000
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1518314100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518314200
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1518314300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518314400
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1518314500
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1518314600




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518314700
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1518314800
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1518314900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518315000
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1518315100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518315200
Volkmar Uwe Vogel (CDU):
Rede ID: ID1518315300
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1518315400
Volkmar Uwe Vogel (CDU):
Rede ID: ID1518315500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518315600




(A) )


(B) )

Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1518315700
Volkmar Uwe Vogel (CDU):
Rede ID: ID1518315800
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1518315900

Nun zu der Vereinbarung: Dem Land Thüringen ge-
hört eine sehr marode Stahlbrücke; wir beide kennen das
Bauwerk. Bei der Sanierung handelt es sich um eine Lan-
desstraßenmaßnahme. Da die Brücke über eine Bahnstre-
cke führt, kann das Land Thüringen hier auf die Bahn zu-
rückgreifen und mit ihr eine Vereinbarung schließen nach
dem Motto: Ihr seid schon vor Ort und baut, also könnt
ihr das mit übernehmen. Natürlich kann der Freistaat
Thüringen die Sanierung auch selbst übernehmen.

Ich sehe mich außerstande, hier eine Weisung zu er-
teilen. Sie wissen, dass das nicht funktionieren würde.
Ich kann nur empfehlen, noch einmal mit Minister
Trautvetter zu sprechen und darauf hinzuwirken, hier
möglichst schnell einen Weg zu finden, damit diese alte
und verschlissene Brücke ordentlich saniert wird.

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1)

(C (D Ihre zweite Nachfrage, bitte schön. An diesem Weg arbeite ich mittlerweile schon drei ahre. Einerseits versuche ich, diese Angelegenheit auch it meinen Möglichkeiten hier im Plenum voranzubrinen. Andererseits – hier muss ich Ihnen widersprechen, rau Staatssekretärin; deshalb geht auch meine Frage in iese Richtung – ist es natürlich so, dass an das Brückenauwerk Bedingungen, die vonseiten der Bahn vorgegeen werden, und Angaben, die vonseiten der Bahn geacht werden müssen, geknüpft sind: in Bezug auf inen Mittelpfeiler, der nicht mehr vorhanden sein darf, nd in Bezug auf die entweder vorübergehende oder auerhafte Umsetzung eines Stellwerkes. Zwischen den achleuten auf beiden Seiten ist daher einvernehmlich ereinbart worden, dass eine Planungsvereinbarung erorderlich ist, um diese notwendigen Anpassungen vorehmen zu können. Meine Frage lautet ganz einfach, ob dann die notwen igen finanziellen Mittel auch vonseiten der Bundesreierung mit zur Verfügung gestellt werden, gegebenenalls auch zusätzlich zu den pauschalen Mitteln, die der ahn zur Verfügung stehen. I Ich will noch einmal sehr deutlich sagen: Die Bahn ekommt Planungsmittel in pauschaler Höhe und kann ie selber bei konkreten Projekten und Maßnahmen einetzen. Hier handelt es sich aber um eine Maßnahme der traßenbauverwaltung des Freistaates Thüringen; es ist lso keine Bahnmaßnahme. Es ist völlig klar, dass, wenn ich Straße und Schiene kreuzen, bestimmte Kriterien inzuhalten sind, was Sicherheit und Technik angeht. as bedeutet, dass für einen solchen Ersatzbau für eine orhandene Kreuzung selbstverständlich eine Kreuungsvereinbarung zu treffen ist; dort werden die technichen Kriterien festgelegt. Hier hat der Freistaat Thürinen zusammen mit der Bahn zu handeln und das dann uch schriftlich zu fixieren. Die gesetzlichen Grundlagen in der Bundesrepublik eutschland dazu sind allgemein bekannt. Es ist auch icht das erste Mal, dass ein Bundesland eine Straßenrücke, die über eine Bahnschiene führt, in eigener Verntwortung erneuern muss – das ist eine geübte Praxis. nsofern bin ich zuversichtlich, dass dieses noch gelinen wird, auch wenn Ihr zähes Ringen mit der Regierung es Freistaates Thüringen (Volkmar Uwe Vogel [CDU/CSU]: Auch und vor allen Dingen mit der Bundesregierung!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518316000
Volkmar Uwe Vogel (CDU):
Rede ID: ID1518316100
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1518316200

a noch nicht zum Erfolg geführt hat.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518316300

Danke schön, Frau Staatssekretärin. – Die Fragen 18,

91), 20 und 21 sollen schriftlich beantwortet werden.

Die Antworten zu den Fragen 18 und 19 werden zu einem späteren
Zeitpunkt abgedruckt.






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms

Wir kommen dann zum Geschäftsbereich des Aus-

wärtigen Amtes. Zur Beantwortung steht die Staatsmi-
nisterin Kerstin Müller zur Verfügung.

Die Fragen 22 und 23 sollen ebenfalls schriftlich be-
antwortet werden.

Deswegen kommen wir zur Frage 24 der Kollegin
Petra Pau:

Sind der Bundesregierung Überlegungen der US-Regie-
rung bekannt – siehe „Süddeutsche Zeitung“ vom 16. Juni
2005 –, dem Iran eine geringfügige Anreicherung von Uran
zuzugestehen?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518316400


Der Bundesregierung sind Überlegungen der USA,
dem Iran eine geringfügige Anreicherung von Uran zu-
zugestehen, nicht bekannt. Der in Ihrer Frage angeführte
Zeitungsartikel zitiert entsprechende Mutmaßungen des
damaligen Präsidentschaftskandidaten Rafsandschani.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518316500

Eine Nachfrage, bitte.

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1518316600

Danke, Frau Staatsministerin. – Ich habe nur eine

Nachfrage: Gehe ich recht in der Annahme, dass die
Bundesregierung solche Vorhaben auch nicht unterstüt-
zen würde?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518316700


Wie gesagt, ein derartiges Zugeständnis ist uns nicht
bekannt. Die E3/EU – also Deutschland, Frankreich und
Großbritannien; mit der Unterstützung des Hohen Re-
präsentanten der EU – führen mit Iran Verhandlungen
über ein langfristiges Abkommen. Ziel ist es, für die im
Zusammenhang mit dem iranischen Nuklearprogramm
entstandenen Sorgen der internationalen Gemeinschaft
eine Lösung zu finden. Hier ist von zentraler Bedeutung
– das ist unsere Position –, ob es gelingt, vom Iran ob-
jektive Garantien zu erhalten, dass sein Nuklearpro-
gramm ausschließlich für friedliche Zwecke genutzt
werden kann. Aus Sicht der E3 der EU sind solche ob-
jektiven Garantien nur gegeben, wenn Iran auf sensitive
Nukleartechnologien des Brennstoffkreislaufes wie die
Wiederaufbereitung und die Anreicherung verzichtet.
Dieser Verhandlungsansatz der E3/EU findet breite Un-
terstützung der internationalen Gemeinschaft einschließ-
lich der USA.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1518316800

Danke schön.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518316900

Danke schön, Frau Staatsministerin.
Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi-

nisteriums des Innern. Zur Beantwortung steht die Parla-
mentarische Staatssekretärin Ute Vogt zur Verfügung.

Zunächst Frage 25 der Kollegin Petra Pau:

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(C (D Worin sieht die Bundesregierung – vergleiche Verfassungsschutzbericht 2004, Seite 159 – die Einstufung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e. V., VVN-BdA, als linksextreme Organisation begründet? U Sehr verehrte Kollegin, die Bundesregierung verweist uf ihre auch noch heute gültige Antwort zu den ragen 2 und 3 der Kleinen Anfrage – Drucksache 4/6815 – der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Frakion der PDS. Eine Nachfrage? – Frau Pau, bitte. Frau Staatssekretärin, Sie verwiesen schon darauf, ass diese Kleine Anfrage wie auch die Beantwortung nd die damit verbundene Positionierung schon einige ahre zurückliegt. Nun befinden wir uns ja immer noch m 60. Jahr der Befreiung Deutschlands vom Faschisus. Deshalb treibt mich die Frage um, warum die Bunesregierung ihre diesbezügliche Positionierung nicht eändert hat; denn sie steht aus meiner Sicht in einem diekten Gegensatz zum Umgang mit Mitgliedern des undes der Antifaschisten, VVN. Ich denke nur an die ürdigung des Ehrenpräsidenten des Internationalen uschwitz-Komitees, Kurt Julius Goldstein, durch den undeskanzler während der Feierlichkeiten einerseits nd durch den Bundespräsidenten andererseits. Dieser at Kurt Julius Goldstein vor wenigen Tagen das Bunesverdienstkreuz verliehen. Wie verträgt sich das mit er Einstufung dieses einen Vorsitzenden der VVN-BdA m Verfassungsschutzbericht als linksextrem? U Die Einschätzung bezieht sich auf die Organisation ls Ganzes. Es ist immer so, dass solche Organisationen uch Einzelmitglieder haben, die nicht in jedem Punkt ie extremistischen Tendenzen der eigenen Organisation orweisen. Zweite Nachfrage, bitte. Abgesehen von meinem Hinweis darauf, dass dieses inzelmitglied immerhin Ehrenpräsident dieser Vereiniung ist, habe ich eine weitere Frage: Womit begründet ie Bundesregierung nun auch noch die Aufnahme der ämpfer in der Résistance in den Verfassungsschutzbeicht? Wir erinnern uns: Vor einem Jahr hat der Präsident rankreichs Vertreter ebendieser Vereinigung zu den eierlichkeiten zur Landung in der Normandie nach Petra Pau Frankreich eingeladen und ihren aktiven Widerstand gegen den Faschismus gewürdigt. U Die Aufnahme in den Verfassungsschutzbericht erfolgt immer, wenn man in einer Organisation Tendenzen festmacht, an denen man erkennen kann, dass verfassungsfeindliche Bestrebungen zumindest geduldet oder auch unterstützt werden. In diesem Sinne sind die Aufnahmen begründet. Eine weitere Frage der Kollegin Lötzsch. Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Staatssekretärin, dann können Sie sicher eine Auskunft darüber erteilen, worin die verfassungsfeindlichen Bestrebungen der Kämpfer in der Résistance bestehen sollen. U Diese Auskunft müsste man in Rücksprache mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz erteilen. (Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos]: Sie können also keine Auskunft darüber geben?)

Ute Vogt (SPD):
Rede ID: ID1518317000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518317100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1518317200
Ute Vogt (SPD):
Rede ID: ID1518317300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518317400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1518317500




(A) )


(B) )

Ute Vogt (SPD):
Rede ID: ID1518317600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518317700
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1518317800
Ute Vogt (SPD):
Rede ID: ID1518317900

– Ich kann Ihnen zu dieser konkreten Frage bzw. zu den
konkreten Vorwürfen in diesem Fall zum jetzigen Zeit-
punkt keine Auskunft geben.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518318000

Vielen Dank. – Wir kommen dann zur Frage 26 des

Kollegen Günter Baumann:
Trifft es zu, dass der Bundesminister des Innern, Otto

Schily, den Arbeitsvertrag des Präsidenten der Bundeszentrale
für politische Bildung, Thomas Krüger, in einen Lebenszeit-
vertrag umwandeln wird – vergleiche Meldung der „Frankfur-
ter Allgemeinen Zeitung“ vom 17. Juni 2005, Seite 2 –, und,
wenn ja, aus welchen Gründen erfolgt diese personalpoliti-
sche Entscheidung?

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Ute Vogt (SPD):
Rede ID: ID1518318100


Lieber Herr Kollege Baumann, die Berufung des Prä-
sidenten der Bundeszentrale für politische Bildung
erfolgt üblicherweise in Form eines unbefristeten Ar-
beitsverhältnisses. Dementsprechend war auch der
Amtsvorgänger, Herr Dr. Günter Reichert, CDU, in ei-
nem unbefristeten Arbeitsverhältnis beschäftigt.

Die zeitliche Befristung und damit die Abweichung
von dieser Praxis erfolgten bei der Einstellung von Herrn
Krüger auf dessen eigenen Wunsch. Herr Krüger leitet
die Bundeszentrale für politische Bildung in hervorra-
gender Weise. Er nimmt die Aufgaben dieses parteiüber-
greifenden Amtes in vorbildlicher Weise wahr. Deshalb
soll sein Amtsverhältnis nach Ablauf dieser Befristung
im Einvernehmen mit ihm in ein unbefristetes Amtsver-
hältnis umgewandelt werden.

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(C (D Eine Nachfrage, Herr Baumann. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. Da Herr Krüger eit etwa fünf Jahren als Präsident bei diesem Amt tätig st, ergibt sich natürlich die Frage, warum gerade jetzt, a von Neuwahlen in Deutschland gesprochen wird, dieer Arbeitsvertrag verändert wird. Ut Es gibt keinen Zusammenhang mit den möglichereise anstehenden Neuwahlen; denn die Entscheidung ür die unbefristete Anstellung erfolgte durch den Miniser Anfang April, als die möglichen Neuwahlen noch irgends auf der Tagesordnung standen. Eine weitere Nachfrage, bitte. Ich habe noch eine zweite Nachfrage. Ich würde erne wissen, um was für einen Arbeitsvertrag es sich etzt handelt. Handelt es sich um ein normales Angestellenverhältnis oder um ein beamtenähnliches Verhältnis? Ut Es ist ein normales, unbefristetes Angestelltenverhält is im öffentlichen Dienst. Danke schön, Frau Staatssekretärin. Die Frage 27 des bgeordneten Koschyk wird schriftlich beantwortet. Auch die Fragen 28 bis 30 aus dem Geschäftsbereich es Bundesministeriums der Finanzen sollen schriftlich eantwortet werden. Wir sind damit am Ende der Fragestunde. Ich unterbreche die Sitzung bis 15 Uhr. Dann wird die ktuelle Stunde aufgerufen. Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN Steuerrechtliche Positionen der FDP vor dem Hintergrund von Berichten über eigene Finanztransaktionen Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort zuächst der Kollegin Christine Scheel, Bündnis 90/Die rünen. Vizepräsident Dr. Norbert Lammert (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Die Heuschrecke in Rosa! – Gegenruf des Abg. Dr. Uwe Küster [SPD]: Herr Michelbach, an das eigene Näschen fassen!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518318200
Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1518318300
Ute Vogt (SPD):
Rede ID: ID1518318400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518318500
Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1518318600
Ute Vogt (SPD):
Rede ID: ID1518318700

(Günter Baumann [CDU/CSU]: Danke!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518318800

(Unterbrechung von 14.29 bis 15.00 Uhr)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518318900




(A) )


(B) )



Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518319000

Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Herr

Michelbach ist heute ganz schön frech, aber das ist
nichts Neues. – Wir diskutieren heute darüber, wie die
FDP – so der „Spiegel“ – trickreich Schulden los wird
und Teilhabern einer parteinahen Firma hilft, Steuern zu
sparen. Das ist die Grundlage dieser Aktuellen Stunde.


(Dr. Karlheinz Guttmacher [FDP]: Donnerwetter!)


Wir wissen – das steht schon lange in den Zeitungen –,
dass sich die selbst ernannte Steuersenkungspartei durch
die Immobilien für ihre beiden Parteizentralen in Bonn
und Berlin hoch verschuldet hat und sich deshalb die
Frage stellen musste: Wen kann ich anzapfen und wen
kann ich belasten, um die Partei von den Schulden lang-
fristiger Finanzierungen zu befreien? Die FDP wollte
ihre Schulden also einerseits schultern, sie aber anderer-
seits durch die Nutzung von steuervermeidenden Ver-
lustzuweisungen zugunsten von privaten Anlegern auf
die öffentliche Hand, also den Staat, abwälzen.

Herr Dr. Solms,

(Dr. Karlheinz Guttmacher [FDP]: Ein guter Mann!)

Sie als oberster Schatzmeister der FDP wissen genau,
worum es geht. Sie haben kürzlich gesagt – ich zitiere –:

In Deutschland ist das Bemühen um Steuervermei-
dung stärker als der Sexualtrieb.

(Florian Pronold [SPD]: Dann muss die FDP jetzt aussterben!)

Ich weiß nicht, wie viel die FDP vom Sexualtrieb ver-
steht. Aber ich weiß, dass Sie offensichtlich sehr viel
von der Umfinanzierung von Parteischulden aus Immo-
bilienobjekten zum Zweck des Steuersparens verstehen.


(Peter Dreßen [SPD]: Seine Vorgänger auch schon!)


Die nicht mehr benötigte Parteizentrale wird veräu-
ßert und rückgemietet, ohne dass ein Beleg dafür vor-
liegt, wie mit den laufenden Mieteinnahmen die Finan-
zierungslasten, die sich aus den Hypotheken ergeben,
geschultert werden können. Eventuell besteht auch gar
keine Gewinnerzielungsabsicht, sondern dieses Geschäft
dient lediglich der Organisierung von Verlustzuweisun-
gen für vermögende Privatpersonen zum Zweck des
Steuersparens. Dazu sage ich nur: Eine derart prakti-
zierte Steuerpolitik bringt die Doppelmoral der Partei
der FDP zum Vorschein.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


In der Konsequenz hat sich die FDP ihrer Schulden auf
Immobilienvermögen zulasten des Staates entledigt. Die
Steuersenkungspartei hat schon immer gewusst, wie

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(C (D an einen Einkommensteuertarif so weit unterlaufen ann, dass die reale Steuerlast gegen 0 Euro tendiert. Die ozialisierung der Parteischulden war und ist das Ziel. Als Wahlprogramm wird ein milliardenschweres teuersenkungskonzept angepriesen, (Dr. Uwe Küster [SPD]: Wir schreiben die FDP ab!)

as vorrangig Subventionen zugunsten von Arbeitneh-
erschichten und kleinen Sparern streicht und auf der
taatlichen Ausgabenseite Haushaltseinsparungen vor-
gt. Wenn man sich die einzelnen Punkte anschaut,
tellt man fest, dass sich die Annahmen, was alles an
eldern in Milliardenhöhe in die Kassen hineingespült
erden soll, um die Steuersätze massiv zu senken, in
uft auflösen. Das ist Blendwerk. Man sieht, wenn man
ich die arbeitsmarktpolitischen Vorschläge anschaut,
ass Sie so daneben liegen, dass man sich schon fragen
uss: Hat diese Partei überhaupt noch ein bisschen An-
tand?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Uwe Küster [SPD]: Für Anstand ist diese Partei nicht zuständig!)


Fakt ist: Die FDP bedient sich jeglicher Steuervermei-
ungsstrategie, um nicht aus eigener Kraft Zins und Til-
ung für die beiden Parteizentralen abtragen zu müssen.
ie fordern den schlanken Staat, saugen ihn aber selbst
us. Sie fordern die Privatisierung staatlicher Aufgaben,
apfen aber den Steuerzahler an, um die eigenen maro-
en Parteifinanzen zu sanieren. Die Quintessenz ist die
ozialisierung der Verluste


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Jetzt kommen gleich die Heuschrecken! – Gegenruf des Abg. Dr. Uwe Küster [SPD]: Das sind Heuschrecken!)


nd die Privatisierung der Gewinne. Das ist die eigentli-
he Moral der FDP von heute. Da kann ich mit Blick auf
en Wahlkampf den Bürgern und Bürgerinnen nur sa-
en: Schauen Sie sich das an und entscheiden Sie sich
icht für diese Partei!
Danke.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Elke Wülfing [CDU/CSU]: Existenzangst!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518319100

Das Wort hat der Kollege Hans Michelbach für die
DU/CSU.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Hans Michelbach (CSU):
Rede ID: ID1518319200

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten
olleginnen und Kollegen! Die Beantragung dieser
ktuellen Stunde ist so etwas wie das steuerpolitische
igentor des Jahres von Rot-Grün. Sie schießen zwar im
oment sehr viele Eigentore – in dieser Woche wollen
ie noch mehrere Eigentore schießen –, aber zumindest






(A) )



(B) )


Hans Michelbach

im Bereich der Steuerpolitik ist das Ihr Eigentor des Jah-
res. Es zeigt die Zerrissenheit und Doppelzüngigkeit Ih-
rer Steuerpolitik. Sie sitzen im Glashaus und wer im
Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Frau
Scheel, das, was Sie hier gerade an Wahlkampfrhetorik
geboten haben, war eigentlich weit unter Ihrem Niveau
als Vorsitzende des Finanzausschusses.


(Elke Wülfing [CDU/CSU]: Jetzt machst du ihr auch noch ein Kompliment!)


– Ich habe das wohlgemerkt etwas positiv formuliert.
Also, von wegen trickreicher Schuldenreduzierung:

Wenn ein Steuerzahler das geltende Steuerrecht nutzt,
dann ist das natürlich legal.


(Simone Violka [SPD]: Aber moralisch verwerflich! – Peter Dreßen [SPD]: Da war nicht immer alles legal! Da gab es einen Herrn Lambsdorff!)


Legale Möglichkeiten – diese hat auch eine rot-grüne
Bundesregierung erlaubt – können natürlich von allen
genutzt werden, auch von Ihrer Konkurrenz, meine sehr
geehrten Damen und Herren von Rot-Grün, ob Ihnen das
gefällt oder nicht. Das geltende Fördergebietsgesetz
kann von allen Investoren gleichermaßen genutzt wer-
den.


(Simone Violka [SPD]: Welche Investoren sind denn da zugange?)


Mich würde auch sehr interessieren, ob der Investor,
der für die Grünen gebaut hat, nicht auch dieses Förder-
gebietsgesetz in Anspruch genommen hat.


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Hört! Hört! Wollen wir mal nachprüfen!)


Es ist immer wieder das alte Spiel in der Öffentlichkeit:
rot-grüne Gutmenschen und ach so böse Heuschrecken.
Ich halte davon gar nichts. Wenn SPD und Grüne so et-
was wahrnehmen, ist das nach Ihrer Denke in Ordnung,
wenn es von anderen wahrgenommen wird, dann stellen
Sie sie gnadenlos an den Pranger.


(Zuruf von der SPD)

– Was heißt hier „zulasten des Staates“? – Gewinne müs-
sen in diesem Staat versteuert werden – da müssen wir
Transparenz haben – und Verluste müssen angerechnet
werden.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Besteht eine Gewinnerzielungsabsicht? Das ist doch die Frage! – Gegenruf der Abg. Simone Violka [SPD]: Nein!)


So einfach ist Steuerpolitik. Sie dagegen haben immer
wieder versucht, in die Substanzbesteuerung einzugrei-
fen. Sie haben das Prinzip, dass Gewinne versteuert und
Verluste angerechnet werden, zerstört. Das ist das ei-
gentliche Problem dabei.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Uwe Küster [SPD]: Sie bieten dafür noch Flankenschutz!)


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(C (D Es ist doch sehr widersprüchlich, wenn Rot-Grün eine ache moniert, die es in siebenjähriger Verantwortung ür die Steuerund Finanzpolitik nicht geändert hat. Dies eigt doch: Auch steuerpolitisch sind die Irrungen und irrungen riesengroß – einmal so und einmal so! Sie aren es doch, die mit ihrer Mehrheit die Kapitalgesellchaften von Steuerzahlungen auf Veräußerungsgewinne efreit haben. as waren doch nicht wir. (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat das damit zu tun?)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


ie haben es versäumt, eine Steuerreform zu machen
nd ein radikal vereinfachtes Steuersystem vorzulegen.
Jetzt, vor den Neuwahlen, treibt Sie die blanke Not,

ie blanke Existenzangst; sonst würden Sie etwas Ver-
leichbares wie heute nicht veranstalten.
Jetzt vor den Neuwahlen machen Sie so etwas wie

ine Rolle rückwärts. Es ist eher ein Salto rückwärts;
enn Sie reden doppelzüngig.


(Simone Violka [SPD]: Passen Sie nur auf, dass Sie nicht demnächst wieder über einen schwarzen Koffer stolpern! Da liegen bestimmt noch ein paar rum)


uf einmal produzieren Sie eine Neidsteuer. Heute ha-
en Sie insbesondere die FDP aufs Korn genommen, ob-
ohl sie ihre Steuermöglichkeiten auf legale Weise
utzt.
Meine Damen und Herren von Rot-Grün, statt immer
ieder plumpe Ablenkungsmanöver zu starten, hätten
ie Ihre Kraft lieber darauf verwenden sollen, eine große
teuerreform – auch der Einkommen- und Unterneh-
ensteuer – in Angriff zu nehmen.


(Peter Dreßen [SPD]: Wo waren Sie die letzten vier Jahre?)


ann hätten Sie dem Standort Deutschland wirklich ge-
ient. So haben Sie aber dem Standort nicht gedient.
eshalb können Sie auch nicht wieder gewählt werden.
Der heutige Tag ist ohnehin ein Tag der steuerpoliti-

chen Trauer. Seit heute ist klar, dass Sie die Gesetze zur
erbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen und
ur Sicherung der Unternehmensnachfolge zu Grabe tra-
en. Sie wollen sie nicht weiterverfolgen. Sie haben sie
ehr oder minder verlagert.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eigentlich müssten Sie jetzt ziemlich rote Ohren kriegen!)


Warum haben Sie keine Kompromisse für ein steuer-
olitisches Signal gesucht? Warum haben Sie nicht nach
iner Möglichkeit gesucht, um die Jobgipfelvereinbarun-
en für den Standort positiv umzusetzen? Warum haben
ie so viele Versäumnisse in der Steuerpolitik zu verant-
orten? Sie haben in den letzten sieben Jahren
0 Steuergesetze auf den Weg gebracht und damit das
eutsche Steuerrecht immer weiter verwüstet.






(A) )



(B) )


Hans Michelbach

Sie haben letzten Endes keinen Grund zur Besserwis-

serei. Sie haben vielmehr Versäumnisse ohne Ende zu
verantworten. Sie sind am Ende. Danken Sie ab!


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518319300

Das Wort hat jetzt der Kollege Lothar Binding, SPD-

Fraktion.


Lothar Binding (SPD):
Rede ID: ID1518319400

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

und Herren! Hans, ich glaube, während du sonst immer
relativ fair für die kleinen und mittelständischen Unter-
nehmen sprichst, hast du ihnen heute einen großen Bä-
rendienst erwiesen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Was du hier verteidigt hast, ist eigentlich ein bisschen
unter der Würde der ehrlichen Handwerker.


Hans Michelbach (CSU):
Rede ID: ID1518319500
Ich habe das
Steuerrecht verteidigt!)

– Ja, ich weiß. Was du eigentlich verteidigt hast, ist et-
was, das wir vielleicht den Grohe-Zyklus nennen kön-
nen. Oder denken wir an die Gestaltungsmuster von
Boss, die in Metzingen die Steuern abziehen und sich
dann in der Schweiz, in Zug, ansiedeln, um die Gewinn-
ausweisung zu begrenzen.


(Zuruf von der SPD: Deshalb wollen sie 20 Prozent Mehrwertsteuer! Das muss ja finanziert werden!)


Ähnlich war es mit der Flick-Collection, die den Umweg
über die Cayman Islands suchte. Und nun die FDP.

Es hat ein Geschmäckle, wenn man eine Kommandit-
gesellschaft gründet, die die Schulden aus einer Immo-
bilie übernimmt, sie dann rückmietet, um anschließend
über die Refinanzierung durch eine Bank möglicher-
weise eine – wie soll ich mich ausdrücken? – nicht als
solche deklarierte Spende zu erhalten. Ich meine, es
würde zu einer größeren Transparenz beitragen, wenn
man dabei ehrlich vorgeht. Deshalb habe ich eine Reihe
von Fragen; denn der Kollege Solms kommt ja noch.

Meine Fragen beziehen sich auf den „Spiegel“-Arti-
kel, dessen Einzelaussagen ich noch nicht verifizieren
konnte. Denn die Quellenrecherche ist relativ schwierig.
Sie werden auch gleich erkennen, warum. Denn während
uns die FDP hier oft mit einem unmöglichen so genann-
ten Einfachsteuermodell und den Begriffen Subventions-
abbau, Transparenz und Bürokratieabbau gequält hat,
stellen wir jetzt fest, dass wir innerhalb der FDP fol-
gende Akteure finden – ich werde Herrn Solms nachher
bitten, diese Akteure so miteinander zu verknüpfen, dass
wir verstehen, ob es sich um ein korrektes, ehrliches und
staatsorientiertes Modell handelt –: Es gibt eine Fonds-
gesellschaft, die wahrscheinlich das Ziel hat, dass pri-
vate Anleger Verluste, die dort entstehen, steuerlich gel-
tend machen können; denn mit allen anderen Modellen

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(C (D äre das nicht ganz so leicht gewesen. Deren Name ist auch Namen sind für uns eine wichtige Größe; es wird a immer wieder darüber gewitzelt, dass der Begriff teuervergünstigungsabbaugesetz so lang ist –: „Liberal ermögensverwaltungs GmbH & Co. Vermögensfonds G“. Das ist nicht gerade ein kurzer Name. Dahinter erbirgt sich die Kombination aus dem Wunsch, keine erantwortung übernehmen zu müssen und Haftungsisiken zu begrenzen, sowie der Zielsetzung, ein Steuerinimierungsmodell aufzulegen. Des Weiteren gibt es einen Geschäftsführer, den FDPanager Eschweiler, der – das schreibt der „Spiegel“ – mal als Bevollmächtigter des Bundesschatzmeisters, al als Rechnungsprüfer oder im Team des parteieigeen ‚zentralen Spendenund Beitragsservices‘“ tätig ird. Das ist eine interessante Kombination im Wechselpiel einer Persönlichkeit in verschiedenen Rollen. (Simone Violka [SPD]: Es bleibt alles in der Familie!)


Interessanterweise haben sich in dieser Kapitalsam-
elstelle laut „Spiegel“ 34 Millionen Euro angesam-
elt. Die FDP haftet mit 9 Millionen Euro, Klaus Floto,
in FDP-Ortsvereinsvorsitzender und Steuerberater, mit
Million Euro und eine Gabriele Baronin von M. haftet
ür die Liberal KG mit fast 20 Millionen Euro. Sie ist au-
erdem an einer Berliner Privatbank beteiligt. Das In-
estment warf bisher, so sagen Sie laut „Spiegel“, keine
ewinne ab. Es gab keine Ausschüttungen, weil zum
eispiel auf dem neuen Grundstück des Thomas-Dehler-
auses in Berlin 32 Millionen Euro Schulden lasten.
ber die Schulden, die auf dem alten Haus lasten, spre-
he ich jetzt nicht. Die FDP weist 2003 für die
iberal KG 20 Millionen Euro Schulden aus mit dem
inweis auf „Sonderabschreibungen nach dem Förder-
ebietsgesetz“. Das ist ohnehin ein sehr kritisches Ge-
etz.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Was macht die SPD?)


Das haben wir abgeschafft; das gibt es nicht mehr.
ber leider werden wir noch acht oder neun Jahre darun-
er zu leiden haben.
Die Investments seien gleichwohl, so wird Kollege

olms zitiert, sehr „gelungen“. Das ist eine interessante
ussage. Wenn diese gelungen sind, obwohl man nur
erluste macht, fragt man sich doch – das ist das
pannende –, wie es eigentlich möglich ist, ein „gelun-
enes“ Modell auf der Basis von Verlusten zu installie-
en. Die Nachsteuerrendite sei – das ist die Antwort –
berdurchschnittlich. Nun frage ich mich, wer das ei-
entlich bezahlt hat. Hans, das waren die Handwerker,
ür die du sonst immer so kämpfst. Die Baronin und ihre
teuerpflichtigen Mitanleger können Verluste aus der
DP-KG mit Verlusten aus anderen Geschäften verrech-
en.
Nun sieht man, wie dieses Modell in volkswirtschaft-

iche Zusammenhänge eingreift und wie sehr es sich um
in Modell zur Organisation von öffentlicher Armut und
rivatem Reichtum handelt. Das halte ich für sehr be-
enklich, jedenfalls mit Blick auf die sonst so häufig






(A) )



(B) )


Lothar Binding (Heidelberg)


selbstgerechten Einlassungen der FDP an diesem Pult.
Die Zeche zahlen die anderen Steuerzahler und die öf-
fentliche Hand.

Nun – das nur als kleine Ergänzung – beklagt die FDP
die Probleme bei der Haushaltsaufstellung. Ich bitte Sie,
mir vor dem Hintergrund Ihres Verhaltens und des Ver-
haltens vieler anderer Gestaltungskünstler unserer Na-
tion zu erläutern, warum Ihre Klage begründet ist.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518319600

Das Wort hat nun der Kollege Dr. Hermann Otto

Solms, FDP-Fraktion.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518319700

Ich bedauere, dass man aufgrund eines Zeitungsarti-

kels eine Aktuelle Stunde zu diesem Thema beantragt,
ohne selbst überprüft zu haben, was bei der eigenen Ge-
schäftsstelle in Berlin geschehen ist, Frau Scheel.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da täuschen Sie sich!)


Ich will das einmal in Ruhe erklären; denn Sie machen
zwar große Worte, haben aber sichtlich keine Ahnung.

Wie ist die Sache entstanden? Ganz sachlich, Herr
Küster: Am 24. Juni 1991 ist das Fördergebietsgesetz
verabschiedet worden, und zwar mit Zustimmung der
Sozialdemokraten. Oder haben Sie dagegen gestimmt? –
Nein. Alle Parteien hatten nach dem Umzugsbeschluss
die Verpflichtung, nach Berlin zu gehen und neue Ge-
schäftsstellen aufzubauen. Alle Parteien waren dadurch
zunächst finanziell überfordert. Die Ersten, die eine neue
Geschäftsstelle gebaut haben, waren die Sozialdemokra-
ten, und zwar in Kreuzberg; das ist ja bekannt. Sie haben
natürlich Fondsmodelle entwickelt, um diese Geschäfts-
stelle aufzubauen, und Sie haben sich die steuerlichen
Abschreibungsmöglichkeiten des Fördergebietsgesetzes
zunutze gemacht.


(Zurufe von der CDU/CSU: Hört! Hört! – Peter Dreßen [SPD]: Zu dieser Zeit gab es doch bei Ihnen einen Lambsdorff und einen Möllemann!)


Die FDP konnte sich eine neue Geschäftsstelle alleine
ebenfalls nicht leisten. Wir haben eine Grundstücksge-
sellschaft in Form einer Personengesellschaft gebildet
und haben nach Mitfinanziers gesucht, die dann Eigen-
tum an der Gesellschaft, das heißt an der Immobilie, er-
worben haben. Die Immobilie gehört uns nur zu
30 Prozent und privaten Eigentümern zu 70 Prozent. Ein
völlig normaler Vorgang! So sind Tausende und Aber-
tausende neue Gebäude in Ostdeutschland und gerade in
Berlin entstanden. Hätte es das Gesetz nicht gegeben,
wäre in Berlin-Mitte noch immer eine Trümmerland-
schaft. Ein ganz einfacher, geschlossener Immobilien-
fonds! Das ist wirklich Tagesgeschäft.

Natürlich haben die beteiligten Privaten die steuerli-
chen Abschreibungsmöglichkeiten nutzen können. Die
FDP, die SPD oder die Grünen beispielsweise können

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(C (D as nicht, weil Parteien nicht Gegenstand der Besteueung sind. Was haben die Grünen gemacht? Sie haben icht, wie wir, eine Kommanditgesellschaft gebildet, ondern eine Bauherrengemeinschaft, und zwar zusamen mit einem privaten Investor. Hier ist nicht das igentum an der Gesellschaft, sondern an dem Haus geeilt. Ein Teil des Hauses gehört einem privaten Investor. arum haben Sie das gemacht? Weil auch Sie es sich icht hätten leisten können, dieses Haus selber zu bauen. (Peter Dreßen [SPD]: Wie viel Miete zahlen Sie denn da?)


Moment! – Der private Investor hat die Abschrei-
ungsmöglichkeiten des Fördergebietsgesetzes natür-
ich genutzt.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Für seinen Teil!)


Das ist doch das Gleiche!

(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir zahlen für vier Stockwerke die Zinsen ab!)


Sie haben genau das Gleiche gemacht, nur in einer an-
eren rechtlichen Konstruktion.


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, das ist nicht wahr!)


atürlich hat derjenige, dem ein Teil des Hauses gehört,
ie entsprechenden Möglichkeiten zur steuerlichen Ab-
chreibung genutzt. Sie haben im Endeffekt genau das
leiche getan. Während es bei Ihnen allerdings so ist,
ass eine Gesellschaft einen Teil des Hauses besitzt, ist
s bei uns so, dass eine Gesellschaft über einen Teil des
igentums verfügt. Ich wiederhole: Im Ergebnis ist das
ber völlig das Gleiche. Wenn man im Glashaus sitzt,
oll man nicht mit Steinen werfen.
Was ist der Hintergrund des Artikels im „Spiegel“?

etzt wird es noch interessanter. Wir sind dem Parteien-
esetz gefolgt und haben im Rechenschaftsbericht 2003
lles im Detail dargelegt; deswegen konnte der „Spie-
el“ die Beteiligungsverhältnisse genau eruieren. Was
aben die Grünen gemacht? Sie haben es vertuscht. Sie
aben ihre Immobilien in fünf Treuhandvermögen auf-
eteilt und nicht erläutert, wer hinter diesen Treuhand-
ermögen steht


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

nd welche Bauherrengemeinschaft Partner bei der
inanzierung des Baus ihrer Bundesgeschäftsstelle ist.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie meinen den Vermögensverwaltungsverein? Das ist der Bundesvorstand!)


Was haben die Sozialdemokraten gemacht? Sie haben
r Immobilienvermögen in neun verschiedenen Grund-
tücksgesellschaften verborgen und damit ebenfalls
icht dem Transparenzgebot des Parteiengesetzes ge-
ügt.


(Zuruf des Abg. Peter Dreßen [SPD])







(A) )



(B) )


Dr. Hermann Otto Solms

– Hören Sie einmal zu! Sie müssen sich das anhören. Ich
hätte diese Aktuelle Stunde an Ihrer Stelle nicht bean-
tragt.

Das Parteiengesetz schreibt in § 24 Abs. 7 eindeutig
vor, dass die Grundstücksbeteiligungen einzeln bewertet
und aufgeführt werden müssen.


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Dann muss der Bundestagspräsident einschreiten!)


– Nein, es gibt eine Übergangsvorschrift, von der die
SPD Gebrauch gemacht hat; insofern beschuldige ich sie
nicht und werfe ihr das nicht vor. Nur darf man uns nicht
vorwerfen, dass wir von dieser Übergangsvorschrift kei-
nen Gebrauch gemacht haben; denn wir haben im
Rechenschaftsbericht 2003 alles im Detail aufgeführt.


(Beifall bei der FDP)

Wir sind unseren Verpflichtungen nachgekommen. Die
Grünen haben nichts dergleichen getan.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie verwechseln da was!)


Sie haben das verborgen und Sie sind anscheinend noch
nicht einmal jetzt bereit, zuzugestehen, dass diese Bau-
herrengemeinschaft genau das gleiche Ziel wie wir mit
unserer Grundstücksgemeinschaft verfolgt.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein Vermögensverwaltungsverein! Das ist eine normale Eintragung im Grundbuch, sonst gar nichts!)


– Frau Scheel, hören Sie auf! Sie haben hier grob zuge-
langt. Jetzt müssen Sie das auch ertragen.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)

Ich weiß, dass Ihr Schatzmeister dringend darum gebe-
ten hat, diese Aktuelle Stunde nicht zu beantragen.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist überhaupt nicht wahr!)


– Bitte, ich bin besser informiert als Sie.

(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Aber Sie bestätigen das, was im „Spiegel“ steht?)

– Nein, darin sind einige Fehler.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518319800

Herr Kollege Solms, denken Sie bitte an die Zeit.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518319900

Meine Redezeit geht zu Ende.

(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Es wäre nett, wenn Sie das aufklären könnten, was im „Spiegel“ steht!)


– Ich habe Ihnen den Kern der Geschichte erklärt. Einfa-
cher kann man es nicht darstellen. Es handelt sich um
eine Kommanditgesellschaft, an der wir zu 30 Prozent
und Private zu 70 Prozent beteiligt sind. Das ist die
Quintessenz des ganzen Geschäfts. Das ist eine ganz ein-

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(C (D ache Konstruktion und zulässig nach dem Fördergeietsgesetz, welches alle anderen Parteien – übrigens uch die CDU – bei der Errichtung ihrer neuen Gechäftsstelle im Kern genutzt haben. Das Fördergebietsgesetz ist von Ihnen nicht abge chafft worden; vielmehr ist seine Geltungsdauer abgeaufen; sie war nämlich befristet. (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Es wurde nicht verlängert! Sie haben Recht!)


hne Fördergebietsgesetz sähe es hier in Berlin, in Pots-
am, in Dresden und in Leipzig natürlich ganz anders
us, als es heute der Fall ist.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518320000

Kollege Solms!

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518320100

Man kann vielleicht sagen, dass dieses Gesetz in sei-

en Möglichkeiten übertrieben war; seinen Zweck hat es
edenfalls erfüllt.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518320200

Ich erteile das Wort der Kollegin Anja Hajduk, Bünd-

is 90/Die Grünen.

(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Jetzt wollen wir mal hören, wie das bei den Grünen gelaufen ist!)



Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518320300

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
erren! Liebe Kollegen, richtig ist: Man sollte nicht
leich unterstellen, dass in einem Zeitungsbericht alles
orrekt beschrieben ist. Herr Solms, ich bedauere aber,
ass Sie dazu gar nicht Stellung bezogen haben: Ist das
igentlich so, wie das im „Spiegel“ aufgeschrieben ist,
der ist das nicht so?


(Hellmut Königshaus [FDP]: Das hat er doch gesagt!)


arum geht es auch. Ich will Ihnen dazu etwas ganz
eutlich sagen; ich komme dann auch auf die Grünen zu
prechen.
Es geht darum, dass wir als Politiker oder als Vertreter

iner Partei Maßstäbe, die wir in die politische Debatte
inführen, auch an uns anlegen und durchhalten müssen.


(Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Wenn Sie mir noch einmal fünf Minuten geben, mache ich auch den letzten Teil!)


Lassen Sie mich bitte aussprechen. Ich habe Ihnen
uch ganz ruhig zugehört.
Ich habe das so verstanden, dass sich die FDP – ganz

m Unterschied zu den Grünen – auf diese Weise ihrer
chulden entledigt hat.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







(A) )



(B) )


Anja Hajduk

Wir von den Grünen – das will ich hier ganz deutlich sa-
gen – sind aufgrund des Hauses mit einem Bankkredit
belastet. Sie aber bauen die Verschuldung Ihrer Partei
– zu diesem Vorwurf des „Spiegel“-Artikels hätte ich
von Ihnen gern etwas gehört; denn ich kann das nicht
beurteilen – über ein Steuersparmodell für ziemlich gut
verdienende Leute ab. In dem „Spiegel“-Artikel wird
nahe gelegt, dass Sie nicht nur Steuergesetze nutzen
– Herr Michelbach hat ja sehr viel Wert darauf gelegt,
dass man Steuerschlupflöcher nutzen muss, solange sie
bestehen –, sondern gezielt eine Gesellschaft konstruieren,
um sich damit als Partei der Schulden zulasten der Ge-
sellschaft zu entledigen. Das ist der Kern des Vorwurfs.


(Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Der ist falsch!)


Ich hätte es gut gefunden, wenn Sie als der jetzt verant-
wortliche Schatzmeister dazu Stellung genommen hät-
ten.

Die Parteien sind es der Öffentlichkeit schuldig – das
ist nicht nur ein Klein-Klein der Parteien –, an sich be-
sondere Maßstäbe anzulegen, selbst dann, wenn sie in ei-
ner Notsituation sind. Mein Vorwurf ist ja nicht der, dass
Sie verschuldet sind – in der Parteiarbeit kann man im-
mer mal Schwierigkeiten bei der Finanzierung bekom-
men –, sondern dass Sie in einer besonders findigen Art
eine Konstruktion gewählt haben, die zulasten der Allge-
meinheit geht.

Dass wir Grünen das als Partei genauso gemacht ha-
ben – wie Sie uns das unterstellen –,


(Zuruf von der FDP: Aber sicher!)

weise ich wirklich zurück. Wenn Sie sich erkundigt ha-
ben, dann wissen Sie, dass es bei uns eine solche Kon-
struktion nicht gibt.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Bauherrengemeinschaft! – Weitere Zurufe von der FDP: Bauherrengemeinschaft!)


Ich finde, Sie machen sich das jetzt ein bisschen
leicht. Wir werden Sie mit dem Thema weiter konfron-
tieren, wenn Sie hier nicht zu der Frage Stellung bezie-
hen, wie sich das auf die Verschuldungssituation Ihrer
Partei auswirkt. Dazu möchte ich von Ihnen eine Aus-
sage haben. Vielleicht spricht ja doch noch jemand von
Ihnen. Wenn das im Rahmen dieser Debatte nicht ge-
schieht, werden wir Sie damit weiter traktieren.

Ich möchte die Union ausdrücklich fragen: Was soll
diese Ablenkungsdiskussion? Hier muss es doch um
Aufklärung gehen. Es ist schon eine moralische und eine
Wertefrage in der Gesellschaft: Wie konstruieren wir
Steuergesetze? Wir sind uns – angeblich – alle so einig
darüber, dass sie vereinfacht werden müssen. Da muss
ich Sie aber einmal fragen, Herr Michelbach: Soll denn
die Botschaft sein, dass Sie das billigen und verteidigen,
weil Sie das Vorgehen der FDP für ein Modell halten,
das Sie selbst pflegen? Das kann doch nicht Ihr Interesse
sein!

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(C (D (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Ich habe gesagt: Gewinne müssen versteuert und Verluste müssen geltend gemacht werden!)


Unser Interesse muss sein: Die Ausnutzung von Steu-
rgestaltungsmodellen zugunsten der Parteien und zulas-
en der Allgemeinheit darf sich keine Partei, die im
eutschen Bundestag vertreten ist, leisten wollen. Damit
üssen wir aufräumen und Transparenz schaffen.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Wer hat denn sieben Jahre regiert?)


as ist die Aufgabe dieser Aktuellen Stunde und sie ist
uch in der Zukunft, in der Wahlkampfzeit, die wir vor
ns haben, notwendig. Sie können sicher sein, dass wir
ieser Sache noch nachgehen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Wer hat denn sieben Jahre regiert? – Zuruf von der FDP: Gehen Sie mal Ihren eigenen Dingen nach!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518320400

Das Wort hat der Kollege Florian Pronold für die

PD-Fraktion.

Florian Pronold (SPD):
Rede ID: ID1518320500

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
ollegen! Herr Michelbach, wenn Sie der FDP einen
ersilschein für dieses Finanzgebaren ausstellen, dann
önnte das daran liegen – das ist eine Möglichkeit –,
ass Sie aus der CSU Schlimmeres gewohnt sind.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie arbeiten nur mit Unterstellungen und Suggestion!)


Sie sollten zu den aktuellen Debatten, auf die Sie Be-
ug nehmen, die Wahrheit sagen.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Reden Sie mal von den SPD-Unternehmen!)


ir haben versucht, die beiden Gesetze, die auf dem
obgipfel vereinbart worden sind, mit Ihrer Unterstüt-
ung durchzubekommen.


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Ich war dabei! Ich weiß: Das Gegenteil von dem, was Sie sagen, ist der Fall!)


ie haben keinen einzigen Vorschlag dazu gemacht, wie
ir das hinbekommen. Sie haben nur Nein gesagt. Wir
ätten sowohl bei der Körperschaftsteuer wie bei der
rage der Unternehmensnachfolge etwas vorgelegt, was
ir mit Ihrer Zustimmung gerne verabschiedet hätten.
o viel dazu.
Nun zum „Spiegel“-Artikel. Erstens ist interessant da-

an, dass die FDP nicht mit Geld umgehen kann,

(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Der „Spiegel“ sollte sich einmal mit SPD-Unternehmen befassen!)


eder mit dem Geld der Steuerzahler noch mit dem ei-
enen.






(A) )



(B) )


Florian Pronold

Zweitens ist es spannend, dass Sie etwas Neues erfun-

den haben, nämlich eine Schuldenwaschanlage.

(Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Sie haben nichts kapiert!)

Bisher kannte man nur Geldwäsche. Jetzt gibt es also die
Schuldenwaschanlage der FDP, mit der man das Partei-
engesetz umgehen kann, indem besonders Reichen die
Möglichkeit gegeben wird,


(Zuruf von der FDP: Wo denn?)

über Verlustzuweisungen Spenden an eine Partei zu ge-
ben, um diese von Schulden zu befreien.


(Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Sie fantasieren! Sie haben überhaupt nichts verstanden!)


Dieser Vorwurf steht im „Spiegel“-Artikel; den haben
Sie hier nicht entkräftet, vermutlich ganz bewusst nicht.

Dieser Immobilienfonds der Liberalen ist eine Ver-
lustzuweisungsgeschichte, von der nur Reiche profitie-
ren können. Wenn man sich die aktuellen Steuerkon-
zepte der FDP anschaut, wird einem relativ schnell klar,
dass hier auch eine Verlustzuweisung stattfinden soll,
nur diesmal an die kleinen Leute. Mit dem, was Sie vor-
haben, gehen Sie nämlich nur an den Geldbeutel der
kleinen Leute. Sie wollen die Pendlerpauschale strei-
chen, Sie wollen die Steuerfreiheit bei der Nacht- und
Schichtarbeit streichen, Sie wollen die Gewerbesteuer
abschaffen. Damit würden Sie 29 Milliarden Euro den
großen Firmen schenken. Diese Lücke könnte nur da-
durch gefüllt werden, dass Sie entsprechende Belastun-
gen auf die Bürgerinnen und Bürger abwälzen. Das ist
die Art von Verlustzuweisung an die Wählerinnen und
Wähler, die Sie vorhaben.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Diese Märchenstunde wird nicht besser!)


Ihre Klientel bedienen Sie über solche dubiosen Schul-
denwaschanlagen, die mit Sicherheit vor dem Hinter-
grund des Parteiengesetzes viele Fragen aufwerfen.

Klären Sie hier – das ist doch der Kernvorwurf, der
hinter dem „Spiegel“-Artikel steckt –, ob Sie dadurch
Ihre Partei von Schulden entlastet haben und ob Sie
diese Konstruktion gewählt haben, um über das beste-
hende Parteiengesetz hinaus gut verdienenden Privatleu-
ten die Möglichkeit zu verschaffen, sich auf Kosten der
Steuerzahlerinnen und -zahler für eine Partei einzuset-
zen.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Was machen denn die SPD-Unternehmen mit ihren Verlusten?)


Das ist die Kernfrage. Darauf müssen Sie eine Antwort
geben. Da können Sie nicht drum herumreden. Hier ist
Aufklärung gefragt. Es ist keine brutalstmögliche Auf-
klärung nötig, es langt uns schon einfache.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD – Zuruf von der FDP: So ein Stuss!)


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(C (D Das Wort hat nun der Kollege Jerzy Montag, ündnis 90/Die Grünen. (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Zweiter Versuch, das grüne Sparmodell zu erklären! – Hellmut Königshaus [FDP]: Letzte Möglichkeit!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518320600


Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1518320700

Herr Präsident! Meine Damen und Herren Kollegin-

en und Kollegen! Ich möchte gerne aus einem Be-
chluss des Präsidiums der FDP vom 6. Oktober 2003 zi-
ieren. Es handelt sich um einen Präsidiumsbeschluss
ber ein neues Steuerrechtsmodell der FDP. Da heißt es,
ass die FDP auf Vorschlag des Kollegen Dr. Solms
erne Folgendes machen möchte:

Das Einkommensteuerrecht wird … durch … den
Wegfall von Sondertatbeständen, Steuerbefreiun-
gen und Steuervergünstigungen radikal vereinfacht.

(Zuruf von der FDP: Hätten wir schon längst haben können!)

o gut, so schön. Das sind Sonntagsreden auf Papier.
etzt zur Realität.
Herr Kollege Dr. Solms, ich rede von der Entschul-

ung Ihrer Partei durch die Behandlung der Immobilie in
onn. Ich rede nicht über die Situation hier in Berlin.
azu könnte man vieles sagen, auch bezüglich der Fi-
anzierung, die Sie hier betrieben haben. Bleiben wir
inmal bei Bonn. Was ist jetzt schon klar, nachdem Sie
icht auf die Fragen antworten?
Erstens. Reiche Freunde der FDP zahlen deren Schul-

en bei der Bank und erhalten dafür die Möglichkeit,
ede Menge Steuern zu sparen. Das ist Entschuldung auf
osten der Steuerzahler.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


ie FDP gewinnt, der Staat zahlt die Zeche.
Zweitens. Sie reden vom Stopfen vielfältiger Steuer-

chlupflöcher, sitzen aber selbst ganz tief in einem sol-
hen Loch drin.


(Simone Violka [SPD]: Vielleicht ist es auch schon zu!)


iese Scheinheiligkeit und dieses Reden mit gespaltener
unge sind inzwischen Methode im aufkommenden
ahlkampf.
Insbesondere gerieren Sie sich als eine Bürgerrechts-

artei und schwenken in Ihrer Argumentation bezüglich
hrer Position hin und her. Ich will das an drei Beispielen
anz kurz aufzeigen.
Erstens Ihre Stellungnahme zur Sicherungsverwah-

ung, ein ganz sensibles Bürgerrechtsthema. Am
2. März 2002 hat Ihr Kollege van Essen hier im Hohen
aus gesagt, die FDP sei für die Sicherungsverwahrung,
ie solle so schnell wie möglich eingeführt werden. Als
ir nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts hier






(A) )



(B) )


Jerzy Montag

in diesem Haus am 18. Juni 2004 über diese Frage disku-
tiert haben, hat der gleiche Kollege, der Kollege van
Essen, plötzlich auf die europäische Menschenrechts-
konvention verwiesen und gesagt, die FDP sei gegen
jegliche Sicherungsverwahrung und lehne unsere Ge-
setze ab. Das hat sich inzwischen dort, wo Sie Regie-
rungsverantwortung haben, geändert. Der FDP-Justizmi-
nister aus Baden-Württemberg, Herr Goll, hat sich am
29. April 2005, also ganz kürzlich, dem Antrag ange-
schlossen, die Sicherungsverwahrung sogar für Jugend-
liche einzuführen.


(Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Was hat denn das mit dem Thema zu tun?)


Das ist Ihr Zickzackkurs in solchen Fragen.
Zweites Beispiel: die Einführung der DNA-Strich-

muster.

(Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Was hat das hiermit zu tun?)

Da haben Sie ebenfalls taktiert, einmal hü und einmal
hott. Ich verweise nur auf das, was Ihre FDP-Minister
Goll und Werwigk-Hertneck dazu schon gesagt haben.

Jetzt kommt der Punkt Nummer drei – da schließt
sich der Kreis unserer Debatte –, nämlich Ihr Verhalten
zu dem Gesetz über die Verbesserung der Steuerehrlich-
keit in Deutschland. Folgende Zahlen der Steuergewerk-
schaft sind bisher nicht bestritten worden – ich glaube,
sie sind leider auch nicht bestreitbar –: 1980 ein Verlust
durch Steuerhinterziehung für den Staat in Höhe von
21 Milliarden Euro, 2004 ein Verlust von 85 Milliar-
den Euro. Wenn wir dieses Geld eintreiben könnten,
wenn alle, die in Deutschland Steuern zu zahlen haben,
ehrlich Steuern zahlen würden, dann müssten wir über
viele der Probleme, über die dieses Haus seit Jahren re-
det, überhaupt nicht mehr diskutieren.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie haben doch sieben Jahre regiert! Weinen Sie doch nicht der Vergangenheit nach!)


Was sagt dazu Ihr Justizminister, Herr Goll, in einem
Interview mit „Focus-Money“ genau zu dieser Frage?
Ich darf zitieren


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie weinen doch Ihrer eigenen Vergangenheit nach!)


– jetzt hören Sie mir einen Moment zu; das ist Ihr Partei-
genosse,


(Dr. Hermann Otto Solms [FDP]: Parteifreund!)


und zwar einer, der in Baden-Württemberg Regierungs-
verantwortung hat –:

Wegen ein paar Steuerhinterziehern werden nun
alle Bürger wie Terroristen behandelt.

Weiter heißt es in „Focus-Money“:

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(C (D Die geringe Zahl der Betrüger und Steuerhinterzieher ist doch nur ein Vorwand, um unseren BigBrother-Staat weiter auszubauen. (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie haben das Bankgeheimnis abgeschafft!)

Deswegen sage ich Ihnen, liebe Kolleginnen und Kol-

egen von der FDP: Wir haben in Deutschland keinen
ig-Brother-Staat, aber wir wollen auch nicht, dass Sie
erhindern, dass wir Steuerhinterziehern hinterherjagen
önnen; denn der Staat braucht dieses Geld. Wir sind
uch für das Stopfen der Steuerschlupflöcher, was Sie
ns in den letzten sieben Jahren verweigert haben. Wir
ind dafür, damit Sie selbst und Ihre Freunde nicht zu
olchen Mitteln greifen können wie jetzt in Bonn bei der
ntschuldung Ihrer Parteizentrale.
Danke schön.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Also wieder nichts zum grünen Sparmodell!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518320800

Das Wort hat nun die Kollegin Simone Violka, SPD-

raktion.

(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Die hat gerade schon mit Zwischenrufen so viel geredet!)



Simone Violka (SPD):
Rede ID: ID1518320900

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!
icht alles, was nicht ausdrücklich verboten ist, ist auto-
atisch moralisch erlaubt. Ich denke, gerade in der Poli-
ik hat man die Verpflichtung, besonders sorgfältig und
ensibel mit solchen Themen umzugehen; denn wir wis-
en alle, dass das Vertrauen in die Politik, gleich welche
artei, in der Bevölkerung leider immer mehr schwindet.
azu tragen solche Beispiele wie das von der Entschul-
ung der FDP-Parteizentrale in Bonn bei. Es gibt viele
nternehmer hier im Land, die sich wünschen würden,
ber ein solches Konstrukt ihre Schulden loszuwerden.
ber sie können es nicht; sie müssen jeden Monat ihre
insen zahlen und ihre unternehmerischen Risiken tra-
en. Keine KG kommt und bietet an: Ich entschulde dir
as und nehme das auf mich; nebenbei können gute
reunde auch noch Steuern sparen, die sie vielleicht
penden können.
Das ist ein Schlag ins Gesicht derjenigen Unterneh-
er, die sich bewusst eine Schuldenlast aufbürden. Denn
ie können sich nicht auf diese Art und Weise entschul-
en.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Es ist wichtig, dass die Parteien mit gutem Beispiel
orangehen. Sie sollten sich nicht darauf berufen, dass
hr Handeln nicht illegal ist, und sie sollten sich auch
icht hinter Paragraphen verstecken. Denn andere kön-
en auch nicht auf diese Weise handeln.






(A) )



(B) )


Simone Violka

Schauen wir uns einmal die Auswirkungen des För-

dergebietsgesetzes im Osten an.

(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Sie sind doch Mitgesellschafter in einem Betrieb!)


– Ja, ich bin Mitgesellschafter in einem Betrieb. Ich
ziehe daraus aber keinen Pfennig Rendite. Ich habe auf
eigenes Risiko 10 000 DM hereingesteckt wie hundert
meiner Kollegen,


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Und die Verluste setzen Sie ab!)


um den eigenen Arbeitsplatz zu retten und den Betrieb
nach vorne zu bringen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Die Verluste machen Sie doch geltend, oder?)


Da ist kein einziger Pfennig an irgendeiner Steuererspar-
nis geflossen. Sie sollten sich einmal erkundigen, wie es
dort gelaufen ist. In solchen Fällen läuft es anders als bei
Neubauprojekten. Im Osten Deutschlands gibt es sehr
viele leer stehende Bürogebäude auf der grünen Wiese,
die keiner braucht.


(Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist genau das Problem!)


Trotzdem investieren nach wie vor Menschen dort ihr
Geld, um Steuern zu sparen, wohl wissend, dass diese
Büroflächen gar nicht gebraucht werden.


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Sind Sie also gegen Fördergebiete?)


Ich bin entsetzt darüber, dass die CDU zu diesem
Thema überhaupt nichts zu sagen hat. Denn es hat nur
ein Vertreter der CSU gesprochen. Ich frage mich, ob das
Absicht oder Angst ist. Wenn die CDU das toleriert und
verteidigt, was die FDP hier macht, dann weiß ich nicht,
warum man dann ins Auge fasst, die Mehrwertsteuer auf
20 Prozent hochzusetzen. Letztendlich trägt der Steuer-
zahler diese Last. Wenn die Einnahmen nicht mehr rei-
chen, dann macht die CDU halt einen Schnitt und setzt
die Mehrwertsteuer auf 20 Prozent hoch. Die FDP ist
zwar dagegen. Aber durch Ihr Verhalten, das Sie hier ge-
zeigt haben, setzen Sie nichts dagegen, um diese Erhö-
hung zu verhindern; denn die Mehreinnahmen werden
für die Finanzierung von solch halbseidenen Modellen
gebraucht.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Wer dann sagt, das Steuersystem muss einfacher wer-
den und „Ihr habt doch regiert!“, den will ich auf
Folgendes hinweisen: Im Bundesrat liegen 16 Milliar-
den Euro fest – Geld, das die Kommunen dringend brau-
chen –,


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Zu diesem Thema habe ich keinen einzigen Gesetzentwurf gesehen!)


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(C (D eil die CDU/CSU und die FDP den Abbau von Subentionen dort blockiert haben. (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Jetzt kommt dieses Märchen wieder!)


as Steuervergünstigungsabbaugesetz ist im Bundesrat
tecken geblieben.


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Wann haben Sie den Gesetzentwurf eingebracht?)


6 Milliarden Euro entsprechen 2 Prozentpunkten bei
er Mehrwertsteuer. Überlegen Sie sich einmal, was Sie
urch Ihre Blockadehaltung in den letzten Jahren der
esellschaft angetan haben!

(Heinz Seiffert [CDU/CSU]: Frau Violka, das ist doch Quatsch! Das wissen Sie ganz genau!)


ie haben durch Ihre Blockadehaltung allein den Kom-
unen 6 Milliarden Euro entzogen. Fragen Sie einmal
hre Vertreter in den Kommunen, wie dort die Finanz-
usstattung ist!


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Sie haben der Großindustrie 48 Milliarden geschenkt und ihnen die Körperschaftsteuer erlassen! – Gegenruf des Abg. Dr. Uwe Küster [SPD]: Lesen ist eine Grundvoraussetzung, um zu urteilen! Sie können es nicht!)


Sie können nicht groß herumtönen, dass Sie eine
teuervereinfachung wollen, wenn Sie im Bundesrat ge-
en den Abbau von Subventionen sind. Ihre Kompetenz
n Finanzfragen ist erschütternd.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich auf die Antworten

on Herrn Solms auf die konkreten Fragen von Herrn
inding ein bisschen gespannt war.


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Dann lassen Sie ihn noch einmal reden!)


ber anstatt auf diese Fragen einzugehen, hat Herr
olms fast fünf Minuten Zeit darauf verschwendet, auf
lles Mögliche einzugehen. Als er dann endlich die Fra-
en beantworten sollte, konnte er nur darauf hinweisen,
ass seine Redezeit leider um ist. Auch das ist eine Mög-
ichkeit, Fragen nicht zu beantworten und den schwarzen
eter anderen zuzuschieben. Das ist ein bisschen billig.
ch glaube nicht, dass wir diesen Stil in Zukunft fortfüh-
en können. Es ist schon interessant, zu erfahren, wer
ie viel Steuern gespart hat.
An die, die durch dieses Steuersparmodell Geld ge-

part haben, kann ich nur appellieren, dieses Geld zu
penden und der Gesellschaft wieder zuzuführen. Denn
ie haben es durch ihr Handeln der Gesellschaft entzo-
en. Sie sollten sich ein bisschen ehrlich machen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518321000

Meine Damen und Herren, wir sind am Ende einer

ochstreitigen Debatte, bei der es außer dem Streit in der






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Norbert Lammert

Sache auch einen Streit unter den Fraktionen über die
Zulässigkeit weiterer Wortmeldungen gibt. Nach dem
Verlauf der Debatte und der tatsächlichen Verteilung der
Redezeiten hätte ich es für folgerichtig gehalten, dass
der mehrfach zu einer erneuten Klarstellung aufgefor-
derte Kollege Solms auch Gelegenheit erhalten hätte,
dieser Aufforderung zu folgen.


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Das ist richtig, Herr Präsident!)


Nach dem Wortlaut unserer Geschäftsordnung lassen
die Regeln für die Aktuelle Stunde das nicht zu, weil
dort eindeutig festgehalten ist, dass, wenn weniger Mit-
glieder einer Fraktion sprechen, als aus deren Mitte das
Wort erhalten können, sich die Aussprache um die ihnen
zustehende Redezeit verkürzt.

Wir haben hier, verehrte Kolleginnen und Kollegen,
regelmäßig eine andere Praxis gehabt.


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Richtig!)


Ich empfinde es als ein bisschen bedauerlich, dass trotz
dieser ständig und nicht nur im Einzelfall anderen Praxis
kein Einvernehmen unter den Fraktionen über die Ab-
weichung vom Wortlaut der Geschäftsordnung herzu-
stellen ist.


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Wirklich beschämend! – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Vorwürfe machen und dann nicht erwidern lassen!)


Der amtierende Präsident kann aber sein Ermessen nur
im Rahmen der Festlegungen der Geschäftsordnung aus-
üben; der Wortlaut ist eindeutig.

Ich schließe daher die Rednerliste für die Aktuelle
Stunde und erteile nach § 30 unserer Geschäftsordnung
dem Kollegen Solms das Wort zu einer Erklärung zur
Aussprache.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518321100

Vielen Dank, Herr Präsident. – Ich bedauere, dass der

Geschäftsführer der SPD-Fraktion, obwohl Mitglieder
seiner eigenen Fraktion mich aufgefordert haben, noch
zu anderen Punkten Stellung zu nehmen, versucht hat,
dies mithilfe der Geschäftsordnung zu verhindern.


(Hellmut Königshaus [FDP]: Schäbiges Verhalten!)


Ich will daher jetzt das Mittel der persönlichen Erklä-
rung nutzen,


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zu diesen Fragen!)


genau auf diese Fragen einzugehen.
Ich habe vorhin das Grundmodell dargestellt. Dieses

Grundmodell haben alle in diesem Hause vertretenen
Parteien in dieser oder einer anderen Rechtskonstruktion
genutzt.


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(C (D (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das können Sie nicht einfach behaupten!)


Ich weiß es genau, es ist so. Ich habe Ihnen auch er-
lärt, wie Sie es genutzt haben.


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Keine Arroganz!)


Jetzt kommt die zweite Frage, die Sie mir von beiden
eiten gestellt haben und die auf den Verkauf des
homas-Dehler-Hauses in Bonn abzielte. Auch dies ist
in ganz einfacher Vorgang. Die Grundstücksgesell-
chaft, die die Immobilie hier in Berlin hält – 70 Prozent
ieser Gesellschaft halten private Eigentümer,
0 Prozent die FDP –, hat das Thomas-Dehler-Haus in
onn gekauft, das zu 100 Prozent der FDP gehörte.


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt sind Sie entschuldet!)


Moment, das hat mit Entschulden gar nichts zu tun. Sie
at es gekauft. – Diese Grundstücksgesellschaft hat nun
uch Eigentum am Thomas-Dehler-Haus in Bonn. Wir
aben noch 30 Prozent Anteil daran.
Das Thomas-Dehler-Haus in Bonn ist zu nahezu

00 Prozent – 150 Quadratmeter sind nicht vermietet –
remdvermietet; alle Mieter haben keinerlei Beziehun-
en mit der FDP. Das ist ein völlig normaler Geschäfts-
organg.
Bezüglich des Erwerbs des Thomas-Dehler-Hauses in
onn gibt es keinerlei Sonderabschreibungen oder Son-
ervergünstigungen, die übertragen werden könnten. Es
nterliegt den normalen Abschreibungen wie jedes Ge-
erbegebäude auch. Dass aus der Berliner Konstruktion
rgendwelche Vergünstigungen übertragen werden könn-
en, ist rechtlich gar nicht möglich. Wer mit solchen Din-
en befasst ist, weiß, dass dies nicht geht. Auch waren
ebäude in Bonn vom Fördergebietsgesetz überhaupt
icht betroffen. Lediglich Westberlin war in das Förder-
ebietsgesetz einbezogen. Deswegen betrifft dies die
PD-Geschäftsstelle und die CDU-Geschäftsstelle.


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sind die Aussagen im „Spiegel“ falsch?)


Der „Spiegel“ muss ja nicht immer Recht haben.

(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deswegen sollen Sie das beantworten!)

ber was viel schlimmer ist: Der „Spiegel“ hat einige
ahre und unwahre Dinge miteinander vermischt, um
nklarheit zu erzeugen und Verdacht zu erwecken.
Aber die rechtliche Situation ist völlig klar. Sie brau-

hen nur in den Rechenschaftsbericht der FDP zu gu-
ken, in dem dies auch aufgeführt ist.


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es wird ja auch nicht rechtlich angeprangert, sondern von den Wertmaßstäben angeprangert!)


Es ist auch von den Wertmaßstäben normal.

(Hellmut Königshaus [FDP]: Sie wollen hier nur einen anderen Eindruck erwecken! Von Dr. Hermann Otto Solms Steuerhinterziehung haben Sie gesprochen! Diffamierung ist das! Schämt euch!)





(A) )


(B) )


Auch von den Wertmaßstäben her ist es ein völlig nor-
maler Vorgang: Vom Thomas-Dehler-Haus in Berlin nut-
zen wir 30 Prozent.


(Zuruf der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN] – Gegenruf des Abg. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Lesen Sie einmal Ihre Rede nach! Unverschämt!)


– Hören Sie bitte zu; Sie wollten ja die Antworten haben.

(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich höre zu!)

Wir nutzen 30 Prozent und uns gehören 30 Prozent.

70 Prozent sind fremdvermietet. Diese Gesellschaft be-
sitzt mittlerweile auch das Thomas-Dehler-Haus in
Bonn, das, wie ich bereits ausführte, völlig fremdver-
mietet ist. Aus den Mieteinnahmen werden natürlich
Zins und Tilgung bezahlt.

Es handelt sich um einen völlig normalen Vorgang. Ir-
gendwelche besonderen Steuervergünstigungen haben
sich daraus nicht ergeben und konnten auch gar nicht
übertragen werden. Diese Grundstücksgesellschaft be-
sitzt jetzt beide Gebäude und wir haben einen Anteil von
30 Prozent daran.


(Heinz Seiffert [CDU/CSU]: Jetzt ist die Story kaputt!)


Das war die einfache Antwort auf einen völlig einfa-
chen Vorgang, der im „Spiegel“ ausgesprochen verwir-
rend dargestellt worden ist. Aber alle diejenigen, die sich
in Immobiliengeschäften auskennen, haben mir bestä-
tigt, dass da wirklich überhaupt nichts dran ist.

Polemik gehört zum Wahlkampf; das weiß auch ich.
Aber der Vorgang hier gibt nichts her. Die Polemik ist in
der Sache völlig falsch.


(Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Sie wollten eigentlich Ihre Sachen und unsere Fragen erklären!)


– Ich habe Ihre Fragen jetzt wirklich abschließend er-
klärt. – Wir haben im Rechenschaftsbericht alle Details
aufgeführt. Bei Ihnen steht nur, dass Grundstücksgesell-
schaften bestehen, ohne dass die Hintergründe erläutert
sind. Ich werfe Ihnen das gar nicht vor; aber Sie werden
das dann im nächsten Rechenschaftsbericht erläutern
müssen. Das ist Ihre Aufgabe.


(Florian Pronold [SPD]: Kann die Teilhaberin der KG das nun steuerlich geltend machen?)


– Ich glaube, Sie verstehen den ganzen Zusammenhang
nicht.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518321200

Ihre Redezeit ist zu Ende.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1518321300

Meine Redezeit ist zu Ende. Ich habe abschließend

Auskunft gegeben. Da ist überhaupt nichts hineinzuge-

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(C (D eimnissen. Ich würde Sie allerdings bitten, Ihre Dinge enauso offen darzulegen. Dann hätten wir eine viel besere Gesprächsbasis. Vielen Dank. Nun hat der Parlamentarische Geschäftsführer der PD-Fraktion um eine persönliche Erklärung zur Ausprache gebeten, wozu ich ihm nach der gleichen Logik as Wort erteile. (Hellmut Königshaus [FDP]: Der soll einmal etwas von Fairness erzählen!)


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518321400


Dr. Uwe Küster (SPD):
Rede ID: ID1518321500

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
erren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Erstens ist die
ktuelle Stunde nach den uns bekannten Regeln im Hin-
lick auf die Rednerfolge aufgestellt worden und auch so
bgelaufen.
Zweitens hat in dieser normalen Debatte Herr
r. Solms als Redner seiner Fraktion und als Schatz-
eister seiner Partei Gelegenheit gehabt, die Dinge, die
ngefochten worden sind, richtig zu stellen.


(Heinz Seiffert [CDU/CSU]: Das hat er überzeugend gemacht!)


r hat diese Chance nicht genutzt und sich hinterher da-
über aufgeregt, dass er nicht ein zweites Mal in diese
ebatte eingreifen konnte.


(Hellmut Königshaus [FDP]: Das ist ja lächerlich! Unglaublich!)


r hat andere Parteien angegriffen und wundert sich nun,
ass er dann aus diesen Reihen kritisiert wird.
Drittens stelle ich fest, dass die Erklärung zur Aus-

prache gemäß der Geschäftsordnung vonseiten Herrn
r. Solms keine Erklärung zur Aussprache war. Das
achlesen des Protokolls wird eindeutig sein.


(Hellmut Königshaus [FDP]: Er hat die erbetene Erläuterung gegeben!)


Insofern bitte ich, in Zukunft die Geschäftsordnung
inzuhalten. Sie sollten die Sache hier klar erklären, da-
it jeder hinterher weiß, was Sie dort eigentlich getan
aben.


(Heinz Seiffert [CDU/CSU]: Also ich habe es begriffen!)


ar es eine Schuldenwaschanlage oder nicht?

(Hellmut Königshaus [FDP]: Was war denn mit dem Willy-Brandt-Haus? Erklären Sie das doch auch einmal!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1518321600

Meine verehrten Kolleginnen und Kollegen, Herr
ollege Küster, ich mache Sie darauf aufmerksam, dass
an bei strenger Orientierung am Wortlaut des § 30 der
eschäftsordnung in der Tat die Auffassung vertreten
ann, dass die vom Kollegen Solms gerade vorgenom-






(A) (C)



(B) (D)


Vizepräsident Dr. Norbert Lammert
mene Erklärung keine nach § 30 der Geschäftsordnung
war. Wenn man dieser Interpretation folgt, war Ihre Er-
klärung aber auch keine nach § 30 der Geschäftsord-
nung.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Uwe Küster [SPD]: Ich bin persönlich angesprochen worden!)


– Eben darum.

Ich schließe die Aussprache.
Damit ist die Tagesordnung für heute beendet.
Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-

destages auf morgen, Donnerstag, den 30. Juni 2005,
9 Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.