Protokoll:
15137

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 137

  • date_rangeDatum: 10. November 2004

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 15:06 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/137 BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12540 A Mündliche Frage 5 Jens Spahn (CDU/CSU) Investitionen der letzten zehn Jahre in Bundeswehrstandorte im Münsterland, die bis 2010 von Stationierungsentscheidun- gen betroffen sind Antwort Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 6 Jens Spahn (CDU/CSU) Zusatzfragen Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 8 Günter Baumann (CDU/CSU) Investitionskosten beim Bundeswehr- standort Schneeberg in den vergangenen Jahren 12538 C 12538 C 12540 B 12540 C 12541 A 12541 B 12541 C 12541 D 12542 A Deutscher B Stenografisch 137. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde (Drucksache 15/4118) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 2 Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) Berücksichtigung der Interessen des kurdi- schen Volkes bei den EU-Beitrittsverhand- lungen mit der Türkei Antwort Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . A g A H Z J M G G w A H 12537 A 12537 B 12537 C 12538 B Finanzielle Mittel für die Unterbringung des Logistikregiments 16 in Lingen sowie undestag er Bericht ung 0. November 2004 t : uswirkungen der beschlossenen Verle- ung nach Delmenhorst ntwort ans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 7 ünter Baumann (CDU/CSU) ründe für die Schließung des Bundes- ehrstandortes Schneeberg ntwort ans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär 12539 B 12539 B Antwort Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12542 C II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 Zusatzfragen Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Kurt Segner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 9 Werner Lensing (CDU/CSU) Gründe für die Schließung der Bundes- wehrstandorte Coesfeld und Dülmen Antwort Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Werner Lensing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 10 Werner Lensing (CDU/CSU) Kosten für die Verlegung des Artillerieauf- klärungsbataillons 71 Antwort Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Werner Lensing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 11 Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) Anstieg der Krankenkassenschulden bei den Kliniken im Vergleich zum Jahr 2002 Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . M D K r s z A M Z D M D V P n A M Z D D M D B L A M Z D D M P V s d d b A A Z P 12542 C 12543 A 12543 B 12544 A 12544 B 12544 C 12545 A 12545 A 12545 B 12545 C 12546 A 12546 B 12547 B 12547 C 12547 D 12548 C 12548 D 12548 D 12549 A 12549 B 12549 D 12550 B 12550 D ündliche Frage 12 r. Heinrich L. Kolb (FDP) enntnis des Bundesgesundheitsministe- iums über den Anstieg der Krankenkas- enschulden bei den Kliniken im Vergleich um Jahr 2002 ntwort arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 13 aniel Bahr (Münster) (FDP) erschiebung einer Reform der sozialen flegeversicherung auf einen Zeitpunkt ach der nächsten Bundestagswahl ntwort arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 14 aniel Bahr (Münster) (FDP) eitragserhöhung zur Ausweitung der eistungen der sozialen Pflegeversicherung ntwort arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 15 eter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) erzögerungen beim Abschluss der Anpas- ungsvereinbarung über die Finanzierung er Planungsleistungen für den Bau des ritten und vierten Gleises der Rheintal- ahn ntwort chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage eter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 12551 C 12551 C 12552 B 12552 D 12553 D 12554 A 12554 B 12555 B 12555 C 12555 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 III Mündliche Frage 16 Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Termin für den Abschluss der Anpassungs- vereinbarung über die Finanzierung der Planungsleistungen für den Bau des dritten und vierten Gleises der Rheintalbahn Antwort Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Conny Mayer (Freiburg) (CDU/CSU) . . . Mündliche Frage 17 Hellmut Königshaus (FDP) Fertigstellung der Dresdner Bahn zwischen dem Abzweig Priesterweg in Berlin und dem Berliner Außenring noch vor Inbe- triebnahme des Flughafens Berlin Bran- denburg International Antwort Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 18 Hellmut Königshaus (FDP) Beurteilung des bereits 1996 entwickelten Konzepts zusätzlicher dezentraler Check- in-Terminals für den Flughafen Berlin Brandenburg International Antwort Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 21 und 22 Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) Beteiligung der Länder an der Erarbeitung des vom Bundesbildungsministerium neu geschaffenen Förderprogramms „Kompe- tenzzentrum Bologna“; Finanzmittel im Haushalt 2005 Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . Wilhelm Schmidt (Salzgitter) (SPD) . . . . . . . M P A t A F Z P J M W N A L A M E M u i A H A M A M I u A A A M M E g i t 12556 A 12556 A 12556 D 12557 A 12557 B 12557 D 12558 A 12558 C 12558 D 12560 A ündliche Frage 25 etra Pau (fraktionslos) ntisemitische Straftaten im dritten Quar- al 2004 ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Grund (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . ilhelm Schmidt (Salzgitter) (SPD) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 ündliche Frage 1 rnst Burgbacher (FDP) aßnahmen zur Förderung von Deutsch nd Französisch als Unterrichtssprachen n Frankreich und Deutschland ntwort ans Martin Bury, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Fragen 3 und 4 lbert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) aßnahmen zum Rechtsschutz deutscher nvestoren in der Volksrepublik China vor rheberrechtlichen Vergehen ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Fragen 19 und 20 arion Seib (CDU/CSU) ntscheidungsträger hinsichtlich der Ver- abe der vom Bundesbildungsministerium m Rahmen des neu geschaffenen „Kompe- enzzentrums Bologna“ zur Verfügung 12560 B 12560 C 12561 B 12561 D 12562 A 12562 C 12563 A 12563 B 12563 D IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 gestellten Fördermittel an 20 Hochschulen; Auswahlkriterien Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Mündliche Fragen 23 und 24 Hartmut Koschyk (CDU/CSU) Waffenrechtliche Regelungen zum Ge- brauch so genannter Soft-Air-Waffen Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Fragen 26 und 27 Ralf Göbel (CDU/CSU) Abschaffung des Tages der Arbeit am 1. Mai anstelle des Tages der Deutschen Einheit am 3. Oktober Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Fragen 28 und 29 Reinhard Grindel (CDU/CSU) Abschaffung des Tages der Deutschen Einheit und des 1. Mai als gesetzliche Fei- ertage Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Fragen 30 und 31 Roland Gewalt (CDU/CSU) Verfassungsrechtliche Möglichkeit zur Wiedereinführung des 3. Oktober als Fei- ertag durch die Gesetzgebung der Länder; Wirkung der Abschaffung auf die weitere Vollendung der Einheit Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M D U g T d A F A M D M f f A D A M G V d C p h a A D A M P E n s s A D A M D A h A D 12564 B 12564 C 12565 B 12565 C 12565 D nlage 9 ündliche Frage 32 r. Egon Jüttner (CDU/CSU) nterstützung der Verheimlichung der ille- alen doppelten Staatsangehörigkeit von ürken gegenüber deutschen Behörden urch die türkische Regierung ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 ündliche Frage 33 aniela Raab (CDU/CSU) aßnahmen gegen eine nicht rechtskon- orme Anwendung von Werkvertragsver- ahren in Mitgliedstaaten der EU ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 ündliche Fragen 34 und 35 eorg Fahrenschon (CDU/CSU) erbesserung der Rahmenbedingungen für ie Exportbeziehungen zur Volksrepublik hina bzw. zu Hongkong durch ein Dop- elbesteuerungsabkommen; bereits beste- ende Doppelbesteuerungsabkommen im siatischen Raum ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 ündliche Frage 36 etra Pau (fraktionslos) ingriffe in das Telefon- und Postgeheim- is nach den §§ 39 und 41 Außenwirt- chaftsgesetz durch das Zollkriminalamt eit 1992 ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Fragen 37 und 38 r. Ole Schröder (CDU/CSU) bschaffung des Tages der Deutschen Ein- eit als Feiertag ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12566 A 12566 B 12566 C 12567 A 12567 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 V Anlage 14 Mündliche Frage 39 Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) Verlegung des Tages der Deutschen Einheit vor dem Hintergrund der Produktivität in Bayern trotz der dort vorhandenen Höchstzahl an Feiertagen Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Mündliche Fragen 40 und 41 Ilse Aigner (CDU/CSU) Verzicht des Bundesfinanzministeriums auf Ausschreibungen im Zusammenhang mit Russlandderivaten Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Mündliche Fragen 42 und 43 Antje Tillmann (CDU/CSU) Einladung an Beamte des Bundesfinanz- ministeriums zu einer Feier anlässlich des Abschlusses der Transaktion hinsichtlich der Russlandforderungen; Teilnehmer- kreis Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Frage 44 Dr. Hans Georg Faust (CDU/CSU) Eventuelle Vorteile für die mit der Trans- aktion „Verkauf der Russlandforderun- gen“ Beschäftigten des Bundesfinanzminis- teriums Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Fragen 45 und 46 Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) Leistungen anlässlich der Feier zum Ab- schluss der Transaktion hinsichtlich der Russlandforderungen; Annahmegenehmi- gung A D A M D V g d d A D A M K U d E e D E d d f u A D A M D G K A D A M D B s z A D 12567 C 12567 D 12568 B 12568 D ntwort r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 19 ündliche Frage 47 aniela Raab (CDU/CSU) ermeidung der Arbeitserlaubnisbeantra- ung durch Anmelden eines Gewerbes urch Personen aus den EU-Beitrittslän- ern ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 20 ündliche Fragen 48 und 49 laus Hofbauer (CDU/CSU) mgehung der Übergangsfrist hinsichtlich er Dienstleistungsfreiheit im Rahmen der U-Osterweiterung durch Anmeldung ines Dienstleistungsunternehmens in eutschland von Personen aus den neuen U-Mitgliedsländern; Missbrauchsfälle er Arbeitnehmerentsendung im Rahmen es Werkvertragsverfahrens; Verschär- ung der Auswahlkriterien für die Partner- nternehmen in den entsendenden Staaten ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 21 ündliche Frage 50 r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) estaltung der Kooperation zwischen ommunen und Arbeitsagenturen ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ündliche Fragen 51 und 52 r. Conny Mayer (Freiburg) (CDU/CSU) erücksichtigung des Bundesratsbeschlus- es vom 15. Oktober 2004 bei der Fortset- ung der Gemeinschaftsinitiative Interreg ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12569 A 12569 B 12569 C 12570 C 12570 D VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 Anlage 23 Mündliche Frage 53 Jürgen Klimke (CDU/CSU) Führung der Aufsicht einschließlich der Fachaufsicht über die im Rahmen von Hartz IV gegründeten Arbeitsgemeinschaf- ten durch die zuständige oberste Landesbe- hörde gemäß § 44 b SGB II Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 24 Mündliche Frage 54 Jürgen Klimke (CDU/CSU) Finanzielle Mittel der Bundesagentur für Arbeit als Anschubfinanzierung zum Um- bau oder Aufbau der Jobcenter Anlage 26 Mündliche Frage 57 Dietrich Austermann (CDU/CSU) Verwendung von Mitteln aus der Ge- meinschaftsaufgabe „Verbesserung der re- gionalen Wirtschaftsstruktur“ und von europäischen Förderprogrammen für Kon- versionsmaßnahmen in nicht als Förderge- biet anerkannten Gebieten Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 27 Mündliche Frage 58 Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) 12571 B 12572 C Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 25 Mündliche Fragen 55 und 56 Gitta Connemann (CDU/CSU) Gefährdung der Arbeit so genannter Inte- grationsdienste (Integration von Behinder- ten in den allgemeinen Arbeitsmarkt) durch Wegfall bzw. Einschränkungen von Qualifizierungsmaßnahmen durch die Bundesagentur für Arbeit; eventuelle Neu- ausschreibung Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Q a S A D A N R z ü f A p C 12571 C 12572 A ualifizierungsmaßnahmen für als Spät- ussiedler aus dem Bereich der ehemaligen owjetunion aufgenommene Akademiker ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 28 euabdruck einer zu Protokoll gegebenen ede zur Beratung des Entwurfs eines Geset- es zur Fortentwicklung der Berufsaufsicht ber Abschlussprüfer in der Wirtschaftsprü- erordnung (Abschlussprüferaufsichtsgesetz – PAG) (135. Sitzung, Tagesordnungs- unkt 16) hristian Lange (Backnang) (SPD) . . . . . . . . 12572 D 12573 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 12537 (A) ) (B) ) 137. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 12563 (A) ) (B) ) (Drucksache 15/4118, Frage 1): nach dem TRIPS-Übereinkommen insbesondere auch Frage des Abgeordneten Ernst Burgbacher (FDP) E igentums verpflichtet hat. Die Mitgliedstaaten sind Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Staatsministers für Europa Hans Martin Bury auf die s d H s p F w z s w E b c Z d V p d M A d g ( Z J d u d p d e Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blumenthal, Antje CDU/CSU 10.11.2004 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.11.2004 Grasedieck, Dieter SPD 10.11.2004 Griese, Kerstin SPD 10.11.2004 Gröhe, Hermann CDU/CSU 10.11.2004 Haack (Extertal), Karl Hermann SPD 10.11.2004 Hörster, Joachim CDU/CSU 10.11.2004 Kossendey, Thomas CDU/CSU 10.11.2004 Kühn-Mengel, Helga SPD 10.11.2004 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.11.2004 Lietz, Ursula CDU/CSU 10.11.2004 Lintner, Eduard CDU/CSU 10.11.2004* Merz, Friedrich CDU/CSU 10.11.2004 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 10.11.2004 Scharping, Rudolf SPD 10.11.2004 Selb, Marion CDU/CSU 10.11.2004 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.11.2004 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 10.11.2004 Dr. Wiefelspütz, Dieter SPD 10.11.2004 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Mit welchen konkreten Maßnahmen will die Bundesregie- rung Deutsch und Französisch als Unterrichtssprachen in Frankreich und Deutschland fördern und den Anteil der Schü- lerinnen und Schüler in den beiden Ländern, die die Sprache des jeweiligen Nachbarlandes lernen, in den kommenden zehn Jahren um jeweils die Hälfte erhöhen, wie beim Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac am 26. Oktober 2004 in Berlin vereinbart (vergleiche „Die Welt“ vom 27. Oktober 2004)? Am 26. Oktober 2004 wurde dem Deutsch-Französi- chen Ministerrat ein vom Bevollmächtigten der Bun- esrepublik Deutschland für kulturelle Angelegenheiten, errn Ministerpräsident Peter Müller, und dem französi- chen Erziehungsminister Fillon erarbeitetes Strategie- apier zur Förderung der Partnersprachen Deutsch und ranzösisch vorgelegt. Das Strategiepapier enthält so- ohl gemeinsame deutsch-französische als auch spe- ielle deutsche und französische Maßnahmen. Mit die- en Maßnahmen sollen vor allem zwei Ziele erreicht erden: eine bessere Information über den Nutzen des rlernens der Partnersprache, insbesondere auf dem Ar- eitsmarkt, eine verbesserte Förderung der Partnerspra- hen durch ein aufeinander abgestimmtes System von ertifikaten, Unterrichts- und Austauschangeboten. Auf eutscher Seite sind die Länder für die Umsetzung der orschläge aus dem Strategiepapier zuständig. Minister- räsident Peter Müller hat sich Anfang dieser Woche an ie Ministerpräsidenten der Länder gewandt und die aßnahmen vorgestellt. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Fra- en des Abgeordneten Albert Rupprecht (Weiden) CDU/CSU) (Drucksache 15/4118, Fragen 3 und 4): Wie beurteilt die Bundesregierung den Rechtsschutz deut- scher Investoren in der Volksrepublik China vor urheberrecht- lichen Vergehen wie zum Beispiel Raubkopien oder Diebstahl geistigen Eigentums durch ausscheidende Mitarbeiter deut- scher Niederlassungen? Welche Maßnahmen ergreift die Bundesregierung auf bi- lateraler oder multilateraler Ebene (zum Beispiel im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO), um den deutschen Inves- toren in der Volksrepublik China Rechtsschutz vor vergleich- baren urheberrechtlichen Vergehen zu garantieren? u Frage 3: Der Beitritt der Volksrepublik China zur WTO im ahre 2001 war ein wichtiger Schritt zur Verbesserung er Rechtsschutzmöglichkeiten deutscher Unternehmen nd Investoren bei Urheberrechtsverletzungen. Grund afür ist das Übereinkommen über handelsbezogene As- ekte der Rechte des geistigen Eigentums (TRIPS), mit essen Zeichnung sich die Volksrepublik China zu inem hohen Schutzstandard im Bereich des geistigen 12564 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 (A) ) (B) ) verpflichtet, für wirksame Vorschriften zur Rechtsdurch- setzung zu sorgen. Aus Konsultationen mit Vertretern der Volksrepublik China weiß die Bundesregierung, dass die institutionelle und gesetzliche Verankerung des Schutzes geistigen Eigentums in China mit hoher Priori- tät vorangetrieben wird. Soweit möglich, unterstützt die Bundesregierung China in diesem Prozess. So hat Deutschland zum Beispiel entscheidend zum Aufbau ei- nes modernen Patentschutzsystems in China beigetra- gen. Das materielle chinesische Patentrecht lehnt sich weitgehend an deutsches Recht an. Der rasche Aufbau des chinesischen Patentamts (State Intellectual Property Office, SIPO) ist zu einem guten Teil der intensiven Un- terstützung durch Mitglieder des Deutschen Patentamts zu verdanken. Trotz der Bemühungen der Zentralregie- rung ist die Umsetzung und Anwendung der WTO-Re- gelungen – insbesondere in den Provinzen – noch nicht abgeschlossen. Zu Frage 4: Die Bundesregierung setzt einerseits darauf, dass die in der VR China aktiven deutschen Unternehmen die schon bestehenden Möglichkeiten zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen ausschöpfen. Denn nur die Unternehmen selbst können letztlich die Verfolgung konkreter Rechtsverstöße in der Praxis betreiben. Soweit deutsche Unternehmen und deren Verbände die gesetzli- chen Regelungen zum Schutz von Urheberrechten oder die Möglichkeit der Geltendmachung der ihnen zuste- henden Rechte in der VR China als unzureichend bewer- ten, spricht die Bundesregierung das im Rahmen des in- tensiven Dialogs, den sie mit der Regierung der Volksrepublik China (zum Beispiel bei den bilateralen Wirtschaftskonsultationen oder dem Rechtsstaatsdialog) führt, an. Auch die EU-Kommission führt zur weiteren Verbesserung des Urheberrechtsschutzes einen intensi- ven Dialog mit China, bei dem die Bundesregierung ihre Belange einbringt. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Fragen der Abgeordneten Marion Seib (CDU/CSU) (Druck- sache 15/4118, Fragen 19 und 20): Welche Personen bzw. Funktionsträger sind als Mitglieder der Auswahlkommission vorgesehen, die über die Vergabe der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des neu geschaffenen „Kompetenzzen- trums Bologna“ zur Verfügung gestellten Fördermittel an die 20 Hochschulen entscheidet? Nach welchen Kriterien werden die 20 Hochschulen, die letztlich die Fördergelder erhalten, ausgesucht? Zu Frage 19: Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) stellt derzeit die Auswahlkommission aus hochrangigen nationalen und internationalen Gutachtern zusammen. Dabei wer- den die im deutschen Gutachtersystem geltenden Grund- sätze des peer review eingehalten, zu denen unter ande- rem gehört, dass Gutachter nicht befangen sein dürfen. D m m Z s n g l 2 d t u A r i V b d H b t d A d g ( Z f d V n m g t ( s N r g g d u e – (C (D ies wird gegebenenfalls in Beratungen und Abstim- ungen über einzelne Anträge durch Nichtteilnahme öglicherweise befangener Personen gewährleistet. u Frage 20: An der Ausschreibung können alle staatlichen und taatlich anerkannten Hochschulen Deutschlands teil- ehmen, die durch Beschluss des dafür zuständigen Or- ans die Umstellung aller Studiengänge auf die Bache- or- und Masterstruktur bis zum Wintersemester 2007/ 008 planen, je nach Vorgabe des jeweiligen Bundeslan- es einschließlich der Lehrerbildung. Nicht berücksich- igt werden Staatsexamensstudiengänge in der Medizin nd Jura. Wichtigstes Kriterium ist die Qualität der vorgelegten nträge. Im Einzelnen werden sich die Bewertungskrite- ien an den Fragen orientieren, die von den Hochschulen m Antrag zu beantworten sind. Dazu gehören: Stand der orüberlegungen und die sich daraus ergebende Mach- arkeit des vorgelegten Zeitplans; Strategie zur Einbin- ung aller Akteure (Studierende, Hochschullehrer, ochschulverwaltung, EDV-Personal, Vertreter des Ar- eitsmarktes bei der Curriculumsentwicklung etc.); Stra- egie zur Einbindung aller Fakultäten und Strategie für en Einsatz des Bologna-Experten. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- en des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) Drucksache 15/4118, Fragen 23 und 24): Welche waffenrechtlichen Regelungen sind vorgesehen, um der tatsächlichen Gefährlichkeit so genannte Soft-Air- Waffen, mit denen kleine Plastikkugeln mit hoher Geschwin- digkeit abgefeuert werden und die deshalb schwere Augen- verletzungen verursachen können, wirksam zu begegnen? Wie beurteilt die Bundesregierung die Gefahren durch so genannte Soft-Air-Waffen, die zur Einschüchterung unter Ju- gendlichen sowie bei Raubdelikten vermehrt Verwendung fin- den? u Frage 23: Die Frage bezieht sich auf so genannte Soft-Air-Waf- en. Dies ist kein waffenrechtlicher Fachausdruck. In en folgenden Antworten wird der in den einschlägigen erkehrskreisen und im umgangssprachlichen Verständ- is übliche Wortsinn zugrunde gelegt und von Waffen it Geschossantrieb durch Druckluft oder kalte Treib- ase ausgegangen („air“), die den Geschossen eine An- riebsenergie von weniger als 7,5 Joule verleihen „soft“). Soft-Air-Waffen, die nicht wegen geringer Ge- chossenergie nach Anlage 2 Abschnitt 3 Unterabschnitt 2 r. 1 WaffG als Kinderspielzeug vom Anwendungsbe- eich des Waffengesetzes ausgenommen sind, unterlie- en folgenden waffenrechtlichen Beschränkungen: Es ilt für den gesamten Umgang das Erfordernis des Min- estalters von 18 Jahren (§ 2 Abs. 1 WaffG). Der Erwerb nd Besitz ist prinzipiell nur dann von der Waffenbesitz- rlaubnispflichtigkeit befreit, wenn die Waffe mit dem von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt ver- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 12565 (A) ) (B) ) liehenen – „F im Fünfeck“ zur Bestätigung der beschuss- rechtlichen Prüfung gekennzeichnet ist (Anlage 2 Ab- schnitt 2 Unterabschnitt 2 Nr. 1.1 und 1.2 WaffG). Das Schießen ist nicht von der Schießerlaubnis, das Führen nicht von der Waffenscheinpflichtigkeit befreit. Zu Frage 24: Die Frage bezieht sich auf so genannte Soft-Air-Waf- fen. Dies ist kein waffenrechtlicher Fachausdruck. In den folgenden Antworten wird der in den einschlägigen Verkehrskreisen und im umgangssprachlichen Verständ- nis übliche Wortsinn zugrunde gelegt und von Waffen mit Geschossantrieb durch Druckluft oder kalte Treib- gase ausgegangen („air“), die den Geschossen eine An- triebsenergie von weniger als 7,5 Joule verleihen („soft“). Der Bundesregierung liegt kein belastbares Ma- terial dafür vor, dass es im Vergleich zu der Zeit vor In- krafttreten des neuen Waffengesetzes am 1. April 2003 zu einem vermehrten Missbrauch von Soft-Air-Waffen gekommen wäre. Das durch das äußere Erscheinungs- bild bewirkte Drohpotenzial einer Soft-Air-Waffe auf eine genötigte Person ist weitestgehend unabhängig da- von, ob die Soft-Air-Waffe wie eine Kriegswaffe oder wie eine dem Waffengesetz unterfallende erlaubnis- pflichtige Schusswaffe aus dem Zivilbereich aussieht, denn es macht aus Sicht des Bedrohten keinen Unter- schied, ob er mit einer Maschinenpistole oder einem Re- volver erschossen wird und wie groß das Maß an Über- einstimmung des Erscheinungsbildes einer Soft-Air- Waffe mit einer „scharfen“ Waffe ist, denn der Bedrohte wird in der Stresssituation und bei laienhaften Waffen- kenntnissen ohnehin nicht unterscheide können, ob es sich um eine „scharfe“ oder eine Soft-Air-Waffe handelt. Derjenige, der Soft-Air-Waffen als Nötigungsmittel ein- setzt, setzt sich allerdings selbst dem Risiko aus, dass der Bedrohte, ein Nothelfer oder die Polizei in der An- nahme einer vermeintlichen Gefahrenlage für das Leben des Bedrohten mit entsprechenden Abwehrmaßnahmen reagiert; rechtlich wird eine derartige Abwehr nach den Regeln der so genannten Putativnotwehr beurteilt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Ralf Göbel (CDU/CSU) (Druck- sache 15/4118, Fragen 26 und 27): Wie beurteilt die Bundesregierung die Möglichkeit, an- stelle des 3. Oktober den Tag der Arbeit am 1. Mai als gesetz- lichen Feiertag abzuschaffen? Wie können nach Auffassung der Bundesregierung die nach wie vor bestehenden Herausforderungen bei der Ver- wirklichung der deutschen Einheit einer breiten Öffentlichkeit bewusst gemacht und die Schaffung einer gemeinsamen Iden- tität der Menschen in den alten und neuen Bundesländern ver- bessert werden, wenn der 3. Oktober als gesetzlicher Feiertag abgeschafft wird? Zu Frage 26: Die Erwägung, den Tag der Deutschen Einheit als be- weglichen Feiertag zu begehen, wird von der Bundes- regierung nicht weiterverfolgt. Der 1. Mai ist durch übereinstimmende Regelung in den Sonn- und Feiertags- g h n e n Z s F A d g ( Z w g Z A d g ( Z d (C (D esetzen der Länder als Tag des Bekenntnisses zu Frei- eit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöh- ung und Menschenwürde zum gesetzlichen Feiertag rklärt. Eine Abschaffung steht für die Bundesregierung icht zur Diskussion. u Frage 27: Die Bundesregierung hat zu keinem Zeitpunkt beab- ichtigt, den Tag der Deutschen Einheit als gesetzlichen eiertag abzuschaffen. nlage 7 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- en des Abgeordneten Reinhard Grindel (CDU/CSU) Drucksache 15/4118, Fragen 28 und 29): Wie bewertet die Bundesregierung den Umstand, dass bei einer Feier des Tages der Deutschen Einheit an jedem ersten Sonntag im Oktober dieser Gedenktag auch an einem 7. Okto- ber begangen würde, dem Nationalfeiertag aus Anlass der Gründung der früheren DDR? Gibt es seitens der Bundesregierung Überlegungen, bei einer weiterhin kritischen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland den Tag der Arbeit künftig an jedem ersten Sonntag im Mai zu begehen? u Frage 28: Die Erwägung, den Tag der Deutschen Einheit als be- eglichen Feiertag zu begehen, wird von der Bundesre- ierung nicht weiterverfolgt. u Frage 29: Nein. nlage 8 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- en des Abgeordneten Roland Gewalt (CDU/CSU) Drucksache 15/4118, Fragen 30 und 31): Wäre es verfassungsrechtlich möglich, dass die Länder in eigener Gesetzgebung den 3. Oktober wieder zum Feiertag bestimmen, und wie beurteilt die Bundesregierung die daraus resultierenden Folgen auch im Hinblick auf eine mögliche Pa- rallelität zweier „Tage der Deutschen Einheit“ (3. Oktober durch Landesgesetzgebung und erster Sonntag im Oktober durch Bundesgesetzgebung)? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die Ab- schaffung des arbeitsfreien Nationalfeiertages eine faktische Entkernung des Staatssymbols „Tag der Deutschen Einheit“ darstellt, von der Auswirkungen auf den Stellenwert der von Bundeskanzler Gerhard Schröder zur „Chefsache“ erklärten weiteren Vollendung der Einheit ausgehen, und welches Si- gnal verknüpft die Bundesregierung mit ihrem Beschluss hin- sichtlich der Anerkennung der historischen Leistungen der Menschen in den neuen Ländern? u Frage 30: Für die Bestimmung des Nationalfeiertages fehlt in en Ländern die verfassungsrechtliche Grundlage. Es 12566 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 (A) ) (B) ) handelt sich um eine nach der Natur der Sache aus- schließliche Angelegenheit des Bundes. Zu Frage 31: Die Bundesregierung hat zu keinem Zeitpunkt die Abschaffung des arbeitsfreien Nationalfeiertages ge- plant. Der Auffassung, dass allein der Wechsel von ei- nem festen zu einem beweglichen Feiertag zu dessen faktischer Entkernung geführt hätte, schließt sie sich nicht an. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) (Drucksache 15/4118, Frage 32): Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber, dass „die türkische Regierung hilft, die [illegale] doppelte Staatsange- hörigkeit [von schätzungsweise 50 000 Türken] gegenüber deutschen Behörden zu vertuschen“ und per Runderlass vom 10. September 2001 alle 81 Gouverneursämter angewiesen hat, „die in Deutschland verlangten Registerauszüge zu mani- pulieren“, und wenn ja, was will sie dagegen unternehmen (vergleiche „Focus“ vom 27. September 2004)? Die türkische Regierung hat sich in dieser Angelegen- heit kooperativ verhalten. So hat sie bereits im März 2004 den Runderlass der Vorgängerregierung vom 10. September 2001 sowie den diesem zugrunde liegen- den Erlass aus dem Jahr 1991 aufgehoben und die darauf beruhende Praxis bei den Registerauszügen umgehend abgestellt. Auch hat sie Verständnis für die deutsche Haltung gezeigt, dass der betroffene Personenkreis zu- nächst einen Aufenthaltstitel beantragen muss und eine erneute Einbürgerung in Deutschland nur infrage kommt, wenn die allgemeinen Einbürgerungsvorausset- zungen erfüllt werden. Denn nach dem zum 1. Januar 2000 geänderten deutschen Recht (§ 25 StAG) hat die erneute türkische Einbürgerung bei den Betroffenen zum automatischen Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit geführt, sodass insoweit keine doppelte Staatsangehörig- keit entstanden ist. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Daniela Raab (CDU/CSU) (Drucksache 15/4118, Frage 33): Wie will die Bundesregierung gegen eine Verwendung von Werkvertragsverfahren vorgehen, die, wie in der Presse- mitteilung des Hauptzollamts Landshut vom 22. April 2004 beschrieben, in den beteiligten Ländern nicht rechtskonform angewandt werden, und inwieweit findet eine behördliche Zu- sammenarbeit zwischen den Ländern statt, um diese Verwen- dung zu vermeiden? Die Bundesregierung wird ihre Bemühungen fortset- zen, sowohl im Zulassungsverfahren als auch durch Kontrollen „schwarze Schafe“ aufzudecken und aus dem Kontingentverfahren auszuschließen. Wie die bisherigen Aktivitäten im Bereich der Fleischverarbeitung zeigen, f g d B s F a m w d b e d Z d K b A c l A d F C Z D m G g m h H w D 1 w v Z W M D D I n (C (D ührt die gute Zusammenarbeit zwischen den Genehmi- ungsstellen und den Prüfungs- und Verfolgungsbehör- en zur Eindämmung illegalen Verhaltens. In dieser ranche wurden massive Rechtsverletzungen festge- tellt. Dies hat dazu geführt, dass Werkverträge in der leischverarbeitung aus dem bilateralen Werkvertrags- rbeitnehmerabkommen mit Rumänien herausgenom- en wurden. Die Kontrollen der Behörden der Zollver- altung in den letzten Monaten haben auch gezeigt, dass ie Zulassungskriterien der nationalen Kontingentverga- estellen und/oder die Beachtung dieser Kriterien von- inander abweichen. Aus diesem Grunde hat das Bun- esministerium für Wirtschaft und Arbeit in usammenarbeit mit anderen Ministerien (insbesondere em BMF) seine Anstrengungen intensiviert, um in ooperation mit den Ministerien und Kontingentverga- estellen der Partnerstaaten den Kriterienkatalog für die uswahl der Werkvertragsunternehmen zu vereinheitli- hen und die Genehmigungsverfahren einzelner nationa- er Kontingentvergabestellen zu verbessern. nlage 11 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die ragen des Abgeordneten Georg Fahrenschon (CDU/ SU) (Drucksache 15/4118, Fragen 34 und 35): Gibt es Pläne vonseiten der Bundesregierung, die Rah- menbedingungen für deutsche Unternehmen für Exportbezie- hungen zur Volksrepublik China bzw. zu Hongkong durch ein Doppelbesteuerungsabkommen zu verbessern? Zu welchen anderen Nationen im asiatischen Wirtschafts- raum unterhält die Bundesrepublik Deutschland Doppelbe- steuerungsabkommen, bzw. sind der Bundesregierung andere EU-Mitgliedstaaten bekannt, die Doppelbesteuerungsabkom- men zur Volksrepublik China/Hongkong unterhalten? u Frage 34: Bereits heute besteht zwischen der Bundesrepublik eutschland und der Volksrepublik China ein Abkom- en zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem ebiet der Steuern vom Einkommen und des Vermö- ens. Dieses – aus dem Jahr 1985 stammende – Abkom- en erstreckt sich nicht auf Hongkong und Macau. Ver- andlungen über ein gesondertes Abkommen mit ongkong und Macau sind nicht geplant. Mit Hongkong urdenjedoch Sonderabkommen zur Vermeidung der oppelbesteuerung von Luftfahrtunternehmen im Jahr 997 und für Schifffahrtsunternehmen im Jahr 2003 je- eils auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und om Vermögen abgeschlossen. u Frage 35: Die Bundesrepublik Deutschland hat im asiatischen irtschaftraum unter anderem mit Japan, Süd-Korea, alaysia, Singapur, Thailand und den Philippinen oppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen. Belgien, änemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, talien, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Polen, Spa- ien und Schweden haben mit der Volksrepublik China Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 12567 (A) ) (B) ) Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen. Ledig- lich Belgien hat mit Hongkong ein allgemeines Doppel- besteuerungsabkommen abgeschlossen. Anlage 12 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) (Drucksache 15/4118, Frage 36): In wie vielen Fällen hat das Zollkriminalamt seit 1992 nach den §§ 39 und 41 Außenwirtschaftsgesetz (AWG) Ein- griffe in das Telefon- und Postgeheimnis beantragt, und wie oft sind solche Maßnahmen richterlich angeordnet worden? Seit Bestehen dieser Befugnisse hat das Zollkriminal- amt nach jeweils eingehender und umfänglicher Einzel- fallprüfung insgesamt 41 Anträge gemäß §§ 39 ff. AWG gestellt, die in allen Fällen durch das gemäß § 40 Ab- sätze 2 und 3 AWG zuständige Landgericht Köln den Antragsbegründungen entsprechend richterlich angeord- net wurden. Über die Durchführung der nach den §§ 39 bis 43 AWG vorgenommenen Maßnahmen unterrichtet das Bundesministerium der Finanzen halbjährlich das hierfür eingerichtete und aus neun Abgeordneten beste- hende Kontrollgremium des Deutschen Bundestages. Anlage 13 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Ole Schröder (CDU/ CSU) (Drucksache 15/4118, Fragen 37 und 38): Hält die Bundesregierung die Abschaffung des Feiertages zum Tag der Deutschen Einheit für eine geeignete und vorran- gig durchzuführende Maßnahme, um das Problem reduzierter Steuereinnahmen aufgrund eines im europäischen Vergleich unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums zu lösen? Sieht die Bundesregierung die Notwendigkeit, die Jahres- arbeitsdauer aller Deutschen zu erhöhen, oder begründet sich der Vorschlag der Bundesregierung zur Abschaffung eines Feiertages allein in der Notwendigkeit, zusätzliche Steuern einzunehmen? Zu Frage 37: Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, den Tag der Deutschen Einheit abzuschaffen oder auf einen arbeits- freien Tag zu verlegen. Zu Frage 38: Ich wiederhole an dieser Stelle noch einmal: Die Bun- desregierung hatte und hat nicht die Absicht, den Tag der Deutschen Einheit abzuschaffen. Die Verlegung der Fei- erlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit auf den je- weils ersten Sonntag im Oktober hätte positive Auswir- kungen nicht nur auf der Einnahmen-, sondern auch auf der Ausgabenseite der öffentlichen Haushalte gehabt. Eventuelle Vereinbarungen über eine Veränderung der Arbeitszeiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind Sache der Tarifpartner. A d F ( T a l s d d d a s B s v s z P o w f B A d F ( Z ü g w 1 s t M t d d s V (C (D nlage 14 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage des Abgeordneten Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU) (Drucksache 15/4118, Frage 39): Wie erklärt sich die Bundesregierung hinsichtlich der ge- planten Verlegung des Tages der Deutschen Einheit, dass der Freistaat Bayern die größte Produktivität vorweisen kann, ob- wohl es dort die meisten Feiertage in Deutschland gibt? Vorweg: Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, den ag der Deutschen Einheit abzuschaffen oder auf einen rbeitsfreien Tag zu verlegen. Neben den bundeseinheit- ich geregelten gesetzlichen Feiertagen weist der Frei- taat Bayern die höchste Zahl zusätzlicher, durch Lan- esgesetz geregelte, Feiertage auf. Bayern weist ein vergleichsweise hohes, nicht jedoch as höchste Produktivitätsniveau unter den Bundeslän- ern auf. Die Wirtschaftskraft Bayerns ist nicht zuletzt uf die jahrelange Bundeshilfe zum Ausbau der Infra- truktur und zur Wirtschaftsförderung zurückzuführen. ei den Wachstumsraten der Arbeitsproduktivität zeigt ich, dass auch Bayern eine verhaltene Entwicklung zu erzeichnen hat. Beim Bruttoinlandsprodukt je Arbeits- tunde belegte Bayern 2002 (letzte verfügbare Angabe) usammen mit Mecklenburg-Vorpommern den zwölften latz. Die Abschaffung eines arbeitsfreien Feiertages der die Verlegung eines Feiertages auf einen Sonntag ürde zu einer höheren gesamtstaatlichen Wertschöp- ung führen. Durch eine solche Maßnahme könnte auch ayern Wachstum und Produktivität noch steigern. nlage 15 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die ragen der Abgeordneten Ilse Aigner (CDU/CSU) Drucksache 15/4118, Fragen 40 und 41): Hat das Bundesministerium der Finanzen (BMF) bei ver- gleichbaren Transaktionen, zum Beispiel Privatisierungen, schon einmal auf jede Form von Ausschreibungen verzichtet, wie dies bei den Russlandderivaten der Fall war (vergleiche Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundes- minister der Finanzen, Karl Diller, vom 3. November 2004 auf meine schriftlichen Fragen mit den Arbeitsnummern 303 und 304 für den Monat Oktober 2004)? Welche Rechtfertigung gibt es für den Verzicht auf jegli- che Ausschreibung? u Frage 40: Aufträge des Bundesministeriums der Finanzen, die ber den gesetzlichen Schwellenwerten liegen, werden rundsätzlich ausgeschrieben. Das Gesetz gegen Wettbe- erbsbeschränkungen (GWB) regelt seit dem 1. Januar 999 in seinem 4. Abschnitt das öffentliche Auftragswe- en. Die in § 98 GWB bezeichneten öffentlichen Auf- raggeber haben bei der Vergabe eines Auftrags nach aßgabe der Vergabeverordnung (VgV) die Vorschrif- en der Verdingungsordnungen anzuwenden. Die Regeln es GWB gelten nur für die Vergabe eines Auftrags, essen Volumen einen bestimmten Schwellenwert über- teigt. Die am 1. Februar 2001 in Kraft getretene ergabeverordnung (VgV) legt in ihrem § 2 die 12568 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 (A) ) (B) ) Schwellenwerte fest. Für oberste Bundesbehörden beträgt der Schwellenwert bei Dienstleistungsaufträgen 130 000 Euro. Zu Frage 41: Auf jegliche Ausschreibungen bei Leistungsvergaben kann verzichtet werden, sofern die Voraussetzungen des § 3 Nr. 4 Verdingungsordnung für Leistungen (VOL) vorliegen, wenn zum Beispiel „die Leistung besonders dringlich ist; es aus Gründen der Geheimhaltung erfor- derlich ist und es sich um Börsenwaren handelt“. Ferner, wenn gemäß der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (§ 2) die Vergabe eines Dienstleis- tungsauftrags unterhalb des für öffentliche Auftraggeber geltenden Schwellenwertes (130 000 Euro) liegt. Über die Antwort von Kollegen Karl Diller vom 3. November 2004 auf Ihre schriftliche Frage, ob es eine Ausschreibung für die Leistungen von Banken im Zu- sammenhang mit der Emission der Russland-Anleihen gegeben hat, hinaus, ist auf Folgendes hinzuweisen: Ab- gesehen davon, dass es keine Ausschreibungspflicht bei Dienstleistungen im Zusammenhang mit Wertpapier- geschäften gibt, verboten sich Bieterverfahren bei der Russland-Transaktion. Sie kommen eher bei standardi- sierten Produkten in Betracht. Bei den Russland-Trans- aktionen handelt es sich um eine völlig neuartige Kon- struktion, die hohen Strukturierungsaufwand und Geheimhaltung über einen sehr langen Zeitraum erfor- derte. Im Übrigen ist die Zahl der für diese Leistung in- frage kommenden Anbieter (nur große internationale In- vestmentbanken) beschränkt. Außerdem wurden neben Goldman Sachs und Deutsche Bank als Lead Manager weitere Banken als Manager an der Maßnahme beteiligt, nämlich Citigroup, Commerzbank Aktiengesellschaft, Credit Suisse First Boston, Dresdner Kleinwort Wasser- stein, HVB Corporates & Markets, JPMorgan, Merrill Lynch International, Morgan Stanley, UBS Investment Bank, West-LB AG. Diese wurden aufgrund ihrer Kapi- talmarkterfahrungen ausgewählt. Die KfW wurde beauf- tragt, sich an der Emission zu beteiligen, weil an ihrer Mitwirkung ein staatliches Interesse bestand. Die Ein- schaltung der KfW mit ihrem hohen Rating vereinfacht die Bewertung der Struktur für den Investor und trug durch ihre Garantiefunktion gegenüber der Emissionsge- sellschaft Aries zu einer für den Bund günstigeren Erlössituation bei. Die KfW selbst sicherte ihre Risiken durch Sicherungsgeschäfte mit den Konsortialführern Goldman Sachs und Deutsche Bank AG ab. Anlage 16 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen der Abgeordneten Antje Tillmann (CDU/CSU) (Drucksache 15/4118, Fragen 42 und 43): Haben die Banken, die den Bund beim Verkauf der Russ- landforderungen beraten haben, zum Abschluss die mit der Transaktion befassten Beamten des BMF zu einer „Feier“ der Transaktion eingeladen? Wer wurde dazu eingeladen, wer hat teilgenommen? f h d b L D s d D D h I d K n s – i e E a B a h i c b v A a h B r B w b t t A d F C J f s a e d (C (D Die Fragen beantworte ich zusammengefasst wie olgt: Ja. Es gab eine solche Einladung. Die Einzelheiten ierzu möchte ich Ihnen darlegen. Die Banken, die den Bund (das heißt das BMF) bei er Konzipierung der Emission der Russland-Anleihen eraten und auf Wunsch des BMF die Transaktion als ead Manager durchgeführt haben (Goldman Sachs und eutsche Bank), haben am 21. September 2004 eine Ab- chlussveranstaltung zu der Transaktion „Russlandfor- erungen“ in einem Berliner Restaurant durchgeführt. azu waren neben Mitarbeitern von Goldman Sachs, eutscher Bank und KfW auch die mit der Transaktion auptsächlich befassten Beamten des BMF eingeladen. nsgesamt waren acht (BMF-)Beamte eingeladen, von enen sechs an der Veranstaltung teilgenommen haben. ernstück der Abschlussveranstaltung war ein so ge- anntes Closing Dinner. Dabei war es Ziel der Veran- taltung, den an der Transaktion beteiligten Parteien Goldman Sachs, Deutsche Bank, KfW und BMF – ein nformelles Forum für Kritik zu geben. Zwischen den inzelnen Redebeiträgen wurde ein Abendessen serviert. in derartiges so genanntes Closing Dinner, wie die hier ngesprochene Veranstaltung, dient der rückblickenden ewertung und ist international üblich. Bei der Veranstaltung haben die teilnehmenden Be- mten einen so genannten „tombstone“ erhalten, das eißt eine in Plastik eingeschweißte Art Anzeige zur Er- nnerung an die Transaktion. Am Nachmittag des glei- hen Tages hatten die Banken ihren an der Transaktion eteiligten internationalen Mitarbeitern, die weltweit an erschiedenen Standorten arbeiten und anlässlich der bschlussveranstaltung in Berlin größtenteils erstmalig n einem Ort zusammengekommen waren, die Gelegen- eit zum gegenseitigen Kennenlernen im Rahmen einer ootsfahrt auf der Spree in Berlin gegeben. Hierzu wa- en auch die acht Beamten des BMF eingeladen. Drei eamte haben teilgenommen. Während der Bootsfahrt urden ein Imbiss und Getränke gereicht. KfW-Mitar- eiter haben ebenfalls an der Abschlussveranstaltung eilgenommen. Die KfW war auch an deren Organisa- ion beteiligt. nlage 17 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die rage des Abgeordneten Dr. Hans Georg Faust (CDU/ SU) (Drucksache 15/4118, Frage 44): Haben Beschäftigte des BMF Leistungen oder Vorteile im Zusammenhang mit der Transaktion „Verkauf der Russland- forderungen“ erhalten, und wenn ja, welche waren dies im Einzelnen? Die Frage beantworte ich mit der von Kollegen ochen-Konrad Fromme gestellten Frage zusammenge- asst wie folgt: Die Banken haben unter anderem die mit der Emis- ion der Russland-Anleihen hauptsächlich befassten Be- mten des BMF – nach Abschluss der Transaktion – zu iner Abschlussveranstaltung in Berlin eingeladen. Zu en Einzelheiten der Abschlussveranstaltung verweise Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 12569 (A) ) (B) ) ich auf meine Antwort auf die Fragen 42 und 43 von Kollegin Antje Tillmann. Die Kosten der Veranstaltung sind hier nicht bekannt. Anlage 18 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) (Drucksache 15/4118, Fragen 45 und 46): Welche Leistungen umfasste die Einladung zur Feier über den Abschluss der Transaktion hinsichtlich der Russlandfor- derungen, und welchen Gegenwert hatten diese in etwa? Hatten die betreffenden Beamten im Einladungszeitpunkt eine dienstliche Genehmigung zur Annahme solcher „Ge- schenke“? Zu Frage 45: Die Frage beantworte ich mit der von Kollegen Dr. Hans Georg Faust gestellten Frage zusammengefasst wie folgt: Die Banken haben unter anderem die mit der Emission der Russland-Anleihen hauptsächlich befass- ten Beamten des BMF – nach Abschluss der Trans- aktion – zu einer Abschlussveranstaltung in Berlin ein- geladen. Zu den Einzelheiten der Abschlussveranstaltung ver- weise ich auf meine Antwort auf die Fragen 42 und 43 von Kollegin Antje Tillmann. Die Kosten der Veranstal- tung sind hier nicht bekannt. Zu Frage 46: Die Beamten des BMF waren davon ausgegangen, dass die Teilnahme an der Veranstaltung unter eine in- tern im BMF erteilte allgemeine Genehmigung gemäß § 70 Bundesbeamtengesetz fällt. Daher wurde zum Ein- ladungszeitpunkt keine Genehmigung beantragt. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage der Abgeordneten Daniela Raab (CDU/CSU) (Drucksache 15/4118, Frage 47): Wie will die Bundesregierung gegen das Anmelden eines Gewerbes durch Personen aus den EU-Beitrittsländern vorge- hen, die auf diese Weise die Verpflichtung, eine Arbeits- erlaubnis zu beantragen, vermeiden, und wurde die Möglich- keit, im Rahmen der Niederlassungsfreiheit unbeschränkt Zutritt zum deutschen Markt zu erlangen, beim EU-Beitritt bewusst in Kauf genommen? Staatsangehörige aus einem EU-Beitrittsland können unter Berufung auf das im EU-Vertrag verankerte Recht der Niederlassungsfreiheit ein Gewerbe in der Bundes- republik Deutschland wie in jedem anderen EU-Mit- gliedstaat anmelden. Für die Niederlassung wurden mit dem EU-Beitrittsvertrag keine Übergangsfristen verein- bart. Die Staatsangehörigen aus den EU-Beitrittsländern haben in Deutschland dieselben Bestimmungen zu be- achten, die die deutschen Vorschriften bei eigenen Staatsangehörigen für die Zulassung und die Ausübung b K d h f B a A w J e s n d w G D b g z d A d d ( Z o r ü k s D S P l l i d m s U r (C (D estimmter Tätigkeiten vorsehen. Allerdings müssen die riterien der Selbstständigkeit, wie freie Bestimmung er Arbeitszeit, des Arbeitsortes sowie des Arbeitsin- alts, eindeutig erfüllt sein. Außerdem muss der Betref- ende für Renten- und Krankenversicherung sowie die eachtung der steuerrechtlichen Vorschriften selbst ver- ntwortlich sein. Anderenfalls liegt eventuell illegale usländerbeschäftigung vor. Die Niederlassungsfreiheit ar den EU-Beitrittsländern bereits mit den in den 90er- ahren abgeschlossenen EU-Assoziierungsabkommen ingeräumt worden. Eine Einschränkung des Niederlas- ungsrechts mit dem Zeitpunkt des Beitritts zur EU wäre icht durchsetzbar gewesen. Die Bundesregierung hat afür auch keine Notwendigkeit gesehen. Da es den Ge- erbetreibenden aus den neuen Mitgliedstaaten bei der ründung einer Niederlassung in der Bundesrepublik eutschland für eine Übergangsfrist, die auf bis zu sie- en Jahre nach Beitritt ausgedehnt werden kann, nicht estattet ist, Arbeitnehmer aus ihren Heimatländern mit- ubringen, erschien auch eine Einschränkung des Nie- erlassungsrechts nicht erforderlich. nlage 20 Antwort es Parl. Staatssekretärs Ditmar Staffelt auf die Fragen es Abgeordneten Klaus Hofbauer (CDU/CSU) Drucksache 15/4118, Fragen 48 und 49): Ist der Bundesregierung bekannt, dass die Übergangsfrist der Dienstleistungsfreiheit im Rahmen der EU-Osterweite- rung in den Bereichen Bau, Innendekoration, Gebäudereini- gung dadurch umgangen wird, dass sich Personen aus den neuen EU-Mitgliedsländern in der Bundesrepublik Deutsch- land niederlassen, ein Unternehmen anmelden und genau diese Dienstleistungen anbieten, und wenn ja, sieht die Bun- desregierung darin einen Wettbewerbsnachteil deutscher Un- ternehmen, die in den durch die Übergangsfrist eingeschränk- ten Bereichen Dienstleistungen anbieten? Sind der Bundesregierung Missbrauchsfälle der Arbeit- nehmerentsendung im Rahmen des Werkvertragsverfahrens bekannt, und wenn ja, sieht die Bundesregierung dadurch An- lass, darauf hinzuwirken, dass die Auswahlkriterien für die Partnerunternehmen in den entsendenden Staaten verschärft werden? u Frage 48: Unternehmen aus den EU-Beitrittsländern können sich hne Einschränkungen auf die Niederlassungsfreiheit be- ufen. Das gilt auch für die Bereiche, die bei der grenz- berschreitenden Dienstleistungserbringung Einschrän- ungen unterliegen. Die Einrichtung einer Niederlassung etzt jedoch voraus, dass alle in der Bundesrepublik eutschland dafür geltenden nationalen Regelungen, wie teuern und Abgaben, Berufsqualifikation, gegebenfalls flichtmitgliedschaft in berufsständischen oder öffent- ich-rechtlichen Organisationen, erfüllt werden. Den aus- ändischen Unternehmern aus den neuen Mitgliedstaaten st es jedoch bis zur Beendigung der Übergangsfrist für ie Arbeitnehmerfreizügigkeit nicht gestattet, Arbeitneh- er aus ihren Heimatländern mitzubringen und zu be- chäftigen. Die Unternehmer müssen sich wie deutsche nternehmer auf dem deutschen Arbeitsmarkt orientie- en. Eine Ausnahme davon betrifft das Schlüsselpersonal, 12570 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 (A) ) (B) ) das heißt Führungskräfte eines Unternehmens mit hohen fachspezifischen Qualifikationen. Dieses kann aus dem neuen Mitgliedstaat mitgebracht werden. Die Bundesre- gierung sieht für deutsche Unternehmen durch die Ge- währleistung des Niederlassungsrechts auch für die Bereiche, bei denen das Recht zur Erbringung grenzüber- schreitender Dienstleistungen eingeschränkt ist, keine Wettbewerbsnachteile, da die ausländischen Unterneh- men den gleichen Bedingungen wie deutsche Unterneh- men unterliegen. Zu Frage 49: Der Bundesregierung ist bekannt, dass in Einzelfallen im Rahmen des Werkvertragsverfahrens Missbrauchs- fälle aufgetreten sind. Das Auftreten „schwarzer Schafe“ ist trotz eines effizienten Genehmigungs- und Kontroll- systems nicht vollständig auszuschließen. Für die Geneh- migung der Werkverträge ist die Bundesagentur für Ar- beit zuständig. Die zuständigen Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit informieren in den Partnerstaa- ten die Mitarbeiter der beteiligten Stellen: Kontingent- vergabestelle der Ministerien, Arbeitsverwaltung, Unter- nehmer und Deutsche Botschaft über das bilateral vereinbarte Verfahren und die zu beachtenden Vorausset- zungen im Genehmigungsverfahren der Werkvertragsar- beitnehmerzulassung. Im jeweiligen Genehmigungsver- fahren der Bundesagentur für Arbeit können durch die Plausibilitätsprüfung nur offensichtliche Abkommens- und Gesetzesverstöße aufgedeckt und entsprechende An- träge negativ beschieden werden. Als Folge gravierender Verstöße sehen die bilateralen Werkvertragsarbeitneh- merabkommen Sanktionen bis hin zum Ausschluss der Unternehmen vom Zulassungsverfahren vor. Über das Genehmigungsverfahren hinaus werden Werkvertrags- unternehmen und deren Werkvertragsarbeitnehmer auch vor Ort kontrolliert. Für diese Kontrollen sind die für die Aufsicht aller anderen in Deutschland tätigen oder nie- dergelassenen Unternehmen vorgesehenen Behörden zu- ständig, insbesondere die der Länder und die Behörden der Zollverwaltungen zur Bekämpfung der illegalen Ausländerbeschäftigung und Schwarzarbeit. Die derzeit schon gut funktionierende Zusammenarbeit der zuständi- gen Behörden soll durch eine verstärkte Koordination weiter verbessert werden. Sofern dem zuständigen Bun- desministerium für Wirtschaft und Arbeit wesentliche Rechtsverstöße im Genehmigungsverfahren oder bei nachträglichen Kontrollen bekannt werden, wird hierauf umgehend reagiert. Dabei wird als erster Schritt in bilate- ralen auf Fachebene durchgeführten Arbeitsgruppensit- zungen, die bei größeren Missbrauchsfällen kurzfristig einberufen werden, in Zusammenarbeit mit dem Ministe- rium und der Kontingentvergabestelle des betroffenen Staates daraufhin gewirkt, etwaige Missstände umge- hend abzustellen. Sofern dies im Einzelfall geboten er- scheint, wird dieses Vorgehen durch Leitungsschreiben an die Ministerien und Kontingentvergabestellen der Partnerstaaten flankiert. Als Ultima ratio wird bei beson- ders schwerwiegenden Verstößen auf eine Änderung der Abkommen hingewirkt. So sind etwa erst im Sommer dieses Jahres Werkverträge in der Fleischverarbeitung aus dem bilateralen Werkvertragsarbeitnehmerabkom- men mit Rumänien herausgenommen worden. Dieses ge- s h l t d s u w B m B i K e m r v z v d A d d ( d s n c d s A R r L A W u s g A d g ( (C (D tufte Verfahren und das differenzierte Instrumentarium at sich in der Vergangenheit zur Bekämpfung punktuel- er Missbräuche bewährt. Neben vereinzelten Missbrauchsfällen haben die Kon- rollen insbesondere der Behörden der Zollverwaltung in en letzten Monaten jedoch auch gezeigt, dass die Zulas- ungskriterien der nationalen Kontingentvergabestellen nd/oder die Beachtung dieser Kriterien voneinander ab- eichen. Aus diesem Grunde hat die Fachabteilung des undesministeriums für Wirtschaft und Arbeit in Zusam- enarbeit mit anderen Ministerien (insbesondere dem undesministerium der Finanzen) seine Anstrengungen ntensiviert, um in Kooperation mit den Ministerien und ontingentvergabestellen der Partnerstaaten den Kriteri- nkatalog für die Auswahl der Werkvertragsunterneh- en zu vereinheitlichen und die Genehmigungsverfah- en einzelner nationaler Kontingentvergabestellen zu erbessern. Entsprechende Gespräche sind bereits mit ahlreichen Staaten geführt worden; weitere sind konkret orgesehen. In den bisherigen Konsultationen haben sich ie Partnerstaaten sehr kooperativ gezeigt. nlage 21 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage er Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) Drucksache 15/4118, Frage 50): Welche Vorstellungen hat die Bundesregierung über die Gestaltung der Kooperation zwischen Kommunen und den Arbeitsämtern, und inwieweit sollte dabei sichergestellt wer- den, dass die arbeitsmarktpolitischen Instrumentarien den re- gionalen Besonderheiten angepasst werden können und die Regionaldirektionen erweiterte Entscheidungskompetenzen durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) erhalten, um schnel- ler, kompetenter und regionalspezifisch auf die Anforderun- gen des Arbeitsmarktes reagieren zu können? Die Zusammenarbeit der Agenturen für Arbeit mit en Kommunen ist in § 9 des Dritten Buches Sozialge- etzbuch geregelt. Die Agenturen für Arbeit haben da- ach die Gegebenheiten des örtlichen und des überörtli- hen Arbeitsmarktes zu berücksichtigen und arbeiten mit en Akteuren des örtlichen Arbeitsmarktes, also insbe- ondere mit den Kommunen, zusammen. Nach § 367 bs. 3 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch tragen die egionaldirektionen Verantwortung für den Erfolg der egionalen Arbeitsmarktpolitik. Sie arbeiten mit den andesregierungen zusammen, um die Leistungen der rbeitsförderung mit der Arbeitsmarkt-, Struktur- und irtschaftspolitik der Länder abzustimmen. Über Art nd Weise der Zusammenarbeit entscheiden die Ge- chäftsführungen der Agenturen für Arbeit bzw. der Re- ionaldirektionen in eigener Verantwortung. nlage 22 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en des Abgeordneten Dr. Conny Mayer (Freiburg) CDU/CSU) (Drucksache 15/4118, Fragen 51 und 52): Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 12571 (A) ) (B) ) Ist die Bundesregierung bereit, ihre Haltung hinsichtlich der Fortsetzung der Gemeinschaftsinitiative INTERREG ent- lang der alten Binnengrenzen der Europäischen Union vor dem Hintergrund der Stellungnahme des Bundesrates aus des- sen 804. Sitzung vom 15. Oktober 2004 zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Rates mit allgemeinen Bestimmungen über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds und den Kohäsionsfonds – Bundes- ratsdrucksache 571/1/04 (neu) – zu korrigieren, und wird die Bundesregierung diesen Bundesratsbeschluss maßgeblich be- rücksichtigen? Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass gerade die INTERREG-Gemeinschaftsinitiative als bewährtes und erfolgreiches Instrument der Förderung grenzübergreifender Zusammenarbeit besonders geeignet wäre, die auch seitens der Bundesregierung politisch erwünschte Schaffung von Eurodistrikten zu fördern? Zu Frage 51: Auch vor dem Hintergrund der Stellungnahme des Bundesrates zu dem Vorschlag der Europäischen Union für eine Verordnung des Rates mit allgemeinen Bestim- mungen über den Europäischen Fonds für regionale Ent- wicklung, den Europäischen Sozialfonds und den Kohä- sionsfonds sieht die Bundesregierung angesichts der Notwendigkeit, die Mittel der EU-Strukturförderung in der künftigen Förderperiode deutlich zu konzentrieren, keinen Anlass, ihre Position in dieser Frage zu ändern und sich für eine Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit über die neuen Binnen- und Außen- grenzen hinausgehend auch auf die alten Binnengrenzen auszusprechen. Zur Frage der Maßgeblichkeit wird für die Bundesregierung der federführende Bundesfinanz- minister Eichel in diesen Tagen dem Präsidenten des Bundesrates schriftlich mitteilen, dass die Bundesregie- rung keine Gründe für eine maßgebliche Berücksich- tigung dieses Bundesratsbeschlusses sieht. Zu Frage 52: Die Bundesregierung teilt die Einschätzung, dass sich die Gemeinschaftsinitiative INTERREG als erfolgrei- ches Instrument der grenzübergreifenden Zusammenar- beit bewährt hat. Für einen Einsatz von Strukturfonds- mitteln in der künftigen Förderperiode muss jedoch auch für die Förderung der grenzübergreifenden Zusammen- arbeit das Gebot der Konzentration der Mittel gelten, dem am besten durch die Beschränkung auf die künfti- gen Binnen- und Außengrenzen Rechnung getragen wird. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage des Abgeordneten Jürgen Klimke (CDU/CSU) (Drucksache 15/4118, Frage 53): Stimmt die Bundesregierung mit der Auffassung überein, dass § 44 b Abs. 3 letzter Satz des Zweiten Buches Sozial- gesetzbuch (SGB II), der besagt, dass die Aufsicht über die Arbeitsgemeinschaft durch die zuständige oberste Landes- behörde im Benehmen mit dem Bundesministerium für Wirt- schaft und Arbeit geführt wird, so zu verstehen ist, dass damit auch die Fachaufsicht der Landesbehörden über die Arbeits- A d s z a h S s t A S ( s s A d d ( r n z i A t s v M Z h d s b S C k D n A z e l t f K w B (C (D gemeinschaften zwischen Agenturen für Arbeit und kommu- nalen Trägern mit eingeschlossen ist, und wenn nein, warum nicht? Die Bundesregierung geht davon aus, dass § 44 b bs. 3 Satz 4 des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch le- iglich eine Rechtsaufsicht regelt. Diese Auffassung tützt sich zum einen darauf, dass das Zweite Buch So- ialgesetzbuch ausdrücklich regelt, wenn auch die Fach- ufsicht umfasst sein soll; eine derartige Regelung ent- ält zum Beispiel § 47 Abs. 1 des Zweiten Buches ozialgesetzbuch. Die Auffassung der Bundesregierung tützt sich zum anderen auf § 94 Abs. 2 Satz 1 des Zehn- en Buches Sozialgesetzbuch. Die Vorschrift regelt, dass rbeitsgemeinschaften, die nach anderen Büchern des ozialgesetzbuchs gebildet werden, „staatlicher Aufsicht unterliegen), die sich auf die Beachtung von Gesetz und onstigem Recht erstreckt, das für die Arbeitsgemein- chaft und die Leistungsträger maßgebend ist“. nlage 24 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage es Abgeordneten Jürgen Klimke (CDU/CSU) Drucksache 15/4118, Frage 54): Wann gibt die BA bekannt, in welcher Höhe die Arbeits- gemeinschaften Gelder zum Umbau oder Aufbau der Job- Center als Anschubfinanzierung erhalten, um sicherzustellen, dass der Aufbau der Jobcenter reibungslos funktioniert und eine Abrechnung der Maßnahmen – wie durch die BA vorge- sehen – bis zum 31. Dezember 2004 erfolgen kann? Die BA hat bereits am 7. September 2004 mittels ih- er Kommunikation „Aktuelles“ den Regionaldirektio- en Auskunft darüber gegeben, wie die Anschubfinan- ierung für die Arbeitsgemeinschaften erfolgt. Danach st wie folgt zu verfahren: Kostenträger sind primär die genturen für Arbeit vor Ort. Soweit für die Implemen- ierung zusätzliche Ausgabeermächtigungen erforderlich ind, darf das Bewirtschaftungssoll in FINAS dezentral om Beauftragten für den Haushalt für die notwendigen ehrausgaben um maximal 20 Prozent der erstmaligen uteilung nach dem entsprechenden Kapitel des Haus- alts erhöht werden, wenn gleichzeitig ein Nachweis ieser Mehrausgaben in der Kostenerfassung sicherge- tellt wird. Die Erfassung der in den Agenturen für Ar- eit für die Implementierung des SGB II anfallenden achkosten erfolgt monatlich in der Erfassungsmaske OBRA, die Erfassung der entsprechenden Personal- osten über die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR). ie von den beteiligten Kommunen beauftragten Maß- ahmen sind vorher gemeinsam mit den Agenturen für rbeit in Bezug auf Notwendigkeit und Angemessenheit u beurteilen und in einer gemeinsamen Leistungsver- inbarung festzuhalten, die ab einer Gesamtsumme von Million Euro dem Geschäftsführer der Regionaldirek- ion vorher anzuzeigen ist. Die Erfassung erfolgt eben- alls über die KLR. Der Personal- und Sachaufwand der ommunen für die Datenerfassung und -übermittlung ird über eine Fallpauschale in Höhe von 35 Euro pro edarfsgemeinschaft erstattet 12572 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 (A) ) (B) ) Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- gen der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (Drucksache 15/4118, Fragen 55 und 56): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die Arbeit privater Bildungsträger, die beispielsweise als so genannte In- tegrationsfachdienste Maßnahmen zur Integration von Men- schen mit Behinderungen in den allgemeinen Arbeitsmarkt durchführen, durch den Wegfall bzw. die Einschränkungen von Qualifizierungsmaßnahmen durch die BA gefährdet ist, und, wenn ja, wie beurteilt sie die sich daraus ergebende Situ- ation der Bildungsträger und der betroffenen Arbeitsuchen- den? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass nach dem Auslaufen der aktuellen Verträge der so genannten Integra- tionsfachdienste mit der BA zum 31. Dezember 2004 neue Maßnahmen öffentlich ausgeschrieben werden müssen, und wie begründet sie ihre Haltung? Zu Frage 55: Aus Sicht der Bundesregierung besteht kein Zusam- menhang zwischen der Finanzierung der Integrations- fachdienste (IFD) und der Weiterbildungsförderung nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch. Aufgaben und Strukturen von Integrationsfachdiensten sind gesetzlich in den §§109 ff. des Neuntes Buches Sozialgesetzbuch (SGB IX) verankert. Die Durchführung beruflicher Wei- terbildung gehört nicht zu diesen Aufgaben. Soweit in Einzelfällen Bildungsträger auch Träger eines IFD sind, handelt es sich um getrennte „Geschäftsbereiche“. Auch die Verträge der Bundesagentur für Arbeit mit den IFD beziehen sich ausschließlich auf die Vermittlung des Per- sonenkreises der besonders betroffenen schwerbehinder- ten Menschen in Arbeit. Zu Frage 56: Durch das Gesetz zur Förderung der Ausbildung und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ist das SGB IX dahin gehend geändert worden, dass ab l. Januar 2005 die Strukturverantwortung für die Integrationsfach- dienste auf die Länder übergeht. Zugleich werden die bis dahin der Bundesagentur für Arbeit für die Beauftragung von Integrationsfachdiensten zur Verfügung gestellten Mittel aus der Ausgleichsabgabe den Ländern zur Verfü- gung gestellt. Die Verantwortung für die künftige Finan- zierung der IFD geht damit auf die Integrationsämter als Behörden der Länder über. Eine finanzielle Beteiligung der Bundesagentur für Arbeit an den Vermittlungsdiens- ten der Integrationsfachdienste für schwerbehinderte Menschen ist auch weiterhin möglich. Hierfür steht auch der Vermittlungsgutschein zur Verfügung, dessen Erpro- bung bis Ende 2006 verlängert wurde. Damit können Vermittlungsleistungen von Integrationsfachdiensten er- folgsorientiert vergütet werden. Unabhängig davon kön- nen die Agenturen für Arbeit nach § 37 SGB III Dritte – also auch Integrationsfachdienste – mit der Vermitt- lung schwerbehinderter Menschen beauftragen. Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass in diesem Fall die Regelungen für die öffentliche Auftragsvergabe an- zuwenden und die Maßnahmen nach geltendem Verga- berecht auszuschreiben sind. A d d ( s s i e h s e R e g G g p D g i d s b k d s R g m A d d ( Z z n l ( (C (D nlage 26 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage es Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) Drucksache 15/4118, Frage 57): Können Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbes- serung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GA) und von euro- päischen Förderprogrammen für Konversionsmaßnahmen in Gebieten eingesetzt werden, die nicht als Fördergebiete der GA anerkannt sind? Nach § 1 Abs. 2 des Gesetzes über die Gemein- chaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirt- chaftsstruktur“ (GRW) können Fördermaßnahmen nur n Gebieten durchgeführt werden, deren Wirtschaftskraft rheblich unter dem Bundesdurchschnitt liegt oder er- eblich darunter abzusinken droht oder in denen Wirt- chaftszweige vorherrschen, die vom Strukturwandel in iner Weise betroffen oder bedroht sind, dass negative ückwirkungen auf das Gebiet in erheblichem Umfang ingetreten sind oder absehbar sind. Auf dieser Rechts- rundlage hat der Bund/Länder-Planungsausschuss der emeinschaftsaufgabe die derzeit geltende GA-Förder- ebietskarte festgelegt, die bis Ende 2006 von der Euro- äischen Kommission beihilferechtlich genehmigt ist. ie Fördergebietsabgrenzung basiert auf einer kriterien- estützten, objektiven Bewertung der Strukturprobleme n den Regionen. Außerhalb der festgelegten GA-För- ergebiete können keine GA-Mittel zur regionalpoliti- chen Flankierung eingesetzt werden. Im Rahmen der estehenden, mit Mitteln aus den EU-Strukturfonds ofinanzierten Programme besteht nur die Möglichkeit, en wirtschaftlich negativen Auswirkungen der Konver- ion in den bis Ende 2006 festgelegten benachteiligten egionen (Ziel-1- und Ziel-2-Gebiete) Rechnung zu tra- en. Eine Veränderung der Fördergebietskulisse ist nicht öglich. nlage 27 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage es Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) Drucksache 15/4118, Frage 58): Was unternimmt die Bundesregierung, um die in den ver- gangenen 15 Jahren als Spätaussiedler aus dem Bereich der ehemaligen Sowjetunion aufgenommenen 200 000 Akademi- ker, darunter ein Fünftel Maschinenbauingenieure, die „we- gen der fehlenden Förderung zur Anpassung an die Bedingun- gen in der Bundesrepublik […] fast alle weit unterhalb ihrer Qualifikation als Dreher, Schlosser oder Schweißer“ (verglei- che Pressemitteilung des Bundes der Vertriebenen, Landes- verband Nordrhein-Westfalen vom 20. Oktober 2004) arbei- ten, besser zu qualifizieren, und wie beurteilt sie in diesem Zusammenhang den Vorschlag des Zuwanderungsrates, 25 000 Fachkräfte, darunter auch Maschinenbauingenieure, aus Nicht-EU-Ländern anzuwerben? Nach einer ersten Beurteilung wird der Vorschlag des uwanderungsrates zur Zulassung von 25 000 qualifi- ierten Arbeitnehmern derzeit nicht aufgegriffen. Zu- ächst sollten ausreichende Erfahrungen mit den ab dem . Januar 2005 geltenden Regelungen zur Zuwanderung Aufenthaltsgesetz, Beschäftigungsverordnung und Be- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 12573 (A) ) (B) ) schäftigungsverfahrensverordnung) abgewartet werden. Nach Auffassung der Bundesregierung besteht in Deutschland kein genereller Mangel an Maschinenbau- ingenieuren. Gemäß dem Jahresbericht 2004 der Zen- tralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) hat sich 2003 die Zahl der arbeitslosen Maschinenbauingenieure erhöht. Sie lag mit rund 17 000 um 11 Prozent höher als im Jahr 2002. Aktuell sind 15 200 Maschinenbauingenieure ar- beitslos gemeldet. Die Zahl der gemeldeten offenen Stel- len liegt bei 3 700. Die weiterhin zurückhaltende Nach- frage der Unternehmen nach Maschinenbauingenieuren konzentriert sich auf jüngere Bewerber mit aktuellen Fachkenntnissen, Berufserfahrung und hoher Mobilität. Angesichts der weiterhin hohen Arbeitslosigkeit und der schwierigen Finanzsituation hält es die Bundesregierung für sachgerecht, wenn sich die Arbeitsmarktpolitik vor- rangig auf die berufliche Eingliederung arbeitsloser und von Arbeitslosigkeit bedrohter Arbeitnehmer sowie auf Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss konzentriert. So- weit im Einzelfall die gesetzlichen Voraussetzungen vor- liegen, können auch Spätaussiedler Leistungen der akti- ven Arbeitsförderung erhalten. Die Finanzierung einer im betrieblichen Interesse liegenden Weiterbildung ihrer Beschäftigten ist allerdings grundsätzlich Aufgabe der Unternehmen selbst. Die berufliche Eingliederung von Hochschulabsolventen, die im Alter von 30 bis 50 Jah- ren als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen sind, kann auch im Rahmen des vom Bundesminis- teriums für Bildung und Forschung finanzierten Akade- mikerprogramms der Otto-Benecke-Stiftung gefördert werden. Hierzu gehört auch Studienergänzungen für Ma- schinenbauingenieure sowie Sprachkurs- und Orientie- rungsmaßnahmen. Anlage 28 Neuabdruck einer zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Fortentwicklung der Berufsaufsicht über Ab- schlussprüfer in der Wirtschaftsprüferordnung (Abschlussprüferaufsichtsgesetz – APAG) (135. Sitzung, Tagesordnungspunkt 16) Christian Lange (Backnang) (SPD): Die Bundes- regierung verfolgt mit dem vorliegenden Gesetzentwurf das Ziel, ein berufsstandsunabhängiges und letztverant- wortliches Gremium zu schaffen, das sich an internatio- nalen Maßstäben orientiert und unter dessen Aufsicht der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer und der vereidig- ten Buchprüfer steht, die die gesetzlich vorgeschriebe- nen Abschlussprüfungen der Unternehmen vornehmen. Wir reagieren mit diesem Gesetz auf die internatio- nale Entwicklung bei der Prüfung von Jahresabschlüssen der Unternehmen. Denn das Berufsrecht der Wirtschafts- prüfer und der vereidigten Buchprüfer befindet sich der- zeit in einem starken Wandel. Wir wollen nationale, europäische und andere Initiati- ven zur Verbesserung der Qualität, Unabhängigkeit und Integrität des Prüferberufs berücksichtigen und – wo es sinnvoll und notwendig ist – auch umsetzen. Ich möchte i d f r b O A A t u d ü z u k a d s s a r e s U n W f l g d t s Q f k r w d i 1 h Q g d s d t t f f G k (C (D nsbesondere die öffentliche Diskussion um die Qualität, ie Integrität und die Unabhängigkeit des Abschlussprü- ers ansprechen, die sowohl in den USA als auch in Eu- opa zu diversen Initiativen und Maßnahmen geführt hat zw. führen wird. Beispielsweise hat der Sarbanes- xley-Act in den USA einer berufsstandsunabhängigen ufsicht über Abschlussprüfer den Vorzug gegeben. Unabhängig davon hatte die Bundesregierung bereits nfang 2003, am 25. Februar 2003, in ihrem Zehnpunk- eprogramm zur Stärkung der Unternehmensintegrität nd des Anlegerschutzes angekündigt, unter anderem as nationale Aufsichtsrecht über Abschlussprüfer zu berprüfen und bis Anfang 2005 fortzuentwickeln und u konkretisieren. Die Bundesregierung reagiert damit nter anderem auch auf die Skandale und deren Auswir- ungen auf dem Kapitalmarkt. Der Gesetzentwurf orientiert sich außerdem an den bsehbaren Vorgaben der EU-Kommission im Rahmen er Novellierung der 8. Richtlinie, der so genannten Ab- chlussprüferrichtlinie. Die EU-Kommission verhandelt eit etwa einem Jahr über diese Richtlinie. Mit ihrer Ver- bschiedung können wir im Laufe des nächsten Jahres echnen. Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf zur Einrichtung iner vom Berufsstand unabhängigen Aufsichtsinstanz etzen wir unsere Ankündigung um, eine Stärkung der nternehmensintegrität und des Anlegerschutzes vorzu- ehmen. Gleichzeitig handelt es sich dabei auch um eine eiterentwicklung des bisherigen Qualitätskontrollver- ahrens für den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer, das etzte Legislaturperiode durch die Bundesregierung ein- esetzt wurde. Die externe Qualitätskontrolle wird mit em vorliegenden Gesetzentwurf überarbeitet, sie wird ransparenter und sachgerechter gestaltet. Selbstver- tändlich wurden dabei die wertvollen Hinweise des ualitätskontrollbeirates aufgegriffen. Die Abschlussprüferaufsichtskommission erhält das achbezogene Weisungsrecht über die Wirtschaftsprüfer- ammer, soweit diese Verwaltungsaufgaben in mittelba- er Staatsverwaltung gegenüber Berufsangehörigen ahrnimmt. Ich freue mich, dass der Gesetzentwurf auch im Bun- esrat auf eine grundsätzlich positive Resonanz gestoßen st. Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme vom 4. Oktober 2004 drei Änderungswünsche geäußert. Die Ergänzungsvorschläge betreffen die Einbezie- ung der Prüfungsverbände der Genossenschaften in das ualitätskontrollverfahren über Abschlussprüfer bzw. es eht um die Berücksichtigung der spezifischen Situation er Sparkassen-Prüfungsstellen, wie auch der genossen- chaftlichen Prüfungsverbände, die Wert darauf legen, en Status als gleichwertige Abschlussprüfer zu behal- en. Die zwei ersten Änderungsvorschläge werden akzep- iert, der dritte Vorschlag befindet sich noch in der Prü- ungsphase. Dieser Punkt betrifft die Auswahl eines Prü- ers für die Qualitätskontrolle, der nach vorgesehener esetzesregelung durch die Kommission für Qualitäts- ontrolle aus triftigen Gründen abgelehnt werden (A) (C) (B) ) könnte. Damit soll zum Beispiel künftig eine gegensei- tige Beauftragung der Abschluss- oder Wirtschaftsprüfer mit der Qualitätskontrolle verhindert werden. Mit dem neuen Aufsichtsgremium wollen wir keine staatliche Lösung einführen oder gar eine zusätzliche neue Behörde oder Verwaltungsstelle einsetzen. Das wäre im Zuge der Offensive für Bürokratieabbau weder sinnvoll noch zielführend. Daher schlagen wir eine so genannte modifizierte Selbstverwaltung vor. Das heißt, der Wirtschaftsprüfer- kammer wird, neben der Rechtsaufsicht durch das Bun- desministerium für Wirtschaft und Arbeit, eine neue „Abschlussprüferaufsichtskommission“ aufsichtlich vo- rangestellt werden. Damit halten wir auch weiterhin grundsätzlich an dem bewährten Prinzip der mittelbaren Staatsverwaltung fest. Für den Bundeshaushalt und auch für die Länder und die Kommunen entstehen keine zusätzlichen Kosten. Die Kosten, die durch die Abschlussprüferaufsichtskom- mission entstehen, werden ausschließlich von den Be- rufsangehörigen finanziert. Ich halte dies für eine vernünftige Lösung: Der bishe- rige Qualitätskontrollbeirat wird sowohl personell als nanzwesen, Wissenschaft oder Rechtssprechung tätig sein oder gewesen sein. Die Mitglieder der Kommission werden für die Dauer von vier Jahren ernannt, sie sind gegenüber der Wirt- schaftsprüferkammer unabhängig und nicht weisungsge- bunden. Die Entschädigung der ehrenamtlichen Mitglieder über die bisher bereits anfallenden Reisekosten und Sit- zungs- bzw. Tagegelder sowie über die bisher bereits an- fallenden sonstigen allgemeinen Verwaltungskosten hi- nausgehende Kosten werden über den Haushalt der Wirtschaftsprüferkammer und damit durch Umlegung auf die Beiträge der Kammermitglieder geleistet. Das ist im Übrigen übliche Praxis bei der Finanzie- rung des bisherigen Qualitätskontrollbeirates, die wir, wie ich meine, beibehalten können. Denn aufgrund der sachgerechten Umlage auf alle Berufsangehörigen und Gesellschaften dürften die unmittelbaren Kosten für die Abschlussprüferaufsichtskommission zu keinen spürba- ren Erhöhungen der Mitgliedsbeiträge führen. Negative Auswirkungen auf das Preisniveau, insbesondere auf das Verbraucherpreisniveau, sind daher auch nicht zu erwar- ten. Im Gegenteil: Der Markt für Prüfungsdienstleistun- gen wird von der Einführung der Abschlussprüferauf- auch inhaltlich erweitert und wird zukünftig als Abschluss- prüferaufsichtskommission firmieren. Das heißt, der jet- zige Qualitätskontrollbeirat wird entbehrlich bzw. geht in der Abschlussprüferaufsichtskommission auf. Die Abschlussprüferaufsichtskommission wird aus mindestens sechs und höchstens zehn ehrenamtlichen Mitgliedern bestehen, die in den letzten fünf Jahren vor ihrer Ernennung nicht persönliche Mitglieder der Wirt- schaftsprüferkammer gewesen sein dürfen. Sie sollen insbesondere in den Bereichen Rechnungslegung, Fi- s e o W g S d w S s (D ichtskommission profitieren, denn wir leisten damit inen wichtigen Beitrag, um das Vertrauen der internati- nalen Kapitalmärkte zurück zu gewinnen. Die vorliegende WPO-Novellierung wird von den irtschaftsprüfern und der betroffenen Wirtschaft be- rüßt. Das Institut der Wirtschaftsprüfer hat mir in einem chreiben vom 22. Oktober 2004 die positive Haltung es Verbandes bestätigt. Denn die Novellierung ist ein esentlicher, wenn auch nicht abschließender Schritt zur tärkung und Anerkennung der deutschen Berufsauf- icht auch im internationalen Rahmen. 12574 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 137. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 91, 1 0, T 137. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. November 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28
Gesamtes Protokol
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513700000

Schön guten Tag! Die Sitzung ist eröffnet.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:

Fragestunde
– Drucksache 15/4118 –

Wir fangen mit der Fragestunde an, da es heute kei-
nen Kabinettsbericht gibt.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das Kabinett hat das Tagen wohl aufgegeben!)


Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Auswärti-
gen Amtes. Zur Beantwortung der Fragen ist der Staats-
minister Hans Martin Bury anwesend.

Frage 1 wird schriftlich beantwortet.
Daher rufe ich jetzt die Frage 2 der Abgeordneten

Dr. Gesine Lötzsch auf:
Inwieweit wird sich die Bundesregierung dafür einsetzen,

dass – wenn es zu Verhandlungen mit der Türkei über einen
Beitritt zur EU kommen sollte – die legitimen Interessen des
kurdischen Volkes Berücksichtigung finden?


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1513700100

Frau Kollegin Lötzsch, die Bundesregierung wird

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Redet
sich wie bisher dafür einsetzen, dass die türkische Regie-
rung die von der Europäischen Union in der überarbeite-
ten Beitrittspartnerschaft formulierten Prioritäten weiter-
hin umsetzt. Darin wird die türkische Regierung
aufgefordert, „die kulturelle Vielfalt und Garantie der
Menschenrechte für alle Bürger, unabhängig von ihrer
Abstammung“ und die tatsächliche „Aufnahme anderer
Sprachen als Türkisch in Radio- bzw. in Fernsehsendun-
gen und in den Unterricht durch die Umsetzung bereits
bestehender Maßnahmen und Beseitigung der verblei-
benden Einschränkungen in diesem Bereich“ zu gewähr-
leisten.

Die Kommission hat in ihrem letzten Fortschrittsbe-
richt vorgeschlagen, auf der Grundlage ei
überarbeiteten Beitrittspartnerschaft Ende 200
beginnen, jährlich Berichte unter anderem zur
und Ausweitung der politischen Reformen v

(C (D ung 0. November 2004 0 Uhr ie Bundesregierung begrüßt diesen Vorschlag. Die achhaltigkeit und Unumkehrbarkeit der politischen Reormen können so auch nach der Aufnahme von Beirittsverhandlungen durch die Fortführung des regelmäigen Monitorings gewährleistet werden. Eine Nachfrage? – Bitte. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatsminister, ie haben in Ihrer Antwort von der Berücksichtigung anderer Sprachen als Türkisch“ gesprochen. Ich hatte in einer Frage allerdings ganz konkret nach den legitimen nteressen des kurdischen Volkes gefragt. Könnten Sie ir bitte eine Antwort darauf geben, in welcher Weise ich die Bundesregierung dafür einsetzen will und wird, ass die legitimen Interessen des kurdischen Volkes Beücksichtigung finden? Frau Kollegin Lötzsch, wenn ich von der Berücksich igung „anderer Sprachen als Türkisch“ spreche, so chließt diese Formulierung Kurdisch selbstverständlich in; aber ich werde das, Ihrem Wunsch entsprechend, erne noch einmal konkretisieren. ext Die EU-Kommission hat in ihrem jüngsten „Bericht über die regelmäßigen Fortschritte der Türkei auf dem Weg zum Beitritt“ festgestellt, dass die kulturellen Rechte der Kurden allmählich anerkannt werden und dass der Ausdruck der kurdischen Kultur in all ihren Formen mittlerweile auf mehr Toleranz stößt. Die im Bereich der kulturellen Rechte eingeleiteten Maßnahmen stellten lediglich einen Beginn dar. Nach wie vor gebe es bei Radio und Fernsehen sowie bei der Ausbildung in Minderheitensprachen erhebliche Einschränkungen. Die Bundesregierung teilt diese Einschätzung. Kurdischkurse finden seit April 2004 in einigen Städns und inzwischen auch in Istanbul und den elektronischen Medien werden seit lmäßig Sendungen in den beiden wichen Dialekten und in anderen Sprachen ner erneut 5 damit zu Festigung orzulegen. ten des Südoste Adana statt. In Juni 2004 rege tigsten kurdisch Staatsminister Hans Martin Bury wie Arabisch und Bosnisch ausgestrahlt. Allerdings sind restriktive zeitliche und inhaltliche Vorgaben sowie die Beschränkung auf überregionale Sendeanstalten noch immer in Kraft. Lediglich lokale Musiksendungen in kurdischer Sprache sind seit geraumer Zeit erlaubt. Bereits mit der Reform der türkischen Verfassung im Jahr 2001 war das Verbot des Gebrauchs des Kurdischen und anderer Sprachen, das für die Printmedien allerdings bereits seit 1991 nicht mehr galt, aufgehoben worden. Eine weitere Nachfrage? – Bitte. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatsminister, nun ist ja bekannt, dass es immer wieder militärische Operationen auf kurdischem Gebiet gibt. Ich gehe davon aus, dass sich die Bundesregierung für die Beendigung dieser militärischen Operationen einsetzt. Wie bewerten Sie den Erfolg Ihrer diesbezüglichen Bemühungen? Frau Kollegin Lötzsch, seit der Aufkündigung des einseitig ausgerufenen Waffenstillstands durch die PKKNachfolgeorganisation Kongra-Gel am 1. Juni 2004 kam es im Südosten der Türkei zu vermehrten Zusammenstößen mit den türkischen Sicherheitskräften. Grundsätzlich ist die Lage dort angesichts der fehlenden Unterstützung der Bevölkerung und der internen Spaltung der PKK derzeit aber von gespannter Ruhe geprägt. Eine Nachfrage der Kollegin Pau. Herr Staatsminister, sicherlich ist Ihnen der in den Medien in den vergangenen Wochen erhobene Vorwurf bekannt geworden, dass aus der Bundesrepublik exportierte Panzer für Polizeiaktionen in kurdischen Gebieten eingesetzt wurden. Deshalb meine Nachfrage: Hat sich die Bundesregierung kundig gemacht, ob dieser Vorwurf zutreffend ist, und, wenn ja, wie haben Sie hier interveniert? Frau Kollegin Pau, die Bundesregierung ist den Be hauptungen über eine vertragswidrige Verwendung der Schützenpanzer vom Typ BTR 60 der ehemaligen NVA selbstverständlich nachgegangen. Es ergaben sich dabei keine Hinweise auf einen solchen Einsatz. Auch die türkische Regierung hat erklärt, dass kein vertragswidriger Einsatz der Schützenpanzer erfolgt sei. Es gibt keine weiteren Nachfragen zu diesem Punkt. Dann danke ich Ihnen, Herr Staatsminister. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi nisteriums der Justiz. Bezüglich beider Fragen, der Fragen 3 und 4, ist um schriftliche Beantwortung gebeten worden, sodass Sie sie, Herr Parlamentarischer Staatsse k k d S a S B z n S f d C l d o n d n g b b B s d L l k v d t d i e a j (C (D retär Hartenbach – so sehr wir uns freuen, dass Sie geommen sind –, jetzt nicht arbeiten müssen. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bun esministeriums der Verteidigung. Der Parlamentarische taatssekretär Hans Georg Wagner wird die Fragen bentworten. Ich rufe zunächst die Frage 5 des Abgeordneten Jens pahn auf: Wie viel Geld wurde in den letzten zehn Jahren in die ein zelnen Bundeswehrkasernen investiert, die bis 2010 im Münsterland von neuen und alten Stationierungsentscheidungen betroffen sind? H Frau Präsidentin! Herr Kollege Spahn, in den letzten ehn Jahren wurden im Münsterland rund 197 Millioen Euro in Standorte investiert, die von alten und neuen tationierungsentscheidungen betroffen sind. Davon entielen auf den Standort Ahlen rund 23 Millionen Euro, en Standort Borken 14 Millionen Euro, den Standort oesfeld 15 Millionen Euro, den Standort Dülmen 17 Milionen Euro, den Standort Münster 44 Millionen Euro, en Standort Rheine 62 Millionen Euro und den Standrt Warendorf 22 Millionen Euro. Möchten Sie nachfragen? – Bitte. Gerne, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, kön en Sie nachvollziehen, dass es angesichts dieser erst in en letzten Jahren getätigten Investitionen in die Kaseren für viele Betroffene vor Ort, aber auch für die Bürerinnen und Bürger in der Region schwer nachvollziehar ist, dass diese Standorte jetzt mit dem Hinweis auf etriebswirtschaftliche Gründe zur Disposition stehen? H Ja, wir mussten aber aufgrund der militärischen Vor chläge, die uns von den Teilstreitkräften gemacht woren sind, Standortentscheidungen treffen. Natürlich sind iegenschaften dabei, in die in den letzten Jahren erhebiche Investitionen vorgenommen worden sind. Das onnte für uns aber kein Grund sein, bei der Planung, die on der militärischen Führung vorgelegt worden ist und ie von uns unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunken untersucht worden ist, darauf Rücksicht zu nehmen; afür muss ich um Verständnis bitten. Wir haben überall n Deutschland in Kasernen investiert, von denen jetzt inige aufgrund der Umstrukturierung der Bundeswehr ufgegeben werden müssen. Bitte. Danke. – Herr Staatssekretär, was antworten Sie den enigen – und davon gibt es bei mir im westlichen Müns Jens Spahn terland einige –, die sagen, dass wir mittlerweile ein Stück weit eine entmilitarisierte Zone sind, weil es in einigen Landkreisen mittlerweile überhaupt keine Bundeswehreinrichtungen mehr gibt? Wie bewerten Sie das auch mit Blick auf Heimatschutz, Reservistenverbände, Wehrpflicht und die Verankerung der Bundeswehr in der Bevölkerung? H Ich kann mich noch an Zeiten aus meiner Jugend erinnern, zu denen für entmilitarisierte Zonen geworben worden ist. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] und Petra Pau [fraktionslos] – Jens Spahn [CDU/CSU]: Aber nicht von mir!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513700200
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513700300
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1513700400




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513700500
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513700600
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1513700700
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513700800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513700900
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1513701000
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513701100
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513701200
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513701300
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1513701400
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513701500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513701600
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1513701700




(A) )


(B) )

Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513701800

Jetzt ist eine umgekehrte Entwicklung im Gange: Alle
diejenigen, die seinerzeit der Meinung waren, man brau-
che die Bundeswehr nicht, demonstrieren am heftigsten,
wenn es um Standortschließungen geht. Ich bitte um
Verständnis, dass wir auf strukturpolitische Gesichts-
punkte keine Rücksicht nehmen konnten, sondern dass
ausschließlich militärische und betriebswirtschaftliche
Gesichtspunkte eine Rolle gespielt haben.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513701900

Ich rufe die Frage 6 des Abgeordneten Spahn auf:

Wie viel Geld wurde bisher zur Unterbringung des
Logistikregiments 16 in Lingen investiert und wie viel Geld
muss noch bis zur nun beschlossenen endgültigen Verlegung
nach Delmenhorst investiert werden?

H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513702000


Herr Kollege Spahn, die Unterbringung des Logistik-
regiments 16 erfolgte in den bisher von der aufgelösten
Logistikbrigade 1 genutzten Gebäuden der Scharnhorst-
kaserne in Lingen. Für diesen Zweck waren keine Inves-
titionen erforderlich. Bis zur Verlegung nach Delmen-
horst sind nach jetziger Einschätzung ebenfalls keine
Investitionen zu erwarten.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513702100

Bitte.


Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1513702200

Vielen Dank. – Herr Staatssekretär, können Sie auch

in diesem Fall den Unmut insbesondere der betroffenen
Soldaten und ihrer Familien nachvollziehen, da ein
Großteil der nun in Lingen stationierten Soldaten auf-
grund der Entscheidung des ehemaligen Ministers
Scharping gerade erst aus Rheine über die Landesgrenze
hinweg nach Lingen – das sind 40 bis 50 Kilometer –
umgezogen ist und nun, kurze Zeit später, weiter nach
Delmenhorst umziehen soll? Warum war nicht von An-
fang an klar, dass ein Umzug nach Delmenhorst notwen-
dig sein würde?

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(C (D H Die Ausplanung des neuen Standortkonzeptes konnte rst jetzt erfolgen und nicht schon zu der Zeit, als Herr charping oder Herr Rühe die ersten Entscheidungen geroffen haben. Da waren die Rahmenbedingungen noch nders. Etwa über 100 Vorhaben dieser beiden ehemalien Minister wurden noch nicht vollzogen, obwohl die ntscheidungen darüber schon vor langer Zeit getroffen orden sind. Da die Feinausplanung erst jetzt erfolgt ist, uss man Verständnis dafür haben, dass die Entscheiung in der vorletzten Woche so und nicht anders ausah. Bitte. Herr Staatssekretär, eine Frage habe ich noch. Es ist eplant, die entsprechenden Maßnahmen bis 2010 umusetzen. Einige Standorte wachsen auf, an anderen tandorten wird die Zahl des Personals reduziert oder sie erden geschlossen. Wann werden wir genau erfahren, n welchen Bereichen, Einheiten und Bataillonen es an en einzelnen Standorten zum Aufwuchs oder zur Reduierung kommt, und bis zu welchem Jahr soll dies gechehen? Wann in etwa kann uns das gesagt werden? H Ich gehe davon aus, dass Ihnen genauso wie allen an eren Kolleginnen und Kollegen dieses Hauses die Unerlagen über Bundeswehrreform zugänglich gemacht orden sind. n ihnen stehen die konkreten Zahlen und wo es zum ufwuchs bzw. zur Reduzierung kommt. Es ist vorgesehen, das Konzept bis spätestens zum ahre 2010 umzusetzen. Bis dahin sollen der Bundesehr 250 000 Soldaten und Soldatinnen und 75 000 Ziilbeschäftigte angehören. Die Feinplanung ist jetzt im ange, sodass ich davon ausgehe, dass Sie spätestens im rühjahr 2005 konkret erfahren werden, wer wann woin geht. Es gibt keine weitere Nachfrage. Ich rufe die Frage 7 des Abgeordneten Günter aumann auf: Welche militärischen Kriterien haben den Bundesminister der Verteidigung, Dr. Peter Struck, dazu bewogen, in seinem am 2. November 2004 veröffentlichten Stationierungskonzept den Bundeswehrstandort Schneeberg zu schließen, und warum wird damit ein Gebirgsjägerbataillon aufgelöst, welches sich in den vergangenen Jahren durch seine Spezialeinsätze in Afghanistan als Bestandteil der angestrebten modernen Interventionsarmee bereits bewährt hat? Ha Herr Kollege Baumann, im Standort Schneeberg wur den seit 1991 für Neu-, Umund Erweiterungsbauten sowie für die Unterhaltung der baulichen Anlagen insgesamt 61 Millionen Euro verausgabt. Allerdings ist in den vergangenen 14 Jahren in alle Standorte der Bundeswehr, die aufgrund ihres Aufgabenspektrums und ihrer Struktur begründet waren, investiert worden. Ich habe das bei der Beantwortung der Anfrage des Kollegen Spahn eben schon einmal gesagt. Wir können nicht alle Standorte aufgrund früher getätigter Investitionen weiter aufrechterhalten. Erst in jüngster Zeit war es möglich, aus den grundlegend veränderten verteidigungspolitischen Rahmenbedingungen die notwendigen Konsequenzen für die einzelnen Standorte der Bundeswehr zu entwickeln. Solange konkrete Stationierungsentscheidungen noch nicht getroffen werden konnten, musste dafür Sorge getragen werden, die Infrastruktur in den Liegenschaften instand zu halten und deren auftragsbedingte Funktionalität zu sichern. Für den Standort Schneeberg bedeutete dies, dass die Jägerkaserne durch Baumaßnahmen weiter herzurichten war und dass bestehende Einrichtungen instand gehalten werden mussten. Hierfür wurden von 2001 bis heute insgesamt 19 Millionen Euro investiert. Es handelte sich im Wesentlichen um die Sicherung eines Unterkunftsgebäudes und die Herrichtung der Verund Entsorgungseinrichtungen einschließlich der Straßen und Abstellflächen. Bitte. Herr Staatssekretär, vielen Dank für die Beantwor tung. – Im Jahre 2000 sollte Schneeberg schon einmal geschlossen werden. Nachdem Verteidigungsminister Scharping die Angelegenheit damals überprüft hatte, hat er die Schließung nicht vorgenommen. Ich möchte Sie fragen, welche Gründe 2001 dazu geführt haben, den Standort zu erhalten, und welche Gründe heute dazu führen, den Standort zu schließen. H Ich habe das in der Beantwortung der Anfrage von Herrn Spahn eben schon einmal gesagt. Damals gab es eine andere Grundlage. Wir streben eine völlige Neuordnung der Bundeswehr an. Eine Folge wird sein, dass auch Standorte, deren Weiterbestehen damals noch als sicher angesehen wurde, jetzt geschlossen werden. Möchten Sie eine zweite Nachfrage stellen? Ich würde gern Folgendes fragen, Herr Staatssekretär: Wenn ein Standort umfangreich saniert worden ist – das haben Sie selbst gerade mit Zahlen belegt –, warum gibt e a f G s d B d N b S g s S l s s L z w S m d m d s B b s – g m l n B s G s n e F g k e h w V d (C (D s dann keine Überlegungen, diesen Standort für eine ndere militärische Verwendung zu nutzen, zum Beispiel ür Nachrichteneinheiten? Einfach zu sagen, dass man ebirgsjäger dort nicht brauche, und den Standort zu chließen ist aus meiner Sicht eine extreme Verschwenung von Steuergeldern. H Das ist keine extreme Verschwendung von Steuergel ern, sondern die Reaktion auf die sicherheitspolitische otwendigkeit, die Bundeswehr zu modernisieren. Daei bleibt der eine oder andere Standort natürlich auf der trecke. Als wir 1990 mit der Modernisierung angefanen haben, hatten wir mehr als 500 000 Soldaten. Jetzt ind es 250 000 Soldaten, also die Hälfte. Dass dies auch tandortschließungen mit sich bringt, ist selbstverständich. Ich kann die Aufregung der Bevölkerung gut vertehen. Auch in meinem Wahlkreis wird ein Standort gechlossen und die Bevölkerung dort ist aufgeregt. etztendlich nutzt das alles aber nichts, weil das Konept so, wie es vorgetragen wurde, steht und umgesetzt ird. Nachfrage des Kollegen Spahn. Herr Staatssekretär, mit Blick auf den Standort chneeberg und sicherlich viele andere Standorte öchte ich eine Frage von vorhin präzisieren. Ich bin er Letzte, der sagt, dass die Bundeswehr Strukturpolitik achen müsse. Deswegen möchte ich auch nicht in iese Argumentation verfallen. Aber ich möchte hinichtlich der Sicherheitspolitik nachfragen, inwieweit elange des Heimatschutzes und der Reservistenverände bei den Standortentscheidungen eine Rolle gepielt haben. Denken wir daran, dass es in Deutschland ich beziehe mich auf meine Region – mittlerweile roße Gebiete gibt, in denen keine Bundeswehreinheiten ehr stationiert sind. Es geht mir also um sicherheitspoitische Fragen und um Fragen des Heimatschutzes, icht um Strukturmaßnahmen. H Die Frage möchte ich gern beantworten. Selbstver tändlich haben wir Sorge dafür getragen, dass in den ebieten, in denen zum Beispiel Hochwassergefahr beteht oder sonstige Umweltkatastrophen passieren könen, die Bundeswehr verfügbar sind wird. Wir haben ntsprechende Möglichkeiten zum Beispiel durch die estlegung von verschiedenen Standorten als Lager für roßes, schweres Gerät vorgesehen. Auch Reservisten önnen eingesetzt werden, wenn ein Katastrophenfall intreten sollte – was wir uns alle nicht wünschen. Wir aben für diese Fälle Vorsorge getroffen. Der Bundesehr stehen ja Reservisten für den Verteidigungsfall zur erfügung, wobei keiner hier im Hause davon ausgeht, ass dieser unmittelbar bevorsteht. Nun folgt eine Nachfrage des Kollegen Luther. Da nach kommen Nachfragen der Kollegen neben ihm in der zweiten Reihe. Herr Staatssekretär, das Stichwort „Heimatschutz“ wurde schon genannt. Was ist die Entscheidungsgrundlage gewesen, die jetzt in Sachsen – ich betrachte jetzt nicht allein Schneeberg – zu folgender Situation geführt hat? Im Durchschnitt gibt es vier Soldaten pro 1 000 Einwohner, in Sachsen nur ein Viertel davon, nämlich einen Soldaten. Damit kann der Heimatschutz überhaupt nicht mehr gewährleistet werden. Was sind die Gründe dafür, Sachsen in dieser Weise besonders zu behandeln? H Sachsen wurde nicht besonders behandelt, sondern betrachtet wie jedes andere Bundesland auch. Wenn Sie sich die Zahlen ansehen, die wir Ihnen gegeben haben und die die Stationierungsdichte für jedes Bundesland zeigen, werden Sie feststellen, dass andere Bundesländer größere Verluste in der Stationierungsdichte haben und Sachsen nicht so schlecht wegkommt, wie es vermutet wird. (Günter Baumann [CDU/CSU]: An letzter Stelle! 1,1! Das steht in dieser Broschüre!)

Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513702300
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513702400
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1513702500
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513702600

(Jens Spahn [CDU/CSU]: Darin steht nichts!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513702700




(A) )


(B) )

Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513702800
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513702900
Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1513703000
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513703100
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513703200
Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1513703300
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513703400
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513703500
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1513703600
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513703700




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513703800
Dr. Michael Luther (CDU):
Rede ID: ID1513703900
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513704000

– Ja, gut. Jeder ist einmal vorne und einmal hinten. Da-
ran lässt sich nichts ändern.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513704100

Eine Nachfrage der Kollegin Bellmann.

Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1513704200

Ich möchte fragen, inwiefern der Abbau von Bundes-

wehrstandorten und Organisationsbereichen in den
neuen Bundesländern mit dem Ziel der Verfassungskom-
mission korrespondiert, die Einrichtung neuer Institutio-
nen auf Ostdeutschland zu konzentrieren. Das heißt im
Umkehrschluss für mich, dass der Abbau von Einrich-
tungen zuletzt in den neuen Bundesländern erfolgen
sollte. In diesem Zusammenhang möchte ich die Frage
stellen: Werden neue Einrichtungen der Bundeswehr im
Osten angesiedelt? Sie sprachen von einer Logistik-
schule der Bundeswehr und von einer Führungsunter-
stützungsschule der Bundeswehr. Wie viele Dienstpos-
ten umfassen diese?

H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513704300


Sie können der Broschüre, die Kollege Baumann ge-
rade gezeigt hat, unschwer entnehmen, wie die Stationie-
rungsüberlegungen aussehen, die von der militärischen
Führung vorgeschlagen worden und von der politischen
Leitung unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten
geprüft worden sind, sodass wir uns nicht in diese Dis-
kussion einlassen sollten. Die Beschlüsse der Verfas-
sungskommission liegen schon sehr lange zurück und
sind zum Teil in den Ländern, die negativ betroffen wa-

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(C (D en, sehr schlecht aufgenommen worden. Ich kann das urchaus bestätigen: Das Land, aus dem ich komme, war avon in der Weise betroffen, dass Institutionen, natürich nicht militärische, in die neuen Länder verlegt wuren. Das ist ein sehr schwieriges Kapitel. Die Bundeswehr ann sich nicht nach dem Konzept der Verfassungskomission oder der Föderalismuskommission richten, sonern muss sich nach ihrem sinnvollen Aufbau, nach usbildungs-, Übungsund Unterbringungsmöglichkeien richten. Jetzt hat der Kollege Wanderwitz das Wort zur Nach rage. Dann sind die Kollegen Kolbe und Dr. Jahr an der eihe. – Bitte. Herr Staatssekretär, laut der an uns verteilten und chon zitierten Broschüre „Die Stationierung der Buneswehr in Deutschland“ ist zu jedem Standort eine deaillierte Einzelbetrachtung erfolgt. Plant das BMVg nun ine Veröffentlichung dieser detaillierten Betrachtung, amit es uns als Abgeordneten leichter fällt, der Bevölerung Ihre Überlegungen zu erklären, sodass man es achvollziehen kann? Wenn ja, wann? Wenn nein, wieso icht? H Zunächst einmal ist der Verteidigungsausschuss – und amit auch das Parlament – in einer Sondersitzung umassend informiert worden. Alle Standortscheidungen ind dort dargestellt worden. Ich gestehe Ihnen gerne, ass es eine mühsame Arbeit war, die 500 Standorte alle inzeln daraufhin zu untersuchen – auch wenn es nur um rei Dienstposten ging –, ob es sinnvoll ist, sie aufrechtuerhalten, oder ob sie geschlossen werden. Wir haben ns in der Klausurtagung des Kollegiums schon sehr inensiv mit jedem Standort befasst und die Zahlen miteiander verglichen. Ich gehe davon aus, dass man die Überlegungen dem erteidigungsausschuss zugänglich gemacht hat. Anonsten sehe ich keinen Grund, Ihnen in einem konkreen Fall Auskunft zu verweigern, sofern Sie dies wünchen. Nun hat der Kollege Kolbe eine Frage. nter den zehn am meisten betroffenen Standorten lieen immerhin drei im Freistaat Sachsen. Neben dem chon erwähnten Schneeberg sind hier Leipzig und Zeitain zu nennen. Können Sie uns die betriebswirtschaftlihen und militärischen Gründe dafür darlegen, warum ich ausgerechnet diese beiden Standorte unter den zehn m härtesten betroffenen Standorten befinden? Ha Zunächst einmal ist es für mich schwierig, Einzel standorte aus dem Stand heraus zu beurteilen und die Gründe darzustellen, die zur Schließung geführt haben. Das will ich gerne schriftlich machen. Aber noch einmal: Sachsen ist nicht besonders behandelt worden. Vielmehr ist jedes Bundesland unter gleichen Kriterien betrachtet worden. Dass Sachsen über die getroffenen Entscheidungen nicht erfreut ist, ist selbstverständlich. Aber es ist nun einmal so und die getroffenen Entscheidungen werden auch so umgesetzt. Dr. Jahr, bitte. Es war ja auch in der Diskussion, dass der Standort Schneeberg mit den Gebirgsjägern deswegen geschlossen wird, weil Gebirgsjäger nur im Hochgebirge ausgebildet werden können. Meine Frage: Haben Sie Hinweise darauf, dass die Gebirgsjägerausbildung – ich formuliere es einmal nicht ganz fachmännisch – in Schneeberg den Anforderungen nicht gerecht wurde? Gab es Hinweise, dass das Ausbildungsprofil nicht so erfüllt werden konnte, wie es notwendig gewesen wäre? H Die Schließung des Standorts hatte nichts mit einer schlechten Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten zu tun. Die Ausbildung ist glänzend gewesen und auch die Einsatzbereitschaft ist in Ordnung gewesen. Daran gibt es nichts zu deuteln. Andererseits haben wir uns für eine Konzentration der Gebirgsjägereinheiten ausgesprochen. Insgesamt gibt es vier Standorte, von denen einer geschlossen werden musste. Die drei anderen Standorte, die nicht betroffen waren, liegen in Bayern. Der hier anwesende Kollege Bötsch wird dies sicherlich erfreut zur Kenntnis genommen haben, während Sie natürlich darüber verärgert sind, dass der Standort in Sachsen geschlossen wird. Aber eine Konzentration der Ausbildungsmöglichkeiten für die Gebirgsjäger in Hochgebirgsregionen Bayerns war der Grund, der von der militärischen Führung angeführt wurde. Die Frage 7 wurde ausführlich beantwortet. Ich rufe nun die Frage 8 auf, auch wenn sie dem Sinne nach schon angesprochen worden ist: Wie ist es im Sinne der effizienten Verwendung von Steu ergeldern zu begründen, dass in den Standort Schneeberg in den vergangenen 14 Jahren 67 Millionen Euro investiert worden sind, davon allein 20 Millionen Euro in den vergangenen vier Jahren? B a d g l H n d r s b n e B g w s V n s t A S W i D n v B 1 m d W t t m e w d S h b e g s h (C (D H Ich versuche, mich bei der Beantwortung der Frage uf das Wesentliche zu beschränken. Herr Kollege, in er gegenwärtigen Struktur – ich habe das eben schon esagt – verfügt das Heer über vier Gebirgsjägerbatailone. Davon werden in der künftigen Struktur, die das eer im Zuge der Transformation der Bundeswehr einehmen soll, nur noch drei benötigt. In der vergleichenen Betrachtung aller vier Bataillone wurde aus militäisch-funktionalen Gründen den drei in Bayern tationierten Gebirgsjägerbataillonen der Vorzug gegeen. Hierbei spielte unter anderem die kompakte Statioierung der Gebirgsjägerbrigade 23 im Alpenbereich ine wesentliche Rolle. Darüber hinaus verringert sich im Raum Sachsen der edarf an Infanteriebataillonen. Unter Berücksichtiung einer Optimierung der Liegenschaftsbelegung soie einer Konzentrierung der Verbände in einem gechlossenen Stationierungsraum bietet Marienberg im ergleich zu Schneeberg für das künftig dort zu statioierende Panzergrenadierbataillon die bessere Infratruktur und auch die besseren Ausbildungsmöglichkeien. Damit ist als Folge der strukturell bedingten uflösung des Gebirgsjägerbataillons 571 der Standort chneeberg leider aufzugeben. Bitte. Herr Staatssekretär, welche Veränderungen in der eltpolitik haben dazu geführt, dass sich die Meinung m Vergleich zum Jahr 2001 vollkommen geändert hat? enn im Jahr 2001 ist der Standort bestätigt worden. Daach wurde, wie Sie selbst gesagt haben, erheblich inestiert. H Die weltpolitischen Ereignisse haben sich seit dem 1. September 2001 geändert. Seit diesem Zeitpunkt üssen wir die Bundeswehr aufgrund von Beschlüssen es Deutschen Bundestages für Einsätze in der ganzen elt verfügbar halten. Dadurch sind eine Transforma ion der Bundeswehr und eine Anpassung an die neuesen Gegebenheiten, die weltweit zur Kenntnis zu nehen sind, notwendig geworden. Als Folge davon wurde ine Standortdiskussion ausgelöst – sie musste ausgelöst erden – und es mussten Standorte festgelegt werden, ie geschlossen werden müssen. Zu diesen gehört chneeberg wegen der Gründe, die ich eben genannt abe, nämlich der Konzentration der Ausbildung der Geirgsjäger in Bayern. Herr Staatssekretär, der Katastrophenschutz spielt ja ine entscheidende Rolle. Deswegen frage ich, warum erade jetzt in Sachsen die Kräfte des Katastrophenchutzes in der Fläche drastisch reduziert werden. Sie aben vorhin gesagt, Sachsen sei nicht schlechter ge Günter Baumann stellt als andere Länder. Ihre eigene Statistik spricht von 1,1 Soldaten pro 1 000 Einwohner. Das ist mit Abstand der schlechteste Wert in ganz Deutschland. Können Sie dafür eine Begründung nennen? H Die Standorte sind nach der Vereinigung 1990/91 festgelegt worden. Jetzt ist die Konzeption der Bundeswehr eine andere. Der Angriff auf Amerika war am 11. September 2001. Wir haben es jetzt mit Folgen zu tun, die auf den vermehrten Auslandseinsatz der Bundeswehr zurückzuführen sind. Die Zahl 1,1 kann ich aus dem Gedächtnis nicht bestätigen. (Günter Baumann [CDU/CSU]: Ich habe hier das Papier!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513704400
Marco Wanderwitz (CDU):
Rede ID: ID1513704500
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513704600
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513704700
Manfred Kolbe (CDU):
Rede ID: ID1513704800




(A) )


(B) )

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1513704900
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513705000
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513705100
Dr. Peter Jahr (CDU):
Rede ID: ID1513705200
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513705300
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513705400
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513705500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513705600
Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1513705700
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513705800




(A) )


(B) )

Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1513705900

– Ich glaube Ihnen das. Ich will das nicht bestreiten. Ich
sage nur, dass diese Zahl in den Überlegungen überhaupt
keine Rolle gespielt hat. Sie konnte auch keine Rolle
spielen; es ging vielmehr um militärisch-funktionale
Überlegungen, die von denen angestellt worden sind, die
das entsprechend umsetzen müssen.


Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513706000

Eine Nachfrage der Kollegin Bellmann. Danach kom-

men die Kollegen Wanderwitz, Luther, Spahn, Jahr und
Kolbe.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513706100

Herr Staatssekretär, in der Regel haben bisher zumin-

dest einige Standorte Haushaltszuweisungen nicht in der
Höhe erhalten, die der Mannschaftsstärke entsprochen
hätte. Zum Beispiel beträgt die Mannschaftsstärke in
Marienberg circa 1 100 Soldaten bzw. Dienstposten. Es
gibt aber regelmäßig eine Finanzzuweisung für nur 850.
Damit fördern Sie die Wehrungerechtigkeit, weil Wehr-
dienstleistende nur entsprechend den Haushaltszuwei-
sungen eingezogen werden können.

Wollen Sie diese Praxis der verminderten Haushalts-
zuweisung beibehalten? Dann dezimieren Sie die Stand-
orte noch einmal. Wie sehen die Haushaltszuweisungen
nach den Strukturveränderungen aus?

H
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1513706200


Frau Kollegin, wir müssen mit den Geldern zurecht-
kommen, die uns der Bundesfinanzminister zuweist. Es
liegt jetzt mit in Ihrer Hand, den Bundeshaushalt in der
letzten Novemberwoche so zu beschließen, dass die
Wünsche, die Sie eben geäußert haben, erfüllt werden
können. Wir setzen sie dann um.


(Ute Kumpf [SPD]: So ist es!)


Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513706300

Eine Nachfrage des Kollegen Wanderwitz.

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513706400

Herr Staatssekretär, wir haben in den neuen Ländern

und damit auch in Sachsen zu einem erheblichen Teil da-

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(C (D it zu kämpfen, dass Standorte von der Roten Armee nd der NVA Anfang der 90er-Jahre aufgegeben worden ind. Die Probleme sind weitgehend noch ungelöst. Im egelfall handelt es sich dabei um Brachflächen. Es ist zwar schön, dass die in Rede stehenden Stand rte, beispielsweise Schneeberg, vollsaniert oder teilsaiert sind; nichtsdestoweniger sehe ich dort kaum Mögichkeiten der Nachnutzung. Gibt es ein Konzept des undes für eine solche Nachnutzung? Wie werden die ommunen, die mit diesen Standorten umzugehen haen, durch den Bund unterstützt? H Diese Frage hat Frau Kollegin Hendricks in der letz en Sitzungswoche beantwortet: Im Jahr 1993 wurden en Ländern im Rahmen der Umsatzsteuerneuverteilung Prozentpunkte zugewiesen, die zur Rüstungskonverion genutzt werden sollten. Zwar haben alle Länder die ittel abgerufen, aber nur wenige haben sie für die Konersion genutzt. Mir ist nicht bekannt, wie sich Sachsen azu verhalten hat, aber ich weiß, dass diese Vorgabe nur on Rheinland-Pfalz lupenrein und von Nordrhein-Westalen zum größten Teil erfüllt wurde. Alle anderen Läner haben sich die Entscheidungsfreiheit über die Verendung der ihnen zufließenden Mittel vorbehalten. abei hat natürlich auch die Haushaltskonsolidierung ine Rolle gespielt. Jedenfalls werden den Ländern diese ittel seit 1993 jährlich zur Verfügung gestellt und könen für entsprechende Landesprogramme genutzt weren. Ansonsten liegt es weitgehend im Ermessen der Län er, wofür sie die Fördermittel verwenden. Das gilt für ie Mittel, die ihnen im Rahmen der Gemeinschaftsaufabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ ufließen, genauso wie für Städtebaufördermittel, für ördermittel im Zusammenhang mit dem Aufbau Ost nd für Mittel aus anderen Programmen. Mit all diesen eldern können wunderbar Programme finanziert weren. Ich biete hinsichtlich der Frage, wie der Standort wei erentwickelt werden kann, der Stadt Schneeberg die ilfe der bundeseigenen Gesellschaft GEBB an, die zu iesem Zweck gegründet wurde. Das ist die einzige ilfe, die wir leisten können. Dazu sind wir gerne bereit. enn sich Entwicklungsmöglichkeiten für Schneeberg rgeben sollten, wäre dies zu begrüßen. Angesichts der ahlreichen aufgelassenen Standorte in Deutschland, für ie sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten gefunden wurden, in ich mir sicher, dass auch für Schneeberg eine Nachutzung durch private Investoren oder sonstige Entwickungsmaßnahmen möglich sind; dies wäre dann mit der EBB zu besprechen. (Günter Baumann [CDU/CSU]: Sie waren wahrscheinlich noch nie in Sachsen!)

Marco Wanderwitz (CDU):
Rede ID: ID1513706500

In Sachsen war ich schon, aber ich war noch nie in
chneeberg. Das gebe ich gerne zu.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Hans Georg Wagner


(Günter Baumann [CDU/CSU]: Das ist schlimm! – Weiterer Zuruf des Abg. Manfred Kolbe [CDU/CSU])


– Sie haben mich nicht eingeladen, Herr Kollege Kolbe.
Sonst wäre ich natürlich gerne gekommen. Einer Einla-
dung folge ich nämlich in der Regel auch. Das kann der
Kollege van Essen bestätigen.


Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513706600

Das lässt sich sicherlich auf kurzem Wege regeln. –

Es gibt eine Nachfrage des Kollegen Luther.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513706700

Als Landesgruppenvorsitzender lade ich Sie hiermit

nach Sachsen ein. – Angesichts einer Stationierungs-
dichte von nur noch 1,1 Dienstposten je 1 000 Einwoh-
ner stellt sich für mich eine Frage. Die Bundeswehr
muss – insbesondere für die Aufgaben im Zusammen-
hang mit Auslandseinsätzen – neue Soldaten gewinnen.
Sachsen ist dafür bekannt, dass die Zahl der Freiwilligen
dort sehr hoch ist. Das liegt sicherlich auch an der bisher
guten Standortarbeit.

Wenn die Zahl der Dienstposten in Sachsen de facto
halbiert wird und ein weitgehender Rückzug aus der Flä-
che erfolgt, dann bleibt das sicherlich nicht ohne Aus-
wirkungen. Wie schätzen Sie die Auswirkungen dieser
Maßnahme auf die Rekrutengewinnung ein?

Erlauben Sie mir noch eine Nachbemerkung: Das
Saarland ist das einzige Bundesland, in dem die Zahl der
Dienstposten aufgewachsen ist.

H
Dr. Michael Luther (CDU):
Rede ID: ID1513706800


Ich gebe gerne zu, dass das Saarland diesmal gut weg-
gekommen ist. Es ist aber in der Vergangenheit schlecht
weggekommen. Von der Schließung der Bundesbehör-
den war das Saarland am stärksten betroffen, obwohl es
sich seinerzeit als erstes Bundesland entschieden hat,
sich der Bundesrepublik Deutschland anzuschließen.


(Lachen bei der CDU/CSU)

Das Saarland leidet noch heute darunter, dass bestimmte
Institutionen – ich denke dabei an den Forschungsbe-
reich – fehlen, die in anderen Bundesländern gang und
gäbe sind. Das ist die Wahrheit. Was Sie vermuten bzw.
unterstellen, hat keine Rolle gespielt.

Was Ihre Frage angeht, gehe ich davon aus, dass
Wehrtüchtige aus Sachsen auch weiterhin zur Bundes-
wehr kommen, unabhängig davon, ob sie zu Fuß zur Ka-
serne gehen können oder etwas weiter fahren müssen.


Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513706900

Jetzt kommt eine Nachfrage des Kollegen Spahn;

dann folgen die Kollegen Jahr, Kolbe und Segner.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513707000

Erlauben Sie mir eine Vorbemerkung: Ich glaube,

wenn es in einem anderen Fall die Möglichkeit zur Ab-

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(C (D timmung über den Beitritt gegeben hätte, dann wäre es uch dort schneller gegangen. Sie haben in der Beantwortung der ersten Frage auf ie betriebswirtschaftlichen Berechnungen verwiesen. ch frage Sie, um auch das im Parlament dokumentiert u wissen: Mit welchen Einsparungen auf betriebwirtchaftlicher Seite rechnet das Wirtschaftsministerium ittelund langfristig aufgrund der aktuellen Stationieungsentscheidungen? H Der Umfang der Einsparungen ist derzeit noch nicht bzuschätzen; das wird die Feinplanung ergeben. Dass insparmöglichkeiten gesucht werden, um die Investiionsanteile zu erhöhen, ist selbstverständlich. Dieser eg wird auch jetzt weiter verfolgt. Ich kann gegenwär ig die Einsparmöglichkeiten nicht genau beziffern. Aber ass über die Betriebskostenreduzierung eine Einspaung erfolgt, ist selbstverständlich. Kollege Jahr. Herr Staatssekretär, Bundesverteidigungsminister truck hat darauf hingewiesen, dass er kein Infrastrukurminister sei. Gleichfalls hat er allerdings betont, dass irtschaftliche Beweggründe ein wesentliches Entscheiungsmerkmal gewesen seien. Ich möchte Sie Folgendes fragen: Kollege Baumann at schon betont, dass nach der Wende allein in den tandort Schneeberg 67 Millionen Euro investiert woren sind. Gleichzeitig geht aus Ihrem Konzept hervor, ass Sie 45 Standorte aufwerten, das heißt, dass die Zahl er Dienstposten erhöht wird, und einen neuen Standort rrichten. Wie hoch werden die Investitionen an den tandorten sein, die Sie aufwerten bzw. neu errichten? elche Rolle spielen in Ihrer gesamtwirtschaftlichen etrachtung eigentlich – so möchte ich es formulieren – bschreibungen von Investitionen in die nun zu schlieenden Standorte? H Sie dürfen nicht vergessen, dass die Entscheidungen ber Standortveränderungen erst am 31. Oktober dieses ahres getroffen worden sind. Deshalb können konkrete ahlen betreffend die jetzige Feinausplanung selbstvertändlich noch nicht vorliegen. Wenn die Zahlen vorlieen, werden sie dem Parlament sofort zugänglich geacht. Die Verteidigungspolitiker und vor allen Dingen ie Haushaltspolitiker werden darauf achten, dass sie die ahlen unverzüglich erfahren. Darin bin ich sicher. Herr Kollege Kolbe. Herr Staatssekretär, Sie haben vorhin bei der Beant wortung der Frage des Kollegen Baumann kurz ausgeführt, dass Ihnen zwar die Stationierungsdichte von 1,1 je 1 000 Einwohner in Sachsen nicht bekannt gewesen sei, dass dies aber bei den Entscheidungen ohnehin keine Rolle gespielt habe. Können Sie bestätigen, dass bei den Entscheidungen des Bundesverteidigungsministers regionale Gesichtspunkte keinerlei Rolle gespielt haben? H Das kann ich bestätigen. Nächster Fragesteller ist der Kollege Segner. Dann kommt die Kollegin Michalk. Herr Staatssekretär, ist dem Ministerium bekannt, dass innerhalb kurzer Zeit im Raum Tauberbischofsheim, der wirtschaftlich schwächsten Region BadenWürttembergs, drei von ehemals fünf Kasernen geschlossen wurden – einen Standort haben wir noch – und Sie dadurch einen wirtschaftlichen Flächenbrand verursacht haben? H Das kann ich nicht bestätigen. Wir sind kein Strukturministerium, sondern ein Verteidigungsministerium. Bei uns werden also unter militärisch-funktionalen Gesichtspunkten Standortentscheidungen getroffen, die natürlich betriebswirtschaftlich unterlegt sind. Wenn sich der Fall so verhält, wie Sie es schildern, dann ist dem dadurch Rechnung getragen. (Kurt Segner [CDU/CSU]: Darf ich noch eine Nachfrage stellen?)


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1513707100
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513707200
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513707300
Dr. Peter Jahr (CDU):
Rede ID: ID1513707400
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513707500




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513707600
Manfred Kolbe (CDU):
Rede ID: ID1513707700
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513707800
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513707900
Kurt Segner (CDU):
Rede ID: ID1513708000


Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513708100

Nein, Sie dürfen leider nur eine Zusatzfrage pro

schriftlich eingereichter Frage stellen. Lediglich der
Hauptfragesteller darf zwei Zusatzfragen stellen.

Die Abgeordnete Michalk darf jetzt eine Zusatzfrage
stellen.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513708200

He
Maria Michalk (CDU):
Rede ID: ID1513708300

Die Zahl der Kreiswehrersatzämter wird ebenfalls redu-
ziert. Bei uns in Sachsen wird beispielsweise das Kreis-
wehrersatzamt Bautzen geschlossen werden. Wenn ich
richtig informiert bin, sollen die künftigen Soldaten
nicht nach Dresden oder Leipzig, sondern zum Beispiel
nach Cottbus zur Musterung fahren. Gehen Sie davon
aus, dass alle Kreiswehrersatzämter im Tagespendelbe-
reich zu erreichen sind? Haben Sie das anhand der An-
bindungen an den öffentlichen Verkehr in strukturschwa-
chen Regionen genau geprüft?

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(C (D H Die Wehrverwaltung hat Vorschläge gemacht und im ollegium ausgesagt, dass der Gesichtspunkt, ob man nnerhalb eines Tages das betreffende Kreiswehrersatzmt zum Zwecke der Musterung oder der Einberufung rreichen und auch wieder nach Hause kommen kann, ine Hauptrolle gespielt hat. Eine Nachfrage des Kollegen von Klaeden. Herr Staatssekretär, ich habe vom Minister mehrfach nd jetzt auch von Ihnen gehört, dass das Bundesverteiigungsministerium kein Infrastrukturministerium sei. einer Ansicht nach sind Sie für die Landesverteidiung zuständig. Dazu gehört gerade vor dem Hinterrund asymmetrischer Bedrohungen für unser Land auch ie Aufrechterhaltung einer Sicherheitsinfrastruktur. Ich rage Sie daher, ob nicht auch die Aufrechterhaltung eier Sicherheitsinfrastruktur eine infrastrukturpolitsche aßnahme ist und in den Aufgabenbereich Ihres Minis eriums fällt. H Wenn Sie das so definieren, kann natürlich alles Infra truktur sein. Die Befriedigung des Sicherheitsbedürfisses im Innern ist – das wissen Sie als Jurist ganz geau – nicht nur Sache der Bundeswehr. Dabei sind ielmehr auch die anderen Sicherheitsorgane einzubeiehen, ob das nun der Bundesgrenzschutz ist oder ob as die Landespolizeien sind. Aus dieser Konzeption eribt sich sicherlich eine gewisse Infrastruktur. Diese ängt aber nicht unmittelbar mit der Bundeswehr zusamen. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Die Landesverteidigung wird also von Ihnen nicht aufgegeben?)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1513708400
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513708500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513708600
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1513708700


Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513708800

Sie haben nur eine Zusatzfrage, Herr von Klaeden.

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Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513708900

Herr von Klaeden, diese würden wir niemals aufge-

en; das wissen Sie doch. Sonst hätten wir Sie vor kur-
em nicht noch befördert.


(Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)



Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513709000

Das war schon über das Soll hinaus.
Ich rufe die Frage 9 des Abgeordneten Werner

ensing auf:
Welche konkreten Evaluationen liegen der Absicht der

Aufgabe der Bundeswehrstandorte Coesfeld und Dülmen im
Speziellen zugrunde und wann genau sollen die Standorte
Coesfeld und Dülmen aufgegeben werden?






(A) )



(B) )


Ha
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513709100

Herr Kollege Lensing, in der neuen Heeresstruktur

wird von den zurzeit drei Artillerieaufklärungsbataillo-
nen künftig nur noch ein Artillerieaufklärungsbataillon
benötigt. Somit sind zwei Artillerieaufklärungsbatail-
lone aufzulösen. Das am Rand des Stationierungsraumes
der Eingreifkräftedivision liegende Artillerieaufklä-
rungsbataillon 71 sowie die beiden Batterien des teilakti-
ven Artillerieaufklärungsbataillons 113, die mit insge-
samt rund 840 militärischen und zivilen Dienstposten
bisher standortbegründende Organisationselemente für
Coesfeld waren, werden aus strukturellen Gründen nicht
mehr benötigt und aufgelöst.

Aufgrund der Reduzierung der Logistiktruppen des
Heeres besteht künftig kein Bedarf mehr an dem
Instandsetzungsbataillon 7 in Unna. Die in Coesfeld sta-
tionierten Kompanien des Bataillons werden somit auf-
gelöst. Der Bundeswehrstandort Coesfeld wird daher
aufgegeben.

Der Realisierungsplan zur Umsetzung der Stationie-
rungsentscheidung wird zurzeit erarbeitet. Die Auflö-
sung der Verbände wird zu einem bestimmten Stichtag,
der voraussichtlich im ersten Halbjahr 2005 festgelegt
wird, erfolgen.

Nun zu Dülmen. Aufgrund der gewandelten Anforde-
rungen an die Bundeswehr und der dadurch veränderten
Struktur, der die Bündelung von Aufgaben bei einem
streitkräftegemeinsamen Ansatz zugrunde liegt, wird die
Zahl der Standortverwaltungen weiter reduziert. Von
derzeit 82 bleiben in der neuen Zielstruktur künftig noch
42 Standortverwaltungen erhalten.

Da künftig weder am Standort Dülmen noch in dessen
näherem Umfeld zu betreuende Soldaten und Zivilbe-
dienstete stationiert sein werden, werden die Standort-
verwaltung Dülmen und damit dieser Standort aufgelöst.
Der vergleichsweise betrachtete Raum Münster bildet in
dem neu geschnittenen Betreuungsbereich dagegen ei-
nen Betreuungsschwerpunkt mit rund 4 000 Soldaten
und Zivilbediensteten in Rheine und in Münster. Die
Standortverwaltung Münster, die nach dem Ressortkon-
zept „Stationierung 2001“ aufgelöst werden sollte, bleibt
daher erhalten. Der Zeitpunkt der Auflösung der Stand-
ortverwaltung Dülmen steht noch nicht fest.


Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513709200

Erste Zusatzfrage.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513709300

Vielen Dank, Herr Parlamentarischer Staatssekretär. –

Ich bitte zu verstehen, dass es trotz Ihrer Ausführungen
sehr schwierig ist, nachzuvollziehen, dass nicht zuletzt
der Standort Coesfeld aufgelöst wird, weil gerade dieser
all die Kriterien, die Ihren Überlegungen zugrunde gele-
gen haben, nämlich die Kriterien der Transformation,
voll erfüllt. Ich erinnere unter anderem an die vielen
Auslandseinsätze der letzten zweieinhalb Jahre.

Vor diesem Hintergrund werden Sie sicherlich verste-
hen, dass die Existenznöte bei uns wie auch an anderer

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(C (D telle ziemlich groß sind; schließlich wird dieser Standrt im Hinblick auf militärische Konzeptionen völlig ufgelöst. Es wird schwierig, die einzelnen Soldaten, die ivilisten, nicht zuletzt in der Standortverwaltung Dülen, vernünftig und sozialverträglich unterzubringen. Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund generell die öglichkeiten der Städte und der Verwaltungen gleich elcher Art, in dieser Situation zumindest zivile Mitareiter und nicht zuletzt die Auszubildenden, die schon etzt vertraglich gebunden sind, zu übernehmen? Werden iese Städte und diese Verwaltungen gleichzeitig in ihrer uten Absicht durch die Aussicht, dass der Bund, vieleicht sogar die Länder hierzu einen finanziellen Beitrag eisten, unterstützt? H Herr Kollege, ich selbst habe mir den Standort Coes eld auf Einladung der Kollegin Schwall-Düren angeseen. Ich habe festgestellt, dass Coesfeld ein sehr schönes tädtchen ist. Vor allen Dingen die Innenstadt ist hervoragend entwickelt. Ich gehe davon aus, dass diese pulsieende Stadt auch dann existieren wird, wenn die Bundesehr ihren Standort dort aufgibt. Was die Umsetzung der Überlegungen, wie Coesfeld n diesem Bereich unterstützt werden kann, angeht, weren wir mithelfen. Das habe ich schon vorhin an anderer telle dem Kollegen Spahn angeboten. Auch an Sie ichte ich das Angebot, gemeinsam zu überlegen, wie an vor Ort eine Vermarktung einleiten kann. Ansonsten ist es folgendermaßen: Die Zivilbeschäf igten haben einen Tarifvertrag, der betriebsbedingte ündigungen ausschließt und noch eine Reihe von Jahen gilt. Danach wird über eine Verlängerung – in welher Form auch immer – zu verhandeln sein. Eines ist allerdings sicher – das sage ich schon jetzt oraus –: Der Abbau der Arbeitsplätze von etwa 5 000 Zivilbeschäftigten – so viel müssen wir abbauen, m wieder auf 75 000 zu kommen – wird nicht allein ber den Tarifvertrag zu machen sein. Dabei wird man ndere Regelungen finden müssen: Abfindungen oder er verstärkte Einsatz der im Tarifvertrag vorgesehenen egelung, Stichwort Altersteilzeit. Es wird also niemanem etwas passieren. Wenn Versetzungen vorgenommen erden müssen, dann wird versucht werden, sie sozialerträglich vorzunehmen. Abgesehen davon, dass ich das Loblied auf die Stadt oesfeld sehr gut nachvollziehen kann und mir auch klar st, dass das nicht allein an meiner Kollegin Schwallüren liegt, habe ich noch eine Frage. Sie sprachen von er Vermarktung. Gibt es berechtigte Hoffnungen an die EBB, also an die Gesellschaft für Entwicklung, Bechaffung und Betrieb, was die Veräußerung der Flächen ngeht – die Erfahrungen, die wir mit dieser Gesellschaft isher haben machen müssen, sind letztlich, wenn man hrlich ist, katastrophal –, und könnte man seitens der undeswehr, vernünftige Preise vorausgesetzt, mit einer rößeren Verkaufsbereitschaft rechnen, wenn sich die Werner Lensing Kommunen gleichzeitig verpflichten, das alles vor allem für gemeinnützige Aufgaben zu nutzen? H Wir sind nicht allein Herr des Verfahrens. Sie wissen, dass die Bundesvermögensverwaltung ihre Hand auf allen Liegenschaften des Bundes, auch auf den Liegenschaften der Bundeswehr, hat. Wir haben die GEBB damals gegründet, um zu versuchen, etwas schneller zu vermarkten. Wenn Sie sich die Zahlen anschauen, stellen Sie fest, dass sie nach den ersten beiden in der Tat nicht gerade erfolgreichen Jahren jetzt eine Erfolgsgeschichte ist. Ich schlage vor, Überlegungen in der Richtung anzustellen, was etwa auch in der Stadt Schleswig in Schleswig-Holstein passiert ist: Die Stadt hat mit der GEBB einen Vertrag über eine Entwicklungsmaßnahme geschlossen und das Land Schleswig-Holstein hat dabei mitgemacht. Es geht darum, dass das Land die Städtebaufördermittel oder die Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ verteilt. Diese Kombination könnte durchaus erfolgreich sein und könnte auch für Coesfeld angedacht werden. Ich biete an, dass wir die Gesellschaft mit Ihren Verwaltungsleuten in Verbindung bringen, damit dort gemeinsam überlegt werden kann. Herr Lensing, Sie haben schon zwei Nachfragen ge stellt. Deswegen kommt jetzt die Nachfrage des Kollegen Spahn. Dann kommen wir zu der weiteren Frage von Ihnen. (Werner Lensing [CDU/CSU]: Daran bin ich auch sehr interessiert!)

Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1513709400
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513709500




(A) )


(B) )

Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1513709600
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513709700

– Ich werde keines Ihrer Rechte je beschneiden.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513709800

Frau Präsidentin, vielen Dank. – Herr Staatssekretär,

Sie haben gerade den Tarifvertrag für die Zivilbeschäf-
tigten, der bis 2010 gilt, angesprochen. Zum Ersten. Ich
höre immer wieder, dass es zu den Stichworten, die Sie
genannt haben – Altersteilzeit, Abfindung –, Nachver-
handlungen geben soll. Ist das der Fall und, wenn ja,
wann? Zum Zweiten. Wann soll in dem Fall, dass Ange-
bote an die Zivilbeschäftigten gemacht worden sind, an
einen anderen Standort zu wechseln, durchgreifend da-
mit begonnen werden, das so zu zählen, dass gegebenen-
falls eine Auflösung des Dienstverhältnisses infrage
kommt? Im Moment wird das noch sehr großzügig ge-
handhabt.

H
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1513709900


Man wird zunächst einmal abwarten müssen, bis die
Feinplanungen vorliegen, bis klar ist, wann die Umzüge
stattfinden sollen, wann die Reduzierungen oder Schlie-
ßungen vorgenommen werden. Dann wird man mit je-
dem einzelnen Mitarbeiter und jeder einzelnen Mitarbei-

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(C (D erin Gespräche darüber führen, wie eine weitere erwendung aussehen kann oder ob er oder sie Alterseilzeit in Anspruch nehmen will oder eine Abfindungsegelung bevorzugt. Das wird also mit jedem einzelnen rbeitnehmer besprochen, so wie das auch bisher der all ist. Wenn Sie meinen, schon morgen müsse alles beprochen werden, muss ich Ihnen sagen: So schnell geht as auch bei der Bundeswehr nicht. Jetzt rufe ich die Frage 10 des Abgeordneten Lensing uf: Welche Kosten sind bei der Verlegung des Artillerieaufklärungsbataillons 71 – ehemals Beobachtungspanzerartilleriebataillon 71 – von Dülmen nach Coesfeld entstanden und wie hoch waren die diesbezüglich notwendigen Investitionen in die Immobilie der Freiherr-vom-SteinKaserne in Coesfeld? H Herr Kollege Lensing, für die Aufstellung des Artille ieaufklärungsbataillons 71 unter anderem mit zwei rohnen und zwei KZO-Batterien – ich habe mich eben undig gemacht, was das heißt; „KZO“ steht für „Kleinluggerät Zielortung“ – wurden lediglich Teile des ehealigen Panzerbeobachtungsartilleriebataillons 71 geraucht, und zwar wurden zwei Batterien aus Dülmen erangezogen und in die vorhandene Infrastruktur in die reiherr-vom-Stein-Kaserne in Coesfeld verlegt. Hierfür urden lediglich geringfügige, ohnehin notwendige auunterhaltungsmaßnahmen, jedoch keine investiven aulichen Maßnahmen durchgeführt. Die reinen Verleekosten für die beiden Batterien über eine Entfernung on circa 17 Kilometern unterliegen keiner betriebswirtchaftlichen Kalkulation. Erstaunlich! Aber ich darf hier ja nur fragen.– Ich öchte eine Frage an Sie richten, die die Gesamtprobleatik angeht. Wie beurteilen Sie die Glaubwürdigkeit es Bundeskanzlers, der einerseits zu Recht von der irtschaft Arbeitsplatzgarantien fordert, andererseits ber seiner eigenen, im Bereich der Richtlinienkompeenz liegenden Fürsorgepflicht gegenüber Soldaten soie zivilen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Buneswehr und der StOV zumindest nur mangelhaft achkommt? H Ich kann das nicht bestätigen. Im Gegensatz zu Ihnen in ich der Auffassung, dass der Bundeskanzler seine ache hervorragend macht. Na ja, ich verfüge über die Fähigkeit der objektiven eurteilung und möchte mehr dazu nicht sagen. Ha Ansonsten kommt der Dienstherr, das ist in Friedens zeiten der Bundesverteidigungsminister Dr. Struck, natürlich seinen Fürsorgepflichten nach. Ich hatte die Gesichtspunkte eben schon einmal gegenüber Herrn Spahn erläutert: Wir werden mit jedem einzelnen Zivilbeschäftigten reden. Soldaten und Beamte müssen dagegen wie früher die Bundesbahnund Bundespostbeamten damit rechnen, dass sie innerhalb des Bundesgebietes versetzt werden. Das ist logisch. Die Probleme der Zivilbeschäftigten haben wir aber durchaus im Blick. Noch einmal eine etwas weiterführende Frage, die un seren münsterländischen Raum betrifft, in dem das Militär ja kaum noch vertreten ist bzw. der – ich übernehme hier Ihren Hinweis – vom Militär leergefegt ist: Wie soll ein flächendeckender Schutz vor Terrorangriffen gewährleistet werden, wenn es in Zukunft an Sicherungspersonal bzw. an Personal mit genauen Ortskenntnissen zur Objektsicherung mangelt? H Auch nach Reduzierung der Stärke der Bundeswehr wird es notwendig sein, Liegenschaften zu bewachen. Flächendeckende terroristische Angriffe sind nicht unbedingt zu erwarten, aber es werden natürlich Vorkehrungen getroffen, indem Bundeswehrkasernen bzw. -liegenschaften, wenn sich Anzeichen für eine akute Bedrohung ergeben, entsprechend bewacht werden. Das ist selbstverständlich auch mit der vorhandenen Mannschaftsstärke möglich. Eines muss sich bei der Bewachung von Liegenschaften natürlich ändern. Sie wissen, dass unsere Marine in Bayern oder in Ramstein Kasernen der Amerikaner bewacht. Das entspricht nicht unbedingt der Ausbildung der Soldaten. Hier müsste man sich neue Konzepte überlegen. Wir reduzieren ja im Einvernehmen mit den Amerikanern schon die Zahl der Bewacher von amerikanischen Liegenschaften. (Jörg van Essen [FDP]: Aber sehr schleppend!)

Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513710000
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513710100
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513710200
Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1513710300
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513710400




(A) )


(B) )

Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1513710500
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513710600
Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1513710700

– Wir müssen das abstimmen; dabei wollen die Ameri-
kaner nicht so schnell vorgehen wie wir, Herr Kollege
van Essen.

In dem Zusammenhang bedauere ich außerordentlich,
dass sich die Länder stiekum aus der Verantwortung ge-
stohlen haben, indem sie die Polizeibewachung erheb-
lich reduziert haben. Das Gleiche gilt auch – hier denke
ich an Kollegen innerhalb der Bundesregierung – für den
Bundesgrenzschutz. Wir werden also auf alle Fälle die
Bewachung sicherstellen, auch wenn die Bundeswehr-
stärke erheblich reduziert wird.


Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513710800

Jetzt hat die Kollegin Bellmann das Wort zur Nach-

frage. Dann kommen die Kollegen Spahn, Jahr und van
Essen.

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(C (D Herr Staatssekretär, in der Frage ging es um Kosten. ch möchte deshalb eine Frage zu einer Pressemitteilung om heutigen Tage zum Haushalt stellen, in der es heißt, ichel wolle den Bundeswehretat beschneiden. Wie wiren sich die geplanten Einsparungen in Höhe von 00 Millionen auf die neu zu bewältigenden Aufgaben us? Welche Auswirkungen hat das auf die den Standoren zugewiesene Anzahl von Dienstposten bzw. auf die annschaftsstärken? H Frau Kollegin, ich würde Ihnen die Frage sehr gerne onkret beantworten; dafür müsste ich aber wissen, wie ie Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses ausehen wird, die morgen stattfindet. Erst danach kann an erkennen, ob der Einzelplan 14, also der des Verteiigungsministeriums, in erheblichem Maße betroffen ist. ie Zahlen, die in Presseorganen herumgeistern, müssen icht immer mit dem übereinstimmen, was schließlich eschlossen wird. Ich gehe davon aus, dass auch der inzelplan 14 seinen Solidarbeitrag zu den Gesamteinparmaßnahmen leisten muss, diese aber nicht so traisch ausfallen, wie es in den Zeitungen dargestellt urde. Herr Kollege Spahn. Herr Staatssekretär, mit Blick auf die gerade auch an esprochenen Komponenten wie Heimatschutz etc. öchte ich Sie fragen: Wie steht die Bundesregierung zu ussagen von Mitgliedern der Regierungskoalition, die uf Tagungen am Wochenende erhoben wurden, dass mit en Stationierungsentscheidungen auch eine klare Entcheidung gegen die Wehrpflicht gefallen sei, diese also n Zukunft nicht mehr zu halten sei? H Die Bundeswehr sieht das nicht so. (Jens Spahn [CDU/CSU]: Wie sieht es denn die Bundesregierung?)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513710900
Veronika Bellmann (CDU):
Rede ID: ID1513711000
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513711100
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513711200
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1513711300

Ich stelle meine Aussage klar: Die Bundesregierung
ieht das nicht so.

Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513711400

Herr Dr. Jahr, bitte.

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513711500

Herr Staatssekretär, Sie haben ja dankenswerterweise

n Ihrem Hause eine Konzeption entwickelt. Habe ich
ie richtig verstanden, dass Sie uns heute noch nicht ge-
au sagen können, in welcher Höhe Investitionen erfor-
erlich sind, um dieses Konzept umzusetzen, und auch
icht ungefähr beziffern können, wie hoch die von Ihnen
ngenommene Reduzierung der Betriebskosten ausfallen
ird?






(A) )



(B) )


Ha
Dr. Peter Jahr (CDU):
Rede ID: ID1513711600

Das haben Sie durchaus richtig verstanden. Aber ich

kann Ihnen aus meiner früheren beruflichen Praxis sa-
gen, dass man, wenn man eine Maßnahme umsetzen
will, zunächst einmal einen Kostenvoranschlag macht,
den man dem Finanzminister vorlegt, der ihn dann an-
nimmt oder ablehnt. Wenn er ihn ablehnt, kann man den
Versuch unternehmen, das Parlament dazu zu bewegen,
sich über den Beschluss des Finanzministers hinwegzu-
setzen, was im konkreten Einzelfall ja schön wäre, aber
selten eintritt. Somit könnte man sagen, das ist alles ge-
sichert. Die Zahlen kann ich Ihnen nicht nennen, weil die
Feinausplanung erst jetzt erfolgt. Wenn die Zahlen zur
Verfügung stehen, werden sie dem Parlament mitgeteilt;
das ist selbstverständlich.


(Dr. Peter Jahr [CDU/CSU]: Ich hoffe, Sie kennen sie wenigstens!)



Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513711700

Der Abgeordnete van Essen.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513711800

Herr Staatssekretär, Sie haben zu Recht auf die Erfah-

rungen der Bundeswehr mit der Bewachung von ameri-
kanischen Kasernen und die Probleme, den Wachauftrag
zurückzugeben, hingewiesen. Teilen Sie – auch vor dem
Hintergrund der Erfahrungen mit den Ländern, was die
polizeiliche Seite anbelangt – meine Auffassung, dass
die Forderung nach einem verstärkten Einsatz der Bun-
deswehr im Inneren, die wir auch in dieser Fragestunde
immer wieder hören, ganz wesentlich von dem Bemühen
der Innenminister getragen ist, Kosten im Bereich der
Polizei einzusparen, insbesondere angesichts der Tatsa-
che, dass Bayern die Polizeidichte ganz erheblich redu-
ziert, und sind Sie mit mir der Auffassung, dass es sich
hier nicht um eine Aufgabe der Bundeswehr handelt?

H
Jörg van Essen (FDP):
Rede ID: ID1513711900


Die Auffassung, dass das keine Aufgabe der Bundes-
wehr ist, teile ich; aber zu Ihrer Kritik an den Ländern
möchte ich mich hier nicht äußern.


Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513712000

Der Abgeordnete Laumann.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513712100

Herr Staatssekretär, die Fragestunde hat bis jetzt deut-

lich gemacht, dass neben dem Münsterland auch viele
andere Regionen von dem Stationierungskonzept, das
Sie vorgelegt haben, schwer betroffen sind; das ist ja
nicht zu leugnen. Natürlich muss bei der Aufgabe von
Militärstandorten immer auch die wirtschaftspolitische
Komponente für die Region in Bezug auf die Kaufkraft
und viele andere Dinge berücksichtigt werden. Aus die-
sem Grunde hat eine frühere Bundesregierung Anfang
der 90er-Jahre beschlossen, den Ländern 2 Prozent des
Mehrwertsteueraufkommens zur Verfügung zu stellen,
damit sie die betroffenen Regionen durch Konversions-

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(C (D rogramme begleiten können. Jetzt müssen wir aber in ordrhein-Westfalen feststellen, dass die dortige Lanesregierung zwar mit gutem Ratschlag, aber nicht mit eld helfen will. Meine Frage ist: Welche Möglichkeiten ieht die Bundesregierung, durchzusetzen, dass die rotrüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, der Sie a sehr verbunden sind, die Gelder, die das Land wie alle nderen Länder Jahr für Jahr aus dem Mehrwertsteuerufkommen erhält, auch für diese Aufgabe zur Verfüung stellt? H Herr Kollege, ich gebe Ihnen Recht, dass die Länder offenbar alle – verdrängen, dass 1993 beschlossen orden ist, dass sie 2 Prozent der Umsatzsteuer erhalten, m diese für Konversionsmaßnahmen zu nutzen. Ich abe gesagt, dass das Land Rheinland-Pfalz diese Aufabe nach meiner Einschätzung als einziges Land erfüllt at; in Nordrhein-Westfalen ist das zum größten Teil gechehen. Ich gehe davon aus, dass sich die Landesregieung von Nordrhein-Westfalen dieser Zugabe von Prozent der Umsatzsteuer erinnert und mit den betrofenen Gemeinden in Verbindung tritt. Es ist angekündigt orden, dass eine entsprechende Veranstaltung stattfinet. Dann wird man sehen, welche Kombination von För ermöglichkeiten – ich habe das eben bereits genannt: as können Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Veresserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, aus der tädtebauförderung, aus dem Programm „Aufbau West“, us dem Programm „Soziale Stadt“ und Ähnliches sein – ealisiert wird. Jedenfalls müssen alle diese Möglichkeien eines Gesamtförderungsprogramms ins Kalkül gezoen werden. Wenn das geschieht, bin ich sicher, dass die andesregierung von Nordrhein-Westfalen aufgeschlosen genug sein wird, ihrer Aufgabe, die Sie eben formuiert haben, nachzukommen. (Jens Spahn [CDU/CSU]: Ihr Wort in Gottes Ohr!)

Karl-Josef Laumann (CDU):
Rede ID: ID1513712200


Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513712300

Der Abgeordnete Grindel.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513712400

Herr Staatssekretär, ich möchte Bezug auf die Frage

es Kollegen Spahn nach der Wehrpflicht nehmen. Sie
aben gesagt, die Bundesregierung sehe das nicht so wie
inige der sie tragenden Fraktionen. Was tut die Bundes-
egierung dafür, dass es bei der Wehrpflicht bleibt, auch
ber das Jahr 2006 hinaus – bzw. über das Jahr 2005 hi-
aus; das ist ein neuralgischer Punkt, denn 2006 machen
ir das ja?

H
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1513712500

Ich bin absolut sicher, dass Sie nicht in die Verlegen-

eit kommen werden, die Entscheidung herbeiführen zu
üssen. Wir werden die Koalitionsvereinbarung einhal-
en, wonach bis zum Jahre 2006 eine Entscheidung der






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Hans Georg Wagner

Koalition herbeigeführt werden soll, ob die Wehrpflicht
beibehalten wird oder nicht. Ich bin der Meinung – da-
mit befinde ich mich in Übereinstimmung mit der ge-
samten Bundesregierung –, dass die Wehrpflicht in je-
dem Fall erhalten bleiben sollte, weil sie sich in den
Jahren seit der Gründung der Bundeswehr als Erfolgs-
faktor erwiesen hat. Man wird sehen, wie der Entschei-
dungsprozess verlaufen wird. Sie wissen, dass meine
Partei am Samstag einen Kongress veranstaltet, auf dem
eine erste umfassende Diskussion geführt werden soll.
Es gibt hier im Hause bereits festgezurrte Standpunkte,
wie Sie wissen.

Die Kolleginnen und Kollegen von der FDP sind für
die Aussetzung der Wehrpflicht. Vor kurzem haben wir
über einen entsprechenden Antrag diskutiert und ihn mit
großer Mehrheit – nebenbei bemerkt: darunter waren
alle Stimmen der Koalition – abgelehnt.

Bei unseren Freunden vom Bündnis 90/Die Grünen
gibt es ebenfalls Stimmen, die für eine Abschaffung der
Wehrpflicht sind. Bei der CDU/CSU gibt es nur sehr
vereinzelte Stimmen, die sich dafür aussprechen. Nach
meiner Einschätzung gibt es in der SPD eine Mehrheit
für die Beibehaltung der Wehrpflicht. Ich will aber nicht
meine Hand dafür ins Feuer legen, wie es nach dem
Kongress und dem Parteitag 2005 weitergeht.


(Jörg van Essen [FDP]: Aha!)



Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513712600

Herr Staatssekretär, Sie mussten eine ganze Reihe von

Antworten geben. Vielen Dank dafür. Sie können sich
jetzt erholen.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi-
nisteriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Die
Parlamentarische Staatssekretärin Marion Caspers-Merk
wird die Fragen beantworten.

Ich rufe zunächst die Frage 11 des Abgeordneten
Heinrich Kolb auf:

Trifft es zu, dass, wie unter anderem bei Reuters am
28. Oktober 2004 zu lesen war, die Krankenkassenschulden
bei den Kliniken im Vergleich zum Jahr 2002 um 75 Prozent
gestiegen sind?

M
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513712700


Herr Kollege Kolb, Sie fragen nach der Höhe der
Zahlungsrückstände von Krankenkassen gegenüber
Krankenhäusern. Ich wiederhole die Aussage, die die
Ministerin bereits im Ausschuss gemacht hat: Uns liegen
derzeit keine exakten Zahlen über die Zahlungsrück-
stände von Krankenkassen gegenüber Krankenhäusern
vor.

Der Reuters-Nachricht, auf die Sie sich in Ihrer Frage
beziehen, liegt eine Studie des Deutschen Krankenhaus-
instituts zu Zahlungsverzögerungen und Zahlungsver-
weigerungen durch die gesetzlichen Kassen zugrunde.
Es handelt sich dabei nur um eine stichprobenartige Er-
hebung. Die Basis für die Hochrechnung waren
318 Krankenhäuser von insgesamt über 2 000 Kranken-
häusern in Deutschland. Ob diese Hochrechnung insge-

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(C (D amt zutrifft, kann das Bundesministerium für Gesundeit und Soziale Sicherung nicht beurteilen. Der entscheidende Punkt ist, dass die einzig exakte ahl die von den Krankenkassen zu verbuchenden Verflichtungen gegenüber den hier angesprochenen Leisungserbringern ist. Wir haben Ihnen im Ausschuss chon eine entsprechende Frage beantwortet. Die Verflichtungen, die in den Bilanzen enthalten sind, sind om Jahr 2002 zum Jahr 2003 nur um 3,4 Prozent gestieen. Die exorbitante Steigerung, die in der Reutersachricht gemeldet wurde, kann von unserer Seite also icht bestätigt werden. Ich will an dieser Stelle betonen – diese Unterschei ung muss man treffen –: Die Bilanz zum Jahresende piegelt die Situation des Gesamtjahres wider. Darüber, ie sich die Zahlungsmoral unterjährig, also beispielseise in jedem einzelnen Monat, entwickelt, liegen uns eine Zahlen vor. Sie müssen uns auch nicht vorliegen; enn wir haben kein staatliches Gesundheitswesen. Die artner der Selbstverwaltung handeln die Zahlungsmoalitäten untereinander aus. Die Krankenkassen haben auf die Reuters-Nachricht rwidert, dass Forderungen deswegen teilweise offen getellt worden sind, weil noch Prüfungen vonseiten des edizinischen Dienstes laufen. Die Kassen wollen zuächst die Rechnungen auf Richtigkeit überprüfen, beor sie sie vollständig begleichen. Man muss also unterscheiden zwischen dem monatli hen Zahlungsgeschehen und der Bilanz zum Jahresnde. Bitte eine Nachfrage. Frau Staatssekretärin, dieses Offenstellen von Rech ungen – um es deutlicher zu sagen: das Strittigstellen on Rechnungen – kennen wir auch aus anderen Bereihen. Ich nenne zum Beispiel den Baubereich, in dem andwerkerrechnungen mit Hinweis auf angeblich noch icht geleistete Arbeiten oft längere Zeit nicht bezahlt erden. Herr Kösters, der Vizepräsident der Deutschen Kran enhausgesellschaft, hat der Reuters-Meldung zufolge on einer Sparstrategie der Krankenkassen gesprochen. r geht davon aus, dass es sich eben nicht um ein zufällies Verhalten handelt, sondern dass die Krankenkassen hre Zahlungsziele zulasten der Krankenhäuser systemaisch erweitern. Meine Frage ist: Liegen der Bundesegierung Erkenntnisse vor, dass es eine solche Sparstraegie geben könnte? M Es liegen uns keine Erkenntnisse dazu vor, dass es das eben könnte. Wir sind vonseiten der Deutschen Kranenhausgesellschaft gebeten worden, hier tätig zu weren. Wir haben daher an die Spitzenverbände der Kranenkassen einen Brief geschrieben mit der Bitte, diese Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk Praxis noch einmal zu überprüfen. Dabei besteht möglicherweise eine gewisse Diskrepanz zwischen dem, was die Spitzenverbände tun, und den einzelnen Krankenkassen vor Ort, die die Rechnungen zu begleichen haben. Der VdAK hat in der besagten Reuters-Nachricht mit folgendem Hinweis reagiert: Je besser die Krankenhäuser die Abrechnungen gestalten und umso weniger Fehler bei der Datenübermittlung passierten, desto zügiger könnten die Kassen die Schulden begleichen. Pro Jahr werden nach deren Angaben insgesamt 47 Milliarden Euro an die Krankenhäuser überwiesen. Wenn Sie diesem Betrag die Summe von 2,3 Milliarden Euro an nicht beglichenen Rechnungen gegenüberstellen – wenn diese Hochrechnung denn stimmt; was wir nicht wissen –, dann geht es um eine Größenordnung von 5 Prozent. Dies relativiert die Frage, ob es sich hierbei um eine systematische Sparstrategie handelt. Ausgehend von den Jahresbilanzen war die Auskunft, die Ihnen im Fachausschuss gegeben wurde, zutreffend: Wir sehen hier keine signifikanten Anstiege. Danke, Frau Staatssekretärin. – Solch ein zusätzlicher kostenloser Kredit in Höhe von 5 Prozent des Leistungsvolumens ist ja nicht schlecht. Daraus ergibt sich aber eine durchschnittliche Forderungshöhe von 1,3 Millionen Euro pro Krankenhaus, also auch für kleine und kleinste Krankenhäuser in der Fläche. Wie beurteilen Sie denn die in der genannten Meldung auch wiedergegebene Einschätzung, dass dies zu einer Gefährdung der Sicherstellung der Patientenversorgung führen könnte und dass Liquiditätsengpässe einzelne Krankenhäuser bei einer Fortsetzung dieses Trends an den Rand der Insolvenz treiben könnten? M Herr Kollege Kolb, wenn es zunächst einmal zuträfe, dass dies eine systematische Sparstrategie wäre, die nicht durch Prüfbedarf und durch tatsächliche Probleme bei der Abrechnung und der Datenübermittlung begründet ist, dann hätten Sie Recht. Wir können das aber im Moment nicht beurteilen. Ich will an dieser Stelle nur darauf hinweisen – denn dies ist mir wichtig –, dass der Gesetzgeber eindeutige Zahlungsfristen festgelegt hat, die auch einzuhalten sind. Auf die Einhaltung dieser Fristen haben wir wiederholt hingewiesen: Die Zahlungsfrist zur Begleichung von Krankenhausrechnungen ist in der aufgrund des § 112 SGB V beschlossenen Rahmenempfehlung zwischen der Deutschen Krankenhausgesellschaft und den Spitzenverbänden der Krankenkassen geregelt. Hiernach hat die Krankenkasse die Rechnung innerhalb von 14 Tagen nach Rechnungseingang zu begleichen. Erfolgt die Zahlung nicht innerhalb dieser Frist, kann das Krankenhaus Verzugszinsen verlangen, ohne dass es einer Mahnung bedarf. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auch auf § 17 Abs. 1 Satz 3 der Bundespflegesatzverordnung und auf § 11 Abs. 1 Satz 4 Krankenhausentgeltgesetz, wonach die Pflegesatzvereinbarung auch Bestimmungen e a b B a s K w B I s U b K E b a d h s B z B D d m d z k b d m s g d m S n k (C (D nthalten muss, die eine zeitnahe Bezahlung des Entgelts n das Krankenhaus gewährleisten. Ich will hiermit die Krankenhausseite darin bestärken, ei den Pflegesatzverhandlungen auch auf diese Punkte ezug zu nehmen und die vorhandenen Möglichkeiten uszuschöpfen. Denn wenn Verzugszinsen anfallen, ieht die Situation natürlich wieder anders aus. Ich rufe jetzt die Frage 12 des Abgeordneten Heinrich olb auf, obwohl sie eigentlich schon angeschnitten orden ist: Ist dies dem zuständigen Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung bekannt gewesen und, wenn ja, seit wann? M Die Frage 12 habe ich im Prinzip schon beantwortet. ch habe ja darauf hingewiesen, dass wir im Fachauschuss die Bilanz für 2002/2003 bekannt gegeben haben. ns war diese aktuelle Zahl nicht bekannt; auch wir haen sie der Presse entnommen. Denn der Deutschen rankenhausgesellschaft steht es frei, die sich aus einer rhebung ergebenden Zahlen wann auch immer zu pulizieren. Insofern ist klar, dass wir Ihnen eine Auskunft ufgrund dieser Bilanz gegeben haben. Frau Staatssekretärin, gibt es denn seitens der Bun esregierung eine laufende Bewertung des Zahlungsveraltens der Kassen, eventuell nach Kassenarten unterchieden, und welche Aussagen können, was die egleichung von solchen Forderungen nach der Geseteslage angeht, von Ihrer Seite getroffen werden? M Ich habe Ihnen gerade die Rechtslage dargelegt. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Deswegen meine Frage: Beobachten Sie das?)

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513712800
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513712900
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1513713000




(A) )


(B) )

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513713100
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1513713200
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513713300
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513713400
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513713500
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1513713600
er Gesetzgeber hat einen Rechtsrahmen geschaffen,
er durch die Vertragspartner ausgeschöpft werden
uss. Wir haben hier zwei Vertragsparteien: zum einen
as Krankenhaus, das für seine erbrachte Leistung recht-
eitig vergütet werden will, und zum anderen die Kran-
enkasse, die natürlich prüfen muss, ob der Rechnungs-
etrag zu Recht verlangt wird. Wir können uns nicht in
ie Vertragsabwicklung aller Krankenhäuser – es sind
ehr als 2 000 – über das gesamte Jahr hinweg einmi-
chen. Wenn es allerdings eine systematische Strategie
äbe, müssen wir eingreifen. Deswegen beobachten wir
as Verhalten der Krankenkassen. Wir haben, um klar zu
achen, dass wir die Besorgnisse teilen, in einem
chreiben an die Spitzenverbände der Krankenkassen
och einmal auf die Rechtslage hingewiesen.

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513713700

Gibt es denn, Frau Staatssekretärin, da offensichtlich

eine unterjährige Beobachtung der sich ergebenden






(A) )



(B) )


Dr. Heinrich L. Kolb

Verbindlichkeiten der Krankenkassen erfolgt, für den
eben von Ihnen beschriebenen Fall, ein Monitoring ein-
zuführen, Überlegungen, den Schuldenstand der Kran-
kenkassen auch unterjährig zu verfolgen?

M
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1513713800


Herr Kollege Kolb, man kann, wie man im Badischen
sagt, nicht das Fünferle und das Weckle haben. Wenn
man eine Selbstverwaltung hat, kann man nicht gleich-
zeitig fordern, dass das Gesundheitsministerium ein Mo-
nitoring betreibt, am besten noch für alle 2 000 Kranken-
häuser, um die Zahlungsmoral zu kennen. Das
widerspricht sich. Entweder man hat eine Selbstverwal-
tung, dann erwartet man, dass die Vertragsparteien fair
miteinander umgehen. Das Öffentlichmachen dieser Fra-
gen kann ja auch ein Instrument sein, um hier mehr Zah-
lungsmoral durchzusetzen. Oder aber es gibt ein staatli-
ches Gesundheitswesen – das werfen Sie uns oft in
Debatten vor –; dann wären wir in der Tat verantwort-
lich. Aber Sie können hier nicht beklagen, dass wir nicht
jedes Detail der Vertragsabwicklung kennen, und sich
gleichzeitig gegen die Staatsmedizin aussprechen. Das
passt nicht zusammen.


Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513713900

Jetzt kommen wir zur Frage 13 des Abgeordneten

Daniel Bahr:
Aus welchen Gründen wird eine grundlegende Reform der

sozialen Pflegeversicherung auf einen Zeitpunkt nach der
nächsten Bundestagswahl verschoben, obwohl die Bundesre-
gierung im Rahmen des am 3. November 2004 vom Kabinett
gebilligten Dritten Berichts zur Entwicklung der Pflegeversi-
cherung einen weit reichenden Handlungsbedarf, insbeson-
dere hinsichtlich der Stärkung der häuslichen Pflege und ver-
besserter Leistungen für Demenzkranke, sieht?

Bitte, Frau Staatssekretärin.
Ma
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513714000

Herr Kollege Bahr, der Dritte Bericht über die Ent-

wicklung der Pflegeversicherung verdeutlicht, dass die
Pflegeversicherung in den annähernd zehn Jahren ihres
Bestehens ein unverzichtbarer Baustein zur Absicherung
sozialer Risiken ist. Derzeit erhalten monatlich rund
2 Millionen Menschen Leistungen aus der Pflegeversi-
cherung. Die Abhängigkeit von der Sozialhilfe konnte
erheblich vermindert werden. Die jährlichen Aufwen-
dungen der Sozialhilfe für die Hilfe zur Pflege sind um
rund 6 Milliarden Euro zurückgegangen. Im Zuge des
Auf- und Ausbaus der pflegerischen Infrastruktur sind
seit Einführung der Pflegeversicherung rund 250 000
Arbeitsplätze im Bereich der Pflege geschaffen worden.
Die Veränderungen durch die Pflegeversicherung wer-
den durch die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen
ganz überwiegend positiv bewertet.

Wir müssen natürlich überlegen, wie wir die Leistun-
gen der Pflegeversicherung in einer älter werdenden Ge-
sellschaft mit einem Anstieg der Zahl der Pflegebedürfti-
gen bei gleichzeitiger Verminderung der Zahl der
erwerbstätigen Beitragszahler aufrechterhalten können.
Diese Problematik, die in der Pflegeversicherung be-

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(C (D ründet ist, war im Übrigen schon bei Einführung der flegeversicherung bekannt. Ich erinnere daran, dass beeits die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung auf as Problem der Demographie hingewiesen hat, auch arauf, dass die Leistungen aus der Pflegeversicherung icht dynamisiert sind. Das heißt, bei ansteigenden Kosen kommt es bei gleichbleibenden Pflegesätzen zu einer ntwertung der Leistung. Sie wissen, dass das Finanzpolster in der Pflegeversi herung aus diesem Grunde immer stärker abschmilzt. m dem entgegenzusteuern, haben wir ein Gesetz bechlossen, das den Auftrag des Bundesverfassungsgeichts umsetzt, Mitglieder der Pflegeversicherung mit indern beitragsmäßig anders zu behandeln als Mitglieer ohne Kinder. Gleichzeitig verbinden wir dies mit ehreinnahmen in einer Größenordnung von 700 Mil ionen Euro. Wir müssen Veränderungen innerhalb der Pflegever icherung durchführen und eine Verbesserung ihrer fianziellen Ausstattung erreichen. Dabei geht es um die ragen: Was können wir für Demenzkranke tun? Wie önnen wir den ambulanten gegenüber dem stationären ereich stärken? Diese Fragen können nicht beantwortet erden, wenn es uns nicht gelingt, auch die finanzielle asis der Pflegekassen zu konsolidieren. Durch die finanzielle Konsolidierung und die Umset ung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts haben ir einen ersten Schritt getan. Wir werden auch die ächsten Schritte gehen. Allerdings wird ein gesellchaftlicher Dialog notwendig sein, um zu klären, welhe Schritte wir vordringlich tun müssen und was die esellschaft bereit ist, in die Pflege zu investieren. Bitte. Ich habe eine Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, Sie aben zu Recht darauf hingewiesen, dass die Probleme, ie durch die demographische Entwicklung entstehen erden, schon bekannt waren, als im Jahre 1994 die Deatte über die Pflegeversicherung geführt wurde. Sie erden sich sicherlich daran erinnern, dass die FDPraktion damals sehr viel Druck gemacht hat, um eine ntsprechende Reform einzuleiten. Wir haben uns daals gegen den Widerstand der SPDund der CDU/ SU-Fraktion für ein Kapitaldeckungsverfahren und geen das Umlageverfahren eingesetzt. Im Dritten Bericht zur Entwicklung der Pflegeversi herung wird nun allerdings – zumindest war das der ressemeldung zu entnehmen – aufgrund des in den letzen Jahren immer weiter gestiegenen Defizits auf die otwendigkeit einer grundlegenden Reform hingewieen. Darüber hinaus haben auch Sie zu Recht die Dynaisierung und Ausweitung der Leistungen angesprohen. Deswegen frage ich Sie: Steht noch in dieser egislaturperiode die in diesem Bericht geforderte rundlegende Reform der Pflegeversicherung an oder ird es in dieser Legislaturperiode zu keiner Reform der flegeversicherung mehr kommen? Ma Zunächst einmal haben wir durch die Maßnahmen, die ich bereits angesprochen habe – die Umsetzung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts kombiniert mit der finanziellen Konsolidierung –, eine Teilreform umgesetzt. Wir erwarten Anfang nächsten Jahres erste Ergebnisse, die daraufhin geprüft werden, ob bzw. wie sie noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden können. An dieser Stelle darf ich daran erinnern, dass es einen „Runden Tisch Pflege“ gibt, an dem sich sowohl das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend als auch unser Haus gemeinsam beteiligen. Eines der Themen, die dort behandelt werden, ist die Entbürokratisierung der Pflege. Wir versuchen, durch den Abbau bürokratischer Hemmnisse mehr Effizienz zu erreichen und gleichzeitig die Pflege zu verbessern. Das ist ein sehr dringendes Erfordernis. Ich gehe davon aus, dass der gemeinsame runde Tisch zu diesem Themenkomplex noch in diesem Jahr erste Ergebnisse vorlegen wird, sodass wir dann in die Umsetzungsphase eintreten können. Im nächsten Jahr wird unser Haus einen gesellschaftspolitischen Dialog zum Thema Pflege einleiten. Die Fragestellungen, die Sie angesprochen haben, werden zentrale Bestandteile dieses Dialogs sein. Es wird dabei unter anderem um folgende Fragen gehen: Was können wir im Bereich Demenz tun? Wie können wir ambulante Pflegestrukturen stärken? Ich betrachte dies als einen Prozess. Es wird sicherlich nie den einen großen Wurf geben. Wir brauchen vielmehr eine gesellschaftliche Diskussion über das Thema Pflege bzw. einen Umbau der Pflegeversicherung. Es muss ausgelotet werden, wie viel Eigenverantwortung wir den Menschen einerseits zumuten können und was durch den Umbau der Pflegeversicherung andererseits gesamtgesellschaftlich geleistet werden muss. Bitte. Frau Staatssekretärin, ich stelle fest, dass es das Ziel der Bundesregierung ist, in dieser Legislaturperiode zwar den von Ihnen angesprochenen Dialog zu führen, dass aber, wenn er beendet ist, in dieser Legislaturperiode kein Gesetzesvorhaben mehr auf den Weg gebracht wird. Vor diesem Hintergrund frage ich Sie, warum die Rürup-Kommission zu Beginn dieser Legislaturperiode damit beauftragt wurde, ein Konzept zur Reform der Pflegeversicherung zu erarbeiten, und warum die Bundesregierung dieses Konzept – es wurde ja sogar über seine Finanzierung nachgedacht – nicht in die parlamentarischen Beratungen eingebracht hat? M Herr Kollege, es gibt Sachverständigengremien, die wir zur Politikberatung langfristig in Anspruch nehmen können. Das macht jede Fraktion, die Bundesregierung u r w d d z s a g g b B K g r n w w m d r u U z B I e k f K e z g m B d k A B n K K K t l h l k O u (C (D nd auch der Bundestag, zum Beispiel durch die Einichtung von Enquete-Kommissionen. Es wäre schlimm, enn die Vorschläge, die dort erarbeitet werden, nicht in ie Diskussion einfließen. Es ist aber mit Sicherheit in er Realität nicht zu erwarten, dass die Vorschläge eins u eins umgesetzt werden. Insofern erinnere ich in dieem Zusammenhang daran, dass die Rürup-Kommission uch Vorschläge für eine grundlegende Reform der Umestaltung und Finanzierung der Krankenversicherung emacht hat. Die beiden Wege, die jetzt noch in der politischen De atte sind – Kopfpauschale bzw. Prämienmodell versus ürgerversicherung –, sind ja im Bericht der Rürupommission aufgezeigt worden. Niemand ist davon ausegangen, dass das, was dort langfristig zur Finanzieung der gesetzlichen Kassen angedacht worden ist, och in dieser Legislaturperiode eins zu eins umgesetzt ird. Aber eine langfristige Orientierung zu geben ist, ie ich glaube, das Ziel der Arbeit einer solchen Komission. Deswegen ist sie wertvoll für uns. Wir müssen ie Vorschläge nun in einzelnen Schritten parlamentaisch voranbringen. Erste Schritte haben wir eingeleitet, nter anderem mit unserem Konzept zur Umsetzung des rteils des Bundesverfassungsgerichts, das die finanielle Basis der Pflegekassen nicht weiter schmälert. eim Unionsmodell wäre das der Fall gewesen. Nach hrem Modell wäre die Finanzierung zulasten der Steurzahler erfolgt. Ich glaube, nur wenn man finanziell ein lares Konzept hat, kann man seriös über weitere Reormbaustellen diskutieren. Nachfrage des Kollegen Kolb. Frau Staatssekretärin, Sie haben von einem klaren onzept gesprochen. Würden Sie mir zustimmen, dass s eher ein Stopfen von Löchern ist, das bei der Umsetung des Urteils des Verfassungsgerichts im Vorderrund stand? Denn die 700 Millionen Euro, die Sie jetzt ehr einnehmen – auch eine Strategie: Entlastung durch elastung! –, entsprechen ja ziemlich genau dem Defizit es letzten Jahres. Da kann man doch nicht von einer laren Strategie sprechen, sondern das ist kurzfristiger ktionismus, um Finanzlöcher zu stopfen. M Herr Kollege Kolb, was ich an Ihrer Argumentation icht ganz ehrlich finde, ist Folgendes: Wir hatten drei onzepte. Niemand in diesem Haus hat ein umfassendes onzept zur Pflegeversicherung vorgelegt. Auch Ihr onzept zielt in erster Linie auf die Umsetzung des Ureils des Bundesverfassungsgerichts. Sie hätten die Entastung von Eltern zulasten des Haushalts finanziert, das eißt über Steuern, nach dem Prinzip „rechte Tasche, inke Tasche“. Sie können hier mit Ihren Haushaltspolitiern nicht einerseits beklagen, dass der Haushalt nicht in rdnung ist und dass die Steuersituation schwierig ist, nd gleichzeitig sagen: Wir machen jetzt ein schönes Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk Konzept; zahlen soll es der Bundesfinanzminister – über Steuern. Das halten wir für nicht verantwortbar. Deswegen haben wir ein vernünftiges Finanzierungskonzept vorgelegt. Nur das ermöglicht es, über Umgestaltung und weitergehende Strukturen zu reden. Ohne die Strukturveränderungen, die wir vorgenommen haben, könnten wir nächstes Jahr nicht über Verbesserungen und Veränderungen der Pflegeversicherung diskutieren, sondern wir müssten über ihre weitere Finanzierung reden. Das verunsichert die Menschen, die Pflegeleistungen bekommen. Deswegen haben wir uns für ein klares Konzept und gegen eine Verunsicherung der zu Pflegenden entschieden. Ich rufe die Frage 14 des Abgeordneten Bahr (Müns ter)

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513714100
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513714200




(A) )


(B) )

Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1513714300
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513714400
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513714500
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1513714600
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513714700
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513714800

(Dirk Niebel [FDP]: Sagen Sie „Ja“!)

Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1513714900




(A) )


(B) )

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513715000
Ist angesichts des von der Bundesregierung im Dritten Be-

richt zur Entwicklung der Pflegeversicherung festgestellten
Handlungsbedarfes eine Beitragserhöhung zur Ausweitung
der Leistungen der sozialen Pflegeversicherung unausweich-
lich und, wenn ja, in welcher Höhe?

M
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513715100


Herr Kollege Bahr, ich hatte Ihnen das schon beant-
wortet, indem ich sagte, dass wir derzeit einen gesamtge-
sellschaftlichen Dialog führen. Erst wenn wir uns da-
rüber im Klaren sind, welche Schritte vordringlich sind,
kann man über die Frage der Finanzierung sprechen.

Sie wissen, dass sehr unterschiedliche Konzepte dis-
kutiert werden: Ein Konzept stellt die Beiträge in den
Mittelpunkt, ein anderes Konzept die Zuschüsse aus all-
gemeinen Steuermitteln – das habe ich eben schon ge-
nannt –, ein drittes Konzept beruht auf Umschichtung in-
nerhalb der Pflegeversicherung: von stationärer zu
ambulanter Versorgung. Alle drei Konzepte müssen ge-
prüft werden. Erst dann wäre es seriös, über künftige
Beiträge zu sprechen.


Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513715200

Zusatzfrage?


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513715300

Wenn ich Sie richtig verstehe, können Sie Beitrags-

erhöhungen aufgrund der Defizitentwicklung in der Pfle-
gekasse und aufgrund der demographischen Entwick-
lung nicht ausschließen. Ich möchte Sie daher fragen:
Wann rechnet die Bundesregierung damit, dass die ge-
setzlich erforderliche Mindestrücklage der Pflegekasse
unterschritten sein wird? Vor der Umsetzung des Urteils
des Bundesverfassungsgerichts stand ja die Zahl 2006/
2007 im Raum. Gibt es jetzt neue Berechnungen, wann
die gesetzliche Mindestrücklage unterschritten sein
wird? Spätestens dann werden wir vor erheblichen Pro-
blemen der Pflegeversicherung stehen.

M
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1513715400


Herr Kollege Bahr, Sie haben mich sicherlich unab-
sichtlich missverstanden: Aufgrund unserer Vorschläge

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(C (D ibt es kein Finanzproblem der Pflegekasse. Alle andeen Konzepte hätten zu solchen Risiken geführt. Desween will ich noch einmal sagen: Mit dem Gesetz zur Beücksichtigung der Kindererziehung im Beitragsrecht er sozialen Pflegeversicherung, das zum 1. Januar 2005 n Kraft treten wird, ist eine Verbesserung der Einnahesituation um 700 Millionen Euro verbunden. Nur so ist sichergestellt, dass die Finanzreserven der flegeversicherung bis ins Jahr 2008 reichen. Alle andeen Konzepte, die alternativ zur Diskussion standen – ich enke an das Ihrer Fraktion, aber auch an das der nionsfraktion –, hätten zu weniger Einnahmen bzw. zu iner Umfinanzierung zulasten des Bundeshaushaltes eführt. Wir haben ein vernünftiges Konzept vorgelegt, urch das Sicherheit für die zu Pflegenden erreicht und rmöglicht wird, die nächsten Schritte in einem breit anelegten gesellschaftlichen Dialog zu diskutieren. Frau Staatssekretärin, das ist eben der Unterschied wischen der FDP-Fraktion und der Regierung. Wir haen das Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht zum nlass genommen, die Finanzprobleme der Pflegevericherung auszugleichen, sondern wir wollen das umseten, was uns das Bundesverfassungsgericht aufgegeben at. Nichtsdestotrotz möchte ich Sie fragen, ob Sie mit ir übereinstimmen, dass, bevor wir über eine Leisungsausweitung im Bereich der Pflegeversicherung disutieren, zunächst die Finanzbasis in der Pflegeversicheung gesichert sein muss. Ich habe noch eine usatzfrage: Glauben Sie, dass die Finanzbasis der Pfleeversicherung allein durch das Kinderberücksichtiungsgesetz ausreichend gewährleistet ist? Sie sprechen elbst davon, dass die Rücklagen 2008 aufgebraucht ind. Das sind nur noch vier Jahre und müsste eigentlich nlass genug sein, die Finanzbasis der Pflegeversicheung weiter zu verbessern. M Ich hatte vorhin den zeitlichen Rahmen dargestellt nd möchte das wiederholen: Mit diesem Gesetzentwurf aben wir Zeit bis 2008 gewonnen. Das heißt aber nicht, ass wir in der Zwischenzeit nichts tun. Wir tun etwas. ir haben die beiden runden Tische eingerichtet und erden als Nächstes – noch in dieser Legislaturperiode – orschläge zur Entbürokratisierung vorlegen. Darüber inaus werden wir im nächsten Jahr den gesellschaftspoitischen Dialog darüber führen, was beim Umbau vorringlich ist. Natürlich haben Sie Recht, dass jeder, der über Leis ungsverbesserungen redet, auch die Redlichkeit haben uss, zu sagen, wie er sie finanzieren will. Es gibt unterchiedliche Wege zur Finanzierung. Zur Wahrheit und larheit gehört es, zu sagen, dass wir zusätzliche Leisungen nicht aus dem jetzt vorhandenen Topf finanzieren önnen, wenn wir die Pflegeversicherung nicht umbauen der uns andere Gestaltungsräume erarbeiten. Deswegen Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk will dies gut überlegt sein. Diese Zeit nehmen wir uns im nächsten Jahr. Eine Nachfrage des Kollegen Kolb. Frau Staatssekretärin, die Bundesregierung hat es sich auf die Fahne geschrieben – zumindest habe ich das gelegentlich gemachten Aussagen entnommen –, die Lohnzusatzkosten zu begrenzen und möglicherweise sogar zu senken. Stimmen Sie mir zu, dass eine Erhöhung der Pflegebeiträge unter Umständen auch zu einer Erhöhung der Lohnnebenkosten führen könnte, wenn der Arbeitgeberanteil – so war es bei der Einführung – nicht kompensiert wird? Gilt dieses Vorhaben, die Lohnzusatzkosten nicht zu erhöhen, auch bei einer Ausweitung des Finanzbedarfs der Pflegeversicherung? Kann man also davon ausgehen, dass es auch in den nächsten Jahren zu keiner Steigerung der Lohnnebenkosten über die Pflegeversicherung kommen wird? M Herr Kollege Kolb, Sie reden über etwas, was noch nicht vorgelegt wurde. Deswegen kann ich die Frage nur als reine Spekulation bezeichnen. Im Prinzip haben wir mit unserem Gesetzentwurf das Gegenteil gemacht: Wir wollen finanziell konsolidieren. Mit allen anderen Vorschlägen würde dies nicht geschehen. Deswegen ist es müßig, jetzt über künftige Strukturen zu spekulieren. Nehmen Sie es so wahr, wie ich es sagte: Im Unterschied zu Ihrem Konzept tragen wir mit unserem dazu bei, dass sich die Einnahmesituation verbessert, dass die Mindestreserven nicht abgeschmolzen werden und dass der ohnehin angespannte Bundeshaushalt nicht belastet wird. Es gibt keine weiteren Nachfragen zu dieser Frage und zu diesem Geschäftsbereich. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bauund Wohnungswesen. Der Parlamentarische Staatssekretär Großmann beantwortet die Fragen. Zunächst rufe ich die Frage 15 des Abgeordneten Peter Weiß Trifft es zu, dass aufgrund der Verzögerungen beim Abschluss der Anpassungsvereinbarung über die Finanzierung der Planungsleistungen für den Bau des dritten und vierten Gleises der Rheintalbahn die Offenlage der Planungsunterlagen im Planungsabschnitt 9.0 im Jahr 2004 nicht mehr stattfinden kann und ebenso fünf weitere Planfeststellungsverfahren nicht mehr eingeleitet werden und, wenn ja, zu welchen Folgen wird dies für die weitere Realisierung des Gesamtvorhabens führen? d d A s l d t n i P z f s B D 7 b Z k n d E V z s h v v f ö h Z A k t „ G S f s g s d g (C (D A Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Kollege Weiß, as Verfahren für den Abschnitt 9.0 – Buggingen– uggen – der Rheintalbahn ist von dem zuständigen Eienbahn-Bundesamt bereits eingeleitet worden. Ein Zusammenhang zwischen der Zuweisung zusätz icher Planungsmittel an die DB Netz AG im Rahmen er Anpassungsvereinbarung und der Offenlage der Unerlagen durch die Planfeststellungsbehörde besteht icht. Der Bund hat mit der Deutschen Bahn AG verabredet, m Rahmen der Anpassungsvereinbarung zusätzliche lanungsmittel in Höhe von 25,1 Millionen Euro bereitustellen, damit die Einleitung der Planfeststellungsverahren für fünf noch ausstehende Planungsabschnitte bis pätestens 2005 bei dem hierfür zuständigen Eisenbahnundesamt von der DB Netz AG beantragt werden kann. ie fünf Abschnitte sind: 7.1 „Offenburg–Hohberg“, .3 „Lahr–Mahlberg“, 8.1 „Riegel–March“, 8.2 „Freiurg–Schallstadt“ und 9.3 „Basel“. Auf die Realisierung des Gesamtvorhabens hat der eitpunkt des Abschlusses der Anpassungsvereinbarung eine Auswirkungen. Diese bestimmt sich vielmehr ach dem Mittelfristzeitraum der zur Verfügung stehenen Haushaltsmittel. Dabei mussten unter anderem die insparauflagen aus der Umsetzung der Beschlüsse des ermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat um Subventionsabbau vom 19. Dezember 2003 berückichtigt werden. Die deshalb erfolgte Priorisierung dieser Schienenvor aben bietet die Gewähr, dass die verbleibenden investien Bundesmittel in die verkehrlich wichtigen Schienenorhaben fließen, die – wenn auch in Baustufen – zeitnah ertig gestellt werden sollen. Die Vorhaben sind in der verffentlichten, so genannten 66er-Liste dargestellt. Auch ier besteht Einvernehmen zwischen Bund und DB AG. urzeit wird davon ausgegangen, dass der viergleisige usbau der Rheintalbahn bis 2016 abgeschlossen werden ann. Dies ist der Zeitpunkt, bis zu dem nach gegenwäriger Einschätzung der Schweizer Regierung auch die Neue Eisenbahn-Alpentransversale“, NEAT, mit dem otthard-Basistunnel in Betrieb genommen wird. Nachfrage, bitte. Herr Staatssekretär, es ist doch Tatsache, dass bis zur tunde weder an dem eingeleiteten Planfeststellungsverahren noch an den demnächst einzuleitenden Planfesttellungsverfahren weitergearbeitet wird, weil die beleitenden Ingenieurbüros nicht mehr unter Vertrag tehen. Wann wird dieser Zustand beendet? A Herr Kollege Weiß, ich habe Ihnen gerade schon esagt, dass es für den von Ihnen angesprochenen Parl. Staatssekretär Achim Großmann Teilabschnitt 9.0 auf den Abschluss der Vereinbarung nicht ankommt, weil die Planfeststellung läuft. Von daher kann ich da keinen Zusammenhang feststellen. Anders ist es mit den fünf noch nicht begonnenen Planfeststellungsvorhaben. Dazu habe ich Ihnen gesagt, dass wir zugesagt haben, 25,1 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Weil Sie mit Ihrer Frage schon auf Frage 16 überleiten, würde ich diese gern jetzt mit beantworten. Ich rufe somit Frage 16 des Abgeordneten Weiß auf: Aus welchem Grund ist die Anpassungsvereinbarung seitens der Bundesregierung noch nicht unterzeichnet worden und zu welchem Termin wird die Unterzeichnung erfolgen? A Die Anpassungsvereinbarung ist zur Schlusszeichnung an die drei Eisenbahninfrastrukturunternehmen des Bundes gesandt worden. Nach Rücksendung werden für den Bund Vertreter des Bundesministeriums der Finanzen und des Bundesministeriums für Verkehr, Bauund Wohnungswesen die Vereinbarung unterzeichnen. Die Zeichnung soll schnellstmöglich erfolgen. Sie haben jetzt noch drei Nachfragen. Herr Staatssekretär, können Sie denn bestätigen, dass die Offenlage für den Abschnitt 9.0 derzeit nicht erfolgt, weil die für die Bearbeitung der eingehenden Einwände, Anregungen und Bedenken notwendigen Ingenieurbüros nicht mehr unter Vertrag stehen, sodass sehr wohl ein direkter Zusammenhang zwischen dem Abschluss der Anschlussfinanzierungsvereinbarung und der Weiterführung der Planungsvorhaben besteht? Wann können wir nun, nachdem Sie schon mehrmals in verschiedenen Gesprächen angekündigt haben, dass die Vereinbarung demnächst unterzeichnet wird, definitiv damit rechnen, dass sie unterzeichnet ist und der DB AG zugeht? A Herr Kollege Weiß, ich will es noch einmal versuchen: Es gibt fünf Abschnitte, für die die Planfeststellung noch nicht begonnen wurde. Für diese bekommt die Bahn zusätzliche Planungsmittel. Das heißt, wenn es einen Stillstand gäbe, den Sie hinsichtlich des Planungsabschnittes 9.0 unterstellen, dann kann das nichts mit den Planungsmitteln zu tun haben, da wir als Bund nicht mit dem Planfeststellungsverfahren befasst sind. Wir sind kein aktiver Teilnehmer des Planfeststellungsverfahrens. (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Das Eisenbahn-Bundesamt ist Ihnen untergeordnet!)

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513715500
Daniel Bahr (FDP):
Rede ID: ID1513715600




(A) )


(B) )

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513715700
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513715800
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1513715900

(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Grundsatzfrage!)

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513716000
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513716100
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513716200
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513716300
Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1513716400




(A) )


(B) )

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513716500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513716600
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513716700
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513716800
Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1513716900

– Ja, aber die machen das selbstständig. Darauf lege ich
großen Wert, weil wir das Planfeststellungsverfahren

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(C (D icht beeinflussen dürfen. Nach dem, was ich gehört abe – obwohl wir nicht aktiv beteiligt sind; ich untertreiche das –, hat das EBA der Bahn einige Auflagen emacht, um die Unterlagen zu optimieren, damit es ann zur Offenlage kommen kann. Ob das die Deutsche ahn macht oder nicht, ist ihre Entscheidung. Das hat ber nichts mit der Zurverfügungstellung zusätzlicher elder zu tun. Jetzt zu den 25,1 Millionen Euro. Sie haben zu Recht efragt, wann denn mit den Planfeststellungsverfahren egonnen wird. Wir haben im September zusammengeessen und begrüßt, dass dieses Geld bereitgestellt wird, obei schon damals gesagt worden ist, dass das Geld azu dienen soll, bis spätestens 2005 mit den Planfesttellungsverfahren zu beginnen. Der Zeitraum ist zwar och nicht ausgeschöpft. Aber trotzdem habe ich damit erechnet, dass wir das Geld schneller freigeben können. Sie wissen, dass wir uns mitten in den Haushaltsbera ungen befinden und dass das BMF, aber auch unser inisterium ebenso wie die Deutsche Bahn sehr genau arauf geachtet haben, ob die Mittel für die Schienenverehrsinfrastruktur im laufenden parlamentarischen Verahren gekürzt worden sind. Das hat dazu geführt, dass ich die Verhandlungen hingezogen haben. Inzwischen aben wir uns geeinigt. Nun müssen wir in der nächsten itzung des Haushaltsausschusses – in dieser Woche chaffen wir es nicht mehr – eine überplanmäßige Ausabe mit einem Deckungsvorschlag bewilligen. Es geht lso um einen rein organisatorisch-parlamentarischen chritt. Anschließend kann diese Anpassungsvereinbaung unterschrieben werden. Der Bahn wurde sie schon ugeschickt. Zwar liegen uns die Unterschriften der drei isenbahnunternehmen noch nicht vor, aber ich nehme n, dass sie bald eingehen werden. Nachfrage der Kollegin Mayer. Herr Staatssekretär, Sie haben gesagt, dass ein Teil er Planungen weitergeführt werden kann. Das hat vor rt für erhebliche Irritationen gesorgt. Ich möchte desalb nachfragen: Mit welchen organisatorischen wie echnischen Verzögerungen rechnen Sie bei den Planunen, wenn diese nach Eingang der Unterschriften, den ir hoffentlich demnächst zu erwarten haben, wieder ufgenommen werden können, aufgrund der Tatsache, ass die Arbeit von Ingenieurbüros gestoppt und Mitareiter entlassen wurden? A Es tut mir Leid, aber ich bin jetzt ein bisschen pene rant. Ich sage noch einmal: Das laufende Planfeststelungsverfahren hat mit den Planungskosten nichts zu un. Die Beteiligten an dem laufenden Planfeststellungserfahren sind unter anderem das EBA, die Deutsche ahn AG und natürlich die Region vor Ort. Dass es dort m Moment hakt, hat nichts mit den Planungsgeldern zu un, die wir für die fünf noch nicht begonnenen Planfest Parl. Staatssekretär Achim Großmann stellungsverfahren zusätzlich zur Verfügung stellen wollen. Dass es in der Region zu Nervosität und Aufregung gekommen ist, habe ich wohl gemerkt. Allerdings muss ich sagen, dass mich diese Nervosität in der Region verwundert hat, weil wir aus der Region darum gebeten worden sind, das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt 9.0 noch ein bisschen ruhen zu lassen, damit sich die Region darauf verständigen kann, wie sie sich ins Planfeststellungsverfahren einbringt. Dass derjenige, der mich gebeten hat, nicht aufs Gaspedal zu drücken, jetzt bemängelt, dass wir nicht weiterkommen, finde ich schon sehr merkwürdig. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sehr merkwürdig!)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513717000
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513717100
Dr. Conny Mayer (CDU):
Rede ID: ID1513717200




(A) )


(B) )



Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513717300

Es gibt keine weiteren Nachfragen vor.
Dann rufe ich jetzt die Frage 17 des Abgeordneten

Hellmut Königshaus auf:
Ist mit der Fertigstellung der Dresdner Bahn zwischen

dem Abzweig Priesterweg in Berlin und dem Berliner Außen-
ring noch vor der Inbetriebnahme des Flughafens Berlin Bran-
denburg International, BBI, zu rechnen und ist die Finanzie-
rung der Shuttleverbindung zwischen dem Lehrter Bahnhof in
Berlin und dem Terminalbereich des BBI auf dieser Trasse ge-
sichert?

A
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513717400


Sehr geehrter Kollege Königshaus, eine Inbetrieb-
nahme der wieder aufzubauenden Dresdner Bahn noch
vor Inbetriebnahme des Flughafens Berlin Branden-
burg International, BBI, ist nicht mehr möglich. Ange-
sichts des seit mehreren Jahren ruhenden und nunmehr
fortzusetzenden Planfeststellungsverfahrens für den Ab-
schnitt 2 – Lichtenrade – ist eine Wiederinbetrieb-
nahme der Strecke frühestens Ende 2011/Anfang 2012
möglich.


(Dirk Niebel [FDP]: Dann sollte man vielleicht in Tempelhof bleiben!)



Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513717500

Herr Staatssekretär, gibt es denn Alternativplanungen,

was dann passieren soll?
Ac
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1513717600

Wir gehen davon aus, dass der Flughafenshuttle, ge-

plant ist eine Frequenz von vier Zügen pro Stunde je
Richtung, wie folgt geführt werden kann: einmal in der
Nord-Süd-Verbindung Hauptbahnhof/Lehrter Bahnhof,
Papestraße, Anhalter Bahnhof, Großbeerener Kurve
– dies soll bis 2006 fertig sein –, Berliner Außenring,
Flughafen BBI und zum anderen über Hauptbahnhof/
Lehrter Bahnhof, Stadtbahn, Berlin-Karlshorst, Berliner
Außenring, Grünauer Kreuz, Görlitzer Bahn, Flughafen
BBI.

Da die freien Kapazitäten auf diesen Strecken nicht
unendlich sind, wird man diese beiden Strecken wahr-

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(C (D cheinlich alternativ befahren müssen, um die Frequenz arstellen zu können. Herr Staatssekretär, sind Sie sich dessen bewusst, ass im Planfeststellungsverfahren für die frühere Analter Bahn seinerzeit nach dem dort dargestellten Beriebsprogramm genau dies ausgeschlossen worden ist nd deshalb an den betreffenden Strecken in bestimmten ereichen kein Lärmschutz aufgebaut wurde? Können ie verstehen, dass das die Leute dort verärgern würde? A Ich kann das im Einzelfall nicht bestätigen, andern alls müsste ich mir das Planfeststellungsverfahren oder ie Beschlüsse anschauen. Diese habe ich jetzt nicht präent. Dafür bitte ich um Verständnis. Ich kann nur darauf inweisen, dass der Bund nicht dafür in Regress genomen werden kann, dass das Planfeststellungsverfahren ür die Dresdner Bahn liegen gelassen wurde. Wir kommen zur Frage 18 des Abgeordneten Hellmut önigshaus: Wie beurteilt die Bundesregierung das bereits 1996 von der FDP Berlin entwickelte Konzept zusätzlicher dezentraler Check-in-Terminals für den BBI, das eine Mitnutzung bestehender bzw. neu zu schaffender Abfertigungseinrichtungen am Flughafen Tempelhof und am zukünftigen Lehrter Bahnhof vorsieht, wobei ein Zubringershuttle die bereits abgefertigten Fluggäste über eine Schienenverbindung über die Dresdner Bahn direkt zum Flugsteig in Schönefeld bringt, und wie beurteilt sie das ähnlich gestaltete Alternativkonzept THF-SXF des Stuttgarter Architekten Hans-Georg Brunnert, der allerdings eine neu zu bauende unterirdische Bahnverbindung auf der Trasse der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn vorschlägt? A Eine Check-in-Möglichkeit am künftigen Berliner auptbahnhof/Lehrter Bahnhof wird möglicherweise ach Inbetriebnahme des Flughafens Berlin Brandenurg International realisierbar sein, wenn der entsprehende Bedarf festgestellt wird. Dabei werden die vorgechriebenen Sicherheitskontrollen und die erforderliche äumliche Trennung anund abfliegender Passagiere am ünftigen BBI stattfinden müssen. Es ergäbe sich eine rleichterung beim Check-in und beim Gepäcktransport. ntsprechende Beispiele wurden bereits in Stuttgart und n Köln von den Fluggesellschaften realisiert. Inwieweit das Konzept, den Flughafen Tempelhof als heck-in-Terminal für den BBI zu nutzen, tragfähig ist man spricht von dem Brunnert-Konzept –, ist vom zutändigen Land Berlin gemeinsam mit der Berliner Flugafengesellschaft Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH u klären. Die Zuständigkeit für alle Genehmigungsverahren liegt nach § 31 Abs. 2 des Luftverkehrsgesetzes m Rahmen der Auftragsverwaltung beim Land Berlin. Nach derzeitigem Kenntnisstand bestehen gegen eide Vorschläge erhebliche planungsrechtliche wie Parl. Staatssekretär Achim Großmann auch konzeptionelle Bedenken. Es geht um Sicherheitsanforderungen, um die Passagierabfertigung, den Passagiertransport, um Gepäckabfertigung, um Gepäcksortierung und um das Parkplatzproblem. Wir haben das vorhin im Verkehrsausschuss ausführlich diskutiert. Herr Staatssekretär, würden Sie bestätigen, dass der Bund Gesellschafter der Flughafengesellschaft ist, dass es hier um sehr viel Geld geht, auch um Geld des Bundes, und die Planungen deshalb sehr wohl Angelegenheit der Bundesregierung bzw. des Bundes sind? A Sie haben nach den Check-in-Möglichkeiten sowohl am Lehrter Bahnhof als auch am Flughafen Tempelhof gefragt. Sie wissen, dass es beim Lehrter Bahnhof die Aufgabe der DB AG ist, diesen Service anzubieten. Ich gehe davon aus, dass die Bahn reagiert, wenn der Bedarf besteht, wie sie es in anderen Städten auch getan hat. Die Bahn ist in diesem Bereich sehr kundenfreundlich, wenn es sich rechnet. Beim Flughafen Tempelhof müssen wir von konsensualen Beschlüssen ausgehen. Es gibt dazu inzwischen Gerichtsentscheidungen. Wir müssen jedoch zunächst das Ergebnis des noch laufenden Verfahrens abwarten, um zu wissen, wie es mit dem Flughafen Tempelhof weitergeht. Bezüglich des Check-ins sind die Bedenken jedoch größer. Ich referiere dazu den Kenntnisstand, den wir von den Gesellschaften haben. Verlassen Sie sich darauf, dass die in den Gesellschaften Handelnden die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen sehr genau prüfen. Diese werden den Bund gut beraten. Wird dabei auch eine Rolle spielen, dass nach den Be rechnungen des Architekturbüros, das eben schon genannt wurde, mit einem solchen Konzept insgesamt bis zu 400 Millionen bis 500 Millionen Euro einzusparen wären? A Ich habe Ihnen gesagt, dass wir das selber nicht gegengerechnet haben. Es ist immer etwas problematisch, derartige Summen, mit denen ein Anbieter rechnet, auf jeden Fall als richtig zu unterstellen. Ich gehe davon aus – das ist mir so vermittelt worden –, dass dieses Konzept in den Gesellschaften geprüft worden ist und das Ergebnis dort bereits vorliegt. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Damit sind wir mit Ihrem Geschäftsbereich am Ende. Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes ministeriums für Bildung und Forschung. Die Fragen wird der Parlamentarische Staatssekretär Kasparick beantworten. s B d a B d E b d u z s e d d R d t F r f z l n s P D u s M 2 Ü (C (D Die Fragen 19 und 20 der Abgeordneten Seib werden chriftlich beantwortet. Wir kommen damit zur Frage 21 des Abgeordneten ergner: Wie wurden die Länder, denen nach der Kompetenzordnung des Grundgesetzes die wesentliche Verantwortung für das Hochschulwesen zugeordnet ist, an der Erarbeitung des vom BMBF neu geschaffenen Förderprogramms „Kompetenzzentrum Bologna“ beteiligt und auf welche Resonanz stieß dieses Programm in den zuständigen Landesressorts? U Ich würde gerne die Fragen 21 und 22 zusammen be ntworten. Dann rufe ich jetzt auch Frage 22 des Abgeordneten ergner auf: Wie wurden die Finanzmittel für das vom BMBF neu geschaffene Förderprogramm „Kompetenzzentrum Bologna“ bzw. „Bologna-Experten für deutsche Hochschulen“ im Haushaltsplan 2005 veranschlagt? U Herr Dr. Bergner, Ihre Frage, wie die Länder an der rarbeitung eines neuen Förderprogramms des BMBF eteiligt worden seien, beantworte ich wie folgt: Bei em vorgesehenen Aufbau eines Kompetenzzentrums nd der Einrichtung eines Expertenpools zur Unterstütung der deutschen Hochschulen bei der konkreten Umetzung der Bologna-Reform handelt es sich nicht um in neues Förderprogramm, sondern um eine Maßnahme er Hochschulrektorenkonferenz. Der Bund unterstützt iese Maßnahme der Hochschulrektorenkonferenz im ahmen einer ganzen Reihe von Bundesaktivitäten, die en Bologna-Prozess unterstützen. Das ist ein sehr wichiger Punkt. Sie haben in Frage 22 nach der Finanzausstattung des örderprogramms gefragt. Wir wollen die Hochschulektorenkonferenz ab dem Jahr 2005 mit einem Jahresörderbetrag in Höhe von 1,6 Millionen Euro unterstüten. Insgesamt soll sich die Förderung auf rund 4,4 Milionen Euro belaufen. Der Bologna-Prozess ist bekanntlich eines der span endsten und größten Reformvorhaben an den Hochchulen. 40 Staaten haben sich darauf verständigt, diesen rozess einzuleiten. Es liegt in hohem Maße im Interesse eutschlands, diesen Prozess wirksam voranzutreiben nd zu unterstützen. Sie haben jetzt die Möglichkeit, vier Zusatzfragen zu tellen. Die auf der von der Hochschulrektorenkonferenz und inisterin Bulmahn durchgeführten Pressekonferenz am . November gemachten Äußerungen waren eine große berraschung für die zuständigen Länderministerien Dr. Christoph Bergner und die Hochschulen, die von diesen Absichten nichts gewusst hatten. Auch vor dem Hintergrund der Diskussion, die wir derzeit in der Föderalismuskommission führen, muss ich Sie fragen, ob Ihnen klar ist, dass das von Ihnen angestrebte staatlich geförderte Programm in Studiengänge mit staatlicher Prüfung eingreift, deren Gestaltung in die Zuständigkeit der Länder fällt. Wenn Sie schon in diesem Zusammenhang auf eine Stellungnahme der Länder verzichten, dann frage ich Sie, ob zumindest die Frau Justizministerin, deren Zuständigkeitsbereich auch davon betroffen ist, über dieses Förderprogramm informiert war. U Herr Dr. Bergner, der Präzision der Begriffe halber möchte ich daran erinnern, dass es sich nicht um ein neues BMBF-Programm handelt; es geht vielmehr um die Unterstützung einer Maßnahme der Hochschulrektorenkonferenz. Die Dimension des Bologna-Prozesses bringt einen enormen Beratungsbedarf an den deutschen Hochschulen mit sich. Ich war kürzlich in Leipzig, um die Hochschulen in Halle, Leipzig und Jena zu einer engeren Kooperation zu ermutigen. Bei diesem Anlass bin ich von dem Rektor der Leipziger Universität fast vorwurfsvoll gefragt worden, was die Hochschulen angesichts der Einführung von Bachelorund Masterstudiengängen noch alles tun sollten. Der Beratungsbedarf an den Hochschulen ist so immens, dass wir im deutschen Interesse alles tun sollten, um ihnen bei der Einrichtung von Bachelorund Masterstudiengängen zu helfen. Deshalb haben wir dem Anliegen der Hochschulrektorenkonferenz, das an uns herangetragen worden ist, sehr gerne entsprochen und nach Möglichkeiten gesucht, durch die Einrichtung eines Kompetenzzentrums über die bereits bestehende Servicestelle bei der Hochschulrektorenkonferenz hinaus dem konkreten Beratungsbedarf der jeweiligen Hochschulen gerecht zu werden. Dabei ist bekanntlich ein Wettbewerbsverfahren vorgesehen. Die Hochschulen, die sich verpflichten, bis zum Wintersemester 2007/2008 flächendeckend Masterund Bachelorstudiengänge einzuführen, können sich bei der Hochschulrektorenkonferenz bewerben; dann werden ihnen Experten zur Verfügung gestellt, die direkt an den Hochschulen eingesetzt werden. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie über den Charakter des Programms im Bilde sind. Aus der Gesamtheit der Hochschulen werden die 20 gefördert, die es am eiligsten haben, flächendeckend Bachelorund Masterstudiengänge einzuführen. Ich möchte den Sachverhalt vertiefen und frage Sie deshalb: Wenn Sie ein solches Programm auflegen, weshalb wenden Sie sich an die Hochschulrektorenkonferenz, die in der Sache – jedenfalls in Bezug auf diese Aufgabe – ein Gremium von Organisationsfunktionären ist? Warum haben Sie in diesem Zusammenhang nicht den Fakultätentag angesprochen, der eher für die Wahrnehmung der von der Verfassung garantierten Rechte auf Freiheit von Forschung und L e F e d V f z d d P e M B – g r i v M d s b b z v w B 4 e u d s b S g w n F u J H f d (C (D ehre sowie der Gestaltung und Profilierung von Studingängen zuständig ist? Ich möchte noch eine weitere Frage betreffend dieses örderprogramm anschließen: Wird es als eine Zweckntfremdung der Fördermittel angesehen und werden iese Mittel zurückgefordert, wenn eine Hochschule ihre erpflichtung, schon bis zum Wintersemester 2007/08 lächendeckend Bachelorund Masterstudiengänge einuführen, nicht erfüllt, obwohl sie entsprechend geförert worden ist? U Herr Dr. Bergner, ich möchte Sie noch einmal um räzision bei den Begriffen bitten. Wir reden nicht über in Förderprogramm des Bundes, sondern über eine aßnahme der Hochschulrektorenkonferenz, die der und unterstützt. (Dr. Christoph Bergner [CDU/CSU]: Die ohne diese Unterstützung nicht zustande käme, wenn ich das so sagen darf!)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513717700
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1513717800
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513717900
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513718000




(A) )


(B) )

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513718100
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1513718200
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513718300
Hellmut Königshaus (FDP):
Rede ID: ID1513718400
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1513718500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513718600
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513718700
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513718800
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513718900
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513719000




(A) )


(B) )

Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1513719100
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513719200
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1513719300

Präzision in der Sache ist aber unerlässlich.
Wie gesagt, wir reden nicht über ein Bundespro-

ramm, sondern über eine Maßnahme der Hochschul-
ektorenkonferenz. Die Unterstützung des Bundes liegt
m deutschen Interesse, weil sich 40 Staaten Europas
erpflichtet haben, bis zum Jahre 2010 flächendeckend
aster- und Bachelorstudiengänge einzuführen. Von
ort kommt die Musik. Es muss im deutschen Interesse
ein, sich so schnell wie möglich an diesem Prozess zu
eteiligen und den deutschen Hochschulen Hilfestellung
ei der konkreten Umsetzung zu geben. Ich wünsche mir
um Beispiel sehr, dass die Universität Halle hier ganz
orne dabei ist. Es ist gut für die Hochschulstandorte,
enn Sie sich mit der flächendeckenden Einführung von
achelor- und Masterstudiengängen – das haben wir mit
0 Forschungs- und Bildungsministern aus Europa ver-
inbart – beeilen; denn die Hochschulen, die das schnell
msetzen, verbessern ihre Marketingchancen, wenn es
arum geht, Studenten zu werben.


Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513719400

Ich möchte jetzt über den Inhalt der Berliner Be-

chlüsse zum Bologna-Prozess nicht streiten. Dazu ha-
en wir noch an anderer Stelle Gelegenheit. Da Sie den
tandpunkt einnehmen, dass es sich um kein Förderpro-
ramm des Bundes handelt, möchte ich fragen: Sind Sie
enigstens bereit, zuzugestehen, dass dies eine Maß-
ahme der Hochschulrektorenkonferenz ist, die ohne die
örderung des Bundes nicht zustande gekommen wäre,
nd dass es kein Zufall war, dass am 2. November dieses
ahres Frau Bulmahn gemeinsam mit dem Präsidium der
ochschulrektorenkonferenz diese Maßnahme der Öf-
entlichkeit vorgestellt hat?

U
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1513719500

Ich stimme Ihnen zu: Das war kein Zufall.






(A) )



(B) )



Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513719600

Eine Nachfrage des Kollegen Wilhelm Schmidt.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513719700

Herr Parlamentarischer Staatssekretär, Sie haben eben

davon gesprochen – wenn ich Sie richtig verstanden
habe –, dass das Ganze eine Chance für die Hochschulen
in Deutschland ist. Da Sie gerade gesagt haben, Sie
wünschten, dass auch die Universität Halle dabei ist,
können Sie erste Zwischenergebnisse nennen und sagen,
wie viele deutsche Hochschulen sich schon an diesem
Programm beteiligen bzw. eine Beteiligung signalisiert
haben und wie man das vielleicht ein bisschen aktivieren
kann, um für mehr Bewegung in diesem Bereich der
Hochschulen zu sorgen?

U
Wilhelm Schmidt (SPD):
Rede ID: ID1513719800


Herr Kollege Schmidt, momentan überwiegen noch
etwas die Zögerlichkeiten. Weil die konkreten Schwie-
rigkeiten bei der Einführung an den Hochschulen so im-
mens sind und weil es in unserem Interesse ist, diesen
Prozess zu beschleunigen, bieten wir gemeinsam mit der
Hochschulrektorenkonferenz diesen Service an. Wir sind
ganz sicher, dass die starken Universitäten in Deutsch-
land die sich ihnen jetzt bietenden Chancen, die sie ha-
ben, wenn sie schnell, präzise und gut sind, nutzen wer-
den. Ich wünsche mir, dass auch sehr viele ostdeutsche
Universitäten dies tun werden.


Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513719900

Danke schön, Herr Staatssekretär. Wir verlassen nun

den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Bil-
dung und Forschung.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi-
nisteriums des Innern. Der Parlamentarische Staatssekre-
tär Fritz Rudolf Körper wird die Fragen beantworten.

Die Fragen 23 und 24 werden schriftlich beantwortet.
Wir kommen zur Frage 25 der Abgeordneten Petra

Pau:
Wie viele antisemitische Straftaten wurden im dritten

Quartal 2004 in der Bundesrepublik Deutschland begangen
und wie viele Opfer dieser Straftaten gab es?

F
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513720000


Frau Kollegin Pau, Sie haben auch diesmal nicht ver-
säumt, nach bestimmten statistischen Ergebnissen, was
antisemitische Straftaten anbelangt, zu fragen. Sie bezie-
hen sich in Ihrer Frage auf das dritte Quartal 2004. Wie
Sie wissen, muss ich an dieser Stelle immer eine Vorbe-
merkung machen – das ist wichtig –: Die statistischen
Ergebnisse, die man nach dem dritten Quartal veröffent-
lichen kann, enthalten keine abschließenden Zahlen. Mit
anderen Worten: Die in der Folge aufgeführten Zahlen
stellen keine abschließende Statistik dar. Sie können sich
vielmehr aufgrund von Nachmeldungen – teilweise so-
gar erheblich – verändern.

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(C (D Vielleicht kennen Sie das Meldeverfahren: Die vorlieenden Zahlen werden auf Bundesebene nicht ermittelt, ondern nur zusammengefasst und zusammengefügt. Im ritten Quartal 2004 wurden insgesamt 191 antisemitiche Straftaten, die dem Phänomenbereich „Politisch otivierte Kriminalität – Rechts“ zugeordnet wurden, emeldet. Im dritten Quartal 2004 wurden – auch das uss ich leider hinzufügen – vier Personen verletzt; aber odesfälle waren nicht zu verzeichnen. Frau Pau, Ihre erste Zusatzfrage, bitte. Danke. – Herr Staatssekretär, ich kenne natürlich Ihre ründliche Vorbereitung und das, was Sie in Ihrer Vorbeerkung gesagt haben. Genauso kennen Sie meine erste achfrage: Wie ist die regionale Streuung dieser Straftaen? Sollten Sie mir, wie in der 125. Sitzung, die regioale Streuung allerdings nicht nennen können, bitte ich m eine Begründung dafür, dass die Landesinnenminiser diese Statistik nicht mehr veröffentlichen wollen. Fr Frau Kollegin Pau, da ich diese Frage von Ihnen erartet habe, habe ich mir überlegt, welches Verfahren ir wählen könnten, um Ihnen diese Informationen zu er regionalen Aufteilung zukommen zu lassen. Haben ie bitte Verständnis dafür, dass ich das nicht zum Betandteil des Protokolls des Deutschen Bundestags mahen möchte. Sie bekommen es durch ein persönliches chreiben von mir mitgeteilt. Ja, von mir persönlich unterschrieben, Herr esterwelle. Bei uns im Bundesinnenministerium errscht einfach Stil. (Beifall des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513720100
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513720200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513720300

(Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Persönlich?)


avon brauche ich Sie doch jetzt nicht zu überzeugen.
as haben Sie doch schon immer gewusst.
Frau Pau, ich werde Sie informieren. Sie werden ei-

es feststellen können: dass es sehr schwierig sein wird,
esonders belastete Regionen, also Schwerpunkte, zu er-
ennen. Es gibt zum Teil eine Streuung. Wie gesagt, Sie
önnen sich diese Zahlen zukommen lassen.
Lassen Sie mich noch etwas zum Meldeaufkommen

m dritten Quartal 2004 sagen. Dieses Meldeaufkommen
eist gegenüber dem Meldeaufkommen im dritten
uartal 2003 – entscheidend ist immer der Vergleich mit
em entsprechenden Quartal des Vorjahres – einen deut-
ichen Rückgang auf. So waren im dritten Quartal 2004
91 antisemitische Straftaten zu verzeichnen; im dritten
uartal 2003 gab es hingegen 253 antisemitische Straf-
aten.
Insgesamt ist zu der Zusammensetzung der im Be-

eich „Politisch motivierte Kriminalität – Rechts“ für
as dritte Quartal 2004 gemeldeten antisemitischen






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper

Straftaten Folgendes zu bemerken – ich glaube, dass
das eine ganz interessante Information ist –: Es gab ins-
gesamt 191 antisemitische Straftaten. Davon waren acht
Gewalttaten. Bei sechs dieser Taten handelte es sich um
eine antisemitisch motivierte Körperverletzung, eine
Straftat war ein antisemitisch motiviertes Widerstands-
delikt und eine weitere Straftat war eine antisemitisch
motivierte Brandstiftung. Wie ich eben schon gesagt
habe, sind keine Auffälligkeiten hinsichtlich der Vertei-
lung der Straftaten auf einzelne Bundesländer zu ver-
zeichnen.

Zur Frage der Weiterleitung der Informationen habe
ich mich schon ausführlich geäußert. Ich gehe davon
aus, dass Sie damit zufrieden sind.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513720400

Wollen Sie eine zweite Nachfrage stellen? – Bitte.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513720500

Das mit der Zufriedenheit und die Gründe für die ein-

geschränkte Öffentlichkeit klären wir ein andermal. Ich
habe jetzt noch eine ganz andere Nachfrage.

Uns alle, denke ich, hat in den letzten Wochen wohl
sehr bewegt, dass bekannte und berüchtigte Antisemiten
in den Vorstand der NPD gewählt wurden, dass sich der
Vorsitzende dieser Partei in unglaublicher Weise zum
Holocaust-Mahnmal geäußert und von Plänen seiner
Partei gesprochen hat, auf dem Gelände eine Reichs-
kanzlei zu errichten. Deshalb meine Nachfrage: Liegen
der Bundesregierung Erkenntnisse darüber vor, inwie-
weit sich innerhalb der NPD dieses antisemitische Po-
tenzial neu organisiert und auch versucht, anders in die
Gesellschaft zu intervenieren?


(Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


F
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513720600


Frau Kollegin Pau, was sich zurzeit innerhalb der
NPD, der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands,
und insbesondere auch im Hinblick auf die Zusammen-
setzung des Vorstandes entwickelt, das sind bemerkens-
werte Vorgänge, die wir sehr sorgsam beobachten müs-
sen. Sie haben von einem Teil der Vorgänge berichtet. Es
gibt noch einen anderen Teil, was bestimmte rechtsextre-
mistische Formen und Personen aus bestimmten Szenen
anbelangt, die sich durch Mitgliedschaft in der Partei
und im Vorstand etablieren. Das kennen wir. Das beo-
bachten wir genau. Ich denke, dass das in Anbetracht der
Situation auch dringend erforderlich ist.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513720700

Eine weitere Zusatzfrage, und zwar des Kollegen

Winkler.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Sehr geehrter Herr Staatssekretär, für mich ergibt sich
doch noch eine Frage bezüglich der Datenlage. Sie ha-

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(C (D en die Zahl von 191 Straftaten angegeben. Mich würde er Verlauf interessieren. Mir geht es darum, ob Daten arüber vorliegen, inwieweit sich diese Straftaten etwa ei Demonstrationen, die aus dem rechtsextremen Beeich angemeldet waren, oder bei Musikveranstaltungen ntwickelt haben. Ganz allgemein: Gibt es abgesehen on der Zuordnung, die Sie schon vorgenommen haben, ine etwas konkretere Zuordnung bezüglich der Straftaen, etwa danach, wo es Verletzungen oder Widerstandsandlungen gegeben hat? Mich würde also interessieren, arüber hier sozusagen in aller Kürze noch etwas zu höen; Sie wissen schon, was ich meine. F Herr Kollege Winkler, die 191 Straftaten beziehen ich auf den antisemitischen Bereich in Gänze. Ich habe ie Gewalttaten hervorgehoben. Das sind in der Tat acht n der Zahl. Die Gesamtsumme setzt sich auch aus andeen Straftaten zusammen. Wie sich das aber beispielseise in Bezug auf Demonstrationsgeschehen oder Muikszene und Konzerte darstellt, liefere ich Ihnen egebenenfalls gern nach. Wir sind damit am Schluss des Geschäftsbereichs des undesministeriums des Innern, weil die Fragen 26 und 7 des Kollegen Ralf Göbel schriftlich – – (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Kollege Göbel ist da!)

Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1513720800
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513720900

Entschuldigung.
Die Zeit für die Fragestunde ist abgelaufen. Bezüglich

er nicht aufgerufenen Fragen wird gemäß der Ge-
chäftsordnung verfahren.
Wir sind damit am Schluss – –


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Zur Geschäftsordnung, Frau Präsidentin!)


Herr Kollege Grund.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1513721000

Wir sind eigentlich noch in der Fragestunde, Frau

räsidentin. Aber für den Fall, dass Sie die Fragen nicht
ehr zulassen, stelle ich einen Antrag zur Geschäftsord-
ung.
Die Fragen, die als Nächstes zu beantworten wären,

erühren einen wesentlichen Bereich des staatlichen
elbstverständnisses, nämlich die Frage des Nationalfei-
rtages, des 3. Oktober. Ich beantrage für meine Fraktion
ine Aktuelle Stunde zu dem Thema: Den 3. Oktober als
ag der Deutschen Einheit und als Nationalfeiertag er-
alten.


Manfred Grund (CDU):
Rede ID: ID1513721100

Bevor ich dem Kollegen Schmidt das Wort gebe, fol-

ender Hinweis, Herr Kollege Grund: Die Zeit für die
ragestunde war bereits knapp drei Minuten überschrit-
en. Deswegen habe ich die Fragestunde geschlossen.






(A) (C)



(B) (D)


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner
Herr Kollege Schmidt, bitte.


Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1513721200

Herr Kollege Grund, wenn Sie das, was Sie uns ja seit

gestern ankündigen, hätten erreichen wollen, nämlich
eine Aktuelle Stunde aus der Fragestunde zu entwickeln,
dann hätten Sie in den eigenen Reihen dafür sorgen müs-
sen, dass die Fragestunde etwas anders abgelaufen wäre.
Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass nach Anlage 5
Ziffer 1 b der Geschäftsordnung von einer Fraktion nur
dann eine Aktuelle Stunde beantragt werden kann, wenn
eine Frage zu diesem Komplex behandelt worden ist.
Das ist nicht geschehen. Darum sage ich Ihnen bei allem
Verständnis für das, was Sie hier politisch veranstalten
wollten, eindeutig: Die Fragestunde ist beendet und die
Aktuelle Stunde kann nach den Regeln der Geschäfts-
ordnung nicht stattfinden. Das tut mir Leid.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Dumm gelaufen!)



Wilhelm Schmidt (SPD):
Rede ID: ID1513721300

Herr Kollege Grund, Sie können ja die Fragestunde

beim Präsidenten noch beantragen. Ich weise Sie aller-
dings darauf hin, dass das nur für Freitag möglich ist,


(Dr. Rainer Wend [SPD]: Da sind ja alle CDULeute wieder zu Hause!)


weil die Frist für Donnerstag – spätestens 12 Uhr des
Vortages – bereits abgelaufen ist.

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
ordnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
destages auf morgen, Donnerstag, den 11. November
2004, 9 Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.
Dr. h.c. Susanne Kastner (SPD):
Rede ID: ID1513721400