Protokoll:
15134

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 134

  • date_rangeDatum: 27. Oktober 2004

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:58 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/134 Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 15/3999, 15/4025) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Bernhard Kaster (CDU/CSU) Erstes Konzept zur Schließung von Mili- tärstandorten 12231 C 12231 C 12231 C 12231 D 12231 D 12232 A 12232 C 12232 C 12232 D 12232 D 12235 B 12235 B 12235 C 12235 C Deutscher B Stenografisch 134. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Operation Enduring Free- dom; Hochschulrahmengesetz; eventuelle Neubesetzung der Position des Staatsminis- ters im Kanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Günther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . D D D U P U C U C U 12229 A 12229 B 12229 D 12230 A 12230 D 12230 D 12231 A 12231 A Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . 12233 A 12233 A undestag er Bericht ung 27. Oktober 2004 t : r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . r. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär 12233 B 12233 C 12233 D 12233 D 12234 B 12234 C 12234 C 12234 D 12235 A Antwort Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12235 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 Dringliche Frage 2 Bernhard Kaster (CDU/CSU) Information des Parlaments über Einzel- heiten des Standortsschließungskonzepts Antwort Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 3 Dietrich Austermann (CDU/CSU) Eventuelle Ausgleichsmaßnahmen für Standortschließungen durch das Bundes- verteidigungsministerium Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 4 Dietrich Austermann (CDU/CSU) Eventuelle Maßnahmen zum Ausgleich von Standortschließungen Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Dietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Mündliche Frage 10 Andreas Scheuer (CDU/CSU) Aids-Aufklärung und Prävention ange- sichts der steigenden Zahl von HIV-Infi- zierten Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 11 Andreas Scheuer (CDU/CSU) Statements der Deutschen Aids-Hilfe ange- sichts von Aufklärung und Prävention Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . M K E Z A F B Z K M K R Z A F B Z K M S V d r A F B Z S M D U J t A F B Z D B S M D W r A F B Z D B 12236 B 12236 C 12236 D 12237 A 12237 B 12238 B 12238 D 12239 B 12239 C 12240 A ündliche Frage 12 ristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) tablierung des Sachverständigenrates für uwanderung und Integration ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage ristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) . . ündliche Frage 13 ristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) elation zwischen Nutzen und Kosten beim uwanderungsrat ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage ristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) . . ündliche Frage 14 tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) ereinbarkeit der Etablierung des Zuwan- erungsrates mit den Bemühungen um Bü- okratieabbau ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . ündliche Frage 15 r. Ole Schröder (CDU/CSU) msetzung von Empfehlungen des ersten ahresgutachtens des Sachverständigenra- es für Zuwanderung und Integration ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . eatrix Philipp (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . ündliche Frage 16 r. Ole Schröder (CDU/CSU) eitere Empfehlungen des Zuwande- ungsrates ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . eatrix Philipp (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 12240 C 12240 D 12241 A 12241 B 12241 D 12242 A 12242 C 12242 D 12243 B 12243 C 12243 D 12243 D 12244 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 III Mündliche Frage 21 Gunther Krichbaum (CDU/CSU) Tendenzen des Informationsdienstes „Blick nach rechts“ zu linksextremistischen Grup- pierungen unter der Schirmherrschaft der Parlamentarischen Staatssekretärin Ute Vogt Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 22 Gunther Krichbaum (CDU/CSU) Auffassung des Bundeskanzlers hinsicht- lich Tendenzen des Informationsdienstes „Blick nach rechts“ zu linksextremisti- schen Gruppierungen unter der Schirm- herrschaft der Parlamentarischen Staatsse- kretärin Ute Vogt Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) (CDU/CSU) Tendenzen des Informationsdienstes „Blick nach rechts“ zu linksextremistischen Grup- pierungen unter der Schirmherrschaft der Parlamentarischen Staatssekretärin Ute Vogt Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 24 Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) (CDU/CSU) Auffassungen des Bundesinnenministers zu Tendenzen des Informationsdienstes „Blick n p P V A F B Z S ( S E M D D d s s A G B Z D P M D A e E A G B Z D M P M r Z c i A G B Z P 12244 C 12244 D 12245 A 12245 B 12245 C 12245 C 12246 A 12246 B 12246 B 12246 C 12246 D 12247 A ach rechts“ zu linksextremistischen Grup- ierungen unter der Schirmherrschaft der arlamentarischen Staatssekretärin Ute ogt ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen iegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ündliche Frage 28 r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) ienstleistungen und Beratungsangebote er Bundesagentur für Arbeit für Arbeit- uchende, die keine Leistungsempfänger ind ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 29 r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) ngemessenheit des so genannten Aussteu- rungsbetrages für Arbeitslosengeld-II- mpfänger ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . ündliche Frage 30 etra Pau (fraktionslos) aßnahmen gegen Diskriminierung älte- er Personen auf dem Arbeitsmarkt sowie eitrahmen der Umsetzung der entspre- henden EU-Richtlinie zur Gleichstellung n Beschäftigung und Beruf ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . 12247 A 12247 B 12247 C 12247 D 12248 A 12248 A 12248 D 12249 A 12249 B 12249 C 12249 D IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 Mündliche Frage 31 Petra Pau (fraktionslos) Garantie der Zweckbindung der Datener- hebung bei Antragstellung für das Arbeits- losengeld II Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Beatrix Philipp (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 32 Ralf Göbel (CDU/CSU) Erhöhung des Mittelansatzes bei der Bun- desagentur für Arbeit bzw. den örtlichen Agenturen für Arbeit wegen zusätzlicher Verwaltungskosten durch Gründung meh- rerer Arbeitsgemeinschaften im Bereich ei- ner Arbeitsagentur Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Ralf Göbel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 33 Ralf Göbel (CDU/CSU) Verwendung der der Bundesagentur für Arbeit bzw. den örtlichen Agenturen für Arbeit zugewiesenen Mittel für die Integra- tion von Arbeitslosen und nicht für die Ver- waltung der im Rahmen von Hartz IV ge- gründeten Arbeitsgemeinschaften Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Ralf Göbel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der CDU/CSU: Haltung der Bundesregie- rung zur Einhaltung des europäischen Stabilitätspakts und des Grundgesetzes an- gesichts neuer Finanzlöcher im Bundes- haushalt und in der Rentenkasse sowie be- richtete Begehrlichkeiten von Minister Eichel auf die höheren Einnahmen der K r D D D A S W O B I O A E A C N A L A N s a A D A T P – – ( Z W 12250 C 12250 D 12252 A 12252 C 12252 D 12253 B 12253 C rankenkassen infolge der Gesundheits- eform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . altraud Lehn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . rtwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Storm (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . rika Lotz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . arsten Schneider (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 euabdruck der Antwort der Parlamentari- chen Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks uf die Frage des Abgeordneten Dietrich ustermann (CDU/CSU) (131. Sitzung, rucksache 15/3925, Frage 18) . . . . . . . . . . . nlage 3 echnisch bedingter Neuabdruck einer zu rotokoll gegebenen Rede zur Beratung: Entwurf eines Gesetzes über das Inver- kehrbringen, die Rücknahme und die um- weltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (Elektro- und Elek- tronikgerätegesetz – ElektroG) Antrag: Verwertung von Elektronik-Altge- räten ökologisch sachgerecht und unbüro- kratisch gestalten 133. Sitzung, Tagesordnungspunkt 27 und usatztagesordnungspunkt 11) erner Wittlich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 12254 A 12254 A 12255 C 12256 D 12258 A 12259 C 12260 D 12262 C 12263 D 12265 A 12266 B 12267 B 12268 C 12270 A 12271 A 12272 C 12273 A 12273 B 12273 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 V Anlage 4 Mündliche Frage 1 Hannelore Roedel (CDU/CSU) Änderung des Wortlauts „Versetzung“ in „Entsendung“ bei § 1 Bundeserziehungs- geldgesetz Antwort Marieluise Beck, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 19 Hartmut Koschyk (CDU/CSU) Vorlage eines Gesetzentwurfs zur Umset- zung der Eckpunkte des Papiers „Neue Wege im öffentlichen Dienst“ Antwort Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12275 A 12276 C Anlage 5 Mündliche Fragen 4 und 5 Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) Gleichstellung christlicher und nicht isla- mischer Minderheiten in der Türkei mit der muslimischen Bevölkerung bezüglich Errichtung eigener Schulen und Sozial- werke sowie Zugang zu allen öffentlichen Ämtern Antwort Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Frage 9 Jens Spahn (CDU/CSU) Anwendung vergaberechtlicher Vorschrif- ten hinsichtlich des § 127 Abs. 2 SGB V Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Fragen 17 und 18 Reinhard Grindel (CDU/CSU) Empfehlung des Zuwanderungsrates zur Anwendung von 25 000 ausländischen Ar- beitnehmern; Empfehlung des Zuwande- rungsrates bezüglich der Höhe von Sozial- leistungen für Asylbewerber sowie befristeter Aufenthaltsrechte und Arbeits- erlaubnisse für illegal Zugewanderte Antwort Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . A M H A D f A F B A M E Z d b B A G B A M H Z A G B 12275 C 12275 D 12276 A nlage 9 ündliche Frage 20 artmut Koschyk (CDU/CSU) ufenthaltsrechtliche Stellung der von eutschland in den Irak gereisten „Kämp- er“ ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 ündliche Fragen 25 und 26 rnst Burgbacher (FDP) ugang der optierenden Kommunen zu en in der EDV der Bundesagentur für Ar- eit gespeicherten Daten; Haftung des undesbeauftragten für den Datenschutz ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 ündliche Frage 27 annelore Roedel (CDU/CSU) ahl der Jobs im Niedriglohnbereich ntwort erd Andres, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12276 D 12276 D 12277 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 12229 (A) ) (B) ) 134. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 12273 (A) ) (B) ) bringen, die Rücknahme und die umwelt- ten Gesetzentwurfs. Die dort gewählte Formulierung – Entwurf eines Gesetzes über das Inverkehr- l ung zur Zertifikaterteilung in § 11 Abs. 4 des vorgeleg- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Neuabdruck der Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/ CSU) (131. Sitzung, Drucksache 15/3925, Frage 18): In welchem Umfang kalkulieren nach Informationen der Bundesregierung die angrenzenden Nachbarländer der Bun- desrepublik Deutschland mit Steuermehreinnahmen infolge des „Tanktourismus“ von deutschen Kraftfahrern? Der Bundesregierung liegen keine Daten vor, in wel- chem Umfang die an Deutschland angrenzenden Nach- barländer mit Steuermehreinnahmen infolge des „Tank- tourismus“ kalkulieren. Anlage 3 Technisch bedingter Neuabdruck einer zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung: E b w s E d g I z C f V t C p R w n S n g s t h n g P s f r a d g s l z u w Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 27.10.2004 Hochbaum, Robert CDU/CSU 27.10.2004 Kahrs, Johannes SPD 27.10.2004 Dr. Küster, Uwe SPD 27.10.2004 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 27.10.2004 Otto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 27.10.2004 Rauber, Helmut CDU/CSU 27.10.2004 Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 27.10.2004 Roedel, Hannelore CDU/CSU 27.10.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 27.10.2004 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.10.2004 Veit, Rüdiger SPD 27.10.2004 Weigel, Andreas SPD 27.10.2004 Wohlleben, Verena SPD 27.10.2004 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht verträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (Elektro- und Elektronik- gerätegesetz – ElektroG) – Antrag: Verwertung von Elektronik-Altge- räten ökologisch sachgerecht und unbüro- kratisch gestalten (133. Sitzung, Tagesordnungspunkt 27 und Zu- satztagesordnungspunkt 11) Werner Wittlich (CDU/CSU): Die Entsorgung von lektroschrott ist eines der wichtigsten Regelungspro- leme in der Europäischen Abfallpolitik. Bereits 1998 urden gemeinschaftsweit 6 Millionen Tonnen Elektro- chrott entsorgt. Seitdem ist der Markt für Elektro- und lektronikgeräte dynamisch gewachsen und die Menge er zu entsorgenden Altgeräte ist entsprechend gestie- en. Zu dieser Entwicklung tragen auch rasante technische nnovationen und die damit einhergehende kurze Nut- ungsdauer der Geräte bei. Besonders im Bereich der omputer-Hard- und Software haben die Produkte häu- ig nur eine kurze Lebensdauer. Auch die komplexe Konstruktion der Geräte und die erwendung gefährlicher Substanzen in einzelnen Bau- eilen wie zum Beispiel Blei, Quecksilber oder admium machen es nötig, dass eine Grundlage für eine raxisgerechte und wettbewerbskonforme Regelung der ücknahme und Entsorgung von Altgeräten geschaffen ird. Auf der anderen Seite haben wir in den vergange- en Jahren erhebliche Fortschritte in der Technik unserer ortier- und Verwertungsanlagen erzielt. Auch diesen euen Entwicklungen müssen wir Rechnung tragen. Nach jahrzehntelangen Diskussionen über einen Re- elungsrahmen für die Entsorgung von Elektronikschrott ind im Februar des vergangenen Jahres die so genann- en Elektro-Altgeräte-Richtlinien in Kraft getreten. Der eute vorgelegte Gesetzentwurf soll diese Richtlinien in ationales Recht umsetzen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt eine Re- elung auf europäischer und deutscher Ebene, die das rinzip der Herstellerverantwortung stützt, den Schad- toffgehalt der Geräte verringern hilft, dazu beiträgt, Ab- älle zu vermeiden und eine Steigerung der Verwertungs- aten mit sich bringen wird. Wir fordern aber auf der nderen Seite, dass sich die Maßnahmen zur Erreichung ieser Ziele im Rahmen der Verhältnismäßigkeit bewe- en. Insbesondere dürfen keine unnötigen bürokrati- chen Hemmnisse aufgebaut werden, die keinen wesent- ichen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Hierzu gehört um Beispiel, dass keine überzogenen Dokumentations- nd Melde- und Registrierungspflichten festgeschrieben erden dürfen, die die Betroffenen unnötig belasten. Kritisch zu hinterfragen ist zum Beispiel die Rege- 12274 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 (A) ) (B) ) läuft auf eine erhebliche Bürokratisierung und Verteue- rung des Überwachungsverfahrens für die Entsorgungs- betriebe hinaus, die sich mit der Behandlung von Altge- räten beschäftigen. Die betroffenen Industrieverbände haben sich bereits zu Wort gemeldet. Zu Recht haben sie darauf hingewiesen, dass jeder Euro, der in die Entsor- gung fließt, von den Herstellern zuvor hart auf dem teil- weise gesättigten Markt erkämpft werden muss. CDU und CSU nehmen diese Sorgen sehr ernst und werden darauf achten, dass den Unternehmen keine un- nötigen bürokratischen Hemmnisse in den Weg gelegt werden. Gleichzeitig müssen sich die Hersteller aber auch bewusst sein, dass sie zukünftig eine zusätzliche Verantwortung tragen. Sie dürfen sich nicht verleiten lassen, die Verwertung ohne weitere Kontrolle und ohne Definition von Standards nur über den Preis zu regeln. CDU und CSU warnen auch davor, bei der nationalen Umsetzung über das Ziel der EU-Vorgaben hinauszu- schießen. Denn die EU-Richtlinien eröffnen zum Teil er- hebliche Spielräume bei der Umsetzung in das jeweilige nationale Recht der einzelnen EU-Mitgliedstaaten. Eine Verschärfung der europarechtlichen Vorgaben würde die Unternehmen in Deutschland gegenüber ihren Mitbewerbern in den anderen europäischen Staaten er- heblich benachteiligen, den Standort Deutschland belas- ten, Arbeitsplätze gefährden und zu Wettbewerbsverzer- rungen führen. Die nationale Umsetzung sollte sich deshalb auf eine Eins-zu-eins-Umsetzung der europarechtlichen Vorga- ben beschränken. Als grundsätzlich positiv beurteilen wir die klare Zu- weisung der unterschiedlichen Verantwortlichkeiten für Rücknahme und Entsorgung. Für die Erfassung und Sammlung sind die öffentlich- rechtlichen Entsorgungsträger zuständig. Demgegenüber erstreckt sich die Verantwortung der Hersteller auf die Wiederverwendung, Behandlung, Verwertung und auf die Übernahme der Kosten für die Entsorgung. Dadurch wird eine effiziente und faire Gestaltung der Rücknahme von Elektro- und Elektronikgeräten ermöglicht. Durch die eigenverantwortliche Sammlung der Elek- trogeräte durch die öffentlich-rechtlichen Entsorger bleibt auch die kommunale Selbstverwaltung gewähr- leistet. Die Kommunen verfügen zudem über den erfor- derlichen Sachverstand zur Sammlung der Geräte. Die Rücknahme von Elektro- und Elektronikgeräten lässt sich über die bewährten kommunalen Sammelstrukturen zudem ohne Verzögerungen und bürgernah organisieren. Denn hier kann man an bisherige Rücknahmesysteme anknüpfen, die auf kommunaler Ebene bereits aufgebaut sind und an die sich die Bürger bereits gewöhnt haben. Vom Verbraucher gelernte und akzeptierte Sammelstruk- turen bieten auch die Sicherheit, die Rücknahme der Alt- geräte ohne Verzögerung bürgernah zu organisieren. Es gibt kommunale Gebietskörperschaften, die bereits sehr fortschrittlich in diesem Bereich sind. Andere wiederum haben erheblichen Nachholbedarf. In meinem Heimatlandkreis beispielsweise hat sich die Sammlung von Elektroschrott in den vergangenen J f v s w u s h W F d d v a d E z d v b u s n P p s t G f E B s e f G t g s V z w p t d u k K e v f v d u g n d n m d (C (D ahren erheblich fortentwickelt. Im Rahmen eines Ab- allwirtschaftskonzeptes hat sich die getrennte Erfassung on gebrauchten Elektro- und elektronischen Geräten chon in den frühen 90er-Jahren entwickelt. Bereits 1990 urden zunächst die Kühlgeräte als einzelne Fraktion nd Herde, Waschmaschinen und Wäschetrockner zu- ammen mit dem Schrott entsorgt. 1995 haben wir inner- alb der Sperrmüllsammlung die so genannte „braune are“ – Fernsehgeräte, Radios etc. – als eigenständige raktion hinzugewonnen. 1996 wurden Elektrogeräte, ie von der Größe her in die Wertstofftonne passten, mit er DSD- und PPK-Fraktion gesammelt, sortiert und erwertet. Im Jahr 1987 wurde zudem die Problem- bfallsammlung eingeführt, mit der auch die Erfassung er quecksilberhaltigen Leuchtmittel erfolgte. Sperrige -Geräte wurden zu 60 Prozent in einem Holsystem und u 40 Prozent in einem Bringsystem erfasst. Dieses über en Gebührenhaushalt finanzierte System können pri- ate Haushalte, Elektrofachgeschäfte, aber auch Gewer- ebetriebe kostenfrei nutzen. Gerade in Gebieten, in denen bereits solch komplexe nd funktionierende Sammelstrukturen bestehen, müs- en wir darauf achten, dass gut funktionierende Systeme icht wieder zerschlagen werden. Vielerorts wurden in rojekten mit sozialverträglicher Arbeit Verwertungska- azitäten geschaffen, die nicht infrage gestellt werden ollten. Ungelöste Fragen sehen wir auch auf der Kos- enseite. Nach Schätzungen des Deutschen Städte- und emeindebundes werden den Kommunen mit der Ein- ührung des Elektrogesetzes für die Einsammlung von lektroaltgeräten aus privaten Haushalten und für die ereitstellung kommunaler Sammelstellen jährlich zu- ätzliche Kosten in Höhe von bis zu 300 Millionen Euro ntstehen. Diese Kosten müssten auf die allgemeine Ab- allgebühr umgelegt werden. Der Deutsche Städte- und emeindebund rechnet mit einer jährlichen Mehrbelas- ung von 4 Euro je Einwohner. Hier muss genau darauf eachtet werden, dass der organisatorische Aufwand ich in einem vernünftigen Rahmen hält und nicht außer erhältnis zu den umweltpolitischen Zielen und zum er- ielbaren Umweltschutz gerät. Handlungsbedarf sehen CDU und CSU auch in einem eiteren Punkt, nämlich beim Sonderproblem Drucker- atronen. Der Klammerzusatz in der Begründung des Gesetzes- extes zu § 4 enthält mit „Clever Chips“ einen Begriff, er weder technisch fassbar noch rechtlich definiert ist nd daher zu missverständlichen Deutungen führen ann. Mit dieser Formulierung wird die im Interesse des unden entwickelte „Smart Printing“-Technologie mit inem rechtlichen Bann belegt, obwohl sie die Wieder- erwendung nicht behindert. Selbst Hersteller wiederbe- üllbarer Kartuschen, die ihrerseits einen Austauschchip erwenden, könnten genau wie die Originalhersteller urch eine unklare Auslegung behindert werden. Hier ist nseres Erachtens eine rechtliche Klarstellung nötig. Die esetzgeberische Zielsetzung, die Wiederverwendung icht durch besondere Konstruktionsmerkmale verhin- ern zu lassen, ist durch den Begründungstext zu § 4 des euen Gesetzes voll erfüllt. Wir schlagen vor, den Klam- erzusatz ganz wegzulassen. Damit wäre gewährleistet, ass der Einsatz von und die Entwicklungen weiterer, in- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 12275 (A) ) (B) ) novativer Zusatzfunktionen im Interesse des Verbrau- chers nicht blockiert wird, ohne andererseits die Ziele des Umweltschutzes zu gefährden. Besonders vor dem Hintergrund des relativ kurzen Zeitraums stellt uns sowohl die Umsetzung der recht- lichen Rahmenbedingungen als auch die Schaffung eines effizienten Rücknahmesystems vor besondere Heraus- forderungen. Wir denken, dass der vorgelegte Gesetzent- wurf in den weiteren Beratungen noch überarbeitet wer- den muss. Auch der von der FDP-Fraktion vorgelegte Antrag weist auf eine Reihe von kritikwürdigen Punkten hin, über die wir diskutieren sollten. Insbesondere müs- sen wir den Rotstift dort ansetzen, wo verzichtbarer Ver- waltungs-, Kontroll- und Bürokratieaufwand Einzug in den Gesetzestext gefunden hat. Wir werden deshalb in den kommenden Wochen die Diskussion mit den Betrof- fenen suchen. Sicherlich werden wir auch im Rahmen einer Anhörung die Schwachstellen des Gesetzentwurfs genau ausloten können. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Marieluise Beck auf die Frage der Abgeordneten Hannelore Roedel (CDU/CSU) (Drucksache 15/3999, Frage 1): Welche Intention verfolgte die Bundesregierung im Jahr 2000 vor dem Hintergrund im Ausland lebender kirchlicher Mitarbeiter und deren Recht auf Bezug von Erziehungsgeld bei der Änderung des Wortlauts „Versetzung“ in „Entsen- dung“ bei § 1 Abs. 2 Nr. 1 Bundeserziehungsgeldgesetz, und hat damals die Bundesregierung die Relevanz der Entschei- dung des Bundessozialgerichtes vom 22. Juni 1989 für das „Rumpfarbeitsverhältnis“ gesehen und sich dennoch bewusst für eine Änderung der Rechtslage entschieden? Im Jahr 2000 ist § l Abs. 2 Nr. l Bundeserziehungs- geldgesetz mit Wirkung zum 1. Januar 2001 durch das 3. Gesetz zur Änderung des Bundeserziehungsgeldgeset- zes geändert worden. Die in der Frage behauptete Änderung des Wortlauts „Versetzung“ in „Entsendung“ hat dabei nicht stattge- funden. Vielmehr bestand auch nach alter Rechtslage die Auffassung, dass eine Versetzung nur im Rahmen eines öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnisses möglich ist. Insoweit hat die Neuformulierung in § l Abs. 2 Nr. l Bundeserziehungsgeldgesetz lediglich klarstellende Funktion. Neu aufgenommen worden ist die ausdrückliche Be- zugnahme auf § 4 des Vierten Buches des Sozialgesetz- buches. Dieser verwendet seinerseits in Abs. l den Begriff der Entsendung. Ziel war hier eine entsprechende Anpas- sung und Konkretisierung der Ausnahmeregelungen zum Wohnsitzprinzip des Bundeserziehungsgeldgesetzes. Für diese ist zu berücksichtigen, dass der Anspruch auf Bundeserziehungsgeld grundsätzlich am Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt des Berechtigten in Deutsch- land anknüpft. Ein Leistungsexport in andere Staaten soll nur in begründeten Ausnahmefällen erfolgen. Dass die Neufassung des § l Abs. 2 Nr. l Bundeserziehungsgeldge- setz dafür grundsätzlich eine fortbestehende Verbindung z R d A d F C Z f d k B c a w Z w m ö s M s d V v A d F ( (C (D um deutschen Sozialversicherungssystem mit seinen echten und Pflichten zur Voraussetzung macht, ist urchaus sachgerecht. nlage 5 Antwort es Staatsministers für Europa Hans Martin Bury auf die ragen des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/ SU) (Drucksache 15/3999, Fragen 4 und 5): Was unternimmt die Bundesregierung im Rahmen der Konsultationen mit der Türkei, damit die assyro-chaldäischen Christen und die syrisch-orthodoxe Kirche, entsprechend den Ausführungen über Minderheiten im Lausanner Vertrag, ei- gene Schulen und eigene Sozialwerke einrichten können (ver- gleiche Pressemitteilung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte vom 16. Juni 2004)? Was unternimmt die Bundesregierung im Zuge der Kon- sultationen mit der Türkei, damit Angehörige nicht islami- scher Religionsgemeinschaften beim Zugang zu allen öffentli- chen Ämtern der muslimischen Bevölkerung gleichgestellt werden (vergleiche Pressemitteilung der Internationalen Ge- sellschaft für Menschenrechte vom 16. Juni 2004)? u Frage 4: Die Bundesregierung misst der Frage der Religions- reiheit im Rahmen ihrer Menschenrechtspolitik eine be- eutende Rolle zu. In bilateralen Gesprächen mit der tür- ischen Regierung und im EU-Rahmen spricht die undesregierung das Thema der Gruppenrechte aller hristlichen Minderheiten in der Türkei regelmäßig und usführlich an. Dazu zählen auch Ausbildungsfragen, ie das Recht, eigene Schulen einzurichten. u Frage 5: Der Bundesregierung sind keine Gesetze oder Ver- altungsverordnungen bekannt, die Angehörigen nicht uslimischer Minderheiten in der Türkei den Zugang zu ffentlichen Ämtern verwehren. In ihrem jüngsten Fort- chrittsbericht stellt die EU-Kommission aber fest, dass inderheiten diskriminierenden Praktiken ausgesetzt ind: „Berichten zufolge stoßen Angehörige von Min- erheiten auf Schwierigkeiten beim Zugang zu hohen erwaltungs- und Militärposten.“ Die Bundesregierung wird dieses Thema im Rahmen on Konsultationen mit der Türkei ansprechen. nlage 6 Antwort er Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die rage des Abgeordneten Jens Spahn (CDU/CSU) Drucksache 15/3999, Frage 9): Welche vergaberechtlichen Vorschriften finden nach An- sicht der Bundesregierung Anwendung hinsichtlich des § 127 Abs. 2 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V) unter Berücksichtigung der noch immer ausstehenden, jedoch in der Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bun- desministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung, Marion Caspers-Merk, auf meine mündliche Frage 14 in der Frage- stunde am 5. Mai 2004 (Plenarprotokoll 15/107, Seite 9721) zugesagten Ausführungen zu der gleichen Frage? 12276 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 (A) ) (B) ) Das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung hat – wie in meiner Antwort auf Ihre Frage anlässlich der Fragestunde am 5. Mai 2004 zugesagt – eine Stellungnahme der Spitzenverbände der Kranken- kassen zu der Frage eingeholt, inwieweit die Kranken- kassen die gleichen Vergabeverfahren und -richtlinien anwenden. Nach Vorliegen der Stellungnahme hat das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Siche- rung mit Schreiben vom 4. Oktober 2004 mitgeteilt, dass zur Frage der Anwendung von vergaberechtlichen Vor- schriften bei der Umsetzung des § 127 Abs. 2 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) keine gemeinsamen Empfehlungen der Spitzenverbände der Krankenkassen zu erwarten sind und es bereits erste Ausschreibungen von Hilfsmitteln durch die Krankenkassen in unter- schiedlichen Formen gegeben hat. Der Bundesregierung ist die gegenwärtige (Vergabe-)Praxis der Krankenkas- sen im Einzelnen nicht bekannt. Ich verweise auf das Schreiben vom BMGS vom 4. Oktober 2004 an Sie. Ak- tuelle Problemstellungen hierzu sind an die Bundesre- gierung nicht herangetragen worden. Im Übrigen haben die Krankenkassen das geltende Recht, einschließlich des § 127 Abs. 2 SGB V, anzuwenden. Die Rechtsauf- sicht über die Krankenkassen führen die zuständigen Aufsichtsbehörden. Sehen sich Leistungserbringer durch das Verhalten von Krankenkassen in ihren Rechten ver- letzt, können sie Klage vor den Sozialgerichten erheben. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Reinhard Grindel (CDU/CSU) (Drucksache 15/3999, Fragen 17 und 18): Wie beurteilt die Bundesregierung die Empfehlung des Zuwanderungsrates, 25 000 ausländische Arbeitnehmer zum Ausgleich eines angeblichen Engpasses für den deutschen Ar- beitsmarkt unter Aufgabe des Anwerbestopps anzuwerben? Hält es die Bundesregierung wie der Zuwanderungsrat für richtig, die Sozialleistungen für Asylbewerber zu erhöhen und illegale Zuwanderung als Realität der Einwanderungsgesell- schaft anzuerkennen und für diesen Personenkreis befristete Aufenthaltsrechte und Arbeitserlaubnisse vorzusehen? Zu Frage 17: Die Empfehlung des Zuwanderungsrates, 25 000 aus- ländische Arbeitnehmer zum Ausgleich von möglichen sektoralen Engpässen auf dem deutschen Arbeitsmarkt anzuwerben, wird gegenwärtig von den fachlich zustän- digen Bundesressorts geprüft. Zu Frage 18: Die Bundesregierung wird das Jahresgutachten des Sachverständigenrates für Zuwanderung und Integration und die darin enthaltenen Anregungen und Empfehlun- gen aufmerksam prüfen und gegebenenfalls bei ihren weiteren zuwanderungs- und integrationspolitischen Überlegungen berücksichtigen. Aus Sicht der Bundesre- gierung hat derzeit jedoch die Umsetzung der Regelun- gen des Zuwanderungsgesetzes in die Praxis Vorrang. Eine Empfehlung des Zuwanderungsrates, die Sozial- l d A d F C E d z H 4 V e u v j d f n A d F C B t i B t g A d A s (C (D eistungen für Asylbewerber zu erhöhen, kann die Bun- esregierung dem Jahresgutachten nicht entnehmen. nlage 8 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die rage des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/ SU) (Drucksache 15/3999, Frage 19): Wann ist mit der Vorlage eines ersten Gesetzentwurfs zur Umsetzung der Eckpunkte von dbb, ver.di und dem Bundes- ministerium des Innern für „Neue Wege im öffentlichen Dienst“ zu rechnen, und welche Elemente sollen darin gere- gelt werden? Die gesetzlichen Maßnahmen zur Umsetzung des ckpunktepapiers „Neue Wege im öffentlichen Dienst“, as Bundesinnenminister Otto Schily, der Bundesvorsit- ende des dbb beamtenbundes und tarifunion Peter eesen sowie der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske am . Oktober 2004 vorgelegt haben, bedürfen gründlicher orbereitung. Ein Gesetzentwurf mit dem Schwerpunkt ines neuen leistungsbezogenen Bezahlungssystems soll nter Berücksichtigung der gleichgerichteten Reform- erhandlungen im Tarifbereich voraussichtlich im Früh- ahr 2005 vorgelegt werden. Mit einem Gesetzentwurf, er schwerpunktmäßig die Übertragung der Rentenre- orm auf die Beamtenversorgung zum Inhalt hat, ist och in diesem Jahr zu rechnen. nlage 9 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die rage des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/ SU) (Drucksache 15/3999, Frage 20): Wie viele der vom Präsidenten des Bundesnachrichten- dienstes, August Hanning, („Gefährliche Schnittmenge“, „Süddeutsche Zeitung“, 9./10. Oktober 2004) genannten in den Irak geschleusten Kämpfer sind nach Kenntnis der Regie- rung von Deutschland aus in den Irak gereist, und welche auf- enthaltsrechtliche Stellung hatten diese Personen in Deutsch- land (bitte angeben, ob es sich um Schutzbedürftige nach Artikel 16 a Grundgesetz, §§ 51 oder 53 Ausländergesetz han- delt)? Ausreisen von Personen in den Irak werden in der undesrepublik nicht statistisch erfasst. Über Einzelhei- en der vom Präsidenten des BND auf dem Symposium n allgemeiner Form erörterten Sachverhalte kann die undesregierung nur den für die Kontrolle der Nachrich- endienste bestellten Gremien des Deutschen Bundesta- es berichten. nlage 10 Antwort es Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen des bgeordneten Ernst Burgbacher (FDP) (Druck- ache 15/3999, Fragen 25 und 26): Teilt die Bundesregierung die Auffassung der Bundes- agentur für Arbeit (BA), dass den optierenden Kommunen aus Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 134. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 12277 (A) (C) (B) ) datenschutzrechtlichen Gründen der Zugang zu den in der EDV der BA gespeicherten Daten der von ihnen zu betreuen- den Personen verwehrt werden muss? Hat die Bundesregierung Kenntnis über die Einschätzung dieser Problematik durch den Bundesbeauftragten für den Da- tenschutz, Peter Schaar, und liegt ihr eine entsprechende Stel- lungnahme desselben vor? Zu Frage 25: Die Bundesagentur für Arbeit hat am 14. Oktober 2004 in der Auftaktveranstaltung des Bundesministeri- ums für Wirtschaft und Arbeit zur Information der zuge- lassenen kommunalen Träger zugesichert, dass sie ihnen die in ihrer EDV gespeicherten Daten zum Beispiel über die Qualifikation und den beruflichen Werdegang von Personen zugänglich machen wird, die künftig von den zugelassenen Trägern betreut werden, soweit die Kennt- nis der Daten für die Durchführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende erforderlich ist. Die Bundesagentur für Arbeit erhebt derzeit aufgrund der Übergangsvor- schriften des Vierten Gesetzes für moderne Dienstleis- tungen am Arbeitsmarkt die für die Leistungserbringung erforderlichen Daten aus den Anträgen. Sie prüft, ob und unter welchen Voraussetzungen diese zu erfassenden Daten mit der Software der zugelassenen kommunalen Träger erfasst werden können, sodass die Weiterver- wendbarkeit im kommunalen System unmittelbar sicher- gestellt ist. Zu Frage 26: nachrichtlich an die BA) gegen eine umfassende Zu- griffsmöglichkeit der optierenden Kommunen auf die zentrale Personendatenverwaltung der Bundesagentur für Arbeit ausgesprochen. Er sah darin einen Verstoß ge- gen Datenschutzrecht, insbesondere den Grundsatz der Erforderlichkeit und die gesetzlichen Vorschriften der §§ 50 ff. SGB II. Der Bundesbeauftragte für den Daten- schutz hat sich außerdem kürzlich dahin gehend geäu- ßert, dass er der BA nicht aufgegeben habe, den optie- renden Kommunen den Zugriff auf Daten der künftigen Alg-II-Empfänger zu verweigern. Ein Übergangsmodell, wonach die überörtlichen Suchanfragen in A2LL proto- kolliert werden, ließe sich seiner Ansicht nach ebenfalls für die optierenden Kommunen diskutieren. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage der Abgeordneten Hannelore Roedel (CDU/CSU) (Druck- sache 15/3999, Frage 27): Gibt es zwischenzeitlich Erkenntnisse über die Zahl der Jobs im Niedriglohnbereich zwischen 401 bis 800 Euro? Die Bundesagentur für Arbeit bereitet zurzeit die Da- ten zu den Jobs im Niedriglohnbereich zwischen 401 und 800 Euro, den so genannten „Midijobs“ auf. Die Er- gebnisse werden voraussichtlich Ende November/ Anfang Dezember veröffentlicht. Erste Auswertungen Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz hat sich (mit Schreiben vom 2. August 2004 an das BMWA, z l o (D eigen, dass Ende 2003 die Zahl der Jobs im Niedrig- ohnbereich zwischen 401 und 800 Euro in der Größen- rdnung von 2 Millionen Beschäftigen lag. 134. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11
Gesamtes Protokol
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513400000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-

binettssitzung mitgeteilt: Fortsetzung des Einsatzes be-
waffneter deutscher Streitkräfte bei der Operation
Enduring Freedom.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Peter
Struck.


Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513400100

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Kolleginnen und Kollegen! Das Kabinett hat
heute beschlossen, dass sich die Bundeswehr vorbehalt-
lich der Zustimmung dieses Hauses weiterhin mit bis zu
3 100 Soldaten und ihrer entsprechenden Ausrüstung an
der UN-Operation Enduring Freedom beteiligen soll.

Derzeit sind rund 290 Soldaten der Marine im Ein-
satz; weitere Kräfte werden in Bereitschaft gehalten. Es
geht darum, bei militärischen Maßnahmen im Kampf ge-
gen den internationalen Terrorismus auch künftig ein ho-

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hes Maß an Flexibilität zu erhalten; denn nur auf diese
Weise kann den wechselnden Einsatzerfordernissen
schnell und angemessen begegnet werden.

Die Terroristen agieren unberechenbar. Deshalb ist es
außerordentlich wichtig, dass wir im Rahmen der Ver-
einbarungen der internationalen Koalition für glaubwür-
dige und effiziente Einsätze zur Verfügung stehen. Aus
diesem Grunde haben wir es für richtig gehalten, Herr
Präsident, die bislang nicht ausgeschöpfte Obergrenze
von 3 100 Soldaten für die deutsche Beteiligung an der
Operation Enduring Freedom nicht zu verändern.

Die Bundeswehr wird sich weiterhin mit einer Fre-
gatte und einem Seefernaufklärer am Horn
beteiligen. Diese Region ist in der Vergangen
mehrfach Schauplatz von Attentaten ter
Gruppierungen gewesen. Auf der Marinelogis

(C (D ung 27. Oktober 2004 0 Uhr schibuti sind circa 25 Soldaten stationiert; insgesamt mfasst das Marinekontingent etwa 290 Soldaten. Durch die Zusammenfassung der Taskforce 150 und er Taskforce 151 hat sich das Einsatzgebiet seit ärz 2004 auch auf die Arabische See und den Golf von man ausgedehnt. Allein in den vergangenen zwölf Moaten wurden etwa 10 500 Schiffe und Boote abgefragt nd fast 400 Schiffe genauer untersucht. Bei Verlängeung des OEF-Mandats wird Deutschland voraussichtich ab Dezember 2004 erneut den Kommandeur der inernationalen Marinestreitkraft am Horn von Afrika tellen. Durch die Bundeswehr bzw. die Marine werden ir auch weiterhin im Rahmen des NATO-Bündnisses nseren Beitrag zum Kampf gegen den internationalen errorismus im Mittelmeer leisten. Zum Abschluss will ich sagen, dass wir vom Deut chen Bundestag zwar ein Mandat für 3 100 Soldaten rbitten, dass wir dieses Mandat aller Voraussicht nach ber nicht in diesem Umfang ausschöpfen werden. llerdings behalten wir uns, falls es die Situation erforert, vor, zusätzliche Soldaten entsprechend diesem andat in den Kampf gegen den internationalen Terro ismus zu entsenden. ext Vielen Dank, Herr Struck. Jetzt können Fragen gestellt werden, und zwar zu nächst zu dem Themenbereich, über den der Bundesverteidigungsminister gerade berichtet hat. – Herr Kollege Christian Schmidt, bitte. Herr Bundesminister, Sie haben über die Verlänge rung des Mandats berichtet und angedeutet, dass Terroristen unberechenbar sind. Welche Änderungen erwarten Sie bei der Umsetzung von Enduring Freedom in konzeptioneller Hinsicht und bezüglich der Orte, an denen heiten operieren, über das von Ihnen genwärtige Engagement am Horn von insbesondere im Hinblick auf Afghanismliegenden Länder, und wie steht die von Afrika heit schon roristischer tikbasis in Bundeswehrein aufgeführte ge Afrika hinaus, tan und die u Christian Schmidt Bundesregierung dem in der NATO von verschiedener Seite verfolgten Ansinnen gegenüber, die Operationen ISAF und Enduring Freedom, an denen die Bundeswehr beteiligt ist, organisatorisch und führungsmäßig miteinander zu verknüpfen? Um mit dem letzten Thema zu beginnen: Es gibt in der Tat Bestrebungen, insbesondere seitens unserer amerikanischen Freunde und auch unserer britischen Freunde, ISAF, also die Unterstützungsund Hilfsmission in Afghanistan, und die Maßnahmen, die in Afghanistan unter der Überschrift „Enduring Freedom“ im Kampf gegen den internationalen Terrorismus durchgeführt werden, zu einem Mandat zusammenzulegen. Die Begründung für diese Bestrebungen ist, dass man Synergieeffekte bekommt, wenn man einen einzigen Oberbefehlshaber für beide Operationen hat, sowie eine bessere Abstimmung zwischen beiden Operationen erreicht. Die Bundesregierung vertritt ebenso wie andere europäische Staaten, die sich an beiden Operationen beteiligen, die Auffassung, dass eine gewisse Gefahr besteht, dass diejenigen, die jetzt im Rahmen von ISAF als Unterstützer auftreten – zum Beispiel unsere über 2 000 Soldaten in Kabul, Kunduz und Faizabad – eher in eine Situation kommen, in der sie als Bekämpfer von alQaidaoder auch Talibangruppen auftreten, wodurch die Unterstützung der Bevölkerung nicht mehr so sein könnte wie bisher bei ISAF. Zum anderen würde eine solche Zusammenlegung bedeuten, dass das Einsatzgebiet der Bundeswehr dann ganz Afghanistan umfassen würde – ohne die Einschränkungen, die der Bundestag beschlossen hat. Wir haben den NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer gebeten, das Military Committee prüfen zu lassen, welche Synergieeffekte die Zusammenlegung ergeben würde, und wollen dann in den entsprechenden Gremien darüber beraten. Ich will anfügen, weil Sie das auch angesprochen haben, Herr Kollege Schmidt, dass inzwischen 54 Nationen an der Operation Enduring Freedom beteiligt sind – nicht nur NATO-Staaten, sondern auch NichtNATO-Staaten –: 36 Nationen als Truppensteller und 18 Nationen als Unterstützer der Operation, jeweils innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs. Unser Engagement im Rahmen der Operation Enduring Freedom konzentriert sich im Augenblick eher auf die Aufgaben, die unsere Marinesoldatinnen und -soldaten wahrnehmen. Jederzeit kann aber die Situation eintreten, dass wir wieder Heereseinheiten oder andere Kräfte einsetzen müssen. Zusatzfrage, Kollege Schmidt? Herr Minister, nach Ihren Darlegungen gibt es eine gedachte regionale Trennung zwischen einem eher kritischen und einem eher friedlichen Teil Afghanistans. Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Bestrebungen der NATO bzw. der internationalen Gemeinschaft insge s A e s c s e d N d e u g d r z P w R S i s g d a n d m e w P o H B e d c d K g S m r W w d (C (D amt, ISAF auf den westlichen und südwestlichen Teil fghanistans auszudehnen? Ist nicht spätestens dann ine Notwendigkeit der Zusammenlegung gegeben, chlicht und einfach, weil sich die Taliban nicht an solhe gedachten Grenzen zwischen ISAF und OEF halten, ondern dort zuschlagen, wo sie es für richtig halten? Ich stimme Ihnen zu, Herr Kollege Schmidt. Ich halte s für sehr kritikwürdig, dass die Beschlüsse, die auf em NATO-Gipfel in Istanbul und auch bei weiteren ATO-Treffen gefasst worden sind, nämlich die PRTs, ie Wiederaufbauteams, nicht nur im Norden, sondern in iner zweiten und einer dritten Stufe auch im Westen nd im Süden Afghanistans einzurichten und auf das anze Land auszudehnen, noch nicht verwirklicht woren sind. Die Bundesrepublik Deutschland hat ihre Vereinba ungen, wie Sie wissen und sich auch persönlich übereugen konnten, erfüllt. Wir haben inzwischen zwei RTs im Norden Afghanistans eingerichtet. Daher haben ir kürzlich auf unserem Verteidigungsministertreffen in umänien entschieden darum gegeben, dass auch andere taaten ihre Verpflichtungen erfüllen und im Westen und m Süden Afghanistans weitere Wiederaufbauteams intallieren. Die nächste Frage hat der Kollege Günther Nolting. Herr Minister, Sie haben die Wiederaufbauteams an esprochen und aufgezeigt, dass weitere PRTs notwenig sind. Können Sie uns hier Zeitachsen nennen? Nach llem, was wir bisher gehört haben, bittet der NATO-Geeralsekretär ja geradezu um Unterstützung, die aber leier nicht kommt. Herr Kollege Nolting, wir können einen Erfolg verelden: Anfang Oktober wurde von den Niederlanden in PRT im Ort Pul-i-Khumri errichtet, für den wir voriegend Verantwortung trugen. Von unseren beiden RTs habe ich schon gesprochen. Es geht um die Frage, b das im Augenblick amerikanisch koordinierte PRT in erat unter das ISAF-Kommando gestellt werden soll. ei unserem letzten Treffen haben wir immer wieder ntschieden darauf hingewiesen, dass diese Forderung es NATO-Generalsekretärs verwirklicht werden soll. Einige Länder – zum Beispiel Dänemark und Tsche hien – wollen sich an unseren PRTs beteiligen und anere überlegen sich, ein eigenes PRT zu errichten. Herr ollege Nolting, ich kann Ihnen aber überhaupt nicht saen, wann diese neuen PRTs gerade im Westen und im üden vorhanden sein werden. Ein wichtiges Datum ist natürlich auch die Parlaentswahl in Afghanistan im Frühjahr des nächsten Jahes, weil wir davon ausgehen, dass diese Wahl und die ahlvorbereitungen dazu genauso wie die Präsidentenahl mithilfe von PRTs in günstiger Weise gestaltet weren sollen. Die nächste Frage hat der Kollege Gernot Erler. Herr Bundesminister, für meine Fraktion kann ich sa gen, dass wir die Sorgen über die Bestrebungen, Enduring Freedom und ISAF zusammenzulegen, teilen. Deswegen möchte ich noch einmal nachfragen: Können Sie uns etwas darüber sagen, wie die anderen Staaten, die Truppensteller für ISAF sind, über die Idee der amerikanischen Seite denken, Enduring Freedom und ISAF zusammenzulegen? Haben Sie auch Erkenntnisse darüber, wie sich die Übergangsregierung in Kabul dazu stellt? Sie hat durch die erfolgreich verlaufenden Wahlen ja eine neue und stärkere Legitimation erhalten, sodass es sinnvoll ist, auch deren Meinung zu diesem Thema zu berücksichtigen. Herr Kollege Erler, man kann davon ausgehen, dass die überwiegende Mehrheit der Staaten, die in Kabul an dem Mandat ISAF beteiligt sind, so wie die Bundesregierung auch die Trennung beider Mandate für richtig hält. Wir müssen natürlich abwarten, welche Vorschläge das Military Committee der NATO und Hoop Scheffer uns vorlegen werden. Im Februar des nächsten Jahres wird in Nizza eine informelle Sitzung der Verteidigungsminister stattfinden. Bis dahin sollen die Fragen geklärt werden. Es gibt noch keine offizielle Äußerung von Präsident Karzai oder dem Verteidigungsminister Fahim dazu, weil sie zunächst abwarten wollen, wie sich der Meinungsbildungsprozess in der NATO gestaltet. Eine Zusatzfrage, bitte schön, Herr Erler. Herr Bundesminister, ich habe noch eine zusätzliche Frage. In der Wahrnehmung des Parlamentsvorbehalts haben wir hier im Deutschen Bundestag immer auf eine strikte Trennung der beiden Mandate geachtet und sie auch getrennt beraten. Kann ich davon ausgehen, dass Konsens zwischen der Bundesregierung und den Fraktionen im Bundestag darüber besteht, dass, wenn es zu einer Zusammenlegung kommt, natürlich auch eine neue Entscheidung des Bundestages notwendig ist? Herr Kollege Erler, das halte ich für eine Selbstver ständlichkeit. Die nächste Frage hat die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch. a r d d s G f w n g w F ( b K g l B s u d k l w S v t O u c n z b P n d S H Z (C (D Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Minister, gestern, m Dienstag, wurde bei den Vereinten Nationen ein Beicht vorgelegt, in dem schwere Menschenrechtsverstöße er Koalitionsstreitkräfte in Afghanistan konstatiert weren. Unter anderem sind 734 afghanische und pakistaniche Gefangene 30 Monate lang ohne ein ordentliches erichtsverfahren festgehalten worden. Ich möchte Sie ragen, ob Sie über diesen Bericht informiert sind und elche Schlussfolgerungen Sie daraus ziehen werden. Darüber bin ich so wie Sie, Frau Kollegin Lötzsch, ur aus der Zeitung informiert. Ich kann Ihnen aber saen, dass Bundeswehrangehörige nicht daran beteiligt aren. Die nächste Frage stellt der Kollege Karl-Theodor reiherr von und zu Guttenberg. Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg CDU/CSU)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513400200
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1513400300




(A) )


(B) )

Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513400400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513400500
Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1513400600
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513400700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513400800
Günther Friedrich Nolting (FDP):
Rede ID: ID1513400900
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513401000




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513401100
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1513401200
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513401300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513401400
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1513401500
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513401600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513401700
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513401800
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513401900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513402000
Herr Bundesminister, nachdem den Bestrebungen ins-

esondere der Vereinigten Staaten wohl offensichtliche
ommunikationsprobleme zwischen ISAF und OEF zu-
runde liegen bzw. Missstände bei der Abstimmung vor-
iegen könnten, interessieren mich die Vorstellungen der
undesregierung dazu und zu dem Zeitraum, bis wann
ich beide Seiten tatsächlich vor Ort abgestimmt haben
nd die Missstände behoben sein werden.

Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513402100

Ich denke, Herr von und zu Guttenberg, dass auch aus

er Sicht der amerikanischen Freunde nicht Kommuni-
ationsschwierigkeiten oder vielleicht sogar eine feh-
ende Absprache zwischen OEF und ISAF das Problem
aren. Es geht eher um den etwas abstrakten Begriff
ynergie, worunter sich die Amerikaner in diesem Falle
orstellen, dass es einen Kommandeur für beide Opera-
ionen gibt, es also nicht einen ISAF-Stab und einen
EF-Stab gibt.
Wir lassen uns vom Military Committee Vorschläge

nterbreiten, wie man mögliche Synergieeffekte errei-
hen kann und wie viele Stellen eingespart werden kön-
en. Wenn beide Stäbe zusammengelegt werden, ist es
um Beispiel denkbar, dass es einen Doppelhut gibt. Das
edeutet – Sie kennen das, das ist üblich –, dass eine
erson für zwei Operationen zuständig ist. Ich kann Ih-
en aber überhaupt noch nicht sagen, welche Vorschläge
as Military Committee machen wird.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513402200

Die nächste Frage hat der Kollege Wolfgang

chäuble.

Dr. Wolfgang Schäuble (CDU):
Rede ID: ID1513402300

Herr Bundesminister, ich möchte Sie bitten, dem
ause noch einmal darzulegen, wie die Absprachen im
usammenhang mit dem ISAF-Mandat aussehen, was






(A) )



(B) )


Dr. Wolfgang Schäuble

die Hilfeleistung durch die Enduring-Freedom-Streit-
kräfte im Notfall oder im Falle eines plötzlichen Entsat-
zes anbetrifft. Ich möchte daran die Frage knüpfen, ob
daraus nicht eine Stärkung des Arguments folgt, man
solle beide Mandate zusammenlegen, weil damit der
Schutz der im Rahmen des ISAF-Mandats eingesetzten
Soldaten verstärkt würde. Ich möchte schließlich fragen,
wie ich Ihr Argument verstehen soll, dass von nun an die
Bundeswehr in Afghanistan regional unbegrenzt einge-
setzt werden könne. Dies ist im Rahmen von Enduring
Freedom ohnedies möglich, da sich die regionale Be-
grenzung ungefähr auf die Hälfte des Globus bezieht.


Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513402400

Herr Kollege Schäuble, wenn Sie die Begrenzung im

Rahmen von Enduring Freedom meinen, dann gebe ich
Ihnen Recht. Die Einsatzmöglichkeiten erstrecken sich
über fast die Hälfte des Globus. Aber wir sind uns einig,
dass auch aufgrund der Entstehungsgeschichte und der
Debatte über das internationale Mandat in Afghanistan
die Konzentration auf Kabul und Umgebung sowie auf
Kunduz und Faizabad im Rahmen des ISAF-Mandates
Sinn macht.

Ich will noch etwas zu dem von Ihnen angesproche-
nen Fall einer Evakuierung sagen. Wir haben mit unse-
ren amerikanischen Freunden natürlich Vereinbarungen
über die Fragen getroffen: Was macht wer im Notfall?
Wer evakuiert, wenn es um Kunduz und Faizabad geht?
Wer evakuiert, wenn es um Kabul geht? Diese Verein-
barungen haben auch Länder wie die Türkei oder Groß-
britannien getroffen, die vor uns Kontingente bei ISAF
gestellt haben. Das heißt, die dafür zur Verfügung ste-
henden Kräfte, insbesondere Großraumtransportflug-
zeuge für die OEF-Soldaten oder den Transport amerika-
nischer Truppen stehen auch für einen solchen Fall
bereit. Die Amerikaner haben schon den Hinweis gege-
ben, dass es Sinn machen könnte, beide Operationen zu-
sammenzulegen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513402500

Zusatzfrage, Herr Schäuble.


Dr. Wolfgang Schäuble (CDU):
Rede ID: ID1513402600

Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass die

Trennung beider Mandate im Ergebnis dazu führen
könnte, das Missverständnis zu verstärken, der Einsatz
unserer Soldaten in Kunduz und Faizabad sei weniger
gefährlich als der Einsatz im Rahmen von Enduring
Freedom?


Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513402700

Ich halte es in der Tat für ein Missverständnis, diesen

Einsatz als weniger gefährlich anzusehen. Ganz im Ge-
genteil: Es gab vor kurzem einen Anschlag in Kunduz.
Den Soldaten, der dabei schwer verletzt wurde, habe ich
vor kurzem im Krankenhaus besucht. Der Einsatz in
Kunduz und Faizabad ist alles andere als ungefährlich;
da gebe ich Ihnen völlig Recht, Herr Kollege Schäuble.

ISAF-Mandate in Afghanistan sind weder ruhig noch
stabil; das wissen wir. Das würde auch gelten, wenn wir

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(C (D ie Soldaten im Rahmen von OEF nach Afghanistan chickten. Zurzeit sehe ich das nicht. Aber es ist durchus eine Situation denkbar, in der wir das tun könnten. ir haben mit den Obleuten im Verteidigungsausschuss nd den führenden Vertretern der Fraktionen die Vereinarung getroffen, dass in einem solchen Fall, beispielseise vor dem Einsatz von Spezialkräften im Rahmen on OEF in Afghanistan, die Fraktionen informiert weren. Die nächste Frage stellt die Kollegin Petra Pau. Herr Bundesminister, Sie bitten den Bundestag um ustimmung zur Verlängerung des Mandates um ein ahr. Werden Sie dem Deutschen Bundestag auch eine inschätzung, wie lange dieser Einsatz insgesamt noch auern soll, oder ein Ausstiegsszenario vorlegen? Frau Kollegin Pau, niemand kann sagen, wann der ampf gegen den internationalen Terrorismus beendet ein wird. Im Gegenteil, wir erfahren manchmal in chrecklicher Weise, dass der Terrorismus nach wie vor icht nur in Afrika oder Asien, sondern auch hier in uropa zuschlagen kann. Daher gehe ich davon aus, dass s richtig ist, das Mandat nur um ein Jahr zu verlängern, m immer wieder die Möglichkeit zu haben, zu entscheien, ob wir den Einsatz fortsetzen oder nicht. Niemand ann aber die Beendigung dieses Mandates vorhersehen. Zusatzfrage? – Bitte. Wenn das nicht vorhersehbar ist, dann stelle ich die rage anders. Hat sich das Kabinett mit einer Gesamtilanz nicht nur des Einsatzes der Bundeswehrsoldaten, ondern aller eingesetzten Koalitionstruppen befasst und as ist das Ergebnis des bisherigen Kampfes gegen den errorismus im Rahmen dieser Aktion? Das Ergebnis ist, dass wir der Auffassung sind, dass ieses Mandat fortgesetzt werden soll. Die nächste Frage stellt der Kollege Rainer Arnold. Herr Minister, die beiden Mandate sind wohl auch ar eitsteilig angelegt, sodass Enduring Freedom in vielen ereichen ein Sicherheitsbackup für ISAF bietet. Gab es n der praktischen Vorbereitung des Backups Schwierigeiten oder lief dies problemlos? Es gab überhaupt keine Schwierigkeiten. Das lief pro lemlos, Herr Kollege Arnold. Eine Zusatzfrage, bitte. Wenn man eine weiter gehende Synergie erzielen will, würde das nicht zwingend bedeuten, dass dieselben Soldaten ein breiteres Einsatzspektrum haben und mehr tun müssen, damit dieser Synergieeffekt erreicht wird? Könnte das auch bedeuten, dass unsere bisherigen PRTs deutlich robuster ausgestattet und ausgebildet werden müssen, als für ihren friedensbewahrenden Auftrag notwendig ist? Theoretisch könnte es das bedeuten, was Sie gerade schildern. Auf der anderen Seite will ich deutlich machen, dass ich es angesichts der Gefahrenlage, in der unsere Soldatinnen und Soldaten in den PRTs in Kunduz und Faizabad sind, für denkbar halte, dass ich zusammen mit dem Generalinspekteur entscheiden muss, plötzlich und ganz schnell bestimmte Spezialtruppen in diese Orte zu entsenden, um die Soldatinnen und Soldaten bzw. die zivilen Wiederaufbauhelfer zu schützen. Das ist unabhängig von der Überlegung, die Sie gerade angestellt haben. Die nächste Frage stellt der Kollege Hans Raidel. Herr Minister, noch einmal zu einer eventuellen Zu sammenlegung von Enduring Freedom und ISAF: Könnten Sie sich vorstellen, wenn die anderen Partner bei ISAF dem amerikanischen Argument des Zusammenlegens und der stärkeren Zusammenarbeit folgen würden, dass sich die Bundesregierung einer solchen Bitte anschließt oder würden Sie sagen, dass das dann nicht mehr das Mandat ist, das wir ursprünglich erteilt haben? Es gibt Andeutungen aus Amerika und teilweise auch aus Brüssel, dass Enduring Freedom neu konzipiert und mit der Irakfrage unter dem Stichwort Terrorismusbekämpfung verknüpft werden müsste. Welche Haltung nimmt die Bundesregierung dazu ein? Über Letzteres, Herr Kollege Raidel, ist mir nichts bekannt. Über Ersteres will ich jetzt nicht spekulieren. Fragen der Art „Können Sie ausschließen, dass …“ führen eher zu missverständlichen Antworten, wie ich in der Vergangenheit einmal erlebt habe. Die letzte Frage zu diesem Themenkomplex hat die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch. Vielen Dank, Herr Präsident. – Als der Bundestag zum ersten Mal auf Antrag der Bundesregierung über dieses Mandat beschlossen hat, stand im Antrag der B P I w b r r v u d v O z l i l h n s r w n h s d i z g g a b d d s s (C (D undesregierung vom 7. November 2001 zum Thema ersonaleinsatz – ich darf kurz zitieren –: Im Rahmen der Operation Enduring Freedom kann der Einsatz von deutschem Personal in Kontingenten anderer Nationen sowie der Einsatz von Personal anderer Nationen im Rahmen des deutschen Kontingents auf der Grundlage bilateraler Vereinbarungen … genehmigt werden. ch würde gerne wissen, ob davon Gebrauch gemacht urde und in welchen Kontingenten deutsches Personal zw. in welchen deutschen Kontingenten Personal andeer Nationen eingesetzt wurde. Wie ich vorhin bereits vorgetragen habe, konzentrie en wir uns zurzeit auf den Einsatz der Marine am Horn on Afrika. Wir fahren dort mit einer Fregatte Patrouille nd haben ein Seeaufklärungsflugzeug im Einsatz, das ie Schiffsbewegungen am Horn von Afrika und im Golf on Oman kontrolliert. Des Weiteren haben wir uns vorher im Rahmen der peration Enduring Freedom mit dem Kommando Speialkräfte in Afghanistan an bestimmten Aktionen beteiigt, die der Geheimhaltung unterliegen und die ich nicht m Plenum des Parlaments darlegen kann. Aber die Obeute sind selbstverständlich darüber informiert worden. Vielen Dank. Gibt es noch Fragen zu anderen Themenbereichen der eutigen Kabinettsitzung? – Herr Kollege Dirk Niebel. Vielen Dank, Herr Präsident. – In der heutigen Kabi ettsitzung soll auch das Hochschulrahmengesetz beprochen worden sein. Mich interessiert, ob die Bundesegierung beschlossen hat, dass auch in Zukunft die eitere Verwendung von wissenschaftlichen Kräften ach der Promotion in befristeten Beschäftigungsverältnissen nur für höchstens zwölf Jahre möglich sein oll, und – wenn dies der Fall sein sollte – ob der Bunesregierung klar ist, dass dann wissenschaftliche Kräfte n Forschungseinrichtungen und Universitäten nach wölf Jahren befristeter Tätigkeit, wie sie heutzutage ang und gäbe ist, faktisch einem Berufsverbot unterlieen. Darf ich fragen, wer von der Bundesregierung zur Be ntwortung zur Verfügung steht? – Herr Staatssekretär, itte. U Ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass as Kabinett heute die im Hinblick auf die Juniorprofesuren dringend notwendige Novellierung des Hochchulrahmengesetzes verabschiedet hat. Wir haben Parl. Staatssekretär Ulrich Kasparick damit seitens der Politik wieder Rechtssicherheit für die betroffenen jungen Leute schaffen können. Was die von Ihnen angesprochene Befristung angeht, ist eine Übergangsregelung vorgesehen. Durch diesen Zeitgewinn von etwa zwei Jahren können wir die Regelungen so ausgestalten, dass sie sowohl den Anforderungen des Verfassungsgerichts als auch den Notwendigkeiten in der Wissenschaft entsprechen. Gibt es Ergänzungsfragen? – Bitte schön, Herr Niebel. Die Übergangsregelung soll meinen Informationen zufolge bis 2008 gelten. Ist der Bundesregierung bewusst, dass die Forscher, die sich nicht habilitieren möchten, 2008 noch vor exakt demselben Problem stehen wie jetzt? U Das Entscheidende ist, dass wir jetzt in die Detailgespräche eintreten können und Rechtssicherheit für die jungen Leute, die zurzeit im Wissenschaftsbetrieb arbeiten, hergestellt haben. Das war uns wichtig und das ist mit dem heutigen Beschluss des Kabinetts sichergestellt. Es ist eigentlich nicht zulässig, drei Fragen zu stellen. Aber da uns noch ausreichend Zeit zur Verfügung steht, lasse ich es zu. – Bitte schön. Vielen Dank, Herr Präsident. – Ich habe eine Frage zu einem anderen Themenbereich der Kabinettsitzung. Treffen Presseberichte zu, nach denen Staatsminister Schwanitz gegen den ehemaligen Generalsekretär der SPD, Herrn Scholz, ausgetauscht werden soll? Entschuldigen Sie, Herr Niebel. Ich möchte Ihre Frage zurückstellen, weil die Kollegin Pau noch eine Frage zu dem anderen Themenkomplex stellen wollte. Dann kann sich der Herr Staatssekretär schon die Ant wort überlegen. Ich melde mich später gerne noch einmal. Frau Pau, bitte. Danke, Herr Präsident. – Ist der Bundesregierung be wusst, dass durch die eben angesprochene Übergangsregelung den etwas älteren wissenschaftlichen Kräften, die von der Befristungsregelung betroffen sind – ich h k i f d ü v U l c a r s h o g d a d d I s e w g S m s s B (C (D abe in meiner Wahlkreissprechstunde konkrete Fälle ennen gelernt –, nicht geholfen ist, weil die Frist schon m nächsten Jahr greift, sodass de facto ein Berufsverbot ür sie gilt? Herr Kasparick. U Mir ist nicht bekannt, dass das Kabinett heute früh ber eine Vorlage abgestimmt hat, die das Wort „Berufserbot“ enthält. (Petra Pau [fraktionslos]: Das ist die praktische Wirkung!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513402800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513402900
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513403000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513403100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513403200
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513403300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513403400
Rainer Arnold (SPD):
Rede ID: ID1513403500
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513403600




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513403700
Rainer Arnold (SPD):
Rede ID: ID1513403800
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513403900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513404000
Hans Raidel (CSU):
Rede ID: ID1513404100
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513404200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513404300
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513404400
Dr. Peter Struck (SPD):
Rede ID: ID1513404500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513404600
Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1513404700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513404800
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513404900




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513405000
Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1513405100
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513405200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513405300
Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1513405400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513405500
Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1513405600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513405700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513405800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513405900
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513406000

ns lag daran, Rechtssicherheit für junge Wissenschaft-
er herzustellen. Dies ist mit dem heutigen Beschluss si-
hergestellt worden.


(Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Was ist denn das für ein Beschluss?)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513406100

Vielen Dank. – Kollege Christian Schmidt, bitte.


Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1513406200

Vielen Dank, Herr Präsident. – Allein mein Interesse

ls Parlamentarier drängt mich danach, von der Bundes-
egierung zu erfahren, welche Rechtsqualität ein Be-
chluss des Kabinetts, der Rechtssicherheit schaffen soll,
at. Verstehe ich es richtig, dass es dabei um eine Ver-
rdnung geht, oder soll diese Thematik in einem Gesetz
eregelt werden? Ist dem Herrn Staatssekretär bekannt,
ass das Kabinett zwar Beschlüsse fassen kann, dass
ber immer noch das Parlament die Gesetze verabschie-
et?

U
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513406300

Verehrter Herr Kollege, ich habe vorausgesetzt, dass

hnen das parlamentarische Verfahren bekannt ist. Die-
es Verfahren sieht vor, dass das Kabinett einen Gesetz-
ntwurf beschließt, der dann dem Parlament zugeleitet
ird. Von dieser Voraussetzung bin ich einfach ausge-
angen.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Wie soll dann Rechtssicherheit entstehen?)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513406400

Jetzt folgen ergänzende Fragen von Herrn Christian

chmidt und Herrn Thiele.


Christian Schmidt (CSU):
Rede ID: ID1513406500

Herr Staatssekretär, ich möchte Sie bitten, noch ein-
al zu erklären, worin denn die Rechtssicherheit be-
teht, wenn Sie im Kabinett einen Gesetzentwurf verab-
chiedet haben, den Sie dem Deutschen Bundestag zur
eratung zuleiten wollen.






(A) )



(B) )


Ul
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513406600

Der Gesetzentwurf, der heute im Kabinett verabschie-

det worden ist, hat die Wiederherstellung der Rechts-
sicherheit für Juniorprofessuren zum Ziel.


(Christian Schmidt [Fürth] [CDU/CSU]: Dann müssen Sie sich gescheit ausdrücken!)


Ich hoffe, dass Sie das jetzt verstanden haben.

(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Sie haben es nicht verstanden! Nun werden Sie mal nicht unverschämt! Werfen Sie einmal einen Blick ins Grundgesetz!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513406700

Herr Kollege Thiele.

Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1513406800

Herr Staatssekretär Kasparick, die Fragestunde soll

dem Parlament die Möglichkeit geben, Fragen an die
Regierung zu stellen. Der Erkenntnisprozess kann mit-
unter beidseitig sein.

Meine Frage ist, wie Sie Rechtssicherheit herstellen,
indem Sie im Kabinett einen Gesetzentwurf beschließen,
der aber erst noch parlamentarisch beraten werden muss.
In diesem Zusammenhang interessiert mich ebenfalls,
von welchem Zeitpunkt an Sie erwarten, dass Rechts-
sicherheit hergestellt ist, und ob der Gesetzentwurf noch
in diesem oder erst im nächsten Jahr in das Parlament
eingebracht wird. Hat nur das Kabinett das beschlossen
und wird die rot-grüne Regierungsmehrheit von Ihnen
quasi nur als Durchleitungsgesetzgeber betrachtet oder
beabsichtigen Sie im Rahmen des parlamentarischen
Verfahrens auch Anhörungen durchzuführen – wie das
zumindest in anderen, nicht so bildungsnahen Bereichen
üblich ist –, in deren Folge Änderungen möglich sind?

U
Ulrich Kasparick (SPD):
Rede ID: ID1513406900


Sie haben mich nach den Zeitabläufen gefragt. Auf-
grund der Tatsache, dass der Gesetzentwurf heute das
Kabinett passiert hat, haben wir eine wichtige Etappe er-
reicht. Unser Ziel ist, den Gesetzentwurf Anfang nächs-
ten Jahres in das Parlament einzubringen. Ich freue mich
übrigens sehr, dass die FDP-Fraktion unser Anliegen
sehr unterstützt. Deswegen bin ich ganz zuversichtlich,
dass wir das Ganze mit einer gemeinsamen Anstrengung
hinbekommen werden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513407000

Vielen Dank. – Herr Niebel, die Antwort auf Ihre

Frage steht noch aus. Vielleicht wiederholen Sie Ihre
Frage.


Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1513407100

Ich möchte gerne von der Bundesregierung wissen,

ob Presseberichte stimmen, wonach der Staatsminister
im Kanzleramt, Herr Schwanitz, gegen den Abgeordne-
ten Scholz ausgetauscht werden soll.


(Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Nein, der Benneter macht das doch!)


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(C (D Bitte schön. Herr Kollege Niebel, diese Presseberichte kann ich icht bestätigen. Ich bleibe Ihnen erhalten. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Ich dachte schon, wir müssten Ihren Rücktritt fordern!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513407200
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1513407300


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513407400

Vielen Dank, Herr Schwanitz. – Damit sind wir am

nde der Regierungsbefragung.
Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf:

Fragestunde
– Drucksachen 15/3999, 15/4025 –

Die heutige Fragestunde beginnt mit vier dringlichen
ragen, und zwar jeweils zwei aus dem Geschäftsbe-
eich des Bundesministeriums der Verteidigung und aus
em Geschäftsbereich des Bundesministeriums der
inanzen. Wir kommen als Erstes zum Geschäftsbereich
es Bundesministeriums der Verteidigung. Zur Beant-
ortung steht der Herr Parlamentarische Staatssekretär
ans Georg Wagner zur Verfügung.
Ich rufe die dringliche Frage 1 des Kollegen Bernhard
aster auf:

Trifft es zu, dass, wie das Nachrichtenmagazin „Der Spie-
gel“ in seiner Ausgabe Nr. 44 vom 25. Oktober 2004,
Seite 21, berichtet, der Generalinspekteur der Bundeswehr,
Wolfgang Schneiderhan, dem Bundesminister der Verteidigung,
Dr. Peter Struck, ein erstes Konzept für die geplante Schlie-
ßung von 100 der bundesweit knapp 600 Militärstandorte vor-
gelegt hat, in dem das Heer von sieben auf fünf Divisionen re-
duziert wird sowie die 7. Panzerdivision mit Hauptsitz in
Düsseldorf und der Divisionsstab in Leipzig aufgelöst wer-
den?

Herr Staatssekretär Wagner, bitte.
H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513407500

Herr Präsident, vielen Dank für die Worterteilung.
Wo ist denn der Kollege Kaster? – Er ist brav sitzen

eblieben.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513407600

Herr Kaster, könnten Sie sich bitte erheben?
H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513407700

Vielen Dank, Herr Kollege Kaster. Ich wollte Sie

war nicht zwingen, sich körperlich zu bewegen. Aber es
ehört nun einmal zum Ablauf der Fragestunde, dass der
ragesteller steht, wenn seine Frage beantwortet wird.
Zur Vorbereitung der vom 29. bis 31. Oktober dieses

ahres stattfindenden Stationierungsklausur unter Lei-
ung des Bundesministers der Verteidigung wurden im
undesministerium der Verteidigung durch die zuständi-
en Organisationsbereiche Vorschläge zur künftigen Sta-
ionierung der Bundeswehr erarbeitet. Diese Vorschläge






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Hans Georg Wagner

wurden durch den Generalinspekteur der Bundeswehr
zusammengefasst und dem Bundesminister der Verteidi-
gung vorgelegt. Ich betone ausdrücklich: Es handelt sich
um Vorschläge, von denen jeder einzelne im Rahmen der
Klausurtagung durch das Kollegium erörtert wird.

Diese Vorschläge beinhalten neben 76 noch aus-
stehenden Altentscheidungen aus Zeiten der Verteidi-
gungsminister Rühe und Scharping rund 100 Standort-
schließungen. Die Reduzierung der Anzahl der
Heeresdivisionen von acht auf fünf wurde bereits in der
Konzeption der Bundeswehr festgelegt, die am
9. August 2004 von Herrn Bundesminister Dr. Struck
gebilligt wurde. Dementsprechend sind mehrere Divi-
sionsstäbe zur Schließung vorgeschlagen. Die von Ihnen
erwähnte Vorlage enthält nicht die Aussage, dass die
7. Panzerdivision mit Hauptsitz in Düsseldorf und der
Divisionsstab in Leipzig aufgelöst werden. Dies wie-
derum schließt nicht aus, dass die Entscheidung nach Er-
örterungen in der Klausurtagung so fallen könnte.

Verbände und Einheiten, die dem Schließungspoten-
zial von zwei Divisionsäquivalenten entsprechen, sind
ebenfalls Inhalt der Vorschläge. Alle Entscheidungen zu
den aufgeführten Punkten fallen in einen Block im Rah-
men der Klausur. Es gibt keine vorweggenommenen
Einzelfallentscheidungen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513407800

Haben Sie eine Zusatzfrage? – Nein.
Dann kommen wir zur dringlichen Frage 2 des Kolle-

gen Kaster:
Hält es der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Peter

Struck, angesichts der Medienberichte über sein Standort-
schließungskonzept für vertretbar, die Abgeordneten des
Deutschen Bundestages über die Einzelheiten seines Konzep-
tes weiter im Unklaren zu lassen und die Öffentlichkeit erst
am 2. November 2004, in einer sitzungsfreien Woche, zu in-
formieren?

H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513407900


Herr Kollege, ich glaube, dass es mit Blick auf die
Medienberichterstattung keine Rolle spielt, welcher
Zeitpunkt für die Information der Abgeordneten des
Deutschen Bundestages und der Öffentlichkeit gewählt
wird. Vorweggenommene Meldungen, Berichte und
Kommentare werden grundsätzlich nicht zu vermeiden
sein. Diese beruhen, wie wir alle wissen, zum größten
Teil auf Spekulationen.

Es gibt noch kein Standortschließungskonzept des
Bundesministers der Verteidigung. Erst im Rahmen der
Stationierungsklausur vom 29. bis 31. Oktober 2004
wird durch die Erörterung und Bewertung der Vor-
schläge sowie die abschließende Entscheidung von Bun-
desminister Dr. Struck die endgültige Stationierung der
Bundeswehr festgelegt. Über das dann vorliegende
Konzept werden am 1. November 2004 zeitgleich die
Mandatsträger sowie die militärischen und zivilen
Dienststellen der Bundeswehr informiert. Vorherige In-
formationen, Bekanntgaben oder Ähnliches sind daher
weder möglich noch zweckmäßig.

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(C (D Eine Zusatzfrage, bitte schön. Sie haben das Verfahren und die Medienberichterstat ung angesprochen. Sie haben eben Beweglichkeit angeahnt. Man muss immer auch auf gegebene Entwickungen entsprechend reagieren. Wären Sie in dieser itzungswoche in Berlin nicht in der Lage gewesen, Einelheiten zu Standorten mitzuteilen? Ist es tatsächlich so, ass die endgültige Beratung und Entscheidung erst an iesem Wochenende fällt, sodass es aus Ihrer Sicht notendig ist, diese Veranstaltung nächste Woche stattfinen zu lassen? H Ja, die Entscheidung fällt am Wochenende vom 9. bis 31. Oktober. Der Verteidigungsausschuss wird m 2. November durch den Bundesminister der Verteidiung und durch den Generalinspekteur der Bundeswehr ber die Entscheidungen, die Herr Dr. Struck getroffen at, informiert werden. Vielen Dank, Herr Staatssekretär Wagner. – Wir komen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der inanzen. Zur Beantwortung der Fragen steht die Parlaentarische Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks zur erfügung. Ich rufe die dringliche Frage 3 des Kollegen ustermann auf: Ist es zutreffend, dass seitens des Bundesministeriums der Verteidigung keine Ausgleichsmaßnahmen für die von Schließungen im Rahmen des Standortschließungskonzeptes des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Peter Struck, betroffenen Kommunen – siehe Pressemeldung vom 25. Oktober 2004, „Schleswig-Holsteinische Landeszeitung“, Bundesminister der Verteidigung, Dr. Peter Struck: „Ich bin nicht Minister für Infrastruktur-Förderung“ – geplant sind? D Ja, Herr Kollege Austermann, es trifft zu, dass seitens es Bundesministeriums der Verteidigung keine Ausleichsmaßnahmen für die von Standortschließungen beroffenen Kommunen geplant sind. Die Frage, die ich dann stellen möchte, ist identisch it der von mir eingereichten dringlichen Frage 4, soass sie wohl nicht als Zusatzfrage zählen dürfte. Dann rufe ich die dringliche Frage 4 des Abgeordne en Austermann auf: Wenn ja, welche Maßnahmen sind zum Ausgleich für die betroffenen Kommunen und Regionen durch andere Ressorts der Bundesregierung geplant? err Austermann, Sie dürfen nach der Beantwortung nsgesamt vier Zusatzfragen stellen. Dr Die strukturpolitische Verantwortung für Konver sionsfolgen liegt nach der föderalen Aufgabenverteilung des Grundgesetzes vorrangig bei den betroffenen Ländern und Gemeinden. Der Bund unterstützt diese hinsichtlich der Belastungen durch den Truppenabbau seit 1993 unter anderem durch die Erhöhung des Umsatzsteueranteils der Länder um zwei Prozentpunkte. Diese Mittel stehen den Ländern dauerhaft zur Verfügung. Die Länder und Kommunen können vom Bund und der Europäischen Union mit finanzierte Förderinstrumentarien einsetzen, insbesondere die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, die EFRE-Mittel, die Mittel aus dem Europäischen Strukturfonds, also die ESF-Mittel, und die Städtebauförderung. Es liegt in der alleinigen Verantwortung der Länder, regionale Schwerpunkte und Prioritäten beim Einsatz dieser Fördermittel zu setzen. Ferner ist eine finanzielle Beteiligung des Bundes an einzelnen Standortentwicklungsmaßnahmen möglich, wenn die Liegenschaften nicht ohne weiteres veräußerbar sind. Der Bund erwartet, dass sein Finanzierungsanteil durch einen entsprechend höheren Verwertungserlös ausgeglichen wird. Mit Beteiligungen des Bundes wurde im Jahr 2002 von der Fachkommission „Städtebau“ der Bauministerkonferenz eine Arbeitshilfe zu den rechtlichen, planerischen und finanziellen Aspekten der Konversion militärischer Liegenschaften herausgegeben, die noch heute Gültigkeit hat. Unter der Federführung der Bundesvermögensabteilungen der jeweiligen Oberfinanzdirektion sind Bund-Länder-Arbeitsgruppen eingerichtet worden, in denen grundsätzliche und länderspezifische Fragen der Konversion erörtert und gemeinsame Lösungen gesucht werden. Hieran nehmen neben Vertretern des Bundes und der Landesregierungen auch Vertreter der kommunalen Spitzenverbände oder der betroffenen Kommunen teil. Im Zuge der beabsichtigten Umstrukturierung der Bundesvermögensverwaltung werden sich hierzu keine Änderungen ergeben. Zusatzfrage. Können Sie beziffern, wie hoch die zusätzlichen Mittel des Bundes sind, falls es denn solche gibt, die dann in die Gemeinschaftsprogramme oder in das Programm für Entwicklungsmaßnahmen aufgenommen werden sollen, oder gehen Sie davon aus, dass es sich dabei um die vorhandenen Mittel handelt? D Herr Kollege, Ihnen ist die Situation des Haushalts bekannt. Es handelt sich dabei um die vorhandenen Mittel. Ich darf aber darauf hinweisen, dass im Hinblick auf Konversionsfolgen der Anteil der Länder an der Umsatz s D f t w s J o B w d g s h b t k g l – e h S D m s d W F d r A s d i F v (C (D teuer 1993 um 2 Prozentpunkte erhöht worden ist. iese Mittel erhalten die Länder fortlaufend und auch ür die Zukunft. Die Schwerpunktbildung und Prioritäensetzung in den Landeshaushalten liegt in der Verantortung der jeweiligen Landtage. Eine zweite Zusatzfrage. Eine zweite Zusatzfrage, Herr Präsident. – Ist das In trument der Grundstücksverbilligung, das in früheren ahren genutzt wurde, auch für die Zukunft vorgesehen der ist damit endgültig Schluss? D Es ist keine Grundstücksverbilligung vorgesehen. Sie issen, dass die Grundstücksverbilligungen auf ausrücklichen Wunsch des Bundesrechnungshofs zurückeführt worden sind. Es ist nicht vorgesehen, Grundtücksverbilligungen prinzipiell wieder einzuführen. Aber nach dem, was ich Ihnen gerade vorgetragen abe, wird es selbstverständlich Regelungen vor Ort geen können, insbesondere dann, wenn Vermarkungschancen von Liegenschaften gering sind. Das önnte man sich so vorstellen, dass die Bundesvermöensverwaltung sozusagen vorübergehend auf einen Erös nach Marktpreisen verzichtet, der Bund aber dann wie bei einer Art Besserungsschein –, wenn es zu einer rfolgreichen Wiederveräußerung kommt, das Geld erält, das ihm zusteht. Ich habe keine weiteren Zusatzfragen. Keine weiteren Zusatzfragen. – Vielen Dank, Frau taatssekretärin. Wir setzen jetzt die Fragestunde mit den Fragen auf rucksache 15/3999 in der üblichen Reihenfolge fort. Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Frage 1 der Kollegin Hannelore Roedel soll chriftlich beantwortet werden. Dann kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun esministeriums für Verkehr, Bauund Wohnungswesen. enn ich es richtig sehe, ist der Kollege Kolbe, der die ragen 2 und 3 gestellt hat, nicht im Saal. Dann entfällt ie Beantwortung, Frau Staatssekretärin; es wird verfahen, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Auswärtigen mts. Die Fragen 4 und 5 des Kollegen Jüttner sollen chriftlich beantwortet werden. Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun esministeriums der Finanzen. Die Kollegin Ina Lenke st nicht im Saal. Dann entfällt die Beantwortung der rage 6; es wird verfahren, wie in der Geschäftsordnung orgesehen. Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes ministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Die Kollegin Connemann ist, soweit ich das erkenne, ebenfalls nicht im Saal. Somit entfällt auch die Beantwortung der Fragen 7 und 8; es wird verfahren, wie in der Geschäftsordnung vorgesehen. Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Die Frage 9 des Kollegen Jens Spahn soll schriftlich beantwortet werden. Ich rufe die Frage 10 des Kollegen Scheuer auf, der soeben in den Saal gekommen ist: Hält die Bundesregierung ihre Maßnahmen zur Aidsaufklärung und -prävention, zum Beispiel die Förderung der Deutschen Aids-Hilfe, angesichts der steigenden Zahl von HIV-Infizierten für ausreichend? Zur Beantwortung müsste die Staatssekretärin Marion Caspers-Merk zur Verfügung stehen. – Sie ist nicht anwesend. (Heiterkeit – Günther Friedrich Nolting [FDP]: Das ist ja unerhört! – Zuruf von der CDU/CSU: Was ist denn los heute?)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513408000
Bernhard Kaster (CDU):
Rede ID: ID1513408100
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1513408200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513408300
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1513408400
Dietrich Austermann (CDU):
Rede ID: ID1513408500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513408600




(A) )


(B) )

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1513408700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513408800
Dietrich Austermann (CDU):
Rede ID: ID1513408900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1513409000
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1513409100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513409200
Dietrich Austermann (CDU):
Rede ID: ID1513409300
Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1513409400
Dietrich Austermann (CDU):
Rede ID: ID1513409500




(A) )


(B) )


Die Frau Staatssekretärin kommt soeben in den Saal.
Dann geben wir ihr noch ein paar Sekunden Zeit.

Wir sind sozusagen ein bisschen vor der Zeit, weil die
Regierungsbefragung etwas kürzer war. Das ist aber im-
mer möglich. Ich bitte Sie, sich darauf einzustellen.

Frau Staatssekretärin, zu beantworten ist die Frage 10
des Kollegen Andreas Scheuer.

M
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513409600


Herr Präsident, zunächst einmal bitte ich um Ent-
schuldigung. Ich komme aus einer noch andauernden
Sitzung des Fachausschusses.


(Zuruf des Abg. Günther Friedrich Nolting [FDP])


– Selbstverständlich. Deshalb bin ich jetzt auch bei Ih-
nen und nicht im Fachausschuss.

Herr Kollege Scheuer, zu Ihrer Frage kann ich Ihnen
mitteilen, dass jährlich im Bundeshaushalt Mittel in
Höhe von 9,2 Millionen Euro für die Aidsprävention zur
Verfügung stehen.Der Titel umfasst insgesamt
10,7 Millionen Euro. Diese Mittel werden nur für die na-
tionale Aidsaufklärung verwendet. Darüber hinaus küm-
mern wir uns auch auf internationaler Ebene weiterhin
intensiv um dieses Thema. Unser Zuschuss zu UNAIDS
liegt in diesem Jahr in der Größenordnung von
75 Millionen Euro.

Wir haben in Deutschland eine der niedrigsten HIV-
Prävalenzen in Westeuropa. Unter den Erwachsenen im
Alter von 15 bis 49 Jahren liegt die Prävalenz in
Deutschland bei 0,1 Prozent und damit auf gleichem
Niveau wie die Prävalenz in Finnland, Irland und Nor-
wegen. In allen übrigen westeuropäischen Staaten liegt
die Prävalenz zwischen 0,2 und 0,5 Prozent. Insofern

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(C (D ann ich an dieser Stelle festhalten, dass die Maßnahmen egriffen haben. Insgesamt werden seit dem ersten Auftreten von HIV/ ids von allen Bundesregierungen kontinuierlich soohl Mittel für die Prävention auf nationaler Ebene als uch international zur Verfügung gestellt. Eine jährlich m Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Auflärung von Forsa durchgeführte Befragung der Bevölerung zeigt, dass nahezu 100 Prozent der Allgemeinbeölkerung das zum Schutz vor Aids notwendige asiswissen haben. Sie gibt aber auch Aufschluss daüber, welche Veränderungen bei der Nutzung von Inforationsquellen, bei den Einstellungen und beim Verhalen im Hinblick auf HIV und Aids zu beobachten sind. ie Erkenntnisse aus dieser Umfrage werden dafür geutzt, die Kampagne zu steuern und sie regelmäßig an esellschaftliche Veränderungen anzupassen. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass sich jährlich twa 2 000 Menschen neu infizieren. Da aufgrund besseer Therapien gleichzeitig weniger HIV-Infizierte an ids erkranken oder sterben, erhöht sich die Zahl der mit IV lebenden Menschen. Im Jahr 2002 lebten hierzuande etwa 40 000 HIV-infizierte Menschen, 2003 waren s etwa 43 000 Menschen. Nach einer weitgehenden Konstanz ist seit 2003 die ahl neu diagnostizierter HIV-Infektionen leicht angetiegen. Ein Anstieg ließ sich insbesondere bei folgenen Gruppen verzeichnen: bei jungen Jugendlichen, bei er Gruppe homosexueller Männer und bei der Gruppe er Migrantinnen und Migranten. Den sehr sorglosen mgang mit diesem Thema in diesen Gruppen müssen ir sehr ernst nehmen. Deswegen fokussieren wir die ittel, die wir für die Prävention einsetzen, passgenau uf diese Gruppen. Zusatzfrage, Herr Scheuer. Frau Staatssekretärin, Sie haben von einem leichten nstieg im Jahr 2003 gesprochen. Ich bin in Sorge daüber, dass – auch aufgrund der neuen Medien – eine Art odeerscheinung Einzug hält, wonach die jungen Menchen etwas sorgloser mit der Geschichte umgehen, was azu führt, dass die klassischen Aufklärungsmethoden ns Leere laufen. Mit welchen Maßnahmen werden Sie n den Jahren 2004, 2005 und folgende auf diese Veränerung in der Stimmungslage der jungen Menschen einehen? M Ich teile Ihre Auffassung darüber, dass eine gewisse orglosigkeit um sich greift. Das hat auch etwas damit u tun, dass in den Medien immer öfter von HIV-Theraien und HIV-Impfstoffen berichtet wird und man damit en Eindruck gewinnt – das merkt man, wenn man mit ugendlichen spricht –, Aids entwickele sich zu einer rankheit wie andere heilbare Krankheiten. Man geht lso davon aus, dass – im Gegensatz zur Situation Ende Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk der 80er-Jahre, als auf eine Infektion sehr rasch der Tod folgte – durch die neuen Mittel und Therapien, die zur Verfügung stehen, Aids zu einer chronischen Erkrankung geworden ist. Diese Entwicklung wird als Erklärung dafür herangezogen, dass eine gewisse Sorglosigkeit Einzug hält. Dieser Tendenz müssen wir gegensteuern. Wir müssen erstens kommunizieren, dass es auch für die Verhinderung anderer Geschlechtserkrankungen wichtig ist, sich zu schützen. Zurzeit steigt zum Beispiel die Zahl der Syphiliserkrankungen wieder; das geht oftmals mit neuen HIV-Infektionen einher. Zweitens müssen wir den jungen Jugendlichen klar machen, dass das Leben mit dieser chronischen Erkrankung nicht erstrebenswert ist, dass man sich dagegen einfach schützen kann und dass keine Therapie besser sein kann als Prävention und Schutz. Drittens müssen wir insbesondere die Kampagnen bezüglich bestimmter Risikogruppen, zum Beispiel der Migrantinnen und Migranten, verstärken. Wir versuchen, bei der Risikokommunikation auf diese Punkte einzugehen. Dabei nutzen wir auch Angebote im Internet. Die BZgA berät sehr stark per Internet und Telefon. Aber natürlich bleiben die klassischen Aufklärungsmaterialien genauso wie Kampagnen und Aufklärung an der Schule weiterhin der Kernbereich dessen, was wir tun. Weitere Zusatzfrage? – Nein. Dann kommen wir zur Frage 11 des Kollegen Scheuer: Hält es die Bundesregierung im Rahmen der Aidsaufklä rung und -prävention für förderlich, wenn in Broschüren der Deutschen Aids-Hilfe unzureichend kommentierte Statements zugunsten von ungeschütztem Geschlechtsverkehr veröffentlicht und verbreitet werden? M Sie fragen hier nach einem Statement in einer Broschüre der Deutschen Aids-Hilfe, das offenbar zu Missverständnissen in der öffentlichen Debatte beigetragen hat. Ihre Kollegin Gitta Connemann hat bereits in der Fragestunde vom 29. September dieses Jahres zu diesem Sachverhalt eine Frage gestellt. Ich habe damals darauf hingewiesen, dass in einer Fernsehberichterstattung, in der diese Broschüre Thema war, Statements unkommentiert aus dem Zusammenhang gerissen wurden und der Eindruck erweckt wurde, dass in Broschüren, die die Deutsche Aids-Hilfe publiziert, zu riskanten Verhaltensweisen, zum Beispiel zu ungeschütztem Sex bei homosexuellen Männern, aufgerufen wird. Ich darf Ihnen versichern, dass das nicht der Fall ist. In der Broschüre werden Zitate von Betroffenen mit Aufklärungsbotschaften kontrastiert. Wenn man nun die Zitate der Betroffenen isoliert herausgreift, ergibt sich natürlich ein schiefes Bild. Wir haben aber bereits ein Gespräch mit der Deutschen Aids-Hilfe und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung über diese Bro s f s m F m w – v B K B n B p w H R z d g w w l f v g b d d A b S f w n (C (D chüre geführt. Gerade weil Teile dieser Broschüre alsch verstanden werden könnten, haben wir dafür georgt, dass sie überarbeitet wird. Sie ist derzeit nicht ehr im Umlauf. Zusatzfrage? Frau Staatssekretärin, wir haben hier ja wirklich kein eld, bei dem man nicht wüsste, wie man formulieren uss. Rainer Schilling von der Deutschen Aids-Hilfe ird in der Broschüre im O-Ton zitiert: Viel Verständnis für eine lebensgefährliche Praxis. Im Internet schreibt die Deutsche Aids-Hilfe zum Thema Barebacking übersetzt: reiten ohne Sattel – an einer Stelle, die sich an HIV-Positive wendet, lapidar: „Auch wenn der HIV-Negative dieses Risiko bewusst in Kauf nimmt, kann es dennoch belastend für mich sein, andere anstecken zu können. Dennoch, ungeschützten Sex zu haben ist eine Gewissensentscheidung, die mir niemand abnehmen kann.“ Frau Staatssekretärin, die Bundesregierung gibt so iel Geld an Werbeagenturen weiter, unter anderem für roschüren, hätte man da nicht so etwas ahnen und eine ontrollinstanz drüberschauen lassen können? M Die Aufgabenverteilung bei diesem Thema hat sich, icht zuletzt aufgrund von Entscheidungen der früheren undesregierung – Sie wissen, dass die ersten Aidskamagnen noch unter einer anderen Regierung gestartet urden –, grundsätzlich bewährt. Die Deutsche Aidsilfe bekommt von uns Zuschüsse und wendet sich an isikogruppen, zu denen sie unmittelbaren Zugang hat, um Beispiel durch eine offizielle Kampagne der Buneszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Diese Aufabenverteilung halten wir im Prinzip für richtig. Aber ir müssen bei dem, was mit unseren Mitteln gemacht ird, sehr sorgfältig darauf achten, wie die Botschaften auten. Wir können allerdings nicht die Verantwortung ür jede Aussage jeder Organisation übernehmen, die on uns beauftragt wird. Ich halte die Broschüre – das habe ich ausdrücklich esagt – für wenig geeignet. Deswegen wird sie überareitet. Es ist wichtig, dass die Deutsche Aids-Hilfe weiß, ass es um einen sensiblen Bereich geht, bei dem besonere Sorgfalt notwendig ist. Ich kann aber nicht einzelne ussagen kommentieren. Da müssten Sie sich unmittelar an die Deutsche Aids-Hilfe wenden. Wir haben dafür orge zu tragen, dass sich das, was mit Steuermitteln inanziert wird, an die richtige Zielgruppe wendet. Desegen wird die Broschüre nun überarbeitet und erst daach wieder zur Information dienen. Herr Scheuer, zweite Zusatzfrage. Da der Steuerzahler 3,5 Millionen Euro für die Unter stützung der Deutschen Aids-Hilfe berappen muss, ist mir es als Abgeordneter schon wichtig, was in den Broschüren enthalten ist. Ich frage Sie: Sind die Broschüren eingestampft worden? Wird eine neue Broschüre herausgegeben? Ich hoffe, dass die neue Broschüre nicht so beurteilt wird, wie es in der schon erwähnten Reportage hieß: Die Deutsche Aids-Hilfe aber propagiert in ihren Broschüren den Spaß am Sex, will nicht als moralische Instanz auftreten. In den Blättern finden sich unkommentiert Zitate wie dieses: „Ich mach’s fast nur ohne, weil mir das mit dem Gummi zu stressig ist. Soll ich bei ’ner Sexparty erst fragen oder große Erklärungen abgeben? Das ist doch Quatsch.“ Wenn die Aufklärungsbroschüren das Thema Safer Sex auf diese Weise behandeln, dann kann man die 3,5 Millionen Euro, die der Steuerzahler dafür berappen muss, genauso gut in die Mülltonne schmeißen. M Herr Kollege, Sie beziehen sich auf Äußerungen Dritter. Ich habe vorhin gesagt, dass in der Diskussion über diese Broschüre Zitate von Betroffenen neben Aussagen zur fachlichen Aufklärung gestellt wurden, die dadurch konterkariert wurden. Sie zitieren Äußerungen von Betroffenen, die ich nicht zu kommentieren habe. Die Aufklärungsbotschaft der Broschüre ist korrekt. Aber so, wie die Broschüre gemacht ist, halte ich die unkommentierte Gegenüberstellung der Aussagen für problematisch. Aus diesem Grunde wird sie überarbeitet. Sie fragen nach Maßnahmen, die schon längst veranlasst wurden. Ich bin gerne bereit, Ihnen – Sie sind ja ein bei diesem Thema sehr engagierter Abgeordneter – die Neuauflage der Broschüre vorher zukommen zu lassen. Denn unser gemeinsames Interesse muss es sein, dass die von uns in Auftrag gegebenen Aufklärungsbroschüren von allen mitgetragen werden. Ich will noch einmal betonen: Eine Diskussion, die sich auf einzelne Punkte bezieht, ist wenig hilfreich. Wir brauchen Präventionskampagnen. Uns muss daran gelegen sein, dass sie sorgfältig erarbeitet werden und wirksam sind. Denn Aids ist nach wie vor unheilbar. Angesichts der Tatsache, dass die Zahlen leicht ansteigen, ist es wichtig, dass wir mit unseren Aufklärungsanstrengungen nicht nachlassen. Wir müssen alle Selbsthilfeorganisationen so weit wie möglich mit einbeziehen. Wir haben dafür Sorge zu tragen, dass die Steuermittel effektiv ausgegeben werden. Das tun wir. Eine ergänzende Frage des Kollegen Carl-Ludwig Thiele. W B B w b b d s m P V K d Z m d b k r d G r n k d w h g D t d h (C (D Frau Staatssekretärin, gibt es die Broschüre noch? ird sie von Ihnen weiter verteilt? Wann wird die neue roschüre herausgegeben? M Die Broschüre gibt es nicht mehr. Sie wird auch nicht eiter verteilt. Die Neuauflage befindet sich in der Beareitung. Ich kann Ihnen aber nicht sagen, wann diese Areit abgeschlossen ist. Ich habe eben gerade zugesagt, ass ich Sie unterrichte, wenn die überarbeitete Brochüre vorliegt. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin Caspers-Merk. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums des Innern. Zur Beantwortung steht der arlamentarische Staatssekretär Fritz Rudolf Körper zur erfügung. Wir kommen zunächst zur Frage 12 der Kollegin ristina Köhler: Beabsichtigt die Bundesregierung, den Sachverständigenrat für Zuwanderung und Integration, den Zuwanderungsrat, als dauerhaftes Gremium zu etablieren, oder sieht sie unter bestimmten Bedingungen seinen Auftrag als erfüllt an? F Frau Kollegin Köhler, der Sachverständigenrat für uwanderung und Integration ist mit Erlass des Bundesinisters des Innern vom 2. April 2003 eingerichtet woren. Der Erlass sieht derzeit keine Befristung für die Areit des Zuwanderungsrates vor. Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, dieser Erlass ist mir durchaus be annt. Ich gehe aber davon aus, dass die Bundesregieung eine Meinung zu diesem Thema hat und dass ihr aran gelegen ist, dass die ihr zur Verfügung stehenden elder sinnvoll eingesetzt werden. Ich frage Sie daher, ob Sie die Arbeit des Zuwande ungsrates evaluieren und ob Sie prüfen, wie lang dieser och existieren soll. Ein Erlass gilt nicht für die Ewigeit. Er kann jederzeit aufgehoben werden. Fr Es ist richtig, dass ein Erlass jederzeit aufgehoben erden kann. Er kann aber auch bestehen bleiben. Das ängt davon ab, wie man die entsprechende Materie reeln will. Der Zuwanderungsrat hat eine bestimmte Aufgabe. iese Aufgabe ist in dem Erlass vom – ich habe das Daum bereits genannt – 2. April 2003 beschrieben. Das ist ie Geschäftsgrundlage, an der wir uns zu orientieren aben. Weitere Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, könnte es unter Umständen so sein, dass die Bundesregierung genau so lange am Rat des Zuwanderungsrates interessiert ist, wie Frau Professor Süssmuth den Vorsitz innehat? F Frau Kollegin Köhler, ich weiß nicht, ob Sie vielleicht Interesse daran haben, diesen Vorsitz zu übernehmen; das entzieht sich meiner Kenntnis. Aber den von Ihnen angesprochenen Zusammenhang kann ich nicht herstellen. Deswegen möchte ich diese Frage nicht beantworten. (Gerd Andres, Parl. Staatssekretär: Sie hat vorhin aber „Sehr geehrter Herr Staatssekretär“ gesagt!)

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513409700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513409800
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1513409900




(A) )


(B) )

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513410000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513410100
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513410200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513410300
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1513410400




(A) )


(B) )

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513410500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513410600
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1513410700
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513410800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513410900
Carl-Ludwig Thiele (FDP):
Rede ID: ID1513411000
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1513411100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513411200
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513411300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513411400
Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1513411500




(A) )


(B) )

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513411600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513411700
Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1513411800

– So gehen wir Innenpolitikerinnen und -politiker immer
miteinander um.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513411900

Dann kommen wir zur Frage 13 der Abgeordneten

Kristina Köhler:
Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass der Nutzen

des Zuwanderungsrates die im Haushalt 2005 eingestellten
Kosten von 1,125 Millionen Euro im Jahr übersteigt?

F
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513412000


Frau Köhler, ich beantworte Ihnen Ihre Frage wie
folgt: Welche Mittel im Jahre 2005 für den Zuwande-
rungsrat zur Verfügung stehen, entscheidet der Haus-
haltsgesetzgeber. Eine Bewertung des Nutzens der Ar-
beit des Zuwanderungsrates im Jahre 2005 kann
naturgemäß erst nach Ablauf dieses Zeitraumes erfolgen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Überraschend konkret!)


– Wie ich das immer so mache, Herr Thiele.

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513412100

Zusatzfrage.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513412200

Herr Staatssekretär, der Bundesinnenminister hat an-

lässlich der Vorlage des Zuwanderungsberichtes sogar
ein Lob ausgesprochen. Er hat sehr positiv hervorgeho-
ben, dass der Bericht 480 Seiten umfasst, und hat inso-
fern den Arbeitseifer gelobt. Ich frage Sie dennoch: Wel-
chen praktischen Nutzen über diesen Arbeitseifer hinaus
sehen Sie als Staatssekretär und Vertreter der Bundes-
regierung in diesem Bericht?

F
Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1513412300


Sie haben in der Tat Recht: Dies ist mit mehr als
400 Seiten ein umfangreiches Werk. Ich gehe davon aus,
dass Sie diesen Bericht gründlichst studiert haben. Wenn
das noch nicht erfolgt ist, sollten Sie das in Bälde tun.

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(C (D Frau Köhler, ich kann Ihnen schon vorab vermelden: n diesem Bericht sind – je nachdem, wie man es zählt – 50 oder 160 Forderungen enthalten, mit denen wir uns useinander setzen müssen. Es sind Forderungen enthalen, die sich in der öffentlichen Darstellung nicht wieerfinden, und andere, die sich wiederfinden. Der Beicht ist eine Diskussionsgrundlage. Die Aufgabe des uwanderungsrates ist es im Übrigen, politische Beraung zu leisten. Das hat er getan. Wir gehen mit dem voriegenden Ergebnis entsprechend um. Zweite Zusatzfrage, bitte. Da Sie jetzt so stark betonen, dass es sich um eine iskussionsgrundlage handelt und die Bewertung noch ussteht, kann ich dem also entnehmen, dass Sie darüber nglücklich sind, dass aus der SPD-Fraktion und auch em Bundesinnenministerium eindeutig ablehnende Sinale gekommen sind? (Lachen des Abg. Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD])

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513412400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513412500

F
Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1513412600

Ich bin entsetzt darüber, dass ich hier in der Frage-

tunde einen unglücklichen Eindruck mache. Das hat
an mir noch nie gesagt und vorgehalten.
Frau Köhler, ich glaube, dass es im Sinne der Sache

st, dass die Forderungen und Inhalte, die sich im Bericht
es Zuwanderungsrates wiederfinden, unterschiedlich
ommentiert und bewertet werden. Es ist doch keine
ajestätsbeleidigung, wenn dies geschieht. Ich glaube,
as Gegenteil ist der Fall, nämlich dass die Kolleginnen
nd Kollegen dazu aufgerufen sind, sich mit diesen In-
alten auseinander zu setzen. Wenn das in einer kriti-
chen Form geschieht, habe ich nichts dagegen einzu-
enden.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513412700

Wir kommen zur Frage 14 des Kollegen Stephan

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513412800


Inwiefern ist die Etablierung des Zuwanderungsrates
durch Erlass vom 2. April 2003, der allein im kommenden
Jahr 1,125 Millionen Euro kosten wird, mit den Bemühungen
der Bundesregierung zum Bürokratieabbau in Einklang zu
bringen?

F
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1513412900

Herr Kollege Mayer, entgegen der in der Frage zum
usdruck kommenden Auffassung ist mit der Einrich-
ung des Zuwanderungsrates keine neue Bürokratie auf-
ebaut worden.


(Beatrix Philipp [CDU/CSU]: Na, na, na!)

Mit dem Zuwanderungsgesetz wird erstmals in
eutschland ein Rechtsrahmen vorgegeben, durch den
ie Zuwanderung im Ganzen gesteuert und wirksam






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper

begrenzt werden kann. Dies ist eine historische Zäsur. Es
ist ein Gesetz, das künftig Zuwanderung entlang unserer
wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Interessen
in Deutschland ermöglicht. Deshalb ist gerade zu Beginn
einer solchen grundlegenden Veränderung der Rechts-
lage eine interdisziplinäre fachliche Politikberatung
sinnvoll. Dies ist etwa in der Wirtschafts- oder Umwelt-
politik seit vielen Jahren völlig selbstverständlich. Die
Entscheidung über die Mittel, die für den Zuwande-
rungsrat zur Verfügung stehen, obliegt dem Haushaltsge-
setzgeber. Eine ähnliche Frage habe ich vorhin schon
einmal in diesem Sinne beantwortet.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513413000

Zusatzfrage, Herr Mayer.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513413100

Herr Staatssekretär, die Bundesregierung hat ja voll-

mundig einen Masterplan Bürokratieabbau veröffent-
licht, der den Namen, den er trägt, an sich nicht wert ist.
Sind Sie der Auffassung, dass der Zuwanderungsrat, der
zudem überhaupt keine gesetzliche Grundlage hat, mit
dem Masterplan Bürokratieabbau in Einklang zu bringen
ist, und wie beurteilen Sie den Zuwanderungsrat vor
dem Hintergrund einer sparsamen und wirtschaftlichen
Haushaltsführung? Die Kosten, die der Zuwanderungs-
rat im Haushaltsjahr 2005 nach dem Entwurf des Haus-
haltes der Bundesregierung aller Voraussicht nach verur-
sachen wird, werden sich auf 1,125 Millionen Euro
belaufen.

F
Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1513413200


Herr Kollege Mayer, was den Bürokratieabbau anbe-
langt, so glaube ich, dass diese Bundesregierung ein sehr
beachtliches Ergebnis vorweisen kann. Wir haben bei-
spielsweise die Anzahl der Behörden und Einrichtungen
erheblich reduziert, und zwar in einer Größenordnung
zwischen 15 und 20 Prozent. Wenn andere dies bewirkt
hätten, würde ihnen ständig ein roter Teppich ausgerollt.
Ich glaube, Ihre Bewertung ist an dieser Stelle nicht rich-
tig; denn unsere Arbeit in diesem Bereich ist hervorra-
gend und zukunftsgerichtet.

Was die Frage nach dem Zuwanderungsrat anbelangt,
so ist es richtig, dass die Einrichtung des Zuwanderungs-
rats auf dem von mir vorhin erwähnten Erlass vom
2. April 2003 basiert. Die Etablierung dieses Rates ist
ausdrücklich nicht in das Zuwanderungsgesetz aufge-
nommen worden. Wer die Arbeitsweise des Zuwande-
rungsrates kennt, der wird dies nicht mit Überbürokrati-
sierung in Verbindung bringen. Der Zuwanderungsrat
hat die Aufgabe der Politikberatung. Wie dies im Einzel-
nen aussehen soll, habe ich Ihnen gerade kundgetan. Ich
finde, der Bericht, der jetzt vorgelegt worden ist, ist ein
diskussionswürdiges und diskussionsfähiges Werk und
stellt insofern in der Sache eine gute Grundlage dar.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513413300

Zweite Zusatzfrage, Herr Mayer.

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(C (D Herr Staatssekretär, sind Sie der Auffassung, dass die atsache, dass von den prognostizierten 1,125 Millionen uro, die der Zuwanderungsrat im kommenden Jahr an osten verursachen wird, allein der Verwaltungsapparat ie Hälfte verschlingen wird, ein Beitrag zu weniger Büokratie und zur Verwaltungsvereinfachung ist? Fr Herr Kollege Mayer, die Hälfte des Haushaltsansatzes st für den Bereich des Personals, die andere Hälfte für en so genannten Sachkostenbereich vorgesehen. Das ist m Übrigen eine normale Struktur, was die Kostenaufteiung anbelangt. Ich finde, das ist angemessen. Ich weiß, ass es dazu im Haushaltsausschuss eine Debatte gegeen hat und dass bestimmte Anträge formuliert wurden. enn der Haushaltsgesetzgeber es so will, nehmen wir ies zur Kenntnis und werden uns danach ausrichten. Wir kommen damit zur Frage 15 des Kollegen r. Ole Schröder: Welche wesentlichen Empfehlungen des ersten Jahresgutachtens des Zuwanderungsrates beabsichtigt die Bundesregierung umzusetzen? F Herr Kollege Schröder, die Bundesregierung wird das rste Jahresgutachten des Sachverständigenrates für Zuanderung und Integration und die darin enthaltenen nregungen und Empfehlungen aufmerksam prüfen und egebenenfalls bei ihren weiteren zuwanderungsund ntegrationspolitischen Überlegungen berücksichtigen. us Sicht der Bundesregierung hat derzeit jedoch die msetzung der Regelungen des Zuwanderungsgesetzes n die Praxis Vorrang. Zusatzfrage, Kollege Schröder. Herr Parlamentarischer Staatssekretär Körper, ist da on auszugehen, dass die Vorschläge des Zuwandeungsrates, die von Bundesinnenminister Schily bereits ffentlich kritisiert worden sind, von der Bundesregieung nicht umgesetzt werden? F Der Zuwanderungsrat macht Vorschläge; er formu iert bestimmte Bemerkungen und Forderungen aus icht des Zuwanderungsrates. Inwieweit sie in die politiche Arbeit eingehen und gesetzlich umgesetzt werden, st eine ganz andere Frage. Ich habe vorhin deutlich gemacht, der Zuwanderungs at hat die Aufgabe der Politikberatung. Dieser Aufgabe st er mit diesem Gutachten nachgekommen. Wir sind abei, die verschiedenen Forderungen – ich habe gesagt, Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper dass es eine ganze Menge an Forderungen gibt – zu prüfen, zu hinterfragen. Was wir daraus machen und welche Vorschläge wir daraus entwickeln werden, wird sich zeigen. Ich sage es noch einmal ganz deutlich – das habe ich in der Antwort Ihnen gegenüber bereits kundgetan –, dass die Umsetzung des Zuwanderungsgesetzes in die Praxis derzeit eine Arbeit ist, die wir mit hoher Priorität verfolgen. Zweite Zusatzfrage. Da Sie meine Frage nicht beantwortet haben, möchte ich konkret werden. Der Zuwanderungsrat empfiehlt, zum Ausgleich des angeblichen Facharbeitermangels in Deutschland 25 000 ausländische Arbeitnehmer aufzunehmen. Das hat der Bundesinnenminister öffentlich kritisiert. Wie sieht das die Bundesregierung? Wird die Bundesregierung diesen Vorschlag dennoch umsetzen? Offensichtlich hat der Bundesinnenminister eine Prüfung dieses Vorschlags bereits unternommen, ansonsten würde er sich doch nicht in dieser Weise äußern. F Herr Schröder, auf der Seite 215 ff. des Berichts geht es um die Frage der Arbeitsmigration und um die von Ihnen genannte Zahl. Wenn Sie sich damit etwas intensiver beschäftigen, werden Sie feststellen, dass es zu diesem Thema und seiner Methodik noch eine Menge Fragen gibt, die in diesem Zusammenhang zu würdigen und zu diskutieren sind. In diesem Bereich gilt das Gleiche wie bei den anderen Forderungen: Die Vorschläge werden geprüft und diskutiert und entsprechend kommentiert. Dann werden wir sehen, was davon in die politische Arbeit hineinfließen wird. Ich betone noch einmal, dass dies das richtige Vorgehen ist: Zurzeit legen wir unsere Prioritäten auf die Umsetzung des Zuwanderungsgesetzes in die Praxis. Eine weitere Frage der Kollegin Beatrix Philipp. Herr Staatssekretär, Sie haben sich gerade auf Seite 215 bezogen. Fr Ich hoffe, dass ich die richtige Seite zitiert habe. Das will ich gar nicht prüfen. Sie haben sich sicher lich im richtigen Bereich bewegt. Ich möchte auf Seite 214 eingehen. Haben Sie die Aussage auf Seite 214 – ich zitiere: „Zuwanderer entlasten den staatlichen Haushalt und die sozialen Siche r S d d f n – a i v d w h P d f t n w u r e b v f d m d f v (C (D ungssysteme“ – geprüft und zu welchem Ergebnis sind ie dabei gekommen? F Ich habe Ihnen auch anhand der anderen Themen eutlich gemacht, dass wir uns noch in der Prüfung beinden und dass diese Prüfungen noch zu keinen Ergebissen geführt haben. (Beatrix Philipp [CDU/CSU]: Ich meinte speziell diese!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513413400
Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1513413500
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513413600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513413700
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513413800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513413900
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1513414000




(A) )


(B) )

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513414100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513414200
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1513414300
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513414400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513414500
Beatrix Philipp (CDU):
Rede ID: ID1513414600
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513414700
Beatrix Philipp (CDU):
Rede ID: ID1513414800

Es gibt keine Unterschiede, was den Gesamtkontext
nbelangt. Wir befinden uns im Prüfungsverfahren.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513414900

Eine weitere Frage des Kollegen Mayer.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513415000

Wann werden die Prüfungen abgeschlossen und wann

st damit zu rechnen, dass das Ergebnis der Prüfungen
eröffentlicht wird?

F
Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1513415100

Ich gehe davon aus, dass Sie rechtzeitig unterrichtet
erden, wenn diese Prüfungen zu Ergebnissen geführt
aben, die insbesondere für den Innenausschuss und das
arlament relevant sind.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513415200

Wir kommen zur Frage 16 des Kollegen Schröder:

Inwieweit hält es die Bundesregierung für sinnvoll, dass
der Zuwanderungsrat weitere Empfehlungen abgibt?

F
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513415300

Herr Kollege Schröder, ich beantworte Ihre Frage wie

olgt: Aufgabe des Zuwanderungsrates nach dem Errich-
ungserlass ist es, regelmäßig die innerstaatlichen Auf-
ahme- und Integrationskapazitäten sowie aktuelle Ent-
icklungen der Wanderungsbewegungen darzustellen
nd ein Gutachten zum aktuellen Stand der Zuwande-
ungsbewegungen und deren absehbarer Entwicklung zu
rstatten. Dieses Gutachten soll auch die Entwicklungen
ei der Aufnahme von Spätaussiedlern und der Erteilung
on Aufenthaltstiteln sowie die Ergebnisse der Asylver-
ahren darstellen und Aussagen zu den Auswirkungen
er Zuwanderung auf die Wirtschaft und den Arbeits-
arkt enthalten.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513415400

Zusatzfrage, bitte.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513415500

Herr Parlamentarischer Staatssekretär, hat die Bun-

esregierung schon einmal eine Kosten-Nutzen-Analyse
ür den Zuwanderungsrat erstellt? Oder muss ich das so
erstehen, dass einfach kein eigener Sachverstand in der






(A) )



(B) )


Dr. Ole Schröder

Bundesregierung vorhanden ist, sodass man sich zu die-
sen Fragen eines Zuwanderungsrates bedienen muss?


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das war schon die Frage 13! Das wird auch durch Wiederholung nicht besser!)


F
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1513415600


Lieber Herr Kollege Schröder, ich weise noch einmal
darauf hin: Der Zuwanderungsrat ist am 2. April 2003
mit dem Errichtungserlass initiiert worden. Sie können
fast an den Fingern abzählen, wie viele Monate dazwi-
schen liegen. Wenn man über Kosten-Nutzen-Effekte
reden will, braucht man Erfahrungen und Ergebnisse.
Ein erstes Ergebnis liegt mit diesem Bericht vor. Zu wel-
chen Schlussfolgerungen dieser Bericht führen wird,
habe ich bereits ausgeführt: Wir befinden uns im Prü-
fungsverfahren.

Das, was Sie jetzt in Ihre Frage gekleidet haben, ist in
dieser Situation überhaupt nicht möglich. Im Übrigen ist
die Errichtung des Zuwanderungsrates damals gar nicht
umstritten gewesen. Ich denke, wir müssen jetzt insbe-
sondere das vorliegende Ergebnis dahin gehend untersu-
chen, welche Bedeutung es für unsere politische Arbeit
hat. Ich habe gesagt: Wenn wir zu den entsprechenden
Ergebnissen gelangt sind, werden wir Ihnen diese gern
mitteilen.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513415700

Zweite Zusatzfrage, Herr Kollege Schröder.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513415800

Ich finde es sehr vernünftig, dass die Bundesregie-

rung die Ergebnisse des Zuwanderungsrates analysiert.
Kann denn das Ergebnis dieser Analyse auch so ausse-
hen, dass man den Zuwanderungsrat auflöst und er damit
keine weiteren Empfehlungen abgeben wird?

F
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1513415900


Herr Kollege Schröder, wenn ich die Ergebnisse im
Voraus wüsste, müsste ich nicht in dieses Prüfungsver-
fahren einsteigen. Da ich die Ergebnisse nicht kenne,
prüfen wir.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513416000

Ergänzende Frage der Kollegin Philipp.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513416100

Herr Staatssekretär, Sie haben ausgeführt, dass Sie

mit den Prüfungen rechtzeitig fertig sein würden bzw.
uns rechtzeitig informieren würden. Der Zuwanderungs-
rat empfiehlt auf Seite 8 der Kurzfassung seines Be-
richts, im Jahre 2005 im Rahmen des Verfahrens
25 000 qualifizierten Arbeitnehmern einen Aufenthalts-
titel zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit zu gewähren.
Ihre Familienangehörigen sollten bei Nachweis eines
Arbeitsplatzes ebenfalls einen Aufenthaltstitel zur Aus-
übung einer Erwerbstätigkeit erhalten. Vor diesem Hin-
tergrund frage ich Sie, was Sie – wenn das 2005 umge-

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(C (D etzt werden soll – für „rechtzeitig“ halten, denn heute aben wir bereits den 27. Oktober 2004. Fr Entschuldigung, das hängt ganz entscheidend davon b, zu welchem Prüfergebnis wir kommen. Erst dann ann ich Ihnen eine konkrete Antwort auf Ihre Frage geen. Wir werden Ihnen aber das Ergebnis unserer Prüung zur rechten Zeit vorlegen. Die Fragen 17, 18, 19 und 20 sollen schriftlich beantortet werden. Damit kommen wir zur Frage 21 des Kollegen unther Krichbaum: Wie ist es mit der Auffassung von Bundeskanzler Gerhard Schröder, es bestünden keine Zweifel an der Eignung von Ute Vogt für ihr Amt als Parlamentarische Staatssekretärin – Antwort der Bundesregierung auf Frage 17 der Kleinen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU auf Bundestagsdrucksache 15/4010 –, zu vereinbaren, dass der „Blick nach rechts“ unter der Schirmherrschaft von Ute Vogt die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ auf diesem Internetportal weiter präsentiert? F Ich beantworte Ihnen die Frage wie folgt: Bei dem In ormationsdienst „Blick nach rechts“ handelt es sich um inen bedeutenden Beitrag der Zivilgesellschaft im ampf gegen rechtsextremistische Bestrebungen, wozu erade auch dessen Internetauftritt beiträgt. Die Verlinung mit der Internetseite der „Vereinigung der Verfolgen des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und ntifaschisten“ ist mittlerweile entfernt. Im Übrigen ann ich auf andere Antworten der Bundesregierung in iesem Zusammenhang verweisen. Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, Sie haben gerade davon gespro hen, dass es hier um ein Engagement der Zivilgesellchaft geht. Gilt diese Einschätzung auch dann, wenn an weiß, dass es sich hierbei um eine Internetseite hanelt, die im Eigentum der SPD und in niemand anderes igentum steht, und insbesondere, dass hier ein Zuchuss in Höhe von 28 000 Euro gewährt wurde und an diesen Zuschuss damit auch als eine verdeckte Pareienfinanzierung werten kann? Fr Das kann man nicht so werten. Im Übrigen ist der uschuss nicht in Euro ausgezahlt worden, sondern in -Mark, und bezieht sich auf das Jahr 2000. Er betrug irca 56 000 D-Mark. Dabei handelte es sich nicht um ine verdeckte Parteienfinanzierung. Mit dem „Blick ach rechts“ wird ein hervorragender Beitrag unserer Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper Zivilgesellschaft im Kampf gegen den Rechtsextremismus geleistet. Ich lade Sie ausdrücklich ein: Schauen Sie sich die Seiten einmal an! Zweite Zusatzfrage. Sie bestätigen – weil Sie der Frage ausgewichen sind – aber ausdrücklich, dass es sich dabei um eine SPD-eigene Homepage handelt? F Es handelt sich um eine Homepage „Blick nach rechts“. Sie kennen das. Ich sage Ihnen noch einmal: Es sind gar keine Fragen bezüglich des finanziellen Beitrags zur Errichtung dieses Portals im Jahre 2000 aufgetaucht. Ich sage Ihnen ganz deutlich: Was Sie hier unterstellen wollen, dass das eine verdeckte Parteienfinanzierung ist, entbehrt jeglicher Grundlage. Ergänzungsfrage? – Bitte schön, Herr Kollege Fischer. Ist dies ein Portal der Partei SPD oder ist es dies nicht? Fr Es ist ein Portal „Blick nach rechts“. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Sind Sie auf dem linken Auge blind?)

Beatrix Philipp (CDU):
Rede ID: ID1513416200
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513416300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513416400
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513416500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513416600
Gunther Krichbaum (CDU):
Rede ID: ID1513416700




(A) )


(B) )

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513416800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513416900
Gunther Krichbaum (CDU):
Rede ID: ID1513417000
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513417100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513417200
Hartwig Fischer (CDU):
Rede ID: ID1513417300


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1513417400

Bitte, Herr Kauder.

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513417500

Herr Staatssekretär, ist es zutreffend, dass die Inter-

netplattform „Blick nach rechts“ im Alleineigentum der
SPD steht?

F
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513417600


Ob das Alleineigentum ist, kann ich im Moment nicht
beurteilen.


Siegfried Kauder (CDU):
Rede ID: ID1513417700

Wir kommen zu Frage 22 des Kollegen Krichbaum:

Hält Bundeskanzler Gerhard Schröder es mit seinem Auf-
ruf „Wegschauen ist nicht mehr erlaubt. Wir brauchen einen
Aufstand der Anständigen“ – „Süddeutsche Zeitung“ vom
5. Oktober 2000 – für vereinbar, dass unter der Schirmherr-
schaft von Ute Vogt, Parlamentarische Staatssekretärin im
Bundesministerium des Innern, der „Blick nach rechts“ mit
der Begründung der Bekämpfung des Rechtsextremismus die
vom Verfassungsschutz dem linksextremistischen Spektrum
zugeordnete „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –

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(C (D Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ auf diesem Internetportal präsentiert, und wenn ja, warum? F Herr Kollege Krichbaum, ich kann es kurz machen: ch verweise auf meine Antwort auf Frage 21. Zusatzfrage. Da Sie vorhin in einem anderen Zusammenhang da auf verwiesen hatten, dass Drucksachen auch gelesen erden sollten, möchte ich Ihnen selbiges anheim stelen; denn dadurch könnte die Effizienz der Fragerunden ier im Parlament deutlich erhöht werden. An anderer telle wurde bereits eingeräumt, dass dieser Informaionsdienst im Alleineigentum der SPD steht. Das muss n dieser Stelle noch einmal ausdrücklich hervorgehoen werden. Sie sollten die Zeit nutzen, um das nachzuesen. Der eigentliche Punkt ist aber – das haben Sie vorhin ingeräumt –, dass die betreffenden Links kurz vor dieer Fragestunde gelöscht wurden. Deswegen frage ich ie: Teilen Sie meine Einschätzung, dass eine sorgsame etrachtung des Verhältnisses einer demokratischen Parei zu einer linksextremistischen Organisation bislang ernachlässigt wurde? F Herr Kollege Krichbaum, Sie kennen die entspre henden Vorgänge und wissen, welche Links an welcher telle wann herausgenommen wurden. Ebenso wissen ie, dass es einen längere Zeit zurückliegenden Vorgang ibt, wie bereits in der schriftlichen Anfrage vom Sepember dieses Jahres kundgetan wurde. Es ist so, dass, as den einen Bereich anbelangt, nachträglich interveiert werden musste. Die Herausnahme dieser Links ist n der Tat erst im Oktober erfolgt. Zweite Zusatzfrage. Die Herausnahme der Links ist gestern und heute orgen um 11.50 Uhr erfolgt. Vielen Dank für Ihre mit elbare Bestätigung. Mich würde noch interessieren, wie ich Herr Bundesinnenminister Schily zu dem gesamten organg gestellt hat. F Herr Innenminister Schily ist der gleichen Auffas ung, wie ich sie hier kundgetan habe. Eine weitere Frage des Kollegen Kauder. Herr Staatssekretär, können Sie uns bitte erklären, wer veranlasst hat, dass diese Links herausgenommen wurden, und warum es so lange gedauert hat, bis sie herausgenommen wurden? F Herr Kollege Kauder, eine der Fragen kann ich Ihnen beantworten. Zunächst zur Abfolge: Wir waren der Auffassung – von diesem Punkt sind wir ausgegangen –, dass die Bereinigung bereits in Gänze erfolgt sei. In der Tat ist das übrig geblieben, was Sie angesprochen haben. Es ist so, dass wir vonseiten des Bundesinnenministeriums auch das veranlasst haben, indem wir den Hinweis gegeben haben, dass einer der Querverweise nicht, wie ursprünglich zugesagt worden war, gelöscht worden ist. Vielen Dank. – Wir kommen zu Frage 23 des Kolle gen Kauder: Warum hält der Bundesminister des Innern, Otto Schily, die Schirmherrschaft von Ute Vogt über den im SPD-Eigentum stehenden Informationsdienst „Blick nach rechts“ für vereinbar mit dem Amt der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister des Innern – siehe Antwort der Bundesregierung auf Frage 21 der Kleinen Anfrage der Fraktion der CDU/CSU auf Bundestagsdrucksache 15/4010 –, obwohl dieses Internetportal bis heute die vom Verfassungsschutz dem linksextremistischen Spektrum zugerechnete „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ präsentiert? F Herr Kollege Kauder, beim Informationsdienst „Blick nach rechts“ handelt es sich – das habe ich eben übrigens schon einmal gesagt – um einen bedeutenden Beitrag der Zivilgesellschaft zum Kampf gegen rechtsextremistische Bestrebungen, wozu gerade auch dessen Internetauftritt beiträgt. Frau Parlamentarische Staatssekretärin Vogt unterstützt mit ihrer Schirmherrschaft über den Online-Auftritt von „Blick nach rechts“ das Engagement gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Die Verlinkung mit der Internetseite der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ ist mittlerweile entfernt, was auch Sie bestätigt haben. Im Übrigen wird auf die Antworten der Bundesregierung auf die Fragen 16 und 21 der Kleinen Anfrage, Drucksache 15/3875, verwiesen. Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, können Sie mir in einer nicht for melhaften Antwort sagen, wann der Bundeskanzler darüber informiert wurde, dass über diese Plattform linksextremistische Werbung gemacht wurde, (Sebastian Edathy [SPD]: Das ist doch Unsinn!)

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513417800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513417900
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513418000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513418100
Gunther Krichbaum (CDU):
Rede ID: ID1513418200
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513418300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513418400
Gunther Krichbaum (CDU):
Rede ID: ID1513418500




(A) )


(B) )

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513418600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513418700
Siegfried Kauder (CDU):
Rede ID: ID1513418800
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513418900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513419000
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513419100

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(C (D nd ob er veranlasst hat, dass diese Werbung von diesem ortal genommen wird? F Diese Antwort kann ich Ihnen nicht geben. Keine weitere Zusatzfrage? – Dann kommen wir zu iner weiteren Frage der Kollegin Petra Pau. Herr Staatssekretär, teilen Sie meine Auffassung, dass ir uns diese heutige Debatte und vielleicht auch dem erfassungsschutz viel Arbeit ersparen könnten, wenn ir die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ ndlich als das anerkennen würden, was sie ist, nämlich ls einen Zusammenschluss von Menschen, welche uner der Naziherrschaft gelitten, oftmals in Konzentraionslagern gesessen und Folter erfahren haben, und von eiteren Menschen, die sich diesem antifaschistischen rbe verpflichtet fühlen? F Frau Kollegin Pau, Sie wissen, wie der Umgang mit er VVN ist und dass sich diese Organisation im Verfasungsschutzbericht wiederfindet. (Petra Pau [fraktionslos]: Das war aber nicht die Frage!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513419200
Siegfried Kauder (CDU):
Rede ID: ID1513419300
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513419400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513419500


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513419600

Eine weitere Frage des Kollegen Hartwig Fischer.


Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513419700

Herr Staatssekretär, Sie haben im Verlauf Ihrer Ant-
ort erklärt, dass etwas durchgerutscht sei und deshalb
rst jetzt gelöscht worden sei. Deshalb frage ich: Dann
uss doch von Ihrer Seite oder von welcher Seite auch
mmer die heute Morgen stattgefundene Löschung be-
timmter Dinge veranlasst worden sein?

F
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513419800

Vom Homepagebetreiber, das ist richtig. Herr Fischer,

assen Sie mich dazu noch sagen: Sie wissen, es gab vor
inigen Wochen einen Vorgang, bei dem es um die Frage
egangen ist, welche Links gelöscht werden sollten. Da
st auch die Diskussion um den VVN-Link aufgekom-
en. Das hätte ursprünglich viel früher sein sollen und
n der Tat ist diese Löschung nicht wie zugesagt und ei-
entlich verabredet vorgenommen worden, aus welchen
ründen auch immer. Deswegen haben wir veranlasst,
ass das, was vor einigen Wochen zugesagt war, nachge-
olt wird.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Dann hätten Sie sagen können, bei wem das veranlasst ist!)







(A) )



(B) )



Hartwig Fischer (CDU):
Rede ID: ID1513419900

Weitere Frage von Gunther Krichbaum.

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513420000

Herr Parlamentarischer Staatssekretär, wenn ich Sie

richtig verstehe, räumen Sie durchaus den Fehler ein,
überhaupt für eine Verlinkung zwischen der VVN-BdA
und der SPD-eigenen Homepage zu sorgen?

F
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513420100


Wenn wir damit einverstanden gewesen wären, hätten
wir nicht das veranlasst, was wir veranlasst haben.


Gunther Krichbaum (CDU):
Rede ID: ID1513420200

Wir kommen dann zur Frage 24 des Kollegen

Kauder:
Seit wann ist dem Bundesminister des Innern, Otto Schily,

bekannt, dass unter der Schirmherrschaft von Ute Vogt, Parla-
mentarische Staatssekretärin im Bundesministerium des In-
nern, der „Blick nach rechts“ die „Vereinigung der Verfolgten
des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifa-
schisten“ präsentiert, und was hat er veranlasst?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513420300


Herr Kollege Kauder, ich kann relativ kurz und knapp
antworten: Seit Oktober 2004; da dieser Link mittler-
weile entfernt ist, gibt es nichts Weiteres zu veranlassen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513420400

Zusatzfrage?

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513420500

Herr Staatssekretär, können Sie mir bitte erklären,

wann der Innenminister darüber informiert wurde, dass
eine Verlinkung mit einer linksextremistischen Home-
page stattgefunden hat, und ob er veranlasst hat, diese
Links zu löschen?

F
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513420600


Herr Kollege Kauder, diese Information ist dem Bun-
desinnenminister zu einem Zeitpunkt zugegangen, an
dem man davon ausgegangen ist, dass alles in der Tat ver-
abredungsgemäß gelöscht sei und es keine Reste gebe,
die wir jetzt im Nachgang im Oktober gelöscht haben.


Siegfried Kauder (CDU):
Rede ID: ID1513420700

Weitere Zusatzfrage? – Bitte, Herr Kauder.

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513420800

Ist überhaupt kontrolliert worden, ob gelöscht worden

ist? Dann hätte doch eigentlich auffallen müssen, dass
noch drei Links auf der Plattform sind.

F
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513420900


Herr Kollege Kauder, der Tatsache, dass diese Links
mittlerweile gelöscht worden sind, können Sie entneh-

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(C (D en, dass auch kontrolliert worden ist. Wir haben jetzt m Nachgang in diesen Tagen eine weitere Löschung orgenommen. Diese Löschung ist natürlich aufgrund ines bestimmten Ergebnisses vorgenommen worden. Weitere Zusatzfrage des Kollegen Sebastian Edathy. Herr Staatssekretär, stimmen Sie mit mir darin über in, dass es zumal die Öffentlichkeit etwas befremdlich nmuten muss, dass in einer Zeit, in der das Thema echtsextremismus an Brisanz und an Relevanz gewinnt, ie Kollegen von der CDU/CSU hier heute deutlich mehr arlamentarische Arbeitszeit einer Polemisierung gegen inen Informationsdienst gegen Rechtsextremismus widen, als sie in den letzten Wochen, zumal nach den andtagswahlen in Brandenburg und Sachsen, der Frage er Bekämpfung von Rechtsextremismus gewidmet haen? F Herr Kollege Edathy, ich stimme Ihnen voll und ganz u und will noch einmal ausdrücklich festhalten, dass ieser Informationsdienst einen sehr wertvollen Beitrag ur Bekämpfung des Rechtsextremismus leistet. Ich enke, dass es gerade in der heutigen Zeit gut ist, dass es olche Beiträge gibt. Weitere Frage des Kollegen Eckart von Klaeden. Herr Staatssekretär, stimmen Sie mir zu, dass man em Anliegen der Bekämpfung des Rechtsextremismus chadet, wenn man dieses Anliegen mit der Werbung für inksextremistische Organisationen verbindet? F Herr Kollege von Klaeden, was das Thema bestimmr linksextremistischer Organisationen auf dieser Homeage anbelangt: Es gibt einen Vorgang, den ich deutlich eschrieben habe. Es kam zu eindeutigen Ergebnissen. ch glaube, Sie dürfen nicht den Fehler machen, den guen Ansatz bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus ufgrund der angesprochenen Tatsache in ein schiefes icht zu rücken. Das ist schlichtweg falsch. Es gab Konsequenzen und es gibt eine gute Arbeit. err Kollege Kauder, es gibt im Übrigen überhaupt keien Anlass, sich aufgrund der Vorgänge bei irgendjeandem zu entschuldigen. Ich wäre froh, wenn Sie die rbeit des Informationsdienstes entsprechend würdigen ürden. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Sehr richtig!)

Siegfried Kauder (CDU):
Rede ID: ID1513421000
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513421100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513421200
Sebastian Edathy (SPD):
Rede ID: ID1513421300
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513421400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513421500






(A) )



(B) )



Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1513421600

Vielen Dank, Herr Staatssekretär.
Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-

ministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Zur Beantwor-
tung steht der Parlamentarische Staatssekretär Gerd
Andres zur Verfügung.

Die ersten drei Fragen, also die Fragen 25, 26 und 27,
sollen schriftlich beantwortet werden, sodass ich jetzt
gleich die Frage 28 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch auf-
rufe:

Welche Dienstleistungen und Beratungsangebote sollte die
BA Arbeitsuchenden anbieten, die keine Leistungsempfänger
sind, und wie sollten diese Angebote nach Meinung der Bun-
desregierung finanziert werden?

G
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1513421700


Frau Kollegin Dr. Lötzsch, ich beantworte Ihre Frage
wie folgt: Nichtleistungsempfängern stehen alle Bera-
tungs- und Vermittlungsangebote sowie auch einige
Leistungen der aktiven Arbeitsförderung der Bundes-
agentur für Arbeit zur Verfügung. Diese Angebote wer-
den ebenfalls aus dem Haushalt der Bundesagentur für
Arbeit finanziert.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513421800

Zusatzfrage, Frau Lötzsch.

Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513421900

Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär,

von den verschiedensten Institutionen und sicherlich
auch von Ihrem Haus gibt es Berechnungen, aus denen
hervorgeht, dass ein Anteil der derzeitigen Empfänger
von Arbeitslosenhilfe kein Arbeitslosengeld II erhalten
wird. Stimmen Sie mit mir nicht darin überein, dass es
wirklich klare Regelungen darüber geben müsste, wel-
che Angebote insbesondere der aktiven Arbeitsvermitt-
lung diesen Menschen gemacht werden sollen?

Ich kann vielleicht in Klammern ergänzend dazu sa-
gen, dass es bei unserem Besuch bei der Bundesagentur
für Arbeit diesbezüglich einige Fragezeichen gab.

G
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513422000


Gut, ich war nicht dabei und kenne die Fragezeichen
nicht.

Ich will nur sagen, dass sich an der Rechtslage über-
haupt nichts geändert hat. Wenn Sie sich anschauen, wie
es heute ist, dann wissen Sie, dass jemand, der arbeitsu-
chend ist, aber keine Leistungen erhält, natürlich Ver-
mittlungs- und bestimmte Angebote der aktiven Arbeits-
marktpolitik in Anspruch nehmen kann. Daran ändert
sich nichts. Im Gegenteil: Wir haben ein massives Inte-
resse daran, dass insbesondere die Vermittlung und die
Vermittlungsangebote ausgebaut werden. Es ist ganz
selbstverständlich, dass Erwerbsfähige, aber Nichtleis-
tungsbezieher weiterhin in die Vermittlungsarbeit der
Bundesagentur für Arbeit einbezogen werden und dass
ihnen in begrenztem Umfang auch Maßnahmen der akti-
ven Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung stehen.

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(C (D Es gibt eine Grenze, die Sie sehr genau kennen, nämich die Haushaltsgrenze. Die Bundesagentur für Arbeit ann eine Reihe von Maßnahmen nur insoweit durchfühen, als ihr Haushaltsmittel zur Verfügung stehen. Das uss man insgesamt im Auge behalten. Zweite Zusatzfrage, bitte. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, ie haben nun mehrmals von „bestimmten Angeboten er aktiven Arbeitsmarktpolitik“ gesprochen. Können ie bitte präzisieren, welche Angebote der aktiven Areitsmarktpolitik Ihrer Meinung nach Arbeitslosen geacht werden sollten, die nicht Empfänger von Arbeitsosenhilfe bzw. Arbeitslosengeld II sind? G Das ist insbesondere alles, was mit Vermittlungsakti itäten zusammenhängt, und das bezieht sich vor allem uf alles, was die Vermittlung erleichtert. Es können also eispielsweise auch Trainingsangebote und andere inge mit einbezogen werden. Ich bin gerne bereit, Ihen einen Gesamtkatalog zur Verfügung zu stellen, weil ch das SGB III hier jetzt nicht durchbuchstabieren will nd dazu auch nicht in der Lage bin. Eine weitere Frage der Kollegin Pau. Herr Staatssekretär, darf ich Ihren bisherigen Antwor en entnehmen, dass diejenigen, welche in den nächsten ochen einen Bescheid darüber erhalten, dass ihnen ein Arbeitslosengeld II zusteht, gleichzeitig mitgeteilt ekommen, wer für sie und ihre Betreuung in der Arbeitsgentur zuständig ist? Wir stimmen sicherlich darin berein, dass es nur so möglich wäre, ihnen ein solches ngebot zu unterbreiten. G Ich weiß nicht, ob es dafür notwendig ist, ihnen den eweiligen Betreuer mitzuteilen. Wenn Sie das Verfahren ennen, wissen Sie, dass jeder, der bisher arbeitslos geeldet war, eine entsprechende Nummer hat. Er kann ich unter Angabe dieser Nummer jederzeit an seine örtiche Arbeitsagentur wenden und Beratungstermine oder hnliches in Anspruch nehmen. Das ist überhaupt kein roblem. (Petra Pau [fraktionslos]: Das ändert sich ab Januar!)

Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513422100
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513422200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513422300
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513422400
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513422500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513422600


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513422700

Ich rufe die Frage 29 der Kollegin Gesine Lötzsch

uf:
Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass der so ge-

nannte Aussteuerungsbetrag von 9 857 Euro, den die BA für






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms

jeden Arbeitslosen, der aus dem Arbeitslosengeld in das
Arbeitslosengeld II fällt, in den Bundeshaushalt zahlen muss,
in seiner Höhe angemessen ist, und teilt die Bundesregierung
meine Auffassung, dass diese Mittel in der aktiven Arbeits-
marktpolitik der BA fehlen?

G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513422800


Frau Kollegin Lötzsch, ich war eigentlich versucht,
Ihre etwas gespaltene Frage mit einem Ja und einem
Nein zu beantworten, aber ich will es doch etwas aus-
führlicher machen.

Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass der
Aussteuerungsbetrag in seiner Höhe angemessen ist;
denn er errechnet sich aus den durchschnittlichen Jahres-
aufwendungen für Arbeitslosengeld II, Sozialgeld und
die Sozialversicherungsbeiträge für eine Bedarfsgemein-
schaft. Für das Jahr 2005 wird der Aussteuerungsbetrag
auf 6,72 Milliarden Euro geschätzt. Damit hat er eine
ähnliche Größenordnung wie die Minderausgaben, die
der Bundesagentur durch die Einführung der Grundsi-
cherung für Arbeitsuchende entstehen.

Die Einführung des Aussteuerungsbetrages hat somit
auch den Effekt, dass die finanziellen Mittel, die bisher
aus dem Haushalt der BA für Arbeitslosenhilfebezieher
verwendet wurden, Arbeitsuchenden für die Grundsiche-
rung zur Verfügung gestellt werden. Damit stehen der
BA prozentual nicht weniger Mittel für die aktive Ar-
beitsmarktpolitik im Bereich der Arbeitslosenversiche-
rung zur Verfügung.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513422900

Zusatzfrage.


Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513423000

Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär,

wie wir uns sicher alle erinnern, gab es vor Verabschie-
dung des Gesetzes von verschiedenen Seiten erhebliche
Bedenken gegen diesen Aussteuerungsbetrag. Von eini-
gen wurden sogar verfassungsrechtliche Bedenken erho-
ben, einige sprechen von „Strafzoll“. Plant die Bundes-
regierung, den Aussteuerungsbetrag bzw. dessen Höhe
zu überprüfen und wenn ja, wann?

G
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513423100


Nein.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513423200

Zweite Zusatzfrage.


Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513423300

Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär,

wann und in welcher Höhe rechnet die Bundesregierung
mit der erstmaligen Überweisung dieses Aussteuerungs-
betrages durch die Bundesagentur für Arbeit? Der
15. Februar 2005 kann es noch nicht sein, weil zu die-
sem Zeitpunkt die im Sozialgesetzbuch II festgeschrie-
bene Frist von drei Monaten noch nicht vorbei ist.

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(C (D G Diese Frage kann ich Ihnen aus dem Stand nicht be ntworten. Ich möchte Ihnen die Antwort gerne nachreihen. Vielen Dank. – Dann kommen wir zur Frage 30 der ollegin Petra Pau: Welche Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung gegen die Diskriminierung von älteren Personen auf dem Arbeitsmarkt zu ergreifen und in welchem Zeitrahmen will die Bundesregierung die entsprechende EU-Richtlinie 2000/78/EG des Rates vom 27. November 2000 zur Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf umsetzen? G Frau Kollegin Pau, ich antworte wie folgt: Die ichtlinie 2000/78/EG wird gemeinsam mit zwei weiteen Gleichbehandlungsrichtlinien durch das Gesetz zum chutz vor Diskriminierung umgesetzt. Dies sind zum inen die Richtlinie 2000/43/EG des Rates vom 9. Juli 2000 zur Anwendung der Gleichbehandlung hne Unterschied der Rasse und der ethnischen Herkunft nd zum anderen die Richtlinie 2002/73/EG des Euroäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der ichtlinie 76/207/EWG des Rates zur Verwirklichung es Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern nd Frauen hinsichtlich des Zugangs zur Beschäftigung, ur Berufsausbildung und zum beruflichen Aufstieg soie in Bezug auf die Arbeitsbedingungen. Durch diese einheitliche Umsetzung kann ein in sich timmiger Schutz vor Diskriminierung besser verwirkicht werden als durch die isolierte Umsetzung der einelnen Richtlinien. Derzeit werden die Details des Umetzungsgesetzes, das in der ersten Hälfte des ahres 2005 in Kraft treten soll, festgelegt. Hinsichtlich er Bestimmungen der Richtlinien über die Diskriminieung wegen des Alters nimmt die Bundesrepublik eutschland zur Umsetzung die Zusatzfrist bis zum . Dezember 2006 nach Art. 18 Abs. 2 Satz 1 der ichtlinie 2000/78/EG in Anspruch. Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, Sie haben eben dargestellt, dass ie bei der Erarbeitung dieses Gesetzes sind und in welhem Zeitrahmen wir mit der Vorlage im Bundestag und ann hoffentlich auch der Verabschiedung rechnen könen. Wie ist die Einschätzung der Bundesregierung zur erzeitigen Lage älterer Arbeitnehmer in der Bundesreublik bezüglich ihrer Diskriminierung? G Ich glaube, dass wir auf dem Arbeitsmarkt erhebliche robleme haben, ältere Menschen, die von Arbeitslosigkeit Parl. Staatssekretär Gerd Andres betroffen sind, wieder in Beschäftigung zu bringen. Wie Sie wissen, haben wir mit der kompletten HartzGesetzgebung I, II, III und IV massive Versuche unternommen, die Einstellung von älteren Arbeitnehmern, die arbeitslos sind, zu fördern. Wir als Gesetzgeber haben teilweise sozialrechtliche und teilweise arbeitsrechtliche Veränderungen beschlossen. Beispielsweise ist für Arbeitnehmer ab 52 Jahren die zeitlich unbegrenzte und auch wiederholte sachgrundlose befristete Beschäftigung zulässig. Um ein weiteres Beispiel zu nennen: Wir haben den Arbeitslosenversicherungsbeitrag der Arbeitgeber, die über 55-Jährige einstellen, gestrichen. Aus dem, was ich sage, wird deutlich, dass es nach unserer Auffassung in der Gesellschaft erhebliche Defizite bei der Beschäftigung Älterer gibt. Daran gibt es überhaupt keinen Zweifel. Deswegen ist es ganz wichtig, dass wir alles tun, um die politische Weichenstellung, die bis in die 70er-Jahre zurückgeht und die darauf setzt, ältere Menschen vor Erreichung des Rentenalters auf die eine oder andere Art und Weise in den Ruhestand zu versetzen, zu verändern. Das ist notwendig. Wir müssen vor allen Dingen darauf hinwirken, dass es insbesondere in den Köpfen der Arbeitgeber eine Veränderung der Positionen gibt. Es ist eben nicht so, dass nur jüngere Menschen leistungsfähig sind, sondern auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind in der Lage, ihre Leistung zu erbringen. Das muss deutlich werden. Wir müssen mit allen Mitteln und Maßnahmen darauf abzielen, dass eine Veränderung der Einstellungsund Beschäftigungspraxis stattfindet. Zweite Zusatzfrage, bitte. Danke. – Herr Staatssekretär, ist der Bundesregierung bekannt, welche europäischen Länder diese EU-Richtlinie schon umgesetzt haben, und fließen eventuell Erfahrungen aus der Umsetzung von nationalen gesetzlichen Regelungen in den Erarbeitungsprozess auch der Bundesrepublik ein? G Uns liegen Angaben darüber vor, welche Länder die Richtlinie umgesetzt haben. Da es aber eine Richtlinie ist, die relativ jung ist, und da der Umsetzungszeitraum relativ kurz ist – auch wenn man die Umsetzung schneller gewollt hätte –, ist es schwierig, auf Erfahrungen anderer Länder im Zusammenhang mit der Umsetzung der Richtlinie zurückzugreifen. Ich kann aber aus der europäischen Diskussion berichten, dass ein massiver Versuch stattfindet, die Beschäftigungsquoten Älterer anzuheben. Sie wissen, dass sich die Europäische Union mit den Vereinbarungen von Lissabon aus dem Jahre 2000 das Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2010 darauf hinzuwirken, die Beschäftigungsquoten insgesamt sowie die Beschäftigungsquoten für Frauen und die für Ältere anzuheben. Die von mir beschriebene Umkehr des Trends zur Frühverrentung oder z t z s ü u D m e B P g m i k d R u B S ü r s d ü s s w D d b b t j h d w l m m r t (C (D u Vorruhestandsregelungen kann europaweit beobachet werden. Eine ganze Reihe von Ländern – nehmen Sie um Beispiel die skandinavischen Länder – hat eine Bechäftigungsquote bei über 55-Jährigen von teilweise ber 70 Prozent, während diese Beschäftigungsquote bei ns in Deutschland gegenwärtig bei 38 Prozent liegt. as ist, wie ich finde, beschämend gering. Man muss assiv daran arbeiten, dass diese Beschäftigungsquote rhöht wird. Wir nutzen eine ganze Reihe europäischer eschäftigungsräte dazu, Informationen, Positionen, rogramme und Erfahrungen der europäischen Mitliedsländer in diesem Zusammenhang auszutauschen. Wir kommen zur Frage 31 der Kollegin Petra Pau: Mit welchen Mitteln und Methoden will die Bundesregierung die Zweckbindung der Erhebung von Daten der Antragsteller des ALG II – sowie deren Angehöriger, Bedarfsgemeinschaften etc. – innerhalb der BA, aber auch zwischen der BA und den optierenden Kommunen und Landkreisen garantieren? G Die Einhaltung der Zweckbindung erhobener Daten st ein wesentlicher Grundsatz des Datenschutzes. Konret ist der Schutz von Sozialdaten im zweiten Kapitel es Zehnten Buches Sozialgesetzbuch geregelt. Diese egelungen umfassen auch die Erhebung, Verarbeitung nd Übermittlung von Daten nach dem SGB II. Die undesagentur für Arbeit und die Träger nach dem GB II sind daran gebunden. Im Rahmen ihrer Aufsicht ber die Bundesagentur für Arbeit bezüglich der Gewähung von Leistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgeetzbuch wird die Bundesregierung auch die Einhaltung atenschutzrechtlicher Bestimmungen durch die BA berwachen. Unabhängig davon wird die Einhaltung des Daten chutzes auf der Grundlage des Bundesdatenschutzgeetzes oder der Landesdatenschutzgesetze durch die jeeiligen Beauftragten für den Datenschutz kontrolliert. ies beinhaltet im Bereich des Bundes unter anderem ie Prüfung von rund 30 Bundesbehörden. Dazu gehören eispielsweise die Bundeswehr, die Agenturen für Areit und die öffentlichen Krankenkassen. Der Beaufragte für den Datenschutz legt dem Parlament im Zweiahresabstand einen Bericht darüber vor. Im Übrigen aben betroffene Bürger die Möglichkeit, sich direkt an en Datenschutzbeauftragten zu wenden. Zusatzfrage. Den ersten Bericht des Datenschutzbeauftragten erarten wir wohl alle voller Spannung, weil darin sicherich die ersten Umsetzungsschritte im Zusammenhang it dem Hartz-IV-Gesetz berücksichtigt werden. Ich öchte gerne wissen, welche Vorkehrungen die Bundesegierung oder auch die Bundesagentur für Arbeit geroffen haben, um die von Ihnen schon zitierten Grund Petra Pau sätze des Datenschutzes wie die Zweckbindung, aber auch die Verpflichtung zur Löschung und das Verhindern der Zusammenführung von bestimmten brisanten Sozialund Gesundheitsdaten auch bei der Eingabe der Daten zum Arbeitslosengeld II zu gewährleisten. Wer entscheidet wann über die Löschung nicht mehr benötigter Daten, zum Beispiel Gesundheitsdaten? G Frau Abgeordnete Pau, die Bundesagentur für Arbeit muss zunächst in eigener Verantwortung sicherstellen, dass sich beispielsweise die Personen, die die Daten eingeben, an die Bestimmungen zum Datenschutz halten. Das gilt für die Bundesagentur für Arbeit wie für jeden Betrieb und jede Behörde. Darüber hinaus muss die Bundesagentur für Arbeit sicherstellen, dass nur befugte Personen Zugriff auf die von ihnen benötigten Daten haben, die beispielsweise im Zusammenhang mit einer Arbeitsvermittlung, einer Leistungsgewährung oder Ähnlichem notwendig sind. Dabei spielt unter anderem die Frage eine Rolle, inwieweit beispielsweise die optierenden Kommunen Zugriff auf Daten der Bundesagentur für Arbeit erhalten. Sie erhalten nur insoweit Zugriff darauf, als es für die Leistungsgewährung nach dem SGB II und im Zusammenhang mit dem Optionsgesetz notwendig ist. Ein umfassender Zugriff der optierenden Kommunen auf die Datensätze der Bundesagentur für Arbeit ist ausgeschlossen. In diesem Zusammenhang gibt es eine Diskussion darüber, inwieweit bestimmte Zugriffe auf Datensätze zu dokumentieren sind – entsprechende Vorkehrungen dazu sind bereits getroffen worden –, um die Zugriffe nachvollziehbar zu machen. Im Übrigen gibt es Bestimmungen, aus denen hervorgeht, inwieweit bestimmte Daten erhoben und gespeichert werden müssen. Bei bestimmten Leistungsfällen, die sich über viele Jahre erstrecken, müssen Daten gespeichert werden und verfügbar sein – beispielsweise Beschäftigungszeiten, Versicherungsstatus und Leistungsgewährung –, solange jemand von Arbeitslosigkeit betroffen ist und solange es sein Leistungsrahmen und die Leistungsgewährung erfordern. Wie Ihnen außerdem bekannt ist, diskutieren wir darüber, analog zum Thema Gesundheitscard eine Jobcard zu entwickeln. Dabei handelt es sich um eine elektronische Karte, auf der Beschäftigungsund Einkommensdaten abgespeichert sind, die es ermöglichen sollen, die Leistungsberechnung und Leistungsgewährung künftig schneller und kostengünstiger durchzuführen. Wir haben also einen ganzen Katalog von Maßnahmen geplant. Die Bundesagentur für Arbeit steht in diesem Zusammenhang im ständigen Gespräch mit dem Datenschutzbeauftragten und mit unserem Ministerium, das die Rechtsaufsicht hat. Wir haben entsprechende Gespräche mit dem Datenschutzbeauftragten geführt. Letztlich geht es darum, per Gesetz sicherzustellen, dass die vorhandenen Daten auch den datenschutzrechtlichen Bestimmungen gemäß verwaltet und genutzt werden. m g w a D K d D u t a G m g s s Z m g – W w a d – z s n – n I b b n n b f ü Z n (C (D Ihre zweite Zusatzfrage, Frau Pau. Herr Staatssekretär, in diesem Zusammenhang treibt ich ein Zusatzfragebogen zum allseits bekannten Fraebogen zur Beantragung des Arbeitslosengeldes II um, elcher offensichtlich von der Bundesagentur für Arbeit usgegeben wurde. Mit diesem Zusatzfragebogen sollen aten betreffend die derzeitige Körpergröße und das örpergewicht des Antragstellers sowie die Diagnose, ie der behandelnde Arzt stellt, erhoben werden, also aten, die selbst der Krankenkasse nicht vollständig und nverschlüsselt zur Gewährung von Leistungen übermitelt werden. Wo ist hier die Zweckbindung im Hinblick uf die Berechnung des Arbeitslosengeldes II und die ewährung anderer Dinge gewährleistet? G Ich möchte mich jetzt nicht mit dem Zusatzfragebo en auseinander setzen, sondern einen Beispielfall kontruieren. Wenn man als Leistungsbezieher auf eine betimmte Ernährung angewiesen ist, dann bekommt man usatzleistungen. Wenn Sie mich anschauen, dann komen Sie sicherlich zu der Erkenntnis, dass mir eine Diät ut täte. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Dann gibt es weniger Leistungen!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513423400
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513423500
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513423600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513423700
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513423800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513423900




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513424000
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513424100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513424200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513424300
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513424400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513424500
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513424600




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513424700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513424800
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513424900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513425000

Nein. Ich weiß aber, dass Selbsterkenntnis der erste
eg zur Besserung ist.
Gesetzt den Fall, ich wäre Leistungsbezieher und
äre aus gesundheitlichen Gründen – von einem Arzt
ttestiert – auf eine bestimmte Ernährung angewiesen,
ann müsste ich das entsprechend nachweisen.


(Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Aber dafür gibt es doch das Attest!)


Man muss nicht „aber“ sagen. Das ist so. – Ich weiß
war nicht, wozu die Bundesagentur für Arbeit die ange-
prochenen Daten erhebt. Aber ich bin gerne bereit, dem
achzugehen.


(Rainer Brüderle [FDP]: Der Körpergröße?)

Entschuldigung, die Körpergröße steht sogar im Perso-
alausweis, falls Sie sich erinnern. Vielleicht ist das zur
dentifizierung notwendig.
Frau Pau, ich kann Ihre Frage jetzt nicht ausreichend

eantworten. Für einen Teil der Leistungsgewährungen
raucht man jedenfalls bestimmte Daten. Ich kann mir
icht vorstellen, dass die Bundesagentur für Arbeit
ichts anderes zu tun hat, als beispielsweise die Daten
etreffend die Körpergröße, das Gewicht und den Um-
ang von allen Hilfesuchenden zu speichern. Das würde
berhaupt keinen Sinn machen. Der von Ihnen erwähnte
usatzfragebogen gilt für bestimmte Dinge, denen wir
achgehen werden.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Gerd Andres


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Sie werden bestimmten Dingen nachgehen? Sie gehen also dem Körpergewicht nach?)


Aber auch bei dieser Datensicherung sind die bundes-
weit geltenden Bestimmungen des Datenschutzes zu be-
achten und entsprechend anzuwenden.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1513425100

Eine ergänzende Frage der Kollegin Philipp.


Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513425200

He
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513425300
Ich weiß genau, dass beispielsweise in Düsseldorf
zwei verschiedene Stellen, nämlich die Bundesagentur
für Arbeit und die Stadtverwaltung, dieselben Daten von
einer Person erheben, und zwar aus datenschutzrechtli-
chen Gründen. Wie Sie eben ausgeführt haben, sei das
zurzeit nicht anders möglich. Sie haben des Weiteren ge-
sagt, dass nur durch ein neues Gesetz eine Änderung die-
ses zweifellos nicht ganz nachvollziehbaren Zustands zu
erreichen sei. Halten Sie es nicht für einen erheblichen
Beitrag zum Abbau von Bürokratie, wenn man im Wege
der Amtshilfe einen Zugriff der einen Stelle auf die Da-
ten der anderen Stelle ermöglichen würde?

G
Beatrix Philipp (CDU):
Rede ID: ID1513425400


Das wäre ganz wunderbar; das kann ich Ihnen sagen.
Aber es gibt eine Reihe von datenschutzrechtlichen Be-
stimmungen. So darf man beispielsweise Sozialdaten
nur zweckgebunden sammeln. Das habe ich Ihnen eben
vorgetragen. Ich kann Ihnen auch die rechtliche Fund-
stelle nennen. Dass Daten betreffend ein und dieselbe
Person von unterschiedlichen Stellen erhoben werden,
geschieht schon heute in anderen Bereichen. Dass die
Einführung des Arbeitslosengeldes II die Erhebung von
Daten sowohl von bisherigen Arbeitslosenhilfeempfän-
gern als auch von bisherigen Sozialhilfeempfängern not-
wendig macht und dass zwei Stellen an der Zusammen-
führung arbeiten, halte ich erst einmal für völlig
vernünftig und richtig.

Ich möchte darauf hinweisen, dass wir das nach
schwierigen und umfassenden Vermittlungsgesprächen
mit Zustimmung Ihrer Fraktion so beschlossen haben.
Sie sollten sich also davor hüten, zu behaupten, das sei
nur unsere Erfindung. Das ist die Erfindung aller. Das ist
zur Einführung und administrativen Abwicklung der
neuen Leistung von Januar nächsten Jahres an auch not-
wendig.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1513425500

Vielen Dank. – Jetzt kommen wir zur Frage 32 des

Kollegen Ralf Göbel:
Ist die Bundesregierung bereit, nachdem das zuständige

Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit abweichend
vom Wortlaut des § 44 b Abs. 1 Satz 1 des Vierten Gesetzes
für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt vom
24. Dezember 2003, Hartz IV – Bundesgesetzblatt I, Seite
2954 ff. –, die Gründung mehrerer Arbeitsgemeinschaften für
den Bereich einer Arbeitsagentur zugelassen hat, die hier-
durch zusätzlich entstehenden Verwaltungskosten durch eine

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(C (D Erhöhung des Mittelansatzes für Verwaltungskosten bei der BA bzw. den örtlichen Agenturen für Arbeit zu kompensieren? G Herr Kollege Göbel, ich möchte zuerst etwas zu Ihrer ragestellung sagen. Es ist nicht richtig, dass die Grünung mehrerer Arbeitsgemeinschaften im Bezirk einer gentur für Arbeit gegen § 44 b Zweites Buch Sozialgeetzbuch verstößt. Durch das Kommunale Optionsgesetz om 5. August 2004 wurde § 44 b Abs. 1 SGB II nämich dahin gehend geöffnet, dass im Bereich einer Agenur für Arbeit auch mehrere Arbeitsgemeinschaften geründet werden können. Hintergrund dieser Neuregelung ist die Tatsache, dass ie regionalen Zuständigkeitsbereiche der Arbeitsagenuren mit den kommunalen Gebietskörperschaften nicht mmer übereinstimmen. Daher kann es in dem Gebiet eier Arbeitsagentur mehrere kommunale Träger geben. ine Erhöhung des Mittelansatzes für die Arbeitsagentuen ist hierfür jedoch nicht erforderlich; denn die Aufteiung der Verwaltungsmittel auf die Arbeitsgemeinschafen erfolgt anhand der Zahl der Bedarfsgemeinschaften ro kommunalen Träger. Maßgeblich für die Regionalerteilung waren damit die Kreise und kreisfreien tädte, nicht die Arbeitsagenturen. Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, geben Sie mir Recht, dass bei ulassung mehrerer Arbeitsgemeinschaften in einem ezirk einer Agentur für Arbeit und bei der Zugrundeegung der Zahl der Bedarfsgemeinschaften zur Berechung der Verwaltungsmittel, die notwendig sind, außer etracht gelassen worden ist, dass jede Arbeitsgemeinchaft einen eigenen Overhead zu finanzieren hat? Ge Das Problem ist – ich sage es noch einmal –: Die erittelten Verwaltungskosten bezogen sich auf die erhoenen Daten der Bedarfsgemeinschaften. Die Bedarfsgeeinschaften richten sich danach, wie nach der ommunalen Zuständigkeit die Verteilung in einem Beeich aussieht. Um es anschaulich zu machen: Es kann ein, dass in einem Gebiet einer Agentur für Arbeit drei erschiedene Kreise liegen. Wenn das so ist, werden die erwaltungskosten danach ermittelt, wie viel Bedarfsgeeinschaften in den jeweiligen Kreisanteilen vorhanden ind. Die spannende Frage nach der Zahl der Arbeitsgeeinschaften – eine, zwei oder drei – stellt sich auch eim gegenwärtigen Sozialhilferecht. Wenn beispielseise ein Kreis Träger der Leistung ist und wenn dieser reis Referenzgemeinden hat, die für ihn auszahlen, ann gibt es möglicherweise sieben oder acht Auszahungsbereiche, in denen die im BSHG vorgesehene Leisung erbracht wird. Es kommt also zu keiner Verändeung gegenüber dem, was bisher ist. Zweite Zusatzfrage. Ich habe diese Frage nicht aus dem Nichts heraus gestellt. Mir ist vielmehr bekannt, dass es in vielen Bereichen erhebliche Probleme gibt, weil die Gründung mehrerer Arbeitsgemeinschaften dazu führt, dass die Mittelansätze für Verwaltungskosten nicht mehr ausreichend sind, um die ansonsten aufgrund der Schlüsselzahlen der Bundesagentur für Arbeit ermittelten Sachbearbeiter plus den Overhead zu bezahlen. Deswegen wiederhole ich meine Frage: Ist die Bundesregierung oder die Bundesagentur für Arbeit bereit, die zusätzlich entstehenden Verwaltungskosten abzufedern? G Ich möchte zunächst Folgendes festhalten: Die Frage, ob im Bereich einer Agentur für Arbeit eine oder mehrere Arbeitsgemeinschaften eingerichtet werden, ist durch das Kommunale Optionsgesetz erst einmal rechtlich klargestellt worden; das macht auch Sinn. Das Vermittlungsverfahren, an dem bekanntlich auch der Bundesrat teilnimmt, hat ergeben, dass hinsichtlich der Abrechnung dessen, was Verwaltungskosten und Sonstiges angeht, mit den Trägern für das kommende Jahr zwei Revisionstermine vorgesehen sind. Die genauen Kosten, die sich nach Berücksichtigung der Anzahl der Köpfe und anderem ergeben, werden im kommenden Jahr entsprechend gegengerechnet. Die zweite Frage, die Sie gestellt haben, macht in diesem Zusammenhang Sinn. Man muss wissen, dass die Verwaltungskosten und die Leistungskosten gegenseitig deckungsfähig sind. Auch das ist vernünftig. Wollen Sie die Frage 33 gleich mitbeantworten? G Wenn der Abgeordnete damit einverstanden ist. Das ist der Fall. Ich rufe die Frage 33 des Abgeordneten Göbel auf: Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die der BA bzw. den Agenturen für Arbeit zugewiesenen Mittel für die Integration von Arbeitslosen nicht für die Verwaltung der Arbeitsgemeinschaft im Sinne des Hartz-IV-Gesetzes genutzt werden dürfen? G Haushaltsrechtlich sind das Eingliederungsbudget und das Budget für Personal und Verwaltung deckungsfähig, sodass eine Finanzierung aus dem jeweils anderen Budget möglich ist. Der lokale Träger der Grundsicherung – entweder die Arbeitsgemeinschaft, die Arbeitsagentur oder die optierende Kommune – kann die zur V i t z f d w h f m b a m – m z m F m u e m s (C (D erfügung stehenden Mittel so zwischen Personalansatz, nsbesondere Fallmanagement, und Eingliederungsleisungen aufteilen, wie er es für sinnvoll hält. Es ist dabei u bedenken, dass die Personalund Verwaltungskosten ür die im Zuständigkeitsbereich der Kommunen liegenen Aufgaben von den kommunalen Trägern bezahlt erden müssen. Zusatzfrage, Herr Göbel? – Bitte. Weil Sie die gegenseitige Deckungsfähigkeit erwähnt aben, möchte ich mit dem Ziel der Klarstellung nachragen. Habe ich es richtig verstanden, dass es den komunalen Gebietskörperschaften dann, wenn sie eine Areitsgemeinschaft mit der Agentur für Arbeit gründen, nheim gestellt ist, zulasten der Eingliederungsmaßnahen die Mittel für die Verwaltung zu erhöhen? (Zustimmung des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres)

Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513425600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513425700
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513425800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513425900




(A) )


(B) )

Ralf Göbel (CDU):
Rede ID: ID1513426000
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513426100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513426200
Ralf Göbel (CDU):
Rede ID: ID1513426300
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513426400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513426500
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513426600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513426700
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513426800

Danke schön.
G
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513426900

Ich bin aber auch gern bereit, Ihnen das noch einmal

u erklären. Das Problem ist doch beispielsweise – –

(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wir machen jetzt Schluss! – Weitere Zurufe)



Ralf Göbel (CDU):
Rede ID: ID1513427000

Das ist nicht nötig.
G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513427100

Wie bitte?


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513427200

Das ist nicht nötig. Das war die letzte Frage für die

ragestunde.

(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Aber die können sich gern noch unterhalten!)


G
Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513427300

Wir können Sie alle daran teilhaben lassen. Es wäre

ns eine große Freude und auch das Publikum hätte noch
twas davon.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513427400

Da ich die Sitzung jetzt unterbreche, könnten Sie sich
it Herrn Göbel bei einer Tasse Kaffee darüber austau-
chen.


(Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Genau so!)

Vielen Dank, Herr Staatssekretär Andres.
Wir sind damit am Ende der Fragestunde.






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms

Ich unterbreche die Sitzung. Sie wird um 15.35 Uhr

mit dem Aufruf des Zusatzpunktes „Aktuelle Stunde“
fortgesetzt.


(Unterbrechung von 15.01 bis 15.35 Uhr)


Dr. h.c. Gerd Andres (SPD):
Rede ID: ID1513427500

Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Die Sitzung ist

wieder eröffnet.
Ich rufe Zusatzpunkt 1 mit seinem knapp gefassten

Titel auf:
Aktuelle Stunde
auf Verlangen der Fraktion der CDU/CSU
Haltung der Bundesregierung zur Einhaltung
des europäischen Stabilitätspakts und des
Grundgesetzes angesichts neuer Finanzlöcher
im Bundeshaushalt und in der Rentenkasse so-
wie berichtete Begehrlichkeiten von Minister
Eichel auf die höheren Einnahmen der Kran-
kenkassen infolge der Gesundheitsreform

Mit der Verlesung des Themas ist die Redezeit glück-
licherweise noch nicht gänzlich verbraucht.

Ich eröffne die Aktuelle Stunde und erteile zunächst
dem Kollegen Dietrich Austermann, CDU/CSU-Frak-
tion, das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1513427600

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wie un-

sere zutreffenden Prognosen bestätigen, ist die Union ih-
rer Zeit immer voraus. Ich bin deshalb in der Lage, aus
der regierungsnahen „Financial Times“ vom 22. Februar
2005 vorzulesen.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Regierungsnah?)


Zwei Tage nach der von der CDU gewonnenen Land-
tagswahl in Schleswig-Holstein meldet sie: In Regie-
rungskreisen wird gemunkelt, dass der am 21. Februar
auch offiziell entlassene Bundesfinanzminister Hans
Eichel demnächst das Regierungskleeblatt in der RAG
vervollständigen werde.


(Lachen bei der CDU/CSU)

Er hat bereits begonnen, für die RAG Kredite auf die
von ihm betriebenen künftig fälligen Kohlesubventionen
aufzunehmen, um den Bau von zehn neuen Zechen zu
ermöglichen.

Das hält man für einen Scherz; aber dahinter steckt
natürlich eine ganze Reihe von Fakten: Drei ehemalige
Regierungsmitglieder – Müller, Tacke und Overhaus –
helfen bereits der RAG.


(Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Ein Skandal!)


Die RAG wird zur Entsorgungsanstalt für Regierungs-
mitglieder. Overhaus und Eichel haben die Aufstockung
der Kohlesubventionen um 16 Milliarden Euro betrie-
ben. Man muss sich das mal anschauen: Overhaus, ehe-

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(C (D aliger Staatssekretär im Finanzministerium, war im ufsichtsrat der GEBB; Herr Müller, Vorstandsvorsitender der RAG, war und ist Aufsichtsratsvorsitzender ei der GEBB. Die beiden haben sich dort kennen und chätzen gelernt. Herr Overhaus war zuständig für die efinition des Begriffs „Berater“ und ist jetzt Berater bei er Ruhrkohle AG. Man kann davon ausgehen, dass Herr verhaus im nächsten Jahr keine Rentennullrunde erleen muss. Ich denke auch, dass man einen Zusammenang zwischen der Tätigkeit von Overhaus und Eichel m Bereich der Kohlesubventionen herstellen muss. Weitere Fakten: Die Ruhrkohle AG möchte mit öf entlichen Hilfen neue Zechen einrichten. Eichel war zu einer Zeit als Minister als jemand bekannt, der versucht at, auch noch die explodierenden Schulden des Bundes u beleihen. chließlich muss man davon ausgehen, dass die Schamosigkeit – der öffentliche und offensichtliche rote Filz – ei vielen Regierungsmitgliedern keine Grenzen kennt. ch sage das so brutal und so deutlich; denn es ist ein kandal, was sich im Bereich der Verflechtung von Reierungsämtern und Funktionen in der Wirtschaft, bei er Verfilzung, zuträgt. Das passt zu dem, was wir in den letzten Tagen im usammenhang mit den Haushaltsberatungen – es spotet jeder Beschreibung – erleben: Täglich werden neue, isher angeblich nicht bekannte Haushaltslöcher identiiziert. Wir haben deshalb zusammen mit der FDP im aushaltsausschuss beantragt, die Beratungen für den aushalt 2005 auszusetzen. Das Finanzministerium – eien Finanzminister gibt es ja nicht mehr – soll eine neue orlage für 2005, die etwas mit Haushaltswahrheit und aushaltsklarheit zu tun hat, einbringen. achdem schon der Haushalt 2004 nicht gestimmt und ie Verfassungsgrenze geschrammt hat und das Gleiche ür den Nachtragshaushalt 2004 gilt, ist festzustellen, ass – Koalitionsabgeordnete räumen das hinter verchlossenen Türen auch ein – auch der neue Haushalt für 005 eine Fülle von Löchern hat, die man bisher angebich nicht erkannt hat. Das Schlimme dabei ist, dass es nicht nur den Bun esfinanzen schlecht geht, sondern dadurch auch die entenkassen in den Strudel gezogen werden. Das beeutet für viele Millionen Rentner in nächster Zeit große robleme. Das Ganze erinnert an die „Reise nach Jerusalem“: erschiedene Vorschläge werden auf den Tisch gelegt, iner hält durch und wird dann möglicherweise gelten. olgende Vorschläge haben wir gesehen: Die Pensionserpflichtungen bei Post und Telekom werden abgeauft. Das ist so, als wenn ein Familienvater sein Einfailienhaus belastet, weil er eine teure Weltreise machen ill, und die Enkel die Schulden bezahlen lässt. Genau o gehen Sie mit den Finanzen des Bundes um. Dietrich Austermann Die Pflegeversicherung ist betroffen. Die Russland forderungen werden gegen Abschlag an den Kapitalmarkt gebracht, obwohl Russland so viel Geld hat, dass es seine Verpflichtungen bar bezahlen könnte. Alles wird gegen Abstand verkauft. Dann das ERP-Darlehen – haben Sie die USA überhaupt gefragt, ob Sie da tätig werden dürfen? Das Vermögen der Post und der Telekom wird verscherbelt. Das bedeutet, dass im Jahre 2006 wahrscheinlich kein Bundesvermögen mehr da ist, dass Sie nur verbrannte Erde hinterlassen. Es wird dann kein signifikantes Vermögen mehr geben. An diesen Beispielen wird deutlich, an welchen Stellen Sie versuchen, Vermögen einzusammeln, um den Haushalt einigermaßen auszugleichen. Meine Damen und Herren, so sehen die Löcher im Bundeshaushalt des kommenden Jahres aus: durch Hartz 5 Milliarden Euro – Sie sagen 2,2 Milliarden Euro –, Steuern 4 bis 5 Milliarden Euro, ERP-Vermögen 2 bis 4 Milliarden Euro, Mauteinnahmen mindestens 1 Milliarde Euro, Tabaksteuer 1 Milliarde Euro, Bundesbankgewinn bei der Entwicklung des Euro 3 Milliarden Euro – schätze ich –, Risiko bei den Privatisierungserlösen. Das heißt, das Risiko für den Haushalt 2005, über den wir zurzeit diskutieren, liegt etwa in der Größenordnung von 10 bis 15 Milliarden Euro. Da wagen Sie, das als Haushalt zu bezeichnen und in den Beratungen vorzulegen? Nein, wir sagen, ein Kassensturz muss her. Alle Risiken, pessimistisch geschätzt, müssen auf den Tisch gelegt werden; wir benötigen brauchbare Vorschläge. Wenn Sie selber keine haben, dann erinnern Sie sich daran, dass wir hier unsere Bereitschaft erklärt haben, alle Ausgaben um 3 Prozent zu kürzen. Es geht um Ausgabenkürzungen und nicht um Einnahmeverbesserungen auf skandalöse Weise. So können wir gemeinsam arbeiten. Aber dieser Haushalt ist dazu völlig ungeeignet. Deswegen werden Sie mit diesem Haushalt auch die Maastricht-Kriterien nicht einhalten können. Herr Kollege! Ein letzter Satz, Herr Präsident. – Schon jetzt ist er kennbar, dass Sie im nächsten Jahr trotz der Privatisierungserlöse ein Schuldenvolumen von 50 Milliarden Euro streifen werden. Das bedeutet, dass der Bund alleine 2 Prozent des BIP überschreitet und die MaastrichtKriterien nicht eingehalten werden. Der Haushalt ist völlig unbrauchbar. Dies ist die Bilanz der Regierungstätigkeit von Rot-Grün nach sechs Jahren. Für die Bundesregierung spricht nun die Parlamenta rische Staatssekretärin Barbara Hendricks. B r S V S r L s z h T 4 1 h n r g f a – d z l 1 I w w – s l m t o P n a (C (D D Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her en! Zunächst zu dem, Herr Kollege Austermann, was ie am Anfang Ihrer Rede als Scherz bezeichnet haben. ielmehr haben Sie gesagt, es sei kein Scherz. Da haben ie Recht; es war eine Fiktion. Das sieht man schon daan, dass Sie dargestellt haben, die Union würde die andtagswahlen in Schleswig-Holstein gewinnen. Da ind Sie selber vor und nicht zuletzt auch der Spitenkandidat, Peter Harry Carstensen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Jürgen Koppelin [FDP]: Die SPD gewinnt in Nordrhein-Westfalen nicht!)


(Heiterkeit bei der CDU/CSU)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)





(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513427700
Dietrich Austermann (CDU):
Rede ID: ID1513427800

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513427900

(Beifall bei der SPD)

Dietrich Austermann (CDU):
Rede ID: ID1513428000

Jetzt fragen wir uns einmal: Was soll eigentlich die
eutige Debatte? Sie kennen alle Daten, Sie kennen alle
ermine. Wir haben heute den 27. Oktober. Am
. November kommt die Steuerschätzung. Am
1. November wird die Bereinigungssitzung im Haus-
altausschuss stattfinden. Am 18. November tagt der Fi-
anzplanungsrat. Im Dezember wird die Bundesregie-
ung ihre Maastricht-Meldung nach Brüssel geben.
Dies alles werden wir genau so machen, wie es sich

ehört und wie es verfassungsgemäß ist. Wir werden da-
ür sorgen, dass die Maastricht-Kriterien im Jahr 2005
uf jeden Fall eingehalten werden.


(Beifall bei der SPD – Zuruf von der CDU/ CSU: Das wollen wir festhalten! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das erzählen Sie uns jedes Jahr, wenn Sie sie brechen! Das erzählen Sie uns jedes Jahr und nie stimmt es!)


Ja, wir werden dafür sorgen.

(Beifall bei der SPD)


Nächste Woche ist die Steuerschätzung. Danach wer-
en wir gemeinsam die Schlüsse daraus ziehen, und
war für den öffentlichen Gesamthaushalt; das gilt natür-
ich auch für die Länder und Gemeinden. Am
1. November findet dann die Bereinigungssitzung statt.
ch hoffe doch, dass Sie sich dieses Jahr nicht entziehen
erden, wie Sie das im vergangenen Jahr getan haben,
enn ich mich recht erinnere.


(Ilse Aigner [CDU/CSU]: Sie sollten einmal in die Haushaltsausschusssitzung kommen, dann merken Sie es!)


Das macht mein Kollege Diller; das werden wir dann
ehen. Aber nach meiner Erinnerung haben Sie sich im
etzten Jahr dieser Beratung entzogen. Wir wollen ein-
al sehen, ob Sie in diesem Jahr bereit sind, Verantwor-
ung zu übernehmen,


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Der Nachtragshaushalt zeigt, dass wir Recht hatten!)


der ob Sie so, wie Sie es heute wieder anlegen, nur auf
olemik setzen und Ihrer Verantwortung wie üblich
icht gerecht werden wollen. Wir werden sehen, was Sie
m 11. November tun.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks

Wir werden auch sehen, was am 18. November die

Länder, besonders die von der Union regierten Länder,
im Finanzplanungsrat sagen werden. Wir werden dann
erkennen, wie Länder und Gemeinden ihre Verantwor-
tung für den öffentlichen Gesamthaushalt übernehmen.
Ich will in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass
alle Vorschläge zum Subventionsabbau – die Vorschläge
wurden von Herrn Koch, einem Ministerpräsidenten
Ihrer Couleur, und von Herrn Steinbrück, einem sozial-
demokratischen Ministerpräsidenten, ausgearbeitet –
entweder von Ihnen vollständig abgelehnt oder zumin-
dest nicht vollständig übernommen bzw. im Vermitt-
lungsverfahren abgeschwächt worden sind.

Ich darf weiterhin daran erinnern, dass Ministerpräsi-
dent Stoiber gleichsam ein rotes Stoppschild vor alles
gesetzt hatte, was landwirtschaftliche Subventionen an-
belangt.


(Ortwin Runde [SPD]: So ist es! – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Was ist mit der Kohle? 16 Milliarden Euro zusätzlich!)


– Kommen wir also einmal auf die Kohle zu sprechen.
Ich weiß nun wirklich nicht, wie Sie darauf kommen,
dass es 16 Milliarden Euro zusätzlich für die Kohle gibt.
Die Kohlesubvention ist diejenige Subvention, die von
allen Finanzhilfen und von allen Subventionen im Bun-
deshaushalt am schnellsten abgebaut wird. Von 1998 auf
2005 werden alle Finanzhilfen für die Steinkohle im
Bundeshaushalt auf weniger als die Hälfte dessen zu-
rückgeführt werden, was Sie uns sozusagen als Klotz am
Bein im Bundeshaushalt hinterlassen haben.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Was ist 2006 bis 2013?)


Die Finanzhilfen, über die wir alleine bestimmen kön-
nen, bei denen wir nicht auf die Zustimmung des ständig
blockierenden Bundesrates angewiesen sind, haben wir
innerhalb der letzten sieben Jahre schon um mehr als die
Hälfte zurückgeführt. Das ist verantwortliche Finanzpo-
litik. Daran sollten Sie sich einmal ein Beispiel nehmen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Was ist mit 2006 bis 2013?)


Wir werden natürlich unseren Pflichten an den ge-
nannten Terminen, wie ich Ihnen bereits sagte, sorgfältig
nachkommen. Wir werden im Jahre 2005 sowohl die
Verfassung einhalten als auch adäquate Vorschläge vor-
legen, die dazu führen, dass wir die Maastricht-Kriterien
im Jahre 2005 einhalten werden. Darauf können Sie sich
verlassen.


(Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Wer sich darauf verlässt, ist verlassen!)


Wir werden allerdings Vorschläge für Maßnahmen
machen müssen, bei denen wir auf Ihre Zustimmung
nicht angewiesen sind. Nach der Erfahrung mit Ihrer bis-
herigen verantwortungslosen Handlungsweise werden
wir nur Maßnahmen durchführen können, bei denen wir

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(C (D icht auf die Zustimmung des Bundesrates angewiesen ind. Mit Ihrer Zustimmung rechnen wir schon gar nicht. enn Sie sind die versammelte Verantwortungslosigkeit ier im Hause. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Wenn Sie, meine Damen und Herren von der Union,
uch nur ein wenig Interesse an unserem Land und sei-
em Wohlergehen hätten, dann würden Sie endlich auf-
ören, die Bürgerinnen und Bürger zu verunsichern. Es
ird natürlich nicht zu weiteren Einschnitten im Renten-
ereich kommen. Wir werden für das Jahr 2005 selbst-
erständlich sicherstellen, dass die Rentenversiche-
ungsbeiträge bei 19,5 Prozent bleiben. Zur Erinnerung:
ls wir die Regierungsverantwortung übernommen ha-
en, lag der Beitragssatz bei 21,3 Prozent.


(Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Wie viel haben Sie den Leuten durch die Ökosteuer abgenommen?)


Ich darf auch daran erinnern, dass Sie es waren, die
m Laufe der 90er-Jahre die Lohnnebenkosten von 34
uf 42 Prozent hochgetrieben haben. Wir sind dabei, sie
icht weiter steigen zu lassen, sondern sie Schritt für
chritt zu verringern, auch wenn das in dem wirtschaftli-
hen Umfeld, in dem wir uns zurzeit befinden, schwierig
st. Wie gesagt, die Lohnnebenkosten waren in den 90er-
ahren unter Ihrer Regierungsverantwortung von 34 auf
2 Prozent explodiert. Auch darauf sei einmal hingewie-
en.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Übernehmen Sie also endlich Verantwortung für den
ffentlichen Gesamthaushalt, wie es Ihrer Aufgabe als
pposition eigentlich zukäme! Denn die Opposition ist
icht nur um des Opponierens willen da. Sie haben wie
lle Mitglieder des Deutschen Bundestages Verantwor-
ung für unser Land. Allerdings weiß ich nicht, ob Sie
ereit sind, diese Verantwortung zu übernehmen. Unsere
rfahrungen sprechen dagegen.
Sie machen nichts anderes – so auch heute wieder –,

ls uns in polemischer Weise Vorwürfe zu machen. Sie
elbst machen aber keine Vorschläge und lehnen unsere
orschläge, die zur Entlastung des öffentlichen Gesamt-
aushaltes beitragen würden, rundweg ab. Trotzdem bla-
en Sie hier die Backen auf. Fangen Sie lieber einmal an,
a zu pfeifen, wo Sie es können und wo Sie es sollten!


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513428100

Für die FDP hat nun der Kollege Dr. Heinrich Kolb

as Wort.

Dr. Barbara Hendricks (SPD):
Rede ID: ID1513428200

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die For-
ulierung des Themas der heutigen Aktuellen Stunde
ag zwar belustigend klingen. Aber das Thema hat ei-
en ernsten Hintergrund. Denn die rot-grüne Bundesre-






(A) )



(B) )


Dr. Heinrich L. Kolb

gierung betreibt ein doppeltes Spiel: In offiziellen Reden
erweckt sie den Eindruck, sie beschreite den Kurs der
Konsolidierung des Haushaltes und der umfassenden
Modernisierung der sozialen Sicherungssysteme. Insbe-
sondere wenn es um Prognosen für die Zukunft geht,
kennt der Optimismus der zuständigen Ministerien – Pa-
pier ist bekanntlich geduldig – keine Grenzen. Entwick-
lungen werden in den leuchtendsten Farben geschildert.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wohl wahr!)

Doch obwohl sich nach Ihrer Lesart in den letzten Jahren
Jahrhundertreform an Jahrhundertreform gereiht hat,
bleiben die Erfolge aus. Offene und verdeckte Defizite
steigen; die Reserven schmilzen dahin; versprochene
Beitragssatzsenkungen bleiben aus.

Das Schwierige an einer Prognose ist – zugegebener-
maßen – die Vorhersage des Künftigen. Wer aber wie die
Bundesregierung jedes Jahr aufs Neue das Best-Case-
Szenario, also die beste anzunehmende Entwicklung, zur
Grundlage seiner Planungen macht und sich mit Alterna-
tiven der Entwicklung, mit dem Normalszenario oder
gar mit Worst-Case-Szenarien, also Szenarien einer
schlechteren Entwicklung, gar nicht lange aufhält,
braucht sich nicht zu wundern, wenn sich Finanzpläne
zerschlagen und oft hektische Rettungsaktionen gestartet
werden müssen. Hintergrund dieser Aktuellen Stunde ist
– dies ist ernst zu nehmen –, dass sich dieses schon seit
Jahren zu beobachtende Trauerspiel absehbar auch im
Jahr 2005 fortsetzen wird. Ich will das mit drei Beispie-
len untermauern:

Beispiel Krankenversicherung. Die Gesundheitsre-
form des letzten Jahres, von der Koalition und der Union
gemeinsam beschlossen, wurde von Frau Schmidt als
eine der größten Sozialreformen der jüngeren Ge-
schichte der Bundesrepublik angekündigt.


(Waltraud Lehn [SPD]: Das ärgert euch auch heute noch richtig!)


Diese Reform erweist sich, Frau Kollegin, als Rohrkre-
pierer.


(Beifall bei der FDP sowie des Abg. HansJoachim Fuchtel [CDU/CSU])


Trotz vollmundiger Beteuerungen der Ministerin liegen
die durchschnittlichen Beitragssätze der gesetzlichen
Krankenversicherung aktuell bei 14,27 Prozent. Deut-
lich unter 14 Prozent, nämlich bei 13,6 Prozent, sollten
sie eigentlich im Laufe dieses Jahres liegen. Die Kran-
kenkassen tun aber der Gesundheitsministerin nicht den
Gefallen, die Beiträge zu senken. Stattdessen setzen sie
die Priorität auf die Senkung ihrer Verschuldung, die sie
eigentlich gar nicht haben dürften. Rund 8,3 Milliarden
Euro stehen offen zu Buche.


(Otto Fricke [FDP]: Leider wahr!)

Wahrscheinlich sind es mehr als 10 Milliarden Euro,
wenn man berücksichtigt, dass die gesetzlich vorgesehe-
nen Reserven um 1,8 Milliarden Euro unter dem Soll lie-
gen.

Ulla Schmidt drängt, droht und tobt zwar; aber Bei-
tragssatzsenkungen lassen sich nicht erzwingen. Sie sind

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(C (D as Ergebnis einer vorausschauenden, auf realistische nnahmen gegründeten, verlässlichen Politik. Das Beipiel Zahnersatz zeigt auf anschauliche Weise, dass man ich auf Aussagen der Bundesregierung nicht verlassen ann. Vielen Kassenvorständen ist daher das Hemd näher ls der Rock. Sie tragen Schulden ab – diese Schulden ind das Ergebnis unterlassener Beitragssatzerhöhungen er jüngeren Vergangenheit – und die Beitragszahler chauen in die Röhre. Das Schlimme ist: Auch im nächsen Jahr ist keine Besserung zu erwarten. Ich jedenfalls empfinde es als Drohung, wenn die armer Ersatzkasse ankündigt, sie werde – man muss uf jedes Wort achten – ihre Beiträge zum 1. Juli 2005 m mindestens 0,9 Prozent senken. Das bedeutet zum eien, dass man wohl bis Mitte nächsten Jahres überhaupt icht an Beitragssatzsenkungen denkt, und zum anderen, ass man dann nur diese 0,9 Prozent weitergeben will, ie sich aus der Abschaffung der paritätischen Finanzieung beim Zahnersatz und beim Krankengeld ergeben. ür die Versicherten ist das Ganze ein Nullsummenspiel. ch bezeichne das als Augenwischerei und als vorsätzlihe Irreführung der Öffentlichkeit. Beispiel Rentenversicherung. Schon seit mehreren ahren sind die Einnahmen und Ausgaben der gesetzlihen Rentenversicherung nicht mehr im Gleichgewicht. as Defizit der Rentenkasse betrug in den Jahren 2002 nd 2003 zusammen rund 6 Milliarden Euro. Im Jahre 004 wird das Defizit 4 Milliarden Euro betragen. Im leichen Zeitraum ist dementsprechend die Schwanungsreserve von 13,5 Milliarden auf 3,2 Milliarden uro zusammengeschmolzen. Nur durch den Verkauf er GAGFAH-Immobilien kann im Verlauf des Jahres 004 noch ein letztes Mal die Liquidität der Rentenkasse esichert werden. Im kommenden Jahr aber sind alle Reerven verbraucht. Die Regierung steht direkt vor der and; Spielraum: null. In dieser Situation ergreift die Bundesregierung, um en Beitragssatz stabil zu halten, erneut den Strohhalm er Wachstumsprognose. 1,7 Prozent soll das Wachstum m nächsten Jahr betragen, weil der jetzige Beitragssatz chon bei 1,6 Prozent nicht mehr zu halten gewesen äre – und das, obwohl, wie wir heute im Ausschuss erahren mussten, die Rentner auch im nächsten Jahr eine eitere Nullrunde ertragen müssen. Das ist das Ergebnis hrer Rentenpolitik. Dafür müssen Sie sich zur Verantortung ziehen lassen. Wir erleben das Gleiche – leider reicht meine Rede eit nicht mehr aus, dies genauer auszuführen – bei eiem weiteren Beispiel, bei der Pflegeversicherung. Dort aben Sie die eigentlich für Kindererziehende vorzunehende Beitragsentlastung mit einem Trick in eine Beiragserhöhung für alle anderen umgewandelt. Auf diese rt und Weise führen Sie der Pflegekasse 700 Millionen uro zu. Aber diese 700 Millionen Euro, die Sie gerade in Jahr weiterbringen, – Herr Kollege! – ermuntern Sie offensichtlich, jetzt auch über Kre dite der Pflegekasse an die Krankenkassen nachzudenken. Sie sollten die Gelegenheit ergreifen, Frau Staatssekretärin, hier sehr deutlich zu sagen, dass an dieser Meldung, die wir heute überrascht zur Kenntnis genommen haben, nichts dran ist. Es wäre ein gutes Ergebnis dieser Debatte, wenn heute wenigstens dieses Zeichen von der Bundesregierung kommen würde. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Das Wort hat die Kollegin Anja Hajduk, Bündnis 90/ Die Grünen. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich kann mir eingangs eine Bemerkung nicht verkneifen. Herr Dr. Kolb, Sie haben gesagt, dass die Gesundheitsreform zu einem Rohrkrepierer werden würde. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wo sind die Beitragssenkungen?)


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)





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Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513428300
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1513428400

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513428500
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1513428600

Ich finde, es entbehrt nicht einer gewissen Keckheit, um
es einmal freundlich auszudrücken,


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Zeigen Sie mir die Beitragssenkungen!)


dass das ausgerechnet vonseiten der Fraktion kommt, die
im Bundestag die Axt immer an den richtigen Re-
formstamm legt.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das ist doch Quatsch! Wir haben das Finanztableau von vornherein infrage gestellt! Das ist die Wahrheit!)


Jeder, der mit diesem Thema vertraut ist, sowohl finanz-
wissenschaftlich als auch fachpolitisch, sagt: Bei der Ge-
sundheitsreform in Deutschland müssen wir an die An-
bieterseite herangehen. Sie aber sind immer strikt
dagegen und besitzen jetzt auch noch die Frechheit,
diese Reform als Rohrkrepierer zu bezeichnen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Sie trauen sich, sich hier hinzustellen und so zu tun, als
verträten Sie die Interessen der Beitragszahler. Das ist
doch lächerlich.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lobbyisten!)


Gehen Sie in sich! Denken Sie nach und kommen Sie
dann wieder! Dann können Sie mit reformieren. Aber so
geht es bestimmt nicht.

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(C (D Ich möchte jetzt auf das Thema der Aktuellen Stunde ingehen, nämlich die neuen Löcher im Haushalt. Ich age Ihnen einmal ganz humorvoll: Das ist nun wirklich ein Thema für eine Aktuelle Stunde; die Löcher sind och nicht neu. (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der CDU/CSU: Ach so! – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das sagen wir doch dauernd!)


Das hat gesessen.
Ihre Reaktionszeit ist langsam. Wir haben den Haus-

alt Anfang September eingebracht und die rote wie
uch die grüne Fraktion arbeiten seitdem daran, wie die-
es schwierige Problem in den Griff zu bekommen ist.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Wie lange denn schon?)


ch gebe zu, dass ich gestern selber gesagt habe, dass es
is zur Bereinigungssitzung um mindestens 4 bis
Milliarden Euro geht.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das reicht bei weitem nicht aus!)


as ist nicht neu; das ist bereits seit Juli, seit dem Zu-
tandekommen des Ergebnisses des Vermittlungsaus-
chusses zu Hartz, bekannt. Mithilfe der Steuerschät-
ung werden wir zu einer genaueren Zahl kommen.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Zu noch mehr Löchern!)


orgen werden wir über den Haushalt des Wirtschafts-
inisters beraten. Wir werden dann wahrscheinlich ein
usätzliches Risiko auf dem Arbeitsmarkt erkennen.


(Zurufe von der CDU/CSU: Aha!)

m Übrigen wissen wir, dass uns im Zusammenhang mit
er Bundesbank eine weitere Schwierigkeit erwartet.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Aha!)

ch sage Ihnen ganz deutlich: Ich scheue mich nicht, die
isiken zu benennen. Aber wir stehen dafür, diese Risi-
en zu beseitigen. Wofür stehen Sie? Sie stehen dafür,
ich dann immer in die Ecke zu schmeißen.


(Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Frau Hajduk muss Finanzministerin werden!)


Sie haben uns vor zwei Stunden Anträge vorgelegt.
er FDP und der CDU/CSU ist dieser Haushalt zu
chwer; ich zitiere zugegebenermaßen frei. Sie beantra-
en mitten in den parlamentarischen Beratungen, bei der
rfüllung unserer hoheitlichen Aufgabe, die Bundesre-
ierung aufzufordern, die Risiken im Entwurf für den
aushalt 2005 zu benennen – es ist eigentlich auch un-
ere Aufgabe, dies in der Beratung vorzuschlagen – und
ine Anpassung vorzunehmen.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Nein, nein, das steht da nicht drin!)


ie FDP beantragt, einen neuen Hauhaltsentwurf vorzu-
egen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







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Anja Hajduk

Damit verweigern Sie sich doch der Herausforderung,

vor der wir stehen. Ich sage Ihnen voraus: Diese Anträge
wurden gestellt, weil Sie sich nicht imstande zeigen wer-
den, diese schwierige Haushaltslage selber zu bewälti-
gen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Bartholomäus Kalb [CDU/ CSU]: Nach der Verfassung stellt der Finanzminister den Haushalt auf!)


Sie werden wie im Vorjahr versagen. Ich will Ihnen aber
eine gewisse Besserung zugestehen: Diesmal hat sich die
Union aufgerafft – die FDP hat das bereits im letzten
Jahr gemacht –, sich selber zu überlegen, wo man kürzen
könnte.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie haben bisher alles abgelehnt!)


Daraus kann ja noch etwas werden.
Ich sage Ihnen ganz deutlich: Wir, die Grünen und die

SPD, scheuen uns nicht, die Risiken zu benennen, auch
der Finanzminister nicht. Wir stehen dazu, dass wir uns
in einer sehr, sehr schwierigen Situation befinden. Ich
kann es Ihnen aber nicht ersparen, noch einmal zu sagen:
Es ist wiederum eine Frechheit, wie Sie über dieses
Thema beraten wollen; Sie verleugnen dabei Ihre eigene
Verantwortung und verlieren kein Wort darüber.

Sie haben am letzten Freitag, als wir in diesem Haus
über die größte Subvention, die im Bundeshaushalt aus-
gewiesen ist,


(Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Steinkohle!)


diskutiert haben, dargelegt, dass Sie keinen Bewegungs-
spielraum sehen.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Steinkohle!)


Sie haben die Abschaffung der Eigenheimzulage abge-
lehnt.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Und die Steinkohle?)

Sie wissen selber, wie die Situation der Länderhaushalte
ist.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Subventionen für die Steinkohle!)


Die FDP sollte nicht so dazwischenjaulen; denn ich hatte
Ihren Herrn Gerhardt so verstanden, dass er den Subven-
tionsabbau in diesem Bereich für sinnvoll und richtig
hält.

Die Kohlesubvention ist in der Tat eine Subvention,
die man stark abbauen muss.


(Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])

Wir kommen dabei in den nächsten Jahren einen Schritt
voran. Wir packen das bekanntermaßen zwischen Rot
und Grün strittige Thema an.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Es könnte schon weg sein!)


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(C (D ir werden morgen darüber reden, welche mindernden uswirkungen der hohe Weltmarktpreis auf diese Subentionen zukünftig haben wird. Frau Kollegin Hajduk, bitte denken Sie an die Rede eit. Wir sagen das nicht nur, wenn wir in der Opposition ind, wir packen diese schwierigen Aufgaben auch an, enn wir die Regierung stellen. Das unterscheidet uns on Ihnen. Wir wissen, dass wir dann, wenn wir schwere ntscheidungen fällen müssen, allein sind, weil Sie sie ich nicht zutrauen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ihr habt euch die Subventionen eingebrockt; ihr müsst sie auch auslöffeln!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513428700
Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513428800


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513428900

Das Wort hat jetzt der Kollege Steffen Kampeter für

ie CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513429000

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
erren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Kollegin
ajduk hat unseren Wunsch nach einer Aktuellen Stunde
n scharfer Art und Weise kritisiert.


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit Humor!)


ir haben uns in der vergangenen Woche bereits über
ie desolate Haushaltslage in diesem Land unterhalten.


(Walter Schöler [SPD]: Genau!)

as ist in den letzten Tagen passiert? Ich will einige
inge aufzählen, über die die Opposition anlässlich die-
er Aktuellen Stunde endlich einmal im Plenum disku-
ieren will, während die Regierung sie am liebsten weg-
ischen würde.
Es gab den irrsinnigen Vorschlag, Pensionsverpflich-

ungen von Post und Telekom zu übernehmen, um damit
urzfristig Kasse zu machen, in der Regel zulasten des
teuerzahlers.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Und künftiger Generationen!)


s gab den Vorschlag, die Mittelstandsförderung durch
usplünderung des ERP-Sondervermögens zu zerschla-
en, um Haushaltslöcher zu schließen. Darüber hinaus
st die Pendlerpauschale nicht von uns in den vergange-
en Tagen in die Diskussion gebracht worden.


(Ortwin Runde [SPD]: Na! Na!)

as Gleiche gilt für die Nachtarbeitszuschläge. Jeden
ag treiben Sie – zwar nicht im Parlament, aber in der
resse – eine neue Sau durchs Dorf und stellen die Grund-
gen der Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit auf






(A) )



(B) )


Steffen Kampeter

den Kopf. Dies, meine sehr verehrten Damen und Herren
von der Regierungskoalition, werden wir Ihnen nicht
durchgehen lassen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Sie sagen bewusst nicht die Wahrheit über die Haus-

haltskatastrophe und den drohenden Staatsbankrott.
Stattdessen versuchen Sie in einer Nacht-und-Nebel-Ak-
tion, mit Bilanztricks – eine Art politischer Konkursver-
schleppung – diesen Haushalt gerade noch so zu gestal-
ten, dass Sie sich nicht vollständig blamieren. Dieses
Verfahren wird stets – das ist nicht das erste Mal – mit
einer gewissen Systematik wiederholt und Frau Staats-
sekretärin Hendricks behauptet hier, das sei alles seriös
und nach Recht und Ordnung.

Ich will Ihnen dazu ein Beispiel nennen: die Steuer-
schätzung. Seitdem diese Regierung im Amt ist, also seit
sechs Jahren, hat die Steuerschätzung durch falsche wirt-
schaftspolitische Rahmendaten eine Schätzabweichung
über diesen Prognosezeitrahmen in Höhe von
300 Milliarden Euro ergeben.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


Weil die Bundesregierung den Steuerschätzern falsche
Zahlen – in diesem Fall zu optimistische – vorgegeben
hat, mussten sie sich um 300 Milliarden Euro verschät-
zen, die den öffentlichen Kassen fehlen.


(Widerspruch bei der SPD)

Wer mit einer solch dreisten Art und Weise die öffentli-
chen Kassen in den Ruin treibt und nicht die Wahrheit
sagt,


(Walter Schöler [SPD]: Verdummung der Öffentlichkeit, was Sie machen!)


der darf keine Verantwortung mehr für das Geld unserer
Menschen tragen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Es ist wieder das gleiche Spiel: Herr Clement, der in

diesen Tagen die Prognosedaten für die Steuerschätzung
vorgegeben hat, schätzt das wirtschaftliche Wachstum
um ein bis zwei Zehntel höher ein als alle anderen Insti-
tute.


(Widerspruch bei der SPD)

Das mag nach nicht so viel klingen. Im Ergebnis wird
das aber bedeuten, dass wir in wenigen Monaten bei
Bund, Ländern und Gemeinden nicht wissen, wie wir die
angeblich prognostizierten Steuereinnahmen – durch
mehr Schulden in Milliardengrößenordnungen oder
mehr Ausgabenreduzierung – werden aufbringen kön-
nen.

Diese fatale Fehleinschätzung seitens der Bundesre-
gierung ist eine der Hauptquellen unseres Haushaltsde-
sasters, über das wir heute diskutieren.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Walter Schöler [SPD]: Das ist schon wieder eine Falschaussage! Typisch!)


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(C (D Ich will an dieser Stelle noch einen Punkt nennen: Inem Sie die Novembersteuerschätzung so weit nach orn ziehen, werden Sie die Steuereinnahmen des Oktoer darin nicht berücksichtigen können. Ihnen fehlt für ie Prognose also ein gesamtes Quartal. Die Schätzungeauigkeit wird aufgrund des von Ihnen zu verantwortenen verfehlten Verfahrens noch viel größer sein als in en vergangenen Jahren. (Walter Schöler [SPD]: Gut, dass du so schlau bist!)


Ich will an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass
ie Frau Staatssekretärin wieder den Satz geprägt hat,
ass die Bundesregierung daran festhalte, die Defizit-
renze des europäischen Stabilitätspakts im nächsten
ahr nicht zu überschreiten. Allerdings ist sie die einzige,
ie daran glaubt. Die EU-Kommission geht davon aus,
ass wir auch im nächsten Jahr – und damit sozusagen
ls Regelsünder der Europäischen Union – gegen den
uropäischen Stabilitätspakt verstoßen.
Es ist überhaupt nicht erkennbar, dass die Bundes-

egierung umsteuern möchte. Bundesminister Clement,
er jetzt auch zur Haushaltspolitik Stellung nimmt, hat
esagt: Es wird keine Sparmaßnahme geben; wir wollen
ie konjunkturelle Entwicklung nicht gefährden. Die
taatsquote in diesem Lande liegt bei etwa 50 Prozent.
as sind de facto staatswirtschaftliche Zustände.


(Walter Schöler [SPD]: Auch wieder falsch gerechnet!)


as mögliche Maß an Konsolidierung belegen die zahl-
eichen Anträge der Opposition von CDU/CSU und FDP
m Haushaltsausschuss. Rot-Grün jedoch ignoriert die
onsolidierungsnotwendigkeit und glaubt, dass Schul-
en die Lösung des Problems seien.
Wir von der CDU/CSU sind uns in einem sicher:

chulden sind nicht die Lösung. Die Verschuldung die-
er Regierung ist die Ursache des Problems. Die gilt es
u beseitigen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513429100

Für die SPD-Fraktion spricht jetzt die Kollegin
altraud Lehn.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Jetzt die Wahrheit, nichts als die Wahrheit!)



Steffen Kampeter (CDU):
Rede ID: ID1513429200

Herr Kampeter, ich empfehle Ihnen, sich als Wirt-

chaftsweiser zu bewerben. Am besten beantragen Sie
uch die Ablösung des Steuerschätzungskreises und als
rsatz schlagen Sie sich vor. Vielleicht beantragen Sie
uch noch die Umwandlung Ihres Namens von
ampeter in Dr. Allwissend. Das jedenfalls wäre die an-
emessene Reaktion auf Ihre Rede.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Lachen bei der CDU/CSU – Ortwin Runde [SPD]: Schummelpeter!)







(A) )



(B) )


Waltraud Lehn

– Ich weiß, dass das für Sie manchmal schwer auszuhal-
ten ist; von daher bitte keine Unruhe.

Eine Aktuelle Stunde soll uns Parlamentariern und
Parlamentarierinnen Gelegenheit geben, über solche
Themen zu debattieren, die unvorhergesehen, aktuell,
neu und von besonderer Bedeutung sind. Das von Ihnen
beantragte Thema ist jedoch weder aktuell noch gibt es
irgendetwas, was über Spekulationen hinausgeht. Mit ei-
nem Satz: Sie veranstalten zum zehnten Mal eine be-
kannte Show, die wirklich überflüssig ist.


(Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Sie haben es immer noch nicht kapiert! Deswegen müssen wir es wiederholen! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Unglaublich!)


Denn dass die Beitragseinnahmen in der Renten- und
in der Krankenversicherung rückläufig sind, ist nichts
Neues. Unter anderem deshalb haben wir die Reformen
in der Renten- und in der gesetzlichen Krankenversiche-
rung gemacht.


(Dr. Heinrich L. Kolb: Das reicht aber nicht!)

Heute zeigen sich die ersten Erfolge.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wo denn?)

– Diese Frage will ich Ihnen gern beantworten: Nach den
aktuellen Berechnungen des Schätzerkreises wird der
Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung auch
für das Jahr 2005 bei 19,5 Prozent und damit stabil blei-
ben.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Unter der Annahme, dass wir ein Wachstum von 1,6 Prozent haben!)


– Er wird stabil bleiben.
Das Gesundheitssystem ist durch die Reformen nach-

haltig entlastet worden.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Im ersten Halbjahr 2004 haben die gesetzlichen Kran-
kenkassen – anders als in den vergangenen Jahren – ei-
nen Überschuss von rund 2,5 Milliarden Euro erwirt-
schaftet.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Der kommt aber nicht bei den Beitragszahlern an! Die Beiträge sinken nicht!)


Mehr als 25 Millionen Versicherte in unserem Land
konnten das in Form von Beitragssenkungen sehr kon-
kret erfahren.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Die Rentner vielleicht? Die freuen sich über Erhöhungen!)


Diese positive Entwicklung hat dazu geführt – ich be-
trachte das als positiv –, dass die Entschuldung der ge-
setzlichen Krankenkassen schneller als gesetzlich vorge-
schrieben vorankommt.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sie freuen sich wohl nur noch über Erhöhungen!)


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(C (D uch das – das wissen Sie sehr wohl – wirkt sich positiv uf die Bemühungen, die Maastricht-Kriterien zu erfüln, aus. Im GKV-Modernisierungsgesetz, das die Union – ich age das nur zu Ihrer Information – mitgetragen hat, ist ine Entschuldung in vier gleich großen Schritten vorgeehen. Ende 2003 hatten die gesetzlichen Krankenkassen chulden in Höhe von 6 Milliarden Euro. Inzwischen etragen sie nur noch 3,5 Milliarden Euro. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das hätten Sie gerne!)


as haben wir allein dem Mut und der Verantwortung
er Regierung zu verdanken. Das muss einmal ganz klar
esagt werden.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Die von Ihnen verlangte Aktuelle Stunde hat mit der
ealität nichts zu tun.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ach, Frau Lehn, hören Sie doch auf! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ihren Redenschreiber würde ich entlassen, Frau Lehn!)


ir erleben zurzeit lediglich das, was jedes Jahr passiert,
urz bevor über einen neuen Haushalt beraten wird. Ich
abe die Vermutung, dass diese Veranstaltung nur einem
inzigen Zweck dient:


(Erika Lotz [SPD]: Ablenkung!)

ie wollen von Ihrem eigenen Versagen auf breiter Front
blenken.


(Beifall bei der SPD – Widerspruch bei der CDU/CSU)


ie schaffen es doch nicht einmal, Ihre eigenen Pro-
leme im Bereich der Gesundheitspolitik zu lösen. Nur
in einziges Personalproblem stürzt Ihre Vorsitzende in
ine tiefe, schwere Krise.


(Otto Fricke [FDP]: Man muss dem Opfer immer das Gefühl geben, Täter zu sein! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Frau Lehn, Sie kommen in Teufels Küche! Sagen Sie doch mal etwas zur sozialistischen Bürgerversicherung! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Frau Lehn, Sie wissen es doch besser! So inkompetent, wie Sie jetzt tun, sind Sie gar nicht!)


eder Sie noch Ihre Parteimitglieder wissen inzwischen
och, was und wen Sie überhaupt wollen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

enn jemand, der solche kleinen Probleme nicht einmal
seinem eigenen Bereich lösen kann, behauptet, er
önne die Probleme Deutschlands lösen, dann ist das
icht einmal mehr lächerlich.
Ich sage Ihnen: Sie lenken von Ihrer Unfähigkeit ab

nd verlieren sich in Spekulationen, Schwarzmalerei
nd substanzlosen Allgemeinplätzen.






(A) )



(B) )


Waltraud Lehn


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Was haben Sie bis jetzt eigentlich inhaltlich gesagt?)

Mit Verlaub: Es wäre gut, wenn Sie in diesem Zusam-
menhang einmal sehr deutlich darauf aufmerksam ma-
chen würden, dass es eine gemeinsame Verantwortung
für den Stabilitätspakt gibt. Diese gemeinsame Verant-
wortung liegt sowohl beim Bund als auch bei den Kom-
munen und Ländern.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513429300

Frau Kollegin Lehn.


Waltraud Lehn (SPD):
Rede ID: ID1513429400

Ich überziehe erst um 31 Sekunden.

(Heiterkeit im ganzen Hause – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Schlimm genug, Herr Präsident! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So gehen Sie mit dem Bundeshaushalt auch um, Frau Kollegin! Das ist das Problem!)


Meine Vorredner haben teilweise um bis zu zwei Minu-
ten überzogen; aber ich halte mich selbstverständlich an
die Regeln.

Ich schließe mit folgender Bemerkung: Wir haben mit
der Agenda 2010 und den übrigen Reformen richtige
Vorhaben in Angriff genommen. Wir stellen uns den
großen Problemen und lösen sie. Aber Sie tun nichts an-
deres, als Showveranstaltungen durchzuführen. Überle-
gen Sie sich für die Zukunft etwas Besseres!


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513429500

Frau Kollegin Lehn, Sie haben die angemeldete Rede-

zeit in der Tat nur um eine Minute und acht Sekunden
überzogen. Das Problem des amtierenden Präsidenten
besteht schlicht und ergreifend in der geltenden Ge-
schäftsordnung. Denn in den Regeln für Aktuelle Stun-
den ist in Anlage 5 Nr. 7 festgelegt: „Der einzelne Red-
ner darf nicht länger als fünf Minuten sprechen.“


(Jürgen Koppelin [FDP]: Aber da steht nicht „Rednerin“! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Und die Kollegin Lehn hat keine Minute Pause gemacht! Das lässt nur einen sehr begrenzten Interpretationsspielraum zu, auf den ich auch die übrigen Rednerinnen und Redner in aller Freundlichkeit hinweisen möchte. Da alle Fraktionen insgesamt noch acht weitere Redner benannt haben, erlaube ich mir darüber hinaus folgende Anregung: Es wäre vielleicht ganz klug, wenn die wesentlichen Argumente von diesen Rednern vorgetragen würden. Denn wenn gleichzeitig Unmengen weiterer Argumente durch Zwischenrufe geäußert werden, erreichen sie die deutsche Öffentlichkeit nicht, weil sie schlicht unverständlich bleiben. d g g d B E t k d A V B f c g l P a E S h d E k D S 2 s S S u n n (C (D Nun hat der Kollege Otto Fricke für die FDP-Fraktion as Wort. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Walter Schöler [SPD]: Otto, fang mal damit an!)


(Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP)



Waltraud Lehn (SPD):
Rede ID: ID1513429600

Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

en! Da ich nicht darauf hoffe, dass auch mir noch Zeit
utgeschrieben wird, beteilige ich mich, wie es sich für
ie Opposition gehört, lieber am Sparen.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh! Da sind wir jetzt aber gespannt!)


Liebe Kolleginnen und Kollegen von Rot-Grün, Ihr
eitrag zur Diskussion über den Haushalt sind blumige
rklärungen und immer neue Ideen, die Sie vom Minis-
erium streuen lassen. Wenn es dann aber um die kon-
rete, harte Detailarbeit geht, also um das, was nicht in
er Öffentlichkeit stattfindet, legen Sie lediglich drei
nträge vor. Das ist alles. Wir von der FDP verstehen
erantwortung als einen Teil der Arbeit, nicht nur als
eruhigung der Bevölkerung; das ist der Unterschied.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Wenn Sie meinen, sich in vermeintlichen Umfrageer-

olgen sonnen zu können, dann gehen Sie fehl. Sie ma-
hen jetzt genau das – und das ist unverantwortlich ge-
enüber unserem Land –, was Sie auch gegen Mitte der
etzten Legislaturperiode getan haben: Sie machen eine
olitik der ruhigen Hand – als ob mit der Agenda 2010
lles Weitere problemlos liefe. Das klappt aber nicht.
infache Frage – einfache Antwort: Nennen Sie mir ein
ozialsystem, von dem die Bürger sagen: Mensch, das
at Rot-Grün stabil gemacht, das ist sicher, da habe ich
ie Perspektive, dass es hält.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Fehlanzeige!)


s gibt keins.
Gesundheitssystem – um damit anzufangen –: Es gibt

eine Sicherheit, es gibt nur eine fiktive Sicherheit.

(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer wollte die Apotheker und Ärzte schonen?)


as Allerschlimmste, fast das Krankeste an der ganzen
ache ist: Sie pumpen im nächsten Jahr
,5 Milliarden Euro aus Steuergeldern bzw. über Ver-
chuldung in das Krankensystem. Und dann behaupten
ie, das Krankensystem funktioniert! Sie schichten die
chulden von der einen Seite auf die andere Seite


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Bartholomäus Kalb [CDU/ CSU]: Gleichzeitig brechen die Steuereinnahmen weg!)


nd sagen den Bürgern, das Gesundheitssystem funktio-
iert. Das ist, mit Verlaub gesagt, Pillepalle, das ist
ichts.






(A) )



(B) )


Otto Fricke

Bei der Rente sagt der Schätzerkreis: Es geht unge-

fähr noch gut. Aber, Kollegin Lehn, Kollegin Hajduk,
was haben wir denn im Berichterstattergespräch erfah-
ren? Es reicht gerade noch für das Jahr 2005


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wenn es gut geht! – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Machen Sie doch einmal einen Vorschlag!)


– wenn überhaupt –, dann nicht mehr.
Wir sind in der Opposition, wir dürfen nicht nur me-

ckern und kritisieren, wir müssen auch konstruktive An-
träge stellen; das ist der Unterschied.


(Zurufe von der SPD: Sehr gut!)

Sie stellen unsere Anträge – gerade die der FDP – zu den
sozialen Sicherungssystemen hier immer wieder als „so-
zial kalt“ dar. Vielleicht ein halbes Jahr später bringen
Sie sie dann in etwas anderer Form ein – ohne sie zu ka-
pieren, nur durch Kopieren. Da stimmt doch etwas nicht!


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Dass meine Fraktion keine konstruktiven Anträge zur
sozialen Sicherheit einbringt, muss ich also bestreiten.

Bei der Rentenversicherung haben wir Probleme, bei
der Pflegeversicherung haben wir Probleme, bei den
Pensionen haben wir auch riesige Probleme und


(Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gerade bei den Beamten sind Sie doch die Spezialpartei!)


selbst bei so kleinen Dingen wie der Künstlersozialkasse
müssen wir in diesem Jahr außerplanmäßig 20 Prozent
zusätzlich ausgeben, um das System zu retten. Mit ande-
ren Worten: Keines der Sozialsysteme ist in den letzten
sechs Jahren auf sichere Beine gestellt worden. Ihre Ver-
antwortung ist es, das zu tun. Wir als Opposition dürfen
nicht wegschauen, sondern wir haben die Verantwor-
tung, konstruktiv mitzuarbeiten. Das tun wir auch: Wir
bringen Anträge ein.

Zum Haushaltsausschuss: Die FDP hat bis jetzt
170 Anträge eingebracht und wir sind damit noch nicht
am Ende. Von diesen 170 Anträgen, die wir eingebracht
haben – alles nachvollziehbare Anträge –, haben Sie kei-
nen einzigen Antrag unterstützt. Keinen!


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Die wollen auch gar nicht! – Steffen Kampeter [CDU/ CSU]: Pfui!)


Und das, obwohl nachvollziehbar mögliche Kürzungen
vorgeschlagen wurden. Wir sind gespannt darauf, was
Sie noch bringen werden und mit was für Tricks Sie hier
kommen werden.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Nun könnte man sagen, das sei ja alles nicht so
schlimm mit den sozialen Sicherungssystemen, denn das
eine sind die Sicherungssysteme und das andere ist der
Haushalt. Aber was haben Sie in den letzten sechs Jah-
ren gemacht? Sie merken, dass Sie den Leuten bezüglich

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(C (D er Lage der sozialen Sicherungssysteme reinen Wein inschenken müssten – die Steuern erhöhen oder Leisungen beschränken –, versuchen aber durch stetigen riff in die Steuerschatulle Tabaksteuer, Ökosteuer –, das Ganze zu verdecken. (Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Mehrwertsteuer!)


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ökosteuer!)


Jetzt ist in Schleswig-Holstein Wahlkampf. Mein
ollege Koppelin freut sich besonders, dass der Finanz-
inister von Schleswig-Holstein sagt: Mehrwertsteuer
rhöhen, das sei doch allen bekannt. Mag sein, dass das
llen bekannt ist. Ich weiß davon nichts. Aber eines ist
emerkenswert: Er sagt nicht, die Mehrwertsteuer erhö-
en, um den Haushalt zu sichern, nein, er sagt: Mehr-
ertsteuer erhöhen, um die sozialen Sicherungssysteme
u sichern. Was ist das für eine Sicherung, die nur da-
urch erfolgt, dass man bei den Bürgern die Mehrwert-
teuer abschöpft, um sie ihnen an anderer Stelle zurück-
ugeben?


(Walter Schöler [SPD]: Wie es die Union mit den 40 Milliarden machen will!)


Es ist ein weiteres Nullsummenspiel, um die Leute zu
ertrösten. Das belastet aber die Zukunft.
Das Schlimme bei den Sozialsystemen ist doch:


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Linke Tasche, rechte Tasche!)


etztlich steht hinter allen Sozialkassen doch einer als
usfallbürge: der Steuerzahler selbst, der Bund mit sei-
em Haushalt. Das wird immer wieder vergessen und
as ist das, was Sie den Leuten nicht klar machen kön-
en. Wenn Sie mit den Leuten sprechen, hören Sie fol-
enden Satz: So geht es nicht weiter! Das ist angekom-
en. Ich gebe auch gerne zu, da haben Sie von der
egierungskoalition versucht, die Message rüberzubrin-
en. Jetzt machen Sie wieder genau das Gegenteil und
agen: Wir haben die Reform gemacht, jetzt ist es okay
nd so in ungefähr geht es weiter. Nein, es geht nicht so
eiter.
Herr Präsident, ich komme zum letzten Satz.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Eine Minute acht Sekunden!)


ür mich verhalten Sie sich im Moment wie jemand, der
ie Klippe herunterfällt und dabei sagt: Schaut mal
eute, ich kann fliegen.
Herzlichen Dank.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513429700

Nächste Rednerin ist die Kollegin Birgitt Bender,
ündnis 90/Die Grünen.

Otto Fricke (FDP):
Rede ID: ID1513429800

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist

chon eine merkwürdige Arbeitsteilung zwischen der






(A) )



(B) )


Birgitt Bender

Regierung und der Opposition. Offenbar heißt das Prin-
zip: Die Regierung müht sich und die Opposition mä-
kelt.

Ich habe keinerlei konstruktiven Vorschlag gehört,
was wir eigentlich tun sollen.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Die liegen als Gesetzentwürfe längst vor!)


Ganz im Gegenteil: Der Kollege Fricke beschwert sich
über eine Diskussion in Schleswig-Holstein. Es geht um
die Erhöhung der Mehrwertsteuer für die sozialen Siche-
rungssysteme. Ich will dazu sagen: Wir haben nicht die
Absicht, dies zu tun.


(Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Aber Sie finden es gut!)


Nun sind Sie erst in dieser Legislaturperiode in den
Bundestag gekommen.


(Otto Fricke [FDP]: Sie doch auch!)

Vielleicht beschäftigen Sie sich einmal ein wenig mit der
politischen Geschichte der letzten Jahre. Dann hätten Sie
nämlich gewusst, dass die Mehrwertsteuer unter der
Kohl-Regierung – an der, wie ich glaube, die FDP län-
gere Zeit beteiligt war – mal eben um einen Punkt erhöht
wurde, um die entsprechenden Gelder in die Rentenver-
sicherung zu stecken.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Erzählen Sie mal was von der Ökosteuer! – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Ökosteuer! Ökosteuer! Ökosteuer!)


Das heißt, dieses Prinzip ist Ihnen nun wirklich nicht un-
bekannt. Aber wie gesagt: Wir haben es gar nicht vor.


(Otto Fricke [FDP]: Aber Sie haben im Bundesrat zugestimmt!)


Es ist schon erstaunlich, dass Sie sich ausgerechnet da-
rüber beschweren.

Ich finde es besonders befremdlich, dass sich ausge-
rechnet die FDP


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wer sonst?)

über die Krankenkassen und die Lage bei der Gesund-
heitsreform beschwert.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ja, sicher, wir haben den Clou erkannt, Frau Bender!)


Sie saßen mit am Tisch und sind ausgestiegen, weil Sie
die Schutzzäune um die Ärzte und die Apotheker nicht
einreißen wollten, was uns wirklich Geld gespart hätte.
Sie waren nicht mehr dabei.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Trotz allem haben wir etwas einigermaßen Gutes zu-
stande gebracht und stellen fest, dass die Krankenkassen
schwarze Zahlen schreiben. In diesem Jahr sind es insge-
samt 4 Milliarden Euro.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Praxismaut!)


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(C (D ir haben im Gesetz einen über vier Jahre gestreckten chuldenabbau verankert; dieser findet statt. Das genau st unser Weg der Konsolidierung. Was ist der Beitrag der FDP? Sie stellt den Antrag, an möge auf die Beiträge der Betriebsrentner verzichen, wodurch die Finanzen der Krankenkassen wieder erschlechtert würden. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Weil wir in einem Rechtsstaat leben und die Menschen einen Vertrauensschutz genießen!)


as ist der Beitrag der Opposition zur Konsolidierung
er sozialen Sicherungssysteme. Na, danke.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


as ist im Übrigen auch kein Wunder, weil Sie damit ja
owieso aufräumen wollen. Sie wollen alles privatisie-
en. Deswegen ist das ohnehin nicht ernst zu nehmen.
Jetzt komme ich zur Rente, einem anderen Siche-

ungssystem. Hier muss ich auch die CDU/CSU angrei-
en. Im letzten Jahr wurde die Rentenreform durchge-
ührt. Wir haben etwas zur Konsolidierung der Finanzen
n der Rentenversicherung getan. Wo waren Sie? Sie wa-
en dagegen. Außerdem haben Sie Vorschläge gemacht,
as man noch Schönes tun könnte, um die Renten zu er-
öhen. Das waren gewiss Vorschläge, die dazu dienten,
ich beim Volke beliebt zu machen. Leider waren sie
ber nicht gegenfinanziert.


(Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Das, was Sie machen, ist unverantwortlich!)


Gleichzeitig haben Sie ein Katastrophenszenario aus-
emalt. Es sei alles ganz entsetzlich, die Regierungs-
ehrheit setze die Schwankungsreserve runter,


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nüchtern und realistisch würde ich das nennen!)


s werde zu unterjährigen Beitragserhöhungen kommen,
er Finanzminister werde Geld geben müssen, man
erde die Renten nicht mehr auszahlen können und ich
eiß nicht, was noch alles.
Ich stelle fest: Erstens. Die Renten werden immer

usgezahlt; das wissen Sie im Übrigen auch.
Zweitens. Ihr Katastrophenszenario mit den unterjäh-

igen Beitragserhöhungen ist nicht eingetreten.

(Peter Dreßen [SPD]: Sehr wahr! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das heißt nicht, dass es in 2005 noch einmal gut geht!)


Drittens. Überdies werden wir am Jahresende die
chwankungsreserve in der gesetzlich vorgeschriebenen
öhe erreichen, wodurch die Beiträge auch im nächsten
ahr stabil bleiben.
Dafür könnten Sie uns einfach einmal loben, anstatt

ier immer nur den Versuch zu machen, die Regierung in
ktuellen Debatten sozusagen an die Wand zu nageln.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)







(A) )



(B) )


Birgitt Bender

Ich stelle fest: Die Regierung steht dafür, die Renten-

versicherungsbeiträge zu stabilisieren und die Kranken-
kassenbeiträge zu senken. Die Voraussetzungen dafür
sind jedenfalls geschaffen. Sie bemüht sich um die
Schließung der Steuerlöcher.


(Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Dafür, dass ihr überhaupt ein Stück vorangekommen seid, habt ihr den Horst Seehofer gebraucht!)


Gerade dazu trägt die Opposition gar nichts bei, weil sie
sich dem notwendigen Subventionsabbau verweigert.

Sie sollten also lieber bescheiden schweigen und die
Regierung arbeiten lassen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513429900

Das Wort hat nun die Kollegin Ilse Aigner, CDU/

CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)



Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1513430000

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegin-

nen und Kollegen!

(Jürgen Koppelin [FDP]: Bitte auf Hoch deutsch reden!)

– Ich versuche es, ich bin ja zweisprachig aufgewachsen.

Heute titelte eine Tageszeitung: „Bundesagentur
braucht weniger Geld“. Der normale Mensch würde jetzt
vermuten, dass der Zuschuss aus dem Bundeshaushalt
sinken könnte. Das ist aber ein leichter Irrtum. Wenn
man sich diesen kleinen Artikel nämlich weiter an-
schaut, dann liest man: Der Zuschussbedarf werde vo-
raussichtlich nur wenig über dem im Haushaltsplan 2004
vorgesehenen Wert von 5,2 Milliarden Euro liegen. Wa-
rum sage ich Ihnen das? Dies ist exemplarisch für die
Haushaltsführung dieser Bundesregierung.

Ich kann noch ein anderes Beispiel bringen. Im letz-
ten Jahr berieten wir einen Nachtragshaushalt für das
Jahr 2004, der zunächst einmal eine Neuverschuldung
von über 40 Milliarden Euro enthielt. Am Ende des Jah-
res ließ sich Minister Eichel nach der Haushaltsrechnung
förmlich feiern, weil die Neuverschuldung unter
40 Milliarden Euro gelegen hat. Diese Irreführung der
Bevölkerung ist nicht mehr zu überbieten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Unanständig ist das!)


Die Bundesregierung lebt davon, falsche Angaben zu
machen. Das war sowohl beim letzten als auch bei die-
sem Haushalt so: Die Einnahmen wurden viel zu hoch
und die Ausgaben viel zu niedrig angesetzt.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das Prinzip Hoffnung als Regierungshandeln!)


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(C (D eshalb klafft im Haushalt immer wieder ein Riesenoch, das immer wieder geschlossen werden muss. Ich rage mich, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Reierungskoalition, warum wir eigentlich noch im Hausaltsausschuss sitzen. (Beifall bei der CDU/CSU – Herbert Frankenhauser [CDU/CSU]: Das ist die Frage! – Zuruf der Abg. Waltraud Lehn [SPD])


Das weiß ich auch, Frau Kollegin Lehn.
Am Ende dieses Jahres enthält der Haushalt Löcher

m Milliardenbereich. Wir haben wie die FDP konkrete
orschläge gemacht – ich weiß jetzt nicht, Herr Kollege
ricke, ob es ähnlich wie bei der FDP 170 waren, aber
ualitativ waren sie mindestens genauso gut –,


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ihr könnt ja unseren zustimmen!)


o in diesem Haushalt Einsparungen möglich sind. Sie
aben alles abgelehnt und wollen alles in der Bereini-
ungssitzung machen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Wenn ich Ihre Intention richtig verstehe, treffen wir

ns künftig Mitte November zur Bereinigungssitzung,
ir bekommen – vielleicht nach der bereinigten Steuer-
chätzung – die Vorlagen vom Bundesministerium vor-
elegt und nicken dann alles ab. So stelle ich mir Parla-
entarismus nicht vor. Ich meine schon, dass wir im
aushaltsausschuss wirklich beraten sollten.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die da drüben machen sich überflüssig! – Jürgen Koppelin [FDP]: Die sind überflüssig!)


Zum Thema Sparen haben Sie einen Vorschlag ge-
acht – dieser ist Ihnen wohl gestern Nacht eingefal-
en –, und zwar zum Tagesbetreuungsausbaugesetz. Hier
erwenden Sie wieder den Trick, dass Sie vom Bundes-
aushalt Ausgaben auf die Länder verlagern. Sie trennen
as Ganze in einen zustimmungspflichtigen und einen
icht zustimmungspflichtigen Teil – Volumen: ungefähr
,5 Milliarden Euro –, deren Lasten Sie komplett auf die
änder respektive auf die Kommunen verschieben. Das
erstehe ich nicht unter Sparen. Das ist zwar gut für den
undeshaushalt, aber bei der Berechnung zur Einhaltung
er Maastricht-Kriterien wird es dennoch berücksichtigt.
ann werden Sie sich jedoch wieder hinstellen und ver-
ünden: Die Länder sparen nicht genug.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Bartholomäus Kalb [CDU/ CSU]: Anderer Leute Geld ausgeben konnten sie schon immer gut! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Und dann redet Frau Lehn von gesamtstaatlicher Verantwortung!)


Sie machen uns immer den Vorwurf, wir würden uns
eim Abbau von Steuersubventionen verweigern. Liebe
nja Hajduk, jetzt mache ich einmal eine schöne Rech-
ung auf. Dafür habe ich mir extra den Gesetzentwurf
ur Abschaffung der Eigenheimzulage ausgedruckt.






(A) )



(B) )


Ilse Aigner

Darin hat der Bund für das Haushaltsjahr 2005 Barmittel
in Höhe von 95 Millionen Euro als Einsparsumme ein-
gestellt.


(Herbert Frankenhauser [CDU/CSU]: Man hört!)


Sind wir uns darin einig? Ich mache jetzt nur für das
Haushaltsjahr 2005 einen Gegenvorschlag: Im Bundes-
haushalt 2005 – also nur für ein Jahr – sind allein für ein
Bauvorhaben des Bundes, nämlich die Umsiedlung des
Bundesnachrichtendienstes nach Berlin,


(Herbert Frankenhauser [CDU/CSU]: Völliger Schwachsinn!)


etwa 85 Millionen Euro eingestellt, um einmal die Grö-
ßenordnungen zu vergleichen.


(Walter Schöler [SPD]: Gut für die Bauwirtschaft!)


In der langfristigen Planung sind es bis zu 600 Millionen
und insgesamt über 1,2 Milliarden Euro. Ich habe Ihnen
diese Zahlen genannt, um Ihnen die Einsparmöglichkei-
ten vor Augen zu führen. Wir können also durchaus kon-
krete Vorschläge machen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Abschließend kann ich nur noch feststellen – ich

werde versuchen, mich an die Redezeit zu halten –: Es
muss doch irgendeinen Zusammenhang geben, dass zum
vierten Mal die Maastricht-Kriterien verletzt wurden,
voraussichtlich zum vierten Mal ein verfassungswidriger
Haushalt vorgelegt wird und Rot-Grün seit sechs Jahren
regiert.

Danke.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513430100

Frau Kollegin, der angekündigte Versuch, Ihre Rede-

zeit einzuhalten, ist tatsächlich gelungen. Ich bin ganz
hingerissen.

Nun hat der Kollege Ortwin Runde für die SPD-Frak-
tion das Wort.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Ilse Aigner (CSU):
Rede ID: ID1513430200

Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

gen! Ich bin heute mit einer frohen Erwartung in die Ak-
tuelle Stunde gekommen.


(Zurufe von der CDU/CSU: Ja! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Und jetzt haben Sie die Kollegin Aigner gehört!)


Ich war aufgeheitert, und optimistisch gestimmt hat mich
dabei ein Kauder-Zitat, das heute Morgen in der „Berli-
ner Zeitung“ stand. Er sagte, er gehe davon aus, dass die
Politiker der CDU in Baden-Württemberg weiterhin eine
schlagkräftige, handlungsfähige Truppe bilden.


(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD – Beifall des Abg. Dietrich Austermann [CDU/CSU])


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(C (D ch muss sagen, dass man bei der Themenwahl für die eutige Aktuelle Stunde leider nicht so selbstironisch, elbstkritisch und humorvoll war wie Herr Kauder. enn man Herrn Austermann – der kann gar nicht aners – und Herrn Kampeter hört, dann stellt man die übichen Wiederholungen fest. Da gefällt mir der Kauder och schon besser. Wir debattieren hier über das Thema Stabilität und as Thema Gesundheit. Ich habe den Eindruck, dass das inzig Aktuelle daran der Wunsch der CDU/CSU ist, on eigenen Schwierigkeiten und dem Unvermögen abulenken, Steuerpolitik und Gesundheitspolitik miteiander vereinbar zu machen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Stabilitäts- und Wachstumspolitik in Europa wäre in
er Tat ein ernsthaftes Thema. Dass wir Stabilität in
uropa haben, ist allen bekannt und bewusst. Wir wis-
en, dass die Binnenstabilität gegeben ist – siehe Preis-
teigerungsraten –,


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Spritpreise! – Otto Fricke [FDP]: Importierte Deflation!)


ir wissen, dass die Außenstabilität der Währung gege-
en ist. Das Verhältnis von 1,30 Dollar zu einem Euro ist
olkswirtschaftlich schon eher etwas bedenklich. Das
hema, das wir wirklich behandeln müssen, lautet: Wie
st die Wachstumsfähigkeit Europas unter den Bedingun-
en der Maastricht-Kriterien und des Maastricht-Pakts?


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir haben doch keine Liquiditätsprobleme! Sie haben keinen blassen Schimmer!)


ier wäre es in der Tat angebracht, auf das einzugehen,
as EU-Kommissar Almunia in Bezug auf die Weiter-
ntwicklung des Stabilitäts- und Wachstumspakts vor-
chlägt.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie wollen nur mehr Schulden machen! Das ist das Einzige! – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Wie in Hamburg!)


s geht darum, diesen Pakt nicht mechanistisch anzu-
enden, sondern auch auf die konjunkturelle Entwick-
ung Rücksicht zu nehmen. In dieser Situation ist die He-
ausforderung von Haushaltspolitik: Wie können wir
rotz der sehr schwachen Binnennachfrage und der
chwierigen Haushaltssituation die Wirtschaft stabilisie-
en?


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Am besten, indem die Regierung zurücktritt! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Durch pseudodynamische Reden keinesfalls!)


enn Sie selbstkritisch an die Beantwortung dieser
rage herangehen würden, dann wären Sie sehr schnell
ei Ihrem Verhalten im letzten Jahr. Schauen Sie sich das
inmal an. Was haben Sie für die Konsolidierung der
aushalte geleistet? Beim Subventionsabbau haben Sie
icht mitgemacht.






(A) )



(B) )


Ortwin Runde


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Quatsch! – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das stimmt doch wirklich nicht! – Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Ein Jahr lang geschlafen!)


Sie klopfen sich immer gewaltig auf die Schultern, was
das Koch/Steinbrück-Papier angeht. Manchmal ist Ihr
Klopfen so gewaltig, dass mir meine Schultern wehtun.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Dem ist die Schlafmütze über die Augen gerutscht!)


Sie haben den gesamten Agrarbereich herausgenommen
und tabuisiert. Daran wird deutlich, dass Sie die Konso-
lidierung des Haushalts nicht mit der gebotenen Ernst-
haftigkeit betreiben.


(Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Der Bundeskanzler hat die Mittel für die Steinkohle aufgestockt!)


In Ihren Vorstellungen und Ihrer Haltung zur Eigenheim-
zulage setzt sich das fort. Das ist die größte Einzelsub-
vention des Haushalts. Wenn man diese Mittel für Inves-
titionen einsetzt, dann ist das von erheblicher Bedeutung
für das Wachstum.

Neben dem Subventionsabbau spielte im Vermitt-
lungsausschuss die Stärkung der Binnennachfrage eine
Rolle. Damals waren Sie gegen das Vorziehen der Steu-
erreform. Überlegen Sie sich einmal selbstkritisch in Be-
zug auf die Binnennachfrage, ob es nicht klug gewesen
wäre, die Steuerreform insgesamt zum 1. Januar 2004 in
Kraft treten zu lassen. Das hätte für die binnenwirt-
schaftliche Konjunktur eine positive Wirkung gehabt.

Stattdessen bleibt festzustellen: Das, was Sie gegen-
wärtig vorführen, bedeutet ein Totalversagen bei der
konzeptionellen Zusammenführung von Steuer- und So-
zialpolitik. Herr Merz, es muss Sie doch schmerzen,
wenn der Bierdeckel mit Ihrem Steuerreformkonzept
heute lediglich dazu geeignet ist, in der Kneipe ein
Tischbein zu stabilisieren;


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Runde, so dumm, wie Sie jetzt tun, sind Sie nicht!)


Ihr Konzept ist aber nicht dazu geeignet, die Gesund-
heitsreform und die sozialen Sicherungssysteme solide
zu finanzieren. Dafür reicht es in Ihren Reihen nicht.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dietrich Austermann [CDU/ CSU]: Das hat auch überhaupt nicht gereicht!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513430300

Nächster Redner ist der Kollege Andreas Storm,

CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



Ortwin Runde (SPD):
Rede ID: ID1513430400

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

debattieren heute über die desaströse Lage der öffentli-
chen Haushalte und der Sozialkassen. Rot-Grün hat vor
einem halben Jahr unter dem wohlklingenden Titel
„Nachhaltigkeitsgesetz“ eine Rentenreform beschlossen.

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(C (D (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: So ist es! – Eine gute Reform!)


eute kann mit Fug und Recht festgestellt werden, Frau
ollegin: So nachhaltig am Abgrund war die Lage der
entenfinanzen noch nie.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD – Waltraud Lehn [SPD]: Herr Storm, bleiben Sie mal auf dem Teppich!)


Tatsache ist – es geht um drei Punkte, die Sie sich
erken sollten –: Erstens, lieber Kollege Runde, haben
ie davon gesprochen, dass die Binnennachfrage so
chwach sei. Im nächsten Jahr müssen sich die Rentner
uf eine weitere Nullrunde einstellen.


(Peter Dreßen [SPD]: Was würden Sie denn machen?)


Was hat die Ministerin in diesem Jahr für heilige Eide
eschworen, dass das Aussetzen der Rentenanpassung
ine einmalige Ausnahme bleiben sollte! Seit diese Wo-
he die Berechnungen der Rentenschätzer bekannt wur-
en, wissen wir, dass die Lohnentwicklung sehr schwach
st, sodass es durch die Abzüge, die Sie den Rentnern
it Ihrer neuen Rentenformel zumuten, im nächsten Jahr
igentlich sogar zu einer Rentenkürzung kommen
üsste. Das ist glücklicherweise durch das Gesetz aus-
eschlossen.


(Waltraud Lehn [SPD]: Da sehen Sie einmal: So gut sind wir!)


ber die Chance einer auch nur minimalen Rentenerhö-
ung ist definitiv nicht mehr gegeben. Deswegen fordere
ch Sie auf: Schenken Sie den Menschen reinen Wein ein
nd sagen Sie ihnen, was Sache ist, nämlich dass im
ächsten Jahr mit Rot-Grün keine Rentenerhöhung mehr
achbar ist!


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Zweitens. Gestern hat die Sozialministerin eine

cheinbar frohe Botschaft verkündet: Der Rentenbeitrag
leibt stabil. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Der
Spiegel“ hat es in seiner Ausgabe vom Montag dieser
oche sehr schön auf den Punkt gebracht: „Bei der Ren-

enversicherung kann der Beitragssatz im nächsten Jahr
ur mit Tricks gehalten werden.“


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So ist es!)

as stimmt. Denn legt man beispielsweise die Annah-
en der Wirtschaftsforschungsinstitute aus der vergan-
enen Woche zugrunde, dann müsste der Rentenbeitrag
m nächsten Jahr auf mindestens 19,6 Prozent angeho-
en werden.
Liebe Kollegin Waltraud Lehn, wenn Sie feststellen,

s sei eine bekannte Tatsache, dass die Beiträge seit Jah-
en wegbrechen, aber man solle den ersten Erfolg zur
enntnis nehmen, dass der Rentenbeitrag stabil bleibe,
ann stellt sich die Frage, wie blauäugig man sein muss,
m Jahr für Jahr immer wieder auf die eigenen Fehlpro-
nosen hereinzufallen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von der CDU/CSU: Die glauben das!)







(A) )



(B) )


Andreas Storm

Eines der besten Beispiele dafür ist, dass Sie bei der

Schätzung der Rentenbeiträge für das nächste Jahr unter-
stellt haben, dass der Krankenkassenbeitrag im Durch-
schnitt bei 13,6 Prozent liegen würde.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Fehlanzeige!)

Davon geht außer Ihnen kein Mensch mehr ernsthaft
aus. Auch der Schätzerkreis der gesetzlichen Kranken-
versicherung geht von einem wesentlich höheren Beitrag
aus. Da die Rentenversicherung aber den halben Beitrag
für die Rentner an die Krankenkassen zahlt, bedeutet
das, dass damit das erste Finanzloch für die Rentenkas-
sen im nächsten Jahr vorprogrammiert ist und Ihre Be-
rechnung schon nicht mehr gilt.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Drittens. Sie haben sich in den vergangenen drei Jah-

ren immer wieder mühsam über die Runden gerettet,
indem Sie das Finanzpolster der Rentenversicherung
systematisch ausgeplündert haben. Heute sind die Rück-
lagen der Rentenkassen nahezu vollständig aufge-
braucht. Die eiserne Reserve ist leer.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Plündern nennt man das!)


Zuletzt wurde noch der Wohnungsbestand der Bun-
desversicherungsanstalt für Angestellte für gut 2 Milliar-
den Euro verkauft.


(Peter Dreßen [SPD]: Das wollte Blüm schon machen!)


Das bedeutet, dass nun definitiv das Ende der Fahnen-
stange erreicht worden ist. Sie haben kein Sparschwein
mehr, das Sie schlachten können, wenn im nächsten Jahr
Geld in der Kasse fehlt.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist jetzt auch nicht die Zeit der Sparschweine!)


In der heutigen Sitzung des zuständigen Fachaus-
schusses hat die Ministerin selber eingeräumt, bei der
Festsetzung des Rentenbeitrages habe man auf Kante ge-
näht. Man kann es auch deutlicher sagen: Im nächsten
Jahr droht Rente auf Pump. Das bedeutet zwar nicht,
dass die Rentnerinnen und Rentner befürchten müssen,
dass ihre Renten nicht pünktlich ausgezahlt werden.
Aber das bedeutet, dass in Zukunft die Stabilität der
Rentenversicherung und das pünktliche Auszahlen der
Renten vom Wohlwollen des Finanzministers abhängig
sind. Damit ist das Ende der finanziellen Eigenständig-
keit der Rentenversicherung eingeleitet. Eine bittere Bi-
lanz nach sechs Jahren Rot-Grün!


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Es ist aber nicht nur bei der Rentenversicherung so.
Vielmehr schmelzen auch die Rücklagen der Pflegever-
sicherung wie Eis in der Sonne dahin. Bei der Kranken-
versicherung ist es ähnlich. Wenn man bedenkt, dass der
Schätzerkreis der Krankenkassen vor wenigen Tagen
festgestellt hat, dass im nächsten Jahr erneut ein leichter
Anstieg der Beiträge auf 14,3 Prozent zu erwarten ist,

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(C (D ann muss man sagen, dass wir wieder genau dort sind, o wir waren, als wir im Spätsommer des Jahres 2003 onsensgespräche geführt haben. Herr Kollege Storm, Sie müssen zum Schluss komen. Die Bilanz ist desaströs. Rot-Grün fährt nicht nur die ffentlichen Haushalte, sondern auch die Kassen der Soialversicherungsträger gegen die Wand. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: So ein Schwachsinn!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513430500
Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1513430600


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513430700

Das Wort hat nun die Kollegin Erika Lotz, SPD-Frak-

ion.

(Beifall bei der SPD)



Andreas Storm (CDU):
Rede ID: ID1513430800

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!
ls Erstes möchte ich auf Herrn Kolb eingehen, der von
inem Trauerspiel sprach.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ja!)

err Kolb, ein Trauerspiel ist Ihre FDP.


(Widerspruch bei der FDP)

ie reden das Gesundheitsmodernisierungsgesetz schlecht,
bwohl Sie genau wissen, dass es greift. Das haben wis-
enschaftliche Institute bestätigt. Die Beiträge sind ge-
unken.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wo denn? 19 Millionen Rentner zahlen mehr!)


6 Millionen Menschen profitieren davon. Weitere Bei-
ragssenkungen werden folgen. Ihre Argumente sind also
n den Haaren herbeigezogen.
Des Weiteren haben Sie vorhin Meldungen angespro-

hen, die den angeblichen Griff in die Kassen der Pfle-
eversicherung zum Thema haben.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ja!)

eute Morgen hat die Ministerin in der Ausschusssit-
ung dies ganz klar zurückgewiesen und als eine Fehl-
eldung bezeichnet. Herr Kolb, wenn Sie den Inhalt die-
er Meldungen trotzdem wiederholen, dann ist das nicht
eriös.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Seriös ist auch nicht Ihre Behauptung, dass die Rent-
er im nächsten Jahr eine Nullrunde ertragen müssten.
ie wissen ganz genau, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt
och keine seriösen Aussagen über die Lohnerhöhungen
m nächsten Jahr machen können.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Das spielt auch keine Rolle! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Es geht um die Lohnerhöhungen in diesem Jahr!)







(A) )



(B) )


Erika Lotz

Dies ist heute Morgen gesagt worden. Herr Kolb, das
war auch zu der Zeit nicht anders, als Sie Staatssekretär
waren. Sie wissen genau, wie das System funktioniert.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ein Trauerspiel ist für mich auch die CDU/CSU. Sie
haben heftig applaudiert, als Herr Kolb das Gesundheits-
modernisierungsgesetz stark kritisiert hat.


(Zurufe von der CDU/CSU: Nein!)

Vergessen Sie nicht, dass wir dieses Gesetz gemeinsam
verabschiedet haben.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Nein! Sie haben nicht aufgepasst!)


– Sagen Sie nicht Nein! Ich habe genau nachgeschaut.

(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Sie haben ein Schläfchen gemacht! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie müssen einmal Ihre Brille putzen!)


– Daran liegt es bestimmt nicht.
Lassen Sie mich noch auf Herrn Storm eingehen. Seit

über einem Jahr behauptet die Opposition in den Debat-
ten über die Rentenpolitik, dass ein Beitragssatz in der
gesetzlichen Rentenversicherung in Höhe von 19,5 Pro-
zentpunkten schon im laufenden Jahr unrealistisch sei.
Bei den Beratungen über die Entwürfe eines zweiten und
eines dritten SGB-Änderungsgesetzes haben auch Ver-
treter der CDU/CSU-Fraktion ihre Kraft allein darauf
verwendet, ein finanzielles Horrorszenario an die Wand
zu malen. Genauso machen Sie es heute wieder.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie haben doch die Schwankungsreserve geplündert!)


Ich möchte exemplarisch nur kurz aus dem Bericht über
die Ausschussberatungen vom 5. November 2003 zitie-
ren. Damals ist seitens der CDU/CSU gesagt worden, ab
Mitte kommenden Jahres – also jetzt, 2004 – werde die
Rentenversicherung auf vorgezogene Zuschüsse des
Bundes angewiesen sein.


(Zuruf von der CDU/CSU: Deswegen haben Sie die Wohnungen verkauft!)


Ende November 2004 sei eine Liquiditätshilfe des Bun-
des in Milliardenhöhe erforderlich.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nichts anderes ist die GAGFAH-Veräußerung!)


Nichts davon ist auch nur ansatzweise eingetreten. So
viel zu den Horrorszenarien, die Sie hier im Bundestag
immer wieder an die Wand malen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Sie, unter anderem Herr Storm, haben in dieser Aktu-
ellen Stunde wieder einmal von Finanzlöchern in der
Rentenkasse gesprochen. Es ist vor dem eben geschil-
derten Hintergrund wohl nur Ihnen zugänglich, was Sie
damit meinen. Mir ist es jedenfalls nicht zugänglich.

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(C (D (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist wohl wahr, Frau Kollegin!)


Ich habe eine Bitte an Sie: Nutzen Sie die bevorste-
ende ruhigere Zeit zum Ende des Jahres, um über Ihren
olitikstil nachzudenken.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wir wollen bis dahin noch ein bisschen arbeiten!)


ritik ist immer erwünscht. Doch es gibt Grenzen. Mit
er von Ihnen betriebenen Kampagne erreichen Sie doch
ur eines: Die Arbeitnehmer und die Rentner in unserem
and werden verunsichert und üben Kaufzurückhaltung.
amit schaden Sie der Konjunkturentwicklung und ver-
auen Handlungsspielräume, die wir zugunsten der
enschen in diesem Land nutzen könnten.
Vieles wäre heute einfacher, hätten Sie sich in Ihrer
egierungszeit nicht vor den notwendigen Entscheidun-
en in der Rentenpolitik gedrückt.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Quatsch! Wer hat denn den demographischen Faktor abgeschafft, Frau Lotz? Der Bundeskanzler gibt doch heute selbst zu, dass es ein Fehler war!)


998 lag der Beitragssatz bei 20,3 Prozent. Selbst unter
erücksichtigung Ihres demographischen Faktors – da
ind die konjunkturellen Schwierigkeiten, mit denen wir
n den letzten Jahren zu kämpfen hatten, noch nicht ein-
al eingerechnet – hätten wir heute einen Beitragssatz
on 21,5 Prozent.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wo wäret ihr denn ohne Ökosteuer?)


as wäre ein Desaster für die Höhe der Lohnnebenkos-
en und die konjunkturelle Entwicklung geworden. Dies
aben wir Gott sei Dank verhindern können.
Ich möchte Ihnen für weitere Aktuelle Stunden noch

ine Empfehlung geben: Vielleicht sollten Sie die Zeit
esser nutzen, sich, statt hier die Menschen zu verunsi-
hern, einmal klar darüber zu werden, was Sie – damit
eine ich die Kolleginnen und Kollegen von der CDU/
SU – eigentlich wollen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Über 200 Anträge abgelehnt! Alles von Ihnen!)


ielleicht klären Sie Ihre Probleme mit der Kopfpau-
chale – Stichwort: Ausgleich über die Steuern –, indem
ie eine Münze werfen: Wappen oder Zahl entscheiden
ann über Ihren Weg. Es ist sicherlich sinnvoll, sich in
ieser Frage erst einmal einig zu werden.


(Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die können sich doch nicht einigen! Die sind doch eine schlagkräftige Truppe!)


Danke schön.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







(A) )



(B) )



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513430900

Ich erteile das Wort der Kollegin Annette Widmann-

Mauz, CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die IG Metall Hessen müsste jetzt zurückgeschlagen werden!)



Erika Lotz (SPD):
Rede ID: ID1513431000

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

Liebe Kollegin Lotz, ich glaube, die Zeit wird kommen,
in der wir uns hier in Aktuellen Stunden mit den finanzi-
ellen Auswirkungen und den nicht eintreffenden Entlas-
tungen Ihres Bürgerversicherungsmodells intensiv be-
schäftigen werden. Dann wird manches klar werden.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Frau Lotz, wir von der CDU/CSU haben überhaupt
nicht vor, irgendetwas schlechtzureden. Aber woran wir
uns nicht beteiligen, ist das ständige Schönreden – ich
könnte auch sagen: Gesundbeten –, das Sie in diesem
Haus betreiben. Derzeit erleben wir, dass die Beiträge in
der gesetzlichen Krankenversicherung um gerade einmal
0,1 Prozentpunkte gesunken sind. Da die Veräußerung
der GAGFAH-Wohnungen einen Gewinn von 2 Milliar-
den Euro erbracht hat, muss in der Rentenversicherung
doch eine Menge Geld gefehlt haben. Es darf nicht wahr
sein: Sie verscherbeln das Tafelsilber und reden dennoch
von Solidität.

Dass die Finanz-, die Haushalts- und die Sozialpolitik
der Bundesregierung überhaupt nicht zusammenpassen,
das ist mir in dieser Aktuellen Stunde wirklich deutlich
geworden. Ich kann Ihnen nur sagen: Hans Eichel will
und braucht Entschuldung. Ulla Schmidt will und
braucht Beitragssatzsenkungen. Aber beides gelingt
nicht. Hans Eichel bekommt nicht die Einnahmen aus
der Tabaksteuer, die er eigentlich braucht, um sie der
Krankenversicherung zu geben. Wir müssen feststellen,
dass die gesetzliche Krankenversicherung Schulden in
Höhe von – da sind die Mindestrücklagen noch gar nicht
berücksichtigt – 8,3 Milliarden Euro Schulden hat. Das
ist Maastricht-relevant; deshalb haben wir große
Schwierigkeiten in der Europäischen Union.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

Ulla Schmidt betet sich auf der anderen Seite weiter

gesund. Wir haben gerade einmal Überschüsse in Höhe
von 2,5 Millionen Euro und eine Senkung um 0,1 Pro-
zentpunkte erreicht. Tag für Tag brechen Ulla Schmidt
die Einnahmen weg. Jeden Tag gibt es in dieser Repu-
blik 1 460 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze
weniger. Wo sollen denn da die Konsolidierung und die
Impulse für Beschäftigung herkommen?

Wir stellen fest: Beides zusammen klappt nicht. Des-
halb müssen Sie sich endlich eingestehen, dass die enge
Koppelung unserer sozialen Sicherungssysteme mit ih-
ren Einnahmen an die Arbeitskosten das Grundübel in
unserem Land ist. Dies werden Sie auch mit der Politik,
die Sie in den letzten Jahren betrieben haben, nicht be-
seitigen können.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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(C (D Die gesetzliche Krankenversicherung ist enorm verchuldet. Ihr fehlen die Rücklagen. Das ist auf der einen eite das Ergebnis der verfehlten Wirtschaftsund Sozilpolitik. Auf der anderen Seite müssen Sie von der Bunesregierung sich die Vorhaltung machen lassen, dass ie vor Jahren die Krankenkassen gezwungen haben, eine die Ausgaben deckenden Beitragssätze zu erheen. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Genau! Vor der Bundestagswahl! – Dr. Dieter Thomae [FDP]: Vor der Wahl!)


igentlich hätten schon damals die Beitragssätze höher
ein müssen. Sie haben damit den Grundstein für das
roblem gelegt, das Hans Eichel im Hinblick auf die
aastricht-Kriterien heute zu verantworten hat.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nicht zu viel Mitleid!)


adurch sind nämlich die Schulden aufgewachsen.
Niedrige Beitragssätze auf Pump in der Vergangen-

eit kommen die Beitragszahler teuer zu stehen.

(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Allerdings!)


as spüren wir heute.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)

uch bei einem erwarteten Überschuss von
Milliarden Euro in diesem Jahr bleibt am Ende doch
ur wenig, wenn überhaupt noch etwas für weitere Bei-
agssatzsenkungen übrig.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wir haben vor Risiken und Nebenwirkungen der Gesundheitsreform immer gewarnt!)


Wirklich bestechend ist die Ignoranz, die Sie gegen-
ber den Zahlen des Schätzerkreises an den Tag legen.
ie Zahlen des Schätzerkreises waren in der Vergangen-
eit eigentlich die verlässlichsten, auf jeden Fall viel
erlässlicher als das, was uns aus Ihrem Haus ständig
orgerechnet wurde.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Wenn ich mir anschaue, womit die Kassen rechnen
üssen, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass bis zum
ahresende maximal noch eine Beitragssatzsenkung um
,1 Punkte möglich ist.


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Optimistin!)

as ist bei weitem nicht ausreichend, um beschäfti-
ungspolitische Impulse zu bieten. Umgekehrt sind weit
iedrigere Beitragssätze – dazu will Frau Schmidt die
assen zwingen – die Schulden und Zinslasten von mor-
en. Wenn im nächsten Jahr aufgrund erhöhter Ausga-
en die Beitragssätze weiter steigen werden, wie vom
chätzerkreis prognostiziert, dann hat alles das, was Sie
ier vorlegen, nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern
t Augenwischerei.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Annette Widmann-Mauz

Zu behaupten, wir könnten uns ein weiteres Herum-

wurschteln leisten, ist wirklich verheerend. Wir stellen
fest, insbesondere im Versorgungsbereich, dass weder
der Wirtschaftsmarkt Gesundheitswesen wachsen kann
noch die Bedürfnisse, die die Bevölkerung hat, gerade
was die Krankenhäuser und die Pflege angeht, befriedigt
werden können.


(Dr. Dieter Thomae [FDP]: So ist es!)

Am Ende müssen Sie sich eingestehen: Die Maßnah-

men des GMG sind richtig und notwendig – wir stehen
dazu –, aber sie reichen nicht. Die Schulden werden da-
mit nicht in dem notwendigen Umfang abgebaut. Die
Beitragssätze sinken nicht in dem erforderlichen Maße.
Die Mehrbelastung für die Patienten und Versicherten
muss ein Ende haben. Warum also gestehen Sie sich
nicht endlich ein, dass dieses System am Ende ist? Wir
brauchen einen Systemwechsel.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513431100

Letzter Redner in der Aktuellen Stunde ist der Kol-

lege Carsten Schneider für die SPD-Fraktion.

(Beifall der Abg. Erika Lotz [SPD])



Annette Widmann-Mauz (CDU):
Rede ID: ID1513431200

Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kolle-

gen! Der Kollege Runde hat vorhin gesagt, dass er zu
Beginn dieser Debatte eine positive Erwartung gehabt
hat. Sie hat sich für ihn nicht erfüllt. Das hat mich ange-
sichts des Haushaltsverfahrens auch nicht sonderlich
verwundert. Denn die Kolleginnen und Kollegen von der
FDP und von der CDU/CSU haben in den letzten Rede-
beiträgen immer wieder darauf abgehoben, dass sie viele
Anträge gestellt haben. Damit ist sicherlich eine Menge
Papier produziert worden. Davon, dass Sie, meine Da-
men und Herren, damit Ihre Verantwortung wirklich
wahrgenommen haben, kann aber keine Rede sein.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Über 200 Sparanträge und Sie haben alle abgelehnt, Herr Schneider! Alle!)


Das Loch, das Herr Austermann eben mit
10 Milliarden Euro beziffert hat, stopfen Sie damit nicht.
Welches Volumen hatten die Anträge?


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Wir sind noch nicht fertig! Ihr habt noch nicht einmal angefangen!)


– Ich gebe Ihnen einmal eine aktuelle Auflistung dessen,
was uns jetzt vorliegt. Seit September beraten wir den
Haushaltsentwurf. Seit dem Kabinettsbeschluss vom
Juni ist er Ihnen bekannt. Auch die Risiken sind bekannt.

Es gibt Anträge in sehr großer Anzahl.

(Zuruf von der FDP)


– Zur FDP komme ich noch.

(Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


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(C (D ei den Anträgen der CDU/CSU beläuft sich das Veränerungsvolumen – ohne den Einzelplan 14; das habe ich etzt noch nicht mit eingerechnet – auf 2 Millionen Euro. Es sind aber 92 Millionen Euro ehrausgaben! (Zurufe von der SPD: Oh! – Super! – Ist ja gewaltig!)


ch denke, das sollte man einmal der Öffentlichkeit
ekannt machen. Die CDU/CSU konnte sich in den ver-
angenen Wochen und Monaten in den Haushaltsbera-
ungen nicht dazu durchringen, mehr als eine Ausgaben-
teigerung – nicht etwa eine Ausgabensenkung – um
Promille durchzubringen.


(Ilse Aigner [CDU/CSU]: Ist dein Taschenrechner kaputt? – Weitere Zurufe von der CDU/CSU: 1 und 1 ist 2! – PISA!)


as ist Ihr Erfolg.
Auch die FDP – Herr Fricke hat darauf hingewiesen –

at sich beteiligt.

(Otto Fricke [FDP]: Mit wie vielen Anträgen?)


Wie viele es waren, weiß ich jetzt nicht.

(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Jetzt kommt die SPD dran!)

ch sage Ihnen gern die Summe: ein Minus von
64 Millionen Euro. Es handelt sich also um eine Sen-
ung. Das ist eine Änderung um ganze 6 Promille. Ich
rage mich: Ist das die Wucht der Opposition? Ist das Ihr
ut?


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Schneider, das ist doch unseriös!)


Wir befinden uns in einem Verfahren, das wir konse-
uent und solide durchziehen. Es gibt Risiken, die uns
ekannt waren und die uns auch bekannt sind.


(Dietrich Austermann [CDU/CSU]: Warum stehen die nicht im Haushalt?)


ir werden am 4. November die Steuerschätzung des
teuerschätzerkreises erhalten, werden sie einarbeiten
nd gegebenenfalls auch aktuell Veränderungen vorneh-
en. Wir werden uns dann an zwei Punkten orientieren,
ie wir bei unserer Klausur in Krickenbeck festgelegt
aben.
Erstens. Wir werden einen verfassungsgemäßen
aushalt vorlegen.


(Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Finanztäuschung wollen Sie vorschlagen! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht!)


weitens. Dieser Haushalt wird den Maastricht-Krite-
ien gerecht werden. Das sind die Linien, an denen wir
ns orientieren.
Es würde mich natürlich freuen, wenn Sie in den

ächsten Wochen – es sind nur noch zwei Wochen – hier
m Bundestag eine veränderte Haltung zum Thema „Ei-
enheimzulage“ einnehmen würden. Vorige Woche






(A) (C)



(B) )


Carsten Schneider
Freitag haben Sie die größte Einzelsubvention des Bun-
des – –


(Zuruf von der CDU/CSU)

– Richtig, es geht um Einsparungen im Bundeshaushalt
in Höhe von 95 Millionen Euro in 2005. Hinzu kommen
aber noch die Einsparungen bei den Gemeinden und den
Ländern. Aber auf lange Sicht – wir machen doch lang-
fristige, nachhaltige Politik – –


(Lachen bei der CDU/CSU)

– Klar, da lachen Sie! Dafür haben Sie kein Verständnis!
Das ist mir klar! – Langfristig summieren sich die Ein-
sparungen bei der Eigenheimzulage auf jährlich über
6 Milliarden Euro. Wenn Sie trotz leer stehender Woh-
nungen in Ostdeutschland die größte Einzelsubvention
des Bundes in diese Maßnahmen fließen lassen wollen,
dann kann ich nur sagen: Das ist eine Politik von ges-
tern, die wir nicht mittragen werden.


(Zuruf von der CDU/CSU: Komm doch mal nach München! Da suchen wir die leer stehenden Wohnungen!)


Ich hoffe, dass Sie sich eines Besseren besinnen.
Auch die Landeshaushalte – das muss man einmal ganz
klar dazu sagen – stehen unter einem starken Druck. Die
Kommunen haben in diesem Jahr – vor allen Dingen,
weil wir für eine Festigung der Einnahmen aus der Ge-
werbesteuer gesorgt haben und die Steuer nicht, wie Sie
es wollten, abgeschafft haben – eine solidere Ertrags-
lage. Die Mittel, die wir ihnen im Rahmen von Hartz IV

dienen, aber den Bund belasten, bleiben teilweise – in
Thüringen geht es um 26 Millionen Euro – an den Län-
dern hängen. Das heißt, die Länder gehen diesen Konso-
lidierungsschritt nicht mit, sondern verweigern sich ihm.
Ich kann nur hoffen, dass dem ein Ende gesetzt wird,


(Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ich hoffe, dass auch Ihrer Rede ein Ende gesetzt wird! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Dieser Schlusspunkt war kein Höhepunkt, Herr Schneider!)


denn wir alle tragen Verantwortung. Wir alle sind an das
Maastricht-Kriterium – die Kennzahlen, die wir errei-
chen müssen – gebunden. Wir alle tragen auch für die
Zukunft Verantwortung. Ich hoffe, Sie werden dem in
den nächsten zwei Wochen gerecht, und biete Ihnen da-
bei unsere Unterstützung an.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1513431300

Die Aktuelle Stunde ist damit beendet.
Wir sind damit zugleich am Ende unserer heutigen

Tagesordnung.
Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-

destages auf morgen, Donnerstag, den 28. Oktober 2004,
9 Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.

zusätzlich zur Verfügung stellen, die einer Entlastung
(D
Carsten Schneider (SPD):
Rede ID: ID1513431400