Protokoll:
15099

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 99

  • date_rangeDatum: 24. März 2004

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:07 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/99 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Bernd Neumann (Bremen) CDU/CSU . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Horst Kubatschka SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . SchrAnfr 2 (Drucksache 15/2738) Matthias Sehling CDU/CSU Antw Kerstin Müller, Staatsministerin AA . . Meldepflicht für mit Schengen-Visum aus der Ukraine eingereiste Personen MdlAnfr 4 Günter Baumann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ZusFr Günter Baumann CDU/CSU . . . . . . . Äußerungen von Touristikunternehmen über Probleme bei Reisen aus der Ukraine nach Deutschland MdlAnfr 5 8830 C 8830 D 8831 A 8831 B 8831 C 8831 D 8832 A 8832 B 8832 C 8832 D 8833 A 8833 A 8834 B 8834 C 8834 D Deutscher B Stenografisch 99. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Deut- sche-Welle-Gesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Bernd Neumann (Bremen) CDU/CSU . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . Monika Griefahn SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . T E s B S M A Z A e s 8827 A 8827 B 8828 B 8828 D 8829 A 8829 C 8829 D 8830 A 8830 A 8830 B Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christina Weiss, Staatsministerin BK . . . . 8833 B 8833 B undestag er Bericht ung n 24. März 2004 t : agesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 15/2726, 15/2738) . . . . . . . ventuelle persönliche Kontakte des Ge- chäftsführers der RS Reise-Schutz AG zum undesminister des Auswärtigen chrAnfr 1 (Drucksache 15/2738) atthias Sehling CDU/CSU ntw Kerstin Müller, Staatsministerin AA . . usFr Matthias Sehling CDU/CSU . . . . . . . lters- und Geschlechtsverteilung der mittels ines Dreimonatsvisums und eines Reise- chutzpasses eingereisten Ukrainer 8833 C 8833 D 8833 D Günter Baumann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 8835 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 ZusFr Günter Baumann CDU/CSU . . . . . . . ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . Herausgabe des so genannten Volmer-Erlas- ses durch das Auswärtige Amt ohne vorherige Beteiligung des Bundesinnenministeriums oder der Länder MdlAnfr 6 Eckart von Klaeden CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . ZusFr Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . ZusFr Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Matthias Sehling CDU/CSU . . . . . . . Registrierung der erteilten Schengen-Visa MdlAnfr 7 Clemens Binninger CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . Statistiken bezüglich nach Deutschland einge- reister ukrainischer Staatsbürger MdlAnfr 8 Clemens Binninger CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . Maßnahmen gegen Unternehmen der Touris- musbranche in Deutschland wegen des Ver- dachts der Mitwirkung bei Schleusungen von ukrainischen Staatsbürgern in die Schengen- Staaten MdlAnfr 9 Ralf Göbel CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ZusFr Ralf Göbel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . Vereinbarkeit der Antwort des Bundesinnen- ministeriums mit den Antworten des Auswär- t m M S A Z Z Z D Z Z Z S d Z M R A Z N E K M E A Z Z A f l M M A Z Z Z M d s M M A Z Z Z D 8835 B 8835 C 8836 A 8836 B 8836 D 8837 A 8837 B 8837 C 8837 D 8838 A 8838 B 8838 C 8838 C 8838 D 8839 B 8839 C 8839 D 8840 A 8840 B igen Amtes auf Fragen im Zusammenhang it dem so genannten Volmer-Erlass dlAnfr 10 tephan Mayer (Altötting) CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . usFr Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU usFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . usFr Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . usFr Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . wischen 1998 und 2003 aufgegriffene chwarzarbeiter mit ukrainischem Pass; Zahl er Arbeitserlaubnisse für Saisonarbeiter im eitraum von 1998 bis 2003 dlAnfr 28, 27 einhard Grindel CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . usFr Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . ichtherausgabe des so genannten Volmer- rlasses an den Abgeordneten Eckart von laeden dlAnfr 95 ckart von Klaeden CDU/CSU ntw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . usFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . usFr Matthias Sehling CDU/CSU . . . . . . . kzeptanz des Reiseschutzpasses als Ersatz ür Verpflichtungserklärungen nach § 84 Aus- ändergesetz dlAnfr 96 atthias Sehling CDU/CSU ntw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . usFr Matthias Sehling CDU/CSU . . . . . . . usFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . usFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . ögliche Beratung von Visumantragstellern urch Sachbearbeiter in den deutschen Bot- chaften dlAnfr 97 atthias Sehling CDU/CSU ntw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . usFr Matthias Sehling CDU/CSU . . . . . . . usFr Michael Grosse-Brömer CDU/CSU . . usFr Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8840 D 8841 A 8841 C 8842 A 8842 B 8842 C 8843 B 8843 C 8844 A 8844 B 8844 C 8844 D 8844 D 8845 A 8845 C 8845 D 8846 B 8846 C 8847 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 III ZusFr Dr. Ole Schröder CDU/CSU . . . . . . . . ZusFr Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . ZusFr Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . In den deutschen Botschaften in Tirana und Sofia 1998 bis 2003 erteilte Visa MdlAnfr 98 Ralf Göbel CDU/CSU Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . ZusFr Clemens Binninger CDU/CSU . . . . . . Visumerteilung bei Verdacht auf terroristische Tätigkeit MdlAnfr 99 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . Zeitpunkt der Einstellung des Verfahrens der Reiseschutzpässe in Kiew und den anderen deutschen Auslandsvertretungen MdlAnfr 100 Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . ZusFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . Einschaltung des Bundeskanzleramts in die Meinungsverschiedenheiten zwischen Bundes- innenministerium und Auswärtigem Amt be- züglich des Volmer-Erlasses MdlAnfr 101 Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . ZusFr Stephan Mayer (Altötting) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . Haltung zur Auffassung des ehemaligen Staatsministers Ludger Volmer über den Vor- sitzenden Richter U. H. am Landgericht Köln MdlAnfr 102 Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . ZusFr Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . E z z M K A Z Z Z V g U s g M U A A u 1 M D A Z Z A p d M D A Z Z A p M P A Z E g M J A Z 8847 B 8847 D 8848 A 8848 B 8848 D 8849 A 8849 B 8849 D 8849 D 8850 C 8850 D 8851 A 8851 B 8851 B 8851 C 8851 C 8851 D ventuelle vertragliche Beziehung des Vorsit- enden Richters U. H. am Landgericht Köln um Auswärtigem Amt dlAnfr 103 ristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU ntw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . usFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . usFr Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . usammenhang zwischen der Beendigung der ertragsbeziehung zwischen dem Auswärti- en Amt und U. H. und der von U. H. bei der rteilsverkündung im so genannten Schleu- erprozess geäußerten Kritik an der Bundesre- ierung und dem Auswärtigen Amt dlAnfr 104 lrich Petzold CDU/CSU ntw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . nzahl der Visaerteilungen in Saudi-Arabien nd den Vereinigten Arabischen Emiraten seit 998 dlAnfr 107 r. Ole Schröder CDU/CSU ntw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . usFr Dr. Ole Schröder CDU/CSU . . . . . . . usFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . nwendung des Reisebüroverfahrens ohne ersönliche Vorsprache des Ausländers bei er deutschen Botschaft in Moskau dlAnfr 108 r. Ole Schröder CDU/CSU ntw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . usFr Dr. Ole Schröder CDU/CSU . . . . . . . usFr Dr. Hans-Peter Uhl CDU/CSU . . . . . . nfechtung des „Neubauernurteils“ des Euro- äischen Gerichtshofes für Menschenrechte dlAnfr 1 etra Pau fraktionslos ntw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . . . usFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . rrichtung eines Brennelementezwischenla- ers in Rossendorf dlAnfr 2 ens Spahn CDU/CSU ntw PStSekr’in Simone Probst BMU . . . . . usFr Jens Spahn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 8852 B 8852 B 8852 C 8852 D 8853 A 8853 A 8853 C 8853 D 8854 A 8854 B 8854 C 8854 D 8855 C 8855 D IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 Genehmigung des Transports von Brennele- mentebehältern von Rossendorf nach Ahaus MdlAnfr 3 Jens Spahn CDU/CSU Antw PStSekr’in Simone Probst BMU . . . . . ZusFr Jens Spahn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Reaktion des Bundeskriminalamtes oder des Bundesinnenministeriums auf Drohbriefe der baskischen Untergrundorganisation ETA MdlAnfr 13 Rita Pawelski CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ZusFr Rita Pawelski CDU/CSU . . . . . . . . . . Zusammenarbeit deutscher Reiseveranstalter mit dem Bundeskriminalamt, dem Bundesin- nenministerium und den deutschen Botschaf- ten bei Terrorwarnungen MdlAnfr 14 Rita Pawelski CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ZusFr Rita Pawelski CDU/CSU . . . . . . . . . . Jährliche Steuerausfälle durch den so genann- ten Tanktourismus MdlAnfr 18 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . ZusFr Andreas Scheuer CDU/CSU . . . . . . . . ZusFr Albert Rupprecht (Weiden) CDU/CSU ZusFr Dr. Klaus Rose CDU/CSU . . . . . . . . . ZusFr Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der CDU/ CSU: Unterschiedliche Auffassungen im Bundeskabinett zum Emissionshandel und zur Ökosteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin, Bundesminister BMU . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer CDU/CSU . . . . . . . . . . Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gudrun Kopp FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D D F D H W D P M K N A L A E V m m d a z A N d W ( R P M G S S W R W z s F R g A U § t t 8856 A 8856 B 8856 D 8857 A 8857 C 8857 C 8858 A 8858 B 8858 D 8859 B 8859 C 8859 D 8860 A 8860 B 8861 B 8862 B 8862 C 8864 D 8865 D 8867 C r. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Obermeier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . r. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans Michelbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . . infried Hermann BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . urt-Dieter Grill CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung der Abgeordneten Dr. Marlies olkmer (SPD) zur namentlichen Abstim- ung über die Beschlussempfehlung des Ver- ittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Än- erung des Tabaksteuergesetzes und nderer Verbrauchsteuergesetze (84. Sit- ung, Tagesordnungspunkt 6) . . . . . . . . . . . . nlage 3 euabdruck einer Erklärung nach § 31 GO er Abgeordneten Klaus Barthel (Starnberg), illi Brase, Elke Ferner, Jelena Hoffmann Chemnitz), Walter Hoffmann (Darmstadt), einhold Hemker, Horst Kubatschka, Götz- eter Lohmann, Dr. Christine Lucyga, Hilde attheis, Florian Pronold, René Röspel, erhard Rübenkönig, Thomas Sauer, Anton chaaf, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Fritz chösser, Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk, olfgang Spanier, Christoph Strässer, üdiger Veit, Dr. Marlies Volkmer und altraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) ur Abstimmung über den Entwurf eines Ge- etzes zur Sicherung der nachhaltigen inanzierungsgrundlagen der gesetzlichen entenversicherung (RV-Nachhaltigkeits- esetz) (97. Sitzung, Tagesordnungspunkt 5) nlage 4 msetzung der Entgeltumwandlung gemäß 1 a des Gesetzes zur Verbesserung der be- rieblichen Altersversorgung für die Beschäf- igten im öffentlichen Dienst des Bundes 8868 D 8870 A 8871 B 8872 A 8873 B 8874 C 8875 A 8876 B 8877 D 8879 A 8879 B 8879 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 V MdlAnfr 15 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . Anlage 5 Verlängerung der Erteilungsfrist für GVO- Genehmigungen seit Übertragung der Zustän- digkeit für die Prüfung und Erteilung der Ge- nehmigungen nach dem Grundstückverkehrs- gesetz und der Grundstücksverkehrsordnung auf das Bundesamt zur Regelung offener Ver- mögensfragen; eventuelle Auswirkungen auf die Immobilienbranche in den neuen Bundes- ländern MdlAnfr 16, 17 Dr. Hermann Otto Solms FDP Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mineralölsteuersätze unter dem gemein- schaftsrechtlichen Minimalsteuersatz bis 2010 und darüber hinaus für die EU-Beitritts- länder MdlAnfr 19 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . Anlage 7 Wirtschaftliche Entwicklung der neuen Bun- desländer im kommenden Förderzeitraum der Europäischen Union 2007 bis 2013 sowie be- nötigte nationale und europäische Fördermit- tel; Einsparungen bei den EU-Ausgaben nach der Begrenzung der nationalen Zahlungen an den EU-Haushalt MdlAnfr 20, 21 Veronika Bellmann CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . Anlage 8 Eventuelle Lockerung des Bankgeheimnisses MdlAnfr 22, 23 Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . Anlage 9 Maßnahmen zur Begrenzung des so genann- ten Tanktourismus in den Grenzregionen M K A A V b T s R M G A B A A t b d P P M M G A A S A p M D A A B l H M G A A Z B m 8880 C 8880 D 8881 C 8881 D 8882 B dlAnfr 24 laus Hofbauer CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . nlage 10 erdrängung deutscher Tankstellen und Ar- eitsplatzverluste durch den so genannten anktourismus in die Nachbarstaaten, insbe- ondere nach Polen und in die Tschechische epublik dlAnfr 25, 26 erlinde Kaupa CDU/CSU ntw Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 uswirkungen der Kabinettsvorlage zur Sieb- en Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbs- eschränkungen, insbesondere hinsichtlich er so genannten Altverlegerklausel, auf die ressefusionskontrolle; Neuregelung der ressefusionskontrolle gemeinsam mit den inisterpräsidenten der Länder dlAnfr 29, 30 ünter Nooke CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . nlage 12 chließung des Waggonbaustandorts Halle- mmendorf; Förderung von Ersatzarbeits- lätzen am Standort dlAnfr 31, 32 r. Christoph Bergner CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . nlage 13 erechnung der zusätzlichen finanziellen Be- astung für den Landkreis Leer durch das artz-IV-Gesetz dlAnfr 33, 34 itta Connemann CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . nlage 14 ahl der Personen mit einer anerkannten erufskrankheit der Berufskrankheitsnum- er 1317 8882 C 8882 D 8883 A 8883 B 8883 C VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 MdlAnfr 35 Petra Pau fraktionslos Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . Anlage 15 Auswahlkriterien des Bundeslandwirtschafts- ministeriums für mit Werbekampagnen be- traute Firmen; Zahl der noch im Umlauf befindlichen Postkarten des Bundeslandwirt- schaftsministeriums mit der Aufschrift „Ver- nasch mich“ MdlAnfr 36, 37 Julia Klöckner CDU/CSU Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL . Anlage 16 Kosten der im Rahmen der Werbekampagne des Bundeslandwirtschaftsministeriums für das Biosiegel herausgegebenen und wieder zurückgeholten Postkarten mit der Aufschrift „Vernasch mich“; Benennung der für diese Kampagne Verantwortlichen MdlAnfr 38, 39 Tanja Gönner CDU/CSU Antw PStSekr Matthias Berninger BMVEL . Anlage 17 Absprachen mit lokalen Machthabern bezüg- lich der Sicherheit von Bundeswehrsoldaten und Entwicklungshelfern im Einsatzbereich Kunduz MdlAnfr 40 Markus Löning FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . Anlage 18 Reaktion der Bundeswehr auf eine mögliche Bedrohung durch die örtlichen Verantwortli- chen aufgrund des Kampfes gegen den Dro- genanbau in Afghanistan MdlAnfr 41 Harald Leibrecht FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . Anlage 19 Versorgungslage der Bundeswehrsoldaten bei Ausfall des Flughafens Kunduz; Ausstattung der in Kunduz stationierten Soldaten mit ge- panzerten Fahrzeugen M H A A A d f w M G A A V H B u h M D A A L u t c M H A A D F d h M D A A A d a s e d l K 8884 A 8884 B 8884 D 8885 A 8885 B dlAnfr 42, 43 elga Daub FDP ntw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . nlage 20 usländische Verbindungsoffiziere bei der eutschen Kunduz-Mission; Voraussetzungen ür einen eventuellen Rückzug der Bundes- ehr aus Kunduz dlAnfr 44, 45 ünther Friedrich Nolting FDP ntw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . nlage 21 erhältnis von militärischer und humanitärer ilfe bei derzeitigen Auslandseinsätzen der undeswehr; Zahl der bei Auslandseinsätzen ms Leben gekommenen Bundeswehrange- örigen dlAnfr 46, 47 r. Gesine Lötzsch fraktionslos ntw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . nlage 22 eistungsbezogene Besoldung für Beamte nd Soldaten im Bundesministerium der Ver- eidigung und dessen nachgeordneten Berei- hen dlAnfr 48 artmut Koschyk CDU/CSU ntw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . nlage 23 oppelbezahlungen bei im Ausland lebenden amilienangehörigen durch die deutsche und ie ausländische Krankenversicherung; Hand- abung in anderen EU-Mitgliedstaaten dlAnfr 49, 50 r. Klaus Rose CDU/CSU ntw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . nlage 24 bschaffung der deutsch-türkischen und eutsch-jugoslawischen Sozialversicherungs- bkommen sowie von Regelungen des über- taatlichen EU-Sozialversicherungsrechts mit iner Mitversicherung von im Ausland leben- en Familienangehörigen für in Deutschland ebende Ausländer; Kosten der gesetzlichen rankenkassen für eine Mitversicherung 8885 C 8886 A 8886 C 8886 D 8887 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 VII ausländischer Familienangehöriger bei in Deutschland lebenden Ausländern MdlAnfr 51, 52 Matthäus Strebl CDU/CSU Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . Anlage 25 Varianten für den Ausbau der Donau zwi- schen Straubing und Vilshofen; eventuelle Übertragung der Projektträgerschaft für das Raumordnungsverfahren an Bayern MdlAnfr 53, 54 Brunhilde Irber SPD Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . Anlage 26 Anwendung der Bürgschaftsrichtlinie des Bundes auf Ersatzsicherheiten von Woh- nungsbauunternehmen MdlAnfr 55 Henry Nitzsche CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . Anlage 27 Verfahren zur Abstimmung von Planung und Priorisierung von Schieneninvestitionsvorha- ben zwischen der DB AG und dem Bundes- verkehrsministerium, unter anderem bei der Einstufung der Neu- und Ausbaumaßnahme Offenburg–Buggingen MdlAnfr 56, 57 Dr. Conny Mayer (Baiersbronn) CDU/CSU Antw PStSekr’in Angelika Mertens BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 28 Gefährdung der Realisierung des TGV/ICE- Anschlusses bei Appenweier MdlAnfr 58, 59 Sibylle Laurischk FDP Antw PStSekr’in Angelika Mertens BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 29 Auswirkungen der verzögerten Einführung der LKW-Maut auf die Realisierung von pri- vatwirtschaftlichen Betreibermodellen und von mit Public Privat Partnership finanzierten Projekten M V A B A N v d b M P A B A V p A E M U A A E u K a M M P A K p M L A A D d p a M K A 8887 C 8888 A 8888 C 8888 C 8889 B dlAnfr 60, 61 olkmar Uwe Vogel CDU/CSU ntw PStSekr’in Angelika Mertens MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 30 eue Priorisierung von Schieneninvestitions- orhaben durch die DB AG, wie zum Beispiel er Rheintalbahn im Streckenabschnitt Offen- urg–Buggingen dlAnfr 62, 63 eter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ntw PStSekr’in Angelika Mertens MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 31 erwendung eines Anteils der Ausbildungs- latzabgabemittel für den Erhalt gefährdeter usbildungsplätze; Stichtagsregelung für die rhebung einer Ausbildungsplatzabgabe dlAnfr 64, 65 we Schummer CDU/CSU ntw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . nlage 32 inrichtung einer Behörde für die Erhebung nd Verwaltung der Ausbildungsplatzabgabe; riterien für die Höhe der Ausbildungsplatz- bgabe dlAnfr 66, 67 ichael Kretschmer CDU/CSU StSekr Christoph Matschie BMBF . . . . . . . nlage 33 riterien für die Erhebung der Ausbildungs- latzabgabe dlAnfr 68, 69 ena Strothmann CDU/CSU ntw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . nlage 34 emographische Faktoren bei der Erhebung er Ausbildungsplatzabgabe; Zustimmungs- flichtigkeit des geplanten Ausbildungsplatz- bgabegesetzes dlAnfr 70, 71 atherina Reiche CDU/CSU ntw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . 8889 C 8889 D 8890 A 8890 C 8890 D 8891 B VIII Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 Anlage 35 Zahl zusätzlicher Lehrstellen durch die Ein- führung einer Ausbildungsplatzabgabe; Ab- lehnung der Ausbildungsplatzabgabe durch die Länder MdlAnfr 72, 73 Dagmar Wöhrl CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . Anlage 36 Anzahl der zusätzlich von den Bundesminis- terien zu schaffenden Lehrstellen bei Umge- hung der Ausbildungsplatzabgabe und einer anderen als der 7-Prozent-Quote MdlAnfr 74, 75 Albrecht Feibel CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . Anlage 37 Belastung der deutschen Wirtschaft durch die Einführung der Ausbildungsplatzabgabe; Pro- blematik der unbesetzten Lehrstellen MdlAnfr 76, 77 Karl-Josef Laumann CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . Anlage 38 Anzahl der zusätzlich in den Bundesministe- rien einzurichtenden Lehrstellen bei einer 7-prozentigen Besetzung der Arbeitsstellen mit Azubis; Kosten MdlAnfr 78, 79 Dr. Heinz Riesenhuber CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . Anlage 39 Kosten für die Länder im Zusammenhang mit der Einführung der Ausbildungsplatzabgabe MdlAnfr 80, 81 Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . Anlage 40 Bürokratiekosten für die Ausbildungsplatzab- gabe MdlAnfr 82 Dr. Georg Nüßlein CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . A S c L M D A A A p s s M D A A Z z B s M D A A Z l B M M A A A d i g r g K M U A 8891 D 8892 D 8893 B 8893 D 8894 A 8894 B nlage 41 chaffung zusätzlicher Lehrstellen zur Errei- hung der 7-Prozent-Quote; Kosten für die änder dlAnfr 83, 84 r. Rolf Bietmann CDU/CSU ntw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . nlage 42 usnahmeregelungen bei der Ausbildungs- latzabgabe für Betriebe ohne betriebswirt- chaftlichen Gewinn; Höhe der Gewinn- chwelle für eine Ausbildungsplatzabgabe dlAnfr 85, 86 r. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ntw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . nlage 43 ahl der widerrufenen Absichtserklärungen ur Projektförderung von im Auftrag des undesministerium für Bildung und For- chung tätigen Projektträgern im Jahr 2003 dlAnfr 87, 88 ietrich Austermann CDU/CSU ntw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . nlage 44 ahl der deutschen und internationalen zivi- en Aufbauhelfer seit der Anwesenheit der undeswehr in der Region Kunduz dlAnfr 89 arkus Löning FDP ntw StSekr Erich Stather BMZ . . . . . . . . . nlage 45 lternative Einkommensmöglichkeiten für ie im Einsatzbereich Kunduz in Afghanistan m Drogenanbau tätigen Bauern; Auswirkun- en der Nahrungsmittellieferungen aus ande- en Ländern auf den ländlichen Raum in Af- hanistan und insbesondere auf die Region unduz dlAnfr 90, 91 lrich Heinrich FDP ntw StSekr Erich Stather BMZ . . . . . . . . . 8894 C 8895 A 8895 C 8896 A 8896 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 IX Anlage 46 Beteiligung Deutschlands an den von der EU angekündigten 100 Millionen Euro zur Dro- genbekämpfung MdlAnfr 92 Harald Leibrecht FDP Antw StSekr Erich Stather BMZ . . . . . . . . . . Anlage 47 Zahl der bei Umwandlungsprozessen inner- halb des Auswärtigen Amtes von 1990 bis 1998 in Anspruch genommenen externen Be- rater- und Unterstützungsleistungsaufträge; Auswirkungen der Ergebnisse der Erfolgs- kontrollen auf die Gesamtentlastung des Bun- deshaushalts MdlAnfr 93, 94 Dr. Elke Leonhard SPD MdlAnfr 109 Thomas Dörflinger CDU/CSU Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . Anlage 50 Abschluss einer SPÖ/FPÖ-Koalition in Kärn- ten MdlAnfr 110 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . Anlage 51 Unterrichtung über die gemeinsame Übung der französischen Marine mit der chinesi- schen Marine durch Frankreich; Bewertung dieser Übung MdlAnfr 111, 112 Dr. Rainer Stinner FDP 8897 B 8898 B 8898 C Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . Anlage 48 Abstimmung des Volmer-Erlasses mit den Schengen-Partnern MdlAnfr 105, 106 Thomas Strobl (Heilbronn) CDU/CSU Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . Anlage 49 Sanktionen gegen Kärnten bei einer Koali- tionsregierung aus FPÖ und SPÖ A A Ü l d l m l a n M H A 8897 C 8898 A ntw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . nlage 52 bermittlung amtlicher Bekanntmachungen ediglich als Pressemitteilung an die auslands- eutschen Medien in Kanada; Bedeutung aus- andsdeutscher Medien hinsichtlich der Infor- ation und Meinungsbildung der im Ausland ebenden Deutschen, deutschstämmiger und nderer an Deutschland interessierter Perso- en dlAnfr 113, 114 ans-Joachim Otto (Frankfurt) FDP ntw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . 8898 C 8899 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8827 (A) ) (B) ) 99. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8879 (A) ) (B) ) Reinhold Hemker, Horst Kubatschka, Götz- sicherung von Lebensrisiken haben sie trotz der von der (Chemnitz), Walter Hoffmann (Darmstadt), k önnen zwar als Ergänzung sinnvoll sein, als Ab- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Dr. Marlies Volkmer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Vermittlungsausschus- ses zu dem Gesetz zur Änderung des Tabaksteu- ergesetzes und anderer Verbrauchsteuergesetze (84. Sitzung, Tagesordnungspunkt 6) In der Abstimmungsliste ist mein Name nicht aufge- führt. Mein Votum lautet Ja. Anlage 3 Neuabdruck einer Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Klaus Barthel (Starnberg), Willi Brase, Elke Ferner, Jelena Hoffmann z r v Ü s w g h R t d m R A s w n d g d d s Z S s J a g a w L b n Z g d E Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 24.03.2004 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 24.03.2004 Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 24.03.2004 Hartnagel, Anke SPD 24.03.2004 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.03.2004 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 24.03.2004 Lotz, Erika SPD 24.03.2004 Riemann-Hanewinckel, Christel SPD 24.03.2004 Scharping, Rudolf SPD 24.03.2004 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 24.03.2004 Schröder, Gerhard SPD 24.03.2004 Tritz, Marianne BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.03.2004 Welt, Jochen SPD 24.03.2004 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.03.2004 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Peter Lohmann, Dr. Christine Lucyga, Hilde Mattheis, Florian Pronold, René Röspel, Gerhard Rübenkönig, Thomas Sauer, Anton Schaaf, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Fritz Schösser, Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk, Wolfgang Spanier, Christoph Strässer, Rüdiger Veit, Dr. Marlies Volkmer und Waltraud Wolff (Wol- mirstedt) (alle SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Sicherung der nach- haltigen Finanzierungsgrundlagen der gesetzli- chen Rentenversicherung (RV-Nachhaltigkeits- gesetz) (97. Sitzung, Tagesordnungspunkt 5) Das „Gesetz zur Sicherung der nachhaltigen Finan- ierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversiche- ung“ greift tief in das System der gesetzlichen Alters- orsorge ein. Wir stimmen ihm nur unter folgenden berlegungen zu: Für uns ist und bleibt die lebensstandardsichernde ge- etzliche Rente ein zentrales Ziel unserer Politik. Gegen- ärtig deckt die gesetzliche Rente etwa 85 Prozent der esamten Altersbezüge eines westdeutschen Rentner- aushalts ab. In den neuen Ländern ist die gesetzliche ente nahezu die einzige Einkommensquelle für das Al- er. Die derzeitige Entwicklung in der Wirtschaft und auf em Arbeitsmarkt, die niedrigen Lohn- und Einkom- enszuwächse und die aktuellen Gesetzesvorlagen zur entenreform und Rentenbesteuerung bewirken eine bsenkung des Niveaus der gesetzlichen Rente. Damit ollen Beitragssatzsteigerungen in Grenzen gehalten erden. Wir begrüßen, dass der Gesetzentwurf demgegenüber unmehr eine Niveausicherung vorsieht. Somit bleibt ie Beitragshöhe nicht der alleinige Maßstab der künfti- en Entwicklung der Renten. Wir begrüßen auch, dass ie Koalition die Transparenz im Berechnungssystem urch das Konzept „Rentenniveau vor Steuern“ sicher- tellen will. Dieses gestattet, dass das Rentenniveau der ukunft mit dem der Vergangenheit vergleichbar bleibt. o wird sichtbar, dass es nach den derzeitigen Planungen chrittweise von jetzt 53,3 Prozent über 46 Prozent zum ahr 2020 auf 43 Prozent zum Jahr 2030 sinken würde, lso auf den Rentenwert bezogen um 20 Prozent! Transparenz und Revisionsklausel sind umso wichti- er, weil alle derzeit zugrunde liegenden Berechnungen uf Prognosewerten beruhen, die durch die reale Ent- icklung schnell überholt sein können. Durch die Kombination der Auswirkungen mehrerer eistungskürzungen im Bereich der sozialen Gesetzge- ung werden in den nächsten Jahren auf ältere Menschen ominale und reale Einkommensverluste zukommen. usätzliche betriebliche und/oder private Altersvorsor- emodelle sollen künftig die angemessene Beteiligung er Arbeitnehmerinnen an der gesamtwirtschaftlichen ntwicklung ermöglichen. Solche weiteren Standbeine 8880 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 (A) ) (B) ) Koalition geschaffenen kräftigen staatlichen Förderung nur begrenzte Wirkung, weil sie für Bezieherinnen nied- riger Einkommen und Arbeitslose kaum finanzierbar sind, sie die erheblichen, teilweise heute schon erkenn- baren Kapitalmarktrisiken mit auf die Einzelnen und Schwächeren verlagern und nicht allgemeinverbindlich und unter Beteiligung aller Unternehmen vorgesehen sind. Deshalb fordern wir auch in Zukunft folgende Ziele zu beachten: Erstens. Die Sicherung eines Mindestrentenniveaus als zuverlässige Teilhabe der jeweiligen Rentnergenera- tion an der allgemeinen Einkommensentwicklung. Wir wollen den Menschen Vertrauen durch Sicherheit im ge- setzlichen Rentensystem geben. Dazu gehört, dass auch bei immer unstetigeren Erwerbsbiografien Menschen, die viele Jahrzehnte hart gearbeitet haben, ein Altersein- kommen haben, das über dem Sozialhilfe- oder Grund- versorgungsniveau liegt. Deshalb braucht die gesetzliche Rentenversicherung auch und erst recht in Zukunft ein überprüfbares, dauerhaft garantiertes und rechtsverbind- liches Mindestniveau, das deutlich über den jetzigen Pla- nungen liegt. Die heutige junge Generation muss wissen, dass es für die heutige Beitragsleistung auch eine adä- quate Gegenleistung im Rentenfall gibt. Zweitens. Der Bund muss weiterhin voll zu seiner Verantwortung für die Rente stehen. Die gesetzliche Rentenversicherung trägt viele gesellschaftliche und po- litische Lasten im Interesse der Allgemeinheit. Diese und die Gewährleistungspflicht für die Rentensicherheit müssen weiterhin in dem erforderlichen Umfang durch den Bundeszuschuss getragen werden. Der Bundeszu- schuss darf nicht zum Spielball kurzfristiger, konjunk- turabhängiger Haushaltspolitik werden. Drittens. Die Erwerbstätigenversicherung muss auf der Tagesordnung bleiben! Derzeit werden die Weichen für eine nachhaltige Sicherung unseres Altersversor- gungssystems gestellt. Dabei darf die Frage einer Ver- breiterung der personellen und finanziellen Basis der Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung nicht ausgeklammert bleiben. Deshalb sind schon jetzt Schritte zur Einführung einer Erwerbstätigenversiche- rung einzuleiten. Alterssicherung ist ein gesamtgesellschaftliches Pro- blem und darf nicht zum Generationenkonflikt umge- deutet werden. Dies ist schon darin erkennbar, dass die jüngere, aktuell erwerbstätige Bevölkerung mit relativ hohen Beiträgen selbst vom künftig niedrigeren Renten- niveau betroffen sein wird. Beiträge zur Rentenversicherung sind Pflichtbeiträge, für die entsprechende Leistungen zu garantieren sind. Staat und Politik dürfen nicht unter dem Stichwort „mehr Eigenverantwortung“ Lasten und Risiken auf die einzelnen Menschen verlagern, von denen sie behaupten, sie seien selbst unter größter Anstrengung gemeinschaft- lich nicht mehr tragbar. Im Gegenteil: Der Sozialstaat muss auch weiterhin die materielle Garantie für die Ab- sicherung gerade einer wachsenden Zahl älterer Men- s i c z t d f v s m A d g ( e d c d J s L b s D l v t e z r z d k v t E A d A s (C (D chen erbringen, da sonst seine politische Legitimation n höchster Gefahr ist. Trotz weitergehender Forderungen für eine Alterssi- herung stimmen wir dem Gesetz vor dem Hintergrund u, dass derzeit für sinnvolle Alternativen die parlamen- arischen Mehrheiten fehlen und Opposition und Bun- esratsmehrheit den Sozialstaat vom Grundsatz her in- rage stellen und teilweise sogar massiv bekämpfen. Wir sind entschlossen, der Politik von Arbeitgeber- erbänden, der CDU/CSU und der FDP, die den Sozial- taat letztlich zur Armenfürsorge degenerieren wollen, assiv entgegenzutreten. nlage 4 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- e des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Frage 15): Welche Anstrengungen hat die Bundesregierung unter- nommen, um in ihrem eigenen Bereich als Arbeitgeber bzw. Dienstherr der Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bun- des das Instrument der Entgeltumwandlung (§ 1 a des Geset- zes zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung) wir- kungsvoll umzusetzen, und welche Erfahrungen mit der Entgeltumwandlung sind der Bundesregierung aus dem Be- reich der Länder und ihrer Kommunen bekannt? Mit dem mit § 1 a Betriebsrentengesetz (BetrAVG) ingeführten Anspruch auf Entgeltumwandlung verfolgt er Gesetzgeber das Ziel, die Verbreitung der betriebli- hen Altersversorgung zu fördern. Für die Beschäftigten es öffentlichen Dienstes besteht allerdings schon seit ahrzehnten ein durch Tarifvertrag begründeter An- pruch auf eine betriebliche Altersversorgung, deren eistungen oberhalb des durchschnittlichen Niveaus der etrieblichen Altersversorgung in dergewerblichen Wirt- chaft liegen. Für den (unmittelbaren) öffentlichen ienst schließt der Altersvorsorgeplan 2001 die Mög- ichkeit der Entgeltumwandlung derzeit aus. Das gilt un- erändert für Bund und Länder. Die Tarifvertragspar- eien haben sich allerdings eine Zusage gegeben, über ine tarifvertragliche Regelung der Entgeltumwandlung u verhandeln. Die VKA hat für den kommunalen Be- eich am 18. Februar 2003 einen eigenen Tarifvertrag ur Entgeltumwandlung abgeschlossen. Kenntnisse über ie Erfahrungen mit der Entgeltumwandlung aus dem ommunalen Bereich liegen der Bundesregierung nicht or. Für Beamtinnen und Beamte gilt das Betriebsren- engesetz nicht; deshalb besteht auch kein Anspruch auf ntgeltumwandlung. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des bgeordneten Dr. Hermann Otto Solms (FDP) (Druck- ache 15/2726, Fragen 16 und 17): Ist der Bundesregierung bekannt, dass seit der Übertragung der Zuständigkeit für die Prüfung und Erteilung der Genehmi- gungen nach dem Grundstücksverkehrsgesetz (GrdstVG) und Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8881 (A) ) (B) ) der Grundstücksverkehrsordnung (GVO) (so genannte Nega- tivatteste) auf das Bundesamt zur Regelung offener Vermö- gensfragen sich die Bearbeitungszeit von zwei Wochen auf mehr als sechs Monate verlängert hat, und wenn ja, plant die Bundesregierung deshalb, die Zuständigkeiten wieder auf die Oberfinanzdirektionen zurückzuverlagern? Ist der Bundesregierung bekannt, welche Ursachen der er- heblichen Verlängerung der Erteilungsfrist für GVO-Geneh- migungen zugrunde liegen und welche Auswirkungen dies auf die Immobilienbranche in den neuen Bundesländern hat? Zu Frage 16: Die für Grundstücksveräußerungen im Beitrittsgebiet erforderlichen Genehmigungen nach der GVO können für ein Grundstück nur dann erteilt werden, wenn es nicht Gegenstand vermögensrechtlicher Anträge ist. Dies wird von den örtlich zuständigen Ämtern und Landesämtern jeweils durch ein so genanntes Negativattest bestätigt. Mit der Übernahme der Zuständigkeit für die vermögens- rechtlichen Verfahren gemäß § l Abs. 6 VermG – betref- fend die Ansprüche von NS-Verfolgten – muss der zu- ständigen Genehmigungsbehörde nunmehr auch ein Negativattest des Bundesamtes zur Regelung offener Vermögensfragen (BARoV) vorliegen. Zugleich ist in be- stimmten Fällen auch das Bundesamt zur Regelung offe- ner Vermögensfragen selbst für die Erteilung von Grund- stücksverkehrsgenehmigungen zuständig. Zeit- und arbeitsaufwendig ist nicht die Erteilung einer Grund- stücksverkehrsgenehmigung selbst, sondern die Erstel- lung der erforderlichen Negativatteste. Je nach Bearbei- tungsaufwand bei Ermittlung der Grundstückshistorie hat dies auch in der Vergangenheit schon deutlich mehr als zwei Wochen in Anspruch genommen. Ob sich die Bear- beitung durch das Bundesamt zur Regelung offener Ver- mögensfragen im Einzelfall über sechs Monate erstre- cken kann, ist zurzeit nicht abzuschätzen, da die Zuständigkeit des Bundesamtes seit weniger als drei Mo- naten besteht. Eine Änderung der gesetzlichen Zuständig- keiten ist nicht geplant. Zu Frage 17: Verzögerungen bei der Erstellung von Negativattesten und damit auch bei der Erteilung von Grundstücksver- kehrsgenehmigungen können sich im Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen insbesondere beim Datenabgleich im Hinblick auf die vorliegenden vermö- gensrechtlichen Anträge gemäß § l Abs. 6 VermG, die sich auf zwischen 1933 und 1945 entzogene Vermögens- werte beziehen, ergeben. Dies ist immer dann der Fall, wenn die den Anträgen auf Erteilung eines Negativattes- tes beigefügten Unterlagen nicht alle unterschiedlichen Grundstücksbezeichnungen seit dem Jahr 1933 enthalten und daher eine entsprechende behördliche Recherche notwendig ist. Weitere Verzögerungen bei der Erstellung von Negativattesten können sich dann ergeben, wenn der mit dem gesetzlichen Zuständigkeitswechsel notwendige Akten- und Datentransfer zu den Verfahren gemäß § l Abs. 6 VermG zwischen Bund und Ländern mängelbe- haftet ist. Hier hat es in den vergangenen Monaten uner- wartete Probleme gegeben, die zu einem anfänglichen Bearbeitungsrückstand bei den Negativattesten geführt haben. Die Bundesregierung hat Maßnahmen eingeleitet, um diesen Bearbeitungsrückstand möglichst schnell auf- z n A d A s s M w e r u ,, t e d d d b B L z s F v A d A ( Z D t a L D D (C (D ulösen und den Grundstücksverkehr im Beitrittsgebiet icht zu belasten. nlage 6 Antwort es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des bgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Druck- ache 15/2726, Frage 19): Befürwortet die Bundesregierung Ausnahmeregelungen, die den EU-Beitrittsländern Mineralölsteuersätze unter dem gemeinschaftsrechtlichen Minimalsteuersatz bis 2010 und da- rüber hinaus erlauben? Die Bundesregierung erkennt die dem Richtlinienvor- chlag zugrunde liegende Erwägung an, dass die neuen itgliedstaaten grundsätzlich nicht schlechter gestellt erden sollten als die bisherigen Mitgliedstaaten. Auf ngeren Übergangsfristen zu bestehen, als sie den bishe- igen Mitgliedstaaten gewährt wurden, erscheint daher nbillig. Andererseits sind weitergehende als die den Alt“-mitgliedern bereits großzügig eingeräumten Fris- en – zumindest für den Bereich der Kraftstoffbesteu- rung – fachlich grundsätzlich nicht erforderlich und mit em Wesen des Binnenmarktes nicht vereinbar. Aus iesem Grund orientiert sich die Bundesregierung bei er Frage der Übergangsfristen an den Fristen, die den isherigen Mitgliedstaaten gewährt wurden. Was zum eispiel die Dieselbesteuerung anbelangt, so wurde uxemburg – ähnlich auch Österreich – eine Frist bis um l. Januar 2009 eingeräumt, um den Mindeststeuer- atz von 302 Euro/1 000 l anzuwenden, und eine weitere rist bis zum 1. Januar 2012, um den Mindeststeuersatz on 330 Euro/1 000 l anzuwenden. nlage 7 Antwort es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen der bgeordneten Veronika Bellmann (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Fragen 20 und 21): Welche Prognose stellt die Bundesregierung für die wirt- schaftliche Entwicklung der neuen Bundesländer im kom- menden Förderzeitraum der Europäischen Union (2007 bis 2013), und wie wird der Bedarf an nationalen und europäi- schen Fördermitteln zugunsten der neuen Bundesländer für den genannten Zeitraum anhand dieser Prognose einge- schätzt? In welchen Bereichen strebt die Bundesregierung, bedingt durch die beabsichtigte Deckelung der nationalen Zahlungen an den EU-Haushalt auf 1,0 Prozent des Bruttonationalein- kommens (BNE), in den Verhandlungen zur künftigen Finanzplanung der Europäischen Union (Finanzielle Voraus- schau) Einsparungen bei den EU-Ausgaben an? u Frage 20: Die Bundesregierung nimmt – mangels geeigneter atengrundlagen – keine nach Bundesländern getrenn- en gesamtwirtschaftlichen Projektionen vor. Daher sind uch keine diesbezüglichen Zahlenangaben für die neuen änder möglich. Jedoch führt die Bundesregierung für eutschland insgesamt mittelfristige Projektionen durch. er Prognosehorizont bezieht sich dabei auf den Finanz- 8882 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 (A) ) (B) ) planungszeitraum, der derzeit bis 2007 reicht. Die jah- resdurchschnittliche reale Wachstumsrate des Bruttoin- landsprodukts beträgt für diesen Zeitraum nach der noch gültigen offiziellen Mittelfristschätzung vom April letz- ten Jahres knapp 2 Prozent pro Jahr. Mit dem Solidar- pakt II hat die Bundesregierung den Aufbau Ost auf eine langfristige und verlässliche finanzielle Grundlage ge- stellt. In diesem Rahmen erhalten die ostdeutschen Län- der vom Bund im Zeitraum 2005 bis 2019 insgesamt 105 Milliarden Euro in Form von ungebundenen Son- derbedarfs-Bundesergänzungszuweisungen zum Abbau des infrastrukturellen Nachholbedarfs und zum Aus- gleich der unterproportionalen kommunalen Finanzkraft. Die Mittel knüpfen im Jahr 2006 mit 10,5 Milliarden Euro nahtlos an das bisherige Leistungsniveau an und werden bis zum Jahr 2019 degressiv abgeschmolzen (so genannter Korb I). Seit dem Jahr 2002 erhalten die ost- deutschen Länder die bislang zweckgebundenen Mittel des „Investitionsförderungsgesetzes Aufbau Ost“ in Höhe von jährlich 3,37 Milliarden Euro ebenfalls als un- gebundene Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisun- gen. Zusätzlich hat sich der Bund bereit erklärt, über die Laufzeit des Solidarpakts II als Zielgröße weitere 51 Milliarden Euro als „überproportionale Leistungen für die ostdeutschen Länder“ einzusetzen (so genannter Korb II). Hierzu zählen unter anderem die Gemein- schaftsaufgaben und Finanzhilfen. In der Diskussion über die zukünftige EU-Strukturpolitik setzt sich die Bundesregierung entschieden für eine Gleichbehandlung vergleichbarer Regionen ein. Zu Frage 21: Die Stabilisierung der durchschnittlichen Ausgaben in der kommenden Finanziellen Vorausschau auf nicht mehr als 1 Prozent des Bruttonationaleinkommens führt dazu, dass die der Europäischen Union zur Verfügung stehenden Finanzmittel von heute rund 100 Milliarden Euro auf voraussichtlich rund 150 Milliarden Euro im Jahr 2013 ansteigen. Damit stehen ausreichende Mittel für eine zukunftsfähige Ausrichtung der EU-Politiken zur Verfügung. Ob und gegebenenfalls in welcher Höhe hierzu auch Einsparungen bei einzelnen EU-Politiken notwendig sein werden, kann erst in einem späteren Sta- dium des Verhandlungsprozesses entschieden werden. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 22 und 23): Beabsichtigt die Bundesregierung die Lockerung des Bankgeheimnisses, so wie es die Parlamentarische Staats- sekretärin beim Bundesminister der Finanzen, Dr. Barbara Hendricks, kürzlich in einem Handelsblatt-Interview vom 10. März 2004 angekündigt hatte? Sieht die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 9. März 2004 (2 BvL 17/02), wonach die Besteuerung von privaten Speku- lationsgeschäften bei Wertpapieren in den Veranlagungszeit- räumen 1997 und 1998 verfassungswidrig ist, die Notwendig- keit, das Bankgeheimnis zu lockern? u s n g d v s d n n g V z B r M g p d t A d d ( n d G E A d g ( Z z M v s J L (C (D Das Bundesverfassungsgericht hat für die Jahre 1997 nd 1998 ein strukturelles Erhebungsdefizit bei der Be- teuerung von privaten Wertpapier-Veräußerungsgewin- en festgestellt, zugleich aber in den Entscheidungs- ründen deutlich gemacht, dass sich die Situation durch ie gesetzgeberischen Maßnahmen seit 1999 deutlich erbessert hat. Allerdings hat sich das Bundesverfas- ungsgericht sehr kritisch mit der Regelung des § 30 a er Abgabenordnung – dem so genannten Bankgeheim- is – auseinander gesetzt. Es hat diese Vorschrift zwar icht für verfassungswidrig erklärt, aber klar darauf hin- ewiesen, dass sie ein Hindernis für eine sachgerechte erifikation darstellt. Die Bundesregierung prüft deshalb urzeit eingehend, ob aufgrund der Entscheidung des undesverfassungsgrichts über die von der Bundesregie- ung seit 1999 initiierten Maßnahmen hinaus weitere aßnahmen zur Verbesserung der verfassungsrechtlich ebotenen Verifikation der Einkünfte aus privaten Wert- apier-Veräußerungsgeschäften erforderlich sind. In iese Prüfung einbezogen sind auch Einkünfte aus Kapi- alvermögen. nlage 9 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage es Abgeordneten Klaus Hofbauer (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Frage 24): Welche Maßnahmen beabsichtigt die Bundesregierung zur Begrenzung des Tanktourismus in den deutschen Grenzregio- nen, um die Existenz von deutschen Tankstellen in diesen Ge- bieten zu sichern? Die Bundesregierung setzt weiterhin auf die Harmo- isierung der EU-Steuersätze, um die Auswirkungen aus em „Tanktourismus“ für die betroffenen deutschen renzregionen zu mindern. Dazu muss die geltende nergiesteuerrichtlinie weiterentwickelt werden. nlage 10 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en der Abgeordneten Gerlinde Kaupa (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Fragen 25 und 26): In welchem Umfang werden nach Auffassung der Bundes- regierung deutsche Tankstellen durch den „Tanktourismus“ in die Nachbarstaaten, insbesondere nach Polen und in die Tschechische Republik, jährlich vom Markt verdrängt? Wie viele Arbeitsplätze in der deutschen Mineralölbran- che, insbesondere im Tankstellengewerbe, gehen jährlich durch den „Tanktourismus“ in die Nachbarstaaten verloren? u Frage 25: Der Bundesregierung liegen über die an den Grenzen u Polen und der Tschechischen Republik aus dem arkt verdrängten Tankstellen keine konkreten Zahlen or. Die Verbände der mittelständischen Mineralölwirt- chaft schätzen ein, dass in den Grenzlandkreisen in den ahren 2000 bis 2002 circa vier bis sechs Tankstellen pro andkreis schließen mussten. Die Gesamtzahl für alle Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8883 (A) ) (B) ) im genannten Zeitraum geschlossenen Grenztankstellen wird mit circa 340 Stationen beziffert. Zu Frage 26: Auch hier liegen der Bundesregierung keine konkre- ten Zahlen vor. Die Verbände der mittelständischen Mineralöl Wirtschaft schätzen die im Zusammenhang mit dem „Tanktourismus“ verloren gegangenen Arbeits- plätze im Tankstellengewerbe im Zeitraum 2000 bis 2003 auf 3 200. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- gen des Abgeordneten Günter Nooke (CDU/CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 29 und 30): Welche Änderungen gegenüber dem Referentenentwurf werden mit der Kabinettsvorlage der Siebten Novelle des Ge- setzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen nach der diesbe- züglichen Ankündigung des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, insbesondere – hinsichtlich der so genannten Altverlegerklausel – für das Gebiet der Pres- sefusionskontrolle verbunden sein (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. März 2004), und wann ist mit einer Einbrin- gung des Gesetzentwurfs durch die Bundesregierung in das parlamentarische Verfahren zu rechnen? Hält die Bundesregierung weiterhin an dem in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien des Deutschen Bun- destages am 12. November 2003 geäußerten Standpunkt ihres Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, fest, eine Neuregelung der Pressefusionskontrolle einvernehmlich mit den Ministerpräsidenten der Länder vor- nehmen zu wollen? Zu Frage 29: Der Referentenentwurf befindet sich noch in der Res- sortabstimmung. Über definitive Änderungen des Refe- rentenentwurfs ist daher noch nicht entschieden. Die Bundesregierung strebt eine zügige Einbringung des Ge- setzentwurfs in das parlamentarische Verfahren an. Zu Frage 30: Die Änderungen der Pressefusionskontrolle sind Teil der GWB-Novelle. Die GWB-Novelle bedarf der Zu- stimmung des Bundesrats. Dementsprechend strebt die Bundesregierung Einvernehmen mit den Ländern an. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- gen des Abgeordneten Dr. Christoph Bergner (CDU/ CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 31 und 32): Wie bewertet die Bundesregierung die Absicht der Kon- zernführung von Bombardier, den Waggonbaustandort Halle- Ammendorf zu schließen, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Gespräche, die der Bundeskanzler, Gerhard Schröder, im Januar 2002 mit der Unternehmensführung von Bombardier geführt hat (vergleiche Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Absprachen und Vereinbarungen des Bundeskanzlers zur „Zukunft des Bom- bardier-Waggonbaubetriebes in Halle-Ammendorf“, Bundes- tagsdrucksache 15/2548)? Z l b W v k f d H h Z M 2 L n z t ( W s A d g ( f d A (C (D Sieht die Bundesregierung im Falle einer Schließung des Waggonbaubetriebes Halle-Ammendorf Möglichkeiten der Förderung von Ersatzarbeitsplätzen am Standort? u Frage 31: Die Bundesregierung bedauert ausdrücklich den Ver- ust von Arbeitsplätzen, der mit der von Bombardier ekannt gegebenen Entscheidung zur Schließung des aggonbauwerkes in Ammendorf zum Jahresende 2005 erbunden ist. Die unternehmerische Entscheidung des anadischen Konzerns zur Standortschließung nach Prü- ung betriebswirtschaftlicher Kriterien kann allein von essen Führung getroffen werden. Sie ist auch vor dem intergrund der Gesamtsituation von Bombardier zu se- en. u Frage 32: Die Bundesregierung hat bereits vor dem Treffen von inisterpräsident Böhmer mit Bombardier am 19. März 004 in Magdeburg angekündigt, gemeinsam mit der andesregierung von Sachsen-Anhalt an einem Regio- alkonzept zur Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen mit- uwirken. Hierbei werden auch Möglichkeiten ausgelo- et, die bewährten Instrumente der Wirtschaftsförderung Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen irtschaftstruktur“, Investitionszulage et cetera) für Er- atzarbeitsplätze in der Region zu nutzen. nlage 13 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Fragen 33 und 34): Wie beurteilt die Bundesregierung die Aussage des Land- rates des Landkreises Leer (vergleiche Berichterstattung in der Rheiderland-Zeitung vom 13. März 2004), wonach die von der Bundesregierung in der Antwort des Parlamentarischen Staats- sekretärs beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Gerd Andres, auf meine mündlichen Fragen 46 und 47 in der Fragestunde am 10. März 2004 (Plenarprotokoll 15/96, Seite 8594 D) ermittelte Belastung von 4,5 Millionen Euro für den Landkreis Leer, statt der von der Kreisverwaltung errech- neten 12,6 Millionen Euro, zu einem großen Teil von nicht nachvollziehbaren Prognosen und von unsicheren Hoffnungen getragen sei, da es zum einen angesichts fehlender Arbeits- plätze zu bezweifeln sei, dass eine intensive Betreuung von Arbeitslosen zu besseren Vermittlungsergebnissen führen würde, zum anderen die Hoffnung auf eine spürbare Verbesse- rung der wirtschaftlichen Lage und damit auf mehr Arbeits- plätze keine realistische Rechengröße sei und schließlich die Zugrundelegung geänderter Einkommensanrechnungen, der- zufolge ein Teil der bisherigen Bezieher von Arbeitslosenhilfe in Zukunft keine Leistungen mehr bekommen und dadurch er- hebliche Einsparungen eintreten würden, nicht nachvollzieh- bar sei? Welches Zahlen- und Datenmaterial hat die Bundesregie- rung ihrer Berechnung der zusätzlichen Belastung für den Landkreis Leer in Höhe von 4,5 Millionen Euro zugrunde ge- legt? Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit be- indet sich in einem intensiven Dialog mit dem Landrat es Landkreises Leer. Aufgrund einer Initiative des bgeordneten Reinhold Robbe fand am 8. März 2004 in 8884 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 (A) ) (B) ) Berlin ein Treffen der Landräte und Oberbürgermeister aus dem Regierungsbezirk Weser/Ems statt, an dem Staatssekretär Rudolf Anzinger vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit teilnahm. Ergebnis dieses Treffens war, dass am Beispiel des Landkreises Leer geprüft werden soll, an welchen Schnittstellen unter- schiedliche Auffassungen mit Blick auf finanzielle Aus- wirkungen entstanden sind. Am 29. März 2004 wird ein weiteres Gespräch mit den Beteiligten stattfinden, um die Ergebnisse der stattgefundenen Überprüfungen zu erörtern. Das Ergebnis wird Ihnen auf Wunsch gerne zu Verfügung gestellt. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage der Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) (Druck- sache 15/2726, Frage 35): Wie viele Menschen in der Bundesrepublik Deutschland sind nach Kenntnis der Bundesregierung berufsbedingt Lö- sungsmitteln ausgesetzt, und wie viele Menschen dieser Ex- positionsgruppe haben eine anerkannte Berufskrankheit mit der Berufskrankheitsnummer 1317 entwickelt? Lösungsmittel kommen in nahezu allen Branchen der gewerblichen Industrie einzeln oder in Gemischen mit anderen Lösungsmitteln zur Anwendung, zum Beispiel beim Reinigen und Entfetten in der Metall-, Textil- und Kunststoffindustrie, als Lösungsmittel für Farben, La- cke, Klebstoffe, Holzschutzmittel, Gummilösungen und zum Abbeizen, bei zahlreichen chemischen Reaktionen als Ausgangs- oder Zwischenprodukt oder als Lösungs- vermittler. Die Bundesregierung hat keine Kenntnis über die genaue Zahl der Menschen, die Lösungsmitteln be- rufsbedingt ausgesetzt sind; aufgrund des breiten An- wendungsspektrums ist jedoch von einer großen Zahl exponierter Menschen auszugehen. Die Zahl der Aner- kennungen von Berufskrankheiten mit der Berufskrank- heitensnummer 1317 (Polyneuropathie oder Enzephalo- pathie durch organische Lösungsmittel oder deren Gemi- sche) beträgt für das Jahr 2000: 18 Fälle, für das Jahr 2001: 15 Fälle, für das Jahr 2002: 10 Fälle. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Fra- gen der Abgeordneten Julia Klöckner (CDU/CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 36 und 37): Nach welchen Kriterien wählt das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) die für Werbekampagnen, wie zum Beispiel für das Biosiegel, zuständigen Werbefirmen aus? Hat die Bundesregierung Kenntnisse darüber, wie viele Postkarten mit der Aufschrift „Vernasch mich“ – welche im Rahmen der Werbekampagne des BMVEL für das Biosiegel zunächst herausgegeben und dann zurückgeholt wurden – noch immer im Umlauf sind bzw. nicht mehr zurückgeholt werden konnten? Z n b s d g t g n g t s d f F j g n d Z B e A p r m 2 t V ( D A n g G b B t f N g R m A d g ( (C (D u Frage 36: Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Er- ährung und Landwirtschaft (BMVEL) gibt keine Wer- ekampagnen in Auftrag. Bei dem angesprochenen Bei- piel handelt es sich um eine Maßnahme zur Information er Verbraucher. Das BMVEL vergibt Aufträge nach den eltenden vergaberechtlichen Bestimmungen. Den Auf- rägen für Informationsmaßnahmen des BMVEL gehen rundsätzlich Ausschreibungsverfahren voraus, soweit icht durch besondere Umstände eine Freihändige Ver- abe angezeigt ist. Den Zuschlag erhält jeweils das Un- ernehmen mit dem wirtschaftlichsten Angebot. Die Zu- chlagskriterien werden bezogen auf den Einzelfall in er öffentlichen Bekanntmachung der Ausschreibung estgelegt. In jedem Falle zugrunde gelegt werden achkunde, Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Pro- ekterfahrung sowie Qualität der Konzeption. In dem an- esprochenen Beispiel der Biosiegel-Informationsmaß- ahme wurde ein EU-weites Ausschreibungsverfahren urchgeführt. u Frage 37: Das BMVEL gibt keine Werbekampagne in Auftrag. ei dem angesprochenen Beispiel handelt es sich um ine Maßnahme zur Information der Verbraucher. Die uflage der Karten betrug 526 000 Stück. Bis zum Zeit- unkt der Rückholaktion am 13. Februar 2004 waren be- eits 316 000 Karten verteilt. Diese Karten konnten so- it nicht mehr zurückgeholt werden. Die verbleibenden 10 000 Stück wurden vernichtet. Die in der Frage ge- roffene Feststellung, dass das Bundesministerium für erbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft BMVEL) die Postkarte herausgegeben habe, ist falsch. ie Erstellung und Distribution der Karten erfolgte im uftrag der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Er- ährung (BLE) und wurde mit Mitteln des Bundespro- ramms Ökologischer Landbau (BÖL) finanziert. Die eschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Land- au in der BLE ist zuständig für die Umsetzung des undesprogramms Ökologischer Landbau. Die Beauf- ragung und Veröffentlichung dieses Kartenmotivs er- olgte ohne vorherige Abstimmung mit dem BMVEL. ach diesem Vorfall hat das BMVEL die BLE erneut an- ewiesen, zukünftig entsprechende Materialien, die im ahmen des BÖLs erstellt werden, vor einer Freigabe it dem BMVEL abzustimmen. nlage 16 Antwort es Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Fra- en der Abgeordneten Tanja Gönner (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Fragen 38 und 39): Welche Kosten hat die Produktion, Verteilung und Rück- holung der Postkarten mit der Aufschrift „Vernasch mich“, welche im Rahmen der Werbekampagne des BMVEL für das Biosiegel zunächst herausgegeben und dann zurückgeholt wurden, verursacht? Kann die Bundesregierung Auskunft darüber geben, wer für die Erstellung und Verbreitung der Postkarten mit der Auf- schrift „Vernasch mich“, welche im Rahmen der Werbekam- pagne des BMVEL für das Biosiegel zunächst herausgegeben und dann zurückgeholt wurde, verantwortlich ist? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8885 (A) ) (B) ) Zu Frage 38: Das BMVEL gibt keine Werbekampagne in Auftrag. Bei dem angesprochenen Beispiel handelt es sich um eine Maßnahme zur Information der Verbraucher. Die Kosten für die Produktion, Verteilung und Rück- holung der Karten mit besagtem Motiv beliefen sich auf 30 340,98 Euro. Die in der Frage getroffene Feststel- lung, dass das Bundesministerium für Verbraucher- schutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) die Postkarte herausgegeben habe, ist falsch. Zu Frage 39: Die Erstellung und Distribution der Karten erfolgte im Auftrag der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Er- nährung (BLE) und wurde mit Mitteln des Bundespro- gramms Ökologischer Landbau (BÖL) finanziert. Die Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Land- bau in der BLE ist zuständig für die Umsetzung des Bundesprogramms Ökologischer Landbau. Die Beauf- tragung und Veröffentlichung dieses Kartenmotivs er- folgte ohne vorherige Abstimmung mit dem BMVEL. Nach diesem Vorfall hat das BMVEL die BLE erneut an- gewiesen, zukünftig entsprechende Materialien, die im Rahmen des BÖLs erstellt werden, vor einer Freigabe mit dem BMVEL abzustimmen. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Frage des Abgeordneten Markus Löning (FDP) (Drucksache 15/2726, Frage 40): Gibt es im Einsatzbereich Kunduz der Bundeswehr Ab- sprachen mit lokalen Machthabern/Verantwortlichen bezüg- lich der Sicherheit von Bundeswehrsoldaten und Entwick- lungshelfern? Im Einsatzbereich Kunduz (Provinzen Kunduz, Ba- dakhstan, Taqar und Baghlan) der Bundeswehr gibt es keine Absprachen mit lokalen Machthabern/Verantwort- lichen bezüglich der Gewährleistung der Sicherheit von Bundeswehrsoldaten und Entwicklungshelfern durch af- ghanische Behörden oder Organisationen. Die zahlrei- chen Kontakte des Provincial Reconstruction Teams (PRT) mit offiziellen afghanischen Vertretern dienen der Informationsgewinnung, der Vertrauensbildung und der Abstimmung über die Absicherung des Wiederaufbaus im Einsatzgebiet. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Frage des Abgeordneten Harald Leibrecht (FDP) (Drucksache 15/2726, Frage 41): Wie reagiert die Bundesregierung auf eine mögliche er- höhte Bedrohung durch die örtlichen Verantwortlichen nach dem angekündigten verstärkten Kampf britischer Truppen ge- gen den Drogenanbau? l K s K u m v ö I s B g s s A d F s Z A r P ü p T g ü d S t g b B Z m w w z f M 0 s d N S Z d (C (D Es liegen derzeit keine Hinweise darauf vor, dass ört- ich Verantwortliche im Einsatzgebiet des ISAF PRT unduz eine erhöhte Bedrohung für das deutsche Ein- atzkontingent für den Fall darstellen, wenn britische räfte einen verstärkten Kampf gegen den Drogenanbau nterstützen. Es liegen dagegen Äußerungen des Kom- andeurs des IV. Korps, General Daoud, vor, der einen erstärkten Kampf gegen den Drogenanbau fordert. Für den Fall, dass in Drogengeschäfte verwickelte rtliche Akteure eine Bedrohung für Angehörige der SAF-Mission darstellen sollten, wird das deutsche Ein- atzkontingent in Übereinstimmung mit den örtlichen ehörden die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen er- reifen. Im Rahmen der allgemeinen Sicherheitsvor- orge sind sowohl infrastrukturelle als auch organisatori- che Absicherungsmaßnahmen getroffen worden. nlage 19 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die ragen der Abgeordneten Helga Daub (FDP) (Druck- ache 15/2726, Fragen 42 und 43): Wie ist die Versorgungslage der Bundeswehrsoldaten, wenn der Flughafen Kunduz nicht angeflogen werden kann? Ist eine Ausstattung der in Kunduz stationierten Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen geplant? u Frage 42: Im ISAF PRT Kunduz werden Versorgungsgüter aller rt für mindestens zwei Wochen bevorratet. Die Zufüh- ung des Ergänzungsbedarfs zur Versorgung des ISAF RT Kunduz erfolgt vorzugsweise im Straßentransport ber Kabul und – nur wenn erforderlich – mit Lufttrans- ort über die Lufttransportstützpunkte Kabul oder ermez in Usbekistan. Lediglich Personen- und Gefahr- uttransporte erfolgen ausschließlich im Lufttransport ber den Lufttransportstützpunkt Termez. Insofern ist as Personal des ISAF PRT Kunduz von kurzfristigen chließungen des Behelfsflugplatzes Kunduz nicht be- roffen. Die Evakuierung erkrankter oder verletzter An- ehöriger des ISAF PRT Kunduz erfolgt mit Hubschrau- ern, die nicht zwingend auf die Nutzung des ehelfsflugplatzes Kunduz angewiesen sind. u Frage 43: Für das ISAF PRT Kunduz ist die Ausstattung sowohl it gepanzerten als auch mit geschützten Fahrzeugen eitgehend realisiert. Die Zuführung oder Beschaffung eiterer geschützter Fahrzeuge ist eingeleitet. Im Ein- elnen befinden sich derzeit sechs Allschutz-Transport- ahrzeuge Dingo, drei Einsatzfahrzeuge Spezialkräfte ungo, drei Transportpanzer Fuchs und zwei LKW ,9 to Wolf mit Splitterschutzausstattung beim deut- chen Einsatzkontingent ISAF PRT Kunduz. Im Rahmen es Einsatzbedingten Sofortbedarfes erfolgt derzeit die achrüstung von 55 LKW 0,9 to Wolf mit modularem plitterschutz (MSS) zum Schutz gegen Minen. Die zur eit noch genutzten, zivil angemieteten Geländefahrzeuge es Typs Toyota Landcruiser werden voraussichtlich bis 8886 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 (A) ) (B) ) Ende April durch die dann umgerüsteten LKW 0,9 to mit MSS ersetzt. Darüber hinaus sollen, wenn der Haus- haltsausschuss des Deutschen Bundestages zustimmt, im Rahmen des Einsatzbedingten Sofortbedarfes 55 Dingo 2 beschafft werden, von denen 14 für Kunduz vorgesehen sind. Zusätzlich stehen in Deutschland unter Führungsvorbehalt des Generalinspekteurs der Bundes- wehr acht Luftlandepanzer/Waffenträger Wiesel bereit, die dem ISAF PRT Kunduz im Bedarfsfall zur Verstär- kung zugeführt werden können. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die Fragen des Abgeordneten Günther Friedrich Nolting (FDP) (Drucksache 15/2726, Fragen 44 und 45): Welche befreundeten Nationen beteiligen sich mit Verbin- dungsoffizieren oder ähnlichen Ansprechpartnern zurzeit an der deutschen Kunduz-Mission, und wie sieht diesbezüglich die Planung für die nähere Zukunft aus? Gibt es Überlegungen seitens der Bundesregierung, bei welchem Rekonstruktionsstand bzw. bei welcher Sicherheits- lage in der Region die Bundeswehr Kunduz verlassen kann? Zu Frage 44: Im Rahmen der Multinationalisierung des Provincial Reconstruction Teams (PRT) gibt es konkrete Zusagen durch Belgien (zur Unterstützung des Flugbetriebes am Behelfsflugplatz Kunduz sowie Stabsoffiziere; insge- samt zehn Soldaten ab März 2004), die Schweiz (ein Arzt sowie zwei Militärbeobachter), Frankreich (Unter- stützung im Rahmen zweier Versorgungsflüge pro Wo- che aus Duchanbe/Tadschikistan sowie mit zwei Offizie- ren ab März 2004), Ungarn (Unterstützungspersonal sowie Militärpolizisten) sowie Rumänien (Logistik- und Stabspersonal). Als erste internationale Vertreter haben zwei schweizer Offiziere bis Anfang Februar 2004 ihren Dienst im PRT aufgenommen. Seit 17. März 2004 befin- den sich auch die belgischen Soldaten vor Ort. Die zwei französischen Offiziere sollen heute eintreffen. Die un- garischen Soldaten haben Anfang März an einer einsatz- vorbereitenden Ausbildung in Deutschland teilgenom- men. Zu Frage 45: Das von Deutschland geleitete und seit dem 30. De- zember 2003 der NATO-geführten Internationalen Stabi- lisierungsunterstützungstruppe (ISAF) unterstellte „Pro- vincial Reconstruction Team (PRT)“ in Kunduz ist Teil der Bemühungen der Internationalen Gemeinschaft zur Unterstützung der Stabilität und des Wiederaufbaus in Afghanistan. Mit der Resolution 1510 (2003) des Sicher- heitsrats der Vereinten Nationen vom 13. Oktober 2003 wurde die Grundlage für diese Ausweitung von ISAF geschaffen. Gemeinsames Ziel der Bundesregierung und der NATO ist die Unterstützung der Entwicklung von professionellen und der afghanischen Zentralregierung unterstehenden Sicherheitsstrukturen. Die Verbesserung der Sicherheitslage soll vor allem durch eine Reform des Sicherheitssektors erfolgen, die die Zentralregierung in die Lage versetzt, das staatliche Gewaltmonopol in der F B n f ü E g w L G A d F t Z r v j v o C u B w b h Z i g 1 1 d 1 H K A A d F C (C (D läche durchzusetzen. In beiden Bereichen sieht es die undesregierung als wesentlich an, dass die Internatio- ale Gemeinschaft der Zentralregierung weitgehend und rühzeitig die Verantwortung für alle Aufbauprozesse berlässt. Der Zeitpunkt zur Beendigung des deutschen ngagements in Kunduz ist gekommen, sobald die af- hanische Zentralregierung in der Lage ist, die Verant- ortung für Wiederaufbau und Sicherheit im ganzen and ohne Unterstützung und Hilfe der internationalen emeinschaft zu übernehmen. nlage 21 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die ragen der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (frak- ionslos) (Drucksache 15/2726, Fragen 46 und 47): Wie ist das finanzielle, materielle und personelle Verhält- nis von militärischer und humanitärer Hilfe insgesamt bei den zurzeit laufenden Auslandseinsätzen der Bundeswehr (Anga- ben auf der Grundlage der Ist-Zahlen 2003)? Wie viele Bundeswehrangehörige kamen in welchen Aus- landseinsätzen ums Leben? u Frage 46: Im Kalenderjahr 2003 wurden im Rahmen der militä- ischen Hilfe mit circa 2,5 Millionen Euro unter Einsatz on annähernd 120 CIMIC-Soldaten etwa 230 Hilfspro- ekte realisiert. Hierbei werden finanzielle Mittel, die on anderen Ressorts (vorzugsweise von AA und BMZ) der aus Spenden Dritter bereitgestellt werden, durch IMIC-Kräfte der EinsKtgt in konkrete Hilfsprojekte mgesetzt. Darüber hinaus wurde aus den Beständen der undeswehr insbesondere Sanitätsmaterial im Abgabe- ert von etwa 92 000 Euro in die Einsatzgebiete abgege- en und dort durch Hilfsorganisationen im Rahmen der umanitären Hilfe verteilt. u Frag 47: In besonderen Auslandsverwendungen kamen bisher nsgesamt 56 Bundeswehrangehörige ums Leben. Bezo- en auf die unterschiedlichen Auslandseinsätze verloren Soldat im Rahmen von UNTAC in Kambodscha, Soldat im Rahmen von UNOMIG in Georgien, 1 Sol- at im Rahmen von SHARP GUARD in der Adria, 6 Soldaten im Rahmen von SFOR in Bosnien und erzegowina, 21 Soldaten im Rahmen von KFOR im osovo und 16 Soldaten im Rahmen von ISAF in fghanistan ihr Leben. nlage 22 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans Georg Wagner auf die rage des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/ SU) (Drucksache 15/2726, Frage 48): Trifft es zu, dass im Bundesministerium der Verteidigung und in dessen nachgeordneten Bereichen derzeit für neue Fälle kein Gebrauch mehr von der Möglichkeit leistungsbezo- gener Besoldung für Beamte und Soldaten gemacht wird, und wenn ja, was sind die Gründe dafür? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8887 (A) ) (B) ) Es trifft zu, dass im Geschäftsbereich des Bundes- ministeriums der Verteidigung die Ausgaben für die leis- tungsbezogene Bezahlung zurzeit ausgesetzt sind. Dies betrifft sowohl die zivilen Beschäftigten – Beamtinnen und Beamte, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – als auch Soldatinnen und Soldaten und bezieht sich auf Neuvergaben im Jahre 2004, nicht auf bereits in den früheren Jahren beschlossene Maßnahmen. Grund für das vorläufige Aussetzen der leistungsbezogenen Be- zahlung ist die Notwendigkeit, im Einzelplan 14 im Haushaltsjahr 2004 globale Minderausgaben zur Haus- haltskonsolidierung und zur Finanzierung der Renten- versicherung von insgesamt rund 400 Millionen Euro einzusparen. Davon können auch die Personalausgaben für ziviles und militärisches Personal nicht ausgenom- men werden. Da die Personalausgaben im Einzelplan 14 nach der Ressortvereinbarung mit dem Bundesministe- rium der Finanzen vom 4. Juli 2001 für die Jahre 2002 bis 2006 mit je 12,53 Milliarden Euro plafondiert sind und über 90 von Hundert der Ausgaben aufgrund gesetz- licher oder tarifvertraglicher Verpflichtung geleistet wer- den und in der Höhe nicht beeinflusst werden können, verbleibt nur ein geringer Handlungsspielraum für Ein- sparungen. Zur kurzfristigen Senkung der Personalaus- gaben kommen neben dem Aussetzen der leistungsbezo- genen Besoldung vor allem ein Einstellungs- und Beförderungsstopp, aber auch ein Verzicht auf die Aus- bildung von Berufsnachwuchs in Betracht. Diese Instru- mente haben aber schwerwiegende Auswirkungen auf die dringend notwendige Nachwuchsgewinnung, die Aufgabenwahrnehmung und die innere Motivationslage in der Bundeswehr. Daher wurde entschieden, die leis- tungsbezogene Bezahlung zunächst auszusetzen, ver- bunden mit einem zeitlich befristeten Einstellungsstopp beim Zivilpersonal, und die weitere Entwicklung vom Haushaltsvollzug bei den Personalausgaben abhängig zu machen. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Klaus Rose (CDU/CSU) (Druck- sache 15/2726, Fragen 49 und 50): Kann es aufgrund der bestehenden Sozialversicherungs- abkommen zu Doppelbezahlungen bei im Ausland lebenden Familienangehörigen kommen, wenn die deutsche Kranken- versicherung und auch die ausländische Krankenversicherung für dieselbe Leistung zahlen? Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse vor, wie derar- tige Fälle in anderen EU-Mitgliedstaaten gehandhabt werden? Zu Frage 49: Nein. Zu Frage 50: Der Bundesregierung ist bekannt, dass andere EU- Mitgliedstaaten ebenfalls Sozialversicherungsabkom- men mit Staaten außerhalb der EU abgeschlossen haben. Nicht bekannt ist aber, unter welchen Voraussetzungen die jeweiligen Versicherungsabkommen eine Mitversi- c h A d d ( Z s E A R K e b z t H g S l w s I s c t d t i M b s s g k n g r k d a t s d M (C (D herung von im EU-Ausland wohnenden Familienange- örigen vorsehen. nlage 24 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen es Abgeordneten Matthäus Strebl (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Fragen 51 und 52): Plant die Bundesregierung, die Sozialversicherungsab- kommen, insbesondere das deutsch-türkische Sozialversiche- rungsabkommen vom 30. April 1964 und das deutsch-jugosla- wische Abkommen vom 12. Oktober 1968 sowie Regelungen des überstaatlichen EU-Sozialversicherungsrechts, welche eine Mitversicherung von im Ausland lebenden Familienange- hörigen über in Deutschland lebende Ausländer vorsehen, aus Gründen der Gleichbehandlung abzuschaffen? Liegen der Bundesregierung Erkenntnisse vor, welche Kosten den gesetzlichen Krankenkassen entstehen durch eine solche Mitversicherung ausländischer Familienangehöriger? u Frage 51: Nein. Die Bundesregierung sieht keinen Anlass, die ich aus den Sozialversicherungsabkommen und dem U-Sozialversicherungsrecht insbesondere für deutsche rbeitnehmer und Arbeitgeber ergebenden vorteilhaften egelungen zu beseitigen. Eine „Abschaffung“, die eine ündigung der Abkommen voraussetzt, hätte zunächst rhebliche nachteilige Auswirkungen auf die jeweiligen ilateralen außenpolitischen Beziehungen im Verhältnis wischen der Bundesrepublik Deutschland und den Ver- ragspartnern (hier insbesondere Türkei, Bosnien und erzegowina, Mazedonien sowie Serbien und Montene- ro) zur Folge. Zudem würde im Verhältnis zu diesen taaten im Bereich der sozialen Sicherheit ein vertrags- oser Zustand entstehen, der auch für die deutsche Seite esentliche Nachteile nach sich ziehen würde. Ein Bei- piel hierfür ist die Vermeidung der Doppelversicherung: n diese Staaten von ihren Arbeitgebern entsandte deut- che Arbeitnehmer würden wieder der dortigen Versi- herungspflicht unterliegen mit der Folge, dass die be- roffenen deutschen Arbeitnehmer und Arbeitgeber oppelte Beitragslasten (in Deutschland und im Beschäf- igungsstaat) tragen müssten. In diesem Zusammenhang st besonders hervorzuheben, dass durch die kostenfreie itversicherung von Familienangehörigen der Gleich- ehandlungsgrundsatz nicht verletzt wird: Dies ergibt ich schon daraus, dass beispielsweise der deutsche ver- icherungsrechtliche Familienbegriff unterschiedslos ilt. Türkische Eltern, die sich in Deutschland aufhalten, önnen hier über ihr in Deutschland versichertes Kind icht mitversichert sein. In Bezug auf das EU-Recht ist im Übrigen auf Fol- endes hinzuweisen: Das EU-Recht beruht unter ande- em auf dem strikten Verbot, nach der Staatsangehörig- eit zu differenzieren. Danach wäre eine Abschaffung er Mitversicherung von im Ausland lebenden Familien- ngehörigen von in Deutschland wohnenden versicher- en Ausländern unzulässig, da dies eine Verletzung des tets zu wahrenden Grundsatzes der Gleichbehandlung er Staatsangehörigen bedeuten würde. Würde man die itversicherung generell abschaffen, so würde dies im 8888 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 (A) ) (B) ) Ergebnis darauf hinauslaufen, den Familien von zehn- tausenden in Deutschland wohnenden Grenzgängern, die in einem benachbarten EU-Staat tätig sind, den Kran- kenversicherungsschutz zu nehmen. Dieses Ergebnis dürfte von niemandem gewollt sein. Zu Frage 52: Für das Jahr 1999 (letzter vollständig abgerechneter Zeitraum) belief sich beispielsweise der vereinbarte Mo- natspauschalbetrag für die Betreuung einer Familie in der Türkei auf umgerechnet 17,75 Euro. Der türkischen Krankenversicherung wurden für die Betreuung von durchschnittlich 33 630 Familien in 1999 insgesamt um- gerechnet circa 7,1 Millionen Euro von der deutschen Krankenversicherung erstattet. Die gegenüber den übri- gen genannten Staaten vorgenommenen Erstattungszah- lungen (jeweils letzte abgerechnete Zeiträume) betrugen in 1999 für Bosnien und Herzegowina und Mazedonien zusammen circa 1,22 Millionen Euro in 2000 für Serbien und Montenegro circa 210 000 Euro für Kroatien und Slowenien in 2000 zusammen 1,87 Millionen Euro. Anlage 25 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen der Abgeordneten Brunhilde Irber (SPD) (Druck- sache 15/2726, Fragen 53 und 54): In welcher Weise hat die Bundesregierung ihr Ein- verständnis zur Ausarbeitung von Projektunterlagen für die Varianten C und D2 im Rahmen des Ausbaus der Donau zwi- schen Straubing und Vilshofen gegeben unter der Berücksich- tigung der Tatsache, dass sich der Deutsche Bundestag am 7. Juni 2002 für einen „sanften Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen“ (Bundestagsdrucksache 14/8589) ausgesprochen hat, somit also ein Bundestagsbeschluss für die Ausbauvariante A (ohne Staustufen) vorliegt? Hat der Bund dem Freistaat Bayern die Projektträgerschaft über das Raumordnungsverfahren zum Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen übertragen, angetragen oder die Übertragung in Aussicht gestellt? Die Bundesregierung hat weder ihr Einverständnis zur Ausarbeitung von Projektunterlagen für die Varian- ten C und D2 gegeben noch dem Freistaat Bayern die Projektträgerschaft über das Raumordnungsverfahren zum Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilsho- fen übertragen, angetragen oder in Aussicht gestellt. Der von der Rhein-Main-Donau AG für den Bund mit Schreiben vom 12. November 2003 bei der Regierung von Niederbayern förmlich gestellte Antrag auf Einlei- tung eines Raumordnungsverfahrens beschränkt sich ausschließlich auf das Vorhaben „Donauausbau und Hochwasserschutz nach Variante A“. Bei einem Raum- ordnungsverfahren handelt es sich aber um ein Verfah- ren, das sowohl auf Antrag als auch von Amts wegen eingeleitet werden kann und das in die alleinige Zustän- digkeit des Landes fällt. Die Ausgestaltung des Ver- fahrens, einschließlich der Festlegung von Inhalt und Umfang der vorzulegenden Unterlagen, obliegt der zu- ständigen Raumordnungsbehörde. Die Raumordnungs- behörde kann somit von Amts wegen auch Varianten raumordnerisch untersuchen. Dementsprechend konnte u t A d A s L m B in s w e E n W H 1 c u ti g 3 B e R n k E w B v w ( e f A t u L B b B A d g ( (C (D nd hat Bayern von Amts wegen auch für die Varian- en C und D2 eine raumordnerische Prüfung eingeleitet. nlage 26 Antwort er Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage des bgeordneten Henry Nitzsche (CDU/CSU) (Druck- ache 15/2726, Frage 55): Inwieweit ist es vorgesehen, die Bürgschaftsrichtlinie des Bundes für Ersatzsicherheiten von Wohnungsbauunternehmen zu verwenden, welche bei Abrissen von Gebäuden keinerlei Ersatzsicherheiten für dingliche Darlehen bekommen? Der Bund hat die Wohnungswirtschaft in den neuen ändern massiv unterstützt. Neben dem KfW-Wohnraum- odernisierungsprogramm mit Zinszuschüssen aus dem undeshaushalt in Höhe von rund 7 Milliarden Euro hat sbesondere auch die Altschuldenhilfe nach dem Alt- chuldenhilfe-Gesetz zu einer nachhaltigen wohnungs- irtschaftlichen Entlastung geführt: Im Rahmen von Teil- ntlastung und Zinshilfe haben Bundeshaushalt bzw. rblastentilgungsfonds rund 15,5 Milliarden Euro über- ommen. Außerdem wird der Rückbau leer stehenden ohnraums mit insgesamt 658 Millionen Euro nach der ärtefallregelung der Altschuldenhilfeverordnung vom . Januar 2001 gezielt unterstützt. Eine weitere Aufsto- kung ist vorgesehen. Im Rahmen des Programms „Stadt- mbau Ost“ wird der Rückbau auf Dauer nicht mehr benö- gter Wohnungen und die Aufwertung von Stadtquartieren efördert. Insgesamt soll bis 2009 der Rückbau von circa 50 000 Wohnungen unterstützt werden. Was etwaige Beleihungsprobleme betrifft, hat die undesregierung aus Gesprächen mit der Bankenseite ntnehmen können, dass diese Frage in aller Regel im ahmen der Bewertung des Gesamtbestandes der Woh- ungsunternehmen gelöst werden kann. Schwierigkeiten ann es allenfalls im Einzelfall geben. Der zusätzliche insatz von Bürgschaften ist daher nicht notwendig und äre darüber hinaus haushaltsrechtlich unzulässig. ürgschaften sind keine Ersatzsicherheiten, sondern sie erstärken lediglich vorhandene dingliche Sicherheiten, enn in der Person der Darlehensnehmer oder Mieter soziale Wohnraumförderung) oder im Objekt selbst ein rhöhtes Kreditrisiko besteht. Bei rückbaubedingt fort- allenden Sicherungsobjekten wäre es wegen des hohen usfallrisikos gemäß Ziffer 5 der Verwaltungsvorschrif- en zu § 39 Bundeshaushaltsordnung haushaltsrechtlich nzulässig, Bürgschaften zu gewähren. Dies gilt für die änder entsprechend. Die Verwendung von (Rück-) ürgschaften im Zusammenhang mit Wohnungsrück- au ist daher nicht möglich. Die Einführung durch die undesregierung ist auch nicht beabsichtigt. nlage 27 Antwort er Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens auf die Fra- en der Abgeordneten Dr. Conny Mayer (Baiersbronn) CDU/CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 56 und 57): Welches Verfahren zur Abstimmung von Planung und Priorisierung von Schieneninvestitionsprojekten zwischen der Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8889 (A) ) (B) ) Deutschen Bahn AG (DB AG) und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) kommt re- gelmäßig zur Anwendung? Inwiefern war die Bundesregierung in die Einstufung der Neu- und Ausbaumaßnahme Offenburg–Buggingen in die Entscheidungsliste“ des Vorstandes der DB AG einbezogen mit dem Ziel, den bisher einerseits in der Öffentlichkeit und andererseits zwischen politischen Entscheidungsträgern auf regionaler, Landes- und Bundesebene herrschenden Konsens über die Notwendigkeit des Neu- und Ausbaus der Strecke Offenburg–Buggingen zu berücksichtigen? Zu Frage 56: Auf Grundlage des jeweils geltenden Bedarfsplanes für die Schienenwege unter Berücksichtigung der jewei- lig verfügbaren Haushaltsmittel werden die Vorhaben entsprechend ihrer Dringlichkeit realisiert. Die notwen- digen Priorisierungen werden im Rahmen der Fünfjah- respläne gemäß § 5 Abs. l Bundesschienenwegeausbau- gesetz und der jährlichen Abstimmungen zu der Investitionsplanung für Schienenwegeinvestitionen vor- genommen. Zu Frage 57: Dem Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen (BMVBW) ist vor kurzem auf Arbeitsebene vom Vorstand der Deutsche Bahn AG verabschiedeter Vorschlag zur Investitionspriorisierung übergeben wor- den. An der Erstellung dieser Liste war das BMVBW nicht beteiligt. Anlage 28 Antwort der Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens auf die Fra- gen der Abgeordneten Sibylle Laurischk (FDP) (Druck- sache 15/2726, Fragen 58 und 59): Stimmt es, dass der TGV/ICE-Anschluss bei Appenweier – im Bundesverkehrswegeplan 2003 im Vordringlichen Be- darf berücksichtigt – nun in einer „Prioritätenliste“ der DB AG (zur Abstimmung beim BMVBW) für Aus- und Neu- bauvorhaben des Schienenverkehrs als nicht realisierungs- würdig eingestuft ist? Wenn ja, wie rechtfertigt die Bundesregierung gegenüber ihren französischen Partnern (Regierung und SNCF), dass die gemeinsam eingegangene Verpflichtung für eine schnelle An- bindung des TGV/ICE gefährdet ist? Zu Frage 58: Die Einstufungsvorschläge der Deutschen Bahn AG enthalten keine Aussagen über die Frage der Realisie- rungswürdigkeit eines Vorhabens. Zu Frage 59: Bund und Deutsche Bahn AG werden sich über die Priorisierung der einzelnen Vorhaben in naher Zukunft abstimmen und über den weiteren Fortgang der jeweili- gen Vorhaben entscheiden. Die Anbindung TGV/ICE ist unabhängig davon bereits jetzt möglich. A d g C t b v A t n 2 a u z b F n M m b A d g ( Z ( (C (D nlage 29 Antwort er Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens auf die Fra- en des Abgeordneten Volkmar Uwe Vogel (CDU/ SU) (Drucksache 15/2726, Fragen 60 und 61): Werden aufgrund der verzögerten Einführung der LKW- Maut und der damit verbundenen Finanzierungsprobleme pri- vatwirtschaftliche Betreibermodelle (A-& F-Modelle) nicht realisiert, und wenn ja, welche? Führt die verspätete Mauteinführung bei der Realisierung geplanter Projekte, die über eine so genannte Public Private Partnership (PPP) finanziert werden, zu zeitlichen Verzöge- rungen, und wenn ja, bei welchen? Bei den geplanten Public-Private-Partnership-Projek- en (PPP-Projekte) nach dem so genannten A-Modell, ei denen die Einnahmen aus der LKW-Maut an den pri- aten Betreiber weitergeleitet werden, ist aufgrund der usschreibungsfristen und des mit den potenziellen Bie- ern durchzuführenden Verhandlungsverfahrens mit ei- em Vertragsabschluss frühestens im zweiten Halbjahr 005 zu rechnen. Es werden daher die zur Realisierung ls A-Modell vorgesehenen Projekte für Ausschreibung nd Vergabe der Betreibermodelle – ohne zeitliche Ver- ögerung durch den späteren Beginn der Mauterhe- ung – weiter vorbereitet. Die PPP-Projekte nach dem ernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetz, die so ge- annten F-Modelle, sind von der Erhebung der LKW- aut unabhängig. Hier sind alle Verkehrsteilnehmer ge- äß der zu erlassenden Mautgebührenverordnung ge- ührenpflichtig. nlage 30 Antwort er Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens auf die Fra- en des Abgeordneten Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 62 und 63): Kann die Bundesregierung bestätigen, dass der Aus- und Neubau der Rheintalbahn im Streckenabschnitt Offen- burg–Buggingen (3. und 4. Gleis) nach einer Liste des Vor- standes der DB AG in eine so genannte Entscheidungsliste eingestuft wurde, nach der die Realisierung des Vorhabens weiteren Prüfungen unterworfen werden soll, und wenn ja, wie bewertet die Bundesregierung die Befugnis der DB AG, eine solche neue Priorisierung von Schieneninvestitionsvor- haben vorzunehmen, vor dem Hintergrund der in Artikel 1 des von der Bundesregierung beschlossenen Entwurfs eines Ers- ten Gesetzes zur Änderung des Bundesschienenwegeaus- baugesetzes (Bundestagsdrucksache 15/1656) unter Nummer 1 Buchstabe b, laufende Nummer 15, vorgenommenen Einstu- fung des Projekts Ausbaustrecke/Neubaustrecke Karls- ruhe–Offenburg–Basel in den Vordringlichen Bedarf des Be- darfsplans für die Bundesschienenwege? Welche Erwägungen waren nach den Erkenntnissen der Bundesregierung für die DB AG dafür ausschlaggebend, die Ertüchtigung der bestehenden Rheintalbahnstrecke im Ab- schnitt Kenzingen–Buggingen in die so genannte Negativliste einzustufen, und wie bewertet die Bundesregierung diese Ein- stufung? u Frage 62: Die angesprochene Liste der Deutschen Bahn AG DB AG) enthält unter anderem auch für das oben 8890 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 (A) ) (B) ) genannte Vorhaben Aus- und Neubau der Rheintalbahn im Streckenabschnitt Offenburg–Buggingen einen Vor- behalt. Die Bundesregierung beurteilt das Vorgehen der DB AG dahingehend, dass hier eine unternehmerische Bewertung über den Zeitpunkt der Realisierung von In- vestitionen des Bedarfsplanes für die Bundesschienen- wege vorgenommen worden ist. Letztlich sind die Vor- stellungen der Bahn mit dem Bund abzustimmen; dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Zu Frage 63: Die Bundesregierung war nicht an der Erstellung der erwähnten Liste der DB AG beteiligt und kann so auch keine Auskünfte über die Erwägungen der DB AG hin- sichtlich der Bewertung von einzelnen Vorhaben abge- ben. Anlage 31 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- gen des Abgeordneten Uwe Schummer (CDU/CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 64 und 65): Bis zu welchem Anteil dürfen – wenn überhaupt – die Mittel einer Ausbildungsplatzabgabe auch für den Erhalt ge- fährdeter Ausbildungsplätze verwendet werden? Wie bewertet die Bundesregierung den Umstand, dass eine Ausbildungsplatzabgabe, die aufgrund der Daten eines Stich- tages erhoben werden soll, den Gleichheitsgrundsatz zwi- schen denjenigen Betrieben tangiert, die vor und nach diesem Stichtag Auszubildende einstellen? Zu Frage 64: Das Gesetz zur Förderung des Angebots an Ausbil- dungsplätzen in der Berufsausbildung (Ausbildungs- platzförderungsgesetz) vom 7. September 1976 sah in § 2 Abs. l Satz 2 Nr. 3 die Möglichkeit der Gewährung besonderer Hilfen zur Erhaltung gefährdeter betrieb- licher Ausbildungsplätze vor. Der vom Bundesminis- terium für Bildung und Forschung auf Bitte der Frak- tionsvorsitzenden der SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Franz Müntefering und Krista Sager, erarbei- tete Entwurf der Formulierungshilfe für ein Berufsaus- bildungssicherungsgesetz (BerASichG), der sich gegen- wärtig in der Ressortbefassung befindet, enthält keine entsprechende Regelung. Zu Frage 65: Nach dem Entwurf der Formulierungshilfe für ein BerASichG wird die Ausbildungsleistung eines Arbeit- gebers nicht anhand einer Stichtagsquote bemessen, son- dern im Wege einer Durchschnittsbetrachtung bewertet, die sich auf ein ganzes Jahr bezieht (so genanntes Be- zugsjahr). Die Durchschnittsbetrachtung über das Be- zugsjahr hat gegenüber einer Stichtagsquote den Vorteil, dass saisonal unter Umständen stark schwankende Be- schäftigtenzahlen berücksichtigt werden und nicht eine nur punktuell festgestellte Ausbildungsleistung zu- grunde gelegt wird. A d g C Z s B K f d s N b D l b d E g Z B a d w f s l b b d B w t A d g ( (C (D nlage 32 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- en des Abgeordneten Michael Kretschmer (CDU/ SU) (Drucksache 15/2726, Fragen 66 und 67): Soll für die Erhebung und Verwaltung der Ausbildungs- platzabgabe eine neu einzurichtende oder eine bereits beste- hende Behörde zuständig sein, und mit welchem zusätzlichen Personalaufwand rechnet die Bundesregierung bei der Ver- waltung der Ausbildungsplatzabgabe? Ist vorgesehen, dass die Höhe der Ausbildungsplatzabgabe nach Betriebsgrößen differenziert wird? u Frage 66: Der vom Bundesministerium für Bildung und For- chung auf Bitte der Fraktionsvorsitzenden der SPD und ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Franz Müntefering und rista Sager, erarbeitetet Entwurf der Formulierungshilfe ür ein Berufsausbildungssicherungsgesetz (BerASichG), er sich gegenwärtig in der Ressortbefassung befindet, ieht vor, dass eine bestehende Behörde zuständig ist. ach dem Entwurf wird das Bundesverwaltungsamt da- ei vom Bundesinstitut für Berufsbildung unterstützt. er zusätzliche Personalaufwand wird im weiteren Ver- auf des Verfahrens, insbesondere im Rahmen der Erar- eitung der nach der Formulierungshilfe von der Bun- esregierung zu erlassenden Rechtsverordnungen zu den inzelheiten des Verfahrens der Förderung und der Ab- abeerhebung, zu bestimmen sein. u Frage 67: Nach dem Entwurf der Formulierungshilfe für ein erASichG sind kraft Gesetz Arbeitgeber mit weniger ls zehn sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von er Entrichtung der Abgabe befreit. Kleinunternehmen erden also im Hinblick auf ihre regelmäßig geringere inanzielle Leistungsfähigkeit und häufig nur einge- chränkt bestehenden Ausbildungsmöglichkeiten privi- egiert. Im Übrigen hängt die Höhe der von einem abga- epflichtigen Arbeitgeber zu entrichtenden Berufsaus- ildungssicherungsabgabe insbesondere von der Anzahl er bei ihm durchschnittlich sozialversicherungspflichtig eschäftigten und seiner Ausbildungsleistung ab. Inso- eit erfolgt demnach eine Differenzierung nach Be- riebsgrößen. nlage 33 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- en der Abgeordneten Lena Strothmann (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Fragen 68 und 69): Wie beabsichtigt die Bundesregierung bei der Ausbil- dungsplatzabgabe mit denjenigen Betrieben zu verfahren, die bereits jetzt an verbandseigenen oder regionalen Umlagever- fahren beteiligt sind (zum Beispiel im Baugewerbe)? Wie beabsichtigt die Bundesregierung mit denjenigen Be- trieben zu verfahren, denen trotz nachweislichen Bemühens keine ausbildungswilligen oder nur unzureichend ausbil- dungsfähige Bewerber zur Verfügung stehen? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8891 (A) ) (B) ) Zu Frage 68: Die Fraktionsvorsitzenden der SPD und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN, Herr Franz Müntefering und Frau Krista Sager, haben mit Schreiben vom 19. Dezem- ber 2003 die Bundesministerin für Bildung und For- schung gebeten, eine Formulierungshilfe für ein Gesetz über eine Ausbildungsplatzabgabe zu erstellen, das sich an mit diesem Schreiben übersandten Eckpunkten orien- tieren soll. Ein ähnlich lautendes Schreiben mit der Bitte um Unterstützung ging mit gleichem Datum an den Bun- desminister für Wirtschaft und Arbeit. Insofern handelt es sich hierbei um eine Initiative der Koalitionsfraktio- nen. Der Entwurf einer Formulierungshilfe ist im BMBF erarbeitet worden. Die Befassung der Bundesressorts wurde am 19. März 2004 auf den Weg gebracht, um ge- gebenenfalls noch bestehende rechtliche und sachliche Problempunkte zu klären. Der Entwurf der Formulie- rungshilfe für ein Berufsausbildungssicherungsgesetz (BerASichG) des BMBF beinhaltet einen Vorrang für Tarifverträge, die der Zielsetzung und dem Inhalt des Gesetzes gleichkommen. Vor dem Hintergrund der spe- zifischen Verantwortung der Wirtschaft für den künftig benötigten Fachkräftenachwuchs wird als Ausnahme vom Geltungsbereich des Gesetzes der Vorrang tarifver- traglicher Regelungen postuliert, der an bestimmte Be- dingungen geknüpft wird. Die in der Frage angesproche- nen regionalen Umlageverfahren sind hingegen nicht vom Geltungsbereich des Gesetzes ausgenommen. Zu Frage 69: Es ist wohl nur schwer abzugrenzen, was aus Sicht der Unternehmen „nicht ausbildungswillige oder nur un- zureichend ausbildungsfähige Bewerber“ sein sollen. Die Bundesagentur für Arbeit prüft jedoch Interessenten an einer Ausbildung im dualen Berufsausbildungssys- tem, ob sie bestimmten Anforderungen entsprechen. So- fern dies der Fall ist, werden die Interessenten als „Be- werber“ erfasst. Insofern wird quantitativen und auch qualitativen Aspekten Rechnung getragen. Der Entwurf stellt somit konsequent in den Rechtsfol- gen auf die bei dem jeweiligen Arbeitgeber vorhandenen Auszubildenden ab. Anlage 34 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- gen der Abgeordneten Katherina Reiche (CDU/CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 70 und 71): Inwieweit sollen demographische Faktoren bei der Erhe- bung einer Ausbildungsplatzabgabe eine Rolle spielen? Beabsichtigt die Bundesregierung, das Gesetz zur Einfüh- rung der Ausbildungsplatzabgabe so zu gestalten, dass es nicht der Zustimmung des Bundesrates bedarf, und wenn ja, welche verfassungsrechtlichen Bedenken bestehen hierzu ge- gebenenfalls? Zu Frage 70: Die Fraktionsvorsitzenden der SPD und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN, Herr Franz Müntefering und F b s ü a ti u d s e w g P r ( A p o m B d u n l l h d n b Z d 3 A l b Z l D m A d g ( Z N F (C (D rau Krista Sager, haben mit Schreiben vom 19. Dezem- er 2003 die Bundesministerin für Bildung und For- chung gebeten, eine Formulierungshilfe für ein Gesetz ber eine Ausbildungsplatzabgabe zu erstellen, das sich n mit diesem Schreiben übersandten Eckpunkten orien- eren soll. Ein ähnlich lautendes Schreiben mit der Bitte m Unterstützung ging mit gleichem Datum an den Bun- esminister für Wirtschaft und Arbeit. Insofern handelt es ich hierbei um eine Initiative der Koalitionsfraktionen. Der Entwurf einer Formulierungshilfe ist im BMBF rarbeitet worden. Die Befassung der Bundesressorts urde am 19. März 2004 auf den Weg gebracht, um ge- ebenenfalls noch bestehende rechtliche und sachliche roblempunkte zu klären. Der Entwurf der Formulie- ungshilfe für ein Berufsausbildungssicherungsgesetz BerASichG) des BMBF beinhaltet für die Erhebung der bgabe und die Förderung zusätzlicher Ausbildungs- lätze und eines Leistungsausgleichs zwischen nicht der zu wenig ausbildenden Arbeitgebern und solchen it überdurchschnittlicher Ausbildungsleistung, dass die undesregierung durch Kabinettsbeschluss feststellt, ass am Stichtag die Anzahl der bundesweit gemeldeten nbesetzten Berufsausbildungsstellen diejenige der noch icht vermittelten Bewerber für Berufsausbildungsstel- en um weniger als 15 Prozent übersteigt. Insofern unter- iegt er mit Blick auf das überhaupt in Deutschland vor- andene zukünftige Fachkräftepotential auch der emographischen Entwicklung, die ab dem Jahr 2010 ach einem vorangegangenen leichten Anstieg der Aus- ildungsplatzbewerber wieder ein Absinken bei deren ahl erwarten lässt. Dem Rechnung tragend beinhaltet er Entwurf ein Außerkrafttreten des Gesetzes zum 1. Dezember 2013 und eine letztmalige Auslösung der bgabe innerhalb von sechs Wochen nach Veröffent- ichung der Statistik für den Berichtsmonat Septem- er 2009. u Frage 71: Wie oben dargestellt handelt es sich um eine Formu- ierungshilfe für eine Initiative der Koalitionsfraktionen. er genannte Entwurf geht davon aus, dass eine Zustim- ung des Bundesrats nicht erforderlich ist. nlage 35 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- en der Abgeordneten Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Fragen 72 und 73): In welcher Größenordnung werden nach Einschätzung der Bundesregierung durch die Einführung einer Ausbildungs- platzabgabe per saldo zusätzliche Lehrstellen geschaffen? Wie bewertet die Bundesregierung die gemeinsame Stel- lungnahme aller 16 Länder, die die Einführung einer Ausbil- dungsplatzabgabe ablehnen? u Frage 72: Die Fraktionsvorsitzenden der SPD und des BÜND- ISSES 90/DIE GRÜNEN, Herr Franz Müntefering und rau Krista Sager, haben mit Schreiben vom 8892 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 (A) ) (B) ) 19. Dezember 2003 die Bundesministerin für Bildung und Forschung gebeten, eine Formulierungshilfe für ein Gesetz über eine Ausbildungsplatzabgabe zu erstellen, das sich an mit diesem Schreiben übersandten Eckpunk- ten orientieren soll. Ein ähnlich lautendes Schreiben mit der Bitte um Unterstützung ging mit gleichem Datum an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit. Insofern handelt es sich hierbei um eine Initiative der Koalitions- fraktionen. Der Entwurf einer Formulierungshilfe ist im BMBF erarbeitet worden. Die Befassung der Bundesressorts wurde am 19. März 2004 auf den Weg gebracht, um ge- gebenenfalls noch bestehende rechtliche und sachliche Problempunkte zu klären. Der Entwurf beinhaltet für die Erhebung der Abgabe und die Förderung zusätzlicher Ausbildungsplätze und eines Leistungsausgleichs zwi- schen nicht oder zu wenig ausbildenden Arbeitgebern und solchen mit überdurchschnittlicher Ausbildungsleis- tung, dass die Bundesregierung durch Kabinetts- beschluss feststellt, dass erstens am Stichtag die Anzahl der bundesweit gemeldeten unbesetzten Berufsausbil- dungsstellen diejenige der noch nicht vermittelten Be- werber für Berufsausbildungsstellen um weniger als 15 Prozent übersteigt, zweitens kurzfristig eine wesentli- che Verbesserung auf dem Ausbildungsstellenmarkt durch Bereitstellung der erforderlichen Anzahl zusätzli- cher Ausbildungsplätze nicht zu erwarten ist und drittens der mit der Förderung und Finanzierung nach diesem Gesetz verbundene Verwaltungsaufwand im Hinblick auf die erforderliche Anzahl zusätzlicher Ausbildungs- plätze angemessen ist. Insofern ist die Zielrichtung eine spezifische Förderung der für das Potenzial an künftigen Fachkräften notwendigen Zahl von Ausbildungsplätzen. Darüber hinaus ist im Rahmen des Leistungsausgleichs vorgesehen, dass Finanzmittel aus dem Aufkommen der Abgabe auch diejenigen Arbeitgeber unterstützen, die zugunsten der nicht oder zu wenig ausbildenden Unter- nehmen auf diesem Gebiet erhöhte Anstrengungen un- ternehmen. Zu Frage 73: Im Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbil- dung haben die Länderbeauftragten des Hauptausschus- ses sich gegen die Einführung von gesetzlichen Regelun- gen zur Einrichtung von Kammerfonds oder eines umlagefinanzierten zentralen Fonds oder einer Stiftung ausgesprochen. Darüber hinaus haben einige der Länderbeauftragten Protokollerklärungen abgegeben. So heißt es in der Pro- tokollerklärung Berlin: Der Vertreter des Landes Berlin erklärt, dass die Aussagen im Abschnitt 6 nicht mitgetra- gen werden können und seiner Auffassung nach das De- fizit an betrieblichen Ausbildungsplätzen höher ist als in den Daten der Berufsberatungsstatistik der Bundesagen- tur für Arbeit zum Ausdruck kommt. Berlin begrüßt aus- drücklich die Erfolge der Ausbildungsoffensive, die in erheblichem Maße zu einer Verringerung des Ausbil- dungsplatzdefizits beigetragen haben. Berlin ist der Auf- fassung, dass die Sicherstellung eines ausreichenden Ausbildungsplatzangebots in erster Linie Aufgabe der Wirtschaft ist und primär von ihr auch in finanzieller Hinsicht eigenverantwortlich gelöst werden muss. Wenn d d f a B d D a B z w n f b w z d g A a n s s s c u L F e h b l s l u s H f m h s d A D L m A d g ( (C (D ie einzelbetriebliche Finanzierung der Berufsausbil- ung zu keinem ausreichenden Ausbildungsplatzangebot ührt, und an dem Ziel, allen ausbildungsfähigen und usbildungswilligen Jugendlichen die Aufnahme einer erufsausbildung zu ermöglichen, festgehalten wird, ann ist eine ergänzende Finanzierung erforderlich. iese ergänzende Finanzierung erfolgt derzeit einerseits us dem Steueraufkommen. Sie erfolgt andererseits aus eitragsmitteln von Arbeitgebern und Arbeitnehmern ur Arbeitslosenversicherung. Berlin würde es begrüßen, enn es gelänge, die Inanspruchnahme dieser beiden Fi- anzierungssysteme nachhaltig zu reduzieren. Berlin be- ürwortet die Entwicklung und Weiterentwicklung von ranchenbezogenen und regionalen Netzwerken zur Ent- icklung des betrieblichen Ausbildungsplatzangebotes, um Ausbau der Verbundausbildung und zur Nutzung es externen Ausbildungsmanagements möglichst in Re- ie und mit anteiliger Finanzierung der Tarifpartner. Es heißt in der Protokollerklärung Brandenburg: „Die usbildungsplatzabgabe wird als Notlösung für den Fall ngesehen, dass die Wirtschaft auf freiwilliger Basis die otwendigen zusätzlichen betrieblichen Ausbildungs- tellen nicht bereitzustellen vermag. Tarifliche Lösungen ollten Vorrang haben.“ Es heißt in der Protokollerklärung Schleswig-Hol- tein: „Minister Dr. Rohwer verweist auf die ausgegli- hene Ausbildungsplatzsituation in Schleswig-Holstein nd gibt zu Protokoll, dass der Schleswig-Holsteinische andtag in seiner September-Sitzung auf Antrag der raktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN inen Beschluss zur Ausbildungsplatzabgabe gefasst abe. Darin heißt es unter anderem, dass der Landtag es egrüßen würde, wenn es auch auf Bundesebene ge- inge, ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung zu tellen, damit die Erhebung einer Ausbildungsplatzum- age nicht erforderlich werde. Falls dies nicht gelinge nd daher eine Ausbildungsplatzumlage unvermeidlich ei, habe der Landtag die Landesregierung Schleswig- olstein aufgefordert, sich bei der Bundesregierung da- ür einzusetzen, dass eine solche Umlage in Regionen it ausgeglichener Ausbildungsplatzsituation nicht er- oben werde. Dies sei auch Position der schleswig-hol- teinischen Landesregierung.“ Insofern wurden seitens er Länder durchaus unterschiedliche Auffassungen und spekte bei der Diskussion über dieses Thema vertreten. ie Bundesregierung sieht die obigen Äußerungen der änder deshalb als einen Beitrag zu dem in den kom- enden Wochen zu erwartenden Diskussionsprozess an. nlage 36 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- en des Abgeordneten Albrecht Feibel (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Fragen 74 und 75): Wie viele zusätzliche Lehrstellen müssten die Bundesmi- nisterien schaffen, um einer Ausbildungsplatzabgabe zu ent- gehen, wenn die Bundesregierung in ihrem Referentenentwurf zur Einführung der Ausbildungsplatzabgabe eine andere Quote (Beschäftigte/Auszubildende) als sieben Prozent fest- setzen sollte? Welche Kosten wären auf Bundesebene damit verbunden? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8893 (A) ) (B) ) Zu Frage 74: Die Fraktionsvorsitzenden der SPD und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN, Herr Franz Müntefering und Frau Krista Sager, haben mit Schreiben vom 19. Dezem- ber 2003 die Bundesministerin für Bildung und For- schung gebeten, eine Formulierungshilfe für ein Gesetz über eine Ausbildungsplatzabgabe zu erstellen, das sich an mit diesem Schreiben übersandten Eckpunkten orien- tieren soll. Ein ähnlich lautendes Schreiben mit der Bitte um Unterstützung ging mit gleichem Datum an den Bun- desminister für Wirtschaft und Arbeit. Insofern handelt es sich hierbei um eine Initiative der Koalitionsfraktio- nen. Der Entwurf einer Formulierungshilfe ist im BMBF erarbeitet worden. Die Befassung der Bundesressorts wurde am 19. März 2004 auf den Weg gebracht, um ge- gebenenfalls noch bestehende rechtliche und sachliche Problempunkte zu klären. Der Entwurf der Formulie- rungshilfe für ein Berufsausbildungssicherungsgesetz (BerASichG) des BMBF beinhaltet eine so genannte notwendige Ausbildungsquote von sieben Prozent. Es ist nicht daran gedacht, eine davon abweichende Quote festzulegen. Allerdings ist eine konkrete Abschätzung der zusätzlich einzurichtenden Lehrstellen in den jewei- ligen Bundesministerien in der Kürze der zur Beantwor- tung dieser Frage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Zu Frage 75: Im zuvor genannten Sinne ist auch hierzu eine kon- krete Abschätzung nicht möglich. Anlage 37 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- gen des Abgeordneten Karl-Josef Laumann (CDU/ CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 76 und 77): Wie hoch schätzt die Bundesregierung die Belastung der deutschen Wirtschaft insgesamt durch die Einführung der Ausbildungsplatzabgabe ein? Wie bewertet die Bundesregierung die Problematik, dass Betriebe gegebenenfalls aufgrund einer unzureichenden Be- werberlage nicht ausreichend Lehrstellen zur Verfügung stel- len können? Zu Frage 76: Die Fraktionsvorsitzenden der SPD und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN, Herr Franz Müntefering und Frau Krista Sager, haben mit Schreiben vom 19. Dezem- ber 2003 die Bundesministerin für Bildung und For- schung gebeten, eine Formulierungshilfe für ein Gesetz über eine Ausbildungsplatzabgabe zu erstellen, das sich an mit diesem Schreiben übersandten Eckpunkten orien- tieren soll. Ein ähnlich lautendes Schreiben mit der Bitte um Unterstützung ging mit gleichem Datum an den Bun- desminister für Wirtschaft und Arbeit. Insofern handelt es sich hierbei um eine Initiative der Koalitionsfraktio- nen. a a f p e B ti a s b te A g g a d d d d k d Z r q s d d h A d g C Z N F 1 u G d t d d h f e w g (C (D Der Entwurf einer Formulierungshilfe ist im BMBF er- rbeitet worden. Die Befassung der Bundesressorts wurde m 19. März 2004 auf den Weg gebracht, um gegebenen- alls noch bestehende rechtliche und sachliche Problem- unkte zu klären. Der Entwurf der Formulierungshilfe für in Berufsausbildungssicherungsgesetz (BerASichG) des MBF geht auf der Grundlage der Eckpunkte der Koali- onsfraktionen davon aus, dass bei Auslösung der Berufs- usbildungssicherungsabgabe einerseits erforderliche zu- ätzliche Ausbildungsplätze finanziert werden sollen, die enötigt werden, um allen Jugendlichen, die am 30. Sep- mber noch nicht in Ausbildung vermittelt sind, eine usbildungschance zu geben. Andererseits sollen Arbeit- eber, die im Bezugsjahr besondere Ausbildungsleistun- en erbracht haben, durch einen so genannten Leistungs- usgleich gefördert werden. Da die Gesamtbelastung von er jeweiligen Zahl erforderlicher zusätzlicher Ausbil- ungsplätze und der Zahl der Ausbildungsplätze, die über en Bedarf eines Unternehmens hinaus angeboten wer- en, abhängt, lässt sich diese Frage nur in Kenntnis der onkreten Umstände bei der Auslösung der Berufsausbil- ungssicherungsabgabe beantworten. u Frage 77: Es ist wohl nur schwer abzugrenzen, was eine „unzu- eichende Bewerberlage“ sein soll. Dies kann sich auf uantitative oder auch qualitative Aspekte beziehen. In- ofern stellt der Entwurf in den Rechtsfolgen auf die bei em jeweiligen Arbeitgeber vorhandenen Auszubilden- en ab. Zugleich ist aber eine Härtefallklausel vorgese- en, die zulässt, besondere Umstände zu würdigen. nlage 38 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- en des Abgeordneten Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/ SU) (Drucksache 15/2726, Fragen 78 und 79): Wie viele zusätzliche Lehrstellen müssten nach Einschät- zung der Bundesregierung in den Bundesministerien einge- richtet werden, um insgesamt sieben Prozent der Arbeits- plätze mit Auszubildenden zu besetzen? Welche Kosten wären auf Bundesebene damit verbunden? u Frage 78: Die Fraktionsvorsitzenden der SPD und des BÜND- ISSES 90/DIE GRÜNEN, Herr Franz Müntefering und rau Krista Sager, haben mit Schreiben vom 9. Dezember 2003 die Bundesministerin für Bildung nd Forschung gebeten, eine Formulierungshilfe für ein esetz über eine Ausbildungsplatzabgabe zu erstellen, as sich an mit diesem Schreiben übersandten Eckpunk- en orientieren soll. Ein ähnlich lautendes Schreiben mit er Bitte um Unterstützung ging mit gleichem Datum an en Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit. Insofern andelt es sich hierbei um eine Initiative der Koalitions- raktionen. Der Entwurf einer Formulierungshilfe ist im BMBF rarbeitet worden. Die Befassung der Bundesressorts urde am 19. März 2004 auf den Weg gebracht, um ge- ebenenfalls noch bestehende rechtliche und sachliche 8894 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 (A) ) (B) ) Problempunkte zu klären. Eine konkrete Abschätzung der zusätzlich einzurichtenden Lehrstellen in den jewei- ligen Bundesministerien ist in der Kürze der zur Verfü- gung stehenden Zeit zur Beantwortung dieser Frage nicht möglich. Die Kriterien für die konkrete Berech- nung der Ausbildungsquote im öffentlichen Dienst wer- den derzeit geprüft. Zu Frage 79: Im zuvor genannten Sinne ist auch hierzu eine kon- krete Abschätzung nicht möglich. Anlage 39 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- gen des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 80 und 81): Wie viele zusätzliche Lehrstellen müssten nach Einschät- zung der Bundesregierung die Länder schaffen, um einer Aus- bildungsplatzabgabe zu entgehen, wenn die Bundesregierung in ihrem Referentenentwurf zur Einführung der Ausbildungs- platzabgabe eine andere Quote (Beschäftigte/Auszubildende) als sieben Prozent festsetzen sollte? Welche Kosten wären in den jeweiligen Ländern damit verbunden? Zu Frage 80: Die Fraktionsvorsitzenden der SPD und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN, Herr Franz Müntefering und Frau Krista Sager, haben mit Schreiben vom 19. Dezem- ber 2003 die Bundesministerin für Bildung und For- schung gebeten, eine Formulierungshilfe für ein Gesetz über eine Ausbildungsplatzabgabe zu erstellen, das sich an mit diesem Schreiben übersandten Eckpunkten orien- tieren soll. Ein ähnlich lautendes Schreiben mit der Bitte um Unterstützung ging mit gleichem Datum an den Bun- desminister für Wirtschaft und Arbeit. Insofern handelt es sich hierbei um eine Initiative der Koalitionsfraktionen. Der Entwurf einer Formulierungshilfe ist im BMBF erarbeitet worden. Die Befassung der Bundesressorts wurde am 19. März 2004 auf den Weg gebracht, um ge- gebenenfalls noch bestehende rechtliche und sachliche Problempunkte zu klären. Die von Ihnen aufgeworfene Frage stellt sich für die Bundesregierung nicht. Zu Frage 81: Da eine Abschätzung der erforderlichen Anzahl zu- sätzlicher Ausbildungsplätze bei den Ländern nicht möglich ist, ist auch eine Abschätzung der Kosten un- möglich. Anlage 40 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Frage des Abgeordneten Dr. Georg Nüßlein (CDU/ CSU) (Drucksache 15/2726, Frage 82): Wie hoch schätzt die Bundesregierung die Bürokratiekos- ten der Ausbildungsplatzabgabe ein? z d n ( r s o e d b s f R r A d t z L w s n R i s A d g ( Z N K 2 g e m r u d e n e w g P d P e (C (D Der Begriff „Bürokratiekosten“ ist als solcher schwer u fassen. Einerseits könnte mit der Frage auf die Kosten es Vollzugs eines entsprechenden Gesetzes durch die ach dem für ein Berufsausbildungssicherungsgesetz BerASichG) zuständige Behörde abgestellt sein. Ande- erseits könnten aber auch diejenigen Kosten mit ange- prochen sein, die für die mit der Abgabe zu belastenden der durch die Förderung profitierenden Arbeitgeber ntstehen würden. Beides ist aber abhängig von den in en vorgeschriebenen Verfahren zu bewältigenden Ar- eitsvorgängen. Deren Umfang wird auch durch die ent- prechend dem BMBF-Entwurf der Formulierungshilfe ür ein BerASichG von der Bundesregierung durch echtsverordnung im Einzelnen festzulegenden Verfah- en und den Inhalten der Erklärungen bestimmt, die die rbeitgeber abgeben müssen. Auf dieser Basis ergehen ann Abgabebescheide im Rahmen der üblichen verwal- ungsrechtlichen Verfahren. Ebenso sind Förderungen usätzlicher Ausbildungsplätze oder im Rahmen des eistungsausgleichs zu beantragen. Über diese Anträge ird dann nach verwaltungsrechtlichen Verfahren ent- chieden und Zuwendungsbescheide erstellt. Da die ge- aue Ausgestaltung dieses Verwaltungsablaufs durch echtsverordnung der Bundesregierung geregelt wird, st dies im weiteren Verlauf der Diskussion über das Ge- etz spezifisch zu prüfen. nlage 41 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- en des Abgeordneten Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) Drucksache 15/2726, Fragen 83 und 84): Wie viele zusätzliche Lehrstellen müssten nach Einschät- zung der Bundesregierung jeweils in den einzelnen Ländern eingerichtet werden, um insgesamt sieben Prozent der Ar- beitsplätze mit Auszubildenden zu besetzen? Welche Kosten wären in den jeweiligen Ländern damit verbunden? u Frage 83: Die Fraktionsvorsitzenden der SPD und des BÜND- ISSES 90/DIE GRÜNEN, Franz Müntefering und rista Sager, haben mit Schreiben vom 19. Dezember 003 die Bundesministerin für Bildung und Forschung ebeten, eine Formulierungshilfe für ein Gesetz über ine Ausbildungsplatzabgabe zu erstellen, das sich an it diesem Schreiben übersandten Eckpunkten orientie- en soll. Ein ähnlich lautendes Schreiben mit der Bitte m Unterstützung ging mit gleichem Datum an den Bun- esminister für Wirtschaft und Arbeit. Insofern handelt s sich hierbei um eine Initiative der Koalitionsfraktio- en. Der Entwurf einer Formulierungshilfe ist im BMBF rarbeitet worden. Die Befassung der Bundesressorts urde am 19. März 2004 auf den Weg gebracht, um ge- ebenenfalls noch bestehende rechtliche und sachliche roblempunkte zu klären. Eine konkrete Abschätzung er für die Erfüllung einer Ausbildungsquote von sieben rozent zusätzlich einzurichtenden Lehrstellen in den inzelnen Ländern ist in der Kürze der für die Beantwor- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8895 (A) ) (B) ) tung dieser Frage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Zu Frage 84: Aus dem oben genannten Grund ist auch hierzu eine konkrete Abschätzung nicht möglich. Anlage 42 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- gen des Abgeordneten Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/ CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 85 und 86): Ist bei der geplanten Ausbildungsplatzabgabe für Betriebe, die keinen betriebswirtschaftlichen Gewinn erwirtschaften, eine Ausnahmeregelung vorgesehen? Ab welcher Gewinnschwelle soll die Ausbildungsplatzab- gabe greifen? Zu Frage 85: Die Fraktionsvorsitzenden der SPD und des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN, Franz Müntefering und Krista Sager, haben mit Schreiben vom 19. Dezember 2003 die Bundesministerin für Bildung und Forschung gebeten, eine Formulierungshilfe für ein Gesetz über eine Ausbildungsplatzabgabe zu erstellen, das sich an mit diesem Schreiben übersandten Eckpunkten orientie- ren soll. Ein ähnlich lautendes Schreiben mit der Bitte um Unterstützung ging mit gleichem Datum an den Bun- desminister für Wirtschaft und Arbeit. Insofern handelt es sich hierbei um eine Initiative der Koalitionsfraktio- nen. Der Entwurf einer Formulierungshilfe ist im BMBF erarbeitet worden. Die Befassung der Bundesressorts wurde am 19. März 2004 auf den Weg gebracht, um ge- gebenenfalls noch bestehende rechtliche und sachliche Problempunkte zu klären. Der Entwurf enthält eine Här- tefallklausel, nach der Arbeitgeber von der Entrichtung der Berufsausbildungssicherungsabgabe befreit werden können, wenn die Höhe des zu leistenden Abgabebetrags für den betreffenden Arbeitgeber unter Berücksichtigung seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eine unzumut- bare Härte darstellen würde. Zu Frage 86: Für die Abgabepflicht eines Arbeitgebers ist der von diesem erzielte Gewinn nach dem Entwurf der Formulie- rungshilfe nicht maßgeblich. Anlage 43 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Fra- gen des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/ CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 87 und 88): Wie viele Absichtserklärungen zur Projektförderung wur- den im Jahre 2003 von im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) tätigen Projektträgern, Z a B E u d S w k F A b s d v z N d s V w I D W F n w r d f Z A s P W d h u E d n B c n w (C (D nach Sachbereichen und Projektträgern gegliedert, widerru- fen? Wie beurteilt das BMBF selbst seine Verlässlichkeit als Vertragspartner der Wirtschaft, wenn Absichtserklärungen zur Projektförderung, die früher äußerst selten widerrufen wur- den, gegenwärtig sehr oft widerrufen werden? u Frage 87: Eine Absichtserklärung, die keinen Rechtsanspruch uf Förderung begründet, wird im Geschäftsbereich des MBF als unverbindliche Inaussichtstellung bezeichnet. in Vertrauensschutz des Antragstellers wird bei einer nverbindlichen Inaussichtstellung nicht begründet, da er unverbindliche Charakter in den entsprechenden chreiben deutlich kenntlich gemacht wird. Eine unverbindliche Inaussichtstellung darf nur erteilt erden, wenn folgende Voraussetzungen vorliegen: Eine urzfristige Bewilligung ist nicht möglich, weil für die örderentscheidung maßgebliche Fragen offen sind; der ntragsteller kann das Vorhaben nicht länger aufschie- en, weil ihm andernfalls unzumutbare Nachteile ent- tünden. Das Instrument hat Ausnahmecharakter und dient azu, den Antragstellern auch bei Beginn des Vorhabens or Bewilligung die Chance auf eine spätere Förderung u erhalten. In diesem Zusammenhang sind die VV r. 1.3 und 4 zu § 44 BHO zu berücksichtigen. Danach ürfen Zuwendungen nur aufgrund eines Antrags durch chriftlichen Zuwendungsbescheid und nur für solche orhaben bewilligt werden, die noch nicht begonnen orden sind. Folgende Fälle der Rücknahme einer unverbindlichen naussichtstellung wurden für 2003 insgesamt ermittelt: er Projektträger „Mobilität und Verkehr, Bauen und ohnen“, TüV Akademie Rheinland GmbH hat in vier ällen eine unverbindliche Inaussichtstellung zurückge- ommen, da notwendige Voraussetzungen für eine Be- illigung nicht erfüllt wurden. Hinzu kommt ein weite- er Fall im Programm „InnoRegio“ des BMBF, bei dem er Antragsteller Probleme hatte, seinen Eigenanteil zu inanzieren. u Frage 88: Zu dem Thema „Absichtserklärungen“ wird auf die ntwort zu Frage 87 verwiesen. Zur Verlässlichkeit des BMBF gegenüber der Wirt- chaft ist Folgendes anzumerken: Soweit im Rahmen der rojektförderung verbindliche Rechtsansprüche der irtschaft bestehen, werden diese im Geschäftsbereich es BMBF – nach Maßgabe des Haushalts – erfüllt. Da- er ist das BMBF ein verlässlicher Zuwendungsgeber nd bei Verträgen auch ein verlässlicher Vertragspartner. s ist allerdings nicht auszuschließen, dass Zuwen- ungsempfänger und Vertragspartner des BMBF zu ei- er anderen subjektiven Einschätzung gelangen, da dem MBF ein breites zuwendungsrechtliches und vertragli- hes Handlungsspektrum zur Verfügung steht, das je ach Einzelfallkonstellation auch geprüft und eingesetzt ird (zum Beispiel Widerruf einer Zuwendung wegen 8896 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 (A) ) (B) ) nicht zweckentsprechender Mittelverwendung oder Kündigung eines Vertrages aus wichtigem Grund). Anlage 44 Antwort des Staatssekretärs Erich Stather auf die Frage des Abge- ordneten Markus Löning (FDP) (Drucksache 15/2726, Frage 89): Um wie viel ist die Zahl der deutschen/internationalen zi- vilen Aufbauhelfer seit der Anwesenheit der Bundeswehr in der Region gestiegen? Für die zivilen Aufbauhelfer in der Region Kunduz gibt es keine Verpflichtung zur Kontaktaufnahme mit dem PRT oder zur Meldung der Personalstärken. Nach hiesiger Kenntnis waren vor Eintreffen des deutschen Einsatzkontingentes fünf Experten der Deutschen Welt- hungerhilfe, der Arbeitsgemeinschaft Entwicklung und Fachkräfte (AGEF) und KATACHEL e. V. im Raum Kunduz tätig. Seitdem ist die Zahl der bekannten Exper- tinnen und Experten (BMI, BMZ, GTZ, DED, KfW Consultants plus zusätzliches AGEF-Personal) um 28 auf nun insgesamt 33 gestiegen. Anlage 45 Antwort des Staatssekretärs Erich Stather auf die Fragen des Abgeordneten Ulrich Heinrich (FDP) (Druck- sache 15/2726, Fragen 90 und 91): Welche alternativen Einkommensmöglichkeiten bietet die Bundesregierung im Einsatzbereich Kunduz in Afghanistan, in Abstimmung mit den Partnerländern, die ebenfalls in Af- ghanistan tätig sind, den im Drogenanbau tätigen Bauern an? Welche Auswirkungen haben die massiven Nahrungsmit- tellieferungen aus anderen Ländern (vor allem Getreide) auf den ländlichen Raum in Afghanistan und insbesondere auf die Region Kunduz? Zu Frage 90: Die Bundesregierung verfolgt ein ganzheitliches Konzept, das darauf abzielt, Beiträge zur Beseitigung der wirtschaftlichen und sozialen Ursachen des illegalen Anbaus von Drogenpflanzen und des problematischen (gesundheitsschädigenden) Drogenkonsums zu leisten bei gleichzeitiger Schaffung der gesetzlichen und ver- waltungsmäßigen Rahmenbedingungen auf nationaler und regionaler Ebene (Stärkung des Justizwesens). In- strumente dieses Konzepts sind „Alternative Entwick- lung“, „Drogenkonsumprävention und Suchthilfe“ sowie „Good Governance“. Ausgehend vom sozio-ökonomischen Charakter des Opiumanbaus wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Bereitstellung alternativer Einkommensquellen für die Opiumbauern und Landarbeiter gelegt. Dies bedeutet so- wohl die Schaffung alternativer landwirtschaftlicher als auch nicht landwirtschaftlicher Einkommensquellen. Vor dem Hintergrund der spezifischen Situation in der Region Kunduz fallen darunter konkret unter anderem die Her- stellung von Rosenöl, die Produktion von Trockenfrüch- te A F in n te N d e d S F m k B je le G D f f ( d P n w r V w A r E s b l V p E k S K r v B d e u c R w d g u w in s k g m (C (D n oder auch der Anbau von Weizen bei gleichzeitigem usbau beispielsweise der traditionell handwerklichen ertigkeiten. Die Erfahrungen in der Drogenbekämpfung Ländern wie Thailand oder Laos bestätigen darüber hi- aus, dass „Alternative Entwicklung“ einem weit gefass- n Verständnis folgen muss, um nachhaltig zu wirken. eben der Förderung besagter alternativer Produkte muss eshalb auch die materielle und soziale Infrastruktur in inem integrierten Ansatz verbessert werden, das heißt ie arbeitsintensive Errichtung/Rehabilitierung von chulen, Basisgesundheitseinrichtungen einschließlich inanzierung von Kleinmaßnahmen lokaler Initiativen it Fokus auf Bildung, Beschäftigungsförderung/Ein- ommensgenerierung. Darüber hinaus unterstützt das MZ ein Mainstreaming der Drogenkontrolle in den Pro- kten und Programmen aller Geber innerhalb anderer re- vanter Sektoren – das heißt vor allem Landwirtschaft, esundheit, Bildung, Governance. Folgende Vorhaben werden vom BMZ im Bereich der rogenkontrolle in der Region Kunduz unterstützt/ge- ördert: Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem VN-Büro ür Drogenkontrolle und Verbrechensverhütung UNODC) unterstützt die Bundesregierung ein Projekt er Alternativen Entwicklung in fünf Distrikten der rovinz Badakhshan. Mit dem Vorhaben werden Maß- ahmen des Straßenbaus, der Bewässerung, der Trink- asserversorgung, der Förderung von Gesundheitsein- ichtungen und Schulen sowie der Schaffung und erbesserung legaler landwirtschaftlicher und nichtland- irtschaftlicher Einkommensmöglichkeiten gefördert. us Mitteln des Bundeshaushaltes geförderte Ernäh- ungssicherungsprogramme tragen auch zu alternativer ntwicklung bei: Das BMZ führt durch die GTZ bereits eit Herbst 2002 in der Provinz Badakhshan ein Vorha- en zur „Förderung von Ernährungssicherheit, regiona- er Kooperation und Stabilität“ durch. Schwerpunkte des orhabens sind die Wiederherstellung von sozialer und roduktiver Infrastruktur, Landwirtschaftsberatung zur rhöhung der landwirtschaftlichen Produktion und Ein- ommensschaffung sowie Stärkung von dörflichen trukturen mit dem Ziel, diese in die Lage zu versetzen, leinvorhaben in Eigenregie durchzuführen. Des weite- en hat das Vorhaben eine Konfliktanalyse für die Pro- inz Badakhshan durchgeführt, die unter anderen auch in ezug auf den Drogenanbau und die damit ein hergehen- en Probleme Handlungsoptionen ableitet. Im Rahmen ines bilateralen Fonds mit der FAO unterstützen BMZ nd BMVEL Vorhaben mit dem Ziel der Ernährungssi- herung auch in Afghanistan. Die Vorhaben in der egion Kunduz beziehen sich auf die Förderung land- irtschaftlicher Aktivitäten (zum Beispiel Saatgutpro- uktion, Bewässerung), die Verbesserung sowohl des Zu- angs zu Nahrungsmitteln wie auch ihrer Verwertung nd Nutzung. Mit der Förderung dieser beiden Vorhaben ird die Drogenkontrolle in die ländliche Entwicklung tegriert, die Existenz der bäuerlichen Familien legali- iert und stabilisiert. Dadurch und durch zusätzliche Stär- ung sozialer Infrastruktur werden die Lebensbedingun- en der Betroffenen verbessert und Armut gemindert. Reduzierung des Verbrauchs: Schaffung von Einkom- en und neuen Zukunftsperspektiven: Schaffung neuer Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8897 (A) ) (B) ) Zukunftsperspektiven insbesondere für Rückkehrer, ar- beitslose Jugendliche und zu demobilisierende Ex-Kom- battanten: Die deutsche NRO AGEF, die bereits seit eini- gen Monaten in Kunduz präsent ist, hat ihre erfolgreiche Kombination von Aus- und Fortbildung, Arbeitsplatz- vermittlung und Investitionsförderung jetzt auch auf Kunduz und Faizabad ausgeweitet. Auf Grundlage der Erfahrung von AGEF in Kabul könnte bis zu 1 100 Per- sonen eine Beschäftigung ermöglicht werden. Diese rasch beschäftigungswirksamen Maßnahmen schaffen unmittelbar Arbeit und Einkommen für die große Zahl zurückgekehrter Flüchtlinge in der Region und die zu demobilisierenden Soldaten; hiermit wird gleichzeitig ein Beitrag zur Prävention weiterer Konflikte und damit im Vorfeld der allgemeinen Wahlen ein wirksamer Bei- trag zur politischen Stabilisierung geleistet. Die Deutsche Welthungerhilfe finanziert Vorhaben der ländlichen Entwicklung und Trinkwasserversorgung im Nordosten Afghanistans (finanziert durch EU und BMZ); auch die deutsche NRO Katachel ist in Kunduz und Umgebung mit deutscher Unterstützung aktiv, vieles andere in den Bereichen Schulbau und -rehabilitierung, kleinere Infrastrukturmaßnahmen (Brücken) sowie Aus- bildungskursen (zum Beispiel Schusterei). Über die FZ werden in diesem Jahr insgesamt 6 Millionen Euro für Instandsetzung und Verbesserung der Trinkwasserver- und -entsorgung sowie die Rehabilitierung von Straßen in der Region Kunduz bereitgestellt. Auch diese arbeits- intensiven Wiederaufbaumaßnahmen wirken einkom- mensschaffendend und stellen dementsprechend Alter- nativen zum Drogenanbau/-verarbeitung dar. Die vorgesehenen Maßnahmen stärken durch ihre produkti- vitätswirksamen Effekte darüber hinaus unmittelbar die Wirtschaftskraft der Region und ergänzen sinnvoll die vorgesehenen Projekte zur Stärkung der Wirtschaftstä- tigkeit in der Region. Die Bereitstellung des von den Menschen außerordentlich geschätzten sauberen Trink- wassers wird darüber hinaus einen raschen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit und Prävention von Krankheiten leisten. Zu Frage 91: In den beiden letzten Jahren war ein Preisverfall für Getreide zu beobachten, der den ländlichen Raum auch in der Region Kunduz erfasste. Lieferungen von Nah- rungsmittelhilfe vor dem Hintergrund außerordentlich guter Ernten nach einer Dürreperiode haben dazu beige- tragen. Die Bundesregierung setzt sich in den relevanten internationalen Gremien dafür ein, Lieferungen von Nahrungsmittelhilfe zu flexibilisieren und besser der Be- darfssituation anzupassen, um negative Auswirkungen auf lokale Märkte zu vermeiden. Anlage 46 Antwort des Staatssekretärs Erich Stather auf die Frage des Ab- geordneten Harald Leibrecht (CDU/CSU) (Druck- sache 15/2726, Frage 92): Beteiligt sich Deutschland an den von der EU angekün- digten 100 Millionen Euro zur Drogenbekämpfung? a h d w V g l n t p s G s A d d s Z 1 I s v R t d g n w P w E d t r Z F t s e d a d g r a w (C (D Deutschland ist grundsätzlich finanziell zu 23 Prozent n Aktivitäten der EU-Kommission beteiligt. Darüber- inaus hat die GTZ im Auftrag der EU-Kommission mit er Umsetzung eines Vorhabens der Alternativen Ent- icklung in den östlichen Landesteilen begonnen. Das orhaben hat zum Ziel, durch verbesserte Rahmenbedin- ungen illegalen Schlafmohnanbau durch die Produktion egaler Nahrungskulturen zu ersetzen und damit zur Er- ährungssicherung der afghanischen Bevölkerung beizu- ragen. Das Vorhaben arbeitet gezielt mit staatlichen und rivaten Stellen sowie Organisationen der Zivilgesell- chaft zusammen, also zum Beispiel auch mit Schulen, esundheitsstationen und landwirtschaftlichen Genos- enschaften. nlage 47 Antwort er Parl. Staatssekretärin Kerstin Müller auf die Fragen er Abgeordneten Dr. Elke Leonhard (SPD) (Druck- ache 15/2726, Fragen 93 und 94): Wie viele externe Beraterverträge und Unterstützungsleis- tungsaufträge hat die Bundesregierung bei Umwandlungspro- zessen innerhalb des Auswärtigen Amts (AA) im Zeitraum 1990 bis 1998 in Anspruch genommen? Wie wirkten sich die Ergebnisse der durchgeführten Er- folgskontrollen auf die Gesamtentlastung des Bundeshaushal- tes aus? u Frage 93: Das Auswärtige Amt hat im Zeitraum von 1990 bis 998 insgesamt zwei Beraterverträge zur Initiierung und mplementierung von Umwandlungsprozessen in An- pruch genommen. Ein Vertrag mit einem Gesamtwert on 1,16 Millionen Euro wurde vom BMF mit der Firma oland Berger am 5. Dezember 1995 geschlossen. Auf- ragsgegenstand war die Entwicklung eines Konzepts für ie Einführung eines Controlling-Systems im auswärti- en Dienst (Kosten- und Leistungsrechnung [KLR], Pla- ungsprozess, Berichtswesen). Der zweite Vertrag urde vom Auswärtigen Amt mit der Firma Horváth & artners am 14. Januar 1998 geschlossen. Der Auftrags- ert betrug 937 000 Euro. Auftragsgegenstand war die rarbeitung eines Pilotierungskonzeptes Controlling auf er Grundlage des von der Firma Roland Berger erstell- en Grobkonzeptes (KLR-Konzept, Planung und Steue- ung, Controlling-Organisation). u Frage 94: Auf Grundlage der in meiner Antwort auf Ihre erste rage genannten Beratungsleistungen hat das Auswär- ige Amt seit dem 1. Januar 2002 ein Kostenrechnungs- ystem in der Zentrale und allen Auslandsvertretungen tabliert. Die Einbeziehung einer Leistungsrechnung, ort wo sie sinnvoll ist, wird voraussichtlich noch 2004 bgeschlossen werden. Zudem wird seit Sommer 2002 er schrittweise Aufbau eines Controlling-Systems vor- enommen. Auch die Entwicklung und Implementie- ung des Controllings ist noch nicht abgeschlossen. Die uf Grundlage der Beratungsverträge initiierten Um- andlungsprozesse lassen sich daher noch nicht 8898 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 (A) ) (B) ) abschließend evaluieren und auch Aussagen hinsichtlich einer Gesamtentlastung des Bundeshaushaltes sind noch nicht möglich. Anlage 48 Antwort der Staatsministerin Kerstin Müller auf die Fragen des Abgeordneten Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) (Drucksache 15/2726, Fragen 105 und 106): Hat das AA den so genannten Volmer-Erlass vor der He- rausgabe an die Auslandsvertretungen mit den Schengen-Part- nern abgestimmt, und wenn nein, warum nicht? Wie sah die Zusicherung des AA, wonach „sich auch die zukünftige Visaerteilungspraxis im Rahmen der Schengen- Regelungen halten werde“ (so die Antwort des Staatssekretärs im BMI, Dr. Göttrik Wewer, vom 27. Februar 2004 auf die schriftliche Frage 41 des Abgeordneten Norbert Geis auf Bun- destagsdrucksache 15/2635), konkret aus? Zu Frage 105: Nach dem im EU-Recht herrschenden Grundsatz der Subsidiarität verbleibt es in der Kompetenz der Mit- gliedstaaten, alle Belange, die europarechtlich nicht ge- regelt sind, in eigener Zuständigkeit wahrzunehmen. Der Erlass vom 3. März 2000 bewegt sich im Rahmen des geltenden Rechts. Die Vereinbarungen der Schengen- Partner werden darin als unverrückbarer Rahmen der Visumpraxis bekräftigt. Daher war eine Abstimmung mit den Schengen-Partnern im Vorfeld nicht erforder- lich. Der Runderlass wurde allerdings im Rahmen der lokalen konsularischen Zusammenarbeit an den Aus- landsdienstorten thematisiert und mit den Partnern be- sprochen. Zu Frage 106: Der damalige Staatssekretär im AA, Dr. Gunter Pleuger, hat gegenüber seinem damaligen Amtskollegen im BMI, Claus Henning Schapper, mit Schreiben vom 17. April 2000 zugesichert, dass der Erlass vom 3. März 2000 in keiner Weise die geltende ausländerrechtliche Lage be- rührt. Das deutsche Ausländerrecht und die Vereinbarun- gen der Schengen-Partner werden vielmehr als unver- rückbarer Rahmen der Visumspraxis bekräftigt. Anlage 49 Antwort der Staatsministerin Kerstin Müller auf die Frage des Abgeordneten Thomas Dörflinger (CDU/CSU) (Druck- sache 15/2726, Frage 109): Denkt die Bundesregierung daran, für den Fall, dass es im österreichischen Bundesland Kärnten eine Koalitionsregie- rung aus FPÖ und SPÖ geben wird, gegen Kärnten Sanktio- nen zu verhängen oder sich an solchen zu beteiligen, wie dies nach der Bildung der österreichischen Bundesregierung aus ÖVP und FPÖ der Fall war? Nein. A d A c r b A d A 1 Z R Z b s h W t D z M a g z 1 d S f b s n s z l (C (D nlage 50 Antwort er Staatsministerin Kerstin Müller auf die Frage des bgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Drucksa- he 15/2726, Frage 110): Wie beurteilt die Bundesregierung den aktuellen Ab- schluss einer SPÖ/FPÖ-Koalition in Kärnten im Lichte ihrer Abgrenzungspolitik gegenüber Österreich, insbesondere auf europäischer Ebene, als 2000 in Österreich eine ÖVP/FPÖ- Regierung gebildet wurde? Die Bundesregierung hat keinen Anlass, die Regie- ungsbildung in einem österreichischen Bundesland zu ewerten. nlage 51 Antwort er Staatsministerin Kerstin Müller auf die Fragen des bgeordneten Dr. Rainer Stinner (FDP) (Drucksache 5/2726, Fragen 111 und 112): Ist die Bundesregierung von der französischen Regierung vor der gemeinsamen Übung der französischen Marine mit der chinesischen Marine über diese Übung unterrichtet wor- den, und wenn ja, in welcher Form? Wie beurteilt die Bundesregierung diese gemeinsame Übung vor dem Hintergrund der Spannungen um die Volks- befragung in Taiwan und der Kritik des Bundesministers des Auswärtigen, Joseph Fischer, an der Menschenrechtssituation in China bei der UN-Menschenrechtskonferenz? u Frage 111: Das BMVg war über diese Übung im Rahmen der outineberichterstattung vorab unterrichtet. u Frage 112: Bilaterale Manöver fallen in den Verantwortungs- ereich der betroffenen Staaten. Die Bundesregierung etzt sich von jeher dafür ein, dass alle Fragen des Ver- ältnisses zwischen China und Taiwan auf friedlichem ege gelöst werden und appelliert bei jeder sich bie- enden Gelegenheit an beide Seiten, einen konstruktiven ialog zu führen und sich jeglicher militärischer Option u enthalten. Trotz feststellbarer Fortschritte werden die enschenrechte in der VR China nicht hinreichend be- chtet. Fälle von Folter, die hohe Zahl von Hinrichtun- en und politischen Häftlingen geben weiterhin Anlass ur Besorgnis. Hier setzt die Bundesregierung mit ihrem 999 initiierten Rechtsstaatsdialog an. Mit ihm verfolgt ie Bundesregierung das Ziel, die rechtsstaatlichen trukturen zur Abhilfe bestehender rechtsstaatlicher De- izite zu stärken. Auch der Menschenrechtsdialog im ilateralen als auch EU-Rahmen dient dem Ziel, men- chenrechtliche Defizite abzubauen. Darüber hinaus utzt die Bundesregierung alle Foren, um ihre Men- chenrechtspositionen aktiv zur Geltung zu bringen. So uletzt Bundesminister Fischer bei seiner Rede aus An- ass der MRK in Genf. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 99. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 8899 (A) (C) (B) (D) Anlage 52 Antwort des Staatsministerin Kerstin Müller auf die Fragen des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) (Drucksache 15/2726, Fragen 113 und 114): Sind die Aussagen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 18. März 2004 zutreffend, dass die auslandsdeutschen Medien in Kanada amtliche Bekanntmachungen zukünftig le- diglich als Pressemitteilungen erhalten sollen, während die- selben regierungsamtlichen Hinweise in kanadischen Medien als Anzeigen geschaltet werden, und wenn ja, aus welchen Gründen geschieht dies? Welche Bedeutung misst die Bundesregierung generell den auslandsdeutschen Medien hinsichtlich der Information und Meinungsbildung der im Ausland lebenden Deutschen, der deutschstämmigen und anderen an Deutschland interes- sierten Personen zu, und ist sie der Auffassung, dass der be- sagte Vorgang geeignet ist, diese Aufgabe zu befördern? Zu Frage 113: Nein, diese Aussagen sind nicht richtig. Vielmehr werden auch in Zukunft die deutschsprachigen Medien in Kanada in Anzeigenschaltungen mit einbezogen wer- den, wenn dies von der Relation Kostenaufwand einer- seits und Öffentlichkeitswirksamkeit andererseits gebo- ten erscheint. Zu Frage 114: Die Bundesregierung fördert und unterstützt aktiv, zum Beispiel im Rahmen der Auswärtigen Kulturpolitik, die Verbreitung der deutschen Sprache im Ausland. Deutschsprachige Medien im Ausland werden von den Auslandsvertretungen laufend kostenfrei mit aktuellen Informationen über das politische, kulturelle und gesell- schaftliche Leben in Deutschland versorgt. Die Aus- landsvertretungen stehen den genannten Medien stets als Ansprechpartner zur Verfügung und werden von ihnen auch in diesem Sinne in Anspruch genommen. Eine be- deutende Rolle für den Informationsauftrag im Ausland kommt der Deutschen Welle zu. Zu nennen sind in die- sem Zusammenhang auch die Aktivitäten der politischen Öffentlichkeitsarbeit an den Auslandsvertretungen und solche der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (Goethe-Institute). In letzter Zeit wurden insbesondere die Informationen im Internet verstärkt. Die Bundesre- gierung wird sich auch weiterhin bemühen, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel, den Ein- satz der jeweils am besten geeigneten Medien in der Zielregion sicherzustellen. Eine sachlich nicht gerecht- fertigte Subvention ausländischer Unternehmer durch Anzeigenschaltung wird vom Informationsauftrag nicht umfasst. 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344 99. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. März 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31 Anlage 32 Anlage 33 Anlage 34 Anlage 35 Anlage 36 Anlage 37 Anlage 38 Anlage 39 Anlage 40 Anlage 41 Anlage 42 Anlage 43 Anlage 44 Anlage 45 Anlage 46 Anlage 47 Anlage 48 Anlage 49 Anlage 50 Anlage 51 Anlage 52
Gesamtes Protokol
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509900000

Die Sitzung ist eröffnet.
Ich begrüße Sie alle herzlich und wünsche uns einen

guten Tag und für die anstehenden Verhandlungen den
bewährt freundlichen Umgang miteinander.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:
Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Entwurf eines Gesetzes zur
Änderung des Deutsche-Welle-Gesetzes.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und
Medien, Staatsministerin Dr. Christina Weiss.

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509900100


Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Bun-
deskabinett hat heute den von mir vorgelegten Entwurf
eines Änderungsgesetzes zum Deutsche-Welle-Gesetz
beschlossen. Damit findet ein mehrjähriger Prozess mit
teilweise heftigen Diskussionen über die Sinnhaftigkeit,
die Ausrichtung und die Chancen des deutschen Aus-
landssenders sein Ende, aber auch seine gesetzliche
Grundlage.

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Redet
Die Grundzüge der Gesetzesnovelle sind im Bundes-
tagsausschuss für Kultur und Medien und im Sender
selbst, aber auch in der Fachöffentlichkeit sehr gründlich
beraten worden. Sehr schnell war man sich sicher und
einig: Wir wollen, ohne in die Rundfunkfreiheit einzu-
greifen, einen unabhängigen und modernen Sender, des-
sen eigener Anspruch es sein sollte, ein Bild Deutsch-
lands als weltoffene, unverkrampfte europäische
Kulturnation und als demokratischer Verfassungsstaat zu
zeichnen. Die Deutsche Welle ist eine feste Säule der
Außendarstellung Deutschlands, eine Mittlerin zwischen
den Kulturen. Das soll auch so bleiben.

Lassen Sie mich kurz die Struktur des Gese
erläutern. Als eine Seelenachse der Novelle lä
neu gefasste Generalklausel übersetzen. Si
Zielvereinbarung gelten, nach der die Deuts

(C (D ung n 24. März 2004 0 Uhr uch künftig Hörfunk, Fernsehen sowie Telemedien anietet. Der Sender berichtet über Deutschland in seiner anzen Vielfalt. Dafür soll er alle technischen Möglicheiten zur Verfügung halten. Dieses Plädoyer gilt in beonderer Weise für das Internet, dessen Nutzung welteit mehr und mehr steigt. Ich sage an dieser Stelle sehr deutlich, dass die Bun esregierung die journalistische Unabhängigkeit auf einen Fall infrage stellt und es nicht – auch nicht nachräglich – darum gehen kann und soll, einen Bundesundfunk zu etablieren. Nach 50 Jahren des Bestehens er Deutschen Welle sind Ängste in dieser Richtung so nbegründet wie am ersten Tag. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Die SPD will die Deutsche Welle auch nicht kaufen!)


Durch unseren Gesetzentwurf wird die Autonomie des
enders gewahrt und gepflegt; aber er wird zu einer pro-
rammlichen Selbstverpflichtung gedrängt. Die Aufga-
enplanung soll für jeweils vier Jahren skizziert werden.
er Intendant wird also gemeinsam mit dem Rundfunk-
nd dem Verwaltungsrat gehalten sein, Zielgebiete, Ziel-
ruppen, Verbreitungswege und Angebotsformen aufzu-
chlüsseln. Damit verbunden ist naturgemäß eine Kalku-

ext
lation der Betriebskosten und der Investitionskosten.
Anschließend ist die Aufgabenplanung der Deutschen

Welle dem Deutschen Bundestag und der Bundesregie-
rung zuzuleiten, damit sie von Legislative und Exekutive
innerhalb von sechs Wochen beraten werden kann. In
ähnlicher Weise ist auch die Öffentlichkeit im In- und
Ausland aufgefordert, den Vierjahresplan zu kommen-
tieren. Nach all diesen Beratungen legt die Deutsche
Welle ihre Aufgabenplanung in Form einer Selbstver-
pflichtung im Vierjahresplan fest. Am Ende des so
genannten Beteiligungsverfahrens steht der Bundeszu-
schuss, dessen Gewährung nach entsprechender Be-
schlussfassung des Deutschen Bundestages über das

shaushaltsgesetz erfolgt.
ssend lässt sich sagen, dass wir mit die-
urf ein Modell etablieren wollen, das
tzentwurfs
sst sich die
e darf als
che Welle

jährliche Bunde
Zusammenfa

sem Gesetzentw






(A) )



(B) )


Staatsministerin Dr. Christina Weiss

durchaus als beispielhaft für manche ARD-Anstalt
gelten könnte. Die ersten Signale zeigen, dass es
höchste Zeit ist, Mediengesetze moderner und innovati-
ver, vor allem aber auch nach unternehmerischen
Aspekten zu gestalten. Es freut mich, dass es uns gelun-
gen ist, der Deutschen Welle Planungs- und
Finanzierungssicherheit über vier Jahre zu geben. Der
Sender kann durch die Entscheidung des Haushaltsge-
setzgebers zur mittelfristigen Finanzplanung sicher sein,
dass er die erforderlichen Mittel auch bekommt. Der
Sender darf den Bundeszuschuss, der von Ihnen schon
seit 1999 jährlich gewährt wird, zur überjährigen Be-
wirtschaftung nutzen.

Die Deutsche Welle erhält ein fast maßgeschneider-
tes System der Planung und Finanzierung. Sie muss
sich dafür alle vier Jahre einem Evaluierungsverfahren
unterziehen. Dabei muss der Sender einen Bewertungs-
bericht erstellen. Es versteht sich für einen Sender wie
die Deutsche Welle von selbst, dass er darauf angewie-
sen ist, mit anderen öffentlich-rechtlichen Anstalten im
In- und Ausland zu kooperieren; diese Art der Kontakt-
pflege mündet jetzt in einer Verpflichtung mit Gesetzes-
kraft.

Die Deutsche Welle ist eine anerkannte internatio-
nale Sendeanstalt, die von unserer Tradition und unse-
rer Kultur kündet. Dazu gehört an wichtiger Stelle die
Vermittlung der deutschen Sprache. Die Deutsche Welle
ist in vielen Krisenregionen der Welt aber auch eine un-
bestechliche, zuverlässige Informationsquelle, ein Bot-
schafter der Demokratie. Damit ist sie bestens dafür ge-
eignet, den Dialog zwischen den Kulturen und Völkern
nicht nur zu beschreiben, sondern auch praktisch zu
führen, in Europa und auf allen anderen Kontinenten.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509900200

Vielen Dank für den Bericht.
Ich habe erste Wortmeldungen vorliegen. Zunächst

erteile ich das Wort dem Kollegen Bernd Neumann.


Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1509900300

Frau Staatsministerin, wenn man bedenkt, dass Sie

dieses Reformgesetz für die Deutsche Welle bereits in
Ihrer Regierungserklärung 1998 angekündigt haben,
gehe ich nicht davon aus, dass Sie für den jetzt endlich
vorliegenden Gesetzentwurf Lob von der Opposition er-
warten. Zwei Ihrer Vorgänger haben misslungene Ent-
würfe vorgelegt, über die nicht mehr diskutiert wurde.
Sie haben diesen Gesetzentwurf vor einem Jahr anläss-
lich des Jubiläums der Deutschen Welle angekündigt.
Heute nun liegt er vor. – Dies alles kann man sicherlich
nicht als Meisterleistung bezeichnen.


(Monika Griefahn [SPD]: Doch, eindeutig! – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Wir haben unterschiedliche Maßstäbe!)



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(C (D Genau: Ihre Maßstäbe sind schon so gesunken, dass ie selbst ein solches Vorgehen noch als Meisterleistung ezeichnen. (Horst Kubatschka [SPD]: Sie haben es überhaupt nicht auf den Weg gebracht! Sie haben 16 Jahre lang gepennt!)


Frau Staatsministerin, Sie und Ihre Vorgänger in der
ot-grünen Bundesregierung haben der Deutschen Welle
n den letzten Jahren den Zuschuss um mehr als
0 Millionen DM gekürzt. Wir sind uns sicherlich einig,
ass es wichtig ist, dass mit dem neuen Gesetzentwurf
lanungssicherheit gegeben wird, damit die Deutsche
elle ihre Ausgaben für einen längeren Zeitraum planen
ann als von Jahr zu Jahr.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509900400

Herr Kollege, Ihre Frage!


Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1509900500

Das war der erste Teil, meine Vorbemerkung. Ich

omme gleich zur Frage. – In Ihrem Referentenentwurf,
er auch veröffentlicht war, hieß es unter § 45:

Der Bund weist den jährlichen Zuschuss zur Selbst-
bewirtschaftung zu.

n der Begründung hieß es:
Mit dieser Regelung wird sichergestellt, dass der
Deutschen Welle der Bundeszuschuss im Rahmen
der Selbstbewirtschaftung durch den Zuschussge-
ber überjährlich zur Verfügung steht. Damit wird
der Deutschen Welle die Möglichkeit eröffnet, den
Zuschuss des Bundes entsprechend der Zweckbe-
stimmung des Haushaltstitels überjährig zu verwen-
den. Dadurch erhält die Deutsche Welle größere
Planungssicherheit.

ie bewerten Sie, dass dieses zu Recht von Ihnen ge-
ollte Verfahren in dem vom Kabinett beschlossenen
ntwurf gestrichen ist?

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509900600

Verehrter Herr Neumann, ich möchte Ihre Frage be-

ntworten und auf Ihren Kommentar eingehen. Die
etzte Novelle des Deutsche-Welle-Gesetzes stammt aus
em Jahr 1997. Es ist der Normalfall, dass man im da-
auf folgenden Jahr, vor allem dann, wenn die Regierung
echselt, eine weitere Novelle ankündigt. Ich finde, dass
er ausgearbeitete Entwurf, den wir jetzt vorliegen ha-
en, einen wirklich guten Grundstein für die Zukunft der
eutschen Welle legt.
Zu Ihrer Frage, die Sie gestellt haben. Es ist nicht Ziel

es Gesetzes, das vom Kabinett verabschiedet worden
st, in die Haushaltshoheit des Bundestages einzugreifen.
ie Begründung des Gesetzes enthält den Hinweis da-
auf, dass der Deutsche Bundestag seit 1999 die Mittel
ur Selbstbewirtschaftung zuweist und dass wir davon
usgehen, dass dies auch in Zukunft geschieht. Sie soll-
en sich über unseren Respekt vor dem Haushaltsrecht






(A) )



(B) )


Staatsministerin Dr. Christina Weiss

und der Haushaltshoheit des Bundestages freuen. Es
obliegt Ihnen, auch in den kommenden Jahren so zu ver-
fahren.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Horst Kubatschka [SPD]: Sehr gut!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509900700

Herr Kollege Koppelin.

(Bernd Neumann [Bremen] [CDU/CSU]: Ach, es gibt nur eine! Dann melde ich mich noch einmal!)


– Es gibt zunächst nur eine, ja.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1509900800

Frau Staatsministerin, Sie haben auf die journalisti-

sche Freiheit hingewiesen; das begrüße ich ausdrücklich.
Aber wird die journalistische Freiheit nicht dadurch ein-
geschränkt, dass die Finanzmittel aus dem Bundeszu-
schuss für die Deutsche Welle knapp bemessen sind?
Dafür ist einer Ihrer Vorgänger, nämlich Herr Naumann,
besonders verantwortlich. Er hat die Mittel erheblich
eingeschränkt, weil er einen Privatkrieg mit der Deut-
schen Welle geführt hat.

Welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit ARD
und ZDF gibt es? Ich finde, das kommt im Gesetz nicht
zum Tragen. Das frage ich vor dem Hintergrund, dass
die Minutenbeiträge, die sich ARD und ZDF von der
Deutschen Welle bezahlen lassen – immerhin werden
ARD und ZDF von den Gebührenzahlern bezahlt –, sehr
hoch sind. Welchen Einfluss haben Sie genommen? Ha-
ben Sie das in das Gesetz einfließen lassen?

Ich komme noch einmal auf die journalistische Frei-
heit zurück. In § 4 wird der Auftrag der Deutschen Welle
beschrieben. Mir persönlich fehlt da der Sport, aber gut.
In der Erläuterung grenzen Sie den Auftrag erheblich ein
und sehen vor, dass nur noch Schiller, Goethe, Herder
und Heine im Ausland verkündet werden sollen. Mir fal-
len aber noch Kant und einige andere ein.


(Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Koppelin!)


– Zum Beispiel. Das ist einer der Besten. Den Namen
sollte man sich merken. – Meine Frage lautet: Wird da-
durch nicht die journalistische Freiheit begrenzt?

Ich komme kurz auf die Finanzmittel zu sprechen. Ich
bin im Rechnungsprüfungsausschuss der alleinige Be-
richterstatter für die Deutsche Welle. Die Finanzmittel
aus dem Bundeszuschuss, den die Deutsche Welle be-
kommt, sollen in das nächste Jahr übertragen werden;
das haben wir beschlossen. Ich frage mich, warum Sie
das nicht in das Gesetz aufgenommen haben. Es gibt
nämlich eine Auseinandersetzung zwischen denjenigen,
die dafür waren – ich will Ihr Haus loben –, und dem
Bundesfinanzminister, der immer dagegen gewesen ist.
Es müsste im Kabinett doch endgültig entschieden wor-
den sein, dass der Finanzminister nicht mehr dagegen
angehen kann. Haben Sie sich dafür eingesetzt? Ist der

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e

(C (D inanzminister jetzt dazu bereit? Dann hätten Sie das uch in das Gesetz schreiben müssen. Dr Herr Koppelin, zunächst einmal möchte ich darauf ufmerksam machen, dass die Deutsche Welle angeichts der Reformen, die sie in den letzten Jahren durcheführt hat, ein geradezu mustergültiges Beispiel dafür st, dass in unserem Land Reformen gelingen können. eformen sind auch dazu da, Finanzmittel einzusparen nd dafür zu sorgen, dass man mit den Finanzmitteln so mgeht, dass damit möglichst viele und qualitativ hochertige Ziele erreicht werden können. Insofern wage ich hnen zu widersprechen. Es ging hier nicht nur um Hausaltskürzung, es ging um ein wirklich großes Reformaket. Ich bitte um Nachsicht, dass wir Ihren geschätzten andsmann Hebbel nicht unter den Garanten des Humaitätsideals aufgeführt haben. Selbstverständlich gehöen Kant und Hebbel in die Reihe Schiller, Goethe, eine und Herder. Darin sind wir uns völlig einig. Das önnen wir verbal jederzeit unterstützen. Dass diese Formulierung nicht im Gesetz aufgetaucht st – ich habe das eben schon Herrn Neumann beantworet –, hat folgenden Hintergrund: Man war der Meinung, ass ein Gesetz nicht die geeignete Stelle ist, Ihrer inanzhoheit vorzugreifen. Wir haben es in der Begrünung so formuliert, dass die sehr klare und direkte Auforderung an Sie ergeht, das Verfahren, das Sie 1999 egonnen haben, fortzusetzen. Herr Kollege Nooke. Frau Staatsministerin, bei der Darstellung dessen, was m Kabinett heute beschlossen wurde, sprachen Sie daon, dass die „Kulturnation Deutschland“ mit der Deutchen Welle vermittelt werden soll. Uns ist ein Gesetzentwurf von Ihnen zugegangen, in em Sie nicht vom Programmauftrag, sondern von Zieen – in § 4 – sprechen: Die Angebote der Deutschen elle sollen Deutschland in seiner ganzen Vielfalt dartellen und über deutsche Standpunkte und Entwicklunen in Deutschland informieren. – Sie als Staatsministein hatten es zu Beginn der Beratungen – dies ist durch ine Agenturmeldung öffentlich geworden – allerdings o formuliert: Die Angebote der Deutschen Welle sollen eutschland als europäisch gewachsene Kulturnation nd freiheitlich verfassten demokratischen Rechtsstaat erständlich machen. Wenn heute bei der Ressortabstimmung der alte Enturf von Ihnen beschlossen wurde, in dem der Begriff er Kulturnation enthalten ist, dann waren Sie erfolgeich. Vielleicht waren Sie aber auch unterlegen. Ich abe aus Ihren Ausführungen nicht ganz heraushören önnen, wie der endgültige Text lautet. Ist der Begriff Kulturnation“ wie in Ihrem ursprünglichen Entwurf nthalten oder ist er bei Nennung der Ziele weggefallen? Günter Nooke In diesem Fall würde mich interessieren, aus welchem Grund er weggefallen ist und welche substanzielle Gründe das Auswärtige Amt, das heute hier ja vertreten ist, genannt hat, derentwegen man ihn nicht in ein Deutsche-Welle-Gesetz schreiben darf. Oder gab es vielleicht nur ideologische Auseinandersetzungen, bei denen das Kanzleramt verloren hat? D Herr Nooke, wie Sie wissen, ist der Begriff „Kulturnation“ immer heftig umstritten, weil er durchaus ideologisch beladen ist. Deutschland ist eine Kulturnation im europäischen Kontext. Das vertreten wir weiterhin und das steht auch ausführlich in der Begründung des Gesetzes. Um jedes Missverständnis zu vermeiden, haben wir bei der Formulierung der Ziele das Wort „Kulturnation“ nicht mehr genannt. (Günter Nooke [CDU/CSU]: Bei uns ist das nicht umstritten!)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509900900
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509901000
Günter Nooke (CDU):
Rede ID: ID1509901100




(A) )


(B) )

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509901200

Wir haben aber klar gemacht, dass Politik, Kultur, Wirt-
schaft und Wissenschaft vermittelt werden müssen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509901300

Frau Kollegin Griefahn.


Monika Griefahn (SPD):
Rede ID: ID1509901400

Frau Ministerin, ist Ihr Gesetzentwurf, wie er heute

beschlossen worden ist, auch ein Ausdruck dafür, dass
das Parlament und die Öffentlichkeit stärker daran betei-
ligt werden, Anregungen bezüglich der Schwerpunkte zu
geben, die die Deutsche Welle setzen sollte? Ist das also
ein weiterer Schritt hin zu einer transparenten Beteili-
gung, sodass die deutsche Öffentlichkeit stärker mitbe-
stimmen kann, was die Deutsche Welle, die ihre Schwer-
punkte aufgrund der Rundfunkhoheit ja selbst setzen
kann, im Ausland vertritt? Würden Sie dies als neuen
Punkt beziehungsweise als Fortschritt bezeichnen?

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509901500


Frau Griefahn, das ist ein ganz zentraler Punkt. Die
vierjährige Aufgabenplanung, die in der Öffentlichkeit
und in diesem Gremium diskutiert werden soll, ist näm-
lich genau das Instrument, mithilfe dessen die Ziele und
Aufgaben, wie sie sich die Deutsche Welle vorstellt, in
der Öffentlichkeit diskutiert und damit auch transparent
gemacht werden können.

Hinzu kommt, dass wir neben der vierjährigen Aufga-
benplanung auch das Instrument der Evaluierung im Ge-
setz etablieren werden. Diese Evaluierung wird einen er-
neuten Diskussionsprozess anstoßen. Angepasst an die
jeweilige politische und kulturelle Situation am jeweili-
gen Zielort werden dadurch die aktuellen Maßnahmen
und die Ziele, die zwei, drei oder vier Jahre vorher dis-
kutiert und beschlossen worden sind, flexibilisiert.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509901600

Herr Kollege Otto.

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(C (D Fr Wenn ich den Gesetzentwurf durchlese, dann telle ich fest, dass die Eingriffe in die Programmautonoie des Senders, die vor drei Jahren noch in dem so geannten Hanten-Papier Ihres Mitarbeiters Hanten stanen, in dieser Form nicht mehr enthalten sind. Die rogrammautonomie ist zumindest an dieser Stelle nicht erart unterhöhlt worden. Die Proteste der Opposition aren also offensichtlich nicht ganz erfolglos. (Beifall des Abg. Günter Nooke [CDU/CSU] – Monika Griefahn [SPD]: Die Regierung macht das Gesetz!)

Hans-Joachim Otto (FDP):
Rede ID: ID1509901700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509901800

Sie haben in Ihrer Bemerkung darauf hingewiesen,
ie wichtig die Planungssicherheit sei. Insoweit bin ich
it Ihnen völlig einer Meinung. Ich habe aber folgenden
iderspruch festgestellt: In dem neuen § 4 a, Aufgaben-
lanung, ist der Deutschen Welle aufgegeben, ihre Auf-
abenplanung für vier Jahre vorzulegen und jährlich
ortzuschreiben. Es heißt dort: Planungsgrundlage für
ie Deutsche Welle sind die finanziellen Rahmendaten
er Bundesregierung. – In § 4 b, Beteiligungsverfahren,
teht aber in Abs. 4, dass diese finanziellen Rahmen-
aten von der Bundesregierung im laufenden Haushalts-
ahr, also immer nur jährlich, mitgeteilt werden. Ich habe
roße Zweifel, ob auf dieser Grundlage Planungssicher-
eit gegeben ist.
Meine konkreten Fragen sind: Müsste nicht mit einer

ierjährigen Aufgabenplanung auch eine vierjährige
usgabenplanung der Bundesregierung einhergehen, um
lanungssicherheit zu erzielen? Wie soll die Deutsche
elle angesichts der Kürzungen, die die Kollegen
ooke und Neumann angesprochen haben, planen kön-
en, wenn ihr immer nur die laufende Haushaltsplanung
nd keine mittelfristige Ausgabenplanung mitgeteilt
ird?

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509901900

Zu Ihrem ersten Teil, Herr Otto: Es ist von unserer

eite zu keiner Zeit beabsichtigt gewesen, die Rund-
unkautonomie der Deutschen Welle zu begrenzen.


(Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Von Herrn Hanten schon! – Gegenruf der Abg. Monika Griefahn [SPD]: Sie macht die Gesetze!)


Zu Ihrer Frage. Diese Frage wird mir jetzt zum dritten
al gestellt und ich kann nur zum dritten Mal erklären:
ie Bundesregierung hat auf ihre mittelfristige Finanz-
lanung als ein verbindliches Instrument, das ihr zur
erfügung steht, verwiesen. Es obliegt Ihnen, das andere
nstrument so zu etablieren, dass es Gültigkeit hat. Sie
aben die Haushaltshoheit.


(Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Wir sprechen uns wieder, wenn wir so weit sind! – Monika Griefahn [SPD]: Wir als Parlament haben die Selbstbewirtschaftung eingeführt! Das wird seit 1999 gemacht, Herr Nooke!)







(A) )



(B) )



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509902000

Wir sind noch nicht beim Tagesordnungspunkt „Ak-

tuelle Stunde“, sondern bei der Befragung der Bundes-
regierung.

Als Nächster hat Herr von Klaeden das Wort.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509902100

Wir sind auch nicht bei der Befragung der Opposi-

tion, auch wenn sich dadurch sicherlich die eine oder an-
dere Erkenntnis gewinnen ließe.

Frau Staatsministerin, in der auswärtigen Kulturpoli-
tik der Bundesregierung müssen insbesondere die Kahl-
schläge bei den Goethe-Instituten mit großer Sorge er-
füllen.


(Monika Griefahn [SPD]: Sie sind nicht up to date, Herr von Klaeden!)


Meine Frage bezieht sich auf die Deutsche Welle als Trä-
ger der auswärtigen Kulturpolitik im Hinblick auf die
deutschen Minderheiten. Halten Sie es nicht für sinnvoll,
die Deutsche Welle zu befähigen, insbesondere ihr
Rundfunk- und Fernsehangebot auch dort auszustrahlen,
wo es deutsche Minderheiten gibt?

Ich will als Beispiel Ungarn nennen. Ich weiß von
einer UKW-Frequenz für einen französischen Rundfunk-
sender, obwohl es in Ungarn nach meiner Kenntnis keine
französische Minderheit gibt. Es gibt aber keine UKW-
Frequenz für die Deutsche Welle. – Dies könnte die Re-
gierung in bilateralen Verhandlungen mit den entspre-
chenden Ländern klären. Meine Frage ist: Sind Sie be-
reit, sich in dieser Richtung zu engagieren?

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509902200


Zum ersten Teil: Frau Kollegin Müller hat vor sehr
kurzer Zeit hier in diesem Hause dargelegt, das es keinen
Kahlschlag geben wird. Ich denke, wir sollten sie ernst
nehmen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Zum zweiten Teil: Innerhalb der Gremien der Deut-
schen Welle zielt ein Schwerpunkt darauf, die Angebote
der Deutschen Welle gerade in den Ländern Ost- und
Mitteleuropas auszubauen. Das ist eine wichtige inhalt-
liche Begleitung der Arbeit der Deutschen Welle zur
EU-Erweiterung.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509902300

Mir liegen noch Wortmeldungen der Kollegen

Neumann, Kubatschka, Koppelin und Otto vor. Wenn
überhaupt noch Zeit für weitere Fragen an die Bundes-
regierung – außerhalb dieses Themas – sein sollte,
möchte ich vorschlagen, dass wir die Frageliste schlie-
ßen. Herr Nooke, bezieht sich Ihre Frage auf diesen Be-
reich?


(Günter Nooke [CDU/CSU]: Auf diesen Bereich!)



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(C (D Gut, dann nehme ich noch den Kollegen Nooke mit auf ie Liste. – Dann schließe ich damit die Fragerunde. Herr Kollege Neumann. Frau Staatsministerin, die Tatsache, dass ich erneut ach der Finanzierung frage, hängt natürlich mit unserer emeinsamen Erkenntnis zusammen, dass es für eine undfunkanstalt ganz wichtig ist – insofern unterscheiet sie sich von einer Behörde –, finanzielle Sicherheit u haben, um planen zu können und nicht von der jährichen Kassenlage abhängig zu sein. In diese Richtung rhofften wir uns etwas vom Gesetz. Deshalb ist es beauerlich, dass – (Monika Griefahn [SPD]: Herr Neumann, das gab es bei Ihnen auch nicht im Gesetz!)

Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1509902400


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509902500

Ich muss noch einmal darauf aufmerksam machen,

ass wir jetzt keine Debatte führen, sondern eine Befra-
ung der Bundesregierung durchführen.


Bernd Neumann (CDU):
Rede ID: ID1509902600

– Ihr Wunsch der überjährigen Verfügbarkeit der Mit-

el – ich weiß, dass auch Sie das bedauern müssen –
icht mehr im Gesetz steht.
Meine zusätzliche Frage bezieht sich auf die Unab-

ängigkeit der Deutschen Welle: Halten nicht auch Sie
ls Medienministerin es für richtig, der Forderung der
eutschen Welle, die wir unterstützen, nachzukommen,
onach ebenso wie bei den Landesrundfunkanstalten
nd dem ZDF die Finanzierungshöhe durch eine unab-
ängige Kommission ermittelt und damit den Grundsät-
en des 8. Rundfunkurteils des Bundesverfassungs-
erichts bezüglich der Unabhängigkeit und der
taatsferne auch im Deutsche-Welle-Gesetz Rechnung
etragen wird? Sind nicht auch Sie der Meinung, dass es
ntgegen der Begründung wünschenswert wäre, dies zu
achen, und dennoch das Recht des Parlaments, endgül-
ig zu beschließen, nicht beeinträchtigt ist? Denn auch
ei den sonstigen Rundfunkgebühren entscheiden die
arlamente ungeachtet der KEF-Empfehlungen.

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509902700

Herr Neumann, für mich ist die Begründung eines
esetzes ein ganz wichtiger Bestandteil des Gesetzes.
adurch, dass wir in der Begründung des Gesetzes ein-
efügt haben, dass wir begrüßen, dass seit 1999 die Mit-
el an die Deutsche Welle zur Selbstbewirtschaftung
eitergeleitet werden, und das für eine notwendige
rundlage halten, geht die klare Aufforderung an Sie,
ieses Verfahren fortzusetzen. Die Bundesregierung
ird durch ihre mittelfristige Finanzplanung eine gute
artnerschaft mit der Deutschen Welle eingehen, wenn
ie diese – das ist im Gesetz ebenfalls vorhanden – als
rundlage für die Aufgabenplanung artikuliert.
Der Intendant der Deutschen Welle hat gesagt, wenn

s nicht zu einer sicheren Planungskooperation mit der






(A) )



(B) )


Staatsministerin Dr. Christina Weiss

Bundesregierung und dem Deutschen Bundestag
komme, dann brauche er ein mit der KEF vergleichbares
Instrument. Sollte aber die Planungssicherheit gewähr-
leistet sein, so wie wir es in der Begründung festgehalten
haben, was Sie im Verfahren bestätigen können, dann
– so der Intendant der Deutschen Welle – bedarf es nicht
eines zusätzlichen Instrumentes.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509902800

Herr Kubatschka.


Horst Kubatschka (SPD):
Rede ID: ID1509902900

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Frau

Ministerin, mein Finger ist hochgegangen, als Herr von
Klaeden davon gesprochen hat, wir hätten einen Kahl-
schlag bei den Goethe-Instituten. Da ich schon längere
Zeit in diesem Hohen Hause bin, weiß ich, welche Kahl-
schläge wir früher gehabt haben. Man sollte nicht mit
Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt. Ich denke
nur an die Diskussion über Reykjavik, die ich erlebt
habe.


(Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Nie war der Anteil der Kulturpolitik am auswärtigen Etat so niedrig wie jetzt! – Gegenruf der Abg. Monika Griefahn [SPD]: 44 Institute, Herr Otto! Halten Sie sich ganz ruhig!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509903000

Der Vorzug des Zwischenrufes des Kollegen Otto be-

steht ausschließlich darin, dass es sich um eine Frage
handelt. Da wir keine Befragung der Fraktionen unter-
einander veranstalten, sondern eine Befragung der Bun-
desregierung, bitte ich alle Beteiligten, sich an die Spiel-
regeln zu halten.


Horst Kubatschka (SPD):
Rede ID: ID1509903100

Frau Ministerin, wird durch das Gesetz garantiert,

dass die Deutsche Welle flexibel auf neu auftretende
Krisenherde reagieren kann, wie sie es beispielsweise im
Krisenfall Afghanistan getan hat? Besteht die Möglich-
keit, dass das nach wie vor der Fall ist?

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509903200


Durch das Gesetz wird beabsichtigt, das klarzustellen.
Die beiden Elemente „vierjährige Aufgabenplanung“
und „Mittel zur Selbstbewirtschaftung“ müssen es auf
der einen Seite ermöglichen, dass die Deutsche Welle für
besondere Aufgaben ansparen kann. Das betrifft zum
Beispiel die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutsch-
land, wo es darum geht, eine besonders intensive Beglei-
tung durch die Deutsche Welle im Ausland zu ermög-
lichen. Auf der anderen Seite kann sie, wenn spezielle
Aufgaben in Krisengebieten auf sie zukommen, im Rah-
men der Vierjahresplanung Mittel umschichten und dort
Schwerpunkte setzen, wo es durch die weltpolitische
Lage angezeigt erscheint.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509903300

Herr Koppelin.

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(C (D Sie schreiben in Ihrem Gesetzentwurf unter dem tichwort Lösung, dass dieses Gesetz auch für eine besere Kooperation mit der ARD, dem ZDF und anderen endern sorgen soll. Das ist auch grundsätzlich zu berüßen, Frau Staatsministerin. Aber warum ist im Geetzentwurf nichts über diese Zusammenarbeit zu finden ußer den Regelungen im Zusammenhang mit der Werung und dem kleinen Absatz darüber, dass der Jugendchutzbeauftragte der Deutschen Welle mit den Jugendchutzbeauftragten von ARD und ZDF in einen egelmäßigen Erfahrungsaustausch eintreten soll? Daüber hinaus findet sich nichts. Dabei wäre es doch eine ichtige Aufgabe der Bundesregierung, dafür zu sorgen, ass die Zusammenarbeit der Deutschen Welle mit den ffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF esser wird. Ich wiederhole das, weil Sie die diesbezügliche Frage on vorhin nicht beantwortet haben, was ich Ihnen nicht bel nehme. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalen werden immerhin vom Gebührenzahler und damit om Steuerzahler finanziert. Wäre es nicht Aufgabe der undesregierung gewesen, in einem solchen Gesetzenturf für eine bessere Zusammenarbeit zu sorgen, sodass RD und ZDF zum Beispiel nicht mehr so hohe Kosten ür die Minutenbeiträge berechnen? (Monika Griefahn [SPD]: Wir haben hier das Urheberrecht besprochen!)

Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1509903400

Entschuldigung, da kenne ich mich ein bisschen aus.
s gibt andere, die der Deutschen Welle ihre Beiträge
eitaus günstiger anbieten. Das kann ausgehandelt wer-
en. Das kann sogar in Verträgen vereinbart werden,
ndem beispielsweise in Verträgen mit Künstlern eine
iederholungsausstrahlung bei der Deutschen Welle
usgehandelt wird. Das kann durchaus in die Verträge
it aufgenommen werden. Sie brauchen mich in diesem
usammenhang nicht zu belehren.
Meine Frage ist: Hätte man in diesem Gesetzentwurf

insichtlich der Zusammenarbeit mit ARD und ZDF
icht mehr herausholen können?

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509903500

Herr Koppelin, der Kooperationsauftrag steht deshalb

m Gesetzentwurf, weil wir ihn für sehr wichtig halten.
ber wir können nur den Auftrag und den Rahmen for-
ulieren. Die Realisierung fällt unter die Autonomie des
undfunks. Die Deutsche Welle arbeitet mit ARD und
DF zusammen. Sie übernimmt Beiträge, für die aber im
ormalfall in der Tat sehr hohe Kosten pro Minute an-
allen. Das sind die festgelegten Kosten für eine solche
usammenarbeit. Es obliegt nicht allein uns, diese fest-
uschreiben; es handelt sich dabei vielmehr um Verhand-
ungsergebnisse.
Aber wie Sie wissen, haben wir ein Modell ausgear-

eitet, das sich noch in der Prüfungs- und Experimen-
ierphase befindet, und zwar bei German TV, wo die Zu-
ammenarbeit zwischen ARD, ZDF und Deutscher
elle völlig anders und sehr viel kostengünstiger gere-






(A) )



(B) )


Staatsministerin Dr. Christina Weiss

gelt ist. Wenn dieses Modell gelingt – inzwischen wird
dieses Programm in Nordamerika im Kabelnetz angebo-
ten –, können wir es ausweiten und auch weitaus kosten-
günstiger realisieren.

Wir befinden uns noch in der Phase, in der evaluiert
werden muss. Die Evaluation wird im Herbst dieses Jah-
res stattfinden.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509903600

Herr Kollege Otto.


Hans-Joachim Otto (FDP):
Rede ID: ID1509903700

Frau Staatsministerin, ich knüpfe an das an, was Sie

eben erläutert haben. Sie haben gesagt: Wir evaluieren
den Erfolg von German TV in Nordamerika und werden
dann über eine Ausweitung entscheiden. Wäre es denn
nach Ihrer Auffassung zulässig und nach den Vorstellun-
gen der Bundesregierung denkbar, dass die Deutsche
Welle ihr eigenes Programm völlig aufgibt und die Aus-
weitung dann so aussieht, dass nur noch German TV,
aber kein eigenes Fernsehprogramm der Deutschen
Welle mehr gesendet wird? Wäre das nach dem Gesetz
zulässig?

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509903800


Das ist in dem Gesetzentwurf nicht vorgesehen. Es ist
auch in unserem Denken nicht vorgesehen. Aber darüber
zu diskutieren wäre durchaus zulässig. Der Gesetzent-
wurf würde auch den Rahmen bieten, das gemeinsam zu
realisieren – obwohl ich glaube, dass es eine sehr lang-
wierige Debatte zwischen uns wäre –, wenn wir uns alle
einig wären. Es ist aber weder in unserem Denken noch
in unserer Zielsetzung noch im Gesetzentwurf so vorge-
sehen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509903900

Die letzte Frage zu diesem Komplex, Herr Kollege

Nooke.


Günter Nooke (CDU):
Rede ID: ID1509904000

Ein Teil meiner Frage hat sich schon durch die Aus-

führungen zur Zusammenarbeit zwischen ARD und ZDF
erledigt. Mich interessiert aber noch, inwieweit Sie die
rechtlichen Möglichkeiten ausgelotet haben, die Zusam-
menarbeit der Deutschen Welle mit der ARD – also den
Landesrundfunkanstalten – und dem ZDF zu verstärken
und diese Fragen auch bei anderen Gelegenheiten, bei
der Diskussion über Rundfunkstaatsverträge und den
Verhandlungen der Föderalismuskommission, mög-
lichst im Hinblick darauf zu erörtern, wie die Kosten für
den Gebührenzahler und den Steuerzahler – sie sind
meist identisch – in stärkerem Maße gesenkt werden
können.

D
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509904100


Herr Nooke, wir alle gemeinsam können sicher sein,
dass der Intendant der Deutschen Welle alles daransetzt,
die Kooperation mit ARD und ZDF auf einer auch für

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(C (D hn guten finanziellen Basis zu gestalten. Wir wissen lle, dass das ein mühevoller Weg ist, und werden ihn abei unterstützen und nach Möglichkeiten einer besseen, finanziell günstigeren Kooperation suchen. Gibt es Fragen zu anderen Themen der heutigen Ka inettssitzung oder andere Fragen an die Bundesregieung mit Ausnahme derjenigen Fragen, die für die heuige Fragestunde ohnehin schriftlich angemeldet sind? – as ist offensichtlich nicht der Fall. Dann beende ich die efragung der Bundesregierung. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksachen 15/2726, 15/2738 – Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß Ziffer 15 er Richtlinien für die Fragestunde die Frage 1 des Abeordneten Matthias Sehling auf Drucksache 15/2738 uf: Warum wurde dieses offensichtlich zu Missbräuchen führende System mit Einführung des Reiseschutzpasses im Mai 2001 sogar noch ausgeweitet und welche persönlichen Kontakte hatte der Geschäftsführer der RS Reise-Schutz AG, H. K., vor März 2000 gegebenenfalls zum Bundesminister des Auswärtigen, Joseph Fischer, bzw. zu Mitarbeitern des Auswärtigen Amts? Da die Fragen nach Ablauf der Wochenfrist schriftich beantwortet wurden, kann der Fragesteller gemäß iffer 15 Abs. 3 dieser Richtlinien jeweils nur nach dem rund für die Überschreitung der Wochenfrist fragen. evor ich zur Beantwortung dieser Fragen der Staatsmiisterin im Auswärtigen Amt, Kerstin Müller, das Wort rteile, weise ich darauf hin, dass ich im Anschluss an iese beiden Fragen die zum selben Fragenkreis gehöenden Fragen auf der Drucksache 15/2726 aufrufe. Ich itte insbesondere die Parlamentarischen Geschäftsfüher, sich zu vergewissern, ob die Kollegen, die von dieser eränderten Reihenfolge der Fragen betroffen sind, anesend sind, bzw. ihre Anwesenheit bis dahin sicherzutellen. Frau Müller, bitte schön. K Vielen Dank. – Die Frage beantworte ich wie folgt: egen des ungewöhnlich hohen Aufkommens von Fraen zu diesem Themenkomplex konnten Ihre beiden ragen leider nicht fristgerecht beantwortet werden. Wir erden uns künftig selbstverständlich bemühen, dies zu ermeiden. Zusatzfrage. Frau Staatsministerin, führte dieser Umstand – die un ewöhnlich große Zahl der Fragen zu diesem Komplex – ielleicht auch dazu, dass der erste Teil meiner Frage, er sich auf den Erlass des Auswärtigen Amtes vom Mai Matthias Sehling 2001 zur Ausweitung der Praxis bezog, in der schriftlichen Beantwortung – sie ist mittlerweile eingegangen – auch nicht rechtzeitig beantwortet werden konnte? K Ich möchte in diesem Zusammenhang nur auf die wirklich ausführliche Beantwortung Ihrer schriftlichen Fragen verweisen und ansonsten nicht weiter auf den Sachverhalt eingehen. Weitere Zusatzfrage. Frau Staatsministerin, teilen Sie meine Auffassung, dass es sich um eine besonders ärgerliche Form der Missachtung des Frageund Kontrollrechts des Parlaments handelt, wenn Sie Fragekomplexe gar nicht aufgreifen? Es geht noch nicht einmal darum, ob Sie diesen Sachverhalt bestreiten. K Ich muss Ihre Unterstellung zurückweisen. Wir bemühen uns um gründliche und sachgerechte Beantwortung jeder Frage. Ich weise darauf hin, dass die an diesem Komplex beteiligten Ressorts in den letzten Wochen mehr als 110 Fragen zu beantworten hatten. Es ist natürlich das Recht der Parlamentarier und Parlamentarierinnen, Fragen zu stellen. Allein die Häufung der Fragen ist der Grund dafür, dass es in diesem Fall zu einem Ablauf der Frist kam. Wir beantworten alle Fragen selbstverständlich gründlich und ausführlich. Ich rufe die Frage 2 des Kollegen Sehling auf Drucksache 15/2738 auf: Wie ist die Altersund die Geschlechtsverteilung – unter zwölf Jahre, zwölf bis 18 Jahre, 19 bis 25 Jahre, 26 bis 30 Jahre, 31 bis 45 Jahre – bei den mittels eines Dreimonatsvisums und eines Reiseschutzpasses in die Bundesrepublik Deutschland eingereisten ukrainischen Staatsbürgern insgesamt für die Jahre 2001 bis 2003 und wie viele reisten je alleine, je mit Ehepartner und je mit eigenen Kindern? K Ich beantworte die Frage 2 wie Frage 1. Ich habe die Verfahrensfrage bereits beantwortet. Ich musste die Frage 2 der guten Ordnung halber auf rufen. Ich habe mich vergewissert, dass der Kollege Sehling zur Frage 2 offenkundig keine Zusatzfrage wünscht. Somit können wir die Beantwortung der beiden Fragen hiermit abschließen. Wie vorhin angekündigt, verfahren wir jetzt gemäß Ziffer 16 Abs. 1 und Ziffer 10 Abs. 2 unserer Richtlinien für die Fragestunde in der Weise, dass die zum selben Fragenkreis gestellten Fragen vorgezogen und sofort be a d d s u s d P V a d F r f g K P h z K d A d d t A r U w d p b d w S a H w (C (D ntwortet werden. Das sind – auf Drucksache 15/2726 – ie Fragen 4 bis 10 aus dem Geschäftsbereich des Bunesministeriums des Innern, die Frage 28 aus dem Gechäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft nd Arbeit sowie die Fragen 95 bis 108 aus dem Gechäftsbereich des Auswärtigen Amtes. Zuerst kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun esinnenministeriums. Hier steht zur Beantwortung der arlamentarische Staatssekretär Fritz Rudolf Körper zur erfügung. Ich rufe die Frage 4 des Kollegen Günter Baumann uf: Gibt es für mit Schengen-Visum aus der Ukraine in das Schengen-Gebiet eingereiste Personen in Deutschland Meldepflichten und, wenn ja, welche? F Herr Kollege Baumann, ich beantworte Ihnen Ihre rage wie folgt: Grundsätzlich besteht keine ausländerechtliche Meldepflicht für Reisende, die sich als Tourist ür einen Zeitraum von bis zu drei Monaten im Bundesebiet bzw. im Schengen-Gebiet aufhalten. Das ist ategorie C des Schengen-Visums. Dies gilt auch für ersonen, die sich lediglich im Transitbereich des Flugafens aufhalten oder durch das Bundesgebiet reisen, um u einem anderen Zielstaat zu gelangen. Das sind die ategorien A und B des Schengen-Visums. Personen, ie einen längerfristigen Aufenthalt zum Beispiel zur rbeitsaufnahme oder als Studierende planen, sind nach er Einreise gehalten, sich bei der zuständigen Auslänerbehörde zu melden. Das ist Kategorie D. Eine Zusatzfrage, Herr Kollege Baumann. Herr Staatssekretär, gab es von irgendwelchen Äm ern oder Behörden in Deutschland, zum Beispiel von rbeitsämtern oder Polizeidienststellen, Hinweise daauf, dass eine größere Anzahl von Bürgern aus der kraine in Deutschland illegal gearbeitet hat oder andereitig aufgefallen ist? F Herr Kollege Baumann, Sie haben nach den Melde flichten gefragt. Diese Frage habe ich Ihnen konkret eantwortet. Ihre Frage, ob von den von Ihnen genannten Behör en und Einrichtungen entsprechende Hinweise gegeben orden sind, kann ich Ihnen nicht konkret beantworten. ie kennen ja das gesamte Verfahren und wissen unter nderem, was in bestimmte Berichte eingeflossen ist. Ob inweise beispielsweise von Arbeitsämtern gegeben orden sind, entzieht sich im Moment meiner Kenntnis. Eine weitere Zusatzfrage. Zum Thema Meldepflichten: Das statistische System in Deutschland ist sehr gut. Es wird sehr viel erfasst. Meine Frage lautet: Ist keiner Behörde in Deutschland aufgefallen, dass eine relativ große Zahl von Bürgern aus der Ukraine im besagten Zeitraum nach Deutschland gekommen ist? F Ich möchte darauf hinweisen, dass die statistische Erfassung im Rahmen der ausländerrechtlichen Meldepflichten nicht so ist, wie sich das der eine oder andere, vielleicht auch Sie, Herr Kollege Baumann, wünscht. Aufgrund dieser Tatsache konnten die entsprechenden Daten, auf die sich Ihre Frage bezieht, nicht in die Statistik einfließen. Ich rufe die Frage 5 des Kollegen Günter Baumann auf: Ist die Bundesregierung in dem Zeitraum seit dem Jahr 2000 von Touristikunternehmen oder Touristikverbänden auf Probleme bezüglich Reisen aus der Ukraine nach Deutschland angesprochen worden und, wenn ja, welches waren die angesprochenen Probleme? F Herr Kollege Baumann, vereinzelt wurden der Bundesregierung Beschwerden von Touristikunternehmen bekannt, die sich gegen die Ablehnung von Visumanträgen durch die Botschaft in Kiew richteten. Dabei handelt es sich zum Beispiel um ein Reisebüro aus Zwickau, das sich im Juli 2002 an das Auswärtige Amt wandte. Allerdings sind gegen dessen Geschäftsführer Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Schleusung mittels erschlichener Schengen-Visa eingeleitet worden. Eine Zusatzfrage. Ist das von Ihnen genannte Reisebüro in Zwickau der einzige Fall, der der Bundesregierung bekannt ist? F Lieber Herr Kollege Baumann, ich empfehle Ihnen erneut den so genannten Wostok-Bericht als Lektüre, den Sie bereits kennen und aus dem Sie die Frage abgeleitet haben. Sie wissen, dass es sich um eine Vielzahl von Ermittlungsverfahren handelt. Es würde den Rahmen sprengen, wenn ich diese Verfahren auflisten würde. Einzelne Namen dürfte ich ohnehin nicht nennen, weil es sich, wie gesagt, um laufende Ermittlungsverfahren handelt. Aber Sie wissen, dass dieser Bericht eine gute Grundlage ist, um über das gesamte Geschehen Kenntnis zu erlangen. f s – t r T M s g d t k g t g – K g r s d K (C (D Der Kollege Baumann hat keine weitere Zusatz rage. – Herr Kollege von Klaeden hat eine Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, Sie haben jetzt nur von Be chwerden von Reiseunternehmen berichtet, die sich angeblich – gegen die Nichterteilung von Visa gerichet haben. Ich möchte gerne wissen, ob der Bundesregieung bekannt ist, dass sich das Reiseunternehmen Alpha ravel Consultants bereits im Jahre 2000 wegen der issstände im Zusammenhang mit der Ausführung des o genannten Volmer-Erlasses an die Bundesregierung ewandt hat. F Herr Kollege von Klaeden, ich habe in der Vorberei ung gefragt, ob es diese Einwände gegeben hat. Ich ann Ihnen diesen Fall derzeit nicht bestätigen. Er ist, laube ich, auch nicht Gegenstand des von mir erwähnen so genannten Woodstock-Berichts. – Entschuldiung, Wostok-Bericht. (Heiterkeit – Jörg Tauss [SPD]: Woodstock wäre auch schön! – Zuruf des Abg. Reinhard Grindel [CDU/CSU])

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509904200
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509904300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509904400
Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1509904500




(A) )


(B) )

Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509904600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509904700
Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1509904800
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509904900
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509905000
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509905100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509905200
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509905300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509905400
Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1509905500
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509905600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509905700




(A) )


(B) )

Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1509905800
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509905900
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509906000
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509906100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509906200
Günter Baumann (CDU):
Rede ID: ID1509906300
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509906400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509906500
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509906600
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509906700

Jawohl, Herr Grindel. Das ist richtig. – Herr von
laeden, dem Hinweis, den Sie gegeben haben, gehe ich
ern noch einmal nach.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509906800

Es ist doch bemerkenswert, dass die größte Begeiste-

ung bei den Stichworten entsteht, die gar nicht Gegen-
tand der Fragen sind.


(Heiterkeit. – Jörg Tauss [SPD]: Aber nur bei denen, die über 50 sind, Herr Präsident! – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Reisepässe nach Woodstock, das wäre es gewesen!)


F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509906900

Herr Präsident, das ist schön so.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509907000

Das versuchen wir jetzt einmal mit der Frage 6 des
ollegen Eckart von Klaeden:

Hat das Bundesministerium des Innern, BMI, die Auffas-
sung des Auswärtigen Amts, AA, wonach der so genannte
Volmer-Erlass vom AA in eigener Zuständigkeit ohne vorhe-
rige Beteiligung des BMI oder der Länder habe herausgege-
ben werden können – vergleiche Antwort der Staatsministerin
im AA, Kerstin Müller, auf die mündliche Frage 7 des Abge-
ordneten Hartmut Koschyk in der Fragestunde am
10. März 2004, Plenarprotokoll 15/96, Seite 8565 B –, zum
Zeitpunkt der Herausgabe des Erlasses geteilt und, wenn nein,
was hat das BMI gegenüber diesem Alleingang des AA unter-
nommen?






(A) )



(B) )


Fr
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509907100

Herr Kollege von Klaeden, ich beantworte Ihre Frage

wie folgt:
Für Pass- und Visaangelegenheiten im Ausland sind

die vom Auswärtigen Amt ermächtigten Auslandsvertre-
tungen zuständig. Dazu verweise ich auf den § 63 Abs. 3
unseres Ausländergesetzes. Die Ausgestaltung der Visa-
erteilungspraxis liegt damit in der Zuständigkeit des
Auswärtigen Amts. Ein gesetzliches Erfordernis, das
Bundesministerium des Innern bei Erlassen für die Aus-
landsvertretungen zu beteiligen, besteht nicht. Das Bun-
desministerium des Innern ist in dem Zeitraum vor dem
3. März 2000 nicht beteiligt gewesen.

Nach der Herausgabe des Erlasses an die Auslands-
vertretungen wurde eine Erörterung des Erlasses nachge-
holt und vonseiten des Bundesministeriums des Innern
wurden diesbezüglich kritische Überlegungen einge-
bracht. Das Auswärtige Amt hat in weiteren Gesprächen
den Regelungsbereich des Erlasses erläutert und zugesi-
chert, dass sich auch die zukünftige Visaerteilungspraxis
im Rahmen der Schengen-Regelungen halten werde. In
der Sitzung des Innenausschusses vom 17. Mai 2000
– das habe ich hier schon einmal zitiert – haben beide
Ressorts bekräftigt, dass es zu dem Erlass keinen Dis-
sens gebe.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509907200

Zusatzfrage.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509907300

Herr Staatssekretär, welches Ministerium ist denn

nach dem Geschäftsverteilungsplan der Bundesregie-
rung für die Einhaltung der Einreisepraxis nach dem
Schengen-Abkommen zuständig? Müsste nicht im Fall
einer Zuständigkeit des Innenministeriums § 63 Abs. 3
Ausländergesetz entsprechend interpretiert werden?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509907400


Wie die Zuständigkeiten geregelt sind, ist, glaube ich,
aus meiner Antwort deutlich geworden; da ist auch auf
§ 63 Abs. 5 des Ausländergesetzes Bezug zu nehmen.
Ich gehe davon aus, dass damit Ihre Frage hinsichtlich
der Zuständigkeit eindeutig beantwortet ist.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509907500

Das war keine Antwort auf meine Frage.

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509907600


Doch.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509907700

Ich würde gerne noch eine Frage stellen.

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509907800


Bitte.

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(C (D Die Frage betrifft die Normenhierarchie. Es ist völlig lar, dass nach der Normenhierarchie das Schengen-Abommen den Inhalt des Volmer-Erlasses bestimmen üsste, bei Widersprüchen zwischen dem Volmer-Erlass nd dem Schengen-Abkommen das Schengen-Abkomen Vorrang haben müsste. Meine Frage ist nun: Wie stellt die Bundesregierung icher, dass diejenigen, die vor Ort über die Erteilung eies Visumantrages zu entscheiden haben, tatsächlich ach der Rechtslage entscheiden können, wenn zwichen dem Volmer-Erlass und dem Schengen-Abkomen Widersprüche bestehen, konkret, wenn im Volmerrlass steht, dass in dubio pro libertate, also im Zweifel ür die Reisefreiheit, zu entscheiden sei, sich aber aus em Schengen-Abkommen der Grundsatz „in dubio pro ecuritate“, also im Zweifel für die Sicherheit der Bevölerung, ergibt? Wie ist sicherzustellen, dass jemand, der n sehr kurzer Zeit über Visumanträge in großer Zahl zu ntscheiden hat, nicht die gesamten Abkommen zu lesen at, sondern sich auf den Erlass, der Grundlage seiner ätigkeit sein müsste, verlassen kann? F Herr Kollege von Klaeden, Sie wissen, dass dieser Er ass einen Briefwechsel und Gespräche zwischen Ausärtigem Amt und Bundesinnenministerium ausgelöst at, wobei es insbesondere um die Klärung der Frage geangen ist, inwieweit die Ausstellung der Visa Schenen-konform erfolgt. Die Frage des Erlasses berührt es n keiner Weise, dass das beispielsweise nicht Schengenonform erfolgen würde. Das gilt auch in der Zukunft. as war die gängige Praxis. Zusatzfrage, Herr Kollege Binninger. (Jörg Tauss [SPD]: Zusatzfrage, Herr Präsident!)

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509907900
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509908000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509908100


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1509908200

Herr Staatssekretär, das Grundprinzip des Volmer-Er-

asses „Im Zweifel für die Reisefreiheit“ steht ja in einem
klatanten Widerspruch zur Aussage von Bundesinnen-
inister Schily heute Morgen im Frühstücksfernsehen.
r selbst sagte dort, dass für alle sensiblen Bereiche – so
abe ich ihn jedenfalls verstanden – gilt: im Zweifel für
ie Sicherheit unseres Landes. Wären Sie vor dem Hin-
ergrund dieser aktuellen Aussage Ihres Ministers bereit,
arauf hinzuwirken, dass dieser Volmer-Erlass außer
raft gesetzt wird?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509908300

Herr Kollege Binninger, es geht in diesem Verfahren

arum, ob beispielsweise Sachverhalte wie Reiseziel,
eisezweck, Rückkehrbereitschaft etc. im Antragsver-
ahren geprüft werden. Darauf kommt es an. Dabei
leibt es. Deswegen ist, wie ich glaube, das Verfahren,
as übrigens so auch mit den Schengen-Mitgliedstaaten






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper

vereinbart worden ist, richtig und wird auch den Aspek-
ten der Sicherheit gerecht.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509908400

Herr Kollege Uhl.


Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509908500

Her
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509908600
in dubio pro securitate. Das Auswärtige Amt
tut das Gegenteil: in dubio pro libertate. Dann gab es ei-
nen Briefwechsel, man hat sich getroffen, sich verstän-
digt und wurde sich angeblich einig. Jetzt versetze ich
mich in die Lage des Leiters einer Visa-Außenstelle des
Auswärtigen Amtes. Wie erfährt der Schalterbeamte von
der Einigung bezüglich securitas und libertas in diesem
Zwiegespräch zwischen Innen- und Außenminister? Ent-
scheidend ist ja nicht, was die beiden Herren, wo auch
immer sie sich getroffen haben, bereden, sondern: Wie
erfährt der Sachbearbeiter in einer Außenstelle, der sich
im Minutenrhythmus für oder gegen die Erteilung eines
Visums entscheiden muss, davon, ob in Deutschland
Vorrang für securitas oder libertas gilt?


(Jörg Tauss [SPD]: Der ruft in jedem Einzelfall den Volmer an!)


F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509908700


Ich glaube nicht, dass es um die Frage geht, was nun
gilt. Vielmehr hat dieses klärende Gespräch deutlich ge-
macht, dass auch nach diesem Erlass die Schengen-Kri-
terien gelten und in der Praxis weiterhin angewendet
werden müssen. Das war das Ergebnis. Ich denke, das ist
klar und eindeutig.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509908800

Herr Kollege Grindel.


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1509908900

Herr Staatssekretär, nun sagen Sie, all das sei mit dem

Schengen-Abkommen in Einklang zu bringen. Gleich-
wohl hat es ja eine Delegation von Vertretern der Schen-
gen-Staaten gegeben, die sich in die in Kiew geübte Pra-
xis Einblick verschafft hat. Können Sie noch einmal
erläutern, ob es daraufhin seitens anderer Länder gegen-
über der Bundesregierung Beanstandungen gegeben hat?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509909000


Das ist eine Frage von qualitativen und quantitati-
ven Problemen. Es ist richtig, dass es quantitative Pro-
bleme gegeben hat. Danach können Sie aber vielleicht
nachher noch einmal fragen, denn das Bundesinnen-
ministerium ist nicht für die Arbeit der Botschaften und
für die praktische Abwicklung zuständig. Dass das zu
quantitativen Problemen geführt hat, wissen Sie so gut
wie ich. Wichtiger ist die Beantwortung der Frage
– darauf wird ja immer abgehoben, Herr Grindel –, ob
die Schengen-Kriterien durch diesen Erlass aufgehoben
worden seien und er also nicht schengenkonform sei.

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(C (D iese Frage beantworte ich mit einem klaren Nein. Die berprüfung anhand der Einzelkriterien wie beispielseise Reiseziel oder Rückkehrbereitschaft des Betroffeen hat dabei, wie Sie wissen, sehr wohl eine Rolle gepielt. Diese Kriterien sind nicht ausgehebelt und ufgeweicht worden, sondern waren und sind nach wie or Bestandteil des Verfahrens. Herr Kollege Tauss. (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das ist doch gar nicht sein Gebiet!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509909100


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509909200

Herr Kollege Körper, da wir hier ja immer wieder

iese Dauershow um den Volmer-Erlass erleben und uns
ie Zeit für wichtigere Dinge gestohlen wird, möchte ich
ie bitten, uns noch einmal zu erläutern, was Gegenstand
es Volmer-Erlasses ist und dass dieser nicht die Sicher-
eit beeinträchtigt, sondern es bei ihm im Wesentlichen
m humanitäre Dinge ging, beispielsweise die Beglei-
ung eines Sterbenden durch die Ehefrau und Ähnliches,
lso um rein humanitäre Dinge, die mit dem, was hier
nterstellt wird, nichts zu tun haben.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Quatsch! – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Jetzt sind Sie bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“! Sie verwechseln etwas!)


önnten Sie uns vielleicht diese Hintergründe einfach
och einmal erläutern?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509909300

Es gibt ja ein paar ganz besondere Fälle, die Anlass

egeben haben, noch einmal auf die Berücksichtigung
er genannten Kriterien hinzuweisen. Das ist das eine;
a geht es in der Tat um humanitäre Fragestellungen,
ie Sie es eben beschrieben haben. Es gibt auch ähnlich
elagerte Fälle, die dazu auffordern, im Sinne der Huma-
ität entsprechend vorzugehen.
Herr Kollege Tauss, ich mache noch einmal ganz be-
usst darauf aufmerksam, dass der Erlass diesen Hinter-
rund hatte. Er hatte in keiner Weise die Absicht, Schen-
en-Kriterien auszuhebeln. Deswegen bin ich dankbar
ür die Frage, weil sie mir Anlass gibt, das erneut deut-
ich zu machen, zum dritten Mal in dieser Fragestunde.
arauf lege ich Wert. Vielleicht gelingt es ja durch die-
en erneuten Versuch, zu überzeugen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509909400

Herr Kollege Sehling.

(Jörg Tauss [SPD]: Mal sehen, ob es gewirkt hat! – Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Wollen mal sehen, ob er überzeugt ist!)



Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1509909500

Herr Staatssekretär, warum hat der Bundesinnenmi-

ister eigentlich im März 2000, nachdem die Gespräche






(A) )



(B) )


Matthias Sehling

mit dem Auswärtigen Amt geführt worden sind, nicht
darauf bestanden, dass die Klausel „in dubio pro liber-
tate“ aus dem Volmer-Erlass herausgenommen wird, da-
mit die Botschaften weltweit den Erlass nicht entgegen
dem Wortlaut interpretieren?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509909600


Herr Kollege, wichtig ist, noch einmal festzustellen,
dass wir ein bestimmtes Verfahren haben, um einen sol-
chen Antrag entgegenzunehmen und zu bearbeiten. Das
geschieht nach den so genannten Schengen-Kriterien.
Ich habe hier schon einige Male deutlich gemacht, dass
in diesem Verfahren bestimmte Dinge zu beachten sind
und Verschiedenes zu überprüfen ist. Das war nicht Ge-
genstand des Erlasses. Deswegen hat sich für das eigent-
liche Verfahren vor Ort in diesem Sinne nichts geändert.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509909700

Ich rufe die Frage 7 des Kollegen Clemens Binninger

auf:
Wie ist die Registrierung aller erteilten Schengen-Visa ge-

regelt?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509909800


Herr Kollege Binninger, die Visastellen in den deut-
schen Auslandsvertretungen führen Jahresstatistiken
über die erteilten und abgelehnten Visa. Dabei wird zwi-
schen Visa für einen Aufenthalt von bis zu drei Monaten
und Visa für einen geplanten längerfristigen Aufenthalt
unterschieden. Wird ein Visum erteilt, wird der Antrag
ein Jahr aufgehoben, im Falle der Ablehnung des Visum-
antrags wird er fünf Jahre aufgehoben.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509909900

Zusatzfrage.

Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1509910000

Wann liegt diese Statistik vor? Wird sie dem Ministe-

rium übermittelt oder erfolgt das nur auf Anfrage?
Fr
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509910100

Die Statistiken werden in den Visastellen der deut-

schen Auslandsvertretungen geführt und liegen dort ent-
sprechend vor. Sie dienen der täglichen Praxis.


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1509910200

Zweite Zusatzfrage: Können Sie sagen, ob bei dem

konkreten Fall, über den wir hier sprechen – die erteilten
Visa in Kiew –, Statistiken an Ministerien übersandt
wurden und wann?


(Jörg Tauss [SPD]: Täglich! – Weiterer Zuruf von der SPD: Tag und Nacht! – Jörg Tauss [SPD]: Vor allem nachts!)


F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509910300


Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten.

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(C (D Zusatzfrage, Herr Kollege Uhl. Herr Staatssekretär, wenn in den Auslandsvertretun en Statistiken über erteilte Schengen-Visa erstellt weren, werden diese wohl weitergemeldet. Ich gehe davon us, dass es eine Stelle in Brüssel gibt, wo die Daten, wie iele Schengen-Visa in einem Jahr von welchem Staat rteilt wurden, zusammengeführt werden. (Jörg Tauss [SPD]: Vor allen Dingen von wem! – Weiterer Zuruf von der SPD: Und wofür!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509910400
Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509910500

önnen Sie mir das bestätigen?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509910600

Nein, das kann ich Ihnen nicht bestätigen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509910700

Dann rufe ich nun die Frage 8 des Kollegen Binninger

uf:
Welche Statistiken bezüglich Personen aus der Ukraine,

die in die Bundesrepublik Deutschland einreisen, werden ge-
führt – zum Beispiel Übernachtungen – und wie viele Perso-
nen sind demnach in den Jahren 1998 bis 2003 jeweils einge-
reist?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509910800

Herr Kollege Binninger, eine Statistik über die An-

ahl der in die Bundesrepublik Deutschland eingereisten
usländer wird nicht geführt. Grundsätzlich besteht
eine ausländerrechtliche Meldepflicht für Reisende, die
ich als Touristen für einen Zeitraum von bis zu drei Mo-
aten im Bundesgebiet oder im übrigen Schengen-Ge-
iet aufhalten. Da geht es wieder um das Schengen-Vi-
um, Kategorie C. Personen, die einen längerfristigen
ufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland, zum
eispiel zur Arbeitsaufnahme oder als Studierende, pla-
en, sind gehalten, sich nach der Einreise bei der zustän-
igen Ausländerbehörde des jeweiligen Bundeslandes zu
elden. Eine bundesweite Statistik wird nicht geführt.


(Jörg Tauss [SPD]: Böblingen! Da führen wir die künftig!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509910900

Zusatzfrage.


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1509911000

Herr Kollege Tauss, es freut mich zwar, dass Sie solch

in Interesse an meinen Fragen haben. Aber anstatt da-
wischenzurufen, wäre es besser, wenn Sie sich über den
achverhalt informieren würden. Das würde uns allen
elfen.
Her
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509911100
Haben Sie die Möglichkeit, mithilfe der polizei-
ichen Kriminalstatistik besondere Auswertungen über






(A) )



(B) )


Clemens Binninger

strafrechtlich relevantes Verhalten von Personen, die
beispielsweise aus der Ukraine eingereist sind, vorzu-
nehmen? Wenn ja: Wie hat sich dieses Verhalten in den
letzten Jahren entwickelt?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509911200


Herr Binninger, Sie fragen danach, ob es eine bundes-
weite Statistik gibt. Diese gibt es nicht. Was die Krimi-
nalstatistik betrifft – –


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1509911300

Das ist eine bundesweite Statistik.
Fr
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509911400

Diese hat aber nichts mit dem Registrieren der von Ih-

nen erwähnten Daten zu tun. Sie fragen, ob ein solches
strafrechtlich relevantes Verhalten in der polizeilichen
Kriminalstatistik gesondert aufgeführt ist. Um diese
Frage beantworten zu können, muss ich erst nach-
schauen.


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1509911500

Wenn es diese Daten gibt, wären Sie dann bereit, sie

mir zur Verfügung zu stellen?
Fr
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509911600

Herr Kollege Binninger, wenn es die Daten in der

Form, wie Sie sie haben wollen, gibt, dann werden sie
nicht geheim sein. Aber ich vermute, dass es sie so nicht
geben wird. Das werde ich noch klären.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509911700

Herr Kollege von Klaeden.

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509911800

Herr Staatssekretär, das Bundeskriminalamt stellt in

seinem Bericht vom September 2001 fest, dass 35 Pro-
zent aller von Schengen-Staaten ausgestellten Schengen-
Visa von deutschen Auslandsvertretungen ausgestellt
werden und dass von diesen 35 Prozent wiederum
85 Prozent auf die Ukraine entfallen. Das Bundeskrimi-
nalamt stellt weiter fest:

Die deutschen Vertretungen weisen gleichzeitig die
niedrigste Ablehnungsquote auf. Dieser Umstand
ist der Täterseite bekannt.

Ich frage Sie, wie das Bundeskriminalamt zu solchen Er-
kenntnissen kommen kann, wenn die Statistiken, die die-
sen Feststellungen offensichtlich zugrunde liegen müs-
sen, gar nicht existieren.

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509911900


Ich habe nicht gesagt, dass sie nicht existieren. Ich
habe gesagt, dass dieser Bericht des Bundeskriminalam-
tes aus dem Jahr 2001, den Sie zitieren, exakt zu diesen
Erkenntnissen geführt hat. Sie wissen, dass dieser Be-

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(C (D icht nicht nur zur Kenntnis genommen worden ist, sonern dass er in der Folge zu klaren Entscheidungen geührt hat. Herr Kollege Uhl. Herr Staatssekretär, Sie haben vorhin auf meine Frage eantwortet, dass es – außer in der jeweiligen Botchaft – keine Statistik über die erteilten Schengen-Visa ibt. Nun werden Ihnen Vergleichszahlen aus Deutschand und den anderen EU-Staaten präsentiert. Trotzdem agen Sie – Sie haben überhaupt keine Probleme dait –, dass es keine Statistiken gibt. Wenn es keine Staistiken gibt, kann es auch keine entsprechenden Proentzahlen geben. Wie kann es einen Vergleich zwischen eutschen Schengen-Visa und Schengen-Visa anderer taaten geben, wenn es keine Statistik über die Anzahl ieser Visa gibt? Ich frage deswegen: Sind Sie bereit, sich in Brüssel zu rkundigen – ich gebe Ihnen einen Tipp: zum Beispiel eim Generalsekretariat des Rates –, ob dort vielleicht ine solche Statistik geführt wird? F Herr Kollege Uhl, mit Erkundungsmaßnahmen habe ch überhaupt keine Probleme. Ich hätte erst recht keine robleme, zuzugeben, dass mir etwas durchgegangen ist. Um noch einmal auf diesen BKA-Bericht einzuge en: Tatsache ist, dass bestimmte Vorkommnisse zum orschein gekommen sind, die auch Sie beschrieben haen. Dieser Bericht hat ganz wesentlich dazu beigetraen, dass notwendige Entscheidungen – Stichwort Reiebüroverfahren; das ist Ihnen ja alles bekannt – etroffen wurden. (Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Wie lange wollen Sie das noch machen? – Gegenruf des Abg. Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Bis zur Wahrheit!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509912000
Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509912100
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509912200


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509912300

Ich rufe die Frage 9 des Kollegen Ralf Göbel auf:

Hat die Bundesregierung Kenntnis von Maßnahmen der
Justiz oder Gewerbeaufsichtsbehörden gegen Unternehmen
oder Unternehmer der Tourismusbranche in Deutschland we-
gen des Verdachts, bei Schleusungen von Personen aus der
Ukraine in die Schengen-Staaten mitgewirkt zu haben?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509912400

Herr Kollege Göbel, die Bundesregierung hat Kennt-

is von Strafverfahren gegen den im Kölner Schleu-
ungsprozess verurteilten Herrn A. B. Sie wissen, um
en es sich handelt, nämlich um den Inhaber der Reise-
chutz-AG, Herrn H. K. Justizielle bzw. gewerbeauf-
ichtsrechtliche Verfahren obliegen den Bundesländern.
nfragen hierzu bitte ich gegebenenfalls an die Bundes-
änder zu richten.






(A) )



(B) )



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509912500

Zuvor kann der Kollege Göbel noch zwei weitere Fra-

gen an Sie richten.


Ralf Göbel (CDU):
Rede ID: ID1509912600

Herr Staatssekretär, ist seitens des Bundesgrenzschut-

zes sichergestellt, dass Verdachtsmomente, die auf
Schleusungen hinweisen, rechtzeitig an die zuständigen
Länderbehörden übermittelt werden, damit diese tätig
werden können, wenn Reiseunternehmen in den Ver-
dacht geraten, Schleusungen durchzuführen?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509912700


Das Verfahren zeigt, wie eng die Sicherheitsbehörden
zusammengearbeitet haben. Dabei spielt die Frage, wie
es um die Zusammenarbeit zwischen dem BKA einer-
seits und dem Bundesgrenzschutz andererseits bestellt
ist, eine wichtige Rolle. Lieber Kollege Göbel, ich habe
keine Veranlassung, anzunehmen, dass etwas fehlgeleitet
oder falsch behandelt worden ist.


Ralf Göbel (CDU):
Rede ID: ID1509912800

Ich hatte gefragt, ob es rechtliche Regelungen gibt,

die gewährleisten, dass der Informationsaustausch
schnell passiert.

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509912900


Sie wissen, dass es bereits entsprechende Strafverfah-
ren gegeben hat. Die Grundlagen dafür sind vom BKA
und vom Bundesgrenzschutz erarbeitet worden. Ich gehe
daher davon aus, dass die Erarbeitung intensiv, zeitnah
und korrekt erfolgt ist.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509913000

Eine Zusatzfrage des Kollegen von Klaeden.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509913100

Herr Staatssekretär, ich würde gern auf den soeben er-

wähnten Bericht des BKA zurückkommen. Dort heißt es
zu dem Phänomen massenhafter Einschleusungen:

Das gesamte Phänomen könnte auch als moderne
Form der Sklaverei bezeichnet werden.

Und weiter:
Grundlage der Visaerschleichung sind Einladungen
mit falschen Angaben hinsichtlich des angegebenen
Aufenthaltszwecks, der Anschrift in Deutschland
oder der Aufenthaltsdauer. Die Visaerschleichung
erfolgt organisiert. Einladungen und die weiteren
notwendigen Papiere werden entweder gefälscht
oder von realen Firmen, die sich dadurch Vermö-
gensvorteile schaffen, fingiert. Die Visaerschlei-
chung ist nach polizeilichen Erkenntnissen die
effektivste Voraussetzung für international organi-
sierte Schleusungskriminalität.

So das BKA in seinem Bericht aus dem Jahre 2001.

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(C (D Ich möchte Sie fragen: Hat nach Ihrer Ansicht die undesregierung nach Veröffentlichung dieses Berichts lles unternommen, m diese massenhafte Praxis an den deutschen Ausandsvertretungen einzustellen? F Herr Kollege von Klaeden, ich bin Ihnen dankbar, ass Sie dieses Zitat aus dem Bericht des BKA hier voretragen haben. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Vieles liegt in der Zeit der alten Bundesregierung!)


(Jörg Tauss [SPD]: Ja!)

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509913200

ie machten dabei ganz deutlich,

(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Sie können Ja oder Nein sagen!)

o der Missbrauch stattfand. Wenn Sie berücksichtigen,
as aufgrund dieses Berichts unternommen worden ist,
ann ich Ihre Frage klar mit Ja beantworten.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509913300

Ich rufe nun die Frage 10 des Kollegen Stephan
ayer auf:


(Jörg Tauss [SPD]: Wieder eine eingeschleuste Frage!)


Wie lässt sich die Aussage des BMI, wonach statistische
Angaben über Visumserschleichungen nicht vorliegen – so
die Antwort des Staatssekretärs im BMI Dr. Göttrik Wewer
vom 27. Februar 2004 auf meine schriftliche Frage 47 auf
Bundestagsdrucksache 15/2635 –, mit der Behauptung des
AA, der so genannte Volmer-Erlass habe nicht zu massenhaf-
ten Einschleusungen von Schwarzarbeitern geführt – so die
Antwort der Staatsministerin im AA, Kerstin Müller, vom
27. Februar 2004 auf die schriftliche Frage 22 der Abgeordne-
ten Kristina Köhler (Wiesbaden) auf Bundestagsdrucksache
15/2635 und Antwort der Staatsministerin im AA, Kerstin
Müller, auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Dr. Hans-Peter
Uhl zu der Frage 11 des Abgeordneten Hartmut Koschyk in
der Fragestunde am 3. März 2004, Plenarprotokoll 15/93,
Seite 8297 f. –, vereinbaren?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509913400

Die Aussage des Bundesministeriums des Innern,

ass statistische Angaben speziell zu Visaerschleichun-
en nicht zuletzt wegen der bekannten Dunkelfeldpro-
lematik in diesem Bereich nicht vorliegen, widerspricht
icht der Aussage des Auswärtigen Amtes, dass die Un-
erstellung, der Runderlass vom 3. März 2000 habe zu
assenhaften Einschleusungen von Schwarzarbeitern
eführt, zurückzuweisen ist. Ebenso wenig wie es statis-
ische Angaben über Visumserschleichungen gibt, exis-
iert ein Nachweis über den kausalen Zusammenhang
wischen der Einschleusung von Schwarzarbeitern und
em Erlass vom 3. März 2000. Ich sage ganz deutlich:
in derartiger Zusammenhang wurde lediglich unter-
tellt.






(A) )



(B) )



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509913500

Ihre Zusatzfrage, Herr Kollege Mayer.


Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1509913600

Herr Staatssekretär, ich glaube, man kann uns in

Deutschland nicht vorwerfen, dass wir einen Mangel an
Statistiken im Meldewesen haben. Wie passt nun Ihre
Antwort auf meine schriftliche Frage vom 27. Februar
– es wurde ausgeführt, dass es keine statistischen Anga-
ben darüber gibt, dass es zu Visumserschleichungen an
der Botschaft in Kiew kam – mit dem Umstand zusam-
men, dass es einen sehr detaillierten Bericht des BKA
vom Mai 2001 gibt, der sehr genaue Zahlenangaben aus-
weist?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509913700


Herr Kolleg Mayer, Sie wissen, dass nicht leicht he-
rauszufinden war, wo der Missbrauch lag. Herr von
Klaeden hat aus dem BKA-Bericht zitiert. Dabei wurde
deutlich, wo beispielsweise Manipulationen vorgenom-
men wurden. Diese waren Gegenstand der Untersuchun-
gen und des Berichts. Ich mache noch einmal deutlich,
das dieser Themenkomplex aufgenommen wurde. Wir
sind zu klaren Entscheidungen bezüglich dieses Phäno-
mens gekommen. Ich denke ferner, dass ich Ihre Frage
klar und deutlich beantwortet habe.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509913800

Ihre zweite Zusatzfrage, bitte.


Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1509913900

Herr Staatssekretär, wie passt Ihre Aussage zu dem

Umstand, dass Sie offenbar keine Aussagen darüber ha-
ben, ob gegen die im Wege der Einreisepraxis in der
Botschaft in Kiew Eingereisten Ermittlungsverfahren
wegen Schwarzarbeit eingeleitet wurden?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509914000


Ich muss fairerweise zugeben: Ich habe Ihre Frage
nicht verstanden.


(Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Die konnte man auch nicht verstehen! – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Es ist das Recht eines jeden Abgeordneten, seine Frage so unkonkret wie möglich zu stellen!)



Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1509914100

Ich kann die Frage gern noch einmal konkretisieren.

Wie passt Ihre vorhin gegebene Antwort mit dem Um-
stand zusammen, dass Sie offensichtlich keine Zahlen
darüber haben, inwiefern und in welcher Anzahl Ermitt-
lungsverfahren gegen Personen eingeleitet wurden, die
im Wege der Einreisepraxis der Botschaft in Kiew nach
Deutschland gekommen sind?

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(C (D F Es laufen viele Ermittlungsverfahren. Die genaue An ahl der Ermittlungsverfahren kann man feststellen; das st überhaupt kein Problem. Schauen Sie im nachfolgenen Bericht des Bundeskriminalamtes nach! Diese Anaben sind auch Gegenstand der weiteren Strafverfahen. Nun hat der Kollege Uhl eine Zusatzfrage, dann der ollege Volmer. Herr Staatssekretär, Sie haben noch einmal jeden Zu ammenhang zwischen der massenhaften Erteilung von eutschen Schengen-Visa einerseits und der Einschleuung von Schwarzarbeitern in den Schengen-Raum anererseits bestritten. Ist Ihnen bekannt, dass sich der Ihem Hause unterstehende Bundesgrenzschutz in dieser ache mehrmals an Ihr Haus gewandt hat? Ich zitiere nur inen Fall: Bereits in einem Schreiben vom 29. Mai 001 ist festgestellt worden, dass im April 2001 an der panisch-französischen Grenze 204 Personen aus Frankeich zurückgewiesen werden mussten. Von den 04 Personen waren 156 Personen im Besitz eines deutchen Visums, mehrheitlich ausgestellt von der deutchen Botschaft in Kiew. Weiter heißt es: Die franzöische Grenzpolizei beschwert sich über diese Praxis und at den dringenden Verdacht, dass systematisch chwarzarbeiter nach Spanien eingeschleust werden. Wissen Sie von diesem Schreiben und glauben Sie, ass Sie noch weiter behaupten können, es gebe überaupt keinen Zusammenhang zwischen der massenhafen Erteilung von Visa und der Einschleusung von chwarzarbeitern in großem Stil nach Spanien, Frankeich, Italien und Portugal? Fr Lieber Herr Kollege Uhl, ich bin froh, dass Sie die in ernen Akten offensichtlich komplett in Kopie vorliegen aben. (Dr. Hans-Peter Uhl [CDU/CSU]: Ich kenne sie besser als Sie! – Gegenruf des Abg. Jörg Tauss [SPD]: Das bestreiten wir!)

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509914200
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509914300
Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509914400
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509914500

Nein. Sie zitieren ein Schreiben des Abteilungsleiters
r. Kass.


(Dr. Hans-Peter Uhl [CDU/CSU]: Jawohl! Treffer!)


as kenne ich. Der war mit seinem französischen Kolle-
en zugange und ist in diesem Zusammenhang auf ein
estimmtes Phänomen hingewiesen worden. Insofern:
ch kenne die Aktenlage mindestens so gut wie Sie.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Ich glaube, es ist etwas ganz Normales, dass jemand

iner solchen Sache nachgeht, wenn ihn ein Kollege
iesbezüglich anspricht. Das spricht im Übrigen für die






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper

Vorgehensweise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
unseres Hauses und des Bundesgrenzschutzes. Ich bin
damit zufrieden.


(Beifall bei der SPD – Jörg Tauss [SPD]: Wir kümmern uns darum!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509914600

Herr Kollege Volmer.


Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509914700

Herr Staatssekretär, könnten Sie mir vielleicht dabei

behilflich sein, einen politischen Widerspruch in der Ar-
gumentation der Opposition aufzuklären?


(Lachen bei der CDU/CSU)

Denn diese behauptet einen Zusammenhang zwischen
dem Erlass des Auswärtigen Amtes vom März 2000 und
der Schleuserkriminalität. Auf der einen Seite sagt sie,
der Erlass habe Tür und Tor geöffnet. Auf der anderen
Seite räumt sie ein – was auch vom Gericht festgestellt
worden ist –, dass es eine hohe kriminelle Energie gebe,
unsere Visastellen zu überwinden.

Nun frage ich Sie: Wenn dieser Erlass wirklich Tür
und Tor geöffnet hat, warum bedurfte es dann einer ho-
hen kriminellen Energie, um nach Deutschland hineinzu-
kommen? Ist die Tatsache, dass eine hohe kriminelle
Energie aufgewendet werden musste, nicht eher ein Be-
weis dafür, dass die Schengen-Mechanismen auch nach
diesem Erlass noch funktionierten?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509914800


Ganz genau.

(Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Daran, mit welch hoher krimineller Energie dies betrie-
ben worden ist, wird deutlich, mit welch einem schwieri-
gen Phänomen wir zu tun hatten.

Lieber Herr Kollege Volmer, ich versuche deshalb
stets, den Gegenstand des Erlasses, der mit Ihrem Na-
men verbunden ist, deutlich zu machen. Mit ebendieser
hohen kriminellen Energie wurden die Schengen-Krite-
rien unterlaufen, indem beispielsweise Reiseziele ver-
schleiert oder bei Fragen zur Rückkehrbereitschaft fal-
sche Angaben gemacht wurden. Das zeigt, dass ein
solcher Zusammenhang nicht gegeben ist und dass wir
es letztlich mit einem kriminellen Phänomen zu tun ha-
ben, das zu diesen Ergebnissen geführt hat.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509914900

Herr Kollege Binninger.


Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1509915000

Herr Staatssekretär, wie bewerten Sie den Zusammen-

hang zwischen dem Volmer-Erlass aus dem Jahr 2000,
der die Reisefreiheit im Zweifel höher als die Sicher-
heitsbedürfnisse unseres Landes gewichtet,

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(C (D (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wo nehmen Sie das denn her? Das ist doch unsinnig!)


nd der Tatsache, dass der Abgeordnete Volmer vor der
undestagswahl 2002 auf seiner Homepage sinngemäß
rklärt hat, eines seiner Ziele sei die liberale Neuord-
ung der Visaerteilungspraxis?
Fr
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509915100

Herr Kollege Binninger, Sie müssen mir nachsehen,

ass ich die Inhalte der Homepage von Herrn Volmer
hrlich gesagt weder vor noch nach dem Wahlkampf zur
enntnis genommen habe. Aber jetzt merke ich, dass
as meinerseits ein echter Mangel ist. Ich werde es gern
achholen.


(Clemens Binninger [CDU/CSU]: Das war aber keine Antwort auf meine Frage!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509915200

Herr Kollege Grindel.

Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1509915300

Herr Staatssekretär, wie Sie auf die Frage des Kolle-

en Uhl gerade mitteilten, kennen Sie die Aktenlage sehr
ut. Insbesondere haben Sie gesagt, Herr Kass sei mit
einem französischen Kollegen „zugange“ gewesen.
önnen Sie mir sagen, was Gegenstand des Treffens von
errn Kass und seinem französischen Kollegen war?


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das ist nun aber nicht Gegenstand der Frage, Herr Präsident! – Jörg Tauss [SPD]: Ein Mittagessen!)


ing es tatsächlich um Beschwerden der französischen
eite? Und als die Beschwerden von französischer Seite
eäußert worden sind, hat dies bei Ihnen zu Konsequen-
en geführt?


(Zuruf des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


Lassen Sie mich auf die häufigen Zwischenrufe – ge-
ade von Ihnen, Herr Weisskirchen – sagen: Wenn ich
as richtig sehe, kämpfen Sie bei jeder Gelegenheit zu
echt gegen den internationalen Menschenhandel, ins-
esondere bezogen auf Prostituierte, die zu übelsten Ver-
rechen gedungen werden. Wenn wir uns dafür einset-
en, dass das in Zukunft aufhört, sollte man dies nicht
ermanent mit spöttischen Bemerkungen kommentieren.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Die Art und Weise, wie Sie das machen, doch! Um die Sache geht es Ihnen doch gar nicht! – Jörg Tauss [SPD]: Das ist doch reine Show!)


F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509915400

Herr Kollege Grindel, aus diesem Schreiben habe ich

itiert, weil es Gegenstand der Frage von Herrn






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper

Kollegen Uhl gewesen ist. In diesem Zusammenhang
sage ich: Ich weiß, dass Herrn Dr. Kass in diesem Ge-
spräch ein paar Fälle vorgetragen worden sind, die er
zum Anlass genommen hat, die Vorgänge in Briefform
zu gießen und sich damit an seinen Kollegen im Auswär-
tigen Amt zu wenden. Das war der Hintergrund. Wie Sie
sehen, geschah dies in dem Jahr, in welchem wir diesbe-
züglich vielfältige Aktivitäten gestartet haben.

Deshalb noch einmal: Wir sind uns sicher in dem Ziel
einig, dass der Missbrauch unterbunden werden muss.
Die sehr sorgfältige Arbeit von BKA und Bundesgrenz-
schutz zeigt, dass das Thema aufgenommen und letzt-
endlich einem Ergebnis – den Ihnen bekannten Maßnah-
men – zugeführt worden ist.


(Beifall bei der SPD)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509915500

Die Fragen 11 und 12 des Abgeordneten Jochen-

Konrad Fromme wurden zurückgezogen.
Jetzt rufe ich Frage 28 des Kollegen Reinhard Grindel

aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Arbeit auf:

Wie viele Schwarzarbeiter mit ukrainischem Pass wurden
in den Jahren 1998 bis 2003 in der Bundesrepublik Deutsch-
land jeweils aufgegriffen?

Zur Beantwortung erteile ich dem Parlamentarischen
Staatssekretär Ditmar Staffelt das Wort.

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Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1509915600


Bei der statistischen Erfassung illegaler Arbeitnehmer
ohne Arbeitserlaubnis werden keine Daten zur Staats-
angehörigkeit erhoben. Das ist meine Antwort auf
Frage 28. Allerdings – deswegen bin ich etwas durch-
einander – habe ich Ihnen noch die Antwort auf Frage 27
zu geben.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509915700

Nur zur Erläuterung, warum die Fragen nicht im Zu-

sammenhang aufgerufen worden sind: Das hängt mit un-
serer Regelung für die Fragestunde zusammen, dass aus
dem gleichen Zusammenhang stammende Fragen aus
anderen Geschäftsbereichen im Kontext aufgerufen, also
gegebenenfalls vorgezogen werden. Die Frage 27 steht
zwar im Sachzusammenhang mit der Frage 28, nicht
aber mit dem vorherigen Komplex.

Aber wenn Sie diese Frage jetzt beantworten wollen,
muss ich sie zuvor aufrufen:

Wie viele Arbeitserlaubnisse für Saisonarbeiter wurden in
den Jahren 1998 bis 2003 jeweils erteilt?

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Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1509915800


Im Jahr 1998 wurden 201 866 Arbeitserlaubnisse für
Saisonarbeiter erteilt. 1999 waren es 223 358, im
Jahr 2000 waren es 255 515, im Jahr 2001 277 938, im
Jahr 2002 298 102 und im Jahr 2003 waren es 309 469.

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(C (D Ich gebe jetzt dem Kollegen Grindel Gelegenheit, Zu atzfragen zu stellen. Herr Präsident, was machen wir jetzt? Habe ich zwei der vier Zusatzfragen? Da beide Fragen jetzt beantwortet sind, haben Sie, enn Sie mögen, bis zu vier Zusatzfragen. Ob ich diese ausschöpfen muss, liegt auch ein wenig n Herrn Staffelt; deshalb fragte ich. Herr Staatssekretär, können Sie sagen, wie viele von en Saisonarbeitern aus der Ukraine stammen und ob in en von uns abgefragten Jahren 1998 bis 2003 im Verältnis zu den Jahren davor eine besondere Häufung aus er Ukraine stammender vorliegt? D Ich habe keinerlei Unterlagen dazu. Sie haben gesagt, Sie haben keine Unterlagen zu den eweiligen Nationalitäten der aufgegriffenen Schwarzrbeiter. Können Sie mir, da Sie sich auf diese Fragetunde bestimmt intensiv vorbereitet haben, zumindest estätigen, dass zu dem Kreis der Personen, die dort aufegriffen wurden, auch – wie heute in einem Bericht der Berliner Zeitung“ zu lesen ist – Prostituierte aus dem rostituiertenring eines beschuldigten gewissen Boris B. ehörten, der in Berlin auch im Zusammenhang mit aneren Fragen eine gewisse Prominenz erlangt hat? D Ich muss Ihnen ganz offen gestehen, dass ich nicht in er Lage bin, Ihnen das zu bestätigen. Ich bin zwar Beriner, aber das verpflichtet mich ja nicht, in jede Ecke der tadt zu schauen, Herr Abgeordneter. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Boris B. muss man auch nicht kennen!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509915900
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1509916000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509916100
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1509916200
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1509916300
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1509916400
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1509916500

ch weiß es schlicht und einfach nicht, werde das aber
erne noch einmal ansprechen lassen.


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1509916600

Ich ging davon aus, dass auch das zur Vorbereitung

ehörte. Schließlich gab es zu dem gesamten Komplex
eute ja einen umfänglichen Artikel in der „Berliner Zei-
ung“. Ich dachte, die Bundesregierung sei auf daraus
ich ergebende Fragen vorbereitet.
Ich wäre dankbar, wenn man mir mitteilen könnte, ob

iese illegal Beschäftigten auch zu dem Kreis der Per-
onen zählen, die aus der Ukraine – über den Weg, den
ir hier beschrieben haben – zu uns gekommen sind.






(A) )



(B) )


Dr
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1509916700

Wir werden das Mögliche tun.


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1509916800

Das ist sehr freundlich.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509916900

Das waren die Zusatzfragen zu den Fragen 27 und 28.
Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Auswär-

tigen Amtes mit den Fragen 95 ff. aus dem vorhin aufge-
rufenen Gesamtkomplex. Zur Beantwortung steht Frau
Staatsministerin Müller zur Verfügung. Ich erteile ihr
das Wort zunächst zur Beantwortung der Frage 95 des
Kollegen Eckart von Klaeden:

Warum ist das AA nicht bereit, mir den so genannten
Volmer-Erlass zur Verfügung zu stellen?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509917000


Herr von Klaeden, Ihre Frage beantworte ich wie
folgt: Das Auswärtige Amt hat den Erlass vom
3. März 2000 sowohl dem Innenausschuss als auch dem
Auswärtigen Ausschuss zur vertraulichen Unterrichtung
zur Verfügung gestellt. Die Bundesregierung ist gerne
bereit, Ihnen ebenfalls ein Exemplar zur vertraulichen
Unterrichtung zuzusenden.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509917100

Zusatzfragen.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509917200

Frau Staatsministerin, wir hatten auch über einen

Briefwechsel zwischen dem Innenminister und dem Au-
ßenminister zur Frage des Volmer-Erlasses gesprochen,
den auch der Staatssekretär Körper mehrfach erwähnt
hat, über dessen Existenz Sie in der letzten Fragestunde
nicht hinreichend informiert waren. Mittlerweile hat sich
durch die Beantwortung der Fragen durch Herrn Staats-
sekretär Körper herausgestellt, dass dieser Briefwechsel
existiert. Sind Sie bereit, mir auch diesen Briefwechsel
zur Verfügung zu stellen?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509917300


Herr Abgeordneter, es handelt sich hierbei um einen
internen Behördenvorgang. Da wir solche grundsätzlich
intern behandeln möchten, geht dies leider nicht. Bei
dem Erlass, den Sie in Ihrer Frage erwähnt haben, haben
wir eine Ausnahme gemacht, weil er im politischen Mit-
telpunkt stand, wollen von unserem Grundsatz ansonsten
aber nicht abweichen.

Darüber hinaus möchte ich zurückweisen, ich hätte
hier bewusst einen entsprechenden Briefwechsel ver-
neint, und deutlich sagen, dass es sich um ein Missver-
ständnis meinerseits gehandelt hat. Ich hatte die Frage
beim Hören so verstanden, dass Sie nach einem förm-
lichen Briefwechsel zwischen Minister Fischer und Mi-
nister Schily gefragt haben. Den hat es so nicht gegeben.
Aber es hat einen Schriftwechsel gegeben, in dessen

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(C (D ahmen Herr Schapper und Herr Pleuger Briefe verfasst aben. Diese wurden schon erwähnt. Herr von Klaeden, das war bereits Ihre zweite Zusatz rage. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist be dauerlich!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509917400
Nun kommt die Zusatzfrage des Kollegen Sehling.

Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1509917500

Frau Staatsministerin, trifft es zu, dass der so ge-

annte Volmer-Erlass vom Wortlaut her nach wie vor ge-
en die verbindlichen Vorgaben der gemeinsamen kon-
ularischen Instruktion des Schengen-Rechts verstößt?
K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509917600

Nein, das trifft nicht zu. Ich verweise in diesem Zu-

ammenhang auf die umfangreichen Antworten, die ich
n der letzten Fragestunde gegeben habe, und auf die
ragen, die von uns schriftlich beantwortet wurden.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509917700

Ich rufe die Frage 96 des Kollegen Matthias Sehling

uf:
Welche Gründe haben im Mai 2001 zur Ausweitung des

Systems geführt, sodass der Reiseschutzpass auch als Ersatz
von Verpflichtungserklärungen nach § 84 Ausländergesetz
gilt, und warum hat die Bundesregierung in der Antwort des
Staatssekretärs im AA Jürgen Chrobog auf meine schriftliche
Frage mit der Arbeitsnummer 2/358 überhaupt nicht sachbe-
zogen geantwortet?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509917800

Herr Abgeordneter Sehling, ich beantworte Ihre Frage
ie folgt: Die Reiseschutzversicherung mit dem Namen
eiseschutzpass stellte ein Konkurrenzprodukt zum vom
DAC herausgegebenen Carnet de Touriste dar. Das
arnet de Touriste war bereits 1995 von der damaligen
undesregierung unter Innenminister Kanther und Au-
enminister Kinkel eingeführt worden. Nachdem die
undesregierung entschieden hatte, das entsprechende
ngebot des ADAC zu akzeptieren, war kein Grund er-
ichtlich, warum nicht auch vergleichbare Konkurrenz-
rodukte für eine Anerkennung infrage kamen. 2001
urde also nur die seit 1995 bestehende Praxis der Aner-
ennung von Reiseschutzversicherungen weitergeführt.
Im Übrigen hat die Bundesregierung Ihre schriftliche

rage 2/358 ausführlich und sachgerecht beantwortet.
eswegen verweise ich an dieser Stelle nochmals auch
uf diese Antwort.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509917900

Zusatzfrage?

Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1509918000

Gab es im Mai 2001 einen weiteren Erlass des Aus-
ärtigen Amtes mit dem Inhalt, dass die Reiseschutzver-
icherung als Finanzierungsinstrument, als Ersatz für die






(A) )



(B) )


Matthias Sehling

Verpflichtungserklärungen zusätzlich anerkannt werden
sollte, und zwar weltweit?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509918100


Das habe ich schon im Zusammenhang mit Ihrer ers-
ten Frage beantwortet.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509918200

Eine weitere Zusatzfrage des Kollegen Uhl.


Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509918300

Frau Staatsministerin, ist Ihnen der Erlass vom

Mai 2001 bekannt? Wenn ja, sind Sie bereit, mir zuzu-
stimmen, dass es für den Beamten schwierig wird, den
Erlass konform auszulegen? Denn ihm wird ja gesagt:
Du musst in jedem Einzelfall prüfen, ob Reisezweck und
Rückkehrbereitschaft bestehen, darfst aber zur Prüfung
keinerlei Unterlagen – wie zum Beispiel Einladungen
aus Deutschland, Hotelbuchungen aus Deutschland oder
Arbeitgeberbescheinigungen aus Deutschland – anfor-
dern.

Das bedeutet für den Beamten: Prüfe, aber prüfe doch
nicht so genau! – Zweifel reichen nicht aus, damit sie ein
Visum ablehnen können; sie müssen Beweise haben,
dürfen aber keine Unterlagen anfordern. Erklären Sie
mir bitte, wie eine solche Prüfung auszusehen hat!

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509918400


Herr Uhl, diese Frage haben sich 1995 sicher schon
Innenminister Kanther und Außenminister Kinkel ge-
stellt.


Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509918500

Nein, das ist neu.

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509918600


Es handelt sich bei dem Reiseschutzpass um ein Ver-
gleichsprodukt des so genannten Carnet de Touriste, das
heißt um eine pauschale Verpflichtungserklärung, die
den Nachweis der Finanzierbarkeit ersetzt. Das bedeutet
erstens, dass natürlich jeder Einzelfall weiterhin zu prü-
fen ist, und zweitens, dass natürlich auch die übrigen
Voraussetzungen, die für die Erteilung eines Visums er-
forderlich sind, weiterhin zu prüfen sind, also die Rück-
kehrbereitschaft, die Einhaltung des Reisezwecks und
die Rückkehrberechtigung. Wie Sie wissen, wird die Re-
gelanfrage beim AZR und beim SIS zusätzlich durchge-
führt, bevor man mit dieser Ermessensprüfung beginnt.
Wenn dort eine Sperre vermerkt ist, wird mit der Prü-
fung der Voraussetzungen gar nicht erst begonnen. Inso-
fern erfolgt natürlich eine Einzelfallprüfung.

Ich kann nur noch einmal auf meine Antworten in den
letzten Fragestunden verweisen: Bei den Visaerteilungen
stehen wir in einem Spannungsfeld, das auch den Abge-
ordneten Ihrer Fraktion bekannt ist.


(Jörg Tauss [SPD]: Ja!)


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(C (D uf der einen Seite wollen wir den wirtschaftlichen Ausausch fördern und auf der anderen Seite wollen wir naürlich eine größtmögliche Sicherheit in der Bundesrepulik gewährleisten. In diesem Spannungsfeld ist das arnet de Touriste entstanden. In der Fortsetzung kam es ann zum so genannten Reiseschutzpass. (Jörg Tauss [SPD]: Herr Kollege, das gehört auch zur Entbürokratisierung!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509918700

Herr von Klaeden.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509918800

Frau Staatsministerin, sind Sie bereit, mir auch die

rlasse und Mitteilungen an die Botschaften zur Verfü-
ung zu stellen, die infolge des Volmer-Erlasses und
ach den Gesprächen oder dem Schriftwechsel – was
uch immer – zwischen dem Innenministerium und dem
uswärtigen Amt an die Entscheider ergangen sind, da-
it die Konsequenzen für diejenigen, die zu entscheiden
atten, für uns nachvollziehbar werden?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509918900

Herr von Klaeden, leider muss ich auch diese Frage

erneinen, wie ich es schon auf Ihre Frage 95 hin getan
abe.
Im Grundsatz handelt es sich um behördeninterne

orgänge. Es gibt viele Erlasse – auch an verschiedene
inzelne Botschaften – im Hinblick auf die Visaertei-
ung. Die Visapraxis wird ständig fortgeschrieben und
ntsprechend korrigiert. Ich bitte um Verständnis, dass
ir diese behördeninternen Vorgänge auch als solche be-
andelt wissen wollen. Auf Ihre Bitte hin haben wir bei
em von Ihnen erwähnten Erlass eine Ausnahme ge-
acht, weil er im politischen Mittelpunkt steht.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509919000

Ich rufe die Frage 97 auf:

Waren die Sachbearbeiter in den deutschen Botschaften
durch den so genannten Volmer-Erlass oder sonstige Maßnah-
men des AA seit 1999 gehalten, durch Beratung der Visuman-
tragsteller auf deren Angaben zur Antragsbegründung einzu-
wirken, und warum wurden in der deutschen Botschaft in
Kiew – laut Betroffenenaussagen – Visumantragsteller mit ei-
nem Reiseschutzpass getrennt und angeblich sogar bevorzugt
vor Antragstellern mit einem Carnet de Touriste behandelt?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509919100

Herr Abgeordneter Sehling, ich beantworte Ihre Frage
ie folgt: Der Erlass vom 3. März 2000 führt zu diesem
hema unter Ziffer 6 zur Beratung im Visaverfahren
olgendes aus:

Mit der Ablehnung eines Visums wehren die Aus-
landsvertretungen Versuche der illegalen Zuwande-
rung ab. Mit der Visumerteilung fördern sie Reise
und Begegnung in Deutschland. Es gehört deshalb
zu den Aufgaben der Auslandsvertretungen, die
Antragsteller über die Voraussetzungen der Visum-






(A) )



(B) )


Staatsministerin Kerstin Müller

erteilung zu beraten und auf sachdienliche Anträge
hinzuwirken. Ziel ist es, die Chance einer legalen
Reisemöglichkeit zu eröffnen.
Die an die Antragsteller gestellten Anforderungen
zum Nachweis und zur Glaubhaftmachung ihres
Antrages müssen transparent und allgemein zu-
gänglich sein, zum Beispiel aktualisierte Merk-
blätter, Informationen auf der Homepage einer
Auslandsvertretung, regelmäßige Gespräche mit
Presseorganen.

Die Schalterkräfte an den deutschen Auslandsvertre-
tungen beraten Antragsteller daher dahin gehend, dass
sie auf fehlende Unterlagen hinweisen, ohne die ein Vi-
sumantrag unvollständig ist und in der Regel nicht zur
Bearbeitung angenommen werden kann, zum Beispiel
Unterlagen und Angaben zur Identifizierung, zur Finan-
zierung, zum Reisezweck, zur Verwurzelung im Heimat-
land, zur Rückkehrbereitschaft, sprich: zu all den Vor-
aussetzungen, die für eine individuelle Prüfung und für
eine Visumerteilung notwendig sind.

Weisungen zu einer Besserstellung von Antragstellern
mit Reiseschutzpässen gegenüber Antragstellern mit ei-
nem Carnet de Touriste hat es zu keiner Zeit gegeben.
Auch in der Praxis hat es eine solche Privilegierung des
Reiseschutzpasses gegenüber dem Carnet de Touriste
meines Wissens nicht gegeben. Für Antragsteller mit
Reiseschutzversicherungen – dazu gehörten Reise-
schutzpässe ebenso wie das Carnet de Touriste – war in
der Botschaft in Kiew ein Extraschalter vorgesehen; das
ist richtig. Aber auch diese Personen mussten gemäß
geltender Rechtslage neben der Vorlage einer Reise-
schutzversicherung als gesichertem Finanzierungsnach-
weis die übrigen Voraussetzungen für die Visumertei-
lung erfüllen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509919200

Zusatzfrage.


Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1509919300

Frau Staatsministerin, soll ich Ihren Ausführungen

entnehmen – Sie haben die Beratungssituation darge-
stellt –, dass es nach Ihrer Fassung keine Weisung gab,
möglichst vielen Antragstellern die gewünschten Touris-
tenvisa auszustellen?


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Nein!)


K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509919400


Nein, dahin gehend können Sie meine Antwort nicht
verstehen. Ich bitte Sie, meine Antwort so zu verstehen,
wie ich sie ausgeführt habe.


(Beifall bei der SPD – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie war klar und verständlich!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509919500

Eine weitere Zusatzfrage.

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(C (D Frau Staatsministerin, Sie haben eine mögliche Be orzugung der Besitzer von Reiseschutzpässen in Kiew erneint. Sind Ihnen Praxisvorgänge bekannt, dass etwa n Kiew die Antragsteller mit Reiseschutzpass bevorzugt n die Botschaftsräume hineingeführt worden sind, nachem die Menschenmenge, die vor der Tür stand, immer rößer wurde? Sind die Inhaber von Reiseschutzpässen ahlenmäßig bevorzugt behandelt worden? K Nein, das ist mir nicht bekannt. Herr Kollege Grosse-Brömer. Fr Inwieweit ist es seit 998 in Ihrem Hause zu einer grundlegenden Änderung in zu einer Liberalisierung der Visumerteilung gekomen? War das Gegenstand einer bewussten Erörterung? ar es konkrete Politik, hier etwas zu ändern? Zweitens: (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: „Zweitens“ geht nicht!)

Matthias Sehling (CSU):
Rede ID: ID1509919600
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509919700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509919800
Michael Grosse-Brömer (CDU):
Rede ID: ID1509919900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509920000

ässt sich darüber hinaus der Schluss ableiten, dass spä-
estens nach dem Volmer-Erlass das von Ihnen vorhin
ehr zutreffend beschriebene Spannungsverhältnis in Ih-
em Hause ganz klar dahin gehend beantwortet wurde,
ass wir mehr Liberalisierung und Freizügigkeit und we-
iger Sicherheit brauchen?
K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509920100

Ihre letzte Frage kann ich eindeutig mit Nein beant-
orten. Ich möchte Sie korrigieren, dass es aufgrund
ieses Spannungsverhältnisses erst 1998 Veränderungen
egeben hat. Mir ist bekannt, dass es diese Änderungen
chon seit 1995 und vermutlich auch vor dieser Zeit ge-
eben hat.
Ich möchte Ihre Frage generell beantworten und im
inblick auf die Details auf die vielen ausführlichen
ntworten aus den letzten Fragestunden und auf die
chriftlichen Antworten verweisen. Man versucht
tändig – ob die Vorgängerregierung oder unsere Bun-
esregierung –, auf das Spannungsverhältnis angemes-
en zu reagieren. Das heißt, einerseits den wirtschaftli-
hen Austausch zu fördern und – ich habe das aus einem
rief eines Ihrer Kollegen zitiert – dem Ruf Deutsch-
ands als ein weltoffenes Land gerecht zu werden. Auf
er anderen Seite muss die größtmögliche Sicherheit für
ie Bürgerinnen und Bürger in der Bundesrepublik ge-
ährleistet sein. Zu keinem Zeitpunkt gab es einen Vor-
ang für die eine oder die andere Überlegung.
Zu den Gründen für die Einführung des so genannten

olmer-Erlasses möchte ich auf meine Antworten ver-
eisen. Auch zu den Gründen, warum das Carnet de






(A) )



(B) )


Staatsministerin Kerstin Müller

Touriste zum so genannten Reiseschutzverfahren ausge-
weitet wurde, möchte ich auf meine entsprechenden
Antworten hinweisen, dito für das so genannte Reise-
büroverfahren.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509920200

Herr Kollege Volmer.

(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das hat sie doch schon ganz gut gemacht! Sie brauchen es nicht noch mehr zu verteidigen!)



Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509920300

Vielleicht lernen Sie ja noch etwas.


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das glaube ich nicht!)


Frau Staatsministerin, können Sie mir zustimmen,
dass unsere Konsulate bzw. Visastellen für viele Rei-
sende der erste Eindruck von der Bundesrepublik
Deutschland sind und dass der erste Eindruck sehr oft
mitentscheidend für das Image eines ganzen Landes ist?
In diesem Sinne sind unsere Visastellen eine Art Visiten-
karte der Bundesrepublik Deutschland. Daher kann es
nicht Aufgabe der Visastellen sein, möglichst abschre-
ckend aufzutreten, sondern es ist wichtig, dass sie mög-
lichst kundenfreundlich sind.

Kundenfreundlichkeit bedeutet, den Leuten zu zei-
gen, wie man Formulare ausfüllt – es geht nicht darum,
zu erklären, was man schreiben muss, um das Visum zu
bekommen –, statt die Leute, wie das die Vorgänger-
regierung gemacht hat, wegzujagen, wenn sie einen
Formfehler gemacht haben.


(Matthias Sehling [CDU/CSU]: Da wird ein roter Teppich ausgerollt!)


K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509920400


Ich stimme Ihnen insofern zu, dass wir immer bemüht
sind, unsere Botschaften und auch andere Angebote des
Auswärtigen Amtes im Sinne einer Dienstleistung für
die Bürgerinnen und Bürger zu gestalten, sowohl in
Deutschland hinsichtlich Informationen als auch im
Ausland hinsichtlich des ersten Eindrucks von Men-
schen. Wir arbeiten ständig daran, dies zu verbessern. Es
ist im Sinne des ganzen Hauses, Fortschritte zu erzielen
und Missstände zu beseitigen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509920500

Herr Kollege Schröder.


Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1509920600

Frau Staatsministerin, Bundesinnenminister Schily

war heute Vormittag im Innenausschuss

(Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Ja schön!)

und hat berichtet, dass die Gefährdung der Bundesrepu-
blik Deutschland gerade im Zusammenhang mit den
schrecklichen Anschlägen von Madrid größer geworden

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(C (D st. Inwieweit will die Bundesregierung ihre bisherige raxis, was die Visaerteilung angeht, aufgrund der eröhten Gefährdung nach den schrecklichen Anschlägen on Madrid überdenken? K Herr Abgeordneter, wir überprüfen ständig und auch etzt nach dem schrecklichen Anschlag von Madrid, ob ir im Hinblick auf die Sicherheitslage etwas verbessern önnen und etwas verbessern müssen. Über konkrete berlegungen kann ich jetzt nicht berichten. Aber wenn s Lücken gibt, muss man sie schließen. Ich möchte darauf hinweisen, dass wir hier erst kürz ich gemeinsam – fast alle Fraktionen dieses Hauses waen daran beteiligt – Sicherheitspakete nach den Anchlägen vom 11. September verabschiedet haben, an eren Erstellung ich persönlich gemeinsam mit Abgerdneten auch Ihrer Fraktion intensiv beteiligt war. Wir aben seinerzeit alle möglichen Bereiche nach Lücken urchforstet und im Rahmen des Schengen-Abkomens – wir wollen und können nur gemeinsam mit den artnern des Schengen-Abkommens handeln – dort korigiert, wo wir gemeinsam befunden haben, dass eine orrektur zu Verbesserungen führen könnte. Grundsätzlich glaube ich – dies haben auch Abgeord ete Ihrer Fraktion gesagt –, dass es in einer offenen und emokratischen Gesellschaft keine absolute Sicherheit ibt. Das ist traurig, aber das ist so. Politisch wäre es das alscheste, was wir tun könnten, dies zu suggerieren der Schnellschüsse im sicherheitspolitischen Bereich u machen. Damit würden wir möglicherweise das tun, as die Terroristen wollen. Herr Tauss. Frau Staatsministerin, könnten Sie mir bestätigen, ass es immer wieder Kolleginnen und Kollegen aus em Deutschen Bundestag und möglicherweise aus den eihen der CDU/CSU-Fraktion gibt, die in vielen Fällen ine liberalere Visaerteilungspraxis der Botschaften und (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Wo ist der Zusammenhang zur Ausgangsfrage? – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Diese Entlastungsfrage hat Volmer schon das vorletzte Mal gestellt!)


(Jörg Tauss [SPD]: Wir bauen eine Mauer!)

Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509920700

(Beifall bei der SPD)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509920800
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1509920900

chnellere Bearbeitungen gerade im Interesse des kultu-
ellen und wirtschaftlichen Austauschs einfordern und
ich bei Ihnen mit der Bitte melden, bei der Erteilung
on Visa behilflich zu sein und nicht allzu illiberal zu
erfahren? Können Sie bestätigen, dass es solche Anfra-
en an Ihr Haus, das BMI oder die Bundesregierung ins-
esamt gibt?






(A) )



(B) )


Ke
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509921000

Ich kann dies bestätigen. Ich habe Beispiele dafür ge-

nannt, dass wir kontinuierlich von Abgeordneten aller
Fraktionen dieses Hauses Bitten und Anfragen für Visa-
erteilungen bekommen. Ich finde das völlig normal und
völlig berechtigt; das will ich sehr deutlich sagen. Wir
gehen allen Einzelfällen nach und treffen dann im Rah-
men der Abwägung und des Spannungsfeldes, das ich
genannt habe, eine Entscheidung. Manchmal können wir
etwas tun, manchmal steht dem ganz klar die Rechtslage
entgegen. Aber es gibt permanent, auch zum jetzigen
Zeitpunkt, zu dem die Abgeordneten der Opposition ver-
suchen, uns etwas zu unterstellen, Anfragen und Bitten.
Ich habe schon in den letzten Wochen aus entsprechen-
den Briefen zitiert; das spare ich mir heute.


(Jörg Tauss [SPD]: Danke schön!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509921100

Herr Scheuer.


Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1509921200

Frau Staatsministerin, Sie haben vorhin auf Nach-

frage des Kollegen Uhl gesagt, dass die Prüfung der Do-
kumente wie Hotelbuchungen, Einladungen usw. schon
unter der Vorgängerregierung nicht mehr notwendig war.
Nach unseren Informationen war das nicht so, sondern
es ist erst unter Ihrer Regierung neu eingeführt worden,
dass man diese Prüfdokumente nicht mehr braucht. Kön-
nen Sie Ihrerseits die Aussage berichtigen, dass der
Wegfall der Notwendigkeit der Prüfdokumente neu war?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509921300


Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass eine
Verpflichtungserklärung durch ein entsprechendes Versi-
cherungsprodukt ersetzt werden konnte. Dabei gab es ei-
nen Vorläufer, das so genannte Carnet de Touriste, das
1995 durch die Vorgängerregierung eingeführt und so-
dann mit dem so genannten Reiseschutzpass fortgesetzt
wurde.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509921400

Herr Kollege Uhl.


Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509921500

Frau Staatsministerin, Ihr Vorgänger im Amt, Herr

Volmer, hat eine interessante Vision von den deutschen
Visastellen als erste Anlaufstelle für den Ausländer und
als Visitenkarte der Bundesrepublik Deutschland entwi-
ckelt.


(Jörg Tauss [SPD]: Das ist keine Vision! Das ist eine Selbstverständlichkeit! – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das hat diese Regierung so entwickelt!)


Ist Ihnen bekannt, dass uns alle Migrationsforscher un-
gefähr dieselben Zahlen nennen, nämlich dass sich circa
1 Million illegale Migranten in der Ukraine und circa
2 Millionen illegale Migranten aus Asien und aller Her-

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(C (D en Länder im Raum Moskau aufhalten und dass dort jees Jahr circa 130 000 Menschen untertauchen, die nur in Ziel verfolgen: als Schwarzarbeiter nach Westeuropa eiterzuwandern? (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Was hat das mit diesem Komplex zu tun?)


s geht um Migrationsströme von einem Ausmaß, die
lle Völkerwanderungen, die wir in der Schule kennen
elernt haben, weit in den Schatten stellen.
Jetzt kommt die eigentliche Frage an Sie: Wie gehen

ie angesichts dieser Zahlen, dieser Probleme, dieses
assenandrangs an illegalen Schleuseraktivitäten und
es Zustroms von Schwarzarbeitern mit der Vision des
hemaligen Staatsministers im Auswärtigen Amt um,
ass Sie quasi einen roten Teppich ausrollen und eine
ienstleistung erbringen, nämlich massenhaft Visa ertei-
en sollen, damit dieser Strom munter nach Westeuropa
eitersprudelt?


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Lächerlich! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Teppich geht bis vor Ihre Haustür! – Jörg Tauss [SPD]: Das ist doch Stammtischniveau!)


K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509921600

Herr Kollege Uhl, ich weiß zwar nicht, was eine De-

atte über Migrationsströme mit dem Erlass vom
. August 2000 zu tun hat, aber die Debatte wird jetzt in-
eressant. Ich kann Ihre Zahlen nicht bestätigen, mir liegt
er neueste Migrationsbericht nicht vor. Aber ich
öchte Ihre Frage mit einer Gegenfrage beantworten:
aben Sie etwas dagegen einzuwenden, dass unsere
otschaften sozusagen das erste Aushängeschild
eutschlands im Ausland sind und dass wir uns darum
emühen, dies tagtäglich zu verbessern? Das kann ich
ir schwer vorstellen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509921700

Ich erteile jetzt dem Kollegen Mayer als Letztem die
elegenheit zu einer Zusatzfrage zu Frage 97, weise
ber noch einmal darauf hin, dass wir uns nicht zum ers-
en Mal mit der zunehmenden Länge von Zusatzfragen
on dem unmittelbaren Gegenstand der Frage entfernen.
s dürfen eigentlich nur solche Zusatzfragen gestellt und
om Präsidenten zugelassen werden, die im unmittelba-
en Zusammenhang mit der gestellten Frage stehen.


(Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Sehr gut, Herr Präsident! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht dass wir hier noch über Ameisen reden!)



Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1509921800

Frau Staatsministerin, teilen Sie die Auffassung, dass,
enn die deutschen Botschaften als Visitenkarten
eutschlands im Ausland anzusehen sind, die Art und






(A) )



(B) )


Stephan Mayer (Altötting)


Weise der Visaerteilung in der deutschen Botschaft in
Kiew alles andere als ein positives, gutes und wün-
schenswertes Licht auf Deutschland und auf die sie tra-
gende Bundesregierung geworfen hat?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509921900


Ihre Behauptung kann ich in ihrer Pauschalität nur
klar zurückweisen. Es hat Probleme gegeben – das ist
klar – , weil vor allen Dingen bis zum Jahr 2002 ein gro-
ßer Andrang von Visaantragstellern zu bewältigen war,
der inzwischen wieder rückläufig ist. Wir haben perma-
nent durch Erlasse, ein entsprechendes Terminsystem,
die Aufstockung des Personals im Rahmen der finanziel-
len Möglichkeiten, Schulungen etc. versucht, die Bot-
schaft nach besten Kräften zu unterstützen, damit selbst-
verständlich auch diese Botschaft sozusagen eine gute
Visitenkarte Deutschlands im Ausland darstellen kann.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Ludger Volmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509922000

Ich rufe die Frage 98 des Kollegen Ralf Göbel auf:

Wie viele Visa haben die deutschen Botschaften in Tirana
und Sofia in den Jahren 1998 bis 2003 jeweils erteilt und wel-
cher Art waren diese Visa?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509922100


Ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Die deutsche
Botschaft in Tirana erteilte zwischen 1998 und 2003 ins-
gesamt 79 760 Visa. Dabei handelte es sich zu circa
90 Prozent um kurzfristige Schengen-Visa.

Die deutsche Botschaft in Sofia erteilte im gleichen
Zeitraum insgesamt 220 809 Visa. Bis zur Aufhebung
der Visumpflicht für bulgarische Staatsangehörige im
Jahre 2001 handelte es sich dabei zu circa 85 Prozent um
kurzfristige Schengen-Visa und zu circa 15 Prozent um
nationale Visa für einen längerfristigen Aufenthalt. Seit
Aufhebung der Visumpflicht handelt es sich – bei stark
gesunkenen Antragszahlen – zu circa 90 Prozent um na-
tionale Visa und nur noch zu circa 10 Prozent um kurz-
fristige Visa.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509922200

Wie ich sehe, möchten Sie, Herr Göbel, keine Zusatz-

frage stellen.
Herr Kollege Binninger, bitte.

(Jörg Tauss [SPD]: Haben Sie mitgeschrieben, Herr Kollege Göbel? Das waren viele Zahlen! – Gegenruf des Abg. Ralf Göbel [CDU/ CSU]: Das kann ich mir so merken!)



Clemens Binninger (CDU):
Rede ID: ID1509922300

Frau Staatsministerin, könnten Sie die Zahl für die

Botschaft in Tirana – rund 79 000 Visa im Zeitraum von
1998 bis 2003 – nach Jahren aufteilen und insbesondere
die Zahlen für die Jahre ab 2000 nennen?

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(C (D K Das kann ich. Im Jahre 2000 waren es 9 335 Visa, 001 waren es 13 857, 2002 waren es 19 470 und 2003 aren es 19 333. (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Ich höre Ihnen zwar gerne zu, aber ich verstehe Sie nur, wenn Sie etwas langsamer sprechen!)

Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509922400

Soll ich das noch einmal langsam vorlesen?


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509922500

Ich halte das für verzichtbar, weil das alles im Proto-

oll erscheint.

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509922600

Ich kann die Frage gern auch schriftlich beantworten.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509922700

Da Sie dazu ohnehin keine weitere Zusatzfrage stel-

en können, bleibt Ihnen nur der Zugriff auf die Daten im
rotokoll.
Es gibt immer wieder Kollegen, die Fragen gestellt

aben und mit einer Mischung aus Faszination und Ver-
weiflung abwarten müssen, ob noch die Chance be-
teht, dass ihre Frage aufgerufen wird. Das liegt daran,
ass sich aus nachvollziehbaren Gründen Zusatzfragen
u den Antworten ergeben.
Ich rufe nun die Frage 99 des Kollegen Uhl auf:

Muss bei Vorliegen der übrigen Voraussetzungen ein Vi-
sum an Ausländer erteilt werden, bei denen der Verdacht auf
terroristische Tätigkeit besteht, dieser Verdacht jedoch noch
nicht durch Tatsachen belegt werden kann?


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Der hatte doch schon ein paar Mal die Chance! Das wird dadurch auch nicht besser!)


K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509922800

Ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Nein.


(Heiterkeit bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


ei Verdacht auf terroristische Tätigkeit kann einem
usländer auch bei Erfüllung der übrigen Voraussetzun-
en ein Visum nicht erteilt werden.

(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das ist doch eigentlich von vornherein klar gewesen!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509922900

Zusatzfrage, Herr Kollege Uhl.


Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509923000

Frau Staatsministerin, ich bin angesichts des Wortlau-

es des Gesetzes von Ihrem klaren Nein überrascht. Ist
hnen bewusst, dass es im Gesetz „Wenn diese Tatsachen
icht belegt werden können, muss ein Visum erteilt






(A) )



(B) )


Dr. Hans-Peter Uhl

werden“ heißt? Ich würde Ihnen raten, noch einmal ei-
nen Blick ins Gesetz zu werfen.

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509923100


Ich zitiere jetzt aus diesem Gesetz, und zwar aus § 8
Abs. 1 Nr. 5 Ausländergesetz – ich habe diesen Satz so-
zusagen im Wortlaut diverse Stunden lang entwickelt;
dort steht entgegen Ihrer Behauptung – :

… oder wenn Tatsachen
– nicht die Annahme –

belegen, dass er einer Vereinigung angehört, die
den internationalen Terrorismus unterstützt, oder er
eine derartige Vereinigung unterstützt.

Das heißt – ich beziehe mich auf Ihre Frage – : Ein Vi-
sumantrag wird seit der Einführung des Terrorismusbe-
kämpfungsgesetzes unter anderem dann abgelehnt, wenn
ein Tatbestand nach § 8 Abs. 1 Nr. 5 Ausländergesetz
vorliegt.

Bei Verdachtsfällen ist das Verfahren wie folgt: Das
Auswärtige Amt hat am 31. Januar 2002 die Vertretun-
gen über die neuen Versagungsgründe nach § 8 Abs. 1
Nr. 5 Ausländergesetz informiert. Diese Versagungs-
gründe ergeben sich übrigens auch aus dem zweiten
Sicherheitspaket – Sie müssten den Wortlaut kennen – ,
das wir hier gemeinsam verabschiedet haben. Die Ver-
tretungen wurden gebeten, auch bei Verdachtsfällen vor
der endgültigen Entscheidung die erhobenen Daten den
Sicherheitsbehörden zu übermitteln. Diese Einzelfälle
werden dann im Rahmen des Ermessens geprüft; etwa-
ige Erkenntnisse werden bei der Entscheidung berück-
sichtigt.

In solchen Fällen greift der Regelversagungsgrund
nach § 7 Abs. 2 Nr. 3 Ausländergesetz. Danach wird der
Antrag in der Regel abgelehnt, wenn „der Aufenthalt des
Ausländers aus einem sonstigen Grunde Interessen der
Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt oder gefähr-
det“. Gerade wenn eine Gefährdung nicht ausgeschlos-
sen werden kann, wird das Visum nicht erteilt.


(Jörg Tauss [SPD]: Sie ist ein besserer Jurist als Herr Uhl!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509923200

Eine weitere Zusatzfrage.

Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509923300

Frau Staatsministerin, ist Ihnen bekannt, dass die von

Ihnen gerühmte Vorschrift gerade auf ihre Wirksamkeit
hin überprüft wird, weil sie in der Praxis bisher ins Leere
ging?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509923400


Ich kann Ihre Behauptung, dass die Vorschrift in der
Praxis bisher ins Leere ging, nicht bestätigen. Im Übri-
gen ist noch nicht genug Zeit vergangen, um die Anwen-
dung dieser Vorschrift wirklich evaluieren zu können.
Das möchte ich hier auch sehr deutlich sagen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


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( (C (D ch habe gerade genau das Gegenteil belegt, nämlich ass im Rahmen der besagten Vorschrift – entgegen der ehauptung Ihrer Fraktion – bei Terrorismusverdacht urchaus das Erteilen eines Visums versagt und der Beroffene ausgewiesen werden kann. Ich rufe die Frage 100 des Kollegen Dr. Uhl auf: Warum wurde das Verfahren der Reiseschutzpässe der RS Reise-Schutz AG am 28. Juni 2002 nur in Kiew eingestellt und bei den übrigen deutschen Auslandsvertretungen erst neun Monate später? K Ich beantworte Ihre Frage wie folgt: Grund für die eisung des Auswärtigen Amtes an die Botschaft in iew vom 28. Juni 2002, die Versicherungen der Reisechutz AG nicht mehr als Ersatz für Verpflichtungsrklärungen zu akzeptieren, war die am 27. Juni 2002 rhaltene Information über das gegen einen Verantwortichen der Reise-Schutz AG eingeleitete Ermittlungsverahren. Dieses Ermittlungsverfahren betraf die mögliche eihilfe zu Schleusungen aus der Ukraine. Erst der Veracht auf weitere Missbrauchsfälle hat zu einer Ausdehung dieser Weisung am 28. März 2003 auf alle Ausandsvertretungen für die Reiseschutzversicherungen edweder Anbieter geführt. Das Bundesministerium des nnern unterrichtete am 15. April 2003 die Ausländerbeörden darüber, dass keine Versicherungen als Surrogat ür Verpflichtungserklärungen mehr zu akzeptieren sind. Zusatzfrage. Frau Staatsministerin, da Sie das Verfahren der Reise chutzpässe in Kiew haben einstellen lassen, warum haen Sie neun Monate gebraucht, um diese Praxis andeenorts zu beenden, obwohl Ihnen zu diesem Zeitpunkt chon eine ganze Fülle von Hinweisen auf Missbrauchsälle vorlag? K Das ist exakt die gleiche Frage, die Sie bereits gestellt aben und die ich schon beantwortet habe. Insofern vereise ich auf meine eben gegebene Antwort. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Gut zuhören!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509923500
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509923600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509923700
Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509923800
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509923900


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509924000

Zu Frage 100 gibt es keine weiteren Zusatzfragen.
Ich rufe die Frage 101 des Kollegen Stephan Mayer

Altötting) auf:
Hat das Bundeskanzleramt in die Meinungsverschieden-

heiten zwischen dem Bundesministerium des Innern, BMI,
und dem AA bezüglich des Inhalts und des Zustandekommens
des so genannten Volmer-Erlasses eingegriffen und, wenn ja,
in welcher Weise?






(A) )



(B) )


Ke
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509924100

Herr Abgeordneter, Ihre Frage beantworte ich wie

folgt: Nein. Im Übrigen haben die Vertreter von BMI
und Auswärtigem Amt in der 35. Sitzung des Innenaus-
schusses am 17. Mai 2000 – Herr Kollege Körper hat Ih-
nen heute diese Frage schon an anderer Stelle
beantwortet – einvernehmlich festgestellt, dass es bezüg-
lich des Erlasses vom 3. März 2000 keinen Dissens gebe
bzw. gibt.


(Jörg Tauss [SPD]: Nicht gibt und nicht geben wird!)


– Genau.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509924200

Vielleicht darf ich mir bei meinem Bemühen um Be-

schleunigung der Fragestunde noch den Hinweis erlau-
ben, dass mir die Einleitungsfloskel „Die Frage beant-
worte ich wie folgt“ verzichtbar erscheint. Bei im
Durchschnitt 40 beantworteten Fragen könnten wir
durch entsprechenden Verzicht ein paar Minuten gewin-
nen; denn es werden regelmäßig Fragen wie folgt beant-
wortet, und zwar ohne diese Ankündigung.


(Beifall bei der CDU/CSU)


K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509924300


Ich wollte nur höflich sein, Herr Präsident.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509924400

Zusatzfrage, Herr Kollege Mayer.


Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1509924500

Aber die Grußformel darf ich noch beibehalten, auch

wenn man ein paar Sekunden einsparen könnte, wenn
man sie wegließe.

Frau Staatsministerin, wann gelangte der erwähnte
Briefwechsel zwischen dem Bundesinnenministerium
und dem Auswärtigen Amt erstmals dem Bundeskanz-
leramt zur Kenntnis?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509924600


Das weiß ich nicht. Ich weiß gar nicht, ob er dem
Bundeskanzleramt überhaupt zur Kenntnis gelangt ist.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509924700

Eine weitere Zusatzfrage? – Nein. Eine weitere Zu-

satzfrage, Herr Kollege von Klaeden.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509924800

Frau Staatsministerin, Ihrer Antwort entnehme ich,

dass der Bundesinnenminister im Kabinett nicht die hier
angesprochene Praxis der Visumerteilung kritisiert hat.
Ist das richtig?

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(C (D K Ob das im Kabinett angesprochen worden ist, kann ch Ihnen nicht sagen. Aber einen entsprechenden Briefechsel und Gespräche hat es wohl gegeben. Ich rufe die Frage 102 der Kollegin Kristina Köhler uf: Hat sich die Bundesregierung die Auffassung des ehemali gen Staatsministers im AA, Dr. Ludger Volmer, die dieser im Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages geäußert haben soll, wonach der Vorsitzende Richter am Landgericht Köln, U. H., „eine Art Racheengel gespielt haben könnte – weil ihm angeblich ein Job im Ministerium aufgekündigt worden sei“ – der „Spiegel“ vom 16. Februar 2004 –, zu Eigen gemacht? K Ich kommentiere keine angeblichen Äußerungen, die ch selbst nicht gehört habe. Zusatzfrage, Frau Köhler. Frau Staatsministerin, sind Sie – rein theoretisch – der uffassung, dass eine solche Frage mit der verfassungsechtlich garantierten richterlichen Unabhängigkeit verinbar wäre? Oh doch, der Bundestag kann manchmal ein bisschen heorie gebrauchen. K Ich verstehe Ihre Frage nicht. Ernsthaft, was hat das it der Verfassung zu tun? Sind Sie der Auffassung, dass ein solch formulierter orwurf mit der verfassungsrechtlich garantierten richerlichen Unabhängigkeit vereinbar wäre? K Ich habe Ihre Frage wie folgt beantwortet: Ich habe an er entsprechenden Sitzung des Ausschusses nicht teilenommen und kommentiere keine Äußerungen von bgeordnetenkollegen, die ich selber nicht gehört habe. Weitere Zusatzfrage? – Herr von Klaeden. Fr (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)

Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509924900
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509925000
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509925100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509925200
Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1509925300

(Zuruf von der SPD)

Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509925400
Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1509925500
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509925600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1509925700
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509925800
Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509925900






(A) )



(B) )


Eckart von Klaeden

Ich habe gehört, dass der Richter, der das Urteil gespro-
chen hat, im Zusammenhang mit dem Auswärtigen Amt
gestanden habe, selbst an der Ausbildung der Konsular-
beamten beteiligt gewesen sei und dabei im Streit ge-
schieden sei. – Staatssekretär Chrobog hat daraufhin er-
klärt, er wolle den Vorgang prüfen. In der darauf
folgenden Sitzung des Innenausschusses hat Staatssekre-
tär Chrobog ausgeführt, er wolle zwar keine Richter-
schelte betreiben, sei aber der Ansicht, dass die münd-
liche Urteilsbegründung jenseits der Grenze des
Akzeptablen liege. Weiter hat er gesagt, der Richter habe
im Übrigen seine eigene Vorgeschichte mit dem Aus-
wärtigen Amt.

Was hat Staatssekretär Chrobog damit gemeint?

(Lachen bei der SPD)


K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509926000


Ich sagte schon: Ich kommentiere keine Äußerungen.

(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist eine Äußerung der Regierung, Frau Staatsministerin!)


– Richtig. Ich war aber nicht dabei. Deshalb möchte ich
diese Äußerung nicht kommentieren. Ich möchte sie erst
recht nicht interpretieren. Ihre Frage geht sogar in Rich-
tung einer Interpretation.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Nein! Ich will einfach nur wissen, was mit der Vorgeschichte gemeint ist!)


– Ich kann hier keine Aussage interpretieren, die ich sel-
ber nicht vernommen habe.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509926100

Ich rufe die Frage 103 der Kollegin Kristina Köhler

auf:
Stand U. H. in der Vergangenheit in einer vertraglichen

Beziehung zum AA, die die Erbringung von Dienstleistungen
für das AA zum Gegenstand hatte?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509926200


Frau Abgeordnete Köhler, ich verweise auf meine
Antwort zur vorherigen Frage. Der Vorsitzende Richter
am Landgericht Köln hat im Rahmen seiner Tätigkeit an
einer Fachhochschule des Landes Nordrhein-Westfalen
auch Vorlesungen vor Anwärterinnen und Anwärtern des
gehobenen auswärtigen Dienstes gehalten. Er stand je-
doch nie in einer vertraglichen Beziehung zum Auswär-
tigen Amt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509926300

Zusatzfrage? – Herr von Klaeden.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509926400

Frau Staatsministerin, will die Bundesregierung mit

den von mir zitierten Äußerungen des Staatssekretärs

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(C (D hrobog suggerieren, dass sie die Urteilsfindung des ichters durch seine vorherige Tätigkeit für das Auswärige Amt, die Sie gerade geschildert haben, möglichereise für beeinflusst hält, und hält das Auswärtige Amt iesen Richter gar für befangen? K Wie ich im Rahmen der Beantwortung jetzt schon weimal gesagt habe, kommentiere ich keine Äußerunen, die ich nicht gehört habe. Ich kann mir nicht vortellen – das ist meine persönliche Einschätzung –, dass taatssekretär Chrobog eine entsprechende Äußerung etan hat, (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Lesen Sie das Protokoll!)

Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509926500

nd verweise in der Sache auf die von mir soeben gege-
ene Antwort auf die Frage 103 der Abgeordneten
öhler.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509926600

Weitere Zusatzfrage des Kollegen Grindel.


(Zuruf von der SPD: Muss das sein?)



Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1509926700

Frau Staatsministerin, hat sich der Richter U. H. um

ine Anstellung beim Auswärtigen Amt bemüht?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509926800

Das kann ich Ihnen nicht sagen; meines Wissens hat

r sich nicht darum bemüht. Ich verweise insofern auf
eine Antwort, die ich auf die Frage 103 gegeben habe.
as ist erschöpfend das, was ich über den Richter und
ein mögliches Verhältnis zum Auswärtigen Amt weiß.
ehr weiß ich nicht.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509926900

Ich rufe die Frage 104 des Kollegen Ulrich Petzold

uf:
Haben Vertreter oder Beamte der Bundesregierung gegen-

über Ausschüssen des Deutschen Bundestages eine Verbin-
dung zwischen den Umständen der Beendigung einer Ver-
tragsbeziehung zwischen dem AA und U. H. und der von
U. H. bei der Urteilsverkündung im so genannten Schleuser-
prozess im Zusammenhang mit der aufgrund des so genannten
Volmer-Erlasses geänderten Visumerteilungspraxis der deut-
schen Auslandsvertretungen geäußerten harschen Kritik an
der Bundesregierung und dem AA im Besonderen hergestellt?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509927000

Auch hierzu verweise ich auf die Antworten, die ich

oeben auf die Fragen 102 und 103 gegeben habe.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509927100

Gibt es Zusatzfragen? – Das ist nicht der Fall.
Die Fragen 105 und 106 des Kollegen Thomas Strobl

ollen schriftlich beantwortet werden.






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms

Ich rufe die Frage 107 des Kollegen Dr. Ole Schröder

auf:
Wie hat sich die Anzahl der erteilten Visa, unterschieden

nach geschäftlichen und Touristenvisa, in der Zeit von 1998
bis heute in Saudi-Arabien und in den Vereinigten Arabischen
Emiraten entwickelt?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509927200


Die deutschen Auslandsvertretungen in Saudi-Ara-
bien, das heißt Riad und Djidda, erteilten zwischen 1998
und 2003 insgesamt 98 965 Visa. Dabei handelt es sich
zu circa 90 Prozent um kurzfristige Schengen-Visa.

Die deutschen Auslandsvertretungen in den Vereinig-
ten Arabischen Emiraten, das heißt Abu Dhabi und
Dubai, erteilten im gleichen Zeitraum insgesamt
160 151 Visa. Dabei handelte es sich zu circa 98 Prozent
um kurzfristige Schengen-Visa.

Eine weitere Untergliederung in touristische und ge-
schäftliche Visa ist nicht möglich, da dies derselbe
Visumtyp ist. Bei beiden Staaten kann jedoch davon aus-
gegangen werden, dass der Anteil der zu geschäftlichen
Zwecken erteilten Visa überwiegt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509927300

Zusatzfrage, Kollege Schröder.

Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1509927400

Frau Staatsministerin, danke für Ihre Antwort. Ich

hatte allerdings nach der Entwicklung der Anzahl der
Visaerteilungen gefragt. Es ist ja gerade das Interessante,
inwieweit sich die Anzahl erhöht hat. Können Sie dazu
etwas sagen?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509927500


Nein, Sie hatten gefragt:
Wie hat sich die Anzahl der erteilten Visa, unter-
schieden nach geschäftlichen und Touristenvisa, …
entwickelt?

Leider kann ich Ihnen dies nicht beantworten, weil wir
diese beiden Bereiche nicht separat registrieren, sondern
hierfür ein und derselbe Visumtyp ausgestellt wird.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509927600

Weitere Frage.

Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1509927700

Sind denn 2003 insgesamt mehr Geschäftsvisa im

Vergleich zu 1998 erteilt worden?
Ke
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509927800

Das kann ich Ihnen leider nicht beantworten. Ich weiß

es nicht.

(Dr. Hans-Peter Uhl [CDU/CSU]: Warum nicht?)

– Es wird nicht registriert; das sagte ich doch gerade.

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(C (D (Dr. Ole Schröder [CDU/CSU]: Sie wissen doch, wie viele Visa jährlich erteilt werden, dann können Sie mir auch sagen, wie die Entwicklung ist!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509927900

Herr Kollege Schröder!

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509928000

Sie haben nach Geschäftsvisa gefragt. Ich sagte Ihnen

a schon einmal, dass wir diese nicht separat erfassen.
ch würde es Ihnen ja wirklich sagen, wenn ich es
üsste.


(Dr. Ole Schröder [CDU/CSU]: Gut, dann werde ich diese Frage zu nächster Woche noch einmal stellen!)


eschäftlicher und touristischer Reisezweck werden
icht unterschieden. Ich kann Ihnen nur die Entwicklung
er Visa insgesamt nennen. Das kann ich Ihnen gerne
uch noch einmal ausführlich in Schriftform zuschicken.
as ist wirklich kein Problem. Was uns vorliegt, können
ie haben.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509928100

Weitere Frage des Kollegen von Klaeden.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1509928200

Frau Staatsministerin, gibt es eine Zusage der Bun-

esregierung gegenüber diesen Ländern, die Visumpra-
is ihnen gegenüber zu erleichtern?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509928300

Ist mir nicht bekannt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509928400

Wir kommen zur Frage 108 des Kollegen Ole

chröder:
In welchem Zeitraum wurde das Reisebüroverfahren ohne

persönliche Vorsprache des Ausländers bei der deutschen Bot-
schaft in Moskau angewandt?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509928500

Das Reisebüroverfahren ist in Kapitel VIII Nr. 5 der
emeinsamen Konsularischen Instruktion der Schengen-
taaten ausdrücklich vorgesehen und findet nach wie vor
erade in großen Flächenstaaten häufig Anwendung.
iese Ausnahme dient der Förderung der Reiseindustrie
er EU-Mitgliedstaaten, ist also von den Schengen-Part-
ern durchaus im wohlverstandenen Eigeninteresse vor-
esehen worden.
Das Verfahren wurde in Moskau bereits vor Einfüh-

ung des Schengen-Visums im Jahr 1995, also unter der
orgängerregierung, angewandt und auch danach bis
eute fortgeführt. Die Erfahrungen sind bislang positiv.
berwiegend Geschäftsleute nutzen diese Möglichkeit.






(A) )



(B) )


Staatsministerin Kerstin Müller

Als Voraussetzung gilt grundsätzlich, dass der Ausländer
bereits einmal ein Visum erhalten haben muss.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509928600

Bitte schön, Herr Schröder, Ihre Zusatzfrage.


Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1509928700

Mit wie vielen Reisebüros arbeitet denn die Botschaft

in Moskau zusammen? Welche Erfahrungen gibt es bis-
her? Waren alle Reisebüros zuverlässig?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509928800


Um wie viele Reisebüros es sich handelt, weiß ich
nicht; das kann ich Ihnen nicht beantworten. Ich gehe
davon aus, dass die Reisebüros, mit denen fortgesetzt zu-
sammengearbeitet wird, zuverlässig sind. Ich weiß aber
nicht, wie viele Büros das sind und ob bzw. wo es da
Probleme gegeben hat.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509928900

Weitere Frage, bitte.


Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1509929000

In welcher Art und Weise werden die Reisebüros auf

ihre Zuverlässigkeit überprüft?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509929100


Das ist eine Frage, die hier schon des Öfteren gestellt
wurde und die auch die Zuständigkeit anderer Ressorts
mit berührt. Insofern verweise ich auf die in den voran-
gegangenen Fragestunden ausführlichst beantworteten
Fragen der Kolleginnen und Kollegen.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Was? – Dr. Hans-Peter Uhl [CDU/CSU]: Welches Ressort?)


Auch in schriftlichen Antworten auf Fragen zu diesem
Thema – es sind über 110; ich erwähnte es schon ein-
mal – finden sich Ausführungen hierzu.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509929200

Bitte schön, eine weitere Frage.


Dr. Hans-Peter Uhl (CSU):
Rede ID: ID1509929300

Frau Staatsministerin, jetzt bin ich etwas verwirrt.

Welches andere Ressort soll denn die Bonität von Reise-
büros in Moskau untersuchen, wenn nicht das Auswär-
tige Amt?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509929400


Ich verweise auf die von mir schon gegebenen Ant-
worten in den letzten Fragestunden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509929500

Gibt es weitere Fragen dazu? – Das ist offensichtlich

nicht der Fall. Vielen Dank, Frau Staatsministerin.

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(C (D Ich rufe nun die übrigen Fragen auf Druckache 15/2726 in der üblichen Reihenfolge auf. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums der Justiz. Zur Beantwortung steht der Paramentarische Staatssekretär Alfred Hartenbach zur Verügung. Ich rufe die Frage 1 der Kollegin Petra Pau auf: Warum beabsichtigt die Bundesregierung, gegen das „Neubauernurteil“ des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte vom 22. Januar 2004 ein Rechtsmittel einzulegen, indem sie sich dabei – laut Presseerklärung der Bundesministerin der Justiz, Brigitte Zypries, vom 26. Februar 2004 – auf die gleiche Argumentation stützt, mit der bislang die entschädigungslose Eigentumsentziehung zugunsten des Staates erfolgte, obwohl der Gerichtshof festgestellt hat, dass die Betroffenen unabhängig von ihrer Situation vor dem In-KraftTreten des „Modrow-Gesetzes“ mit seinem In-Kraft-Treten vollwertiges Eigentum an ihren Grundstücken erlangt haben, und wie begründet die Bundesregierung vor diesem Hintergrund die beabsichtigte Anrufung der Großen Kammer des Gerichtshofs – siehe oben genannte Presseerklärung – „wegen der grundsätzlichen Bedeutung des Urteils für die Frage der Bodenreform in der DDR, die nicht infrage gestellt werden darf“? A Frau Kollegin, die Bundesregierung hat sich nach ründlicher rechtlicher Prüfung entschieden, als Rechtsittel gegen das Urteil vom 22. Januar 2004 die Große ammer des Europäischen Gerichtshofes für Menschenechte anzurufen. Die Bundesregierung ist der Auffasung, dass die Begründung des Urteils nicht zu überzeuen vermag. Angesichts seiner weit reichenden edeutung sollte das Urteil höchstrichterlich überprüft erden. Die Bundesregierung bzw. ihr Prozessbevollmächtig er, Professor Dr. Frowein, fertigt derzeit die Rechtsmitelschrift an. Die Rechtsmittelfrist läuft am 21. April 004 ab. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird die Bunesregierung die Rechtsmittelschrift beim Gerichtshof inreichen. Ich bitte um Verständnis, dass ich Ihnen vor ertigstellung und Einreichung der Rechtsmittelschrift eim Gerichtshof keine Angaben über die Argumentaion der Bundesregierung machen kann. Zusatzfrage, Frau Pau? Herr Staatssekretär, erst einmal herzlichen Dank. Ich ringe natürlich das erbetene Verständnis auf und habe eshalb eine andere Nachfrage. Können Sie mir bestäigen, dass es in der DDR keinen Automatismus bei der nwendung der Vorschriften der Besitzwechselverordung gab, sondern bei der Rückführung von Grundtücken in den Bodenfonds stets staatliches Handeln rforderlich war, und finden Sie es in diesem Zusamenhang nicht auch politisch wie rechtsstaatlich makaer, dass ausgerechnet die Bundesrepublik dieses Unecht der Honecker-Ära anwendet und das von den DR-Behörden unterlassene Handeln vollzieht? Al Ich glaube, das waren acht Fragen. Wie viele soll ich beantworten? Herr Staatssekretär, es ist Ihnen überlassen, wie viele Sie beantworten. Al Sie gestatten, Frau Kollegin Pau, dass ich es nicht für angemessen halte, dass sich der demokratisch gewählte Abgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär für eine demokratisch legitimierte Bundesregierung zu Handlungen äußert, die von einer undemokratischen Regierung vorgenommen worden sind. Das mag ja sein; aber Sie vollziehen das Handeln jetzt. – Darf ich eine zweite Nachfrage stellen? Bitte schön. Können Sie mir Auskunft geben, Herr Staatssekretär, wie viele Hektar Land und wie viele Millionen Euro Erlösauskehr durch die Länder im Zuge der Abwicklung der Bodenreform eingezogen wurden und welche Eckpunkte ein Gesetz, das die Bundesjustizministerin als Entschädigungsgesetz vage in Aussicht gestellt hat, hätte? A Das waren wieder vier Fragen. Ich werde sie allerdings alle beantworten; ich werde sogar eine zusätzliche Frage beantworten. Es gibt etwa 50 000 Fälle, in denen nach dem demokratisch legitimierten Gesetz von 1992 Grundstücke auf die Länder übertragen worden sind oder die Erben zur Zahlung des Erlöses verpflichtet wurden, weil sie die Flächen bereits verkauft hatten. Es handelt sich um eine Fläche von etwa 100 000 Hektar. Der Wert der übertragenen Fläche und die Geldbeträge, die an die demokratisch legitimierten Bundesländer ausgezahlt wurden, belaufen sich auf etwa 400 Millionen Euro. Da das Urteil im Moment noch nicht rechtskräftig ist, hat die Bundesregierung keinerlei Veranlassung, sich über ein etwaiges Gesetz oder etwaige Entschädigungsregelungen Gedanken zu machen. Das werden wir gegebenenfalls dann tun, wenn ein rechtskräftiges Urteil vorliegt. Ich bin aber davon überzeugt, dass das noch einige Zeit dauern wird. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi nisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Zur Beantwortung steht die Parlamentarische Staatssekretärin Simone Probst zur Verfügung. S m h e s G a s A B Z j g w t f v s h m z w v e a m h s n P d i s T (C (D Wir kommen jetzt zur Frage 2 des Kollegen Jens pahn: Wie verhält sich die Bundesregierung zu Forderungen der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen – vergleiche „Westfälische Nachrichten“ vom 9. März 2004 –, ein Brennelementezwischenlager in Rossendorf zu errichten bzw. zu genehmigen, um die geplanten Transporte von Brennelementelagerbehältern von Rossendorf nach Ahaus überflüssig zu machen? Si Anders als bei Leistungsreaktoren, die für die Strom rzeugung zuständig sind, sieht das Atomgesetz für Forchungsreaktoren wie die in Jülich, Berlin, Garching und eesthacht mit ihrem vergleichsweise geringen Mengenufkommen eine Verpflichtung zur Errichtung von tandortnahen Zwischenlagern nicht vor. Nach § 9 a bs. 2 Satz 3 des Atomgesetzes haben ausschließlich die etreiber von Kernkraftwerken dafür zu sorgen, dass ein wischenlager für bestrahlte Kernbrennstoffe auf dem eweiligen Anlagengelände oder in der Nähe der jeweilien Anlage als standortnahes Zwischenlager errichtet ird. Das bedeutet bezogen auf Ihre Frage: Wenn der Be reiber von Rossendorf – das ist der Verein für Kernverahrenstechnik und Analytik Rossendorf e. V. – nicht on sich aus einen Antrag auf Bau eines Zwischenlagers tellt, kann er nicht dazu gezwungen werden. Zusatzfrage, Kollege Spahn? Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. – Sieht das BMU insichtlich der MTR-2-Behälter ähnliche Sicherheitsängel bzw. eine ähnliche Gefahrenlage beim Transport um Zwischenlager Ahaus oder auch bei der Lagerung, ie sie von den NRW-Grünen und auch in einem Antrag on SPD und Grünen im Landtag Nordrhein-Westfalen rwähnt und dargestellt werden, insbesondere mit Blick uf einen Transport über die Straße? Si Das Genehmigungsverfahren ist noch nicht abge chlossen. Das Bundesamt für Strahlenschutz prüft alle otwendigen Voraussetzungen für einen Transport. Die rüfung beinhaltet auch die Frage der Sicherheit. Wenn ie Genehmigungsvoraussetzungen gegeben sind, dann st die Genehmigung zu erteilen. Zweite Zusatzfrage, bitte schön. Frau Staatssekretärin, bejaht das BMU den Rechtsan pruch der Antragsteller auf einen ordnungsgemäßen ransport, wenn alle entsprechenden Bedingungen, die Jens Spahn gerade auch von Ihnen erwähnt wurden, erfüllt sind, unabhängig von den dadurch entstehenden Kosten? Es gab eine Aussage des Ministers, dass eine weitere Lagerung in Rossendorf illegal sei. Si Selbstverständlich. Wenn die Genehmigungsvoraussetzungen vorliegen, ist zu genehmigen. Ich rufe die Frage 3 des Kollegen Jens Spahn auf: Welche Hindernisse stehen der Erteilung einer Genehmigung des Transports von Brennelementebehältern von Rossendorf nach Ahaus derzeit entgegen bzw. wie ist der Verfahrensstand? Si Nach § 4 Abs. 2 Nr. 6 Atomgesetz ist zu prüfen, ob überwiegende öffentliche Interessen der Wahl der Art, der Zeit und des Weges der Beförderung entgegenstehen. Einzelheiten hinsichtlich dieser Genehmigungsvoraussetzung wurden mit den betroffenen Ländern NordrheinWestfalen und Sachsen besprochen. Sie werden noch abschließend geprüft. Nach Abschluss dieser Prüfung ist dieser Antrag entscheidungsreif. Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, nun hat der Minister das Ver fahren für eine Woche gestoppt. Diese Frist läuft bald ab. Mich würde interessieren, wie das Ergebnis der Prüfung, nämlich ob auf der Straße oder auf der Schiene transportiert werden soll, konkret aussieht und wann mit jenem Ergebnis zu rechnen ist, das Sie gerade erwähnten. Si Sie werden sicherlich verstehen, dass die Bundesregierung keine Antwort auf Spekulationen und Vermutungen gibt. Die Situation ist die, dass die Betreiberin des Forschungsreaktors Rossendorf einen Straßentransport beantragt hat. In der Antwort auf Ihre schriftliche Frage habe ich Ihnen dargelegt, dass natürlich zu prüfen ist, ob es Gesichtspunkte gibt, die der Genehmigung dieses Antrags entgegenstehen. Diese Prüfung ist noch nicht abgeschlossen. Die Grundlage der Gespräche ist natürlich der Antrag der Betreiberin der Anlage in Rossendorf. Weitere Zusatzfrage, bitte. t f h A e P w d l h a w T T s s i s m m h a i s d l g s n m f d u s d n 1 s t g (C (D Frau Staatssekretärin, ich habe gerade schon den An rag von SPD und Grünen im Landtag Nordrhein-Westalen erwähnt. Wie wird sich die Bundesregierung, die insichtlich der Farben genauso sortiert ist, zu diesem ntrag verhalten, der einerseits Sicherheitsmängel bei inem etwaigen LKW-Transport und die Kosten für den olizeieinsatz anspricht – diese Kosten sollen verteilt erden –, in dem aber insbesondere verlangt wird, dass ie Bundesregierung juristisch und politisch jede Mögichkeit zur Verhinderung des Transportes zu ergreifen at? Ich habe die Sorge, dass diese Auseinandersetzung uf dem Rücken der Ahauser Bevölkerung ausgetragen ird. Denn aufgrund der wechselnden Aussagen von rittin, Höhn und anderen Ministern zu der Frage, ob der ransport auf der Straße bzw. auf der Schiene erfolgen oll, und zu vielen anderen Punkten, die hier eine Rolle pielen, wird keine Klarheit geschaffen. Die Grünen sind n eine Falle getappt. Sie müssen sich schon fragen, wie ie sich verhalten haben, bevor sie an die Regierung kaen, und wie sie sich jetzt verhalten. Si Ich bedanke mich für Ihre Ratschläge. Ich halte sie ber in der Sache für überflüssig, weil die Sachlage klar st: Es liegt ein entsprechender Antrag vor. Sie können icher sein, dass das Bundesamt für Strahlenschutz alle amit verbundenen Fragen sehr genau prüfen wird. Wir eben in einem Rechtsstaat. Deswegen ist die Genehmiung dann zu erteilen, wenn die Genehmigungsvorausetzungen vorliegen. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi isterium des Innern. Zur Beantwortung steht der Parlaentarische Staatssekretär Fritz Rudolf Körper zur Verügung. Ich rufe die Frage 13 der Kollegin Rita Pawelski auf: Wie hat das Bundeskriminalamt, BKA, oder das BMI auf Drohbriefe der baskischen Untergrundorganisation ETA, die zum Beispiel zuletzt am 5. Februar 2004 beim Reiseveranstalter TUI in Hannover eingegangen sind – vergleiche „Financial Times Deutschland“ vom 13. März 2004 –, reagiert? F Anfang Februar 2004 gingen bei deutschen Touristik nternehmen Schreiben der ETA ein, in denen mit Anchlägen auf touristische Einrichtungen in Spanien in iesem Jahr gedroht wurde. Die ETA versuchte, die spaische Regierung und Wirtschaft bereits in den Jahren 985/86, 1995/96 sowie 2001/02 mit einer Serie von Anchlägen gegen touristische Einrichtungen in Spanien zu reffen. Das Bundeskriminalamt hat entsprechend seiner Auf abenstellung am 6. Februar 2004 in einem Fernschrei Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper ben unter anderem alle Bundesländer und das Auswärtige Amt über die Gefährdungseinschätzung zur ETA informiert. Am 9. Februar 2004 erfolgte eine Mitteilung über den Eingang von Drohschreiben der ETA an alle so genannten PWGT-Staaten – PWGT ist die Abkürzung von Police Working Group on Terrorism –, somit auch an Spanien. In dieser Gemeinschaft arbeiten die Staatsschutzdienststellen der EU-Mitgliedstaaten insbesondere auf dem Gebiet der Informationsübermittlung zur Terrorismusbekämpfung zusammen. Ich möchte noch einen Hinweis geben: Diese Gruppe besteht aus den EU-Mitgliedstaaten plus Norwegen und der Schweiz. Zusatzfrage, Frau Pawelski. Herr Staatssekretär, warum werden nicht grundsätz lich alle Terrorwarnungen, die an deutsche Reiseunternehmen gehen und an das BKA weitergegeben werden, vom BKA zeitnah beantwortet, damit die Reiseunternehmen wissen, ob es sich um ein ernst zu nehmendes – also reales – Schreiben oder um ein Trittbrettfahrerschreiben handelt? F Genau diese Frage muss geprüft werden und das nimmt Zeit in Anspruch. Ich weiß nicht, ob Sie das besagte Schreiben vom Februar 2004 kennen. Das Schreiben wurde in Frankreich abgesandt und ist am 2. Februar eingegangen. Ein solches Schreiben muss überprüft werden, um eine realistische Einschätzung vornehmen zu können. Wenn das Bundeskriminalamt an dieser Stelle nur der Briefträger wäre, hätte es, so glaube ich, seine Aufgabe verfehlt. Eine weitere Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, wie lange dauert die Überprüfung durch das BKA, nachdem eine reale Terrorwarnung bei einem Reisebüro eingegangen ist? F Wissen Sie, wie dieses angebliche Terrorschreiben ausgesehen hat und wie es inhaltlich fixiert war? Das war keine konkrete Mitteilung, sondern eine Mitteilung allgemeiner Art. Deshalb musste es entsprechend geprüft werden. Ich bin gern bereit, Ihnen in bilateraler Unterhaltung noch etwas Genaueres zu diesem Schreiben, seinem Hintergrund und seiner Einschätzung durch das BKA zu sagen. d w d K c S l s d d s b a m g ü s n w d F n o M m g n s d w k d E (C (D Wir kommen zur Frage 14 der Kollegin Pawelski: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit deutscher Reiseveranstalter mit dem BKA, dem BMI und den deutschen Botschaften in Urlaubsgebieten bei Terrorwarnungen? F Liegen den deutschen Sicherheitsbehörden Terrorarnungen für Urlaubsgebiete vor, werden diese über as Auswärtige Amt an die deutschen Botschaften und onsulate in den betroffenen Ländern weitergeleitet. Siherheitsmaßnahmen vor Ort sind durch die Polizei und icherheitsbehörden des jeweiligen Landes zu gewähreisten. Auf der Grundlage der Rahmenregelungen für die Zu ammenarbeit mit der gewerblichen Wirtschaft auf Bunesebene in Sicherheitsfragen des Bundesministeriums es Innern vom 14. Juli 2000 wurde eine verkürzte Fasung des durch das BKA erarbeiteten Gefährdungslageildes zur ETA vom 6. Februar 2004 – hier verweise ich uf meine bereits gegebene Antwort – an die Arbeitsgeeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft e. V. zur Weiterabe an ihre Mitglieder, somit auch an Reiseveranstalter, bermittelt. Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, wie viele Terrorwarnungen gab es eit dem 11. September 2001 an deutsche Reiseunterehmen, die von diesen auch an das BKA weitergeleitet urden? F Es gab die bereits genannte Terrormeldung vom ebruar 2004, die sich auf die ETA bezog. Darüber hiaus gab es wohl auch eine Meldung aus dem Jahr 2002 der 2003; aber es handelt sich nicht um sehr zahlreiche eldungen aus diesem Bereich. Zweite Zusatzfrage, bitte. Sind Sie der Meinung, dass man ein so ernstes Thema it Formulierungen wie „es sind wohl einmal Meldunen eingegangen“ abtun kann? Sind Sie nicht der Meiung, dass dieses Thema ernsthafter behandelt werden ollte? Fr Ich glaube, die Beurteilung, wie ich Ihre Frage beantorte, steht Ihnen nicht zu. Ich habe die Frage inhaltlich onkret und korrekt beantwortet. Ich habe ausgeführt, ass bereits im Zeitraum 2002/2003 Drohschreiben der TA sowohl an mehrere Botschaften, so auch an die Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper deutsche, als auch an Reisebüros in Deutschland gerichtet waren. Ich denke, das ist eine korrekte und anlassgemäße Antwort und es bedarf nicht Ihrer Belehrung. Die Frage 15 des Abgeordneten Hartmut Koschyk wird schriftlich beantwortet. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes ministeriums der Finanzen. Zur Beantwortung der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekretär Karl Diller zur Verfügung. Die von mir selbst gestellten Fragen 16 und 17 sollen schriftlich beantwortet werden, Herr Staatssekretär. Damit kommen wir zur Frage 18 des Kollegen Klaus Hofbauer: Welche jährlichen Steuerausfälle werden nach Kenntnis der Bundesregierung durch den „Tanktourismus“ in die Nachbarstaaten verursacht? K Herr Präsident, Ihre Fragen beantworten wir gern schriftlich. Kollege Hofbauer, eine solche Berechnung gibt es nicht. Zusatzfrage, Herr Hofbauer. Sehr geehrter Herr Staatssekretär, Sie kennen sicher lich die Schätzung der Interessengemeinschaft Mittelständischer Mineralölverbände, nach der für die Bundesrepublik Deutschland Einnahmeausfälle in Höhe von ungefähr 750 Millionen Euro zu verzeichnen sind. Wie beurteilen Sie diese Schätzung? Warum kann diese Interessengemeinschaft Mittelständischer Mineralölverbände diese Schätzung vornehmen, während Ihr Ministerium das nicht kann? Herr Präsident, erlauben Sie mir, die zweite Frage gleich anzuschließen. Es gibt zum Beispiel das italienische Modell. Ich weiß, dass die Bundesregierung dieses Modell ablehnt. Mich würden die Gründe interessieren, und zwar vor allen Dingen deshalb, weil es Ausnahmeregelungen zulässt. Wenn ich richtig informiert bin, gibt es in Europa rund 100 Ausnahmeregelungen, unter anderem für solche Fälle. K Herr Kollege Hofbauer, ich selbst habe mich im letzten Sommer mit Vertretern der Interessengemeinschaft Mittelständischer Mineralölverbände unterhalten. Es gab einen mehrstündigen intensiven Gedankenaustausch. Was diese Interessengemeinschaft vorlegt, sind Schätzungen. Sie aber fragen nach Berechnungen. Berechnun g l n g s s a d g I G n s d s d D k s e G t M r g u e t v e s S e u n s s c m b k s d m r (C (D en bedürfen aufwendiger Modellannahmen und Unteragen. Sie sind immer nur eine Momentaufnahme, die ach einem Vierteljahr durch aktuelle Preisverschiebunen wieder völlig anders aussehen. Deswegen gibt es olche Berechnungen nicht. Zu dem Vorhaben der Interessengemeinschaft Mittel tändischer Mineralölverbände habe ich damals schon us meiner persönlichen Erfahrung als Abgeordneter für en Wahlkreis Trier, der an vielen Stellen an Luxemburg renzt und den Tanktourismus tagtäglich erlebt, gesagt: hr Vorschlag, nämlich einen Landkreis, der an der renze zu einem solchen Billigland liegt, eine ähnlich iedrige Steuer auf Diesel und Benzin einräumen zu lasen, beseitigt nicht das Problem des Tanktourismus, sonern verlegt es lediglich ins Inland. An dieser Problemtellung hat sich nichts geändert. Im Übrigen gibt es nicht nur den Tanktourismus, son ern in Luxemburg sind auch Tabakwaren viel billiger. as Gleiche gilt für Alkohol. Ähnliche Beobachtungen ann man an den Grenzen zu den ostund mitteleuropäichen Nachbarstaaten machen. Wo soll Ihr Vorschlag hinführen? Wie wollen Sie dann twa dem Friseurgewerbe helfen? Wie wollen Sie dem astronomiegewerbe helfen? All diese Fragen beantworet das von der Interessengemeinschaft Mittelständischer ineralölverbände vorgelegte Konzept nicht. Wir haben im Übrigen in bilateralen Gesprächen da über mit Vertretern der Europäischen Kommission festestellt, dass die Kommission ein solches Anliegen nicht nterstützt, da es in Widerspruch zur Entwicklung des uropäischen Binnenmarktes steht. Zusatzfrage des Kollegen Andreas Scheuer. Herr Staatssekretär, wir sind relativ froh, dass wenigs ens Sie aufgrund des Tanktourismus in der von Ihnen ertretenen und an Luxemburg grenzenden Region inigermaßen Bescheid wissen; denn den Parlamentarichen Staatssekretär im Wirtschaftministerium, Rezzo chlauch, haben wir erst darüber aufklären müssen, dass s in Bayern diesen Tanktourismus auch nach Österreich nd Tschechien gibt. Meine Frage lautet: Wenn Sie schon die Schätzungen icht berücksichtigen, die aus unserer Sicht verlässlich ind, und wenn Sie das Friseurhandwerk mit einer Tanktelle vergleichen, wie beurteilen Sie dann das Wegbrehen ganzer Infrastrukturen mittelständischer Unternehen und Familienbetriebe an der Grenze und wie eurteilt das Finanzministerium den momentanen Disurs zwischen Trittin und Clement wegen der Ökoteuer? Mir wäre Ihre Einschätzung dessen wichtig. K Herr Kollege, zunächst einmal möchte ich Ihnen aus einer persönlichen Kenntnis bestätigen – unsere Erfahungen mit den Tankstellenpreisen in Luxemburg sind ja Parl. Staatssekretär Karl Diller mittlerweile schon fast zwei Jahrzehnte vorhanden – , dass es in der Tat eine gravierende Auswirkung gibt. In der Stadt Trier besteht beispielsweise ein relativ dünnes Tankstellennetz. Das hängt im Übrigen auch damit zusammen, dass die Mineralölindustrie in der Stadt Trier selbst die höchsten Tankstellenpreise abfordert. Um es konkret zu sagen: Das Benzin wird im Trierer Hafen angeliefert und dann in meinen Wohnort in den Hunsrück gefahren. Dennoch ist das Benzin derselben Marke in meinem Wohnort 6 Cent billiger als in Trier. Es sieht also fast so aus, als würde die deutsche Mineralölindustrie die Tanker nach Luxemburg treiben. Denn das Luxemburger Benzin ist ja in Deutschland produziertes Benzin, das dort nur verkauft wird. Offenkundig sind die Gewinnspannen entsprechend höher. Das ist eine Entwicklung, auf die sich die Region Trier innerhalb der letzten anderthalb Jahrzehnte eingestellt hat. Das ist ein Stück weit Europa. Zu Ihrer zweiten Frage. Herr Kollege, der Wirtschaftsminister hat sehr deutlich darauf hingewiesen, dass diese Frage nicht aktuell ist, sondern dass sie sich erst in den Jahren 2005 und 2006, wenn der Emissionshandel funktioniert, stellen wird. Aber ich muss darauf hinweisen, dass es noch ein anderes Moment zu beachten und zu bedenken gibt. Mit dem Aufkommen aus der Ökosteuer finanzieren wir zurzeit und auf Dauer, also auch in künftigen Jahren, im Wesentlichen die Zuschüsse an die Rentenversicherung. (Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Warum heißt es dann Ökosteuer?)

Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1509929600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509929700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1509929800




(A) )


(B) )

Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1509929900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509930000
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1509930100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1509930200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509930300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1509930400
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1509930500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509930600
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509930700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509930800
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1509930900
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509931000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509931100
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1509931200




(A) )


(B) )

Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509931300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509931400
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509931500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509931600
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1509931700
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509931800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509931900
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1509932000
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509932100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509932200
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509932300




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509932400
Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1509932500
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509932600

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509932700
Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1509932800
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509932900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509933000
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509933100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509933200
Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1509933300
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509933400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509933500
Rita Pawelski (CDU):
Rede ID: ID1509933600
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1509933700




(A) )


(B) )


(Beifall des Abg. Ulrich Kelber [SPD])

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509933800
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1509933900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509934000
Klaus Hofbauer (CSU):
Rede ID: ID1509934100
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1509934200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509934300
Andreas Scheuer (CSU):
Rede ID: ID1509934400
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1509934500




(A) )


(B) )


Die Einnahmen aus der Ökosteuer werden zu fast
100 Prozent an die Rentenversicherung überwiesen. Die
Rentenversicherung wird diese Mittel auch in Zukunft
brauchen.


(Andreas Scheuer [CDU/CSU]: Dann ist es eine Rentensteuer!)


Beim Thema Ökosteuer geht es also nicht nur um den
Emissionshandel in den Jahren 2005 und 2006, sondern
auch um die Finanzierung der Renten.

Weil Sie auf meine Antwort gerade so polemisch rea-
giert haben, darf ich Sie darauf aufmerksam machen,
dass es die Regierung Kohl war, die in den Jahren 1997
und 1998 vor dem Problem stand, dass der Beitragssatz
auf über 21 Prozent zu schießen drohte, und die deshalb
den Vorschlag machte, die Mehrwertsteuer von 15 auf
16 Prozent anzuheben. Das ist im Frühjahr 1998 von der
damaligen CDU/CSU-FDP-Regierung beschlossen wor-
den. Seit dieser Zeit wird ein Prozentpunkt des Mehr-
wertsteueraufkommens zugunsten der Rentenversiche-
rung verwendet.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509934600

Eine weitere Frage hat der Kollege Albert Rupprecht.


Albert Rupprecht (CSU):
Rede ID: ID1509934700

Die Ablehnung des italienischen Modells haben Sie ja

mit dem europäischen Beihilferecht begründet. Auch im
Schreiben des Finanzministeriums vom 22. Dezember

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(C (D etzten Jahres wurde seine Ablehnung mit dem Beihilfeecht begründet. Der Sachverhalt hat sich jetzt aber undamental geändert. Denn vor wenigen Wochen hat ommissar Monti beihilferechtliche Änderungen vorgechlagen und dokumentiert – sie müssten auch der Reierung vorliegen – , in denen bei Tankstellen explizit ine Ausnahme gemacht wurde. Deswegen richte ich olgende Frage an Sie: Werden Sie, wenn die Europäiche Kommission das Beihilferecht so ändert, wie es orgeschlagen wurde, für das italienische Modell plädieen? K Herr Kollege, zunächst einmal müssen die Vorschläge on Herrn Monti intensiv geprüft werden. Dann bleibt bzuwarten, inwiefern seine Vorschläge tatsächlich in ine Richtlinie aufgenommen werden. Eine weitere Frage hat der Kollege Thomas örflinger. – Ich höre, sie ist erledigt. Dann erteile ich em Kollegen Dr. Klaus Rose das Wort. Herr Staatssekretär, in Statistiken der Bundesregie ung und des ADAC ist immer zu lesen, dass sich die enzinpreise in den Niederlanden und in Dänemark verlichen mit Deutschland und Österreich genau entgegenesetzt entwickeln. Ich frage Sie deshalb: Gibt es in den eutschen Grenzregionen zu diesen Ländern einen „umekehrten“ Tanktourismus, dass also Holländer und Däen in Deutschland einkaufen, und, falls es einen solhen gibt, in welcher Größenordnung? K Ich gehe davon aus, dass jeder, der im grenznahen Be eich wohnt und entdeckt, dass ein bestimmtes Produkt seien es Tabakwaren oder sei es Benzin bzw. Diesel – enseits der Grenze günstiger zu erstehen ist und betimmte Mengen davon – auch zollrechtlich – problemos transferierbar sind, davon Gebrauch macht, egal, in elche Richtung. (Dr. Uwe Küster [SPD]: Herr Rose, das sind die so genannten Butterfahrten!)

Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1509934800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509934900
Dr. Klaus Rose (CSU):
Rede ID: ID1509935000
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1509935100


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509935200

Eine weitere Frage des Kollegen Ramsauer.


Dr. Peter Ramsauer (CSU):
Rede ID: ID1509935300

Herr Staatssekretär, besitzt die Bundesregierung Er-

enntnisse darüber, dass politische Funktionsträger der
rünen aus dem Grenzland in größerer Zahl ins benach-
arte Österreich zum Tanken fahren? – In vielen Fällen
oll dies bereits beobachtet worden sein.


(Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP)

er empirische Nachweis – das möchte ich hinzufügen –
st nur für grüne politische Funktionsträger zu erbringen;






(A) )



(B) )


Dr. Peter Ramsauer

über sozialdemokratische müsste ich im Wahlkreis erst
noch nachfassen.


(Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP)

Ka
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1509935400

Herr Kollege, der Bundesregierung liegen darüber

keine Erkenntnisse vor.

(Dr. Uwe Küster [SPD]: Kindergartenfrage! – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Sind Sie denn an Erkenntnissen interessiert?)


Im Übrigen steht es jedem Bürger frei, Herr Kollege
Ramsauer, von den Freiheiten Europas Gebrauch zu ma-
chen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509935500

Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, die

Zeit für die Fragestunde ist abgelaufen. Die noch offe-
nen Fragen werden schriftlich beantwortet. – Vielen
Dank, Herr Staatssekretär.

Wir kommen zu dem Zusatzpunkt 1:
Aktuelle Stunde
auf Verlangen der Fraktion der CDU/CSU
Unterschiedliche Auffassungen im Bundes-
kabinett zum Emissionshandel und zur Öko-
steuer

Ich eröffne die Aussprache. Als erster Redner hat für
den Antragsteller der Kollege Peter Paziorek das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Dr. Peter Paziorek (CDU):
Rede ID: ID1509935600

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

Streit in der Bundesregierung zwischen den Ministern
Clement und Trittin belegt, wie handlungsunfähig und
zerstritten diese Bundesregierung in einem zentralen Po-
litikbereich geworden ist.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Dies überrascht mich nicht, denn diese Regierung ver-
fügt über kein Energiekonzept, mit dem die Fragen be-
antwortet werden können, die jetzt zur Entscheidung an-
stehen.

Mit der Einführung des europäischen Emissionshan-
dels auch hier in Deutschland steht eine der wichtigsten
umwelt- und wirtschaftspolitischen Entscheidungen in
dieser Legislaturperiode an. Bereits in der nächsten Wo-
che soll der Nationale Allokationsplan – das ist das Re-
gelwerk zur Umsetzung des Emissionshandels – an die
Europäische Kommission gemeldet werden. Aber bis
zum heutigen Tage hat die Bundesregierung den ver-
bindlichen Entwurf zum Nationalen Allokationsplan we-
der dem Deutschen Bundestag noch der Öffentlichkeit
vorgelegt. Stattdessen wird in den letzten Tagen ein
Machtkampf zwischen dem Wirtschaftsminister und
dem Umweltminister ausgetragen, der für unser Land
mehr als peinlich ist.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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(C (D Durch Ihr Verhalten entwickelt sich die Einführung es Emissionshandels nach der des Dosenpfandes und er der Autobahnmaut zur nächsten Lachnummer dieser egierung. Aber zum Lachen kann einem gar nicht zuute sein, denn mit dieser falschen Vorgehensweise geährden Sie den Wirtschaftsstandort Deutschland. Dies st angesichts der Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht hinunehmen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


abei darf es nicht darum gehen, Wirtschaftspolitik ge-
en Umweltpolitik auszuspielen; das wird uns immer
nterstellt. Vielmehr muss es darum gehen, den richtigen
eg zu finden, wie man beide Ziele erreichen kann,
ämlich Arbeitsplätze zu schaffen und in der Umweltpo-
itik weiterzukommen. Wir müssen heute feststellen:
en richtigen Weg haben Sie von der Regierung nicht
efunden. Hier haben Sie versagt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Im „Handelsblatt“ vom 18. März wird die energiepo-

itische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Frau
ustedt, mit der Aussage zitiert: „Wir rutschen jetzt in
ine Koalitionskrise hinein.“ Nein, Sie befinden sich be-
eits mitten in einer Koalitionskrise. Bei Ihnen geht es in
iesen Fragen nur noch drunter und drüber.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

n der Frage des Emissionshandels rächt sich jetzt, dass
as fehlt, was wir, die Opposition, seit langem fordern,
ämlich ein langfristiges, in sich geschlossenes energie-
olitisches Konzept für unser Land, das Wirtschaftlich-
eit und Umweltpolitik berücksichtigt. Zur Ausgestal-
ung eines solchen Konzeptes haben Sie leider nicht die
olitische Kraft.
Zumindest der Bundeskanzler scheint in dieser Frage

angsam zur Vernunft zu kommen. So hat er gestern im
DF in der Sendung „Was nun?“ den Zeitplan für die
eldung der Zahlen für den Emissionshandel nach
rüssel infrage gestellt. Er sagte, Gründlichkeit und in-
altliche Richtigkeit gingen vor Schnelligkeit. Recht hat
r. Doch ich muss ganz deutlich sagen: Das fordert die
nion in den Beratungen des Ausschusses schon seit
ochen. Bisher ist das von Rot-Grün und vom Bun-
esumweltminister Trittin zurückgewiesen worden. Hof-
entlich setzt sich der Bundeskanzler in dieser Frage ein-
al durch.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Wenn es also möglich ist, den Zeitplan für einen Ka-
inettsbeschluss zu verschieben, also die Zahlen nicht
is zum 31. März zu melden, dann muss das für eine um-
assende Beratung im Deutschen Bundestag erst recht
öglich sein. Bei dieser wichtigen Entscheidung kann
as Parlament doch nicht länger außen vor bleiben. Die
urzatmigkeit und Hektik, die Sie an den Tag legen,
ührt zu schlechten Ergebnissen. Das mussten wir beim
EHG erleben. Beim TEHG verstärkt sich immer mehr
er Eindruck, den wir in den Ausschussberatungen
chon vorgebracht haben: dass es verwaltungsrechtlich






(A) )



(B) )


Dr. Peter Paziorek

fehlerhaft und verfassungsrechtlich in höchstem Maße
bedenklich ist. Auch das, was der inoffizielle Entwurf
zum Nationalen Allokationsplan vorsieht, ist verfas-
sungsrechtlich höchstwahrscheinlich unzulässig, weil
nämlich formale Grundprinzipien der Gleichbehandlung
von Wirtschaftsunternehmen in Deutschland berührt
werden. Wenn Sie wollen, dass diese Fragen mit Ruhe
behandelt werden, dann geben Sie dem Deutschen Bun-
destag auch die Zeit dazu. Verschieben Sie den Termin-
plan, damit wir hier in diesem Hause über diese Fragen
diskutieren können.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

Wir sind auch der Ansicht, dass es nicht angeht, dass

die Regierungsfraktionen am 30. März, also am nächsten
Dienstag, in den Fraktionssitzungen den Regierungsent-
wurf vorgelegt bekommen, um ihn politisch zu beraten
– das ist Presseberichten zu entnehmen –, der Oppo-
sition dagegen eine umfassende Beratung im Deutschen
Bundestag bis zum 31. März verweigert wird. Ihre Vor-
gehensweise ist eine Missachtung des deutschen Parla-
ments.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Meine Damen und Herren, zum Schluss noch Folgen-
des zur Klarstellung: Die Einführung des Emissionshan-
dels wird von der Union grundsätzlich positiv bewertet.
Es handelt sich dabei um ein Instrument, das den Klima-
schutz kosteneffizienter gestalten und eine nachhaltige
Entwicklung fördern kann. Aber mit Ihrem Verhalten
und Ihrer Vorgehensweise, sei es beim TEHG, sei es
beim Nationalen Allokationsplan, haben Sie der guten
Idee des Emissionshandels bisher nur geschadet. Anstatt
die positiven Seiten dieses Instruments zu diskutieren,
werden die Schlagzeilen inzwischen nur vom rot-grünen
Durcheinander bestimmt. Deshalb fordern wir Sie auf:
Kehren Sie zu einer vernünftigen parlamentarischen Be-
ratung zurück! Das ist im Interesse der Wirtschaft
Deutschlands und im Interesse des Klimaschutzes.

Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509935700

Das Wort hat der Kollege Ulrich Kelber von der SPD-

Fraktion.

(Beifall bei der SPD)



Ulrich Kelber (SPD):
Rede ID: ID1509935800

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Wir im Parlament sollen eigentlich über den besten
Weg zur Lösung von Problemen diskutieren und uns
über neue Ideen und neue Möglichkeiten austauschen.
Heute Nachmittag können wir das leider nicht tun, weil
CDU und CSU lieber darüber sprechen wollen, dass sich
zwei Fachminister der Bundesregierung noch nicht in al-
len Details zu einem Gesetzesvorhaben geeinigt haben.
Wohlgemerkt: CDU und CSU wollen nicht etwa ihre
eigenen Ideen zum Thema Emissionshandel vortragen


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(C (D auch Herr Paziorek hat fünf Minuten gesprochen, ohne ns eine einzige eigene Idee präsentiert zu haben – , (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


ondern haben allen Ernstes eine Aktuelle Stunde bean-
ragt, um darüber zu sprechen, dass der Umweltminister
in Instrument möglichst umweltfreundlich und der
irtschaftsminister ein Instrument möglichst wirt-
chaftsfreundlich ausgestalten will.
Ich sage Ihnen meine Meinung dazu; denn ich habe

ine eigene, Herr Paziorek: Es ist richtig, von der deut-
chen Wirtschaft die Zusage der freiwilligen Klima-
chutzvereinbarung einzufordern, die Job- und Dienst-
eistungschancen zu betonen und zu sagen, dass wir nach
en ersten Erfahrungen mit dem Emissionshandel in den
ahren 2006 und 2007 natürlich auch das Zusammen-
piel der verschiedenen Instrumente zum Klimaschutz
och einmal überprüfen müssen.
„Unterschiedliche Auffassungen“ – so beginnt der

itel der von der CDU/CSU beantragten Aktuellen
tunde. Zu diesen beiden Worten kann einem viel einfal-
en, vor allem dann, wenn man an die CDU und die CSU
enkt: Zur zukünftigen Ausgestaltung der Krankenversi-
herungen existieren unterschiedlichste Auffassungen
ei Ihnen. Zur Steuerreform gibt es so unterschiedliche
uffassungen, dass Sie sich auf einen Kompromiss eini-
en mussten, der am Ende überhaupt keine Unterstüt-
ung mehr fand. Beim Arbeitsrecht konnte sich die CSU
it dem CDU-Generalsekretär wenigstens einmal für
inen halben Tag einigen. Danach wurden aber die un-
erschiedlichen Auffassungen wieder sichtbar. Beim Te-
ekommunikationsgesetz ist es sogar schon so weit ge-
ommen, dass die Berichterstatterin der CDU/CSU
eden Tag unterschiedliche Auffassungen mit sich selbst
uszumachen hat; diese sind von der Tageszeit und dem
eweiligen Gegenüber abhängig. Das alles wären doch
uch tolle Themen für eine Aktuelle Stunde über unter-
chiedliche Auffassungen.


(Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das mag ja alles richtig sein, aber das ist nicht das Thema! Sie haben eine solche nicht beantragt!)


Ich komme noch einmal zum Emissionshandel – von
em Herr Gerhardt glaubt, viel Ahnung zu haben – und
u den unterschiedlichen Auffassungen der CDU und
er CSU bezüglich des Emissionshandels zurück. Ich
iehe also genau diese beiden Themen – Emissionshan-
el und unterschiedliche Auffassungen – zusammen.
wei Beispiele will ich nennen:
Erstes Beispiel. In Westdeutschland laufen CDU- und
SU-Abgeordnete zu Unternehmen und Verbänden und
ersichern, mit CDU und CSU gebe es keine Sonder-
öpfe für „early action“ und Kraft-Wärme-Kopplung im
missionshandel. Das würde man zusichern. Im Osten
nseres Landes gehen Abgeordnete wie der von mir sehr
eschätzte Kollege Petzold zu den dortigen Unterneh-
en und sagen: Sie können sich darauf verlassen, dass
s mit CDU und CSU große Töpfe für „early action“ im
missionshandel geben wird.






(A) )



(B) )


Ulrich Kelber

Sehr geehrte Damen und Herren von der CDU/CSU,

glauben Sie, dass Sie der Öffentlichkeit, den Unterneh-
men und mir diese unterschiedlichen Auffassungen er-
klären können? Das können Sie mit Ihren weiteren Red-
nern in dieser Aktuellen Stunde vielleicht einmal tun.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Zweites Beispiel. Koalition und Regierung verlangen
von der Energiewirtschaft und der Industrie die Einhal-
tung der freiwilligen Zusagen, das heißt, bis 2007 weni-
ger CO2 auszustoßen. Dabei unterhalten wir uns überwenige Millionen Tonnen. CDU und CSU behaupten
nun, das sei eine unnötige und unfaire Belastung der
deutschen Wirtschaft. Sie warnen vor angeblichen natio-
nalen Alleingängen usw. Ich komme jetzt noch einmal
zu den unterschiedlichen Auffassungen zurück. Bis vor
kurzem haben Sie nämlich noch ganz andere Dinge er-
zählt. Angela Merkel – bekanntermaßen früher Umwelt-
ministerin und heute Partei- und Fraktionsvorsitzende –
und auch der Kollege Paziorek, der vor mir geredet hat,
haben bei zahlreichen Gelegenheiten gefordert, Deutsch-
land müsse seinen Ausstoß von CO2 bis 2005 – also biszum nächsten Jahr – um 25 Prozent senken. Herr
Paziorek hat das zum letzten Mal im März 2003, also vor
noch nicht einmal zwölf Monaten, gefordert; nachzule-
sen auf seiner Webseite.

Um Klartext zu sprechen: Damit fordern Paziorek
und Merkel eine Minderung durch die deutsche Energie-
wirtschaft und die deutsche Industrie um 100 Millionen
Tonnen bis zum nächsten Jahr.


(Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genauso ist es!)


Es geht also nicht um einige wenige Millionen Tonnen,
sondern um das Mehrfache von dem, worüber diese Re-
gierung spricht. Das ist nicht einmal mehr nur eine un-
terschiedliche Auffassung, das ist nichts anderes als Un-
ehrlichkeit, mit der Sie hoffen, durch dieses Thema zu
kommen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Wer sich das anschaut, bemerkt einen klaren Unter-
schied: Diese Koalition kommt zu Lösungen, wenn uns
das vorher intern auch ein paar Nerven und etwas Kraft
kostet. Sie haben aber nicht einmal den Mut oder die
Entschlossenheit, Ihre unterschiedlichen Auffassungen
zu einem einheitlichen Konzept zusammenzufassen. Es
gilt das Prinzip: Sie erzählen jedem, was er gerne hören
will. Eigene Konzepte: Mangelware.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509935900

Das Wort hat jetzt die Kollegin Birgit Homburger von

der FDP-Fraktion.

Birgit Homburger (FDP):
Rede ID: ID1509936000

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Nach der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages

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(C (D st die Aktuelle Stunde für die „Aussprache über ein betimmt bezeichnetes Thema von allgemeinem aktuellen nteresse“ vorgesehen. ie unterschiedlichen Auffassungen im Bundeskabinett um Emissionshandel und zur Ökosteuer sind in der Tat on allgemeinem aktuellen Interesse. Aber nicht nur das: ie sind ein Skandal. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)


Sie sind ein Skandal, weil seit Jahren bekannt ist, dass
er Emissionshandel in Europa kommt und wir in
eutschland trotzdem kein konsistentes Konzept haben.
ie Vorbereitung war schlampig. Deutschland ist auf
ieses neue Instrument nicht rechtzeitig eingestellt wor-
en. Jetzt ist es auch noch zu einem chaotischen Verfah-
en gekommen. Das, was diese Regierung mit den Be-
roffenen in Deutschland macht, ist inakzeptabel und
eswegen ein Skandal.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Das Verfahren ist ein Skandal, weil der Emissions-
andel – völlig unnötig – auf eine Zusatzbelastung für
ie betroffenen Unternehmen hinausläuft. Die FDP hat
mmer wieder darauf hingewiesen: Der Emissionshandel
st ein wichtiger Baustein der modernen Klimapolitik.
it dem Emissionshandel wird das klimapolitische Ziel
icher erreicht. Die Emissionen können dort vermieden
erden, wo dies mit den geringsten Kosten möglich ist.
azu gehören eine ausreichende Ausstattung der Unter-
ehmen mit Zertifikaten und eine Anerkennung der so
enannten „early actions“.
Noch zwei Dinge sind nötig, meine sehr verehrten
amen und Herren von der Koalition: erstens eine klare
erknüpfung des Emissionshandels in Deutschland mit
en flexiblen Instrumenten des Kioto-Protokolls.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ass Deutschland wie auch andere Länder einen Teil der
erpflichtungen im Ausland erbringen kann, senkt auf
er einen Seite die Kosten und führt auf der anderen
eite zu einem erheblich höheren Klimaschutzanteil, den
ir in Ländern erreichen, in denen wir mit viel niedrige-
en Kosten Klimagasemissionen reduzieren können, bei-
pielsweise in den Schwellenländern. Diese Verknüp-
ung fehlt. Ich kann Sie nur noch einmal dringend
uffordern: Stellen Sie diese Verknüpfung her. Nutzen
ie diese Chance im Sinne des Klimaschutzes und der
irtschaft.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Zweitens. Die Ökosteuer und das Kraft-Wärme-
opplungsgesetz müssen, wenn der Emissionshandel
unktioniert, abgeschafft werden. Das haben wir von der
DP Ihnen immer wieder gesagt. Hier geht es nicht, wie
undesumweltminister Trittin erklärt, um einen Instru-






(A) )



(B) )


Birgit Homburger

mentenmix. Es geht Ihnen um eine Mehrfachbelastung,
Herr Trittin.


(Beifall bei der FDP sowie des Abg. Hans Michelbach [CDU/CSU])


Wenn Sie nicht nur vom Emissionshandel reden, son-
dern an die Funktionsfähigkeit wirklich glauben würden,
dann müssten Sie nicht ständig versuchen, mit Netz und
doppeltem Boden zu arbeiten. Geht es nach Trittin, wird
wieder einmal draufgesattelt. Das ist typisch für die Grü-
nen: Sie sind blind für die Chancen, die der Emissions-
handel bietet, haben aber immer eine Zusatzbelastung im
Köcher. Herr Clement hat das begriffen. Deswegen kön-
nen wir nur sagen: Herr Clement, willkommen im Klub!
Unsere Unterstützung haben Sie.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Er will aber gar nicht beitreten! – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Der einsame Rufer in der Wüste!)


Ich will sehr deutlich sagen, dass in dieser Angele-
genheit auch die Grünen ihr wahres Gesicht zeigen. Es
geht Ihnen überhaupt nicht um die Ökosteuer; das ist in
den letzten Tagen in zahlreichen Interviews deutlich ge-
worden. Die beiden Herren in der ersten Reihe, Herr
Loske und Herr Hermann, haben ebenfalls welche gege-
ben. Mehrfach wurde bekräftigt, es gehe hier nicht um
die Ökologie, sondern um ungefähr 18 Milliarden Euro
Einnahmen für die Rentenversicherung. Diese unselige
Verknüpfung von Ökosteuer und Lohnzusatzkosten führt
in eine Sackgasse. Das haben wir Ihnen immer gesagt.
Deutlicher kann man nicht mehr ausdrücken, dass es den
Grünen an dieser Stelle nicht um Ökologie, sondern
schlicht und ergreifend um viel Geld geht.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Abkassieren!)


Seit Wochen herrscht in der Bundesregierung das
blanke Chaos: Die Staatssekretäre einigen sich. Der
Wirtschaftsminister lehnt den Kompromiss ab. Die Frak-
tionsspitzen beteuern seit Tagen, es gebe keinen Koali-
tionskrach. Der grüne Geschäftsführer im Düsseldorfer
Landtag fordert den Rücktritt von Clement. Alles läuft
durcheinander. Fortschritte in der Sache sind allerdings
Fehlanzeige. Gestern Abend kam die Bankrotterklärung.
Was anderes ist es denn, wenn der Bundeskanzler öffent-
lich überlegt, die Entscheidung über das Herzstück, den
Nationalen Allokationsplan, über das Datum, das Brüs-
sel vorgibt, hinaus zu verschieben? Das ist doch nichts
anderes als eine Kapitulation vor den Auseinanderset-
zungen im eigenen Kabinett.


(Beifall bei der FDP)

Die Bürgerinnen und Bürger haben sich an die Macht-
worte des Bundeskanzlers gewöhnt, wenn das Tohuwa-
bohu überhand nahm. Die Autorität reicht jetzt offenbar
gerade noch für eine Verschiebung. Wem es bisher nicht
klar war, der merkt es jetzt: Diese Bundesregierung ist
am Ende.

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(C (D (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Das erzählt sie schon seit sechs Jahren!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509936100

Das Wort hat jetzt der Bundesminister Jürgen Trittin.
Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Natur-

chutz und Reaktorsicherheit:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich finde,

ie Opposition muss sich schon entscheiden, was sie
öchte. Möchte sie


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Dass Sie zurücktreten!)


er Bundesregierung vorhalten, dass sie, wie übrigens
ngekündigt, beschlossen hat, in der nächsten Woche
arüber zu beschließen, damit Sie endlich beraten kön-
en? Wollen Sie uns nun anklagen, dass wir diesen Ter-
in eine Woche vorher noch nicht erreicht haben, oder
st es, lieber Herr Paziorek, ein Zeichen von Vernunft,
enn wir diesen Termin nicht erreichen? Ich weise Sie
ur in aller Freundschaft, weil ich Sie schätze, darauf
in, dass Sie sich überlegen müssen, ob Sie uns der Ver-
ögerung anklagen wollen oder ob weitere Verzögerung
n Ihren Augen ein Ausdruck von Vernunft ist.


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Sie geben es nicht in den Bundestag!)


Lassen Sie mich noch auf einen Gedanken eingehen,
en die Kollegin Homburger dargelegt hat.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie trauen sich nicht einmal, etwas vorzulegen!)


ir haben bei der Überlegung für einen Nationalen Al-
okationsplan schlicht und ergreifend das getan, was wir
ngekündigt haben. Wir legen das zugrunde, was die
eutsche Industrie im Rahmen ihrer Selbstverpflichtung
elber getan hat. Wir wollen das umsetzen, was die In-
ustrie nicht nur dieser Regierung, sondern dieser Ge-
ellschaft, auch Ihnen, versprochen hat. Das ist die
rundlage. Es wird kein Gramm draufgepackt.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie satteln drauf!)


ber wir sind auch nicht der Auffassung, dass sich die
ndustrie vollständig vom Klimaschutz verabschieden
arf. Das kann auch nicht sein.


(Beifall bei der SPD und der FDP – Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das tut doch keiner!)


ieses ist der Rahmen, in dem wir entscheiden werden.
Nun sagen Sie, es werde noch draufgesattelt, die In-

ustrie werde durch die Ökosteuer belastet.

(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Selbstver ständlich!)

as habe ich eben von Frau Homburger gehört. Schauen
ir uns doch einmal die Realität an.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Herr Clement sagt das auch!)







(A) )



(B) )


Bundesminister Jürgen Trittin

Die Ökosteuer belastet nach Ihrer Aussage die deutsche
Wirtschaft. Erst einmal halten wir fest: Die Ökosteuer
entlastet die deutsche Wirtschaft,


(Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)

denn die Ökosteuer führt dazu, dass 18,6 Milliarden
Euro aus dem Haushalt von Hans Eichel, die von uns al-
len gezahlt werden, für die Entlastung von Löhnen und
Gehältern und damit auch der Arbeitgeberbeiträge auf-
gewendet werden.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Quatsch!)


Die Ökosteuer entlastet die deutschen Unternehmen um
18,6 Milliarden Euro in diesem Jahr.


(Birgit Homburger [FDP]: Die sie selbst bezahlt haben!)


Nun wird gesagt, auch Unternehmen müssten in be-
stimmten Bereichen für den Verbrauch von Rohstoffen
bezahlen. Das ist richtig. Wir können uns einmal genau
ansehen, warum zum Beispiel mein ehemaliger Kollege
Werner Müller eine Flasche Rotwein gewonnen hat. Er
hat nämlich seinerzeit mit dem Chef der Kölner Ford-
werke darum gewettet, ob Ford vor oder nach der Öko-
steuer mehr zahlt. Herr Müller hat diese Flasche Rot-
wein gewonnen. Warum?


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Weil er keine Ökosteuer hat!)


Weil wir nämlich bei der Belastung sehr genau darauf
geachtet haben, dass es nicht zu Verzerrungen kommt.
Das führt dazu, dass zusätzlich zu der Entlastung in
Höhe von 18,6 Milliarden Euro bei den Lohnnebenkos-
ten, der größten Entlastung von Lohnnebenkosten, die
wir hinbekommen haben – Gutachter sagen uns, dass wir
ohne diese Entlastung nicht 250 000 Arbeitsplätze in
diesem Lande hätten sichern können –, steuerliche Sub-
ventionen in einer Größenordnung von 5,6 Milliarden
Euro hinzukommen,


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist nicht zu glauben! Das schlägt dem Fass den Boden aus! – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Was ist mit Herrn Clement los, wenn das so gut ist?)


die nicht gezahlt werden müssen.
Das ist die Situation, in der Sie darauf herumreiten,

dass wir angeblich die Wirtschaft zusätzlich belasten. In
Wirklichkeit haben wir hinsichtlich der Lohnnebenkos-
ten eine gewaltige Entlastung hinbekommen und wir ha-
ben sehr genau darauf geachtet, dass es nicht zu Wettbe-
werbsverzerrungen kommt. Im Gegenteil: Wir zahlen in
diesem Jahr aus Steuermitteln 5,6 Milliarden Euro für
die Umsetzung der Selbstverpflichtung der deutschen
Wirtschaft. Was ist daran wirtschaftsfeindlich?


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Warum ist Herr Clement nicht da?)


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(C (D Sie heben gerne darauf ab, dass die Ökosteuer keinen kologischen Effekt habe. Schauen Sie sich einmal an, arum seit der Einführung der Ökosteuer die Emissioen aus dem Verkehr in den Jahren 1999 bis 2003 jedes ahr um 1 Prozentpunkt bis 1,5 Prozentpunkte gesunken ind. as ist faktische Klimaschutzpolitik. Wir haben den Trend umgekehrt, den Sie zu verantorten hatten. In diesem Land erfolgte nämlich der Kliaschutz jahrelang dergestalt, dass zwar die Industrie ie Emissionen reduziert hat, aber die Verkehrsemissioen jedes Jahr zugenommen haben. Diesen Trend bei en Verkehrsemissionen haben wir umgekehrt. Reden ie deshalb nicht von weiteren Lasten! (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Träumen Sie weiter!)


(Zurufe von der CDU/CSU: Was?)


Wir werden den Nationalen Allokationsplan wie be-
chlossen zum 31. März, also am nächsten Mittwoch
orlegen.
Ich will zum Schluss eine allgemeine Bemerkung ma-

hen; denn es lohnt sich, gelegentlich darüber nachzu-
enken, um was es beim Klimaschutz wirklich geht. Ich
ordere die Skeptiker, die das Kioto-Protokoll als
wangsjacke und Hemmnis für wirtschaftliches Wachs-
um ansehen, auf, weiter zu blicken als nur auf kurzfris-
ige Berechnungen. Die Europäische Kommission rech-
et damit, dass der Emissionshandel die Kosten, die
urch die Reduktion von Klimagasen entstehen, bis
010 um 35 Prozent senken wird. Das entspricht
,3 Milliarden Euro.

Das Kioto-Protokoll, das wir damit umsetzen wer-
den, ist kein Rezept für ein wirtschaftliches Desas-
ter. Ganz im Gegenteil: Es wird Wohlstand und Ein-
sparungen bringen.

(Manfred Grund [CDU/CSU]: Aber nicht den Deutschen!)

iese Sätze stammen nicht von mir. Sie stammen von
laus Töpfer. Sie sollten sie sich hinter die Ohren
chreiben.
Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509936200

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Joachim Pfeiffer

on der CDU/CSU-Fraktion.


Dr. Joachim Pfeiffer (CDU):
Rede ID: ID1509936300

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

en! Bei dem Streit der Personen und um Personen ver-
iert man manchmal ein bisschen den Überblick und
ieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich möchte gern
arauf zurückkommen, worum es im Kern eigentlich
eht – Herr Trittin hat es am Schluss seiner Rede ange-






(A) )



(B) )


Dr. Joachim Pfeiffer

sprochen –, nämlich um den Klimaschutz, die Klimavor-
sorge und insbesondere um den anthropogenen, also den
durch Menschen verursachten Beitrag und die Rolle des
Treibhausgases CO2.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach
den Fakten, um deutlich zu machen, wo wir uns welt-
weit, in Europa und in Deutschland bewegen. Die CO2-Emissionen belaufen sich weltweit auf eine Größenord-
nung von circa 30 Milliarden Tonnen. Innerhalb der EU
sind es 4,1 Milliarden Tonnen, in Deutschland 990 Mil-
lionen Tonnen. In den USA betragen sie 8 Milliar-
den Tonnen, in China 4 Milliarden Tonnen und in Russ-
land 2 Milliarden Tonnen.

Das Kioto-Protokoll verpflichtet die EU, in dem Zeit-
raum von 1990 bis 2012 eine Reduktion um 8 Prozent zu
erreichen. Das sind in absoluten Zahlen ausgedrückt
350 Millionen Tonnen im Jahr. Das heißt, wir reden ins-
gesamt über weniger als 1 Prozent der jährlichen welt-
weiten CO2-Emissionen von 30 Milliarden Tonnen. Dasist der Streitwert in Europa und in Deutschland. So viel
zum Kioto-Protokoll und seine Auswirkungen auf
Europa.

Ich frage Sie in diesem Zusammenhang: Welchen
ökologischen Effekt hat das? – Leider keinen. Das Kioto-
Protokoll hat in dieser Frage eine rein symbolische Wir-
kung.


(Ulrich Kelber [SPD]: Weiß das die CDU/ CSU-Fraktion?)


Dies sage nicht ich, sondern Sie, die Vertreter der Bun-
desregierung. Man kann das in der vom Bundesministe-
rium für Bildung und Forschung im Jahr 2003 heraus-
gegebenen Broschüre „Herausforderung Klimawandel“
nachlesen. Neben Trittin und Clement gibt es offensicht-
lich einen dritten Spieler, der hierzu sagt, es habe über-
haupt keine Auswirkungen.

Trotzdem ist die Union der Meinung – das ist deutlich
geworden –, dass wir etwas für den Klimaschutz und die
Klimavorsorge tun müssen.


(Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch ein Lippenbekenntnis! – Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das merkt man!)


Der Emissionshandel, Herr Hermann, ist im Grundsatz
ein geeignetes Mittel, um das mit marktkonformen und
marktwirtschaftlichen Instrumenten zu erreichen.


(Beifall des Abg. Dr. Peter Paziorek [CDU/ CSU])


Er muss aber so umgesetzt werden, dass die deutsche
Wettbewerbsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird. Eine fal-
sche Umsetzung wäre nämlich nicht nur wirtschafts- und
beschäftigungspolitisch, sondern auch ökologisch kon-
traproduktiv; denn die Emissionen, die nicht mehr bei
uns aufträten, fielen dann woanders an.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist das!)


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(C (D Lassen Sie mich die Bedeutung des Kioto-Effekts och einmal erläutern und verdeutlichen, welche komunizierenden Röhren es in diesem Zusammenhang ibt. In 22 Jahren soll es zu einer Reduktion um Prozentpunkte kommen. Dies entspricht genau dem ährlichen Zuwachs an Emissionen in China und Indien. as heißt, im Rahmen des Kioto-Protokolls kompensieen wir innerhalb von 22 Jahren gerade einmal den Zuachs an CO2-Emissionen, der in China und Indien al-ein in einem Jahr anfällt. Wir sind nicht allein in Europa. Jetzt fragen wir uns inmal: Wie machen es die anderen europäischen Läner? Schauen wir einmal nach Frankreich. Frankreich immt seine gesamte chemische Industrie vom Emisionshandel aus. Schauen wir einmal nach Dänemark. änemark plant, über staatliche Projekte mit Joint Imlementation und CDM zusätzlich kostenlose Zertifikate n die am Emissionshandel Beteiligten zu verteilen. Das eißt, während andere in Europa ihren Unternehmen und hrer Volkswirtschaft einen Wettbewerbsvorteil verchaffen, verspielt Trittin einen solchen für Deutschland utwillig und vorsätzlich. Ich muss Sie daran erinnern: Selbst Ihre grünen Mit chwestern und -brüder in Europa handeln hierbei aners. Die Äußerung des zuständigen Berichterstatters es Europäischen Parlaments in dieser Frage – Herr lexander de Roo, ein Grüner aus Holland – ist ganz akuell. Er fordert bereits heute – das geht weit über die orstellung der EU-Kommission und auch Ihre Vorstelung hinaus –, die flexiblen Mechanismen JI und CDM chon in der ersten Handelsperiode von 2005 bis 2007 unabhängig von der Ratifizierung und der Umsetzung es Kioto-Protokolls – einzubeziehen. Das ist im Übrien genau die Forderung, die wir bei den letzten Beraungen in diesem Haus erhoben haben. Ich kann Ihnen also eigentlich nur sagen: Nehmen Sie ich ein Beispiel an anderen Grünen in Europa! Orienieren Sie sich an den Wettbewerbern in Europa! Wenn ie das nicht tun, dann werden wir eine Katastrophe, ein esaster erleben. Kommen Sie zur Besinnung und geährden Sie nicht aus ideologischer Verbohrtheit die ettbewerbsfähigkeit Deutschlands! Mit der Umsetzung hrer Pläne würden Sie nicht nur der Wettbewerbsfähigeit, sondern auch dem Klimaund Umweltschutz einen ärendienst erweisen. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Da stimmt Herr Paziorek zu? Sehr interessant!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509936400

Für die Bundesregierung hat jetzt der Parlamenta-

ische Staatssekretär Ditmar Staffelt das Wort.

D
Dr. Ditmar Staffelt (SPD):
Rede ID: ID1509936500

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
erren! Es wird Sie nicht erstaunen, dass ich als Vertre-
er des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit
unächst auf Folgendes hinweise: Wir widmen unsere






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt

Arbeit in der Hauptsache dem Thema der Wirtschafts-
dynamik und der Schaffung und Sicherung von Arbeits-
plätzen. Das haben wir auch zu tun.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Leider nicht erfolgreich!)


Deshalb wird es unser Ziel bleiben, in diesem Jahr 1,5 Pro-
zent bis 2 Prozent Wirtschaftswachstum zu erreichen.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Können Sie bei Herrn Trittin abliefern!)


Wir sind aber der Meinung, dass es neben der Kon-
zentration auf die Wirtschaftsdynamik zweifelsohne
auch ein Bekenntnis zur Ressourcenschonung und zur
Senkung des Energieverbrauchs geben muss. Darüber
müssten wir alle uns eigentlich einig sein.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ich füge hinzu: Es kann keinen Zweifel daran geben
– ich bitte Sie, die Diskussion entsprechend zu führen –,
dass Deutschland schon in der Vergangenheit stolz da-
rauf war, in der Klimapolitik eine Vorreiterrolle einzu-
nehmen. Wir diskutieren im Moment über die Frage, ob
es bei der Vorreiterrolle und beim Alleingang bleiben
soll. Es geht auch um die Sorge, die es im Zusammen-
hang mit dem Klimaschutz in der Welt gibt.

Deutschland trägt 4 Prozent zum weltweiten Ausstoß
von Treibhausgasen bei. Wir haben unser nationales Kli-
maziel – Senkung der Treibhausgase um 21 Prozent bis
2012 – weitgehend erreicht.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

19 Prozent würden wir nach unseren Erkenntnissen auch
ohne das Instrument des Emissionshandels erreichen,
was nicht zuletzt – das möchte ich an dieser Stelle aus-
drücklich sagen – ein Ergebnis der umfänglichen Inves-
titionspolitik der deutschen Wirtschaft ist. Sie hat dazu
beigetragen, dass es heute in Deutschland – verglichen
mit vielen anderen Ländern – weit höhere Standards
gibt. Dies sollte man in einer solchen Debatte auch ein-
mal anerkennen.


(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


Wir glauben jedoch, dass wegen der tief greifenden Aus-
wirkungen des Emissionshandels auch gewisse Siche-
rungen erforderlich sind. Dadurch ist das Handeln des
Bundeswirtschafts- und -arbeitsministeriums bestimmt.

Erinnern Sie sich einmal an Ihre Regierungszeit, als
es zwischen Koalitionspartnern und Ressorts viele um-
fängliche und langwierige Debatten gegeben hat!


(Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Zum Beispiel?)


Ich versichere Ihnen eines: Wir werden den Terminplan
einhalten. Außerdem diskutiere ich lieber noch eine Wo-
che länger und habe ein gutes Ergebnis, als dass ich
irgendetwas vorlege, das am Ende keinen Bestand im
wirtschaftlichen und ökologischen Leben unseres Lan-
des hat.

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(C (D (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Dann kommen Sie doch mit der Sache in den Bundestag!)


Wenn ich von Sicherungen spreche, dann meine ich
as Vorhalten einer zusätzlichen CO2-Reserve für deneubau und die Erweiterung von Anlagen sowie für den
all eines stärkeren Wirtschaftswachstums,


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Sehr gut! Richtig!)


ie faire Feststellung jener CO2-Emissionen gemäß derinderungsverpflichtung, die aus chemisch-physikali-
chen Gründen und aufgrund der Produktionsprozesse
icht weiter reduzierbar sind,


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Richtig! Wie Zement und Stahl!)


ie Kompensation für den Ausstieg aus der CO2-freienernenergie und keine einseitige Bevorzugung des Ga-
es gegenüber heimischen Energieträgern.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wo bleibt der Beifall der SPD?)


ch finde, dass zu einer sorgfältigen Auseinandersetzung
it diesem Thema auch gehört, dass man sich mit den
iesbezüglichen Fragestellungen beschäftigt.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie bei der CDU/CSU und der FDP)


Wir haben natürlich auch die Wettbewerbsvorbehalte
m Blick, wenn es um industrielle Arbeitsplätze geht. Es
st doch ganz klar, dass deutsche Anlagenbetreiber nicht
chlechter gestellt werden dürfen als solche in anderen
ändern, und zwar nicht nur in Europa, sondern welt-
eit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von der CDU/CSU: Bravo!)


Es ist immer wieder schön, die Begeisterung hier zu
rleben.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Die wird nicht allen zuteil! – Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/ CSU]: Wenn man richtige Sachen sagt!)


Die Investitionen in Klimaschutz und modernste An-
agen hierzulande müssen auch außerhalb der Europäi-
chen Union angerechnet werden.


(Beifall des Abg. Dr. Rainer Wend [SPD] sowie bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Guter Mann!)


in wirksamer Klimaschutz erfordert nämlich in erster
inie größere internationale Anstrengungen. Ansonsten
erden nationale Fortschritte, so notwendig sie auch im-
er sind, zunichte gemacht.


(Beifall des Abg. Dr. Rainer Wend [SPD] sowie bei der CDU/CSU und der FDP)


Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin-
eisen, dass sich das Szenario in anderen Ländern sehr






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Ditmar Staffelt

problematisch darstellt. Der Ausstoß an CO2-Emissio-nen ist beispielsweise in der Volksrepublik China zwi-
schen 2001 und 2002 um über 700 Millionen Tonnen auf
insgesamt 4,1 Milliarden Tonnen angestiegen. Dieser
Anstieg entspricht dem 30fachen dessen, was wir in
Deutschland bis 2012 an Emissionsminderung noch zu
erbringen haben und erbringen werden.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Mit diesen Größenordnungen müssen wir uns auseinan-
der setzen, wenn wir den Standort Deutschland im Wett-
bewerb fair aufstellen wollen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie bei der CDU/CSU und der FDP)


Deshalb sage ich: Wir reden hier nicht nur über Kraft-
werke, sondern wir reden auch über Industrie, über Che-
mie,


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Über Arbeitsplätze!)


über Stahl und über Baustoffindustrie,

(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Zement!)


die alle im internationalen Wettbewerb stehen. Insofern
halte ich die Äußerung der Sorge des Wirtschaftsminis-
ters und die sorgfältigste Diskussion mit den Kollegen
im Bundeskabinett für absolut normal und notwendig.
Genau das macht Wolfgang Clement im Moment. Dass
dies in den Zeitungen in besonderer Weise aufbereitet
wird, ist das eine; dass es eine sachliche Diskussion und
Auseinandersetzung mit dem Umweltministerium gibt,
ist das andere.


(Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Diese Beschreibung kann ich natürlich gar nicht nachvollziehen!)


Schließlich möchte ich doch noch ein Wort zu dem
Thema sagen, das hier kürzlich für einigen Aufruhr ge-
sorgt hat, nämlich das so genannte Infragestellen der
Ökosteuer durch den Wirtschaftsminister. Hierzu sollte
klargestellt werden: Wenn wir Erfahrungen mit dem
Emissionshandel haben – der Emissionshandel ist eine
marktwirtschaftliche Herangehensweise an das Thema –,
dann – das ist ganz normal; das halte ich für selbstver-
ständlich – muss er sich wie alle Kräfte, die auf den
Markt wirken, einer Prüfung unterziehen.


(Beifall des Abg. Dr. Rainer Wend [SPD] sowie bei der CDU/CSU und der FDP)


Ich halte das für einen Vorgang, der ganz unspektakulär
ist, der von den Beteiligten, glaube ich, auch so gesehen
wird. Dass daraus etwas anderes gemacht wird, als es ist,
ist halt das politische Geschäft, mit dem wir uns ausei-
nander setzen müssen.

Ich sage noch einmal: Auch das Bundeswirtschafts-
ministerium will Umwelt- und Klimaschutz. Die Bun-
desregierung will Klimaschutz mit ökonomischer Effizi-
enz verbinden. Wir sind auf dem richtigen Weg. Ich bin
ganz sicher: Wir werden in der nächsten Woche ein ent-
sprechendes Ergebnis erzielen.

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(C (D (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Sehr gute Rede! – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Guter Mann!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509936600

Das Wort hat jetzt die Kollegin Gudrun Kopp von der

DP-Fraktion.

Gudrun Kopp (FDP):
Rede ID: ID1509936700

Herr Präsident! Sehr geehrte Herren und Damen! Ich

offe, dass viele Menschen draußen die Debatte verfol-
en können; denn die Desorientierung dieser Bundesre-
ierung wird selten so deutlich wie bei der heutigen De-
atte.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Herr Minister Trittin, als Sie redeten und nachdem Sie

eredet haben, kam Applaus auch von der SPD-
raktion – bis auf den Kollegen Wend.


(Dr. Rainer Wend [SPD]: Habe ich vergessen zu klatschen?)


ie sind auf Ihren Platz gegangen und haben den Kolle-
en Staffelt gefragt: Bist du zufrieden? – Daraufhin hat
err Staffelt ehrfurchtsvoll genickt.
Herr Staffelt hat für das Bundeswirtschaftsministe-

ium dann aber das Gegenteil von dem referiert, was
err Trittin gesagt hat.


(Ulrike Mehl [SPD]: Sie haben nicht genau zugehört!)


a rührte sich bei der SPD kaum eine Hand. Es war nur
er Kollege Wend, der Herrn Staffelt folgen konnte.


(Dr. Rainer Wend [SPD]: Das mache ich immer schon! Das ist normal!)


as zeigt doch sehr deutlich, dass die beiden Minister
rittin und Clement einen Wirtschaftsaufschwung mit
limaschutzelementen nicht hinbekommen. In dieser
undesregierung gibt es nur ein Entweder-oder; ein Zu-
ammenwirken ist nicht möglich.
Herr Trittin, was Sie vorgetragen haben, nämlich dass

ie Industrie bei der Ökosteuer in großem Maß entlastet
orden sei, ist entlarvend. Meine Überzeugung steht
chon lange fest: Das Thema Emissionshandel und viele
ndere Themen sind bei Ihnen im Ministerium mehr als
chlecht aufgehoben.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Jetzt machen Sie mal eigene Vorschläge!)


enn das überhaupt vorankommen soll, gehört das ins
irtschaftsministerium.
Wir reden hier von 660 000 Arbeitsplätzen, die bei

er energieintensiven Wirtschaft auf der Kippe stehen.
s geht um die Frage: Wird Wirtschaftsaufschwung mit
missionshandel überhaupt möglich sein? Die Wirt-
chaft braucht Luft bei der Zuteilung von Zertifikaten.


(Dr. Rainer Wend [SPD]: Kein CO2, nur Luft?)







(A) )



(B) )


Gudrun Kopp

Das Instrument des Emissionshandels ist sinnvoll, wenn
es entsprechend verknüpft wird, wenn der Wirtschaft
dieser Spielraum gegeben wird und wenn es nicht als zu-
sätzlicher Knüppel verwendet wird.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich sage es noch einmal ganz ausdrücklich: Dass das
Erneuerbare-Energien-Gesetz, das Kraft-Wärme-Kopp-
lungsgesetz und die Ökosteuer die Strompreise erheblich
belasten, müsste allen im Hause bekannt sein. Sie ver-
teuern sie derzeit exakt um 41 Prozent. Das macht eine
hohe Summe aus.

Ich will Ihnen einmal kurz schildern, was in dem so
genannten Möschel-Gutachten zu lesen ist. Es geht da-
rum, dass die Bundesregierung die Einspeisung von
Strom aus erneuerbaren Energiequellen bis 2010 auf ei-
nen Anteil von 12,5 Prozent verdoppeln will. Gemäß
Herrn Professor Möschel, der Vorsitzender des Wissen-
schaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirt-
schaft und Arbeit ist – mit Erlaubnis des Präsidenten zi-
tiere ich –,

kann dieses Ziel nur erreicht werden, wenn die Ein-
speisevergütungen weiter angehoben werden. Ins-
gesamt ist bei Festhalten an diesem Ziel für das Jahr
2010 mit einer Belastung der Stromwirtschaft in
Höhe von fünf Milliarden Euro zu rechnen.

Dies bedeute in Deutschland
eine Verteuerung der gesamten Stromerzeugung um
fast ein Drittel.

Diese weiteren Belastungen, die anstehen, darf man
nicht unerwähnt lassen. Sie machen nur dann Sinn, wenn
es hier einen Abgleich mit dem Instrument Emissions-
handel, das zur Reduktion von CO2-Gasen beitragensoll, gibt.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Sie haben noch eine Minute für eigene Vorschläge!)


Mit Blick auf die internationale Lage muss man sagen
– Herr Staffelt hat das sehr richtig dargestellt –: Wenn
die deutsche Industrie zum Beispiel die Kohlekraftwerke
in China mit neuesten Technologien entsprechend auf-
rüsten dürfte, würde damit eine enorme Reduktion von
CO2-Gasen möglich werden. Das würde zu 30 bis50 Prozent geringeren Kosten möglich sein als entspre-
chende Einsparungen über das Erneuerbare-Energien-
Gesetz. Wir als FDP-Bundestagsfraktion fordern Sie auf,
zu einem Emissionshandel zurückzukehren, der wirt-
schaftsverträglich ist, der all diese Elemente berücksich-
tigt und der auf marktwirtschaftlicher Basis und nicht
auf der ideologischen Basis, von der Sie derzeit ausge-
hen, stattfindet.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich bin einmal gespannt, wie der Ministerstreit aus-
geht. Nachdem Sie hier heute ganz öffentlich die unter-
schiedlichen Positionen der beiden Ministerien darge-
stellt haben, kann die Folge nur sein, dass einer der

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(C (D eiden Minister seinen Hut nimmt. Ansonsten wird anchließend keiner mehr Glaubwürdigkeit besitzen. Herr lement hat sich diesmal eindeutig gegen Herrn Trittin estellt. Ich kann nur hoffen, dass es ihm diesmal geingt, seine Position durchzusetzen. Damit würde er endlich Geradlinigkeit und Glaubürdigkeit in seiner Wirtschaftspolitik zeigen. Das Sünenregister ist nämlich schon viel zu lang. Als Beispiel enne ich nur die bevorstehende Ausbildungsplatzumage. Es gibt aber noch viel mehr Dinge, wo die SPDraktion ihren eigenen Wirtschaftsminister schlicht im egen stehen lässt. Das ist unerträglich, denn es geht um rbeitsplätze, um Wirtschaftswachstum und darum, ob er Standort Deutschland überhaupt noch wettbewerbsähig bleibt. (Ulrike Mehl [SPD]: Bestimmt nicht mit alten Terminologien! – Ulrich Kelber [SPD]: Eine Worthülse nach der anderen!)


(Ulrike Mehl [SPD]: Das wünschen Sie sich!)


nsofern erwarte ich, dass sich Herr Clement in diesem
unkt durchsetzt und wir zu Regelungen kommen, die
atsächlich geeignet sind, den Wirtschaftsstandort
eutschland zu stärken, statt ihn kaputtzumachen.
Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509936800

Das Wort hat nun der Kollege Dr. Reinhard Loske

om Bündnis 90/Die Grünen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
eute stehen ja die unterschiedlichen Positionen zur
kosteuer und zum Emissionshandel zur Debatte. Ich
öchte zunächst einmal etwas zum Thema Ökosteuer
agen.
Es wurde gerade gesagt – unter anderem von Frau
omburger – das Beste sei, man würde die Ökosteuer
bschaffen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Das hat Staatssekretär Staffelt auch gesagt!)


an muss sich dies einmal ganz klar vor Augen führen:
enn die Ökosteuer abgeschafft würde, würden die
entenversicherungsbeiträge in Deutschland heute nicht
ei 19,5 Prozentpunkten, sondern bei knapp 21,5 Pro-
entpunkten liegen. Das würde faktisch eine Verteue-
ung der Rentenversicherung um 10 Prozent bedeuten.
er so einen Schmarren vorschlägt, der hat von volks-
irtschaftlichen Größen wirklich keine Ahnung. Das
uss man ganz klar sagen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Das Konzept war ja immer – das wissen Sie ganz ge-
au –, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: auf
er einen Seite durch den schrittweisen und planvollen






(A) )



(B) )


Dr. Reinhard Loske

Anstieg der Energiepreise Anreize zum sparsamen Um-
gang mit Energie zu geben und auf der anderen Seite die
Lohnnebenkosten zu senken und damit einen Anreiz zur
Beschäftigungsförderung zu geben.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Damit sind Sie doch gescheitert!)


Inwieweit das in Bezug auf die Rentenversicherungsbei-
träge geklappt hat, habe ich gerade dargestellt.

Nun zur ökologischen Seite. Das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung hat uns mitgeteilt, dass durch die
Ökosteuer bis zum Jahr 2010 jährlich 20 bis
25 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Das ist einsehr relevanter Beitrag zur Erreichung unserer Klima-
schutzziele.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Eben wurde schon auf die durchaus belastbaren Zahlen
hingewiesen: Von 1990 bis 1999 ist der CO2-Ausstoß imBereich der Privathaushalte und im Bereich des Verkehrs
kontinuierlich, Jahr für Jahr, gestiegen. Seit 1999, seit
wir die Ökosteuer eingeführt haben, gehen die Emissio-
nen der Privathaushalte und des Verkehrs zurück, das
heißt, wir haben hier ganz klar eine ökologische Len-
kungswirkung. Das sollten Sie bitte zur Kenntnis neh-
men, statt dieses Instrument zu denunzieren.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Wir stehen zu diesem Instrument; wir halten es für
eine Erfolgsgeschichte. Man muss es evaluieren, das ist
selbstverständlich. Man muss auch schauen, in welchem
Verhältnis die Ökosteuer zu anderen Instrumenten steht.
Ebenso muss man prüfen, was man möglicherweise
streichen kann, beispielsweise bei den Subventionen
oder bei den Sonderregelungen im Rahmen der Öko-
steuer; das ist vollkommen richtig. Insofern ist eine Kon-
sistenzprüfung – Uli Kelber hat schon darauf hingewie-
sen – nichts Problematisches. Für uns ist die Ökosteuer
ein zentrales Instrument.

Zum Emissionshandel. Der Emissionshandel ist für
uns ein wichtiges, positives Instrument, das ökologisch
effektiv und ökonomisch effizient ist. Es wird von Um-
weltökonomen seit langer Zeit empfohlen. Jetzt kommt
es darauf an, dieses Instrument zu nutzen, um die Errei-
chung der Kioto-Ziele glaubwürdig und so wirtschafts-
verträglich wie eben möglich herbeizuführen.

Ein Wort zu dem ganzen Gerede über unsere angebli-
che nationale Vorreiterrolle. Dieses Instrument ist doch
erstmalig auf europäischer Ebene abgestimmt! Deshalb
liegt hier keine Wettbewerbsverzerrung vor, sondern
quasi eine Harmonisierung innerhalb Europas. Aus die-
sem Grunde ist es genau das richtige Instrument.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Zu einigen konkreten Punkten. Für uns ist zentral,
dass der Plan bis zum 31. März dieses Jahres in Brüssel
gemeldet wird. So richtig die Aussage „Gründlichkeit
vor Schnelligkeit“ – auch vom Bundeskanzler und vom
Wirtschaftsminister getroffen – ist, es ist ganz klar, dass

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(C (D etzt, da die Fakten auf dem Tisch liegen, politisch entchieden werden muss. Es kann politisch entschieden erden und – da bin ich sicher – das wird es auch; dazu st diese Koalition imstande. Zweitens. Wir brauchen Ziele für beide Perioden, für ie erste von 2005 bis 2007 und für die zweite von 2008 is 2012. Denn die Unternehmen brauchen Planungssiherheit. Wir müssen unser Ziel bis 2012 erreichen, dait unsere internationale Glaubwürdigkeit nicht gefähret wird. Dass zwischendrin mäandriert wird und dass ewisse Pfadabweichungen möglich sind, ist vollkomen klar. Deswegen wollen wir in Bezug auf die Zwichenziele eine gewisse Flexibilität zulassen. Aber es uss sichergestellt sein, dass das Ziel im Jahr 2012 verindlich erreicht wird. Das ist ein ganz zentraler Punkt. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Über die Übertragungsregelung, die Neueinsteigerre-
elung, kann man viel reden. Ich will nur so viel sagen:
s müssen Anreize für frühe Modernisierungsinvestitio-
en geschaffen werden. Das ist für uns ganz zentral.
ber „early action“ ist viel gesagt worden. Selbstver-
tändlich wollen wir bestimmte Dinge anerkennen, bei-
pielsweise wenn in den neuen Bundesländern in den
0er-Jahren früh modernisiert worden ist. Das haben wir
ugesagt und das machen wir. Aber klar muss auch sein:
ir können durch die Ausgabe von Emissionsrechten
ichts honorieren, was der Steuerzahler bezahlt hat, son-
ern nur das, was durch reale Minderungsinvestitionen
on den Unternehmen geleistet worden ist.
Zur Kraft-Wärme-Kopplung und zur Prozessenergie.
ei der KWK wollen wir den weiteren Ausbau; das
uss sich im Nationalen Aktionsplan spiegeln. Bei der
rozessenergie ist der politische Wille der Koalition,
ass bis zum Jahr 2007 ein Erfüllungsfaktor 1 gewährt
st. Das will ich hier noch einmal ganz klar sagen. Da-
auf kann sich das produzierende Gewerbe verlassen.
ie flexiblen Instrumente werden wir so bald wie mög-
ich – sobald die EU-Verbindungsrichtlinie in Kraft ist –
inbeziehen. Über die Einbeziehung von JI und CDM
erden unsere Unternehmen davon Gebrauch machen
önnen.
Abschließend möchte ich folgenden Gedanken äu-

ern. Wir sollten wirklich höllisch aufpassen, dass wir
icht Denkfiguren aus den 70er-Jahren wiederbeleben:


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


irtschaft gegen Umwelt, Arbeitsplätze gegen Ökolo-
ie. Da waren wir doch alle zusammen schon einmal
eiter. Wir wissen doch alle, dass neben Lebensstilver-
nderungen der technische Strukturwandel, die Dynamik
n Richtung Nachhaltigkeit bei der Erreichung unserer
limaschutzziele der entscheidende Punkt ist. Deswe-
en will ich noch einmal, auch im Sinne der Zusammen-
rbeit mit der Wirtschaft, dafür plädieren, dass wir die
ampfrhetorik, wie wir sie gestern beispielsweise von
errn Rogowski gehört haben, unterlassen. Wir sind ein
tarkes, innovatives Land


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Ihr habt es abgewirtschaftet!)







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(B) )


Dr. Reinhard Loske

und wir können bei diesen Technologien Vorreiter sein.
Die Rahmenbedingungen müssen entsprechend gesetzt
werden.

Danke schön.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509936900

Das Wort hat der Kollege Franz Obermeier von der

CDU/CSU-Fraktion.


Franz Obermeier (CSU):
Rede ID: ID1509937000

Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Ein deut-

sches Nachrichtenmagazin hat die Klimaschutzpolitik
des Bundesumweltministers bereits als „Luftkampf“ be-
titelt. Daran ist zutreffend, dass der Herr Bundesumwelt-
minister wirklich keine Konfrontation auslässt. Ich
nenne als Konfliktherde den unseligen und unversöhnli-
chen Streit um die Pfandpflicht, eine Schlacht mit den
Ländern und dem Einzelhandel, und den Verkauf der
Hanauer Brennelementefabrik. Hier wird das Ansehen
Deutschlands fahrlässig beschädigt und das Vertrauen in
die Verlässlichkeit der Zusagen des Bundeskanzlers er-
schüttert.


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)

Ich nenne ferner das Moratorium hinsichtlich des

Endlagerstandorts. Damit droht die Gefahr, dass die
Zwischenlager im Jahre 2030 zu Endlagern mutieren.
Wegen möglicher terroristischer Angriffe auf Kernkraft-
werke gibt es wiederum ein Gezänk mit den Ländern.
Wer weiß, welche strittigen Vorgänge es im Bundesum-
weltministerium noch gibt. Jetzt hat der ungebrochene
Konfrontationskurs die SPD-Fraktion, also den Koali-
tionspartner, und die Kollegen im Kabinett erreicht.

Der augenblickliche Streit geht im Kern um die
Frage, ob man nicht auch die Interessen der deutschen
Wirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit im Blick be-
halten muss, ob man nicht also auch an die Arbeitsplätze
in Deutschland denken muss.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Ich meine, ja. Da stimme ich dem Bundeswirtschaftsmi-
nister einmal ausdrücklich zu. Hier liegt er auf dem rich-
tigen Dampfer.


(Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Er liegt? – Heiterkeit des Abg. Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


Es ist noch kein parlamentarisches Gesetzgebungs-
verfahren eingeleitet worden. Hier wird durch den rot-
grünen Alleingang – am Parlament vorbei – tief in das
Fleisch der deutschen Wirtschaft geschnitten. Wir waren
gerade Zeuge der widersprüchlichen Aussagen des Um-
weltministers und des Staatssekretärs im Wirtschafts-
ministerium. Da kann man eigentlich nur sagen: Diese
Regierung weiß wirklich nicht mehr, wo hinten und
vorne ist. Trotzdem will sie nächste Woche in Brüssel
den Nationalen Allokationsplan vorlegen.

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(C (D Wenn wir das Weltklima um jeden Preis retten wollen (Dr. Rainer Wend [SPD]: Was Sie ja nicht wollen!)


doch, das wollen wir schon –,

(Dr. Rainer Wend [SPD]: Sie reden immer im Konjunktiv!)

ann müssten wir uns doch überlegen, wo wir stehen.
ie müssen bedenken, dass die Länder, die bis jetzt das
ioto-Protokoll unterzeichnet haben, 30 Prozent der
eltweiten Emissionen verursachen. Es ist der rot-grü-
en Bundesregierung in den fünf Jahren ihrer Regierung
icht gelungen, wichtige Staaten wie USA, Russland,
hina und Indien auf die Inhalte des Kioto-Protokolls zu
erpflichten.


(Beifall bei der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Frau Merkel wollte China und Indien nicht dabei haben!)


ber bei uns werden alle Register gezogen. Dabei wird
eine Rücksicht auf die tatsächliche Lage der deutschen
irtschaft genommen.
Deutschlands Anteil an den weltweiten CO2-Emissio-en liegt bei etwas über 3 Prozent. Der Streit innerhalb

er Regierung dreht sich im Kern nur um ein paar Mil-
ionen Tonnen CO2. Im Zusammenhang mit diesemhema muss man hinzufügen, dass die Volksrepublik
hina allein im nächsten Jahr 750 Millionen Tonnen
ehr CO2 emittieren wird, was ausschließlich wachs-umsbedingt ist. Da stellt sich natürlich die Frage, ob es
icht wesentlich klüger wäre, im Wege von Verhandlun-
en auf internationaler Ebene Reduktionen in diesen
ändern zu erreichen, statt unsere Wirtschaft massiv zu
efährden.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Birgit Homburger [FDP])


Da dieses Problem immer bestritten wird, möchte ich
hnen ein Beispiel nennen. Ein Zementwerk, das in dem
illkürlich festgelegten Zeitraum von 2000 bis 2002 we-
en der Flaute im Bauwesen weniger Zement verkauft
at, dessen Umsatz aber im Jahr 2003 angestiegen ist
nd das im Jahr 2004 mit einer Steigerung des Umsatzes
m mehr als 25 Prozent rechnen kann, fällt bei Ihrem
ystem durch das Raster.


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)

ie betroffenen Unternehmen sind gezwungen, ab 2005
hre Produktion zurückzufahren, weil sie keine Möglich-
eit haben, innerhalb des Systems, das Rot-Grün einfüh-
en will, die Belastungen einigermaßen zu kompensie-
en.


(Ulrich Kelber [SPD]: Jetzt stellen Sie uns das CDU/CSU-System vor!)


Ich möchte Ihnen noch etwas zu der Kombination von
missionshandel – Nationaler Allokationsplan – und
kosteuer sagen. Selbstverständlich hat der Wissen-
chaftliche Beirat Recht, wenn er sagt, dass sich die bei-






(A) )



(B) )


Franz Obermeier

den Systeme nur schwer miteinander vertragen, außer
man riskiert Nachteile für die deutsche Volkswirtschaft.


(Ulrike Mehl [SPD]: Das hat er überhaupt nicht gesagt! Wo haben Sie das her?)


Ich möchte jetzt auf Ihr Argument, Herr Loske, zur
Ökosteuer eingehen. Die Ökosteuer mag sektoral und für
einzelne Betriebe durchaus Vorteile bringen. Für die
deutsche Volkswirtschaft wirkt sie sich unterm Strich auf
alle Fälle negativ aus,


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Genauso ist es!)


weil dadurch in der Vergangenheit massiv Arbeitsplätze
vernichtet wurden. Der Verlust an Arbeitsplätzen führt
zu Steuermindereinnahmen und zu Mindereinnahmen
bei den sozialen Sicherungssystemen. Somit ist der
Schaden für die deutsche Volkswirtschaft wesentlich
größer als der Nutzen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509937100

Herr Kollege Obermeier, kommen Sie bitte zum

Schluss.

Franz Obermeier (CSU):
Rede ID: ID1509937200

Ich bin schon beim letzten Satz. – Wenn wir nicht ge-

gensteuern, wenn wir die Warnungen der Wissenschaft-
ler nicht ernst nehmen, wird das Musterökoland
Deutschland unter rot-grüner Führung gegen die Wand
fahren. Das möchten wir verhindern.

Danke schön.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Ulrike Mehl [SPD]: Machen Sie eigene Vorschläge! Wir sind sehr gespannt darauf!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509937300

Das Wort hat der Kollege Rainer Wend von der SPD-

Fraktion.

(Beifall bei der SPD)



Dr. Rainer Wend (SPD):
Rede ID: ID1509937400

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Ich bin ganz sicher, unser Minister für Wirtschaft
und Arbeit, Wolfgang Clement, hat sich über Ihre Unter-
stützung, die sich in Ihrem Beifall soeben ausgedrückt
hat, sehr gefreut.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Wenn die Grünen mitgeklatscht hätten, hätte er sich am meisten gefreut!)


Er würde sich vermutlich noch mehr freuen, wenn Sie
diesen Beifall noch ein wenig durchhalten könnten und
ihn auch noch dann zollen werden, wenn am Ende ein
Allokationsplan vorgelegt wird, der vom Bundeswirt-
schaftsminister maßgeblich mitgestaltet worden ist.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Darauf sind wir gespannt!)


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(C (D ann müssen Sie zeigen, ob Sie hier nur aus polemichen Gründen taktisch agiert haben oder ob Sie bereit ind, einen vernünftigen Allokationsplan zu unterstüten. (Beifall bei der SPD – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wann kommt der Plan denn?)


Lassen Sie mich als Wirtschaftspolitiker zum Thema
mweltpolitik Ausführungen machen. Wenn die Zahlen
ichtig sind, werden zurzeit weltweit in etwa 31 Milliar-
en Tonnen an CO2, an Kohlendioxid, ausgestoßen. Wel-he Auswirkungen hat das? Werfen wir einen Blick auf
as Klima und überlegen wir, wie sich die Klimaverän-
erung auf den Golfstrom – das ist ein praktisches Bei-
piel; denn er ist bestimmend für das Klima in Europa –
uswirkt. Ich glaube, inzwischen muss den Wirtschafts-
olitikern klar sein, dass derjenige, der bei dieser Bedro-
ung des Klimas glaubt, in der Wirtschafts- und Energie-
olitik noch bei den Mustern der 70er-Jahre verharren zu
önnen, grundsätzlich irrt und nicht begreift, vor wel-
hen Herausforderungen wir in unserem Land heute ste-
en.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ich möchte ein Zweites sagen, was mir als Wirt-
chaftspolitiker vielleicht näher liegt: Etwa 40 Prozent
ller Unternehmen, die vom Emissionshandel in Europa
etroffen sind, liegen in Deutschland. Wir sind so etwas
ie das industrielle Herz Europas. Es geht um die
tromkonzerne, die Chemie- und die Stahlindustrie, die
lashütten, die Papier verarbeitenden Betriebe und die
ementwerke. Dabei geht es nicht darum, diese Unter-
ehmen als Selbstzweck zu schützen, sondern darum,
ehntausende von Arbeitsplätzen in diesen Betrieben zu
ewahren. Es geht somit ein Stück weit auch um den In-
ustriestandort Deutschland.
Ich habe gerade in Bezug auf die Umweltpolitik klar

esagt, dass wir nicht bei den Standards der 70er-Jahre
n der Wirtschafts- und Energiepolitik stehen bleiben
önnen. Genauso klar sage ich: Derjenige, der glaubt,
ie Umwelt- und Klimaschutzpolitik könne darauf ver-
ichten, auf den Industriestandort Deutschland Rück-
icht zu nehmen, irrt sich genauso fundamental wie die
deologen auf der anderen Seite. Das ist ein Teil des
ielkonflikts, der heute in dieser Debatte deutlich wird.
Man kann es sich leicht machen wie Sie, meine Damen

nd Herren von der Union, und sagen: In dieser Bundes-
egierung gibt es einen Konflikt zwischen zwei Minis-
erien. Wir führen diesen Konflikt vor und zeigen damit,
ass es innerhalb der Bundesregierung an Einigkeit
ehlt. – Das kann man aus taktischen Beweggründen ma-
hen. Vielleicht haben Sie damit kurzfristig auch Erfolg.
Ich sage Ihnen dazu noch etwas: Wenn ich vor

chulklassen über Politik rede, versuche ich jenseits
on Inhalten zunehmend eines deutlich zu machen: Es
ibt fast kein Thema mehr, bei dem irgendeine Seite
undertprozentig Recht oder Unrecht hat. Wir müssen
n Auseinandersetzungen versuchen, überwiegend rich-
ige Lösungen zu finden. Meine Auffassung ist die: Eine






(A) )



(B) )


Dr. Rainer Wend

Bundesregierung, die um richtige Lösungen streitet und
ringt, nimmt ihre Verantwortung allemal besser wahr
als eine Opposition, die aus taktischen Gründen eine
einseitige Profilierung betreibt


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Legt uns doch den Nationalen Allokationsplan vor!)


und gar nicht merkt, dass sie die Grundsätze, die diesem
Konflikt zugrunde liegen und die entscheidend sind,
nicht begriffen hat.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Deswegen sage ich Ihnen zum Schluss eines: An die-
ser Frage wie auch an anderen die Wirtschaftspolitik be-
treffenden Fragen, mit denen ich mich befasse, wird
deutlich, dass plakative Phrasen, persönliche Anwürfe
von Ihrer Seite und am Ende einfältige Politikentwürfe
fachkundige Kompromisse und Lösungen nach einem
produktiven Streit nicht ersetzen können. Deswegen
– glauben Sie es mir – werden wir am Ende den richti-
gen Weg beschreiten.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509937500

Das Wort hat der Kollege Hans Michelbach von der

CDU/CSU-Fraktion.


Hans Michelbach (CSU):
Rede ID: ID1509937600

Sehr geehrter Präsident! Kolleginnen und Kollegen!

Patriotismus kann sich nur auf Leistungsfähigkeit grün-
den. Unpatriotisch ist nicht der Unternehmer, der seinen
Betrieb wettbewerbsfähig hält. Unpatriotisch ist der-
jenige, der der deutschen Wirtschaft aus rein ideolo-
gischen Gründen eine immer schlechtere Wettbewerbs-
fähigkeit zumutet.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Es gibt keinen Zweifel: Die Leistungsfähigkeit unse-

rer Betriebe wird von Rot-Grün systematisch beschwert.
Warum sind denn allein im letzten Jahr 400 000 Arbeits-
plätze verloren gegangen? Deshalb handeln die patrio-
tisch, die gegen mehr Belastung durch Steuern und Ab-
gaben in Deutschland eintreten.

Jetzt erleben wir hier das Stück „Regierung konfus“.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Ich habe es in diesem Hohen Hause noch nie erlebt,

(Ulrich Kelber [SPD]: Dann müssen Sie häufi ger ins Plenum gehen!)

dass letzten Endes zwei Ministeriumsvertreter einander
gegenüberstehen und mehr oder weniger die Koalitions-
frage stellen.


(Manfred Grund [CDU/CSU]: In aller Öffentlichkeit!)


Ein größeres Durcheinander als das in dieser Regierung
gibt es wirklich nicht.

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(C (D egen Sie doch einmal diesen Nationalen Allokationslan vor, amit die Wirtschaft eine Bewertung vornehmen kann nd damit wir eine Grundlage haben, über die wir diskuieren können. Es ist eine Tatsache: Wer wie Rot-Grün 54 Milliarden uro Ökosteuer abkassiert, wer wie Rot-Grün das Urprungsziel beim Emissionshandel willkürlich erhöht, (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Wer tut das?)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)


er wie Rot-Grün einen Staatsanteil von 50 Prozent ver-
ntwortet, wer wie Rot-Grün damit Firmen ins Ausland
reibt, der ist wirklich unpatriotisch. Das ist für mich
lanker Ökosozialismus mit Vernichtung von Wachstum
nd Beschäftigung.


(Ulrich Kelber [SPD]: Oh Gott! Jetzt müssen Sie beichten gehen! – Weitere Zurufe von der SPD)


Lachen Sie nicht! Herr Trittin, Sie haben heute eine
eilung der deutschen Volkswirtschaft vorgenommen.
on Ökonomie haben Sie wirklich keine Ahnung. Das,
as Sie hier machen, ist Voodoo-Ökonomie. Die Teilung
er deutschen Volkswirtschaft, die Sie hier vorgenom-
en haben, gibt es nicht. Die Belastung durch die Öko-
teuer in Höhe von 54 Milliarden Euro trifft alle:


(Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt aber mal halblang! Keine 54 Milliarden!)


ie Wirtschaft und die Verbraucher, also alle Menschen
n diesem Land.


(Ulrich Kelber [SPD]: Wie viel?)

ier eine Teilung vorzunehmen ist völlig falsch.


(Ulrich Kelber [SPD]: Das sind falsche Zahlen! Absichtlich!)


Sie haben die Lohnnebenkosten angesprochen. Sie
aben sie trotz der Ökosteuer nicht auf 40 Prozent ge-
enkt; sie liegen bei 41,9 Prozent. Das ist es, was letzten
ndes zählt.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Birgit Homburger [FDP])


Meine Damen und Herren, mit der Quersubvention
er Sozialversicherungssysteme durch die Ökosteuer
ind Sie klar gescheitert. Durch die Überforderung unse-
es Wirtschaftsstandortes durch Ökosteuer, Stromein-
peisegesetz, Kraft-Wärme-Kopplung und Ihr Dosen-
fand werden Hoffnungen und Perspektiven zerstört.


(Ulrich Kelber [SPD]: Wieso Dosenpfand? Sie haben doch mit dafür gestimmt!)


n meinem Wahlkreis beträgt die Arbeitslosenquote
1,6 Prozent. Nur die Glasindustrie war im Frankenwald
in starker Arbeitgeber. Die Ökosteuer ist für diesen






(A) )



(B) )


Hans Michelbach

Sektor eine erhebliche Belastung. Jetzt gefährden Sie
also auch noch die Arbeitsplätze in diesem Bereich.

Obwohl in den dortigen mittelständischen Glaswer-
ken über 30 Millionen Euro in den Umweltschutz inves-
tiert wurden und technisch keine Reduzierungen mehr
möglich sind, sollen Betriebe wie Wiegand-Glas, Heinz-
Glas und die Tettauer Glaswerke jetzt noch mehr belastet
werden. Die entsprechenden Firmen rechnen pro Kalen-
derjahr mit einer Zusatzbelastung in Höhe von bis zu
100 000 Euro. Allein diese Belastung ist bereits größer
als die im Moment zu erzielende Umsatzrendite. Es kann
doch nicht sein, dass Sie die Unternehmen, die investie-
ren, jetzt bestrafen. Dadurch schaffen Sie für unsere
Wirtschaft keine Grundlage und keine Planungssicher-
heit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: 30 Sekunden für einen Vorschlag!)


Ziel muss es sein, die zusätzlichen Belastungen in
Anbetracht des starken Kosten- und Innovationsdrucks,
unter dem die Unternehmen durch den harten Wettbe-
werb stehen, gering zu halten. Eine zu starke Verknap-
pung der Emissionshandelszertifikate schmälert die
Wachstumschancen unserer Unternehmen. Es darf in
Deutschland keine Wettbewerbsverzerrungen durch ein-
zelne Steuer- und Abgabenmaßnahmen mehr geben,
weil wir sonst letzten Endes die Zeche zahlen.

Herr Trittin, zum Abschluss sage ich Ihnen: Ich weiß,
wie wir den CO2-Ausstoß schnell verringern könnten.Bei all der heißen Luft, die von der Bundesregierung in
den letzten Jahren produziert wurde, könnte der CO2-Ausstoß um mehr als die erforderliche Menge gesenkt
werden, wenn die Bundesregierung ihren Wählerauftrag
zurückgibt.

Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ha, ha!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509937700

Das Wort hat jetzt der Kollege Winfried Hermann

vom Bündnis 90/Die Grünen.


Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1509937800

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe Pa-

trioten und Antikommunisten!

(Heiterkeit bei Abgeordneten des BÜNDNIS SES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)

Ich war heute wirklich gespannt, was uns die CDU/CSU
und die FDP präsentieren. Sie wollten uns vorführen,


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist doch gelungen!)


dass wir in den Bereichen Klimaschutz, Emissionshan-
del und Ökosteuer unterschiedliche Meinungen haben.


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das ist doch gelungen!)


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(C (D as ist in der Tat offenkundig. Das werden wir auch icht bestreiten. Hier gibt es unterschiedliche Meinunen und Positionen. Nur, Sie sind mit dem Gestus angereten, dass das verwerflich sei und dass Sie hierzu eine lare Position hätten. (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Legt doch erst mal euren Plan vor!)


ber was haben wir gehört?

(Ulrich Kelber [SPD]: Nichts!)


ir haben Ihren Hardcore-Patriotismus gehört;

(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Jetzt kriegen Sie eine Rüge!)

enn Ihr Motto lautet: Ich bin ein großer Ökonom – ich
ertrete die Wirtschaftsinteressen. Als wäre das allein
chon Ökonomie bzw. Wirtschaftspolitik!
Von Herrn Pfeiffer haben wir gehört, dass eigentlich
hina das größte Problem ist und dass wir alle Anstren-
ungen, die wir in diesem Bereich unternehmen, verges-
en können und praktisch gar nichts zu tun brauchen.
enn solange sich China nicht bewegt, brauchen auch
ir nicht zu handeln.


(Dr. Rainer Wend [SPD]: Das hat Kiesinger auch schon einmal gesagt!)


ann war da noch die Rede des Kollegen Paziorek, der
mmerhin ein Stück weit ökologisch argumentiert hat.
Warum sage ich Ihnen das? Ich werfe Ihnen gar nicht

or, dass Sie unterschiedliche Positionen haben.

(Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Die haben wir doch gar nicht!)

as aber deutlich wird, ist, dass auch Sie als Volkspartei
ie unterschiedlichen Interessenslagen in der Umwelt-
nd der Klimaschutzpolitik repräsentieren und ebenso
ie bestehenden Widersprüche aufzeigen. Tun Sie also
icht so scheinheilig, als gebe es sie nur bei uns; denn es
ibt sie auch bei Ihnen.


(Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Der Unterschied zwischen Ihnen und uns ist: Von Ihren Entscheidungen hängt es ab! – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das wird sich erst noch zeigen! Legen Sie Ihren Plan vor!)


Kollege Paziorek, auf der Oppositionsbank ist in der
at gut pupsen. Aber aus Ihren Beiträgen ist noch kein
onzert geworden.


(Heiterkeit bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


ie geben ja ganz offen zu, dass Sie in Ihrer Fraktion
chwierigkeiten mit ökologischen Positionen haben,
eil sich in der CDU/CSU-Fraktion als Leitbild immer
ehr ökonomische Argumente durchsetzen.
Was war denn das, was wir zum Schluss vom Kolle-

en Michelbach gehört haben? – Angeblich war alles,
as Rot-Grün gemacht hat – übrigens Konzepte und In-
trumente, die auch Sie heute gelobt und vertreten ha-
en: ökologische Steuerreform und Emissionshandel –,






(A) )



(B) )


Winfried Hermann

angesichts der internationalen Konkurrenz nur eine Be-
lastung für die Wirtschaft.


(Hans Michelbach [CDU/CSU]: Wo kommen denn die Arbeitslosen her?)


– Das sind doch die völlig falschen Fragen!
Meine Damen und Herren, das Problem ist doch nicht

nur, dass wir zu hohe Kosten in Deutschland haben.

(Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Die falsche Regierung!)

Das Problem ist, dass die deutsche Wirtschaft zwar seit
Jahren – um nicht zu sagen: seit Jahrzehnten – immer
wieder das Jammerlied von den hohen Arbeitskosten
singt, im Bereich der Materialeffizienz und der Energie-
effizienz aber schläft


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

und keine innovativen Konzepte hat. Genau so tragen
Sie – langsam Ihre ganze Fraktion – es langsam unge-
brochen vor, nach dem Motto: Ökologie ist eigentlich
von gestern, heute schadet sie der Wirtschaft.


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das hat kein Mensch gesagt!)


– Doch, wenn man es im Kern nimmt!
Es ist doch ein Pseudobekenntnis, zu sagen „Wir

sind für den Emissionshandel“, aber dann lauter Argu-
mente aufzuführen, um den Emissionshandel infrage zu
stellen, einerseits nach ökonomischen, marktwirtschaft-
lichen Instrumenten zu rufen, andererseits aber alles,
was in dem Bereich auf den Tisch kommt, infrage zu
stellen. Deswegen finde ich Ihre Argumentation ziem-
lich scheinheilig. Letztendlich geben Sie den Interessen
der Ökonomie Vorrang vor denen der Ökologie, ob-
wohl Sie zahlreiche anders gelagerte Reden gehalten
haben. Wenn man auf Ihren Homepages und Websites
herumsurft, findet man – Kollege Kelber hat es gesagt –
genügend Beispiele, dass Sie nach außen das Gegenteil
behaupten.

Warum ist dieser Weg der falsche? Ich glaube, wir
müssen endlich von diesen falschen, alten Bildern weg-
kommen. Wir müssen klarmachen, dass wir für die deut-
sche Wirtschaft ein Modernisierungskonzept aufstellen,
und zwar ein ökologisches Modernisierungskonzept, da-
mit der Verbrauch von Energie und damit die entspre-
chenden Kosten sinken. Das schaffen wir nur durch
Instrumente wie den Emissionshandel oder die ökologi-
sche Steuerreform oder auch durch das Gesetz zur För-
derung der erneuerbaren Energien. All diese Maßnah-
men haben nur ein einziges Ziel: der deutschen
Wirtschaft den dringend benötigten Anreiz zu geben, in
vielen Bereichen ihrer Produktion weniger Material und
Energie zu verbrauchen


(Zuruf von der CDU/CSU: Haben Sie einen Begriff, was in den letzten Jahrzehnten in diesem Lande gelaufen ist?)


und so die Kosten zu senken. Das ist die richtige Strate-
gie: Kosten senken durch Energieeffizienz und Mate-

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(C (D ialeffizienz. Das ist der richtige Weg und das ist unsere olitik. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509937900

Das Wort hat jetzt die Kollegin Petra Pau.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1509938000

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
innen weniger Wochen debattieren wir nun zum dritten
al über das Thema Emissionshandel. Noch länger hält
er Streit zwischen Wirtschaftsminister Clement und
mweltminister Trittin an. Inzwischen droht sogar bei-
en ein Machtwort von Kanzler Schröder. – Ich habe
chon Wetten abgeschlossen, zu wessen Gunsten es aus-
ehen wird.


(Dr. Reinhard Loske [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie denn? Das interessiert uns jetzt aber!)


eshalb möchte ich heute daran erinnern, worum es
etztlich geht, nämlich um die schlichte Frage, ob wir der
rohenden Klimakatastrophe noch entkommen oder ob
ir die Umwelt weiter überbelasten; das ist der Kern der
ontroverse, alles andere sind Nebenschauplätze.


(Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


Nun wissen wir – auch aus anderen Auseinanderset-
ungen –, dass Wirtschaftsminister Clement zuweilen
ehr einseitig handelt. Ich erinnere nur an die Ausbil-
ungsplatzabgabe: Er rennt gegen Sie an, wie weiland
on Quichotte gegen Windmühlen. Dasselbe erleben
ir nun beim Klimaschutz.
Wir erleben auch die negativen Seiten des Umwelt-

andels: einen Riesenschacher um gewinnträchtige Ver-
chmutzungsrechte. Wir erleben auch Neuauflagen im
onkurrenzkampf „Ost gegen West“, bei dem die neuen
undesländer übrigens zu Recht darauf verweisen, dass
ie bisher die Hauptleistung im deutschen Klimaschutz
rbracht haben.
Obendrein reden wir über die Selbstverpflichtung der

ndustrie, ihren CO2-Ausstoß drastisch zu senken. Dieormalbürgerinnen und -bürger werden über die Öko-
teuer und andere Abgaben längst abkassiert, während
ie großen, industriellen Abgaserzeuger noch immer pri-
ilegiert werden.


(Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


Abschließend, liebe Kolleginnen und Kollegen,
öchte ich daran erinnern, dass der Bundeskanzler das
ahr 2004 zum „Jahr der Innovation“ erklärt hat. Sollte
ies ernst gemeint sein, dann müsste das auch für den
limaschutz gelten. Der Bundeskanzler müsste sein
achtwort darauf ausrichten, dass es zu einer konzer-

ierten Aktion zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und
olitik kommt, um den CO2-Ausstoß drastisch zu senkennd so die drohende Klimakatastrophe tatsächlich zu






(A) )



(B) )


Petra Pau

verhindern. Ein solches Machtwort würde uns allen, vor
allem aber der Umwelt gut tun.

Danke schön.

(Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [frak tionslos])



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509938100

Das Wort hat jetzt der Kollege Michael Müller von

der SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD)



Michael Müller (SPD):
Rede ID: ID1509938200

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

Paziorek, ich habe im Vorfeld dieser Debatte die Proto-
kolle unserer Diskussion über Klimaschutz aus dem
Jahr 1990 gelesen. Wenn man die damalige Diskussion
mit der aktuellen Diskussion vergleicht, kann man nur
erschrocken sein, wie wenig von der damaligen Einig-
keit übrig geblieben ist. Das ist wirklich schockierend.

Damals hat das Parlament einstimmig beschlossen,
den Ausstoß in den alten Bundesländern um 30 Prozent
zu senken; in den neuen Bundesländern sollte der Pro-
zentsatz sehr viel höher sein. Darüber hinaus sollte
– auch das ist einstimmig beschlossen worden – eine
Restverschmutzungsabgabe eingeführt werden. Wenn
man sich heute Ihre Diskussionsbeiträge angehört hat,
dann kann man nur sagen: So grandios war die Vergess-
lichkeit noch nie!


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/ CSU]: Die Fakten müssen auch Sie zur Kenntnis nehmen!)


Herr Paziorek, ich verstehe, dass wir angesichts der
schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen heute nicht
mehr so laut über Prozentsätze von 25 und 30 Prozent
sprechen.


(Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Die haben Sie aufgegeben! – Gegenruf des Abg. Ulrich Kelber [SPD]: Herr Grill, bleiben Sie mal ehrlich!)


– Ich habe sie nicht aufgegeben, und zwar weil eine Re-
duktion in dieser Höhe notwendig ist. Ich weiß nur, dass
solche Prozentsätze unter den momentanen wirtschaftli-
chen Bedingungen nicht zu realisieren sind. Es ist nicht
so einfach, wie Sie sich das machen.

Ich will Ihnen die damalige Situation schildern und
Sie auf die Größenordnung der Aufgabe, vor der wir ste-
hen, hinweisen. Wir haben in der Enquete-Kommission
über ehrgeizige Ziele diskutiert, die in der Bundesrepu-
blik und in vergleichbaren Ländern erreicht werden soll-
ten. In der Bundesrepublik war es eine Reduktion um
30 Prozent, in anderen Industrieländern beispielsweise
um 25 Prozent. Das Ergebnis der damaligen Studie war,
dass selbst wenn wir diese Ziele durchsetzen würden,
wir bei weitem die Erdatmosphäre nicht stabilisieren
könnten. Dabei ist das das eigentliche Ziel.

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(C (D Vor diesem Hintergrund muss ich Ihnen sagen, dass ie Art und Weise, wie wir hier diskutieren, kümmerlich nd verantwortungslos ist. (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das richtet sich aber gegen das Wirtschaftsministerium!)

ie skandalisieren jeden Punkt. Wenn Sie glauben, da-
aus Vorteile ziehen zu können, täuschen Sie sich. Ange-
ichts der Art und Weise, wie dieses Thema diskutiert
ird, verlieren wir alle.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Wir wollen nachhaltige Politik, die Ökonomie und Ökologie zusammenführt!)


enn wir nicht ein Mindestmaß an Selbstbewusstsein
nd Geschlossenheit bei dieser Herausforderung für die
enschheit zeigen, dann verlieren wir alle. Sie können
araus keinen parteipolitischen Vorteil ziehen; das ist
ine Illusion. Die Politik und die Demokratie insgesamt
ürden sonst verlieren.


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Darum geht es doch gar nicht!)


Wie sehen heute die Ausgangsbedingungen aus? Zum
inen müssen wir das Ziel unter sehr viel schwierigeren
irtschaftlichen Bedingungen erreichen. Wir befinden
ns in einer Situation, in der die Ungleichheit von vielen
ür kurzfristige Vorteile ausgenutzt wird; das ist gar
eine Frage.
Zum anderen haben sich die wissenschaftlichen Fak-

en seit 1990 weiter verdichtet.

(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Ja, genau!)


er Kenntnisstand ist nicht schlechter geworden, eher
as Gegenteil ist der Fall. Es gab beispielsweise folgen-
en denkwürdigen Fall: Der Präsident der USA, Herr
ush, hat gesagt, das, was das IPCC, also das Gremium
er Vereinten Nationen, zum Klima veröffentliche, sei
lles Quatsch. Er hat die Akademie der Wissenschaften
eines Landes beauftragt, das zu prüfen. Sie kam zu dem
rgebnis, die Einschätzung der Vereinten Nationen sei
her konservativ gerechnet, es könne noch sehr viel
chlimmer kommen.
Vor diesem Hintergrund sollte unsere Kreativität hier

n diesem Saal darauf gerichtet sein, wie wir unter den
chwierigen wirtschaftlichen Bedingungen – –


(Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit!)


Nicht nur in Deutschland. Aber ohne Deutschland wird
s nicht gehen. Sie haben nicht begriffen, dass wir in den
ergangenen Jahren weltweit eine ganz wichtige Rolle
espielt haben,


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


eil wir mehr gemacht haben als andere Länder. Wenn
as Engagement der Bundesrepublik abbrechen würde,






(A) )



(B) )


Michael Müller (Düsseldorf)


wäre die Wirkung fatal. Es wäre viel fataler, als wenn
das in anderen Ländern geschehen würde.


(Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Das ist doch alles Symbolik!)


Das ist leider so. Es ist deswegen eine sehr interessante
Frage, was wir tun können, damit andere Länder das,
was in der Bundesrepublik gemacht wird, nachmachen
und sich nicht, wie einige EU-Mitglieder, vor den not-
wendigen Aufgaben drücken. Diese Debatte fände ich
sehr interessant.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Wie schaffen wir es, dass hierbei alle gleich handeln?
Dadurch würde ein Teil der Schwierigkeiten, die das
Wirtschaftsministerium hat, beseitigt werden.

Eines ist aber klar: Wer die Klimafrage ernst nimmt
und gleichzeitig für Innovationen in diesem Bereich ein-
tritt, der kommt nicht daran vorbei, dass tief greifende
Veränderungen im Verhältnis von Ressourceneinsatz, In-
dustrialisierung und wirtschaftlicher Entwicklung erfor-
derlich sein werden. Jeder, der in der Öffentlichkeit
etwas anderes behauptet, lügt und macht der Öffentlich-
keit etwas vor. Das wollen wir nicht.

Deshalb ringen wir lieber um den besten Weg und wir
werden es schaffen. Das ist der Unterschied zwischen
uns: Wir ringen, Sie ringen nicht einmal.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509938300

Als letzter Redner in dieser Aktuellen Stunde hat der

Kollege Kurt-Dieter Grill von der CDU/CSU-Fraktion
das Wort.


Kurt-Dieter Grill (CDU):
Rede ID: ID1509938400

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Am Schluss haben wir wieder das erlebt, was wir
bei Herrn Müller immer erleben: Er hat uns eine morali-
sche Botschaft mit auf den Weg gegeben. Herr Müller, es
ist im Grunde genommen immer wieder das Gleiche. Sie
sind in Europa kläglich damit gescheitert, dass sich alle
an der Politik Deutschlands ausrichten sollen.


(Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Wer sagt das denn?)


– Das haben Sie gerade eben hier vorgetragen. Ich bin
noch bei Trost.


(Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Sie haben nichts begriffen! Aber das ist ja nicht neu!)


Daneben – das erklären Sie in aller Regel; es ist auch
nicht neu – beklagen Sie sich darüber, dass die Opposi-
tion in Anbetracht eines fundamentalistischen Streites in
der Regierung hier über Ihr Konzept redet. Ich glaube,
Sie sind der Meinung, dass man einem Hund eine Wurst
hinlegen kann, er sie nicht essen darf und auch noch frei-
willig darauf verzichtet.

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(C (D (Ulrich Kelber [SPD]: Sie haben noch nie über ein eigenes Konzept gesprochen!)


enn die Opposition im Bundestag einen solch funda-
entalen Streit in der Regierung nicht zum Thema ma-
hen darf, frage ich Sie: Wann sollten wir das dann tun?


(Beifall bei der CDU/CSU)

Wir müssen dies schon deswegen tun, weil das, was

er Minister hier vorgetragen hat, nämlich dass er den
lan diesem Parlament eigentlich vorlegen wollte, vorne
nd hinten nicht stimmt.


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)

ie wollten den Nationalen Allokationsplan nach Brüs-
el geben und dann im Parlament beraten,


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Das wollen die immer noch!)


ohl wissend, dass Einwendungen der Opposition dann
raktisch nicht mehr berücksichtigt werden können.


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es! – Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie kennen doch den Parlamentsvorbehalt! – Ulrich Kelber [SPD]: Deswegen haben Sie immer noch keine Vorschläge!)


ie sehen an dieser Stelle überhaupt keine Veranlassung,
it irgendeinem Konzept zu kommen. Die Opposition
at die Aufgabe, die Regierung zu kritisieren, und Sie
aben auch heute genug Anlass für fundamentale Kritik
n dem Chaos in der Klimapolitik dieser Regierung ge-
eben.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Da Ihnen nichts Besseres einfällt, haben Sie das zu

inem geradezu sagenhaften Ringen um den richtigen
eg umgedeutet.


(Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär: Das war aber gut!)


atsache ist, dass Sie – verborgen vor der Öffentlich-
eit – auch mit der deutschen Wirtschaft irgendwo ver-
andelt und bis zuletzt gewartet haben. Sie haben dieses
inschneidende Instrument nicht öffentlich beraten und
ich nicht um ein transparentes Verfahren in diesem Par-
ament bemüht. Das ist der Punkt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

enn ich im kelberschen Stil


(Ulrich Kelber [SPD]: Das können Sie nicht!)

rgumentieren würde, würde ich sagen: Die Beschimp-
ung der Opposition ersetzt nicht das Konzept der Regie-
ung.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Noch zwei Minuten für einen Vorschlag!)


In dem Sinne will ich Ihnen, Herr Loske, und allen
nderen, die das vorgetragen haben, zur CO2-Emissions-inderung im Verkehrsbereich sagen: Wenn wir in
eutschland die Wachstumsraten hätten, die wir für die






(A) (C)



(B) )


Kurt-Dieter Grill
Wirtschaft und die Schaffung von Arbeitsplätzen brau-
chen, dann würden wir über ganz andere Zahlen in die-
sem Lande reden. Das, was Sie hier als Erfolg vortragen,
ist zum Teil der miserablen wirtschaftlichen Entwick-
lung dieses Landes geschuldet.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Über ganz andere Maßnahmen müssten wir dann reden!)


Ich will darauf hinweisen, dass das, was Herr Staffelt
hier vorgetragen hat – er sprach von der Vorreiterrolle;
Sie alle haben das auch mehr oder weniger betont –, gar
nicht infrage steht.


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: So ist es!)

Es geht doch gar nicht um die Vorreiterrolle. Herr Loske
hat gesagt, es gehe um die Harmonisierung in Europa,

bisher nur stolze Ziele verkündet haben und diese in einer
Situation nicht erreichen, in der es in Deutschland wirk-
lich auf Spitz und Knopf um die wirtschaftliche Ent-
wicklung, Arbeitsplätze und Umwelt steht.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


Herr Trittin hat am Schluss seiner Rede erklärt, die
EU-Kommission habe ausgerechnet, dass es bis 2010
eine Kostensenkung um 35 Prozent geben werde. Dazu
kann ich nur sagen: Der Wettbewerbsrat der EU hat am
11. März dieses Jahres für den Gipfel am 25./26. März,
also an diesem Wochenende, mit Zustimmung der Bun-
desregierung eine Vorlage erarbeitet. Darin heißt es, dass
sich der Rat mit den Auswirkungen des Emissionshan-
dels auf die Wettbewerbsfähigkeit Europas im globalen
Kontext beschäftigen solle. Er möge darauf achten, dass
sich die Energiepreise nicht wettbewerbsfeindlich entwi-
ckeln.
und Herr Müller hat von 1990 gesprochen. Wir könnten

über die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im Verhält-
nis zu den anderen Ländern Europas – gar nicht im glo-
balen Maßstab – ganz anders reden, wenn alle unsere
europäischen Nachbarn – dabei brauchen wir Herrn
Bush nicht als Buhmann; Herr Clinton hat in diesem
Punkt übrigens nicht anders gehandelt – das, was wir uns
als gemeinsames europäisches Ziel vorgenommen ha-
ben, eingehalten hätten.


(Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Haben sie ja nicht!)


Sie kennen doch die Zahlen genauso gut wie ich. Deswe-
gen ist die Harmonisierung an dieser Stelle das letzte
Mittel, um diejenigen in Europa mit ins Boot zu holen,
die bisher nicht gehandelt haben. Aber das, was Sie hier
vortragen, führt nicht dazu, dass in Europa auf gleiche
Weise umgesetzt wird. Es geht auch nicht um die Frage:
Emissionshandel, ja oder nein? Es geht um die Rahmen-
bedingungen, die Sie für den Emissionshandel setzen,
und um die sekundären Ziele, die Sie verfolgen.

Zwei Punkte. Erstens. Wir streiten mit Ihnen darum,
dass Sie dieses Parlament bei einem so maßgeblichen
Gesetz und einem solchen Eingriff in das Eigentum nicht
in der Form beteiligen, wie es ihm von Rechts wegen zu-
steht. Zweitens. Wir streiten mit Ihnen darum, dass Sie

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(D Diesen Beschluss trägt die Bundesregierung mit. leichzeitig werfen Sie uns vor, die falschen Fragen zu tellen. Das Problem ist, dass Ihnen unsere Fragen zu unequem sind. Deswegen haben Sie an die Stelle Ihres onzeptes die Beschimpfung der Opposition gesetzt. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Wieder kein Vorschlag!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1509938500

Die Aktuelle Stunde ist beendet.

(Ulrich Kelber [SPD], zur CDU/CSU gewandt: Das kann nicht sein! Kein Vorschlag! Ich bleibe hier sitzen! Dann können Sie noch einen Vorschlag machen!)


Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
rdnung.
Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-

estages auf morgen, Donnerstag, den 25. März 2004,
Uhr, ein.
Die Sitzung ist geschlossen.