Protokoll:
15071

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 71

  • date_rangeDatum: 5. November 2003

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:04 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/71 Rechte von Verletzten im Strafverfah- ren, Opferrechtsreformgesetz . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Michael Grosse-Brömer CDU/CSU . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Michaela Noll CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMU . . . . ZusFr Doris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beantwortung der Großen Anfrage „Zu- kunftsorientierte und effiziente Gestaltung der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetze MdlAnfr 4 Doris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU Antw PStSekr´in Margareta Wolf BMU . . . . Neuauflage des 100 000-Dächer-Programms MdlAnfr 5 Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMU . . . . 6081 B 6081 C 6082 B 6082 C 6082 D 6083 C 6083 D 6084 B 6084 C 6084 D 6085 A 6086 B 6086 B 6086 C 6086 D Deutscher B Stenografisch 71. Sitz Berlin, Mittwoch, den 5 I n h a l Benennung des Abgeordneten Carl-Ludwig Thiele als stellvertretendes Mitglied im Ver- mittlungsausschuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Sieb- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- verfassungsgerichtsgesetzes (Drucksache 15/1848) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der J H P E H P T N G M D 6081 A 6081 B 6081 B Hans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . 6085 A undestag er Bericht ung . November 2003 t : ürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans Georg Wagner, arl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . ans Georg Wagner, arl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 15/1857) . . . . . . . . . . . . . . . ovellierung des Erneuerbare-Energien- esetzes dlAnfr 3 oris Meyer (Tapfheim) CDU/CSU 6085 B 6085 B 6085 D 6086 A 6086 A ZusFr Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 6087 B II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 Beitrag der erneuerbaren Energien zur Ener- gieversorgungssicherheit MdlAnfr 6 Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMU . . . . ZusFr Kristina Köhler (Wiesbaden) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Dr. Rolf Bietmann CDU/CSU . . . . . . ZusFr Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Termin für das Ende der Abstimmungsge- spräche zwischen BMU und BMWA zum Erneuerbare-Energien-Gesetz MdlAnfr 7 Marie-Luise Dött CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMU . . . . ZusFr Marie-Luise Dött CDU/CSU . . . . . . . Inanspruchnahme der Härtefallregelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes durch Unter- nehmen MdlAnfr 8 Marie-Luise Dött CDU/CSU Antw PStSekr’in Margareta Wolf BMU . . . . Zielvorstellung und Zeitplan der Arbeits- gruppe zu Strukturfragen der Weiterentwick- lung des Berufsbildungssystems MdlAnfr 9 Uwe Schummer CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . Zeitvorstellung zur Vorlage einer Novelle zum Berufsbildungsgesetz MdlAnfr 10 Werner Lensing CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . Maßnahmen zur Bereitstellung weiterer be- trieblicher Ausbildungsplätze MdlAnfr 11 Werner Lensing CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . ZusFr Werner Lensing CDU/CSU . . . . . . . . . ZusFr Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . F s d u P M M A Z M F B M M A Z V i M E A Z Z Z A d d M E A Z U „ M J A Z A A g V M A A Z C 6087 C 6087 D 6088 A 6088 C 6089 A 6089 B 6089 C 6090 A 6090 A 6090 C 6090 C 6091 B 6091 C 6092 A örderungsvolumen für Kooperationen zwi- chen der Bundesrepublik Deutschland und en EU-Beitrittsstaaten im Bereich Forschung nd Entwicklung sowie Zahl der geförderten rojekte seit 1998 dlAnfr 12 ichael Kretschmer CDU/CSU ntw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . usFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . aßnahmen hinsichtlich des auslaufenden örderprogramms „Verwertungsoffensive“ des MBF dlAnfr 13 ichael Kretschmer CDU/CSU ntw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . usFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . orhandensein relevanter Leuna-Unterlagen m Bundeskanzleramt dlAnfr 14 ckart von Klaeden CDU/CSU ntw PStSekr Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . usFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . usFr Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . usFr Roland Gewalt CDU/CSU . . . . . . . . . nhörung der vom Ermittlungsergebnis im isziplinaren Vorverfahren betroffenen Bun- esbediensteten dlAnfr 15 ckart von Klaeden CDU/CSU ntw PStSekr Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . usFr Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . nterstützung des Museumsbetriebes in Huis Doorn“ dlAnfr 17 ens Spahn CDU/CSU ntw StMin für Europa Hans Martin Bury . . usFr Jens Spahn CDU/CSU . . . . . . . . . . . . nspruch auf Sozialleistungen für EU- usländer ohne Arbeitnehmerstatus nach dem egenwärtigen Entwurf einer europäischen erfassung dlAnfr 18, 19 lbert Rupprecht (Weiden) CDU/CSU ntw StMin für Europa Hans Martin Bury . . usFr Albert Rupprecht (Weiden) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6092 B 6092 C 6093 A 6093 B 6093 D 6093 D 6094 C 6094 D 6095 B 6095 B 6095 D 6095 D 6096 B 6096 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 III Einfluss von Lobbyisten auf die Gesetz- gebung durch Abordnung von Mitarbeitern in Bundesministerien MdlAnfr 23 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ZusFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . Informationsvorsprung durch Abordnung von Mitarbeitern in Bundesministerien MdlAnfr 24 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ZusFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . Befristete Befreiung von der Grunderwerb- steuer bei Fusionen von Wohnungsbaugesell- schaften und -genossenschaften in den neuen Ländern MdlAnfr 29 Henry Nitzsche CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . Belastungen der Bürger durch die Reform- gesetze der Agenda 2010 einschließlich der geplanten Steuersenkung ab 2004 MdlAnfr 30 Uwe Schummer CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . ZusFr Uwe Schummer CDU/CSU . . . . . . . . Übertragung des kommunalen Eigenanteils auf Dritte bei der Aufwertung innerhalb des Stadtumbauprogramms Ost MdlAnfr 39 Henry Nitzsche CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . ZusFr Henry Nitzsche CDU/CSU . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Frak- tion der CDU/CSU: Vorermittlungen im Bundeskanzleramt zum Verdacht der Akten- und Datenvernichtung Eckart von Klaeden CDU/CSU . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Wend SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . . C A C S D D C F R R I K N A L A E N m A u n s t G 2 2 b t e o A E L ü d 1 n A E L M M A B 6097 A 6097 B 6097 D 6097 D 6098 B 6098 D 6099 A 6099 C 6099 C 6100 C 6101 D 6103 A 6104 B 6105 C hristine Lambrecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Schmidt (Mülheim) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ilke Stokar von Neuforn BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Friedrich (Hof) DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Hofmann (Volkach) SPD . . . . . . . . . . einhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . olf Schwanitz, Staatsminister BK . . . . . . . . ngo Wellenreuther CDU/CSU . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter SPD . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten orbert Schindler (CDU/CSU) zur Abstim- ung über die Beschlussempfehlung zu dem ntrag der Bundesregierung: Fortsetzung nd Erweiterung der Beteiligung bewaff- eter deutscher Streitkräfte an dem Ein- atz einer Internationalen Sicherheitsun- erstützungstruppe in Afghanistan auf rundlage der Resolution 1386 (2001) vom 0. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 3. Mai 2002, 1444 (2002) vom 27. Novem- er 2002 und 1510 (2003) vom 13. Sep- ember 2003 des Sicherheitsrats der Ver- inten Nationen (70. Sitzung, Tages- rdnungspunkt 12) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung der Abgeordneten Gabriele ösekrug-Möller (SPD) zur Abstimmung ber den Entwurf eines Gesetzes zur Reform er Gewerbesteuer (Drucksachen 15/1517, 5/1664, 15/1727) (67. Sitzung, Tagesord- ungspunkt 20 f) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 insatz von Aminosäuren im ökologischen andbau sowie in der Tierernährung dlAnfr 1, 2 arlene Mortler CDU/CSU ntw PStSekr Matthias Berninger MVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6107 A 6108 B 6109 D 6110 D 6112 B 6113 B 6115 A 6116 C 6118 C 6119 D 6121 A 6121 B 6122 B 6122 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 Anlage 5 Gespräche zwischen dem Bundeskanzleramt und der Generalstaatsanwaltschaft in Köln bezüglich des im Plenarprotokoll 15/68 vom 22. Oktober 2003 von Staatsminister Schwanitz erwähnten Schreibens MdlAnfr 16 Rita Pawelski CDU/CSU Antw StMin Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . . Anlage 6 Beteiligung deutscher Soldaten am EU- geführten Einsatz im Rahmen der Operation Artemis in der Demokratischen Republik Kongo MdlAnfr 20 Petra Pau fraktionslos Antw StMin für Europa Hans Martin Bury . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Gründe für die Schließung bzw. Nichtschlie- ßung der König-Fahd-Akademie MdlAnfr 21 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Durchsetzung eines zuzugserweiternden Zu- wanderungsgesetzes vor dem Hintergrund verschärfter Asylgesetze in Großbritannien, Frankreich und Österreich MdlAnfr 22 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Verfassungsschutzrelevante Erkenntnisse über Aktivitäten der rechtsextremen Organisation „Combat 18“ MdlAnfr 25 Petra Pau fraktionslos Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Ausübung der Tätigkeit von Dr. B. Hirsch als disziplinarer Vorermittler im Beamtenstatus und unter Verschwiegenheitsauflagen und Be- a l M R A B A V W M J A A V E g M J A A A g v B n r M D A B A V n u M D A B S t m M D A B 6122 D 6123 A 6123 C 6123 C 6124 A chtung von datenschutz- und beamtenrecht- ichen Vorschriften dlAnfr 26 ita Pawelski CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 erkauf von Aktien an die Kreditanstalt für iederaufbau; Finanzierung durch die KfW dlAnfr 27, 28 ürgen Koppelin FDP ntw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . nlage 11 erhandlungen zur Reduzierung bzw. zum infrieren der deutschen Nettobeitragszahlun- en an die Euopäische Union dlAnfr 31, 32 ohannes Singhammer CDU/CSU ntw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . nlage 12 usschreibung des IT-Projekts Arbeitslosen- eld II zur Umsetzung der Zusammenlegung on Arbeitslosen- und Sozialhilfe durch die undesanstalt für Arbeit angesichts des noch icht abgeschlossenen Gesetzgebungsverfah- ens; Berücksichtigung des Risikos dlAnfr 33, 34 irk Niebel FDP ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 erwirklichung der ursprünglich vorgesehe- en Vergabe von 1 Milliarde Euro für Fort- nd Weiterbildung dlAnfr 35 r. Christoph Bergner CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . chaffung der Rechtsgrundlagen für eine Zer- ifizierung von Trägern für Weiterbildungs- aßnahmen dlAnfr 36 r. Christoph Bergner CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6124 C 6124 D 6125 B 6125 C 6126 A 6126 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 V Anlage 14 Bauzustand der Brücken der Bundesfern- straßen; erforderliche Maßnahmen zur In- standsetzung MdlAnfr 37, 38 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr’in Angelika Mertens BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Nichtberücksichtigung des Ausbaus der A 28 von Leer nach Delmenhorst im Bundesver- kehrswegeplan trotz gravierender Mängel im Bereich Leer bis Apen/Remels; Mängelbeseiti- gung MdlAnfr 40, 41 Gitta Connemann CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . .6126 A 6126 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 6081 (A) ) (B) ) 71. Sitz Berlin, Mittwoch, den 5 Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 6121 (A) ) (B) ) vom 13. September 2003 des Sicherheitsrats der – nach ausreichender Vorplanung – Sinn machen. (2002) vom 27. November 2002 und 1510 (2003) g enerell würde eine Verschiebung in das nächste Jahr Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Norbert Schindler (CDU/ CSU) zur Abstimmung über die Beschlussemp- fehlung zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung und Erweiterung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Ein- satz einer Internationalen Sicherheitsunterstüt- zungstruppe in Afghanistan auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) vom 20. Dezember 2001, 1413 (2002) vom 23. Mai 2002, 1444 g w E n d n e b s U v i t s A c E n d b i w c b e K z e l l d w S f d A d S b o d a a t n k E 4 s Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 05.11.2003 Dörmann, Martin SPD 05.11.2003 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 05.11.2003 Goldmann, Hans-Michael FDP 05.11.2003 Griese, Kerstin SPD 05.11.2003 Gröhe, Hermann CDU/CSU 05.11.2003 Hartnagel, Anke SPD 05.11.2003 Kopp, Gudrun FDP 05.11.2003 Kraus, Rudolf CDU/CSU 05.11.2003 Dr. Leonhard, Elke SPD 05.11.2003 Mantel, Dorothee CDU/CSU 05.11.2003 Nolte, Claudia CDU/CSU 05.11.2003 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 05.11.2003 Pronold, Florian SPD 05.11.2003 Sauer, Thomas SPD 05.11.2003 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 05.11.2003 Sehn, Marita FDP 05.11.2003 Uhl, Hans-Jürgen SPD 05.11.2003 Vaatz, Arnold CDU/CSU 05.11.2003 Welt, Jochen SPD 05.11.2003 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Vereinten Nationen (70. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 12) Mit der Beschlussempfehlung 15/1806 des Auswärti- en Ausschusses soll der Bundesregierung ermöglicht erden, den Bundeswehreinsatz in Afghanistan mit der ntsendung eines „Provincial Reconstruction Teams“ ach Kunduz auszuweiten. Das Ziel des Einsatzes soll ie Unterstützung der vorläufigen Staatsorgane Afgha- istans und ihrer Nachfolgeinstitutionen sowie der Ver- inten Nationen bei der Erhaltung der Sicherheit und eim Wiederaufbau sowie bei humanitären Aufgaben ein. Diese Unterstützung ist sowohl zeitlich als auch im mfang begrenzt. Den Nutzen dieser Entsendung eines deutschen „Pro- incial Reconstruction Teams“ (PRT) nach Kunduz halte ch für sehr zweifelhaft. Vor Ort tätige deutsche und in- ernationale Hilfsorganisationen haben vor einer Vermi- chung von zivilen und militärischen Komponenten in ufbauteams gewarnt und fordern stattdessen eine flä- hendeckende Ausweitung der ISAF-Mission. Diese inschätzung teile ich. Kunduz als Operationsgebiet gilt ach Auffassung der Bundesregierung als relativ sicher, ie Provinz steht unter der Kontrolle eines Kabuler Ka- inettsmitglieds. Befriedung und Stabilität müssen aber n Afghanistan gerade in diejenigen Regionen gebracht erden, in denen die lokalen Warlords sich weiter jegli- her Kontrolle durch Kabul entziehen, in denen die Tali- an sich reorganisieren und in denen die Sicherheitslage ben nicht befriedigend ist. Deshalb ist ein Einsatz in unduz fehl am Platze. Das von der Bundesregierung beschlossene PRT-Kon- ept leidet unter der konzeptionellen Schwäche, dass die ntsandten zivilen und militärischen Helfer vor Ort nur so ange erfolgreich arbeiten können, wie sie mit den jewei- igen lokalen Warlords kooperieren, dass sie damit aber eren Unabhängigkeit gegenüber Kabul und möglicher- eise sogar deren örtliche Drogengeschäfte absichern. obald sie aber in Konflikt mit den Warlords geraten, ge- ährden sie nicht nur den Erfolg ihrer Arbeit, sondern rohen sogar vor Ort zu Geiseln der Warlords zu werden. Auch die Zusicherung der Bundesregierung, dass die ufgabe der Sicherungskomponente im deutschen Wie- eraufbauteam allein die Schaffung eines Klimas der icherheit sei, in dem afghanische Kräfte zur Drogen- ekämpfung ausgebildet werden, kann nicht über das ben Angegebene hinweg täuschen. Zweifel habe ich auch bei der Beteuerung der Bun- esregierung, die Soldaten seien für diesen Einsatz gut usgebildet und ausgerüstet. Eine schnelle Evakuierung us Kunduz kann meines Erachtens mit den Möglichkei- en, die der Bundeswehr technisch zu Verfügung stehen, icht gewährleistet werden, ebenso wenig eine Verstär- ung der Kräfte in einer Krisensituation. Zudem ist der insatz in der geplanten Größenordnung von bis zu 50 Soldaten durch die geographische Lage und den chnell einbrechenden Winter nicht kurzfristig möglich; 6122 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 (A) ) (B) ) Darüber hinaus halte ich das derzeitige Konzept der Bundeswehr, was Stärke, Ausrüstung, Ausbildung und zeitliche und seelische Belastungen insbesondere der Füh- rer belangt, nicht geeignet für weitere, politisch gewollte Auslandseinsätze. Weitere Operationen können nicht mehr im deutschen Alleingang erfolgen sondern aus- schließlich als gemeinschaftliche auf europäischer Ebene. Zudem scheint dieser Einsatz in Kunduz eine „Wie- dergutmachung der Bundesregierung“ zu sein, um sich für die Zukunft das Wohlwollen der USA zu sichern. Eine Regierung, die zuerst das transatlantische Verhält- nis zerstört, dann am „deutschen Weg“ festhält, um schließlich für die US-Truppen, die an anderen Orten ge- braucht werden, deutschen Entsatz zu versprechen, ist in meinen Augen unglaubwürdig. Den vorbildlichen Ein- satz der Bundeswehr nach dem Motto: „Wer sich in Af- ghanistan vordrängelt, kommt leichter am Irak vorbei“, kann ich mit meiner Stimme nicht unterstützen. Den Antrag der Bundesregierung und den Beschluss des Auswärtigen Ausschusses lehne ich, vor allem aus Respekt vor den schon in aller Welt unter Beweis ge- stellten Leistungen der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, ab und stimme deshalb mit nein. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Reform der Gewerbesteuer (Drucksachen 15/1517, 15/1664, 15/1727) (67. Sitzung, Tagesordnungspunkt 20 f) In der Abstimmungsliste ist mein Name nicht aufge- führt. Mein Votum lautet ja. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Matthias Berninger auf die Fra- gen der Abgeordneten Marlene Mortler (CDU/CSU) (Drucksache 15/1857, Fragen 1 und 2): Wie ist die Position der Bundesregierung zum Einsatz von Aminosäuren im ökologischen Landbau? Wie steht die Bundesregierung zu der Möglichkeit, dass mithilfe von Aminosäuren tierschutzrelevante Nährstoffdefi- zite wissenschaftlich nachweisbar gelöst werden können? Zu Frage 1: Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Frage auf den Einsatz von Aminosäuren bei der Tierernährung im ökologischen Landbau gerichtet ist. Die Richtlinien der Verbände des ökologischen Land- baus lassen den Einsatz synthetisch hergestellter Amino- säuren in der Tierernährung nicht zu. Da der ökologische Landbau gemäß EG-Öko-Verord- nung ausdrücklich nicht auf das Erzielen von Höchstleis- tungen ausgerichtet ist, kann die Nährstoffversorgung auch ohne technisch hergestellte Aminosäuren zufrie- d t d g m z t V b R g s ö r i b e S e s A m Z d d d l n w P i t m F G d F v l g A d A 1 f (C (D enstellend gestaltet werden. Der ökologisch wirtschaf- ende Landwirt verfügt über vielfältige Möglichkeiten, ie Gesundheit der Nutztiere zu gewährleisten. Hinsichtlich der Umweltwirkungen verfügen ökolo- isch wirtschaftende Betriebe über vielfältige Instru- ente, den Nährstoffaustrag flächen- und produktbezogen u minimieren, ohne auf den Einsatz von chemisch-syn- hetisch hergestellten Aminosäuren angewiesen zu sein. or allem besteht auf ökologisch wirtschaftenden Betrie- en gegenüber der konventionellen Produktion in der egel kein Stickstoff-Überschuss. Deshalb gehört eine ezielte Verringerung des Stickstoffgehaltes in den Wirt- chaftsdüngern nicht zu den primären Zielsetzungen des kologischen Landbaus. EG-Ökoverordnung schließt analog zu den Verbands- ichtlinien die Verfütterung synthetischer Aminosäuren m ökologischen Landbau aus. Aus Gesprächen mit Ver- raucher- und Anbauverbänden wissen wir, dass diese iner Öffnung an dieser Stelle überwiegend mit großer kepsis gegenüberstehen; auch wenn Änderungen auf uropäischer Ebene zurzeit nicht zur Diskussion stehen, ind wir grundsätzlich offen dafür, gemeinsam mit den nbauverbänden und anderen Interessierten diese The- atik weiter zu diskutieren. u Frage 2: Die Optimierung der Tierernährung, zum Beispiel urch die Nutzung von Aminosäuren ist weltweit Stand er Technik. Deren Verwendung in der Fütterung ist in er Richtlinie (EG) Nr. 82/471/EWG geregelt und unter- iegt einem Zulassungsverfahren. Durch die Verwendung technisch hergestellter Ami- osäuren in der Fütterung kann Nährstoffinbalancen so- ie Stoffwechselstörungen der Tiere infolge überhöhter roteinversorgung entgegengewirkt werden. Dies gilt nsbesondere für Tiere, von denen eine hohe Produk- ionsleistung erwartet wird. In diesen Produktionssyste- en kommt die Verwendung von Aminosäuren in der ütterung darüber hinaus auch dem Umweltschutz zu ute, da der Ausstoß von Stickstoffverbindungen aus er Tierhaltung in die Umwelt minimiert werden kann. ür diese Reduzierung der Umweltbelastungen ist dabei or allem die als Folge des Aminosäureneinsatzes mög- iche ausgewogene und bedarfsgerechte Proteinversor- ung der Tiere ursächlich. nlage 5 Antwort es Staatsministers Rolf Schwanitz auf die Frage der bgeordneten Rita Pawelski (CDU/CSU) (Drucksache 5/1857, Frage 16): Hat es hinsichtlich des vom Staatsminister beim Bundes- kanzler, Rolf Schwanitz, in der Befragung der Bundesregie- rung am 22. Oktober 2003 erwähnten Schreibens des Bundes- kanzleramtes vom 16. Oktober 2003 (Plenarprotokoll 15/68, Seite 5850 A) oder bezüglich des zugrunde liegenden Sach- verhalts Gespräche zwischen dem Bundeskanzleramt und der Behörde des Generalstaatsanwalts in Köln gegeben? Nein, es wurden keine inhaltlichen Gespräche ge- ührt. Das Bundeskanzleramt hat gegenüber der Behörde Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 6123 (A) ) (B) ) des Generalstaatsanwalts in Köln lediglich telefonisch den Eingang des Schreibens der Staatsanwaltschaft Bonn vom 2. Oktober 2003 bestätigt. Anlage 6 Antwort des Staatsministers Hans Martin Bury auf die Frage der Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) (Drucksache 15/1857, Frage 20): Welche Bilanz zieht die Bundesregierung zur Beteiligung deutscher Soldaten an dem Einsatz der Eingreiftruppen EUFOR im Rahmen der Operation ARTEMIS in der Demo- kratischen Republik Kongo? Die Ziele der Operation ARTEMIS bestanden gemäß Mandat des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen da- rin, einen Beitrag zur Stabilisierung der Sicherheitslage und zur Verbesserung der humanitären Situation in Bu- nia zu leisten, die Sicherung des Flughafens und der Flüchtlingslager in Bunia zu gewährleisten sowie im Rahmen der Möglichkeiten zur Sicherheit der Zivilbe- völkerung, des Personals der Vereinten Nationen und der humanitären Organisationen in der Stadt beizutragen. Dank des entschlossenen Auftretens von EUFOR hat die Operation ARTEMIS dieses Mandat erfüllt und damit zugunsten der VN-Mission in der Demokratischen Re- publik Kongo, MONUC, eine entscheidende Überbrü- ckungshilfe in einer schwierigen Situation geleistet. Die humanitäre Situation in Bunia wurde verbessert und Zehntausende von Flüchtlingen kehrten in die Stadt zu- rück. Wie ursprünglich vorgesehen, wurde die Operation ARTEMIS planmäßig zum 15. September beendet, nachdem die Übergabe an eine verstärkte und in ihren Befugnissen erweiterte VN-Mission ebenfalls planmäßig zum 1. September erfolgt war. Der Beitrag der Bundeswehr bestand in einer perso- nellen Beteiligung am Hauptquartier in Paris und im Lufttransport von Nachschub von Europa bis nach Entebbe (Uganda). Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) (Drucksache 15/1857, Fragen 21 und 22): Waren nach Kenntnis der Bundesregierung dafür, dass nach Presseberichten am 28. Oktober 2003 (unter anderem „Der Tagesspiegel“ vom 28. Oktober 2003: „König-Fahd- Akademie vor der Schließung“) die Fahd-Akademie in Bonn- Mehlem so gefährlich eingestuft wurde, dass ihr die Schlie- ßung durch die Bezirksregierung drohte, und am 29. Oktober 2003 nach Presseberichten (unter anderem „Frankfurter Allge- meine Zeitung“ vom 29. Oktober 2003: „Auflagen für König- Fahd-Akademie“) die Schule plötzlich doch nicht geschlossen werden soll, politische Gründe (Vermeidung politischer Ver- stimmung Saudi-Arabiens) oder tatsächliche/rechtliche Gründe (keine ausreichenden Verdachtsmomente) oder sons- tige Gründe ausschlaggebend? Wie steht die Bundesregierung dazu, dass derzeit Großbri- tannien, Frankreich und Österreich ihre Asylgesetze deutlich verschärfen und in Deutschland seit zehn Jahren existierende Z n S d i s K l 2 l A t m a A Z r „ d A g s n b s 2 F F z G D d f l R f v e h n A t Z l G s e j (C (D zuzugsbeschränkende Regelungen wie die Drittstaatenrege- lung einführen, während die Bundesregierung auf nationaler Ebene ein zuzugserweiterndes Zuwanderungsgesetz durchset- zen will, und wie stellt die Bundesregierung vor diesem Hin- tergrund sicher, dass die restriktiven Gesetzesmaßnahmen der genannten anderen europäischen Hauptaufnahmestaaten nicht zu neuen Flüchtlingsströmen nach Deutschland führen? u Frage 21: Die rechtlichen Grundlagen für den Betrieb der Kö- ig-Fahd-Akademie bzw. deren Schließung liegen im chulrecht des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Bun- esregierung weist deshalb zunächst darauf hin, dass die n der mündlichen Frage aufgeworfene Materie ein- chließlich aller diesbezüglichen Entscheidungen der ompetenz dieses Bundeslandes unterfällt. Unbeschadet dessen hat das Land Nordrhein-Westfa- en nach Kenntnis der Bundesregierung mit dem am 8. Oktober 2003 bekannt gegebenen Maßnahmenkata- og einen Weg gefunden, der – über die schulrechtlichen spekte hinaus – auch den sicherheitspolitischen Aspek- en der aktuellen Probleme Rechung trägt. Der Maßnah- enkatalog bezieht sich auf die Lehrinhalte ebenso wie uf die Voraussetzungen für den Schulbesuch und die uswahl der Lehrkräfte. u Frage 22: Die Behauptung, das Vereinigte Königreich, Frank- eich und Österreich würden derzeit ihre Asylgesetze verschärfen“, trifft in dieser Pauschalität nicht zu. Die in iesen Ländern bereits durchgeführten bzw. geplanten sylrechtsänderungen umfassen sowohl restriktive, ge- en Asylmissbrauch gerichtete Regelungen, als auch chutzerweiternde Maßnahmen. Beispiele: Das Verei- igte Königreich beabsichtigt, bis zu 15 000 Asylbewer- erfamilien einen Aufenthaltsstatus zu gewähren. Voraus- etzung ist die Asylantragstellung vor dem 2. Oktober 000. In Frankreich wird ab dem 1. Januar 2004 der lüchtlingsstatus nach der Genfer Konvention auch im alle nicht staatlicher Verfolgung gewährt werden. Der Behauptung, das Zuwanderungsgesetz sei zu- ugserweiternd, ist entschieden entgegen zu treten. Das esetz ist darauf ausgerichtet, die Zuwanderung nach eutschland zu steuern und zu begrenzen. Das Zuwan- erungsgesetz hält an den Kernelementen des 1993 um- assend reformierten Asylrechts fest. Neben der Rege- ung über sichere Drittstaaten sind hier insbesondere die egelung über sichere Herkunftsstaaten und das Flugha- enasylverfahren zu nennen. Neu aufgenommen werden erfahrensbeschleunigende und dem Asylmissbrauch ntgegen wirkende Regelungen. Ich nenne hier beispiel- aft die Verweisung in das Asylfolgeverfahren, wenn ach einem Asylgesuch nicht unverzüglich auch ein sylantrag gestellt wird, die eingeschränkte Berücksich- igung selbst geschaffener Nachfluchttatbestände bei der uerkennung der Flüchtlingseigenschaft und die Rege- ung zu Ausreisezentren. Soweit in Anwendung der enfer Flüchtlingskonvention nicht staatliche und ge- chlechtsspezifische Verfolgung künftig zu einem Auf- nthaltsstatus führen kann, geht dies über den bereits etzt durch § 53 Abs. 6 Ausländergesetz gewährten 6124 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 (A) ) (B) ) Schutzumfang nicht hinaus; es soll lediglich eine Status- verbesserung gewährt werden. Im Übrigen setzt sich die Bundesregierung bei den Verhandlungen über die Asylverfahrensrichtlinie auf EU-Ebene dafür ein, dass bewährte Instrumente des na- tionalen Rechts – insbesondere auch die sichere Dritt- staatenregelung – in die künftigen gemeinsamen Rechts- vorschriften übernommen werden. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen der Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) (Druck- sache 15/1857, Frage 25): Welche verfassungsschutzrelevanten Erkenntnisse gegebe- nenfalls auch von den Verfassungsschutzbehörden der Bun- desländer hat die Bundesregierung über Aktivitäten der rechtsextremen Organisation „Combat 18“ in Deutschland und über Verbindungen von rechtsextremen bundesdeutschen Organisationen zu „Combat 18“ in Großbritannien? Die britische Organisation „Combat 18“ (C 18, die Ziffern „18“ stehen für AH = Adolf Hitler) wurde zu Be- ginn der 1990-er Jahre als kämpferischer Zweig und Ordnungstruppe der „British National Party“ (BNP) ge- gründet. Sie spaltete sich jedoch schon 1993 wieder von der BNP ab, weil die Mutterpartei die Missachtung ihrer Führungsautorität und die gewaltsamen Aktionen von C 18 nicht länger tolerieren wollte. Danach entwickelte sich C 18 immer mehr zu einer militanten Gruppe, die im Großraum London politische Gegner terrorisierte. Nach mehreren Polizeiaktionen im Jahr 1999 sind die Aktivitäten von C 18 weitgehend zum Erliegen gekom- men. Zwar gibt es noch gelegentliche Aufrufe zu Aktivi- täten, die jedoch im Ergebnis nicht aufgegriffen und durchgeführt werden. Straftaten der „Combat 18“ sind den britischen Behörden in den letzten Jahren nicht mehr bekannt geworden. Programmatisch strebt „Combat 18“ den Aufbau ei- nes nationalsozialistischen Staates an. Sie propagiert Gewalt als Mittel zur Verwirklichung dieses Ziels und zählt alle Nicht-Weißen, Juden, Kommunisten und „Ras- senschänder“ zu ihren Feinden. C 18 ist eine Gruppie- rung, die im Wesentlichen von ihrem gewalttätigen Image zehrt, aber kaum noch öffentlichkeitswirksame Aktivitäten entfaltet hat. Allerdings beziehen sich Rechtsextremisten in vielen europäischen Staaten – so auch in Deutschland – immer wieder auf den Szene- Mythos C 18 und suchen in Einzelfällen auch Kontakt zu dieser Gruppe. Der Bezug dient szeneintern der eigenen Aufwertung. Nach außen soll er den Eindruck von Gefährlichkeit und Entschlossenheit vermitteln. C 18- Schriftzüge werden insbesondere im Zusammenhang mit Schändungen oder Drohungen festgestellt. Zur Schändung einer jüdischen Gedenkstätte am 4. Mai 2003 in Neustadt/Holstein liegt ein Selbstbezich- tigungsschreiben einer Gruppierung mit dem Namen „Combat 18 Deutschland“ vor, dass auf der britischen C 18-Homepage eingestellt wurde. Es liegen bisher je- doch keine Hinweise vor, dass „Combat 18 Pinneberg“ diese Einstellung veranlasst hat. n w w m t k t D d z m A d g ( D c B A ( g im n p k h d A d A 1 Z g d D g (C (D Kontakte der Gruppierung „Combat 18 Pinneberg“ ach Großbritannien konnten bisher nicht festgestellt erden. Der Führer der britischen „Combat 18“ Be- egung Wilf Browning hat sich in den letzten Jahren ehrfach in Deutschland aufgehalten und besitzt Kon- akte zu deutschen Skinheads. Es gibt bislang jedoch eine Hinweise, die auf die Existenz von C 18-Organisa- ionen mit Strukturen der britischen „C 18“ innerhalb eutschlands deuten. Die Sicherheitsbehörden werden ie Thematik – auch in enger Zusammenarbeit mit den uständigen britischen Stellen – mit der gebotenen Auf- erksamkeit weiter verfolgen. nlage 9 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- en der Abgeordneten Rita Pawelski (CDU/CSU) Drucksache 15/1857, Frage 26): War Dr. Burkhard Hirsch als disziplinarer Vorermittler im Bundeskanzleramt Beamter, und welchen konkreten „Ver- schwiegenheitspflichten“ sowie „datenschutz- und beamten- rechtlichen Normen“ unterlag er während bzw. nach seiner Tätigkeit (vergleiche Antwort des Chefs des Bundeskanzler- amtes, Staatssekretär Dr. Frank-Walter Steinmeier, vom 9. Oktober 2003 auf die schriftliche Frage 6 des Abgeordne- ten Stefan Müller auf Bundestagsdrucksache 15/1677)? Zur Stellung von Bundestagsvizepräsident a. D. r. Burkhard Hirsch während seiner disziplinarrechtli- hen Vorermittlungen im Bundeskanzleramt hat die undesregierung in der Antwort auf Frage 7 der Kleinen nfrage der CDU/CSU Fraktion vom 4. Dezember 2000 Bundestagsdrucksache 14/4915) ausführlich Stellung enommen. Danach war der Ermittlungsführer Dr. Burkhard Hirsch Rahmen eines öffentlich rechtlichen Auftragsverhält- isses tätig. Der Ermittlungsführer nach der Bundesdiszi- linarordnung unterliegt denselben rechtlichen Beschrän- ungen wie der ihn beauftragende Behördenchef, das eißt er unterliegt der Verschwiegenheitspflicht und hat atenschutz- und beamtenrechtliche Normen zu beachten. nlage 10 Antwort es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des bgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Drucksache 15/ 857, Fragen 27 und 28): Trifft es zu, dass der Bundesminister der Finanzen, Hans Eichel, Aktien im Wert von über 5 Milliarden Euro an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verkaufen will? Wird die KfW in den kommenden Monaten aus ihrem Be- stand Aktien verkaufen, um den Ankauf von Aktien aus dem Bestand des Bundes finanzieren zu können? u Frage 27: Es trifft zu, dass in diesem Jahr ein Platzhalter- eschäft mit der KfW über den Verkauf von Aktien aus em Bestand des Bundes an Deutsche Telekom AG und eutsche Post AG in Höhe von 5,5 Milliarden Euro ab- eschlossen werden soll. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 6125 (A) ) (B) ) Zu Frage 28: Platzhaltergeschäfte ermöglichen es, ohne Zeitdruck günstige Börsenentwicklungen auszunutzen. Zugleich finanziert der Bund mit den Erlösen die Ausgaben für die Postbeamtenversorgung, wie es im Bundesanstalt- Post-Gesetz vorgesehen ist. Platzhaltergeschäfte werden daher unabhängig von möglichen Platzierungen von Ak- tien aus dem Bestand der KfW abgeschlossen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Johannes Singhammer (CDU/CSU) (Drucksache 15/1857, Fragen 31 und 32): Welche konkreten Maßnahmen unternimmt die Bundes- regierung auf europäischer Ebene, um bei der Höhe der deut- schen Nettobeitragszahlungen an die Europäische Union zukünftig auch die reale Wirtschaftskraft und die gesamtwirt- schaftlichen Daten bei der Beitragsberechnung der Mitglieds- länder zueinander einzurechnen, insbesondere vor dem Hinter- grund, dass Deutschland im Jahre 2002 rund 5,067 Milliarden Euro Nettozahlungen an die EU leistete, während Spanien mit rund 8,870 Milliarden Euro Nettoempfänger war, obwohl die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wesentlich schlechter verlief? In welcher Weise und mit welchen konkreten Forderungen verbindet die Bundesregierung die Verhandlungen um die EU-Verfassung mit den Verhandlungen um eine Beitragsredu- zierung bzw. Beitragseinfrierung Deutschlands (vergleiche „Die Welt“ vom 22. Oktober 2003)? Zu Frage 31: Die Bundesregierung setzt sich für Ausgabenbegren- zung im Gemeinschaftshaushalt und für faire Lastentei- lung bei seiner Finanzierung ein. Dies sind unsere stän- digen Prüfsteine in den jährlichen Verhandlungen zum EU-Haushalt. Diese Leitplanken werden wir auch in den bevorstehenden Verhandlungen über die Finanzielle Vo- rausschau nach 2006 anwenden. Der Weg zu einer Ent- lastung Deutschlands fuhrt über strikte Ausgabendiszi- plin im Gemeinschaftshaushalt. Der Eigenmittelbeschluss vom 29. September 2000 gewährleistet bereits, dass sich die Finanzierungsbei- träge der EU-Mitgliedstaaten in erster Linie nach ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (Bruttonationalein- kommen) richten. Wegen seiner Wirtschaftskraft leistet Deutschland nach wie vor den höchsten Bruttobeitrag zum EU-Budget. Rechnet man die deutschen Beiträge pro Kopf um, liegt Deutschland allerdings nicht an erster Stelle. Zu Frage 32: Die Bundesregierung verbindet die Beratungen im Rahmen der EU-Regierungskonferenz zur Europäischen Verfassung nicht mit Verhandlungen um eine Beitrags- reduzierung bzw. Beitragseinfrierung Deutschlands. A d g 1 Z 2 n P s e Z z z A U h n P Z s P m D c l d d F A d w Ä f g A d g C (C (D nlage 12 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en des Abgeordneten Dirk Niebel (FDP) (Drucksache 5/1857, Fragen 33 und 34): Trifft es zu, dass die Bundesanstalt für Arbeit (BA) im Vorgriff auf das noch nicht abgeschlossene Gesetzgebungs- verfahren zur Zusammenlegung von Arbeitslosen- und So- zialhilfe bereits im August 2003 zur Umsetzung die Aus- schreibung für das IT-Projekt Arbeitslosengeld II veranlasst hat, und wenn ja, wie beziffert sie den finanziellen Aufwand? Welche Lösung plant die BA für das finanzielle und zeit- liche Risiko? u Frage 33: Die Bundesanstalt für Arbeit hat Anfang September 003 mit der Versendung der Unterlagen für den Teil- ahmewettbewerb das Ausschreibungsverfahren für das rojekt „Arbeitslosengeld II“ begonnen. Ziel der Aus- chreibung ist die Realisierung und Implementierung iner webbasierten Anwendung zur Berechnung und ahlbarmachung von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld. Die Ausschreibung zu diesem Zeitpunkt war für eine eitgerechte Umsetzung von Arbeitslosengeld II und So- ialgeld erforderlich. Dies wird durch das Ergebnis der usschreibung bestätigt. Obwohl eine größere Zahl von nternehmen ihr Interesse an dem Projekt bekundet hat, aben nur drei Bieter ein Angebot abgegeben. Das Ausschreibungsverfahren ist gegenwärtig noch icht abgeschlossen. Der finanzielle Aufwand für das rojekt lässt sich deshalb noch nicht beziffern. u Frage 34: Die Bundesanstalt für Arbeit hat mir mitgeteilt, dass ie zur Minimierung des zeitlichen Risikos die für ein rojekt dieser Größenordnung üblichen Projektmanage- ent- und Qualitätssicherungsmaßnahmen ergreift. azu gehöre insbesondere die Definition und Überwa- hung von Meilensteinen, der Einsatz zertifizierter Qua- itäts- und Managementsysteme sowie das Monitoring urch die Projektsteuerung der Gesamtreform der Bun- esanstalt. Zur Minimierung des finanziellen Risikos soll für den all, dass die Bundesanstalt für Arbeit nicht Träger von rbeitslosengeld II und Sozialgeld wird, eine außeror- entliche Kündigung aus wichtigem Grund vorgesehen erden. Darüber hinaus sollen für Leistungsstörungen, nderungen der Geschäftsgrundlagen und Haftungs- ragen die allgemein anerkannten und gesetzlichen Re- elungen zugrunde gelegt werden. nlage 13 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en des Abgeordneten Dr. Christoph Bergner (CDU/ SU) (Drucksache 15/1857, Fragen 35 und 36): Kann die Bundesregierung Informationen bestätigen, wonach 1 Milliarde Euro, die im Rahmen der Eingliederungsleistung 6126 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 71. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 (A) (C) (B) ) der Arbeitsämter für Fort- und Weiterbildung vorgesehen wa- ren, nicht umgesetzt werden, und wenn ja, wie bewertet sie die- sen Umstand? Wann gedenkt die Bundesregierung im Rahmen der ihr im In welchem baulichen Zustand befinden sich nach Kennt- nis der Bundesregierung die Brücken der Bundesfernstraßen? Welche Maßnahmen beabsichtigt die Bundesregierung, um Brücken, die sich in einem baulich kritischen oder baulich Ersten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Hartz I) vom 23. Dezember 2002 (BGBl. I Seite 4607) gege- benen Verordnungsermächtigung die Rechtsgrundlagen für eine Zertifizierung von Trägern für Weiterbildungsmaßnah- men zu schaffen? Zu Frage 35: Diese Informationen kann ich nicht bestätigen, weil sie nicht zutreffend sind. Die Arbeitsämter haben für die Förderung der beruflichen Weiterbildung in diesem Jahr bundesweit insgesamt rund 5,2 Milliarden Euro einge- plant. Per Stichtag 30. Oktober 2003 – das sind die aktu- ellsten Daten – haben die Arbeitsämter bundesweit rund 4,2 Milliarden Euro für die Förderung beruflicher Wei- terbildung bereits ausgegeben, weitere rund 700 Millio- nen Euro sind konkret vorgebunden. Vorgebunden heißt, dass entsprechende Bewilligungen bereits erfolgt sind. Die Gesamtbindungen, errechnet aus Ausgaben und Vor- bindungen, belaufen sich auf rund 4,9 Milliarden Euro per Ende Oktober 2003. Damit betragen die freien Aus- gabemittel Ende Oktober 2003 lediglich noch rund 280 Millionen Euro. Sie dürfen dabei nicht vergessen, dass das Jahr noch nicht zu Ende ist und auch im No- vember und im Dezember noch Weiterbildungen geför- dert werden. Zu Frage 36: Im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit ist ein Entwurf für eine Rechtsverordnung nach § 87 SGB III erarbeitet worden. Der Willensbildungsprozess über einzelne Inhalte der Rechtsverordnung und der ver- einbarte intensive Dialog mit den Beteiligten ist aller- dings noch nicht abgeschlossen. Einen genauen Termin kann ich Ihnen daher noch nicht nennen. Wegen der arbeitsmarkt- und bildungspolitischen Bedeutung der SGB III-geförderten Weiterbildung muss sichergestellt sein, dass die Neuregelung auf größtmögliche Akzeptanz bei allen Beteiligten stößt und sich der Übergang auf das neue Zertifizierungssystem ohne Brüche vollzieht. Auf- grund der Vielzahl der zu klärenden Fragen haben sich alle Beteiligten für eine sorgfältige Prüfung und vertie- fende Diskussion ausgesprochen. Um alle erforderlichen Regelungen gesetzlich abzusi- chern, ist eine Präzisierung der Verordnungsermächti- gung in § 87 SGB III durch das Vierte Gesetz für mo- derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt vorgesehen. Die Änderung soll zum 1. Januar 2004 in Kraft treten. Anlage 14 Antwort der Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens auf die Fra- gen des Abgeordneten Klaus Hofbauer (CDU/CSU) (Drucksache 15/1857, Fragen 37 und 38): Z u B d B d g s g Z h m m m ( ( i B z d t i A d A s L b s n B I 53 (D ungenügenden Zustand befinden, instand zu setzen? u Frage 37: Im Netz der Bundesfernstraßen (Bundesautobahnen nd Bundesstraßen) befinden sich derzeit rund 36 000 rücken mit einer Fläche von circa 25,5 Millionen Qua- ratmeter. Fast 90 Prozent des Brückenbestandes (nach rückenfläche) sind in einem sehr guten bis ausreichen- en Zustand. Neben den aufgrund des Verschleißes re- elmäßig durchzuführenden Instandhaltungsmaßnahmen ind bei etwa 13 Prozent der Brücken aufgrund der fest- estellten Schäden Erhaltungsmaßnahmen erforderlich. u Frage 38: Um eine systematische Straßenerhaltung nach ein- eitlichen Vorgaben zu gewährleisten, hat das Bundes- inisterium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen ge- einsam mit den Straßenbauverwaltungen der Länder oderne Managementsysteme für Straßenbefestigungen Pavement-Management-System PMS) und Bauwerke Bauwerks-Management-System BMS) entwickelt. Im Bundesverkehrswegeplan 2003 sind daher bis 2015 nsgesamt 34,4 Milliarden Euro für die Erhaltung von undesfernstraßen vorgesehen, davon rund 30 bis 35 Pro- ent für Ingenieurbauwerke. Die Umsetzung der notwen- igen Maßnahmen erfolgt durch die Straßenbauverwal- ungen der Länder als Auftragsverwaltung des Bundes m Rahmen der Erhaltungsprogramme. nlage 15 Antwort er Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen der bgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (Druck- ache 15/1857, Fragen 40 und 41): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die Bun- desautobahn A 28 von Leer nach Delmenhorst insbesondere im Bereich Leer bis Apen/Remels gravierende Mängel auf- weist, und wie erklärt sie vor diesem Hintergrund die Tat- sache, dass die A 28 nicht im aktuellen Bundesverkehrswege- plan berücksichtigt wurde? Beabsichtigt die Bundesregierung die Beseitigung der gröbsten Mängel bei der A 28, und wenn ja, wann soll diese erfolgen? Die Instandsetzung der Bundesautobahn A 28 von eer nach Oldenburg ist insbesondere im Bereich Leer is Apen/Remels im Erhaltungsprogramm Niedersach- en für die Jahre 2004 bis 2006 vorgesehen. Eine Auf- ahme im Bundesverkehrswegeplan 2003 kam nicht in etracht, weil konkrete Erhaltungsmaßnahmen nicht nhalt des Bundesverkehrswegeplans sind. 91, 1 71. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 5. November 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15
Gesamtes Protokol
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507100000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.
Die Fraktion der FDP hat mitgeteilt, dass der Kollege

Rainer Brüderle als stellvertretendes Mitglied aus dem
Vermittlungsausschuss ausscheidet. Als Nachfolger wird
der Kollege Carl-Ludwig Thiele vorgeschlagen. Sind
Sie damit einverstanden? – Ich höre keinen Wider-
spruch. Dann ist der Kollege Thiele als stellvertretendes
Mitglied im Vermittlungsausschuss bestimmt.

Interfraktionell ist vereinbart worden, die heutige Ta-
gesordnung um die erste Beratung des Entwurfes eines
Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundesverfassungs-
gerichtsgesetzes, Drucksache 15/1848, zu erweitern.
Eine Aussprache ist nicht vorgesehen. Sind Sie damit
einverstanden? – Ich höre keinen Widerspruch. Dann ist
das so beschlossen.

Ich rufe den soeben aufgesetzten Zusatzpunkt 1 auf:
Erste Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes
zur Änderung des Bundesverfassungsgerichts-
gesetzes
– Drucksache 15/1848 –

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Redet
Überweisungsvorschlag:
Rechtsausschuss

Interfraktionell ist vereinbart, den Gesetzentwurf der
Bundesregierung an den Rechtsausschuss zu überwei-
sen. Sind Sie damit einverstanden? – Ich höre keinen
Widerspruch. Dann ist die Überweisung so beschlossen.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:
Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Entwurf eines Gesetzes zur
Verbesserung der Rechte von Verletzten im Strafverfah-
ren, Opferrechtsreformgesetz.

Das Wort für den einleitenden fünfminütig
hat die Bundesministerin der Justiz, Brigitte Z

(C (D ung . November 2003 0 Uhr Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten amen und Herren Abgeordnete! Das Kabinett hat heute en Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Rechte on Verletzten im Strafverfahren, das so genannte Opferechtsreformgesetz, verabschiedet. Damit setzen wir ein ichtiges und gutes Signal zur Wahrung der Opferrechte. Ich bin froh, dass im Hohen Hause insgesamt die Notendigkeit gesehen wird, die Opferrechte zu verbessern. s liegt zum Beispiel ein Entwurf der CDU/CSU-Frakion vor, dessen wesentliche Punkte sich in unserem Geetzentwurf wiederfinden; drei Punkte, glaube ich, haben ir nicht übernommen. Darüber hinaus haben wir aber och einiges mehr geregelt. Es geht dabei um folgende ier Kernpunkte: Erstens. Wir wollen die Belastungen des Verletzten urch das Strafverfahren weiter verringern. Mehrfachernehmungen, die insbesondere für Opfer von Körpererletzungen oder Sexualdelikten sehr belastend sind, ollen verstärkt vermieden werden. Dazu wollen wir uner anderem die Möglichkeit schaffen, eine Klage statt eim Amtsgericht gleich beim Landgericht erheben zu ürfen. Dadurch, dass die Arbeit gründlich beim Landericht gemacht wird, müssen die Opfer nicht nochmals n einer zweiten Tatsacheninstanz vernommen werden. ext Mit der Zulassung der Videovernehmung des Zeugen unter erleichterten Voraussetzungen wird es in verstärktem Maße möglich werden, dass sich Angeklagte und Opfer im Rahmen des Prozesses nicht im Verhandlungssaal begegnen müssen. Als zweiter wesentlicher Punkt ist die Stärkung der Verfahrensrechte von Verletzten zu nennen. Künftig sollen auch Angehörige eines Getöteten Anspruch auf kostenlose Beiordnung eines Rechtsanwaltes haben. Damit schaffen wir die Möglichkeit, dass mehr Menschen einen so genannten Opferanwalt hinzuziehen können. Auch die Menschen, die Opfer von Ausbeutung, von Prostitution oder Zuhälterei geworden sind, werden igt sein, dem Verfahren als Nebenkläger in weiterer Vorteil für die Opfer ist, dass dsätzlich das Recht auf Anwesenheit eierson bei Vernehmungen erhalten. en Bericht ypries. künftig berecht beizuwohnen. E sie künftig grun ner Vertrauensp Bundesministerin Brigitte Zypries Der dritte Punkt betrifft die Stärkung des Adhäsions verfahrens; dieses Thema haben wir hier schon häufiger diskutiert. Ziel ist, schon im Strafprozess über zivilrechtliche Ansprüche mitentscheiden zu können. Dieses Verfahren wollen wir ausbauen. Wir wollen, dass die Entscheidung des Strafgerichts über den gestellten Ersatzanspruch entgegen der bisherigen Praxis zur Regel wird. Uns ist allerdings bewusst, dass wir in der Praxis, bei der Fortbildung der Richterinnen und Richter, noch das eine oder andere werden tun müssen. Der vierte Punkt betrifft die bessere Information der Opfer. Ziel ist es, dass die Opfer nicht nur über den Termin der Hauptverhandlung informiert werden, sondern auch über den Ausgang des Verfahrens, über eine eventuelle Einstellung des Verfahrens, über die Haft, die Unterbringung sowie vor allen Dingen über Zeiträume der Haftunterbrechung und über die Haftentlassung. Wir möchten vermeiden, dass das Opfer den Täter zufällig auf der Straße trifft und mit der ganzen Situation wieder konfrontiert wird. Daneben wollen wir auch die Unterrichtung über Schutz-, Beistands-, Informationsund Verfahrensrechte ausbauen. Damit wollen wir sicherstellen, dass die Verletzten von ihren Rechten mehr Gebrauch machen; denn sie können von diesen natürlich nur dann mehr Gebrauch machen, wenn sie sie kennen. Deshalb sollen sie künftig nicht nur über den Termin der Hauptverhandlung, sondern auch weitergehend informiert werden. Ich meine, dass die wesentlichen Punkte des Opferschutzes in diesem Gesetzentwurf berücksichtigt werden. In der Sachverständigenanhörung, die, soweit ich weiß, für Dezember geplant ist, werden wir Gelegenheit haben, diese Punkte in Verbindung mit den Anträgen der Union – soweit sie sich in diesem Gesetzentwurf nicht wiederfinden – im Einzelnen zu diskutieren. Danke schön. Vielen Dank, Frau Bundesministerin. Wir kommen jetzt zu Fragen, die zu diesem Themen bereich gehören. – Bitte schön, Herr Kollege GrosseBrömer. Frau Ministerin, der Opferschutz war immer ein wichtiger Schwerpunkt der Rechtspolitik meiner Fraktion. Es begann 1986 und setzte sich 1998 mit dem Zeugenschutzgesetz fort. In dieser Tradition hat die CDU/ CSU-Fraktion im April dieses Jahres einen eigenen Gesetzentwurf zu diesem Thema eingebracht, den Sie freundlicherweise gerade auch erwähnt haben. Bei der Debatte am 8. Mai 2003 hier in diesem Hohen Hause wurde dieser Antrag meiner Fraktion insbesondere vom rechtspolitischen Sprecher der SPD mit der Begründung abgelehnt, man könne hier nicht stückweise vorgehen, das sei nur tagespolitisch opportun und ansonsten nicht durchdacht. Er sagte, man habe vielmehr vor, ein Gesamtkonzept vorzulegen und eine umfassende Novellierung der Strafprozessordnung durchzuführen. o G e s d d s w u s w n h d z s r l D R e J V z O s V w f n s r d h d e a r h T k d g I d h (C (D Frau Ministerin, diese Novellierung der Strafprozessrdnung wurde bisher nicht durchgeführt und auch dieses esamtkonzept sehe ich zurzeit noch nicht. Deswegen rlaube ich mir die Frage, ob Sie noch beabsichtigen, diees Vorhaben umzusetzen. Aufgrund der Tatsache, dass ies bis heute nicht geschehen ist, sondern Sie, wie wir amals im April, zu diesem Thema einen eigenen Geetzentwurf vorlegen, stelle ich auch die Frage, inwieeit Sie Ihre Auffassung möglicherweise geändert haben nd ob unser Entwurf damals weniger aus sachlichen, ondern eher aus parteitaktischen Gründen abgelehnt urde. Der Entwurf, den Sie seinerzeit eingebracht haben, ist icht abgelehnt worden, sondern die Bundesregierung at in der letzten Legislaturperiode eine Stellungnahme azu abgegeben, in der sie die Grundtendenz begrüßt hat. In der Tat wollten wir ein umfangreiches StPO-Kon ept vorlegen. Allerdings müssen wir feststellen, dass ich die weit reichenden Veränderungen, die wir in andeen Bereichen planen, nicht in der Geschwindigkeit reaisieren lassen, wie wir uns das vorgestellt haben. Der eutsche Juristentag wird sich im nächsten Jahr mit der eform der Strafprozessordnung befassen. Unser Ziel ist s, die Änderungen in der Strafprozessordnung auf dem uristentag diskutieren zu lassen und die entsprechenden orschläge mit einem sehr viel weiteren Zeithorizont abuarbeiten. Wir haben uns dafür entschieden, den Bereich des pferschutzes vorzuziehen und dazu einen eigenen Geetzentwurf einzubringen, weil wir meinen, dass diese eränderungen an der StPO auch separat durchgeführt erden können. Diese werden dazu führen, dass den Opern schnellstmöglich geholfen werden kann. Kollege Siegfried Kauder. Herr Präsident! Frau Ministerin, ein Teil der von Ih en gepriesenen Reform stellt eine Anpassung des Geetzes an die gerichtliche Realität dar. Es gibt kein Geicht mehr – zumindest keines, das ich kenne –, welches ie Begegnung von Opfer und Täter für unabwendbar ält und es dazu kommen lässt. In diesem Bereich weren Opfer schon heute geschützt. – Ihr Gesetzentwurf nthält aber auch Positives. Was gut ist, sollte man auch ls gut preisen. In einer Rede vor diesem Haus am 8. Mai dieses Jah es habe ich den Hinterbliebenenanwalt angemahnt. Das eißt, dass auch die Hinterbliebenen des Opfers eines ötungsdeliktes einen Opferanwalt auf Staatskosten beommen sollen. Ich habe damals angeprangert, dass wir ie Herausgabe von Videobändern über die Vernehmunen von Kindern an Täter verhindern müssen. Ich danke hnen, dass dies im Gesetzentwurf berücksichtigt woren ist. Frau Ministerin, warum aber wollen Sie das Ad äsionsverfahren, das Verfahren, in welchem Opfer von Siegfried Kauder Straftaten Schmerzensgeld im Strafverfahren erhalten können, kaputtsanieren? Ich bitte, zu überlegen, ob § 405 StPO, der sich mit dem Vergleich im Strafverfahren befasst, nicht in § 406 StPO n. F. gehört. In § 406 StOP n. F. wird beispielsweise auch das Grundurteil und das Anerkenntnisurteil geregelt. Der Vergleich gehört daher nicht als Vorspann in § 405, sondern in § 406 StPO. Können Sie mir bitte auch erklären, wie es zu einem Auseinanderfallen des Rechtsweges kommen konnte? In § 406 a – Annahme des Adhäsionsverfahrens – wird festgelegt, dass das Tatopfer dann, wenn der Richter den Antrag auf ein Adhäsionsverfahren, also auf Schmerzensgeld ablehnt, das Rechtsmittel der sofortigen Beschwerde haben soll. Wir wissen, über die sofortige Beschwerde entscheidet nicht das erstinstanzliche Gericht, sondern das übergeordnete Gericht. Erlauben Sie mir, dass ich versuche, dies an einem kleinen Beispiel zu erläutern: Der Prozess fängt beim Amtsgericht an. Der Amtsrichter lehnt das Adhäsionsverfahren ab. Das Tatopfer legt eine Beschwerde ein. Dieses Rechtsmittel geht ans Landgericht. Der Verteidiger des verurteilten Mandanten legt eine Sprungrevision ein mit der Folge, dass die Akten an das Oberlandesgericht gehen. Ein Teil des Verfahrens hängt als Beschwerdeverfahren beim Landgericht, der andere Teil beim Oberlandesgericht. – Frau Justizministerin, nehmen Sie es mir nicht übel, dass ich wieder sagen muss: Es fehlt in Ihrem Haus an den handwerklichen Fähigkeiten. (Dr. Uwe Küster [SPD]: Was wollten Sie eigentlich fragen? Das ist eine Anfrage, die Sie stellen!)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1507100100




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507100200
Michael Grosse-Brömer (CDU):
Rede ID: ID1507100300
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1507100400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507100500
Siegfried Kauder (CDU):
Rede ID: ID1507100600




(A) )


(B) )


– Sie kennen die Geschäftsordnung genauso gut wie ich.
Ich darf eine Frage mit einem einleitenden, erklärenden
Zusatz verbinden.


(Dr. Uwe Küster [SPD]: Aber der Zusatz ist schon eine Seite lang!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507100700

Herr Kollege Küster, für die Geschäftsordnung bin

ich zuständig, nicht Sie.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist eindeutig, Herr Küster!)


Bitte schön.


Siegfried Kauder (CDU):
Rede ID: ID1507100800

Erlauben Sie mir, dass ich wiederum einen handwerk-

lichen Fehler rüge. Die sofortige und auch die einfache
Beschwerde gibt es im Prinzip in der Hauptverhandlung
nicht, und zwar aus gutem Grund. Ein Jurist, der die
Kommentierung liest, weiß, warum der Gesetzgeber dies
damals so geregelt hat. Man will nicht, dass das Strafver-
fahren in der Hauptverhandlung mit zusätzlichen
Rechtsmitteln blockiert oder ausgedehnt werden kann.
Deswegen gibt es in der Hauptverhandlung die Be-
schwerde im Wesentlichen nur gegen Haftentscheidun-
gen und gegen die Anordnung der Unterbringung.

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(C (D Wenn Sie aber für den Bereich des Adhäsionsverfahens eine Beschwerde zulassen wollen, müssen Sie dies orrigierend in § 305 StPO erwähnen, was in Ihrem Enturf nicht enthalten ist. Meine Frage ist, warum Sie dies icht aufgenommen haben. Frau Ministerin, bitte schön. Sehr geehrter Herr Abgeordneter, ich möchte mich erne schützend vor die Mitarbeiterinnen und Mitarbeier meines Ministeriums stellen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507100900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1507101000

ie leisten sehr gute Arbeit, was nicht heißt, dass ihnen
icht auch einmal ein Fehler unterlaufen kann. Offenbar
ind Sie hier der Einzige, dem so etwas nicht passiert.
Möglicherweise ist uns ein Fehler passiert, wenn-

leich es sachlogische Gründe gibt, das so zu regeln, wie
s hier vorgeschlagen ist. Aber wir werden Ihre Ein-
ände wie auch Ihre sonstigen Vorschläge in der von
ir bereits erwähnten Sachverständigenanhörung im
ezember sicherlich diskutieren. Es werden auch hinrei-
hend Richterinnen und Richter anwesend sein, die uns
us der Praxis sagen können, ob es in der Tat so ist, dass
ie Akten gespalten werden, oder ob es nicht vielmehr
o ist, dass zunächst das eine und dann das andere ent-
chieden wird.


(Siegfried Kauder [Bad Dürrheim] [CDU/ CSU]: Darf ich nachfragen?)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507101100

Ich darf zunächst fragen, ob es von anderen Kollegen

ragen gibt. – Das ist nicht der Fall. Bitte schön, Herr
auder.

Siegfried Kauder (CDU):
Rede ID: ID1507101200

Darf ich Sie bitten, zur Kenntnis zu nehmen, dass für

ie Beschwerde eine Frist von 14 Tagen gilt und dann
ie Hauptverhandlung schon vorbei ist? Man kann also
icht zuerst über die sofortige Beschwerde entscheiden
nd dann das Urteil fällen. Das ist nur in lange andauern-
en Strafverfahren möglich, die beim Amtsgericht eher
nüblich sind.

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1507101300

Es bleibt dabei. Wir werden das in der Anhörung mit

en Sachverständigen besprechen. Ich kann Ihnen jetzt
ichts anderes sagen.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507101400

Gibt es noch Fragen zu diesem Themenbereich? –
itte schön, Frau Kollegin Noll.

Michaela Tadjadod (CDU):
Rede ID: ID1507101500

Sehr geehrte Frau Ministerin, auch Sie wissen, dass es

eit jeher ein Anliegen der Union ist, sich für den Opfer-
chutz einzusetzen. Sie werden mir auch zustimmen,






(A) )



(B) )


Michaela Noll

wenn ich behaupte, dass das Opferschutzgesetz in der
Fassung von 1986 genauso wie der Täter-Opfer-Aus-
gleich von 1994 und das Zeugenschutzgesetz unsere
Handschrift tragen. Seit Sie an der Regierung sind, hat
sich meiner Meinung nach auf dem Gebiet des Opfer-
schutzes leider wenig getan. Deswegen bin ich umso
glücklicher, dass jetzt dieser Entwurf vorliegt und wir
darüber diskutieren können.

Was ich gerne an dieser Stelle ansprechen würde, ist
der Opferschutz für Kinder. Wir haben in der letzten De-
batte darüber gesprochen, dass sich der Opferschutz für
Kinder am Kindeswohl orientieren muss. Glauben Sie,
dass die von Ihnen vorgeschlagene Fassung des § 247 a
StPO wirklich den Belangen kindlicher Opferzeugen,
vor allem ganz kleiner Kinder, gerecht wird? Sie wissen
wahrscheinlich, worauf ich hinaus will. Es geht mir um
das Mainzer Modell, dessen Anwendung bei der Haupt-
verhandlung ich damals gefordert habe.

Die Zuschauer wissen vielleicht nicht, was das Main-
zer Modell beinhaltet. In den 90er-Jahren hatten wir den
so genannten Wormser Missbrauchsprozess. Damals
wurde zum ersten Mal Videotechnologie zum Schutze
von kindlichen Zeugen eingesetzt. Zur Vernehmung be-
gab sich der Richter in einen separaten Raum, aus dem
per Video übertragen wurde. So wurden die Kinder be-
sonders geschützt.

Ich frage mich: Wollen wir etwas für Kinder tun und
eine Vertrauenssphäre schaffen, um weitere Traumatisie-
rungen zu verhindern? Wie stehen Sie dazu? Können wir
damit rechnen, dass vielleicht das Mainzer Modell auch
in der Hauptverhandlung angewendet wird?


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1507101600

Ich weiß um die Debatten, die seinerzeit hinsichtlich

der Frage geführt wurden, ob man das Mainzer Modell
anwenden soll oder ob man das machen soll, was jetzt
Gesetz geworden ist. Jetzt gibt es die Möglichkeit, dass
die Kinder außerhalb des Raumes sind, in dem die
mündliche Verhandlung stattfindet, und die Befragung
durch den Vorsitzenden Richter aus der Hauptverhand-
lung heraus per Video erfolgt.

Sie wissen, dass jede Position ein Für und Wider hat.
Man hat sich damals aus guten Gründen, nämlich wegen
des Grundsatzes der Unmittelbarkeit der Hauptverhand-
lung, dafür entschieden, dass der Richter im Saal bleiben
solle. Die Strafprozessordnung hat vor allen Dingen den
Zweck, die Rechte des Angeklagten zu garantieren. Da-
her soll das rechtsstaatliche Verfahren so ablaufen und
die Befragung des Kindes im Nebenraum per Video er-
folgen.

Ich habe den Eindruck, dass das in der Praxis ganz gut
funktioniert. Wenn es Erkenntnisse geben sollte, dass
das nicht funktioniert, bin ich gerne bereit, erneut da-
rüber nachzudenken. Nach meinem Kenntnisstand wird
dieses Verfahren nur selten angewandt, was auch daran
liegt, dass viele Gerichte noch nicht mit der Technik aus-
gestattet sind. Im Übrigen wird nach der derzeitigen
Rechtslage vorgegangen. Aber bei allem gilt: Das Bes-
sere ist des Guten Feind. Wenn sich herausstellen sollte,
dass Nachbesserungsbedarf besteht, können wir gerne

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(C (D rneut darüber diskutieren. Dieses Thema ist aber erst or wenigen Jahren intensiv diskutiert worden und es urde aus guten Gründen so entschieden. Darf ich Sie so verstehen: Wenn Studien vorliegen, ie belegen, dass es für das Kindeswohl besser wäre, das ainzer Modell zu verwirklichen, würden Sie dann unerem Entwurf zustimmen können? Dann müssen wir darüber reden. Es kommt darauf an, elche Studie das ist. Wenn ein Professor das Modell ur deswegen besser findet, weil er es sich ausgedacht at, dann kann das nicht Grundlage für die Rechtsetzung erden. Gibt es weitere Fragen zu diesem Themenbereich? – err Kauder. Herr Präsident! Frau Justizministerin, es gibt einen ereich im Strafrecht, in dem Opfer weit weniger gechützt sind als im Erwachsenenstrafrecht: Das ist das ugendstrafverfahren. Im Jugendstrafverfahren ist die ebenklage nicht zugelassen. Ich frage mich immer wieer, warum das Verfahren gegen einen Jugendlichen icht öffentlich und das Verfahren über das Schicksal eies jugendlichen Zeugen weitgehend öffentlich ist. Sind Sie mit mir der Meinung – ich vermisse das in iesem Entwurf –, dass zu einer Opferrechtsreform auch ie Betrachtung der besonderen Situation des Opfers im ugendstrafverfahren gehört? Gibt es in Ihrem Ministeium entsprechende Überlegungen oder wird das nicht edacht? Herr Abgeordneter, das Jugendstrafverfahren ist von inem anderen Grundsatz geprägt als das Erwachsenentrafverfahren. Das führt nach unserer heutigen Rechtsage zu erheblichen Unterschieden in der Art des Verfahens, die Sie eben genannt haben. Was die Frage angeht, b entsprechende Änderungen vorgenommen werden ollten, ist festzustellen, dass das zurzeit niemand außer hnen fordert. (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das reicht doch! – Siegfried Kauder [Bad Dürrheim] [CDU/CSU]: Das ist falsch! Der Weiße Ring, dem Sie auch angehören, fordert es!)

Michaela Tadjadod (CDU):
Rede ID: ID1507101700
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1507101800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507101900
Siegfried Kauder (CDU):
Rede ID: ID1507102000
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1507102100

Das ist mir bisher beim Lesen der Unterlagen entgan-
en. – Es ist allerdings problematisch, eine solche Über-
egung im Jugendstrafverfahren, das sehr stark von den
rundsätzen der Erziehung geprägt ist, mit einzubrin-
en. Wie Sie vielleicht wissen, stehen aber die Änderung
es Jugendgerichtsgesetzes und das Jugendgerichtsver-
ahren im Allgemeinen – dazu gehören auch Ansätze,
as Verfahren zu ändern – auf der morgigen Tagesord-
ung der Justizministerkonferenz. Vielleicht werden sich






(A) )



(B) )


Bundesministerin Brigitte Zypries

auch Kollegen Ihrer Partei dazu entschließen, Ihre For-
derungen mit aufzunehmen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507102200

Gibt es weitere Fragen zu diesem Themenkomplex? –

Das ist offenkundig nicht der Fall.
Gibt es Fragen zu anderen Themen der heutigen Ka-

binettssitzung? – Dazu hat sich die Kollegin Gesine
Lötzsch gemeldet. Bitte sehr, Frau Kollegin.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1507102300

Gestern hat Bundesverteidigungsminister Struck den

Brigadegeneral Günzel entlassen, weil dieser die anti-
semitischen Äußerungen des CDU-Abgeordneten
Hohmann in einem Brief unterstützt hatte. Der Verteidi-
gungsminister hat dargestellt, dass es sich hierbei um ei-
nen verwirrten General handele, der eine Einzelmeinung
vertrete. Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesre-
gierung aus diesem Fall? Ist damit der Fall erledigt oder
gibt es Bestrebungen, festzustellen, ob es sich tatsächlich
um eine verwirrte Einzelmeinung handelt oder inwiefern
der General mit dieser als Einzelmeinung bezeichneten
Äußerung Einfluss auf die KSK hatte?


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507102400

Herr Staatssekretär Wagner, bitte schön.
Ha
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1507102500

Frau Kollegin, es war in der Tat eine Einzelmeinung.

Es ist innerhalb der Bundeswehr nicht erkennbar, dass es
Kräfte gibt, die die Äußerungen von Herrn Günzel unter-
stützen. Insofern war es richtig, von einer verwirrten
Einzelmeinung zu sprechen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507102600

Gibt es eine Nachfrage, Frau Lötzsch?

Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1507102700

Immerhin war General Günzel der Chef der KSK.

Von daher werfe ich die Frage auf, ob es nicht lohnt,
nachzuforschen, inwieweit er mit dieser Meinung Ein-
fluss auf Untergebene hatte.

H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1507102800


Uns ist nicht bekannt, dass er mit dieser Meinung Ein-
fluss auf die Soldatinnen und Soldaten hatte, die diesem
Einsatzkommando angehören. Vielmehr handelt es sich
um eine veröffentlichte Einzelmeinung von ihm, die in
der Truppe keine Rolle gespielt hat.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507102900

Der Kollege Jürgen Koppelin hat eine Frage.

Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1507103000

Ist inzwischen innerhalb der Bundesregierung geklärt

worden, wer von den grünen Ministern Trittin und
Künast eine Challenger-Maschine der Bundeswehr

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(C (D eantragt hat – das ist immer noch unklar –, um sie für lüge innerhalb Brasiliens zu nutzen? Kann mir jemand uskunft geben, wer von diesen beiden Ministern die hallenger-Maschine beantragt hat? Herr Kollege Wagner, bitte schön. H Herr Kollege Koppelin, soweit uns bekannt ist, ist er Weg der Beantragung von den zur Nutzung der hallenger-Maschine berechtigten Ministern ordnungsemäß eingehalten worden. Sie haben auf Ihren Antrag in ab 16.30 Uhr im Haushaltsausschuss des Deutchen Bundestages Gelegenheit, die beiden Minister zu efragen. Sie werden Ihnen sicherlich umfassend Ausunft erteilen. Von unserer Seite ist dem nichts hinzuzuügen. Eine Nachfrage, Herr Kollege Koppelin. Herr Staatssekretär, da Sie so konkret Auskunft geben önnen – Sie haben sich scheinbar informiert und kenen sich im Detail aus –, werden Sie uns, dem Parlaent, und der deutschen Öffentlichkeit – der Haushaltsusschuss tagt schließlich nicht öffentlich – sicherlich itteilen können, wer von den beiden Ministern den Anrag gestellt hat, der in schriftlicher Form erfolgen muss. H Als ehemals langjähriges Mitglied des Haushaltsaus chusses schließe ich nicht aus, dass das, was dort beprochen wird, nach kurzer Zeit in der Presse erscheint. (Heiterkeit bei der SPD – Jürgen Koppelin [FDP]: Ist das eine Aufforderung?)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507103100
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1507103200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507103300
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1507103400
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1507103500

ie aufgebauten Fernsehkameras weisen darauf hin,
ass dies schon vorbereitet ist. Insofern wird die deut-
che Öffentlichkeit sehr schnell darüber informiert.
Ich kann zu Ihrer Frage nur feststellen: Bei uns ist

ieses Verfahren ordnungsgemäß – wie Ihnen, glaube
ch, am 7. Mai dieses Jahres vorgetragen worden ist – in
chriftlicher Form eingehalten worden. Alles andere
üssen die Ministerin und der Minister beantworten. Ich
ann diese Frage nicht beantworten.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507103600

Jetzt gibt es eine weitere Frage des Kollegen von
laeden.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1507103700

Herr Staatssekretär, verstehe ich Sie richtig, dass Ih-

en nicht bekannt ist, wer diese Maschine beantragt hat,
der gibt es andere Gründe, warum Sie hier die Auskunft
erweigern?






(A) )



(B) )


Ha
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1507103800

Ich verweigere die Auskunft nicht. Mir ist nicht be-

kannt, wer von den beiden Ministern die Maschine bean-
tragt hat. Das Verfahren ist jedenfalls von uns ordnungs-
gemäß, also genau nach den Vorschriften durchgeführt
worden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507103900

Gibt es weitere Fragen zur heutigen Kabinettsit-

zung? – Das ist nicht der Fall. Gibt es Fragen, die über
die Themenbereiche hinausgehen, die dort angesprochen
worden sind? – Auch hierzu gibt es keine Fragen. Dann
sind wir am Ende der Regierungsbefragung.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 2 auf:
Fragestunde
– Drucksache 15/1857 –

Wir kommen als Erstes zum Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung
und Landwirtschaft. Die Fragen 1 und 2 werden schrift-
lich beantwortet.

Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktor-
sicherheit. Zur Beantwortung steht die Parlamentarische
Staatssekretärin Margareta Wolf zur Verfügung.


(Tapfheim)


Wie ist der derzeitige Stand der Novellierung des Erneuer-
bare-Energien-Gesetzes, des EEG?

Ma
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507104000


Frau Kollegin Meyer, ich beantworte namens der
Bundesregierung Ihre Frage wie folgt: Das Bundesmi-
nisterium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher-
heit hat Mitte August 2003 den Referentenentwurf be-
treffend die Novelle zum Erneuerbare-Energien-Gesetz
den beteiligten Ressorts übersandt. Der Referentenent-
wurf wird derzeit, wie Sie sicherlich schon den Medien
entnommen haben, zwischen den beteiligten Ressorts
abgestimmt. Mir ist soeben telefonisch mitgeteilt wor-
den, dass sich die beteiligten Ressorts – in diesem Fall:
das BMU und das BMWA – vor nunmehr zehn Minuten
verständigt haben.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507104100

Eine Zusatzfrage, Frau Kollegin Meyer.

Doris Meyer (CSU):
Rede ID: ID1507104200

Können Sie mir schon inhaltlich etwas zu dieser Ver-

einbarung sagen?
Mar
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507104300


Ich kann Ihnen sagen, dass sich die beiden Häuser
über die Höhe der EEG-Umlage pro Haushalt verstän-

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(C (D igt haben. Man wird eine härtefallbedingte Erhöhung er Umlage von maximal 10 Prozent anstreben. Darüber inaus hat man sich auf eine Fortschreibung der Härteallregelung geeinigt. Man hat die entsprechenden Kriteien geändert. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass ich arauf nicht näher eingehen kann; denn ich habe, wie geagt, das gerade erst telefonisch erfahren. Wir sind aber ptimistisch, dass das weitere Verfahren sehr rasch voangehen wird und dass das Kabinett noch im Dezember ieses Jahres den zwischen den Ressorts abgestimmten ntwurf – es müssen noch weitere Ressorts beteiligt erden – verabschieden wird. Eine weitere Zusatzfrage, Frau Meyer? – Das ist nicht er Fall. Ich rufe die Frage 4 der Kollegin Meyer uf: Warum sieht sich die Bundesregierung nicht in der Lage, die Große Anfrage der Fraktion der CDU/CSU „Zukunftsorientierte und effiziente Gestaltung der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ – Bundestagsdrucksache 15/818 – vom 8. April 2003 innerhalb der ursprünglich von ihr selbst vorgesehenen Frist bis zum 31. Oktober 2003 – sondern nunmehr nur bis zum 31. Januar 2004 – zu beantworten? Ma Frau Kollegin Meyer, diese Frage schließt sich im rinzip an die vorherige insoweit an, als eine Beantworung der Großen Anfrage der CDU/CSU natürlich erst uf Basis der ressortabgestimmten Novelle erfolgen ann. Ich sagte Ihnen bereits, dass der Prozess der Abtimmung noch nicht abgeschlossen ist. Wir haben desalb den Präsidenten am 24. Oktober dieses Jahres um ristverlängerung bis zum 31. Januar 2004 gebeten. Eine Zusatzfrage, Frau Meyer? – Das ist nicht der all. Wir kommen zur Frage 5 der Kollegin Kristina Beabsichtigt die Bundesregierung eine Neuauflage des 100 000-Dächer-Programms? Ma Sehr geehrte Frau Köhler, erlauben Sie mir vorab eine ersönliche Bemerkung: Ich finde es außerordentlich beauerlich, dass Sie als engagierte, junge Abgeordnete in ukunft nicht mehr dem Umweltausschuss angehören erden. Das habe ich der Zeitung entnommen. Sie sollen dort urch Herrn Hohmann ersetzt werden. Da Sie Juristin ind, haben Sie aber sicherlich auch Interesse an der Areit im Innenausschuss. Namens der Bundesregierung antworte ich auf die rage wie folgt: Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf Das 100 000-Dächer-Solarstrom-Programm hat in Deutschland – wie Sie wissen – ein beispielloses Wachstum der Photovoltaik ausgelöst. In Verbindung von 100 000-Dächer-Programm und EEG konnte im Zeitraum von 1999 bis 2003 insgesamt eine zusätzliche photovoltaische Leistung von 350 MW installiert werden. Eine Fortsetzung oder Neuauflage des Programms ist allerdings nicht vorgesehen. In Zukunft soll der weitere Ausbau der Photovoltaik im Rahmen des ErneuerbareEnergien-Gesetzes gefördert werden. Das 100 000-Dächer-Programm soll im Zuge der Novelle des EEG kompensiert werden. Weiterhin können von Privatpersonen Anträge auf zinsgünstige Darlehen aus dem CO2-Minderungspro-gramm der KfW gestellt werden. Für gewerbliche Investitionen in Photovoltaikanlagen kann das KfW-Umweltprogramm in Anspruch genommen werden. Zusatzfrage, Frau Köhler. Frau Staatssekretärin, für Ihre persönliche Anmer kung danke ich Ihnen. Ich erlaube mir die folgende Bemerkung: Ich bin traurig darüber, dass ich nicht mehr im Umweltausschuss sein werde, freue mich aber darauf, Mitglied des Innenausschusses zu werden. Ma Das habe ich mir gedacht. Insofern ist das Ganze ambivalent. Meine Nachfrage zum 100 000-Dächer-Programm: Können Sie umreißen, wie hoch die Förderung für die Solarenergie innerhalb des EEG im Vergleich zu der beim 100 000-Dächer-Programm sein wird? Steigt das? Sinkt das? Wie entwickelt sich das? Ma Wir sehen im Rahmen des EEG eine volle Kompensation vor. Das heißt natürlich auch, dass die Volumina gleich sind. Die Forderung, dass man die Förderung aller Energien in einem Gesetz bündelt, wurde übrigens von den Verbänden an uns herangetragen. Dem entsprechen wir nun. Insofern, denke ich, ist die Solarbranche damit zufrieden. Uns hat bis heute hierzu auch noch kein Protest erreicht. Weitere Zusatzfrage? – Das ist nicht der Fall. Dann rufe ich die Frage 6 der Abgeordneten Kristina Köhler Wie schätzt die Bundesregierung den Beitrag ein, den er neuerbare Energien mittelund langfristig zur Gewährleistung m h t r g a V B g a J H u h g z E g s 2 g u a g s L z z I E s e m B A I s n G W z m g l e s (C (D der Energieversorgungssicherheit leisten können, und auf welchen Grundlagen beruht diese Einschätzung? Ma Ich beantworte diese Frage wie folgt: Die Bundesregierung hat im Rahmen ihrer Nachhal igkeitsstrategie im Jahr 2002 Folgendes bekräftigt: Ziel der Bundesregierung ist es, den Anteil erneuerba er Energien am Primärenergieverbrauch bis 2010 geenüber 2000 auf 4,2 Prozent und am Stromverbrauch uf 12,5 Prozent zu erhöhen. Dies entspricht etwa einer erdopplung. Deutschland leistet damit einen wichtigen eitrag zum Ziel der EU, den Anteil erneuerbarer Enerien am Stromverbrauch von 14 Prozent im Jahr 1997 uf 22 Prozent im Jahr 2010 zu erhöhen. Bis Mitte des ahrhunderts sollen erneuerbare Energien rund die älfte des Energieverbrauchs decken. – Sie wissen, dass ns die Klimaschutz-Enquete das sehr ans Herz gelegt at. – Daraus ergeben sich zwischen 2010 und 2050 lieende Orientierungswerte. Um eine solche Entwicklung u erreichen, genügt es nicht allein, die erneuerbaren nergien auszubauen. Vielmehr muss zugleich der Enerieverbrauch insgesamt reduziert werden. Sie fragten auch, auf welchen Grundlagen diese Ein chätzung beruht. Wir haben in den Jahren 2000 bis 003 verschiedenste Forschungsvorhaben auf den Weg ebracht. Manche laufen noch; es geht ja unter anderem m den Ausblick bis 2050. Ich möchte Ihnen jetzt nicht lle diese Vorhaben vorlesen; ich kann Ihnen die Liste ern zur Verfügung stellen. Ein ganz wichtiges Forchungsvorhaben läuft beim Deutschen Zentrum für uftund Raumfahrt, das wir für unsere Arbeit herangeogen haben. Sie wissen, dass es dort ein großes Potenial für die Erdbeobachtung gibt. Auch das Wuppertalnstitut für Klima, Umwelt, Energie und das Institut für nergieund Umweltforschung haben sich damit bechäftigt. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ist in weiteres ganz wichtiges Institut im Zusammenhang it Klimaforschung. Wir haben – zusammen mit dem fN, dem UBA und anderen – auch ihm entsprechende ufträge erteilt. Ich gebe Ihnen gerne gleich die nötigen nformationen. Sie können demnächst im Netz nachchauen, zu welchen Ergebnissen und Zwischenergebissen die Institute gekommen sind. Wir haben bei den utachten eine Aufteilung in die Sparten Biomasse, indenergie, Geothermie, Solarenergie und Brennstoffellen vorgenommen. Ich denke, es wäre zu Ihrer Inforation ganz hilfreich, wenn Sie sich das anschauten. Zusatzfrage, Frau Köhler. Frau Staatssekretärin, können Sie mir zumindest sa en, inwiefern in diesen Untersuchungen und Überegungen die volkswirtschaftlichen Kosten überhaupt inbezogen wurden? Wie werden sich die volkswirtchaftlichen Kosten im Zusammenhang mit Ihren doch Kristina Köhler sehr ehrgeizigen Zielen bezüglich des Anteils der erneuerbaren Energien entwickeln? Ma Das kann ich Ihnen jetzt nicht aus dem Kopf sagen. Ich kann die Frage gerne schriftlich beantworten. Ich kann Ihnen aber zum Vergleich eine Zahl sagen, die ich im Kopf habe: Die durch die Hochwasserkatastrophen und die Stürme der letzten Jahre sowie durch ihre Folgeschäden verursachten volkswirtschaftlichen Kosten haben sich von 2001 zu 2002 – sie sind von 35 Milliarden Euro auf nunmehr 70 Milliarden Euro gestiegen – verdoppelt. Daraus schließe ich, dass man auch aus volkswirtschaftlichen Gründen etwas dafür tun muss, die CO2-Emissio-nen zu reduzieren. Ich kann Ihnen die Kosten gerne schriftlich darlegen. Der Kollege Rolf Bietmann hat das Wort zu einer weiteren Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, im Monitoring-Bericht des Bundeswirtschaftsministers, der heute im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit diskutiert wurde, wird festgehalten, dass 90 Prozent unserer elektrischen Energie in Kraftwerken produziert wird und dass sich ein guter Teil der Kraftwerksbetreiber angesichts von Investitionsunsicherheiten aus der Stromproduktion zurückgezogen hat. Außerdem geht daraus hervor, dass die erneuerbaren Energien heute nicht in der Lage sind, den traditionell produzierten Strom zu ersetzen. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass die Windenergie einen Anteil von 3 Prozent erreicht hat. Das Ministerium kommt im Monitoring-Bericht zu der Erkenntnis, dass die deutsche Wirtschaft deshalb schon heute auf Importstrom angewiesen ist, insbesondere um den Regelenergiebedarf sicherzustellen. Ab dem Jahr 2010 könnte aufgrund des Ausstiegs aus der Kernenergie, des Stopps des Ausbaus von Kraftwerken und des nicht effizienten Einsatzes von erneuerbaren Energien die Notwendigkeit, Strom aus dem Ausland einzukaufen, noch größer sein als im Monitoring-Bericht dargestellt. Sehen Sie nicht darin eine große Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland? Ma Herr Kollege Bietmann, ich teile nicht Ihre Einschätzung, dass wir über kurz oder lang auf den Import von Strom angewiesen sein werden. Ich hatte heute Morgen die Gelegenheit, mit dem VIK über diese Frage zu diskutieren. In der Tat beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung im Moment 8 Prozent; Atom-, Steinkohleund Braunkohlekraftwerke stellen 90 Prozent. Das BMU geht nach wie vor davon aus, dass wir auf einen Energiemix setzen sollten. Dabei sind wir uns bewusst, dass der Ersatz eines Kohlekraftwerkes – e d 5 g m w K h H Z s r m f d p e m 2 m F k n b S m h s w S S s n g – s p m 2 (C (D ich nenne zum Beispiel eines, das die BASF bis vor in oder zwei Jahren in Ludwigshafen betrieben hat – urch eine GuD-Anlage zu einer Einsparung von bis zu 0 Millionen Tonnen CO2 führen kann. Das heißt aber nicht, dass wir auf nur eine Ener ieform setzen; wir setzen vielmehr auf einen Energieix. Gleichwohl ist es aus energiepolitischen und umeltpolitischen Gründen wünschenswert, dass die ohlekraftwerke effizienter arbeiten und weniger als eute emittieren; schließlich sind sie nun einmal die auptemittenten. Ich habe den Eindruck, dass in diesem usammenhang kein Dissens zwischen den Energieverorgern, dem BMWA und unserem Haus besteht. Entschuldigen Sie bitte, dass ich den Monitoring-Be icht noch nicht ausführlich studieren konnte; denn er ist ir erst heute zugegangen. Ich bin Ihnen aber dankbar ür diesen Hinweis. Kollege Deß. Frau Staatssekretärin, können Sie Berichte bestätigen, ass jemand, der sich an der Finanzierung eines Windarks beteiligt, durch Abschreibungsmodelle seine Steurlast im ersten Jahr auf null zurückfahren kann? Das ir vorliegende Beispiel sieht so aus, dass jemand, der 00 000 Euro verdient und 80 000 Euro Steuern zahlen üsste, durch die Beteiligung an einem Windpark vom inanzamt seine gesamten Steuern zurückerstattet beommt. Können Sie das bestätigen und, wenn ja, unterimmt die Bundesregierung etwas gegen diese Abschreiungsmodelle, die ja zu massiven Ausfällen bei den teuereinnahmen führen? Ma Sehr geehrter Herr Kollege Deß, ich glaube, es hätte ich in der Bevölkerung insgesamt herumgesprochen, enn man durch Investitionen in Windparkanlagen die teuern auf null reduzieren könnte. Ich kann das, was ie da sagen, nicht bestätigen. Es gibt keine besonderen teuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten für Investitioen in Windenergieanlagen. Herr Bietmann, Sie hatten Ihr Fragerecht doch schon enutzt. (Dr. Rolf Bietmann [CDU/CSU]: Nur eine ergänzende Frage zu der des Kollegen Deß!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507104400
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507104500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507104600
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1507104700
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507104800




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507104900
Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1507105000
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507105100
Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1507105200
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507105300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507105400
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507105500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507105600
Dr. Kristina Köhler (CDU):
Rede ID: ID1507105700




(A) )


(B) )

Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507105800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507105900
Dr. Rolf Bietmann (CDU):
Rede ID: ID1507106000
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507106100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507106200
Albert Deß (CSU):
Rede ID: ID1507106300
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507106400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507106500

Also ausnahmsweise eine ergänzende Frage. Bitte
chön.

Dr. Rolf Bietmann (CDU):
Rede ID: ID1507106600

Ist Ihnen bekannt, dass gerade heute in der Tages-

resse ein Anbieter von Fonds für Windkraftanlagen da-
it wirbt, dass Ausschüttungen in Höhe von maximal
5 Prozent des eingesetzten Kapitals steuerfrei sind?






(A) )



(B) )


Mar
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507106700


Ich habe die Anzeige gesehen, Herr Kollege. Ich
würde Ihnen die Frage gerne schriftlich beantworten.
Das werde ich morgen noch veranlassen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507106800

Damit kommen wir zur Frage 7 der Kollegin Marie-

Luise Dött:
Welchen Termin hat die Bundesregierung für das Ende der

Abstimmungsgespräche zum EEG zwischen dem Bundesmi-
nisterium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und
dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit vorgese-
hen?

Ma
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507106900


Sehr geehrte Frau Kollegin Dött, Sie fragen, welchen
Termin die Bundesregierung für das Ende der Abstim-
mungsgespräche zum Erneuerbare-Energien-Gesetz
zwischen dem BMU und dem BMWA vorgesehen hat.
Ich sagte vorhin schon zu Ihrer Kollegin, dass wir den
Referentenentwurf bereits Mitte August den beteiligten
Ressorts zugeleitet haben. Vor ein paar Minuten ist auch
die erfreuliche Meldung über den Ticker gelaufen, dass
sich die Ressorts verständigt haben.

Wir gehen davon aus, dass dieses sehr komplexe Ge-
setz, an dem unterschiedliche Ressorts beteiligt sind und
mit dem sie unterschiedliche Prioritätensetzungen ver-
binden, noch am 10. Dezember im Kabinett behandelt
wird. Sie wissen, dass vorab die Verbände und Vertreter
der Wirtschaft angehört werden und danach noch einmal
eine Ressortabstimmung stattfinden muss. Wir sind aber
sehr ehrgeizig und arbeiten mit Hochdruck daran, dass
dieses auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland
sehr wichtige Gesetz am 10. Dezember das Kabinett er-
reicht.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507107000

Zusatzfrage, Frau Dött?


Marie-Luise Dött (CDU):
Rede ID: ID1507107100

Ja. – Frau Staatssekretärin, können Sie vielleicht auch

sagen, in welcher Form man sich geeinigt hat, also wie
die Belange der einzelnen Ressorts gewertet und ge-
wichtet werden?

Ma
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507107200


Sie wissen, dass es die größten Unterschiede bezüg-
lich der Prioritätensetzung zwischen dem Bundeswirt-
schaftsministerium und dem Bundesumweltministerium
gab. Jetzt muss noch die Abstimmung zwischen dem
Verbraucherschutzministerium und dem Finanzministe-
rium erfolgen; diese ist aber unproblematisch.

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(C (D Zwischen dem BMWA und uns ging es, wie Sie verutlich auch der Presse entnommen haben, erstens um ie Frage der Höhe der EEG-Umlage, also darum, welhe Belastung pro Monat auf die privaten Haushalte zuommt. Diese Frage wurde lange diskutiert. Der zweite treitpunkt war die Härtefallregelung. Ich stellte es vorin dar: Im Bereich der Härtefallregelung wird es zu eier Fortschreibung bei veränderten Kriterien kommen. m Zusammenhang mit der Härtefallregelung hat man ich auf eine härtefallbedingte Erhöhung der EEG-Umage von maximal 10 Prozent verständigt. Was darüber hinaus noch vereinbart wurde, kann ich hnen nicht sagen, weil ich mit Beginn dieser Fragetunde das Telefonat mit unserem Staatssekretär leider bbrechen musste. Ich gehe aber davon aus, dass wir das n der nächsten Sitzungswoche im Umweltausschuss mfänglich darstellen können. Da es keine weitere Zusatzfrage gibt, kommen wir zur rage 8 der Kollegin Marie-Luise Dött: Wie viele Unternehmen haben die so genannte Härtefallre gelung des EEG bislang in Anspruch genommen? Ma Frau Kollegin Dött, bis zum 27. Oktober 2003 sind eim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, em BAFA, 54 Anträge von 48 Unternehmen eingeganen. Die Härtefallregelung sieht vor, dass das BAFA die nträge innerhalb von vier Wochen nach Eingang der ollständigen Unterlagen bearbeitet. Das BAFA hat bis um 27. Oktober 2003 insgesamt 20 Anträge bewilligt. Ich habe heute Morgen beim BAFA nachgefragt. Es urde mir versichert, dass auch über die weiteren Anräge zügig entschieden wird, wenn die Antragsunterlaen vorliegen. Sollten Antragsunterlagen fehlen, würden ich BAFA-Mitarbeiter telefonisch melden – es würde lso kein zusätzlicher Verwaltungsvorgang in Form von chriftwechseln erfolgen –, um das Verfahren insgesamt u beschleunigen. Zusatzfrage, Frau Dött? – Das ist nicht der Fall. Vie en Dank, Frau Staatssekretärin. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi isteriums für Bildung und Forschung. Zur Beantworung steht der Parlamentarische Staatssekretär Christoph atschie zur Verfügung. Ich rufe die Frage 9 des Kollegen Uwe Schummer uf: Welche Zielvorstellung verbindet die Bundesregierung mit der Einrichtung der Arbeitsgruppe zu Strukturfragen der Weiterentwicklung des Berufsbildungssystems durch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, die am 7. November 2003 zum ersten Mal tagen soll, und wann rechnet die Bundesregierung damit, abschließende Ergebnisse vorlegen zu können? Ch Die hochrangig besetzte Arbeitsgruppe ist eine Fol geaktivität des Ausbildungsgipfels vom 9. Oktober 2003, die von der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, dort angekündigt wurde. Die Arbeitsgruppe wird von den Staatssekretären der Bundesministerien für Bildung und Forschung sowie für Wirtschaft und Arbeit, Herrn Wolf-Michael Catenhusen bzw. Herrn Georg-Wilhelm Adamowitsch, geleitet. Sie hat zum Ziel, Vorschläge für eine dauerhafte und konjunkturunabhängige Sicherung eines ausreichenden Ausbildungsplatzangebotes und zur Sicherung der Qualität der Berufsausbildung zu erarbeiten. Die Bundesregierung erwartet konkrete Ergebnisse, die in die weiteren berufsbildungspolitischen Planungen Eingang finden. Zusatzfrage, Herr Kollege Schummer. Herr Staatssekretär Matschie, nun waren ja bei dem Ausbildungsgipfel die Bundesländer, die wichtige Akteure auf dem Gebiet der beruflichen Bildung sind, nicht vertreten. Auch die Opposition im Deutschen Bundestag wird wohl bei der Besetzung der Arbeitsgruppe nicht berücksichtigt. Sehen Sie noch Chancen – das würde das Verhältnis zur Opposition und insbesondere zur Union verbessern –, dass die Opposition beteiligt wird? C Herr Kollege Schummer, wir haben vor, alle Akteure in diese Arbeitsgruppe einzubeziehen. Neben der Bundesregierung sind dies die Länder, die auf Staatssekretärsebene vertreten sein werden. Die Wirtschaft wurde um die Benennung von Hauptgeschäftsführern und die Gewerkschaften von Vorständen als Vertreter gebeten. Damit sind die Akteure, die für diese Beratung benötigt werden, am Tisch. Weitere Zusatzfrage. Bis wann rechnen Sie damit, dass parlamentarisch verwertbare Ergebnisse durch die Arbeitsgruppe erarbeitet werden? Wird die nächste Ausbildungsgeneration am 1. September 2004 davon profitieren können? C Herr Kollege, die erste Sitzung findet am 7. November statt. Ich glaube nicht, dass man jetzt schon sagen kann, zu welchem Zeitpunkt konkrete Ergebnisse vorliegen werden. Wir sind jedenfalls bemüht, in dieser Arbeitsgruppe schnell zu Ergebnissen zu kommen. L B t v d 2 a p z – ü d b k u l c B g v E s n t w s (C (D Wir kommen zur Frage 10 des Kollegen Werner ensing: Wie ist der Arbeitsstand der Bundesregierung zu der ange kündigten Erstellung einer Novelle zum bestehenden Berufsbildungsgesetz, BBiG, und zu welchem Zeitpunkt wird die Bundesregierung eine solche Novelle vorlegen? C Herr Kollege Lensing, die Bundesregierung beabsich igt, noch in diesem Jahr Eckwerte für die geplante Noellierung des Berufsbildungsgesetzes vorzulegen. Auf er Grundlage dieses Eckwertepapiers wird sie im Jahre 004 das formale Gesetzgebungsverfahren einleiten und uch im Jahre 2004 abschließen. Zusatzfrage? Herr Matschie, gibt es neben der Festlegung der Eck unkte, von denen Sie gerade gesprochen haben, bereits u diesem Zeitpunkt auch Überlegungen dahin gehend gerade im Bereich der Modellversuche –, die bisher bliche knappe und wenig aussagekräftige Aufzählung er Inhaltskategorien der zu schaffenden Ausbildungserufe, zum Beispiel im kaufmännischen Bereich „Einauf, Kalkulation, Vertrieb“, durch eine anschauliche nd transparente Beschreibung praxistypischer Handungsfelder zu ergänzen, also konkrete Aussagen zu mahen? C Herr Kollege Lensing, wie ich Ihnen eben schon vor etragen habe, werden wir die Eckpunkte im Dezember orlegen. Deshalb kann ich erst zu dem Zeitpunkt im inzelnen über konkrete Überlegungen informieren. Herr Staatssekretär, ich dachte, Sie wären so kreativ, chon im Vorfeld einige Eckpunkte einzubringen, die Ihen besonders wichtig sind. Aber ich werde diese posiive Einschätzung gern revidieren. Ich habe noch eine weitere Frage. Damit kommen wir zu Ihrer Frage 11, Herr Lensing. Ich habe zunächst noch eine Zusatzfrage zu Frage 10, enn Sie gestatten, Herr Präsident. Ich dachte, der Kommentar wäre schon die zweite Zu atzfrage. Nein, denn das war ja keine Frage. Sie haben das Recht, zwei Zusatzfragen zu stellen. Das Recht auf die zweite Zusatzfrage haben Sie sozusagen „halb verbraucht“. Aber ich gestatte Ihnen noch eine Zusatzfrage. Ich danke Ihnen sehr. Gestern haben die Fraktion der SPD und auch die des Bündnisses 90/Die Grünen Überlegungen angestellt, wie bisher nicht ausbildende Betriebe an den Kosten der Berufsausbildung beteiligt werden könnten. Darüber berichtet heute unter anderem die „Welt“; darauf werde ich gleich noch zurückkommen. Gibt es in Ihrem Haus diese Überlegungen? C Herr Kollege Lensing, wie Sie wissen, haben wir auf unserem Ausbildungsgipfel vereinbart, jetzt in eine Nachvermittlungsphase einzutreten, um möglichst allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anbieten zu können. Konkrete Ergebnisse dieser Nachvermittlungsphase liegen noch nicht vor. Deshalb ist es jetzt zu früh, über weitere Schritte zu entscheiden. Wir kommen zu Frage 11 des Kollegen Lensing: Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung zur Stärkung des Angebotes an betrieblichen Ausbildungsplätzen? C Die Bundesregierung ist sich der großen Bedeutung der Sicherung eines ausreichenden Angebots an betrieblichen Ausbildungsplätzen im Rahmen des dualen Systems bewusst. Sie hat deshalb im April 2003 gemeinsam mit den Spitzenvertretern der Wirtschaftsverbände und der Gewerkschaften eine Ausbildungsoffensive gestartet. Die im Rahmen dieser Offensive eingeleiteten Maßnahmen haben spürbare Bewegung in die Ausbildungslandschaft gebracht. Trotz aller positiven Signale und Effekte kann die Situation zum 30. September 2003 jedoch noch nicht befriedigen. Bundesministerin Bulmahn und Bundesminister Clement haben deshalb auf einem zweiten Gipfel am 9. Oktober 2003 mit den Sozialpartnern die Ergebnisse der gemeinsamen Ausbildungsoffensive analysiert und die Wirtschaft aufgefordert, konkrete Folgemaßnahmen zur Schließung der Ende September noch bestehenden Ausbildungsplatzlücke in Angriff zu nehmen. Mit einer gemeinsamen Nachvermittlungsoffensive wollen der Deutsche Industrieund Handelskammertag und der Zentralverband des Deutschen Handwerks mit der Bundesanstalt für Arbeit alle Jugendlichen, die am 30. September 2003 noch als Bewerber um einen Ausbildungsplatz geführt wurden, individuell ansprechen. Hier wird jeweils auch ein konkretes Angebot erfolgen. Die Bundesregierung begleitet diesen Prozess intensiv. b d N d w Ü n k s B d o s h d i g a f a d o d g w Z t B k J A d a h b g (C (D Für den 6. November 2003 haben die Wirtschaftsverände die Darstellung konkreter Ergebnisse angekünigt. Ich gehe davon aus, dass dann erste Erfolge der achvermittlungsphase sichtbar werden. Zusatzfragen, Herr Lensing? – Bitte schön. Vor dem Hintergrund der Maßnahmen, die die Bun esregierung plant und die ich, wenn sie so durchgeführt erden, durchaus begrüße, frage ich Sie, ob Sie auch berlegungen angestellt haben, wie Hauptschüler und icht so gute Realschüler einen Ausbildungsplatz finden önnen, denn für diese dürfte es ja ganz besonders chwierig werden. C Herr Kollege Lensing, Sie wissen genauso wie ich, ass es natürlich gerade für Schüler, die einen schlechten der gar keinen Schulabschluss haben, besonders chwierig ist, einen Ausbildungsplatz zu finden. Deshalb aben wir verstärkt Maßnahmen im berufsvorbereitenen Bereich ergriffen. Ich glaube, dass es notwendig ist, n diesem Bereich verstärkt dafür zu sorgen, dass Juendliche am Ende ausbildungsfähig werden. Ich weise in diesem Zusammenhang darauf hin, dass n dieser Stelle natürlich die Schulen gefordert sind, daür zu sorgen, dass Schüler, die die Schule verlassen, usbildungsfähig sind. Zweite Zusatzfrage. Noch einmal rekurrierend auf das Thema Ausbil ungsplatzabgabe: Ist es ein parteipolitisches Vorurteil der aber zutreffend, dass die SPD-Fraktionsführung mit er eventuellen Einführung einer Ausbildungsplatzababe eine zentrale Forderung der SPD-Linken erfüllen ill, um diesen durch ein solches Entgegenkommen die ustimmung zum Reformpaket des Kanzlers zu erleichern? C Herr Kollege Lensing, Sie wissen, dass der Bundes anzler in seiner Regierungserklärung im März dieses ahres für den Fall, dass es nicht gelingt, ausreichend usbildungsplätze zur Verfügung zu stellen, angekünigt hat, (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Hat er gestern noch einmal wiederholt!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507107300
Margareta Wolf-Mayer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1507107400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507107500




(A) )


(B) )

Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507107600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507107700
Uwe Schummer (CDU):
Rede ID: ID1507107800
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507107900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507108000
Uwe Schummer (CDU):
Rede ID: ID1507108100
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507108200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507108300
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507108400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507108500
Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1507108600
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507108700
Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1507108800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507108900
Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1507109000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507109100
Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1507109200




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507109300
Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1507109400
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507109500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507109600
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507109700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507109800
Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1507109900
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507110000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507110100
Werner Lensing (CDU):
Rede ID: ID1507110200
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507110300

uch gesetzliche Schritte in Erwägung zu ziehen. Das
at er gestern wiederholt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt
efinden wir uns in der Nachvermittlungsphase. Die Er-
ebnisse dieser Nachvermittlungsphase werden wir






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Christoph Matschie

abwarten. Erst danach wird über weitere Schritte ent-
schieden werden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507110400

Herr Deß, Sie hatten eine Zusatzfrage? – Bitte schön,

Herr Deß.


Albert Deß (CSU):
Rede ID: ID1507110500

Herr Staatssekretär, ich habe vor kurzem gelesen,

dass die Gewerkschaften sehr wenig ausbilden. Ist daran
gedacht, auch die Gewerkschaften in die Ausbildungs-
platzabgabe einzubeziehen?

C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507110600


Sehr geehrter Herr Kollege, da es eine solche Ausbil-
dungsplatzabgabe bisher nicht gibt, kann natürlich auch
nicht daran gedacht werden, die Gewerkschaften einzu-
beziehen.

Im Übrigen sind alle, die Ausbildungsmöglichkeiten
zur Verfügung stellen können, aufgefordert, dies in aus-
reichendem Umfange zu tun, auch die Gewerkschaften.


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Die SPD-Bundestagsfraktion macht das übrigens vorbildlich! – Gegenruf von der CDU/CSU: Das wäre das erste Mal!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507110700

Jetzt kommen wir zur Frage 12 des Kollegen Michael

Kretschmer:
Wie hat sich das finanzielle Volumen der Förderung von

Kooperationen zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und den EU-Beitrittsstaaten im Bereich Forschung und Ent-
wicklung in den Jahren 1998 bis 2003 insgesamt entwickelt
und wie viele Projekte wurden in diesem Zeitraum gefördert?

C
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507110800


Herr Kollege Kretschmer, die Entwicklung des finan-
ziellen Volumens der Förderung von Kooperationen zwi-
schen der Bundesrepublik Deutschland und den EU-Bei-
trittsstaaten im Bereich Forschung und Entwicklung und
die Entwicklung der Projektzahlen gestalteten sich in
den Jahren 1998 bis 2002 wie folgt: 1998 gab es in der
bilateralen Zusammenarbeit einen Mitteleinsatz von
2,5 Millionen Euro. Damit wurden 314 Projekte geför-
dert. Multilateral standen 9,6 Millionen Euro zur Verfü-
gung. Damit wurden 29 multilaterale Projekte gefördert.

Im Jahre 1999 standen für die bilaterale Zusammenar-
beit 2,9 Millionen Euro zur Verfügung. Hiermit wurden
332 Projekte gefördert. Multilateral standen 9,1 Millio-
nen Euro zur Verfügung. Damit wurden 27 Projekte ge-
fördert.

Im Jahre 2000 standen für die bilaterale Zusammenar-
beit 3,2 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert wur-
den damit 367 Projekte. Multilateral standen 9,8 Millio-

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(C (D en Euro zur Verfügung. Damit wurden 27 Projekte efördert. Im Jahre 2001 standen bilateral 2,6 Millionen Euro ur Verfügung. Damit wurden 345 Projekte gefördert. ultilateral standen 10 Millionen Euro zur Verfügung. efördert wurden damit 21 Projekte. Im Jahre 2002 standen bilateral 2,6 Millionen Euro ur Verfügung. Hiermit wurden 354 Projekte gefördert. ultilateral standen wie im Jahr davor 10 Millionen uro zur Verfügung. Gefördert wurden damit 25 Proekte. Somit wurden für die bilaterale Kooperation in die em Zeitraum insgesamt 13,8 Millionen Euro bereitgetellt und damit jährlich durchschnittlich circa 342 Proekte gefördert. Im multilateralen Bereich belief sich die örderung auf 48,5 Millionen Euro und jährlich durchchnittlich 26 Projekte. Da die endgültigen Zahlen für das Haushaltsjahr 2003 och nicht abschließend vorliegen, können dazu noch eine verlässlichen Aussagen gemacht werden. Zusatzfrage, Kollege Kretschmer. Herr Staatssekretär, die Beträge sind, gemessen am aushalt des BMBF und an der Größe der Grenzregioen bzw. der Anzahl der Beitrittsländer, nicht sehr üppig. ch möchte Sie fragen, wie Sie das im Hinblick auf die erausforderungen im Zuge der EU-Erweiterung beweren: Plant das BMBF möglicherweise, in den Grenzreginen die Forschungsprogramme des Bundes zu öffnen, m grenzüberschreitende Innovationsräume zu ermöglihen? C Ich will noch einmal darauf hinweisen: Wir können, ie Sie gesehen haben, mit einer kleinen Summe eine roße Zahl von Projekten anstoßen. Es handelt sich berwiegend um Zuschüsse zu Mobilitätskosten von Exerten sowie zur Anbahnung und Flankierung gemeinsaer Projekte. Daher gehe ich davon aus, dass wir auch it einer nicht so großen Summe erheblich zur Kooperaion beitragen können. Zweite Zusatzfrage? – Bitte, Herr Kretschmer. Es ist bekannt, dass sich die Beitrittsstaaten intensiv emühen, am 6. Forschungsrahmenprogramm der Euroäischen Union beteiligt zu werden. Meine Frage ist: Inieweit unterstützt das BMBF dies, welche strategichen Initiativen gibt es und können Sie konkrete eispiele für Kooperationen in diesem Bereich nennen? Ch Herr Kollege Kretschmer, wenn ich richtig informiert bin, ist es schon heute möglich, dass sich die Beitrittsstaaten am 6. Forschungsrahmenprogramm beteiligen. Dann kommen wir zur Frage 13 des Kollegen Kretschmer: Welche Maßnahmen will die Bundesregierung bezüglich des jetzt auslaufenden Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Verwertungsoffensive“ ergreifen? C Das Förderprogramm „Verwertungsoffensive“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wird nach der Planung der Bundesregierung für die Jahre 2004 bis 2006 fortgesetzt. Im Rahmen der Verwertungsoffensive ist es bisher gelungen, durch kräftige Anschubfinanzierung – die Mittel wurden durch die Zinsersparnisse im Zusammenhang mit den UMTS-Erlösen frei – einen wichtigen und starken Impuls für den Aufbau des Hochschulpatentwesens in Deutschland zu geben. In allen Ländern sind Patentund Verwertungsagenturen entstanden, die für die Hochschulen im Auftragswege das diffizile Geschäft zur Identifizierung erfinderischer Forschungsergebnisse, deren Bewertung als patentierbar und unter dem Verwertungsaspekt sowie die wirtschaftliche Verwertung übernehmen. Die Verwertungsstrukturen sind noch nicht aus sich heraus lebensfähig. Dafür ist die bisherige Aufbauzeit zu kurz gewesen. Um den Prozess der Strukturänderung zu stabilisieren, sieht die Fortsetzung der Förderung einen deutlich geringeren Bundesanteil vor; denn die Hochschulen und damit auch die Länder müssen in die Verantwortung für diese wichtige Aktivität hineinwachsen. Auch die Förderung von Patentierungshilfen für die Anmeldekosten bei Patentämtern und von Patentanwälten wird mit niedrigerer Förderquote fortgesetzt werden. Zusatzfrage, Kollege Kretschmer. Herr Staatssekretär, diese Patentverwertungsoffensive war groß angekündigt und wurde als eine Maßnahme propagiert, die viele Probleme lösen sollte. Jetzt, nach drei Jahren, stellen wir fest, dass sich nicht viel getan hat. Sie wollen dennoch für weitere zwei Jahre fördern. Glauben Sie denn, dass nach dann fünf Jahren diese Patentverwertungsagenturen tatsächlich lebensfähig sind? C Herr Kollege Kretschmer, die Inanspruchnahme der Förderung durch die Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen zeigt, dass das Thema „wirtschaftliche Verwertung von Forschungsergebnissen“ in der deutschen Wissenschaftslandschaft greift. Ein wichtiges A d s l f G t B s s D g d w s l F V v n n S l m d (C (D nzeichen dafür, dass diese Offensive Erfolg hat, ist, ass alle Verbünde die nach der ersten Förderphase enttandenen Strukturen weiter nutzen und ausbauen wolen. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen und spricht daür, dass diese Initiative erfolgreich ist. Zweite Zusatzfrage. Ich möchte meine Frage schlicht noch einmal stellen: lauben Sie, dass sich diese Agenturen nach fünf Jahren atsächlich selber tragen werden? C Herr Kollege, Sie wissen, Prognosen sind immer chwierig. Wir hoffen, dass die Verwertungsagenturen so chnell wie möglich auf eigenen Beinen stehen werden. as ist in der Anlaufphase von drei Jahren bisher nicht elungen, deshalb fördern wir weiter. Klar ist aber, dass ie Hochschulen und Länder in diese Aufgabe hineinachsen müssen und sich die Verwertungsagenturen elbst tragen müssen. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundeskanz ers und des Bundeskanzleramtes. Zur Beantwortung der ragen steht der Herr Staatsminister Rolf Schwanitz zur erfügung. Ich rufe zunächst die Frage 14 des Kollegen Eckart on Klaeden auf: Seit wann war dem Bundeskanzler, Gerhard Schröder, und dem Chef des Bundeskanzleramtes, Dr. Frank-Walter Steinmeier, bekannt, dass aussortiertes, kernbereichsrelevantes Material – unter anderem zahlreiche Schreiben des Lobbyisten D. H. an das Bundeskanzleramt sowie Leitungsvorlagen mit Anmerkungen der dort befassten Personen aus dem Jahre 1992 bis 1994, vergleiche Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft Bonn vom 2. Oktober 2003 – im Bundeskanzleramt vorhanden ist? Herr Kollege von Klaeden, die Bundesregierung immt zu staatsanwaltschaftlichen Verfügungen in eiem nicht öffentlichen Verfahren grundsätzlich keine tellung. Insoweit bin ich überrascht, dass Sie, Herr Kolege von Klaeden, aus Akten eines nicht öffentlichen Erittlungsverfahrens zitieren. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Hört! Hört! Wie denn das? Wie kommen Sie an diese Erkenntnisse?)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507110900
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1507111000
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507111100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507111200
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1507111300




(A) )


(B) )

Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507111400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507111500
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507111600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507111700
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1507111800
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507111900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507112000
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1507112100
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1507112200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507112300
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1507112400


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507112500

Zusatzfrage.

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1507112600

Herr Staatsminister, Ihnen ist eine Frage gestellt wor-

en, die Sie auch Pressemitteilungen entnehmen konnten.






(A) )



(B) )


Eckart von Klaeden

Ich habe gefragt, ob das kernbereichsrelevante Material
im Bundeskanzleramt vorhanden war oder nicht. Ich habe
ferner gefragt, ob und wenn ja, seit wann die Führung des
Kanzleramtes Kenntnis davon hatte.

Ich darf Sie doch bitten, nicht die Frage verfälschend
darzustellen, sondern die Frage zu beantworten.


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1507112700

Herr Kollege von Klaeden, die Frage zielt auf einen

sehr speziellen Sachverhalt ab. In allgemeiner Form
kann ich zu dem von Ihnen angesprochenen Sachverhalt
Folgendes ausführen: Bei dem Sachverhalt geht es nicht
um den Verlust von Schriftgut, sondern um Aktenvorent-
haltung gegenüber dem Parlament. Das in Ihrer Frage
angesprochene Material wurde weder aussortiert noch
hat es die Bundesregierung als vermisst bezeichnet. Es
waren nicht diese Unterlagen, sondern es sind Unterla-
gen aus ganz anderen Bereichen, die die Bundesregie-
rung auch heute noch vermisst.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507112800

Zweite Zusatzfrage, bitte schön.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1507112900

Herr Staatsminister, das beantwortet meine Frage

nicht. Ich frage Sie noch einmal: Seit wann ist der Füh-
rung des Kanzleramtes dieses kernbereichsrelevante Ma-
terial bekannt?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1507113000

Herr Kollege von Klaeden, ich will noch einmal aus-

drücklich sagen: Es geht hier um Material, das dem Un-
tersuchungsausschuss vorenthalten wurde. Ihre Frage
lässt indirekt vermuten, es ginge hier um vermisstes Ma-
terial. Ich will deswegen ausführlich auf die Frage des
vermissten Materials eingehen. Die Bundesregierung
vermisst zum Beispiel im Fall Leuna die Originalakten
aus dem Zeitraum bis zum Abschluss der Privatisierung
der Raffinerie in Leuna. Das ist der Zeitraum bis zum
Ende des Jahres 1992. Aus diesem Zeitraum gibt es kei-
nerlei Originalakten, sondern nur sechs unstrukturierte
Kopiebände.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist nicht meine Frage!)


Die Bände sind nicht chronologisch geordnet und sind
auch sonst chaotisch zusammengestellt, sie enthalten
fast nur minderwertiges Schriftgut.

Ich möchte noch einmal auf das Nichtweiterreichen
des Materials an den Untersuchungsausschuss eingehen.
Bereits die Verwaltungsermittlungen zwischen Oktober
1999 und Februar 2000 haben ergeben, dass in der
13. Legislaturperiode zusammen mit anderem Schriftgut
auch Schreiben des von Ihnen angesprochenen Lobbyis-
ten D. H. dem Untersuchungsausschuss des Deutschen
Bundestages vorenthalten wurden. Das ist das Material,
Herr von Klaeden, das in Ihrer Frage angesprochen wor-
den ist. Dies geschah, obwohl die Unterlagen vom Be-
weisbeschluss des Untersuchungsausschusses „DDR-
Vermögen“ umfasst waren.

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(C (D Der Chef des Bundeskanzleramtes, Staatssekretär r. Steinmeier, informierte hierüber den Untersuchungsusschuss der 14. Legislaturperiode sehr frühzeitig, ämlich am 17. Februar 2000, und leitete die kompletten kten dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss er 14. Legislaturperiode unter dem Datum 24. Februar 000 zu. Es gibt noch den Wunsch nach weiteren Zusatzfra en. Bitte schön, Herr Kollege. Herr Staatsminister, ist Ihnen eine Kontaktaufnahme wischen dem ehemaligen Kanzleramtsminister Homach und Bediensteten oder politischen Amtsträgern des undeskanzleramtes bekannt, in der er darauf hingewieen hat – so hat er es jetzt mehrfach in Interviews eäußert –, dass ihm niemals Akten nicht vorgelegt wuren, nach denen er sich erkundigt hat, und er auch nicht ie Auffassung teilt, wonach es die so genannten Buneslöschtage gegeben hat? Hat es also von Herrn Homach an Sie, an Herrn Minister Steinmeier oder auch an en Bundeskanzler direkt Hinweise darauf gegeben, ass all das, was Sie hier vortragen, aus seiner Sicht unutreffend sei? Herr Kollege, ich weiß nicht, nach welchen nterlagen – darauf zielen Sie mit Ihrer Frage ab – sich er damalige Bundesminister a. D. Hombach erkundigt at. Ich habe darüber keine Kenntnis. Mir ist nur wichtig, dass nicht der Eindruck entsteht, ls seien bestimmte Akten – Herr von Klaeden hat sie in einer Frage benannt – ursprünglich als vermisst eingetuft worden und dann wieder aufgetaucht. Es geht vielehr darum, dass diese speziellen Akten dem Parlamenarischen Untersuchungsausschuss vorenthalten worden ind. (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Der hat die Akten vermisst!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507113100
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1507113200
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1507113300

arüber ist selbstverständlich unmittelbar nach dem Re-
ierungswechsel dem Parlamentarischen Untersu-
hungsausschuss der 14. Legislaturperiode durch den
hef des Kanzleramtes Bericht erstattet worden.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507113400

Weitere Frage des Kollegen Gewalt.

Roland Gewalt (CDU):
Rede ID: ID1507113500

Herr Staatsminister, die Staatsanwaltschaft hat sich

ffentlich – in diesem Fall braucht man nicht in irgend-
elche Akten zu schauen – sehr kritisch mit dem Sonder-
rmittler, Herrn Burkhard Hirsch, auseinander gesetzt.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Unfair! – Gegenruf des Abg. Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Vorsicht, Vorsicht!)


eshalb meine Frage an Sie: Welche Rechte und welche
flichten hatte Burkhard Hirsch eigentlich? War er zum






(A) )



(B) )


Roland Gewalt

Beispiel nach dem Beamtenrecht zu einer besonderen
Verschwiegenheit verpflichtet? Musste er beamtenrecht-
liche Vorschriften beachten oder stand er diesbezüglich
über den Dingen?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1507113600

Herr Kollege Gewalt, ich habe auf Fragen aus Ihrer

Fraktion mehrmals auf das öffentlich-rechtliche Verhält-
nis, dem Herr Bundestagsvizepräsident a. D. Burkhard
Hirsch unterlegen hat, hingewiesen – übrigens auch in
einer Antwort auf eine Kleine Anfrage, die Ihre Fraktion
gestellt hat.

Ich will ausdrücklich noch einmal sagen, dass es nicht
mein Eindruck ist, dass sich die Staatsanwaltschaft hier
kritisch gegenüber Herrn Dr. Hirsch geäußert hat. Das
trifft aber sehr wohl – das habe ich sehr intensiv
vernommen – auf Kommentierungen und Presseerklä-
rungen seitens Ihrer Fraktion zu, auch zu den Fragen, die
heute hier gestellt werden, die ich aber ausdrücklich
nicht teile.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507113700

Dann kommen wir zur Frage 15 des Kollegen von

Klaeden:
Hat der disziplinare Vorermittler im Bundeskanzleramt,

Dr. Burkhard Hirsch, seinen Bericht vom 31. Mai 2000 für
den Chef des Bundeskanzleramtes, Dr. Frank-Walter Stein-
meier, mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass bestimmte Be-
dienstete bzw. frühere Bedienstete des Bundeskanzleramtes in
dem Verdacht stehen, ihre beamtenrechtlichen Pflichten ver-
letzt zu haben, und, wenn ja, warum sind diese nicht als Be-
troffene vor der Anhörung von Dr. Burkhard Hirsch vor dem
1. Untersuchungsausschuss der 14. Wahlperiode am 28. Juni
2000 gehört worden, um sich frühzeitig sachdienlich verteidi-
gen zu können?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1507113800

Herr Kollege von Klaeden, nein, die disziplinaren

Vorermittlungen richten sich nicht gegen bestimmte Be-
amte, sondern gegen unbekannt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507113900

Zusatzfrage.


Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1507114000

Herr Staatsminister, Sie haben gerade gesagt, das Er-

mittlungsverfahren sei nicht öffentlich gewesen. Ist Ih-
nen bekannt, dass nach Auskunft der Generalstaatsan-
waltschaft Köln die Beschwerde der Bundesregierung
verfristet gewesen ist und dass deswegen das Ermitt-
lungsverfahren nach § 172 der Strafprozessordnung als
abgeschlossen zu betrachten ist?


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Das Erste, was ich höre!)



Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1507114100

Herr Kollege von Klaeden, das Bundeskanzleramt hat

fristgemäß schriftlich Stellung genommen und diese
Stellungnahme ist seitens des Generalstaatsanwaltes
Köln als Beschwerde gewertet worden und in das Ver-
fahren eingegangen.

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(C (D Weitere Zusatzfragen? Ist Ihnen bekannt, dass das Ermittlungsverfahren ein estellt ist? Herr von Klaeden, solange der hierfür vorgesehene echtsweg – dazu gehört selbstverständlich auch das echtliche Werten einer Beschwerde und die entsprehende Entscheidung darüber – nicht ausgeschöpft ist, st dieses Verfahren nicht abgeschlossen. Gibt es weitere Fragen dazu? – Das ist nicht der Fall. Die Frage 16 der Kollegin Rita Pawelski soll schrift ich beantwortet werden. – Ich bedanke mich, Herr taatsminister. Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Ausärtigen Amtes. Zur Beantwortung steht der Staatsinister Hans Martin Bury zur Verfügung. Wir kommen zunächst zur Frage 17 des Kollegen ens Spahn: Hält die Bundesregierung eine ideelle wie finanzielle Un terstützung zur Aufrechterhaltung des Museumsbetriebes in Huis Doorn, dem Exilsitz von Wilhelm II. in den Niederlanden, auch als Zeichen der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden für geboten und wie ist der aktuelle Verhandlungsstand? Herr Kollege Spahn, die Bundesregierung hat sich für ie Aufrechterhaltung des Museumsbetriebs in Haus oorn eingesetzt und zu diesem Zweck Gespräche mit rei Bundesländern, verschiedenen Kulturstiftungen und irtschaftsunternehmen geführt. Dabei ist es unstrittig, ass diese Aufgabe nicht zur auswärtigen Kulturpolitik ehört und daher auch nicht mit entsprechenden Bundesitteln gefördert werden kann. Die Bemühungen der undesregierung zielten daher darauf ab, eine finanzille Zusammenarbeit interessierter deutscher Stellen dazu gehören vor allem Museen, die Leihgaben aus em Haus Doorn ausstellen – mit dem Königreich der iederlande zu initiieren. Leider konnte trotz intensiver emühungen die Finanzierung eines deutschen Beitraes zu den Betriebskosten nicht sichergestellt werden. Zusatzfrage. Herr Staatsminister, ist Ihnen bekannt, dass die nie erländische Seite die Aussagen eines Ministerialdirekors aus dem Bundeskanzleramt während eines Geprächs im Mai 2003 als eine mündliche Zusage ewertet hat, dass ab 2004 250 000 Euro für eine vorläuige Zwischenlösung in einem Sonderfonds zur Verfüung gestellt werden? Dies hat auf niederländischer eite ein sehr positives Echo gefunden. Dass dann diese Jens Spahn Zusage offiziell zurückgenommen wurde, hat für Unmut gesorgt. Herr Kollege Spahn, es trifft nicht zu, dass eine Zu sage zurückgenommen worden ist. Es hat offensichtlich ein Missverständnis hinsichtlich des Gespräches mit Herrn Nevermann gegeben. Ich bedauere, dass es dazu gekommen ist. Nach meiner Kenntnis ist das Missverständnis aber ausgeräumt worden. In internen Vorgesprächen haben das Auswärtige Amt und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Aussicht gestellt, sich mit einer einmaligen Anschubfinanzierung von jeweils 50 000 Euro an dem von niederländischer Seite für erforderlich gehaltenen deutschen Jahresbeitrag von 250 000 Euro zu beteiligen. Das zeigt, dass die Bundesregierung wirklich alles ihr Mögliche getan hat, um die Aufrechterhaltung des Museumsbetriebes im Haus Doorn zu unterstützen. Da trotz dieses Angebots die Gesamtfinanzierung nicht zustande gekommen ist, konnte der niederländischen Seite leider auch keine Zusage gemacht werden. Wir kommen zu Frage 18 des Abgeordneten Albert Rupprecht: Könnte nach Ansicht der Bundesregierung aus dem euro päischen Verfassungsvertrag in seinem momentanen Entwurf ein Anspruch auf den Empfang von Sozialleistungen auch für jene EU-Ausländer abgeleitet werden, die sich in Deutschland ohne Arbeitnehmerstatus niederlassen? Ich würde diese Frage gerne im Zusammenhang mit Frage 19 des Kollegen Rupprecht beantworten. Dann rufe ich auch Frage 19 des Abgeordneten Albert Rupprecht auf: Wenn ja, mit welchem Ziel gedenkt die Bundesregierung im Verlauf der Verhandlungen der aktuellen Regierungskonferenz in Rom diesen Punkt zu verhandeln? Herr Kollege Rupprecht, die Antwort auf Ihre erste Frage lautet: Nein. Da Ihre zweite Frage ausdrücklich die Bejahung der ersten Frage voraussetzt, erübrigt sich logischerweise eine Beantwortung. Zusatzfrage, bitte schön. Es kann weder im Interesse der Beitrittsstaaten der Europäischen Union noch der westeuropäischen Staaten sein, dass es zu einer Zuwanderung zu Sozialsystemen des Nachbarlandes gibt. Ich denke deshalb, dass wir dieses Thema sehr behutsam und intensiv durchdenken und behandeln müssen. d v H E s e g d p t F e d e e H E d n s u E e g j d f G p d U s V a c e b r s f n K s E (C (D Meine Nachfrage: Glauben Sie nicht, dass aufgrund es Verfassungsvertrages, und zwar konkret aufgrund on II Art. 34, diese Frage eine neue Qualität bekommt? ier heißt es unter anderem, dass jeder Mensch in der uropäischen Union, der den Wohnsitz wechselt, Anpruch auf soziale Leistungen hat. Wäre es darüber hinaus nicht sinnvoll gewesen, im uropäischen Verfassungsvertrag präzisere Formulierunen zu wählen? Ich denke unter anderem an Vorschläge es Ifo-Instituts, das die Position vertritt, dass ein euroäischer Bürger, der in einem anderen Land Sozialleisungen beziehen möchte, diese nur nach angemessenen risten bzw. innerhalb dieser Fristen nur Teilleistungen rwerben kann, und zwar in dem Umfang, in dem er in ie sozialen Sicherungssysteme des betreffenden Landes ingezahlt hat. Zum ersten Teil Ihrer Frage. Durch den Verfassungs ntwurf ergibt sich keine Änderung der Rechtslage im inblick auf die von Ihnen gestellte Frage nach dem mpfang von Sozialleistungen auch für jene EU-Ausläner, die sich in Deutschland ohne Arbeitnehmerstatus iederlassen. Der von Ihnen angesprochene Artikel chreibt ausdrücklich den Bezug auf das Unionsrecht nd die einzelstaatlichen Rechtsvorschriften vor. Die infügung der Grundrechte-Charta in den Verfassungsntwurf verbessert den Grundrechteschutz der Bürger egen sie belastende Akte des Unionsrechts, veränderte edoch nicht die in der Verfassung festgelegten Zustänigkeiten und Aufgaben. Der zweite Teil Ihrer Frage berührt nach meiner Auf assung nicht Verfassungsfragen, sondern Fragen, die egenstand laufender Gesetzgebungsvorhaben der Euroäischen Union sind. Zweite Zusatzfrage. Heißt das, dass die Bundesregierung der Ansicht ist, ass es im Zuge der Erweiterung der Europäischen nion definitiv nicht zu einer Zuwanderung zu Sozialystemen kommen wird? Herr Kollege, die EU arbeitet auf der Grundlage der erträge von Amsterdam und Nizza gegenwärtig bereits n verschiedenen Gesetzgebungsvorhaben in den Bereihen Asyl und Einwanderung. Die Kommission hat dazu ine Reihe von Vorschlägen unterbreitet, die zum Teil ereits verabschiedet, zum Teil noch in den Gremien beaten werden. Sie müssen von den Mitgliedstaaten eintimmig angenommen werden. Bei all diesen Vorhaben trägt die Bundesregierung da ür Sorge, dass eine Einwanderung in die Sozialsysteme icht stattfinden kann. Damit wird noch vor dem Inraft-Treten einer künftigen Verfassung ein Grundbetand gemeinsamer Regelungen geschaffen. Sowohl für U-Bürger als auch für Angehörige von Drittstaaten ist Staatsminister Hans Martin Bury das Aufenthaltsrecht nach dem Grundbestand stets daran geknüpft, dass der Betroffene für seinen Unterhalt selbst aufkommen kann. Daran ändert sich auch künftig nichts. Die Frage 20 soll schriftlich beantwortet werden. – Vielen Dank, Herr Staatsminister. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes ministeriums des Innern. Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär Fritz Rudolf Körper zur Verfügung. Die Fragen 21 und 22 sollen schriftlich beantwortet werden. Wir kommen zur Frage 23 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch: Trifft es zu – Quelle: „Report Mainz“ vom 6. Oktober 2003 –, dass der Bundesverband Investment und Asset Management, BVI, eine Mitarbeiterin in das Bundesministerium der Finanzen, BMF, abgeordnet hat, um mit Know-how und Ressourcen das BMF bei der Arbeit zu unterstützen, und wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Lobbygruppen, Unternehmen und Vereinen sind im Jahr 2003 in Bundesministerien tätig gewesen? F Frau Kollegin Lötzsch, es trifft zu, dass eine Mitarbeiterin des Bundesverbandes Investment und Asset Management von Januar bis August 2003 im Bundesministerium der Finanzen tätig war. Sie war in den Arbeitsbereich des für Investmentwesen zuständigen Referats unter der Leitung des Referatsleiters integriert. Ziel des Einsatzes war, Praxiswissen in die konkrete Arbeit dieses Referates einzubringen. Hinsichtlich der Zahl der externen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchte ich auf die Beantwortung der schriftlichen Frage Nr. 115 des Abgeordneten Feibel verweisen. Zahlen für davon abweichende Zeiträume liegen der Bundesregierung nicht vor, weil eine statistische Erfassung nicht erfolgt. Frau Lötzsch, Zusatzfrage, bitte. Herr Staatssekretär, ich habe nicht nach externen Mit arbeiterinnen und Mitarbeitern gefragt, sondern der zweite Teil meiner Frage bezieht sich ausdrücklich darauf, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Lobbygruppen, Unternehmen usw. neben der einen genannten Mitarbeiterin – diesbezüglich haben Sie die Frage bereits beantwortet – im Jahre 2003 in Bundesministerien tätig gewesen sind, also abgeordnet waren, bzw. immer noch dort arbeiten. F Bezüglich der externen Zuarbeit verweise ich noch einmal auf die Anfrage des Abgeordneten Feibel. In der Antwort auf diese Frage wurde das genau aufgelistet. Ansonsten gibt es keine weitere Erfassung statistischer Art. g o d d D s F d B t l s B s c h E t F l s f m d B M (C (D Zweite Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, in Art. 33 Abs. 4 unseres Grund esetzes steht – ich darf zitieren –: Die Ausübung hoheitsrechtlicher Befugnisse ist als ständige Aufgabe in der Regel Angehörigen des öffentlichen Dienstes zu übertragen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienstund Treueverhältnis stehen. In welchem Treueverhältnis befinden sich die abgerdneten Lobbyisten Ihrer Meinung nach? Fr Ich habe Ihnen beschrieben, welche Aufgabenstellung iese Mitarbeiterin im Bundesfinanzministerium hatte. abei ging es nicht um hoheitliche Befugnisse. Die Verchwiegenheitsund Vertrauensregularien sind in diesen ällen klar geregelt. Wir kommen zur Frage 24 der Kollegin Lötzsch: Wie will die Bundesregierung verhindern, dass die abgeordneten Personen aus ihrer Tätigkeit in einem Bundesministerium einen Informationsvorsprung gegenüber der Konkurrenz gewinnen können, und wie will die Bundesregierung verhindern, dass durch solche Abordnungen Partikularinteressen von Lobbyisten einen prägenden Einfluss auf die Gesetzgebung bekommen? F Beschäftigte, die im Rahmen ihrer Tätigkeit in einem undesministerium Zugang zu vertraulichen Informaionen erhalten, haben deren Vertraulichkeit zu gewähreisten. Das Gesetzgebungsverfahren unterliegt nach den Be timmungen der Gemeinsamen Geschäftsordnung der undesministerien zahlreichen Beteiligungserfordernisen, aufgrund derer beispielsweise die Ressorts entsprehend ihren Zuständigkeiten sowohl formal als auch inaltlich auf die Gesetzesvorlage einwirken können. ntsprechend diesen Bestimmungen sind außerdem uner anderem die Länder, kommunale Spitzenverbände, achkreise und Verbände zu beteiligen, wenn ihre Beange berührt sind. Darüber hinaus unterliegt jedes Geetzgebungsverfahren den Kontrollwirkungen der Verassungsorgane Bundestag und Bundesrat. Zusatzfrage. H Können Sie ausschließen, dass bei der Erarbeitung es Vertrages über die Erhebung der LKW-Maut für die enutzung von Autobahnen in den dafür zuständigen inisterien Lobbyisten tätig waren? Fr Ich möchte es mir nicht anmaßen, für einen Bereich, in dem ich nicht tätig bin, etwas auszuschließen. Deswegen will ich Ihnen diese Frage auch nicht beantworten. Zweite Zusatzfrage. Das ist sehr schade. Herr Staatssekretär, könnten Sie dafür Sorge tragen, dass mir diese Frage von einem anderen Mitglied der Bundesregierung beantwortet wird, da ich diese Frage nicht an Sie persönlich, sondern an die Bundesregierung gerichtet habe? F Ich denke, die Nachfragen sollten in einem bestimmten Verhältnis zu der gestellten Frage stehen. Deswegen ist die Antwort so zu geben, wie ich Sie Ihnen eben gegeben habe. Die Fragen 25 und 26 sollen schriftlich beantwortet werden. – Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen dann zum Geschäftsbereich des Bun desministeriums der Finanzen. Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär Karl Diller zur Verfügung. Die Fragen 27 und 28 sollen ebenfalls schriftlich beantwortet werden. Wir kommen zur Frage 29 des Kollegen Henry Nitzsche: Wann ist gemäß dem Beschluss des Deutschen Bundestages vom 3. Juli 2003 mit der befristeten Befreiung von der Grunderwerbsteuer bei Fusionen von Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften in den neuen Ländern zu rechnen und welche Schritte – vergleiche Antrag der Fraktionen der SPD und des Bündnisses 90/Die Grünen, Bundestagsdrucksache 15/1091, Abschnitt III Ziffer 6, sowie Stellungnahme der Bundesregierung zum Gesetzentwurf des Bundesrates vom 9. Juli 2003, Bundestagsdrucksache 15/1407, Anlage 2 – wurden bisher unternommen? K Herr Kollege Nitzsche, der Bundesrat hatte bereits am 23. Mai dieses Jahres beschlossen, den Entwurf eines Gesetzes zur Grunderwerbsteuerbefreiung bei Fusionen von Wohnungsbaugesellschaften und -genossenschaften in den neuen Ländern beim Deutschen Bundestag einzubringen. Dieser Gesetzentwurf sieht somit schon die vom Deutschen Bundestag Wochen später, nämlich am 3. Juli, geforderte befristete Steuerbefreiung vor. Der Gesetzentwurf wurde dem Deutschen Bundestag gemäß Art. 76 Abs. 3 des Grundgesetzes am 9. Juli durch die Bundesregierung übermittelt. Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass sich daneben ein eigener inhaltsgleicher Gesetzentwurf erüb r a v v w g g B n g D i S s a v z a g S d B s B d I v s B D c s w b s l J b u g E n 3 m (C (D igt, zumal das Aufkommen aus der Grunderwerbsteuer llein den Ländern zusteht. Die Initiative zur Änderung on Gesetzen, die solche Ländersteuern betreffen, sollte on den Ländern ausgehen. Dieser ständige Grundsatz ird ebenso in anderen Fragen vertreten, was auch hier eschehen ist. Wegen der in der Stellungnahme der Bundesregierung enannten verfassungsrechtlichen und europarechtlichen edenken waren die neuen Länder um eine Stellungahme gebeten worden. Diese wurde inzwischen abegeben und wird zurzeit dem Finanzausschuss des eutschen Bundestages übermittelt, um gegebenenfalls n die Entscheidung Eingang zu finden. Da das Vorhaben als staatliche Beihilferegelung im inne des Art. 87 Abs. 1 des EG-Vertrages der Europäichen Kommission zur Genehmigung vorzulegen ist, bebsichtigt die Bundesregierung, dieses Notifizierungserfahren in Absprache mit den neuen Ländern parallel um Gesetzgebungsverfahren einzuleiten; denn vor einer bschließenden Entscheidung der Kommission darf die eplante Steuerbefreiung nicht in Kraft gesetzt werden. Herr Nitzsche, eine Zusatzfrage? Dann kommen wir zur Frage 30 des Kollegen Uwe chummer: Verfügt die Bundesregierung über Berechnungen über die unterschiedlichen Belastungen der Bürger durch die Reformgesetze der Agenda 2010 einschließlich der geplanten Steuersenkung ab 2004, so wie das von der Bundesregierung auf ihrer Hardenberg-Klausurtagung vereinbart worden ist, und, wenn ja, zu welchem Ergebnis kommen diese? K Herr Kollege Schummer, die in Ihrer Frage enthaltene ehauptung konnte ich nicht verifizieren. Deshalb lasen Sie mich Folgendes antworten: Zusammenfassende erechnungen über die unterschiedlichen Wirkungen er verschiedenen Reformmaßnahmen liegen nicht vor. m Hinblick darauf, dass die von der Bundesregierung orgeschlagenen Reformmaßnahmen verschiedene Peronenkreise ansprechen, hätten logischerweise derartige erechnungen nur eine eingeschränkte Aussagekraft. as Leben ist nun einmal vielfältig. Daher können manhe Gruppen mehrfach betroffen sein. Hinsichtlich des von der Bundesregierung vorge chlagenen Vorziehens der dritten Stufe der Steuerreform ird deutlich, dass insbesondere Verheiratete steuerlich esonders stark entlastet werden. So reduziert sich beipielsweise die Einkommensteuerbelastung einschließich Solidaritätszuschlag eines Verheirateten mit einem ahresbruttolohn von 32 500 Euro – darin sind schon Areitnehmerpauschbetrag, Sonderausgabenpauschbetrag nd Vorsorgepauschale berücksichtigt – um 23,4 Prozent egenüber der Steuerschuld, die er bei einem gleichen inkommen in diesem Jahr hat. Ein verheirateter Arbeitehmer mit einem Jahresbruttolohn von weit mehr als 2 500 Euro, beispielsweise 55 000 Euro, wird im komenden Jahr gegenüber 2003 durch unsere Steuerreform Parl. Staatssekretär Karl Diller um rund 10 Prozent entlastet. Bei gleichen Jahresbruttolöhnen sparen Ledige 9,6 bzw. 9,4 Prozent ihrer bisherigen Steuerschuld. Zusatzfrage, Kollege Schummer. Es ging weniger um die Darstellung einer Steuerstufe als um die Berechnung der Gesamtbelastung eines durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalts im Jahr 2004 durch alle beschlossenen oder beabsichtigten Maßnahmen, einschließlich der in der Agenda 2010. Muss ich davon ausgehen, dass es eine solche Gesamtberechnung für einen durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalt für das Jahr 2004 nicht gibt und nicht geben wird? Was halten Sie vor diesem Hintergrund von einer entsprechenden Berechnung der Gewerkschaft Verdi, wonach die Gesamtbelastung eines durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushaltes mit zwei Kindern im nächsten Jahr trotz Ihrer Steuerreform drastisch ansteigen wird? K Herr Kollege, ich würde gerne einmal anhand konkreter Fälle nachvollziehen können, welche Gruppe man unter einem durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalt versteht. Gehört dazu ein Arbeitnehmer, der pendelt, oder ein Arbeitnehmer, der nicht pendelt? Pendelt dieser Arbeitnehmer eine weite Strecke oder eine kurze? Hat er die Absicht, im nächsten Jahr ein Eigenheim zu bauen, oder hat er diese Absicht nicht? Ist er in Arbeit oder arbeitslos? Welche zusätzlichen Ansprüche kann er geltend machen? Ich würde raten, das an einem konkreten Beispiel festzumachen. Dann kann man nachvollziehbar darlegen, wie sich die Belastungen bzw. Entlastungen auswirken. Zweite Zusatzfrage, Herr Schummer. Die Frage war: Liegen entsprechende optionale Be rechnungen vor oder ist vorgesehen, solche Berechnungen durchzuführen? K Herr Kollege, ich hatte eingangs gesagt und wiederhole jetzt: Zusammenfassende Berechnungen über die unterschiedlichen Wirkungen der verschiedenen Reformmaßnahmen liegen nicht vor. Die Fragen 31 und 32 sollen schriftlich beantwortet werden. – Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Die Fragen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, die Fragen 33 bis 36, sollen ebenfalls schriftlich beantwortet werden. n B S F N m A m h n k F w r d p k d s ö m b E W s ß g w K s d k w w t s m S (C (D Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmiisteriums für Verkehr, Bauund Wohnungswesen. Zur eantwortung der Fragen steht die Parlamentarische taatssekretärin Iris Gleicke zur Verfügung. Die ragen 37 und 38 sollen schriftlich beantwortet werden. Wir kommen zur Frage 39 des Abgeordneten itzsche: Ist beabsichtigt, den kommunalen Eigenanteil bei der Aufwertung innerhalb des Stadtumbauprogramms Ost auf Dritte zu übertragen? I Vielen Dank, Herr Präsident. – Sehr geehrter Herr bgeordneter Nitzsche, nein, die Übernahme des komunalen Eigenanteils durch einen Dritten ist bereits eute möglich, wenn der Dritte unbeteiligt ist, das heißt, icht selbst gefördert werden soll. Die Aufbringung des ommunalen Eigenanteils durch einen Empfänger der örderung, zum Beispiel eine Wohnungsbaugesellschaft, iderspräche dem Grundsatz, dass Förderer und Fördeungsempfänger nicht identisch sein können. Zusatzfrage, Herr Nitzsche. Frau Staatssekretärin, ist vielleicht daran gedacht, ass man bei der Aufwertung innerhalb des Stadtumbaurogramms die Bereitstellung des Eigenanteils splitten önnte, sodass bei öffentlichen Vorhaben der Eigenanteil er Gemeinde zum Beispiel durch Wohnungsbaugesellchaften erbringbar wäre? Ich meine eine Trennung in ffentliche und nicht öffentliche Formen. I Herr Kollege Nitzsche, der Aufwertungsteil beträfe eispielsweise nach dem Abriss eines Wohnblocks die rstellung eines Parks. Es ist vollkommen klar: Ein ohnungsbauunternehmen, das wir fördern, weil es in einer Existenz bedroht ist, und das einen Block abreien kann, kann nicht selber zu dieser Förderung heranezogen werden. Das kann nicht funktionieren. Gleichohl ist es jetzt schon möglich, dass sich statt der ommune beispielsweise ein anderer Träger, zum Beipiel eine Stiftung, bereit erklärt, eine Maßnahme wie ie Errichtung eines solchen Parks zu fördern, also den ommunalen Eigenanteil zu übernehmen. Das kennen ir aus anderen Bereichen, Herr Kollege Nitzsche. Sie issen, dass wir diese Förderkriterien auch bei der Städebauförderung bzw. beim Denkmalschutz haben. In dieen Bereichen kennen wir solche Übernahmen von komunalen Eigenanteilen, beispielsweise auch durch die tiftung Denkmalpflege. Zweite Zusatzfrage, bitte. Ich habe noch eine letzte Frage: Gibt es Überlegun gen, bei der Aufwertung eine generelle Trennung in einen öffentlichen und privaten Bereich vorzunehmen? I Nein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das auseinander gedröselt werden soll. Wir haben bei der Vorbereitung der Verwaltungsvereinbarung für das Jahr 2004 auch mit den Ländern darüber gesprochen, ob es bei dem Grundsatz bleiben soll, dass ein Wohnungsunternehmen den kommunalen Eigenanteil nicht selber übernehmen kann. Die Länder sprechen sich klar dafür aus, den Grundsatz beizubehalten, dass Förderempfänger und Förderer nicht identisch sein können. Die Fragen 40 und 41 sollen schriftlich beantwortet werden. – Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. Wir sind damit am Ende der Fragestunde. Gemäß I 1 b der Richtlinien für Aussprachen zu The men von allgemeinem aktuellen Interesse hat die Fraktion der CDU/CSU zur Antwort der Bundesregierung auf die Fragen 14 und 15 des Kollegen Eckart von Klaeden eine Aktuelle Stunde verlangt. Die SPD wiederum beantragt, dass die Aktuelle Stunde zur vorgesehenen Zeit, nämlich um 15.30 Uhr, stattfindet. (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: 15.40 Uhr!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507114200
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1507114300
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1507114400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507114500
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1507114600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507114700
Jens Spahn (CDU):
Rede ID: ID1507114800




(A) )


(B) )

Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1507114900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507115000
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1507115100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507115200
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1507115300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507115400
Albert Rupprecht (CSU):
Rede ID: ID1507115500
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1507115600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507115700
Albert Rupprecht (CSU):
Rede ID: ID1507115800
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1507115900




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507116000
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1507116100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507116200
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1507116300
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1507116400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507116500
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1507116600
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1507116700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507116800
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1507116900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507117000
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1507117100
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1507117200




(A) )


(B) )

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1507117300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507117400
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1507117500
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1507117600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507117700
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1507117800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507117900

(Henry Nitzsche [CDU/CSU]: Nein, danke!)

Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1507118000




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507118100
Uwe Schummer (CDU):
Rede ID: ID1507118200
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1507118300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507118400
Uwe Schummer (CDU):
Rede ID: ID1507118500
Karl Diller (SPD):
Rede ID: ID1507118600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507118700
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1507118800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507118900
Henry Nitzsche (Plos):
Rede ID: ID1507119000
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1507119100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507119200




(A) )


(B) )

Henry Nitzsche (Plos):
Rede ID: ID1507119300
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1507119400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1507119500

– Um 15.40 Uhr?

(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Es gab eine Verzögerung!)

– Wenn Sie 15.40 Uhr vorschlagen, dann übernehmen
wir das.

Wir unterbrechen jetzt die Sitzung. Sie wird um
15.40 Uhr fortgesetzt.


(Unterbrechung von 14.36 bis 15.40 Uhr)


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507119600

Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Die unterbro-

chene Sitzung ist wieder eröffnet.
Die Fraktion der CDU/CSU hat eine Aktuelle Stunde

zu der Antwort der Bundesregierung auf die Fragen 14
und 15 in der Fragestunde verlangt. Dies entspricht Num-
mer I 1 b der Richtlinien für Aussprachen zu Themen von
allgemeinem aktuellen Interesse. Die Aktuelle Stunde ist
unmittelbar nach der Fragestunde durchzuführen.

Ich rufe daher auf:
Aktuelle Stunde

zu Vorermittlungen im Bundeskanzleramt zum
Verdacht der Akten- und Datenvernichtung

Ich erteile als erstem Redner dem Kollegen Eckart
von Klaeden das Wort.

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(C (D Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das rmittlungsverfahren gegen Mitarbeiter des Bundesanzleramtes wegen angeblicher Datenänderung und ktenvernichtung ist eingestellt. Herr Staatsminister chwanitz, daran können auch Sie nichts ändern, obwohl ie eben in der Fragestunde versucht haben, den gegeneiligen Eindruck zu erwecken. (Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Das ist doch auch falsch!)

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1507119700

ie haben nämlich behauptet, Sie warteten noch auf ei-
en Bescheid der Generalstaatsanwaltschaft Köln bzw.
er Staatsanwaltschaft Bonn in dieser Frage.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: So kriegen Sie den Kohl auch nicht reingewaschen!)


atsächlich hat aber das Bundeskanzleramt mit Schrei-
en vom 16. Oktober dieses Jahres der Generalstaatsan-
altschaft angekündigt, dass es nicht gemäß § 172 StPO
orgehen will. Das heißt, dass Sie weder gegen die Ein-
tellungsverfügung eine Beschwerde im Sinne der Straf-
rozessordnung eingelegt haben noch versucht haben,
in Klageerzwingungsverfahren anzustrengen. Sie haben
it dem besagten Schreiben ausdrücklich darauf ver-
ichtet. Einen Einstellungsbescheid zu erwarten, obwohl
ie selber auf eine Beschwerde verzichtet haben, stellt
as Verfahren auf den Kopf. Sie haben also im Zusam-
enhang mit diesem Verfahren ein weiteres Mal ver-
ucht, im Bundestag einen falschen Eindruck zu erwe-
ken. Ich frage mich, ob dahinter Vorsatz oder nur
nkenntnis steckt.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Wir befassen uns mit einem einmaligen Vorgang in

er Geschichte der Bundesrepublik; denn noch nie hat
ine Bundesregierung versucht, ihre Vorgängerregierung
uf eine derartig infame Art und Weise in ein kriminelles
icht zu rücken.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Das habt ihr doch selber gemacht!)


999 ist es der Bundesregierung fast genauso ergangen
ie jetzt: Die SPD hat eine Reihe von Landtagswahlen
erloren und hat sich laut Umfragen der 20-Prozent-
arke gefährlich genähert. Angesichts dessen ist sie der

dee verfallen, einen zu diesem Zeitpunkt schon lange
ekannten Vorgang, nämlich den Umstand, dass vor dem
egierungswechsel 1998 Unterlagen in einem geringen
mfang nach Rückkehr vom Treuhanduntersuchungs-
usschuss nicht aufzufinden waren, zum Anlass für eine
arlamentarische Inszenierung zu nehmen.


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Mein Gott, sind Sie schwach!)


err Hofmann, es handelt sich dabei um Akten, die jah-
elang den SPD-Abgeordneten selber im Untersuchungs-
usschuss vorgelegen haben.
Es ist weiterhin behauptet worden, Daten seien

echtswidrig gelöscht worden, und das, obwohl zu die-
em Zeitpunkt bereits bekannt war, dass es ständige Pra-
is des Bundeskanzleramtes ist, dass dauerhaft aufzube-






(A) )



(B) )


Eckart von Klaeden

wahrende Daten nicht als Datei, sondern in Papierform
zu den Akten zu verfügen sind. Sowohl damals als auch
heute gilt im Bundeskanzleramt die Anweisung, dass
Daten regelmäßig zu löschen sind.


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Das war nicht „regelmäßig“, das war gezielt!)


Die Staatsanwaltschaft Bonn hat Ihnen in ihren Vermer-
ken mehrfach nachgewiesen, dass es zu den von Ihnen
behaupteten Datenlöschungen nicht gekommen ist und
dass insbesondere die Festplatte, mit der Sie die von
Ihnen behauptete Datenlöschung hätten nachweisen
können, nicht in der Verantwortung von Helmut Kohl,
sondern von Bundeskanzler Gerhard Schröder im Bun-
deskanzleramt vernichtet worden ist.


(Beifall bei der CDU/CSU – Klaus Uwe Benneter [SPD]: Es waren die gleichen Leute!)


Es ist bedauerlich, dass sich jemand wie Burkhard
Hirsch für ein derartiges Verfahren hergegeben hat und
dass Sie immer wieder versucht haben, mit Beschwerden
und Anzeigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Bundeskanzleramtes zu diskreditieren. Sie haben nicht
die Courage gehabt, sich mit dem politischen Gegner
auseinander zu setzen, sondern die Feigheit besessen,
immer wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Bundeskanzleramtes mit Strafverfahren und Beschwer-
den zu überziehen.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Es waren schon Bohl und Kohl gemeint!)


Ich möchte Ihnen mitteilen, was der ehemalige Chef des
Bundeskanzleramtes, Ihr Parteifreund Bodo Hombach,
über die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundes-
kanzleramtes am 18. Juni 2003 gesagt hat:


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Warum so spät?)


Und die Mitarbeiter, die ich aus der Vergangenheit
übernommen hatte – ich habe ja drei Monate mit
dem persönlichen Referenten von Herrn Bohl wei-
tergearbeitet –, waren außerordentlich loyal. Ich
habe keinen Verdacht zu erheben.

Bodo Hombach hat zu den Vorwürfen, die Sie erho-
ben haben, gesagt:

Dass in großem Stil Akten im Bundeskanzleramt
vor der Amtsübergabe vernichtet worden sind, da-
für gibt es keine Beweise. Die „Bundeslöschtage“
hat es nie gegeben.


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Warum sagt er das so spät? Haben Sie ihn gefragt?)


In demselben Zusammenhang hat er gesagt:
Da, wo ich aus der Vergangenheit Informationen
wollte, da, wo ich nach Akten verlangt habe, da
wurden die mir vorgelegt.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Ein bezeichnendes Beispiel für die Art und Weise, in

der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundes-

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(C (D anzleramtes von Ihnen diffamiert worden sind, sind die u Eine solche Suche nämlich nach Akten – erübrigt sich im Grunde genommen aufgrund des skandalösen, streckenweise offenkundig auch kriminellen Tatbestandes der Vernichtung von Akten – über eine Million Seiten sind verschwunden –, jedenfalls so lange, bis dieser Vorgang geklärt ist. amit wird das rechtsstaatliche Prinzip der Unschuldsermutung auf den Kopf gestellt. (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Was hilft die Unschuldsvermutung, wenn die Akten weg sind?)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1507119800

(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Unerhört!)


Sie haben dieses Verfahren inszeniert, um die Vorgän-
erregierung zu diffamieren. Sie haben die Mitarbeite-
innen und Mitarbeiter des Kanzleramts in völlig unver-
ntwortlicher Weise für Ihre parteipolitischen Zwecke
issbraucht.


(Lachen der Abg. Christine Lambrecht [SPD])

s ist an der Zeit, dass sich diese Regierung für dieses
orgehen entschuldigt. Wir werden dieses Vorgehen
och weiter parlamentarisch untersuchen.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507119900

Das Wort für die SPD-Fraktion hat nun der Kollege
r. Rainer Wend.

Dr. Rainer Wend (SPD):
Rede ID: ID1507120000

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

en! Als ich am Montagmorgen beim Frühstück saß,
abe ich mir überlegt, zu welchem Thema die CDU/
SU in dieser Woche eine Aktuelle Stunde beantragen
ürde. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass Sie
ie merzschen Steuerreformvorschläge zum Thema ma-
hen würden.


(Christine Lambrecht [SPD]: Hohmann!)

ermutlich haben Sie sich aber überlegt, dass wir Ihnen
olgendes vorrechnen würden: Der gut verdienende
ernsehintendant oder auch Bundestagsabgeordnete pro-
itiert zwar, aber die Krankenschwester, die Nachtarbeit
eistet, ist die große Verliererin dieser Steuerreform.


(Dr. Karl A. Lamers [Heidelberg] [CDU/CSU]: Das ist gar nicht das Thema heute!)


ielleicht hätten Sie sich sogar von der CSU anhören
üssen, dass der Stufentarif von Herrn Merz dummes
eug und im Übrigen die ganze Lösung sozial ungerecht
st. Von daher habe ich verstanden, dass Sie diese Ak-
uelle Stunde nicht wollen.
Aber ein bisschen überrascht war ich dann doch darü-

er, dass Sie die bedauerlicherweise schon fast verges-
ene Skandalgeschichte um die Parteispenden Ihres






(A) )



(B) )


Dr. Rainer Wend

früheren Kanzlers Helmut Kohl zum Thema der Aktuel-
len Stunde gemacht haben, das also selber noch einmal
auf die Tagesordnung gebracht haben.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Dafür sind wir dankbar!)


Aber sei es drum! Sie wollen offensichtlich gern an die
1 Million DM erinnert werden, die in der Schweiz auf ei-
nem Parkplatz in einem Lederkoffer von dem Waffen-
händler Schreiber an den CDU-Schatzmeister überreicht
worden und auf einem Schwarzgeldkonto verschwunden
sind.


(Dr. Karl A. Lamers [Heidelberg] [CDU/ CSU]: Zur Sache!)


Sie wollen offensichtlich gern daran erinnert werden,
dass die Eheleute Ehlerding den Zuschlag für den Kauf
von Wohnungen bekommen haben, obwohl sie
1 Milliarde DM weniger geboten haben als der Konkur-
rent, und dass sie einige Tage später die größte Partei-
spende in der Geschichte der CDU in Höhe von 5,9 Mil-
lionen DM geleistet haben, die auf einem Schwarzgeld-
konto von Helmut Kohl verschwunden sind.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Gerhard Schröder hat sich für diesen Zuschlag eingesetzt! – Dr. Karl A. Lamers [Heidelberg] [CDU/CSU]: Thema verfehlt!)


Sie wollen offensichtlich daran erinnert werden, dass
Helmut Kohl bis heute die Namen dieser Spender noch
nicht genannt hat


(Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Erzählen Sie was über Wuppertal!)


und dass Sie als Partei bis heute nichts unternommen ha-
ben, insbesondere keine Auskunftsklage erhoben haben,
um herauszubekommen, von wem diese Spendengelder
in Millionenhöhe gekommen sind. Sie werden wissen,
warum Sie das von Helmut Kohl bis heute noch nicht
verlangt haben.

Ich bin Ihnen dankbar für den Zwischenruf mit dem
Stichwort Wuppertal. Ich könnte auch das Stichwort
Köln ergänzen. Das Bittere ist, dass Kreisfunktionäre
von CDU und SPD in Köln


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Zur Sache! – Dr. Karl A. Lamers [Heidelberg] [CDU/CSU]: Zur Sache!)


Spenden an Parteien anonymisiert haben, was schon ein
Skandal ist. Dass aber ein früherer Bundeskanzler dies
für Beträge in Millionenhöhe getan hat, ist ein doppelter
Skandal, den Sie sich vorrechnen lassen müssen, meine
Damen und Herren!


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Worüber reden wir hier eigentlich?)


Zu all den Dingen, die damals gelaufen sind, sagen
Sie heute: Schwamm drüber. Herr Hirsch ist der Übeltä-

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(C (D r. Die neue Bundesregierung diffamiert die alte Bunesregierung. Man muss die alte Bundesregierung gar nicht diffaieren. Erinnern Sie sich doch bitte nur daran, dass ein rüherer beamteter Staatssekretär im Verteidigungsmiisterium per Haftbefehl gesucht wird und flüchtig ist! olche Leute waren Teil der damaligen Bundesregieung. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Immer noch! Wo ist er denn?)


on daher kann von einer Diffamierung der früheren
undesregierung gar nicht die Rede sein.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ich will Ihnen auch vorhalten, was im Kanzleramt al-
rdings bis heute fehlt. Bereits 1997 waren sechs Bände
er Leuna-Akte komplett verloren. Im Sommer 1998
tellte die Registratur des Bundeskanzleramtes das Feh-
n eines weiteren Bandes der Leuna-Akte fest. Im Fe-
ruar 2000 stellte man beim Versuch der Aktenrekon-
truktion über das IT-System fest, dass für den Zeitraum
or Oktober 1998 auffallend weniger Dokumente als für
pätere Zeiträume gespeichert sind. Disziplinarische
orermittlungen wurden eingeleitet.
Wer dies angesichts der Auffälligkeiten in Bezug auf

ie Aktenlage im Kanzleramt zur damaligen Zeit – es
andelt sich um einen Parteispendenskandal – vergessen
achen will, heute von Diffamierungen redet und in der
resse den Sonderermittler Hirsch in der Tat diffamiert,
er macht sich in besonderer Weise des Tatbestandes
chuldig, dass er die Täter zu Opfern stilisiert. Das kön-
en wir nicht akzeptieren.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Was Herrn Hirsch angeht, kann ich zusammenfassend
ur feststellen: Aus meiner Sicht hat er in einer besonne-
en, akribischen Weise


(Lachen bei der CDU/CSU)

as, was sozusagen auf der Hand liegt – die nachfolgen-
en Redner werden Ihnen das zeigen –, ermittelt.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ein Winkeladvokat ist das!)


abei hat er festgestellt, dass das, was im Kanzleramt
elaufen ist, nicht in Ordnung war.
Zum Abschluss möchte ich Folgendes sagen: Es ist
ohl wahr, dass es peinlich gewesen wäre, hier über die
teuervorschläge von Herrn Merz zu diskutieren. Was
ie hier allerdings veranstalten, ist angesichts des düs-
ersten Kapitels Ihrer Partei und Ihres früheren Kanzlers
n der vorletzten Legislaturperiode weitaus peinlicher.
rme CDU!


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Thema verfehlt! Sechs!)







(A) )



(B) )



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507120100

Das Wort hat der Kollege Dr. Max Stadler für die

FDP-Fraktion.

Dr. Max Stadler (FDP):
Rede ID: ID1507120200

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Wir erleben wieder einmal den Unterschied zwi-
schen einer Parlamentsdebatte und einem Gerichtsver-
fahren: Im Gerichtsverfahren kann der Angeklagte
seinen Verteidiger wenigstens selbst wählen. Herr Kol-
lege Wend, ich bin sicher, dass Burkhard Hirsch Sie
nicht als Verteidiger gewählt hätte.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

Sie haben in dieser Aktuellen Stunde damit begonnen
– das war zu befürchten –, gegenseitige Schuldzuwei-
sungen in Bezug auf Vorgänge, die wir in der letzten Le-
gislaturperiode behandelt haben, vorzunehmen.


(Ute Kumpf [SPD]: Wir wollten diese Aktuelle Stunde nicht!)


Worum geht es eigentlich? Die CDU/CSU hat diese
Aktuelle Stunde beantragt, weil die Staatsanwaltschaft
Bonn die Ermittlungen wegen Aktenvernichtungen und
Datenschwund im Kanzleramt eingestellt hat. Welche
Konsequenzen ergeben sich daraus? Dazu muss ich Ih-
nen, meine Kolleginnen und Kollegen von der CDU/
CSU, allerdings sagen: Sie – weder Sie, Herr von
Klaeden, noch der CSU-Landesgruppenvorsitzende,
Michael Glos – haben mit Verbalinjurien im Vorfeld die-
ser Aktuellen Stunde nicht gespart.


(Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Zu Recht!)


Ich zitiere aus einer AP-Meldung von gestern eine
Aussage von Michael Glos:

Diejenigen, die die Behauptungen aufgestellt hät-
ten, seien jetzt als Lügner entlarvt worden. Sowohl
Bundeskanzler Gerhard Schröder als auch sein

– man beachte die Wortwahl –
Helfershelfer Hirsch stünden als Verleumder da.

(Christine Lambrecht [SPD]: Das ist unerhört! – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Eine Tatsache ist das!)


Das sind starke Worte. Ich sage Ihnen eines: Starke
Worte deuten oftmals auf schwache Fakten und Argu-
mente hin.


(Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Genau so ist es.
Tatsache ist: Der Untersuchungsausschuss der letzten

Legislaturperiode hat ergeben, dass der Vorwurf, die Re-
gierung Kohl/Genscher sei politisch korrupt gewesen,
nicht erwiesen ist und nicht zutrifft. Deswegen war es
gerade für mich, der ich dieses Ergebnis hier immer ver-
teidigt habe, besonders ärgerlich, dass die Aktenführung
im Kanzleramt in Bezug auf diejenigen Punkte, die in
diesem Untersuchungsausschuss zu klären waren, Auf-

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(C (D älligkeiten aufwies. Es geht um das Thema „Panzerieferungen nach Saudi-Arabien“, es geht um die Leunakten und es geht allgemein um den Datenbestand im anzleramt. Eine weitere Tatsache ist – das lässt sich nicht leug en –, dass die Originale von sechs Aktenbänden zu euna im Kanzleramt fehlen. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo sind die denn? – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Nein! Die lagen dem Untersuchungsausschuss vor!)


s fehlen die Kopien. Es existieren Zweitkopien, die
an aus dem Bundesfinanzministerium hat. Heute kann
an daher nicht mehr rekonstruieren, ob die Zweitko-
ien mit dem Original übereinstimmen.
Ich möchte auf den Vorgang „Lieferung von Spürpan-

ern nach Saudi-Arabien“ zu sprechen kommen. Da
eist die Akte im Bundeskanzleramt eine auffällige zeit-
iche Lücke von zweieinhalb Jahren auf. Diese Lücke
etrifft genau den Zeitraum, in dem die damalige Bun-
esregierung – übrigens aus nachvollziehbaren außenpo-
itischen Gründen – entschieden hat, dass entgegen der
rüheren Praxis diese Panzerlieferung genehmigt wird.
ie Akte lebt, wie man so sagt, vorher und sie lebt nach-
er. Also ist es auffällig, dass es diese Lücke gibt.
Zu dem Datenschwund sage ich Ihnen: Es ist nach
ie vor so, dass es beim Regierungswechsel 1998 einen
atenschwund von mindestens 1 Gigabyte im Kanzler-
mt gegeben hat.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 3 Gigabyte!)


as entspricht, um es anschaulicher darzustellen, etwa
50 000 beschriebenen Schreibmaschinenseiten.
Wenn all dies sich so verhält – das ist nach wie vor so –,

ann bestand aller Anlass, da genauer hinzuschauen und
orermittlungen zu führen. Mit diesen Vorermittlungen
st Burkhard Hirsch beauftragt worden. Er hat sie nach
echt und Gesetz durchgeführt.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


etzt argumentieren Sie, daran, dass die Staatsanwalt-
chaft das Verfahren eingestellt habe, sehe man, dass es
ich um eine große Inszenierung handele


(Zuruf von der CDU/CSU: Das war es doch auch!)


nd an all dem nichts dran sei. Damit verkennen Sie völ-
ig, dass es ein totaler Unterschied ist, ob man, wenn es
ewisse Verdachtsmomente gibt, die ich Ihnen darge-
tellt habe, in Vorermittlungen eintritt – übrigens Vorer-
ittlungen zu Disziplinarverfahren; die eigentlichen
isziplinarverfahren sind von Burkhard Hirsch gar nicht
urchgeführt worden, weil er das als Nichtbeamter ja gar
icht hätte machen können – oder ob eine Staatsanwalt-
chaft am Ende langwieriger Ermittlungen zu dem Er-
ebnis kommt, keine Anklage erheben zu wollen.






(A) )



(B) )


Dr. Max Stadler

Das kann viele Gründe haben. Das kann den Grund

haben, dass zwar Akten vernichtet oder aus dem Kanz-
leramt mitgenommen worden sind, die dort hätten blei-
ben müssen, aber der Vorsatz bei demjenigen, der das
gemacht hat, nicht nachweisbar war, weil der gar nicht
wusste, dass er sie dort hätte belassen müssen. Das kann
den Grund haben, dass Daten gelöscht worden sind, aber
man nicht mehr feststellen kann, ob möglicherweise die
Berechtigten mit der Löschung einverstanden waren.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Sagen Sie doch, was die Staatsanwaltschaft festgestellt hat!)


Das kann etwa zum Grund haben – ich beziehe mich auf
die Panzerlieferungen –, dass man nach zehn oder zwölf
Jahren nicht mehr feststellen kann, ob es dazu einmal
Originalakten gegeben hat, und man jetzt nicht mehr klä-
ren kann, ob solche Originalakten vernichtet worden
sind. Natürlich gilt in all diesen Fällen der Satz: in dubio
pro reo.

Meine Damen und Herren, wenn eine Staatsanwalt-
schaft Ermittlungen einstellt, dann freut mich das für die
betroffenen Beschuldigten. Es wäre ungut gewesen,
wenn es notwendig gewesen wäre, hohe Beamte wegen
Aktenvernichtung und Urkundenunterdrückung vor Ge-
richt zu stellen. Das heißt aber nicht, dass alles in Ord-
nung gewesen ist. In Wahrheit heißt das: Es gab Anlass,
genauer hinzuschauen. Genau das hat Burkhard Hirsch
gemacht. Deswegen sollten Sie ihm gegenüber zu einem
zivilisierten Umgangston zurückkehren.


(Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507120300

Ich erteile das Wort dem Kollegen Hans-Christian

Ströbele, Bündnis 90/Die Grünen.

(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!
Fakt ist, dass es zum Zeitpunkt des Regierungs-
wechsels 1998 im Bundeskanzleramt Datenlö-
schungen gab.

(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Gibt es heute auch!)

Fakt ist auch, dass Akten fehlen. Im so genannten
Leuna-Komplex beispielsweise … sechs Bände mit
Originalen und Kopien.

Das habe nicht ich festgestellt, sondern der zuständige
Generalstaatsanwalt in Köln. Ich habe das aus dem
„Spiegel“ vom 30. Juni 2003 zitiert. Damit sollten Sie
sich auseinander setzen. Uns sollten Sie in dieser Aktu-
ellen Stunde erklären, warum diese Akten weggekom-
men sind und wo sie sich befinden.


(Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Vielleicht in Schönefeld im Kofferraum!)


Der Generalstaatsanwalt hat in diesem Interview am
Ende gesagt: Ein Vorsatz sei für die Staatsanwaltschaft


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(C (D jedenfalls bis zu diesem Interview – nicht erkennbar. n dieser Einschätzung folge ich dem Herrn Generaltaatsanwalt nicht, weil es auf der Hand liegt, dass vorätzlich gehandelt wurde: Warum wurden gerade diejenigen Akten nicht gefun en – der Kollege Stadler hat es vorhin ein bisschen vorichtiger formuliert –, die hinsichtlich des Komplexes euna besonders interessant waren, die schon vorher wei Untersuchungsausschüsse beschäftigt hatten und ie das Panzergeschäft mit Saudi-Arabien – ich komme leich noch auf einen dritten Fall zu sprechen – betraen? Warum finden sich gerade für diesen kritischen eitraum von anderthalb Jahren keine Akten? Es gibt für ie Zeiträume davor und danach Akten; aber es finden ich keine Akten für den Zeitraum, in dem das Geschäft ustande gekommen und abgewickelt worden ist. Es finden sich beispielsweise keine Akten über das anzergeschäft mit Saudi-Arabien. Das Geschäft ist zutande gekommen und abgewickelt worden in der Zeit on Oktober 1990 bis April/Mai 1991. Gerade für diesen eitraum fehlen die Akten. Sie fehlen auch für die Zeitäume danach, in denen die Bestechungsgelder, die aus em Deal mit Saudi-Arabien stammen, geflossen sind. Die Fragen „Wo ist das Motiv? Wo ist der Vorsatz? as könnte dahinter stecken?“ lassen sich beantworten, enn man sich einmal anschaut, welche Akten weggeommen sind. Ich hätte von Ihnen erwartet, Sie hätten ierüber gegenüber dem damaligen Untersuchungsauschuss, dessen Mitglieder fast vollständig anwesend ind, sowie gegenüber dem Bundestag und der Öffentichkeit Rechenschaft abgelegt. Ich will zu einem dritten Komplex kommen. Die La einer hätten gesagt: Si tacuisses, philosophus mansisses. Übertragen auf diesen Fall könnte man den Satz so bersetzen: Wenn Sie geschwiegen hätten, dann hätte ich niemand mehr mit dieser Sache beschäftigt. Aber ie wollen, dass man darüber redet. Ich möchte Sie daer ernsthaft hinsichtlich dieses dritten Komplexes fraen: Warum waren die Akten über das Milliardengechäft Bearhead, die es im Kanzleramt gab, in der Akte Weinbrennerei Rüdesheim“ versteckt? as hat die Akte über ein geplantes Panzergeschäft in anada in Milliardenhöhe in der Akte „Weinbrennerei üdesheim“ zu suchen? (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Darauf wird man einen speziellen Rüdesheimer getrunken haben!)


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Aha!)


Es gibt da einen Verdacht, den ich schon häufiger aus-
esprochen habe. Nachdem der Kollege Hirsch diese
kten gefunden und sie dem Untersuchungsausschuss
ankenswerterweise zur Verfügung gestellt hatte, haben
ir uns diese Akte angeschaut. Wir haben dabei festge-
tellt, dass es in diesen Akten eine Visitenkarte des Waf-
enhändlers Schreiber gibt. Auf der Visitenkarte findet
ich eine handschriftliche Notiz des damaligen Bundes-
anzlers. Diese Notiz wurde auf die Visitenkarte ge-
chrieben, bevor der damalige Bundeskanzler nach Hali-






(A) )



(B) )


Hans-Christian Ströbele

fax in Kanada gefahren ist, um gemeinsam mit dem
damaligen Wirtschaftsminister Rexrodt dieses Panzerge-
schäft in Kanada zu unterstützen und dafür bei der kana-
dischen Regierung zu werben.

Es gibt einen Zusammenhang, der uns in die heutige
Zeit führt.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Wie lautet die Notiz?)


Denn zehn Tage bevor diese Visitenkarte ausgehändigt
worden ist,


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Es wird immer spannender!)


war der Waffenhändler Schreiber bei Ihrem Kandidaten
für das Amt des Bundespräsidenten, bei Herrn
Dr. Schäuble, und zwar im Nachgang einer Spende von
Herrn Schreiber in Höhe von 100 000 DM, die Herr
Dr. Schäuble illegalerweise angenommen hat. Da liegen
die Zusammenhänge, die aufgeklärt werden müssen. Wir
wollen von Ihnen gerne wissen, wie es im Einzelnen ge-
wesen ist. Warum sind damals gerade diese wichtigen
Akten im Kanzleramt verschwunden und warum sind die
Unterlagen über das Panzergeschäft in die Akte „Wein-
brennerei Rüdesheim“ gesteckt worden?


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507120400

Kommen Sie bitte zum Schluss, Herr Kollege.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Diese Fragen beantworten Sie nicht. Sie halten sich
an einem Punkt auf, der mit der Sache überhaupt nichts
zu tun hat.

Ich bin dankbar, dass Sie heute diese Aktuelle Stunde
beantragt haben. So können wir die Fakten noch einmal
auf den Tisch legen und können der Öffentlichkeit all
das in Erinnerung rufen, was Sie in der damaligen Zeit
gemacht haben.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507120500

Herr Kollege, Sie müssen nun wirklich zum Schluss

kommen.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Der Aktenschwund und die Löschung der Dateien
sind nur der kleinere Teil von dem, was der Untersu-
chungsausschuss damals aufgeklärt hat.

Danke sehr.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507120600

Für die CDU/CSU-Fraktion hat nun der Kollege

Wolfgang Bosbach das Wort.

(Beifall bei der CDU/CSU)


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(C (D Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Kol ege Ströbele hat gerade aus einem Interview mit Herrn eneralstaatsanwalt Linden zitiert. Das Entscheidende at er bewusst weggelassen. Es lautet: Es gibt nach den bisherigen Feststellungen der Staatsanwaltschaft keinen relevanten Hinweis auf eine Tat oder einen Täter. eswegen – in dubio pro reo – sind alle Ausführungen, ie Sie gemacht haben, grober Unfug. (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Quatsch! – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fragen Sie einmal Herrn Dr. Schäuble!)

Wolfgang Bosbach (CDU):
Rede ID: ID1507120700

ie klammern sich an eine Theorie, von der Sie wissen,
ass sie falsch ist, in der Hoffnung, dass sie verbreitet
ird, in der Erwartung, dass die Bevölkerung sie glaubt.
as ist schäbig.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Helmut Kohl schreibt in seinem Tagebucheintrag vom

6. Juni 2000:

(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach du lieber Gott!)

Vorab berichtet die Presse über den Abschlussbe-
richt von Burkhard Hirsch, aus dem hervorgeht, dass
nach der Wahlniederlage 1998 in noch größerem Stil
als bisher vermutet brisante Datenbestände im
Kanzleramt vernichtet worden sein sollen. … Meine
erste Reaktion auf die Medienberichte: Ich verlange
zum wiederholten Male, dass die Bundesregierung
Anzeige gegen unbekannt erstattet und sich die
Staatsanwaltschaft und ein ordentliches Gericht mit
dem Verschwinden der Akten beschäftigen. Ich bin
sicher, dass ein solches rechtsstaatliches Verfahren
– im Gegensatz zur Meinung von Herrn Hirsch – zu
ganz anderen Ergebnissen kommen wird. Zu be-
fürchten ist allerdings, dass das tatsächliche Ergeb-
nis des Verfahrens dann kaum eine angemessene
Veröffentlichung finden wird.

Das ist ja genau das, worauf Sie spekulieren: unbe-
iesene Behauptungen, Verdächtigungen, Verleumdun-
en


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo sind denn die Akten? Sagen Sie mir: Wo sind die Akten? Die sind doch weg!)


uf der Titelseite, als Fünfspalter. Dann, zwei, drei Jahre
päter, die Einstellungsverfügung auf Seite 3 oder mög-
icherweise sogar noch zwischen Kleinanzeigen ver-
teckt. Ihr Ziel haben Sie jedenfalls erreicht.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo sind die Akten?)


enn die ganze Nummer wird ja veranstaltet in der
offnung, dass die Menschen draußen glauben: Wo
auch ist, ist auch Feuer; da wird schon etwas dran sein.
o verfahren Sie.






(A) )



(B) )


Wolfgang Bosbach


(Beifall bei der CDU/CSU – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Kohl kann die Wahrheit sagen, doch er schweigt! Helmut Kohl sollte einmal seine ganzen Akten freigeben, auch die Stasiakten!)


In der Einstellungsverfügung des Leitenden Ober-
staatsanwaltes heißt es:

Hinsichtlich des Vorwurfs der Datenlöschung …
hat sich der Anfangsverdacht nicht erhärtet. Hin-
sichtlich des Vorwurfs der Aktenvernichtung …
fehlt es … an dem Anfangsverdacht für ein strafba-
res Verhalten.

(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sind alle Akten da?)

Es gibt überhaupt keine Täter. Die gibt es nur in Ihrer
Fantasie. Das ist gerade der große Unterschied, der zwi-
schen uns besteht:


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nehmen Sie doch einmal die Fakten zur Kenntnis!)


Sie wollen den Menschen von morgens bis abends ein-
bläuen, dass Ihre Vorgängerregierung politisch käuflich,
also korrupt gewesen sei.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist leider so gewesen! – Gegenruf des Abg. Reinhard Grindel [CDU/ CSU]: Das ist eine Unverschämtheit!)


– Nein, Herr Ströbele, das ist nicht so gewesen.

(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sollen wir alle das Protokoll des Untersuchungsausschusses lesen?)


Sie wissen, dass der Untersuchungsausschuss das Ge-
genteil ermittelt hat. Herr Ströbele, wenn irgendwer die
ungeeignetste Person zur Verteidigung des Rechtsstaates
ist, dann ist es der Abgeordnete Christian Ströbele. Das
möchte ich hier auf den Punkt bringen.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Selbst Hans Leyendecker, der ja nun wirklich nicht in

dem Verdacht steht,

(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ledertaschen voller Bargeld hat es gegeben!)


besonders freundlich über die Union zu schreiben,

(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Letzte! Es gab Ledertaschen voller Bargeld! Das steht im Bericht des Untersuchungsausschusses!)


hat vor kurzem in der „Frankfurter Allgemeinen Sonn-
tagszeitung“ eingestanden:

Aber andere Sachen, wie die so genannten „Bundes-
löschtage“, sind ihm schon deshalb nicht anzulas-
ten, weil es sie nicht gegeben hat. Leider sind nicht
alle Leser an Differenzierung interessiert. … Das ist

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(C (D bei den Partygesprächen über die Datenlöschungen auch so. (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja Geschichtsverfälschung!)

Neulich bin ich bei einer Veranstaltung „Zeit“-Le-
sern begegnet, und die legten sofort los: Daß die
Bonner Staatsanwälte Versager oder Korruptis
seien, daß unzulänglich ermittelt worden sei, daß
ein gravierender Verdacht bestehen bleibe. Die lie-
ßen sich durch kein Argument beirren, ohne ir-
gendeine Akte oder Vernehmung gelesen zu haben.
Einfach, weil ihnen die Bundeslöschtage-Version
besser gefiel.

ie sind genau solche Partyplauderer, über die sich Hans
eyendecker in dem Artikel beklagt.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Die Tätigkeit von Burkhard Hirsch war nicht recht-
äßig,


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! – Dr. Max Stadler [FDP]: Das ist falsch! Das ist unverschämt!)


ie war rechtswidrig. Über das Treiben von Burkhard
irsch gibt es ein umfangreiches Sachverständigengut-
chten von einem der renommiertesten deutschen Ver-
altungsrechtler, Professor Battis, Berlin. Er hat eindeu-
ig festgestellt, dass die Tätigkeit rechtswidrig war.
Der erhebliche Unterschied liegt jedoch in Folgen-

em: Wenn es einen Regierungswechsel gibt, dann wird
das ist immer so gewesen – die Vorgängerregierung
ritisiert. Immer wenn es eine neue Regierung gibt, wird
er Bevölkerung ein neues Zeitalter verkündet; das wird
uch 2006 vermutlich so sein.


(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU – Klaus Uwe Benneter [SPD]: Sie haben den Regierungswechsel doch schon 2002 gefeiert!)


ber in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik
eutschland ist es einmalig, dass eine neue Regierung
ersucht, ihre Vorgängerregierung nicht nur politisch zu
iskreditieren, sondern den Bundeskanzler, Bundesmi-
ister und leitende Mitarbeiter seines Hauses zu krimina-
isieren.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist denn Herr Pfahls, wo ist denn der Staatssekretär? Schaffen Sie einmal den Staatssekretär her!)


as ist der eigentliche Skandal.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Wenn Sie schon nicht den Mumm haben, hier die
anze Wahrheit zu sagen, dann sollten Sie sich zumin-
est dafür schämen,


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welcher Bundeskanzler ist denn mit einer Ledertasche voll Geld durch die Gegend gezogen?)







(A) )



(B) )


Wolfgang Bosbach

dass Sie Mitarbeiter des Bundeskanzleramtes mit einem
solchen Verfahren überzogen haben. Zumindest bei die-
sen sollten Sie sich entschuldigen.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507120800

Ich erteile der Kollegin Christine Lambrecht für die

SPD-Fraktion das Wort.


Christine Lambrecht (SPD):
Rede ID: ID1507120900

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bin

der Union sehr dankbar dafür, dass sie hier im Plenum
die dubiosen Machenschaften der Kohl-Regierung – der
Umgang mit den Akten im Kanzleramt ist nur eine Fa-
cette davon – einmal mehr zum Thema macht. Auch ich
bin der Überzeugung, dass die Vorgänge um die Liefe-
rung der Spürpanzer nach Saudi-Arabien, um die
Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit der Pri-
vatisierung der Leuna/Minol und um den Verkauf der Ei-
senbahnerwohnungen – um nur einige Beispiele zu nen-
nen – nicht in Vergessenheit geraten dürfen.

Nicht in Vergessenheit geraten darf dabei aber auch,
dass der Aktenbestand im Kanzleramt zu den genannten
Beispielen – der Aktenbestand ist ja Gegenstand dieser
Aktuellen Stunde – zumindest unvollständig ist. Sie aber
verlangen eine Entschuldigung dafür, dass dies festge-
stellt worden ist.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Wirr ist das, was Sie vortragen!)


Ich muss schon sagen: Das ist sehr dreist. Im Gegenzug ist
vielmehr – auch angesichts der Diffamierungen heute –
eine Entschuldigung der Union angesagt.


(Beifall bei der SPD – Lachen bei der CDU/ CSU)


– Hören Sie erst einmal zu, wie die Faktenlage tatsäch-
lich ist!

Nehmen wir zum Beispiel den Verkauf der Eisenbah-
nerwohnungen.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Dafür hat sich Gerhard Schröder eingesetzt! Johannes Rau auch!)


Da klafft im Bestand der Akten des Bundeskanzleramtes
eine Lücke vom 20. Juni 1996 bis zum 29. Mai 1998,
eine Lücke also von fast zwei Jahren. Es gibt keine ein-
zige Akte über die Verhandlungen mit den Interessenten
– die wurden nämlich in diesem Zeitraum geführt – und
keinen Vermerk über die Abgabe der jeweiligen Gebote.
Die Deutsche Annington – dahinter stand eine japani-
sche Gruppe – hat immerhin 1 Milliarde DM mehr gebo-
ten als die Bieter, die später den Zuschlag bekommen ha-
ben. Diese Firma hat sogar angeboten, ihr Gebot zu
erhöhen. Darauf ist man aber nicht eingegangen. Darü-
ber steht nichts in den Akten.

(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Gerhard Schröder hat sich dagegen ausgesprochen!)



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(C (D Das können Sie jemandem erzählen, der sich die Hose it der Kneifzange anzieht. Dann erhält aus heiterem Himmel trotz dieses höhe en Gebots ein anderes Bieterkonsortium den Zuschlag. (Heinz Seiffert [CDU/CSU]: Auf dringenden Wunsch von Gerhard Schröder!)

ch will Ihnen einmal sagen, wie das abgelaufen ist – das
at uns nämlich Helmut Kohl im Untersuchungsaus-
chuss dargestellt –:


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Gerhard Schröder und Wolfgang Clement haben sich schriftlich dafür eingesetzt!)


m 8. Juni 1998 hat es zwischen dem Kanzler und den
achministern, dem Verkehrsminister, dem Bauminister
nd dem Finanzminister, ein Treffen gegeben. Helmut
ohl soll angeblich ganz spontan erklärt haben – so hat
r uns das zumindest im Untersuchungsausschuss er-
ählt; Sie können das nachlesen –, dass die Japaner nicht
en Zuschlag bekommen, dass an diese nicht verkauft
ird.
Das war der Hintergrund dieses plötzlichen Stim-
ungswandels. Noch nicht einmal über das Treffen, auf
em es angeblich zu diesem Stimmungswandel kam,
ibt es einen Vermerk. Es gibt keinen Vermerk darüber,
er an diesem Treffen teilgenommen und wo das Ganze
tattgefunden hat. Und Sie wollen uns erzählen, dass die
amalige Entscheidung, dass jemand den Zuschlag be-
ommt, obwohl er 1 Milliarde DM weniger geboten hat,
icht damit im Zusammenhang stand,


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Lesen Sie doch einmal die Briefe Ihrer eigenen Parteifreunde!)


ass dieser Bieter ein paar Tage später 5,9 Millionen DM
n die Union gespendet hat? Und Sie verlangen in die-
em Zusammenhang eine Entschuldigung von uns? Ich
laube, da ist bis heute eine Entschuldigung Ihrerseits,
er Union, fällig.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Nehmen wir den Verkauf der Fuchspanzer nach
audi-Arabien. Auch hierzu klafft im Aktenbestand eine
ücke vom 20. Oktober 1990 bis zum 29. Januar 1993.
or dieser Zeit war man sich in der Bundesregierung ei-
ig darüber, dass keine Panzer in dieses Krisengebiet ge-
iefert werden sollen. Heute wissen wir, dass sich der
ittlerweile flüchtige ehemalige Staatssekretär Pfahls
anz massiv für diesen Meinungsumschwung eingesetzt
at.
Wir kennen mittlerweile ein Schreiben von Helmut
ohl an den damaligen Verteidigungsminister, in dem
elmut Kohl angeordnet hat, dass hierfür in Zukunft
usgerechnet dieser Herr Pfahls zuständig sein soll. Es
ibt ein Schreiben von Herrn Pfahls, in dem dieser sich
ei Herrn Teltschik darüber beklagt, dass das Auswär-
ige Amt nicht bereit sei, sich für diese Panzerlieferun-
en einzusetzen, und in dem er bittet, in geeigneter
eise auf die Haltung des Auswärtigen Amtes Einfluss






(A) )



(B) )


Christine Lambrecht

zu nehmen. Mit Erfolg; denn es gab, wie wir wissen,
hinterher eine andere Entscheidung.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Auch Sozialdemokraten waren für die Lieferung!)


Diese Schreiben kennen wir heute – aber nicht aus
dem Aktenbestand des Kanzleramtes, sondern aus ande-
ren Ministerien. Es kann doch nicht wahr sein, dass sol-
che Schreiben, die aus dem Kanzleramt kommen, dort
nicht vorgehalten werden. Da muss es doch irgendeinen
Zusammenhang geben.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Meine Damen und Herren, Sie wollen eine Entschul-
digung dafür, dass solche Vorgänge öffentlich gemacht
werden. Es ist doch absurd, ausgerechnet dafür eine Ent-
schuldigung zu verlangen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

Ich habe wegen der Kürze der Zeit nur zwei Beispiele

aufzeigen können, hätte aber noch zu vielen anderen
Punkten – beispielsweise dazu, was und warum beim
Komplex Leuna/Minol alles fehlt – Stellung nehmen
können.

Sie haben die Aktuelle Stunde zu diesem Thema ge-
wollt und Sie haben sie bekommen. Sie fordern hier eine
Entschuldigung. Da kann ich Ihnen beipflichten. Aber
die Entschuldigung haben Sie zu bringen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507121000

Nächster Redner ist der Kollege Andreas Schmidt für

die CDU/CSU-Fraktion.

(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kollege Schmidt sagt jetzt, wo die Akten sind! Er muss wissen, wo die Akten geblieben sind! – Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Er war ja bei Kohl!)



Andreas Schmidt (CDU):
Rede ID: ID1507121100

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Ich habe den Eindruck – zumindest nach Ihren
Redebeiträgen –, Sie sind schlechte Verlierer.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


Sie haben mit keinem Satz zum Thema Stellung genom-
men. Wir reden heute über die Beendigung eines staats-
anwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens.

(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ NEN]: Ich habe den Staatsanwalt zitiert!)

– Lassen Sie uns ganz ruhig darüber reden, worum es
heute geht, Herr Ströbele. – Dieses Verfahren ist nach
§ 170 Abs. 2 StPO eingestellt worden. Das ist sozusagen
das rechtsstaatliche Testat, dass eine Diffamierungskam-
pagne endgültig gescheitert ist.

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(C (D Da diese Einstellungsverfügung bei der Bundesregieung offensichtlich nicht bekannt ist, möchte ich ganz urz aus den zentralen Sätzen dieser Einstellungsverfüung – es handelt sich übrigens um eine Mitteilung an as Kanzleramt – zitieren: Hinsichtlich des Vorwurfs der Datenlöschung …, zu dem Sie gegen Ministerialdirektor a. D. Dr. Roll und Ministerialrat Grewenig sowie eventuell weitere Beteiligte mit Schreiben vom 07.07. und 27.07. 2000 Strafantrag gestellt haben, hat sich der Anfangsverdacht nicht erhärtet. Hinsichtlich des Vorwurfs der Aktenvernichtung …, zu dem Sie eine Strafanzeige nicht erstattet haben, fehlt es gemäß § 152 Abs. 2 StPO an dem Anfangsverdacht für ein strafbares Verhalten. as ist, rechtsstaatlich gesehen, ein Freispruch erster lasse und, politisch gesehen – man kann das ja auch olitisch bewerten –, eine Anklageschrift gegen die jetigen Verantwortlichen im Bundeskanzleramt. (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen des Abg. Frank Hofmann [Volkach] [SPD])


Wenn Sie sich diese Einstellungsverfügung durchle-
en – Sie sollten das wirklich tun, Herr Hofmann –, dann
erden Sie sehen: Es hat einen unglaublichen Vorgang
egeben, für den allein der Bundeskanzler und der Chef
es Bundeskanzleramtes die Verantwortung tragen.
anz eindeutig ist versucht worden, ohne Beweise und
ider besseres Wissen Beamte und Politiker, auch den
rüheren Bundeskanzler Herrn Kohl, aus parteitakti-
chen Gründen mit einem Verdacht zu überziehen.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er hat sich selber überzogen! – Christine Lambrecht [SPD]: Er hat dafür die Ursache gesetzt!)


nd nicht nur das: Man hat zudem versucht, die Ausräu-
ung des Verdachts zu verhindern und die Aufklärung
er Fragen in die Länge zu ziehen. Das ist der eigentli-
he Skandal, über den wir heute sprechen.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Wir sind doch alle Vertreter des Rechtsstaates; teil-
eise sind wir sogar im Rechtsausschuss. Es ist in Ord-
ung, wenn wir uns politisch bekämpfen, aber es gibt
uch Grenzen. Die Grenzen sind dort, wo rechtsstaatli-
he Prinzipien betroffen sind.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Dort, wo Akten verschwunden sind, da ist die Grenze! – HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben immer noch nicht gesagt, wo die Akten sind!)


ch finde wirklich, dass dieses Verfahren eher an eine In-
uisition als an den Rechtsstaat erinnert.
Lassen Sie mich kurz die Fakten schildern, damit Sie

ehen, warum ich das so einschätze. Im Jahr 2000 stellt
er Chef des Bundeskanzleramtes Strafantrag gegen Mit-
rbeiter des Bundeskanzleramtes wegen angeblicher
atenlöschung. Es wird behauptet, es habe eine Akten-






(A) )



(B) )


Andreas Schmidt (Mülheim)


vernichtung in großem Umfange gegeben. Interessanter-
weise ist seinerzeit keine Strafanzeige gestellt worden;
aufgrund der öffentlichen Berichterstattung wurde aller-
dings ermittelt. Anfang 2001 wird bekannt, dass die
Staatsanwaltschaft Bonn – die zuständig war – das Ver-
fahren einstellen will, weil der Verdacht ausgeräumt ist.
Der Chef des Bundeskanzleramtes, Herr Steinmeier, wi-
derspricht. Dann wird Druck auf die Staatsanwaltschaft
ausgeübt. Ein Professor aus Freiburg – ich glaube, es war
Professor Hennis – ruft in einer Wochenzeitung zum Pro-
test gegen die Einstellung auf. 12 000 Menschen – die
kennen nicht einmal die Akten – protestieren. Was hat das
mit einem Rechtsstaat zu tun? Hier wird blinder Verfol-
gungseifer propagiert, nur um einen Verdacht aufrechtzu-
erhalten, der von der Staatsanwaltschaft schon ausge-
räumt war.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Es folgt die Anordnung des Kölner Generalstaatsanwal-
tes, weitere Ermittlungen einzuleiten.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Aber ich räume ein, dass es nicht dienlich war“!)


– Passen Sie auf, es geht noch weiter!
Es gibt weitere Ermittlungen, zu denen die Staatsan-

waltschaft in der Einstellungsverfügung jetzt Folgendes
schreibt:

Hierzu möchte ich in Erinnerung rufen, dass die
Staatsanwaltschaft bereits im Vermerk vom
15.01.2001 – also vor zweieinhalb Jahren – umfas-
send Gründe dargelegt hat, die nach Bewertung der
damaligen Erkenntnisse für die Einstellung des Ver-
fahrens sprachen.
Die nach der Stellungnahme des Kanzleramtes vom
31.05.2001 durchgeführten ergänzenden Ermittlun-
gen haben dieses Ergebnis nicht nur bestätigt, son-
dern die – teilweise – bestehende Verdachtslage
weiter abgeschwächt.

Es hat also nichts Neues gegeben, im Gegenteil: Die
Verdachtsmomente sind weiter ausgeräumt worden.

Am 12. Juni 2003 – das ist der entscheidende Punkt,
der die Sache zum Skandal macht – hat es eine schriftli-
che Stellungnahme des Bundeskanzleramtes zu den lau-
fenden Ermittlungen gegeben. Darin steht unter Hinweis
auf den inzwischen eingetretenen Zeitablauf, dass eine
akzeptable Beweiswürdigung immer noch aussteht.

Das ist interessant. Ich frage: Was ist eine akzeptable
Beweiswürdigung? Das Bundeskanzleramt versteht un-
ter einer akzeptablen Beweiswürdigung das Ergebnis,
das ihm in den Kram passt. Das müssen Sie sich einmal
vorstellen. Ich bin für die Dummheit, dass hier die
Maske freiwillig fallen gelassen wurde, dankbar.


(Beifall bei der CDU/CSU – Klaus Uwe Benneter [SPD]: Man muss allen Hinweisen nachgehen!)


Der Staat ist eine objektive Behörde. Ich möchte Ihnen
zum Schluss gern vortragen, was die Staatsanwaltschaft
zur Forderung nach einer akzeptablen Beweiswürdigung

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(C (D agt. Sie schreibt in der Einstellungsmitteilung – das ist ine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung –: Wenn ein solches Ergebnis als nicht „akzeptabel“ eingeschätzt wird, mag dies auf dem – im Rahmen der Strafverfolgung oftmals unvermeidbaren – Widerstreit zwischen der Interessenlage eines Anzeigenerstatters und der Sachverhaltsbewertung durch eine zur Objektivität und damit auch zur Beachtung des Zweifelsgrundsatzes verpflichtete Staatsanwaltschaft beruhen. Meine Damen und Herren, die Regierung ist keine rivatperson und auch Sie sind an rechtsstaatliche Prinipien gebunden. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es! Sie darf auch nicht die Akten an die Adenauer-Stiftung geben!)


ier bestätigt Ihnen die Staatsanwaltschaft, dass Sie das
icht getan und deswegen die Forderung nach einer ak-
eptablen Beweiswürdigung in die Welt gesetzt haben.
as ist der eigentliche Skandal und darüber haben Sie
eute kein Wort gesagt. Das zeigt in der Tat, dass Sie das
hema nicht nur nicht begriffen haben, sondern dass Sie
ier einen unmöglichen Vorgang nicht kommentieren
ollen, weil er Ihnen peinlich ist.
Vielen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507121200

Das Wort hat nun die Kollegin Silke Stokar von
euforn, Bündnis 90/Die Grünen.


(BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kol-

ege Schmidt, völlig unabhängig von einem staatsan-
altlichen Ermittlungsverfahren und der Einstellung ei-
es Verfahrens müssen wir im Parlament die politische
ufklärung in der Aktuellen Stunde weiterführen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Andreas Schmidt [Mülheim] [CDU/CSU]: Dann sagen Sie etwas dazu!)


Sie haben von Vorsatz gesprochen. Der Vorsatz fehlte
nd der Staatsanwalt hat gesagt, wir befinden uns leider
n einer rechtlichen Grauzone, weil es kein Gesetz darü-
er gibt, welche Akten im Kanzleramt aufgehoben wer-
en müssen.


(Andreas Schmidt [Mülheim] [CDU/CSU]: Wo steht das denn? – Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Frei erfunden!)


Ihre Regierung hat dem Parlament wichtige Akten
orenthalten. Es hat noch niemals bei einem Regierungs-
echsel eine so beispiellose Reißwolf- und Säuberungs-
ktion gegeben wie 1998 im Kanzleramt unter der Ver-
ntwortung von Bundeskanzler Kohl.


(Beifall bei der SPD)







(A) )



(B) )


Silke Stokar von Neuforn

Sie versuchen, die ganze Geschichte dieses Untersu-
chungsausschusses, der eine Geschichte voller Skandale
Ihrer Regierungszeit ist, umzuschreiben. Das wird Ihnen
nicht gelingen; auch in anderen Fällen sind Sie dabei ge-
scheitert.

Es liegt in der Verantwortung Ihrer Regierung, dass
wir so wichtige Ereignisse – sie sind bereits angespro-
chen worden – jetzt aufarbeiten müssen. Mich als neue
Bundestagsabgeordnete würde der Leuna-Komplex inte-
ressieren. Aber es gibt keinen Zugang zu den Akten.
Mich würde auch die Panzerlieferung nach Saudi-Ara-
bien interessieren. Aber die entscheidenden Akten feh-
len. In Ihrer Fraktion gibt es Herren, die Licht in dieses
Dunkel bringen und Lücken füllen könnten. Diese Her-
ren heißen Kohl und Schäuble. Genau diese beiden soll-
ten Sie befragen, statt hier den Versuch zu unternehmen,
die Geschichte der Aktenvernichtung umzuschreiben.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Sie diffamieren munter weiter! – HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Darf man die Wahrheit nicht mehr sagen?)


– Ich kenne diese Umdrehung. Infam ist nicht die Aufar-
beitung von Skandalen, infam sind die Skandale.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Da war gar kein Skandal! Das müssen Sie einmal begreifen!)


Diese Wahrheiten, meine Damen und Herren von der
CDU/CSU, werden wir im Parlament auch weiter an-
sprechen.


(Dr. Karl A. Lamers [Heidelberg] [CDU/ CSU]: Das sind Unwahrheiten!)


– Das sind keine Unwahrheiten. Ich erinnere mich an
keinen anderen Bundeskanzler, der mit Ledertaschen
voller Geld durch die Gegend zog


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das ist verleumderisch!)


und bis heute diesen Vorgang nicht aufklärt.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Sie reden wirr!)


Ich möchte zum Selbstverständnis des Parlaments,
zum Selbstverständnis von Öffentlichkeit und zu dem
Transparenzgebot, das für Regierungshandeln gilt, zu-
rückkommen. Was ist das eigentlich für eine Einstellung,
wenn ein Bundeskanzler meint, dass dann, wenn er nicht
mehr Bundeskanzler ist, die Akten des Kanzleramtes
Akten sind, die man in die Konrad-Adenauer-Stiftung
bringen kann? Diese Akten sind doch kein Eigentum Ih-
rer Partei.


(Andreas Schmidt [Mülheim] [CDU/CSU]: Gucken Sie doch einmal in der Ebert-Stiftung nach! – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Wo liegen denn die Akten von Willy Brandt?)


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(C (D ndere Akten nimmt der Kanzler mit nach Hause. Was st das für ein Parlamentsverständnis, was ist das für ein emokratieverständnis? Sie sollten solche Aktuellen Stunden erst wieder be ntragen, wenn Sie endlich sagen können, wo die verchwundenen Aktenbände sind und wie eine Ablage im anzleramt möglich ist, der es an Chronologie mangelt nd in der ganze Monate oder Jahre fehlen. Wir sollten aus dieser Aktenvernichtungsaffäre aus hrer Regierungszeit eine Konsequenz ziehen. Wir feiern n Kürze als grüne Fraktion „Fünf Jahre grüner Kampf ür ein Informationsfreiheitsgesetz“. Als grüne Abgeordete hoffe ich, dass wir in dieser Auseinandersetzung emnächst erfolgreich sind. Die Freigabe von Akten ist ber natürlich nur dann möglich, (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn sie noch da sind!)


enn die Akten noch vorhanden sind und auch vorhan-
en bleiben.
Ich möchte zum Schluss den Vorschlag machen, eine

dee aus Amerika zu übernehmen. Der amerikanische
räsident darf noch nicht einmal einen mit der Hand ge-
chriebenen Notizzettel, der mit Regierungshandeln in
usammenhang steht, eigenständig in den Papierkorb
erfen. Das amerikanische Bundesarchiv entscheidet
arüber, welche Akten in welcher Form wie aufbereitet
ür zukünftige Generationen erhalten bleiben. Vielleicht
ollten wir eine Lehre aus dieser Erfahrung ziehen und
agen: Wir brauchen Regeln für den Umgang mit Akten.
Danke schön.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507121300

Das Wort hat nun der Kollege Hans-Peter Friedrich

ür die CDU/CSU-Fraktion.

Dr. Hans-Peter Friedrich (CSU):
Rede ID: ID1507121400

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Kol-

egin von den Grünen, wir brauchen vor allem Regeln
ür den Anstand


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Über Anstand sollten Sie hier überhaupt nicht mehr reden!)


m politischen Miteinander.

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Was Sie hier unter dem Beifall der SPD an Diffamie-
ungen und an erneuter übler Nachrede gegen die Regie-
ung Helmut Kohl vom Stapel gelassen haben, ist uner-
räglich und unglaublich.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Den Anstand haben Sie verloren!)


Lieber Herr Kollege Wend, Sie haben vorhin nach der
ktualität der Einstellung der Ermittlungen der Staatsan-






(A) )



(B) )


Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof)


waltschaft gefragt. Das Aktuelle an der Geschichte ist,
dass sich der Skandal um Hirsch und Steinmeier im Bun-
deskanzleramt des Gerhard Schröder abgespielt hat: vor
den Augen des Bundeskanzlers, vielleicht mit seinem
Wissen, zumindest aber in seinem Einflussbereich.


(Beifall bei der CDU/CSU – Ute Kumpf [SPD]: Das ist eine Tatsachenverdrehung!)


Dort ist systematisch Recht verletzt worden und dies
begann bereits mit der Einsetzung dieses unsäglichen
Sonderermittlers oder Ermittlungsführers Hirsch.


(Ute Kumpf [SPD]: Herr Kollege, wo leben Sie denn?)


Bereits bei der Einsetzung von Herrn Hirsch ist gegen
Recht und Gesetz verstoßen worden. Uns liegt bereits
seit Dezember 2000 ein Gutachten von Professor Battis
vor, in dem sehr genau und sehr detailliert nachgewiesen
wird, dass es keine Rechtsgrundlage gab, Herrn Hirsch
als Ermittlungsführer oder sonst etwas in diese Sache
einzuführen.

Aber selbst wenn man zu der Auffassung kommen
sollte, es könnte eine Rechtsgrundlage konstruiert wer-
den, war es in jedem Fall unzulässig, dass Herr Hirsch
als Außenstehender Einsicht in Personalakten von Be-
amten genommen hat und damit mit Wissen und Kennt-
nis und vielleicht auf Anweisung von Herrn Steinmeier
gegen das in Art. 2 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 des
Grundgesetzes verankerte informationelle Selbstbestim-
mungsrecht verstoßen hat.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war ein unabhängiger Ermittler!)


Wir haben uns am Anfang gefragt, warum Steinmeier
und Schröder Burkhard Hirsch ausgewählt haben. Im
Laufe der Sitzungen des Untersuchungsausschusses und
insbesondere im Laufe der Anhörung des Herrn Hirsch
sind wir zu einer Antwort gekommen.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vorsichtig!)


Herr Hirsch hasste Helmut Kohl. Das war offenkundig.
Helmut Kohl hat das sehr plastisch erklärt: Er hielt Herrn
Hirsch für ungeeignet, Bundesminister zu werden.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die waren doch zusammen in einer Koalition!)


Das hat in Herrn Hirsch natürlich Hass erzeugt. Steinmeier
wusste, dass die Kombination von Hass und unsäglicher
Eitelkeit des Herrn Hirsch dazu führen würde, dass die-
ser ihm sozusagen als willenloses Werkzeug in seiner
Diffamierungskampagne dienen könnte.


(Dr. Max Stadler [FDP]: Das ist unterste Schublade!)


In der Tat hat Herr Hirsch alle Erwartungen erfüllt.
Hierzu im „Focus“ vom 3. Juli 2000, zu lesen auch in der
Bundestagsdrucksache 14/4915 – daraus zitiere ich –:

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(C (D In der Presse wurde danach berichtet, Dr. Burkhard Hirsch habe unfaire Vernehmungsmethoden angewandt, so zum Beispiel manipulierte Kopien bei Befragungen vorgelegt, entlastende Aussagen nicht protokollieren wollen (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat denn das geschrieben? – Dr. Max Stadler [FDP]: Sie trauen sich, das hier vorzutragen?)

und Befragten keine Kopie des Befragungsproto-
kolls zur Verfügung gestellt.

(Dr. Max Stadler [FDP]: Alles längst wider legt!)

Dr. Burkhard Hirsch soll Personen als Zeugen gela-
den, sie im Termin aber belehrt haben, dass sie po-
tenzielle Beschuldigte sein könnten mit der Konse-
quenz, dass es für das Hinzuziehen eines Anwaltes
zu spät war.

(Dr. Max Stadler [FDP]: Das müsste er tun!)

Darüber hinaus soll Dr. Burkhard Hirsch Rechtsan-
wälte als Begleitung von anzuhörenden Personen
anfangs generell abgelehnt haben.

(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind vielleicht Rechtsverdreher hier! – Dr. Max Stadler [FDP]: Das ist längst widerlegt!)


Meine Damen und Herren, ob in der Tat die Verneh-
ungsmethoden angewendet wurden, die hier geschil-
ert werden, ist nicht bewiesen. Der Skandal besteht
ber darin, dass Herr Steinmeier sich nie dafür interes-
iert hat.


(Dr. Max Stadler [FDP]: Aber Sie tragen das hier vor!)


r hat sich weder dafür interessiert, mit welchen Metho-
en Herr Hirsch gearbeitet hat, noch dafür, ob seine Er-
ebnisse richtig waren.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und mit welchen Methoden arbeiten Sie?)


as ist ein Verstoß gegen die Fürsorgepflicht des Leiters
es Kanzleramtes gegenüber seinen Beamten.


(Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch des Abg. Dr. Max Stadler [FDP])


Die angeblichen Erkenntnisse des Herrn Hirsch haben
mmerhin gut in das Konzept von Herrn Steinmeier ge-
asst, das da hieß, die Vorgängerregierung zu diffamie-
en und zu diskreditieren. Genau das ist auch passiert.


(Dr. Max Stadler [FDP]: Sie diffamieren doch gerade!)


Was ist aus den angeblichen Erkenntnissen des Herrn
irsch geworden? – Sie sind allesamt widerlegt worden
zw. haben sich allesamt als falsch herausgestellt.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber die Akten sind doch immer Dr. Hans-Peter Friedrich noch weg! – Zuruf von der SPD: Wo sind die Akten dann?)





(A) )


(B) )


Das will ich Ihnen anhand eines Beispiels deutlich ma-
chen. Die Datenlöschung, die vorgenommen worden
sein soll, sei, so Herr Hirsch, von Zeugen bezeugt wor-
den, die von Datenlöschungen berichtet hätten. Die
Staatsanwaltschaft hat dieser Sache nicht getraut und hat
die Zeugen selbst vernommen.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber erst nach dreimaliger Aufforderung)


Ich zitiere aus der „FAZ“ vom 16. Oktober:
so daß die Bonner Staatsanwaltschaft vom Herbst
2001 an eigene Befragungen durchführte, bei denen
die beiden Kronzeugen Wegesin und Gregor K. die
wichtigsten Teile ihrer früheren Aussagen revidier-
ten und schwerste Vorwürfe gegen den „Sonderer-
mittler“ Hirsch, insbesondere gegen dessen sugges-
tive Verhörtechnik, erhoben.

Diese Vernehmungen führten zu folgenden Ergeb-
nissen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507121500

Herr Kollege, ich muss Sie an die Redezeit erinnern.

Dr. Hans-Peter Friedrich (CSU):
Rede ID: ID1507121600

Ich komme gleich zum Ende, Herr Präsident. – In den

Unterlagen des Untersuchungsausschusses, die frei zu-
gänglich sind, ist von einem Vermerk der Staatsanwalt-
schaft zu lesen, in dem es heißt – ich zitiere –:

Der vom so genannten Sonderermittler Hirsch ge-
zogene Schluss einer zentral erfolgten Löschung
von zwei Dritteln des Datenbestandes im Zusam-
menhang mit dem Regierungswechsel ist nicht trag-
fähig.

Es wird Zeit, dass sich sowohl Herr Hirsch als auch Herr
Steinmeier bei Helmut Kohl entschuldigen


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja unglaublich!)


wie auch bei den Beamten, die unzulässigerweise in Ver-
dacht geraten sind.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kohl soll sich entschuldigen!)


Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507121700

Das Wort hat nun der Kollege Frank Hofmann für die

SPD-Fraktion.

Frank Hofmann (SPD):
Rede ID: ID1507121800

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lieber

Herr Stadler, Sie haben eben gemerkt: Es macht keinen
Sinn, zu versuchen, mit Argumenten auf die CDU/CSU
einzugehen. Sie haben ja gesehen, wie Herr Friedrich

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(C (D arauf geantwortet hat. Er nimmt nicht zur Kenntnis, ass die zentralen Ergebnisse von Burkhard Hirsch, aber uch vom Oberstaatsanwalt beim BGH, der ebenfalls ernehmungen durchgeführt hat, durch die Staatsanwaltchaft bestätigt worden sind. Insofern ist das, was Herr riedrich gesagt hat, falsch. Nicht Herr Hirsch ist, sonern Herr Bohl und Herr Dr. Kohl sind zur Verantworung zu ziehen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


ie beschimpfen diejenigen, die die Wahrheit ans Licht
ringen. Wer bei Ihnen denkt sich eigentlich solche Un-
erschämtheiten aus?


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Kollege Hohmann!)


Ich möchte noch einmal darauf hinweisen: Akten, die
ich im Kanzleramt befanden – es waren etwa 100 Ord-
er –, tauchten in der Konrad-Adenauer-Stiftung bei
errn Dr. Bohl auf. Wir wissen, dass etwa 300 Akten-
rdner von Herrn Dr. Kohl mitgenommen worden sind;
ie Kollegin Stokar von Neuforn hat darauf aufmerksam
emacht.


(Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da würde ich gern einmal reingucken!)


n den Privatakten von Herrn Dr. Bohl befanden sich Ge-
eimpapiere aus dem Bereich der Fuchs-Spürpanzer.
ir alle wissen, dass es um 1 Million geht.


(Zuruf von der CDU/CSU: Was?)

Wen wollen Sie für diese Urkundenunterdrückung

nd für diesen Verwahrungsbruch verantwortlich ma-
hen? Herrn Dr. Hirsch etwa? Sollten Sie richtigerweise
icht doch Herrn Dr. Bohl dafür verantwortlich machen?


(Andreas Schmidt [Mülheim] [CDU/CSU]: Verwahrungsbruch? – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Wovon reden Sie?)


s ist naiv, wenn Sie glauben, dass Ihre Ablenkungs-
anöver nicht durchschaut werden.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist diffamierend! – Andreas Schmidt [Mülheim] [CDU/CSU]: Welcher Verwahrungsbruch?)


Ich denke, wir müssen noch weitergehen. Schauen Sie
s sich einmal an! Nach dem Ende der Arbeit des Unter-
uchungsausschusses hat es ja nicht aufgehört. Was war
enn danach? Was ist danach zusätzlich bekannt gewor-
en?


(Andreas Schmidt [Mülheim] [CDU/CSU]: Sagen Sie doch mal etwas zu der Einstellung!)


önnen Sie sich noch daran erinnern, dass Herr Kirch
m November 2001 gesagt hat, dass er in geschäftlichen
ingen mit Herrn Dr. Kohl nichts zu tun gehabt hat?
as haben wir danach erfahren?


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Sie erfinden hier strafbare Sachverhalte!)







(A) )



(B) )


Frank Hofmann (Volkach)


Nachher haben wir erfahren, dass er einen Beratungsver-
trag hatte, gemäß dem er pro Jahr zwölf Gespräche für
600 000 DM jährlich führen sollte. Das heißt, er sollte
pro Gespräch 50 000 DM erhalten. Ich finde, das ist
locker verdientes Geld. Auf der anderen Seite sagte er,
dass sie in geschäftlichen Dingen nichts miteinander zu
tun gehabt haben. Da fragt man sich doch, wofür dieses
Geld gezahlt worden ist.

Was glauben Sie, welche Antwort man erhält, wenn
man nachfragt und sich im Kanzleramt erkundigt, ob es
Unterlagen und Akten aus den Jahren 1994 und 1995
gibt? Zu der Zeit war Herr Dr. Kohl Bundeskanzler und
hat versucht, Herrn Thoma für die Kirch-Gruppe zu ge-
winnen, indem er 1995 zwei Briefe an die Telekom ge-
schrieben hat. Man erfährt dann, dass es diese Akten na-
türlich nicht gibt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Ich frage mich, warum Herr Dr. Kohl und Herr
Dr. Bötsch im Untersuchungsausschuss die Existenz von
Beraterverträgen nicht offen gelegt haben.


(Wolfgang Bosbach [CDU/CSU]: Ich frage mich, warum Sie nicht zum Tagesordnungspunkt sprechen!)


Weshalb hat Herr Dr. Bötsch dem Ausschuss nicht ange-
zeigt, dass er im Zusammenhang mit den Vernehmungen
von Leo Kirch befangen ist?


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und der Herr Schmidt auch!)


Warum wenden Sie sich diesem Thema heute in einer
Aktuellen Stunde zu? Zuerst habe ich mir gedacht, dass
Sie Mut zur Aufklärung haben. Den haben Sie aber
nicht. Das weiß ich nach den Reden, die Sie bisher ge-
halten haben. Ich meine, es ist eher ein Ablenken von
Frau Merkel und dem CDU-Problem Hohmann.


(Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Es wäre richtig gewesen, diese Aktuelle Stunde vor
14 Tagen zu beantragen. Damals wurde nämlich diese
Einstellungsverfügung erlassen. Sie haben sie damals
aber nicht beantragt. Dass Sie sie jetzt beantragt haben,
deutet darauf hin, dass Sie woanders Probleme haben.

Glauben Sie, Ihre Weste ist rein? Sie besudeln Ihre
Weste weiter, weil immer wieder neue Tatsachen be-
kannt werden und Sie keinen reinen Tisch machen kön-
nen.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507121900

Ich erteile dem Kollegen Reinhard Grindel für die

CDU/CSU-Fraktion das Wort.

Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1507122000

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als

ich gerade Herrn Wend, Frau Lambrecht und Herrn
Hofmann gehört habe, musste ich daran denken, wie es
früher in unserer Redaktion abgelaufen ist. Wenn sich

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(C (D ine Geschichte nicht so entwickelt hat, wie man eigentich dachte, sodass man daraus keinen tollen Skandal achen konnte, dann sagte man immer, dass man sich eine Geschichte ja nicht kaputtrecherchiert. So gehen ie hier auch vor. Ich will Ihnen ein Beispiel demonstrieren, an dem das ehr deutlich wird. (Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Machen Sie nur so weiter! – Weitere Zurufe von der SPD)


Mit Zwischenrufen würde ich mich jetzt erst einmal
urückhalten. – Es geht um die Eisenbahnerwohnungen.
ie haben hier gesagt – auf den ersten Blick klingt das ja
uch elektrisierend –, dass Eisenbahnerwohnungen an-
eblich unter Preis verkauft worden sind. Dann haben
ie auf eine Spende der Familie Ehlerding an die CDU
ingewiesen.


(Klaus Uwe Benneter [SPD]: Ja! – HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine Millionenspende!)


Frau Lambrecht, nun wollen wir einmal weiter re-
herchieren. Dabei stößt man auf zwei Briefe – einen aus
ordrhein-Westfalen und einen aus Niedersachsen, die
ch hier vor mir liegen habe.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die haben aber keine Spende von einer Million erhalten!)


Herr Ströbele, auch über Sie ist schon eine Menge re-
herchiert worden. Hören Sie es sich an. – Aus Nord-
hein-Westfalen, von Ministerpräsident Clement und
andesminister Vesper, wurde an die Bundesregierung
eschrieben:

… mit großer Besorgnis haben wir zur Kenntnis ge-
nommen, dass das Bundeseisenbahnvermögen

(BEV) beabsichtigt, Anteile der Eisenbahn-Woh-

nungsbaugesellschaften (EWG) an das japanische
Bankhaus Nomura zu verkaufen.


(Dr. Karl A. Lamers [Heidelberg] [CDU/ CSU]: So ist es!)


er damalige Staatssekretär in Niedersachsen, Herr
teinmeier,


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Heutiger Chef des Kanzleramtes!)


chreibt ebenso an die Bundesregierung:

(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat das mit den Akten zu tun?)

Ich möchte Ihnen versichern, dass es das Land Nie-
dersachsen außerordentlich begrüßen würde, wenn
die Entscheidung zugunsten der regionalen Bieter
getroffen wird, und weiß mich hierin einig in der
Haltung der übrigen Länder.

amit bricht das Lügengebäude einmal mehr zusam-
en. Sie sollten sich für solche wirklich unmöglichen






(A) )



(B) )


Reinhard Grindel

Vorwürfe in der Tat entschuldigen. Diese Beweise sind
eindeutig.


(Beifall bei der CDU/CSU – Christine Lambrecht [SPD]: Da hat Herr Kohl im Ausschuss aber etwas anderes gesagt!)


Wenn Sie mit den Akten kommen, dann darf ich Sie
ganz zart auf das Verfahren zwischen der Friedrich-
Ebert-Stiftung und Frau Seebacher-Brandt über die Ak-
ten von Willy Brandt hinweisen. Es ist ein normales Ver-
fahren, dass Akten aus dem Kanzleramt, die nicht Be-
standteil des weiteren Verwaltungsverfahrens sind, in
Archive etwa der Stiftungen gehen. Das haben alle Bun-
desregierungen gemacht. Insofern fragen Sie einmal bei
der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Willy-Brandt-Stif-
tung nach, was sie von Ihren Ausführungen halten, Frau
Lambrecht.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Die Vorredner unserer Fraktion haben ausgeführt,

dass es den angeblichen Skandal um verschwundene
Leuna-Akten nicht gab.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo sind die Akten denn?)


Was es gegeben hat, ist eine groß angelegte Medienkam-
pagne mit Pseudoinformationen, die sich aus dem Bun-
deskanzleramt speisten.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vom Staatsanwalt!)


Ich will auf eines hinweisen: Der vermeintliche Skandal
wird in dicken Balkenüberschriften auf Seite 1 erst ein-
mal unter die Leute gebracht. Wenn die Geschichte
dann, wie hier eindrucksvoll demonstriert, in sich zu-
sammenfällt, dann wird das Ganze unter Vermischtes/
Vermengtes mit vier Zeilen abgetan. Das wollen wir
nicht durchgehen lassen. Deswegen machen wir diese
Aktuelle Stunde. Dem Kanzleramt unter Herrn
Steinmeier – das gilt es festzuhalten – ging es nicht um
die Wahrheit bei angeblichen Aktenvernichtungen, son-
dern um die Vernichtung des politischen Gegners.


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Der hat sich selbst vernichtet!)


Das lassen wir Ihnen nicht durchgehen.

(Beifall bei der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben die Maßstäbe verloren!)


Wolfgang Thierse hat gestern beim Mainzer Medien-
disput erklärt:

In Deutschland besteht die Gefahr, dass die Medien
nicht mehr sorgfältig berichten, die Wirklichkeit
nicht mehr abbilden.

Ich sage Ihnen: Der Herr Thierse hätte gar nicht nach
Mainz gehen müssen, um diese Warnung auszusprechen.
Er hätte sich auf den Weg ins Kanzleramt machen sollen.
Durch das Durchstechen von Papieren ist gezielt der
Versuch unternommen worden, die Unwahrheit in den

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(C (D edien möglichst lange am Kochen zu halten. Diesen kandal prangern wir hier mit allem Nachdruck an. (Beifall bei der CDU/CSU – Klaus Uwe Benneter [SPD]: Sie sind doch diejenigen, die das jetzt am Kochen halten! Wir haben die Aktuelle Stunde nicht gefordert!)


Wir müssen uns nicht in Einzelheiten verfangen, son-
ern auf die wesentlichen Vorwürfe, die gegen Herrn
irsch erhoben worden sind, eingehen. Herr Hirsch sagt
is zum heutigen Tage in Interviews, Leuna-Akten seien
erschwunden.


(Christine Lambrecht [SPD]: Recht hat er! – Weitere Zurufe von der SPD: So ist es!)


as er aber nicht sagt, ist – das müssen wir der Öffent-
ichkeit klar machen –, dass diese Akten bereits dem
reuhanduntersuchungsausschuss vorlagen,


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Nein, falsch!)


ass es sich dabei nur um minder wichtiges Schriftgut
andelt,


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Falsch!)

ber alle politisch sensiblen Akten vorhanden sind


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Falsch!)

nd dass das Verschwinden dieser Akten schon 1997
ntdeckt worden ist. Damals haben Sie noch Angst vor
inem Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder gehabt. Von
inem Regierungswechsel war gar nicht die Rede. Das
arf man nicht weglassen, wenn man diesen Sachverhalt
ewertet.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Herr Hirsch – das sagen Zeugen – war parteiisch. Er

at sich mit seiner völlig einseitigen Art der Vernehmun-
en und seiner einseitigen Pressearbeit während seiner
ngeblichen Ermittlungstätigkeit an der Medienkampagne
eteiligt. Ich meine den Herrn Hirsch, der den Daten-
chutz in Sonntagsreden so hoch gehalten hat. Daher ist
s richtig zu sagen: Im Nachhinein zeigt sich, wie gut es
st, dass er nie Bundesjustizminister geworden ist.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Ich will zum Abschluss – vielleicht nehmen Sie das

inmal ernst – eine andere Quelle zitieren. Den „Spie-
el“ haben Sie erwähnt, Kollege Ströbele. Vielleicht
chauen Sie auch einmal in den „Tagesspiegel“.

(Andreas Schmidt [Mülheim] [CDU/CSU]: Schauen Sie überhaupt einmal in den Spiegel!)

ort hätten Sie am 5. Oktober dieses Jahres von
tephan-Andreas Casdorff – nicht gerade ein Schreiber-
ing der CDU – lesen können:

Was jetzt gilt: Kohl hat das Recht auf seiner Seite.
Und das Recht, eine Entschuldigung zu verlangen.

elmut Kohl wie auch seine Mitarbeiter haben das
echt, zu verlangen, dass diejenigen, die ihn mit ehrab-
chneiderischen Vorwürfen überzogen haben, diese auch
ieder aus der Welt schaffen.






(A) )



(B) )


Reinhard Grindel

Sie arbeiten nach einem ganz anderen Motto.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507122100

Herr Kollege, denken Sie an Ihre Redezeit.


Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1507122200

Sie arbeiten nach dem Motto – das ist mein Schluss-

satz –: Wahrscheinlich wird irgendetwas hängen blei-
ben. – Ich sage: Genau das war die Absicht des von
Gerhard Schröder geführten Kanzleramtes. Es sollte et-
was hängen bleiben. Diesen miesen Stil lassen wir Ihnen
nicht durchgehen.

Schönen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507122300

Das Wort hat der Staatsminister im Bundeskanzleramt

Rolf Schwanitz.

(Zuruf von der CDU/CSU: Jetzt kommt end lich mal etwas zum Thema!)



Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1507122400

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr von

Klaeden, eigentlich wollte ich mich bei Ihnen für diese
Aktuelle Stunde bedanken, weil sie Gelegenheit gibt, auf
einige Fakten anders aufmerksam zu machen, als es bei
den Fragen der Fall ist, die Sie sonst regelmäßig in den
Sitzungen während der Plenarwochen dazu stellen.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Die Sie zum Teil falsch beantworten!)


Ich will mit einer ganz persönlichen Bemerkung an-
fangen. Was ich in der Aktuellen Stunde von Ihrer Frak-
tion gehört habe, macht schon betroffen,


(Zuruf von der CDU/CSU: Das verstehe ich!)

aber ganz anders, als Sie sich das wahrscheinlich vor-
stellen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Das sollte Sie auch betroffen machen!)


Herr von Klaeden, ich fange einmal mit Ihrer Presse-
erklärung vom Freitag letzter Woche an, in der Sie die
vier Fragen angekündigt haben. Von diesen vier Fragen
haben Sie – weil das ja so wichtig war – nur zwei münd-
lich gestellt, zwei sollten gleich schriftlich beantwortet
werden. Vor der Ankündigung dieser Fragen kommt ein
Riesenblock von Diffamierungen und von Anschul-
digungen gegen Burkhard Hirsch.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Max Stadler [FDP]: Das ist richtig!)


Ich kenne das. Auch ich habe acht Jahre auf der Oppo-
sitionsbank gesessen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Das war nicht genug!)


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(C (D a gibt es so etwas wie eine innere Solidarität. Man ühlt sich verantwortlich und verteidigt in solch einer chwierigen Situation. Bis zu einem gewissen Grad ist as in Ordnung. Bei Ihnen gibt es aber überhaupt kein alten mehr und Sie diffamieren bis in die Aktuelle tunde hinein nach dem Motto „Da hat irgendeiner geasst“. (Dr. Max Stadler [FDP]: Erschreckend! – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Was hat denn Herr Hirsch gemacht?)


ch habe 1990 im Innenausschuss angefangen und Herrn
r. Hirsch kennen gelernt.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Reden Sie doch einmal zur Sache!)


enn irgendeiner für mich die Rechtsstaatlichkeit in
erson verkörpert hat, dann war er es.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Hören Sie die Zeugen, die er vernommen hat!)


a mögen Sie lachen, aber dass das hier zu einer Diffa-
ierungsfarce gegen den ehemaligen Vizepräsidenten
es Deutschen Bundestages wird, das ist unter aller Ka-
one. Das muss ich Ihnen einmal sagen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Max Stadler [FDP] – Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Sagen Sie etwas zur Einstellungsverfügung!)


Dr. Hirsch ist auf einer rechtsstaatlichen Grundlage
ätig geworden. Das ist völlig zweifelsfrei. Das haben
ir Ihnen x-fach hier im Plenum des Deutschen Bundes-
ages beantwortet. Das geschah auf der Grundlage der
isziplinarordnung. Es sind alle Rechte der Beteiligten
nd der Betroffenen gewürdigt worden, sogar vorsorg-
ich, bevor die Ermittlungen durch die Staatsanwalt-
chaft durchgeführt worden sind. Ich weise ausdrücklich
lle Diffamierungen und Vorwürfe, die hier ausgespro-
hen worden sind, zurück.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Sagen Sie etwas zur Einstellungsverfügung! Sprechen Sie doch zur Sache!)


Ich will in aller Kürze – das ist das Wichtigste, vor
llen Dingen, da Sie hier von Inszenierung sprechen –


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ist es ja auch!)


infach noch einmal die Faktenlage von meiner Seite her
eschreiben.


(Zuruf von der CDU/CSU: Da sind wir mal gespannt!)


Erstens. Es hat nach der Bundestagswahl, und zwar
or dem Regierungswechsel im September/Oktober
998, im Bundeskanzleramt umfangreiche zentrale und
echtswidrige Löschungen von Daten gegeben.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Herr Hombach sagt, es sei alles in Ordnung gewesen!)







(A) )



(B) )


Staatsminister Rolf Schwanitz

Der Umfang mag streitig sein. Er wird im Minimalbe-
reich bei einem Gigabyte angesetzt, im Maximalbereich
bei 2,8. Das sind mindestens 25 Prozent des im gesam-
ten Speicherbereich des Kanzleramtes präsenten Schrift-
gutes gewesen. Die unterste Grenze sind ungefähr
250 000 Blatt. Das ist das erste Faktum, das ich hier
noch einmal nenne.


(Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Das sollten die endlich mal zur Kenntnis nehmen!)


Zweitens. Es fehlen im Bundeskanzleramt nach wie
vor Akten zu wichtigen, politisch bedeutsamen Privati-
sierungsvorgängen sowie Material aus dem Kernbereich
der Exekutive.


(Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Die Staatsanwaltschaft hat das Gegenteil festgestellt!)


Es handelt sich um Material, das politisch ganz bedeut-
sam und von hohem Interesse ist, beispielsweise zur Pri-
vatisierung der Leuna-Werke, zum Verkauf der Eisen-
bahnerwohnungen und zu Rüstungsgeschäften, die in
der Debatte schon eine große Rolle gespielt haben. Das
Bearhead-Projekt und der Verkauf der Fuchs-Spürpanzer
sind genannt worden.

Drittens – das ist ein Punkt, über den bis jetzt viel zu
wenig debattiert worden ist –: Dem parlamentarischen
Untersuchungsausschuss „Treuhandanstalt“ in der
12. Legislaturperiode und dem Untersuchungsausschuss
„DDR-Vermögen“ in der 13. Legislaturperiode wurde
rechtswidrig Aktenmaterial vorenthalten. Dadurch wur-
den die Rechte der Untersuchungsausschüsse beschnit-
ten.


(Zuruf von der SPD: So ist es! – Klaus Uwe Benneter [SPD]: Und hier behaupten, man habe alles geliefert!)


Das ist die Situation. Vorab hat es im Bundeskanzleramt
in der 12. Legislaturperiode Aus- und Umgründungen
von Akten gegeben. Der Untersuchungsausschuss ist
nicht darüber informiert worden, dass das übergebene
Aktenmaterial unvollständig ist.


(Zuruf von der CDU/CSU: Die Akten sind alle da!)


Dadurch hatte das Parlament keine rechtlichen Möglich-
keiten, gegen die unvollständige Übergabe von Material
Rechtsmittel einzulegen, das Bundesverfassungsgericht
anzurufen, die Herausgabe des Materials zu fordern und
anderes mehr.


(Dr. Max Stadler [FDP]: Genau so ist es!)

Dass auch Sie als Abgeordnete der CDU/CSU-Fraktion
diesen parlamentsrechtlichen Gesichtspunkt in keiner
Weise thematisieren, ist sehr bezeichnend für die gegen-
wärtige Situation.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Viertens. Das Bundeskanzleramt hat in der Tat ein
Disziplinarverfahren eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft
Bonn hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, das noch
nicht abgeschlossen ist. Das Beschwerdeverfahren läuft

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(C (D och. Ich hätte übrigens Ihre Kommentare im Deutschen undestag hören mögen, wenn die Aktenverluste beannt geworden wären, ohne dass wir tätig geworden ären. Dann wären sicherlich wir als Rechtsbrecher beeichnet worden. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ich weise ausdrücklich darauf hin: Auch wenn zum
chluss keine disziplinarische und auch keine strafrecht-
che Verantwortlichkeit feststellbar sein sollte,


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Dann bricht Ihre Argumentation völlig zusammen!)


ann bleiben die ersten drei Tatsachen bestehen, nämlich
atenlöschungen, Aktenfehlbestände und Rechtsver-
töße gegenüber dem Parlament und dem Untersu-
hungsausschuss.
Herzlichen Dank.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Max Stadler [FDP])



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507122500

Nächster Redner ist der Kollege Ingo Wellenreuther

ür die CDU/CSU-Fraktion.

Ingo Wellenreuther (CDU):
Rede ID: ID1507122600

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten
amen und Herren! Die Serie des rechtswidrigen Han-
elns bzw. der Manipulation des Rechts im Zusammen-
ang mit dem Untersuchungsausschuss „Parteispenden“
er letzten Wahlperiode


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der hat Sie sehr gestärkt!)


indet mit der Schröder/Hirsch-Affäre ihren traurigen
öhepunkt, Herr Ströbele.


(Ute Kumpf [SPD]: Herr Wellenreuther, was machen Sie für einen Wellenflug?)


echtsstaatlich zweifelhaft waren bereits damals die
insetzung des Ausschusses, die Behandlung des The-
as SPD-Finanzen und, Frau Kumpf, auch die Zeugen-
ernehmung und Verhandlungsführung des Vorsitzen-
en.
Aber der parallel konstruierte Vorwurf, beim Regie-

ungswechsel strafbare Datenlöschungen bzw. Aktenver-
ichtungen vorgenommen zu haben, schlägt dem Fass
en Boden aus. Wir haben gerade heute einen Einblick
das gewonnen, was wir als Schröder/Hirsch-Affäre
ezeichnen können, nämlich die rechtswidrige Vorge-
ensweise des Sonderermittlers Hirsch und die mediale
ufbereitung, mit der versucht wurde, in der Öffentlich-
eit eine unionsfeindliche Stimmung zu erzeugen.
Diese Aktuelle Stunde heute hat gezeigt, dass es sich

ei den unberechtigten Vorwürfen an die frühere Bundes-
egierung unter Helmut Kohl, sie habe ohne Einverständ-
is der verfügungsberechtigten Nutzer Datenlöschungen
eranlasst und in strafbarer Weise Aktenmaterial besei-






(A) )



(B) )


Ingo Wellenreuther

tigt, um einen der größten politischen Skandale der
Nachkriegszeit handelt. Für diesen Skandal, den das
Bundeskanzleramt unter Führung von Staatssekretär
Steinmeier bewirkt hat, tragen die Bundesregierung und
insbesondere Bundeskanzler Schröder persönlich die
Verantwortung.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Mithilfe des Sonderermittlers Hirsch, der in rechts-

widriger und möglicherweise auch strafbarer Weise ein
Lügengebäude aufgebauscht hat


(Dr. Max Stadler [FDP]: Das wollen wir mal sehen, wer sich hier strafbar gemacht hat!)


– warten Sie es ab, Herr Stadler! –, haben die Bundesre-
gierung und das Bundeskanzleramt der gesamten Bun-
desrepublik einen kaum wieder gutzumachenden Scha-
den zugefügt.

Die Bundesregierung unter Helmut Kohl wurde aufs
Übelste verleumdet und diffamiert


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er hat sich durch das, was er gemacht hat, selber verleumdet!)


und es wurden ihr Handlungen unterstellt, wie sie allen-
falls in einer Bananenrepublik vorkommen.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt! Mit dicken Bündeln von Geld in der Tasche!)


– Herr Ströbele, als rechtskräftig verurteilter Straftäter
sollten Sie jetzt einmal den Mund halten! – Mit böswilli-
gen Behauptungen ist ein Verfahren in Gang gesetzt
worden, das die Staatsanwaltschaft wegen der Unhalt-
barkeit der Vorwürfe mehrfach einstellen wollte, woge-
gen aber das Bundeskanzleramt immer und immer wie-
der interveniert hat.

Mit der endgültigen Einstellung des Verfahrens durch
die Staatsanwaltschaft Bonn am 2. Oktober hat eine ein-
zigartige Diffamierungskampagne des Bundeskanzler-
amtes gegen die Vorgängerregierung ihr unrühmliches
Ende gefunden.


(Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch nicht! Die Akten sind immer noch weg!)


Es hat sich herausgestellt, dass an den Vorwürfen nichts,
aber auch gar nichts dran ist, Herr Ströbele. Unberech-
tigte Datenlöschungen hat es nicht gegeben. Die Zeugen
haben das nicht bestätigt. Der Oberstaatsanwalt beim
BGH, der bereits zitiert worden ist, hat schon in seinem
Bericht vom 26. Juni 2001 festgestellt, dass der Leitung
des Bundeskanzleramtes keinerlei Vorwürfe in Hinblick
auf Datenlöschungen zu machen sind.


(Dr. Max Stadler [FDP]: Sie zitieren aus der geheimen Akte!)


– Nein, ich zitiere aus der Bundestagsdrucksache 14/9300.
Lesen Sie das bitte nach, Herr Stadler!


(Dr. Max Stadler [FDP]: Gut, das nehme ich zurück!)


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(C (D Staatssekretär Steinmeier musste inzwischen einräuen, dass alle wesentlichen Unterlagen in den Registrauren des Kanzleramtes ausschließlich in Papierform ufbewahrt und verwaltet werden. Die Festplatte des entralservers im Bundeskanzleramt wurde im rühjahr 1999 unter Verantwortung des derzeitigen Buneskanzlers ausgetauscht und vernichtet. Genauso ist der Vorwurf strafbarer Aktenvernichtung n sich zusammengebrochen. Es hat sich herausgestellt, ass die Leuna-Akten und die Akten zu den anderen Priatisierungsvorgängen im Untersuchungsausschuss der 2. Wahlperiode im Original vorgelegen haben. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vorher! Bevor sie vernichtet wurden! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und dann waren sie weg!)


iese Akten sind bereits 1997 – das wurde bereits ange-
prochen – nicht mehr gefunden worden, womit ein Zu-
ammenhang mit der Bundestagswahl 1998 eindeutig
usscheidet.
Kopien der Originalakten über die weiteren Privati-

ierungsvorhaben sind – ebenso unstreitig – in vollem
mfang im Bundeskanzleramt vorhanden. Kernbe-
eichsrelevantes Material wurde vor der Übersendung an
en Untersuchungsausschuss aussortiert. Die Öffentlich-
eit wurde bewusst darüber getäuscht, wie Akten im
anzleramt angelegt und verwaltet werden.


(Beifall bei der CDU/CSU)

er Umstand, dass kein Aktenmaterial über bestimmte
eiträume vorhanden ist, lässt keinen Rückschluss da-
auf zu, dass es jemals existent war, Herr Ströbele. Das
ebieten schon die Gesetze der Logik.


(Dr. Max Stadler [FDP]: Zweieinhalb Jahre!)

Die Einstellung des Verfahrens durch die Staatsan-
altschaft Bonn ist somit eine schallende Ohrfeige für
ie Bundesregierung und insbesondere für das Bundes-
anzleramt. Aber nicht allein die Haltlosigkeit der Vor-
ürfe, sondern auch das in rechtsstaatlicher Hinsicht un-
rträgliche Vorgehen des Sonderermittlers Hirsch sind
in Skandal.


(Beifall bei der CDU/CSU)

llein schon die Bestellung des Sonderermittlers zum
rmittlungsführer für disziplinare Vorermittlungen war
echtsstaatlich fragwürdig. Das Verfahren artete in der
olgezeit aus parteipolitischen und parteitaktischen
ründen zu einer regelrechten Kampagne aus, die ihren
intergrund in den damaligen schlechten Umfragewer-
en von Rot-Grün hatte.
Besonders unerträglich waren die Methoden von
irsch. Zeugen haben gegenüber der Staatsanwaltschaft
onn angegeben, dass er nicht neutral, sondern vorein-
enommen gewesen sei, dass seine Befragung unfair
nd unzulässig gewesen sei. Er habe nur Belastendes
nd nichts Entlastendes gesucht. Er habe Arbeitsergeb-
isse manipuliert. Ein Zeuge berichtete, nicht alles, was






(A) )



(B) )


Ingo Wellenreuther

er gesagt habe, sei protokolliert worden, insbesondere
nichts Entlastendes.


(Zuruf von der CDU/CSU: Sehr richtig! – Dr. Max Stadler [FDP]: Er hat aber das Protokoll unterschrieben und genehmigt!)


Er sei zu bestimmten Aussagen gedrängt worden, weil
ein bestimmtes Ergebnis erreicht werden sollte. Hirsch
habe eine Bestätigung dafür gewollt, dass Datenlöschun-
gen erfolgt seien. Ein anderer Zeuge hat gesagt, er habe
den Eindruck einer geführten Befragung gehabt. Sugges-
tivfragen seien gestellt worden. Bestimmte Tatsachen-
komplexe, die anschließend politisch skandaliert werden
sollten, sollten unbedingt belegt werden. Ein Zeuge
fühlte sich vor die Alternative gestellt, entweder die
rückhaltlosen Vorwürfe zu bestätigen oder dienstlich
nachteilige Maßnahmen in Kauf zu nehmen. Wenn ein
vom Bundeskanzleramt zum Ermittlungsführer be-
stimmter Sonderermittler derart rechtsstaatswidrig auf-
tritt, dann ist das ein Schlag in das Gesicht des Rechts-
staates und ein für die Demokratie unhaltbarer Zustand,
der nicht folgenlos bleiben wird.


(Beifall bei der CDU/CSU)

Der eigentliche Skandal ist, dass eine Regierung, die

seit fünf Jahren auf ganzer Linie versagt, ein Lügenge-
spinst in die Welt setzt, um von den eigenen Unzuläng-
lichkeiten abzulenken. Mithilfe eines so genannten Son-
derermittlers, der gegen die einfachsten rechtsstaatlichen
und demokratischen Regeln verstoßen hat, wurde die
Vorgängerregierung auf niederträchtige Weise diffa-
miert.


(Dr. Max Stadler [FDP]: Das ist unglaublich, was Sie bieten!)


– Herr Stadler, ich erkläre Ihnen das nachher noch im
Einzelnen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507122700

Herr Kollege Wellenreuther – –

Ingo Wellenreuther (CDU):
Rede ID: ID1507122800

Herr Präsident, ich bin sofort fertig. – Es wurde nicht

davor zurückgeschreckt, strafrechtliche Ermittlungsver-
fahren gegen Beamte des Kanzleramtes anzustrengen
und zu betreiben und damit deren Ansehen, Ehre und
Glaubwürdigkeit irreparabel zu beschädigen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507122900

Herr Kollege, ich möchte nur darauf hinweisen, dass

ich die Ihnen bei früherer Gelegenheit wegen demonstra-
tiver Unterschreitung der Redezeit eingeräumte Gut-
schrift für eine spätere Rede inzwischen eingelöst habe


(Heiterkeit)

und dass es schön wäre, wenn Sie allmählich zum
Schluss kommen könnten.


Ingo Wellenreuther (CDU):
Rede ID: ID1507123000

Herr Präsident, ich bedanke mich und komme zum

Schluss.

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(C (D Ich fordere die Bundesregierung auf – das gilt auch ür den Bundeskanzler –, sich für ihr Verhalten nachrücklich und öffentlich zu entschuldigen, damit das Anehen der verfolgten und beschuldigten Beamten und der orgängerregierung wiederhergestellt werden kann. Danke schön. Bevor ich als letztem Redner dem Kollegen Klaus we Benneter das Wort für die SPD erteile, erlaube ich ir den Hinweis, dass ich die zwischenzeitlich geäuerte Vermutung eines Zitats aus Geheimakten und den inweis auf eine Bundestagsdrucksache nach mehrfahen parlamentarischen Erfahrungen für nicht unvereinar halte. Nun hat der Kollege Benneter das Wort. Meine Damen und Herren, wenn, dann zitiere ich nur us öffentlich zugänglichen Quellen. Ich habe nicht wie ndere den „Tagesspiegel“, sondern den „Spiegel“ (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist schon im Ansatz falsch!)


(Beifall bei der CDU/CSU)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507123100
Klaus Uwe Benneter (SPD):
Rede ID: ID1507123200

nd das neueste Werk von Herrn Leyendecker mitge-
racht, der Ihnen schon eine rühmliche Erwähnung wert
ar.
Nach meiner Meinung haben Sie sich dadurch, dass

ie eine Aktuelle Stunde zu diesem Thema beantragt ha-
en, keinen Gefallen getan. Sie versuchen schon das
anze Jahr über, in den Fragestunden nach der „Haltet
en Dieb“-Methode die Sache umzudrehen.


(Andreas Schmidt [Mülheim] [CDU/CSU]: Sagen Sie doch wenigstens mal was zur Staatsanwaltschaft!)


ie betreffenden Vorgänge sind dafür wirklich nicht ge-
ignet. Es ist ein völlig untauglicher Versuch, auf diese
rt und Weise die Vorgänge im Kanzleramt und insbe-
ondere die dafür politisch Verantwortlichen, die Herren
ohl und Bohl, reinzuwaschen. Auch Herrn Schäuble
achen Sie auf diese Art und Weise nicht nachträglich
um Saubermann.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Kollege Ströbele hat schon den Generalstaatsanwalt
us Köln zitiert. Der hat ganz eindeutig gesagt: Fakt ist,
ass es zum Zeitpunkt des Regierungswechsels 1998 im
undeskanzleramt Datenlöschungen gab.


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Natürlich! Die gibt es wahrscheinlich jeden Tag! Was ist das denn für ein Argument, Herr Benneter?)


akt ist auch, dass Akten fehlen. Im so genannten
euna-Komplex beispielsweise werden sechs Akten-
ände mit Originalen und Kopien vermisst. Außerdem
ind Unterlagen aus anderen Akten ausgeheftet und dann
oanders einsortiert worden. Das alles ist unstrittig und






(A) (C)



(B) )


Klaus Uwe Benneter
entspricht – das sage ich als Bürger; so sagt der General-
staatsanwalt – auch nicht meiner Vorstellung von ordent-

worden. Noch einer dieser vielen Zufälle in diesem Zu-
sammenhang! Das können wir Ihnen nicht abnehmen.
licher Aktenführung. – Meiner allerdings auch nicht.

(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Ein Saustall war das!)


Das sind die Fakten, von denen auszugehen ist.
Eine Tatsache ist auch, dass Löschungen in einem

unvorstellbaren Maß vorgenommen wurden. Sie sind
zentral vorgenommen worden. Es ist nicht so gewesen,
dass man an einzelnen Computern herumgewerkelt hat,
sondern es sind zentral Speicherkapazitäten gelöscht
worden, und zwar in einem Umfang, der jetzt auf
250 000 DIN-A4-Seiten bis 500 000 DIN-A4-Seiten ge-
schätzt wird.


(Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Das ist überhaupt nicht wahr, Herr Benneter!)


Soll das alles Zufall sein? Soll es auch Zufall sein,
dass gerade die brisanten Akten weg sind?


(Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Das ist die nächste Unwahrheit! – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Die für den Kernbereich relevanten Akten sind alle da! – Zuruf von der CDU/CSU: Das stimmt doch gar nicht!)


Welche Brisanz dahinter steckt, haben die Kolleginnen
und Kollegen, die vor mir gesprochen haben, schon er-
wähnt. Ist es Zufall, dass gerade bestimmte interessante
Details zentral gelöscht wurden? Ist es nur ein Zufall,
dass sich die Zeugen zuerst ganz genau erinnern und
später alles Mögliche dazu behaupten, wie sie unter
Druck geraten seien? Es geht dabei um höhere Beamte
im Bundeskanzleramt.


(Ute Kumpf [SPD]: Gut besoldet!)

Das alles reimt sich nicht zusammen.

Ist es ein Zufall, dass auch noch das Löschungsver-
zeichnis deaktiviert wurde, wie es so schön heißt, dass
also auch im Papierkorb des Computers – die Menschen
wissen inzwischen, dass man dort Dinge ablegen kann –
gelöscht wurde? Das ist zentral verfügt worden. Das al-
les kann doch kein Zufall sein. Mir jedenfalls können Sie
das nicht weismachen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Die Kollegin Lambrecht fühlte sich auch schon bemü-
ßigt, darauf hinzuweisen, dass sie sich die Hose nicht mit
der Kneifzange anzieht. Sie meinte wahrscheinlich nicht
die Hose, sondern den Rock.


(Ute Kumpf [SPD]: Auch Damen dürfen Hose tragen!)


Ich bin da nicht so blauäugig. Auch die Menschen sind
nicht so lebensfremd, dass sie Ihnen das abnehmen.

Die zentrale Festplatte ist ebenfalls weg. Auch die ist
ohne Nachfrage bei der Hausleitung einfach zerstört

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(D as reimt sich nicht zusammen. Das entspricht nicht eier auch nur halbwegs ordnungsgemäßen Aktenführung. ier geht es darum, genau das politisch zu bewerten. Das Verhalten von Herrn Kohl und Herrn Bohl im Zu ammenhang mit der Aktenführung reimt sich aber sehr ohl mit dem Beratervertrag bei Kirch zusammen. (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das ist ja eine ganz neue Geschichte!)


err Kirch hat gegenüber dem Untersuchungsausschuss
örtlich gesagt:

Ich habe Herrn Kohl nicht einmal richtig um Hilfe
gebeten, sondern ich habe ihn gefragt: Was ist denn
dieser Verein in Brüssel? Da hat er mich gefragt:
Was willst du denn von denen? Da sagte ich: Ich
will etwas ganz Normales. Ich will eine Fusion auf
dem Gebiet des Pay-Fernsehens mit Bertelsmann.
Dann sagte er: Ich verstehe davon überhaupt
nichts ... Dann hat er einmal angerufen. Davon habe
ich mehr Nachteile gehabt als Vorteile. Das Ergeb-
nis ist bekannt. Es wurde verboten.

enn Kohl von geschäftlichen Dingen so wenig ver-
teht, warum, so fragen wir alle uns, hat er dafür dann
00 000 DM im Jahr plus großzügige Spenden von
errn Kirch bekommen?


(Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Nun einmal zur Einstellung, Herr Kollege! Warum ist das eingestellt worden?)


Auf diese Auffälligkeiten hat dankenswerterweise der
ollege Stadler hingewiesen. Er hat gesagt, dass es des-
alb unbedingt notwendig war, Vorermittlungen durch-
uführen. Das ist in rechtsstaatlich einwandfreier Weise
urch Herrn Hirsch passiert. Die Art, in der Sie ihn hier
iffamiert haben, finde ich wirklich unerträglich.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Für dieses „bananöse“ Regierungsverhalten der Her-
en Kohl und Bohl müssen Sie sich hier entschuldigen.
ie dürfen nicht jede Woche den Versuch unternehmen,
en Spieß umzudrehen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1507123300

Die Aktuelle Stunde ist damit beendet.
Wir sind am Schluss unserer heutigen Tagesordnung.
Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-

estages auf morgen, Donnerstag, den 6. November
003, 9 Uhr, ein.
Die Sitzung ist geschlossen.