Protokoll:
15062

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 62

  • date_rangeDatum: 24. September 2003

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 14:54 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/62 Seedorf MdlAnfr 6 Reinhard Grindel CDU/CSU Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . ZusFr Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachnutzung der Kaserne Seedorf nach Abzug der niederländischen Armee MdlAnfr 7 Reinhard Grindel CDU/CSU Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg . . ZusFr Reinhard Grindel CDU/CSU . . . . . . . ZusFr Hartwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verhandlungen mit Libyen zur Entschädigung der Opfer des La-Belle-Anschlags MdlAnfr 10 Dirk Niebel FDP Antw StMin für Europa Hans Martin Bury . . ZusFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . Kosten für die Rückführung – einschließlich Verwaltungskosten – der neun in Algerien entführten Geiseln, Kostenbeteiligung der Betroffenen MdlAnfr 11, 12 Julia Klöckner CDU/CSU 5252 C 5252 C 5253 A 5253 B 5253 D 5255 A 5255 D 5256 A Deutscher B Stenografisch 62. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde (Drucksache 15/1555) . . . . . . . . . . . . . . . . Anzahl der Ermittlungsverfahren und Verur- teilungen wegen rechtsterroristischer Taten seit 2001 MdlAnfr 3 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . . . ZusFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . ZusFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . Schließung des Bundeswehrstandorts Budel in den Niederlanden bei einem Abzug der niederländischen Armee aus der Kaserne K p M T A Z C E d s l M M A 5251 A 5251 B 5251 D 5252 B Konsequenzen für das Kreislaufwirt- schafts- und Abfallgesetz aus dem Son- dergutachten „Wettbewerbsprobleme der undestag er Bericht ung 4. September 2003 t : reislauf- und Abfallwirtschaft“ der Mono- olkommission dlAnfr 8 anja Gönner CDU/CSU ntw PStSekr’in Simone Probst BMU . . . . . usFr Tanja Gönner DU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzeltitel der Mittel in Höhe von 1,71 Milliar- en Euro im Etat 2004 für Bildung und For- chung für die neuen Bundesländer; Entwick- ung seit 1998 dlAnfr 9 ichael Kretschmer CDU/CSU ntw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . 5254 A 5254 A 5254 D Antw StMin für Europa Hans Martin Bury . . ZusFr Julia Klöckner CDU/CSU . . . . . . . . . 5256 D 5257 A, B II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 Schaffung eines Eurodistrikts im Bereich Freiburg/Colmar-Mulhouse MdlAnfr 13 Conny Mayer (Baiersbronn) CDU/CSU Antw StMin für Europa Hans Martin Bury . . ZusFr Conny Mayer (Baiersbronn) CDU/CSU Finanzielle Unterstützung des Eurodistrikts Freiburg/Colmar-Mulhouse und weiterer Euro- distrikte MdlAnfr 14 Conny Mayer (Baiersbronn) CDU/CSU Antw StMin für Europa Hans Martin Bury . . ZusFr Conny Mayer (Baiersbronn) CDU/CSU ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ZusFr Albert Rupprecht (Weiden) CDU/CSU Weitere Entwicklung des Eurodistrikts Straß- burg/Kehl-Ortenau MdlAnfr 15 Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU Antw StMin für Europa Hans Martin Bury . . ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU Errichtung des Eurodistrikts Straßburg/Kehl- Ortenau als Zweckverband oder durch Staats- vertrag MdlAnfr 16 Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU Antw StMin für Europa Hans Martin Bury . . ZusFr Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU Integration ethnischer Minderheiten in die EU- Beitrittsländer, insbesondere in Deutschland MdlAnfr 17, 18 Albert Rupprecht (Weiden) CDU/CSU Antw StMin für Europa Hans Martin Bury . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Albert Rupprecht (Weiden) CDU/CSU Erfassung biometrischer Merkmale; Ergebnis der Kosten-Nutzen-Analyse MdlAnfr 19 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . K d t M H A Z E s M W A F b M W A Z I M P A Z Z t s M P A Z V s M D A Z Z A t t K M G A Z Z 5257 C 5257 D 5258 B 5258 C 5259 A 5259 A 5259 B 5259 C 5259 D 5260 A 5260 A 5260 D, 5261 C 5261 A 5261 D 5262 A ompatibilität der Systeme des Bundes und er Länder hinsichtlich der Erfassung biome- rischer Merkmale dlAnfr 20 artmut Koschyk CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . usFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . rschwernisse beim Objekt- und Personen- chutz durch § 28 Waffengesetz dlAnfr 21 olfgang Zeitlmann CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ehlende melderechtliche Rechtsgrundlagen ezüglich der Listen von Waffeninhabern dlAnfr 22 olfgang Zeitlmann CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . ahl der zum 1. Januar 2003 im Schengener nformationssystem gespeicherten Datensätze dlAnfr 23 etra Pau fraktionslos ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . usFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . ahl der bei Europol vorhandenen Arbeitsda- eien zu Analysezwecken und der darin ge- peicherten Personen dlAnfr 24 etra Pau fraktionslos ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . usFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . erbindungen zwischen deutschen und chwedischen rechtsextremen Gruppen dlAnfr 25 r. Gesine Lötzsch fraktionslos ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . usFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . usFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . ussage des Parlamentarischen Staatssekre- ärs beim BMVEL, Dr. Thalheim, zu Subven- ionen im Ökolandbau und zur Agrarwende; onsequenzen für die künftige Agrarpolitik dlAnfr 30, 31 eorg Schirmbeck CDU/CSU ntw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL usFr Georg Schirmbeck CDU/CSU . . . . . . usFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 5262 D 5263 A 5264 A 5264 B 5264 C 5264 D 5265 B 5265 C 5265 D 5266 A 5266 B 5266 D 5267 A, C 5268 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 III Aussage von Bundesministerin Künast über den Einsatz der Gentechnik zur Hunger- bekämpfung MdlAnfr 33 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . Aussage von Bundesministerin Künast hin- sichtlich der Nährstoffuntersuchungen an natür- lichen und gentechnisch veränderten Reissorten MdlAnfr 34 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim . . . . . . . . ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . Umsetzung des Dritten Programms zur Durchführung des Abkommens vom 10. November 1989 über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Gesundheitswesens und der medizinischen Wissenschaft mit Polen MdlAnfr 37, 38 Hubert Deittert CDU/CSU Antw PStSekr’in Marion Caspers-Merk BMGS . . . . . . . . . . . . ZusFr Hubert Deittert CDU/CSU . . . . . . . . . Umsetzung des dem Güterkraftverkehrsge- werbe zugesagten Harmonisierungsvolumens von 600 Millionen Euro MdlAnfr 42 Renate Blank CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . ZusFr Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . Zielsetzung der von der EU und dem BMVBW eingesetzten Arbeitsgruppe zur Maut bzw. Harmonisierung MdlAnfr 43 Renate Blank CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . ZusFr Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . Verzögerung der Fertigstellung des Lücken- schlusses der A 6 im Abschnitt Amberg-Ost– Pfreimd MdlAnfr 44 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . Gutachten zu Sicherheitsmängeln bei der Luftüberwachung des süddeutschen Raumes M T A Z R S S M T A Z N A L A K g Z M B A A B s z M D A A A h p M H A A A f M C A 5268 C 5268 D 5269 C 5269 D 5270 D, 5271 B 5271 A, C 5271 D 5272 A 5272 C 5272 C 5273 A 5273 B dlAnfr 49 homas Dörflinger CDU/CSU ntw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . usFr Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . ückübertragung der Luftüberwachung in üddeutschland in deutsche Verantwortung; tand der Verhandlungen dlAnfr 50 homas Dörflinger CDU/CSU ntw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . usFr Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 osten für die kommunikative Begleitkampa- ne des Regierungsprogramms Agenda 2010; iel und Zeitraum der Kampagne dlAnfr 1, 2 ernhard Kaster CDU/CSU ntw PStSekr Béla Anda BK . . . . . . . . . . . . . nlage 3 erücksichtigung des Vorschlags von Wirt- chaftsverbänden beim Entwurf eines Geset- es zur Reform der Gewerbesteuer dlAnfr 4 ietrich Austermann CDU/CSU ntw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . nlage 4 usgleichsmaßnahmen für die im Zusammen- ang mit dem Vorziehen der Steuerreform ge- lante Kürzung der Pendlerpauschale dlAnfr 5 ans Michelbach CDU/CSU ntw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . nlage 5 ufbau eines digitalen Sprech- und Daten- unknetzes dlAnfr 26 lemens Binninger CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 5273 C 5273 D 5274 B 5274 C 5275 C 5277 A 5277 C 5277 D 5278 B 5278 C IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 Anlage 6 Geltendmachung des Rechtsanspruchs auf Teilzeitarbeit, Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft MdlAnfr 27, 28 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . Anlage 11 Haftungs- und Vertragsstrafenregelung für das Betreiberkonsortium bei der Erhebung der LKW-Maut MdlAnfr 45, 46 Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU Antw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . .5278 D 5280 C Anlage 7 Vereinbarkeit des parallelen Wirkens bei den Liberalisierungen der Pressefusionskontrolle mit dem beim BMWA anstehenden Minister- erlaubnisverfahren betreffend die „Berliner Zeitung“ MdlAnfr 29 Günter Nooke CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Ditmar Staffelt BMWA . . . Anlage 8 Einnahmeausfälle der Sozialkassen durch Einführung der Minijobs; Mehrbelastungen bei den Sozialabgaben für Beschäftigte unte- rer Lohngruppen MdlAnfr 35, 36 Hannelore Roedel CDU/CSU Antw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . Anlage 9 Sicherstellung der Kürzung des Bundeszu- schusses zur Rentenversicherung und der Sta- bilisierung des Rentenbeitrags MdlAnfr 39 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw PStSekr’in Marion Caspers-Merk BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Übertragung der Zuständigkeit für Grund- sicherungsleistungen an Ausländer über 65 Jahre auf die überörtliche Ebene MdlAnfr 40, 41 Georg Girisch CDU/CSU Antw PStSekr’in Marion Caspers-Merk BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A H r b n M S A A F T M H A A D R d M D A A A f D d f M M A 5279 C 5279 C 5280 A 5280 A nlage 12 öhe des durch die Verschiebung der Einfüh- ung der LKW-Maut zum 1. September 2003 edingten monatlichen Verlustes; Konventio- alstrafe für das Betreiberkonsortium dlAnfr 47, 48 tephan Mayer (Altötting) CDU/CSU ntw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . nlage 13 ertigstellung des VDE-Projektes Nr. 8 (ICE- rasse Nürnberg–Coburg–Erfurt) dlAnfr 51 ans Michelbach CDU/CSU ntw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . nlage 14 efinition des Begriffs „strukturschwache egion“ in den alten und in den neuen Bun- esländern dlAnfr 52, 53 r. Michael Luther CDU/CSU ntw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . nlage 15 bbau der Defizite im Bereich der Osteuropa- orschung und der Zusammenarbeit zwischen eutschland und den Staaten Osteuropas urch Gründung eines „Osteuropazentrums ür Wirtschaft und Kultur“ dlAnfr 54 ichael Kretschmer CDU/CSU ntw PStSekr’in Iris Gleicke BMVBW . . . . 5281 A 5281 C 5281 C 5282 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 5251 (A) ) (B) ) 62. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 5277 (A) ) (B) ) lung der NATO Körperschaftsteuer vorgeschlagen (BDI/VCI-Modell). ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- b esteuer durch einen Zuschlag zur Einkommen- und Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union A d g s Z p A n s t v t Z t d r t e d V A z t n z „ A d A ( g Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 24.09.2003* Andres, Gerd SPD 24.09.2003 Bahr (Münster), Daniel FDP 24.09.2003 Bülow, Marco SPD 24.09.2003 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 24.09.2003 Ernstberger, Petra SPD 24.09.2003 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 24.09.2003 Göppel, Josef CDU/CSU 24.09.2003 Hartnagel, Anke SPD 24.09.2003 Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 24.09.2003* Heubaum, Monika SPD 24.09.2003** Höfer, Gerd SPD 24.09.2003 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 24.09.2003 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 24.09.2003 ** Lensing, Werner CDU/CSU 24.09.2003 Letzgus, Peter CDU/CSU 24.09.2003* Lietz, Ursula CDU/CSU 24.09.2003 Lintner, Eduard CDU/CSU 24.09.2003 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 24.09.2003 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 24.09.2003 Nitzsche, Henry CDU/CSU 24.09.2003 Rauber, Helmut CDU/CSU 24.09.2003* Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 24.09.2003 Schröder, Gerhard SPD 24.09.2003 Dr. Stinner, Rainer FDP 24.09.2003** (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Antwort es Staatssekretärs Béla Anda auf die Fragen des Ab- eordneten Bernhard Kaster (CDU/CSU) (Druck- ache 15/1555, Fragen 1 und 2): Wie hoch belaufen sich die Kosten für die kommunikative Begleitkampagne des Regierungsprogramms „Agenda 2010“, aufgeschlüsselt nach Kreativkosten, technischen Kosten und Schaltvolumen? Welche Ziele sollen mit der Kampagne erreicht werden und welche Gründe waren für die Festlegung des Zeitraums dieser Werbe- und Informationskampagne ausschlaggebend? u Frage 1: Die Kosten für die bundesweite Informationskam- agne zur „Agenda 2010“ (Schaltung von Plakaten und nzeigen in Print- und Onlinemedien) belaufen sich etto insgesamt auf 2 191 923,68 Euro. Auf die techni- chen Kosten entfallen 293 027,62 Euro. Die Schaltkos- en betragen 1 898 896,06 Euro. Darin enthalten ist die ertraglich festgelegte Agenturprovision. Die Informa- ionskampagne wird fortgeführt. u Frage 2: Die Informationskampagne des Presse- und Informa- ionsamtes der Bundesregierung zur Agenda 2010 soll ie Schwerpunkte dieses Reformpaketes der Bundes- egierung umfassend vermitteln. Das zentrale Motto lau- et: „Deutschland bewegt sich“. Ziel der Kampagne ist s, die positiven Veränderungen der „Agenda 2010“ für ie Bürgerinnen und Bürger sichtbar zu machen und erständnis für die notwendigen Reformen zu wecken. ls Bestandteil der Kampagne wird die Aufmerksamkeit ugleich auf das vertiefende und ausführliche Informa- ionsangebot der Bundesregierung gelenkt, das im Inter- et unter www.bundesregierung.de zu finden ist. Die gegenwärtige Plakat- und Anzeigenaktion wurde eitnah zu dem Beschluss des Bundeskabinetts zur Agenda 2010“ (13. August 2003) gestartet. nlage 3 Antwort es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des bgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) Drucksache 15/1555, Frage 4): Treffen Informationen des Fernsehberichtes – Sendung „Report“ vom 15. September 2003 – zu, wonach der Bundes- minister der Finanzen, Hans Eichel, bei der Erarbeitung seines Konzeptes zum Entwurf eines Gesetzes zur Reform der Ge- werbesteuer – Bundestagsdrucksache 15/1517 – im Wesent- lichen den Vorschlag von Wirtschaftsverbänden zugrunde ge- legt hat? Aus der Wirtschaft wurde im Vorfeld des Gesetz- ebungsverfahrens ein Modell zum Ersatz der Gewer- 5278 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 (A) ) (B) ) Dieses Modell konnte der Gewerbesteuerreform schon allein deshalb nicht zugrunde gelegt werden, weil es un- streitig administrativ frühestens ab 2006 umgesetzt wer- den kann. Der Regierungsentwurf zur Reform der Gewerbe- steuer basiert auf eigenständigen Reformüberlegungen der Bundesregierung. Er berücksichtigt sowohl das An- liegen der Kommunen nach Sicherung und Verstetigung der kommunalen Steuereinnahmen als auch das Anlie- gen der Wirtschaft, auf Hinzurechnungselemente mit substanzbesteuernder Wirkung zu verzichten. Er unterscheidet sich deshalb von dem so genannten DIHK-Modell unter anderem in folgenden wesentlichen Punkten: – Der Regierungsentwurf sieht die Einbeziehung der Selbstständigen in die Gemeindewirtschaftsteuer vor, das „DIHK-Modell“ sieht zusätzlich die Einbezie- hung der Land- und Forstwirtschaft vor. – Der Regierungsentwurf beinhaltet eine Mittelstands- komponente in Form eines Freibetrages von 25 000 Euro für Personenunternehmen, der bis zu ei- nem Gewerbeertrag von 50 000 Euro abgeschmolzen wird, das „DIHK-Modell“ sieht einen Freibetrag von 30 000 Euro vor, der nicht abgeschmolzen wird. – Der Regierungsentwurf sieht Regelungen zur Verhin- derung von Gesellschafterfremdfinanzierungen (§ 8 a KStG-E im Korb II und § 8 Nr. 1 GemWiStG-E) vor, während das „DIHK-Modell“ auf entsprechende Maßnahmen verzichtet. – Mit dem Regierungsentwurf sollen Umgehungsge- staltungen bei der Freistellung von grundstücksver- waltenden Gesellschaften verhindert werden (§ 9 Nr. 1 Satz 2 ff. GemWiStG-E), das „DIHK-Modell“ verzichtet darauf. – Der Regierungsentwurf sieht eine Begrenzung des Verlustabzugs auf die Hälfte des Betriebsertrags mit Einführung eines Sockelbetrags von 100 000 Euro vor, das „DIHK-Modell“ verzichtet auf entspre- chende aufkommensstabilisierende Maßnahmen. – Der Regierungsentwurf sieht eine Besteuerung der Gewinne aus Betriebsveräußerung vor; das „DIHK- Modell“ verzichtet darauf. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des Abgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Druck- sache 15/1555, Frage 5): Welche konkreten Ausgleichsmaßnahmen ausschließlich für Pendler sieht die Bundesregierung für die im Zusammen- hang mit dem Vorziehen der Steuerreformstufe 2005 auf den 1. Januar 2004 geplante Kürzung der Pendlerpauschale auf 15 Cent pro Kilometer nach Erreichen des eigentlich fest finan- zierten Zeitpunkts des In-Kraft-Tretens der Stufe 2005 am 1. Januar 2005 vor, damit gerade die in ländlichen Regionen lebenden Pendler, welche auf ihr Fahrzeug angewiesen sind, nicht für das Vorziehen der Steuerreformstufe um lediglich ein Jahr in der Realität eigentlich dauerhaft belastet werden? b v m r n G e A d F C 1 B d L u 2 g ( e d d f p r e f A d g ( (C (D Die Bundesregierung hat im Entwurf eines Haushalts- egleitgesetzes eine Regelung zur Entfernungspauschale orgeschlagen. Etwaige Änderungen bleiben dem parla- entarischen Verfahren vorbehalten. Die Bundesregie- ung hält besondere Ausgleichsmaßnahmen für die ge- annte Pendlergruppe nicht für geboten. Auch diese ruppe wird dauerhaft durch die Steuerreformstufe 2005 ntlastet. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die rage des Abgeordneten Clemens Binninger (CDU/ SU) (Drucksache 15/1555, Frage 26): Wie lässt sich nach Auffassung des Bundesministers des Innern, Otto Schily, seine Erklärung vor dem Deutschen Bun- destag am 9. September 2003 zur Frage des Aufbaus eines di- gitalen Sprech- und Datenfunknetzes: „Ich bin froh darüber, dass sich der Bundeskanzler in meinem Beisein mit den Minis- terpräsidenten der Länder geeinigt hat“ – Plenarprotokoll 15/58, Seite 4952 C – vereinbaren mit dem Beschluss – 16:0 – der Finanzministerkonferenz vom 11. September 2003 in Berlin, in dem es heißt, dass die Länder die vom Staatssekretär im Bundesministerium des Innern Lutz Diwell vorgestellte Inter- pretation des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 26. Juni 2003 nicht teilen, und teilt er vor diesem Hinter- grund die Auffassung, dass die Länder offenbar keine Eini- gung in der Frage des Aufbaus eines digitalen Sprech- und Datenfunknetzes anerkennen? Die Bundesregierung sieht in dem Beschluss vom 1. September 2003 einen Rückschritt in der Sache. Der eschluss steht im Widerspruch zu dem Einvernehmen, as der Bundeskanzler mit den Regierungschefs der änder am 26. Juni 2003 herstellte. Der Vorwurf einer nzulässigen Interpretation des Ergebnisses vom 6. Juni 2003 lässt sich angesichts der Beschlusslage der emeinsamen Arbeitsgruppe der IMK und FMK AG BDF) vom 8. Juli 2003 in keiner Weise aufrecht- rhalten. Wenn sich die Finanzminister der Länder an as erzielte Einvernehmen nicht gebunden fühlen und ie vereinbarte vorläufige Ausklammerung der Kosten- rage nicht akzeptieren, droht erneut eine das Gesamt- rojekt verzögernde Blockadesituation. Die Bundes- egierung ist mit Blick auf die positiven Signale aus inigen Lädern zuversichtlich, das Projekt BOS-Digital- unk konsequent fortführen zu können. nlage 6 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Fra- en des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) Drucksache 15/1555, Fragen 27 und 28): In wie vielen Fällen wurde seit Verkündung im Bundes- gesetzblatt vom Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit Gebrauch gemacht und welche Auswirkungen hatte dieses Gesetz bisher auf die deutsche Wirtschaft? Was unternimmt die Bundesregierung, um negative Aus- wirkungen insbesondere für mittelständische Unternehmen zu vermeiden? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 5279 (A) ) (B) ) Zu Frage 27: Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit führte im Herbst 2001 und 2002 eine repräsentative Befragung von Be- trieben mit mehr als 15 Arbeitnehmern durch, für die das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) gilt. Danach ha- ben in 2001 rund 85 000 Arbeitnehmer einen Antrag auf Teilzeitarbeit gestellt. In 2002 beantragten 94 000 Ar- beitnehmer eine Verringerung ihrer Arbeitszeit. Die Ar- beitszeitverkürzung hatte in den Betrieben Maßnahmen zur Folge, die in etwa zur Hälfte beschäftigungswirksam (zum Beispiel zusätzliche Einstellungen, Vermeidung von Personalabbau) und produktivitätswirksam (zum Beispiel Rationalisierung von Aufgaben) waren. Das IAB bestätigt die Einschätzung der Bundesregierung, dass das Teilzeitgesetz in den Betrieben bisher reibungs- arm und partnerschaftlich umgesetzt wurde. Auch die Angaben des Statistischen Bundesamtes (Mikrozensus) vom Juni 2003 belegen die positiven Beschäftigungs- effekte des Gesetzes. Danach ist die Zahl der Teilzeitbe- schäftigten seit In-Kraft-Treten des Teilzeit- und Be- fristungsgesetzes um fast 460 000 auf annähernd 7 Millionen gestiegen. Die Teilzeitquote beträgt nun- mehr 21,4 Prozent. Sie ist trotz der ungünstigen Arbeits- marktlage um 1,6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2000 gestiegen. Zu Frage 28: Das Teilzeit- und Befristungsgesetz enthält bereits Regelungen, die Arbeitgeber wirksam vor Überforde- rung schützen: Teilzeitarbeit wird vereinbart, wenn der Arbeitnehmer eine Reduzierung der Arbeitszeit wünscht und der Wunsch im Betrieb realisierbar ist. Kommt es zu keiner Einigung zwischen Arbeitgeber und Arbeitneh- mer, kann der Arbeitgeber den Teilzeitantrag aus be- trieblichen Gründen ablehnen. Der Wunsch des Arbeit- nehmers muss also in das Organisationskonzept des Arbeitgebers passen. Das entspricht der Philosophie der einvernehmlichen Arbeitszeitverringerung, die dem Teil- zeit- und Befristungsgesetz zugrunde liegt: Das Gesetz ermöglicht damit einen ausreichenden Spielraum für eine angemessene Abwägung zwischen den Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmerinnen und Arbeit- nehmern. Der Teilzeitanspruch setzt außerdem voraus, dass der Arbeitgeber mehr als 15 Arbeitnehmer (ohne Auszubil- dende) beschäftigt. Bei diesem Schwellenwert sind schon jetzt annähernd 88 Prozent der Betriebe vom Teil- zeitanspruch ausgenommen. Die Praxis bestätigt, dass es in den Betrieben und Unternehmen kaum zu Konflikten bei der Umsetzung des Gesetzes kommt. Nach den Be- fragungsergebnissen des IAB erfolgte nur in wenigen Fällen eine Ablehnung des Teilzeitwunsches durch den Arbeitgeber. In der überwältigenden Mehrzahl der Fälle (in 2002: 93 Prozent im Westen, 97 Prozent im Osten) wurde dem Teilzeitantrag der Arbeitnehmer problemlos entsprochen. Vor diesem Hintergrund sieht die Bundesregierung keinen Handlungsbedarf für eine Änderung des Geset- zes. A d d s 2 g B F A w A d d ( Z K c g ä k s v P a h b B c m Z n (C (D nlage 7 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage es Abgeordneten Günter Nooke (CDU/CSU) (Druck- ache 15/1555, Frage 29): Welchen Vorbereitungsstand haben die von Bundeskanzler Gerhard Schröder in Aussicht gestellten weit reichenden Li- beralisierungen der Pressefusionskontrolle – „Spiegel“ vom 1. September 2003 – erreicht und inwieweit ist dieses paral- lele Wirken nach Ansicht der Bundesregierung mit dem ge- genwärtig beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, zur abschließenden Entscheidungsfin- dung anstehenden Ministererlaubnisverfahren betreffend die „Berliner Zeitung“ vereinbar? Gegenstand des Gesprächs beim Bundeskanzler am 8. August 2003, das auf Wunsch einiger Zeitungsverle- er zustande kam, war die Lage der Zeitungsbranche. ei diesem Treffen haben selbstverständlich auch ragen der Pressefusionskontrolle eine Rolle gespielt. bschließende Entscheidungen sind nicht getroffen orden. nlage 8 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen er Abgeordneten Hannelore Roedel (CDU/CSU) Drucksache 15/1555, Fragen 35 und 36): Wie hoch sind nach Kenntnis der Bundesregierung die durch die Einführung der Minijobs entstandenen Einnahme- ausfälle der Sozialkassen? Trifft es nach Kenntnis der Bundesregierung zu, dass viele der neu entstandenen Minijobs durch Umwandlung von versi- cherungspflichtigen Tätigkeiten entstanden sind, und verfügt die Bundesregierung über Kenntnisse, wie hoch die dadurch bei den Sozialabgaben entstehenden Mehrbelastungen bei den Beschäftigten unterer Lohngruppen sind? u Frage 35: Die Bundesregierung verfügt wenige Monate nach In- raft-Treten der Neuregelung noch nicht über ausrei- hend gesicherte Angaben zu den durch die Reform der eringfügigen Beschäftigung insgesamt ausgelösten Ver- nderungen. Von April 2003 bis August 2003 sind der Bundes- nappschaft rund 553 Millionen Euro Rentenver- icherungsbeiträge, rund 484 Millionen Euro Kranken- ersicherungsbeiträge und rund 70 Millionen Euro auschalsteuereinnahmen zugeflossen (Einnahmen aus llen geringfügigen Beschäftigungen, auch in Privat- aushalten nach § 8 a SBG IV). Weitere Aussagen, ins- esondere zu eventuellen Beitragsmehreinnahmen oder eitragsmindereinnahmen, können erst nach zusätzli- hen Auswertungen, frühestens im Frühjahr 2004, ge- acht werden. u Frage 36: Der Bundesregierung liegen hierüber wenige Monate ach In-Kraft-Treten keine Erkenntnisse vor. 5280 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 (A) ) (B) ) Anlage 9 Antwort der Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/ CSU) (Drucksache 15/1555, Frage 39): Mit welchen Maßnahmen beabsichtigt die Bundesregie- rung, die Kürzung des Bundeszuschusses zur Rentenversiche- rung von 2 Milliarden Euro und die Stabilisierung des Renten- beitrages auf 19,5 vom Hundert sicherzustellen? Die Bundesregierung wird nach Vorliegen der Ergeb- nisse der für die Beitragsfestsetzung für das Jahr 2004 maßgebenden Oktoberschätzung zur Finanzlage der Ge- setzlichen Rentenversicherung über das rentenpolitische Maßnahmenbündel entscheiden, mit dem die kurzfristi- gen sowie mittel- und langfristigen Beitragssatzziele auch unter Berücksichtigung der haushaltspolitischen Erfordernisse umgesetzt werden können. Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die Fragen des Abgeordneten Georg Girisch (CDU/CSU) (Drucksache 15/1555, Fragen 40 und 41): Ist der Bundesregierung bewusst, dass die durch § 4 Abs. 1 Grundsicherungsgesetz, GSiG, begründete ausschließ- liche Zuständigkeit der kreisfreien Städte und Landkreise für Grundsicherungsleistungen an Ausländer über 65 Jahre eine Übertragung dieser Leistungen auf die überörtliche Ebene – in Bayern waren beispielsweise die Bezirke als überörtliche Sozialhilfeträger dafür zuständig – verhindert, und teilt sie die Einschätzung, dass dies in kreisfreien Städten und Landkrei- sen mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an grundsi- cherungsberechtigten Ausländern über 65 Jahre zu erhebli- chen Mehrbelastungen führen kann? Unterstützt die Bundesregierung Pläne, eine weitere Öff- nungsklausel für die Länder bei der Grundsicherung zu schaf- fen, die den Ländern eine Übertragung von Grundsicherungs- leistungen an Ausländer über 65 Jahre auf die überörtliche Ebene erlaubt, sodass diese auf diese Weise erheblichen Lasten- verschiebungen zuungunsten von kreisfreien Städten und Landkreisen mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil an grundsicherungsberechtigten Ausländern vorbeugen können? Zu Frage 40: Das Gesetz über eine bedarfsorientierte Grundsiche- rung im Alter und bei Erwerbsminderung (GSiG) trifft keine besondere Regelung für die Zuständigkeit in Ab- hängigkeit von der Nationalität. Zuständig ist nach § 4 Abs. 1 GSiG der Kreis oder die kreisfreie Stadt, in des- sen Bereich der Antragsberechtigte seinen gewöhnli- chen Aufenthalt hat. Eine Übertragung der Aufgaben der Grundsicherung auf die überörtlichen Träger ist nach der gesetzlichen Regelung des § 4 Abs. 3 Nr. 2 GSiG bei stationärer oder teilstationärer Unterbringung des Antragsberechtigten möglich. Dies gilt gleicherma- ßen für Deutsche wie für Ausländer. Eine Kostenerstat- tung für die grundsicherungsbedingten Mehrkosten fin- det ausschließlich zwischen dem Bund und den Ländern – nach der Regelung des § 34 Abs. 2 des Wohngeldgesetzes – statt. Die Verurteilung des auf das jeweilige Bundesland entfallenden Anteils an dem Er- stattungsbetrag des Bundes von 409 Millionen Euro j l l g s l Z b m r a s m s a k A d A ( D l B V B b l u V n B I g V s c V t z l S a V d t (C (D ährlich ist allein Aufgabe des jeweiligen Bundes- andes. Der Bund ist schon aus finanzverfassungsrecht- ichen Gründen (Art. 104 a Abs. 1 des Grundgesetzes) ehindert, die Verteilung des Erstattungsbetrags zwi- chen kreisfreien Städten, Landkreisen und überört- ichen Trägern zu regeln. u Frage 41: Das geschilderte Problem ist bislang nur durch das ayerische Landessozialministerium an das Bundes- inisterium für Gesundheit und Soziale Sicherung he- angetragen worden. Vom BMGS wird zurzeit eine llgemeine Öffnungsklausel in Anlehnung an die Zu- tändigkeitsregelungen in der Sozialhilfe geprüft. Da- it könnten die Länder die Zuständigkeiten von Grund- icherungsträgern und Sozialhilfeträgern aufeinander bstimmen. Die angesprochenen Lastenverschiebungen önnten dadurch vermieden werden. nlage 11 Antwort er Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des bgeordneten Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) Drucksache 15/1555, Fragen 45 und 46): Für welchen konkreten Zeitraum wurde das Industriekon- sortium von Toll Collect im so genannten Mautvertrag vom 20. September 2002 haftungs- und vertragsstrafenfrei gestellt und warum? Welche konkreten Regelungen zur Haftung und Vertrags- strafe sind nach dem Haftungsfreistellungszeitraum gemäß Mautvertrag vom 20. September 2002 vorgesehen? Dem Betreibervertrag zwischen der Bundesrepublik eutschland und dem Betreiberkonsortium Toll Collect iegt grundsätzlich das allgemeine Haftungsrecht des ürgerlichen Gesetzbuches zugrunde. Außerdem sind ertragsstrafen für verschiedene Pflichtverletzungen des etreiberkonsortiums vorgesehen. Für die verspätete In- etriebnahme des Mautsystems sind differenzierte Rege- ungen vereinbart worden. Der konkrete Vertragsinhalt nterliegt – wie bei Verträgen dieser Art üblich – der ertraulichkeit. Der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Woh- ungswesen hat dem Bundestagsausschuss für Verkehr, au- und Wohnungswesen am 8. September 2003 eine nformation zu dem Vertrag zugesagt und den Ausschuss ebeten, ein Informationsverfahren festzulegen, das die ertraulichkeit sicherstellt. Inzwischen hat der Aus- chuss in seiner Sitzung am 24. September 2003 ein sol- hes Verfahren beschlossen. Das Verfahren sieht vor, die ertragsparteien aufzufordern, dem Ausschuss den Be- reibervertrag und ergänzende Absprachen in den Teilen ur Verfügung zu stellen, die sich auf Zahlungsmoda- itäten, Leistungsverpflichtungen, Gewährleistungen, chadensersatz- und Vertragsstrafenregelungen sowie uf Zeitpläne beziehen. Auf die Information über solche ertragsteile, die wichtige Geschäfts-, Betriebs-, Erfin- ungs- und Steuergeheimnisse umfassen, wird verzich- et. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 5281 (A) ) (B) ) Anlage 12 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des Abgeordneten Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) (Drucksache 15/1555, Fragen 47 und 48): Auf welche Höhe beläuft sich der monatliche Verlust, der da- durch eintritt, dass die LKW-Eurovignette zum 30. August 2003, 24 Uhr, gekündigt wurde und die LKW-Maut aber nicht wie vor- gesehen ab 1. September 2003 erhoben wird? Wie hoch ist der monatliche Ausfall durch die nicht er- folgte Einführung der LKW-Maut zum 1. September 2003 und auf welche Höhe beläuft sich die zwischen der Bundes- republik Deutschland und dem Konsortium Toll Collect ver- einbarte Konventionalstrafe bei verzögerter Erhebung der LKW-Maut? Zu Frage 47: Die Bundesrepublik Deutschland hat entsprechend dem Verbundübereinkommen zur Eurovignette neun Monate vor der geplanten Einführung der LKW-Maut zum 31. August 2003 der Kommission und den Ver- bundstaaten mitgeteilt, dass auf ihrem Hoheitsgebiet ab dem 30. August 2003, 24.00 Uhr keine Eurovignette mehr erhoben wird. Die Bundesrepublik Deutschland hat ihre Mitgliedschaft im Verbund nicht gekündigt und ist deshalb weiterhin Mitglied im Verbund. Die Nettoeinnahmen des Bundes aus der Erhebung der Eurovignette beliefen sich im Jahr 2002 auf 450 Mil- lionen Euro. Unter der Annahme, dass das Gebührenauf- kommen im Jahr 2003 gleich bleibt, ergeben sich daraus durchschnittliche monatliche Einkommen von 37,5 Mil- lionen Euro. Zu Frage 48: Durch den späteren Start der Mauterhebung werden sich erwartete Einnahmen in Höhe von 163 Millionen Euro pro Monat verschieben. In dem Betreibervertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Be- treiberkonsortium Toll Collect sind Vertragsstrafen für verschiedene Pflichtverletzungen des Betreiberkonsor- tiums vorgesehen. Für die verspätete Inbetriebnahme des Mautsystems sind differenzierte Regelungen vereinbart worden. Der konkrete Vertragsinhalt unterliegt – wie bei Verträgen dieser Art üblich – der Vertraulichkeit. Der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen hat dem Bundestagsausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen am 8. September 2003 eine Information zu dem Vertrag zugesagt und den Ausschuss gebeten, ein Informationsverfahren festzulegen, das die Vertraulichkeit sicherstellt. Inzwischen hat der Aus- schuss in seiner Sitzung am 24. September 2003 ein sol- ches Verfahren beschlossen. Das Verfahren sieht vor, die Vertragsparteien aufzufordern, dem Ausschuss den Be- treibervertrag und ergänzende Absprachen in den Teilen zur Verfügung zu stellen, die sich auf Zahlungsmoda- litäten, Leistungsverpflichtungen, Gewährleistungen, Schadensersatz- und Vertragsstrafenregelungen sowie auf Zeitpläne beziehen. Auf die Information über solche Vertragsteile, die wichtige Geschäfts-, Betriebs-, Erfin- dungs- und Steuergeheimnisse umfassen, wird verzich- tet. A d A s k N 2 A d A ( r s f d z s z s t D h k s a d l c c r l o U z s s i a (C (D nlage 13 Antwort er Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Frage des bgeordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Druck- ache 15/1555, Frage 51): Wird das Projekt Nr. 8 des Bundesverkehrswegeplans „Deutsche Einheit“, die ICE-Trasse Nürnberg–Coburg–Er- furt, ebenfalls von dem seitens der Deutschen Bahn AG aus finanziellen Gründen erklärten Baustopp für neue ICE- Strecken betroffen sein bzw. wann kann nunmehr mit einer Fertigstellung dieses für die Umsetzung der deutschen Einheit wichtigen Infrastrukturprojektes gerechnet werden? Es besteht kein Baustopp für ICE-Strecken. Das Ver- ehrsprojekt Deutsche Einheit 8.1, also die Eisenbahn- eustrecke Erfurt–Nürnberg wird – wie geplant – bis 015 fertig gestellt werden. nlage 14 Antwort er Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des bgeordneten Dr. Michael Luther (CDU/CSU) Drucksache 15/1555, Fragen 52 und 53): Wie ist der Begriff strukturschwache Region – bzw. struk- turschwache Gebiete –, wie er im Jahresbericht der Bundesre- gierung zum Stand der Deutschen Einheit 2003 – beispiels- weise auf den Seiten 17, 19 und 20 – benutzt wird, zu verstehen? Wodurch unterscheiden sich strukturschwache Regionen – bzw. strukturschwache Gebiete – in den alten Bundeslän- dern von strukturschwachen Regionen – bzw. strukturschwa- chen Gebieten – in den neuen Bundesländern? Der Begriff strukturschwache Region wurde im Jah- esbericht 2003 zum Stand der Deutschen Einheit grund- ätzlich gemäß der Definition der europäischen Struktur- ondsverordnung verwendet. Als strukturschwach gelten anach alle diejenigen Regionen, die weniger als 75 Pro- ent des Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukts des Gemein- chaftsdurchschnitts erzielen. Gemäß dieser Definition ählen alle neuen Länder mit Ausnahme Berlins zu den trukturschwachen Regionen. Sie können als so genann- es Ziel-1-Regionen die Förderhöchstsätze anwenden. ie Regionen in Westdeutschland, die Strukturprobleme aben, liegen alle über der 75 Prozent-Schwelle und önnen daher nicht im Sinne dieser Definition zu den trukturschwachen Regionen gezählt werden. Darüber hinaus wird im Jahresbericht in Anlehnung n die Grundsätze der Regionalförderung im Rahmen er „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regiona- en Wirtschaftsstruktur“ auch dann von strukturschwa- hen Regionen gesprochen, wenn es um die Verdeutli- hung der sich immer stärker herausbildenden egionalen Unterschiede innerhalb der neuen Bundes- änder geht. Die Differenzierung richtet sich nach Regi- nalindikatoren wie beispielsweise die durchschnittliche nterbeschäftigungsquote oder die Einkommen der so- ialversicherungspflichtig Beschäftigten. Auf Basis die- es Regionalindikatorenmodells hat der GA-Planungsaus- chuss 18 Arbeitsmarktregionen in Ostdeutschland dentifiziert, in denen die wirtschaftliche Entwicklung m weitesten vorangekommen ist. Hierzu zählen zum 5282 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 62. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 (A) (C) (B) (D) Beispiel die Arbeitsmarktregionen Berlin, Dresden, Leipzig, Jena, Erfurt. Im Rahmen des integrierten För- derkonzepts der Bundesregierung für die Länder finden die unterschiedlichen regionalen Bedürfnisse, das heißt sowohl die Bedürfnisse der strukturschwächsten ländli- chen Regionen wie auch der Bedarf größerer Zentren und Wachstumskerne im Rahmen der Förderschwer- punkte Investitionsförderung, Innovationsförderung, Ausbau der Infrastruktur und Einsatz der Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik, entsprechend Beach- tung. Anlage 15 Antwort der Parl. Staatssektretärin Iris Gleicke auf die Frage des Abgeordneten Michael Kretschmer (CDU/CSU) (Drucksache 15/1555, Frage 54): Welche Defizite existieren derzeit nach Ansicht der Bun- desregierung im Bereich der Osteuropaforschung und der Zu- sammenarbeit auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet zwischen Deutschland und den Staaten Osteuropas und durch welche Ausgestaltung ist ein zu gründendes „Osteuropa- zentrum für Wirtschaft und Kultur“ in der Lage, eine even- tuell vorhandene Lücke zu schließen? Die Bundesregierung erkennt die vielfältigen und hoch qualifizierten Aktivitäten der in Deutschland und Mittel- und Osteuropa tätigen Einrichtungen insbeson- dere im Bereich der Forschung an. Mit Blick auf die an- stehende Osterweiterung der Europäischen Union hat die Bundesregierung beschlossen, ein Osteuropazentrum für Wirtschaft und Kultur einzurichten. Dieses soll als Schnittstelle fungieren und als solche die Information, Koordination und Kommunikation übernehmen und aus- bauen. Das Osteuropazentrum soll als Netzwerk in den The- menfeldern Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft Motor und Dienstleister zugleich sein. 53 0 - 91, 1 7980 62. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. September 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15
Gesamtes Protokol
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506200000

Guten Tag! Die Sitzung ist eröffnet. Ich bitte Sie um

Verständnis, dass ich etwas atemlos bin.
Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:

Fragestunde
– Drucksache 15/1555 –
Die Fragen 1 und 2 zum Geschäftsbereich des Bun-

deskanzlers und des Bundeskanzleramtes werden
schriftlich beantwortet.

Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums der Justiz. Staatssekretär Alfred
Hartenbach steht zur Beantwortung der Fragen zur Ver-
fügung.

Ich rufe die Frage 3 der Abgeordneten Dr. Gesine
Lötzsch auf:

Wie viele Ermittlungsverfahren wurden wegen rechtster-
roristischer Taten vom Generalbundesanwalt im Zeitraum von
2001 bis 2003 eingeleitet und zu wie vielen Verurteilungen ist
es im genannten Zeitraum gekommen?

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1506200100


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Redet
Frau Präsidentin, ich bitte Sie um Erlaubnis, dass ich
das Mikrofon des Innenministers benutzen darf, damit
ich Frau Lötzsch sehen kann.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506200200

Bitte schön.

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1506200300


Verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
Kollegen! Verehrte Frau Lötzsch, auf Ihre Frage antwor-
tet das Bundesministerium der Justiz wie folgt:

Der Generalbundesanwalt beim Bundes
hat im Zeitraum vom 1. Januar 2001
22. September 2003 im Bereich rechtster

(C (D ung 4. September 2003 1 Uhr traftaten sechs Ermittlungsverfahren wegen Verdachts er Bildung terroristischer Vereinigungen nach § 129 a tGB eingeleitet. Darüber hinaus hat er zwei Ermittungsverfahren wegen Verdachts der Bildung bzw. Unerstützung einer rechtsextremistischen kriminellen Verinigung nach § 129 StGB eingeleitet. Die Ermittlungen n diesen Verfahren sind noch nicht abgeschlossen. In einem im Jahr 2000 eingeleiteten Ermittlungsver ahren wegen Verdachts der Bildung einer kriminellen ereinigung gemäß § 129 StGB hat der Generalbundesnwalt beim Bundesgerichtshof im Jahr 2002 Anklage rhoben, über die derzeit vor dem Kammergericht Berlin erhandelt wird. Das ist das Verfahren gegen die Musikruppe Landser. Zu Verurteilungen ist es im fraglichen eitraum nicht gekommen. Möchten Sie nachfragen? Herr Staatssekretär, Sie haben einen der Nachteile un erer hinteren Plätze gut erkannt, nämlich dass wir sichtehindert sind. ext A Ich bin nur höflich, Frau Lötzsch, sonst gar nichts. Das ging gar nicht gegen Sie, sondern das war eine Situationsbeschreibung. (Günter Nooke [CDU/CSU]: Sie haben doch schon genug Öffentlichkeit!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506200400
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506200500
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1506200600
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506200700
Jetzt aber zu meiner Nachfrage. Sie haben die Anzahl

enannt. Ich würde gerne wissen, gegen
uldigte Personen in dem beschriebenen
001 bis 2003 Ermittlungen wegen rechts-
Taten eingeleitet worden sind.
gerichtshof
bis zum

roristischer

der Verfahren g
wie viele besch
Zeitraum von 2
extremistischer






(A) )



(B) )


Al
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1506200800

Ich kann Ihnen diese Frage im Moment nicht beant-

worten und werde mich bemühen, sie Ihnen schriftlich
zu beantworten.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506200900

Zweite Nachfrage, bitte.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506201000

Herr Staatssekretär, können Sie mir sagen, welche

Personen-, Sach- und beruflichen Schäden durch die
rechtsterroristischen Straftaten in dem beschriebenen
Zeitraum entstanden sind?

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1506201100


Hierbei handelt es sich um Ermittlungen, deren Inhalt
wir den Akten entnehmen müssen. Frau Lötzsch, da ich
Ihnen keine falschen Antworten geben will und wir nur
sehr generell informiert sind, bitte ich um Verständnis,
dass ich Ihnen auch diese Frage schriftlich beantworten
werde.


(Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos]: Danke!)



Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506201200

Nachfrage der Abgeordneten Pau.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506201300

Herr Staatssekretär, ist Ihnen bekannt, ob im Zuge der

genannten Ermittlungsverfahren auch Ermittlungen ge-
gen schon in Justizvollzugsanstalten einsitzende Rechts-
extremisten, zum Beispiel gegen den Rechtsterroristen
Kay Diesner, aufgenommen wurden? Zur Erklärung: Im
Rahmen einer Fragestunde im Juni kam dieses Thema
schon einmal zur Sprache, da in einem Magazin enthüllt
wurde, dass Kay Diesner aus der Justizvollzugsanstalt
heraus zu rechtsterroristischen Straftaten anstiftete.

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1506201400


Hierüber liegen uns keine Erkenntnisse vor, Frau Pau.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506201500

Gibt es weitere Nachfragen zu diesem Punkt? – Das

ist nicht der Fall. Damit verlassen wir den Geschäftsbe-
reich des Bundesministeriums für Justiz. Ich danke Ih-
nen, Herr Hartenbach.

Zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der
Finanzen liegen zwei Fragen vor, die Fragen 4 und 5, zu
denen jeweils um eine schriftliche Antwort gebeten
wurde.

Wir kommen daher gleich zum Geschäftsbereich des
Bundesministeriums der Verteidigung. Der Parlamenta-
rische Staatssekretär Hans Georg Wagner wird die Fra-
gen beantworten.

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(C (D Ich rufe die Frage 6 des Abgeordneten Reinhard rindel auf: Wird die Bundesregierung im Falle eines Abzugs der niederländischen Armee aus der Kaserne Seedorf im Gegenzug den Bundeswehrstandort in Budel, Niederlande, aufgeben? H Herr Kollege Grindel, auf Ihre Frage antworte ich wie olgt: Das Bundesministerium der Verteidigung beabichtigt derzeit nicht, den Bundeswehrstandort Budel in en Niederlanden aufzugeben. Das in Budel stationierte uftwaffenausbildungsbataillon deckt den gesamten ordwestdeutschen Bereich mit dem bevölkerungsreihen Land Nordrhein-Westfalen ab. Damit kann eine öglichst heimatnahe Einberufung der Rekruten sicherestellt werden. Nachfrage? Bitte. Herr Staatssekretär, trifft es demnach auch nicht zu, ass der Bundesminister der Verteidigung seinen niederändischen Kollegen, Herrn Kamp, in einem Gespräch m 30. Juni, bei dem es um den möglichen Abzug der iederländer aus Seedorf ging, darauf hingewiesen hat, ass eine Schließung des Standortes Budel die unmittelare Folge wäre, wenn Seedorf von den Niederländern eschlossen würde? H Sie können davon ausgehen, dass der Bundesminister lle Fragen angesprochen hat, von denen Sie vermuten, ass er sie gestellt hat. Diese Antwort lässt mich etwas ratlos. Ich will es noch einmal auf einem anderen Weg pro ieren. Wir sind uns ja wohl einig, dass es gilt, den tandort Seedorf nach Möglichkeit zu erhalten und die iederländer zu bewegen, bei uns zu bleiben. Ist es nicht eben dem Hinweis auf die 40-jährige deutsch-niederändische Tradition, die sich dort entwickelt hat, sinnoll, auch darauf hinzuweisen, dass der Standort in udel im Gegenzug aufgegeben werden könnte? chließlich gab es einmal ein Budel-Seedorf-Abkomen und es besteht ein gewisser Zusammenhang. H Ich habe eben den Hinweis gegeben, dass Nordrheinestfalen in der Nähe liegt und dieser Standort somit für ie Bundeswehr und die einzuberufenden Rekruten auch ukünftig sehr günstig bleibt. Es gibt derzeit keine Überegungen, den Standort Budel aufzugeben. Es wurde uch nichts in der Form angekündigt: Wenn ihr bei uns ine Kaserne zumacht, dann machen wir bei euch eine aserne zu. Parl. Staatssekretär Hans Georg Wagner Sie wissen, dass die Schließung einer Kaserne in Hol land unter Parlamentsvorbehalt steht. Dieser Vorbehalt soll im Oktober oder November dieses Jahres aufgehoben werden. Dies würde eine Schließung der Kaserne Seedorf am 1. Januar 2005 bedeuten, sodass noch weiter gehende Überlegungen angestellt werden können. Derzeit aber gibt es keine Überlegungen, den Standort Budel aufzugeben. Gibt es weitere Nachfragen zu dieser Frage? – Nein. Dann rufe ich die Frage 7 des Abgeordneten Grindel auf: Welche militärische Nachnutzung plant die Bundesregie rung in der Kaserne Seedorf für den Fall des Abzugs der niederländischen Armee? H Herr Kollege Grindel, Ihre zweite Frage, die mit Ihrer ersten Frage unmittelbar zusammenhängt, beantworte ich wie folgt: Die Frage einer etwaigen Anschlussnutzung der Liegenschaft ist noch offen. Aufgrund der heutigen Stationierungssituation der Bundeswehr ist ein deutlicher Liegenschaftsüberhang identifiziert worden, an dessen Abbau zur Senkung der Betriebskosten im Rahmen aller planerischen und organisatorischen Möglichkeiten festgehalten werden muss. Die Aufnahmekapazität der Liegenschaft in Seedorf liegt bei etwa drei bis fünf Bataillonsäquivalenten. Eine betriebswirtschaftlich sinnvolle Nachnutzung durch die Bundeswehr könnte daher nur erreicht werden, wenn rund drei bis fünf Bataillonsstandorte an anderer Stelle dafür aufgegeben und die Verbände nach Seedorf verlegt würden. Eine Nachfrage? – Bitte sehr. Herr Staatssekretär, ich möchte zurückkommen auf das, was Sie bei der Beantwortung der vorherigen Frage gesagt haben. Es ist keinesfalls so, dass die Mehrzahl der Wehrdienstleistenden, die im Augenblick in Budel sind, aus Nordrhein-Westfalen stammt. In meinem Wahlkreis zum Beispiel liegt der Standort Visselhövede. Fast alle der dortigen Wehrdienstleistenden haben vorher ihre Ausbildung in Budel gemacht und sie kommen im Wesentlichen aus dem Bereich Niedersachsen. Meine Frage: Halten Sie es nicht für sinnvoll und vorstellbar, die Luftwaffenausbildung von Budel auf den Standort Seedorf zu verlegen, um dort eine militärische Nachnutzung zu ermöglichen? H Sie wissen, dass in der Nähe von Budel nicht nur Nordrhein-Westfalen, sondern in der Tat der nordwestdeutsche Raum liegt. Deshalb ist hier eine gute Verfügbarkeit der Rekruten insbesondere aus Nordrhein-Westfalen gegeben, sodass die Ausbildung dort stattfinden kann. d i c d K l w b s B i k d a g s ü f S o w w n B a k I n h P z a (C (D Es gibt bisher keine Überlegungen in die Richtung, ie Sie angedeutet haben. Die Maßgabe von drei bis fünf Bataillonsstandorten st natürlich eine hohe Latte, um es einmal so auszudrüken. Können Sie sich denn vorstellen, diese sehr moerne Kaserne – es gibt kaum eine vergleichbar moderne aserne der Bundeswehr in Deutschland – der Niederänder leer stehen zu lassen? Müsste nicht schon aus irtschaftlichen Gesichtspunkten – es ist dort auch viel undesdeutsches Geld investiert worden – eine militäriche Nachnutzung vorgesehen werden? H Das muss man natürlich wie alles andere prüfen. Es st bei allen Fachleuten unbestritten, dass wir in der Zuunft die Betriebskosten senken müssen, wenn die Buneswehr finanziell beweglich sein will. Dazu gehören uch Überlegungen in Bezug auf Seedorf. Ob dort aufrund der guten Ausgangslage eine neue Konzentration tattfinden wird, ist eine andere Frage. Aber bisher ist ber eine weitere Nutzung dieser Liegenschaft nicht beunden worden. Eine Nachfrage des Kollegen Fischer. Halten Sie es vor dem Hintergrund, dass der Standort eedorf geschlossen wird, nicht für sinnvoll, den Standrt Budel aus Kostengründen nach Seedorf zu verlagern, eil sonst Budel in Zukunft erhalten werden müsste, ährend Seedorf leer steht, wenn eine Nachnutzung icht erfolgt? H Sie können davon ausgehen, dass alle Überlegungen ngestellt werden, die notwendig sind, um die Betriebsosten zu senken. Dazu gehört auch diese Frage. Es gibt sonst keine weiteren Nachfragen. Ich danke hnen, Herr Staatssekretär Wagner. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi isteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsichereit. Die Parlamentarische Staatssekretärin Simone robst ist – ebenfalls atemlos – eingetroffen und steht ur Beantwortung zur Verfügung. Ich rufe die Frage 8 der Abgeordneten Tanja Gönner uf: Welche Konsequenzen für das Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetz plant die Bundesregierung aus dem Sondergutachten „Wettbewerbsprobleme der Kreislaufund Abfallwirtschaft“ der Monopolkommission zu ziehen? Sim Sehr geehrte Kollegin, dieses Sondergutachten der Monopolkommission befasst sich mit Wettbewerbsfragen auf der einen Seite im Zusammenhang mit der Verpackungsverordnung und auf der anderen Seite im Hinblick auf die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsstrukturen. Kritisiert werden nach Auffassung der Monopolkommission mangelhafter Wettbewerb in der Abfallwirtschaft und die damit verbundenen Effizienzdefizite. Wir haben bei uns eine Verantwortungsteilung zwischen Produzenten, Abfallentsorgern, öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern und der privaten Entsorgungswirtschaft, die das Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetz vorgibt und die sich weitgehend bewährt hat. Die Novelle ist der Verpackungsverordnung derzeit im Verordnungsgebungsverfahren. Deshalb sind Konsequenzen für das Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetz aufgrund des Sondergutachtens der Monopolkommission von uns nicht geplant. Sollten in Zukunft allerdings Änderungen des Gesetzes notwendig werden, werden auch die Anregungen der Monopolkommission in die Überlegungen einbezogen werden. Möchten Sie nachfragen? – Bitte. Meine Nachfrage bezieht sich auf die Kommunen. Im Gutachten der Monopolkommission gab es einige Hinweise darauf, welche Veränderungen bei der Zuständigkeit der Kommunen vorgenommen werden sollen. Insofern würde aus meiner Sicht die Notwendigkeit bestehen, das Kreislaufwirtschaftsund Abfallgesetz zu ändern. Kann ich Ihrer Antwort entnehmen, dass Sie nicht beabsichtigen, in diesem Zusammenhang in irgendeiner Weise tätig zu werden, insbesondere hinsichtlich einer Liberalisierung und möglicherweise einer Trennung zwischen Gewerbeabfall und Hausmüll? Si Wir beabsichtigen dort keine Änderung. Wir haben in der Vergangenheit sehr ausführlich darüber diskutiert, dass es Sinn macht, Hausmüll und Abfälle zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen bei den Kommunen zu belassen und für die Gewerbeabfälle zur Verwertung – ich erinnere an die Gewerbeabfallverordnung – eine andere Regelung zu haben. Neben dem Sondergutachten der Monopolkommission ist Ihnen auch das SRU–Gutachten bekannt, das viele Fragen in diesem Zusammenhang stellt, beispielsweise ob man mit einer pauschalen Privatisierung oder einer Liberalisierung dieses Sektors die öffentlichen Monopole, die wir zurzeit haben, in private Monopole überführt. Der Vorschlag, den die Monopolkommission gemacht hat, ist nicht geeignet, eins zu eins übernommen zu wer d A b t b g p w s g m b p g S S d s t m h Ä s V s d w d w M K B t l w E a (C (D en. Wir halten es für politisch richtig, Hausmüll und bfälle zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen ei den Kommunen zu belassen. Das hat mehrere Faceten, die wir sehr ausführlich im Ausschuss diskutiert haen. Ich erinnere an homogene Gebühren in Versorungsgebieten, wenn es Bereiche gibt, gerade auch rivate Haushalte, die sich herauskaufen können. Es ist ichtig, auf der einen Seite eine flächendeckende Entorgungssicherheit und auf der anderen Seite eine homoene Gebührenstruktur zu haben. Das ist ein gutes Arguent dafür, es so zu belassen, wie es jetzt ist. Meine weitere Nachfrage bezieht sich auf den Wett ewerb der dualen Systeme. Schon im Entwurf zur Verackungsverordnung ist dazu nichts enthalten. Unabhänig davon, wie man sich zum Wettbewerb der dualen ysteme stellt, frage ich, wie Sie mit der Problematik der elbstentsorger umgehen wollen, die bisher nicht unbeingt unter dem Aspekt des Wettbewerbs zu sehen sind, ondern eher die Schwierigkeit des vorhandenen Sysems darstellen. Si Wettbewerb ist sicherlich gut. Wir sehen aber keinen nderungsbedarf im Kreislaufwirtschaftsund Abfallgeetz, der sich aus dem Gutachten ergeben könnte. Die erpackungsverordnung befindet sich, wie ich schon agte, auf dem Verordnungsgebungsverfahren. Auch ort sind keine Änderungen vorgesehen. Danke schön, Frau Staatssekretärin. Es gibt keine eiteren Nachfragen. Dann kommen wir zum Geschäftsbereich des Bun esministeriums für Bildung und Forschung. Die Fragen ird der Parlamentarische Staatssekretär Christoph atschie beantworten. Ich rufe die Frage 9 des Abgeordneten Michael retschmer auf: Aus welchen Einzeltiteln setzen sich die vom Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Christoph Matschie, in der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 11. September 2003 genannten Mittel im Etat 2004 für Bildung und Forschung für die neuen Bundesländer in Höhe von 1,71 Milliarden Euro zusammen und wie haben sich diese Einzeltitel seit 1998 entwickelt? C Herr Kollege Kretschmer, Ihre Frage nach den Mit eln für Bildung und Forschung für die neuen Bundesänder ist auf den Etat in Einzeltiteln sowie deren Enticklung im Zeitraum von 1998 bis 2004 abgestellt. Hierbei handelt es sich um circa 80 Titel. Diese im inzelnen mündlich vorzutragen würde den für die Bentwortung einer mündlichen Frage zur Verfügung ste Parl. Staatssekretär Christoph Matschie henden Zeitrahmen sprengen. Ich erlaube mir daher, Ihnen die mit dieser Frage verbundenen Details schriftlich zukommen zu lassen. Bitte. Vielen Dank, Herr Staatssekretär, für diese ausführli che Ausarbeitung. Ich freue mich auf die Lektüre. Ich möchte trotzdem noch zwei Rückfragen stellen, die sich auf Ihre Pressemitteilung „BMBF baut Ost-Förderung weiter aus“ beziehen. Nach unserer Analyse fließt tatsächlich ein großer Teil der in Ihrem Haushalt eingesetzten Mittel in die neuen Länder. In Ihrer Pressemitteilung stellen Sie aber auch fest: „Die Investitionen in die Forschung schaffen schon heute Arbeitsplätze.“ Ich frage Sie: Stimmen Sie mit uns darin überein, dass damit keine Arbeitsplätze in den Instituten selbst gemeint sind, sondern dass es sich dabei um Arbeitsplätze in der Wirtschaft handelt, die durch Ausgründungen und Kooperationen entstehen? Wie stellen Sie den vergleichsweise geringen Anteil der Industrieforschung dar? Sind Sie nicht auch der Meinung, dass gerade die Industrieforschung in den neuen Bundesländern gesteigert werden sollte und dass die Anstrengungen, die das Ministerium derzeit in diesem Zusammenhang tätigt, zu gering sind? C Herr Kollege Kretschmer, Sie haben Recht, dass wir alle Anstrengungen unternehmen müssen, um die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie weiter auszubauen. Wie Sie wissen, haben wir deshalb das Inno-Regio-Programm, eine Programmfamilie mit unterschiedlichen Fördermöglichkeiten, gestartet. Die Mittel für dieses Programm sind in den vergangenen zwei Jahren fast verdoppelt worden. Im Haushaltsentwurf für das Jahr 2004 ist eine weitere Steigerung vorgesehen. Das macht deutlich, dass wir alles unternehmen, um gerade die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung deutlich zu stärken. Insgesamt ist 1998 eine Summe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro in die bereits erwähnten 80 Einzeltitel geflossen. Im Jahr 2004 wird diese Summe deutlich über 1,7 Milliarden Euro liegen. Ich meine, dass sich dieser Kraftakt, den wir zugunsten der neuen Bundesländer unternehmen, sehen lassen kann. Sie haben das Jahr 2004 angesprochen. Ich habe dazu noch eine Frage. 2004 sollen – wenn die Pläne der Regierung so umgesetzt werden wie vorgesehen – die Mittel für die Hochschulbauförderung reduziert werden. Welche Folgen wird das für die neuen Länder haben? Treffen die Äußerungen der Landesminister zu, dass kein neues Vorhaben begonnen werden kann und dass bestehende Vorhaben gestreckt bzw. eingestellt werden m f n d d B f O p z B b s r A s s g n a W d S G m d g l W m t z B E t b N s H (C (D üssen? Was wären vor dem Hintergrund der derzeit geührten Föderalismusdebatte die Folgen, wenn die Plaung der Bundesregierung umgesetzt würde und wenn ie Leibniz-Institute, die zur Hälfte in den neuen Bunesländern angesiedelt sind, dann vollständig von den undesländern finanziert würden? Teilen Sie die Beürchtungen für die Forschungslandschaft am Standort st, dass Institute geschlossen werden und dass die Kaazitäten im Bereich Forschung und Entwicklung reduiert werden müssten? C Herr Kollege Kretschmer, zunächst zum Hochschul au: Wir haben in den vergangenen Jahren deutliche Antrengungen unternommen, um die Mittel für diesen Beeich zu steigern. Dadurch konnten wir beim Abbau der ltlasten, die während Ihrer Regierungszeit entstanden ind, vorankommen. Wir haben für den Haushalt 2004 angesichts der ange pannten Lage des Gesamthaushalts in diesem Proramm Einschnitte vorgesehen. Trotzdem geben wir ach unseren Planungen auch 2004 immer noch mehr us, als die Bundesregierung dafür 1998 ausgegeben hat. ir gehen davon aus, dass die begonnenen Vorhaben mit en verfügbaren Mitteln weitergeführt werden können. ie wissen vielleicht, dass inzwischen mit den Ländern espräche über den nächsten Rahmenplan aufgenomen worden sind. In diesen Gesprächen wird man sich arüber verständigen, welche Vorhaben zukünftig in Anriff genommen werden sollen. Zu den Leibniz-Instituten kann ich nur das wiederho en, was ich heute schon im Ausschuss ausgeführt habe. ie Sie wissen, ist verabredet worden, eine Föderalisuskommission bestehend aus Mitgliedern des Bundesages und des Bundesrates einzusetzen, die Vorschläge ur Entflechtung zwischen Bund und Ländern – auch im ereich der Forschungsförderung – vorlegen wird. Diese rgebnisse müssen wir abwarten. Danke schön, Herr Staatssekretär. Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Auswär igen Amtes. Herr Staatsminister Bury wird die Fragen eantworten. Ich rufe zunächst die Frage 10 des Abgeordneten Dirk iebel auf: Hat die Bundesregierung Verhandlungen mit Libyen zur Entschädigung der Opfer des La-Belle-Anschlags aufgenommen vor dem Hintergrund, dass sich zur Aufhebung der Sanktionen gegen Libyen durch den UN-Sicherheitsrat Frankreich und Libyen über höhere Entschädigungszahlungen für die Anschlagsopfer einer französischen Passagiermaschine geeinigt haben und schon früher die USA und Libyen über Zahlungen für die Opfer von Lockerbie? Herr Kollege Niebel, die Bundesregierung befindet ich in Gesprächen mit der libyschen Seite. Vor dem intergrund der erzielten Einigungen zur Entschädigung Staatsminister Hans Martin Bury von Opfern und Hinterbliebenen der Anschläge auf die Passagiermaschinen der Pan-Am und der UTA hat die Bundesregierung die Bemühungen der Anwälte der LaBelle-Opfer um eine angemessene Entschädigung nachdrücklich unterstützt. Sie hat gegenüber der libyschen Regierung deutlich gemacht, dass nach verschiedenen Ankündigungen auf libyscher Seite die Zeit für konkrete Schritte gekommen ist. Ohne eine baldige Lösung dieser Frage ist die von beiden Seiten angestrebte Normalisierung der Beziehungen nicht zu erreichen. Bitte schön. Wäre es denn nicht sinnvoll gewesen, wenn die Bun desregierung ähnlich wie Frankreich und die Vereinigten Staaten von Amerika darauf gedrungen hätte, ein Ergebnis bezüglich der Entschädigung der La-Belle-Opfer sicherzustellen, bevor über die Aufhebung der Sanktionen im UN-Sicherheitsrat entschieden wird? Herr Kollege Niebel, die vom Sicherheitsrat aufgeho benen Sanktionen bezogen sich nicht auf den La-BelleAnschlag, sondern ausdrücklich auf die Terroranschläge gegen die Zivilflugzeuge der Pan-Am und der UTA. Die Bundesregierung begrüßt die mit den erzielten Einigungen zur Entschädigung der Lockerbie-Opfer sowie der Opfer des Attentats auf die UTA-Maschine verbundenen Schritte Libyens zur Rückkehr in die internationale Gemeinschaft. Hiervon erhofft sich die Bundesregierung auch verbesserte Aussichten für die Entschädigung der La-Belle-Opfer. Im Übrigen hat die Bundesregierung auch im Rahmen der Vereinten Nationen immer wieder deutlich gemacht, dass diese Frage noch ungelöst ist. Zuletzt hat der deutsche VN-Botschafter im Sicherheitsrat anlässlich der Verabschiedung der Resolution zur Sanktionsaufhebung am 12. September 2003 dies erklärt. Zweite Nachfrage, bitte. Ist meine Befürchtung unberechtigt, dass die Ver handlungsposition der Bundesrepublik Deutschland jetzt, da die Sanktionen bereits aufgehoben sind, schlechter geworden ist? Auf Deutsch: Hätten wir eine bessere Verhandlungsposition gehabt, solange es die Sanktionen noch gab? Aus den eben genannten Gründen, Herr Kollege Niebel, gehen wir davon aus, dass sich die Voraussetzungen für eine Lösung dieses Problems verbessert haben. K i d d u s d „ d w u s A n B d B c t h g d t l P z l (C (D Es gibt keine weiteren Nachfragen zu dieser Frage. Ich rufe die Frage 11 der Abgeordneten Julia löckner auf: Wie hoch belaufen sich die Kosten für die gesamte Rückführung – einschließlich der Verwaltungskosten, Personal, Sonderkommission „Wüste“ im Bundeskriminalamt etc. – der neun Geiseln, die im Februar 2003 in der algerischen Wüste entführt und am 18. August 2003 in der Republik Mali freigelassen worden sind, über die mir in der Antwort des Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Jürgen Chrobog vom 15. September 2003 auf meine schriftliche Frage mit der Arbeitsnummer 8/138 erteilte Nennung der reinen vom 13. August 2003 bis zum 22. August 2003 anfallenden Flugkosten hinaus und gedenkt die Bundesregierung, die betroffenen Touristen an den Kosten zu beteiligen? Ich bitte, die Fragen 11 und 12 der Kollegin Klöckner m Zusammenhang beantworten zu dürfen. Frau Kollegin Klöckner, sind Sie damit einverstan en? – Das scheint der Fall zu sein. Dann rufe ich auch ie Frage 12 der Kollegin Julia Klöckner auf: Wenn ja, bis zu welcher Höhe, und, wenn nein, warum nicht? Bitte, Herr Staatssekretär. Frau Kollegin Klöckner, die Lösung der Geiselnahme mfasste ja ein komplexes Bündel an Maßnahmen verchiedener Ressorts und Behörden. Unter Federführung es Auswärtigen Amtes wurden unter den Aspekten Gefahrenabwehr“ und „Strafverfolgung“ Aktivitäten es BKA, einiger LKAs, des BGS, der Bundeswehr soie der Nachrichtendienste koordiniert. Für die Befreing der Geiseln sind zahlreiche Mitarbeiter des Krisentabes und der beteiligten Behörden tätig gewesen. Eine ufstellung der Kosten und der im Einzelnen getroffeen Maßnahmen ließe Rückschlüsse auf das Handeln der undesregierung bei der Lösung dieser Geiselkrise und amit auch möglicher zukünftiger Geiselkrisen zu. Die undesregierung kann unter Berücksichtigung dieser Siherheitsgesichtspunkte nur vertraulich über Einzelheien der Bewältigung von Geiselnahmen unterrichten und at dies im infrage stehenden Fall auch kontinuierlich egenüber den Obleuten der Fraktionen getan. Eine mögliche Beteiligung der ehemaligen Geiseln an en Kosten der Rückführung richtet sich – für jeden Beeiligten individuell – nach den Vorschriften des Konsuargesetzes und des Auslandskostengesetzes. Bei dieser rüfung ist auch die Leistungsfähigkeit der Betroffenen u berücksichtigen. Die Prüfung dauert an. Rückzahungsbescheide sind bisher noch nicht ergangen. Nachfragen, bitte. Herr Staatsminister, besten Dank für Ihre Antwort, die leider wenig aufschlussreich ausgefallen ist. Da ich bereits vor drei Wochen diesbezüglich schriftlich angefragt habe, hätten Sie mir die Antwort auch schriftlich geben können, anstatt der schriftlichen Beantwortung auszuweichen. Dann müssten wir jetzt nicht hier sein. Ich frage dennoch: Sie haben behauptet, die Auskunft über die Kostenaufstellung müsse vertraulich behandelt werden, weil man sonst Rückschlüsse ziehen könne. Sie können uns doch zumindest eine ungefähre Größenordnung nennen, damit man weiß, welche Kosten für die Bundesrepublik Deutschland angefallen sind. Die Bundesregierung hat die Obleute der Fraktionen kontinuierlich in vertraulicher Runde unterrichtet. Wenn das gewünscht wird, können wir diese Unterrichtung gerne fortsetzen. Zweite Nachfrage. Sie haben gesagt, dass die Beteiligung der Geiseln an den Kosten auf der Grundlage des bestehenden Rechts zu prüfen sei. Wissen Sie, ob man plant, die Geiseln an den Kosten zu beteiligen? Ich kann zwar zwischen den Zeilen Ihrer Antwort lesen; ich hätte aber gern eine konkrete Auskunft. Die Bundesregierung beabsichtigt, die ehemaligen Geiseln an den Kosten für die Freilassung zu beteiligen. Die Höhe dieser Beteiligung richtet sich nach den genannten Rechtsgrundlagen. Wir befinden uns zurzeit – das habe ich eingangs erläutert – im Stadium der Prüfung. Dritte Nachfrage. An welchen Kosten sollen sie beteiligt werden? Sol len sie nur an den Rückflugkosten beteiligt werden oder prozentual auch an den Kosten, die zwar entstanden sind, für mich aber nach Ihrer Auskunft imaginär bleiben müssen? Da wir uns zurzeit im Stadium der Prüfung befinden, kann ich Ihnen darüber noch keine abschließende Auskunft geben. Vierte Nachfrage. l t v M É u f t b Z G S e M d d m F e h M d s t W d t U O l d d ti (C (D Würden Sie mir die Antwort schriftlich zukommen assen, sobald Sie soweit sind? Wir können – wie gesagt – die Unterrichtung der Frak ionen gerne im vertraulichen Kreis fortsetzen, sofern das on den Fraktionen gewünscht wird. Ich rufe jetzt die Frage 13 der Abgeordneten Conny ayer Wie bewertet die Bundesregierung Vorschläge, auch im Bereich Freiburg/Colmar-Mulhouse einen Eurodistrikt nach dem Vorbild Straßburg/Kehl-Ortenau zu schaffen? In der Gemeinsamen Erklärung zum 40. Jahrestag des lysée-Vertrags vom 22. Januar 2003 haben die deutsche nd die französische Regierung beschlossen, die Schafung eines Eurodistrikts Straßburg/Kehl-Ortenau zu unerstützen, um die grenzüberschreitende Zusammenareit noch bürgernäher zu gestalten und um dort eine ukunftswerkstatt mit Modellcharakter für andere renzregionen einzurichten. In der Gemeinsamen Erklärung wird ausdrücklich zur chaffung weiterer Eurodistrikte aufgerufen. Die Idee, inen Eurodistrikt auch im Raum Freiburg/Colmarulhouse zu gründen, wird von der Bundesregierung aher sehr begrüßt. Ich habe diese positive Einschätzung em Freiburger Oberbürgermeister bereits persönlich itgeteilt. Die Initiative der Kommunen in der Region reiburg/Colmar kann auf ein dichtes Netz von bereits xistierenden grenzüberschreitenden Kommunalbezieungen am Oberrhein aufbauen. Darüber hinaus gibt es auch im Raum Saarbrücken/ oselle-Est Bestrebungen zur Schaffung eines Euroistrikts. Auch die saarländisch-lothringische grenzüberchreitende Zusammenarbeit kann auf eine lange Tradiion zurückblicken. Die Bundesregierung begrüßt diesen ettbewerb zwischen verschiedenen Regionen aus dem eutsch-französischen Grenzgebiet ausdrücklich. Erste Nachfrage. Herr Staatsminister, vielen Dank für die Beantwor ung der Frage. Unterstützt die Bundesregierung den mstand, dass sowohl in der Region Straßburg/Kehlrtenau als auch weiter südlich nicht nur reine, zusätziche Verwaltungsgemeinschaften entstehen, sondern ass es sich um eine wirkliche Innovation im Bereich eutsch-französischer Nachbarschaftsarbeit handelt? Das Projekt „Eurodistrikt“ hat eine ungeheure Attrak vität und Strahlkraft entwickelt. Es hat dazu beigetragen, Staatsminister Hans Martin Bury dass sich in den Regionen die kommunal Verantwortlichen zusammensetzen und Ideen entwickeln sowie Projektlisten erarbeiten. Wir wollen – das tun wir ganz bewusst – von unten nach oben vorgehen. Das heißt, dass wir bei der Verantwortung der lokalen Gebietskörperschaften und Akteure anfangen und auf der Basis des Karlsruher Übereinkommens zur Gründung von Zweckverbänden gelangen. Wir definieren, welche Problembereiche in diesem Rahmen besser gelöst werden können, als das in der Vergangenheit der Fall war. Die Bundesregierung und die französische Regierung werden darüber hinaus gerne flankierend Unterstützung leisten, soweit es sich um Fragen handelt, die in diesem Rahmen allein nicht gelöst werden können. Mein Eindruck ist, dass es längst keine Frage von Verwaltungseinheiten allein ist, sondern dass in den Regionen längst eine Debatte in Gang gekommen ist, in der das Projekt „Eurodistrikt“ als Chance begriffen wird, Grenzen nicht mehr als etwas Trennendes zu empfinden, sondern als Ansporn, quasi eine transnationale, eine europäische Identität zu entwickeln und zu leben. Zweite Nachfrage. Sehen Sie auch, dass die von Ihnen soeben beschrie benen Diskussionen nicht erst seit der Erfindung des Eurodistrikts und nicht erst seit den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Élysée-Vertrages vorangetrieben werden, sondern schon viele Jahre länger? Diese Diskussionen sind nämlich in den vergangenen Jahrzehnten vor Ort sehr intensiv geführt worden. Selbstverständlich. Deshalb habe ich in meiner Ant wort betont, dass diese Zusammenarbeit auf eine lange Tradition zurückblickt. Der Impuls, der durch die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Élysée-Vertrages entstanden ist, gibt uns die Möglichkeit, auf einer solchen Basis aufzubauen. Ich rufe Frage 14 der Abgeordneten Mayer (Baiers bronn)

Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1506201600
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506201700
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1506201800
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1506201900
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1506202000
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1506202100




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506202200
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1506202300
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506202400
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1506202500
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1506202600
Reinhard Grindel (CDU):
Rede ID: ID1506202700
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1506202800
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506202900
Hartwig Fischer (CDU):
Rede ID: ID1506203000
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1506203100
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506203200




(A) )


(B) )

Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506203300
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506203400
Tanja Gönner (CDU):
Rede ID: ID1506203500
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506203600
Tanja Gönner (CDU):
Rede ID: ID1506203700
Simone Probst (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506203800
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506203900
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1506204000




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506204100
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1506204200
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1506204300
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1506204400
Christoph Matschie (SPD):
Rede ID: ID1506204500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506204600
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506204700




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506204800
Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1506204900
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506205000
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506205100
Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1506205200
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506205300

(Dirk Niebel [FDP]: Das verstehe ich nicht!)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506205400
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506205500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506205600
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506205700
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506205800




(A) )


(B) )

Julia Klöckner (CDU):
Rede ID: ID1506205900
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506206000
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506206100
Julia Klöckner (CDU):
Rede ID: ID1506206200
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506206300
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506206400
Julia Klöckner (CDU):
Rede ID: ID1506206500
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506206600
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506206700
Julia Klöckner (CDU):
Rede ID: ID1506206800
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506206900
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506207000
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506207100
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506207200
Dr. Conny Mayer (CDU):
Rede ID: ID1506207300
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506207400




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506207500
Dr. Conny Mayer (CDU):
Rede ID: ID1506207600
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506207700
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506207800
Wird die Bundesregierung die Einrichtung des Eurodistrikts

auch finanziell, eventuell im Wege einer Anschubfinanzie-
rung, unterstützen und, wenn ja, ist diese Unterstützung auch
bei der möglichen Schaffung weiterer Eurodistrikte geplant?


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506207900

Meine französische Kollegin Noëlle Lenoir und ich

haben gemeinsam mit den beteiligten Kommunalver-
tretern am 30. Juni in Straßburg Eckpunkte für das wei-
tere Verfahren des Projekts Eurodistrikt Straßburg/Kehl-
Ortenau beschlossen. Darin ist vereinbart worden, dass
zunächst die Kommunen für die Konkretisierung des
Projekts Eurodistrikt verantwortlich sind. Hierzu wurde

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(C (D ie Gründung einer bilateralen Arbeitsgruppe auf komunaler Ebene vereinbart, die ihre Arbeit noch nicht abeschlossen hat. Die Bundesregierung und die französische Regierung aben zugesagt, diesen Prozess gegebenenfalls flankieend zu unterstützen. Angesichts der hohen Bedeutung er Verkehrsanbindung in den deutsch-französischen renzregionen gehört dazu der Ausbau der Verkehrsnfrastruktur durch die Vernetzung der Schnellbahnverindungen, das heißt zwischen dem TGV-Est und dem CE. Dies wird die Bundesregierung in erheblichem aße unterstützen. Erste Nachfrage. Sie haben soeben vom Eurodistrikt Straßburg/Kehlrtenau gesprochen. Ist eine finanzielle Unterstützung ür weitere Eurodistrikte denkbar? Das gilt selbstverständlich auch für andere Regionen, ie ein Interesse daran haben, einen solchen Eurodistrikt u gründen. Dafür müssen zunächst die entsprechenden orarbeiten auf der kommunalen Ebene vorangetrieben erden. Danach können wir gemeinsam schauen, was ort realisiert werden kann und welcher flankierenden nterstützung der nationalen Regierungen es bedarf. Zweite Zusatzfrage. Macht die Bundesregierung die finanzielle Unterstüt ung von den Inhalten, die vor Ort erarbeitet werden, abängig? Wir müssen in der Tat sehr genau schauen, welcher nterstützung es vor Ort bedarf. Ich habe an dem Beipiel des Eurodistrikts Straßburg/Kehl-Ortenau, der eine ewisse Pilotfunktion eingenommen hat, deutlich geacht, dass es bei den Verkehrsverbindungen in der Tat inen Part gibt, bei dem die Unterstützung der nationalen egierung erforderlich ist. Diesen Part füllen wir aus. enn es in anderen Regionen Notwendigkeiten gibt, ber das hinaus, was auf der Basis des Karlsruher Überinkommens im Zweckverband geregelt werden kann, nterstützung zu leisten, dann werden wir selbstvertändlich in sehr offene Gespräche darüber mit den ommunen eintreten. Der Abgeordnete Michael Kretschmer hat das Wort u einer Zusatzfrage. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, kommt dem Karlsruher Abkommen für diese Zusammenarbeit, für die Entwicklung des Eurodistrikts, eine hohe Bedeutung zu. Empfinden Sie es als einen Fehler, dass wir noch nicht dabei vorangekommen sind, mit der Republik Polen und mit der Republik Tschechien solche Verträge abzuschließen? Ich sähe in der Tat eine Chance, wenn es auch mit den beiden genannten Partnern gelänge, eine solche Grundlage für die Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu schaffen. Die Bundesregierung unterstützt dieses Anliegen ausdrücklich und aktiv. Eine Nachfrage des Abgeordneten Weiß (Emmendin gen)

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506208000
Dr. Conny Mayer (CDU):
Rede ID: ID1506208100
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506208200
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506208300
Dr. Conny Mayer (CDU):
Rede ID: ID1506208400
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506208500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506208600




(A) )


(B) )

Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1506208700
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506208800
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506208900


Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1506209000

Herr Staatsminister Bury, die Frau Kollegin Mayer

hat Sie nach einer möglichen Anschubfinanzierung, zu
der sich der Bund bereit erklärt hat, gefragt. Kann ich
Ihre Antwort so verstehen, dass Sie den finanziellen Bei-
trag, den der Bund leistet, ausschließlich auf Projekte
wie Verkehrsverbindungen internationaler Art beziehen,
für die der Bund ohnehin eine Finanzierungspflicht hat?
Könnten Sie sich vorstellen, dass der Bund bei der
Schaffung gemeinsamer Gremien, bei der Installation
gemeinsamer Verwaltungen zunächst in eine Art An-
schubfinanzierung einsteigt, um einen Anreiz zu schaf-
fen?


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506209100

Sehr geehrter Herr Kollege, ich habe gar nicht den

Eindruck, dass es notwendig ist, einen Anreiz zu schaf-
fen. Es gibt ein breites Interesse und es ist schon ein
Wettbewerb zwischen den Regionen entstanden. Da Sie,
wie ich, Verantwortung für die Bundesebene tragen: Wir
sollten ohnehin laufende Prozesse nicht ohne Not zusätz-
lich finanziell unterstützen, die auch ohne unsere Unter-
stützung vorankommen; wir sollten uns vielmehr darauf
konzentrieren, Unterstützung zu leisten, wo sie auf der
kommunalen und auf der regionalen Ebene alleine nicht
geleistet werden kann.


Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506209200

Nachfrage des Kollegen Rupprecht.


Albert Rupprecht (CSU):
Rede ID: ID1506209300

He
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1506209400
Wann rechnen
Sie mit dem Abschluss der Vertragsverhandlungen mit
Polen und Tschechien zu diesem Thema?

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(C (D Ich wünsche mir, dass wir insoweit rasch Fortschritte rzielen, aber ich kann hier keine Prognose abgeben. An er Bundesregierung soll und wird ein rascher Fortchritt in dieser Frage nicht scheitern. Ich rufe jetzt die Frage 15 des Abgeordneten Peter eiß Welche Ergebnisse brachten die 81. deutsch-französischen Konsultationen am 18. September 2003 in Berlin in Bezug auf die weitere Entwicklung des Eurodistrikts Straßburg/ Kehl-Ortenau? Herr Kollege Weiß, bei den 81. deutsch-französischen onsultationen haben meine Kollegin Noëlle Lenoir und ch in dem eben vorgetragenen Sinne den entstehenden ettbewerb der Regionen um die Gründung von Euroistrikten begrüßt und bekräftigt, dass wir gewillt sind, iesen Prozess zu unterstützen. In der Ministerratssitung selbst haben wir eine Zwischenbilanz zu dem Proekt Eurodistrikt vorgetragen und deutlich gemacht, dass ir zuversichtlich sind, dass die Arbeitsgruppe, die im all Straßburg/Kehl-Ortenau ihre Tätigkeit aufgenomen hat, zügig Ergebnisse vorlegen wird, auf deren rundlage die Gründung konkret in Angriff genommen erden kann. Nachfrage, bitte. Her Ist ei der Zwischenbilanz, die Sie vorgetragen haben, auch ereits erörtert worden, ob es seitens der Bundesregieung und der französischen Regierung die Bereitschaft ibt, in den Fragen, in denen aufgrund der unterschiedlihen Kompetenzzuständigkeiten – kommunale, Ländernd Bundeszuständigkeiten – die Wahrnehmung geeinsamer Aufgaben nicht so einfach möglich ist, dem urodistrikt Kompetenzen zu übertragen, die auch in naionale Zuständigkeiten eingreifen? Kollege Weiß, wie eben schon dargestellt, wollen wir chrittweise vorgehen. Das bedeutet, dass zunächst die orstellungen, die auf deutscher und französischer Seite ntwickelt worden sind, in einer gemeinsamen Arbeitsruppe konkretisiert werden, dass in dieser gemeinsaen Arbeitsgruppe die Vorbereitungen für die Gründung es Zweckverbandes vorangetrieben werden und dass uf der Basis der Ergebnisse der Arbeitsgruppe zu entcheiden sein wird, ob darüber hinausgehende Maßnahen erforderlich sind. Dann rufe ich die Frage 16 des Abgeordneten Peter Weiß Wird die geplante Satzung zur Errichtung des Eurodistrikts diesen als Zweckverband gemäß dem Karlsruher Übereinkommen vom 23. Januar 1996 errichten oder wird die Errichtung als eine Einrichtung eigener Art – „sui generis“ – durch einen eigenen Staatsvertrag zwischen Deutschland und Frankreich erfolgen? Die Frage, ob ein Zweckverband nach dem Karls ruher Übereinkommen errichtet werden soll, habe ich implizit schon beantwortet. Das ist nach den Gesprächen, die wir in Kehl und Straßburg gemeinsam geführt haben, die Absicht der beteiligten Kommunen. Bitte. Herr Staatsminister, ein Zweckverband nach dem Karlsruher Übereinkommen kann von den beteiligten Gebietskörperschaften ja ohnehin jederzeit errichtet werden, ohne dass die nationalen Regierungen dazu einen maßgeblichen Beitrag leisten müssen. Nun wird das Thema Eurodistrikt mit der Absicht angegangen, über den Rahmen eines solchen Zweckverbandes hinauszugehen. In Ihrer gemeinsamen Erklärung mit Frau Lenoir haben Sie das Projekt Eurodistrikt als eine Sache bezeichnet, die Sie progressiv weiterentwickeln wollen. Deswegen ist meine Frage: Besteht denn bei der französischen Regierung und der Bundesregierung die Bereitschaft, einem solchen Eurodistrikt Kompetenzen zu geben, die über die hinausgehen, die bereits heute von einem gemeinsamen Zweckverband grenzüberschreitender Art nach dem Karlsruher Übereinkommen wahrgenommen werden können, und welche Rechtsform wird seitens der französischen und der deutschen Regierung angestrebt? Kollege Weiß, ich könnte jetzt die Antwort auf die vorangegangene Frage wiederholen. Ich habe deutlich gemacht, dass wir gewillt sind, schrittweise vorzugehen, und zwar in vollständiger Übereinstimmung mit den beteiligten Kommunen. Es hat insofern durchaus eine neue Qualität, als erst der Impuls aus dem 40. Jahrestag des Élysée-Vertrags und die Idee des Eurodistrikts dazu geführt haben, dass jetzt mehrere Regionen in den Startlöchern stehen, um dieses Instrumentarium zu nutzen. Damit ist überhaupt erst die Basis für weitere Überlegungen geschaffen worden. Selbstverständlich – das ist deutlich geworden – wollen wir den Eurodistrikten diesen Charakter der Zukunftswerkstatt für die grenzüberschreitende europäische Zusammenarbeit geben und sind insofern bereit, Ideen der Regionen zu unterstützen, wo dies erforderlich und sinnvoll ist. g e t b n z w g i n F p v g t N n h g d g g d v w m d d w ( b v d S s g g R i s b m d (C (D Weitere Zusatzfrage? – Bitte schön. Herr Staatsminister, stimmen Sie mir zu, dass der Be riff Eurodistrikt, der ja eine große Faszination ausübt, ine leere Hülse bleibt, wenn Aufgaben grenzüberschreiender Art, die schon heute im Rahmen eines Zweckverandes gemäß dem Karlsruher Übereinkommen wahrgeommen werden können, nur unter dieser Überschrift usammengefasst werden und es eigentlich wünschensert wäre, dass im Eurodistrikt wirklich eine neue Form renzüberschreitender Zusammenarbeit begründet wird, n der auch die bisherigen Organisationsformen kommualer Art auf beiden Seiten der Grenze in einer neuen orm zusammengeführt werden, statt dass nur eine Kooeration zwischen bestehenden Gebietskörperschaften orgesehen wird? Herr Kollege Weiß, ich finde es falsch, wenn Sie das roßartige Engagement der Kommunen dadurch entweren, dass Sie den Eindruck erwecken, als ob da nichts eues stattfände. Es ist ja nicht so, dass in diesen Regioen Zweckverbände grenzüberschreitender Art besteen, sondern dieses Projekt wird erst jetzt konkret in Anriff genommen. Man redet über sehr konkrete Fragen, ie die Menschen und die Wirtschaft in diesen Grenzreionen berühren und die heute noch Hindernisse für die renzüberschreitende Zusammenarbeit darstellen. Viele ieser Fragen werden im Rahmen eines solchen Zweckerbandes gelöst werden können, andere möglichereise nicht. Dann werden – das sage ich hier noch einal – sowohl die Landesregierung Baden-Württemberg, ie in diesen Prozess einbezogen ist, als auch die Bunesregierung dabei helfen, solche Hindernisse zu überinden. Ich rufe die Frage 17 des Kollegen Albert Rupprecht Weiden)

Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506209500
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506209600
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506209700
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506209800
Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1506209900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1506210000
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506210100




(A) )


(B) )

Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506210200
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506210300
Dr. Antje Vollmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1506210400
Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1506210500
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506210600

(Vorsitz: Vizepräsident Dr. Norbert Lammert)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506210700
Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1506210800
Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506210900
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506211000
Wie schätzt die Bundesregierung den Erfolg der Integra-

tion ethnischer Minderheiten in den EU-Beitrittsländern ein?


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506211100

Herr Kollege Rupprecht, der EU-Beitrittsprozess hat

ei allen Beitrittsländern die Bereitschaft zur Integration
on Minderheiten erheblich gefördert. Alle Beitrittslän-
er haben das Rahmenabkommen des Europarates zum
chutz nationaler Minderheiten gezeichnet. Die ethni-
chen Minderheiten in den Beitrittsländern sind überwie-
end gut in die jeweiligen Gesellschaften integriert. Eine
ewichtige Ausnahme gibt es allerdings hinsichtlich der
oma.
Die weitere Verbesserung der Lage der Minderheiten

st Teil der Programme der jeweiligen Regierungen, die
ich bemühen, noch bestehende Probleme aktiv abzu-
auen. Die EU beobachtet diese Anstrengungen im Rah-
en des Beitrittsprozesses genau. In einigen Beitrittslän-
ern sind Minderheiten mit ihren Parteien im Parlament






(A) )



(B) )


Staatsminister Hans Martin Bury

oder in der Regierung vertreten. Alle Regierungen von
Ländern mit Roma-Minderheiten haben auch wesentli-
che Schritte unternommen, um die immer noch schwie-
rige und nicht immer zufrieden stellende Situation der
Roma in Mittel- und Südosteuropa zu verbessern. Dies
erkennt auch die EU-Kommission in ihrem letzten Fort-
schrittsbericht von November 2002 ausdrücklich an.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506211200

Bitte schön, Zusatzfrage.

Albert Rupprecht (CSU):
Rede ID: ID1506211300

Herr Staatsminister, ich stimme Ihnen in der Bewer-

tung der Frage der Roma zu. Selbst der zuständige slo-
wakische Minister sagt, dass es bei deren Integration
kaum Fortschritte gegeben habe. Aufgrund der Situation
der Roma in den Beitrittstaaten lautet meine Frage: Mit
welchem Zuzug von Roma und auch der Sinti rechnen
Sie im Zuge der Osterweiterung?


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506211400

Herr Kollege Rupprecht, das ist auch Gegenstand Ih-

rer folgenden Frage. Ich will deshalb beide Fragen in
meiner Antwort verbinden.

Ich möchte ausdrücklich EU-Kommissar Verheugen
Recht geben, der nicht mit einem Run auf die Arbeits-
märkte der heutigen Mitgliedstaaten der Europäischen
Union rechnet. Ich bin überzeugt, dass die integrations-
politischen Maßnahmen der Beitrittsländer zugunsten
ethnischer Minderheiten und der durch den EU-Beitritt
wachsende Wohlstand den Migrationsdruck insgesamt
eher zurückführen werden. Dazu werden auch die in den
Beitrittsverhandlungen vereinbarten Übergangsfristen
für die Arbeitnehmerfreizügigkeit beitragen, die be-
kanntlich eine gestaffelte, bis zu sieben Jahren währende
Übergangszeit vorsehen, während der die nationalen Zu-
gangsregelungen zum Arbeitsmarkt fortgelten können.
Außerdem bleiben die Personenkontrollen an den Gren-
zen zu den Beitrittsländern vorerst bestehen, da mit dem
EU-Beitritt keine automatische Anwendung des gesam-
ten Schengen-Acquis verbunden ist.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506211500

Weitere Zusatzfrage.

Albert Rupprecht (CSU):
Rede ID: ID1506211600

Herr Staatsminister, verstehe ich Sie dann richtig,

dass die Angst von Kommunalpolitikern, dass die An-
zahl der Sozialhilfeempfänger, insbesondere bei der
Gruppe der Roma und Sinti, nach Einführung der Frei-
zügigkeit, insbesondere der Arbeitnehmerfreizügigkeit,
nach den sieben Jahren der Übergangsfrist steigt, nicht
gerechtfertigt ist?


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506211700

Herr Kollege, ich denke, dass die geschilderten

Maßnahmen – die Verbesserung der Integration von
Minderheiten in ihren Ländern, die Übergangsregelun-
gen in Bezug auf den Zugang zum Arbeitsmarkt, die

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(C (D erbesserung des Wohlstandsniveaus durch die europäiche Integration und Erweiterung und das zunächst fortestehende Schengen-Regime – insgesamt dazu geeiget sind, bestehenden Sorgen wirkungsvoll zu begegnen. Ich rufe die Frage 18 des Kollegen Rupprecht (Wei en)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506211800
Was gedenkt die Bundesregierung hinsichtlich einer ab

dem 1. Mai 2004 eventuell gesteigerten Migrationsbereit-
schaft ethnischer Minderheiten – zum Beispiel Roma aus der
Slowakischen Republik – nach Deutschland zu tun?


Hans Martin Bury (SPD):
Rede ID: ID1506211900

Diese Frage hatte ich, Herr Präsident, mit Ihrem und

es Kollegen Rupprecht Einverständnis eben mit beant-
ortet.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506212000

Ich entnehme dem freundlichen Nicken des Kollegen
upprecht, dass er auf weitere Zusatzfragen, die sich aus
ieser Frage prinzipiell ergeben würden, verzichtet.
Dann sind wir am Ende dieses Geschäftsbereichs.
erzlichen Dank, Herr Staatsminister.
Ich rufe nun den Geschäftsbereich des Bundesminis-

eriums des Innern auf. Zur Beantwortung steht der Par-
amentarische Staatssekretär Fritz Rudolf Körper zur
erfügung.
Wir kommen zunächst zur Frage 19 des Abgeordne-

en Hartmut Koschyk:
Wie ist der Stand der Vorbereitungen für den Einsatz bio-

metrischer Merkmale – wie zum Beispiel der Kontrolle der
nach Deutschland einreisenden Personen, bei Visa und Auf-
enthaltstiteln und bei Pässen und Personalausweisen – und
wie ist das Ergebnis der Kosten-Nutzen-Analyse bei den ein-
setzbaren biometrischen Verfahren?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506212100

Der Bundesgrenzschutz wird voraussichtlich im De-

ember dieses Jahres mit der Durchführung eines Pilot-
rojektes zur automatisierten und biometriegestützten
renzkontrolle am Flughafen Frankfurt/Main beginnen.
ei diesem Pilotprojekt wird eine Iriserkennung einge-
etzt. Ein späterer Wechsel des biometrischen Merkmals
st aufgrund des modularen Aufbaus der Anlage ohne
roßen Aufwand möglich. Entscheidungen über den
insatz biometrischer Merkmale bei Visa und Aufent-
altstiteln sind der nationalen Regelungskompetenz ent-
ogen. Die EU-Kommission hat in den letzten Tagen
inen entsprechenden Vorschlag vorgelegt. Eine Reali-
ierung kommt bei reibungslosem Ablauf des Beschluss-
erfahrens frühestens Anfang 2006 in Betracht. Zur
msetzung der Vorschrift über identitätssichernde Maß-
ahmen im Visaverfahren findet in der deutschen Bot-
chaft in Lagos/Nigeria ein Pilotversuch auf Basis der
bnahme von zehn Fingerabdrücken statt – dabei wer-
en die zehn Finger abgerollt –, der bislang problemlos
nd wohl auch recht erfolgreich verlaufen ist.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper

Der Einsatz biometrischer Merkmale bei Pässen und

Personalausweisen ist seit Änderung des Passgesetzes
und des Gesetzes über Personalausweise im Rahmen der
Schaffung des Terrorismusbekämpfungsgesetzes zuläs-
sig. Der Einsatz von Biometrie bei Pässen sollte im
Sinne einer größtmöglichen Effektivität im Einverneh-
men mit der internationalen Staatengemeinschaft erfol-
gen. Das Bundesministerium des Innern engagiert sich
daher in den einschlägigen technischen wie auch politi-
schen Gremien, um eine schnelle und auch sichere Ein-
führung von interoperablen Lösungen zu gewährleisten.

Eine Kosten-Nutzen-Analyse, nach der Sie fragen,
kann erst dann durchgeführt werden, wenn eine politi-
sche Entscheidung über die zu testenden Merkmale und
die gewünschte Regelungsdichte erfolgt ist. Diese Ent-
scheidung ist, wie bereits erörtert, im Konsens – zumin-
dest mit den EU-Mitgliedstaaten – zu treffen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506212200

Zusatzfrage, Herr Kollege Koschyk.


Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1506212300

Herr Staatssekretär, welche Gründe waren denn aus-

schlaggebend dafür, dass die Bundesregierung für das
Pilotverfahren am Frankfurter Flughafen die Iriserken-
nung ausgewählt hat und nicht zeitgleich an einem ande-
ren Flughafen – an dem vielleicht nicht unmittelbare
Bundeskompetenz herrscht, aber möglicherweise in Zu-
sammenarbeit mit einem Bundesland – ein anderes
Merkmal, zum Beispiel den Fingerabdruck, auf seine
technische Eignung hin untersucht hat? Die Iriserken-
nung hat sicher unbestrittene Vorzüge; aber es gibt auch
erhebliche Bedenken: Bedenken gesundheitlicher Art,
einer Störung durch Kontaktlinsen etc. pp. Geht nicht
wertvolle Zeit verloren, wenn man sich jetzt lediglich für
eine Erkennungsmethode entscheidet? Hätte man nicht
zeitgleich ein anderes Verfahren testen sollen, meinetwe-
gen auch am Frankfurter Flughafen?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506212400


Herr Kollege Koschyk, Sie wissen vielleicht, dass die
Durchführung eines solchen Modellprojektes nicht ganz
einfach ist, insbesondere wenn man die Entscheidungen
nicht selbst in der Hand hat. Sie wissen, dass es bezüg-
lich der Ausschreibung gewisse Streitigkeiten gegeben
hat, sodass sich der Beginn des Modellprojektes verzö-
gert hat. Wir haben uns aufgrund unserer Erfahrungen
als ersten Schritt für die Iriserkennung entschieden. Wie
Sie aber meiner Antwort entnehmen können, ist ein spä-
terer Wechsel des biometrischen Merkmals innerhalb
des Modellversuchs grundsätzlich möglich. Das könnte
der Fall sein, wenn die Erfahrungen entsprechend ausfie-
len.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506212500

Eine weitere Zusatzfrage.

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(C (D Herr Staatssekretär, sieht sich die Bundesregierung enn dazu in der Lage, dass wir von deutscher Seite geäß dem europäischen Zeitplan, den Sie soeben zitiert aben – es hat sich ja nach dem informellen Rat der Inenund Justizminister doch ein Stück mehr Dynamik ntwickelt –, sowohl hinsichtlich der nationalen Erproung als auch möglicher Abstimmungen auf europäicher Ebene die Einführung der Biometrie wirklich zeiterecht gewährleisten? F Herr Kollege Koschyk, da ich die Diskussion in Eu opa kenne, glaube ich, dass man nicht die Befürchtung u äußern braucht, dass wir in diesem Geleitzug ganz inten hängen und langsam sind. Ich glaube vielmehr, ass das, was unsererseits zu tun ist, getan wird und auch ls eine gute Grundlage anzusehen ist, die angestrebten ermine zu erreichen. Dann rufe ich die Frage 20 des Kollegen Koschyk uf: Inwieweit sind die Systeme der Bundesländer und des Bundes nach Einführung von INPOL inwieweit sind Informationssysteme, Täterbildverfahren, Livescan von Fingerabdrücken, Datenstationen in Streifenwagen, beim Bundesgrenzschutz und beim Zoll und weitere für die wirksame Verbrechensbekämpfung relevante gespeicherte Informationen und Datensätze miteinander verknüpft? F Das Bund-Länder-System INPOL mit der zentralen atenbank im Bundeskriminalamt stellt die Vernetzung er unterschiedlichen Systeme der INPOL-Teilnehmer er und ermöglicht so einen koordinierten Datenausausch. Die INPOL-Teilnehmer sind die Bundesländer, er Bundesgrenzschutz und auch das Bundeskriminalmt. Die Kompatibilität und die Interoperabilität der unerschiedlichen Systeme im INPOL-Verbund sind über est definierte Schnittstellen gesichert. Bestandteil dieser chnittstellen ist auch die gegenüber dem Altverfahren eue Möglichkeit der Übertragung und Speicherung von ichtbildern. Der Zugriff auf INPOL-Daten über mobile atenstationen, beispielsweise in Streifenwagen, ist öglich. Derartige Abfragemöglichkeiten befinden sich rfolgreich im Einsatz. Die Speicherung und Übermittlung von Fingerabdrü ken erfolgt über das Bund-Länder-System AFIS, das utomatisierte Fingerabdruck-Identifizierungs-System. ine Erweiterung von INPOL erfahren wird derzeit in den polizeilichen Gremien abestimmt. Im Rahmen des Projektes INPOL as Bundeskriminalamt den INPOL-Teilnehmern kosenlos das Landessystem INPOL estellt. Somit wurde seitens des Bundes ein weiterer chritt zur Vereinheitlichung und Steigerung der Komatibilität der Systeme von Bund und Ländern unterommen. Generell müssen bei allen Forderungen nach Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper umfangreicher Verknüpfung der vorliegenden Daten die geltenden Rahmenbedingungen hinsichtlich der IT-Sicherheit und des Datenschutzes beachtet werden. Bitte sehr, Herr Kollege. Herr Staatssekretär, ungeachtet der Erfolgsmeldungen aus Ihrem Haus über das Funktionieren von INPOL von Kritikpunkten geäußert. So wird zum Beispiel in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 2. September dieses Jahres der Vorwurf erhoben, dass INPOL als INPOL die alte Software verwendet würden. Ich möchte Sie fragen, was Ihr Haus dazu sagt, dass es nach wie vor eine Vielzahl von Bundespolizeidateien gibt, die einzeln abgefragt werden müssen. Es wird wörtlich angemerkt, dass das polizeiliche Informationswesen „ein unentwirrbarer Verhau“ bleibt. Herr Prantl, der ja nicht verdächtig ist, Hofberichterstattung für den bayerischen Innenminister Beckstein zu leisten, schlägt in der „Süddeutschen Zeitung“ stattdessen vor, dass sich der Bund in Abstimmung mit den Ländern an dem bayerischen Modell eines Intranet orientieren sollte, in dem über E-Mail-, Webund Suchmaschinendienste ein besserer Datenabgleich ermöglicht werden kann. F Herr Kollege Koschyk, über diese technischen Fragen ist lange Zeit diskutiert und es ist dann entschieden worden, welch einen Weg man beschreitet. Es ist wichtig, immer wieder festzustellen, dass dies keine Angelegenheit des Bundes allein, sondern eine Bund-Länder-Veranstaltung ist. (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Das habe ich auch nicht gesagt!)

Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1506212600
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506212700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506212800
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506212900




(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506213000
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1506213100
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506213200

– Das ist klar; darüber gibt es überhaupt keinen Streit.
Die föderale Verteilung der Zuständigkeiten zwischen

Bund und Ländern, wobei die Zuständigkeiten der Län-
der insbesondere im Polizeibereich weitreichend sind,
macht eine Abstimmung natürlich umso schwieriger. Ich
glaube, wir sind, insbesondere was die Angebote an die
Länder angeht, auf einem guten und richtigen Weg. Wir
haben es nicht sozusagen mit einem Aufguss von alter
Technik und alter Software zu tun, sondern es gibt einen
deutlichen Effektivitäts- und Effizienzgewinn in diesem
Bereich.

Sie wissen, nicht alle Länder sind entsprechend vor-
bereitet. Aber es sind Regelungen getroffen worden, die
zumindest den Übergang ordnungsgemäß regeln.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506213300

Die nächste Zusatzfrage, bitte.

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(C (D Her Wie kann das achrichtenmagazin „Focus“ in seiner Ausgabe 38/2003 avon sprechen, dass das neue System ein „Chaos bei er Fahndung“ – so lautet die Überschrift des Artikels – usgelöst hat? Weiter wird berichtet: Es konnten Fahndungsersuche nicht gelöscht werden, was zu mindestens einer ungerechtfertigten Festnahme führte. Viele Informationen aus dem alten Programm lassen sich nicht verknüpfen. Daten werden falschen Personen zugeordnet und sperren sich gegen die Löschung. Sind das an den Haaren herbeigezogene Berichte? önnen Sie ausschließen, dass es zu den in diesem achrichtenmagazin geschilderten Pannen gekommen t? F Herr Kollege Koschyk, ich will die Berichterstattung n dem besagten Magazin nicht kommentieren. Ich öchte aber die Einladung aussprechen, dass wir beide ns einmal vor Ort überzeugen, dass die von diesem Maazin erhobenen Vorwürfe in der Praxis nicht zutreffen. ch glaube, wir werden zu einem guten Ergebnis komen. – Die Einladung steht. Wenn der Kollege Zeitlmann mitkommen darf, dann ache ich mir über die Annahme der Einladung Gedanen. F Das muss ich mir allerdings noch gründlich überle en. Das ist eine wunderschöne Überleitung zur nächsten rage, der Frage 21. Die nämlich hat der besagte Kollege eitlmann gestellt: Trifft es nach Auffassung der Bundesregierung zu, dass sich eine Bedürfnisprüfung nach § 28 Abs. 1 des Waffengesetzes nur auf ein Sicherungsobjekt bezieht, sodass es keine Möglichkeit gibt, die bewaffnete Sicherungskraft in verschiedenen Objekten einzusetzen, und muss vor Personenschutzaufträgen, die ein Bewachungsunternehmer wahrnehmen will, vorab eine Gefährdungsanalyse durch die zuständige Behörde eingeholt werden, die in der Regel viel Zeit in Anspruch nimmt, sodass kurzfristige Aufträge nur erschwert oder gar nicht annehmbar bzw. durchführbar sind? Herr Staatssekretär, sicherlich beantworten Sie diese rage in ähnlich freundlicher Weise. Fr Herr Kollege Zeitlmann, es trifft nicht zu, dass für je den Bewachungsauftrag erneut das Bedürfnis zu prüfen wäre. Es trifft auch nicht zu, dass das Wachpersonal nur in einem Objekt eingesetzt werden dürfte. Das Bedürfnis nach § 28 Abs. 1 des Waffengesetzes bezieht sich auf den Bewachungsunternehmer, aber nicht auf die Wachperson. Insbesondere das in § 28 Abs. 1 Satz 1 des Waffengesetzes im Plural verwendete Wort „Bewachungsaufträge“ soll deutlich machen, dass dieses Bedürfnis eine Mehrzahl von Bewachungsaufträgen abdeckt. Der zweite Teil der Frage ist dahin gehend zu beantworten, dass lediglich vor der Aufnahme der bewachungsunternehmerischen Betätigung als solcher die Wahrnehmung qualifizierter Aufträge zu prüfen ist. Die nähere Bestimmung der Sicherungsaufträge durch den Relativsatz am Ende von § 28 Abs. 1 Satz 1 hat die Funktion, dem Bewachungsunternehmer aufzuerlegen, sein unternehmerisches Bedürfnis durch die Glaubhaftmachung des Vorhandenseins von Aufträgen, Vorverträgen oder Voranfragen für Schusswaffen erfordernde und in diesem Sinne qualifizierte Objektoder Personensicherungsaufgaben zu begründen. Der Singular in den Ausdrücken „einer gefährdeten Person“ bzw. „eines gefährdeten Objekts“ wird nicht im Sinne einer quantitativen Einschränkung verwendet. Er bringt vielmehr zum Ausdruck, dass ein Auftrag bereits dann qualifiziert sein kann, wenn er nur ein Schutzziel zum Gegenstand hat. Dies wird insbesondere aus der Gegenäußerung der Bundesregierung – Bundestagsdrucksache 14/7758, Seite 134 – deutlich. Herr Kollege Zeitlmann. Ich habe keine Zusatzfrage. Dann rufe ich die Frage 22 des Kollegen Wolfgang Zeitlmann auf: Trifft es zu, dass die melderechtlichen Rechtsgrundlagen für die Bestimmung des Waffengesetzes, wonach die Einwohnermeldeämter die von der zuständigen Behörde gelieferten Listen von Waffeninhabern zu prüfen und gegebenenfalls zu berichtigen haben, nicht vorhanden sind und, wenn ja, wie gedenkt die Bundesregierung hier Abhilfe zu schaffen? F Herr Kollege Zeitlmann, es trifft nicht zu, dass keine Rechtsgrundlagen für den Datenaustausch von Waffenund Meldebehörden vorhanden seien. Es besteht daher keine Notwendigkeit zu einer Abhilfe. Die grundlegenden Vorschriften sind § 44 des Waffengesetzes und die durch Art. 5 des Gesetzes zur Neure g d s R r 2 a f i w d k n n d I 1 n k d A v g f Z v I c t s A z l f h S F (C (D elung des Waffenrechts vorgenommenen Änderungen es Melderechtsrahmengesetzes. Ich weiß nicht, ob Sie ich an diese Änderungen erinnern können. Ergänzende egelungen wurden durch das Dritte Gesetz zur Ändeung des Melderechtsrahmengesetzes vom 27. Mai 003, das am 5. Juni 2003 in Kraft getreten, also relativ ktuell ist, getroffen. Die Verarbeitung der von der Wafenbehörde übermittelten Daten bei den Meldebehörden st dadurch auf eine sichere Rechtsgrundlage gestellt orden, dass die einschlägigen Bestimmungen des Melerechtsrahmengesetzes für unmittelbar anwendbar erlärt wurden. Die Schaffung gleichgerichteter Befugnisormen in den Meldegesetzen der Länder braucht damit icht erst abgewartet zu werden. Auch hierzu gibt es offenkundig keine Zusatzfragen. Dann rufe ich die Frage 23 der Kollegin Pau auf: Wie viele Datensätze waren per 1. Januar 2003 im Schengener Informationssystem gespeichert und wie verteilen sie sich auf die einzelnen Datenkategorien der Art. 95 bis 100 des Schengener Durchführungsübereinkommens, SDÜ, und zwar Festnahme mit dem Ziel der Auslieferung nach Art. 95, Ausländerinnen und Ausländer aus Drittstaaten nach Art. 96, Aufenthaltsermittlung nach den Art. 97 und 98, polizeiliche Beobachtung nach Art. 99, Sachfahndung nach Art. 100? F Frau Kollegin Pau, der Ladezustand des Schengener nformationssystems, kurz SIS genannt, teilte sich am . Januar 2003 wie folgt auf die Daten nach den einzelen Artikeln des Schengener Durchführungsübereinommens auf: Ich habe Ihnen die Zahlen jeweils nach en von Ihnen genannten Artikeln aufgelistet. Bei rt. 95 SDÜ betreffend Festnahmen ergibt sich die Zahl on 13 826, bei Art. 96 SDÜ betreffend Einreiseverweierungen die Zahl von 775 868, bei Art. 97 SDÜ betrefend Erwachsene in vorläufiger Ingewahrsamnahme die ahl von 16 983. Frau Pau, ich könnte Ihnen die weiteren Zahlen gerne orlesen, möchte aber den Vorschlag machen, dass ich hnen die Auflistung nachher einfach in die Hand drüke, um die Kolleginnen und Kollegen nicht mit diesem rockenen Zahlenmaterial zu langweilen. Ich hoffe, Sie ind damit einverstanden. Solche Ankündigungen stiften natürlich immer einen nflug von Misstrauen, ob sich nicht hinter dieser großügigen Geste das Bemühen um das sorgfältige Verhülen relevanter Daten verbirgt. Aber das ist ja gegebenenalls durch Beifügung dieser Information zu Protokoll zu eilen. He Alle Versprechungen im Rahmen von ragestunden im vergangenen Jahr wurden, wenn es um Petra Pau die Übergabe von Materialien ging, durch Herrn Körper postwendend erfüllt. (Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär: Sehen Sie, Herr Vizepräsident!)

Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1506213400
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1506213500
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506213600
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1506213700
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506213800

(Heiterkeit)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506213900




(A) )


(B) )

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506214000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506214100
Wolfgang Zeitlmann (CSU):
Rede ID: ID1506214200
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506214300
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506214400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506214500
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506214600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506214700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506214800
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1506214900




(A) )


(B) )



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506215000

Dass er das noch erleben durfte! – Frau Pau, Sie ha-

ben dennoch die Möglichkeit zu einer Zusatzfrage.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506215100

Ich habe Zusatzfragen. – Herr Staatssekretär, können

Sie mir sagen, wie viele der Datensätze in den jeweiligen
Kategorien – die genauen Zahlen werde ich ja später
nachlesen können – vom deutschen SIRENE-Büro ein-
gegeben wurden?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506215200


Nein, das kann ich Ihnen nicht beantworten.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506215300

Eine weitere Frage?


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506215400

Da Sie das nicht beantworten können, ist meine

zweite Frage in diesem Fall gegenstandslos.

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506215500


Ich will Ihnen auch hier das Angebot machen, zu ver-
suchen, Ihnen diese Antwort schriftlich nachzureichen.


(Petra Pau [fraktionslos]: Ich bedanke mich herzlich!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506215600

Dann rufe ich die Frage 24 der Abgeordneten Petra

Pau auf:
Wie viele „Arbeitsdateien zu Analysezwecken“ werden

derzeit bei Europol betrieben und wie viele Personen sind je-
weils darin gespeichert?

F
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506215700


Frau Kollegin Pau, Europol betreibt zum gegenwärti-
gen Zeitpunkt 19 Arbeitsdateien zu Analysezwecken.
Auf Anfrage der Bundesregierung prüft Europol derzeit,
ob die Angabe der Anzahl der in den Arbeitsdateien
gespeicherten Personen mit vertretbarem Aufwand mög-
lich ist. Aufgrund der Tatsache, dass die in den Arbeits-
dateien gespeicherten Daten von verschiedenen Mit-
gliedstaaten stammen, muss ferner geprüft werden, ob
die Nennung der Anzahl gespeicherter Personen durch
Europol vom jeweiligen Mitgliedstaat, der Dateneigen-
tümer bleibt, gebilligt werden muss. Daher kann die An-
zahl gespeicherter Personen zum gegenwärtigen Zeit-
punkt nicht genannt werden. Die Bundesregierung
berichtet zum Ergebnis der Europolprüfung nach.

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(C (D Bitte schön. Herr Staatssekretär, ich wüsste dann gerne noch, seit ann diese Arbeitsdateien zu Analysezwecken und zu elchen operativen und strategischen Analyseprojekten ie eingesetzt werden. Fr Das ist nicht geheim. Dieses Projekt läuft seit einigen onaten. Ich kann Ihnen im Moment nicht den genauen eitpunkt nennen, zu dem das Ergebnis vorliegen wird. Sie wissen ja, dass an Europol außer Deutschland iele andere Länder beteiligt sind und dass Europol dereit von mehreren Ländern in Anspruch genommen ird. Das macht das Ganze nicht gerade einfacher und eshalb sind auch stets bestimmte Zeitvorläufe notwenig. Weitere Zusatzfrage? Ja. – Herr Staatssekretär, ich frage nicht nach den an eren europäischen Beteiligten, würde aber gern wissen, ie viele deutsche Experten bzw. Verbindungsbeamtinen und -beamte an diesen Analysegruppen beteiligt ind. Fr Ich kann Ihnen sagen, dass die deutsche finanzielle eteiligung an Europol bei 23,8 Prozent und die persoelle Beteiligung zwischen 10 und 12 Prozent liegt. uch wenn es diese Differenz gibt, so glaube ich doch, ass wir in diesen Arbeitsgruppen entsprechend unserer eteiligung am Personalkörper vertreten sind. Ich rufe die Frage 25 der Abgeordneten Dr. Gesine ötzsch auf: Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über Ver bindungen zwischen rechtsextremen Gruppen in der Bundesrepublik Deutschland und Schweden? F Frau Kollegin Lötzsch, das Bundesamt für Verfas ungsschutz hat Kenntnis von einer Reihe von Kontaken zwischen Mitgliedern deutscher und schwedischer echtsextremistischer Gruppierungen. Die Kontakte baieren auf zum Teil engen persönlichen Beziehungen. So esuchen schwedische Neonazis ihre Gesinnungsgenosen in Deutschland und nehmen an Demonstrationen wie zuletzt am Rudolf-Heß-Gedenkmarsch am 16. Au Parl. Staatssekretär Fritz Rudolf Körper gust dieses Jahres in Wunsiedel – teil. Deutsche Rechtsextremisten nutzen die Kontakte nach Schweden beispielsweise zum Vertrieb rechtsextremistischer Musik über schwedische Vertriebsfirmen. Bei Skinhead-Konzerten werden immer wieder Besucher aus dem jeweils anderen Land festgestellt. Bitte sehr, Frau Lötzsch. Vielen Dank, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, gibt es eine Zusammenarbeit zwischen den deutschen und den schwedischen Behörden, um solche Vorkommnisse wie die, die Sie eben beschrieben haben, zu unterbinden? F Wenn es eine solche Zusammenarbeit nicht gäbe, hätte ich Ihnen diese Informationen nicht zukommen lassen können. Diese Zusammenarbeit besteht selbstverständlich auch hinsichtlich einer möglichen Strafverfolgung. Weitere Zusatzfrage? Ja. – Gibt es eine Zusammenarbeit zwischen den deutschen und den schwedischen Behörden bei der Suche nach dem Mörder der schwedischen Außenministerin? F Es gab meines Wissens vonseiten der schwedischen Behörden eine Anfrage an das Bundeskriminalamt. Darüber hinaus sind, soweit ich weiß, in diesem Fall keine Anfragen vonseiten der schwedischen Behörden an uns gerichtet worden. Zusatzfrage der Kollegin Pau. He Ist im Innenministerium vor dem Hintergrund der Erkenntnisse, die Sie zur Zusammenarbeit von schwedischen und deutschen Neonazis vorgetragen haben, und der Erkenntnisse des Justizministeriums zum Thema Rechtsterrorismus und Planung von Anschlägen, die wir vorhin debattiert haben, eine Neubewertung der Gefahrenlage in diesem Bereich vorgenommen worden? d k s u h d c b b B F 2 b s s a D B L h S S B L e m B a f A l v (C (D F Ob es zu einer Neubewertung der Gefahrenlage ommt, kann ich nicht beurteilen. Ich kann aber so viel agen: Einige Anlässe aus jüngster Zeit erfordern von ns eine erhöhte Wachsamkeit in diesem Bereich. Sie aben ja für die nächste Sitzung des Innenausschusses iesbezüglich einen Bericht erwünscht, den wir entsprehend werden geben können. Die Frage 26 des Kollegen Binninger wird schriftlich eantwortet. Damit sind wir am Ende dieses Geschäftsereichs. Wir kämen nun eigentlich zum Geschäftsbereich des undesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Da die ragen 27 und 28 des Kollegen Hinsken sowie die Frage 9 des Kollegen Nooke allerdings ebenfalls schriftlich eantwortet werden sollen, kann ich sogleich den Gechäftsbereich des Bundesministeriums für Verbraucherchutz, Ernährung und Landwirtschaft aufrufen. Zur Bentwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär r. Thalheim zur Verfügung. Zunächst die Frage 30 des Kollegen Schirmbeck: Wie bewertet die Bundesregierung die Aussage des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Dr. Gerald Thalheim in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom 12. September 2003, dass der Ökolandbau nicht stärker subventioniert werden solle und dass Thema Nummer eins in Zukunft nicht die Agrarwende sei? Dr Herr Präsident, wegen des inhaltlichen Zusammen angs bitte ich darum, die beiden Fragen des Kollegen chirmbeck zusammen beantworten zu dürfen. Dann rufe ich auch die Frage 31 des Kollegen chirmbeck auf: Welche Konsequenzen hat die Aussage des Parlamenta rischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Dr. Gerald Thalheim in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom 12. September 2003 für die künftige Agrarpolitik der Bundesregierung? Dr Sehr geehrter Herr Kollege Schirmbeck, die Bericht rstattung nach dem genannten Artikel hat deutlich geacht, dass die Neuausrichtung der Agrarpolitik von der undesregierung nicht infrage gestellt wird. Das gilt uch für die Höhe der Förderung des Ökolandbaus. Insoern ergeben sich aus den Fehlinterpretationen meiner ussage keine Konsequenzen für die künftige Agrarpoitik. Die Bundesregierung verfolgt die im Koalitionsertrag vereinbarten Ziele weiterhin mit Nachdruck. Bitte schön, Herr Kollege Schirmbeck. Herr Staatssekretär, erlauben Sie mir vorweg die Be merkung, dass ich es mannhaft finde, dass Sie uns hier persönlich für Antworten zur Verfügung stehen. Nach dem Studium der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ hatte ich sehr wohl den Eindruck, Sie wollten uns mitteilen, dass in der Agrarpolitik etwas Konkretes geschehen müsse. Denn Sie haben unter anderem ausgeführt, wir müssten uns in der Zukunft verstärkt darum kümmern, dass die Landwirtschaft in Deutschland bleibt, und darauf hingewiesen, dass die Betriebe in der Landwirtschaft wie auch in der verarbeitenden Industrie in der Zukunft größer werden müssten, weil sich das Konsumverhalten in der Gesellschaft ändern werde. Angesichts dieser Feststellungen frage ich Sie: Wollten Sie nicht doch deutlich machen, dass in der Agrarpolitik ein Umsteuern stattfinden müsse? Am nächsten Tag haben die ehemaligen Landwirtschaftsminister Funke und Bartels Sie in dieser Richtung nachdrücklich unterstützt. Dr Herr Kollege Schirmbeck, meine Anwesenheit hier hat nichts mit Mannhaftigkeit zu tun. Im Gegenteil: (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Im Gegenteil?)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506215800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506215900

(Rainer Brüderle [FDP]: Das ist geheim!)

Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506216000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506216100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506216200
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506216300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506216400
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506216500




(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506216600
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506216700
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506216800
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506216900
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506217000
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506217100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506217200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1506217300
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1506217400
Fritz Rudolf Körper (SPD):
Rede ID: ID1506217500
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506217600
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506217700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506217800
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506217900




(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506218000
Georg Schirmbeck (CDU):
Rede ID: ID1506218100
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506218200

Ich bin dankbar, dass ich die Gelegenheit habe, hier ei-
nige Klarstellungen vornehmen zu können.


(Rainer Brüderle [FDP]: Selbstkritik!)

Zu Ihrem Hinweis, dass sich in dem Gespräch mit

dem Journalisten, das ich geführt habe, auch der Halb-
satz findet, es gehe darum, die Landwirtschaft in
Deutschland zu halten, kann ich sagen: Dies bezog sich
insbesondere auf die Umsetzung der Ergebnisse aus der
Halbzeitbewertung der jüngsten Agrarreform. Denn es
ist in der Tat zu befürchten, dass es bei der weiteren Um-
setzung – ich nenne nur das Stichwort Teilentkopplung –
in einigen Bereichen, insbesondere in der Rindfleischer-
zeugung, zu Betriebsaufgaben kommen wird. Dazu gibt
es in der einschlägigen Literatur entsprechende Aussa-
gen. Es ist meiner Meinung nach in keiner Weise eine
Abweichung von den bisherigen Zielen der Bundesre-
gierung in diesem Bereich, wenn ich mir vor diesem
Hintergrund Sorgen gemacht habe, die in der Zeitung zi-
tiert wurden und die Sie jetzt genannt haben.

Zu Ihrem zweiten Hinweis, mit dem Sie sich auf
meine Aussage bezogen haben, dass es darauf ankomme,
sich stärker am Markt zu orientieren: Damit habe ich
– das ist in dem Artikel auch deutlich geworden – alle
Bereiche gemeint, sowohl den ökologischen Landbau als
auch die konventionelle Erzeugung. Gleiches gilt für die
im Trend liegenden Convenience-Produkte: Immer for-
dert die Nachfrageseite ein entsprechendes Angebot.

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(C (D Herr Kollege, Ihre nächste Frage bitte. Herr Staatssekretär, am 12. September war die Minis erin bei den WTO-Verhandlungen in Cancun. Sie waen, wenn man so will, ihr Stellvertreter. Morgens konnen wir das von mir zitierte Interview lesen, mittags hat hr Pressesprecher eine Presseerklärung gegeben, in der hnen vehement widersprochen wurde. Wenn es diesen issens, den wir vermuten, gar nicht geben sollte, waum sah sich der Pressesprecher veranlasst, Sie zu korriieren? Dr Herr Kollege Schirmbeck, es wurde insbesondere em Tenor der sich anschließenden öffentlichen Diskusion widersprochen. Am Ende wurden die Interviewitate nämlich fälschlicherweise in die Richtung interretiert, die auch Sie eben vorgetragen haben. Eine weitere Zusatzfrage? Herr Staatssekretär, es hat anschließend ein Gespräch wischen Ihnen und Frau Ministerin Künast gegeben. as war Gegenstand des Gesprächs und was ist dabei erausgekommen? Dr In dem Gespräch habe ich bedauert, dass meine Äu erungen Anlass für eine entsprechende Fehlinterpretaion in der Öffentlichkeit waren. Aber in der Sache waen wir uns einig. Die Neuausrichtung der Agrarpolitik at zwei Seiten: Es muss eine stärkere Orientierung auf en Verbraucherschutz, zum Beispiel die Lebensmittelicherheit – Sie kennen die ganze Diskussion –, geben, ewissermaßen spiegelbildlich muss diese Orientierung n der Nachfrage der deutschen Landwirtschaft aber eine eue Chance bieten. Ihre letzte Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, mit der Agenda 2010 will der undeskanzler unter anderem erreichen, dass wir ein poitives Investitionsklima in Deutschland bekommen. urch die Presseäußerungen, wie sie von Ihnen initiiert orden sind, wird deutlich, welch unterschiedliche Meiungen es in der Bundesregierung gibt. Versetzen Sie ich doch bitte einmal in die Situation eines Landwirts twa in Ihrem Alter, der einen 20oder 25-jährigen Sohn Georg Schirmbeck hat und der sich glücklich schätzen kann, dass sein Sohn bereit ist, den Betrieb zu übernehmen. Glauben Sie, dass Ihre Äußerungen für die Übernahmebereitschaft und die Bereitschaft, in den Betrieb zu investieren und ihn zukunftsträchtig auszurichten, das Investitionsklima gerade im ländlichen Raum zu verbessern, günstig waren? Oder sind Sie nicht doch mit mir der Überzeugung, dass Sie damit genau das Gegenteil dessen erreichen, was wir in der Landwirtschaft brauchen: Vertrauen in die politisch Handelnden, damit die Unternehmer, die einzelnen Betriebsinhaber, wirklich zukunftsträchtig investieren und die Landwirtschaft in Deutschland erhalten bleibt – was Sie ja zu Recht bezweifeln? Dr Nein, dieser Überzeugung bin ich nicht. Führen Sie sich vor Augen, welch zukunftsweisende Entscheidungen mit der gegenwärtigen Agrarreform getroffen wurden: Bis zum Jahr 2013 haben wir Planungssicherheit. Allerdings ist einzuräumen, dass die Umsetzung der Reform eine Neuorientierung nach sich ziehen wird: Es wird eine stärkere Marktausrichtung geben müssen. In der Vergangenheit nämlich wurde die Dispositionsfreiheit der Landwirte durch die Kopplung der Prämienzahlung an die Produktion eingeengt, das heißt, wer Geld wollte, musste eine entsprechende Produktion, die im Einzelfall möglicherweise auch unwirtschaftlich war, aufrechterhalten. Das wird mit der Umsetzung der Reform künftig entfallen. Insofern sind mit der Reform durchaus positive Signale für die Landwirtschaft verbunden: zum einen finanzielle Planungssicherheit bis zum Jahr 2013 und zum anderen Dispositionsfreiheit. Jeder kann künftig das Produkt anbauen, von dem er meint, es am Ende mit Erfolg am Markt absetzen zu können. Unabhängig davon, welches Produkt er anbaut, erhält er die Zahlungen. Wir gehen davon aus, dass es gerade im Biobereich zunehmend weitere Marktanteile geben wird. Zusatzfrage des Kollegen Heiderich. Herr Staatssekretär, Sie haben eben darauf hingewie sen, dass die gegenwärtige Agrarreform auf europäischer Ebene den Landwirten doch erhebliche Probleme bereitet. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, werden im Zusammenhang mit der Cross Compliance sehr viele Landwirte genötigt, ihren Betrieb aufzugeben, während sich andererseits Betriebe vergrößern. Wenn ich mich recht erinnere, hat Ihre Frau Ministerin die Beschlüsse aus Brüssel begrüßt und in den höchsten Tönen gelobt. Insofern sehe ich in dem, was Sie eben ausgeführt haben, doch eine Neuorientierung der Agrarpolitik in Ihrem Hause. Oder habe ich Sie falsch verstanden? B L m P e Z d s w D w b l t B L f H o r s d r i w g T i a w d d s W d k (C (D Dr Sie haben mich falsch verstanden. Die Ministerin hat ehrfach deutlich gemacht, dass die Entkoppelung der rämienzahlungen, um in dem Fachjargon zu sprechen, in wichtiges Ziel der Bundesregierung ist. Genau dieses iel konnte mit den Brüsseler Beschlüssen erreicht weren. Die Bundesregierung hält die Beschlüsse, an denen ie, insbesondere Frau Bundesministerin Künast, mitgeirkt hat, für die Zukunft der Landwirtschaft in eutschland für sehr wichtig. Erfolge auf diesem Gebiet erden sich einstellen. Herr Kollege Heiderich, Sie können gleich stehen leiben. Denn da die Frage 32 des Kollegen Jahr schriftich beantwortet wird, kommen wir nun zur Beantworung der Frage 33, die Sie gestellt haben. Bestätigt die Bundesregierung die Aussage der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, in ihrem Interview mit dem „Rheinischen Merkur“ – Nr. 34 vom 21. August 2003 –: „Gentechnik hat doch mit dem Thema Hungerbekämpfung überhaupt nichts zu tun“, und sind der Bundesregierung gegenteilige Aussagen von Experten bzw. Gremien bekannt? Dr Herr Kollege Heiderich, anlässlich einer Kleinen An rage der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, ans-Michael Goldmann, Gudrun Kopp, weiterer Abgerdneter und der Fraktion der FDP hat die Bundesregieung am 7. Mai dieses Jahres in der Bundestagsdruckache 15/958 ihre Auffassungen zu den Möglichkeiten er grünen Gentechnik zur Verbesserung der Welternähung dargelegt. Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, Sie werden mir zugestehen, dass ch den Inhalt der Antwort vom 7. Mai nicht auswendig eiß. Deswegen erlaube ich mir, noch einmal nachzufraen. Ist der Bundesregierung bekannt, dass auf der FAO agung in Rom im vergangenen Jahr – wenn ich richtig nformiert bin, war Frau Bundesministerin Künast selbst uf dieser Konferenz anwesend – intensiv darauf hingeiesen wurde, gerade die Biotechnologie sei ein besoners wichtiges Element für die nachhaltige Entwicklung er Landwirtschaft, der Fischerei und der Forstwirtchaft auf der Welt und stelle ein besonders wirksames erkzeug dar, um die Möglichkeiten der Ernährung in er Welt zu verbessern? Ist dies der Bundesregierung beannt? Wie bewertet sie diese Äußerung? Dr. Die von mir bereits erwähnte Kleine Anfrage geht in einer ganzen Reihe von Fragen auf die Möglichkeiten der grünen Gentechnik zur Verbesserung der Welternährung ein. In der Antwort werden mögliche Vorteile beschrieben – die es in der Tat gibt –, aber auch die Probleme aufgezeigt, die bei einer ungeprüften Anwendung von gentechnisch manipulierten Pflanzen in den Ländern der Dritten Welt auftreten würden: Solange die entsprechenden Forschungseinrichtungen nicht vorhanden sind, kann die Begleitforschung, die notwendig ist, um nachhaltig sachgerechte Entscheidungen treffen zu können, nicht gewährleistet werden. Wie Ihnen bekannt ist, sind im Cartagena-Protokoll international vertragliche Vereinbarungen geschlossen worden, um Gefahren bewerten und am Ende abwenden zu können. Das heißt, es gibt sehr wohl Chancen, aber auch erhebliche Risiken. Das ist zu beachten. Insbesondere auf die Frage der Hungerbekämpfung gibt es zurzeit ganz andere Antworten als die Anwendung der Gentechnik. Herr Heiderich. Sehr geehrter Herr Staatssekretär, was Sie zuletzt gesagt haben, ist unbestritten. Ich hatte aber gefragt – darauf möchte ich gerne eine Antwort der Bundesregierung –, warum die Ministerin Künast in Presseerklärungen öffentlich Meinungen kundtut, die diametral im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen und zu dem, was die FAO erklärt und die UN in ihrer Unterorganisation UNDP bekannt gibt. Warum wiederholt die Ministerin ihre einseitige Stellungnahme? Dr Herr Kollege Heiderich, offensichtlich beziehen Sie sich insbesondere auf gentechnisch veränderten Reis mit einem erhöhten Vitamin-A-Gehalt. (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Das ist erst die nächste Frage!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506218300
Georg Schirmbeck (CDU):
Rede ID: ID1506218400
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506218500
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506218600
Georg Schirmbeck (CDU):
Rede ID: ID1506218700
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506218800
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506218900
Georg Schirmbeck (CDU):
Rede ID: ID1506219000




(A) )


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Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506219100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506219200
Helmut Heiderich (CDU):
Rede ID: ID1506219300
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506219400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506219500
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506219600
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506219700
Helmut Heiderich (CDU):
Rede ID: ID1506219800




(A) )


(B) )

Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506219900
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506220000
Helmut Heiderich (CDU):
Rede ID: ID1506220100
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506220200

In der schon erwähnten Kleinen Anfrage ist auf dieses
Problem eingegangen worden. Ich denke, das gilt gene-
rell.

Es ist viel über zukünftige Erfolge und Möglichkeiten
der Gentechnik spekuliert worden. Aber von der konkre-
ten Anwendung in der Hungerbekämpfung und damit
der Lösung der Welternährung sind wir noch sehr weit
entfernt. Wenn man sich anschaut, bei welchen Kulturen
gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden,
stellt man fest, dass es dabei im Wesentlichen um die
Herbizidresistenz geht. Bei Baumwollpflanzen ist die
Resistenz gegen bestimmte Insekten wünschenswert. In-

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(C (D ofern sind wir eher im Bereich hoch entwickelter Landirtschaft und – wenn man so will – sogar im Hightechereich. Es geht hier also nicht um Ernährungsvorsorge und ungerbekämpfung. Man muss die Perspektiven der ukunft – dabei gelten die Einschränkungen, die ich vorin deutlich gemacht habe – ganz klar von dem trennen, as heute möglich ist. In der Hungerbekämpfung geht es icht um die Anwendung oder Nutzung von Vorteilen er Gentechnik, sondern es geht darum, den Betroffenen en Zugang zu den primitivsten Produktionsvoraussetungen zu ermöglichen. Nicht das Saatgut aus den Laboen steht im Vordergrund, sondern dort heimisches Saatut muss zur Verfügung gestellt werden. Es geht um asser und primitivste Produktionstechnik. Diese beien Bereiche muss man ganz eindeutig trennen. Ich rufe nun die Frage 34 des Kollegen Heiderich auf: Bestätigt die Bundesregierung die in dem gleichen Interview getroffene Aussage: „Untersuchungen an natürlichen Reissorten haben ergeben, dass diese genauso gesund sind“ – wie der gentechnisch veränderte goldene Reis, der viel Vitamin A enthält –; „da hilft also der Einsatz von Gentechnik“ – zur Hungerbekämpfung – „auch nicht viel weiter“, und kennt die Bundesregierung diese Untersuchungen? Dr Herr Kollege Heiderich, die Bundesregierung hat zur eurteilung von Reis mit erhöhtem Betacarotingehalt ufgrund einer gentechnischen Veränderung anlässlich er Kleinen Anfrage der Abgeordneten Dr. Christel appach-Kasan, Hans-Michael Goldmann, Gudrun opp, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP m 17. Mai 2003 in der bereits erwähnten Bundestagsrucksache ihre Auffassung dargelegt. Auf die Antwort er dortigen Frage 14 wird verwiesen. Ich hatte mir in einer Antwort von vorhin auf eine ähnlich gelagerte rage erlaubt, die Kernpunkte dieser Antwort der rage 14 zu erwähnen und darauf einzugehen. Zusatzfrage. Vielen Dank, Herr Staatssekretär, ich gehe davon aus, ass mir Frau Happach-Kasan das Ergebnis ihrer Anrage zur Verfügung stellen wird. Trotzdem darf ich noch einmal zurückfragen. Die rau Ministerin behauptet, dass zwischen diesen genechnisch verbesserten Reissorten und den natürlichen eissorten überhaupt kein Unterschied bestehe; die Wisenschaft aber weist darauf hin – es handelt sich um eine orschung auf den Philippinen –, dass allein auf den hilippinen jährlich 9 000 Neuerblindungen und 950 Toesfälle unter der Bevölkerung vermieden werden können, wenn man die Ernährung auf den Provitamin-Aeis umstellen würde. Wie kann die Bundesregierung zu Helmut Heiderich der Aussage kommen, Untersuchungen hätten ergeben, dass zwischen diesen verschiedenen Reissorten kein Unterschied bestehe? Wissen Sie, welche Untersuchungen Frau Künast gemeint hat? Dr Herr Kollege Heiderich, erlauben Sie mir eingangs die Bemerkung, dass die Antworten auf Kleine Anfragen allen Mitgliedern des Hauses, nicht nur den Fragestellern, und der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Sie dürften also dazu Zugang haben und sind nicht auf die Hilfestellung von Frau Happach-Kasan angewiesen. (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Die nehme ich trotzdem gern in Anspruch!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506220300
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506220400
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506220500
Helmut Heiderich (CDU):
Rede ID: ID1506220600




(A) )


(B) )

Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506220700

In dem zitierten Interview macht Frau Bundesminis-
terin Künast auf den Zusammenhang zwischen Hunger-
bekämpfung und dem bereits erwähnten gentechnisch
veränderten Reis aufmerksam. Auch hier gilt meine be-
reits vorhin gemachte Aussage, dass wir von keiner Pra-
xisanwendung ausgehen können. Das heißt, es wurde
den betreffenden Ländern erstmals Saatgut für entspre-
chende Feldversuche zur Verfügung gestellt. Vor diesem
Hintergrund, wie er auch in der Antwort auf die Frage 14
dargelegt wird, ist die Antwort von Frau Bundesministe-
rin Künast zu verstehen, dass uns aktuell zur Bekämp-
fung der von Ihnen erwähnten Krankheit gentechnisch
veränderter Reis nicht zur Verfügung steht und somit das
von Ihnen beschriebene Problem auch nicht gelöst wer-
den kann. Ob das in ferner Zukunft einmal unter Beach-
tung der Punkte, die bereits von mir genannt wurden,
möglich ist, darüber möchte ich an dieser Stelle nicht
spekulieren.


Helmut Heiderich (CDU):
Rede ID: ID1506220800

Herr Staatssekretär, erlauben Sie, dass ich die Bun-

desregierung darauf hinweise, dass dieser Reis auf den
Philippinen bereits in der Landwirtschaft eingesetzt
wird, wenn auch nur probeweise, und in die regionalen
Sorten eingekreuzt ist, dass er den Kleinbauern zur Ver-
fügung steht und diese den Reis, der keinem Patent-
schutz unterliegt, nutzen können, weil er das Ergebnis
öffentlicher Forschung – der ETH Zürich – ist und der
Einsatz öffentlich gefördert wird?

Ich würde der Bundesregierung empfehlen, sich mit
diesem Projekt etwas näher zu beschäftigen. Wenn man
das Projekt näher kennt, kann man nicht zu solchen Er-
gebnissen kommen. Frau Ministerin Künast hat in die-
sem Interview eben nicht auf eine spezielle Anwendung
oder auf konkrete Dinge hingewiesen, sondern sie hat
generell in Abrede gestellt, dass diese Entwicklungen
der Gentechnik für die Zukunft positive Ergebnisse er-
bringen können. Ich frage, ob die Bundesregierung ange-
sichts der vielen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die es
im Hause des Verbraucherschutzministeriums gibt, tat-
sächlich eine generelle Ablehnung der Gentechnik unter-
stützen kann.

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(C (D Dr Herr Kollege, meinen bereits in der Sache gemachten ussagen ist nichts hinzuzufügen. (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sehr gut!)

Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1506220900


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506221000

Damit sind wir am Ende dieses Geschäftsbereiches.
Ich rufe nun den Geschäftsbereich des Bundesminis-

eriums für Gesundheit und Soziale Sicherung auf. Es
ird um schriftliche Beantwortung der Fragen 35 und 36
ebeten.
Zur mündlichen Beantwortung der Fragen steht die

arlamentarische Staatssekretärin Caspers-Merk zur
erfügung.
Ich rufe nun die Fragen 37 und 38 des Kollegen
ubert Deittert auf:

Wie ist der Stand der Umsetzung des „Dritten Programms
zur Durchführung des Abkommens vom 10. November 1989
zwischen dem Bundesminister für Jugend, Familie, Frauen
und Gesundheit der Bundesrepublik Deutschland und dem
Minister für Gesundheitswesen und Sozialfürsorge der Volks-
republik Polen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des
Gesundheitswesens und der medizinischen Wissenschaft“
vom 13. September 1999?

Wurde die polnische Regierung über eine mögliche Nicht-
umsetzung des Programms informiert?

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Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1506221100

Lieber Kollege Deittert, das Dritte Programm hat wie

eine beiden Vorläuferprogramme zu einer Intensivie-
ung des Erfahrungsaustauschs zwischen deutschen und
olnischen Experten auf zahlreichen Gebieten des Ge-
undheitswesens und der medizinischen Wissenschaft
eigetragen. Im Rahmen des Dritten Programms, das bis
um September 2002 gültig war, wurden insgesamt
3 Kooperationsprojekte durch eine Förderung seitens
es Bundesministeriums für Gesundheit unterstützt bzw.
rst ermöglicht.
Insgesamt stellte das Bundesministerium für Gesund-

eit während der Laufzeit des Dritten Durchführungs-
rogramms zum deutsch-polnischen Gesundheitsabkom-
en circa 130 000 Euro zur Finanzierung bilateraler
ooperationsprojekte zur Verfügung.
Ich kann Ihnen gerne auch die einzelnen Kooperati-

nsschritte und die durchgeführten Maßnahmen erläu-
ern. Im Wesentlichen wurde ein Expertenaustausch fi-
anziert – so wurde polnischen Medizinern und
issenschaftlern ein Gastaufenthalt an verschiedenen
eutschen Universitäten ermöglicht – und es wurden ge-
einsame Symposien durchgeführt. Insbesondere wurde
ie Zusammenarbeit auf den vereinbarten Gebieten in-
ensiviert.
Wichtig scheint mir noch, dass Sie nach einem be-

eits durchgeführten Abkommen fragen, das nicht mehr
em heutigen Stand entspricht. Sie wissen sicherlich,






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk

Herr Kollege Deittert, dass wir am 18. Juni 2002 das
Vierte Programm zur Durchführung des bilateralen Ge-
sundheitsabkommens aufgelegt haben, das seit Septem-
ber 2002 in Kraft ist. Bei der Auflegung eines neuen
Programms wird regelmäßig danach gefragt, in wel-
chen Bereichen die Kooperation gut funktioniert hat, wo
Erweiterungsbedarf besteht und welche Schwerpunkte
künftig gesetzt werden sollen. Insofern findet mit der
polnischen Seite ein intensiver Dialog statt. Dass neue
Schwerpunkte hinzugekommen sind, zeigt, dass es
durchaus eine Veränderung der Maßnahmen gibt.

Von polnischer Seite wurde darum gebeten, die Zu-
sammenarbeit bzw. den Expertenaustausch auf den Ge-
bieten der Kardiologie und der Transplantationsmedizin
zu intensivieren. Wir haben unsererseits – weil es viele
Rückfragen von polnischer Seite gab – angeboten, die
Zusammenarbeit im Bereich der Drogen- und Sucht-
krankheiten zu intensivieren. Auch dies ist Bestandteil
des Vierten Programms.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506221200

Herr Kollege Deittert.


Hubert Deittert (CDU):
Rede ID: ID1506221300

Ich habe eine Zusatzfrage. Ist der Bundesregierung

bekannt, dass sich zum Beispiel die Neurochirurgische
Klinik in Bielefeld-Bethel seit April 2002 – und zwar bis
September 2003 erfolglos – um die Teilnahme an diesem
Programm bemüht hat? Erst seitdem ich angefangen
habe, ein bisschen im Hintergrund zu agieren, tut sich
offenbar etwas.

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Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1506221400


Ich kann nur darauf hinweisen, dass die Zusammenar-
beit zwischen den einzelnen Institutionen von uns geför-
dert wird, wenn Förderanträge eingehen. Wenn es Pro-
bleme in der Abwicklung gibt, hängt dies oft damit
zusammen, dass die polnische Seite die Durchführung
nicht gewährleisten kann bzw. dass Unterlagen oder eine
Konzeption fehlen.

Wenn es im Einzelfall Probleme gibt, bitte ich Sie,
Herr Kollege, sich direkt an mich zu wenden, damit ich
in einem solchen Fall helfen kann. Wir haben in dem
Dritten Programm die Zusammenarbeit mit folgenden
Kliniken finanziert: mit dem Deutschen Krebsfor-
schungszentrum Heidelberg, dem Institut für Reproduk-
tionsmedizin der Universität Münster und der Klinik für
Augenheilkunde am Klinikum Neubrandenburg. In die-
sen Fällen hat die Kooperation gut geklappt.

Wenn es Hürden bei der Durchführung gibt, sind wir
gerne bereit zu helfen. Ich will in diesem Zusammen-
hang darauf hinweisen, dass wir viele bilaterale Abkom-
men zur Intensivierung der Zusammenarbeit im gesund-
heitspolitischen Bereich geschlossen haben. Gerade mit
Polen funktioniert die Zusammenarbeit besonders gut.
Wenn es in einem Einzelfall Probleme gibt, helfen wir
gerne.

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Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506221500

Eine weitere Zusatzfrage.

Hubert Deittert (CDU):
Rede ID: ID1506221600

Eine weitere Frage: Gibt es einen zeitlichen Rahmen

ür die Umsetzung dieses Abkommens?
M
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1506221700

Die Programme haben immer einen zeitlichen Rah-
en von drei Jahren. Derzeit läuft das Vierte Programm.
ie haben in Ihrer Frage nach dem Dritten Programm ge-
ragt, das im September 2002 ausgelaufen ist. Seit
eptember 2002 ist das Vierte Programm in Kraft. Inner-
alb dieses Programm gibt es – das habe ich bereits er-
äutert – zusätzliche Schwerpunkte wie die Kardiologie
nd Präventionsprogramme in der Suchtforschung.
uch dieses Programm wird drei Jahre laufen.
Wenn innerhalb dieses Vierten Rahmenprogramms

nteresse seitens bestimmter Einrichtungen besteht, die
ber nicht zum Zuge kommen, würden wir – ich wieder-
ole an dieser Stelle mein Angebot – gerne helfen, beste-
ende Hürden beiseite zu räumen.

Hubert Deittert (CDU):
Rede ID: ID1506221800

Vielen Dank.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506221900

Die Frage 39 des Kollegen Dietrich Austermann so-
ie die Fragen 40 und 41 des Kollegen Georg Girisch
erden schriftlich beantwortet.
Damit sind wir am Ende des Geschäftsbereichs des
undesministeriums für Gesundheit und Soziale Siche-
ung. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin, für die Beant-
ortung.
Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes-
inisteriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen.
ur Beantwortung steht die Parlamentarische Staatsse-
retärin Iris Gleicke zur Verfügung.
Ich rufe die Frage 42 der Kollegin Renate Blank auf:

Sieht die Bundesregierung nach den Gesprächen mit der
EU-Kommissarin Loyola de Palacio in Brüssel eine Möglich-
keit, das dem Güterkraftverkehrsgewerbe zugesagte Harmoni-
sierungsvolumen von 600 Millionen Euro auch tatsächlich zu
realisieren, und, wenn ja, wie?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506222000

Liebe Frau Kollegin Blank, dem Güterkraftverkehrs-

ewerbe ist als Ergebnis eines gleich lautenden Beschlus-
es des Deutschen Bundestages, des Bundesrates und der
undesregierung zugesagt worden, dass sich die Bundes-
egierung für ein Harmonisierungsvolumen in Höhe von
00 Millionen Euro einsetzen wird. Dieses Harmonisie-
ungsvolumen soll vorrangig durch ein Mautermäßigungs-
nd Mineralölsteueranrechnungsverfahren erzielt wer-
en. Dementsprechend hat die Bundesregierung diese
aßnahme bei der Europäischen Kommission notifiziert.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke

Die Kommission hat hierüber das Beihilfeprüfverfahren
nach Art. 88 Abs. 2 des EG-Vertrages eröffnet.

Bundesminister Dr. Manfred Stolpe hat in seinem Ge-
spräch mit der Vizepräsidentin der Europäischen Kom-
mission, Frau de Palacio, am 26. August 2003 deutlich
gemacht, dass die Bundesregierung an dieser Harmoni-
sierungsmaßnahme unverändert festhält, dass deren Um-
setzung aber von der Genehmigung der EU-Kommission
abhängt. Auch in den weiteren Gesprächen mit der
Kommission wird sich die Bundesregierung intensiv für
die Realisierung der zugesagten Harmonisierung einset-
zen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506222100

Eine Zusatzfrage, bitte schön.


Renate Blank (CSU):
Rede ID: ID1506222200

Frau Staatssekretärin, warum wurde trotz anderer

Planungen im Mautkompromiss vom 21. Mai 2003, den
Sie soeben beschrieben haben, nun doch in Brüssel die
Mauterhebung mit der Harmonisierungsfrage kombiniert
und wieso war in dieser Frage noch ein Kabinettsbe-
schluss am 17. September 2003 notwendig?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506222300


Frau Kollegin Blank, wie Sie wissen, ist dieser Har-
monisierungsschritt bei der EU-Kommission zu notifi-
zieren. Das haben wir getan. Sie wissen aber auch, dass
dies insgesamt nicht mit der Mauterhebung verknüpft
ist.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506222400

Eine weitere Zusatzfrage.


Renate Blank (CSU):
Rede ID: ID1506222500

Frau Staatssekretärin, dass mich Ihre Antwort nicht

befriedigt, ist klar.
Wie bewerten Sie folgende Äußerung des Bundes-

kanzlers im „Tagesspiegel“ vom 25. August 2003:
Es geht um eine schwierige Beihilfefrage. Diese
müsse so gelöst werden, dass Deutschland sich ver-
pflichte, von der Vergabe einer geplanten Beihilfe
nicht Gebrauch zu machen, bis die Kommission zu-
gestimmt habe. Wenn sie negativ votiert, gibt es gar
nichts.

Bedeutet das, dass Sie völlig auf Harmonisierung ver-
zichten, wenn Brüssel abschlägig entscheidet?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506222600


Frau Kollegin Blank, der Bundeskanzler hat vollkom-
men Recht. Es geht darum, dass ein Beihilfeverfahren
eingeleitet ist. Es bleibt abzuwarten, wie die EU-Kom-
mission entscheidet.

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Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506222700

Ich rufe nun die Frage 43 der Kollegin Renate Blank

uf:
Hat die von der EU-Kommissarin Loyola de Palacio und

dem Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen,
Dr. Manfred Stolpe, eingesetzte Arbeitsgruppe zur Maut bzw.
Harmonisierung bereits getagt und was ist die konkrete Ziel-
setzung dieser Arbeitsgruppe?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506222800

Frau Kollegin Blank, Bundesminister Dr. Manfred

tolpe und die EU-Vizepräsidentin, Frau de Palacio, ha-
en am 26. August 2003 vereinbart, eine technische Ar-
eitsgruppe aus Vertretern der Bundesregierung und der
uropäischen Kommission unter Einbeziehung der Ver-
ände der Transportwirtschaft einzusetzen, die eventuell
och offene technische Fragen prüfen soll. Fragen der
armonisierung sind nicht Gegenstand der Besprechun-
en der technischen Arbeitsgruppe. Eine erste Sitzung
ieser technischen Arbeitsgruppe fand am 12. Septem-
er 2003 statt.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506222900

Eine Zusatzfrage.


Renate Blank (CSU):
Rede ID: ID1506223000

Frau Staatssekretärin, wie oft waren Bundesminister
r. Stolpe und sein zuständiger Staatssekretär Nagel in
achen Maut bei der zuständigen EU-Kommissarin Frau
oyola de Palacio in Brüssel und welches waren die
onkreten Gegenstände der jeweiligen Verhandlungsge-
präche?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506223100

Frau Kollegin Blank, es waren mehrere Gespräche.

ch kann Ihnen aus dem Kopf aber nicht die genaue An-
ahl sagen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Zwei!)



Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506223200

Eine weitere Zusatzfrage.


Renate Blank (CSU):
Rede ID: ID1506223300

Zieht die Bundesregierung im Hinblick auf das Vor-

ehen in Brüssel Schlussfolgerungen aus den Problemen
ei der Einführung der Eurovignette im Zusammenhang
it der Kfz-Steuersenkung?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506223400

Dazu gibt es im Moment keine Veranlassung.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506223500

Ich rufe die Frage 44 des Kollegen Klaus Hofbauer

uf:






(A) )



(B) )


Vizepräsident Dr. Norbert Lammert

Wird sich der Lückenschluss der Bundesautobahn A 6 im

Abschnitt Amberg-Ost–Pfreimd durch die zeitliche Verschie-
bung der Einführung der LKW-Maut verzögern, sodass das
Versprechen von Bundeskanzler Gerhard Schröder vom
18. Dezember 2000 in Weiden zu einer kompletten Fertigstel-
lung der A 6 bis zum Jahr 2008/2009 nicht eingehalten wer-
den kann, und, wenn nein, welche Baufortschritte können mit
den für die A 6 im Haushalt 2004 vorgesehenen Mitteln er-
reicht werden?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506223600


Der Fertigstellungstermin wird davon nicht tangiert.
Für den rund 150 Millionen Euro teuren Bauabschnitt
Amberg-Ost–Pfreimd ist eine fünfjährige Bauzeit vorge-
sehen. Bauziel ist das Jahr 2008/2009. Baubeginn ist im
Jahr 2004. Im ersten Jahr der Bauzeit fallen erfahrungs-
gemäß für Vorarbeiten und den Brückenbau Ausgaben in
Höhe von bis zu 5 Prozent der Baukosten an. Ein solcher
Betrag kann innerhalb des bayerischen Anteils am
Bundesfernstraßenhaushalt 2004 erwirtschaftet werden.
Einzelheiten zum Bauablauf und zur Finanzierung dieses
letzten neu zu beginnenden Abschnitts der A 6 sind Ge-
genstand bilateraler Abstimmungen zwischen dem Bund
und der bayerischen Straßenbauverwaltung im Rahmen
der bevorstehenden Besprechungen des Finanzierungs-
programms.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506223700

Zusatzfrage.


Klaus Hofbauer (CSU):
Rede ID: ID1506223800

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin, zunächst herzli-

chen Dank für die Zusage. Wenn ich den Haushaltsent-
wurf richtig verstanden habe, dann ist in ihm für dieses
Projekt ein Betrag in Höhe von 1 Million Euro vorgese-
hen. Nach meiner Überschlagsrechnung sind das keine
5 Prozent. Wenn Sie bereits am Anfang nur so geringe
Summen zur Verfügung stellen, besteht dann überhaupt
die Möglichkeit, bis zum zugesagten Termin fertig zu
werden?

Dieser Betrag – das ist meine zweite Frage – kann
doch nicht aus dem Pauschalbetrag, der dem Freistaat
Bayern zugewiesen wird, herausgenommen werden? Es
handelt sich doch um einen eigenen Titel im Entwurf des
Haushaltsplans 2004, oder?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506223900


Sie wissen, dass wir mit den Straßenbauverwaltungen
der Länder bilaterale Vereinbarungen treffen. In diesem
Rahmen werden Baubeginne und Finanzvolumina aus-
gehandelt, die Grundlage für den Bundeshaushalt des
nächsten Jahres sind.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506224000

Weitere Zusatzfrage? – Das ist nicht der Fall.
Die Fragen 45, 46, 47 und 48 der Kollegen Dirk

Fischer (Hamburg) und Stephan Mayer (Altötting) wer-

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en nach den Richtlinien der Fragestunde schriftlich be-
ntwortet.
Ich rufe die Frage 49 des Kollegen Thomas
örflinger auf:

Ist der Bundesregierung das im Auftrag der Schweizer Re-
gierung durch das niederländische Luft- und Raumfahrtinsti-
tut – National Aerospace Laboratory, NLR – erstellte Gutach-
ten zur Schweizer Flugsicherung Skyguide bekannt, das
wesentliche Sicherheitsmängel bei der Luftüberwachung des
süddeutschen Raumes offenbart, und, wenn ja, welche
Schlüsse zieht die Bundesregierung daraus?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506224100

Das Gutachten des niederländischen Luft- und Raum-

ahrt-Instituts, NLR, liegt der Bundesregierung vor.
ach Ansicht der Bundesregierung unternimmt die
chweiz Anstrengungen, um die im Gutachten des NLR
ufgeführten Defizite zu beheben. Dies bezieht sich auf
eränderungen bei der Luftfahrtverwaltung insgesamt
nd auf spezifische Maßnahmen beim Schweizer Flugsi-
herungsunternehmen Skyguide, deren Durchführung
as Bundesamt für Zivilluftfahrt der Schweiz auf der
rundlage des NLR-Berichts angeordnet hat.
Noch im September 2003 wird das Bundesamt für

ivilluftfahrt hierzu bei Skyguide ein Audit durchfüh-
en. Auf Einladung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt
erden auch deutsche Vertreter teilnehmen.
Darüber hinaus hat die deutsche Bundesstelle für

lugunfalluntersuchungen, BFU, in ihrem noch nicht
eröffentlichen Berichtsentwurf zum Unfall bei Überlin-
en Sicherheitsempfehlungen formuliert, die von Sky-
uide umgesetzt werden sollten. Das Bundesamt für Zi-
illuftfahrt hat die Umsetzung dieser Empfehlungen
orab angeordnet. Auch hierbei wurde vereinbart, dass
eutsche Vertreter an der Überprüfung der Umsetzung
ieser Sicherheitsempfehlungen beteiligt werden.
Es wird keine Notwendigkeit für weitergehende Maß-

ahmen gesehen, da hier bereits über das übliche Verfah-
en, nach dem die jeweiligen nationalen Behörden die
berwachung durchführen, hinausgegangen wird.

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506224200

Zusatzfrage.

Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1506224300

Frau Staatssekretärin, Sie sagten, es werde keine Not-
endigkeit gesehen, über das von Ihnen Dargestellte hi-
aus politisch tätig zu werden. Das erstaunt mich schon
twas, zumal im niederländischen Gutachten Sicher-
eitsmängel festgestellt wurden. Vor dem Hintergrund
er Tatsache, dass im Anflug auf den Flughafen Zürich-
loten unter anderem vier kerntechnische Anlagen über-
logen werden, frage ich Sie, ob das, was in dem Gutach-
en steht, für Sie Anlass ist, nicht nur auf der Fachebene
wischen dem Luftfahrtbundesamt und dem Bundesamt
ür Zivilluftfahrt in Bern, sondern auch zwischen den
inisterien, dem Bundesministerium für Verkehr, Bau-
nd Wohnungswesen und dem Eidgenössichen Departe-
ent für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation,






(A) )



(B) )


Thomas Dörflinger

dieses Thema bilateral auf höchster Ebene zu besprechen
und nach Alternativen zu suchen.

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506224400


Herr Kollege Dörflinger, ich habe Ihnen gesagt, dass
die Hinweise, die im Gutachten gegeben werden, von uns
selbstverständlich beachtet werden und dass die deut-
schen Vertreter – sie wurden vom BAZL eingeladen – na-
türlich auch darauf achten werden, dass sie umgesetzt
werden.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506224500

Eine weitere Zusatzfrage.

Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1506224600

Ich stelle in diesem Zusammenhang nochmals eine

Frage, die ich schon vor einiger Zeit schriftlich gestellt
habe. Erinnern Sie sich an die Aussage des früheren
Bundesministers für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Kurt Bodewig – dann bestehe aufgrund der Verfassung
der Bundesrepublik Deutschland die Notwendigkeit, die
Flugsicherung in die eigene nationale, deutsche Zustän-
digkeit und damit in die Zuständigkeit der BFS zu über-
führen –, die er vor der Bundestagswahl 2002 als Reak-
tion auf das Scheitern des Staatsvertrages zwischen
Deutschland und der Schweiz betreffend die Anflüge auf
Zürich-Kloten gemacht hat? Ist das, was nun in dem
Gutachten durch das NLR bestätigt wird, nicht ein
Grund dafür, dass es höchste Eisenbahn ist, diese An-
kündigung von Kurt Bodewig endlich in die Tat umzu-
setzen?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506224700


Herr Kollege Dörflinger, es geht darum, die Luftver-
kehrssicherheit zu gewährleisten. Wir gehen den Hin-
weisen, die gegeben werden, selbstverständlich nach und
kümmern uns auch darum, dass eine vernünftige, ge-
rechte Verteilung der Lasten, die der Flughafen Zürich-
Kloten verursacht, gewährleistet wird. Sie wissen, dass
wir nach dem Scheitern des Staatsvertrages eine entspre-
chende Verordnung erlassen haben. Wir werden, was die
Flugsicherung angeht, nach wie vor in den Arbeitsgrup-
pen zusammenarbeiten.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506224800

Frage 50 des Kollegen Dörflinger:

Ist die Bundesregierung bereit, dieses Gutachten zum An-
lass zu nehmen, die Frage der Rückübertragung der Luftüber-
wachung in Süddeutschland in deutsche Verantwortung erneut
zu erwägen, und wie ist der Stand der deutsch-schweizeri-
schen Verhandlungen in dieser Angelegenheit?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506224900


Die Bundesregierung hat Gespräche zur Erarbeitung
eines Konzeptes für die Organisation der Flugsicherung
im Grenzbereich mit dem Ziel der Vervollständigung der
rechtlichen Grundlagen und der Festlegung flugsiche-

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ungstechnischer Fragen aufgenommen. Zwischenergeb-
isse liegen noch nicht vor. Das Konzept soll die Sicher-
eit im Luftverkehr garantieren, einen technisch
inwandfreien Verkehrsfluss ermöglichen und die euro-
äischen Entwicklungen einbeziehen. Eine Beteiligung
er Bundesrepublik Deutschland an Entscheidungs- und
erfahrensabläufen soll sichergestellt werden. Ein Be-
icht wird Anfang nächsten Jahres vorliegen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506225000

Herr Dörflinger, Ihre erste Zusatzfrage.


Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1506225100

Sie sehen mich in größtem Erstaunen, und zwar vor

olgendem Hintergrund: Nach dem Gespräch mit dem
undesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
or der Sommerpause – auch ich konnte daran teilneh-
en –, bei dem aus nachvollziehbaren Gründen verabre-
et wurde, der Schweiz anzubieten, den Vollzug des
weiten Teils der Rechtsverordnung bis zum 30. Oktober
uszusetzen, sagen Sie nun, dass der Bericht über die
uständigkeit für die Flugsicherung bis zum Anfang des
ächsten Jahres vorliegen soll, sodass Konsequenzen
araus erst in der Folge gezogen werden können. Wie
assen diese beiden Daten zueinander? Das verstehe ich
icht.

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506225200

Herr Kollege Dörflinger, es wird eine Konzeption er-

rbeitet, die die Sicherheit im Luftverkehr garantieren
oll. Diese Erarbeitung schreitet voran. Das wird natür-
ich Auswirkungen haben, die wir Ihnen zu gegebener
eit als Information zur Verfügung stellen.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506225300

Eine weitere Zusatzfrage.


Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1506225400

Wenn der Zwischenbericht über die Sicherheitsmän-

el und die daraus zu ziehenden Konsequenzen erst An-
ang des Jahres 2004 vorliegt, kann dann das, was Ende
ktober des Jahres 2003 neu zu vereinbaren ist – Voll-
ug des zweiten Teils der Rechtsverordnung –, dort not-
endigerweise, weil die beiden Daten nicht übereinstim-
en, nicht eingearbeitet werden? Kann damit die
lugsicherung definitiv bis zum 30. Oktober nicht Ge-
enstand der Gespräche sein und daher nicht mit dem
ollzug des zweiten Teils der Rechtsverordnung ver-
nüpft werden? Verstehe ich Sie so richtig?

I
Iris Gleicke (SPD):
Rede ID: ID1506225500

Wir sind mitten im Verfahren. Es wird eine Konzep-

ion erarbeitet; das heißt, es finden Gespräche statt.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1506225600

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.






(A) (C)



(B) (D)


Vizepräsident Dr. Norbert Lammert
Die Frage 51 des Kollegen Michelbach, die Fragen 52

und 53 des Kollegen Dr. Luther und Frage 54 des
Kollegen Kretschmer sollen schriftlich beantwortet wer-
den.

Damit sind wir am Ende der Fragestunde.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen
Bundestages auf morgen, Donnerstag, den 25. Septem-
ber 2003, 9 Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.