Protokoll:
15055

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 15

  • date_rangeSitzungsnummer: 55

  • date_rangeDatum: 2. Juli 2003

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: None Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 15:41 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/55 Reinhard Weis (Stendal) SPD . . . . . . . . . . . . Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Rehbock-Zureich SPD . . . . . . . . . . . . . Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Blank CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . . . . . . . . Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz, Staatsminister BK . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 15/1264) . . . . . . . . . . . . . . . Finanzierung der eventuellen Einsparung beim Zuschuss zur landwirtschaftlichen Kran- kenversicherung auf die Höhe des Versiche- rungsbeitrags MdlAnfr 1 Bernhard Schulte-Drüggelte CDU/CSU 4539 D 4539 D 4540 B 4540 C 4540 D 4541 A 4541 C 4541 C 4542 A 4544 B 4544 D 4545 A 4545 B Deutscher B Stenografisch 55. Sitz Berlin, Mittwoch, d I n h a l Begrüßung des Präsidenten des philippini- schen Parlaments Jose de Venecia . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Bundes- verkehrswegeplan 2003 . . . . . . . . . . . . . Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . . . . . . Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . . . . . Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K A B A A B H F A B H A B K 4558 B 4537 A 4537 B 4538 D 4539 A 4539 B 4539 C Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4542 A undestag er Bericht ung en 2. Juli 2003 t : laus Brähmig CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . chim Großmann, Parl. Staatssekretär MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Dobrindt CDU/CSU . . . . . . . . . . chim Großmann, Parl. Staatssekretär MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) DP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . chim Großmann, Parl. Staatssekretär MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . enry Nitzsche CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . chim Großmann, Parl. Staatssekretär MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 4542 B 4542 C 4542 C 4542 D 4543 B 4543 B 4543 D 4543 D 4544 A Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4545 C II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 ZusFr Bernhard Schulte-Drüggelte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . Auswirkungen einer möglichen Beitrags- erhöhung in der landwirtschaftlichen Kran- kenversicherung MdlAnfr 2 Bernhard Schulte-Drüggelte CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Gerald Thalheim BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Bernhard Schulte-Drüggelte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Albert Deß CDU/CSU . . . . . . . . . . . . ZusFr Max Straubinger CDU/CSU . . . . . . . . Beendigung der Sonderstellung des Euratom- Vertrages im Rahmen der nächsten Reform des EU-Vertragswerkes; Tagesordnungspunkt auf der nächsten Regierungskonferenz MdlAnfr 3 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . ZusFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . Nationale Programme zur Förderung von Ver- bundprojekten zwischen Wirtschaft und Wis- senschaft, auch mit europäischen Partnern MdlAnfr 8 Helge Braun CDU/CSU Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . ZusFr Helge Braun CDU/CSU . . . . . . . . . . . Zustimmung des Parlamentarischen Staats- sekretärs Dr. Staffelt zur Übernahme der an Vorstandsmitglieder der Landesbank Berlin wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ver- hängten Bußgelder durch die Bank MdlAnfr 9 Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos Antw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . ZusFr Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . . . . . ZusFr Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . Abzug der im Rahmen von Enduring Freedom in Kuwait stationierten ABC-Kräfte der Bun- deswehr MdlAnfr 12 Günther Friedrich Nolting FDP Antw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg ZusFr Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . F V M G A Z M B d M I A Z R N V M P A Z A d M I A H Z Z Z Z Z E n g M H A B Z P w d K M M A B 4545 D 4546 A 4546 B 4546 B 4546 D 4547 A 4547 B 4547 C 4548 A 4548 C 4549 B 4549 B 4549 D 4550 B 4550 B ertigstellung der Drohne Taifun und deren erfügbarkeit in der Truppe dlAnfr 13 ünther Friedrich Nolting FDP ntw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg usFr Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . ögliche Kosteneinsparung im Bereich des MVg durch die Verabschiedung des Kriegs- ienstverweigerungsgesetzes dlAnfr 14 na Lenke FDP ntw PStSekr Hans Georg Wagner BMVg usFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . atifizierung der ILO/IAO-Konvention r. 169 von 1989 zum Schutz der indigenen ölker dlAnfr 15 etra Pau fraktionslos ntw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . usFr Petra Pau fraktionslos . . . . . . . . . . . . . ngleichung der Dauer von Zivil- und Wehr- ienst dlAnfr 18 na Lenke FDP ntw PStSekr’in Christel Riemann- anewinckel BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Ina Lenke FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Günther Friedrich Nolting FDP . . . . . usFr Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . usFr Thomas Dörflinger CDU/CSU . . . . . . usFr Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . inhaltung der nach der Approbationsord- ung für Ärzte für jeden Studienabschnitt vor- eschriebenen Studiendauer dlAnfr 21 elge Braun CDU/CSU ntw PStSekr’in Marion Caspers-Merk MGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usFr Helge Braun CDU/CSU . . . . . . . . . . . lanung einer zentralen Projektmittelverant- ortlichkeit in Deutschland für das zu grün- ende Osteuropazentrum für Wirtschaft und ultur; Empfehlung eines Bewerbers dlAnfr 24 ichael Kretschmer CDU/CSU ntw PStSekr’in Angelika Mertens MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4550 C 4550 D 4551 A 4551 B 4551 C 4551 D 4552 A 4552 B 4553 A 4553 B 4553 D 4554 A 4554 B 4554 D 4555 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 III ZusFr Michael Kretschmer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ZusFr Helge Braun CDU/CSU . . . . . . . . . . . Beurteilung der Unterstützung von Rebellen in Ituri durch Ruanda und Uganda; eventuelle Konsequenzen auf die weitere Entwicklungs- zusammenarbeit MdlAnfr 25 Dr. Rainer Stinner FDP Antw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . ZusFr Dr. Rainer Stinner FDP . . . . . . . . . . . . ZusFr Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kriterien hinsichtlich einer Fortsetzung der bisherigen Entwicklungszusammenarbeit mit Uganda und Ruanda MdlAnfr 26 Dr. Rainer Stinner FDP Antw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . ZusFr Dr. Rainer Stinner FDP . . . . . . . . . . . . Keine Bereitstellung von Bundesmitteln zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuber- kulose in den Entwicklungsländern auf dem EU-Gipfel in Griechenland MdlAnfr 28 Jürgen Koppelin FDP Antw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . ZusFr Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . ZusFr Karin Kortmann SPD . . . . . . . . . . . . . Entscheidung der USA über die Zurverfü- gungstellung von circa 1 Milliarde Euro für die Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria MdlAnfr 29 Jürgen Koppelin FDP Antw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . ZusFr Jürgen Koppelin FDP . . . . . . . . . . . . . Auszahlung der Unterstützung an den Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria MdlAnfr 30 Harald Leibrecht FDP Antw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . ZusFr Harald Leibrecht FDP . . . . . . . . . . . . . Auf der Geberkonferenz im Juli 2003 zur Ver- fügung gestellte Mittel der Bundesregierung f c M H A Z U A M U A Z Z E t M U A Z E s t M M A Z H A s T M M A Z A ü M D A A r M D A Z 4555 C 4556 B 4556 C 4556 D 4557 B 4557 C 4557 D 4558 C 4558 D 4559 B 4559 C 4559 D 4560 C 4560 D ür den Global Fund to Fight AIDS, Tuber- ulosis and Malaria dlAnfr 31 arald Leibrecht FDP ntw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . usFr Harald Leibrecht FDP . . . . . . . . . . . . nterstützung des Global Fund to Fight IDS, Tuberculosis and Malaria dlAnfr 32 lrich Heinrich FDP ntw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . usFr Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . usFr Dirk Niebel FDP . . . . . . . . . . . . . . . . . ventuelle stärkere Hilfe für den Global Fund o Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria dlAnfr 33 lrich Heinrich FDP ntw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . usFr Ulrich Heinrich FDP . . . . . . . . . . . . . influss der fehlenden Zusage der EU hin- ichtlich einer Unterstützung des Global Fund o Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria dlAnfr 36 arkus Löning FDP ntw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . usFr Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . altung der Bundesregierung bezüglich der nforderung der USA zur stärkeren Unter- tützung des Global Fund to Fight AIDS, uberculosis and Malaria dlAnfr 37 arkus Löning FDP ntw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . usFr Markus Löning FDP . . . . . . . . . . . . . . uskunftsplicht der Bundesregierung gegen- ber Journalisten dlAnfr 40 r. Günter Krings CDU/CSU ntw StSekr Béla Anda BK . . . . . . . . . . . . . . uskunftsverweigerung seitens der Bundes- egierung gegenüber bestimmten Journalisten dlAnfr 41 r. Günter Krings CDU/CSU ntw StSekr Béla Anda BK . . . . . . . . . . . . . . usFr Dr. Günter Krings CDU/CSU . . . . . . . 4561 B 4561 C 4561 C 4561 D 4562 C 4563 A 4563 A 4564 B 4564 B 4564 D 4564 D 4565 B 4566 A 4566 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 Stellungnahme des Bundeskanzleramtes ge- genüber der Staatsanwaltschaft Bonn zum Vorgang „Mitteldeutsche Kali“ MdlAnfr 42 Andreas Schmidt (Mülheim) CDU/CSU Antw StMin Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . . ZusFr Andreas Schmidt (Mülheim) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Billigung der Stellungnahme des Bundes- kanzleramtes gegenüber der Staatsanwalt- schaft Bonn zum Vorgang „Mitteldeutsche Kali“ durch Staatssekretär Dr. Steinmeier MdlAnfr 43 Andreas Schmidt (Mülheim) CDU/CSU Antw StMin Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . . Originalvorgang „Mitteldeutsche Kali“ im Bundeskanzleramt MdlAnfr 44 Gitta Connemann CDU/CSU Antw StMin Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . . ZusFr Gitta Connemann CDU/CSU . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Inhalt, Finanzierung und Förderung der Zen- tren für Innovationskompetenz (ZIK) MdlAnfr 4 Michael Kretschmer CDU/CSU Antw PStSekr Christoph Matschie BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Gefahr einer Weiterleitung der in den Staaten der ehemaligen UdSSR gelagerten biolo- gischen Waffen an terroristische Kreise MdlAnfr 5 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin’in Kerstin Müller AA . . . . . . . . A G v M D C A A V S k l M G A A M d s M M A A H M f F A M M A H A E g M H A A F o 4566 D 4567 A 4567 B 4567 C 4568 D 4569 D 4571 A 4571 B 4571 D nlage 4 esetzesinitiativen zur Rechtswirksamkeit on Patientenverfügungen dlAnfr 6, 7 r. Martin Mayer (Siegertsbrunn) DU/CSU ntw PStSekr Alfred Hartenbach BMJ . . . . . nlage 5 olkswirtschaftlicher Schaden durch aktuelle treiks der IG Metall sowie mögliche Auswir- ungen auf die Konjunkturprognose für das aufende Jahr dlAnfr 10 udrun Kopp FDP ntw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . nlage 6 inderung des bürokratischen Aufwands bei er praktischen Umsetzung von § 5 des Ge- etzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit dlAnfr 11 ax Straubinger CDU/CSU ntw PStSekr Rezzo Schlauch BMWA . . . . . nlage 7 aushaltsansatz für seniorenpolitische aßnahmen des BMFSFJ, insbesondere ür Alternsforschung, seit 1998; Wegfall der örderung des Deutschen Zentrums für lternsforschung dlAnfr 16, 17 aria Eichhorn CDU/CSU ntw PStSekr’in Christel Riemann- anewinckel BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 rhöhung der Hebesätze durch die Bauberufs- enossenschaft im Jahr 2002 dlAnfr 19, 20 artwig Fischer (Göttingen) CDU/CSU ntw PStSekr Franz Thönnes BMGS . . . . . . nlage 9 inanzielle Unterstützung für die Austragungs- rte der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, 4572 A 4572 C 4572 D 4573 A 4573 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 V insbesondere Köln, zum Ausbau der Infra- struktur; Aufteilung der finanziellen Lasten MdlAnfr 22, 23 Ursula Heinen CDU/CSU): Antw PStSekr’in Angelika Mertens BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Ablehnung der finanziellen Unterstützung des Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria MdlAnfr 27 Dr. Guido Westerwelle FDP Antw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . Anlage 11 Finanzierung des Globalen Fonds zur Be- kämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria MdlAnfr 34, 35 Sibylle Pfeiffer CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . Anlage 12 Fehlende Unterstützung des Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria MdlAnfr 38, 39 Conny Mayer (Baiersbronn) CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Uschi Eid BMZ . . . . . . Anlage 13 Unterrichtung an Bundeskanzler Schröder über den Originalvorgang „Mitteldeutsche Kali“ MdlAnfr 45 Gitta Connemann CDU/CSU Antw StMin Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . . Anlage 14 Vorhandensein des Vorgangs „Mitteldeutsche Kali“ im Bundeskanzleramt MdlAnfr 46, 47 Dr. Christoph Bergner CDU/CSU Antw StMin Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . . A U r M E A A G d H M A A A A D s S ( M I A A G j d s B s M H A A E g M D s M C A 4574 A 4574 C 4574 C 4574 D 4575 A 4575 B nlage 15 nterschiedliche Aussagen der Bundesregie- ung zum Vorgang „Mitteldeutsche Kali“ dlAnfr 48, 49 ckart von Klaeden CDU/CSU ntw StMin Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . . nlage 16 espräche zwischen dem Ermittlungsführer es Bundeskanzleramtes, Dr. Burkhard irsch, und der Staatsanwaltschaft Bonn dlAnfr 50, 51 ndrea Astrid Voßhoff CDU/CSU ntw StMin Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . . nlage 17 ufzeichnung der Gespräche zwischen r. Burkhard Hirsch und der Staatsanwalt- chaft Bonn; Aussage von Staatsminister chwanitz zu „minderwertigem Schriftgut“ Plenarprotokoll 15/47, Seite 3939) dlAnfr 52, 53 ngo Wellenreuther CDU/CSU ntw StMin Rolf Schwanitz BK . . . . . . . . . . nlage 18 efährdung der Intergrationsbemühungen für ugendliche Spätaussiedler und Ausländer urch Nichterteilung von Bewilligungsbe- cheiden für anstehende Projekte durch das undesamt für die Anerkennung ausländi- cher Flüchtlinge dlAnfr 54 annelore Roedel CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . nlage 19 rgebnisse der vom Bundeskriminalamt ein- esetzten Ermittlungsgruppe bezüglich der im anuskript von Udo Ulfkotte („Tatort eutschland – Terror im Namen Gottes?“) be- chriebenen Quellen dlAnfr 55 lemens Binninger CDU/CSU ntw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 4575 C 4576 A 4576 C 4576 D 4577 A VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 Anlage 20 Verbrauchte Haushaltsmittel bei der Stiftung für ehemalige politische Häftlinge; anspruchs- berechtigte Antragsteller MdlAnfr 56, 57 Günter Baumann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . Anlage 21 Änderung des Grundgesetzes zur Einführung von Experimentier- und Öffnungsklauseln für die Schaffung von Innovationsregionen MdlAnfr 58 Gudrun Kopp FDP Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . Anlage 22 Anlage 24 Finanzierung der vom Land Berlin geforder- ten zusätzlichen Zuweisung im Länderfinanz- ausgleich; Haushaltszulagenzuweisungen an die Freie Hansestadt Bremen zum Ausgleich der finanziellen Nachteile aus der Steuer- reform MdlAnfr 61, 62 Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU Antw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 25 Einnahmen oder Einsparungen des Staates durch den Neubau bzw. die Sanierung eines mittleren Einfamilienhauses bzw. einer Eigen- tumswohnung im Vergleich zu den Ausgaben für die Eigenheimzulage MdlAnfr 63, 64 4577 B 4577 D 4578 D Kontrollmaßnahmen bei im Bereich von Flughäfen im Transitbereich angelieferten und verkauften Waren MdlAnfr 59 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . Anlage 23 Zurücknahme des Vorbehalts gegen Art. 22 der Kinderrechtskonvention MdlAnfr 60 Petra Pau fraktionslos Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . M A B A Ä d r z M A A B 4578 A 4578 C anfred Kolbe CDU/CSU ntw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks MF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 26 nderung des EU-Beihilferechts zugunsten er Erweiterung regionaler Handlungsspiel- äume; Rückverlagerung von EU-Kompeten- en zur nationalen Ebene dlAnfr 65, 66 lbert Rupprecht (Weiden) CDU/CSU ntw PStSekr’in Dr. Barbara Hendricks MF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4579 B 4579 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 4537 (A) ) (B) ) 55. Sitz Berlin, Mittwoch, d Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 4571 (A) ) (B) ) national wettbewerbsfähige Forschung, aber auch „Inno- langt sind. Entscheidend für diese Zentren ist exzellente und inter- g en für biologische Waffen an terroristische Kreise ge- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der NordatlantischenVersammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christoph Matschie auf die Frage des Abgeordneten Michael Kretschmer (CDU/ CSU) (Drucksache 15/1264, Frage 4): Welche Vorstellungen zu Inhalten und Finanzierung der gerade ausgeschriebenen Zentren für Innovationskompetenz (ZIK) hat die Bundesregierung, und welche ZIK sollen geför- dert werden? Das Programm „Zentren für Innovationskompetenz“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) baut erfolgreiche Institute oder Lehrstühle an Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Ost- deutschland zu international renommierten Zentren aus. v e Z s d B l e f F g G K d Z m F s s P w p m n r d K u A d d ( o B t a S t R u f w g r a m Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bury, Hans Martin SPD 02.07.2003 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 02.07.2003 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 02.07.2003 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 02.07.2003 Kuhn (Zingst), Fritz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 02.07.2003 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 02.07.2003 * Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 02.07.2003 Otto (Godern), Eberhard FDP 02.07.2003 Raidel, Hans CDU/CSU 02.07.2003* Schmidt (Ingolstadt), Albert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 02.07.2003 Schösser, Fritz SPD 02.07.2003 Seib, Marion CDU/CSU 02.07.2003 Dr. Thomae, Dieter FDP 02.07.2003 Welt, Jochen SPD 02.07.2003 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht ationskompetenz“, also die Fähigkeit, Forschungs- rgebnisse in die Wirtschaft zu transferieren. Die entren sollen zudem eine Sogwirkung auf den wissen- chaftlichen Nachwuchs ausüben. Das Programm ist modular aufgebaut: Im ersten Mo- ul werden von den Ländern vorgeschlagene, vom MBF ausgewählte Initiativen bei der Konzeptentwick- ung unterstützt und durch Experten für Organisations- ntwicklung (Roland Berger) gecoacht. Momentan be- inden sich zwölf Zentren im ersten Modul der örderung, in dem sie mit jeweils maximal 250 000 Euro efördert werden. Anfang 2004 wird eine vom BMBF berufene Jury auf rundlage der Förderrichtlinien des Programms die onzepte der zwölf Zentren evaluieren. Auf Grundlage ieser Evaluation wird das BMBF entscheiden, welche entren in das zweite Modul der Förderung aufgenom- en werden. Im zweiten Modul werden gezielt orschungsbereiche national und international ausge- chrieben. Bewerben können sich Nachwuchswissen- chaftlerinnen und -wissenschaftler, die ihre eigenen rojektideen unabhängig an dem jeweiligen ZIK ver- irklichen wollen. Zur Finanzierung der ausgewählten Nachwuchsgrup- enprojekte im zweiten Modul bestehen folgende Rah- enbedingungen: Das BMBF gewährt Zuwendungen als icht rückzahlbare Zuschüsse im Wege der Projektförde- ung für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Zuwen- ungsfähig sind dabei unter anderem die Ausgaben oder osten für projektspezifisches Material, Geräte, Reisen nd für in der Regel bis zu sieben Stellen Personal. nlage 3 Antwort er Parl. Staatssekretärin Kerstin Müller auf die Frage es Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/CSU) Drucksache 15/1264, Frage 5): 1992 hat die russische Regierung die Existenz eines ffensiven Biowaffenprogramms eingestanden und die eendigung des Programms angeordnet. Die Vernich- ung der Biowaffenbestände erfolgte in Russland und uch soweit Territorien anderer Nachfolgestaaten der owjetunion betroffen waren – einseitig ohne interna- ionale Kontrolle. Nach Aussagen der russischen egierung wurde ein Teil der ehemaligen Forschungs- nd Produktionsanlagen der zivilen Nutzung zuge- ührt. Ein anderer Teil wurde mit Forschungs- und Ent- icklungsaufgaben zur Vorbeugung und zum Schutz egen biologische Waffen beauftragt. Der Bundesregie- ung liegen keine Erkenntnisse vor, dass durch nicht usreichende Sicherung biologische Agenzien aus ehe- aligen sowjetischen bzw. russischen Produktionsanla- 4572 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 (A) ) (B) ) Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Fra- gen des Abgeordneten Dr. Martin Mayer (CDU/CSU) (Drucksache 15/1264, Fragen 6 und 7): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass der Be- schluss des Bundesgerichtshofes (BGH) XII ZB 2/03 vom 17. März 2003, in dem der BGH zur vormundschaftsgerichtli- chen Genehmigung von Betreuerentscheidungen im Zusam- menhang mit lebensverlängernden Maßnahmen an einwilli- gungsunfähigen Patienten Stellung genommen hat, Anlass sein sollte, umgehend mehr Klarheit hinsichtlich der Rechts- verbindlichkeit von Patientenverfügungen zu schaffen und da- mit das Selbstbestimmungsrecht von nicht mehr einwilli- gungsfähigen Kranken zu stärken? Welche Gesetzesinitiativen plant die Bundesregierung, um Klarstellungen zur Rechtswirksamkeit von Patientenverfü- gungen vorzunehmen, und welcher Zeitplan ist hierfür vorge- sehen? Zu Frage 6: Der Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 17. März 2003 hat die Verbindlichkeit einer Patientenverfügung ausdrücklich bestätigt. Der Bundesgerichtshof hat in der Entscheidung betont, dass es die Würde des Menschen gebietet, ein in einwilligungsfähigem Zustand ausgeüb- tes Selbstbestimmungsrecht – etwa in Form einer Patien- tenverfügung – auch dann noch zu respektieren, wenn der Verfasser der Patientenverfügung zu einer eigenver- antwortlichen Entscheidung nicht mehr in der Lage ist. Eine besondere gesetzliche Klarstellung der Verbind- lichkeit der Patientenverfügung ist daher nicht erforder- lich. Im Übrigen ist zentrale Aussage des Beschlusses, dass das Vormundschaftsgericht eingeschaltet wird, wenn der Arzt eine Weiterbehandlung eines betroffenen Patienten anbietet, ein Betreuer sie jedoch – insbesondere unter Berufung auf eine Patientenverfügung – ablehnt. Zu den Anforderungen an eine Patientenverfügung selbst hat sich der Bundesgerichtshof jedoch nicht geäu- ßert. Angesichts der Vielzahl von Mustern und Vorschlä- gen besteht eine gewisse Verunsicherung. Hier sieht die Bundesregierung Ansatzpunkte für Handlungsbedarf. Sie hält es allerdings für erforderlich, bei so wichtigen und sensiblen Fragen wie der Sterbehilfe und der Wah- rung eines selbstbestimmten Lebens einen möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens zu schaffen, auf des- sen Grundlage gegebenenfalls geprüft werden kann, ob und welcher Handlungsbedarf gegeben ist. Deshalb hat die Bundesregierung den ehemaligen Richter am Bun- desgerichtshof Kutzer mit dem Vorsitz einer Arbeits- gruppe betraut, die die Fragen der Verbindlichkeit von Patientenverfügungen prüfen und die Grundlage für eine Muster-Patientenverfügung und ein Informationsblatt schaffen soll. Zu berücksichtigen ist dabei vor allem auch, dass sich die vom Deutschen Bundestag in dieser Legislatur- periode wieder eingesetzte Enquete-Kommission „Recht und Ethik der modernen Medizin“ ebenfalls mit den Grundlagen und Kriterien des Selbstbestimmungsrechts in allen Lebensphasen befassen wird. Z t r B d w s A d d s s G t b E u s s 2 i d t i e p A d d ( d I F d a z 2 V k d (C (D u Frage 7: Da der Bundesgerichtshof die Verbindlichkeit von Pa- ientenverfügungen klargestellt hat, wird die Bundes- egierung die mit der Patientenverfügung selbst und vom undesgerichtshof nicht angesprochenen Fragen inter- isziplinär aufarbeiten. Erst nach dieser Aufarbeitung ird sich die Frage nach gesetzlichem Handlungsbedarf tellen. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Frage er Abgeordneten Gudrun Kopp (FDP) (Druck- ache 15/1264, Frage 10): Wie beurteilt die Bundesregierung den aus den aktuellen Streiks der IG Metall resultierenden volkswirtschaftlichen Schaden sowie mögliche Auswirkungen auf die Konjunktur- prognose der Bundesregierung für das laufende Jahr? Ob und in wie weit die beendeten Streiks das Wirt- chaftswachstum beeinflussen, ist noch nicht abzusehen. enaueres wird sich erst sagen lassen, wenn die Produk- ionsstatistik für den Monat Juni vorliegt (am 7. August) zw. das Statistische Bundesamt Mitte August eine erste inschätzung zum 2. Quartal vorlegen wird. Angesichts nterausgelasteter Kapazitäten dürfte der gesamtwirt- chaftliche Produktionsausfall jedoch insgesamt gering ein. Eventuell dämpfende Effekte der Streiks im . Quartal können darüber hinaus durch Nachholeffekte m darauffolgenden Quartal kompensiert werden, sodass as jahresdurchschnittliche Wachstum wohl kaum belas- et sein dürfte. Für die Möglichkeit einer Kompensation m 3. Quartal sprechen die freien Kapazitäten, sodass ine zusätzliche Produktion voraussichtlich keine Eng- ässe erzeugen würde. nlage 6 Antwort es Parl. Staatssekretärs Rezzo Schlauch auf die Frage es Abgeordneten Max Straubiger (CDU/CSU) Drucksache 15/1264, Frage 11): Wird die Bundesregierung aufgrund der Erfahrungen in den Betrieben mit der praktischen Umsetzung von § 5 Abs. 1 Satz 4 des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit, in dem geregelt ist, dass bei einer Angebotsabgabe für einen öf- fentlichen Bauauftrag ein Auszug aus dem Bundeszentral- bzw. Gewerberegister, der nicht älter als drei Monate sein darf, beigefügt werden muss, eine Initiative ergreifen, die den damit verbundenen bürokratischen Aufwand deutlich vermindert? Die Bundesregierung wird in Kürze mit den Verbän- en der Bauwirtschaft und des Baugewerbes sowie der ndustriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt aktuelle ragen der Bekämpfung der illegalen Beschäftigung und er Schwarzarbeit erörtern. Zu diesen Fragen gehört uch die Umsetzung des § 5 Abs. l Satz 4 des Gesetzes ur Bekämpfung der Schwarzarbeit, der am l. August 002 in Kraft getreten ist. Der Bundesregierung sind erlautbarungen insbesondere aus der Bauwirtschaft be- annt, wonach die Vorschrift als unangemessen aufwen- ig empfunden wird. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 4573 (A) ) (B) ) Ebenso haben verschiedene Bauauftraggeber von rechtlichen Vollzugsproblemen bei der Anwendung der Vorschrift berichtet. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Besprechung mit den Sozialpartnern wird die Bundesregierung Ände- rungsmöglichkeiten prüfen. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Christel Riemann-Hanewinckel auf die Fragen der Abgeordneten Maria Eichhorn (CDU/CSU) (Drucksache 15/1264, Fragen 16 und 17): Wie hat sich in der Zeit von 1998 bis 2003 der Haushalts- ansatz für seniorenpolitische Maßnahmen des Bundesministe- riums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) entwickelt, und welcher Anteil daran floss jeweils in den Be- reich Alternsforschung bzw. in die Förderung von einschlägi- gen Alternsforschungsinstituten? Wie erklärt sich vor dem Hintergrund der Weiterentwick- lung der demographischen Alterung der Rückzug des BMFSJ aus der finanziellen Förderung des Deutschen Zentrums für Alternsforschung? Zu Frage 16: Das BMFSFJ hat für seniorenpolitische Maßnahmen zwei Titel zur Verfügung: Kap. 17 02 Titel 684 31 – „Zu- wendungen an zentrale Einrichtungen und für zentrale Maßnahmen“, und Kap. 17 02 Titel 684 32 – „Zuschüsse und Leistungen für laufende Zwecke an Träger und Auf- gaben der Altenhilfe“. In diesen beiden Titeln standen 1998 rund 11,46 Mil- lionen Euro und 2003 rund 11,91 Millionen Euro zur Verfügung. Aus diesem Ansatz wurden auch die zwei gerontolo- gischen Forschungsinstitute, nämlich das DZFA und das DZA gefördert und zwar: im Jahr 1998 DZFA mit rund 0,74 Millionen Euro und DZA mit rund 0,85 Millionen Euro; im Jahr 2003 DZFA mit rund 1,06 Millionen Euro und DZA mit rund 0,86 Millionen Euro. Darüber hinaus führt das BMFSFJ eine Reihe von Forschungsprojekten zur Situation der älteren Menschen durch. Zahlen zu den Forschungsprojekten liegen aufbereitet erst seit 2001 vor, weil ab diesem Zeitpunkt die Maßnah- men und Projekte computermäßig differenziert erfasst worden sind. Es wäre mit einem unverhältnismäßigen Aufwand verbunden, die Zahlen vor dieser Zeit einzeln aus den Akten herauszusuchen. Für 2001 ergibt sich eine Summe von knapp 1,5 Mil- lionen Euro, für 2003 eine Summe von 2,12 Millionen Euro für Forschungsprojekte. Zu Frage 17: Das DZFA leistet hervorragende Forschungsarbeit, die gerade auch in Anbetracht des demographischen Wandels von besonderer Bedeutung ist. F F A s b p s g r g F n a s s P d k v A F d m f a V d h s B A A d d C Z s t l b d G (C (D Das Bundesministerium für Familie, Senioren, rauen und Jugend fördert zurzeit zwei gerontologische orschungsinstitute: seit 1974 das Deutsche Zentrum für ltersfragen (DZA) in Berlin und seit 1995 das Deut- che Zentrum für Alternsforschung (DZFA) in Heidel- erg. Der Bundesrechnungshof hat wiederholt diese arallele institutionelle Förderung von zwei gerontologi- chen Instituten kritisiert. Wir sind grundsätzlich gehalten, nur solche Forschun- en zu finanzieren, die dem spezifischen Erkenntnisinte- esse des Ressorts und der Politikberatung dienen. Dies ilt in besonderem Maße in Bezug auf institutionelle örderung. In Zeiten finanzieller Mittelknappheit dürfen wir uns icht die Frage zur Richtschnur machen, was wollen wir n hervorragenden Forschungen fördern, sondern, wo ind die zu erbringenden Kürzungen aus fachlicher Per- pektive am ehesten zu verkraften und was dient der olitikberatung am besten. Forschungsschwerpunkte des DZFA wie die Epi- emiologie und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkran- ungen oder von Krebserkrankungen sind zweifellos on ganz hoher Wichtigkeit. Sie sind aber nicht primäre ufgabe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, rauen und Jugend. Um den Fortbestand des DZFA zu unterstützen, wird er Rückzug des Bundes aus der Förderung in den kom- enden Jahren in Teilschritten geschehen. Es ist keines- alls so, dass mit Ablauf des 31. Dezember 2004 schlag- rtig keine Bundesmittel mehr für das DZFA zur erfügung stünden. Durch den schrittweisen Rückzug soll das Land Ba- en-Württemberg dabei unterstützt werden, eine tragfä- ige Lösung für das überwiegend der Grundlagenfor- chung zuzurechnende Institut zu erarbeiten. Das MFSFJ hat dem Land Baden-Württemberg hierzu von nfang an Gesprächsangebote gemacht. nlage 8 Antwort es Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen es Abgeordneten Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/ SU) (Drucksache 15/1264, Fragen 19 und 20): Welche Faktoren haben nach Auffassung der Bundesregie- rung dazu geführt, dass zum Beispiel die Bauberufsgenossen- schaft die Hebesätze von 4,9 Prozent im Jahr 1995 auf 7,77 Prozent im Jahr 2002 angehoben hat? Welche Erkenntnisse liegen der Bundesregierung über die Entwicklung bei den anderen Berufsgenossenschaften vor? u Frage 19: Der Anstieg des Beitrags zur Gesetzlichen Unfallver- icherung im Baugewerbe ergibt sich aus den in den letz- en Jahren eingetretenen strukturellen gesamtwirtschaft- ichen Veränderungen. Die Unfallversicherung ist ranchenspezifisch gegliedert. Die Finanzierung erfolgt urch Beiträge aller Unternehmer des jeweiligen ewerbezweigs, die sich im Wesentlichen nach der 4574 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 (A) ) (B) ) Gesamtlohnsumme und der Gefahrklasse des betreffen- den Unternehmens berechnen. Durch den wirtschaftlichen Strukturwandel hin zu mehr Dienstleistungen ergeben sich Verschiebungen, die sich in einzelnen Gewerbezweigen besonders nachteilig auswirken. Insbesondere bei den Bau-Berufsgenossen- schaften ist ein erhebliches Absinken der Lohnsummen eingetreten, denen im Wesentlichen unverändert hohe Rentenaltlasten aus früheren Versicherungsfällen gegen- überstehen. Zu Frage 20: Allgemeine Beitragssteigerungen – insbesondere auch für kleinere und mittlere Unternehmen – haben in der Gesetzlichen Unfallversicherung nicht stattgefunden. Wenn in einzelnen Branchen die Unfallversicherungsbei- träge steigen, so ist dies doch nicht der Haupttrend in der Beitragsentwicklung. Die Versicherungsbeiträge verhal- ten sich vielmehr über die Jahre – und betrachtet über sämtliche Gewerbezweige – stabil. Lag der Durch- schnittsbeitrag in den 80er-Jahren noch durchweg bei 1,4 Prozent der Lohnsumme, so ist er über die 90er- Jahre sogar auf derzeit 1,3 Prozent leicht gesunken. In dem Umstand, dass andere Branchen in ihrer Belastung diesen Durchschnittsbeitrag entsprechend unterschrei- ten, liegt auch die Legitimation, dort die solidarische Lastentragung einzufordern. Anlage 9 Antwort der Parl. Staatssekretärin Angelika Mertens auf die Fra- gen der Abgeordneten Ursula Heinen (CDU/CSU) (Drucksache 15/1264, Fragen 22 und 23): Welche finanzielle Unterstützung gibt die Bundesregie- rung den Austragungsorten der Fußballweltmeisterschaft 2006, insbesondere der Stadt Köln, zum Ausbau ihrer Infra- struktur, vor allem im Bereich des öffentlichen Personenver- kehrs? Gibt es Absprachen zwischen der Bundesregierung, der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen und der Stadt Köln zur Aufteilung der zusätzlich entstehenden finanziellen Las- ten, bedingt durch den Ausbau der Infrastruktur? Zu Frage 22: Die Bundesregierung unterstützt den Neu- und Aus- bau der kommunalen Verkehrsinfrastruktur und des öf- fentlichen Personennahverkehrs mit Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) auf der Grundlage gesetzlich vorgegebener Fördervorausset- zungen. Der Förderanteil beträgt bei Maßnahmen des GVFG- Landesprogramms bis zu 75 Prozent und bei Maßnah- men des GVFG-Bundesprogramms bis zu 60 Prozent. Im Rahmen des GVFG-Bundesprogramms werden Schienenprojekte mit einem Volumen ab 51 Millionen Euro zuwendungsfähiger Kosten gefördert. Zu Frage 23: Nein. A d A s w A Z t E k s v d A d d s Z 1 b s H d z Z A d d C (C (D nlage 10 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Frage des bgeordneten Dr. Guido Westerwelle (FDP) (Druck- ache 15/1264, Frage 27): Welche Gründe gab es für die deutsche Bundesregierung, die auf dem EU-Gipfel in Porto Karras in Aussicht genom- mene feste Zusage von einer Milliarde Euro für den Global Fund to Fight Aids, Tuberculosis and Malaria (GFATM) nicht zu unterstützen (so gemeldet von AP am 20. Juni 2003 um 20.54 Uhr), und wie hoch wäre der deutsche finanzielle Bei- trag an der beabsichtigten Zusage in absoluten Zahlen und prozentualen Anteilen gewesen? Beim europäischen Rat in Porto Karras/Thessaloniki ar nicht geplant, für den „Global Fund to fight HIV/ ids, Tuberculosis and Malaria“ (GFATM) eine feste usage zu vereinbaren. Mangels einer durchstrukturier- en Bedarfsanalyse wurde auch davon abgesehen, für die uropäische Kommission und die Mitgliedstaaten eine onkrete Zielgröße für weitere Beiträge ins Auge zu fas- en oder einen Verteilungsschlüssel für die Festlegung on Beiträgen durch die einzelnen Mitgliedstaaten und ie Kommission festzulegen. nlage 11 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Fragen er Abgeordneten Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) (Druck- ache 15/1264, Fragen 34 und 35): Welche Haltung wird die Bundesregierung auf der UN- Konferenz in Paris zur weiteren Finanzierung des GFATM einnehmen? Ist die Bundesregierung prinzipiell bereit, zusätzliche Mit- tel zu den bereits zugesagten 200 Millionen Euro innerhalb von fünf Jahren für den GFATM bereitzustellen? u Frage 34: Die Bundesregierung wird auf der Konferenz am 6. Juli 2003 in Paris deutlich machen, dass sie die Ar- eit des GFATM für einen wichtigen Baustein im Ge- amtgefüge ihrer Maßnahmen zur Bekämpfung von IV/Aids, Tuberkulose und Malaria hält und dass sie en Fonds daher auch weiterhin im Rahmen der finan- iellen Möglichkeiten unterstützen wird. u Frage 35: Es wird auf die Antwort zu Frage 32 verwiesen. nlage 12 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Fragen er Abgeordneten Conny Mayer (Baiersbronn) (CDU/ SU) (Drucksache 15/1264, Fragen 38 und 39): Trifft es zu, dass die Bundesregierung die europäische Zu- sage, den GFATM bis Ende 2004 mit einer Milliarde Euro zu unterstützen, hat scheitern lassen, und wenn ja, wie begründet die Bundesregierung ihre Haltung? Inwieweit stand die Bundesregierung seit der Gründung des GFATM hinter dessen Zielen, und ist die Bundesregierung entschlossen, an diesen Zielen in Zukunft festzuhalten? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 4575 (A) ) (B) ) Zu Frage 38: Es wird auf die Antwort zu Frage 32 verwiesen. Zu Frage 39: Die Bundesregierung hat die vom GFATM verfolgten Ziele zur Bekämpfung der drei Krankheiten HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria von Anfang an unterstützt. Sie sieht in dem Fonds jedoch nur ein Instrument, um diese Ziele zu erreichen. Wesentliche Beiträge zur Unterstüt- zung der Entwicklung bei der Bewältigung der dramati- schen Ausbreitung übertragbarer Krankheiten und zur Stärkung nationaler Gesundheitssysteme in Partnerlän- dern leistet die Bundesregierung über ihre bilaterale finanzielle und technische Zusammenarbeit, durch Un- terstützung von Initiativen der Privatwirtschaft und nichtstaatlicher Organisationen. Die Bundesrepublik Deutschland ist das Land, das seit 1999 über seine bila- terale und multilaterale Entwicklungszusammenarbeit einen besonderen Schwerpunkt auf die Bekämpfung von HIV/Aids setzt. So konnte mit sechzehn Partnerländern der Bereich HIV-Aids als besonderer Schwerpunkt der Kooperation vereinbart werden. Darüber hinaus finan- ziert sie in großem Umfang Programme internationaler Organisationen wie WHO, Weltbank und anderer Regio- naler Entwicklungsbanken sowie die in jüngster Zeit stark ausgeweiteten EU-Aktivitäten auf diesem Gebiet. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rolf Schwanitz auf die Frage der Abgeordneten Gitta Connemann (CDU/CSU) (Drucksache 15/1264, Frage 45): Wann ist Bundeskanzler Gerhard Schröder darüber infor- miert worden, dass der Vorgang „Mitteldeutsche Kali“ im Bundeskanzleramt im Original gefunden wurde? Während der Amtszeit von Bundeskanzler Gerhard Schröder gab es kein „Wiederauffinden“ der Original- akte „Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bischofferode“. Aus diesem Grund erübrigt sich eine Antwort auf diese Frage. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rolf Schwanitz auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) (Drucksache 15/1264, Fragen 46 und 47): Wer hat an welchem Tage im Bundeskanzleramt den Vor- gang „Mitteldeutsche Kali“ im Original gefunden (vergleiche „Die Welt“ vom 20. Juni 2003)? Wie viele Blätter enthält dieser Vorgang, und aus wie vie- len Ordnern/Heftern besteht dieser Vorgang? Zu Frage 46: Ein „Wiederauffinden“ der Originalakte „Mittel- deutsche Kali/Kaliwerk Bischofferode“ nach dem Re- gierungswechsel 1998 hat es nicht gegeben. Wie ich bereits auf die entsprechende Frage der Abgeordneten Connemann in der Fragestunde am 2. Juli 2003 ausge- f „ v K d z R Z s r h d s O s A d A ( Z d g r C f „ v a b k „ h v s v A w l a s (C (D ührt habe, sind die Originalakten zur Privatisierung Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bischofferode“ nach wie or verschwunden. Originalschriftgut, zum Thema „Mitteldeutsche Kali/ aliwerk Bischofferode“, wurde vor März 1995 von der amals zuständigen Registratorin in einem Ersatzband usammengeheftet. An den genauen Tag konnte sich die egistratorin nicht mehr erinnern. u Frage 47: Bei dem Originalschriftgut zum Thema „Mitteldeut- che Kali/Kaliwerk Bischofferode“, das die Registrato- in 1995 zu einem Ersatzband zusammengeheftet hat, andelt es sich um 91 Blätter. Diese 91 Blätter sind mit en Originalakten „Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bi- chofferode“ nicht identisch. Die erhaltenen Kopien der riginalakte umfassen hingegen drei Bände mit insge- amt 490 Seiten. nlage 15 Antwort es Staatsministers Rolf Schwanitz auf die Fragen des bgeordneten Eckart von Klaeden (CDU/CSU) Drucksache 15/1264, Fragen 48 und 49): Weshalb hat der Staatsminister beim Bundeskanzler, Rolf Schwanitz, in seiner Antwort auf meine mündliche Frage 37 in der Fragestunde am 4. Juni 2003 erklärt, von den Akten „Mitteldeutsche Kali“ seien lediglich Kopien vorhanden (ver- gleiche Plenarprotokoll 15/47, Seite 3940 A), obwohl wenige Tage später das Bundeskanzleramt in seiner Stellungnahme gegenüber der Staatsanwaltschaft Bonn eingeräumt hat, die Akten seien im Bundeskanzleramt gefunden („Die Welt“ vom 20. Juni 2003) und vorbildlich geführt worden? Hat die Bundesregierung die Staatsanwaltschaft Bonn da- rüber informiert, wann der Vorgang „Mitteldeutsche Kali“ im Bundeskanzleramt im Original gefunden wurde („Die Welt“ vom 20. Juni 2003)? u Frage 48: Ein „Wiederauffinden“ der Originalakte „Mittel- eutsche Kali/Kaliwerk Bischofferode“ nach dem Re- ierungswechsel 1998 hat es nicht gegeben. Wie ich be- eits auf die entsprechende Frage der Abgeordneten onnemann in der Fragestunde am 2. Juli 2003 ausge- ührt habe, sind die Originalakten zur Privatisierung Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bischofferode“ nach wie or verschwunden. Bundeskanzleramt hat nicht eingeräumt, die Original- kten „Mitteldeutsche Kali“ seien gefunden und vor- ildlich geführt worden. Vielmehr hat das Bundes- anzleramt darauf hingewiesen, dass die Privatisierung Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bischofferode“ beispiel- aft belegt, dass das Kanzleramt bei den Treuhand-Pri- atisierungen tätig wurde und dass dies vor dem Deut- chen Bundestag und seinem Untersuchungsausschuss erborgen wurde. Denn die in der Registratur geführten kten, die auch dem Untersuchungsausschuss vorgelegt urden, erwecken den Eindruck, dass das Bundeskanz- eramt nicht tätig wurde. Dass dies in Wirklichkeit ganz nders war, legt das 1995 zu einem „Ersatzband“ zu- ammengeheftete Originalschriftgut nahe. Dies ist von 4576 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 (A) ) (B) ) hohem Interesse – auch für die Staatsanwaltschaft Bonn –, weil man sich fragen muss, ob auch bei der Pri- vatisierung Leuna Schriftgut außerhalb der Registratur verwahrt wurde und – wenn ja – wo dieses Schriftgut sich heute befindet. Zu Frage 49: Von vorbildlicher Aktenführung kann gerade keine Rede sein, denn die in der Registratur geführte Akte „Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bischofferode“ ist ver- schwunden und es wurde Schriftgut außerhalb der Re- gistratur aufbewahrt, wohl deshalb, weil man es dem Deutschen Bundestag und seinem Untersuchungsaus- schuss vorenthalten wollte. Deshalb ist in der Stellung- nahme gegenüber der Staatsanwaltschaft Bonn auch nicht von vorbildlicher Aktenführung der Rede. Der Sachverhalt zum Verbleib der Akte „Mitteldeut- sche Kali/Kaliwerk Bischofferode“, einschließlich des bereits 1995 zusammengehefteten Originalschriftgutes, wurde der Staatsanwaltschaft Bonn mit dem Bericht von Bundestagsvizepräsident a. D. Dr. Burkhard Hirsch vom 31. Mai 2000 am 14. Juli 2000 mitgeteilt. Auch der Deutsche Bundestag wurde informiert, und zwar der Parlamentarische Untersuchungsausschuss „Parteispen- den“ in öffentlicher Sitzung am 28. Juni 2000. Anlage 16 Antwort des Staatsministers Rolf Schwanitz auf die Fragen der Abgeordneten Andrea Voßhoff (CDU/CSU) (Drucksa- che 15/1264, Fragen 50 und 51): Ist die Antwort des Staatsministers beim Bundeskanzler, Rolf Schwanitz, auf die mündliche Frage 24 des Abgeordne- ten Eckart von Klaeden in der Fragestunde des Deutschen Bundestages am 25. Juni 2003 zutreffend, dass die Staats- anwaltschaft Bonn das Angebot unter anderem des Ermitt- lungsführers des Bundeskanzleramtes im disziplinaren Vor- verfahren, Dr. Burkhard Hirsch, nicht wahrgenommen hat, jederzeit im Bundeskanzleramt Gespräche zu führen (Plenarprotokoll 15/52, Seite 4270 B)? Wie viele Besprechungen hat der Ermittlungsführer des Bundeskanzleramtes im disziplinaren Vorverfahren, Dr. Burkhard Hirsch, jeweils wann mit der Staatsanwalt- schaft Bonn geführt (vergleiche die Antwort des Staatsmi- nisters beim Bundeskanzler, Rolf Schwanitz, auf die mündli- che Frage 24 des Abgeordneten Eckart von Klaeden in der Fragestunde des Deutschen Bundestages am 25. Juni 2003, Plenarprotokoll 15/52, Seite 4270 A)? Zu Frage 50: Ja. Ich bestätige nochmals, dass die Staatsanwalt- schaft Bonn das Angebot von Bundestagsvizepräsident a. D. Dr. Hirsch, das Bundeskanzleramt aufzusuchen und dort Gespräche zu führen, nicht angenommen hat. Erst nach Abschluss der disziplinarrechtlichen Vorer- mittlungen haben Vertreter der Staatsanwaltschaft Bonn mit Beamten des Bundeskanzleramtes am 20. und 21. November 2001 dienstliche Besprechungen über Datenlöschungen und Aktenfehlbestände im Bundes- kanzleramt geführt. Z u D r a 1 g A d A ( Z s s K s s s z S B h V a Z w s k n e z Z A d F C (C (D u Frage 51: Eine Besprechung, also ein persönliches Gespräch nter Anwesenden, hat Bundestagsvizepräsident a. D. r. Burkhard Hirsch als Ermittlungsführer in disziplinar- echtlichen Vorermittlungen im Bundeskanzleramt nur nlässlich der Übergabe seines Abschlussberichts am 4. Juli 2000 mit Vertretern der Staatsanwaltschaft Bonn eführt. nlage 17 Antwort es Staatsministers Rolf Schwanitz auf die Fragen des bgeordneten Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) Drucksache 15/1264, Fragen 52 und 53): Hat der Ermittlungsführer des Bundeskanzleramtes im disziplinaren Vorverfahren, Dr. Burkhard Hirsch, über seine Gespräche mit der Staatsanwaltschaft Bonn jeweils Vermerke erstellt (vergleiche Antwort des Staatsministers beim Bundes- kanzler, Rolf Schwanitz, auf die mündliche Frage 24 des Abgeordneten Eckart von Klaeden in der Fragestunde am 25. Juni 2003, Plenarprotokoll 15/52, Seite 4270 A), und wenn ja, wo (in welchen Akten) sind diese abgelegt? Was versteht die Bundesregierung unter „minderwertigem Schriftgut“ (vergleiche Antwort des Staatsministers beim Bundeskanzler, Rolf Schwanitz, auf die mündliche Frage 37 des Abgeordneten Eckart von Klaeden in der Fragestunde am 4. Juni 2003, Plenarprotokoll 15/47, Seite 3939 A)? u Frage 52: Dr. Hirsch hat nicht in jedem Einzelfall Vermerke er- tellt, sondern – wie allgemein üblich – nur dann, wenn ich aus dem Gespräch weiterer Handlungsbedarf für das anzleramt ergab (zum Beispiel bei einer Bitte um Zwi- chennachricht). Auch die Staatsanwaltschaft Bonn hat o verfahren. Die Vermerke über Gespräche befinden ich in den Akten des Bundeskanzleramtes über die dis- iplinarischen Vorermittlungen und in den Akten der taatsanwaltschaft Bonn. Ausweislich der Akten des undeskanzleramtes und der Staatsanwaltschaft Bonn at es in den zehn Monaten der disziplinarrechtlichen orermittlungen sechs Telefonate zwischen der Staats- nwaltschaft Bonn und Dr. Hirsch gegeben. u Frage 53: Unter dem Begriff „minderwertiges“ bzw. „minder- ichtiges“ Schriftgut wird zum Beispiel Schriftgut ver- tanden, das über das Verwaltungshandeln des Bundes- anzleramtes keine Auskunft gibt. Es handelt sich zum Beispiel um Schriftstücke, die icht im Bundeskanzleramt erstellt wurden, etwa Doppel- xemplare von extern erstellten Druckexemplaren, wie um Beispiel Tabellen oder Übersichten, oder auch um eitungsausschnitte usw. nlage 18 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die rage der Abgeordneten Hannelore Roedel (CDU/ SU) (Drucksache 15/1264, Frage 54): Trifft es nach Kenntnis der Bundesregierung zu, dass das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge als Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 4577 (A) ) (B) ) zuständige Bewilligungsbehörde für Maßnahmen und Pro- jekte zur Integration von jugendlichen Spätaussiedlern und Ausländern derzeit weder einen Bewilligungsbescheid noch einen vorzeitigen Maßnahmebeginn für kurzfristig anstehende Projekte erteilt und damit den entsprechenden Jugendorgani- sationen die zeitliche und finanzielle Planung von Integra- tionsmaßnahmen unmöglich macht und somit die Nachhaltig- keit der Integrationsbemühungen gefährdet, und wenn ja, was gedenkt sie dagegen zu unternehmen? Das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge hat im Rahmen der vorläufigen Haushalts- führung (Art. 111 des Grundgesetzes ) die Bewilligungs- bescheide für diejenigen Projekte zur Integration von Spätaussiedlern und Ausländern, die schon in den Vor- jahren begonnen und in 2003 weitergeführt werden (so genannte Fortsetzungsprojekte), bereits zu Beginn dieses Jahres erteilt. Soweit eine Bewilligung nicht sofort mög- lich war, wurde vorzeitiger Maßnahmebeginn geneh- migt. Neue Projekte konnten erst nach Verkündung des Haushaltsgesetzes am 5. Mai 2003 und Vorliegen des Haushaltsführungserlasses bewilligt werden. Die Bewil- ligungsbescheide sind bereits erteilt worden bzw. wer- den nach Vorlage aktualisierter Finanzierungspläne durch die Projektträger unverzüglich erteilt. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Clemens Binninger (CDU/ CSU) (Drucksache 15/1264, Frage 55): Trifft es zu, dass das Bundeskriminalamt im Spätsommer 2002 eine Ermittlungsgruppe beauftragt hat, anhand der Roh- fassung eines Manuskripts von Udo Ulfkotte („Tatort Deutschland – Terror im Namen Gottes?“) die Quellen des Autors ausfindig zu machen (wie im Vorwort des Buches be- hauptet wird), und wenn ja, welche Ergebnisse hat diese Er- mittlungsgruppe bislang erzielt? Die im Vorwort des im März 2003 von Dr. Udo Ulfkotte veröffentlichten Buches „Der Krieg in unseren Städten – Wie radikale Islamisten Deutschland unter- wandern“ (so der endgültige Titel) aufgestellte Behaup- tung, das BKA habe im Spätsommer 2002 eine Ermitt- lungsgruppe beauftragt, um die Quellen des Autors ausfindig zu machen, trifft nicht zu. Im BKA wurde keine spezielle Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die In- halte der Rohfassung und des veröffentlichten Buches wurden und werden allerdings daraufhin überprüft, ob Anhaltspunkte für eine etwaige Verletzung der Pflicht zur Amtsverschwiegenheit vorliegen. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Fra- gen des Abgeordneten Günter Baumann (CDU/CSU) (Drucksache 15/1264, Fragen 56 und 57): Ist der Bundesregierung bekannt, dass die „Stiftung für ehemalige politische Häftlinge“ derzeit keine Unterstützung bei wirtschaftlicher Notlage nach § 18 Häftlingshilfegesetz gewähren kann, weil die dafür zugewiesenen Haushaltsmittel für 2003 bereits seit März verbraucht sind? Z f h c d g h A g A i A m B z t Z t n a Ü l s A d F s s s s L z z g L e R b g k R g ( (C (D Ist der Bundesregierung die Zahl der Antragsteller be- kannt, die trotz erwiesener Anspruchsberechtigung derzeit aufgrund der Haushaltslage der Stiftung vergeblich auf die Unterstützung warten? u Frage 56: Der Bundesregierung ist bekannt, dass die Stiftung ür ehemalige politische Häftlinge im laufenden Haus- altsjahr bereits Unterstützungsleistungen in Höhe von irca 1,5 Millionen Euro gewährt hat. Die eine Hälfte es Betrages stammt aus den in § 16 Häftlingshilfegesetz esetzlich vorgesehenen Zuweisungen aus dem Bundes- aushalt, die andere Hälfte aus dem Stiftungsvermögen. b Ende März dieses Jahres musste die Stiftung auf- rund der Haushaltssperre für circa zwei Monate die uszahlungen unterbrechen. Wie die Bundesregierung n ihrer Antwort vom 25. Februar 2003 auf die Frage des bgeordneten Dr. Jahr zur Finanzsituation der Stiftung itgeteilt hat, prüft sie, ob und welche Mittel aus dem undeshaushalt der Stiftung gegebenenfalls zusätzlich u den in § 16 Häftlingshilfegesetz vorgesehenen Mit- eln zur Verfügung gestellt werden können. u Frage 57: Nach Kenntnis der Bundesregierung liegen der Stif- ung zurzeit 731 Anträge vor, über welche die hierfür ach § 22 Häftlingshilfegesetz gebildeten Bewilligungs- usschüsse jedoch noch nicht entschieden haben. Im brigen besteht auf die Gewährung von Unterstützungs- eistungen nach § 18 Häftlingshilfegesetz kein Rechtsan- pruch. nlage 21 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die rage der Abgeordneten Gudrun Kopp (FDP) (Druck- ache 15/1264, Frage 58): Hält die Bundesregierung weiterhin fest an ihrer Ansicht, dass zur Einführung von Experimentier- und Öffnungsklau- seln für die Schaffung von Innovationsregionen eine Ände- rung des Grundgesetzes nötig ist, und falls ja, für welche Rechtsbereiche soll dies erforderlich sein? Der Bundesgesetzgeber hat im Bereich der aus- chließlichen, der konkurrierenden und der Rahmenge- etzgebung folgende Möglichkeiten zu Öffnungsklau- eln zugunsten einzelner, mehrerer oder aller andesgesetzgeber: Bei allen drei Kompetenzarten sind Öffnungsklauseln ugunsten der Landesgesetzgeber verfassungsrechtlich ulässig. Im Bereich der ausschließlichen Gesetz- ebungskompetenz muss der Bundesgesetzgeber die änder nach Art. 71 GG ausdrücklich zur Gesetzgebung rmächtigen. Im Bereich der konkurrierenden und der ahmengesetzgebung kann er bestimmte Regelungs- ereiche ausdrücklich oder stillschweigend der Landes- esetzgebung vorbehalten oder sich (auch im Falle der onkurrierenden Gesetzgebung) auf die Regelung eines ahmens beschränken. Der Bund darf die Zulassung ei- enständiger landesrechtlicher Regelungen auf einzelne eines oder mehrere) Länder beschränken, wenn dies 4578 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 (A) ) (B) ) auch im Hinblick auf den Gleichheitssatz durch einen hinreichenden sachlichen Grund gerechtfertigt ist. Der- artige sachliche Gründe können zum Beispiel in der ge- ringeren Wirtschaftskraft strukturschwacher Regionen liegen. Im Bereich der konkurrierenden Gesetzgebung und der Rahmengesetzgebung darf die Öffnung aller- dings nicht die Erforderlichkeit der bundesgesetzlichen Regelung (Art. 72 Abs. 2 GG) infrage stellen. Diese Vo- raussetzung dürfte jedoch gewahrt bleiben, wenn die Öffnung auf bestimmte einzelne Regionen beschränkt bleibt und durch atypische Umstände im Verhältnis zum übrigen Bundesgebiet gerechtfertigt werden kann. Ist eine bundeseinheitliche Regelung nicht mehr erforder- lich, kann der Bund die Länder ermächtigen, die bundes- gesetzliche Regelung durch Landesrecht zu ersetzen (Art. 72 Abs. 2 und Art. 125 a Abs. 2 GG). In den Verhandlungen zwischen Bund und Ländern über die Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung wird gegenwärtig erörtert, ob die verfassungsrechtlichen Möglichkeiten zur Öffnung des Bundesrechts erweitert werden sollen. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Hartmut Koschyk (CDU/ CSU) (Drucksache 15/1264, Frage 59): Trifft es zu, dass das Bundesministerium des Innern im Rahmenplan Luftsicherheit derzeit keine umfassenden Kon- trollmaßnahmen der im Bereich von Flughäfen im Transit- bereich angelieferten und verkauften Waren angeordnet hat, sodass derzeit nur Stichprobenkontrollen durchgeführt wer- den, und wenn ja, warum? Beim Zutritt zu den Sicherheitsbereichen der Flug- häfen, wozu die Transitbereiche gehören, wird die Zu- gangsberechtigung kontrolliert. Mitarbeiter von Flughä- fen, Fluggesellschaften und andere Personen, die regelmäßig Zutritt zu den Sicherheitsbereichen der Flug- häfen haben, unterliegen den außerordentlich umfassen- den und jährlich erneuerten Zuverlässigkeitsüberprüfun- gen. Bei diesen Überprüfungen werden unter anderem die Erkenntnisse aller deutschen Sicherheitsbehörden abgefragt. Zu dem überprüften Personenkreis gehören auch die Mitarbeiter von Geschäften im Transitbereich. Wegen dieser strengen Überprüfungen werden in Deutschland Waren nur in Verdachtsfällen kontrolliert. Diese Vorgehensweise ist in Einklang mit der seit dem 19. Januar 2003 geltenden europäischen Luftsicher- heitsverordnung (EG 2320/2002). Anhang 2.3 dieser Verordnung sieht erst ab dem 19. Januar 2004 eine stu- fenweise Einführung dieser Kontrollnahmen vor. Ab diesem Zeitpunkt sind Personen und mitgeführte Gegen- stände beim Zugang zu den so genannten sensiblen Tei- len der Sicherheitsbereiche analog den Fluggästen zu durchsuchen. Welche Bereiche der Flughäfen diese sen- siblen Teile sind, kann jeder Mitgliedstaat zunächst selbst festlegen. Bis zum 1. Juli 2004 wird im europäi- schen Luftsicherheitsausschuss eine gemeinsame Defini- tion der sensiblen Teile festgelegt, die dann innerhalb von fünf Jahren von den Mitgliedstaaten umzusetzen ist. A d F ( s A d b r e w u t t d m d g R h r A d d F u Z B r (C (D nlage 23 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die rage der Abgeordneten Petra Pau (fraktionslos) Drucksache 15/1264, Frage 60): Beabsichtigt die Bundesregierung, den Vorbehalt gegen den Art. 22 der Kinderrechtskonvention der Vereinten Natio- nen zurückzunehmen, und wenn nein, warum nicht? Zunächst ist festzustellen, dass es sich bei der in Rede tehenden Erklärung nicht um einen Vorbehalt gegen rt. 22 der VN-Kinderrechtskonvention handelt. Es han- elt sich vielmehr um eine erläuternde Erklärung. Sie etrifft die Tatsache, dass allein aufgrund der Minderjäh- igkeit weder ein Anspruch auf Einreise noch auf Auf- nthalt besteht. Die Erklärung bestätigt also lediglich, as durch die Konvention geregelt wird. Sie ist insofern nschädlich. Dessen ungeachtet geht die Erklärung auf eine Initia- ive der Länder zurück. Die Kinderrechtskonvention be- rifft innerstaatlich auch Bereiche, für die ausschließlich ie Bundesländer zuständig sind. Deren Haltung hat so- it für die Willensbildung der Bundesregierung beson- ere Bedeutung. Die Länder waren nur unter der Bedin- ung, dass die Erklärung abgegeben wurde, mit der atifikation der Konvention einverstanden. Die Länder aben sich bisher nicht dafür ausgesprochen, die Erklä- ung zurückzunehmen. nlage 24 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf ie Fragen des Abgeordneten Jochen-Konrad romme (CDU/CSU) (Drucksache 15/1264, Fragen 61 nd 62): Wie gedenkt die Bundesregierung mit der Forderung des Landes Berlin umzugehen, wegen der dort vorhande- nen Haushaltsnotlage eine zusätzliche Zuweisung im Län- derfinanzausgleich entsprechend den Ländern Saarland und Bremen einzuplanen (vergleiche Meldung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung vom 4. Juni 2003), und wie soll eine solche Maßnahme gegebenenfalls finanziert werden? Wie gedenkt die Bundesregierung die Zusage einzulö- sen, die von Bundeskanzler Gerhard Schröder im so genann- ten Kanzlerbrief gegenüber der Freien Hansestadt Bremen abgegeben wurde, mit Haushaltszulagenzuweisungen dem Land die finanziellen Nachteile aus der Steuerreform auszu- gleichen (vergleiche Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. Juni 2003; siehe auch „Wochenblick“ der Weserzeitung vom 19. Mai 2003), und trifft es zu, dass sich „Bremen und Berlin bereits weitgehend einig seien über die Instrumente der Zahlungen“ (vergleiche „die tageszeitung“ vom 22. Mai 2003)? u Frage 61: Die Bundesregierung weist Forderungen des Landes erlin nach Hilfen aufgrund einer Haushaltsnotlage zu- ück. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 4579 (A) ) (B) ) Das Land Berlin konnte bisher nicht überzeugend darlegen, dass es sich in einer extremen Haushaltsnot- lage befindet. Mit Blick auf das Urteil des Bundesverfas- sungsgerichts vom 27. Mai 1992 sieht die Bundesregie- rung keine Grundlage für einen Anspruch auf Hilfen der bundesstaatlichen Gemeinschaft zur Entschuldung des Landeshaushaltes. Zu Frage 62: Der Bundeskanzler hatte Bremen im Zusammenhang mit der Finanzausgleichsreform 2005 zugesagt, sich da- für einzusetzen, dass der finanzielle Status quo Bremens erhalten bleibt. Laut Bundestagsdrucksache 14/6577, in der die Er- gebnisse der Neuregelungen des Jahres 2001 festgehal- ten wurden, gewinnt Bremen durch die Reform mit rund 43 Euro je Einwohner mehr als alle anderen Länder. Der finanzielle Status quo Bremens wurde also verbessert. Die Sanierung des Bremer Haushaltes mit Bundeshil- fen, die seit 1994 läuft, wird im Jahr 2004 abgeschlossen sein. Bremen wird dann insgesamt 8,5 Milliarden Euro Sanierungshilfen vom Bund erhalten haben. Eine Fortsetzung der Sanierungshilfen über das Jahr 2004 hinaus kommt nicht in Betracht. Das Bundesver- fassungsgericht hat in seinem Urteil vom 11. November 1999 nochmals bestätigt, dass Sanierungshilfen nur als vorübergehende Hilfe zur Selbsthilfe gewährt werden können. Anlage 25 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Fragen des Abgeordneten Manfred Kolbe (CDU/CSU) (Drucksache 15/1264, Fragen 63 und 64): In welcher Höhe fließen dem Staat (Bund, Länder, Ge- meinden) durch den Neubau bzw. die Sanierung eines mittle- ren Einfamilienhauses bzw. einer Eigentumswohnung Einnah- men (Grunderwerbsteuer, Umsatzsteuer, Ertragsteuern der Bauunternehmer, Gewerbesteuer, Sozialabgaben der Bauun- ternehmer sowie beschäftigten Arbeitnehmer) zu, bzw. wer- den Aufwendungen erspart (keine Zahlung von Arbeitslosen- geld, Arbeitslosenhilfe, Sozialhilfe der ansonsten arbeitslosen Arbeitnehmer)? Übersteigen diese Einnahmen die durchschnittlichen Aus- gaben pro Haus/Wohnung für die Eigenheimzulage? Zu Frage 63: Es ist nicht möglich, anhand eines einzelwirtschaft- lichen Vorgangs wie zum Beispiel dem Bau eines Ein- familienhauses die Wirkung auf gesamtwirtschaftliche Größen (zu denen auch die Steuereinnahmen gehören) zu bestimmen. Es ist stets zu unterstellen, dass sich den Wirtschaftssubjekten alternative Verwendungen in ver- schiedenen Wirtschaftsbereichen anbieten, die alle ähnli- chen Einfluss auf die Gesamtwirtschaft haben. Auch die Nachfrage außerhalb des Bausektors hat positive Aus- wirkungen auf die Steuereinnahmen und den Arbeits- markt. Z e n n A d F ( Z b I u g G r v a i d f e g K p K z s V s m a M s A e f d s i s g t (C (D u Frage 64: In der Eigenheimzulage ist keine Selbstfinanzierung ingebaut. Beim Wegfall der Eigenheimzulage ist daher icht mit einem Sinken der Steuereinnahmen zu rech- en. nlage 26 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die ragen des Abgeordneten Albert Rupprecht (Weiden) CDU/CSU) (Drucksache 15/1264, Fragen 65 und 66): Welche Maßnahmen trifft die Bundesregierung konkret, um das EU-Beihilferecht zugunsten der Erweiterung regiona- ler Handlungsspielräume zu ändern, und welche Ergebnisse wurden bislang erreicht? Inwiefern wurde die Rückverlagerung von EU-Kompeten- zen zur nationalen Ebene nach Einschätzung der Bundesregie- rung erreicht, und inwiefern ist sie in dieser Sache noch aktiv? u Frage 65: Nach Überzeugung der Bundesregierung bringen die eihilferechtlichen Vorschriften des EG-Vertrages das nteresse an unverzerrtem Wettbewerb im Binnenmarkt nd die legitimen förderpolitischen Interessen der Mit- liedstaaten und ihrer Regionen in ein ausgewogenes leichgewicht. Allerdings sieht die Bundesregierung Flexibilisie- ungsbedarf bei den beihilferechtlichen Durchführungs- orschriften, die von der Europäischen Kommission in usschließlicher Zuständigkeit erlassen werden. Das gilt nsbesondere für die so genannten Regionalleitlinien, die ie nationalen Handlungsspielräume bei der Regional- örderung durch zahlreiche Detailregelungen unnötig inschränken. Diese Vorschriften sind bis Ende 2006 ültig. Die Bundesregierung hat ihre Erwartungen an die ommission für die Zeit danach in einem Eckpunktepa- ier vom 2. Mai 2003 konkretisiert. Danach soll sich die ommission zukünftig auf klare, faire und einheitlich ur Anwendung gelangende Rahmenregelungen be- chränken, die Überförderungen und förderbedingten erlagerungen effektiv entgegenwirken, ohne Kommis- ionsdienststellen, nationale Behörden und Unterneh- en mit einem Übermaß an Detailregelungen und dministrativem Aufwand zu belasten. Bundesfinanzminister Hans Eichel hat Kommissar ario Monti das Eckpunktepapier im Mai 2003 über- andt und ihn zu einem Gespräch über die zukünftige usgestaltung des Regionalbeihilferechts nach Berlin ingeladen. Dieses Gespräch wird am 23. Juli 2003 statt- inden. Parallel zu den politischen Kontakten setzt sich ie Bundesregierung auf Arbeitsebene bei den Kommis- ionsdienststellen und den anderen Mitgliedstaaten für hre Vorstellungen ein. Inwieweit die deutschen Positionen durchsetzbar ind, ist derzeit nicht vorhersehbar. Die Diskussion ist erade erst angelaufen und die Kommission beabsich- igt, frühestens 2005 – in neuer Zusammensetzung – 4580 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 (A) (C) (B) (D) über die zukünftige Ausgestaltung des Regionalbeihilfe- rechts zu entscheiden. Zu Frage 66: Die Bundesregierung strebt im Bereich der Beihilfen- kontrolle keine Rückverlagerung von EU-Kompetenzen zur nationalen Ebene an. Die ausschließliche Zuständig- keit der Kommission gewährleistet eine einheitliche Bei- hilfedisziplin in der Union. Das ist unverzichtbare Vo- raussetzung für einen chancengleichen Wettbewerb im Binnenmarkt. Das hindert nicht daran, dass sich die Bun- desregierung für eine handhabbarere und transparentere Umsetzung des Beihilferechts einsetzt. 55. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 2. Juli 2003 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26
Gesamtes Protokol
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505500000


Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-
zung ist eröffnet.

Ich rufe Tagesordnungspunkt 1 auf:
Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen
Kabinettssitzung mitgeteilt: Bundesverkehrswegeplan
2003.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesmi-
nisterium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen,
Achim Großmann.

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505500100


Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und
Kollegen! Heute ist im Bundeskabinett der Bundesver-
kehrswegeplan beschlossen worden. Mit der Vorlage
dieses Planes wird ein Weg erfolgreich beendet, der von
zwei Koalitionsvereinbarungen und dem Verkehrsbe-
richt 2000 vorgezeichnet war. Der für das Wirtschafts-
wachstum und den notwendigen Aufschwung erforderli-
che Ausbau der Verkehrswege, aber auch die immer
wichtiger werdende Erhaltung des Bestandes hat aktuell

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Redet
eine Grundlage bekommen, deren Planungshorizont bis
zum Jahr 2015 reicht.

Angesichts unserer zentralen Lage in Europa, der
kommenden EU-Osterweiterung und der daraus resultie-
renden Zuwächse müssen wir unser Verkehrsnetz europa-
tauglich weiterentwickeln. Wir müssen die Herausforde-
rungen, die durch eine zunehmend mobilere Gesellschaft
entstehen, aufnehmen und über ein integriertes Verkehrs-
netz umsetzen. Unser Ziel ist es, die prognostizierten Zu-
wächse in die richtigen Bahnen zu lenken, um dadurch
Verkehre vermeiden zu helfen, Verkehre zu verlagern und
Verkehre umweltfreundlicher zu organisieren. Mobilität
soll ökonomisch und ökologisch unterlegt werden.

Über neue Systeme wie Galileo und Telem
Maut, Betreibermodelle und Verkehrsvernetz
wir diese Ziele mit innovativen und zum große

(C (D ung en 2. Juli 2003 0 Uhr ehrslenkenden Maßnahmen um. Die Investitionen in chiene und Bundesfernstraßen sollen dafür gleichwerig entwickelt werden. Ganz wichtig: Wir setzen Prioriäten auch bei den Bestandsund Erhaltungsinvestitioen. Hier ist Einiges liegen geblieben. Wir dürfen nicht mmer nur neue Verkehrswege beschließen, wir müssen uch sicherstellen, dass die bestehenden Verkehrswege, as bestehende Netz erhalten und sicherer gestaltet wird. Der Bundesverkehrswegeplan ist in ein Gesamtver ehrskonzept eingebunden, das die spezifischen Vorteile ller Verkehrsträger zur Geltung bringen will; denn ein erkehrsträger allein wird den Zuwachs von etwa 5 Prozent im Güterfernverkehr und 25 Prozent im Peronenverkehr nicht bewältigen. Der Bundesverkehrswegeplan ist zugleich die Grund age für zwei Entwürfe, für den Entwurf eines Ersten esetzes zur Änderung des Bundesschienenwegeausaugesetzes sowie für den Entwurf des Fünften Gesetzes ur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes. Auch iese Gesetzentwürfe hat das Kabinett heute beschlosen. Beide Gesetzentwürfe haben als Anlage die Bearfspläne für die Bundesschienenwegebzw. die Bunesfernstraßenvorhaben, die hinsichtlich der Einstufung n die Bedarfskategorien „vordringlicher Bedarf“ und weiterer Bedarf“ mit den Projektlisten des Bundesver ext kehrswegeplans derzeit noch identisch sind. Hier beginnt die Aufgabe des Parlamentes. Inwieweit die parlamentarischen Beratungen Änderungen des Bundesverkehrswegeplanes bringen, die dann in die neuen Ausbaugesetze eingearbeitet werden, bleibt abzuwarten. Das ist, wie gesagt, die Aufgabe des Parlamentes. Die Koalitionsvereinbarung, das am 6. März 2002 vom Bundeskabinett beschlossene Zukunftsprogramm Mobilität sowie der Verkehrsbericht 2000 – diesen habe ich schon erwähnt –, nicht zuletzt aber auch die fachlichen Arbeiten am Bundesverkehrswegeplan selbst haben Ziele und Schwerpunkte vorgegeben, die wir mit diesem Plan erreichen wollen. Dazu zählt: Es sollen möglichst es Zuwachses im Straßenund Luftverne und Wasserstraßen verlagert werden. modalen Anteil des Güterverkehrs auf 2015 erstmals zurückzufahren. Die atik, über ung setzen n Teil ver hohe Anteile d kehr auf Schie Geplant ist, den der Straße bis Parl. Staatssekretär Achim Großmann Schiene muss hier natürlich entsprechend zulegen. Es geht um die Investitionen in Schiene und Bundesfernstraßen. Diese wollen wir gleichmäßig gestalten; das habe ich schon gesagt. Wir haben das Ziel, dass Natur und Landschaft sowie nicht erneuerbare Ressourcen in geringem Umfang in Anspruch genommen werden, und das Ziel der Reduktion der Emission von Lärm, Schadstoffen und Klimagasen. Hierüber wird in der Öffentlichkeit eine verquere Diskussion geführt. Natürlich gibt es bei den Verkehren Zuwächse. Jetzt geht es darum, dass es nicht im gleichen Maße einen Zuwachs von CO2 gibt. Wir wollen das end-lich entkoppeln. Das wird uns mit dem Bundesverkehrswegeplan ganz gut gelingen, wenn wir ihn vernünftig umsetzen. Des Weiteren wollen wir Engpässe im Autobahnnetz beseitigen, die Stärkung der Infrastruktur in Ostdeutschland voranbringen, die Investitionen in das Bestandsnetz erhöhen und die Stärkung des maritimen Standorts durch Ausbau von Hinterlandanbindungen betreiben. Schließlich geht es um die Verkehrsentlastung in den Städten. Im Zukunftsprogramm Mobilität war noch von 300 Ortsumgehungen bis 2009 die Rede. Im vorliegenden Bundesverkehrswegeplan haben wir 740 Ortsumgehungen in den vordringlichen Bedarf gesetzt. Ich meine, diese Zahl ist sehr erfreulich für die Menschen, die unter Verkehr, Abgasen und Lärm zum Teil sehr stark leiden. Der Bundesverkehrswegeplan steht unter dem Leitbild „Aufbau Ost und Ausbau West“. Wir müssen beides tun. Wir müssen vor allem in den Ballungsgebieten Staustellen abarbeiten, damit Wachstum nicht im Stau erstickt. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass strukturschwache Gebiete angebunden werden, dass hierfür ein beschleunigter Zugang zu Verkehrsnetzen geschaffen wird. Deshalb haben wir ein Straßenbauprogramm für strukturschwache Gebiete aufgelegt und dabei eine Abkopplung vom ansonsten geltenden NutzenKosten-Verhältnis vorgesehen. 60 Prozent der Maßnahmen aus diesem Programm sind für die neuen Bundesländer geplant. Die Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans war von einer noch nie da gewesenen Transparenz gekennzeichnet. Bereits während der Bewertungsphase haben wir die Länder eingebunden. Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags wurden in dieser Phase wie auch später umfassend informiert; bei jeder Etappe haben wir die Abgeordneten informiert. Wir haben lange Wegstrecken im Rahmen der Über arbeitung gemeinsam mit dem BMU zurückgelegt, haben so die Ressortabsprache, wenn man so will, parallelisiert und damit auch Zeit gewonnen. Das war auch notwendig, um die bedeutenden Umweltaspekte bei der Infrastrukturplanung gebührend zu würdigen. Der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans, der am 20. März vorgestellt wurde, ist mit den Ländern, mit Abgeordneten, mit Fachkreisen und mit 60 Verbänden und O O w d w 2 i J 1 s E ß f d v d d R E l ß P S g a z z l s f w g r f M v g t k U d B l n (C (D rganisationen sowie mit einer Vielzahl von Landräten, berbürgermeistern und Bürgermeistern besprochen orden. Wohl noch niemals zuvor ist über einen Bunesverkehrswegeplan so intensiv kommuniziert worden ie dieses Mal. Ich bin sehr froh, dass wir mit dem . Juli eine Punktlandung geschafft haben. Wir haben mmer gesagt, wir brauchen den Zeitrahmen bis Mitte uli, und heute ist erst Anfang Juli. Damit komme ich zum Finanzrahmen. Es sind 50 Milliarden Euro für die Jahre 2001 bis 2015 vorgeehen, davon 82,7 Milliarden Euro – 56 Prozent – für die rhaltung. In den Ausbau und Neubau von Strecken flieen 66,2 Milliarden Euro, 44 Prozent. Die Verteilung auf die Verkehrsträger stellt sich wie olgt dar: 77,5 Milliarden Euro fließen in die Straße. Für ie Schiene sind 63,9 Milliarden Euro aus dem Bundeserkehrswegeplan vorgesehen. Hinzu kommen, wie in er Koalitionsvereinbarung festgelegt, die Mittel aus em Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und aus dem egionalisierungsgesetz in Höhe von 14 Milliarden uro. Damit kommen wir für die Schiene auf 77,9 Miliarden DM. Hinzu kommen Mittel für die Wasserstraen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro. Gegenüber dem Entwurf vom März haben wir die lanungsreserve leicht angehoben. Im Bereich der traße liegt sie unter 30 Prozent. Die Länder hatten uns ebeten, die Planungsreserve für den Bereich der Straße uf 30 Prozent anzuheben. Wir sind aber unter 30 Proent geblieben. Bei der Schiene liegen wir mit 33 Proent knapp darüber. Da Schienenprojekte bekanntlich änderübergreifend sind, sind die Maßnahmen hier beonders groß und teuer. Wenn wir ein Schienenprojekt ür den vordringlichen Bedarf vorsehen, dann können ir nicht nur ein Teilstück nehmen, sondern müssen das anze Projekt berücksichtigen. Deshalb ist die Planungseserve in diesem Bereich etwas höher. Wir alle sind froh, dass wir das geschafft haben. Ich reue mich auf die parlamentarischen Beratungen in den onaten nach der Sommerpause. (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Wir fangen gleich an!)





(A) )


(B) )


(Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Vorbildlich!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505500200


Vielen Dank, Herr Staatssekretär.
Es liegt bereits eine größere Zahl von Wortmeldungen

or. Als Erste hat sich die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch
emeldet.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1505500300

Herr Staatssekretär, Sie haben gesagt, dass ein wich-

iges Kriterium für die Aufstellung des Bundesver-
ehrswegeplans die Erweiterung der Europäischen
nion nach Osten hin ist. Hat die Bundesregierung,
ieser Überlegung folgend, dem Wunsch des Landes
erlin entsprochen, den Ausbau der Ostbahn von Ber-
in nach Küstrin in den Bundesverkehrswegeplan aufzu-
ehmen?






(A) )



(B) )

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505500400


Frau Kollegin Lötzsch, wir reden hier über insgesamt
1 600 Projekte. Sie werden Verständnis dafür haben,
dass ich über den Bundesverkehrswegeplan insgesamt
berichte, dass ich aber nicht in der Lage bin, hier zu
1 600 Projekten Stellung zu nehmen. Das ist Aufgabe
der parlamentarischen Beratungen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505500500


Möchten Sie eine Zusatzfrage stellen? – Es ist zwar
eigentlich nicht zulässig, aber ich gewähre sie Ihnen.


Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1505500600

Herr Staatssekretär, es wäre hilfreich, wenn Sie meine

Frage bezüglich des für das Land Berlin doch sehr zen-
tralen Projekts zumindest schriftlich beantworten wür-
den.

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505500700


Das will ich gerne tun. Wir arbeiten daran und schaf-
fen es vielleicht noch heute Nachmittag, den gesamten
Bundesverkehrswegeplan ins Internet zu stellen; denn
wir sind daran interessiert, dass die Informationen mög-
lichst schnell auch zu den Abgeordneten gelangen. Da
Sie kein Mitglied einer Fraktion sind, haben Sie auch
keinen verkehrspolitischen Sprecher. Diese sind bereits
informiert worden.

Ich sage Ihnen zu, dass ich die Frage schriftlich beant-
worten werde. Gleichzeitig verweise ich aber auch auf
das Internet.


(Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos]: Danke!)


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505500800


Die nächste Frage hat der Kollege Dirk Fischer.

Dirk Fischer (CDU):
Rede ID: ID1505500900

Herr Staatssekretär, gemäß der Koalitionsvereinba-

rung 1998 hat die Bundesregierung nun den Bundesver-
kehrswegeplan beschlossen und ihn sowie die Ausbau-
gesetze vorgelegt – allerdings mit einer deutlichen
Verspätung. Darin macht sie die Realisierung von den
Möglichkeiten des Bundeshaushaltes abhängig.

Nachdem der Entwurf des Bundeshaushaltes ange-
kündigt worden ist, möchte ich die Frage stellen, ob nach
dem Vermittlungsverfahren im Gesetz stehen wird, dass
die Gelder aus der Maut zusätzlich für die Verkehrsinfra-
struktur bereitgestellt werden. Die Bundesregierung hat
jetzt ein Nullsummenspiel veranstaltet, an dessen Ende
trotz der Mauteinnahmen 100 Millionen Euro weniger
für die Verkehrsinfrastruktur bereitgestellt werden. Wie
bewertet die Bundesregierung den Einfluss dieser Haus-
haltsentscheidung auf die Realisierung der Bedarfspläne
Straße und Schiene sowie der Wasserstraßenprojekte? Ist
das, was im Haushalt 2004 veranschlagt werden soll, be-
reits während der Vorarbeiten zu diesen Plänen berück-
sichtigt worden?

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(C (D A Herr Kollege Fischer, Sie wissen, dass wir heute über en Bundesverkehrswegeplan und somit über die Bearfspläne reden. Diesen unterlegen wir mit einem fianziellen Horizont, der aus dem resultiert, was in den etzten Jahren für die Verkehrswegeinfrastruktur eingeetzt wurde. Es ist deutlich mehr als in früheren Jahren; as ergibt sich aus der Perspektive der mittelfristigen inanzplanung, die man bis zum Jahre 2015 logisch weierführen muss, weil es keine fortgeschriebene mittelristige Finanzplanung gibt. Das ist ungefähr unsere Liie. Ich glaube, dies ist realistisch, unabhängig davon, ob n dem einen oder anderen Haushaltsjahr etwas mehr der weniger zur Verfügung gestellt werden kann. Wir haben das Ganze auch insofern seriös unterlegt, ls wir unterstellen, dass die Einnahmen aus der Maut in en nächsten Jahren nicht wachsen werden. Wir wissen ber, dass der Güterverkehr um 65 Prozent zunehmen ird. Das heißt, wir haben auf einer sehr seriösen rundlage gerechnet, sodass ich glaube, dass Abweihungen in dem einen oder anderen Haushaltsjahr nach ben oder nach unten den Plafond insgesamt nicht beühren werden. (Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Darf ich eine zweite Frage stellen?)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505501000


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505501100


Im Prinzip ja, es gibt allerdings eine große Anzahl an
ragewünschen. Damit möglichst viele die Möglichkeit
rhalten, an die Reihe zu kommen, bitte ich darum, sich
uf eine Frage zu konzentrieren und sich später noch ein-
al zu melden. – Ich vermerke Ihren Wunsch, Herr
ischer.
Als Nächster hat der Kollege Reinhard Weis das Fra-

erecht.


Reinhard Weis (SPD):
Rede ID: ID1505501200

Herr Staatssekretär, die Kritik am Bundesverkehrswe-

eplan 1992 machte sich vor allen Dingen daran fest,
ass der vordringliche Bedarf nicht an den finanziellen
öglichkeiten orientiert war. Der ehemalige Verkehrs-
inister Müntefering nannte das einmal „Wunsch und
olke“.
Können Sie zusagen, dass der vordringliche Bedarf

m neuen Bundesverkehrswegeplan besser an den finan-
iellen Möglichkeiten und damit auch an den Realisie-
ungsmöglichkeiten orientiert ist?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505501300

Wenn man sich den alten Bundesverkehrswegeplan

nschaut, dann wird man feststellen, dass es bei dessen
msetzung im Jahre 2012 – bis dahin wäre der alte Bun-
esverkehrswegeplan gelaufen – unrealisierte Straßen-
rojekte im Wert von ungefähr 40 bis 45 Milliarden Euro
egeben hätte. Bei der Vorlage des neuen Bundes-
erkehrswegeplans wollten wir nicht die Hoffnung






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Achim Großmann
erwecken, dass der Vermerk, es bestehe ein vordringli-
cher Bedarf zum Beispiel für eine Straße, gleichzeitig
bedeutet, dass sie auch gebaut werden kann, während die
Bürger- und Oberbürgermeister später vielleicht zur
Kenntnis nehmen müssen, dass sie doch nicht zu reali-
sieren ist. Wir haben darauf gesetzt, dass dieses Mal eine
realistische Prognose aufgenommen wird.

Wir haben jetzt in Absprache mit den Ländern die
Planungsreserve für die Straße auf 30 Prozent begrenzt.
Das entspricht ungefähr einem Umfang von drei oder
vier Jahren. Das heißt, wir sind in diesem Bereich flexi-
bel. Wir wissen schließlich, dass nicht alle Straßen ge-
baut werden können, manche Straßenbauprojekte wer-
den beklagt. Unter Umständen können ökologische
Probleme nicht ausgeräumt werden. Ich glaube, dass
wir mit der Planungsreserve von etwa 11 Milliarden
Euro eine seriösere und realisierbarere Vorlage als die
des Bundesverkehrswegeplanes von 1992 erarbeitet ha-
ben.


(Eduard Oswald [CDU/CSU]: Na, na!)

Man muss zwar den Bedarfsplan und den Finanzierungs-
plan weitgehend trennen, aber ein Stück weit muss man
diese Ideen auch zusammenführen.


(Renate Blank [CDU/CSU]: Endlich haben Sie es gelernt!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505501400


Die nächste Frage hat der Kollege Dirk Niebel.


Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1505501500

Herr Staatssekretär, Sie haben vorhin zwar festge-

stellt, dass Sie schwerlich zu Einzelprojekten Stellung
nehmen können. Es gibt allerdings Projekte, die in Ihrem
Hause so bekannt sind, dass sie Ihnen vermutlich im Ge-
dächtnis haften geblieben sind. Mir geht es um die Um-
fahrung des ICE-Knotenpunktes Mannheim, den der
Bahnchef, Herr Mehdorn, gerne im Bundesverkehrswe-
geplan abgesichert gehabt hätte.

Nun gab es in der letzten Woche eine gemeinsame
Presseerklärung der Abgeordneten Lothar Mark, SPD,
und Fritz Kuhn, Bündnis 90/Die Grünen, die entspre-
chend der Gesamtstimmung in der Region des Landes
Baden-Württemberg, aller Parteienvertreter, des ehema-
ligen Bundesverkehrsministers Bodewig und des aktuel-
len Verkehrsministers, Herrn Stolpe, die Umfahrung
Mannheims ablehnen.

Deswegen meine Frage: Ist es so, dass gemäß der
Pressemitteilung im Bundesverkehrswegeplan eine Um-
fahrung des Hauptbahnhofs ausgeschlossen wird? Ich
frage vor allem vor dem Hintergrund, dass die von der
Region gewünschte Anbindung des Hauptbahnhofs
Mannheim an das Schnellbahnnetz ungefähr 500 Millio-
nen Euro günstiger ist als die von der Bahn gewünschte
Umfahrung. Dadurch könnten für andere Projekte zu-
sätzliche Mittel zur Verfügung stehen.

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(C (D A Sie wissen, dass die Deutsche Bahn AG ein privati iertes Unternehmen ist, das in eigener Verantwortung ber Trassenführungen entscheidet und dies anmeldet. (Dirk Niebel [FDP]: Aber die Strecken zahlen wir!)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505501600

Das stimmt. – Deshalb muss man sowohl die Wünsche
er Deutschen Bahn AG als auch die der Region berück-
ichtigen. Beide müssen nicht immer identisch sein; das
aben Sie schon dargelegt.


(Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU]: Der Wunsch der Region ist völlig eindeutig!)


eder die Deutsche Bahn AG noch die Region muss in
edem Fall Recht haben. Wir haben versucht, einen Weg
ur Vertrauensbildung in der Region zu finden, da es Äu-
erungen gegeben hat, die darauf schließen lassen, unter
mständen Personenfernverkehre am Hauptbahnhof
annheim vorbeizuführen.
Wir haben eine Lösung gefunden, die der Region zu-

ächst einmal weiterhilft. Wir haben folgende Protokoll-
otiz vereinbart: Die Neubaustrecke wird in einer Weise
ealisiert, die es der Deutschen Bahn AG und Dritten er-
öglicht, die Personenfernverkehre über den Mannhei-
er Hauptbahnhof zu führen. Dies erfolgt in einem ers-
en Bauabschnitt. – Damit wird klar: Wir legen großen
ert darauf, dass die Personenfernverkehre durch den
annheimer Hauptbahnhof geführt werden. Ob man
ann bei weiteren Planungen zu dem Ergebnis kommt,
inen Teil der zunehmenden Personenfernverkehre
beispielsweise wird neben anderen Zügen der ICE aus
rankreich angebunden – über den Knotenpunkt Mann-
eim zu führen und einen Teil, zum Beispiel den Güter-
ernverkehr, umzuleiten, ist noch offen. Weitere Abstim-
ungen werden noch erfolgen.
All das muss noch im Parlament beraten werden. Das

and Baden-Württemberg hat Wünsche angemeldet.
udem bedarf das Schienenwegeausbaugesetz noch der
ustimmung des Bundesrates. Wir stehen also am An-
ang einer Debatte. Das, was wir jetzt als Protokollnotiz
orgelegt haben, hilft, Vertrauen in der Region zu bil-
en; denn wir haben klargemacht, dass wir den Ausbau
es Knotenpunkts Mannheim Hauptbahnhof unterstüt-
en.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505501700


Die nächste Frage hat die Kollegin Karin Rehbock-
ureich.


Karin Rehbock-Zureich (SPD):
Rede ID: ID1505501800

Herr Staatssekretär, ich habe eine Frage zum vor-

ringlichen und zum weiteren Bedarf. Unter anderem
ind im vordringlichen Bedarf neue Kriterien zum Na-
urschutz einbezogen worden, Stichwort: naturschutz-
achlicher Planungsauftrag. Könnten Sie das bitte näher
rläutern? Im weiteren Bedarf gibt es die Kategorie
weiterer Bedarf mit Planungsrecht“. Könnten Sie uns






(A) )



(B) )


Karin Rehbock-Zureich
erklären, was vonseiten der Bundesregierung darunter
verstanden wird?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505501900


Verkehrsinfrastrukturinvestitionen unterliegen zuneh-
mend europäischem Recht. Deshalb müssen wir be-
stimmte Vorgaben, die das europäische Recht vorsieht,
vernünftig umsetzen. Dazu gehört, dass wir in einem
Planungsverfahren – wir haben uns jetzt schon für das
Bedarfsverfahren entschieden – feststellen, ob es natur-
schutzfachliche Probleme gibt, die berücksichtigt wer-
den müssen.

Jeder von uns kennt Gerichtsurteile, aufgrund derer
Straßenarbeiten eingestellt worden sind, weil bei der
Planung versäumt worden ist, Gutachten zu erstellen
oder einen Katalog ökologischer Fragen abzuarbeiten.
Deshalb haben wir uns darauf verständigt, sozusagen ein
eigenes Etikett für Straßen zu schaffen, bei denen fest-
gestellt worden ist, dass naturschutzfachlicher Planungs-
bedarf besteht, bei denen also ökologische Belange zu
berücksichtigen sind.

Dabei muss man sagen, dass es sich um ganz unter-
schiedliche Straßen handelt. Es gibt Straßen, die schon
seit 20 oder 30 Jahren geplant sind, bei denen alles ge-
macht ist und für die kein einziges neues Gutachten er-
stellt werden muss. Es wurde nur festgestellt, dass es
noch ein Problem gibt. Es gibt auf der anderen Seite
Straßen, die zunächst einmal aufgrund eines Vorscree-
nings dieses Etikett erhalten haben und über die wahr-
scheinlich relativ schnell entschieden werden kann, weil
es bei dem Trassenraum, durch den eine Schienenstrecke
oder eine Straßenstrecke gebaut werden soll, ökologi-
sche Probleme gibt.

Dass das ganz vernünftig zwischen den Beteiligten
funktioniert, zeigt, dass wir vom Entwurf im März 2003
bis heute bereits 41 Maßnahmen geklärt haben, die jetzt
ohne den naturschutzfachlichen Planungsbedarf in den
vordringlichen Bedarf aufgenommen worden sind. Wir
sind auf dem besten Wege, das abzuschichten und dem
Rechnung zu tragen, was der gesunde Menschenver-
stand fordert: Es muss ökonomisch sinnvoll sein, es
muss aber auch ökologisch machbar sein.

Zum weiteren Bedarf mit Planungsrecht: Wir haben
teilweise sehr große Maßnahmenplanungen, die 1 Milli-
arde Euro überschreiten. Da macht es Sinn, dass man
nicht nur eine Teiltrasse plant – ich denke an weitere
Maßnahmen im vordringlichen Bedarf, die vielleicht eine
Bundesstraße mit mehreren Ortsumgehungen, wo man
die Kette bilden will, betreffen –, sondern dafür sorgt,
dass das Ganze insgesamt schon geplant werden kann,
damit man weiß, ob die vorgesehene Linie baubar ist.

Deshalb haben wir für einige Straßenprojekte die
Möglichkeit des Planungsrechtes vorbehalten. Das be-
deutet, dass die Straßen- oder die Schienenprojekte bau-
reif gemacht werden können, aber noch keine Aufnahme
in den vordringlichen Bedarf erfolgen kann. Normaler-
weise wird man bei einer solchen Straße bis zur Realisie-
rung warten müssen.

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(C (D Die nächste Frage hat die Kollegin Renate Blank. Herr Staatssekretär, alle Straßenbauprojekte im Bun esverkehrswegeplan unterliegen einer Nutzen-Kostenewertung. Wenn ich richtig informiert bin, liegt die renze bei 5,2. Wie kann es passieren, dass Straßenbaurojekte mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 10 icht im Bundesverkehrswegeplan enthalten sind, aber uf der anderen Seite Minister und der Bundeskanzler rojekte zusagen, die immerhin einen Wert von rund Milliarden Euro haben und deren Nutzen-Kosten-Verältnis weit unter 5,2 liegt, teilweise sogar nur bei 3? A Sie haben vom Bundeskanzler und von Bundesminis ern gesprochen. Sie haben beispielsweise den Vorsitzenen des Verkehrsausschusses, Herrn Oswald, vergessen (Heiterkeit bei der SPD – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Das ehrt mich!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505502000
Renate Blank (CSU):
Rede ID: ID1505502100
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505502200

der die Herren Minister Wiesheu und Beckstein.
Wir haben – das ist in der Kleinen Anfrage auch so

eantwortet worden – ein theoretisches Modell, nach
em die Straßen mit dem höchsten NKV in den vor-
ringlichen Bedarf aufgenommen werden. Wenn man
as sauber umsetzen würde, Herr Goldmann, würde das
edeuten, dass man den Deutschen Bundestag nicht
ehr braucht, sondern dass die Gutachter festlegen, wel-
he Straße gebaut wird.
Nun wissen wir aber alle, dass das Nutzen-Kosten-

erhältnis das eine ist, aber andere Gründe auch eine
olle spielen müssen. Es kann beispielsweise sein, dass
ine bestimmte Ortsumgehung nur in Form einer Unter-
unnelung durchführbar ist, durch die Stadt aber gerade
inmal 35 000 Autos fahren. Man entscheidet sich dann
ür die einzig mögliche Lösung, nämlich die Untertunne-
ung, was bedeutet, dass man ein NKV von 1,2 erhält
nd nicht eines von 5,2.
Das heißt, wir haben Planungsstände, die Topogra-

hie vor Ort und das NKV berücksichtigt. Wir haben uns
n Einzelgesprächen nicht nur vom Bundeskanzler und
on Ministern, sondern auch von Landräten, Bürger-
eistern und Abgeordneten überzeugen lassen. Das ge-
ang nicht immer; die Überzeugung ist zum Beispiel
ann nicht gelungen, wenn ein Oberbürgermeister nur
as Argument hatte, ein Gewerbegebiet anschließen zu
ollen, während wir über den Bundesfernstraßenplan re-
en. Die Länder haben eigene Vorschläge unterbreitet;
as hat auch etwas mit dem Planungsstand von Straßen
u tun. Ich glaube, daraus ist ein durchaus ergebnisorien-
ierter Bundesverkehrswegeplan entstanden.


(Zuruf von der CDU/CSU: Das ist aber nicht die Wahrheit, was Sie erzählen! – Gegenruf der Abg. Renate Blank [CDU/CSU]: Das kann er ja noch einmal nachschlagen!)







(A) )



(B) )


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505502300


Die nächste Frage stellt die Kollegin Ilse Aigner.


Ilse Aigner (CSU):
Rede ID: ID1505502400

Herr Staatssekretär, ich möchte gerne eine Frage zum

Nutzen-Kosten-Verhältnis stellen. Es haben Veranstal-
tungen stattgefunden, in denen die gewählten Mandats-
träger, die bestimmte Projekte befürworten, im Gegen-
satz zu den Bürgerinitiativen, die dagegen waren, von
Ihrem Hause nicht befragt worden sind. Das hat sich
über das Nutzen-Kosten-Verhältnis hinaus auf die Ent-
scheidung ausgewirkt.

Die entscheidende Frage für mich ist: Könnten sich
noch Änderungen ergeben, wenn sich im Laufe des Auf-
tragsverfahrens Rahmenbedingungen, die die Grund-
lage für das Nutzen-Kosten-Verhältnis gebildet haben,
verändern? Beispielsweise ist für den Landkreis Mies-
bach kein Projekt vorgesehen. Was ein konkretes Projekt
in Holzkirchen angeht, so hat sich die örtliche SPD mas-
siv dagegen ausgesprochen. Bestimmte Maßnahmen
– zum Beispiel die Verlegung der Bahnstrecke – sind
nicht in das Projekt einbezogen worden. Ist eventuell
eine Umgestaltung möglich, ohne den örtlichen Einfluss
außer Acht zu lassen?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505502500


Zu Ihrem ersten Einwand: Ich glaube, Sie führen
– ohne die Sache beim Namen genannt zu haben – die
B 303 in die Diskussion ein. Ein Kollege von Ihnen hat
in einer Pressemitteilung behauptet, ich habe nur mit
Gegnern des Projekts gesprochen.


(Ilse Aigner [CDU/CSU]: Das war ich nicht! Das war in Holzkirchen! Das waren Ihre Kollegen!)


– Ach so. Die Gegner des Projekts waren nämlich die
Einzigen, die einen Fotoapparat mitgebracht hatten. An
dem Tisch saßen auch alle Befürworter dieser Straße. Sie
können versichert sein, dass ich immer zwei Ohren und
zwei Augen offen halte und versuche, alles aufzunehmen.


(Heiterkeit bei der SPD)

Wir übergeben heute die weitere Beratung des Bun-

desverkehrswegeplans dem Parlament. Das Parlament
hat in seinen Beratungen die Möglichkeit, sich mit der
einen oder anderen Maßnahme zu befassen und zu prü-
fen, ob es gegebenenfalls sinnvoll ist, den von uns er-
stellten Bedarfsplan noch im Detail zu ändern. Bei dieser
Gelegenheit kann sicherlich noch das eine oder andere
Argument ausgetauscht werden, das noch nicht ausrei-
chend berücksichtigt worden ist.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505502600


Die nächste Frage hat der Kollege Klaus Brähmig.


Klaus Brähmig (CDU):
Rede ID: ID1505502700

Herr Staatssekretär, beabsichtigt die Bundesregie-

rung, das Kriterium der Erreichbarkeit von Tourismusre-

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(C (D ionen, die allesamt in strukturschwachen Regionen uneres Landes liegen, stärker als bisher in die Beratungen es Bundesverkehrswegeplans einzubeziehen? A Dieses Anliegen hat uns auch aus der SPD-Bundes agsfraktion erreicht. Im Rahmen des Bundesverkehrsegeplans erfolgt auch die Planung für das Bundesernstraßennetz. Dabei müssen viele Gesichtspunkte erücksichtigt werden. Wenn ein schwerwiegendes Arument dafür spricht, die eine oder andere Region stärer zu berücksichtigen, sind wir selbstverständlich beeit, dies zu prüfen. Die nächste Frage stellt der Kollege Alexander obrindt. Herr Staatssekretär, ich möchte vorausschicken, dass ch mich zwischenzeitlich viermal schriftlich an Ihr Miisterium gewendet habe. Seit dem ersten Brief sind chon acht Wochen vergangen. Bisher war es offensichtich nicht möglich, die Briefe in irgendeiner Form zu bentworten. Ich habe nicht einmal eine Eingangsbestätiung erhalten. (Reinhard Weis [Stendal] [SPD]: Hoffentlich hat die Adresse gestimmt!)

Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505502800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505502900
Alexander Dobrindt (CSU):
Rede ID: ID1505503000

ch bitte Sie, im Ministerium nachzufragen, ob diese
riefe noch vorhanden sind und ob man sich ihrer an-
ehmen könnte.
Zur Sache: Beim Bundesverkehrswegeplan sind

chwerpunkte wie die Beseitigung von Verkehrsengpäs-
en und die Verkehrsentlastung der Städte und Gemein-
en – auch der so genannte Lückenschluss wird ange-
ührt – gesetzt worden. Ich wüsste gerne, ob dieses Ziel
ach Ihrer Einschätzung erreicht wird. Hinsichtlich der
aßnahmen, bei denen das offensichtlich nicht gelungen

st und die vom vordringlichen Bedarf in den weiteren
edarf mit Planungsrecht abgestuft worden sind, frage
ch Sie: Wie schätzen Sie die Möglichkeit einer Realisie-
ung dieser Maßnahmen bis zum Jahre 2015 ein? Ich
erweise in diesem Zusammenhang auf Kollegen aus
em Deutschen Bundestag, die angekündigt haben:
enn die erforderlichen Mittel zur Verfügung stehen,
ann werden auch diese Maßnahmen umgesetzt.

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505503100

Lassen Sie mich zunächst eine entschuldigende Erklä-

ung zu der Beantwortung von Briefen geben. Ich muss
ie Beamten in meinem Hause in Schutz nehmen. Wir
ekommen ohne Übertreibung Hunderte von Briefen.


(Zuruf von der CDU/CSU: Wir auch!)

ir versuchen immer, so schnell wie möglich zu antwor-

en. Acht Wochen sind angesichts der Tatsache, dass wir
äglich Hunderte von Briefen erhalten, noch eine ver-






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Achim Großmann
hältnismäßig geringe Wartezeit. Wir sind dabei, alles ab-
zuarbeiten. Viele Kolleginnen und Kollegen, die anwe-
send sind, wissen, dass ich auch vieles telefonisch
erledigt habe. Ein Griff zum Telefonhörer hätte also aus-
gereicht. Viele haben das auch getan. Ich glaube, ich bin
vielen von Ihnen keine Antwort schuldig geblieben und
habe innerhalb von wenigen Minuten eine entsprechende
Infonotiz durchgegeben, wenn es mein Terminkalender
zugelassen hat.

Noch einmal zu den Projekten im vordringlichen Be-
darf: Die Tatsache, dass wir den Bundesverkehrswege-
plan mit einer Planungsreserve aufstellen – sie soll bei
25 bis 30 Prozent liegen; momentan liegt sie bei 29,4
oder 29,5 Prozent –, bedeutet, dass wir nicht alles, was
wir planen, durch den Plafond finanziell unterlegt haben.
Es kann nicht jede Straße gebaut werden, weil zum Bei-
spiel geklagt wird oder weil es ökologische Probleme
gibt. Wir haben deshalb den Topf vergrößert, damit die
Länder flexibel reagieren können.

Hinzu kommt der so genannte weitere Bedarf mit
Stern. Das heißt, dass Straßen baureif gemacht werden
können, die dann, wenn mehr Geld zur Verfügung steht
– darüber würden sich einige sicherlich freuen –, auch
gebaut werden können. Aber weiterer Bedarf bedeutet:
So etwas wird also nur möglich sein – ich verweise auf
§ 6 des Fernstraßenausbaugesetzes –, wenn nachträglich
ein hoher Verkehrsnutzen festgestellt wird, der bei der
Aufstellung des Bedarfsplans nicht berücksichtigt wurde.
Des Weiteren werden wir – das sollte man wissen – den
Bedarfsplan, den wir jetzt aufgestellt haben, alle fünf
Jahre überarbeiten. Wenn sich also das Verkehrsaufkom-
men in einer Region oder auf einer Straße entscheidend
verändert hat, dann kann korrigierend eingegriffen wer-
den. Wir haben also mehrere Stellschrauben, um sehr
flexibel auf neue Entwicklungen zu reagieren.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505503200


Die nächste Frage hat der Kollege Horst Friedrich.

Horst Friedrich (FDP):
Rede ID: ID1505503300

Herr Staatssekretär, Sie haben ausgeführt, dass in dem

Zeitraum, der zwischen dem Referentenentwurf und
dem jetzigen Kabinettsentwurf liegt, auch Gespräche mit
den Vertretern der Länder stattgefunden hätten. In dieser
Zeit hat sich zum Beispiel in Bayern die Zahl der Pro-
jekte, die im vordringlichen Bedarf sind, im Vergleich
zum Referentenentwurf um 30 erhöht. Ich gehe davon
aus, dass das in anderen Ländern ähnlich gewesen ist. Da
sich die Mittel nicht so erhöht haben, dass man die zu-
sätzlich aufgenommenen Projekte umsetzen kann, gehe
ich davon aus, dass diese Projekte in die Planungsre-
serve eingehen; denn wenn diese Projekte realisiert wer-
den sollten, dann hätte das zur Konsequenz, dass andere
Projekte ausscheiden müssten. Können Sie mir das be-
stätigen oder hat sich inzwischen etwas anderes erge-
ben? Wenn ja, wie hat sich der Finanzrahmen erhöht?

A
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505503400


Herr Friedrich, ich weiß nicht, ob Sie von Anfang an
dabei sein konnten. Ich bin zu Beginn meiner Ausfüh-

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(C (D ungen darauf eingegangen, dass wir die Planungsreerve erhöht haben, und zwar bei der Straße von 25,1 auf 9,4 Prozent und bei der Schiene von 25,5 auf 33,3 Proent. Das ist die eine Sache. Die andere ist – diese Zahlen werden Sie sicherlich uch interessieren –: Nach den Gesprächen, vor allen ingen den bilateralen, die wir mit den Vertretern der änder geführt haben – sehr vieles ist ja im Konsens gechehen –, haben wir 133 Vorhaben des weiteren Bearfs mit einem Investitionsvolumen von 2,5 Milliarden uro in den vordringlichen Bedarf hochgestuft. Wir haen des Weiteren 52 Vorhaben des vordringlichen Bearfs mit einem Investitionsvolumen von etwa Milliarde Euro in den weiteren Bedarf herabgestuft. ies ging zu 100 Prozent auf Vorschläge der Länder zuück. Die Ländervertreter haben zum Beispiel gesagt: ir bieten als Kompensation an, dieses oder jenes Straenprojekt in den weiteren Bedarf aufzunehmen, weil er Planungsstand noch nicht so ist, dass wir es bis 2015 ealisieren können, weil es noch keinen Konsens in der egierung gibt oder weil die ökologischen Probleme so roß sind, dass sie wahrscheinlich nicht bis 2015 gelöst erden können. Wir haben zwar die Planungsreserve leicht erhöht. ir haben aber auch einen reellen Tausch vorgenomen, sodass ein Teil der neu aufgenommenen Projekte icht nur aus der Erhöhung der Planungsreserve resuliert. Ich lasse jetzt die letzte Frage zu diesem Themenbeeich zu. Das Fragerecht hat der Kollege Henry itzsche. Herr Staatssekretär, ist Ihnen der teilungsbedingte achholbedarf in den neuen Bundesländern im Bereich er Verkehrsinfrastruktur bekannt? Sind Ihnen die aufrund der EU-Osterweiterung zu erwartenden Verkehrströme bekannt? Ist Ihnen auch die Olympiabewerbung eipzigs bekannt? Wenn ja, warum haben diese drei akten keinen Niederschlag im Bundesverkehrswegelan gefunden? A Herr Nitzsche, seien Sie mir nicht böse, wenn ich iese Frage – – (Henry Nitzsche [CDU/CSU]: Ich kann das mit Fakten unterlegen, wenn Sie wollen!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505503500
Henry Nitzsche (Plos):
Rede ID: ID1505503600
Achim Großmann (SPD):
Rede ID: ID1505503700

Auf die Fakten warte ich noch heute. Ich habe mit
ehreren Kolleginnen und Kollegen von Ihnen gespro-
hen. Ich habe sie gefragt: Welches Projekt im Rahmen
er EU-Osterweiterung fehlt aus eurer Sicht noch?


(Henry Nitzsche [CDU/CSU]: B 93, abgestuft, für den weiteren Bedarf!)


Herr Nitzsche, es ist kein Projekt genannt worden. Das
rojekt B 93 ist enthalten. Die B 93 endet an der Grenze






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Achim Großmann
zu Tschechien. Wir wissen noch nicht einmal, ob die
Tschechen diese Straße weiterführen. Diese Überlegun-
gen stehen erst am Anfang. Wenn sie in einem halben
Jahr ausgereift sind, dann wird dieses Projekt vielleicht
in den weiteren Bedarf mit Stern aufgenommen. Sie sind
zu Unrecht unruhig.

Als ich darum gebeten habe, uns Projekte zu nennen,
die im Bundesverkehrswegeplan nicht enthalten sind,
wurde kein Projekt genannt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505503800


Vielen Dank, Herr Staatssekretär.
Jetzt möchte noch der Kollege Klaus Hofbauer eine

Frage zu einem anderen Themenbereich der heutigen
Kabinettssitzung stellen. Bitte schön.


Klaus Hofbauer (CSU):
Rede ID: ID1505503900

Ich möchte eine Frage an die Bundesregierung stel-

len. Ist in der heutigen Sitzung des Kabinetts auch über
die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regio-
nalen Wirtschaftsstruktur“ beraten worden? Wenn ja,
mit welchem Ergebnis? Ganz konkret: Mir ist gesagt
worden, dass man im Kabinett heute entschieden hat, die
GA West auslaufen zu lassen bzw. in Gänze abzu-
schaffen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505504000


Bitte schön.
Ro
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505504100

Herr Kollege, das war kein eigenständiges Thema der

heutigen Kabinettsberatung. Es war aber im Zusammen-
hang mit dem Haushalt 2004 in der Tat Gegenstand der
Beratung.


(Klaus Hofbauer [CDU/CSU]: Mit welchem Ergebnis?)


– Mit dem Ergebnis, das Sie beschrieben haben.

(Klaus Hofbauer [CDU/CSU]: Herr Präsident, darf ich noch einmal fragen?)


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505504200


Bitte schön, einmal noch.

Klaus Hofbauer (CSU):
Rede ID: ID1505504300

Herr Staatsminister, es ist schon bemerkenswert, dass

Sie einfach den Beschluss gefasst haben, eine zentrale,
im Grundgesetz verankerte Strukturmaßnahme der letz-
ten dreißig Jahre sowohl für West- als auch für Ost-
deutschland – ich sehe Strukturpolitik als ganzheitliche
Aufgabe in unserer Republik an – ohne jegliche Voran-
kündigung, ohne jegliche Diskussion fast über Nacht zu
beenden.

Wenn meine Informationen stimmen, dann soll es da-
für ab sofort keine Gelder mehr geben. Das heißt, dass
Unternehmen, die investieren möchten, über Nacht keine

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(C (D trukturförderung mehr erhalten. Ich halte das – ich öchte das hier einmal so deutlich ansprechen – für eien unglaublichen Vorgang, weil hier Politik auf Kosten er strukturschwachen Gebiete gemacht wird. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505504400


Herr Staatsminister Schwanitz, bitte.


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505504500

Dass ab sofort kein Geld zur Verfügung steht, kann

ch nicht bestätigen. Sie wissen, dass eine Gemein-
chaftsaufgabe immer einen Vorlauf hat und dass die
ewilligungen, die bis Ende 2003 gewährt werden,
elbstverständlich mit einer entsprechenden Rechts-
erpflichtung verbunden sind. Ich denke, dass das nicht
nfrage stehen wird.
Ich habe für Ihre Frage und für die Betroffenheit in

en Regionen natürlich Verständnis. Im Zuge der Haus-
altsberatungen im Deutschen Bundestag wird über
iese Fragen sowie über andere Fragen, die im Zusam-
enhang mit den nicht einfachen Haushaltsentscheidun-
en des Deutschen Bundestages in den nächsten Wochen
nd Monaten stehen, zu reden sein.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505504600


Vielen Dank.
Nun möchte der Kollege Dirk Niebel eine Frage stel-

en, die nicht den Themenbereich der heutigen Kabi-
ettssitzung betrifft.


Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1505504700

Vielen Dank, Herr Präsident. – Meine Frage bezieht

ich auf ein geplantes Langzeitarbeitslosenprogramm.
usweislich einer dpa-Meldung von heute Morgen, die
ich auf einen Bericht der „Financial Times Deutschland“
ezieht, hat das Kabinett heute über ein zusätzliches Son-
erprogramm zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosig-
eit, das von der Tagesordnung der Kabinettssitzungen
egen unklarer Finanzierung schon zweimal abgesetzt
orden ist, beraten. Auch vor dem Hintergrund, dass der
undesrechnungshof in seinem Prüfbericht festgestellt
at, 87 Millionen Euro pro Jahr würden in solchen Pro-
rammen verschwendet, möchte ich gern wissen, ob sich
as Kabinett heute mit diesem Programm beschäftigt hat
nd, wenn ja, wie die Finanzierung aussehen soll.
In der dpa-Meldung werden der stellvertretenden

raktionsvorsitzenden der Grünen, Frau Dückert, unter-
chiedliche Zahlen zugeschrieben. Im ersten Absatz
eißt es, dass das gesamte Programm den Bund
00 Millionen Euro kosten soll und bis Ende 2003 be-
ristet ist. Im zweiten Absatz heißt es, dass das Pro-
ramm den Bund in diesem Jahr 130 Millionen Euro
osten soll und dass dafür im nächsten Jahr
00 Millionen vorgesehen sind, die dann allerdings von
er Bundesanstalt für Arbeit und den Kommunen zu fi-






(A) )



(B) )


Dirk Niebel
nanzieren sind. Mich interessiert daher: Wie ist es denn
nun?


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505504800

Herr Kollege Niebel, ich will zunächst voraus-

schicken: Der Zusammenhang zwischen dem, was Sie
als Feststellung des Bundesrechnungshofs wiedergege-
ben haben, und dem, was wir beraten haben, ist so nicht
herzustellen.

Wir haben heute im Kabinett im Zusammenhang mit
den Beratungen zum Bundeshaushalt 2004 in der Tat
auch über dieses Programm entschieden. Es ist Bestand-
teil des Bundeshaushalts 2004. Ich kann Ihnen die Zahlen
jetzt nicht punktgenau sagen. Es ist beabsichtigt, dieses
Programm, das wir für äußerst wichtig halten – Sie wis-
sen das –, nicht nur zur Unterstützung und vor allem zur
Förderung der Betroffenen sowie zur Bekämpfung von
Langzeitarbeitslosigkeit, sondern auch zum Erhalt der da-
für notwendigen Strukturen im September dieses Jahres
zu starten. Nach meiner Erinnerung ist für dieses Jahr ein
Gesamtbetrag von 65 Millionen Euro vorgesehen und ist
ein Anschlussbetrag von über 600 Millionen Euro – wenn
ich mich richtig erinnere: 625 Millionen Euro – in 2004
vorgesehen. Es wird außerdem einen Übergang in das
dann folgende Jahr geben. Aber auch das – da bitte ich um
Verständnis – wird wahrscheinlich Gegenstand der Bera-
tungen zum Haushalt sein.


(Dirk Niebel [FDP]: Darf ich nachfragen?)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505504900


Bitte, eine Nachfrage.


Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1505505000

Herr Staatsminister, ist es richtig, dass in der Folge

die Kosten dieses Sonderprogramms faktisch als Vorgriff
auf die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und So-
zialhilfe auf die Kommunen übergeleitet werden sollen?
Ich frage das vor allem vor dem Hintergrund, dass die
Bundesregierung diese gemeinsame neue Leistung of-
fenkundig durch die Bundesanstalt verwalten lassen
will.


Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505505100

Das kann ich nicht bestätigen, Herr Kollege. Sie wis-

sen, dass wir mit der anstehenden Reform von Arbeitslo-
senhilfe und Sozialhilfe gerade Entlastungen für die
Kommunen organisieren wollen. Insofern stellt sich aus
meiner Sicht dieser Zusammenhang so nicht dar.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505505200


Vielen Dank, Herr Staatsminister Schwanitz.
Ich beende damit die Befragung der Bundesregierung.
Wir kommen zum Tagesordnungspunkt 2:

Fragestunde
– Drucksache 15/1264 –

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(C (D Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Verbraucherschutz, Ernährung und andwirtschaft. Zur Beantwortung steht der Parlamentaische Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim zur Verfüung. Ich rufe Frage 1 des Kollegen Bernhard Schulterüggelte auf: Treffen Meldungen zu – vergleiche Agra-Europe vom 10. Juni 2003 –, dass zur Finanzierung der vom Bundesminister der Finanzen, Hans Eichel, verlangten Einsparung der Zuschuss zur landwirtschaftlichen Krankenversicherung herangezogen werden soll? Dr Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Kollege Schulterüggelte! Vor dem Hintergrund geringerer Steuereinahmen und einer geänderten Prioritätensetzung bei der ufstellung des Bundeshaushalts 2004 zugunsten wichiger Zukunftsaufgaben kommt es in einigen Bereichen u Kürzungen der Haushaltsansätze. Wegen des hohen Anteils der Ausgaben für die landirtschaftliche Sozialversicherung an den Gesamtausgaen des Einzelplans 10 – es sind rund 72 Prozent – müsen auch in diesem Bereich Einschnitte vorgenommen erden. Meldungen, nach denen auch der Zuschuss zur andwirtschaftlichen Krankenversicherung für Einspaungen herangezogen werden soll, sind zutreffend. Zusatzfrage. Herr Staatssekretär, können Sie etwas über den Um ang der Senkung des Zuschusses sagen? Dr In diesem Bereich sollen gut 200 Millionen Euro ein espart werden. Zweite Zusatzfrage, bitte schön. Können Sie Auskunft darüber geben, ob dann der OK-Vergleichsbeitrag erreicht oder zum Teil auch berschritten wird? Dr Das hängt von der konkreten Umsetzung ab. Wie Sie issen, gilt zurzeit ein Wert von 90 Prozent des AOKergleichsbeitrages. Wenn im Gesetzgebungsverfahren aran festgehalten wird, ergeben sich bei den anderen Parl. Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim Beitragssätzen sozusagen spiegelbildlich entsprechend höhere Zahlungen. Eine weitere Frage des Kollegen Albert Deß. Herr Staatssekretär, sind Ihnen Berechnungen der landwirtschaftlichen Krankenkassen bekannt, dass es zu Beitragssteigerungen von bis zu 40 Prozent bei der Krankenversicherung kommen kann? Können Sie sich vorstellen, dass die Landwirte ein solches Anwachsen der finanziellen Belastungen verkraften können? Dr Solche Berechnungen sind uns bekannt. Ob tatsächlich am Ende Belastungen in dieser Höhe eintreten, wird davon abhängen, welche Änderungen am Gesetz über die Krankenversicherung der Landwirte vorgenommen werden. Sie werden in der genannten Höhe nur dann eintreten, wenn die Einsparungen unter Beibehaltung der derzeit geltenden Rechtsgrundlage vorgenommen werden. Wir kommen damit zur Frage 2 des Kollegen SchulteDrüggelte: Kann die Bundesregierung Auskunft darüber geben, welche Auswirkungen eine mögliche Beitragserhöhung für die aktiven Landwirte als Pflichtversicherte der landwirtschaftlichen Krankenversicherung haben könnte, wenn der Bundeszuschuss zurückgefahren werden sollte? Dr Herr Kollege, um die Kürzungen der Bundeszuschüsse im Bereich der landwirtschaftlichen Krankenversicherung aufzufangen, werden die Selbstverwaltungen Beitragserhöhungen vornehmen müssen. Die Auswirkungen hängen im Einzelnen von der Ausgestaltung der erforderlichen gesetzlichen Regelungen wie auch von der Umsetzung durch die Selbstverwaltungen der einzelnen landwirtschaftlichen Krankenkassen ab. Ziel muss es sein, die für die Versicherten unausweichlichen Beitragserhöhungen möglichst sozial ausgewogen auszugestalten. Erste Zusatzfrage. Wie beurteilen Sie, wenn diese starken Beitragsstei gerungen, die ja gerade schon konkret benannt wurden, kommen, die Zukunft des Pflichtversicherungssystems für Landwirte? B L k s d e k c c R b k B L b F S l e d a c B L l s s l b L s B d i t (C (D Dr Wir werden als Erstes, Herr Kollege, in intensive Dis ussionen und Beratungen eintreten, wie das Zweite Geetz über die Krankenversicherung der Landwirte zu änern ist, um am Ende, wie bereits beschrieben, zu einer inigermaßen sozial ausgewogenen Beitragsbelastung zu ommen. Wir werden dabei auch zu schauen haben, welhe Beitragssätze zur gleichen Zeit in den anderen Versiherungen gelten. Zweite Zusatzfrage. Wie beurteilen Sie denn die Auswirkungen auf den isikostrukturausgleich zwischen den Krankenkassen, ei dem es dadurch ja eventuell zu Änderungen kommen önnte? Dr Auch das ist ein Punkt, der bei den Beratungen mit zu erücksichtigen sein wird. Eine weitere Frage des Kollegen Albert Deß. He Kennen ie eine andere Berufsgruppe, die im Rahmen der soziaen Einschnitte, die aufgrund der nötigen Einsparungen ntstehen, in ähnlicher Höhe belastet wird, wie es bei en Landwirten anscheinend geplant ist? Sehen Sie nicht uch die Gefahr, dass damit das ganze landwirtschaftlihe Sozialversicherungssystem infrage gestellt wird? Dr Herr Kollege Deß, die Auswirkungen auf das gesamte andwirtschaftliche Sozialversicherungssystem sind elbstverständlich bei der Umsetzung der Haushaltsbechlüsse abzuwägen. Zum ersten Teil Ihrer Frage ist zu sagen, dass natür ich bei der konkreten Umsetzung des Gesetzes auch zu erücksichtigen sein wird, in welchem Umfang die andwirtschaft von Subventionen profitiert. Insgesamt ind es rund 14 Milliarden Euro, Gelder, die sowohl aus rüssel als auch aus dem Bundeshaushalt und den Länerhaushalten kommen. Diese Zahlungen sind natürlich n die Betrachtungen einzubeziehen und bei der konkreen Entscheidung zu berücksichtigen. Eine weitere Frage des Kollegen Max Straubinger. Herr Staatssekretär, sind abgesehen von den Kranken versicherungen noch bei weiteren landwirtschaftlichen Sozialversicherungen Einsparungen vonseiten der Bundesregierung vorgesehen? Dr Nein, solche Einsparungen sind nicht vorgesehen. Die niedrigeren Haushaltsansätze beziehen sich ausschließlich auf den Zuschuss zur landwirtschaftlichen Krankenversicherung. Die Zuschüsse im Bundeshaushalt von rund 250 Millionen zu den landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften und von etwa 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro – diese Zahl habe ich jetzt nicht genau im Kopf – zu den landwirtschaftlichen Alterskassen bleiben wie in den Vorjahren bestehen bzw. steigen wegen des Strukturwandels – das gilt für die landwirtschaftlichen Alterskassen – weiter. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmi nisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Abweichend von der Drucksache steht zur Beantwortung Staatsministerin Kerstin Müller aus dem Auswärtigen Amt zur Verfügung. Ich rufe die Frage 3 der Kollegin Gesine Lötzsch auf: Was hat die Bundesregierung im Rahmen der Arbeiten des europäischen Konvents konkret unternommen, um die „Sonderstellung des Euratom-Vertrages (Europäische Atomgemeinschaft)

Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1505505300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505505400
Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU):
Rede ID: ID1505505500
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1505505600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505505700
Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU):
Rede ID: ID1505505800
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1505505900




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505506000
Albert Deß (CSU):
Rede ID: ID1505506100
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1505506200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505506300
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1505506400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505506500
Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU):
Rede ID: ID1505506600
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1505506700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505506800
Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU):
Rede ID: ID1505506900
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1505507000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505507100
Albert Deß (CSU):
Rede ID: ID1505507200
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1505507300
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1505507400




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505507500
Max Straubinger (CSU):
Rede ID: ID1505507600
Dr. Gerald Thalheim (SPD):
Rede ID: ID1505507700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505507800
tragswerkes“ zu beenden, und welche Schritte wird die
Bundesregierung unternehmen, um das Thema Euratom auf
die Tagesordnung der nächsten Regierungskonferenz zu set-
zen?

K
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505507900


Frau Kollegin, die Bundesregierung hat sich im Rah-
men der Arbeiten des europäischen Konvents dafür
eingesetzt, dass der Euratom-Vertrag grundlegend über-
arbeitet wird. Aufgrund der fortbestehenden unter-
schiedlichen Auffassungen unter den Mitgliedstaaten
und Beitrittsländern bezüglich der Frage der friedlichen
Nutzung der Kernenergie konnte jedoch kein Konsens
über eine inhaltliche Änderung des Vertrages erzielt wer-
den. Es ist aber erreicht worden, dass der Euratom-
Vertrag nicht Teil der Verfassung wird. Das heißt, nach
den derzeitigen Entwürfen des Präsidiums bleibt der
Euratom-Vertrag als eigenständiger Vertrag bestehen.
Damit ist die Möglichkeit eröffnet, zu einem späteren
Zeitpunkt eine inhaltliche Überprüfung anzustreben. In
diesem Rahmen wird sich die Bundesregierung darum
bemühen, ihre Position durchzusetzen.

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(C (D Zusatzfrage, Frau Lötzsch? Frau Staatsministerin, nun haben sich ja etliche der ründerstaaten der EG, die diesem Vertrag damals ihre ustimmung gegeben haben, für einen Ausstieg aus der utzung der Kernenergie entschieden, zum Beispiel Belien und nicht zuletzt Deutschland. Wie sehen Sie die hancen, dass dieser Vertrag dahin gehend geändert erden kann, dass er nach einer bestimmten Zeit ausäuft, und, falls Sie diese Chance sehen, welche Erfolgsorstellungen haben Sie in Bezug auf den Zeithorizont, as das Auslaufen dieses Vertrages angeht? K Das steht leider nicht zur Debatte. Ich glaube, mit elgien und Deutschland ist die Aufzählung auch schon eendet. Ein weiteres Land fällt mir jedenfalls nicht ein. Ich kann mich da nur wiederholen: Zur Änderung der gar Abschaffung des Euratom-Vertrages bedarf es ines Konsenses aller Vertragsstaaten. Unsere Position st klar: Wie wollten eine Änderung und wir wollen angfristig eine Abschaffung des Euratom-Vertrages. Da ir erreicht haben, dass dieser Vertrag eigenständig leibt, können wir auf dieser Basis weiterarbeiten und azu zum Beispiel längerfristig die Einberufung einer onferenz der Vertreter der Mitgliedstaaten anstreben. ber ein Auslaufen des Vertrages gab es aber keinen onsens; deshalb ist das auch nicht vereinbart worden. Weitere Zusatzfrage? Noch etwas konkreter nachgefragt: Sie haben einige chritte beschrieben, die sich die Bundesregierung vortellen kann. Welche konkreten Schritte haben Sie unterommen und welchen Zeithorizont sehen Sie, um zum eispiel die von Ihnen eben beschriebene Konferenz inzuberufen und das Ziel, das sich die Bundesrepublik estellt hat, nämlich den Ausstieg aus der Kernenergie, u erreichen? K Zunächst zu dem, was wir gemacht haben. Bekann ermaßen haben wir eine substanzielle Änderung des uratom-Vertrag angestrebt. Bundesminister Fischer hat ich dafür im Konventsprozess eingesetzt. Zum Zeithorizont bezüglich einer möglichen Konfe enz kann man zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen. Wir leiben jedenfalls bei unserer Position; das heißt, wir erden entsprechend den Beschlüssen Schritt für Schritt us der Kernenergie aussteigen und auf europäischer bene weiter dafür werben, dass der Euratom-Vertrag, Staatsministerin Kerstin Müller geändert wird. Mehr kann man zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht sagen. Vielen Dank, Frau Staatsministerin. Die Frage 4 zum Geschäftsbereich des Bundesminis teriums für Bildung und Forschung soll schriftlich beantwortet werden. Das Gleiche gilt für die Frage 5 zu dem Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes und für die Fragen 6 und 7 zu dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Justiz. Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatssekretär Rezzo Schlauch zur Verfügung. Wir kommen zur Frage 8 des Kollegen Helge Braun: Welche nationalen Programme zur Förderung von Ver bundprojekten gibt es, bei denen marktnahe Innovationen durch das Zusammenwirken sowohl von Beteiligten aus der Wirtschaft miteinander als auch mit der Wissenschaft entwickelt werden, und werden in diesen Programmen Projekte mit europäischen Partnern genauso gefördert wie mit nationalen Verbänden? R Herr Kollege Braun, das Programm „Innovationskompetenz mittelständischer Unternehmen“ – abgekürzt: PRO INNO – des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit fördert solche marktnahen Verbundprojekte in Form von gemeinsamen Forschungsund Entwicklungsprojekten sowohl zwischen kleinen und mittleren Unternehmen als auch zwischen KMUs und Forschungseinrichtungen. Dabei werden gemeinsame transnationale Projekte deutscher KMUs mit ausländischen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen – übrigens auch außerhalb Europas – genauso gefördert wie nationale Kooperationsprojekte. Jedoch erhält der ausländische Partner keine Zuwendung aus dem Bundeshaushalt. Verbundprojekte der industriellen Forschung zwischen Forschungseinrichtungen und KMUs werden auch mit dem BMWA-Programm Inno-Net gefördert. Die Zuwendungen gehen hierbei ausschließlich an Forschungseinrichtungen. Ausländische Partner sind hier nicht beteiligt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im Rahmen des so genannten „Inno-Regio-Prozesses für die neuen Länder“ mit drei Maßnahmen die Entstehung von innovativen regionalen Bündnissen zwischen Wirtschaft, überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen, und Wissenschaft, also Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Bei diesen drei Maßnahmen handelt es sich um die Programme „Inno-Regio“ und „Innovative regionale Wachstumskerne“ sowie um die Initiative „Interregionale Allianzen für die Märkte von morgen“. Voraussetzung einer Förderung bei allen drei Maßnahmen ist, dass Innovationen im Mittelpunkt stehen, die kurzoder mittelfristig am Markt Erfolg haben kön n j R s w d g n d z n r n d h g b B F F m n m m b z p s w S t d d n r b d m U P s V (C (D en. Soweit dabei Forschungsund Entwicklungsproekte gefördert werden – das sind die Programme „Innoegio“ und „Wachstumskerne“ –, darf aber unter Rückichtnahme auf das EU-Beihilferecht die Grenze der vorettbewerblichen Entwicklung nicht überschritten weren. Die Förderung von europäischen Projektpartnern der eförderten Forschungsund Entwicklungsprojekte ist icht möglich, da nur Antragsteller aus den neuen Länern antragsberechtigt sind. Dennoch kooperieren einelne geförderte Bündnisse eng mit europäischen Partern. Zusatzfrage, Kollege Braun. Herr Staatssekretär, wie erklärt sich die Bundesregie ung die zurückhaltende Beteiligung deutscher Unterehmen und deutscher Wissenschaftsorganisationen an en EUREKA-Projekten, die genau diese Zielsetzung aben? Gilt das, was Sie eingangs für die Förderproramme des Bundesministeriums für Wirtschaft und Areit gesagt haben, auch für die Förderprogramme des undesministeriums für Bildung und Forschung? Die rage war also nicht, ob Unternehmen im Ausland eine örderung erhalten, sondern ob auch deutsche Unternehen, die in einem Verbundprojekt nur ausländische Parter haben, ein Anrecht auf Förderung haben. R Ich habe keine Erkenntnisse darüber, dass es im Rahen der von mir genannten Projekte eine Zurückhaltung ei der Wirtschaft gibt. Ganz im Gegenteil: Mir ist von ahlreichen Veranstaltungen bekannt, dass diese Förderrogramme sehr stark nachgefragt werden. Insofern vertehe ich nicht – das ist für mich nicht nachvollziehbar –, ie Sie zu diesem Ergebnis kommen. Vielleicht könnten ie mir Ihre Erkenntnisse über eine Zurückhaltung miteilen. Mir ist, wie gesagt, nur bekannt, dass diese Förerprogramme sehr stark nachgefragt werden. Klar ist auch, dass nur bei den anfangs genannten För erprogrammen auch eine Förderung ausländischer Parter möglich ist. In anderen Programmen ist die Fördeung ausländischer Partner aufgrund der Richtlinien, die ei solchen Programmen immer mit verabschiedet weren, ausgeschlossen. Zweite Zusatzfrage, Herr Braun? – Bitte schön. H Erhalten deutsche nternehmen, die ein Verbundprojekt mit ausländischen artnern durchführen, genauso eine Förderung wie deutche Unternehmen, die mit deutschen Partnern in einem erbundprojekt sind? Gilt dies auch für die von Ihnen er Helge Braun wähnten Programme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung? R Da ich nicht so nah an den Programmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung dran bin, kann ich dies nicht mit letzter Sicherheit sagen. In diesem Fall jedenfalls – das kann ich wiederholen – werden Förderungen nur dann gewährt, wenn Deutsche mit deutschen Firmen kooperieren, nicht aber dann, wenn sie mit ausländischen Firmen zusammenarbeiten. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, kam dies in der von mir vorgelesenen Antwort sehr klar zum Ausdruck. Wir kommen zur Frage 9 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch: Trifft es zu, dass der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Ditmar Staffelt am 20. Januar 2000, damals Fraktionsvorsitzender der SPD im Berliner Abgeordnetenhaus, als Aufsichtsratsmitglied der Landesbank Berlin, LBB, einer Vorlage, in der die Übernahme von Bußgeldern in Höhe von 400 000 DM, die gegen Vorstandsmitglieder wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung verhängt wurden, durch die Bank empfohlen wurde, zugestimmt hat – „Berliner Zeitung“ vom 20. Juni 2003 –, und wenn ja, ist die Bundesregierung der Meinung, dass ein Staatssekretär, der Bankvorstände, die Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet haben, mit Steuergeldern von Bußgeldern befreit, geeignet ist, den bundesdeutschen Steuerbürger zu mehr Steuerehrlichkeit zu bewegen? R Frau Kollegin Lötzsch, der im ersten Teil Ihrer Frage erwähnte Beschluss des Aufsichtsrates der Landesbank Berlin, LBB, fällt nicht in den Verantwortungsbereich der Bundesregierung. Die Bundesregierung sieht im Übrigen keinen Zusammenhang zwischen der Zahlung von Bußgeldern aus Mitteln der LBB und dem Bemühen um mehr Steuerehrlichkeit, der im zweiten Teil der Frage hergestellt ist. Eine Zusatzfrage? – Bitte schön. Herr Staatssekretär Schlauch, dass es nicht in Ihre Kompetenz fällt, im Aufsichtsrat der Landesbank Beschlüsse zu fassen, ist mir natürlich bewusst. Ich hatte bereits am 8. Dezember nach der fachlichen Kompetenz des Staatssekretärs Staffelt im Zusammenhang mit der Landesbank gefragt; die Antwort war ähnlich ausweichend. Daher frage ich nach, ob Ihnen bekannt ist und vielleicht auch von der Bundesregierung diskutiert wurde, dass sich der Untersuchungsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus, der sich mit der Aufklärung der Bankenaffäre befasst, sehr verärgert darüber war – er hat die s A D h F m L b m r w r r o d s B h d f o S K m g e E d z h i l K B F t m m (C (D er Verärgerung auch in einer Pressekonferenz öffentlich usdruck gegeben –, dass ausgerechnet Staatssekretär r. Staffelt die Aufklärungsarbeit des Ausschusses beindert hat, indem er nicht bereit war, entsprechende ragen zu beantworten. R Mir sind Vorgänge in Untersuchungsausschüssen des andes Berlin nicht bekannt; ich habe sie auch nicht zu ewerten. Zweite Zusatzfrage. Herr Staatssekretär Schlauch, bei der Beantwortung einer Frage vom 8. Dezember durch Herrn Staatsseketär Andres hat die Bundesregierung den Eindruck ereckt, dass sie sich mit den fachlichen Kompetenzen iher Staatssekretäre befasst; ich denke, das ist auch völlig ichtig so. Natürlich sollte dies die Frage einschließen, b sie politische Aufklärungsarbeit in Angelegenheiten, ie letztlich auch den Bundeshaushalt betreffen, untertützen will. In ihrer Antwort vom 8. Dezember hat die undesregierung ausgeführt, Herr Staatssekretär Staffelt abe nur politische Verantwortung für die Konstruktion er Bankgesellschaft übernommen, aber keinerlei Einluss auf die fachliche Kontrolle gehabt. Daher frage ich, b nicht die Mitgliedschaft in einem Aufsichtsrat aus icht der Bundesregierung auch etwas mit fachlicher ontrolle zu tun hat. R Ich wiederhole, dass die Bundesregierung die Vor änge in einem Untersuchungsausschuss auf Landesbene und damit zusammenhängende Fragen weder im inzelnen verfolgt noch bewertet. Im Übrigen kommt es ann, wenn Organe von Institutionen für ihr Verhalten u haften haben, meistens zu einer so genannten Organaftung, mit der keine persönliche Haftung verbunden st. Insofern ist das Verfahren in diesem Fall nicht unübich. (Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos]: Umso schlimmer!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505508000
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1505508100
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505508200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505508300
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1505508400
Kerstin Müller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505508500




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505508600
Rezzo Schlauch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505508700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505508800
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1505508900
Rezzo Schlauch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505509000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505509100
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1505509200
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1505509300




(A) )


(B) )

Rezzo Schlauch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505509400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505509500
Rezzo Schlauch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505509600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505509700
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1505509800
Rezzo Schlauch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505509900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505510000
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1505510100
Rezzo Schlauch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505510200


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505510300


Eine weitere Frage stellt der Kollege Jürgen
oppelin.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1505510400

Herr Staatssekretär, wenn ein Mitglied des Deutschen
undestages eine Frage stellt, die – wie das bei der
rage der Kollegin der Fall ist – einen Staatssekretär be-
rifft, wird dann in Ihrem Hause darüber diskutiert, wie
an diese Frage beantwortet? In diesem Zusammenhang
öchte ich wissen, ob Sie mit dem in der Frage genann-






(A) )



(B) )


Jürgen Koppelin
ten Staatssekretär über die Angelegenheit gesprochen
haben, um sich selbst zu informieren.

R
Rezzo Schlauch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505510500


Ich habe mich sowohl mit denjenigen aus dem Haus,
die mit der Beantwortung der Frage befasst sind, als
auch mit dem Kollegen Staatssekretär diesbezüglich be-
sprochen; wobei ich mich in tieferem Maße zur Beant-
wortung der Frage mit dem Sachbearbeiter auseinander
gesetzt habe.


(Jürgen Koppelin [FDP]: Goldig!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505510600


Die Frage 10 der Abgeordneten Gudrun Kopp sowie
die Frage 11 des Abgeordneten Max Straubinger sollen
schriftlich beantwortet werden. – Vielen Dank, Herr
Staatssekretär.

Wir kommen dann zum Geschäftsbereich des Bun-
desministeriums der Verteidigung. Zur Beantwortung
steht der Parlamentarische Staatssekretär Hans Georg
Wagner zur Verfügung.

Zunächst rufe ich die Frage 12 des Kollegen Günther
Friedrich Nolting auf:

Welche rechtliche und politische Grundlage gibt es für den
Abzug der im Rahmen von Enduring Freedom in Kuwait sta-
tionierten ABC-Kräfte der Bundeswehr?

H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1505510700


Herr Kollege Nolting, ein Verbleib deutscher ABC-
Abwehrkräfte in Kuwait ist nach Auflösung der im Rah-
men der Operation Enduring Freedom übergeordneten
Combined Joint Taskforce zum 30. Mai 2003 nicht mehr
erforderlich. Die zuletzt noch vor Ort befindlichen Sol-
datinnen und Soldaten sind gestern Abend in die Heimat
zurückgekehrt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505510800


Zusatzfrage, Kollege Nolting.


Günther Friedrich Nolting (FDP):
Rede ID: ID1505510900

Herr Staatssekretär, trifft es nicht zu, dass der ur-

sprüngliche Anlass, die Soldaten dort zu stationieren, die
Terrorismusbekämpfung gewesen ist – ich fasse das jetzt
einmal darunter –, und ist diese Bedrohung jetzt entfal-
len?

H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1505511000


Ja, zumindest ist die Bedrohung, die vom Irak ausge-
gangen ist, entfallen und damit auch der Grund der dorti-
gen Stationierung unserer Soldatinnen und Soldaten.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505511100


Zweite Zusatzfrage.

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(C (D Erinnere ich mich richtig, dass vonseiten der Bundes egierung immer betont wurde, dass diese Soldaten nicht egen des seinerzeit anstehenden Irakkrieges dort statioiert wurden, und hat sich diese Meinung der Bundesreierung jetzt geändert? H Nein, Sie erinnern sich genau richtig. Es waren terro istische Angriffe seitens des Iraks zu erwarten und nach age der Dinge ist diese Gefahr jetzt entfallen. (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Das ist ja abenteuerlich!)

Günther Friedrich Nolting (FDP):
Rede ID: ID1505511200
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1505511300


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505511400


Wir kommen dann zur Frage 13:
Wann ist mit dem Entwicklungsabschluss der Drohne Tai-

fun für die Bundeswehr zu rechnen und wann ist mit deren
Zulauf in die Truppe zu rechnen?

H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1505511500

Herr Kollege Nolting, aufgrund massiver technischer

robleme im Verlauf der Entwicklung des Vorhabens
Kampfdrohne Heer – Taifun“, die zu einer 24-monati-
en Programmverzögerung führten, sowie erheblicher
ostensteigerungen hinsichtlich der Beschaffung wird
urzeit mit dem Unternehmen über die einvernehmliche
eendigung des Vertrages verhandelt. Da die Forderung
es Bedarfsträgers nach abstandsfähiger, präziser Waf-
enwirkung in der Tiefe unverändert besteht, werden in
inem neu abzuschließenden risikogeminderten For-
chungs- und Technologievertrag neue technische An-
ätze für die Fortführung des Vorhabens untersucht.
iese Untersuchung läuft zurzeit.
Das Bundesministerium der Verteidigung hat über-

ies die Berichterstatter zum Einzelplan 14 bereits mehr-
ach ausführlich über den Stand des Vorhabens und die
eabsichtigte weitere Vorgehensweise informiert, zuletzt
och letzte Woche.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505511600


Erste Zusatzfrage, Kollege Nolting.


Günther Friedrich Nolting (FDP):
Rede ID: ID1505511700

Herr Staatssekretär, können Sie uns mitteilen, ob es

chon eine Zeitschiene gibt, sodass abschätzbar ist, wann
it dem Zulauf zu rechnen ist, und – ich füge die zweite
usatzfrage gleich an – sind schon entsprechende Ver-
räge abgeschlossen worden oder in Vorbereitung?

H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1505511800

Die Verträge zur Weiterführung der Maßnahme mit

eänderten Anforderungen sind in Vorbereitung. Ein Ab-
chluss könnte nach Aussagen, die uns gegenüber auch






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Hans Georg Wagner
von der Firma gemacht worden sind, noch in diesem
Monat erfolgen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505511900


Wir kommen zur Frage 14 der Kollegin Ina Lenke:
Wie plant die Bundesregierung, die durch die Verabschie-

dung des Kriegsdienstverweigerungs-Neuregelungsgesetzes
mögliche Kosteneinsparung in Höhe von 2,4 Millionen Euro,
bei 66 nicht mehr benötigten Planstellen im Bereich des
Bundesministeriums der Verteidigung, konkret herbeizu-
führen?1)

H
Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1505512000


Frau Kollegin Lenke, als Folge der Neuregelung des
Rechts der Kriegsdienstverweigerung wird die territori-
ale Wehrverwaltung um die in den Ausschüssen und
Kammern für Kriegsdienstverweigerung anfallenden
Aufgaben entlastet. Zur Abdeckung dieser Aufgaben
wurden bislang 66 zivile Haushaltsstellen im Stellenplan
des Verteidigungshaushaltes in Anspruch genommen,
was jährlichen Ausgaben von circa 2,4 Millionen Euro
entspricht.

Das Bundesverteidigungsministerium ist in gleicher
Weise wie alle übrigen Bundesressorts verpflichtet, die
gesetzliche Einsparauflage von derzeit 1,5 Prozent durch
Reduzierung des Haushaltsstellenbestandes zu erfüllen.
Tatsächlich leistet das Bundesverteidigungsministerium
jedoch bereits seit mehreren Jahren eine weitaus höhere
jährliche Einsparung des zivilen Stellenbestandes. In der
Ausplanung für die kommenden Jahre sind unter ande-
rem auch die für die KDV-Angelegenheiten nicht mehr
benötigten Haushaltsstellen berücksichtigt.

Ein Nachvollzug der Verlagerung der KDV-Aufgaben
in den Stellenplänen des Bundesverteidigungsministeri-
ums und des Bundesministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend ist nicht möglich.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505512100


Frau Lenke, eine Zusatzfrage, bitte.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1505512200

Herr Staatssekretär, ich möchte Sie doch bitten, etwas

konkreter zu werden. Wie plant die Bundesregierung die
durch die Verabschiedung des Kriegsdienstverweige-
rungs-Neuregelungsgesetzes möglichen Kosteneinspa-
rungen konkret herbeizuführen?

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Hans Georg Wagner (SPD):
Rede ID: ID1505512300


Die Stellen sind im allgemeinen Stellenpool enthal-
ten. Man kann also nicht festmachen, wo die Einsparun-
gen wirklich vorgenommen werden. Bezüglich der wei-
teren Finanzierung erhöhten Vollzugsaufwandes ist
Einvernehmen zwischen dem Bundesfinanzminister, un-
serem Hause und dem betroffenen Ministerium erzielt

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t1) siehe hierzu auch Frage 18

(C (D orden, dass die Kosten in diesem Jahr aus dem inzelplan 14 erstattet werden und ab dem nächsten Jahr n den dafür zuständigen Einzelplan des Haushalts 2005 ufgenommen werden. Weitere Zusatzfrage? – Nein. Ihre zweite Frage, Frau ollegin Lenke, wird unter einem anderen Geschäftsbeeich beantwortet. Wir kommen jetzt zur Frage 15 der Kollegin Petra au; diese Frage soll – abweichend von der Drucksache – o Trifft es zu, dass die Bundesrepublik Deutschland auch unter der gegenwärtigen Bundesregierung eine Ratifizierung der ILO/IAO-Konvention Nr. 169 von 1989 und damit den Beitritt Deutschlands zu diesem bisher einzigen internationalen Vertragswerk zum umfassenden Schutz der indigenen Völker nicht realisiert hat und damit einer wichtigen Verpflichtung der langfristigen Krisenprävention nicht nachkommt, und trifft es weiterhin zu, dass ein Beitritt unter Hinweis auf das im Rahmen der NATO mit Kanada bestehende Abkommen über Ausbildungsflüge bundesdeutscher Flugstaffeln über Kanada und die dadurch berührten Lebensräume von Menschen, die zu den betroffenen indigenen Völkern gehören, nach wie vor verhindert wird? R Frau Kollegin Pau, die Bundesregierung hat die Prü ung der Ratifizierbarkeit des Übereinkommens Nr. 169 er Internationalen Arbeitsorganisation über eingeboene und in Stämmen lebende Völker bisher nicht abgechlossen. Die Prüfung durch die betroffenen Ressorts onnte deshalb noch nicht abschließend vorgenommen erden, weil von insgesamt drei an das Internationale rbeitsamt gerichteten Interpretationsanfragen betrefend das Überkommen Nr. 169 eine noch nicht beantortet wurde. Sollte die Ratifikation des Übereinkommens Nr. 169 ur Folge haben, dass bundesdeutsche Ausbildungsflüge ufgrund des Abkommens mit Kanada nicht mehr durcheführt werden können, könnte sich dieser Umstand als atifikationshindernis erweisen. Ein Zusammenhang wischen einer etwaigen Ratifizierung des Übereinkomens Nr. 169 und der langfristigen Krisenprävention ist ür die Bundesregierung nicht erkennbar. Zusatzfrage, Frau Pau. Herr Staatssekretär, beabsichtigt die Bundesregie ung, in der weiteren Ausgestaltung ihrer Verhandlungen ber die Beziehungen der EU mit den Mercosur-Staaten ine Veränderung ihrer bisherigen Position vorzunehmen nd zum Beispiel gemeinsame Initiativen mit Brasilien um Beitritt beider Länder zu dieser Konvention zu unernehmen? R Eine solche Absicht ist mir nicht bekannt. Ich bin aber gern bereit, nachzufragen, ob die Bundesregierung diesbezügliche Initiativen plant. Danke, Herr Staatssekretär. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zur Beantwortung der Fragen steht die Parlamentarische Staatssekretärin Christel Riemann-Hanewinckel zur Verfügung. Die Fragen 16 und 17 der Kollegin Maria Eichhorn sollen schriftlich beantwortet werden. Ich rufe daher die Frage 18 der Kollegin Ina Lenke auf: Warum kann nach Auffassung der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt, nicht sofort eine vollkommene Angleichung der Dauer von Zivilund Wehrdienst vollzogen werden, sondern frühestens nach einer Entscheidung über die zukünftige Länge des Wehrdienstes – Interview in der „Frankfurter Rundschau“ vom 21. Juni 2003?1)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505512400
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1505512500
Rezzo Schlauch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505512600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505512700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1505512800




(A) )


(B) )

Rezzo Schlauch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505512900

(Petra Pau [fraktionslos]: Danke schön!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505513000

Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekre-
tärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend:

Frau Kollegin Lenke, beide Entscheidungen, die Än-
derung des Wehrpflichtgesetzes und die Änderung des
Zivildienstgesetzes, erfordern ein Gesetzgebungsverfah-
ren. Die entsprechenden Änderungen beider Gesetze
sind aufeinander abzustimmen. Deshalb ist die Entschei-
dung über die Dauer des Grundwehrdienstes abzuwar-
ten. Erst danach können die Konsequenzen für den Zivil-
dienst gezogen werden.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505513100


Zusatzfrage, Frau Kollegin Lenke.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1505513200

Frau Staatssekretärin, jetzt wird es langsam komisch.

Am 1. Juli sollten Minister Struck und die SPD-Bundes-
tagsfraktion zusammen mit den Grünen über die Dauer
des Grundwehrdienstes entscheiden. Diese Entschei-
dung ist aufgeschoben worden; die aus Ihren wie aus un-
seren Reihen gleichermaßen erhobene Forderung, dass
die Dauer des Grundwehrdienstes der des Zivildienstes
entsprechen soll, steht nach wie vor im Raum.

Ich frage Sie: Sorgen Sie dafür, dass die Dauer des Zi-
vildienstes ab dem 1. Januar 2004 an die Dauer des
Grundwehrdienstes angeglichen wird?

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f1) siehe hierzu auch Frage 14

(C (D Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekreärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, rauen und Jugend: Frau Kollegin Lenke, ich kann nur noch einmal da auf hinweisen, dass beides eng miteinander zusammenängt. Wir alle wissen, dass der Zivildienst gegenüber er Wehrpflicht nachrangig ist. Die Entscheidung über ie Dauer des Zivildienstes hängt davon ab, welche Entcheidung im Hinblick auf die Wehrpflicht getroffen ird. Über die Dauer des Grundwehrdienstes wird, wie ie wissen, jetzt noch nicht entschieden, da andere Entcheidungsabläufe vorgesehen sind. Ich kann Ihnen aber versichern, dass es dann, wenn insichtlich der Wehrpflicht Klarheit besteht, auch eine ntscheidung zum Zivildienst geben wird. Ich nenne ein eispiel: Wenn entschieden ist, dass die Dauer des rundwehrdienstes weiter neun Monate beträgt, dann ird es eine Prüfung hinsichtlich der Belastung der beien Dienste und wahrscheinlich eine zeitnahe Entscheiung über diese Frage geben. Wir von unserer Seite treen dabei dafür ein, dass der Zivildienst von heute zehn uf neun Monate verkürzt wird. Ihre zweite Zusatzfrage, Frau Lenke. Frau Staatssekretärin, Sie wissen, dass man die alte egründung schon lange nicht mehr anführen kann, waum der Zivildienst einen Monat länger dauern muss. or diesem Hintergrund frage ich Sie, ob Sie nicht sofort inen Gesetzentwurf einbringen können – unabhängig avon, wann die Bundesregierung ihre Entscheidungen rifft; anscheinend kommen Sie in diesem Jahr nämlich icht zu einer Entscheidung –, der besagt, dass der Zivilienst ab sofort neun Monate und damit genauso lang ie der Grundwehrdienst dauern soll. Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekreärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, rauen und Jugend: Frau Kollegin Lenke, es ist nicht so einfach, das zu ndern, wie Sie es hier gerade dargestellt haben. Bevor erkürzt werden kann, muss verglichen werden – ich enke, das wissen alle hier im Haus –, wie hoch die tatächliche Belastung bei den Wehrpflichtigen und bei den ivildienstleistenden ist. Wir wissen, dass sich in der letzten Zeit einiges geän ert hat. Ein wesentlicher Grund, warum es im Moment einen Sinn macht, die Zeit des Zivildienstes zu verküren, ist der, dass wir uns in Zukunft, vielleicht in einem ierteljahr, mit Blick auf den Wehrdienst neu orientieren erden. Deshalb muss das zusammen passieren. Der zweite Grund, weshalb eine Änderung zurzeit icht nur nicht klug, sondern für alle Betroffenen nicht innehmbar wäre, ist folgender: Sowohl die Zivildiensteistenden als auch die Zivildienststellen haben sich für ieses Jahr – Sie wissen, dass die Haupteinberufungszeit ür den Zivildienst im Oktober ist – auf die jetzige Situa Parl. Staatssekretärin Christel Riemann-Hanewinckel tion eingestellt. Wenn wir infolge einer Überprüfung der Dauer des Grundwehrdienstes von neun Monaten dahin kommen, zu sagen, wir können auch den Zivildienst auf neun Monate verkürzen, dann macht es großen Sinn, die Änderung zum übernächsten Zivildienstjahr, das heißt ab dem Jahre 2004, in Geltung zu setzen. Sie fordern, mit dem Gesetzgebungsverfahren sofort zu beginnen und die Änderung vorzunehmen. Das macht – das meine ich nicht ironisch – keinen Sinn. Jetzt haben wir Juli. Wenn wir am Ende des Jahres so weit wären, dann wäre mit dem 1. Januar auch nicht gedient, weil eben die Haupteinberufung zum Zivildienst im Oktober eines jeden Jahres ansteht. Eine weitere Frage des Kollegen Nolting. Frau Staatssekretärin, wann werden Sie denn eine Entscheidung treffen, wie es mit der Wehrpflicht weitergehen soll? Würden Sie bei Ihren weiteren Überlegungen auch die Forderung der FDP einbeziehen, die Wehrpflicht auszusetzen? Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Herr Kollege Nolting, die Frage, wann wir die Entscheidung treffen werden, kann ich Ihnen jetzt hier nicht beantworten. Es ist nicht der richtige Ort (Günther Friedrich Nolting [FDP]: Doch, wir sind hier im Parlament!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505513300
Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1505513400




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505513500
Günther Friedrich Nolting (FDP):
Rede ID: ID1505513600

– Moment! –, um hier darüber befinden zu können, wann
in den Parteien Entscheidungen gefällt werden. Sie müs-
sen verstehen, dass ich als Parlamentarische Staatssekre-
tärin des Bundesministeriums Ihnen und dem Parlament
gegenüber das nicht beantworten kann. Ich gehe aber da-
von aus – das ist meine persönliche Meinung –, dass da-
rüber im Laufe des Jahres entschieden wird.

Zu Ihrem zweiten Teil der Frage. Die Wehrpflicht
werden wir vermutlich nicht aussetzen. Sie wissen aber
aus der Berichterstattung und sicherlich auch aus Ge-
sprächen, dass es in der SPD ähnliche Überlegungen
gibt. Natürlich wird darüber eine Debatte geführt wer-
den. Allerdings muss ich sagen: Der Begriff Aussetzen
bedeutet, wenn ich ihn ernst nehme, dass wir die Wehr-
pflicht irgendwann wieder einführen. Deshalb geht Ihre
Frage nicht in die richtige Richtung. Wenn darüber zu
befinden ist, dann muss eine Entscheidung getroffen
werden, ob es bei der Wehrpflicht bleibt oder ob sie tat-
sächlich aufgehoben wird.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505513700


Eine weitere Frage des Kollegen Koppelin.

Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1505513800

Frau Staatssekretärin, erinnere ich mich richtig, dass

die SPD, als sie in der Opposition war, immer wieder die

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(C (D orderung erhoben hat, die jetzt auch die Kollegin enke aufgestellt hat, nämlich die Forderung nach der ngleichung der Dauer von Zivilund Grundwehrienst? Sie regieren jetzt fünf Jahre und haben es immer och nicht geschafft, dies umzusetzen. Können Sie mir rklären, warum Sie das, was Sie in der Opposition geordert haben – Sie persönlich waren ja auch dabei –, bis eute nicht umgesetzt haben? Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekreärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, rauen und Jugend: Warum wir das nicht umgesetzt haben, will und kann ch Ihnen nicht beantworten. ber Sie wissen genauso gut wie ich, dass dabei eine eihe von Punkten mit zu bedenken ist und geprüft weren muss. Außerdem gab es unterschiedliche Aussagen ber die Belastungen. (Jürgen Koppelin [FDP]: Geprüft haben Sie doch schon, als Sie in der Opposition waren; sonst hätten Sie damals doch wahrscheinlich nicht entsprechende Anträge gestellt!)


(Lachen bei der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505513900


Herr Kollege Koppelin, Sie hatten eine Frage.

(Jürgen Koppelin [FDP]: Das war nur ein Zuruf, Herr Präsident! – Heiterkeit bei der CDU/ CSU und der FDP)


Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekre-
ärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren,
rauen und Jugend:
Ich kann nur wiederholen: Genauso wie Ministerin

chmidt gehe ich davon aus, dass wir uns dann, wenn
ie Entscheidung für die Wehrpflicht gefallen ist – das
st ja die Voraussetzung –, auch über den Zivildienst un-
erhalten müssen. Wir gehen davon aus, dass es dann die
eitliche Angleichung geben wird.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505514000


Eine weitere Frage des Kollegen Dörflinger.

Thomas Dörflinger (CDU):
Rede ID: ID1505514100

Frau Staatssekretärin, können Sie ausschließen oder

estätigen, dass die Einsparungen in Kapitel 17 04 des
inzelplanes 17 des Bundeshaushalts für das Jahr 2004
n einem Zusammenhang mit der möglichen Dauer des
ivildienstes stehen?
Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekre-

ärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren,
rauen und Jugend:
Das kann ich für 2004 ausschließen.

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505514200


Eine weitere Frage des Kollegen Heinrich.






(A) )



(B) )


Ulrich Heinrich (FDP):
Rede ID: ID1505514300

Frau Staatssekretärin, ist Ihnen bekannt, dass wichtige

Kabinettsmitglieder wie die Frau Familienministerin, die
Frau Staatsministerin im Auswärtigen Amt Müller und
Frau Staatssekretärin Vogt der Meinung sind, dass die
Wehrpflicht abgeschafft werden sollte?

Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekre-
tärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend:

Das ist mir bekannt.

Ulrich Heinrich (FDP):
Rede ID: ID1505514400

Was ist das denn dann für ein Schluss, den Sie heute

daraus ziehen, indem Sie uns bis zum Ende des Jahres
vertrösten?

Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekre-
tärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend:

Ich vertröste Sie nicht, um das noch einmal klarzu-
stellen. Aber Sie alle wissen doch, dass die Dauer des
Zivildienstes immer auch von der Dauer des Grundwehr-
dienstes abhängig ist. Davon gehe ich zurzeit aus, da das
die geltende Gesetzeslage ist.

Das, was dann kommt, werden wir, wie ich eben
schon dargestellt habe, nicht nur prüfen, sondern darüber
werden wir auch in diesem Hause zu befinden haben.
Wenn es denn eine Änderung bzw. die weitere Festle-
gung der Dauer des Grundwehrdienstes auf neun Monate
gibt, dann sind wir hier am Zuge, um zu klären, wie lang
der Zivildienst dauern soll.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505514500


Vielen Dank, Frau Staatssekretärin.
Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes-

ministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung.
Die Fragen 19 und 20 des Kollegen Hartwig Fischer

sollen schriftlich beantwortet werden.
Damit kommen wir zur Frage 21 des Kollegen Helge

Braun:
Trifft es zu, dass nach der Approbationsordnung für Ärzte

für jeden Studienabschnitt eine bestimmte Studiendauer vor-
geschrieben wird, sodass auch bei vorzeitigem Erbringen aller
Leistungsnachweise eine Verkürzung des Studiums durch frü-
heres Ablegen des jeweiligen Staatsexamens nicht möglich
ist, und, wenn ja, hält die Bundesregierung diese Regelung für
richtig?

Zur Beantwortung steht die Parlamentarische Staats-
sekretärin Marion Caspers-Merk zur Verfügung.

M
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1505514600


Sehr geehrter Kollege Braun, nach § 1 Abs. 3 der
Approbationsordnung für Ärzte ist für das Ablegen der
einzelnen ärztlichen Staatsprüfungen bzw. Prüfungsab-
schnitte eine Mindeststudiendauer vorgesehen. Im Ein-
zelnen lautet die Regelung wie folgt:

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(C (D Die Prüfungen nach Abs. 2 Nr. 6 werden abgelegt: 1. die Ärztliche Vorprüfung nach einem Studium der Medizin von zwei Jahren, 2. der Erste Abschnitt der Ärztlichen Prüfung nach einem Studium der Medizin von einem Jahr nach Bestehen der Ärztlichen Vorprüfung, 3. der Zweite Abschnitt der Ärztlichen Prüfung nach Bestehen des Ersten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung und einem Studium der Medizin von drei Jahren nach Bestehen der Ärztlichen Vorprüfung und 4. der Dritte Abschnitt der Ärztlichen Prüfung nach einem Studium der Medizin von einem Jahr nach Bestehen des Zweiten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung. in früheres Ablegen der entsprechenden Prüfungen ist omit nicht möglich. Damit komme ich zu der Frage, ob die Bundesregie ung der Auffassung ist, dass diese Regelung zielführend nd sachgemäß ist. Die Bundesregierung ist der Auffasung, dass diese Regelung richtig ist, da die Studienstrukur auf diese Zeiträume angelegt ist und mit Erwerb der eistungsnachweise lediglich die Mindestvorgaben erüllt werden. Leistungsstarke Studierende haben die öglichkeit der Vertiefung bis hin zur Erstellung einer oktorarbeit. Darüber hinaus ist schon allein nach den Vorgaben in er Richtlinie 93/16/EWG eine Studienzeit von mindesens sechs Jahren vorgegeben, sodass ein früheres Ableen einer Prüfung letztlich nicht zu einer Reduzierung er Gesamtstudienzeit führen dürfte, da ansonsten die urch die oben genannte Richtlinie gewährleistete EUeite Anerkennung des Examens nicht mehr gegeben äre. Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass wir die U-Regelungen übernehmen sollten, damit den Absolenten des Humanmedizinstudiums die Möglichkeit erffnet wird, auch in anderen EU-Mitgliedstaaten ihren eruf auszuüben. Zusatzfrage, Kollege Braun. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass wir darüber iskutieren, dass die Lebensarbeitszeit länger werden oll und die Studiengänge gestrafft werden sollen, stellt ich mir die Frage: Ist die Bundesregierung nicht der uffassung, dass ein Student, der die Leistungsnacheise – gegebenenfalls auch mit einem guten Ergebnis – chneller erbringt, selbstständig darüber entscheiden önnen sollte, ob er seine Studien schneller abschließt? Umgedreht: Wenn man für jeden einzelnen Studien ang konkret festlegt, wie lang er mindestens zu sein hat, ührt das dazu, dass man eine Verlängerung in einem tudienabschnitt in einem anderen Studienabschnitt icht mehr aufholen kann, sodass es auch dadurch zu Helge Braun einer Verlängerung der Studienzeiten kommt. Deshalb frage ich Sie: Glauben Sie, dass der Eigeninitiative der Studenten damit in geeigneter Weise entgegengekommen wird? Ist es nicht vielmehr eine Regulation, die nicht mehr zeitgemäß ist? M Herr Kollege, ich habe auf die EU-rechtlichen Aspekte verwiesen. Innerhalb der EU hat man sich darauf verständigt, dass es einer Mindeststudienzeit von sechs Jahren bedarf, um als Arzt oder Ärztin europaweit tätig werden zu können. Daher würde es wenig Sinn machen, national andere Regelungen vorzusehen und dadurch den jungen Medizinerinnen und Medizinern die Möglichkeit zu nehmen, ihren Beruf EU-weit ausüben zu können. Darüber hinaus hat sich die EU ausdrücklich gegen die so genannte Freischussregelung ausgesprochen. Somit bleibt auch uns diese Möglichkeit verwehrt. Mit der neuen Approbationsordnung haben wir durch die Modernisierung der Studieninhalte dazu beigetragen, dass auch für diejenigen, die die Prüfungen jetzt ablegen, eine qualitativ hochwertige Ausbildung sichergestellt wird und dass genügend Zeit bleibt, um die Dissertation vorzubereiten. Eine andere Flexibilisierung ist uns aufgrund der EU-rechtlichen Vorgaben nicht möglich. Zweite Zusatzfrage. Stützt die Bundesregierung die Meinung, die seitens der EU hier vorgegeben wird, ungeteilt oder wäre sie auch bereit, in Verhandlungen für eine Flexibilisierung zu treten? M Herr Kollege Braun, ich habe Ihnen eben schon dargelegt, dass wir innerhalb der EU über die so genannte Freischussregelung verhandelt haben. Wir haben diese Flexibilisierungsmöglichkeit ausgelotet. Wir haben uns mit dieser Forderung aber nicht durchsetzen können. Da wir wollen, dass Freizügigkeit künftig auch in der Berufsausübung herrscht, macht es Sinn, dass wir die Mindestauflagen und -studienzeiten einhalten. Vielen Dank, Frau Staatssekretärin. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes ministeriums für Verkehr, Bauund Wohnungswesen. Die Fragen 22 und 23 sollen schriftlich beantwortet werden. Wir kommen dann zur Frage 24 des Kollegen Michael Kretschmer: Plant die Bundesregierung für das zu gründende Osteuro pazentrum für Wirtschaft und Kultur eine zentrale Projektmittelverantwortlichkeit für die Osteuropaforschung in der Bun s d d s l l W t f a r m s S B Ä g s r d M s t K n e n Z m d B I s g a e (C (D desrepublik Deutschland, und wann gibt die entsprechende Expertenrunde, die bis Ende Juli 2003 berät, ihre Empfehlung für einen der vier Bewerber ab? Zur Beantwortung steht die Parlamentarische Staatsekretärin Angelika Mertens zur Verfügung. A Herr Kollege Kretschmer, die Bundesregierung hat ie in der Antwort vom 30. Juni dieses Jahres auf Ihre chriftliche Frage genannten Experten gebeten, ihre Stelungnahmen zu den von den vier Bundesländern vorgeegten Konzeptentwürfen für ein Osteuropazentrum für irtschaft und Kultur bis zum 14. Juli 2003 zu übermit eln. Eine Neustrukturierung der Verantwortlichkeiten ür Projektmittel ist von der Bundesregierung weder bebsichtigt noch wird sie in den Konzeptentwürfen angeegt. Zusatzfrage, Kollege Kretschmer. Frau Staatssekretärin, die Kompetenz des Verkehrsinisteriums für die Kulturund Osteuropaforschung ist elbsterklärend. Deswegen will ich Sie fragen: Können ie uns erläutern, ob es auch in anderen Bereichen, zum eispiel in den Bereichen Sinologie, Afrikanistik und hnliches, geografisch abgegrenzte Forschungsinstitute ibt, die die Forschung in diesem Bereich koordinieren ollen, so wie das beim Osteuropazentrum für die Osteuopaforschung geplant ist? A Sie trauen dem Verkehrsministerium eine ganze enge zu, aber ich kann Ihnen nicht sagen, ob das so ist. Ich kann Ihnen aber sagen, dass wir uns in einer be onderen Situation befinden. Der Beitritt der MOE-Staaen wird uns mit der Notwendigkeit konfrontieren, eine oordinierungsund Netzwerkfunktion aufzubauen. Geau deshalb soll dieses Osteuropazentrum – man sollte her sagen: Mittelosteuropazentrum – seine Arbeit aufehmen. Das, was gemacht werden kann, ist unbestritten: um einen geht es um die Arbeit der Bundesrepublik, um it den MOE-Staaten Kontakt zu halten, zum anderen ist er einzelne Bürger gefordert, Aufklärung zu betreiben. eides ist eine gute Sache. Zweite Zusatzfrage. Es ist unbestritten, dass die Osterweiterung und die ntegration wichtige Aufgaben sind. Natürlich handelt es ich mehr um Mitteleuropa. Niemand möchte im Übrien zu Osteuropa gehören. Selbst in Russland, das ganz m Rande Europas liegt, definiert man sich über Mitteluropa. Michael Kretschmer Ich möchte noch folgende Frage anschließen. In Deutschland arbeiten mehr als 2 000 Menschen in irgendeiner Art und Weise in der Osteuropaforschung. In diesem Bereich werden mehrere Hundert Millionen Euro jedes Jahr an Forschungsmitteln umgesetzt. In der Wirtschaft gibt es die IHK sowie Wirtschafts, -forschungsund Beratungsunternehmen. Nun will die Bundesregierung ein Osteuropazentrum mit zehn oder 15 Stellen als Kopfstelle einrichten. Das hat Herr Matschie im Ausschuss für Bildung und Forschung gesagt. Wie sollen bitte schön diese zehn oder auch 15 Personen 2 000 Menschen koordinieren und vernetzen? Ist das eine gängige Lösung? Ist das nicht vielmehr eine Beruhigungspille, die die Bundesregierung ausgeben möchte, um zu beweisen, dass sie etwas für die Osterweiterung tut? A Ihre indirekte Frage, ob dieses Institut eine Konkurrenzveranstaltung ist, beantworte ich mit Nein. Einige wenige gute Leute können diese Netzwerkfunktion durchaus wahrnehmen. Das ist genau die Aufgabe, die das Mittelosteuropazentrum erfüllen soll. Also noch einmal: Es ist keine Konkurrenzveranstaltung, sondern die Wahrnehmung einer Netzwerkfunktion. Eine weitere Frage des Kollegen Braun. Ich habe eine Frage zur inhaltlichen Ausgestaltung. Welche inhaltlichen Schwerpunkte werden mit dem Osteuropazentrum verfolgt? Welche Unterschiede gibt es in den von Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Leipzig vorgelegten Konzepten? A Herr Kollege Braun, vielleicht könnten Sie bis zum 14. Juli warten. Dann werden wir alle Unterlagen vorliegen haben. Fragen Sie mich danach bitte noch einmal. Im Nebel zu stochern, was die Gutachter sagen könnten, bringt nichts. (Helge Braun [CDU/CSU]: Ich frage später gerne noch einmal nach!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505514700
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1505514800




(A) )


(B) )

Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1505514900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505515000
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1505515100
Marion Caspers-Merk (SPD):
Rede ID: ID1505515200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505515300
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1505515400
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505515500
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1505515600
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1505515700
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505515800
Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1505515900




(A) )


(B) )

Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1505516000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505516100
Dr. Helge Braun (CDU):
Rede ID: ID1505516200
Angelika Mertens (SPD):
Rede ID: ID1505516300


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505516400


Vielen Dank, Frau Staatssekretärin.
Wir kommen dann zum Geschäftsbereich des Bun-

desministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung. Zur Beantwortung steht die Parlamen-
tarische Staatssekretärin Dr. Uschi Eid zur Verfügung.

Wir kommen zunächst zur Frage 25 des Kollegen
Dr. Rainer Stinner:

Wie beurteilt die Bundesregierung die andauernde Unter-
stützung von Rebellen in Ituri durch Ruanda und Uganda
– vergleiche „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 2. Juni

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(C (D 2003 –, und welche Konsequenzen zieht sie daraus für die weitere Entwicklungszusammenarbeit mit beiden Ländern? Dr Herr Abgeordneter Stinner, die Bundesregierung ver ügt über Hinweise, dass Milizen in der Region Ituri von uanda und Uganda unterstützt werden. MONUC, die N-Mission, konnte aber bisher nicht abschließend festtellen, ob Ruanda und Uganda Milizen in Ostkongo unerstützen oder dort mit Truppen präsent sind. Allerdings erweist MONUC auf das beschränkte Aktionsfeld seier Militärbeobachter. Dennoch überprüft die Bundesregierung laufend die ntwicklungszusammenarbeit mit Ruanda und Uganda owie der Demokratischen Republik Kongo im Lichte der olitischen und militärischen Entwicklung. Dabei streben ir eine mit unseren Partnern in der EU abgestimmte Halung in den internationalen Finanzinstitutionen wie zum eispiel der Weltbank und dem Internationalen Wähungsfonds an. Die Entwicklungszusammenarbeit ist eben anderen Elementen ein wichtiges Element des inwirkens auf die wichtigsten Akteure des Verhandungsprozesses in der Region der Großen Seen. Diesen usammenhang hat die Bundesregierung in all ihren Geprächen den Akteuren, auch dem ruandischen Außenmiister bei seinem Besuch in Deutschland in der vergangeen Woche, deutlich gemacht. Zusatzfrage, Kollege Stinner. Frau Staatssekretärin, mich würde interessieren, was ie Bundesregierung angesichts ihrer Erkenntnisse, auf ie Sie Bezug genommen haben, konkret tut, wie die inwirkungsmöglichkeiten konkret genutzt werden. Teilt die Bundesregierung die Anschauung von Ex erten, dass allein die Drohung mit dem Entzug der Enticklungshilfe dazu führen könnte, die Unterstützung ür die Rebellen zu reduzieren? Dr Herr Abgeordneter Stinner, mir ist kein Experte be annt, der klar sagt, der Entzug der Entwicklungshilfe urch die Bundesregierung würde die unfriedlichen Akeure in der Region so beeindrucken, dass sie dadurch it den Gewalttaten aufhören würden. Ich wäre Ihnen ankbar, wenn Sie mir die Namen dieser Experten, auf ie Sie verweisen, nennen würden. Dann würde ich mich it ihnen ins Benehmen setzen. Unsere Erfahrung, Herr Abgeordneter Stinner, ist eine ndere. Wir haben zum Beispiel die Entwicklungskoopeation mit Simbabwe seit dem Jahr 2000 eingefroren. err Mugabe hat sich keineswegs von dem Entzug der ntwicklungshilfe beeindrucken lassen. Er macht weiter. Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid Wir hatten Äthiopien und Eritrea die Entwicklungshilfe entzogen, als wir gesehen haben, dass beide in einen Krieg ziehen. Beide Akteure haben sich durch den Entzug der Entwicklungshilfe nicht beeindrucken lassen. Wir haben die Entwicklungshilfe für Indien und Pakistan eingefroren, nachdem Indien und Pakistan Atomwaffentests durchgeführt haben. Beide Länder haben sich von dem Entzug unserer Entwicklungshilfe nicht beeindrucken lassen. Ich wüsste insofern gerne, auf welche Expertisen Sie sich stützen. Ich bin gerne bereit, meine Meinung zu ändern. Aber unsere Erfahrungen weisen eigentlich in eine andere Richtung. Weitere Zusatzfrage, Kollege Stinner. Frau Staatssekretärin, muss ich Ihrer Antwort entneh men, dass Sie Herrn Mugabe und die anderen von Ihnen genannten Staatschefs mit den gegenwärtigen Herrschern in Uganda und Ruanda gleichsetzen? Dr Das ist nicht der Fall, denn jeder Konflikt hat seine eigene Historie und seine eigene Dynamik. Ich bin nicht bereit, ein Land wie Ruanda zum Beispiel mit Simbabwe gleichzusetzen, weil Ruanda einen Völkermord erlebt hat und 1995 hat mit ansehen müssen, wie die Mörder unter internationaler Kontrolle in den Ostkongo haben fliehen können. Ich habe damals hier im Deutschen Bundestag gefordert, dass man die zivilen Flüchtlinge von den bewaffneten Flüchtlingen trennt. Ein Kollege von Ihnen, den ich sonst sehr schätze, der heute nicht mehr im Deutschen Bundestag ist und damals Ihr außenpolitischer Sprecher war, hat mir widersprochen und gesagt, das könne man gar nicht machen. Hätte man damals die bewaffneten Milizen, Interahamwe und Ex-FAR, die in den Ostkongo geflohen sind, entwaffnet, dann wäre diese Region vielleicht nicht so traumatisiert worden, wie dies in den letzten sieben Jahren der Fall war. Insofern bitte ich darum, dass wir nicht immer ein Land mit einem anderen gleichsetzen. Jedes Land hat seine eigene historische Entwicklung. Deswegen muss man jeden einzelnen Fall anschauen. Trotzdem erlaube ich mir, auf die Frage, die Sie gestellt haben, nämlich ob der Entzug der Entwicklungshilfe wirksam ist, mit Beispielen zu antworten, die belegen, dass das nicht so einfach der Fall ist. Weitere Frage des Kollegen Ströbele. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505516500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505516600
Dr. Rainer Stinner (FDP):
Rede ID: ID1505516700
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505516800




(A) )


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Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505516900
Dr. Rainer Stinner (FDP):
Rede ID: ID1505517000
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505517100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505517200
Frau Staatssekretärin, teilen Sie die Auffassung, dass

gerade die Fortsetzung der Entwicklungszusammenar-

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(C (D eit – etwa mit Ruanda – der Bundesregierung und übriens auch dem Deutschen Bundestag, dem zuständigen usschuss und den Delegationen, die nach Ruanda geahren sind, die hervorragenden Möglichkeiten eröffnet at, auf die dortige Politik – insbesondere auch auf den taatspräsidenten – Einfluss zu nehmen, dass Ruanda eine Truppen aus dem Kongo zurückzieht und dass dieer Schritt zumindest weit gehend – möglicherweise soar vollständig – erfolgreich war und insofern eher ein rgument dafür ist, die Entwicklungszusammenarbeit ortzusetzen, um die Einwirkungsmöglichkeiten gerade n Ruanda zu erhalten und auch weiterhin solche Ergebisse zu erzielen? Dr Ich stimme Ihnen zu, Herr Kollege Ströbele. Wir kommen zur Frage 26 des Kollegen Stinner: Nach welchen Kriterien entscheidet die Bundesregierung über die Fortsetzung der bisherigen Form der Entwicklungszusammenarbeit mit Uganda und Ruanda als Schwerpunktländer deutscher Entwicklungshilfe und unter welchen Bedingungen würde sie eine Fortsetzung als nicht sinnvoll betrachten? Dr Herr Abgeordneter Stinner, die Kriterien unserer Enticklungskooperation sind die Beachtung der Menchenrechte, die Beteiligung der Bevölkerung an politichen Entscheidungen, Rechtsstaatlichkeit und die ewährleistung von Rechtssicherheit, Marktwirtschaft nd eine sozialorientierte Wirtschaftsordnung sowie enticklungsorientiertes staatliches Handeln. Dementsprehend stellen die Entwicklungsorientierung staatlichen andelns, die Armutsorientierung der Regierungspoliik und die Schaffung der für eine wirksame Armutsbeämpfung erforderlichen Rahmenbedingungen durch die artnerregionen für uns wesentliche Kriterien dar. Das ilt für alle Länder, auch für Ruanda, Uganda und die emokratische Republik Kongo. Die Zusammenarbeit mit jedem Partnerland – auch mit en drei genannten – wird dann als nicht sinnvoll erachet, wenn eine wesentliche und dauerhafte Verschlechteung der entwicklungsfördernden Rahmenbedingungen chuldhaft durch die Partnerregierung zu vertreten ist und ls Folge weitere Fortschritte in der Armutsbekämpfung icht zu erwarten sind. Eine Zusatzfrage, bitte. Frau Staatssekretärin, könnten Sie noch erläutern, iniefern Sie gerade in Bezug auf Ruanda und Uganda zwichen Maßnahmen der Entwicklungshilfe, die eindeutig er Armutsbekämpfung dienen, die Menschenrechte Dr. Rainer Stinner fördern etc., und denen, die eventuell zu überprüfen wären, weil sie möglicherweise diesen Zwecken nicht unmittelbar dienen, differenzieren? Dr Erlauben Sie mir eine generelle Feststellung. Ich glaube, dass wir ein unterschiedliches Verständnis der Kriterien haben. Es handelt sich dabei nicht um Ausschlusskriterien; vielmehr sind es Orientierungskriterien. Das heißt, wenn unsere Partnerländer anhand dieser Kriterien Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Situation durchführen wollen und zum Beispiel Präsident Kabila Wahlen durchführen möchte, würden wir – auch wenn ein Staat wie die Demokratische Republik Kongo derzeit ohne Zweifel nicht demokratisch ist – unsere Unterstützung nicht verweigern. Vielmehr unterstützen wir die kongolesische Regierung, wenn zum Beispiel ein Wählerverzeichnis erstellt werden soll oder Kampagnen zur Bewusstseinsbildung durchgeführt werden sollen. Das Gleiche gilt für Uganda. Ruanda und Uganda können zwar nicht gerade als Beispiele einer Westminster-Demokratie gelten, aber beide Staaten befinden sich auf dem Weg zur Demokratisierung. Als Ruanda kürzlich Kommunalwahlen durchgeführt hat, haben wir die Wahlkommission unterstützt. Wir haben auch die Menschenrechtskommission und die juristische Aufarbeitung des Völkermordes unterstützt. Wir unterstützen die Bekämpfung von Aids; auch in Uganda. Insofern unterstützen wir diese Länder bei dem Bemühen, die Kriterien zu erfüllen, die wir für unsere Kooperation als wichtig erachten. Wenn man diese Kriterien zugrunde legt, dann gibt es auch im Sinne dessen, was Herr Ströbele ausgeführt hat, zurzeit keinen Grund, die Entwicklungskooperation einzustellen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, auf der Besuchertribüne hat der Präsident des philippinischen Parlaments, Jose de Venecia, mit einer Delegation Platz genommen. Herr Präsident, wir begrüßen Sie sehr herzlich, wünschen Ihnen einen interessanten und erfolgreichen Aufenthalt in Deutschland und hoffen, dass Sie wohlbehalten nach Hause zurückkehren. Die Frage 27 des Kollegen Guido Westerwelle soll schriftlich beantwortet werden. Wir kommen zur Frage 28 des Kollegen Jürgen Koppelin: Trifft die Meldung vom 22. Juni 2003 in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, Seite 2 – Politik, Ausland – zu, dass die Bundesregierung auf dem EU-Gipfel keine Mittel zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose in den Entwicklungsländern bereitgestellt hat und dadurch ein entsprechender Beschluss verhindert wurde? m w E d b d a M Z o B K p H l d n t g m w f d – g a m w B r d w g s s k E t d d (C (D Dr Herr Kollege Koppelin, es war nicht geplant, auf dem uropäischen Rat in Thessaloniki eine feste Zusage für en Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Tuerkulose und Malaria zu vereinbaren. Mangels einer urchstrukturierten Bedarfsanalyse wurde auch davon bgesehen, für die Europäische Kommission und die itgliedstaaten der Europäischen Union eine konkrete ielgröße für weitere Beiträge in den Blick zu nehmen der einen Verteilungsschlüssel für die Festlegung von eiträgen durch die einzelnen Mitgliedstaaten und die ommission zu vereinbaren. Das heißt, es war nicht gelant, auf diesem Gipfel Mittel zur Bekämpfung von IV/Aids, Malaria und Tuberkulose in den Entwickungsländern bereitzustellen. Ich möchte noch hinzufügen, dass das Abschluss okument des Europäischen Rates, auf das Sie Bezug ehmen, keine Festlegung zur Finanzierung der internaionalen HIV/Aids-Bekämpfung, sondern nur Überleungen zu einem von mehreren Finanzierungsinstruenten enthält, nämlich zu dem genannten Fonds. Er ist, ie gesagt, nur ein Instrument von vielen. Insofern trefen Sie mit der Frage, die Sie gestellt haben, nicht ganz en Inhalt des Abschlussdokuments. Eine Zusatzfrage, Herr Kollege Koppelin. Frau Staatssekretärin, wenn ich Sie richtig verstehe das gilt vor allem für den ersten Teil Ihrer Ausführunen –, dann ist dieses Thema auf dem Gipfel gar nicht ngesprochen worden. Dr Doch, es ist angesprochen worden. Aber es ist keine edarfsanalyse auf den Tisch gelegt worden, anhand deen bestimmte Beiträge der einzelnen Mitgliedstaaten er Europäischen Union oder der Kommission festgelegt orden wären. Es ist auch kein Verteilungsschlüssel vorelegt worden. Es gab lediglich eine allgemeine Ausprache. Es war, wie gesagt, auch nicht geplant, auf dieem Gipfel zu einer konkreten Festlegung der Mittel zu ommen. Zweite Zusatzfrage. Trifft es zu, dass die USA bereit sind, 1 Milliarde uro zur Verfügung zu stellen, wenn auch Europa dies ut, dass Präsident Chirac angedeutet hat, dass Europa azu bereit sei, dass aber anscheinend Deutschland und ie Niederlande – aus welchen Gründen auch immer; das Jürgen Koppelin werden Sie uns sicherlich gleich erklären – das abgelehnt haben? Dr In die gleiche Richtung gehen auch die eingereichten Fragen des Abgeordneten Löning. Vielleicht kann ich das zusammenhängend darstellen. Zuerst möchte ich klarstellen, dass die Bundesregierung die Stärkung dieses Fonds zu ihrem politischen Ziel erklärt hat. Wir haben von vornherein 200 Millionen Euro für diesen Fonds zur Verfügung gestellt. Das ist mehr als das, was manche europäischen Nachbarländer bereitgestellt haben. Wir haben nun beschlossen, für die Jahre 2005 bis 2007 100 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Damit stellen wir insgesamt 300 Millionen Euro für diesen Fonds bereit. Damit sehen wir im Vergleich mit anderen Ländern ganz gut aus. Wir begrüßen es natürlich außerordentlich, dass die US-amerikanische Regierung beabsichtigt, eine Milliarde Euro in diesen Fonds einzuzahlen. Allerdings ist uns nicht bekannt, welche Bedingungen für welche Länder sie daran knüpft. Wir haben jedenfalls beschlossen, diesen Fonds mit 300 Millionen Euro zu unterstützen. Eine Frage der Kollegin Karin Kortmann. Frau Staatssekretärin, ich freue mich sehr, dass wei tere 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Das ist ein Riesenbeitrag, den die Bundesrepublik Deutschland sowohl für den bilateralen als auch für den multilateralen Bereich des globalen Aidsfonds zur Verfügung stellt. Wir alle wissen aber auch, dass die Aidsepidemie Anfang der 80er-Jahre begonnen hat. Meine Frage lautet deshalb: Wie hoch waren die Beiträge in den Jahren 1987 bis 1997, als CDU/CSU und FDP regierten? Können Sie uns diese Vergleichszahlen bitte nennen? (Jürgen Koppelin [FDP]: Sie merken gar nicht, wie peinlich diese Frage ist!)

Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505517300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505517400
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505517500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505517600
Dr. Rainer Stinner (FDP):
Rede ID: ID1505517700




(A) )


(B) )

Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505517800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505517900

(Beifall)

Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505518000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505518100
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1505518200
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505518300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505518400
Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1505518500




(A) )


(B) )

Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505518600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505518700
Karin Kortmann (SPD):
Rede ID: ID1505518800

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505518900


Die Bundesregierung – das habe ich noch nicht er-
wähnt – stellt im Schnitt 300 Millionen Euro pro Jahr für
die Aidsbekämpfung zur Verfügung. Für den Global
Fund haben wir bislang 200 Millionen Euro zugesagt.
Das ist wie folgt zustande gekommen: Bundeskanzler
Schröder hat Kofi Annan bei dem allerersten Gespräch,
das während des G-8-Gipfels in Genua stattfand – dort
wurde die Unterstützung dieses Fonds zur Aidsbekämp-
fung durch die Europäische Gemeinschaft beschlossen;
Mitinitiator war Bundeskanzler Gerhard Schröder –,
150 Millionen Euro zugesagt. Dann hat Bundesministe-

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(C (D in Wieczorek-Zeul noch einmal 50 Millionen Euro zuesagt. Mittlerweile haben wir noch einmal 100 Millioen Euro draufgelegt. Somit zahlen wir allein in diesen onds 300 Millionen Euro ein. Das ist natürlich insofern interessant, als die CDU/ SU-FDP-Regierung von 1987 bis 1997, also in mehr ls zehn Jahren, insgesamt 190 Millionen Euro für die idsbekämpfung zur Verfügung gestellt hat. Das ist weiger als das, was diese Regierung in einem Jahr bereittellt. Man kann aber nicht sagen, dass die Dramatik der idspandemie erst im Jahre 1998 bekannt geworden ist. (Karin Kortmann [SPD]: Herzlichen Glückwunsch!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505519000


Wir kommen zur Frage 29 des Kollegen Koppelin:
Wie beurteilt die Bundesregierung die Entscheidung der

USA, für die Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Mala-
ria den Entwicklungsländern einen Betrag von circa einer
Milliarde Euro bereitzustellen?

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505519100

Ich glaube, ich habe darauf schon geantwortet. Wir

eurteilen das positiv.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505519200


Zusatzfrage.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1505519300

Frau Staatssekretärin, steht das Geld aus den USA zur

erfügung, obwohl keine Entscheidung über einen Bei-
rag der EU getroffen wurde, weil sich – so berichten die
edien – Deutschland und Holland daran nicht beteili-
en wollten? Oder steht es nicht zur Verfügung, weil die
uropäer ihren Beitrag nicht geleistet haben?

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505519400

Herr Koppelin, ich kann den Zusammenhang, den Sie

ier ganz kurz dargestellt haben, nicht nachvollziehen.
Zunächst einmal möchte ich Ihnen folgende Daten
itteilen: Kanada hat ursprünglich einen Beitrag von
00 Millionen US-Dollar zugesagt und danach keine
eiteren Zusagen gemacht. Die EU-Kommission hat zu-
ächst 137 Millionen US-Dollar und dann zusätzlich
40 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Frankreich
at zunächst 180 Millionen US-Dollar und dann zusätz-
ich 300 Millionen Euro bereitgestellt. Wir haben – ich
rklärte es bereits – eine Zusage über 200 Millionen
uro gegeben und stellen für die Jahre 2005 bis 2007
eitere 100 Millionen Euro zur Verfügung. Italien hat
rsprünglich 200 Millionen US-Dollar und nun 200 Mil-
ionen Euro zusätzlich zugesagt. Japan stellt 200 Millio-
en US-Dollar bereit und hat noch keine weiteren Zusa-
en gemacht.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid
Die Niederlande geben 157 Millionen US-Dollar und
haben noch keine weiteren Zusagen gemacht. Man muss
dazu sagen, dass die Niederlande pro Kopf die höchsten
Beiträge in den Fonds zahlen. In der Öffentlichkeit wird
es so dargestellt, als gehörten die Niederlande zu denje-
nigen, die in Thessaloniki eine Beschlussfassung verhin-
dert hätten. Man muss aber feststellen, dass die Nieder-
lande hohe Beiträge zahlen. Großbritannien hat
ursprünglich 120 Millionen US-Dollar und mittlerweile
weitere 160 Millionen US-Dollar zugesagt. Die USA ha-
ben ursprünglich 625 Millionen US-Dollar bereitgestellt
und geben nun 1 Milliarde US-Dollar zusätzlich. Ich
möchte hinzufügen, dass sich sämtliche Zusagen auf
ganz unterschiedliche Zeiträume beziehen; deswegen
kann man das nicht ohne weiteres vergleichen.

Es entzieht sich meiner Kenntnis, wie die Entschei-
dung der USA darüber zustande kommt, wer noch Leis-
tungen erbringen muss. Ich möchte allerdings nicht
verhehlen, dass ich es hinsichtlich des Umgangs demo-
kratischer Staaten miteinander für nicht sehr glücklich
halte, wenn die Finanzhoheit des Deutschen Bundesta-
ges etwas eingeschränkt werden soll, indem ihm Parla-
mente befreundeter Länder Bedingungen stellen. Dieser
Zusammenhang sollte einmal unter diesem Gesichts-
punkt betrachtet werden. Ich glaube aber, dass die USA
die eine Milliarde US-Dollar angesichts der verschiede-
nen Zusagen letztendlich doch zur Verfügung stellen
müssen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505519500


Zweite Zusatzfrage.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1505519600

Ich bin außerordentlich dankbar dafür, dass Sie in Ih-

rer Antwort im Hinblick auf Zeitschienen usw. durchaus
differenziert haben. Ich sage das bewusst, weil eine Kol-
legin der SPD vorhin eine, wie ich finde, sehr peinliche
„Vergleichsfrage“ gestellt hat. Bei so einem Thema da-
rum zu bitten, einen Vergleich mit 1987 zu ziehen, ist
einfach peinlich.


(Nina Hauer [SPD]: Ist es jetzt üblich, Fragen zu bewerten?)


Nachdem Sie uns gesagt haben, dass die Bundesregie-
rung Mittel zur Verfügung stellt, möchte ich von Ihnen
gern wissen, ob die Bundesregierung der Auffassung ist,
dass diese Mittel ausreichen, oder ob sie bereit ist, wei-
tere Mittel zur Verfügung zu stellen.

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505519700


Herr Abgeordneter Koppelin, als wir vor einem Jahr
beim G-8-Gipfel in Kanada im Rahmen des Afrika-Ak-
tionsplans über das Thema Aids diskutiert haben, muss-
ten wir feststellen, dass Geld in dem Fonds nicht abgeru-
fen werden konnte, weil die Absorptionsfähigkeit vieler
Länder, die sehr mit HIV zu kämpfen haben, nicht gege-
ben war. Daraufhin haben wir beraten und beschlossen,
dass die GTZ, unsere Durchführungsorganisation, in

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(C (D artnerländern spezifische Beratungsleistungen anbietet. ie hat aus Eigenmitteln 25 Millionen Euro zur Verfüung gestellt, damit wir die Partnerländer beraten könen, um – ich muss natürlich diplomatisch sein – die oraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Gelder, die ür die Projekte gebraucht werden, auch ohne Probleme bfließen können. Beim G-8-Gipfel in Evian haben wir Bilanz gezogen. iehe da: Der Abfluss der Mittel nach Afrika hat sich um 0 Prozent erhöht, ohne dass ein Cent mehr hineingegeen worden ist. Ich will damit nicht sagen, dass wir kein usätzliches Geld dafür brauchen, aber die Frage der Efizienzsteigerung, der verbesserten Voraussetzungen in en Partnerländern dafür, dass dieses Geld auch abgeruen werden kann, ist ganz entscheidend. Nicht allein das inzahlen ist wichtig, sondern auch der Abfluss der Geler. Dabei hat die Bundesregierung ganz massiv Hilfe eleistet. Darauf können wir, glaube ich, stolz sein. Vielen Dank. Ich rufe die Frage 30 des Kollegen Harald Leibrecht uf: Wann wird die Bundesregierung ihre für das Jahr 2003 im Haushalt geplante finanzielle Unterstützung von 32,5 Millionen Euro an den GFATM auszahlen? Dr Herr Abgeordneter Leibrecht, von den für dieses Jahr ugesagten 32,5 Millionen Euro sind am 2. Juni dieses ahres 16,25 Millionen an den Fonds ausgezahlt worden. ie gleiche Summe wird am 10. Juli, also in einigen Taen, überwiesen werden. Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, bei zugesagten Geldern in Höhe on 200 Millionen Euro, die über fünf Jahre verteilt weren, wären es pro Jahr eigentlich 40 Millionen Euro. eshalb zahlt die Bundesregierung mit 32,5 Millionen uro – immerhin! – weniger, als sie vielleicht zahlen önnte und sollte? Dr Herr Abgeordneter Leibrecht, wir haben Globalsumen zugesagt, zunächst einmal 200 Millionen Euro. Die ittel wurden bzw. werden folgendermaßen ausbezahlt ich kann es Ihnen einmal aufschlüsseln –: 2002 wurden 2 Millionen Euro ausbezahlt. 2003 – das habe ich eben esagt – wurden 16,25 Millionen Euro am 2. Juni und erden weitere 16,25 Millionen Euro am 10. Juli ausbeahlt. Die Zahlen, die ich jetzt nenne, beziehen sich noch uf die Gesamtsumme von 200 Millionen Euro, die ja Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf 300 Millionen Euro aufgestockt wird. Vorgesehen waren für das Jahr 2004 38 Millionen Euro, für das Jahr 2005 39 Millionen Euro, für das Jahr 2006 39 Millionen Euro und für das Jahr 2007 39,5 Millionen Euro. Wir haben dies dem Fonds mitgeteilt, weil es uns ganz wichtig ist, dass er eine Planungsgrundlage hat, dass er genau weiß, wann wie viel Geld aus der Bundesrepublik Deutschland kommt. Dazu stehen wir. Insofern wird diese Zusage eingehalten und es wird auch termingerecht ausbezahlt. Zweite Zusatzfrage. Ich begrüße natürlich, dass Gelder jetzt ausbezahlt sind. Wie Sie gerade mitgeteilt haben, wurde die erste Tranche aber erst kürzlich unter Druck ausbezahlt. Wir haben im Vorfeld mitbekommen, dass die Gelder nur sehr schleppend fließen. Im ersten Halbjahr ist überhaupt nichts bezahlt worden. Können Sie sicherstellen, dass die nächsten Tranchen pünktlich gezahlt werden, sodass der Fonds kalkulieren kann und das Geld pünktlich eingesetzt werden kann? Dr Genau dies habe ich eben gesagt. Ich bestätige es noch einmal. Ich rufe die Frage 31 des Kollegen Leibrecht auf: Welchen Betrag wird die Bundesregierung dem GFATM auf der Geberkonferenz im Juli 2003 in Frankreich zur Verfügung stellen? Dr Herr Abgeordneter Leibrecht, die Frage habe ich jetzt natürlich schon verschiedentlich beantwortet. Es geht genau darum, wie viel Geld wir noch zur Verfügung stellen. Ich brauche das nicht zu wiederholen. Zu den 200 Millionen Euro kommen noch 100 Millionen Euro für die Jahre 2005 bis 2007 hinzu, sodass insgesamt 300 Millionen Euro an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose gezahlt werden. Möchten Sie eine Zusatzfrage stellen? – Bitte schön. n f m w d w h m w l k m d e b n e P d b m d ü (C (D Eine Zusatzfrage: Stehen diese weiteren 100 Millio en ab sofort bzw. ab diesem Datum dann auch zur Verügung? Dr Nein, erst 2005 bis 2007. Im Rahmen des Verfahrens er Haushaltsaufstellung wird das dann festgeklopft erden. Okay, da bestand bei mir noch eine gewisse Unklar eit. Danke schön. Ich rufe die Frage 32 des Kollegen Heinrich auf: Wie rechtfertigt die Bundesregierung ihre Verweigerung, der Bitte des Präsidenten Jacques Chirac und des Premierministers Tony Blair in ihrem Brief vom 14. Juni 2003 um großzügigere Unterstützung der Aidsbekämpfung nachzukommen, vergleiche „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ vom 22. Juni 2003 –, und welche Auswirkungen wird diese Verweigerungshaltung haben? Dr Herr Abgeordneter Heinrich, es liegt selbstverständ ich in unserem Interesse, dass der Fonds auch in Zuunft ausreichend mit Mitteln ausgestattet wird. Nieand hat in Thessaloniki eine mögliche Aufstockung er Beiträge abgelehnt. Sie wissen aber, dass der Fonds ine Gemeinschaftsaufgabe privater und öffentlicher Geer ist. Es ist ja das Tolle an diesem Konstrukt, dass icht nur Länder bzw. Regierungen einbezahlen, sondern ben auch Privatunternehmer. Ich appelliere an die FDP, ihre guten Beziehungen zur rivatwirtschaft einzusetzen, damit die Privatwirtschaft em Appell von Blair und Chirac nachkommt. Leider eträgt der Anteil der Privatwirtschaft am Fondsaufkomen weniger als 5 Prozent. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Jetzt muss die Regierung schon die Opposition für Kontakte zur Wirtschaft anbetteln!)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505519800
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505519900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505520000
Harald Leibrecht (FDP):
Rede ID: ID1505520100
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505520200




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1505520300
Harald Leibrecht (FDP):
Rede ID: ID1505520400

(Vorsitz: Vizepräsident Dr. Norbert Lammert)

Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505520500
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505520600
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505520700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505520800
Harald Leibrecht (FDP):
Rede ID: ID1505520900
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505521000
Harald Leibrecht (FDP):
Rede ID: ID1505521100
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505521200
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505521300


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505521400


Zusatzfrage, Herr Kollege Heinrich.


Ulrich Heinrich (FDP):
Rede ID: ID1505521500

Ich möchte das jetzt nicht kommentieren, nachdem

ie Bundesregierung erst am 2. Juni die erste Tranche
berwiesen hat.


(Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin: Für dieses Jahr!)







(A) )



(B) )


Ulrich Heinrich
– Ja, für dieses Jahr, aber ein halbes Jahr ist nichts be-
zahlt worden. Das ist natürlich kein besonders gutes
Bild, das Sie da abgeben.

Es stimmt auch nicht, dass Sie 300 Millionen im Jahr
zur Verfügung stellen, sondern es wurden 200 Millionen
zugesagt und weitere 100 Millionen von 2005 bis 2007.
Diese Zahlen haben Sie etwas verwirrend dargestellt.

Sie haben vorhin auch davon gesprochen, dass es Pro-
bleme beim Abfluss der Gelder gebe. Ist Ihnen bekannt,
dass die zur Verfügung stehenden Gelder durch die aner-
kannten Projekte bereits ausgeschöpft sind, das heißt,
dass die erste und die zweite Runde damit finanziert
worden sind, jetzt aber für die Finanzierung einer dritten
Runde dringend Geld gebraucht wird? Ist Ihnen auch be-
kannt, dass sich die Empfängerländer auf die neue Art
der Förderung, wie sie mit dem Global Fund to Fight
Aids seit anderthalb Jahren gegeben ist, erst einstellen
mussten und es somit auch Anlaufschwierigkeiten gab?
Können Sie den von mir gezogenen Schluss nachvollzie-
hen, dass in Zukunft in diesen Ländern entsprechende
Programme sehr viel schneller und sinnvoller umgesetzt
werden können, als es in der Vergangenheit der Fall
war?

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505521600


Herr Abgeordneter Heinrich, ich kann Ihnen nicht da-
rin zustimmen, dass die Länder erst Vorbereitungen tref-
fen konnten, nachdem dieser Fonds eingerichtet war.
Das ist kein ernsthaftes Argument.

Die Pandemie Aids ist spätestens seit Mitte der 80er-
Jahre bekannt. Über bilaterale Kooperationen, die zwi-
schen uns und sehr vielen Ländern bestehen, haben wir
schon ganz massiv zur Aidsbekämpfung beigetragen.
Beispielsweise haben wir Straßentheatergruppen unter-
stützt, an Berufsbildungszentren mit Schülern innovative
Methoden entwickelt oder mit Daimler-Chrysler im
Rahmen einer Public Private Partnership Programme für
Aidsprävention am Arbeitsplatz entwickelt. Insofern
können sich die Länder nicht damit herausreden, dass sie
zu wenig Zeit für die Etablierung von Strukturen gehabt
haben, um Geld aus diesem Fonds bekommen zu kön-
nen.

Uganda – dieses Beispiel hatten wir ja vorhin schon –
ist dabei ein vorbildliches Land. Uganda ist das einzige
Land auf dem afrikanischen Kontinent, in dem jetzt die
Lebenserwartung wieder steigt. Ansonsten besteht in
Afrika die Situation, dass die Lebenserwartung der Men-
schen wegen Aids ganz massiv sinkt. Wo sie von
40 Jahren auf 50 Jahre gestiegen ist, fällt sie jetzt wieder
auf 45, teilweise sogar auf unter 40 Jahre. Uganda ist das
einzige Land, in dem es anders ist, da dort die Aids-
bekämpfung vorbildlich betrieben wird.

Insofern gibt es in der Tat eine Menge von Erfahrun-
gen. Ich glaube, die afrikanischen Staaten können auch
voneinander lernen. Deswegen möchte ich Ihrer Argu-
mentation nicht folgen.

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(C (D Weitere Zusatzfrage, Herr Heinrich? – Das ist nicht er Fall. Dann rufe ich die Frage 33 des Kollegen Heinrich uf. (Dirk Niebel [FDP]: Ich habe noch eine Zu satzfrage!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505521700
Entschuldigung, das habe ich übersehen. Der Kollege
iebel hatte sich rechtzeitig zu einer Zusatzfrage gemel-
et.


Dr. h.c. Dirk Niebel (FDP):
Rede ID: ID1505521800

Solange ich nicht an politischem Gewicht verliere,

oll mir das recht sein.
Frau Staatssekretärin, die Ausgangsfrage des Kolle-

en Heinrich bezog sich in erster Linie auf das Verhält-
is zu unseren Partnerländern Frankreich und Großbri-
annien, weil die Bitten um ein zusätzliches Engagement
er Bundesrepublik von den beiden jeweiligen Staats-
der Regierungschefs an uns gerichtet worden sind. Nun
st die Frage, wie sich die Verweigerung der Bundesre-
ierung auf die betroffenen Menschen auswirkt, wichtig.
s ist sehr bedrückend, insbesondere wenn man weiß,
ass es vor allem Kinder sind, die von Aids betroffen
ind.
Ich beziehe mich aber auf den zweiten Teil der Frage

es Kollegen Heinrich. Wie bewerten Sie die politischen
uswirkungen in der Zusammenarbeit mit unseren euro-
äischen Partnern Frankreich und Großbritannien? Wird
urch diese Verweigerungshaltung der Bundesrepublik
icht das Klima weiter verschlechtert und das Vertrau-
nsverhältnis und die vertrauensvolle Zusammenarbeit
ür die Zukunft schwer geschädigt?

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505521900

Zunächst einmal weise ich den ersten Teil Ihrer Frage

urück. Ich lasse es nicht zu, dass Sie insinuieren, diese
egierung sei mitverantwortlich für den Tod so vieler
idsinfizierter.


(Dirk Niebel [FDP]: Das habe ich doch nicht gemacht!)


Doch, das haben Sie gemacht. Ich weise das hier klar
urück.
Zweitens zu der Beziehung zu unseren Nachbarlän-

ern: Wir haben unser großes Engagement bei der Ein-
ichtung dieses Fonds unter Beweis gestellt. Bundes-
anzler Schröder hat diesen Fonds in Genua als
itinitiator mit aus der Taufe gehoben. Erst im
uni 2001 wurde der Fonds dann bei einer UN-Sonder-
eneralversammlung wirklich beschlossen. Wir zahlen
n diesen Fonds insgesamt 300 Millionen Euro ein, also
usätzlich 100 Millionen Euro. Deswegen ist Ihre Aus-
age, dass wir uns verweigert hätten, falsch; denn wir
tellen ab dem Jahr 2005 bis zum Jahr 2007 100 Millio-
en Euro mehr zur Verfügung.






(A) )



(B) )


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505522000


Nun rufe ich die Frage 33 des Kollegen Heinrich auf:
Welche Erklärung hat die Bundesregierung für ihre Wei-

gerung, den GFATM stärker zu unterstützen, angesichts der
Tatsache, dass täglich mehr als 6 000 Menschen in Afrika an
den Folgen von HIV/Aids sterben, und in Anbetracht der
Schätzungen des Joint United Nations Programme on HIV/
Aids (UNAIDS), dass in den nächsten zwei Jahrzehnten welt-
weit rund 70 Millionen Menschen an Aids sterben werden?

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505522100


Herr Abgeordneter Heinrich, die Bundesregierung
trägt im Rahmen ihrer bilateralen und multilateralen Ent-
wicklungszusammenarbeit in wesentlichem Umfang zur
weltweiten Aidsbekämpfung bei. Das habe ich schon
dargestellt. Insgesamt stellt die Bundesregierung jährlich
300 Millionen Euro für die Bekämpfung von HIV/Aids
zur Verfügung. Die Mittel werden für Prävention und
Behandlung ausgegeben.

Darüber hinaus finanziert die Deutsche Gesellschaft
für Technische Zusammenarbeit aus Eigenmitteln für
vier Jahre Maßnahmen zur Verbesserung der Antragstel-
lung von Entwicklungsländern für den Fonds mit min-
destens 25 Millionen Euro. Der Fonds soll die sonstigen
Finanzierungsinstrumente nicht ersetzen, sondern ergän-
zen.

Der Beitrag der Bundesregierung zur weltweiten
HIV-/Aidsbekämpfung beschränkt sich nicht auf Leis-
tungen zum Fonds; auch das habe ich vorhin schon aus-
geführt. Die eingesetzten Haushaltsmittel wurden in den
letzten Jahren deutlich erhöht und mit der Zusage von
weiteren 100 Millionen Euro zusätzlich gestärkt. Damit
trägt die Bundesregierung der dramatischen Lage der
von HIV und Aids bedrohten Menschen in vielen Län-
dern Rechnung.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505522200


Zusatzfrage? – Bitte.


Ulrich Heinrich (FDP):
Rede ID: ID1505522300

Frau Staatssekretärin, das ist eine subjektive Betrach-

tungsweise. Wir alle wissen, dass unsere Entwicklungs-
zusammenarbeit, unsere Nothilfeprogramme und unsere
Wiedereingliederungsprogramme für Kindersoldaten
etc. nur dann erfolgreich sind, wenn die Gesundheitssitu-
ation deutlich verbessert, das heißt in dem Fall: Aids
massiv bekämpft wird.

Ich frage Sie: Ist die Bundesregierung bereit, hierfür
mehr zu tun? Wenn das nicht der Fall ist, würden ihre
Anstrengungen auf anderen Gebieten nur halb so wir-
kungsvoll sein.

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505522400


Herr Abgeordneter Heinrich, Ihre Fraktion stellte bis
1998 den Außenminister. Man könnte manchmal den

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(C (D indruck haben, als hätten Sie Ihr eigenes Engagement ei der Aidsbekämpfung in der Zeit vor 1998 vergessen. Ich kann zwar verstehen, dass man in Bezug auf die ergangenheit eine selektive Wahrnehmung hat. Aber ch muss schon sagen, dass Sie es in den Jahren, in deen Sie an der Regierung waren, in der Hand gehabt häten, ausreichende Mittel für die Aidsbekämpfung zur erfügung zu stellen. Sie haben in zehn Jahren insgeamt 190 Millionen Euro für die Aidsbekämpfung beeitgestellt. Wir stellen 300 Millionen Euro in einem ahr zur Verfügung. Deswegen müssen wir uns Ihren orwurf, nicht gefallen lassen. Ich weise diesen Vorwurf ier zurück. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der SPD)

Ich bin in diesem Punkt unnachgiebig, Herr Kollege.
enn man nämlich wie Sie und ich erlebt hat, wie Men-
chen in Afrika an Aids sterben, dann kann man kein
erständnis für jemanden haben, der seine Augen vor
ieser Situation verschließt. Aber es ist auch klar – das
st ein Schwerpunkt unserer Kooperation –, dass wir mit
en Partnern, die aus ideologischer Verbohrtheit oder
us Unwissenheit ihre Augen vor den Problemen ver-
chließen – dazu zähle ich auch verantwortliche Politiker
n bestimmten Ländern –, einen sehr ernsthaften politi-
chen Dialog führen müssen und dass wir in diesen Län-
ern Basisorganisationen unterstützen, die zum Teil Me-
hoden anwenden, die ihre Staatschefs nicht goutieren.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505522500


Weitere Zusatzfrage?


Ulrich Heinrich (FDP):
Rede ID: ID1505522600

Ja, ich möchte nachfragen. Ich stimme mit Ihnen da-

in überein, dass wir alle gesellschaftlichen Gruppen vor
rt unterstützen müssen, um auf diesem Gebiet erfolg-
eich zu sein. Aber unabhängig von der Tatsache, dass
ir bis 1998 die Regierung gestellt haben, gilt, dass wir
etzt im Jahr 2003 Lösungen für die Menschen finden
üssen, die heute von dieser Krankheit betroffen sind.
Müssen wir, um unserer Verantwortung gerecht zu
erden, nicht mehr tun als das, was Sie gerade erwähnt
aben? Stimmen Sie mit mir darin überein, dass wir uns
icht ausgrenzen lassen dürfen, sondern dass Sie sich
usammen mit Chirac und Blair an einen Tisch setzen
nd dieses Problem gemeinsam angehen müssen?

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505522700

Diese Bundesregierung hat ihre Verantwortung voll
ahrgenommen. Das gilt auch hinsichtlich der finanziel-
en Unterstützung. Wir zahlen 300 Millionen Euro in
en Fonds und stellen der Europäischen Union und der
eltgesundheitsorganisation sowie auf bilateraler Ebene
00 Millionen Euro pro Jahr für die Aidsbekämpfung
ur Verfügung.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid
Ich lasse nicht zu, dass Sie unsere Aidsbekämpfungs-
politik ausschließlich daran messen, ob wir jetzt ganz
schnell noch einige Hundert Millionen Euro in den glo-
balen Aidsfonds einzahlen oder nicht. Was Sie tun, ist
nicht ganz redlich; denn Sie müssen das berücksichtigen,
was wir mit bilateralen Projekten und Programmen leis-
ten.

Ich möchte anregen, dass Sie mit einer Delegation des
AWZ in Länder fahren, in denen wir Gesundheitspro-
jekte und Projekte zur Aidsbekämpfung durchführen.
Schauen Sie sich vor Ort die Qualität dieser Programme
an! Wir haben im Rahmen der GTZ, bei der KfW und in
Nichtregierungsorganisationen allerbeste Experten, die
wir finanzieren. Wenn Sie sich ein Bild gemacht haben,
können wir über diesen Punkt noch einmal diskutieren.
Der Redlichkeit halber bitte ich Sie: Messen Sie unsere
Aidsbekämpfungspolitik nicht nur an unseren Zahlungen
in diesen Fonds.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505522800


Die Fragen 34 und 35 der Kollegin Sibylle Pfeiffer
werden schriftlich beantwortet.

Ich rufe die Frage 36 des Abgeordneten Markus
Löning auf:

Hat die Bundesregierung Erkenntnisse darüber, ob die feh-
lende Zusage der EU, den GFATM mit 1 Milliarde Euro zu
unterstützen, Einfluss auf die Zahlungen der USA an den
GFATM hat, die für die Auszahlung ihrer geplanten Gelder
von 1 Milliarde US-Dollar eine „Kofinanzierung“ anderer
Staaten gefordert haben?

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505522900


Herr Abgeordneter Löning, die Ankündigung der
USA, 2004 zusätzlich 1 Milliarde Euro für den Fonds
zur Verfügung zu stellen, steht unter dem Vorbehalt, dass
weitere 2 Milliarden Euro von anderen Gebern aufge-
bracht werden. Woher diese Mittel kommen sollen, ist
bislang unklar. Darum liegen der Bundesregierung auch
keine Erkenntnisse über den Einfluss der Beiträge von-
seiten der EU und ihrer Mitgliedstaaten auf das Beitrags-
verhalten der USA vor.


Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505523000


Zusatzfrage.

Markus Löning (FDP):
Rede ID: ID1505523100

Frau Staatssekretärin, wäre es nach Auffassung der

Bundesregierung nicht ein wichtiges politisches Signal
gewesen, wenn die EU an dieser Stelle gemeinsam einen
deutlich sichtbaren Schritt unternommen hätte, indem
sie auf die Amerikaner zugeht und eine Zusage macht?

Dr
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505523200


Ich habe vorhin schon die zusätzlichen Zusagen dar-
gelegt. Die Bundesregierung hat zusätzlich 100 Millio-
nen Euro zur Verfügung gestellt; dies ist, glaube ich,

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(C (D ein schlechtes Angebot. Vielleicht beteiligen sich an em Fonds noch andere EU-Mitgliedstaaten oder reiche lförderländer, aber auch die Privatwirtschaft. Ich bearre schon darauf, dass auch die Privatwirtschaft ein isschen stärker einbezahlt; denn nur gemeinsam können ir das Problem lösen. Herr Löning, die USA haben icht gesagt, die Deutschen oder die Belgier müssten sondso viel Geld einbezahlen, sondern es geht um ein Anebot an andere Geber. Das sind mehr als Frankreich, eutschland und die Beneluxstaaten. Eine weitere Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, wir fragen hier die Bundesre ierung und nicht die Privatwirtschaft. Daher wiederhole ch meine Frage: Wäre es nicht besser gewesen, wenn ie EU geschlossen das politische Signal gegeben hätte, ier einen deutlichen Schritt voranzugehen? Wäre es anesichts der Tatsache, dass die Bundesregierung nach Ihen Worten auf diesem Gebiet schon viel leistet, nicht ichtig gewesen, dies gegenüber unseren Freunden in merika auch zu dokumentieren? Dr Herr Löning, wir sollten einfach einmal abwarten, as die Partnerkonferenz in Paris bringt. Dann können ir darüber noch einmal diskutieren. Ich rufe die Frage 37 des Kollegen Löning auf: Wird die Bundesregierung der Aufforderung der USA zu einer stärkeren Unterstützung des GFATM folgen, und wenn nein, warum nicht? Dr Herr Abgeordneter Löning, die Bundesregierung un erstützt wie die USA und andere wichtige Geber den onds nachdrücklich in seiner Arbeit und wirkt in dessen erwaltungsrat aktiv mit. Im Übrigen gilt natürlich auch m Hinblick auf diese Frage, dass wir die Mittel von biser 200 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro aufgetockt haben. Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, ist es richtig, dass die zugesag en zusätzlichen 100 Millionen Euro auch für weitere ahre bestimmt sind, sodass die zugesagten 300 Millioen Euro für einen längeren Zeitraum als die bisher zuesagten 200 Millionen Euro gelten? Dr Nein, das ist nicht der Fall. Die zusätzlichen 100 Millionen Euro sind für die Jahre 2005 bis 2007. Vorhin habe ich bereits vorgetragen, dass von den bereits beschlossenen 200 Millionen Euro die letzte Tranche in Höhe von 39,5 Millionen Euro im Jahre 2007 überwiesen wird. Insofern gelten die Mittel für dieselben Jahre. Eine weitere Zusatzfrage. Frau Staatssekretärin, wie erklären Sie sich den Wi derspruch, dass nach Auskunft des Global Aids Fonds Projekte nicht angefangen werden können, weil die zugesagten Mittel nicht fließen, während Sie sagen, mit den Projekten könne nicht begonnen werden, weil die Mittel nicht abgerufen würden? Dr Nein, das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, wir freuen uns, dass in diesem Jahr 60 Prozent der Mittel nach Afrika abgeflossen sind. In der Anfangsphase gab es Probleme nicht nur beim Fonds, sondern auch bei den Antragstellern. Diese Probleme haben wir mit Beratungsleistungen zum Beispiel der GTZ zu lösen versucht. Insofern ist diese Phase überwunden. Ich sehe keine weiteren Zusatzfragen. Ich weise darauf hin, dass die Fragen 38 und 39 der Abgeordneten Conny Mayer schriftlich beantwortet werden. Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereichs. Ich rufe den Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes auf. Zur Beantwortung der Fragen steht Herr Staatssekretär Béla Anda zur Verfügung. Zunächst rufe ich die Frage 40 des Kollegen Günter Krings auf: Wie begreift die Bundesregierung ihre Auskunftspflicht gegenüber Journalisten und kommt es in diesem Zusammenhang vor, dass die Bundesregierung bzw. deren Sprecher Journalisten gegenüber die Auskunft verweigert? B Verehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Abgeordneter, Ihre Frage beantworte ich wie folgt: Die Auskunftspflicht der Bundesregierung gegenüber der Presse erstreckt sich auf Beschlüsse des Bundeskabinetts und deren Umsetzung sowie auf das Handeln der Bundesregierung und ihrer nachgeordneten Organe im Inund Ausland, soweit es von öffentlichem Interesse ist und nicht der Geheimhaltung oder dem Vertrauensschutz un t p d A r A g z r d d 1 R l w u r S B a P i j n w s a J u g R B „ j s s a t n t z D (C (D erliegt. Die Bundesregierung kommt dieser Auskunftsflicht gegenüber der Presse in vollem Umfang nach. Jees Ministerium verfügt über eine Pressestelle, die uskunft erteilt. Das Presseund Informationsamt der Bundesregie ung und die Sprecher der Bundesregierung, die für den mtsbereich des Bundeskanzlers, aber auch in Angeleenheiten, die die Bundesregierung insgesamt betreffen, uständig sind, geben ebenfalls Auskünfte. Die Regieungssprecher sowie die Sprecher aller Ressorts stehen en Journalisten und Journalistinnen darüber hinaus reimal pro Woche Rede und Antwort. Heute um 3.30 Uhr hat parallel zu dieser Fragestunde eine dieser egierungspressekonferenzen stattgefunden. Fragen aler Art können dort erörtert werden und Fragen aller Art erden dort beantwortet. Über seine Auskunftspflicht hinaus bietet das Presse nd Informationsamt der Bundesregierung ein umfangeiches Serviceangebot zur Information von Journalisten. o können die Medien im Internet in einer geschlossenen enutzergruppe zu jeder Zeit zahlreiche Informationen brufen: von Terminhinweisen über Mitschriften von ressekonferenzen bis zu Hintergrundmaterialien. Das st eine Seite, die wir eingeführt haben und die bis zum etzigen Zeitpunkt schon 4 500 Abnehmerinnen und Abehmer gefunden hat, die dieses Angebot gern nutzen, ie uns noch einmal versichert worden ist. Die Ressorts verfügen ebenfalls über ständig aktuali ierte Internetseiten, von denen Pressemitteilungen und ndere Informationen abgerufen werden können. Darüber hinaus – also neben der Beantwortung von ournalistenfragen im Rahmen der Pressekonferenzen nd neben der Zur-Verfügung-Stellung von Internetaneboten, die ich erwähnt habe – organisieren sowohl die essorts als auch das Presseund Informationsamt der undesregierung im Bedarfsfall Hintergrundgespräche unter zwei“ oder „unter drei“ – was das heißt, ist Ihnen a geläufig – und Pressekonferenzen zur Erläuterung beonders wichtiger Vorgänge. Insofern dokumentiert all dies, dass das Bundespres eamt und die Pressestellen der Bundesregierung eine uch nach internationalem Maßstab außerordentlich ransparente Informationspolitik betreiben und Kommuikation im wahrsten Sinne des Wortes als Dienstleisung begreifen. Zusatzfrage, Herr Kollege Krings? Nein, ich würde gern zwei Zusatzfragen zu meiner weiten Frage stellen. Dann rufe ich die Frage 41 des Abgeordneten r. Günter Krings auf: Vizepräsident Dr. Norbert Lammert Wenn ja, in welchen Fällen kommt dies vor, und gibt es bestimmte Journalisten, denen gegenüber die Auskunft grundsätzlich verweigert wird? B Herr Abgeordneter, die Verweigerung einer Auskunft kommt dann vor, wenn es sich um eine Angelegenheit handelt, für die keine Auskunftspflicht besteht, etwa aus Geheimhaltungsgründen. Dieses Verfahren bildet in der täglichen Arbeit der Sprecher und Sprecherinnen der Bundesregierung und der Ministerien die Ausnahme. Solche Ausnahmen – wenn sie denn überhaupt eintreten – ergeben sich aus dem Gegenstand der Anfrage. Die Pressegesetze der Länder Berlin und Nordrhein-Westfalen, – die für die Arbeit der Bundesregierung in Berlin und in Bonn relevant sind, nennen, wie Sie wissen, zum Beispiel Geheimhaltungsgründe oder schutzwürdige private Interessen. Gründe für eine Auskunftsverweigerung ergeben sich hingegen nicht aus der Person des anfragenden Journalisten. Die Auskunftsverweigerung betrifft in einem solchen Fall alle Medien und ist in keinem Fall gegen bestimmte Journalistinnen und Journalisten gerichtet, da die Bundesregierung die Medien in ihrer Arbeit gleichbehandelt. Aber die Ausnahmen, die ich erwähnt habe, können greifen, wenn es etwa – um ein Beispiel zu nennen – um Sitzungen des geheim tagenden Bundessicherheitsrats geht. Die erste Zusatzfrage, bitte. Meine erste Zusatzfrage: Herr Staatssekretär, ich will noch einmal präzisierend nachfragen. Hat es in letzter Zeit Fälle gegeben, bei denen die Bundesregierung bzw. Sprecher der Bundesregierung oder ihre Ministerien die Auskunft in Fällen verweigert haben, für die eine rechtliche Auskunftspflicht gegenüber Journalisten existierte? Kam es also außerhalb der von Ihnen angeführten Geheimhaltungsfälleoder ähnlicher Fälle dazu, dass eine Auskunftspflicht bestand und eine Auskunft nicht erteilt wurde? B Mir ist ein solcher Fall nicht bekannt. Herr Abgeordneter, leider haben Sie uns in Ihrer übermittelten mündlichen Anfrage auch keinerlei Hinweise auf einen konkreten Hintergrund Ihrer immer noch sehr allgemeinen Frage gegeben. Ich kann Ihren Hinweis, wenn er einer sein soll, nur ganz generell prüfen oder prüfen lassen, ohne aber bisher genau wissen zu können, in welche Richtung Sie zielen. Zweite Zusatzfrage. f I k k H w f z f I – S d a n t t P D m a D s n e v d s s g s z d s g (C (D Vielen Dank, Herr Präsident. – Meines Wissens dür en die Fragen auch durchaus allgemein formuliert sein. ch möchte meine zweite Nachfrage dann aber etwas onkreter fassen, wie Sie es gerade gewünscht haben. Wie ist vor dem Hintergrund Ihrer Antworten zu er lären, dass der ehemalige Sprecher des Innenministers, err Lingenthal, einem Journalisten gegenüber, der ihn iederholt schriftlich um Informationen über die Einührung von zusätzlichen Merkmalen in Ausweisen bat, unächst gar nicht antwortete und dann schriftlich mit olgenden Zeilen reagierte – ich zitiere –: Ihre bisherigen Beiträge zeigen, dass Sie gezielt Fakten verdrehen. Dies bleibt Ihnen unbenommen. Nur, warum sollen wir dafür den Rohstoff liefern? B Dieser Fall ist mir nicht bekannt. Herr Lingenthal Sie haben selber darauf hingewiesen – ist nicht mehr precher des Innenressorts, sondern leitet jetzt im Bunespresseamt die Abteilung Presseund Öffentlichkeitsrbeit. Er leistet hervorragende Arbeit. Ich werde Ihren Hinweis jedoch prüfen und biete Ih en an, den Sachverhalt nach Rücksprache mit dem bereffenden Ressort darzulegen. Unabhängig davon beone ich noch einmal, dass die Bundesregierung in ihrer ressearbeit grundsätzlich alle Medien gleichbehandelt. ies gilt auch für alle Ressorts. Zur Beantwortung der Fragen 42 bis 53 steht Staatsinister Rolf Schwanitz zur Verfügung. Ich rufe die Frage 42 des Kollegen Andreas Schmidt uf: Weshalb hat das Bundeskanzleramt in seiner Stellung nahme gegenüber der Staatsanwaltschaft Bonn die Formulierung gewählt, der Vorgang „Mitteldeutsche Kali“ sei „durch einen Zufall erhalten“ geblieben – vergleiche „Die Welt“ vom 20. Juni 2003 –, und welcher Zufall ist gemeint? Herr Kollege Schmidt, die Antwort lautet wie folgt: er Begriff „Zufall“ wurde gewählt, da bei „Mitteldeutche Kali/Kaliwerk Bischofferode“ trotz verschwundeer Originalakte ohne erkennbaren Grund Schriftgut rhalten blieb. Bei den sieben anderen Privatisierungsorgängen sind hingegen die Originalakten verschwunen, ohne dass Schriftgut erhalten blieb. In den anderen ieben Privatisierungsvorhaben, deren Akten dem Unteruchungsausschuss der 12. Legislaturperiode zur Verfüung gestellt wurden, blieb nichts erhalten. Diese Besonderheit der Privatisierung „Mitteldeut che Kali/Kaliwerk Bischofferode“ besteht im Vergleich u den übrigen sieben Privatisierungsvorhaben, ohne ass dafür ein Grund erkennbar ist. Auch die damals zutändigen Beamten konnten sich den Erhalt des Schriftutes nicht erklären. Herr Kollege Schmidt, Sie möchten dazu vermutlich eine Zusatzfrage stellen. Ich möchte die Zusatzfrage stellen: Habe ich Sie rich tig verstanden, Herr Staatsminister, dass Sie es mittlerweile für bemerkenswert halten, dass Akten vorhanden sind? Selbstverständlich ist mir ein gewisses Maß an Pole mik fremd. Ich will aber doch sagen, dass mit Ausnahme dieses Sonderfalls bei den anderen Vorgängen – neben anderen ist auch dieser Vorgang in der 12. Legislaturperiode dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zugeleitet worden – der Aktenbestand im Original komplett nicht mehr erhalten ist. Wenn man will, kann man sagen: Die Unnormalität ist leider der Standard bei diesen Vorgängen. Eine weitere Zusatzfrage. Sind die vorhandenen Akten diejenigen, von denen Sie hier noch im Juni dieses Jahres gesagt haben, sie seien verschwunden? Die Eingangsfeststellung ist falsch. Ich möchte hier auf die Frage der Kollegin Connemann verweisen, die ebenso wie die weiteren Fragen zu diesem Geschäftsbereich dieses Thema berührt; denn in ihnen wird die These aufgestellt, es seien Akten wiedergefunden worden. Das ist ausdrücklich nicht der Fall. Schon lange vor dem Regierungswechsel waren Unterlagen, Originalschriftgut, in diesem Bereich vorhanden; hierin unterscheidet sich dieser Fall von den anderen Privatisierungsvorgängen, von denen ich gerade gesprochen habe. Ich rufe die Frage 43 des Kollegen Andreas Schmidt auf: Hat der Chef des Bundeskanzleramtes, Staatssekretär Dr. Frank-Walter Steinmeier, die Formulierung in der Stellungnahme des Bundeskanzleramtes gegenüber der Staatsanwaltschaft Bonn, der Vorgang „Mitteldeutsche Kali“ sei „durch einen Zufall erhalten“ geblieben – vergleiche „Die Welt“ vom 20. Juni 2003 –, gebilligt, und hält er sie auch weiterhin für angemessen? Die Antwort, Herr Kollege Schmidt, auf beide Teil fragen, die in der Frage enthalten sind, lautet: Ja. Ich rufe die Frage 44 der Kollegin Gitta Connemann auf: a D d g i w N g t g b w w t g m n l n v a d 2 s h v s m s c a R d D R 2 t ü 2 b a f m k (C (D Seit welchem Tag hat der Chef des Bundeskanzleramtes, Staatssekretär Dr. Frank-Walter Steinmeier, Kenntnis davon, dass der Vorgang „Mitteldeutsche Kali“ im Bundeskanzleramt im Original gefunden wurde – vergleiche „Die Welt“ vom 20. Juni 2003 –, und was hat er veranlasst? Frau Kollegin Connemann, Ihre Frage beruht wie uch die nachfolgenden Fragen der Kollegen r. Bergner und von Klaeden auf der Annahme, im Buneskanzleramt seien in jüngster Zeit verschwunden gelaubte Akten wiedergefunden worden. Diese Annahme st falsch. Im Bundeskanzleramt wurden seit dem Regierungsechsel 1998 keinerlei vermisste Akten aufgefunden. icht erst jetzt, sondern bereits 1995 bemerkte eine Reistratorin des Kanzleramtes den Verlust der Originalaken „Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bischofferode“. Zeitleich heftete dieselbe Registratorin Schriftgut, welches is dahin außerhalb der Registratur aufbewahrt worden ar, zu einem Ersatzband „Mitteldeutsche Kali/Kalierk Bischofferode“ zusammen. Dies möchte ich erläuern und daher diesbezüglich zunächst einige Ausführunen im Zusammenhang machen. Wie ich bereits in der Fragestunde am 4. Juni 2003 itgeteilt habe, bleibt es dabei: Die registrierten Origialakten zur Privatisierung der Mitteldeutschen Kali/Kaiwerk Bischofferode sind verschwunden. Sie sind auch icht wieder aufgetaucht. Der Sachverhalt, so wie er sich heute darstellt, wurde on Herrn Dr. Hirsch ermittelt und ist in seinem Bericht usführlich geschildert. Der Sachverhalt wurde auch em Deutschen Bundestag berichtet, und zwar am 8. Juni 2000 dem Parteispenden-Untersuchungsauschuss. An diesem von Dr. Hirsch ermittelten Sachveralt hat sich nichts geändert. Es wurden seither keine ermissten Akten aufgefunden, weder zur Mitteldeutchen Kali/Kaliwerk Bischofferode noch zu anderen verissten Vorgängen. Die Aktenlage ist unverändert. Die Originalakten „Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bi chofferode“ wurden vor Übersendung an den Untersuhungsausschuss der 12. Legislaturperiode im Kanzlermt kopiert. Die Kopien wurden dem zuständigen eferat zur Verfügung gestellt. Auf dem ersten Band ieser Kopien befindet sich eine handschriftliche Notiz: Akte wurde an das BMF gesandt, Kopie für die zuständige Abteilung iese Notiz ist unter dem 8. Juli 1994 im zuständigen eferat abgezeichnet. Die Originale gingen am 9. Juli 1994 in drei Ordnern an den Deutschen Bundesag. Die Rücksendung der Originale vom Bundestag ber das BMF an das Bundeskanzleramt erfolgte am 6. Oktober 1994. Diese drei ursprünglichen Originalände sind verschwunden. Sie sind nicht etwa wieder ufgetaucht, sondern sind und bleiben weg – leider. Das Verschwinden hat die Registratur zu einem recht rühen Zeitpunkt, nämlich schon 1995, bemerkt. Die daals zuständige Registratorin hat auf der Registraturarte eingetragen: Staatsminister Rolf Schwanitz Bände 1 bis 3 nicht mehr vorhanden (nie von Herrn S. – hier steht auf der Karte der Name des damals zuständigen Referenten – zurückgegeben)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505523300
Markus Löning (FDP):
Rede ID: ID1505523400
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505523500
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505523600
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505523700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505523800
Markus Löning (FDP):
Rede ID: ID1505523900




(A) )


(B) )

Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505524000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505524100
Markus Löning (FDP):
Rede ID: ID1505524200
Ursula Eid-Simon (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1505524300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505524400
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1505524500
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505524600
Dr. Günter Krings (CDU):
Rede ID: ID1505524700
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505524800




(A) )


(B) )

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1505524900
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505525000
Dr. Günter Krings (CDU):
Rede ID: ID1505525100
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1505525200
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505525300
Dr. Günter Krings (CDU):
Rede ID: ID1505525400
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1505525500
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505525600
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505525700




(A) )


(B) )

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505525800
Andreas Schmidt (CDU):
Rede ID: ID1505525900
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505526000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505526100
Andreas Schmidt (CDU):
Rede ID: ID1505526200
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505526300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505526400
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505526500
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505526600
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505526700




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Die Akte hat in der Registratur eine Registraturkarte „Mit-
teldeutsche Kali/Kaliwerk Bischofferode“, Ka 66 NA 1.
Die Eintragung auf der Registraturkarte ist undatiert. Sie
stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1995; denn ab 1995
läuft die Akte „Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bischoffe-
rode“ weiter. Außerdem ist der namentlich erwähnte Mit-
arbeiter im März 1995 aus dem Bundeskanzleramt ausge-
schieden.

Die Akte „Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bischoffe-
rode“ besteht heute zunächst aus drei Hängeordnern, bei
denen es sich offenkundig um die so genannten C-Ko-
pien handelt, die im Kanzleramt verblieben waren. Diese
Kopienbände beginnen mit dem 7. April 1993, dem
13. Juli 1993 und dem 24. September 1993. Die dazu ge-
hörenden Originale sind verschwunden.

Neben diesen Kopien gibt es – das ist, wenn auch nur
für Kenner, ein altbekannter Sachverhalt – den von der
Registratur angelegten „Ersatzband“. Dieser „Ersatz-
band“ wurde angelegt, nachdem die Registratorin das
Verschwinden der Originalakte bemerkt hatte. Das
Schriftgut in diesem „Ersatzband“ beginnt mit dem
12. Februar 1993 und endet am 22. Juli 1997. Erstaun-
lich daran ist, dass sich ein Teil dieses Bandes mit dem
Zeitraum der verschwundenen drei Originalaktenbände
überlappt. Der überlappende Zeitraum reicht vom
12. Februar 1993 bis zum 21. Dezember 1993. Der über-
lappende Zeitraum ändert jedoch nichts daran, dass die
drei Originalaktenbände, die der Bundestag über das
BMF an das Kanzleramt zurückgeschickt hatte, ver-
schwunden sind und bleiben.

Fraglich ist allerdings, wo die überlappenden Schrift-
stücke herkamen, aus denen die Registratorin den „Er-
satzband“ anlegte.

Diese Schriftstücke waren nicht Bestandteil der regis-
trierten Originalakte „Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bi-
schofferode“, wurden außerhalb der Registratur des
Bundeskanzleramtes verwahrt, wurden Aktenbestand-
teil erst in dem Moment, in dem die Registratorin das
Verschwinden der registrierten Originalakte bemerkte,
und bestehen fast ausschließlich aus Schriftstücken mit
Paraphen des Bundeskanzlers oder mit Verfügungen des
Chefs des Bundeskanzleramtes. Der „Ersatzband“ setzt
sich dann ab 1995 mit normalem Originalpapier fort.

Wie es zu dieser ausgesprochen merkwürdigen und
keineswegs vorbildlichen Aktenbildung gekommen ist,
ließ sich bisher nicht klären. Insbesondere konnte sich
der damals zuständige Referent überhaupt nicht erin-
nern.

Die Tatsache, dass die sich in dem „Ersatzband“ be-
findlichen Dokumente aus demselben Zeitraum stam-
men wie die im Kanzleramt noch vorhandenen C-Ko-
pien, legt aber nahe, dass es sich dabei um Schriftgut
handeln könnte, das im zuständigen Referat zurückge-

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(C (D alten und dort außerhalb der Registratur offenbar geondert aufbewahrt worden ist. Wir gehen davon aus, ass es dann 1995 auf Drängen der Registratorin zur onstruktion des auf der Registraturkarte vermerkten Ersatzbandes“ der Registratur zugeleitet worden ist, achdem diese das Fehlen der ausgeliehenen Akten beerkt hatte und tätig geworden war. Außer der Registraorin interessierte sich offenbar niemand für den Aktenerlust. Dieser Sachverhalt ist nicht neu, sondern er wurde im isziplinarrechtlichen Vorermittlungsverfahren ermittelt, eschrieben und bewertet und sodann der Staatsanwaltchaft Bonn mitgeteilt. Ebenso wurde der Sachverhalt am 8. Juni 2000 dem Untersuchungssauschuss „Parteispenen“ der 14. Legislaturperiode mitgeteilt. Damit komme ich auf Ihre konkreten Fragen zurück. in Wiederauffinden der Originalakten „Mitteldeutsche ali/Kaliwerk Bischofferode“ nach dem Regierungsechsel 1998 hat es nicht gegeben. Die Originalakten ur Privatisierung Mitteldeutsche Kali/Kaliwerk Bichofferode sind nach wie vor verschwunden. Die Tatsahe, dass bereits vor dem Regierungswechsel mit Origialschriftgut, das vermutlich zur Akte „Mitteldeutsche ali/Kaliwerk Bischofferode“ gehörte, ein „Ersatzband“ ngelegt wurde, war Ergebnis der disziplinarrechtlichen orermittlungen im Bundeskanzleramt. Der Chef des undeskanzleramtes, Dr. Steinmeier, wurde darüber urch den Abschlussbericht von Bundestagsvizepräsient a. D. Dr. Burkhard Hirsch vom 31. Mai 2000 unterichtet. Da das Anlegen eines „Ersatzbandes“ und der Um ang des Originalschriftgutes Rückschlüsse auf den Umang mit Originalakten von „Mitteldeutsche Kali/Kalierk Bischofferode“ möglich machten, fand diese atsache Eingang in den Bericht von Bundestagsvizeräsident a. D. Dr. Hirsch über disziplinarrechtliche Vorrmittlungen im Bundeskanzleramt, der der Staatsanaltschaft Bonn am 14. Juli 2000 übergeben wurde. Außerdem hat Herr Dr. Hirsch den Parteispendenntersuchungsausschuss der 14. Legislaturperiode am 8. Juni 2000 über den Zustand der Akten „Mitteldeutche Kali/Kaliwerk Bischofferode“ unterrichtet. Anweend waren für die CDU-Fraktion unter anderem Kollein Voßhoff und Kollege Andreas Schmidt, weshalb iese Dinge Ihnen bereits seit drei Jahren bekannt sind. Ein weiteres Tätigwerden des Chefs des Bundeskanz eramtes über die Information der Staatsanwaltschaft nd des Deutschen Bundestages hinaus war nicht erforerlich. Zusatzfrage, Frau Kollegin Connemann. Ich danke Ihnen für die wirklich außergewöhnlich usführliche Beantwortung dieser Frage. Angesichts der onstigen Kürze von Antworten bin ich darüber angeehm überrascht. Gitta Connemann Da ich diesem Hohen Hause erst seit kurzer Zeit angehöre, sehen Sie es mir bitte nach, dass ich vielleicht nicht so gut informiert bin wie die anderen Kollegen und dass ich die Antworten angesichts ihrer Länge nicht im Detail nachvollziehen kann. Zwei Nachfragen möchte ich dennoch stellen: Erstens. Auf welche Akten wird in dem Schreiben des Bundeskanzleramtes an die Staatsanwaltschaft Bonn vom 12. Juni 2003, in dem ja auf eine Aktenlage im Bereich „Mitteldeutsche Kali“ Bezug genommen wird, genau Bezug genommen, auf die C-Kopien, auf die B-Kopien, auf die A-Kopien? Vielleicht können Sie das noch einmal darstellen. Frau Connemann, ich will es Ihnen ersparen, dass ich das noch einmal vorlese. Selbstverständlich haben wir gegenüber der Staatsanwaltschaft auf die besondere Situation bei diesem Vorgang „Kali“ deshalb hingewiesen, weil in diesem Fall, anders als bei den anderen Vorgängen, in der Tat deutlich wird – das ist wohl auch für die Ermittlungen ein wichtiger Umstand –, dass das Bundeskanzleramt mit Privatisierungsvorgängen sehr wohl bis staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen von Interesse sind. Weitere Zusatzfrage, Frau Connemann. Sie haben in Ihren Ausführungen unter anderem be merkt, dass sich der Referent nicht mehr erinnern könne. Konnte sich die Registratorin erinnern? Selbstverständlich konnte sich die Registratorin erin nern. Es handelte sich um hilfreiche Informationen über das Anlegen dieses „Ersatzbandes“. Wir sind damit am Ende der heutigen Fragestunde. Je nach Betrachtungsweise mag das mit Bedauern oder Erleichterung zur Kenntnis genommen werden, es entspricht aber unseren präzisen Regeln. (Dr. Uwe Küster [SPD]: Wir hätten gern noch in den höchsten Leitungsbereich hinein betraut war. Ich denke, es war auch für den Untersuchungsausschuss der 12. Legislaturperiode eine schwierige Situation, dass das Kanzleramt aufgrund der damals übersandten Originalbelege in Erscheinung trat, als sei es mit Privatisierungsvorgängen nicht befasst. Gerade der Vorgang „Mitteldeutsche Kali“ und das im Zusammenhang damit 1995 erfolgte Anlegen eines „Ersatzbandes“ belegt anschaulich, dass das Bundeskanzleramt bis in die höchsten Leitungsebenen hinein mit Privatisierungsvorgängen befasst gewesen ist. Das lässt Rückschlüsse auch auf die anderen Privatisierungsvorgänge zu, die für die Z f o S n (D Weiteres gehört!)

Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505526800
Gitta Connemann (CDU):
Rede ID: ID1505526900




(A) (C)


(B) )

Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505527000
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505527100
Gitta Connemann (CDU):
Rede ID: ID1505527200
Rolf Schwanitz (SPD):
Rede ID: ID1505527300
Dr. Norbert Lammert (CDU):
Rede ID: ID1505527400
u diesen gehört auch, dass die nun nicht mehr aufgeru-
enen Fragen schriftlich beantwortet werden.
Wir sind damit zugleich am Ende der heutigen Tages-

rdnung.
Bevor ich die Sitzung schließe, berufe ich die nächste

itzung des Deutschen Bundestages auf morgen, Don-
erstag, 9 Uhr, ein.
Ich schließe die heutige Sitzung.