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ID1822910000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Martin Rabanus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrte Damen und Herren auf den Tribünen! Lie-
    be Zuschauer! Ich weiß zwar noch nicht genau, was die
    Grünen gleich vortragen werden,


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Keine Angst!)


    aber es ist schon erkennbar, dass der letzte Tagesord-
    nungspunkt dieser Sitzungswoche kurz vor Ostern offen-
    sichtlich einer ist, bei dem hier im Hause viel Konsens
    herrscht. Das finde ich ganz schön.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schöner grüner Antrag!)


    Ich glaube, dass sich Kai Gehring für die Grünen nachher
    auch sehr konstruktiv an der Debatte beteiligen wird .


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich glaube, wir alle sind uns diesbezüglich wirklich
    einig . Wir haben in den letzten Monaten immer wieder
    Diskussionen über Europa geführt, über die Probleme an
    den Rändern Europas, zum Beispiel gestern in der ver-
    einbarten Debatte zum Brexit, der ja inzwischen zum
    Synonym für all das, was in Europa nicht so gut läuft,
    geworden ist . Wenn wir nun heute über das Bildungspro-

    gramm Erasmus+ sprechen, sprechen wir über die Hoff-
    nung und über die Zukunft für Europa .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Seit 2014 steht Erasmus+ für das Gemeinsame, das
    Grenzen Überschreitende, das Lernen, den Austausch
    miteinander . Durch diesen Austausch wächst Europa
    weiter zusammen . Erasmus+ ist ein hervorragendes In-
    strument, um den Zusammenhalt zwischen den Nationen
    Europas zu stärken. Die internationale Erfahrung eröffnet
    den jungen Menschen persönliche, aber auch berufliche
    Perspektiven sowie Qualifikationen. Das ist auch für den
    europäischen Arbeitsmarkt gut. Ich finde, auch das darf
    man nicht vergessen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir feiern
    30 Jahre Erasmus in diesem Jahr . Die europäischen Staa-
    ten haben sich nach zwei Weltkriegen zu einer Gemein-
    schaft entwickelt, die durch Kultur, Bildung, persönli-
    ches Erleben und Freundschaften entstanden ist . Erasmus
    und die anderen Bildungsprogramme haben sich im Lau-
    fe der Zeit immer weiterentwickelt und großen Anklang
    gefunden .

    Damit fördern die europäischen Bildungsprogramme
    seit 30 Jahren Lehren und Lernen, interkulturelle Begeg-
    nungen und die Zusammenarbeit in Europa . 1987 haben
    nach der Gründung des Erasmus-Programms gerade
    einmal 657 deutsche Studierende an diesem Programm
    teilgenommen . Frau Hein hat die Zahl genannt: Heute
    sind es 42 000 . Das zeigt, welch eine Akzeptanz dieses
    Programm hat .

    Seit 2014 heißt dieses Programm Erasmus+ . Weil die
    einzelnen Marken leider ein bisschen hinter den über-
    mächtigen Teil Erasmus zurücktreten – ich sehe das
    genauso wie Frau Kollegin Hein –, will ich diese be-
    nennen . Da ist „Comenius“ für die Schulbildung . Da ist
    „Jugend in Aktion“ für die außerschulische Bildung und
    „ Leonardo da Vinci“ für die berufliche Bildung. Ich darf
    an dieser Stelle dazu sagen, dass es ein besonderes Inte-
    resse meiner Fraktion darstellt, auch die Mobilität bei der
    beruflichen Bildung in Zukunft weiter zu stärken.


    (Beifall im ganzen Hause – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch unserer Fraktion!)


    – Das ist ein besonderes Anliegen der Koalition und des
    gesamten Hauses, wie ich merke .

    Da ist „Grundtvig“ für die Erwachsenenbildung . Da
    sind Jean-Monnet-Aktivitäten für Forschung und Lehre .
    All das ist jetzt unter Erasmus+ zusammengefasst .

    Wir müssen bei der Evaluierung und der Weiterent-
    wicklung darauf Wert legen, dass diese einzelnen Mar-
    ken wieder sichtbarer werden . Denn auch dadurch kön-
    nen wir die Mobilität aus meiner Sicht erhöhen .

    Andere Stichworte wurden genannt . Die Ziele für die-
    ses Zusammenführen der Programme waren natürlich
    Effizienzsteigerungen und schlankere Strukturen. Das

    Dr. Rosemarie Hein






    (A) (C)



    (B) (D)


    Antragsverfahren und das Management sollten einfacher
    werden . Auch das ist gesagt worden . Da ist noch Luft
    nach oben; ich formuliere das sehr vorsichtig .

    Die Antragsverfahren sind nach wie vor sperrig . Sie
    sind nicht in allen Teilen so konzentriert, wie es mög-
    lich und vielleicht auch nötig wäre . Vor allen Dingen –
    auch das ist schon erwähnt worden – sind die kleineren
    Programmpartner – viele kommen aus dem Bereich des
    Ehrenamts – natürlich mit so mächtigen Antrags- und
    Abrechnungsverfahren am Ende des Tages überfordert .
    Daran müssen wir verstärkt weiterarbeiten .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die transeuropäische Mobilität steigt für alle Berei-
    che . Der Erfolg des Programms ist zugleich sein Fluch .
    So ist es vorhin gesagt worden, und so ist es tatsächlich
    auch . Auch wenn wir im Moment über ein Gesamtbudget
    in Höhe von 14,7 Milliarden Euro verfügen, haben wir
    natürlich an allen Ecken und Enden eine Decke, die zu
    kurz ist .

    Damit wir das nicht vergessen, will ich Folgendes sa-
    gen: In der aktuell laufenden Programmphase werden wir
    4 Millionen Menschen am Ende des Tages die Möglich-
    keit gegeben haben, durch dieses Programm Europa und
    andere europäische Länder kennenzulernen . 125 000 In-
    stitutionen, 2 Millionen Studierende, 650 000 Schüler
    und Auszubildende, 500 000 junge Menschen aus Frei-
    willigendiensten und 25 000 strategische Partnerschaften
    werden mit diesem Budget finanziert werden können.
    Das ist ein hervorragender und ein großer Schritt, den
    wir nicht kleiner machen dürfen, als er tatsächlich ist .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg . Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Dennoch werden wir – das sicherlich in großem Ein-
    vernehmen – dafür streiten, zusätzliche Mittel für das
    Programm zu bekommen . Auch müssen wir noch einmal
    ein bisschen genauer schauen, ob die Justierung der ein-
    zelnen Programmbereiche und die Budgetverteilungen
    zwischen den Programmbereichen so richtig sind .

    Ich will aus meinem Herzen keine Mördergrube
    machen; den Bereich der beruflichen Bildung habe ich
    eben genannt . Ich glaube, ihn müssen wir stärken . Auch
    die vermeintlich kleineren Programmbereiche wie „Ju-
    gend in Aktion“, die Erwachsenenbildung oder auch die
    Schulbildung sollten im besonderen Fokus unserer Auf-
    merksamkeit stehen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg . Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir brauchen ein
    starkes Erasmus+ . Wir brauchen ein starkes Bildungs-
    und Mobilitätsprogramm . Denn wir wollen den Feinden
    der Freiheit in Europa Freundschaft und Verständigung
    zwischen den europäischen Nationen entgegenstellen .
    Dafür brauchen wir ein starkes Erasmus+ . Umberto
    Eco hat einmal gesagt: Erasmus hat die erste Genera-
    tion Europäer hervorgebracht . – Ich wünsche mir, dass

    viele weitere Generationen überzeugter Europäer durch
    Erasmus+ unseren Kontinent zusammenhalten: für Frie-
    den, für Freiheit, für uns alle .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg . Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE])




Rede von Michaela Tadjadod
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herzlichen Dank, Herr Kollege . – Als Nächster spricht

Kai Gehring von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen .


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kai Gehring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! „Die gefähr-
    lichste Weltanschauung ist die derer, die die Welt nie
    angeschaut haben .“ Das wusste schon Alexander von
    Humboldt . Europa ist ein Stabilitätsanker in einer Welt
    mit Krisen und Konflikten, ein Kontinent der Demokratie
    und Rechtsstaatlichkeit, mit garantierten Menschen- und
    Freiheitsrechten .

    Das Einigungswerk steht unter Druck . Europafeindli-
    che und nationalistische Strömungen stellen europäische
    Werte und die Union infrage .


    (Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Unsere Union aber nicht!)


    Ich sage für uns sehr klar: Ausgrenzung, Abschottung und
    Renationalisierung führen in die Sackgasse, und sie sind
    unvereinbar mit unserer europäischen Gemeinschaft .


    (Beifall im ganzen Hause)


    Auch wenn die Brexit-Verhandlungen in den nächsten
    Jahren viel Kraft binden werden, sollten wir nicht auf-
    hören, die europäische Integration voranzutreiben und
    unsere universellen Gemeinschaftsrechte zu verteidigen;
    denn Europa muss sozialer, ökologischer, demokrati-
    scher und sicherer werden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Bei so manchem Schatten gibt es aber auch viel Licht .
    Für viele ist Europa eben doch selbstverständlicher All-
    tag, insbesondere in den Grenzregionen . Ich will mir jetzt
    einen Seitenhieb auf die Maut ersparen, um die Einigkeit
    hier nicht zu stören .


    (Martin Rabanus [SPD]: Sehr anständig von Ihnen – Dr . Thomas Feist [CDU/CSU]: Bis eben war es noch gut!)


    Aber wissen Sie: Gerade die Jugend – und damit die Zu-
    kunft – Europas lebt und schätzt Europa mit seiner Viel-
    falt, den Freiräumen und den Chancen . Im Rahmen der
    europäischen Bildungsprogramme sind in der Vergan-
    genheit über 7 Millionen Menschen zum Leben und Ler-
    nen in ein anderes EU-Land gegangen – eine echte Er-
    folgsstory . Daher auch von uns herzlichen Glückwunsch

    Martin Rabanus






    (A) (C)



    (B) (D)


    zum 30 . Geburtstag! Wir meinen, wer Europa auf diese
    Weise erfährt, kennt seinen Wert .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir Grünen im Bundestag und die Koalitionsfrakti-
    onen legen heute Anträge vor, mit denen wir dafür sor-
    gen wollen, dass Bildung stärker zur europäischen Eini-
    gung beiträgt . Ich sehe auch in dieser Debatte sehr viel
    Einigkeit . Eine fraktionsübergreifende Initiative wäre
    ein großartiges Zeichen ins Land und auch in Richtung
    Brüssel gewesen . Deshalb: Schade, dass das nicht mög-
    lich war . Ich sage sehr klar: Wir Grüne stehen weiter für
    einen einvernehmlichen Antrag des gesamten Hohen
    Hauses bereit;


    (Dr . Philipp Lengsfeld [CDU/CSU]: Des gesamten?)


    denn wir alle wollen einen Chancenkontinent .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir wollen, dass Erasmus+ noch besser läuft . Es wird
    noch viel zu sehr als Programm für Studierende wahr-
    genommen . Es ist wichtig, seine Anwendungsmöglich-
    keiten in allen Bildungsbereichen sichtbarer zu machen
    und bei Azubis, Schülerinnen und Schülern sowie Lehr-
    kräften viel aktiver für die Teilnahme an Erasmus+ zu
    werben . Gerade junge Auszubildende gehen noch viel
    zu selten ins Ausland . Sowohl in den Berufsschulen als
    auch bei den Arbeitgebern ist noch Überzeugungsarbeit
    zu leisten, dass es auch für den Betrieb von Vorteil ist,
    wenn Azubis und auch die Beschäftigten eine Zeit lang
    ins Ausland gehen . Wir fordern deshalb die Wirtschafts-
    verbände auf, gerade kleine und mittlere Unternehmen
    für Erasmus+ zu gewinnen . An die Bundesregierung ge-
    richtet sage ich: Vereinfachen Sie endlich die Anträge!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Jugendliche aus finanzschwächeren Elternhäusern
    sind leider noch unterrepräsentiert . Ein besseres BAföG
    und mehr Stipendien würden wirken . Auch da kann der
    Bund nachlegen; auch dazu kann man sich verabreden .
    Wer ins Ausland geht, soll sich sicher sein können, dass
    seine anderswo erbrachten Leistungen und Abschlüsse
    hierzulande auch anerkannt werden . Mobilität darf nicht
    von der Herkunft und nicht vom Konto abhängen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Unterrepräsentiert sind auch Jugendliche aus man-
    chen EU-Ländern und -Regionen . Die Teilnahmestaaten
    sollten darum endlich Ideen entwickeln, wie die Men-
    schen in allen europäischen Regionen von Erasmus+
    besser profitieren können. Statt eingefahrener Ströme nur
    in eine Richtung oder nur zwischen bestimmten Staaten
    wollen wir vielfältige Mobilität; denn genau das macht
    Europa aus . Mobilität ist für alle da . Nur das ist gerecht .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mehr europäischer Austausch ist ein Baustein für ein
    zusammenwachsendes Europa . Erasmus+ überzeugt die
    Menschen von den Vorzügen der europäischen Eini-
    gung und ist damit eine ganz konkrete Antwort auf die
    Schwarzmaler und die nationalen Egoisten . Bildung
    schafft Identität, auch europäische Identität, und öffnet
    europaweit Türen, Köpfe und Herzen, ob hierzulande, in
    Frankreich, in süd- oder osteuropäischen Ländern . Wir
    tun, glaube ich, gut daran, die Begeisterung der Gene-
    ration Erasmus für Europa gemeinsam zu stärken und
    weiterzuverbreiten .

    Vielen Dank .


    (Beifall im ganzen Hause)