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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Patrick Schnieder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle-

    gen! Die Bedeutung des Radverkehrs hat in der Tat in
    den letzten Jahren zugenommen . Das Fahrrad ist ein
    zunehmend beliebtes und ökologisches Verkehrsmittel .
    E-Bikes boomen . Es ist auch ein gesundes Verkehrsmit-
    tel, und es wird sehr stark touristisch genutzt . Ich sage

    Stefan Zierke






    (A) (C)



    (B) (D)


    das ganz bewusst, weil ich aus einer Destination kom-
    me, wo gerade Radwege, die jüngst dort angelegt worden
    sind, dem Tourismus einen neuen Schub verliehen haben .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Wo ist denn diese Destination?)


    Weil der Radverkehr an Bedeutung zugelegt hat, hat
    auch die Koalition entsprechend gehandelt . Wir haben
    nicht nur Anträge geschrieben und darüber gesprochen,
    sondern wir haben auch etwas auf den Weg gebracht .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht viel! Sehr, sehr wenig!)


    Die Bilanz kann sich sehen lassen: Im rechtlichen Be-
    reich haben wir die Straßenverkehrs-Ordnung sorgfältig
    und vorsichtig novelliert . Wir haben viel Geld für den
    Radverkehr zur Verfügung gestellt . Die Zahlen sind
    genannt worden: Etwa 100 Millionen Euro wurden für
    Radwege an Bundesstraßen, aber auch für Radwege an
    Bundeswasserstraßen zur Verfügung gestellt . Wir haben
    den Radweg Deutsche Einheit auf den Weg gebracht .


    (Marian Wendt [CDU/CSU]: Das Wichtigste!)


    Man darf nicht vernachlässigen, wie viel Geld in den
    Bereich Verkehrssicherheit und in Verkehrserziehungs-
    kampagnen fließt. Auch das kommt der Sicherheit des
    Radverkehrs zugute . Ich erinnere an die Förderprojekte
    im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans in einem
    Umfang von über 3 Millionen Euro pro Jahr, an die For-
    schungsprojekte im Bereich E-Bike und E-Lastenräder,
    die zwischen 2011 und 2016 mit über 7 Millionen Euro
    gefördert wurden, und nicht zuletzt an die 25 Millionen
    Euro für Radschnellwege in fremder Baulast, die wir
    jetzt noch auf den Weg bringen . Wenn ich das einmal zu-
    sammenrechne, dann kann ich nur zu dem Schluss kom-
    men, dass diese Bundesregierung, diese Große Koalition
    eine ambitionierte Radverkehrspolitik betreibt; das muss
    man einmal festhalten .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)

    NIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja, wenn das bei
    Ihnen ambitioniert ist!)

    Für manche – Herr Gastel, da haben sie recht – ist sie
    zu ambitioniert . Das zeigen die Zahlen, wenn wir uns
    andere zum Radwegebau Verpflichtete einmal näher an-
    schauen . Es ist ja nicht allein der Bund, der dafür zustän-
    dig ist .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat ja keiner behauptet!)


    Er unterstützt den Radwegebau . Aber in erster Linie sind
    ja die Kommunen und die Länder gefordert .

    Die Einschätzung „zu ambitioniert“ trifft auch zu,
    wenn ich mir manches Bundesland anschaue, das ja dafür
    verantwortlich ist, dass geplant und letztendlich gebaut
    wird . 2014 sind 11 Millionen Euro von den Ländern nicht
    abgerufen worden, 2015 9 Millionen Euro . Warum? Weil
    die Länder die Gelder nicht verbauen konnten . Das ist
    übrigens kein Problem des Radwegebaus allein, das ist

    auch ein Problem beim Straßenbau . Auch dort sind 2016
    Gelder in Millionenhöhe zurückgeflossen.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Einen Grund habe ich vorhin aufgeführt!)


    – Das ist Ihre Radwegepolitik . – Es ist einfach, nach der
    Verantwortlichkeit und dem Geld des Bundes zu rufen .
    Allerdings ist man auf Länderebene nicht in der Lage,
    das zur Verfügung gestellte Geld anständig zu verbauen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte noch einige weitere Bemerkungen ma-
    chen . Sie werfen uns hier vor, es stünden keine Radwege
    im Bundesverkehrswegeplan .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stehen sie auch nicht!)


    Da stehen sie natürlich nicht drin . Wer ein bisschen
    Ahnung von Verkehrspolitik hat, weiß, dass es dort um
    großräumig wirksame Investitionen in Bundesverkehrs-
    wege geht .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber jede noch so popelige Umgehungsstraße entsteht ohne jede Wirksamkeit im regionalen Verkehr!)


    Aber wenn keine Fernverkehrsbedeutung vorliegt, dann
    kann ich auch keine Radwege dort einstellen .


    (Beifall der Abg . Daniela Ludwig [CDU/ CSU])


    Wir unterstützen demnächst den Bau von Radschnellwe-
    gen mit 25 Millionen Euro . Aber Sie müssen die Sys-
    tematik der Straßenverkehrspolitik in Deutschland mit
    Blick auf das, was Sie hier vorschlagen, schon ein biss-
    chen beachten .

    Ihr Antrag enthält noch andere interessante Passagen,
    zum Beispiel die Kaufprämie für E-Bikes .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: E-Lastenräder stehen da drin!)


    Wann ist es überhaupt gerechtfertigt, dass man Kauf-
    prämien für Fahrzeuge, für andere Wirtschaftsgüter vor-
    sieht? Das ist doch nur dann der Fall, wenn ein Markt-
    versagen vorliegt . Ich kann nur feststellen: Der Markt für
    Elektrofahrräder funktioniert hervorragend .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Davon ist auch nicht die Rede! Lesen Sie einmal, was im Antrag steht!)


    Wir können in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum
    in diesem Bereich verzeichnen, auch wenn sie teurer sind
    als gewöhnliche Fahrräder . Sie werden immer beliebter,
    sie werden gekauft .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um Lastenräder!)


    Deshalb braucht man auch für die Lastenräder keine
    Kaufprämie. Das ist eher ein Ausweis einer verqueren
    Wirtschaftsauffassung, einer vollkommen falschen ord-

    Patrick Schnieder






    (A) (C)



    (B) (D)


    nungspolitischen Vorstellung, wie man Förderung auch
    im Bereich Radverkehr zu stricken hat .

    Unter dem Strich: Der Radverkehr ist unter Verkehrs-
    ministern der Union fester Bestandteil des Mobilitätsmi-
    xes geworden .


    (Lachen des Abg . Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir sehen das Potenzial . Wir handeln, wir haben die Mit-
    tel erhöht, wir haben das Recht weiterentwickelt . Es ist
    also eine mehr als erfolgreiche Radverkehrspolitik, die
    diese Koalition betreibt .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Michaela Tadjadod
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Vielen Dank, Herr Kollege Schnieder . – Als Nächste

spricht Kirsten Lühmann von der SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kirsten Lühmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kollegen! Liebe

    Kolleginnen! Sehr verehrte Anwesende! Ich freue mich,
    dass wir auch dieses Jahr in diesem Haus eine Debatte zu
    dem wichtigen Thema Radverkehr führen . Wir sind uns
    alle einig: Im Radverkehr steckt ein hohes ökologisches
    Potenzial . Allerdings ist der Radverkehr auch der, wie wir
    es nennen, schwächere Teil in unserem Verkehrssystem .
    Darum gibt es, von der Bundesregierung mitinitiiert, seit
    2011 die Kampagne „Ich trag’ Helm“ . Eines ist uns allen
    klar: Der Fahrradhelm rettet Leben, liebe Kollegen und
    Kolleginnen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Diese Kampagne hat auch Erfolg . Seitdem ist die
    Helmtragequote in Deutschland von 11 Prozent auf
    17 Prozent gestiegen . Aber wir wissen: Immer noch gibt
    es sehr viele, die Ressentiments gegen den Helm haben .
    Es gibt aber Alternativen . Auch ich bin in Berlin regel-
    mäßig Fahrradfahrerin . Ich trage diesen Airbag, der im
    Falle eines Unfalles aufgeht und dann auch meinen Kopf
    schützt . Ich sage einmal: Es gibt auch Möglichkeiten für
    Helmmuffel, dem Sicherheitsaspekt Rechnung zu tragen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Warum rede ich hier über Sicherheitstechnik und -aus-
    stattung beim Fahrrad? Es ist ein so einfacher wie trauri-
    ger Fakt: Jeden Tag stirbt auf unseren Straßen ein Fahr-
    radfahrender . Liebe Kolleginnen und Kollegen, dagegen
    müssen wir etwas tun .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Bundesregierung hat viel erreicht . Das wurde
    schon gesagt . Unter anderem haben wir in diesem Jahr
    den Etat für die Verkehrssicherheitsarbeit auf 14 Millio-
    nen Euro erhöht . Ich nutze diese Gelegenheit, ein herz-
    liches Dankeschön zu sagen an alle Ehrenamtlichen und
    Hauptamtlichen, die in den Jugendverkehrsschulen, bei

    der Deutschen Verkehrswacht und beim Deutschen Ver-
    kehrssicherheitsrat dafür sorgen, dass unsere Straßen si-
    cherer werden . Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir haben hier erst die Einbringung des Antrags, das
    heißt, wir werden uns mit den einzelnen Punkten des An-
    trages noch vertieft auseinandersetzen . Lassen Sie mich
    nur zwei anführen, um Ihnen deutlich zu machen, dass
    wir dieses Thema schon angegangen sind, insofern es
    diesen Antrag nicht gebraucht hätte .

    Das eine Thema wurde schon erwähnt: Kinder bis
    zum Alter von acht Jahren können den Gehweg mit Be-
    gleitpersonen benutzen . Das ist eine Neuerung, die vom
    Verkehrsministerium eingeführt wurde und die wir für
    wichtig und richtig halten .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das zweite Thema ist mir auch sehr wichtig: Schutz-
    streifen auf Straßen außerorts . Wir warten alle auf die
    Freigabe des Berichtes der Bundesanstalt für Straßenwe-
    sen durch Minister Dobrindt über einen Feldversuch zu
    diesem Thema .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da warten wir schon lange! Der wird verschleppt, verschleppt, verschleppt!)


    Wir sind uns alle einig: Natürlich ist außerorts der Fahr-
    radweg die sicherste Möglichkeit . Aber wenn es ihn nicht
    gibt – oder wenn es ihn noch nicht gibt –, müssen wir
    etwas tun, um das Radfahren außerorts sicherer zu ma-
    chen. Ich erhoffe mir von diesem Bericht Handlungsan-
    weisungen für unsere Straßenbaubehörden, um, wenn es
    sinnvoll ist, einen Schutzstreifen auch außerorts aufzu-
    bringen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aber uns beschäftigt auch beim Radverkehr innerorts
    eine Thematik: Es gibt Untersuchungen, die besagen,
    dass der Fahrradfahrende innerorts besser auf der Straße
    als auf dem Gehweg aufgehoben ist – es passieren we-
    niger Unfälle, insbesondere beim Abbiegen . Ich kenne
    aber viele Fahrradfahrende, die sich innerorts auf der
    Fahrbahn unsicher fühlen, und ich kann sie verstehen,
    liebe Kolleginnen und Kollegen . Wir müssen, wenn wir
    innerorts die Fahrräder auf die Fahrbahn bringen, auch
    dafür sorgen, dass sich die Fahrradfahrenden dort sicher
    fühlen . Das heißt – es wurde schon gesagt –, wir müssen
    daran arbeiten, dass die motorisierten Verkehrsteilneh-
    menden nicht dicht an den Radfahrenden vorbeifahren .
    Wie können wir das erreichen? Indem wir auch innerorts
    einen Fahrradschutzstreifen aufbringen . Dann können
    wir die Fahrräder auf die Fahrbahn bringen, und dann ist
    es sicher .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich auf
    die Debatte im Ausschuss . Es gibt Themen, die ich dort
    gerne ansprechen würde, zum Beispiel das Thema Fahr-
    rad und Alkohol . Das steht nicht in dem Antrag, aber es

    Patrick Schnieder






    (A) (C)



    (B) (D)


    ist mir ein Herzensanliegen . Vielleicht können wir auch
    darüber reden .

    Jetzt wünsche ich uns erst einmal eine sichere Heim-
    fahrt – sei es auf dem Fahrrad, im Auto, mit dem Zug –
    und ein schönes Wochenende .

    Danke sehr .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)