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ID1822907400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Matthias Gastel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Es ist das erste Mal in dieser Legislatur-
    periode, dass im Deutschen Bundestag über das Thema
    Radverkehr diskutiert wird .


    (Stefan Zierke [SPD]: Da haben Sie wohl gefehlt!)


    Anlass ist der Antrag der grünen Bundestagsfraktion
    „Radverkehr konsequent fördern“.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Ermutigt dazu, diesen Antrag zu stellen, wurden wir da-
    durch, dass auch in Deutschland immer mehr Menschen
    mit dem Fahrrad unterwegs sind . Alleine in Berlin hat
    sich der Radverkehrsanteil seit dem Jahr 2005 verdop-
    pelt .

    Die Botschaft, die von dieser Debatte ausgehen soll,
    ist, dass der Bund die Radverkehrsförderung nicht allein
    den Ländern und Kommunen überlassen kann .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Denn der Bund steht in der Mitverantwortung für den
    Klimaschutz, für die Verkehrssicherheit, für die Ressour-
    ceneffizienz, für den Schutz der Menschen vor zu viel
    Lärm und Abgasen . Damit steht der Bund auch in der
    Mitverantwortung für die Lebensqualität der Menschen.

    Vor all diesen Verantwortlichkeiten duckt sich aber
    einer weg, und das ist unser Bundesverkehrsminis-
    ter Dobrindt . Von 13 Milliarden Euro, die vom Bund
    pro Jahr in die Verkehrsinfrastruktur investiert werden,
    geht noch nicht einmal 1 Prozent in die Radverkehrsin-
    frastruktur . Im Bundesverkehrswegeplan spielt der Rad-
    verkehr überhaupt keine Rolle . Das Desinteresse von
    Dobrindt ist nicht zu übersehen . Beispielsweise wird er
    nächsten Montag bei seiner eigenen Veranstaltung, dem
    Nationalen Radverkehrskongress in Mannheim, fehlen,
    genauso wie er auch heute auf der Regierungsbank fehlt
    und damit sein Desinteresse an diesem Thema ausdrückt .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich!)


    Die Bilanz der Großen Koalition in Sachen Radver-
    kehr ist aber insgesamt vernichtend


    (Stefan Zierke [SPD]: Ausgezeichnet!)


    – insgesamt vernichtend –; denn für Radwege entlang
    von Bundesfernstraßen wird mit 98 Millionen Euro pro

    Jahr weniger ausgegeben als in früheren Jahren . Der Zu-
    stand der Radwege entlang von Bundesfernstraßen ist der
    Bundesregierung noch nicht einmal bekannt, und die An-
    zahl der Diensträder in Bundesbehörden ist seit Antritt
    der Großen Koalition, seit dem Jahr 2013, um sage und
    schreibe 85 Prozent zurückgegangen .


    (Patrick Schnieder [CDU/CSU]: Ist das Ihr Maßstab für Radwegepolitik, oder was?)


    Die Große Koalition verkennt die Chancen, die das Fahr-
    rad bietet: Chancen für die Verminderung von Stau und
    Abgasen, Chancen für die Gesundheit derer, die mit dem
    Fahrrad unterwegs sind, und Chancen für lebenswerte
    Städte .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Der Großteil der Gesellschaft ist da viel weiter als Sie
    von der Großen Koalition .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    82 Prozent der Menschen in Deutschland wünschen sich
    in den Städten weniger Auto- und mehr Radverkehr . Ge-
    nau da setzt unser Antrag an, der sowohl die Städte als
    auch die ländlichen Räume im Blick hat .

    Wir wollen sichere und attraktive Infrastruktur für den
    Radverkehr durch verbindliche Qualitätsstandards .

    Wir wollen die Mittel für Radwege entlang von Bun-
    desfernstraßen auf 200 Millionen Euro pro Jahr verdop-
    peln .

    Wir wollen des Weiteren die Mittel für den Bau von
    Radschnellwegen – immerhin gibt es sie in diesem Jahr
    zum ersten Mal überhaupt – auf 100 Millionen Euro ver-
    vierfachen .

    Wir wollen aber auch ein modernes Straßenverkehrs-
    recht schaffen, mit dem beispielsweise den Kommunen
    ermöglicht wird, innerorts alleine über die Ausweisung
    von Tempo-30-Zonen zu entscheiden . Wer weiß besser,
    was angemessen ist, als die Kommunen? Außerdem wol-
    len wir, dass endlich verpflichtend Abbiegeassistenten
    für Lkws eingeführt werden . Rechtsabbiegeunfälle sind
    mit die häufigsten und vor allem die schwerwiegendsten
    Unfälle . Da müssen wir unbedingt rangehen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Kirsten Lühmann [SPD] und Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Außerdem beantragen wir ein Förderprogramm für
    den Aufbau von Verleihstationen für Lastenräder . Wir
    wollen 2 000 Lastenradverleihstationen in Deutschland
    aufbauen . Wir erwarten von der Bundesregierung, dass
    sie endlich Einfluss auf die Deutsche Bahn nimmt, damit
    in jedem Zug Fahrräder mitgenommen werden können .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dann können wir endlich auch im Nationalen Radver-
    kehrsplan ambitionierte, aber realistische Ziele aufneh-
    men, insbesondere das Ziel, den Anteil des Radverkehrs
    bis zum Jahr 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen .

    Vizepräsidentin Dr. h. c. Edelgard Bulmahn






    (A) (C)



    (B) (D)


    Spätestens mit dem Dieselskandal und den anstehen-
    den Fahrverboten in Städten aus Gesundheitsgründen ist
    klar: Wir brauchen eine andere Verkehrspolitik . Große
    Teile der Bevölkerung sind bereit dazu . In jedem dritten
    Großstadthaushalt gibt es überhaupt kein Auto mehr . Ge-
    rade bei Jüngeren wird das mehr und mehr zur Norma-
    lität . In Deutschland werden inzwischen mehr Fahrräder
    als Autos verkauft . Wir Grüne wollen den Radverkehr
    fördern . Wir wollen ihm mehr Platz im Verkehrsraum zu-
    billigen. Wir wollen Konflikte des Radverkehrs mit dem
    Fußverkehr und dem Kfz-Verkehr vermeiden . Wir wol-
    len die Sicherheit erhöhen . Radfahren darf keine Aben-
    teuerlust erfordern .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Uns gefällt ganz gut die Philosophie aus den Nie-
    derlanden . In den Niederlanden heißt es: Wie gut oder
    schlecht eine Radverkehrsinfrastruktur ist, zeigt sich da-
    ran, ob sich Kinder und Ältere trauen, mit dem Fahrrad
    unterwegs zu sein . Dahin sollten wir auch in Deutschland
    kommen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Die Länder und die Kommunen müssen dafür viel
    tun . Sie brauchen dafür aber die aktive Unterstützung des
    Bundes . Deswegen lautet unser Appell an die Große Ko-
    alition und den Deutschen Bundestag: Gehen Sie runter
    von der Bremse! Treten Sie in die Pedale! Schalten Sie
    hoch!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Stefan Liebich [DIE LINKE])




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner hat Gero Storjohann für die CDU/

CSU-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gero Storjohann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Kollege Gastel, da haben Sie sich aber Mühe
    gegeben, hier ein schlechtes Bild von der Radinfrastruk-
    tur und der Radpolitik in Deutschland zu zeichnen .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es war schwierig, sich auf sechs Minuten zu beschränken! Das war das Problem!)


    Insgesamt stelle ich fest: Der Radverkehr boomt .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Trotz Ihnen!)


    Immer mehr Fahrräder werden verkauft .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Trotz der Bundesregierung!)


    Es wird immer mehr Fahrrad gefahren . So schlecht kann
    es bisher in Deutschland also nicht gemacht worden sein .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Viele Punkte, die Sie angesprochen haben, sind rich-
    tig . Aber sie sind inzwischen auch Allgemeingut . Sie ha-
    ben sich viel Mühe gegeben, einzelne Dinge aufzuschrei-
    ben, obwohl diese schon erfüllt sind .


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Richtig! – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wäre schön!)


    Kommen wir generell zur Zukunft . Wir werden mehr
    Verkehr in den Städten bekommen . Die entscheidende
    Frage lautet, wie wir diesen Verkehr kompensieren, ob
    es uns gelingt, Verkehrskonzepte zu entwickeln, die den
    Bürgern gefallen . Wenn es uns gelingt, den zusätzlichen
    Verkehr in den Städten aufs Fahrrad zu bringen, dann ist
    uns schon viel gelungen . Dafür brauchen wir eine ent-
    sprechende Infrastruktur. Diese müssen wir neu schaffen.

    Ich schaue mir genau an, wie es in Hamburg läuft,
    wo Rot-Grün versucht, eine Infrastruktur für Fahrräder
    aufzubauen . Dabei muss sich Rot-Grün entscheiden, ob
    Parkplätze entwidmet und Bäume gefällt werden sollen,
    um letzten Endes vernünftige Fahrradwege durch die
    Stadt zu den Arbeitsplätzen zu führen . Das ist nicht auf
    die Schnelle gemacht . Wir alle sind dabei und wollen das
    umsetzen .


    (Beifall der Abg . Kirsten Lühmann [SPD])


    Zurzeit werden durchschnittlich 10 Prozent aller Wege
    in Deutschland mit dem Fahrrad zurückgelegt . In einigen
    Regionen liegt der Anteil bei 30 Prozent, in anderen bei
    15 Prozent; nicht überall ist der Wert gleich hoch . Auch
    Kopenhagen hat es nicht in fünf Jahren geschafft, Fahr-
    radstadt zu werden .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber sie haben damit angefangen!)


    Seit wir, die Mitglieder des Verkehrsausschusses, Ko-
    penhagen besucht haben, wissen wir, dass dafür 40 Jahre
    notwendig waren . Es sind jetzt andere Zeiten . Wir versu-
    chen, das zu beschleunigen .

    Wir haben hier einen Nationalen Radverkehrs-
    plan 2020 verabschiedet, und der wird von der Bundes-
    regierung umgesetzt .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen Sie mal die Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage! Da hat sie sich bemüht, irgendwas reinzuschreiben!)


    – Er wird wirklich umgesetzt .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sabine Leidig [DIE LINKE]: Aber Sie können gar nicht sagen, wie! Es gibt keine Antwort!)


    Ich möchte Ihnen einmal aufzeigen, welche Mittel wir
    zurzeit zur Verfügung stellen . Sie haben in Ihren Antrag
    ganz locker hineingeschrieben, das müsse mehr werden .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es war schon mal mehr!)


    Matthias Gastel






    (A) (C)



    (B) (D)


    Allein was Mittel für Fahrradwege an Bundesstraßen
    betrifft, haben wir 98 Millionen Euro zur Verfügung ge-
    stellt .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist weniger geworden als früher!)


    – Früher waren es 100 Millionen Euro . Dann kam die
    Finanzkrise, und die Mittel sind auf 60 Millionen Euro
    zurückgeführt worden . Dann ist der Betrag sukzessive
    wieder auf 98 Millionen Euro hochgeführt worden . Ich
    habe mich sehr stark dafür eingesetzt, dass die Mittel
    wieder erhöht werden .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Seither sind 15 Jahre vergangen! 15 Jahre!)


    Ich habe bei mir in Schleswig-Holstein nachgefragt,
    was das Land mit dem zusätzlichen Geld gemacht hat .
    2012 hatten wir den Regierungswechsel in Schles-
    wig-Holstein . Damals wurden die Mittel noch mehr als
    zufriedenstellend ausgeschöpft, nämlich zu über 166 Pro-
    zent . Dann kamen die Jahre, in denen Ihre Kollegen von
    den Grünen Mitverantwortung trugen, Herr Gastel: 2013
    wurden 20 Prozent der Mittel zurückgegeben, 2014 wa-
    ren es 25 Prozent, und 2015 wurden 15 Prozent zurück-
    gegeben .


    (Daniela Ludwig [CDU/CSU]: Warum braucht man mehr Geld, wenn man das vorhandene nicht ausgibt?)


    Ich frage jetzt immer beim Verkehrsminister nach:
    Warum macht ihr das? Dann kommt leider die Antwort:
    Weil es sinnvoller ist, Straßen zu bauen als Fahrradwe-
    ge . Wir können dann mit der gleichen Ingenieurleistung
    mehr Mittel abgreifen . – Fangen Sie erst einmal da an,
    wo Sie Verantwortung haben, das umzusetzen, was Sie
    hier immer fordern!


    (Beifall bei der CDU/CSU – Patrick Schnieder [CDU/CSU]: Das ist die Wahrheit!)


    Die Zustandserfassung der Fahrradwege ist eine
    wunderbare Aufgabe, die in den Ländern gemacht wer-
    den muss . Die Länder wissen auch, wie der Zustand
    der Fahrradwege ist . Das wird alles schon gemacht . Sie
    springen praktisch auf den Zug auf . Wir wollen natür-
    lich auch sehr genau wissen, wo noch Lücken sind . Die
    Bundesregierung legt zurzeit ein Programm auf, mit dem
    die Lücken offensiv angegangen werden sollen. Aber ge-
    schlossen werden müssen sie von den Ländern . Nicht der
    Bund macht die Planung, nicht der Bund kann dem Land
    vorschreiben, irgendwo einen Fahrradweg zu bauen, son-
    dern es sind die Länder, die entscheiden . Da werden wir
    ansetzen müssen . Da können Sie gerne mitmachen; denn
    auch Sie sind in gewisser Weise in Verantwortung .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Radschnellwege sind in diesem Haushalt zum ers-
    ten Mal aufgenommen worden . Wir hatten dazu eine An-
    hörung . Sie wissen auch, dass wir vielleicht zur Jahres-
    mitte zum ersten Mal Mittel vergeben können . Deswegen
    ist der Ansatz von 25 Millionen Euro erst einmal richtig .
    Dieser Ansatz wird höher werden, es werden mehr Mittel

    eingestellt werden müssen . Das wollen wir auch . Aber
    Mittel müssen auch abgerufen werden können .

    Dazu gibt es ein paar Projekte . Erst einmal kommt die
    Potenzialanalyse, dann kommt die Planung . Wenn wir in
    drei oder vier Jahren zum ersten Mal für neu geplante
    Radschnellwege – alleine in der Metropolregion Ham-
    burg sind wir dabei, vier oder fünf Radschnellwege zu
    erbauen – richtig viel Geld ausgeben können, dann ma-
    chen wir das auch . Insofern sind wir da auf einem sehr
    guten Weg .