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    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
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    Rede von Thomas Jarzombek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich darf

    einfach sagen: Ich bin wirklich stolz . Ich bin wirklich
    stolz darauf, dass wir jetzt hier heute stehen und sagen
    können, dass wir es hinbekommen haben, in erster Le-
    sung über das Open-Data-Gesetz zu verhandeln . Das ist
    ein großer Erfolg, weil der Weg lang gewesen ist .

    Lieber Kollege von Notz, trotz der einen oder ande-
    ren kritischen Einlassung darf ich aber auch Ihnen Danke
    schön sagen. In der Enquete-Kommission der letzten Le-
    gislaturperiode haben Sie die Projektgruppe „Demokratie
    und Staat“ geleitet . Und Sie haben anhand von zehn Kri-
    terien zu diesem Thema maßgebliche Vorgaben gemacht,
    von denen ich glaube, dass wir sie auch alle erfüllen .

    Zur Frage, ob hier mehr geht, hat der Kollege
    Hartmann schon eine Menge gesagt . Ich kann seinen
    heutigen Ausführungen – im Gegensatz zu denen von
    gestern – durchgehend zustimmen . Aus diesem Grunde
    kann ich also nur sagen: Da geht sicherlich noch was im
    Verfahren .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, das wäre gut!)


    Dr. Konstantin von Notz






    (A) (C)



    (B) (D)


    Aber worüber reden wir hier heute eigentlich? Meine
    Damen und Herren, wenn wir in Deutschland über eine
    Internetinfrastruktur nachdenken, fällt den Deutschen häu-
    fig erst einmal Hardware ein. In Hardware sind wir einfach
    gut . Da geht es um Breitbandkabel, Mobilfunksender und
    Satellitenverbindungen . Den vielleicht wichtigeren Inf-
    rastrukturrahmen stellen heute aber die Daten dar . Ohne
    Daten funktioniert das Internet nicht . Derjenige, der die
    Daten hat und mit ihnen arbeiten kann, ist der Innovati-
    onsführer . Und dem folgt am Ende alles – bis hin zu den
    Arbeitsplätzen und dem, was mit dranhängt. Deshalb finde
    ich es so wichtig, dass wir hier einen Einstieg finden und
    sagen: Auch die Daten des Staates sind ein großer Schatz .
    Sie sind ein Schatz für Innovationen und für die Wirtschaft .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Deshalb ist das Open-Data-Thema auch ein wirtschafts-
    politisches .

    Ich habe schon am Mittwoch in unserer Ausschuss-
    sitzung gesagt – das adressiere ich an die Wirtschaftsmi-
    nisterin –: Wenn in dem gesamten Weißbuch zu digitalen
    Plattformen nur ein einziger Satz dem Thema Open Data
    gewidmet wird, dann wird offensichtlich, dass das The-
    ma zumindest im Wirtschaftsministerium noch nicht so
    verstanden worden ist, wie es notwendig wäre . Deshalb
    habe ich hier und heute die Bitte – das ist auch eine Auf-
    forderung –, dass das ein Thema auch des Wirtschaftsmi-
    nisteriums werden muss . Das ist von ganz entscheiden-
    der Bedeutung .


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie finden im Gesetzentwurf die verschiedensten

    Zahlen in Bezug dazu gesetzt, welchen volkswirtschaft-
    lichen Nutzen das Ganze erbringt . Nicht zuletzt hat die
    Konrad-Adenauer-Stiftung – der ich für ihre wertvolle
    Studie danke, mit der sie auch die wirtschaftlichen Aus-
    wirkungen untersucht hat – herausgestellt, dass Open
    Data zu 40 000 neuen Arbeitsplätzen in Deutschland füh-
    ren kann .

    Natürlich ist es so: Wenn wir jetzt am Wochenende in
    unsere Wahlkreise zurückkehren und den Leuten im Bier-
    zelt erzählen wollen, dass wir jetzt ein Open-Data-Ge-
    setz beraten, dann werden die Emotionen wahrscheinlich
    nicht bis unter die Decke hochkochen . Es wird nicht so
    sein, dass alle „Jawohl, das ist es!“ schreien . Aber, meine
    Damen und Herren, zehn solcher Gesetze schaffen eine
    halbe Million Arbeitsplätze . Und die Frage ist, ob wir,
    wenn wir das nicht wahrnehmen, am Ende nicht die Tür
    für Populisten aufmachen, die dann irgendwann kommen
    und sagen könnten: Guckt euch einmal diese wirtschafts-
    politischen Leistungen an! – Sie werden dann vollkom-
    men falsche Rezepte propagieren wie Protektionismus
    und andere Dinge . Deshalb ist das ein so wichtiger Be-
    standteil und eine so wichtige Initiative für Innovations-
    fähigkeit und für den Arbeitsmarkt in Deutschland .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist, glaube ich, gut, an dieser Stelle einmal dieje-
    nigen zu loben, die hier schon, bevor wir dieses Gesetz
    in Angriff genommen haben, einiges hinbekommen ha-
    ben . Dabei geht es vor allem auch um den Bundesver-

    kehrsminister, der mit seiner mCloud schon eine sehr
    umfangreiche Open-Data-Initiative gestartet hat . Er hat
    damit eine gute Plattform bereitgestellt . Er hat auch die
    Deutsche Bahn angetrieben, die hier mit Hackathons und
    einer eigenen Open-Data-Plattform vorbildlich agiert .
    Die Nahverkehrsunternehmen liegen hier aber – darüber
    haben wir gestern schon gesprochen – massiv zurück .
    Sie sollten ebenfalls Open-Data-Plattformen einführen .
    Das wird auch ein Thema sein, das wir in der nächsten
    Legislaturperiode weiter behandeln müssen . Dabei geht
    es nicht nur um die Frage, ob die unmittelbaren Bundes-
    behörden daran beteiligt werden sollen, sondern insbe-
    sondere darum, was eigentlich mit den Ländern und den
    Kommunen sowie den Nahverkehrsbetrieben ist und all
    den anderen, bei denen solche Datenschätze liegen . Die
    müssen geöffnet werden.

    Nicht zuletzt ist das auch ein Bereich, mit dem wir
    eine Menge Geld sparen können . Bei Open Data ist
    Großbritannien Vorreiter in der EU – zumindest solange
    noch, wie es Mitglied der Europäischen Union ist . Leute
    aus der britischen Regierung, die wir eingeladen haben,
    haben uns erklärt, dass in Großbritannien der wichtigste
    Treiber für Open Data inzwischen der Finanzminister ist .
    Durch Open Data erzielt er nämlich Milliardeneinspa-
    rungen. Das Kuriose in der öffentlichen Verwaltung ist
    ja, dass die eine Behörde gar nicht weiß, was die andere
    alles an Daten hat . Durch die Open-Data-Initiative sieht
    der eine auf einmal jedoch, was der andere an Daten hat
    und muss sie dann nicht mehr neu erstellen .

    Ich weiß, dass Jens Spahn ein großer Fürsprecher die-
    ser Themen ist . Deshalb freue ich mich darauf, dieses
    Thema weiter zu bearbeiten . Ich freue mich auch sehr,
    dass wir heute an diesem Punkt sind, und freue mich auf
    die weitere Beratung .

    Ich danke Ihnen .

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge ordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, damit schließe ich

die Aussprache .

Interfraktionell wird Überweisung des Gesetzent-
wurfs auf Drucksache 18/11614 an die in der Tagesord-
nung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen . Gibt es
anderweitige Vorschläge? – Das ist nicht der Fall . Dann
ist die Überweisung so beschlossen .

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 38 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Matthias
Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN

Radverkehr konsequent fördern

Drucksache 18/11729
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur (f)

Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
Ausschuss für Wirtschaft und Energie
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor-
sicherheit

Thomas Jarzombek






(A) (C)



(B) (D)


Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache 38 Minuten vorgesehen . Gibt es dazu
Widerspruch? – Das ist nicht der Fall . Dann ist das auch
so beschlossen .

Wir beginnen mit der Aussprache, sobald die Kolle-
ginnen und Kollegen ihre Plätze eingenommen haben .

Ich eröffne die Aussprache. Als erster Redner hat
Matthias Gastel für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
das Wort .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Matthias Gastel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Es ist das erste Mal in dieser Legislatur-
    periode, dass im Deutschen Bundestag über das Thema
    Radverkehr diskutiert wird .


    (Stefan Zierke [SPD]: Da haben Sie wohl gefehlt!)


    Anlass ist der Antrag der grünen Bundestagsfraktion
    „Radverkehr konsequent fördern“.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Ermutigt dazu, diesen Antrag zu stellen, wurden wir da-
    durch, dass auch in Deutschland immer mehr Menschen
    mit dem Fahrrad unterwegs sind . Alleine in Berlin hat
    sich der Radverkehrsanteil seit dem Jahr 2005 verdop-
    pelt .

    Die Botschaft, die von dieser Debatte ausgehen soll,
    ist, dass der Bund die Radverkehrsförderung nicht allein
    den Ländern und Kommunen überlassen kann .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Denn der Bund steht in der Mitverantwortung für den
    Klimaschutz, für die Verkehrssicherheit, für die Ressour-
    ceneffizienz, für den Schutz der Menschen vor zu viel
    Lärm und Abgasen . Damit steht der Bund auch in der
    Mitverantwortung für die Lebensqualität der Menschen.

    Vor all diesen Verantwortlichkeiten duckt sich aber
    einer weg, und das ist unser Bundesverkehrsminis-
    ter Dobrindt . Von 13 Milliarden Euro, die vom Bund
    pro Jahr in die Verkehrsinfrastruktur investiert werden,
    geht noch nicht einmal 1 Prozent in die Radverkehrsin-
    frastruktur . Im Bundesverkehrswegeplan spielt der Rad-
    verkehr überhaupt keine Rolle . Das Desinteresse von
    Dobrindt ist nicht zu übersehen . Beispielsweise wird er
    nächsten Montag bei seiner eigenen Veranstaltung, dem
    Nationalen Radverkehrskongress in Mannheim, fehlen,
    genauso wie er auch heute auf der Regierungsbank fehlt
    und damit sein Desinteresse an diesem Thema ausdrückt .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich!)


    Die Bilanz der Großen Koalition in Sachen Radver-
    kehr ist aber insgesamt vernichtend


    (Stefan Zierke [SPD]: Ausgezeichnet!)


    – insgesamt vernichtend –; denn für Radwege entlang
    von Bundesfernstraßen wird mit 98 Millionen Euro pro

    Jahr weniger ausgegeben als in früheren Jahren . Der Zu-
    stand der Radwege entlang von Bundesfernstraßen ist der
    Bundesregierung noch nicht einmal bekannt, und die An-
    zahl der Diensträder in Bundesbehörden ist seit Antritt
    der Großen Koalition, seit dem Jahr 2013, um sage und
    schreibe 85 Prozent zurückgegangen .


    (Patrick Schnieder [CDU/CSU]: Ist das Ihr Maßstab für Radwegepolitik, oder was?)


    Die Große Koalition verkennt die Chancen, die das Fahr-
    rad bietet: Chancen für die Verminderung von Stau und
    Abgasen, Chancen für die Gesundheit derer, die mit dem
    Fahrrad unterwegs sind, und Chancen für lebenswerte
    Städte .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Der Großteil der Gesellschaft ist da viel weiter als Sie
    von der Großen Koalition .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    82 Prozent der Menschen in Deutschland wünschen sich
    in den Städten weniger Auto- und mehr Radverkehr . Ge-
    nau da setzt unser Antrag an, der sowohl die Städte als
    auch die ländlichen Räume im Blick hat .

    Wir wollen sichere und attraktive Infrastruktur für den
    Radverkehr durch verbindliche Qualitätsstandards .

    Wir wollen die Mittel für Radwege entlang von Bun-
    desfernstraßen auf 200 Millionen Euro pro Jahr verdop-
    peln .

    Wir wollen des Weiteren die Mittel für den Bau von
    Radschnellwegen – immerhin gibt es sie in diesem Jahr
    zum ersten Mal überhaupt – auf 100 Millionen Euro ver-
    vierfachen .

    Wir wollen aber auch ein modernes Straßenverkehrs-
    recht schaffen, mit dem beispielsweise den Kommunen
    ermöglicht wird, innerorts alleine über die Ausweisung
    von Tempo-30-Zonen zu entscheiden . Wer weiß besser,
    was angemessen ist, als die Kommunen? Außerdem wol-
    len wir, dass endlich verpflichtend Abbiegeassistenten
    für Lkws eingeführt werden . Rechtsabbiegeunfälle sind
    mit die häufigsten und vor allem die schwerwiegendsten
    Unfälle . Da müssen wir unbedingt rangehen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Kirsten Lühmann [SPD] und Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Außerdem beantragen wir ein Förderprogramm für
    den Aufbau von Verleihstationen für Lastenräder . Wir
    wollen 2 000 Lastenradverleihstationen in Deutschland
    aufbauen . Wir erwarten von der Bundesregierung, dass
    sie endlich Einfluss auf die Deutsche Bahn nimmt, damit
    in jedem Zug Fahrräder mitgenommen werden können .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dann können wir endlich auch im Nationalen Radver-
    kehrsplan ambitionierte, aber realistische Ziele aufneh-
    men, insbesondere das Ziel, den Anteil des Radverkehrs
    bis zum Jahr 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen .

    Vizepräsidentin Dr. h. c. Edelgard Bulmahn






    (A) (C)



    (B) (D)


    Spätestens mit dem Dieselskandal und den anstehen-
    den Fahrverboten in Städten aus Gesundheitsgründen ist
    klar: Wir brauchen eine andere Verkehrspolitik . Große
    Teile der Bevölkerung sind bereit dazu . In jedem dritten
    Großstadthaushalt gibt es überhaupt kein Auto mehr . Ge-
    rade bei Jüngeren wird das mehr und mehr zur Norma-
    lität . In Deutschland werden inzwischen mehr Fahrräder
    als Autos verkauft . Wir Grüne wollen den Radverkehr
    fördern . Wir wollen ihm mehr Platz im Verkehrsraum zu-
    billigen. Wir wollen Konflikte des Radverkehrs mit dem
    Fußverkehr und dem Kfz-Verkehr vermeiden . Wir wol-
    len die Sicherheit erhöhen . Radfahren darf keine Aben-
    teuerlust erfordern .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Uns gefällt ganz gut die Philosophie aus den Nie-
    derlanden . In den Niederlanden heißt es: Wie gut oder
    schlecht eine Radverkehrsinfrastruktur ist, zeigt sich da-
    ran, ob sich Kinder und Ältere trauen, mit dem Fahrrad
    unterwegs zu sein . Dahin sollten wir auch in Deutschland
    kommen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Die Länder und die Kommunen müssen dafür viel
    tun . Sie brauchen dafür aber die aktive Unterstützung des
    Bundes . Deswegen lautet unser Appell an die Große Ko-
    alition und den Deutschen Bundestag: Gehen Sie runter
    von der Bremse! Treten Sie in die Pedale! Schalten Sie
    hoch!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Stefan Liebich [DIE LINKE])