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ID1822907000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Dr . Konstantin von Notz hat als nächster Redner das

    Wort für die Grünen .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Offene Da-
    ten sind heute mehr denn je von einer enormen Bedeu-
    tung für Teilhabe und Innovationskraft in Gesellschaft,
    Wissenschaft und Wirtschaft – vom Start-up über For-
    schungscluster bis zur persönlichen Recherche . Hierin
    sind wir uns, nach den Redebeiträgen zu urteilen, alle
    einig . Insofern ist dies zwar ein viel zu später, aber ein

    Sebastian Hartmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    erster richtiger Schritt, Herr Staatssekretär; kein Meilen-
    stein, aber immerhin ein Meilensteinchen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Das ist schon fast ein Lob!)


    – Ja, fast . Die Betonung liegt auf „fast“ .

    Bürgernah, transparent und nachvollziehbar agieren-
    de Behörden sind das beste Mittel gegen staatsfeindliche
    Populisten und Verschwörungstheoretiker . Statt sich und
    ihre Datenschätze zu verstecken, kann eine offene und
    selbstbewusste Staatlichkeit, die zugänglich und nach-
    vollziehbar ist, nur Vertrauen gewinnen, meine Damen
    und Herren. Doch Sie haben es offensichtlich in der Res-
    sortabstimmung noch hinbekommen, jeden Hinweis auf
    das – ich zitiere – „Informationsungleichgewicht zwi-
    schen öffentlicher Verwaltung und Gesellschaft“ zu til-
    gen .

    Ja, die Selbstverständlichkeit, dass eine informierte
    Bürgerschaft sich stärker beteiligt und damit zu besserem
    Regierungshandeln führt, musste aus der Vorlage wieder
    heraus .


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schiebung!)


    Offensichtlich haben Sie an wirklicher Transparenz und
    Teilhabe nur wenig Interesse . Warum eigentlich? So geht
    es jedenfalls im Jahr 2017 nicht, meine Damen und Her-
    ren .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja wie im Mittelalter!)


    Aber diese Haltung erklärt auch, warum Sie nun nur noch
    die unmittelbare Bundesverwaltung, nicht aber öffentli-
    che Stiftungen oder Körperschaften erfassen wollen, ob-
    wohl dort ganz erhebliche Aufgaben und Umsätze, also
    auch Daten von großem Wert, liegen . Auch eine rasch
    greifende Regelung für die Forschungsdaten: Fehlanzei-
    ge! Man wartet lieber jahrelang auf eine EU-Reform .

    Daten über Behördenvorgänge selbst sollen pauschal
    gar nicht zugänglich sein . Sicher, es gibt hier legitime
    Schutzbelange – keine Frage –, doch oft auch berechtig-
    ten Informationsbedarf. So viel Differenziertheit war Ih-
    nen dann doch zu heikel . So kommt man eben zu nichts,
    weder in der Netzpolitik noch bei Open Data, meine Da-
    men und Herren .

    Wenn der Bundeskanzlerin auf dem IT-Gipfel ausge-
    rechnet nur das Ende der Datensparsamkeit einfällt und
    der Mautminister der Automobilwirtschaft das Daten-
    eigentum andient, dann darf man sich nicht wundern,
    dass Sie hier nach Jahren des Wartens bei diesem brei-
    ten gesellschaftlichen Thema – die Kollegin Sitte hat es
    gesagt – einen reinen wirtschafts- und wahlkampfgetrie-
    benen Kurzsprung hinlegen . Wir brauchen aber endlich
    ein umfassendes Transparenzgesetz, das die wichtigen
    Grundlagen im IFG zusammen- und fortführt . Hamburg

    und Nordrhein-Westfalen haben das beispielhaft vorge-
    macht .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg . Dr . Petra Sitte [DIE LINKE])


    So überfällig und richtig dieses Gesetz nach jahrelan-
    gem Warten auch ist: Es ist einfach zu wenig Substanz
    und zu viel Big-Data-Budenzauber . Das gilt gerade für
    den neuralgischen Datenschutz . Hier können wir uns
    nicht allein auf ein elf Jahre altes IFG verlassen . An-
    gesichts immer größerer Datenberge, die immer besser
    vernetzt und ausgewertet werden, braucht es Schutzstan-
    dards auf dem neuesten Stand und eine Beratungsstel-
    le – auch das hat Kollegin Sitte angesprochen –, die ihren
    Namen auch verdient, und nicht nur ein paar Planstellen .

    Die Praxiserfahrung mit dem IFG zeigt: Es kommt auf
    den Verwaltungsalltag an . Nehmen Sie dafür Geld in die
    Hand! Volkswirtschaftlich lohnt es sich, aber auch für die
    Verwaltung selbst .

    Ob die unendlich peinliche Geschichte um die Störer-
    haftung, die zögerliche Ambivalenz bei der IT-Sicherheit,
    der absolute Stillstand im Urheberrecht oder das Chaos
    bei Hate Speech: An Ihrer verpfuschten Leistungsbilanz
    im Bereich des Digitalen ändert das bisschen Open Data
    heute leider gar nichts, meine Damen und Herren .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als letzter Redner in dieser Aussprache hat Thomas

Jarzombek für die CDU/CSU-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Sebastian Hartmann [SPD])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Jarzombek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich darf

    einfach sagen: Ich bin wirklich stolz . Ich bin wirklich
    stolz darauf, dass wir jetzt hier heute stehen und sagen
    können, dass wir es hinbekommen haben, in erster Le-
    sung über das Open-Data-Gesetz zu verhandeln . Das ist
    ein großer Erfolg, weil der Weg lang gewesen ist .

    Lieber Kollege von Notz, trotz der einen oder ande-
    ren kritischen Einlassung darf ich aber auch Ihnen Danke
    schön sagen. In der Enquete-Kommission der letzten Le-
    gislaturperiode haben Sie die Projektgruppe „Demokratie
    und Staat“ geleitet . Und Sie haben anhand von zehn Kri-
    terien zu diesem Thema maßgebliche Vorgaben gemacht,
    von denen ich glaube, dass wir sie auch alle erfüllen .

    Zur Frage, ob hier mehr geht, hat der Kollege
    Hartmann schon eine Menge gesagt . Ich kann seinen
    heutigen Ausführungen – im Gegensatz zu denen von
    gestern – durchgehend zustimmen . Aus diesem Grunde
    kann ich also nur sagen: Da geht sicherlich noch was im
    Verfahren .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, das wäre gut!)


    Dr. Konstantin von Notz






    (A) (C)



    (B) (D)


    Aber worüber reden wir hier heute eigentlich? Meine
    Damen und Herren, wenn wir in Deutschland über eine
    Internetinfrastruktur nachdenken, fällt den Deutschen häu-
    fig erst einmal Hardware ein. In Hardware sind wir einfach
    gut . Da geht es um Breitbandkabel, Mobilfunksender und
    Satellitenverbindungen . Den vielleicht wichtigeren Inf-
    rastrukturrahmen stellen heute aber die Daten dar . Ohne
    Daten funktioniert das Internet nicht . Derjenige, der die
    Daten hat und mit ihnen arbeiten kann, ist der Innovati-
    onsführer . Und dem folgt am Ende alles – bis hin zu den
    Arbeitsplätzen und dem, was mit dranhängt. Deshalb finde
    ich es so wichtig, dass wir hier einen Einstieg finden und
    sagen: Auch die Daten des Staates sind ein großer Schatz .
    Sie sind ein Schatz für Innovationen und für die Wirtschaft .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Deshalb ist das Open-Data-Thema auch ein wirtschafts-
    politisches .

    Ich habe schon am Mittwoch in unserer Ausschuss-
    sitzung gesagt – das adressiere ich an die Wirtschaftsmi-
    nisterin –: Wenn in dem gesamten Weißbuch zu digitalen
    Plattformen nur ein einziger Satz dem Thema Open Data
    gewidmet wird, dann wird offensichtlich, dass das The-
    ma zumindest im Wirtschaftsministerium noch nicht so
    verstanden worden ist, wie es notwendig wäre . Deshalb
    habe ich hier und heute die Bitte – das ist auch eine Auf-
    forderung –, dass das ein Thema auch des Wirtschaftsmi-
    nisteriums werden muss . Das ist von ganz entscheiden-
    der Bedeutung .


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie finden im Gesetzentwurf die verschiedensten

    Zahlen in Bezug dazu gesetzt, welchen volkswirtschaft-
    lichen Nutzen das Ganze erbringt . Nicht zuletzt hat die
    Konrad-Adenauer-Stiftung – der ich für ihre wertvolle
    Studie danke, mit der sie auch die wirtschaftlichen Aus-
    wirkungen untersucht hat – herausgestellt, dass Open
    Data zu 40 000 neuen Arbeitsplätzen in Deutschland füh-
    ren kann .

    Natürlich ist es so: Wenn wir jetzt am Wochenende in
    unsere Wahlkreise zurückkehren und den Leuten im Bier-
    zelt erzählen wollen, dass wir jetzt ein Open-Data-Ge-
    setz beraten, dann werden die Emotionen wahrscheinlich
    nicht bis unter die Decke hochkochen . Es wird nicht so
    sein, dass alle „Jawohl, das ist es!“ schreien . Aber, meine
    Damen und Herren, zehn solcher Gesetze schaffen eine
    halbe Million Arbeitsplätze . Und die Frage ist, ob wir,
    wenn wir das nicht wahrnehmen, am Ende nicht die Tür
    für Populisten aufmachen, die dann irgendwann kommen
    und sagen könnten: Guckt euch einmal diese wirtschafts-
    politischen Leistungen an! – Sie werden dann vollkom-
    men falsche Rezepte propagieren wie Protektionismus
    und andere Dinge . Deshalb ist das ein so wichtiger Be-
    standteil und eine so wichtige Initiative für Innovations-
    fähigkeit und für den Arbeitsmarkt in Deutschland .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist, glaube ich, gut, an dieser Stelle einmal dieje-
    nigen zu loben, die hier schon, bevor wir dieses Gesetz
    in Angriff genommen haben, einiges hinbekommen ha-
    ben . Dabei geht es vor allem auch um den Bundesver-

    kehrsminister, der mit seiner mCloud schon eine sehr
    umfangreiche Open-Data-Initiative gestartet hat . Er hat
    damit eine gute Plattform bereitgestellt . Er hat auch die
    Deutsche Bahn angetrieben, die hier mit Hackathons und
    einer eigenen Open-Data-Plattform vorbildlich agiert .
    Die Nahverkehrsunternehmen liegen hier aber – darüber
    haben wir gestern schon gesprochen – massiv zurück .
    Sie sollten ebenfalls Open-Data-Plattformen einführen .
    Das wird auch ein Thema sein, das wir in der nächsten
    Legislaturperiode weiter behandeln müssen . Dabei geht
    es nicht nur um die Frage, ob die unmittelbaren Bundes-
    behörden daran beteiligt werden sollen, sondern insbe-
    sondere darum, was eigentlich mit den Ländern und den
    Kommunen sowie den Nahverkehrsbetrieben ist und all
    den anderen, bei denen solche Datenschätze liegen . Die
    müssen geöffnet werden.

    Nicht zuletzt ist das auch ein Bereich, mit dem wir
    eine Menge Geld sparen können . Bei Open Data ist
    Großbritannien Vorreiter in der EU – zumindest solange
    noch, wie es Mitglied der Europäischen Union ist . Leute
    aus der britischen Regierung, die wir eingeladen haben,
    haben uns erklärt, dass in Großbritannien der wichtigste
    Treiber für Open Data inzwischen der Finanzminister ist .
    Durch Open Data erzielt er nämlich Milliardeneinspa-
    rungen. Das Kuriose in der öffentlichen Verwaltung ist
    ja, dass die eine Behörde gar nicht weiß, was die andere
    alles an Daten hat . Durch die Open-Data-Initiative sieht
    der eine auf einmal jedoch, was der andere an Daten hat
    und muss sie dann nicht mehr neu erstellen .

    Ich weiß, dass Jens Spahn ein großer Fürsprecher die-
    ser Themen ist . Deshalb freue ich mich darauf, dieses
    Thema weiter zu bearbeiten . Ich freue mich auch sehr,
    dass wir heute an diesem Punkt sind, und freue mich auf
    die weitere Beratung .

    Ich danke Ihnen .

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge ordneten der SPD)