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ID1822904100

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    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Henke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich finde es eine ausgezeichnete Idee, sich um die wirk-
    lich zentralen Fragen der Zukunft der gesundheitlichen
    Versorgung und der Pflegeversorgung zu kümmern. In
    der Tat ist dies das, woran die Menschen prüfen können,
    ob es gut wird, ob es besser wird, ob es solidarischer
    wird, ob es gerechter wird . Ich glaube, diese permanent
    wiederholte Finanzdebatte hilft Ihnen, die Sie diese füh-
    ren, mit der jeweils unterschiedlich artistisch präsentier-
    ten Akrobatik am Hochreck unterschiedlicher Konzepte
    von Bürgerversicherung selbst nicht wirklich .


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Das ist wohl wahr!)


    Denn das ist gar nicht die zentrale Frage der zukünf-
    tigen Pflegeversorgung. Edgar Franke hat mit Recht von
    Zukunftsentwürfen gesprochen . Welche Zukunftsent-
    würfe brauchen wir denn? Ich glaube, Zukunftsentwürfe
    brauchen wir im Bereich von Vernetzung über die Gren-
    zen der verschiedenen Professionen in der gesundheitli-
    chen und pflegerischen Versorgung hinweg. Zukunftsent-
    würfe, das bedeutet, dass wir die neuen elektronischen
    Instrumente, um diese Vernetzung zu befördern, einset-
    zen und nutzen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deswegen ist beispielsweise das E-Health-Gesetz, das
    wir gemeinsam verabschiedet haben, ein Stück dieser
    Zukunftssicherung und dieses Zukunftsentwurfs .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich glaube, Zukunftsentwurf heißt, dass wir in der
    Frage der Prävention mehr tun . Ich will das an einem
    Beispiel zeigen . Die wirtschaftlichen Schäden – ich rede
    jetzt nicht von potenziellem Schadensersatz, ich rede nur

    Elisabeth Scharfenberg






    (A) (C)



    (B) (D)


    von wirtschaftlichen Schäden – durch den Tabakmiss-
    brauch belaufen sich auf direkte Kosten in Höhe von
    25 Milliarden Euro und auf indirekte Kosten in Höhe von
    50 Milliarden Euro . Wir vergeuden 75 Milliarden Euro
    an volkswirtschaftlichem Eigentum jedes Jahr dadurch,
    dass es uns nicht gelingt, den Tabakkonsum auf null zu-
    rückzudrängen .

    Ich nenne ein weiteres Beispiel: Reha vor Rente . Wir
    haben in dieser Legislaturperiode die Mittel erhöht, die
    es möglich machen, vor dem Hintergrund der veränder-
    ten Altersschichtung und der Änderung des Rentenein-
    trittsalters mehr Rehamittel zur Verfügung zu stellen . Ich
    sage: Ein Aspekt des Zukunftsentwurfs wird auch sein,
    ob es uns gelingt, Reha vor Pflege zu praktizieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn wir immer und immer wieder die Frage des
    Aufkommens der Finanzierung diskutieren, dann müssen
    wir an dieser Stelle auch ein bisschen ehrlich sein . Ich
    finde es schön, wie man die Lastenverteilung betreibt.
    Ich weiß auch, dass Lohnfortzahlung in Streiks erkämpft
    worden ist und Ausdruck einer Tarifvereinbarung zwi-
    schen Gewerkschaften und Arbeitgebern war . Dennoch
    muss man natürlich die Belastung, die diese Leistung für
    die Produktivität des einzelnen Arbeitsplatzes darstellt,
    mit in die Lastenverteilung einkalkulieren . Dann muss
    man eben auch sagen, dass zu den direkten Kosten für
    die gesundheitliche Versorgung und für die Pflege noch
    einmal 40 Milliarden Euro für die Lohnfortzahlung hin-
    zukommen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich sage nicht, dass das alles ungerecht verteilt ist,
    aber ich will sagen: Es langweilt mich inzwischen sehr,
    wie der Ansatz zur Bürgerversicherung immer wieder
    gewählt wird . In meinen Augen ist das ein Schildbürger-
    streich .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deswegen lassen Sie uns lieber bei der Debatte darüber
    bleiben, was uns in diesem Erfolgsbericht – und ich nen-
    ne diesen Bericht einen Erfolgsbericht – der Bundesre-
    gierung vorgetragen wird .

    Frau Rawert hat ein paar Beispiele daraus genannt: Die
    Leistungen werden genutzt . Die Zahl der Leistungsemp-
    fänger der sozialen Pflegekasse ist im Zeitraum von 2011
    bis 2015 von 2,3 Millionen auf 2,7 Millionen Menschen
    gestiegen; das ist ein Anstieg um 17 Prozent . Die Leis-
    tungsausgaben haben im gleichen Zeitraum um 27 Pro-
    zent zugenommen . Das Ende des Berichtszeitraums ist
    auch nicht der Endpunkt unserer Pflegepolitik; vielmehr
    werden weitere Maßnahmen ergriffen, deren Auswertung
    erst in weiteren Berichten erfolgen kann .

    Die Leistungsausweitungen durch das Erste Pflege-
    stärkungsgesetz kommen bei den Pflegebedürftigen an.
    Nehmen wir als Beispiel den Einbau einer altersgerech-
    ten Dusche in den Wohnraum . Die Leistungsausgaben
    für Wohnumfeldverbesserungen im Jahr 2011 betrugen
    103 Millionen Euro . Im Jahr 2015 waren es 305 Millio-

    nen Euro . Ist das weniger oder ist das mehr Solidarität?
    Natürlich ist das mehr Solidarität und nicht weniger .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Auch die zusätzliche Betreuung in der häuslichen
    Pflege kommt bei den Leuten an. Im Bereichszeitraum
    haben sich die Ausgaben dafür von 330 Millionen Euro
    auf rund 680 Millionen Euro pro Jahr mehr als verdop-
    pelt . Ist das weniger Solidarität, oder ist das mehr Solida-
    rität? Es ist mehr Solidarität .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das Thema Demenz bewegt viele Menschen und
    erfüllt sie mit Sorge und mit Angst . Für Menschen mit
    demenziellen oder psychischen Erkrankungen und geis-
    tigen Behinderungen haben wir seit Verabschiedung des
    Pflegestärkungsgesetzes I, seit dem 1. Januar 2015, auch
    in der sogenannten Pflegestufe 0 Zugang zu allen Leis-
    tungen der Pflegeversicherung, die die häusliche Pflege
    stärken, weil sie seitdem Tages- und Nachtpflege, Kurz-
    zeitpflege, den sogenannten Wohngruppenzuschlag und
    die Anschubfinanzierung für Wohngruppen in Anspruch
    nehmen können .

    Sogar das eben erwähnte Prinzip „Reha vor Pflege“
    ist zumindest im Ansatz leicht gestärkt worden, weil
    wir die Rehaempfehlungsquote von früher 0,6 Prozent
    über 1 Prozent auf 2,3 Prozent gesteigert haben, also die
    Anzahl der Pflegebegutachtungen, bei denen der MDK
    auftragsgemäß prüft, ob Rehabilitation ein Potenzial hat,
    und dann eine Rehaempfehlung ausspricht . Ich behaupte
    einmal: Da sind wir noch ein ganzes Stück von dem ent-
    fernt, was wir an Rehabilitationspotenzial wirklich ha-
    ben . Dieses Potenzial werden wir – auch das ist eine Auf-
    gabe für die Zukunft – weiter heben müssen . Ich glaube,
    dass das die Frage nach Zukunftsentwürfen zutreffend
    beantwortet und dass es nicht damit getan ist, hier immer
    wieder die gleiche Freitagmorgendebatte immer wieder
    in der gleichen Form zu führen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Es geht um mehr und bessere Pflegeberatung.

    Am 1. Januar 2017 ist der neue Pflegebedürftigkeits-
    begriff in Kraft getretenen. Ich will an Wolfgang Zöller
    erinnern, an unseren früheren stellvertretenden Frakti-
    onsvorsitzenden und späteren Patientenbeauftragten der
    Bundesregierung . Er war Vorsitzender des Expertenbei-
    rats zur konkreten Ausgestaltung des neuen Pflegebedürf-
    tigkeitsbegriffs. Es erging uns mit diesem Pflegebedürf-
    tigkeitsbegriff – da wollen wir ganz ehrlich sein – ganz
    ähnlich, wie es uns mit der Präventionsgesetzgebung
    ergangen ist: viele Anläufe, immer wieder ein neuer Ver-
    such . Es hat bis in diese Legislatur hinein gedauert, bis
    der Beschluss endlich gefasst werden konnte. Ich finde,
    es ist angebracht, Wolfgang Zöller und allen seinen Mit-
    streitern in diesem Beirat für das zu danken, was sie dort
    geleistet haben; denn jetzt wird der neue Pflegebedürftig-
    keitsbegriff wirksam.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dies bedeutet: In der Pflegebegutachtung ist jetzt
    endlich Schluss mit der Vorstellung, dass man Pflegebe-
    dürftigkeit so ermitteln kann: Zähneputzen – 5 Minuten

    Rudolf Henke






    (A) (C)



    (B) (D)


    anerkannt; Waschen des Unterkörpers – 12 bis 15 Minu-
    ten anerkannt; mundgerechtes Zerkleinern der Nahrung –
    2 bis 3 Minuten aufgeschrieben . Für das Anreichen von
    Nahrung pro Hauptmahlzeit – 15 bis 20 Minuten aufge-
    schrieben usw . usw .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da haben Sie noch nichts dran verändert!)


    So war das bisher .

    Jetzt stellt der MDK völlig andere Fragen . Durch die-
    ses System wird zwar ein individueller Bedarf ermittelt,
    aber es werden dabei die kognitiven und psychischen
    Einschränkungen, die Demenzkranke haben und unter
    denen sie und ihre Angehörigen leiden, einbezogen . Wel-
    che Mobilität weist die Person auf?


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Genau!)


    Welche kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten hat
    sie? Wie wird die Verhaltensweise eingestuft? Gibt es
    psychische Probleme? Wie gut kann sich der Betreffende
    selbst versorgen? Wie selbstständig kann er mit krank-
    heits- oder therapiebedingten Belastungen umgehen?
    Wie gut kann er seinen Alltag gestalten und soziale Kon-
    takte pflegen? Und: Niemand muss Sorge haben, dass er
    nach dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff Leistungen
    gekürzt bekommt . Im Regelfall werden die Leistungen
    höher sein als vorher .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es hat gegen die solidarische Finanzierung durch Ar-
    beitgeber und Arbeitnehmer keinerlei Widerspruch gege-
    ben, sondern das ist gesellschaftlich akzeptiert worden,
    weil die Menschen eingesehen haben, dass alle diese
    Schritte notwendig sind, wenn man den Herausforderun-
    gen – demografischer Wandel, Demenz, Dynamisierung
    von Leistungen – begegnen will .



Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege, Sie müssen zum Schluss kommen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Henke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ja, ich komme zum Schluss . – Deswegen, liebe Kol-

    leginnen und Kollegen: Die Bilanz dieser Debatte kann
    nicht das Bild sein, wir hätten weniger Solidarität und
    weniger Gerechtigkeit . Wir haben mehr davon: mehr So-
    lidarität, mehr Gerechtigkeit in der Gesundheitsversor-
    gung und in der Pflege. Das ist eine große Leistung dieser
    Koalition. Ich finde, das muss auch betont werden; –


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Genau!)