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ID1822903000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Stritzl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Kollegin, erlauben Sie mir folgende Zwischen-

    frage:

    Erstens . Bin ich richtig informiert, dass unter rot-grü-
    ner Regierungsbeteiligung ein Sonderbeitrag für die
    GKV zulasten der Arbeitnehmerschaft eingeführt wurde?
    Wenn ja, in welcher Höhe wurde er eingeführt?

    Erwin Rüddel






    (A) (C)



    (B) (D)


    Zweitens . Können Sie mir sagen, welchen Wert die
    Rücklagen in der gesetzlichen Krankenversicherung der
    Bundesrepublik Deutschland zurzeit insgesamt haben?

    Danke schön .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Danke für die Fragen . – Es ist in der Tat so, dass un-
    ausgewogene Finanzierungskonzepte für die gesetzliche
    Krankenversicherung – nur die Löhne und Gehälter wur-
    den einseitig belastet – in der damaligen konjunkturellen
    Phase dazu geführt haben, dass man sich entschieden
    hat, einen Sonderbeitrag für die Arbeitnehmer zu schaf-
    fen . Aber man muss ganz eindeutig sagen: Das war ein
    einmaliger Schritt, der zu einer einseitigen Belastung der
    Versicherten geführt hat, sozusagen eine Konjunkturhil-
    fe durch die Versicherten . Ich muss deutlich feststellen:
    Heute gibt es keinen Grund, genau diese Sonderbelas-
    tung nur der Versicherten fortzuführen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das ist ein Geschenk für die Arbeitgeber, das sie erstens
    nicht brauchen und zweitens die gesellschaftliche Soli-
    darität insgesamt beeinträchtigt . In dem Sinne wird deut-
    lich: Es muss zu einer Umkehr kommen .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Die Rücklagen!)


    Genau darauf komme ich jetzt im weiteren Fortgang mei-
    ner Rede zu sprechen . – Danke schön .


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Die Rücklagenhöhe!)


    – Die Rücklagenhöhe ist so, dass man tatsächlich sa-
    gen muss: Es ist eine ordentliche Rücklage, insgesamt
    24 Milliarden Euro in den verschiedenen Töpfen . – Aber
    wir müssen natürlich gleichzeitig sagen: Diese 24 Milli-
    arden Euro sind zwischen den Krankenkassen nicht ge-
    recht verteilt . Es kommt vielmehr zu Verwerfungen, die
    wir derzeit haben, dass einzelne Kassen den Zusatzbei-
    trag noch einmal anheben müssen . Genau dazu kam es
    in dieser Woche bei drei Krankenkassen, die ihre Zusatz-
    beiträge um 0,3 Prozentpunkte erhöhen mussten . Diese
    einseitige Belastung von Versicherten können wir nicht
    wollen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dies führt auch dazu, dass das gesamte System der
    gesetzlichen Krankenversicherung in eine Schieflage
    kommt . Das haben Sie zu verantworten . Das werden wir
    in den nächsten Monaten und Jahren deutlich zu spü-
    ren bekommen, wenn es nicht zu einem Politikwechsel
    kommt . Gerade deshalb ist er so wichtig . – Danke schön
    für diese Frage .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE] – Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Bitte schön!)


    Insgesamt haben wir eine Situation, in der man sagen
    muss: Ja, Sie haben in den letzten vier Jahren deutliche
    Leistungsverbesserungen beschlossen; das stimmt .


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Das ist doch mal was Positives!)


    Einige waren mehr als überfällig und Resultat einer völ-
    lig verfehlten schwarz-gelben Politik . Aber wir alle ver-
    missen ein Konzept, wie Sie diese Leistungsverbesserun-
    gen in der nächsten Wahlperiode finanzieren wollen,


    (Hilde Mattheis [SPD]: Wir haben ja eines! Bitte differenzieren!)


    außer dass die Versicherten allein dafür zahlen . Das ist
    das Konzept, das Sie als Große Koalition vereinbart ha-
    ben . Das ist zutiefst ungerecht und auf Dauer auch nicht
    tragfähig . Das wissen auch Sie . So darf man die gesell-
    schaftliche Solidarität nicht strapazieren .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nun kommen wir zu einer weiteren Baustelle: Das
    Nebeneinander von privater und gesetzlicher Kranken-
    versicherung produziert viele Verliererinnen und Ver-
    lierer . Darüber haben wir gestern sehr lange diskutiert .
    Gerade bei den kleinen Selbstständigen gibt es große
    Verwerfungen . Diese gibt es aber auch bei niedrig einge-
    stuften Beamten mit Familie und bei Rentnern, die zum
    Teil übermäßig hohe Beiträge in der PKV zahlen müssen,


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Allerdings!)


    obwohl sie nur kleine Renten haben . Das ist soziales Dy-
    namit für die nächste Wahlperiode . Sie haben keinerlei
    Konzept, wie Sie das Problem angehen wollen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Deshalb wollen wir mit der Bürgerversicherung ei-
    nen Schritt gehen, der keine Revolution, sondern nur die
    Weiterentwicklung des heutigen gesetzlichen Systems
    bedeutet, das sich gut bewährt hat . 90 Prozent der Be-
    völkerung sind in der gesetzlichen Krankenversicherung
    versichert .


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich auch!)


    Die weiteren 10 Prozent wollen wir hereinholen, indem
    wir den Versicherten ein Angebot machen . Das ist ja sehr
    oft auch die Lösung von sozialen Problemen, die sich
    durch dieses Nebeneinander auftun .

    Ein weiteres Problem . Wir haben eine unterschiedli-
    che Honorargestaltung bei ärztlichen Leistungen für Pri-
    vat- und gesetzlich Versicherte. In der Folge finden wir
    Fachärzte nur noch dort, wo viele Privatversicherte sind .


    (Zuruf von der CDU/CSU: Ach wo!)


    Das kann doch nicht die Lösung dafür sein, wie wir eine
    einheitliche und gute Versorgung in allen Landesteilen
    sicherstellen wollen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Thomas Stritzl






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sie haben wiederum keine Antwort darauf, wie Sie das
    angehen wollen . Wir brauchen dringend ein gemeinsa-
    mes Honorarsystem, das gute Leistungen und mehr Zeit
    für das Gespräch mit dem Patienten ermöglicht und nicht
    danach bezahlt, ob jemand privat oder gesetzlich versi-
    chert ist . Das muss doch der Weg sein .

    Das sind die wesentlichen Kernpunkte der Bürgerver-
    sicherung: Es geht darum, alle einzubeziehen . Es geht
    darum, alle Einkommensarten einzubeziehen, nieman-
    dem mehr Risiken aufzubürden, sondern jeden gemäß
    seiner Leistungsfähigkeit zu veranlagen . Das ist der rich-
    tige Weg .

    Ich möchte wissen, was Ihre Antwort für eine stabi-
    le und gerechte Finanzierung sein wird . Ich habe noch
    nichts gehört .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Harald Weinberg [DIE LINKE])




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Mechthild Rawert

für die SPD .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Mechthild Rawert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Vizepräsident! Werte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Liebe Zuschauende! Ich freue mich, dass ich dank
    des Antrages der Linken und dank des Pflegeberichtes
    für den Zeitraum 2011 bis 2015 abermals zum politisch
    hochbrisanten Thema Pflege reden darf.


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Sehr gut!)


    Der Bericht zeigt: Pflegebedürftige, ihre Angehörigen
    und auch die Pflegekräfte nehmen die in diesem Zeit-
    raum gesetzlich auf den Weg gebrachten Verbesserungen
    gut an .


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Genau!)


    Eine lange Liste ist vorhin schon diskutiert worden .
    Mir kommt es jetzt darauf an, zu unterstreichen, dass
    dazu auch die Realisierung des Prinzips „Reha vor Pfle-
    ge“ zählt . Das wollen wir dezidiert ausbauen .

    Ich möchte dezidiert die bedarfsgerechtere Unterstüt-
    zung pflegender Angehöriger durch verbesserte Freistel-
    lungsregelungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und
    Familie und Pflege betonen.


    (Beifall bei der SPD)


    Diese Leistungsverbesserungen sind und waren nicht
    das Ende der Fahnenstange . Das hat sich allein schon
    darin gezeigt, dass wir kurz danach die Pflegestärkungs-
    gesetze II und III verabschiedet haben . Seitdem gilt der
    neue Pflegebedürftigkeitsbegriff. Mit dem neuen Begut-
    achtungsverfahren ermöglichen wir den Leistungsemp-
    fangenden den Zugang zu allen Leistungen, und zwar
    unabhängig von der Beeinträchtigung – egal ob es sich
    um eine kognitive, psychische oder körperliche Beein-

    trächtigung handelt . Das ist ein Riesenschritt in Richtung
    Gerechtigkeit .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es geht noch weiter: Mit 60 Modellkommunen stellen
    wir die Pflegeberatung vor Ort auf noch bessere Beine.
    Mit Personaluntergrenzen stabilisieren wir wichtige Pfle-
    gebereiche im Krankenhaus .

    Sie sehen: Der Begriff einer Bewegung in der Com-
    munity der Pflegefachkräfte, die sich „Pflege in Bewe-
    gung“ nennt, hat sich auch im Deutschen Bundestag nie-
    dergeschlagen .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die sind alle ganz frustriert und nicht begeistert!)


    Wir wollen, dass pflegebedürftige Menschen eine
    passgenaue und individuell angepasste Versorgung be-
    kommen . Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemo-
    kraten ist Pflege eine Aufgabe der Daseinsvorsorge. Der
    Auf- und Ausbau einer hochwertigen Pflegeinfrastruktur
    ist eine Herausforderung für unser gesamtes Gemeinwe-
    sen .


    (Beifall bei der SPD)


    Pflege gehört in die Mitte der Gesellschaft. Ich sage es
    frank und frei: Ausführungen über die Organisation einer
    guten Pflege gehören in jedes Wahlprogramm; denn Pfle-
    ge ist ein hochpolitisches Thema. Pflege ist und bleibt in
    Bewegung .

    Eine repräsentative Bevölkerungsbefragung des Zen-
    trums für Qualität in der Pflege hat gezeigt, dass die
    Versorgung älterer hilfebedürftiger Menschen und das
    Thema „Gute Pflege für alle“ für 43 Prozent der 61,5 Mil-
    lionen wahlberechtigten Bürger und Bürgerinnen bei der
    Bundestagswahl 2017 sehr wichtig bei ihrer Wahlent-
    scheidung ist. Insbesondere betrifft dies die maßgebliche
    Altersgruppe 50 plus . Hier sind es sogar 53 Prozent, die
    sagen, dass Pflege – und damit auch Gesundheit – für sie
    zur Daseinsvorsorge gehört. Im Bereich der Pflege be-
    steht also weiterhin Handlungsbedarf .

    Was sagt diese repräsentative Befragung noch?
    71 Prozent der zumeist Älteren halten die Arbeitsbedin-
    gungen in der Pflege für am dringendsten verbesserungs-
    bedürftig, und 42 Prozent der Befragten glauben, dass
    pflegende Angehörige dringend noch besser zu unterstüt-
    zen sind – alles Aspekte, die wir ständig hervorgehoben
    haben . Es freut mich, dass die Älteren intergenerativ, also
    auch an die Lebenssituationen der Jüngeren denken, was
    da heißt: Auch die Frauen in diesen Berufen leben nicht
    von Luft und Liebe allein, sondern sie brauchen auch ein
    anständiges Einkommen . Wir müssen ebenso gute Ver-
    einbarkeitsstrukturen schaffen.


    (Beifall bei der SPD)


    Zum Thema Finanzierung . Ja, natürlich müssen wir
    schauen, wie wir die ganzen Regelungen finanzieren.
    Von den Verbesserungen für die Pflegefachkräfte bei der
    Tarifierung wurde schon berichtet. Das Traurige ist: Nur
    sehr wenige Pflegeeinrichtungen haben eine Tarifbin-

    Maria Klein-Schmeink






    (A) (C)



    (B) (D)


    dung, und sehr wenige Pflegefachkräfte sind in Gewerk-
    schaften organisiert, und sie fallen deswegen nicht unter
    die Tarifverträge . Daher an dieser Stelle mein Appell:
    Bitte organisieren Sie sich alle, und schließen Sie Tarif-
    verträge ab!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir als SPD werden im Kontext der sozialdemokrati-
    schen Politik weiterhin nach Lösungen suchen, wenn es
    um die Personalausstattung, die Transparenz von Quali-
    tät, die Durchsetzung der Rechte von pflegebedürftigen
    Menschen und auch – ich bleibe dabei – die Stärkung
    einer pflegeberuflichen Bildung geht.


    (Beifall der Abg . Sabine Dittmar [SPD])


    Das ist von großer Bedeutung . Denn mehr Leistungen
    allein bedeuten nicht, dass eine pflegebedürftige Person
    tatsächlich schon die nötige Pflege bekommt. Es ist auch
    qualifiziertes Personal nötig, das die entsprechenden
    Leistungen kompetent erbringen kann .

    Das Thema Bürgerversicherung ist im Antrag der Lin-
    ken – ich sage es einmal nett – ein wenig durcheinander
    dargestellt worden;


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Was?)


    deswegen gehe ich darauf jetzt gar nicht näher ein .


    (Dr . Edgar Franke [SPD]: Gut!)


    Jedem, der unser Konzept nachlesen möchte, sage ich:
    Erste Züge stehen schon seit November letzten Jahres im
    Internet . Wenn Sie nach „Fortschritt und Gerechtigkeit –
    Chancen für alle“ suchen, werden Sie unser Konzept fin-
    den .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Ich empfehle www .linksfraktion .de!)


    Wir sind für jede Ergänzung dankbar .

    Ich habe eine weitere und abschließende Bitte an die
    1,2 Millionen beruflich Pflegenden – der Deutsche Pfle-
    getag hat das gezeigt –: Bündeln Sie Ihre Interessen! Tre-
    ten Sie ein in eine Gewerkschaft, in einen Berufsverband,
    in eine Pflegekammer oder auch in eine Partei! Denn es
    stimmt: Sie haben die Wahl; Sie entscheiden mit . Ma-
    chen Sie Ihr Kreuz auch unter Berücksichtigung Ihrer
    eigenen Interessen bei denjenigen, die sich für eine gute,
    generalistische Pflegeausbildung einsetzen.

    Seien Sie gegrüßt!


    (Beifall bei der SPD – Dr . Edgar Franke [SPD]: Gute Rede!)