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ID1822902500

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    10. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die gesetz-
    liche Krankenversicherung arbeitet grundsätzlich nach
    dem Solidarprinzip . Die große Mehrheit der Menschen
    in der Bundesrepublik findet das gut; denn nur so kann
    Gerechtigkeit stattfinden. Deshalb unterstützen wir die-
    ses Prinzip . Wer viel verdient, zahlt mehr ein . Wer wenig
    verdient, zahlt weniger . So muss es sein, entsprechend
    dem Geldbeutel,


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg . Erich Irlstorfer [CDU/CSU] – Reiner Meier [CDU/CSU]: Das haben wir gestern diskutiert!)


    anders als es jetzt der Fall ist .

    Im Krankheitsfall müssen alle Bürgerinnen und Bür-
    ger die ärztliche Behandlung bekommen, die für sie drin-
    gend notwendig ist .


    (Reiner Meier [CDU/CSU]: Korrekt!)


    Dieses Solidarprinzip in der Krankenversicherung steht
    heute aber massiv unter Druck . Immer mehr Versicher-
    te bekommen das auch zu spüren . Krankheit wird mehr
    und mehr zu einem finanziellen Risiko. Politisch sind
    die Weichen im Gesundheits- und Pflegebereich von den
    letzten Regierungen immer mehr auf Wettbewerb und
    Privatisierung gestellt worden: Privatisierung sowohl der
    Gewinne als auch der gesundheitlichen Risiken . Das hat
    die Zweiklassenmedizin weiter befördert, und das, mei-
    ne Damen und Herren, kann so nicht sein . Damit muss
    Schluss sein .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich sage Ihnen auch ganz deutlich: Die Entwicklung
    der Pflegeversicherung wird immer unsozialer, und die
    Bundesregierung unternimmt hier nichts .


    (Zuruf der Abg . Mechthild Rawert [SPD])


    Seit der Einführung der Pflegeversicherung wurden die
    Leistungen nur unzureichend erhöht . Die Kosten steigen
    von Jahr zu Jahr, die Leistungen der Pflegeversicherung
    kaum .


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Reiner Meier [CDU/CSU]: Wo leben Sie denn?)


    Daran ändern auch Ihre Pflegestärkungsgesetze nichts.
    Kollegin Rawert, ich muss Ihnen sagen: Die großen The-
    men sind Sie einfach nicht angegangen:


    (Reiner Meier [CDU/CSU]: Das ist doch Unsinn!)


    Den Pflegenotstand und auch die Teilkaskofinanzierung
    sind Sie nicht angegangen .


    (Reiner Meier [CDU/CSU]: 20 Prozent mehr an Geld!)


    Peter Stein






    (A) (C)



    (B) (D)


    Die Leute müssen immer mehr und mehr bezahlen und
    können sich das einfach nicht mehr leisten .


    (Beifall bei der LINKEN – Reiner Meier [CDU/CSU]: Oh Gott! – Maria Michalk [CDU/CSU]: Sie wissen selber, dass das nicht stimmt!)


    Die Privatisierung fängt ja beim Nebeneinander von
    privater und gesetzlicher Kranken- und Pflegeversiche-
    rung an; schon beginnt die Rosinenpickerei . Die hoch-
    rentablen privaten Versicherer nehmen natürlich die Jun-
    gen und die Besserverdienenden . Das führt dazu, dass
    zum Beispiel die Rücklagen in der privaten Pflegever-
    sicherung rund 30 Jahre reichen und die in der sozialen
    Pflegeversicherung nicht einmal vier Monate. Das, mei-
    ne Damen und Herren, ist doch nicht gerecht; das können
    Sie doch wirklich nicht ernsthaft wollen .


    (Beifall bei der LINKEN – Maria KleinSchmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nur eine Verschiebung, mehr nicht!)


    Die Linke schlägt deshalb eine solidarische Gesund-
    heits- und Pflegeversicherung vor. Was wollen wir?

    Erstens: deutliche Leistungsverbesserungen bis hin
    zur Pflegevollversicherung. Das bedeutet, alle im Pflege-
    fall anfallenden Kosten müssen von der Pflegeversiche-
    rung übernommen werden .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens. Die solidarische Pflegeversicherung nach
    unserem Konzept bezieht alle Einkommen gerecht ein,
    und dadurch wird auch eine stabile und zukunftsfeste Fi-
    nanzierungsgrundlage geschaffen. Das wäre wichtig.

    Drittens . Zahlreiche internationale Studien belegen:
    Je höher der Anteil von Pflegekräften, desto besser die
    Pflege. Man sieht es am Zustand der Gepflegten: weniger
    Wundliegen, bessere Ansprechbarkeit, weniger Psycho-
    pharmaka und andere Medikamente .

    Viertens . Wir wollen eine gute Ausbildung, eine gute
    Arbeit und eine gute Pflege durch die Pflegekräfte.


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Das wollen wir doch aber alle! – Maria Michalk [CDU/CSU]: Da sind wir uns doch einig!)


    Wir wollen gutbezahlte Pflegekräfte, meine Damen und
    Herren .


    (Beifall bei der LINKEN – Tino Sorge [CDU/ CSU]: Da sind wir uns völlig einig!)


    Auch die pflegenden Angehörigen müssen entlastet wer-
    den, und das machen Sie eben nicht . Sie müssen nämlich
    bis zu 50 Prozent der Kosten selber tragen, und das ist
    von den Menschen nicht mehr leistbar .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Fünftens wollen wir die unsäglichen Arbeitsbedin-
    gungen der Pflegekräfte verbessern. Wir fordern eine
    verbindliche Personalbemessung . Das können Sie nicht

    erst einmal mit einem Gutachten bis zum Jahre 2020 hi-
    nausschieben . Wir brauchen sie jetzt .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Zum Schluss möchte ich Ihnen sagen: Pflege und Ge-
    sundheit gehören in öffentliche Hand, sie müssen Be-
    standteil der öffentlichen Daseinsvorsorge sein. Das ist
    unsere Forderung .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, ich finde es unverantwort-
    lich, wie Sie hier in der Großen Koalition um die Berufs-
    ausbildung in der Pflege streiten. Es ist wirklich wahr:
    Wir brauchen die Reform der Berufsausbildung jetzt .


    (Mechthild Rawert [SPD]: Was ist denn Ihr Vorschlag? Ist doch keine Generalistik, oder?)


    Das können Sie nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag hi-
    nausschieben . Sie können sich nicht einigen . Wir wollen
    die integrierte Ausbildung – das ist bekannt, Verdi fordert
    sie auch –, und damit wollen wir den Erhalt der Berufs-
    stände . Das muss endlich kommen .

    Hören Sie endlich auf, zu streiten . Tun Sie was! Unter-
    stützen Sie deshalb unseren Antrag!


    (Beifall bei der LINKEN – Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Das ist etwas zu viel verlangt!)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner für die CDU/CSU ist der Kollege

Erwin Rüddel .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erwin Rüddel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Wir haben jetzt hier gerade eine klassen-
    kämpferische, ideologisch geprägte Darstellung gehört .


    (Widerspruch bei der LINKEN – Harald Weinberg [DIE LINKE]: Quatsch! – Tino Sorge [CDU/CSU], an die LINKE gewandt: Der 40 . Parteitag ist doch schon vorbei!)


    Ich danke der Bundesregierung, dass wir jetzt den
    Sechsten Bericht über die Entwicklung der Pflegeversi-
    cherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in
    der Bundesrepublik Deutschland vorliegen haben .


    (Beifall des Abg . Thomas Stritzl [CDU/ CSU])


    Er zeigt, wie gut die Pflege in Deutschland ist und wie
    gut die Arbeit ist, die wir in den zurückliegenden dreiein-
    halb Jahren in dieser Koalition geleistet haben . Da hilft
    keine Ideologie . Wir beweisen das in der Praxis .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie groß das Versagen die Jahre davor war!)


    Der Pflegebericht zeigt unter anderem, dass die Leis-
    tungen der Pflegeversicherung durch das Pflegestär-

    Sabine Zimmermann (Zwickau)







    (A) (C)



    (B) (D)


    kungsgesetz I deutlich ausgebaut und besser auf die Be-
    dürfnisse der Betroffenen und Angehörigen ausgerichtet
    wurden .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Was ganz wichtig ist: Anträge der Versicherten auf Leis-
    tungen werden von der Pflegekasse schneller bearbeitet.
    Es ist auch eine spürbare Verbesserung bei der Qualifi-
    zierung und der Gewinnung von Pflegepersonal zu er-
    kennen .

    Die guten Ergebnisse des Pflegeberichts sind erfreu-
    lich, aber sie überraschen uns nicht; denn diese Koalition
    hat zu Beginn der Legislaturperiode versprochen: mehr
    Qualität, mehr Geld, mehr Betreuung und mehr Hände
    für gute Pflege – und wir haben Wort gehalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Sabine Dittmar [SPD] – Mechthild Rawert [SPD]: Und wir wollen noch mehr Bildung!)


    Wir haben gemeinsam, Frau Rawert, die umfassendste
    Reform der sozialen Pflegeversicherung seit der Einfüh-
    rung vor 20 Jahren verwirklicht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Seit dem 1. Januar 2015 stehen für die Pflegeleistungen
    zusätzlich 2,4 Milliarden Euro – und ich betone aus-
    drücklich: pro Jahr – zur Verfügung . Die Mittel kommen
    dort an, wo sie gebraucht werden: bei den Pflegebedürfti-
    gen, deren Angehörigen und bei den Pflegekräften.

    Zum weiteren Nutzen des ambulanten Bereiches ha-
    ben wir beispielsweise nicht nur die Kurzzeit- und Ver-
    hinderungspflege sowie die Tages- und Nachtpflege aus-
    gebaut, sondern wir haben auch die Leistungen deutlich
    flexibler gestaltet. Zudem gibt es höhere Zuschüsse für
    die Verbesserung des Wohnumfeldes .

    Auf das Erste Pflegestärkungsgesetz folgte mit der fäl-
    ligen Neudefinition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs der
    zweite große Reformschritt . Im Ergebnis sind vor allem
    Menschen mit demenziellen Erkrankungen in der Pflege-
    versicherung jetzt deutlich besser gestellt als zuvor: Es
    gibt passgenaue Einstufungen, die Minutenpflege wurde
    abgeschafft,


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von wegen! Keine Pflegerin und kein Pfleger weiß, wie viel Zeit sie für die Pflege haben!)


    und für bereits pflegebedürftige Menschen gilt der Be-
    standsschutz . Mit Blick auf Menschen mit kognitiven
    und somatischen Einschränkungen haben wir gemeinsam
    eine große Gerechtigkeitslücke geschlossen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Im Ergebnis mobilisieren wir jährlich – jährlich! – 5 Mil-
    liarden Euro zusätzlich . Das sind circa 20 Prozent mehr
    Leistungen, die vor allem der Versorgung von demenz-
    kranken Menschen zugutekommen .

    Man kann es nicht oft genug sagen: In der Summe be-
    deuten die beiden Pflegestärkungsgesetze eine so mas-
    sive Aufstockung eines sozialen Sicherungssystems, wie

    es das noch nie in der Geschichte der Sozialversicherung
    in Deutschland gegeben hat .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Schließlich haben wir mit dem Pflegestärkungsge-
    setz III den Kommunen zusätzliche Beratungsaufgaben
    übertragen . Es geht dabei um die bessere Vernetzung
    örtlicher Angebote und um aufsuchende Beratung für
    Pflegebedürftige und deren Familien. Möglichst in je-
    dem einzelnen Fall soll ein individuelles Paket geschnürt
    werden, das optimal auf die jeweiligen Bedürfnisse zu-
    geschnitten ist. Das hilft pflegebedürftigen Menschen, so
    lange wie irgend möglich in ihrer vertrauten Umgebung
    zu bleiben . Ausdrücklich begrüße ich auch die zusätzli-
    chen Anreize für niedrigschwellige Betreuungs- und Ent-
    lastungsleistungen .

    Meine Damen und Herren, wir haben im PSG III klare
    Worte zur Frage der Qualitätskontrollen gefunden . Sie
    dürfen nicht zum Schaden der Pflegeversicherung ver-
    hindert werden. Wer Leistungen aus der sozialen Pflege-
    versicherung erhält, muss bereit sein, die erbrachten Leis-
    tungen auf ihre Qualität hin überprüfen zu lassen . Wer
    solchen Überprüfungen nicht zustimmt, hat sein Recht
    verwirkt, Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung
    zu erhalten. Wir verschärfen die Kontrollen, damit Pfle-
    gebedürftige, ihre Familien und die Pflegekräfte besser
    vor betrügerischen Pflegediensten geschützt werden.

    Außerdem haben wir geregelt, dass in Vergütungsver-
    handlungen zwischen Pflegekassen und Pflegediensten
    Tariflöhne bei tarifgebundenen Einrichtungen nicht als
    unwirtschaftlich abgelehnt werden dürfen . Damit stellen
    wir sicher, dass Tariferhöhungen wirklich bei den Be-
    schäftigten ankommen . Mit dem PSG III wird diese Re-
    gelung auch auf die nichttarifgebundenen Einrichtungen
    ausgedehnt . Damit ist sichergestellt, dass sich der Tarif-
    lohn kurz- und mittelfristig in der Altenpflege flächende-
    ckend durchsetzen wird .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, es gibt in dieser Wahlperi-
    ode praktisch kein Gesetzesvorhaben im Bereich der Ge-
    sundheit, das nicht zugleich einen wichtigen Beitrag zur
    Runderneuerung der Pflege leistet. Der Bürokratieabbau,
    der neue Pflege-TÜV, mehr Medikamentensicherheit,
    das Hospiz- und Palliativgesetz, das E-Health-Gesetz
    mit dem einheitlichen Medikationsplan – das sind alles
    Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, die wir eingelöst
    haben . Im Zentrum stand immer das Bemühen um mehr
    Qualität in der Pflege. Dies gilt ausdrücklich auch für das
    Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung,
    mit dem wir nicht nur eine gute Qualität der Produkte,
    sondern auch eine fachkundige begleitende Beratung und
    einen anständigen Service sicherstellen .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit der nahenden
    Bundestagswahl ist auch das Gespenst der Einheitskasse
    wieder auferstanden .


    (Mechthild Rawert [SPD]: „Bürgerversicherung“ klingt viel netter!)


    Erwin Rüddel






    (A) (C)



    (B) (D)


    Eine solche Einheitskasse würde Wirtschaft und Versi-
    cherte belasten, ohne ein besseres Gesundheitssystem zu
    schaffen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich bleibe dabei: Eine staatliche Einheitskasse führt di-
    rekt in die von ihren Vordenkern beklagte Zweiklassen-
    medizin; denn wer genug Geld hat, wird immer einen
    Arzt finden – für jede Therapie – und eine Zusatzversi-
    cherung .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn heute?)


    Warum sollen wir ohne jede Not hier bei uns solche Ver-
    hältnisse wie in Großbritannien schaffen?


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Und das, obwohl eine Untersuchung erst vor wenigen Ta-
    gen belegt hat, dass Deutschlands Gesundheitssystem im
    EU-Vergleich spitze ist:


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    freie Arztwahl und geringe Wartezeiten, schneller Zu-
    gang zu Fachärzten und Kliniken sowie zu innovativen
    Medikamenten, große Wahl- und Therapiefreiheit, gerin-
    ge oder keine Zuzahlungen .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Das ist das Verdienst der GKV und nicht das Verdienst der PKV!)


    Zusammengefasst: Die Versorgung hierzulande ist die
    beste in Europa, weshalb 80 Prozent der Versicherten in
    Deutschland mit ihrer medizinischen Versorgung zufrie-
    den sind, also keine Experimente, wie Konrad Adenauer
    es schon gesagt hat .

    Statt unsere Energie auf ein Projekt mit höchst unge-
    wissem Ausgang zu konzentrieren, sollten wir uns als
    Gesundheitspolitiker lieber darum kümmern, das beste-
    hende System weiter zu verbessern, im Sinne von Evolu-
    tion statt Revolution .

    Wir haben in der Koalition Wort gehalten und in gro-
    ßer Geschlossenheit grundlegende Reformen auf den
    Weg gebracht . Ob man das „Meilenstein“ oder „Quan-
    tensprung“ nennt – es ist auf jeden Fall ein großer Wurf,
    der uns gemeinsam gelungen ist . Ich danke allen Kol-
    leginnen und Kollegen, die daran mitgearbeitet haben .
    Ein ganz besonderer Dank geht an das Ministerium für
    die gute Zusammenarbeit . Ich glaube, wir gehen im Ge-
    sundheitssystem, gerade im Bereich Pflege, einer guten
    Zukunft entgegen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU)