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ID1822901700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jeannine Pflugradt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Werte Gäste! Nach Frau Wilms zu sprechen,
    ist schwierig . Meine Rede wird bestimmt nicht so stim-
    mungsvoll, aber vom Inhalt her auch sehr interessant .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Die Spannung steigt!)


    In Südamerika gibt es einen See, dessen Namensge-
    bung auf Vertreter der indianischen Kultur zurückgeht .
    Sinngemäß übersetzt lautet der Name: Wir fischen auf
    unserer Seite, ihr fischt auf eurer Seite, und niemand
    fischt in der Mitte. – Dahinter steckt eine Erkenntnis:
    Wenn alle auf allen Seiten fischen und versuchen, mög-
    lichst viel für sich selbst zu sichern, bleibt am Ende für
    niemanden etwas . Nachhaltiges Handeln als Fähigkeit,
    vorauszublicken und vorzusorgen, ist alt . Nachhaltigkeit
    war und ist eine Überlebensstrategie, die mittlerweile
    eine globale Dimension angenommen hat .

    Die im September 2015 in New York verabschiedete
    Agenda 2030 der Vereinten Nationen hat gezeigt, dass
    die Erkenntnis der globalen Bedeutung von Nachhaltig-
    keit bei den Staatenlenkern angekommen ist . Die globa-
    len Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam be-
    wältigen . Das Leitprinzip der nachhaltigen Entwicklung
    muss konsequent und in allen Bereichen und in allen
    Staaten angewandt werden . Uns allen muss bewusst sein,
    dass unser Verhalten auf ökonomischer, sozialer sowie
    ökologischer Ebene Auswirkungen auf unsere Kinder,
    Enkelkinder sowie auf das gesamte Ökosystem unseres
    Planeten hat .

    Als Berichterstatterin meiner Fraktion zum Thema
    „gesunde Ernährung“ möchte ich einen kurzen Blick
    auf ebendieses Thema in der Nachhaltigkeitsstrategie

    richten . Ernährung ist ein Menschenrecht . Deshalb ha-
    ben nicht nur die Beendigung des weltweiten Hungers,
    sondern auch die Verringerung der Adipositasquote von
    Jugendlichen und Erwachsenen als Ziele Einzug in un-
    sere nationale Nachhaltigkeitsstrategie gefunden . Auch
    wenn Sie es nicht mehr hören können, liebe Kolleginnen
    und Kollegen: Lebenswichtig bleibt dieses Thema alle-
    mal . Es bleibt Thema Nummer eins für Nachhaltigkeit im
    Bereich Gesundheit oder – nennen wir es lieber so – im
    Bereich „länger leben“ .

    Übergewichtige und fettleibige Jugendliche sind häu-
    fig mit Ausgrenzung und sozialem Rückzug konfrontiert,
    Erwachsene sehr oft ebenfalls mit gesundheitlichen Aus-
    wirkungen, zum Beispiel mit Herz-Kreislauf-Erkrankun-
    gen, Diabetes oder Gelenkschäden . Hier ist das Ziel der
    Nachhaltigkeitsstrategie klar definiert: Der Anteil der be-
    troffenen Jugendlichen darf nicht weiter ansteigen, und
    der Anteil der betroffenen Erwachsenen muss reduziert
    werden .

    Um die Dimension der Problematik einmal zu verdeut-
    lichen: Circa 10 Prozent der Jugendlichen in Deutschland
    werden als adipös eingestuft – Tendenz steigend . Bei den
    Erwachsenen über 18 Jahren in unserer Bevölkerung
    gelten fast 35 Prozent als übergewichtig – Tendenz stei-
    gend . Wen wundert’s?! Der Grund für diesen Befund: die
    Zunahme von ungesundem Ernährungsverhalten gepaart
    mit mangelnder Bewegung .

    Man kann die Menschen nicht zwingen . Das ist rich-
    tig, und das wollen wir auch nicht als Politik . Deshalb
    muss das Ziel auf nationaler Ebene aber sein, das Wis-
    sen über Ernährung und Ernährungsstile zu verbessern
    und Verbraucherinnen und Verbrauchern die Wahl eines
    gesünderen, ausgewogenen Ernährungsverhaltens zu er-
    leichtern .

    Um den Menschen einen gesunden Lebensstil näher-
    zubringen, wurden bereits zahlreiche Maßnahmen um-
    gesetzt, und viele stehen noch in den Startblöcken . Das
    reicht allerdings nicht aus . Meines Erachtens brauchen
    wir eine bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln, die
    es uns Verbraucherinnen und Verbrauchern auch ohne
    Pharmaziestudium und Lupe ermöglicht, zu erkennen,
    welche Nährstoffe in einem Produkt enthalten sind, das
    unsere Verbraucher und Bürger und wir selber auch kau-
    fen wollen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Zum Abschluss noch einen Satz zum Parlamentari-
    schen Beirat für nachhaltige Entwicklung; einiges ist
    schon gesagt worden . In den vergangenen dreieinhalb
    Jahren hat sich das Prinzip der gemeinsamen Arbeit im
    Beirat als sehr fruchtbar erwiesen . Wünschenswert für
    die Zukunft wäre es jedoch, wenn der Beirat nicht nur
    kontrollierende, sondern darüber hinausgehende Kompe-
    tenzen hätte .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Mit mehr Kompetenzen als bisher würde es künftig
    vielleicht auch gelingen, gemeinsam erarbeitete und vo-
    rangetriebene Projekte, zum Beispiel die erwähnte und
    leider gescheiterte Verankerung der Nachhaltigkeit im
    Grundgesetz, zu einem Erfolg zu führen . Wenn wir beim

    Dr. Valerie Wilms






    (A) (C)



    (B) (D)


    Grundgesetz sind, nehmen wir die Kinderrechte gleich
    noch mit dazu; dann haben wir schon ganz viel erreicht .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ganz kurz noch Folgendes: Frau Kipping und Frau
    Göring-Eckardt, so schwarz, wie Sie Deutschland und die
    Nachhaltigkeitspolitik malen, so schwarz ist Deutschland
    in der Nachhaltigkeit nicht . Sie als Opposition müssen
    das wahrscheinlich sagen; das gehört wahrscheinlich zu
    Ihrer Rolle dazu . Aber man kann auch als Opposition mal
    loben – das fände ich gut – und darf nicht nur meckern .

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit . Ein schönes
    Wochenende!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die CDU/CSU spricht jetzt der Kollege Matern

von Marschall .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Matern von Marschall von Bieberstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    glaube, es ist sehr Wichtiges gesagt worden . Die Arbeit
    im Parlamentarischen Beirat ist gerade nicht von partei-
    politischer Polemik geprägt . Diese Polemik ist hier von
    denjenigen in die Diskussion gebracht worden, die nicht
    Mitglieder in diesem Beirat sind .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Kollegin Wilms, ich glaube, das, was Sie ausgeführt
    haben, hat sich auch – so habe ich das jedenfalls inter-
    pretiert – an die Kollegin Göring-Eckardt gerichtet . Ver-
    ehrte Kollegin Göring-Eckardt, Ihre Kritik auch an der
    Entwicklungszusammenarbeit hat mir gezeigt, dass Sie
    überhaupt nicht wahrgenommen haben, was sich dort in
    der letzten Dekade getan hat . Es gab eine Verdopplung
    des Etats .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben – das ist der wesentliche Ansatz, dem die Po-
    litik im Augenblick folgt – auch die Mittel zur Klima-
    schutzfinanzierung über das BMZ – mittlerweile 2 Milli-
    arden Euro – verdoppelt .


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie das doch mal den Leuten im Jemen! Sagen Sie das denen, die im Jemen gerade hungern!)


    – Frau Göring-Eckardt, ich glaube nicht, dass Sie, wenn
    Sie diese Dinge bewusst übersehen, Ihrer Fraktion und
    Ihrer Partei einen Gefallen tun . Insofern fände ich es
    schon ganz hilfreich, Sie würden zumindest die Anstren-
    gungen zur Kenntnis nehmen, die da unternommen wer-
    den, insbesondere auch von Bundesminister Müller mit
    dem, was er – ich bin ganz dankbar, dass der Name so
    lautet – „Marschallplan mit Afrika“ nennt .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Er setzt sehr wichtige Akzente, um bei der Migrationskri-
    se, in der sich diese Welt befindet, die wesentlichen und
    richtigen Schritte zu machen .


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Den habe ich übrigens gar nicht kritisiert! Wenn Sie sich erinnern wollen, wenn Sie mir zugehört haben!)


    – Ich würde mich freuen, Sie würden mir noch einen
    Moment zuhören . – Ich glaube, dass die Nachhaltigkeits-
    agenda die parteipolitische Polemik, die Sie hier aufru-
    fen, überhaupt nicht verdient .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie müssen mal sagen, wie Sie es umsetzen! Sie setzen nichts um!)


    – Es ist bei Ihnen genauso .

    Wir versuchen, drei Kapitel auszubalancieren: eine
    vernünftige wirtschaftliche Entwicklung, eine angemes-
    sene gesellschaftliche Entwicklung und eine gute ökolo-
    gische Entwicklung. Ich finde, jeder von uns – übrigens
    je nachdem, welche parteipolitische Perspektive und
    welchen Schwerpunkt seine Fraktion, seine Partei dies-
    bezüglich hat – sollte versuchen, die Perspektive gerade
    derjenigen Bereiche in der Ausbalancierung der Nach-
    haltigkeitsaspekte zu betrachten, die er sich ungern zu
    eigen macht .


    (Zuruf der Abg. Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Schauen wir nach Afrika . Natürlich ist vor allen Din-
    gen wichtig, dass die Menschen dort Jobs bekommen .
    Sie können nämlich überhaupt erst leben, wenn sie Ar-
    beit haben . Das ist genau das, was wir zum Beispiel mit
    den Initiativen des BMZ dort voranbringen . Schauen
    wir nach Nordafrika, schauen wir in den Maghreb . Dort
    betreiben wir Klimaschutzfinanzierung. Dort sind die
    weltgrößten Photovoltaik- oder, besser gesagt, Thermo-
    solarkraftwerke installiert worden: mit einer Finanzie-
    rung durch die KfW . Das sind Investitionen, die nicht
    nur unserer Wirtschaft, etwa Siemens oder denjenigen,
    die die Parabolspiegel für die Solaranlagen herstellen,
    etwas bringen, sondern die auch dort Jobs bringen, die
    auch dort eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und
    die dann die Lebensgrundlage der Menschen wirklich gut
    und langfristig sichern . Die Menschen sind so nicht ge-
    zwungen, den Weg über das Mittelmeer zu nehmen und
    Geld in die Geldbeutel der Schlepperbanden zu werfen,
    um hier eine Zukunft zu suchen, die sie hier gar nicht
    finden können.

    Das ist unser Ansatz . Ich glaube, dieser Ansatz ist ver-
    antwortlich, er ist umfassend, und er ist vor allen Dingen
    auch kohärent . Wir schauen uns nämlich jedes Politik-
    ressort an . Wir schauen uns nicht nur die Ökologie an,
    sondern wir schauen uns auch die Wirtschaft und die
    Gesellschaft an . Wir versuchen, über den Tellerrand hi-
    nauszuschauen, und das ist, glaube ich, ganz wichtig in
    Zeiten, in denen Vereinfachungsthesen in vielen Ländern
    die Diskussionen bestimmen und es Rückzugsgefechte in
    die scheinbar heile Welt nationaler Politik gibt . In dieser

    Jeannine Pflugradt






    (A) (C)



    (B) (D)


    Zeit versuchen wir, genau das Gegenteil zu machen . Wir
    sagen: Wir können nur vorankommen, wenn wir über un-
    seren Tellerrand hinausschauen, wenn wir nicht nur die
    nationale, sondern auch die internationale Verantwortung
    wahrnehmen und wenn wir auf diesem Weg dazu beitra-
    gen, dass die Globalisierung zukunftsfähig, langfristig,
    tragfähig und verantwortungsvoll gestaltet wird .

    Das ist unser Ansatz, und das ist der Ansatz, der ganz
    deutlich aus den Prinzipien der neuen nationalen Nach-
    haltigkeitsstrategie hervorgeht . Deswegen bin ich Ihnen,
    lieber Herr Altmaier, lieber Herr Bauernfeind und all
    denjenigen, die daran in den letzten Monaten viel und
    erfolgreich gearbeitet haben, sehr dankbar .

    Zum Abschluss . Ich glaube schon, dass der Parlamen-
    tarische Beirat eine wichtigere und eine hörbarere Rolle
    bekommen muss . Wir sollten darüber nachdenken, wie
    wir in allen Debatten auch anderer Ausschüsse, in denen
    Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, mindestens eine Stim-
    me aus dem Parlamentarischen Beirat für Nachhaltigkeit
    hören können, damit dieser umfassende, kohärente und
    letzten Endes über die Ressortgrenzen hinausgehende
    Aspekt der Nachhaltigkeit akzentuiert und auch sicht-
    bar und hörbar wird. Wir sind es auch der Öffentlichkeit
    schuldig, diese Debatte nach außen zu tragen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)