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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/229 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 34: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie: Neuauf- lage 2016 Drucksache 18/10910 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 A Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23079 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 23081 B Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23082 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23083 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23084 C Birgit Menz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 23085 B Dr . Andreas Lenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23086 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23087 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23088 A Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 23089 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 23090 B Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23091 B Tagesordnungspunkt 35: a) Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege Drucksache 18/11722 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Bericht über die Entwicklung der Pflegeversicherung und den Stand der pflegerischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland Drucksache 18/10707 . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23092 C Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23093 D Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23095 C Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23095 D Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23097 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 23098 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 23100 C Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23101 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23102 D Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 23103 C Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23105 C Tagesordnungspunkt 36: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der durch die Europäische Union geführten EU NAVFOR Somalia Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias Drucksache 18/11621 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23106 D Dr . Ralf Brauksiepe, Parl . Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23107 A Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 23108 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017II Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23108 D Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23109 D Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23110 C Dr . Alexander S . Neu (DIE LINKE) . . . . . . 23110 D Tagesordnungspunkt 37: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des E-Government-Ge- setzes Drucksache 18/11614 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23111 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . 23112 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23112 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 23113 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23114 D Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 23115 D Tagesordnungspunkt 38: Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Radverkehr konsequent fördern Drucksache 18/11729 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23116 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23117 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23118 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23119 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 23120 C Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23122 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23123 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23125 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 23126 A Tagesordnungspunkt 39: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Für gute Bildung in Europa – Er- folgreiches Programm Erasmus+ wei- terentwickeln Drucksache 18/11726 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, Özcan Mutlu, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Eras- mus+ europäische Gemeinschaft erleben Drucksache 18/11737 . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 23128 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23129 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23130 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 23131 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23132 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 23133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23134 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23079 229. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Katrin Albsteiger (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 23133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Auernhammer, Artur CDU/CSU 31 .03 .2017 Beckmeyer, Uwe SPD 31 .03 .2017 Bergner, Dr . Christoph CDU/CSU 31 .03 .2017 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 31 .03 .2017 Böhmer, Dr . Maria CDU/CSU 31 .03 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 31 .03 .2017 Buchholz, Christine DIE LINKE 31 .03 .2017 Bülow, Marco SPD 31 .03 .2017 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 31 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 31 .03 .2017 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 31 .03 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 31 .03 .2017 Flisek, Christian SPD 31 .03 .2017 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 31 .03 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 31 .03 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 31 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 31 .03 .2017 Hajek, Rainer CDU/CSU 31 .03 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 31 .03 .2017 Harbarth, Dr . Stephan CDU/CSU 31 .03 .2017 Heller, Uda CDU/CSU 31 .03 .2017 Huber, Charles M . CDU/CSU 31 .03 .2017 Hüppe, Hubert CDU/CSU 31 .03 .2017 Jung, Andreas CDU/CSU 31 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kaufmann, Dr . Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 31 .03 .2017 Krüger, Dr . Hans-Ulrich SPD 31 .03 .2017 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 31 .03 .2017 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 31 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 31 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 31 .03 .2017 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 31 .03 .2017 Müntefering, Michelle SPD 31 .03 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Pau, Petra DIE LINKE 31 .03 .2017 Pilger, Detlev SPD 31 .03 .2017 Poschmann, Sabine SPD 31 .03 .2017 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 31 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Schipanski, Tankred CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 31 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 201723134 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Stamm-Fibich, Martina SPD 31 .03 .2017 Stauche, Carola CDU/CSU 31 .03 .2017 Steinbach, Erika fraktionslos 31 .03 .2017 Strebl, Matthäus CDU/CSU 31 .03 .2017 Vietz, Michael CDU/CSU 31 .03 .2017 Vogler, Kathrin DIE LINKE 31 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 31 .03 .2017 Woltmann, Barbara CDU/CSU 31 .03 .2017 Zöllmer, Manfred SPD 31 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2015 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/10913, 18/11225 Nr. 1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Petitionsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2016)0452 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/11484 Nr . A .1 Ratsdokument 6379/17 Innenausschuss Drucksache 18/8668 Nr . A .9 Ratsdokument 7905/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .16 Ratsdokument 11313/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .6 Ratsdokument 12824/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .7 Ratsdokument 13530/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .3 Ratsdokument 14369/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .2 Ratsdokument 15387/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .3 Ratsdokument 15399/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .6 Ratsdokument 15810/16 Drucksache 18/11693 Nr . A .3 Ratsdokument 6171/17 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .10 Ratsdokument 14892/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/11029 Nr . A .16 Ratsdokument 15743/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/11484 Nr . A .15 Ratsdokument 5647/17 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 229 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 31 . März 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 229. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 34 Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 TOP 35 Finanzierung von Gesundheitsversorgung und Pflege TOP 36 Bundeswehreinsatz EU NAVFOR Atalanta vor Somalia TOP 37 Änderung des E-Government-Gesetzes TOP 38 Förderung des Radverkehrs TOP 39 Bildung in Europa – ERASMUS-Programm Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carsten Träger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Einen wunderschönen guten Morgen! Sehr geehrter

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die
    Welt hat sich mit 17 Nachhaltigkeitszielen zu einem bes-
    seren Umweltschutz und zur Bekämpfung von Armut
    und Ungleichheit verpflichtet. Und Deutschland geht bei
    der Umsetzung – international und gleichzeitig hier bei
    uns, in unserer Heimat – voran . Wenn die Regierung das
    umsetzt, was sie in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrate-
    gie aufgeschrieben hat, dann, liebe Kolleginnen und Kol-
    legen, sind wir einen großen Schritt weiter .


    (Beifall bei der SPD – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn! Das ist das Problem!)


    Die Bundesregierung – voran das Bundeskanzleramt,
    das Umweltministerium und das BMZ – hat zusammen
    mit den Verbänden und dem Statistischen Bundesamt
    wirklich hervorragende Arbeit geleistet . Deutschland
    setzt sich ambitionierte Ziele, entwickelt Maßnahmen
    und – ganz wichtig! – misst die Erfolge dieser Maßnah-
    men . In meiner alten Branche gab es eine Regel: Miss es
    oder vergiss es . Nur dann, wenn die Einhaltung der Re-
    geln kontrolliert und die Erfolge gemessen werden, kann
    am Ende ehrlich bewertet werden, ob das ganze Projekt
    gut war und auch, wo es noch gehakt hat . Deshalb bin ich
    sehr froh, dass wir ambitionierte Indikatoren haben, mit
    denen wir die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie Schritt
    für Schritt verbessern können und werden .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Das alles ist Work in Progress; aber wir haben die Mess-
    latte hochgehängt . Und das ist eine wirklich gute Nach-
    richt in diesen Zeiten .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin der Regie-
    rung auch für die Ernsthaftigkeit dankbar, mit der sie die
    globalen Nachhaltigkeitsziele anpackt . Wir haben hier
    und im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Ent-
    wicklung schon oft debattiert, wie wichtig diese Ziele
    sowohl für die Entwicklung unseres Planeten als auch
    für uns hier zu Hause in Deutschland sind . Denn auch,
    wenn es diesem Land gut geht, so gibt es doch noch viel
    Ungerechtigkeit . Deshalb freue ich mich, dass ich hier
    voller Überzeugung sagen kann: Die Deutsche Nachhal-
    tigkeitsstrategie ist ein progressives Dokument .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Hier steht – als eine vom ganzen Kabinett mitgetra-
    gene Regierungsstrategie – schwarz auf weiß: Die Bun-
    desregierung bekennt sich zur Einhaltung der planetaren
    Grenzen, den Belastungsgrenzen unserer Erde . Daraus
    ergibt sich ein Transformationsauftrag und – ich darf
    wörtlich aus der Nachhaltigkeitsstrategie zitieren –:

    Es geht darum, umfassende, beschleunigte Verän-
    derungen in Wirtschaft und Gesellschaft einzuleiten
    und voranzutreiben: in unserer Art zu leben, zu ar-
    beiten, zu konsumieren, in Technologien, Institutio-
    nen und Praktiken .

    Das, meine Damen und Herren, ist ein klares Bekenntnis
    zu einem sozialen, ökologischen und wirtschaftlich ver-

    Katrin Göring-Eckardt






    (A) (C)



    (B) (D)


    nünftigen Fortschritt . Ich als Sozialdemokrat freue mich
    über dieses Bekenntnis .


    (Beifall bei der SPD)


    Und nun, liebe Kolleginnen und Kollegen hier im Par-
    lament, sind wir dran . Die Regierung hat ordentlich vor-
    gelegt . Nun müssen wir nachlegen . Ziele und Indikatoren
    sind das eine; aber die Ziele müssen natürlich mit guter
    Politik, mit Leben gefüllt werden . Das ist unser Job . Es
    braucht engagierte und progressive Politik, um engagier-
    te und progressive Ziele zu erreichen .


    (Beifall bei der SPD)


    Hier stehen jetzt alle, die bisher Nachhaltigkeit für sich
    proklamiert haben, auch in der Verpflichtung. Liebe Kol-
    leginnen und Kollegen, es ist an uns .

    Die Vereinten Nationen haben mit den globalen Nach-
    haltigkeitszielen einen großen, einen historischen Schritt
    getan . Die Bundesregierung hat mit ihrer Strategie nach-
    gezogen . Und jetzt ist es an der Zeit für dieses Parlament,
    dass auch wir einen großen Schritt wagen . Es ist an der
    Zeit, dass wir Nachhaltigkeit im Grundgesetz verankern .


    (Beifall bei der SPD)


    Der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwick-
    lung und der Rat für Nachhaltige Entwicklung haben
    hier gemeinsam gute Vorarbeit geleistet . Große Köp-
    fe wie Klaus Töpfer, Gesine Schwan, Ernst Ulrich von
    Weizsäcker sowie Hans-Jürgen Papier sind mit uns der
    Auffassung: Nachhaltigkeit gehört ins Grundgesetz. Es
    ist an der Zeit . Wer es wirklich ernst meint mit der Be-
    kämpfung von Armut und Ungleichheit, mit der Bewah-
    rung der Schöpfung und mit einem wirklich nachhaltigen
    Wachstum, das auch die künftigen Generationen im Blick
    hat, der sollte vor diesem Schritt nicht zurückschrecken .

    Ich rufe Ihnen zu, liebe Kolleginnen und Kollegen von
    der Union und auch von den Grünen: Geben Sie Ihr Zö-
    gern auf! Verstecken Sie sich nicht länger hinter verfah-
    renstaktischen Scheinargumenten! Es geht um Größeres!

    Wir alle führen in Sonntagsreden das Wort „Nachhal-
    tigkeit“ im Mund . Nun ist es an der Zeit, zu liefern . Das
    wäre ein großer Schritt des deutschen Parlaments . Wann,
    wenn nicht jetzt, meine Damen und Herren?


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Als Nächste spricht die Kollegin Birgit Menz für die

Fraktion Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgit Menz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Liebe

    Gäste! Katja Kipping hat es schon deutlich gemacht: Wir
    sehen die Strategie mehr als kritisch, und wir haben allen
    Grund dazu . Seit sich die Staats- und Regierungschefs
    bei den Vereinten Nationen mit der Agenda 2030 auf
    nichts weniger als auf eine Transformation unserer Welt
    verständigt haben, ist nun über ein Jahr vergangen .

    Dass die Aushandlung einer Strategie viel Zeit braucht
    und dass dabei jeder Kompromisse machen muss, ist
    klar . Aber Sie hatten seit 2015 Zeit, konkrete Politik zu
    machen, die zumindest erste Schritte in die richtige Rich-
    tung macht .

    Aber was haben Sie in dieser Zeit getan? Sie haben
    einen Nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und Men-
    schenrechte“ verabschiedet, mit dem die Bundesregie-
    rung weiter auf Freiwilligkeit setzt, statt endlich verbind-
    liche Regeln für deutsche Unternehmen und Konzerne
    einzuführen, die sich an Landraub beteiligen oder durch
    Raubbau an der Natur die Existenzgrundlage lokaler und
    regionaler Ökonomien zerstören .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie halten weiter an Verhandlungen über neoliberale
    Konzernschutzabkommen fest, trotz massiver Proteste
    der Menschen gegen TTIP und CETA . Diese Aktivitä-
    ten, die dem Ziel der Agenda 2030 klar entgegenstehen,
    finden sich nun in der Strategie wieder, mit der Sie die
    Umsetzung der SDGs erreichen wollen . Verzeihen Sie,
    wenn uns da Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieser Stra-
    tegie kommen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Bundesregierung schätzt die Herausforderung,
    vor der wir stehen, durchaus richtig ein . Es geht in der
    Tat darum, umfassende, beschleunigte Veränderungen
    in Wirtschaft und Gesellschaft einzuleiten und voran-
    zutreiben . Aber woran es dieser Strategie fehlt, ist eine
    kritische Ursachenanalyse, die die bisherige neoliberale
    Politik der Bundesrepublik und der EU als Teil des Pro-
    blems versteht .

    Diese Ursachenanalyse nachzuholen, fordert die Lin-
    ke in ihrem Entschließungsantrag zur Deutschen Nach-
    haltigkeitsstrategie . Denn nur auf der Grundlage einer
    ehrlichen Ursachenanalyse ist es möglich, sinnvolle Zie-
    le zu setzen und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um
    die Ziele auch wirklich zu erreichen .

    Die Linke hat sich über den gesamten Post-2015-Pro-
    zess immer wieder mit Anträgen dafür eingesetzt, die
    verfehlte Politik der Industrieländer, auch Deutschlands,
    in den Bereichen der Agrar-, Wirtschafts- und Handels-
    politik klar als Ursachen von Hunger, Armut und Un-
    gleichheit zu benennen . Deutsche Politik muss Verant-
    wortung dafür übernehmen, welche Auswirkungen unser
    Handeln für die Chancen auf eine sozial gerechte und
    ökologisch verträgliche Entwicklung weltweit hat .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Nachhaltigkeitsstrategie muss diese internationale
    Verantwortung als Aufgabe aller Politikbereiche definie-
    ren . Die Linke hat dazu konkrete Forderungen vorge-
    legt: Nachhaltigkeitsklauseln statt Liberalisierungsver-
    pflichtungen in Handelsabkommen, Besteuerung von
    Spitzeneinkommen und Vermögen, Aufbau von sozialen
    Sicherungssystemen und Mindestlöhnen, Transaktion-
    steuern, Verbot von Spekulationen mit Nahrungsmit-
    teln, eine internationale Bekämpfung von Steuerflucht
    und -vermeidung, eine Kartellbehörde zur Entflechtung
    marktbeherrschender globaler Unternehmen, Abbau von

    Carsten Träger






    (A) (C)



    (B) (D)


    Rüstungsetats und eine Umwidmung der freiwerdenden
    Mittel für die Entwicklungsfinanzierung, um nur ein paar
    Punkte zu nennen .

    Sie haben sich entschieden, all diese strukturellen Fra-
    gen nicht in die Strategie einfließen zu lassen. Stattdes-
    sen diskutieren Sie, nur ein paar Monate nachdem Ihre
    Strategie zur Umsetzung der SDGs verabschiedet wurde,
    über eine drastische Erhöhung des Verteidigungshaushal-
    tes .


    (Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Unglaublich!)


    Das zeigt: Sie sprechen von Transformation und glo-
    baler Verantwortung, aber eine entsprechende Politik
    machen Sie nicht .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Durch Ihre Politik wird dem Begriff „Transformation“
    das gleiche Schicksal widerfahren wie dem der „Nach-
    haltigkeit“, nämlich dass er verbrannt wird, weil sich ihn
    alle aneignen wollen, ohne damit inhaltliche Konsequen-
    zen zu verbinden . Aber Nachhaltigkeit verlangt die Sys-
    temfrage . Transformation anerkennen muss heißen, eine
    andere, eine sozial ökologische Politik zu machen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN)