Rede:
ID1822205500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 13
    1. Frau: 1
    2. Kollegin: 1
    3. Martina: 1
    4. Renner: 1
    5. von: 1
    6. der: 1
    7. Fraktion: 1
    8. DieLinke: 1
    9. hat: 1
    10. nunmehr: 1
    11. das: 1
    12. Wort: 1
    13. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/222 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 222. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 50: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Infrastruk- turabgabengesetzes Drucksache 18/11237 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 B b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Zweiten Verkehr- steueränderungsgesetzes Drucksache 18/11235 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 B c) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Herbert Behrens, Sabine Leidig, Caren Lay, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Ge- setzes über die Erhebung einer zeitbe- zogenen Infrastrukturabgabe für die Benutzung von Bundesfernstraßen (In- frastrukturabgabenaufhebungsgesetz – InfrAGAufhG) Drucksache 18/11012 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 C Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22370 C Andreas Schwarz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22371 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22373 A Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22374 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 22375 C Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22376 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22378 A Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 22379 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22380 B Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22381 B Tagesordnungspunkt 51: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Stärkung der betrieblichen Altersversorgung und zur Änderung anderer Gesetze (Betriebsrentenstär- kungsgesetz) Drucksache 18/11286 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 B b) Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, Katja Kipping, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Rente stabilisieren – Gute Rente für alle sichern Drucksache 18/11402 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 C c) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Kerstin Andreae, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine faire und nachhaltige betriebli- che Altersversorgung und ein stabiles Drei-Säulen-System Drucksache 18/10384 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 C Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 22382 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 22384 B Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . 22384 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . 22385 B Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 22387 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22388 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017II Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22390 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22391 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22392 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22393 D Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 22395 B Tagesordnungspunkt 52: a) Antrag der Abgeordneten Irene Mihalic, Dr . Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr Si- cherheit durch weniger Waffen Drucksache 18/11417 . . . . . . . . . . . . . . . . 22396 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Irene Mihalic, Dr . Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Handlungsbedarf im Waffen- recht für mehr öffentliche Sicherheit Drucksachen 18/9674, 18/11444 . . . . . . . . 22396 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Waffengesetzes und weiterer Vorschriften Drucksache 18/11239 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22396 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22397 A Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 22398 B Martina Renner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22400 B Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22401 B Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22403 A Tagesordnungspunkt 53: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes Drucksache 18/11300 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22404 B Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22404 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22406 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22407 B Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22408 C Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22409 B Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22410 B Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22411 B Tagesordnungspunkt 54: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Fortentwicklung der haushaltsnahen Ge- trennterfassung von wertstoffhaltigen Ab- fällen Drucksache 18/11274 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22412 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22412 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 22413 C Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22414 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22415 D Michael Thews (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22417 A Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22418 B Tagesordnungspunkt 55: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Katja Kipping, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Al- leinerziehende entlasten – Umgangsmehr- bedarf anerkennen Drucksachen 18/10283, 18/11434 . . . . . . . . . . 22419 D Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22419 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 22421 A Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . . 22422 C Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 22424 A Dr . Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22424 D Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 22425 D Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22427 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 22427 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22427 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 22429 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22430 B (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22367 222. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2017 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Astrid Freudenstein (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22429 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 10 .03 .2017 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Beermann, Maik CDU/CSU 10 .03 .2017 Binder, Karin DIE LINKE 10 .03 .2017 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 10 .03 .2017 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 10 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 10 .03 .2017 Esken, Saskia SPD 10 .03 .2017 Ferner, Elke SPD 10 .03 .2017 Fuchs, Dr . Michael CDU/CSU 10 .03 .2017 Glöckner, Angelika SPD 10 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 10 .03 .2017 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 10 .03 .2017 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10 .03 .2017 Held, Marcus SPD 10 .03 .2017 Herzog, Gustav SPD 10 .03 .2017 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Jung, Xaver CDU/CSU 10 .03 .2017 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 10 .03 .2017 Katzmarek, Gabriele SPD 10 .03 .2017 Knoerig, Axel CDU/CSU 10 .03 .2017 Kovac, Kordula CDU/CSU 10 .03 .2017 Kühn-Mengel, Helga SPD 10 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kunert, Katrin DIE LINKE 10 .03 .2017 Lange (Backnang), Christian SPD 10 .03 .2017 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 10 .03 .2017 Marks, Caren SPD 10 .03 .2017 Mast, Katja SPD 10 .03 .2017 Mattheis, Hilde SPD 10 .03 .2017 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 10 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 10 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 10 .03 .2017 Nietan, Dietmar SPD 10 .03 .2017 Obermeier, Julia CDU/CSU 10 .03 .2017 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Radwan, Alexander CDU/CSU 10 .03 .2017 Rawert, Mechthild SPD 10 .03 .2017 Riesenhuber, Dr . Heinz CDU/CSU 10 .03 .2017 Röring, Johannes CDU/CSU 10 .03 .2017 Röspel, René SPD 10 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 10 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 10 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schulte, Ursula SPD 10 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 201722430 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Strebl, Matthäus CDU/CSU 10 .03 .2017 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10 .03 .2017 Veit, Rüdiger SPD 10 .03 .2017 Vogt, Ute SPD 10 .03 .2017 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 10 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 10 .03 .2017 Weber, Gabi SPD 10 .03 .2017 Wiese (Ehingen), Heinz CDU/CSU 10 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 10 .03 .2017 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 10 .03 .2017 Zimmermann, Pia DIE LINKE 10 .03 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 10 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinten Nationen und einzelnen, global agie- renden, internationalen Organisationen und Insti- tutionen im Rahmen des VN-Systems in den Jah- ren 2014 und 2015 Drucksachen 18/9482, 18/9596 Nr. 1.12 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 25. bis 29. Januar 2016 Drucksachen 18/10794, 18/10924 Nr. 1.12 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 18. bis 22. April 2016 Drucksachen 18/10795, 18/10924 Nr. 1.13 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 20. bis 24. Juni 2016 Drucksachen 18/10796, 18/10924 Nr. 1.14 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Schüler-, Jugend- und Studentenaus- tausch mit der Republik Korea (Südkorea) und der Demokratischen Republik Korea (Nordkorea) Drucksachen 18/10912, 18/11025 Nr. 1.6 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 44 Absatz 1 Satz 4 des Gesetzes gegen Wettbe- werbsbeschränkungen Wettbewerbspolitik: Herausforderung digitale Märkte Drucksachen 18/5080, 18/5285 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 44 Absatz 1 Satz 4 des Gesetzes gegen Wettbe- werbsbeschränkungen Strafrechtliche Sanktionen bei Kartellverstößen Drucksache 18/7508 (v . 28 .01 .16) Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Ren- tenversicherung, insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeits- rücklage sowie des jeweils erforderlichen Beitragssat- zes in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenversicherungsbericht 2016) und Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversi- cherungsbericht 2016 und zum Alterssicherungsbe- richt 2016 Drucksachen 18/10570, 18/10696 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22431 (A) (C) (B) (D) Ergänzender Bericht der Bundesregierung zum Ren- tenversicherungsbericht 2016 (Alterssicherungsbericht 2016) und Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversi- cherungsbericht 2016 und zum Alterssicherungsbe- richt 2016 Drucksachen 18/10571, 18/10696 Nr. 1.4 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruk- turfinanzierungsgesellschaft im Jahr 2015 Drucksache 18/9545 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Siebter Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobil- funktechnologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen Drucksachen 18/10600, 18/10924 Nr. 1.1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/10449 Nr . A .5 Ratsdokument 13442/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .4 Ratsdokument 14617/16 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .11 Ratsdokument 14903/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .14 Ratsdokument 15818/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/10932 Nr . A .19 Ratsdokument 14886/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .20 Ratsdokument 15485/16 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/10932 Nr . A .23 Ratsdokument 15047/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .22 Ratsdokument 15705/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .23 Ratsdokument 15777/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/10116 Nr . A .32 Ratsdokument 12373/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .12 Ratsdokument 14774/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/10449 Nr . A .23 Ratsdokument 13668/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 222. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 50 Infrastrukturabgaben und Verkehrsteuern TOP 51 Stärkung der betrieblichen Altersversorgung TOP 52, TOP 29 Gefahren durch Waffen TOP 53 Änderung des Straßenverkehrsgesetzes TOP 54 Getrennterfassung von wertstoffhaltigen Abfällen TOP 55 Entlastung Alleinerziehender Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Oswin Veith


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Heute debattieren wir nicht nur über Änderungen am
    Waffengesetz – das begrüßen wir –, sondern auch über
    Anträge der Grünen, die erhebliche Änderungen oder,
    besser gesagt, Verschärfungen und Restriktionen am
    Waffengesetz einfordern. Diesem Ansinnen tritt meine
    Fraktion entschieden entgegen;


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum?)


    um es gleich deutlich auf den Punkt zu bringen .

    Erstens . Ich lehne weitere Verbote, neue Einschrän-
    kungen und Restriktionen gegen rechtschaffende waffen-
    führende Bürger ab .


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Rechtschaffend“!)


    Zweitens. Die CDU/CSU stellt Jäger, Sportschützen,
    Gebirgsschützen und Waffensammler


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und Reichsbürger!)


    nicht unter einen Generalverdacht, wie Sie von den Grü-
    nen es tun .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf der Abg. Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Drittens. Die CDU/CSU weiß um die Rechtschaffen-
    heit und Gesetzestreue der Besitzer legaler Waffen und
    anerkennt ihren persönlichen Beitrag – im Falle der Jäger
    zur Hege und Pflege von Flora und Fauna, unserer Natur,


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch nicht mit der Waffe!)


    im Falle der Sportschützen zum fairen sportlichen Wett-
    bewerb bis hin zu Weltklasseleistungen olympischen
    Ausmaßes sowie im Falle von Waffensammlern und Ge-
    birgsschützenkompanien zur historischen Dokumentati-
    on alter Waffen und alten Brauchtums.

    Viertens . Es wird Sie deshalb nicht überraschen, wenn
    wir Ihre Anträge auch heute wieder ablehnen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Sie sind nämlich nichts Neues – „the same procedure as
    every year“, könnte man sagen.


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bis Sie es lernen, Herr Veith! – HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil Sie uneinsichtig sind!)


    Immer wieder fordern Sie die Verschärfung unseres
    jetzt schon sehr strengen Waffenrechtes, und Sie begrün-
    den es immer wieder mit dem Argument, dass nur so die
    innere Sicherheit verbessert werden könne .


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, mal ganz praktisch! Weniger Waffen, mehr Sicherheit!)


    Aber gut, auch heute werden wir Ihnen erklären, warum
    eine Verschärfung des Waffengesetzes, wie Sie es wollen,
    nicht geeignet ist, die innere Sicherheit in unserem Land
    zu erhöhen, und weshalb wir Ihre Anträge wieder einmal
    ablehnen müssen .


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erzählen Sie mal! – Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Vielleicht kommt mal ein Argument!)


    Zuerst möchte ich aber auf die notwendig gewordene
    Änderung am Waffengesetz eingehen. Das Waffenge-
    setz ist an die technische Entwicklung anzupassen. Um
    eine sichere Verwahrung von Waffen gewährleisten zu
    können, wird der Sicherheitsstandard für die Aufbewah-
    rung an die aktuellen technischen Standards angepasst .
    Hierbei geht es nicht darum, flächendeckend neue Waf-
    fenschränke einzuführen . Vielmehr soll die technische
    Entwicklung berücksichtigt werden . Die Technologien
    sollen zukünftig ohne Änderung des Waffengesetzes ein-
    setzbar sein; denn aus sicheren Waffenschränken können
    Waffen nicht in falsche Hände geraten. Die Union konnte
    erreichen, dass ein Bestandsschutz für Waffenbesitzer im
    Gesetzentwurf verankert wird . Das heißt, jeder darf seine
    jetzigen Schränke weiter behalten und weiter nutzen . Das
    war ein hartes Stück Arbeit, meine sehr verehrten Damen
    und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Den bayerischen Vorschlag, die Bestandsschutzrege-
    lung auf im gleichen Haushalt lebende Personen zu er-

    Irene Mihalic






    (A) (C)



    (B) (D)


    weitern, begrüße ich sehr, genauso wie die Vorschläge
    bezüglich der Situation von Erben . Wir sollten uns in den
    kommenden Wochen dieser Diskussion noch öffnen, um
    weiter an dem Entwurf zu arbeiten .

    Nur für Neuanschaffungen sollen die aktualisierten
    technischen Vorgaben verpflichtend sein. Wer einen
    Waffenschrank im Jahre 2017 kauft, muss auch auf die
    technischen Sicherheitsmöglichkeiten der Jahre 2017 ff.
    zurückgreifen .

    Weiterhin wollen wir den Umlauf von illegalen Waf-
    fen eindämmen . Wir wollen, dass Menschen, die illegal
    im Besitz von Waffen und Munition sind, diese freiwillig
    abgeben . Wir bieten dafür Strafverzicht an . Wir ermög-
    lichen damit eine Brücke in die Legalität. Straffreiheit
    erhält jeder, der binnen eines Jahres nach Inkrafttreten
    dieses Gesetzes illegal erworbene Waffen und Munition
    bei der entsprechenden Behörde abgibt .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Schieß-
    sport, die Jagd und das Sammeln von historischen Waf-
    fen gehören für mich zu den bürgerlichen Freiheiten und
    auch zur Tradition unseres Landes . In Schützenvereinen
    kommen rechtschaffene Bürger wie Polizisten, Beam-
    te, Professoren, Politiker, Ärzte und Arbeitnehmer zu-
    sammen, um sich ihrem Hobby zu widmen . Die erste
    Lektion, die ein Sportschütze erhält, ist der verantwor-
    tungsbewusste Umgang mit der Waffe. Deshalb kann ich
    nicht verstehen, dass solche Persönlichkeiten generalver-
    dächtigt werden und dass suggeriert wird, sie seien eine
    potenzielle Gefahr für die öffentliche Sicherheit und die
    Ordnung in unserem Land . Das ist nicht richtig . Das soll-
    te hier deutlich gesagt werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Nun zu Ihren Anträgen; ich will das gerne für Sie über-
    nehmen, Frau Kollegin Mihalic, Sie haben ja so gut wie
    nichts über Ihre Anträge gesagt . Eine Gefahr für die inne-
    re Sicherheit geht nicht von legalen Waffen aus, wie Sie
    es immer behaupten . Ich halte es für sehr naiv, zu glau-
    ben, dass mit noch strengeren Regeln im Waffenrecht ein
    Mehrwert an innerer Sicherheit gewonnen werden kann .
    Hat sich jemand bewusst entschieden, unsere Rechts-
    ordnung zu missachten, dann hält ihn auch das strengste
    Waffengesetz nicht auf. Die von Ihnen geforderten Ver-
    schärfungen betreffen in erster Linie rechtstreue Bürger,
    die legal Waffen besitzen dürfen. Mit einer Änderung im
    Waffenrecht bzw. einer Verschärfung wird allenfalls indi-
    rekt die illegale Verwendung von Waffen erschwert.

    Mit Ihren Anträgen zeigen Sie wieder, dass für Sie die
    Hauptschuldigen für Taten wie in München oder Paris
    bereits feststehen, nämlich die Besitzer legaler Waffen
    wie die Jäger und Sportschützen . Ich will an der Stelle
    sagen, dass das Problem nicht die Besitzer legaler Waf-
    fen sind; und Sie wissen das, wenn Sie ehrlich sind . Das
    Problem liegt eindeutig beim Besitz illegaler Waffen und
    deren Verwendung . Dort setzen wir an, und das unter-
    scheidet uns von Ihnen, den Grünen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum genau?)


    Sie begründen Ihre Anträge – wie übrigens jeden An-
    trag, den Sie zu diesem Thema hier einbringen – mit den
    besorgniserregenden Tötungsdelikten in Europa, die mit
    Schusswaffen begangen worden sind. Für das Berichts-
    jahr 2015 wurden laut Bundeslagebild Waffenkriminali-
    tät 130 Straftaten gegen das Leben registriert, das sind
    2,8 Prozent aller erfassten Fälle im Bereich der Waffen-
    kriminalität . Klar ist: Jeder Fall ist einer zu viel, jeder
    Einzelfall ist und bleibt schrecklich . Aber aufgrund sol-
    cher Zahlen ein allgemeines Gefährdungspotenzial von
    Besitzern legaler Waffen herauszupressen, halte ich für
    vermessen oder verblendet . Zudem werden mehr Men-
    schen mit Messern, wie sie in jedem Haushalt zu finden
    sind, verletzt oder gar getötet als mit Schusswaffen. Ich
    bin gespannt, wann Sie das Verbot von Küchenmessern
    fordern werden .


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Veith, das ist jetzt nicht Ihr Ernst, oder?)


    Ich will – da Sie es nicht getan haben – noch kurz
    weitere Forderungen aus Ihren Anträgen erwähnen . Sie
    wollen die Nutzung von halbautomatischen Waffen ver-
    bieten, wenn diese nach objektiven Kriterien besonders
    gefährlich sind . Als Kriterien nennen Sie die Anzahl der
    Selbstladungen, die Beschaffenheit des Laufs, Kaliber,
    Magazinkapazität und Diverses mehr . All das soll Ihrer
    Auffassung nach über die Gefährlichkeit von Waffen
    Auskunft geben . Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung
    sagen: Diese Kriterien sind nicht geeignet, um die Ge-
    fährlichkeit einer Waffe zu bestimmen, insbesondere ist
    das Kaliber kein taugliches Merkmal für die Gefährlich-
    keit einer Waffe.

    Sie fordern weiterhin, dass ein zentrales Waffenregis-
    ter in allen EU-Mitgliedstaaten eingerichtet wird. Doch
    schon jetzt gibt es für alle Mitgliedstaaten die Verpflich-
    tung zur Errichtung eines Waffenregisters. Auch Sie wis-
    sen, dass wir in Deutschland vorbildlich das Recht be-
    reits zum 1 . Januar 2013 umgesetzt und ein Nationales
    Waffenregister eingerichtet haben, also sehr viel früher
    als von der EU gefordert.

    Sie wollen, dass die Mitgliedstaaten ein Kontrollsys-
    tem einrichten, worüber die körperliche und geistige Eig-
    nung für den Erwerb und den Besitz von Schusswaffen
    sichergestellt wird . Das haben wir teilweise schon . Ver-
    pflichtende medizinisch-psychologische Untersuchun-
    gen bei der Erlaubniserteilung


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, das wäre mal was!)


    lehnen wir als Union, lehnen wir als Koalition aber ab.
    Das finde ich richtig, und das ist auch gut so.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die größte Herausforderung ist und bleibt der Kampf
    gegen den illegalen Waffenhandel. Zuvorderst geht es
    dabei um den illegalen Internethandel mit Waffen. Im
    Darknet – das wissen wir – können Waffen im großen
    Stil und anonym gekauft und verkauft werden . Das aller-
    dings – das ist Konsens – kann nicht sein und darf nicht
    sein, meine sehr verehrten Damen und Herren .

    Oswin Veith






    (A) (C)



    (B) (D)


    Deshalb will die Koalition verstärkt mit spezialisierten
    Ermittlern, die im Darknet gezielt nach illegalem Waf-
    fenhandel suchen, dagegen vorgehen . Übrigens tut das
    auch schon die Sondereinheit der Generalstaatsanwalt-
    schaft Frankfurt zur Bekämpfung der Internetkriminali-
    tät, abgekürzt ZIT, in Gießen, unmittelbar neben meinem
    Wahlkreis gelegen, bereits jetzt in hervorragender Weise .


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hätten Sie mal zuerst sagen sollen!)


    Gestatten Sie mir zum Schluss ein Fazit . In der öf-
    fentlichen Anhörung haben uns die Sachverständigen
    versichert, dass der legale Waffenbesitz in Deutschland
    keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt. Das liegt
    nicht zuletzt daran – das wissen auch Sie; ich werde nicht
    müde, das immer wieder zu sagen –, dass wir eines der
    schärfsten Waffengesetze in der ganzen Welt haben. Na-
    türlich gibt es immer wieder Einzelfälle, die sich nicht an
    die Regeln halten; aber eine Schwalbe macht noch lange
    keinen Sommer .


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Na ja, „Sommer“? Das ist aber ein Vergleich! – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kollateralschaden!)


    Einzeltaten können nicht mit einem noch so strengen
    Waffengesetz verhindert werden. Die von den Grünen
    vorgeschlagenen Maßnahmen – wir haben das in der An-
    hörung und auch heute gehört – bieten keinerlei Sicher-
    heitsmehrgewinn für die Bürger in unserem Land . Wir
    lehnen sie deshalb ab. Die Anpassung unseres Waffen-
    gesetzes an den neuesten technischen Stand halte ich für
    notwendig und bitte daher um Ihre Unterstützung.

    Danke schön .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Michaela Tadjadod
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Frau Kollegin Martina Renner von der Fraktion Die

Linke hat nunmehr das Wort .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Martina Renner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Vorweg sei gesagt: Es geht hier nicht um einen General-
    verdacht gegen Schützen und Jäger .


    (Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Die überwiegende Zahl geht verantwortungsvoll mit
    Waffen um.

    Notwendige Einschränkungen im Waffenrecht sorgen
    immer für Aufregung . Ähnlich viel Gegenwind bekommt
    man eigentlich nur, wenn man ein Tempolimit auf Auto-
    bahnen fordert .


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, das stimmt!)


    Beiden Debatten ist gemeinsam: Es geht nicht um die
    Beschneidung von Freiheitsrechten . Es gibt kein Frei-
    heitsrecht, auf der Autobahn zu rasen, und es gibt kein
    Freiheitsrecht, am Schießstand mit der Pumpgun zu bal-
    lern .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es geht in der Debatte zum Waffenrecht weder um die
    sonst übliche Symbolpolitik in der Sicherheitspolitik
    noch um ein Placebo . Es geht um reale und nachweisli-
    che Verbesserungen der öffentlichen Sicherheit.

    Ausgangspunkt des Antrags von Bündnis 90/Die Grü-
    nen, den wir bis auf einen Punkt unterstützen, ist Fol-
    gendes: Auch legaler Waffen- und Munitionsbesitz ist
    eine Gefahrenquelle, die sich nicht mit der Erteilung von
    Erlaubnissen erledigt . Wir erkennen an, dass die meisten
    Straftaten unter Schusswaffeneinsatz mit illegalen Waf-
    fen begangen werden; aber es ist auch unsere Pflicht, Ge-
    fahren, die von legalen Waffen ausgehen, zu minimieren.

    Fangen wir bei den sogenannten Dekowaffen an. Re-
    aktivierte Dekorations- und Salutwaffen sind eine reale
    Bedrohung für die Bürger und Bürgerinnen . Der Attentä-
    ter von München, ein rassistischer Hitler-Verehrer, be-
    nutzte im Sommer 2016 eine reaktivierte Salutwaffe, um
    insgesamt neun Menschen zu töten . Der Händler dieser
    Waffe und vermeintliche Mittäter hatte an Kunden zwi-
    schen 17 und 60 Jahren ähnliche Waffen verkauft.

    Sogenannte Dekorations- und Salutwaffen sind nicht
    nur in anderen europäischen Staaten, sondern auch in
    Deutschland immer noch erlaubnisfrei zu haben . Wie
    Sie wissen, komme ich aus Thüringen . Ich habe einmal
    einen Büchsenmacher in der Waffenstadt Suhl gefragt.
    Er braucht eine halbe Stunde, um eine Dekowaffe, deren
    Lauf zugeschweißt wurde, wieder schussfertig zu ma-
    chen .

    Nun zum zweiten großen Thema, zu den Gefah-
    ren durch halbautomatische Waffen: Der Attentäter am
    Gutenberg-Gymnasium in Erfurt benutzte eine Selbstla-
    depistole und ein Repetiergewehr . Beides sind halbauto-
    matische Waffen, die er als Schütze erworben hatte. Die
    Bundesregierung schreckt immer noch davor zurück,
    endlich Besitz und Nutzung halbautomatischer Waf-
    fen drastisch einzuschränken bzw . zu verbieten . Gerade
    diese Waffen verfügen aber über das Potenzial, dass ein
    Einzeltäter in kurzer Zeit gezielt eine Vielzahl von Men-
    schen verletzen oder ermorden kann .

    Wir müssen uns auch vor Augen führen, in welcher
    Situation diese Debatte stattfindet. Deutschland erlebt
    gerade eine Explosion rechter und rassistischer Gewalt .
    Im Jahr 2013 zählte das Bundeskriminalamt 265 rechte
    Straftaten unter Einsatz von Schusswaffen. Im Jahr 2014
    waren es schon 536. Das ist mehr als doppelt so viel. Un-
    ter den dabei eingesetzten Waffen waren auch legale Waf-
    fen . Kollegin Mihalic hat ja schon darauf hingewiesen:
    700 sogenannte Reichsbürger sollen über waffenrechtli-
    che Erlaubnisse verfügen, ebenso wenigstens 400 Neo-
    nazis . Als Mitglied des Innenausschusses erinnere ich
    mich auch zuletzt an den Nazi-Druiden mit seinen 1 200
    Schuss legaler Munition .

    Oswin Veith






    (A) (C)



    (B) (D)


    Kommen wir zum Kleinen Waffenschein für Signal-,
    Reizstoff- und Schreckschusswaffen. Im letzten Jahr gab
    es 470 000 neue Anträge auf diesen neuen Waffenschein.
    Ich sage: Selbstbewaffnung ist ein Problem.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Selbstbewaffnung ist vor allem dann ein Problem, wenn
    sie mit dem Gedanken der Selbstjustiz verbunden ist .
    Wer denkt, das beschränke sich auf eine kleine gesell-
    schaftliche Minderheit, der irrt . Die Kunden des illegalen
    Waffenversandhandels „Migrantenschreck“ waren Ärzte,
    Anwälte, Ingenieure und Richter . Sie kauften angeblich
    harmlose Luftdruckwaffen, die aber tödliche Verletzun-
    gen hervorrufen .

    Nun zur angekündigten Differenz zum Antrag von
    Bündnis 90/Die Grünen: Als linke Innenpolitikerin sehe
    ich den Inlandsgeheimdienst nicht für die Prüfung der
    Zuverlässigkeit von Antragstellern geeignet . Er riet in
    der Vergangenheit dazu, dass V-Leute sich Waffenbe-
    sitzkarten beschaffen sollten. Er sah zu, wie der Nazi-
    spitzel Tino Brandt ein Gelände kaufte, auf dem er einen
    Schießstand für Wehrsportübungen errichtete . Staatliche
    Zuträger im Umfeld des NSU besorgten Waffen und
    Sprengstoff und bauten Rohrbomben. So werden Gefah-
    ren erst geschaffen.

    Eine Bemerkung zum Gesetzentwurf: Natürlich müs-
    sen die Vorschriften zur Aufbewahrung von Waffen dem
    heutigen technischen Stand entsprechen . Das ist eine
    Selbstverständlichkeit, glaube ich . Die Sorge der Waf-
    fenbesitzer vor zusätzlichen Kosten hatte jetzt eine Be-
    sitzstandsklausel im Gesetzentwurf zur Folge . Für uns
    muss aber gelten: Verwahrgelasse müssen auf der Höhe
    der Zeit sein . Sicherheit geht hier vor Kostenersparnis .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir können also festhalten: Von Waffen kann eine töd-
    liche Gefahr ausgehen . Diese Gefahr wird nicht kleiner,
    wenn wir so tun, als ginge sie nur von illegalen Waffen
    aus . Sie wird auch nicht kleiner, wenn wir den Inlands-
    geheimdienst über die Zuverlässigkeit von Antragstellern
    entscheiden lassen . Wenn wir der Gefahr Einhalt gebie-
    ten wollen, kommen wir um effektive Einschränkungen,
    europäische Vereinheitlichungen, wirksame Kontrollen
    und die sichere Aufbewahrung von Waffen in den Hän-
    den von Privaten nicht herum .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN)